Die Linse: Mai 2019

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Monatsprogramm für Mai 2019 im Cinema Münster

ROADS Sebastian Schipper (Absolute Giganten; Victoria) erzählt von einer Reise, einer Freundschaft und einer Welt im Umbruch. OmU-Preview am 28. Mai, ab 30. Mai neu im Cinema Sonderprogramme: Fürs Leben lernen · Teilhabe und Film · Alles außer Tatort · Leinwandbegegnungen · Kneipenkino im neben*an Look&Listen · in vino cinemas · Queer Monday · Arthouse Sneak · Kurzfilme · Kino Kaffeeklatsch · Kino für Kinder Filme mit Lebens t raum – Teilhabe Beratung Münster · Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Männernetzwerk Münster · filmclub münster · cuba-cultur

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O m U - V o r p r e m i e r e a m Mo 2 7 . 5 . • A b D o 3 0 . M a i n e u i m C i n e m a


LIEBESFILM

Filmschaffende im Mai

Im Cinema zu Gast: Guten Tag!

Münster, 23. April 2019

„Was geht im deutschen Film?“ könnte ein Motto unseres MaiProgramms lauten. Denn ungewöhnlich viele deutsche Produktionen werden den Weg ins Cinema finden und dabei eine große Bandbreite aufzeigen. Den Auftakt macht dabei einer der bisherigen Sneaklieblinge des Jahres: LIEBESFILM, eine wild-poppige Liebesgeschichte mit Lana Cooper und Eric Klotzsch. Ich freue mich besonders, dass das Regieduo Emma Rosa Simon & Robert Bohrer ihren Abschlussfilm persönlich bei uns vorstellen wird! Auch im CINEMA FLASHLIGHTProgramm blitzen zwei Debüts auf: Henrika Kulls JIBRIL und Mehmet Akif Büyükatalays (ebenfalls bei uns zu Gast!) ORAY, die beide von Liebe in ungewöhnlichen Konstellationen erzählen. In JIBRIL stehen Gefängnismauern zwischen den Liebenden, in ORAY die vorschnell ausgesprochene islamische Scheidungsformel „talaq“. Schon länger im Geschäft sind Jack Berger (Jack) und Sebastian Schipper (Victoria). Ihre aktuellen Filme ALL MY LOVING und ROADS starten ebenfalls in diesem Monat. Wer’s kurz mag, ist im von der Linse präsentierten Tourneeprogramm zum Deutschen Kurzfilmpreis gut aufgehoben und Freund*innen des Dokumentarfilms sei der Preisträger des Pornfilmfestivals Berlin THE ARTIST & THE PERVERT empfohlen, der ganz ohne explizite Sexszenen von einer Grenzen überschreitenden Liebe erzählt. Einblicke in (Aus-)Bildung bieten die drei Filme unserer FLASHLIGHT-Reihe Fürs Leben lernen, die daneben aber vor allem von gelingender Inklusion und Integration erzählen. Noch viel mehr erwartet euch auf den kommenden Seiten und natürlich im Mai im Cinema – u.a. erwecken wir die beiden Kinohelden „Dick und Doof“, die seit jeher großformatig im Cinema 1 die Wand zieren, wieder zum Leben auf der Leinwand.

Gute Unterhaltung wünscht: Holger Lüsch Das nächste LINSE-Heft erscheint voraussichtlich am Freitag, den 24. Mai.

Do 23. Mai • 19:30 Uhr > s. S. 10 Die Regisseurin Caro Lobig und die Protagonistinnen Sandra Schneider und Simone Hage zu MAGIE DER WILDPFERDE

Mi 8. Mai • 19:00 Uhr > s. S. 24 Die Filmschaffenden Robert Bohrer und Emma Rosa Simon zu LIEBESFILM

So 26. Mai • 18:30 Uhr > s. S. 9 Der Filmemacher Mehmet Akif Büyükatalay und die Produzenten Claus Reichel und Bastian Klügel zu ORAY

IMPRESSUM • Herausgeber: Cinema Filmtheater GmbH in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung kommunaler Filmarbeit e.V. – Die Linse, Warendorfer Straße 47 · 48145 Münster · www.cinema-muenster.de · Kinokasse (0251) 30.30.0 · Büro (0251) 30.30.7 · Email: info@cinema-muenster.de Bankverbindung: EthikBank eG Eisenberg · IBAN: DE65 830944950003254445 · USt.-Nr. DE 189528346 Redaktion: Luka Staab, David Kluge, Fabian Hagemeier, Thomas Behm, Jens Schneiderheinze, Maria Minewitsch, Thomas Schmitz (Gleis 22), Holger Lüsch (v.i.S.d.P.) Layout: David Kluge · Druck: Bitter & Loose, Greven. Wer Fehler findet, kann sie behalten.

Mai Zweitausendneunzehn

+ DIE LINSE

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Vorpremiere am So 19. Mai • ab Do 23. Mai neu im Cinema


Filme alphabetisch

INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung Editorial 3 Gäste 3 Impressum 3 CINEMA FLASHLIGHT ZU JEDER ZEIT [franz.OmU] 6 KINDER DER UTOPIE 7 KLASSE DEUTSCH 7 JIBRIL [z.T. arab.OmU] 8 THE ARTIST & THE PERVERT [engl.OmU] 8 ORAY [z.T. türk./romani OmU] 9 MAGIE DER WILDPFERDE 10 Arthouse Sneak – Pay After Arthouse Sneak #145 + #146 10 Die Linse: Alles außer Tatort – Bleib einfach Du selbst! GIRLS CLUB – VORSICHTIG BISSIG! [engl.OF] 11 11 THE BLING RING [engl.OmU] Look&Listen – Jazzfilme SING! INGE, SING! – DER ZERBROCHENE TRAUM DER INGE BRANDENBURG 12 Gleis 22 und Linse 12 THE GO-BETWEEN: RIGHT HERE [engl.OF] männernetzwerk münster zeigt „Helden“ MATTERHORN [niederl.OmU] 13 Queer Monday JONAS – VERGISS MICH NICHT 13 Teilhabe und Film mit Lebens t raum Teilhabe Beratung Münster LIFE ANIMATED 14 ELLING 15 Übersicht zum Herausnehmen Infoseite 16 Programmübersicht März 17 Kino für Kinder 18 STORM UND DER VERBOTENE BRIEF HILFE, UNSER LEHRER IST EIN FROSCH 18 MULLEWAPP – DAS GROSSE KINOABENTEUER DER FREUNDE 18 ELLA UND DER SUPERSTAR 18 DIE ROTE ZORA 18 Die Linse: Leinwandbegegnungen DIE REISE MIT VATER 20 Kneipenkino im neben*an Geschichten vom Kübelkind 20 Die Linse zeigt mit Gesellschaft für Christl.-Jüd Zusammenarbeit EINE, DIE SICH TRAUT [hebr.OmU] 21 Kurzfilmsalon im neben*an Shorts Attack: Sex & Wahnsinn 2019 22 Die Linse präsentiert Kurzfilme kurz.film.tour.2019 - 1. Teil 23 kurz.film.tour.2019 - 2. Teil 23 Cinema-Neustarts Zum Bundesstart: LIEBESFILM 24 Zum Bundesstart: STAN & OLLIE [dF + engl.OmU] 25 Zum Bundesstart: DER BODEN UNTER DEN FÜSSEN 26 Zum Bundesstart: UNDER THE TREE [dF + isländ.OmU] 27 Zum Bundesstart: ALL MY LOVING 28 Zum Bundesstart: ROADS [dF + engl.OmU] 29 Zum Bundesstart: HIGH LIFE [dF + engl.OmU] 30

Geschichten vom Kübelkind (Kurzfilmprogramm) 20 kurz.film.tour.2019 - 1. Teil (Kurzfilmprogramm) 23 kurz.film.tour.2019 - 2. Teil (Kurzfilmprogramm) 23 Shorts Attack: Sex & Wahnsinn 2019 (Kurzfilmprogramm) 22

ALL MY LOVING 28 THE ARTIST & THE PERVERT [engl.OmU] 8 THE BLING RING [engl.OmU] 11 26 DER BODEN UNTER DEN FÜSSEN EINE, DIE SICH TRAUT [hebr.OmU] 21 ELLA UND DER SUPERSTAR 18 ELLING 15 GIRLS CLUB – VORSICHTIG BISSIG! [engl.OF] 11 12 THE GO-BETWEEN: RIGHT HERE [engl.OF] HIGH LIFE [dF + engl.OmU] 30 HILFE, UNSER LEHRER IST EIN FROSCH 18 JIBRIL [z.T. arab.OmU] 8 JONAS – VERGISS MICH NICHT 13 KINDER DER UTOPIE 7 KLASSE DEUTSCH 7 LIEBESFILM 24 LIFE, ANIMATED 14 MAGIE DER WILDPFERDE 10 MATTERHORN [niederl.OmU] 13 MULLEWAPP – DAS GROSSE KINOABENTEUER DER FREUNDE 18 ORAY [z.T. türk./romani OmU] 9 20 DIE REISE MIT VATER ROADS [dF + engl.OmU] 29 18 DIE ROTE ZORA SING! INGE, SING! – DER ZERBROCHENE TRAUM DER INGE BRANDENBURG 12 STAN & OLLIE [dF + engl.OmU] 25 STORM UND DER VERBOTENE BRIEF 18 UNDER THE TREE [dF + isländ.OmU] 27 ZU JEDER ZEIT [franz.OmU] 6

Sprachfassungen

Die Filme laufen nicht unbedingt ausschließlich in der genannten Sprache!

Arabisch Englisch

Französisch Hebräisch Isländisch Niederländisch Türkisch ???

JIBRIL THE ARTIST & THE PERVERT GIRLS CLUB – VORSICHTIG BISSIG! THE BLING RING THE GO-BETWEEN: RIGHT HERE STAN & OLLIE ROADS HIGH LIFE ZU JEDER ZEIT EINE, DIE SICH TRAUT UNDER THE TREE MATTERHORN ORAY Arthouse Sneak – Pay After

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Film und Diskussion zu Pflege und Ausbildung mit Maria Klein-Schmeink MdB:

Zu jeder Zeit CINEMA FLASHLIGHT: Fürs Leben lernen (1)

Zu jeder Zeit Ein einfühlsamer, warmherziger Einblick in die Pflegeausbildung – von Nicolas Philibert (Sein und Haben) Nicolas Philibert folgt den Höhen und Tiefen der Ausbildung einer Gruppe Pflegeschüler*innen in Frankreich. Neben den vielen schönen Momenten dieses vielfältigen Berufs werden die Auszubildenden auch mit menschlicher Zerbrechlichkeit, Leid, Krankheit und den Makeln von Körper und Seele konfrontiert.

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion, Maria Klein-Schmeink, bietet die Filmvorführung Zu jeder Zeit mit anschließender Diskussion an – ein berührender und zugleich aufmunternder Film über die Pflegeausbildung in Frankreich, zu dem wir herzlich einladen! Im Anschluss an den Film lädt Maria Klein-Schmeink bei einem Getränk zum Austausch ins neben*an ein. Die Bundestagsabgeordnete wird den Grünen Plan für starke Pflege, mit u.a. mehr Wertschätzung, fairer Bezahlung, weniger Bürokratie und mehr Zeit für Zuwendung, vorstellen. Hierzu möchte sie mit Ihnen und geladenen Expert*innen der Pflegeschulen über die Situation vor Ort sprechen.

Freitag, 24. Mai • 18:30 Uhr im Cinema (Kino-Eintritt 6 Euro - Diskussion im neben*an frei) 6

»Ungewöhnliche Einblicke in den Pflegealltag, die einerseits oft humorvoll sind, andererseits aber auch den Ernst des Berufes zeigen. Das erreicht er zum einen durch die inhaltliche Konzentration auf die Auszubildenden und ihre Lehrkräfte, zum anderen aber auch durch eine extrem minimalistische Umsetzung. Es scheint, als würde Nicolas Philibert nur die Kamera hinhalten, und alles andere ergibt sich von selbst. [...] Es wird viel gelacht in diesem warmherzigen Film, der eindringlich und manchmal sogar ergreifend vom prallen Leben erzählt, von Krankheit, Tod, Geburt – also vom Leben … und vom Optimismus.« (Gaby Sikorski, programmkino.de) DE CHAQUE INSTANT · Frankreich 2018 · R, Db & K: Nicolas Philibert ab 0 J. · franz.OmU · 105'

Do 2. Mai • 18:30 Uhr, So 5. Mai • 11:00 Uhr und Di 7. Mai • 18:30 Uhr Fr 24. Mai • 18:30 Uhr als Sonderveranstaltung der GRÜNEN mit Diskussion (siehe links) Mai Zweitausendneunzehn


Filmreihe: Fürs Leben lernen CINEMA FLASHLIGHT: Fürs Leben lernen (2)

Die Kinder der Utopie Wie ging es weiter nach der gemeinsamen Schulzeit? Junge Erwachsene treffen siuch wieder und schauen zurück auf ihre Zeit in einer Inklusionsklasse

CINEMA FLASHLIGHT: Fürs Leben lernen (3)

Klasse Deutsch In wunderbaren Schwarzweiß-Bildern erzählt dieser preisgekrönte Dokumentarfilm vom Alltag einer Vorbereitungsklasse und von gelingender Integration In dem 80-minütigen Kinofilm DIE KINDER DER UTOPIE treffen sich sechs junge Erwachsene wieder. Vor zwölf Jahren wurden sie schon einmal dokumentiert – für den Film Klassenleben. Sie besuchten damals eine Berliner Grundschule, an der eine zu der Zeit noch außergewöhnliche Form des inklusiven Schulunterrichts stattfand: Kinder mit und ohne Behinderungen wurden gemeinsam unterrichtet. Auch Schwerstbehinderte waren Teil der Klassengemeinschaft. Gemeinsam sehen sich die jungen Erwachsenen Filmaufnahmen aus ihrer Schulzeit an, begegnen ihrem jüngeren Ich, sprechen bisher Ungesagtes aus und reden darüber, wie sie wurden, was sie sind. Die gemeinsame Schulzeit hat die jungen Menschen geprägt. Was bleibt, wenn der Film endet, ist der Eindruck vom tiefen gegenseitigen Respekt unter den ehemaligen Klassenkamerad*innen. Deutschland 2019 · R & Db: Hubertus Siegert · K: Thomas Schneider, Marcus Winterbauer, Frank Pfeiffer, Michel Links · ab 0 J. · 84'

Was ist der Unterschied zwischen „finden“ und „erfinden“? Wie funktioniert ein Wörterbuch? Und wer ist Albert Schweinsteiger? Die B206 ist keine normale Schulklasse, und Ute Vecchio ist keine normale Lehrerin. Maximal zwei Jahre hat die resolute Kölnerin Zeit, Kinder, die neu nach Deutschland kommen, mit Härte und Hingabe auf das deutsche Schulsystem vorzubereiten. Dabei sind die Herausforderungen so vielschichtig wie die Länder und Kulturen, aus denen die Kinder kommen: Die ehrgeizige Pranvera muss erleben, wie ihre beste Freundin abgeschoben wird. Ferdi, der von einem Job als Automechaniker träumt, bleiben nur vier Monate, um vier Jahre Schulstoff nachzuholen. Und Klassenclown Kujtim hat während seines bewegten Lebens zwar vier Sprachen gelernt, kann aber keine einzige Sprache schreiben. »Es geht nur vordergründig um das Erlernen der deutschen Sprache, eigentlich aber um das Leben (programmkino.de) an sich.« Deutschland 2018 · R & Db: Florian Heinzen-Ziob · K: Enno Endlicher · 89'

Mi 15. Mai • 19:00 Uhr Anschl. Gesprächsrunde, weitere Informationen unter www.cinema-muenster.de Mai Zweitausendneunzehn

Do 16. Mai • 18:30 Uhr, So 19. Mai • 11:00 Uhr und Di 21. Mai • 18:30 Uhr 7


CINEMA FLASHLIGHT

The Artist & The Pervert Der Film begleitet ein Jahr lang zwei Menschen, die sich selbst und einander gefunden haben, auf ihrem Weg radikaler Selbstbestimmung. CINEMA FLASHLIGHT

Jibril Henrika Kull erzählt in ihrem Spielfilmdebüt von einer Liebe, die meist durch Gefängnismauern getrennt ist. Wie viel Substanz kann eine Beziehung unter diesen Bedingungen entwickeln? Maryam (Susana Abdulmajid) ist berufstätig, alleinerziehend und steht mit beiden Beinen fest im Leben. Als sie Jibril (Malik Adan) wiedersieht, den sie Jahre zuvor auf einer Hochzeit kennengerlernt hat, brechen schlummernde Sehnsüchte auf und die beiden stürzen sich in eine Romanze, ungeachtet der Tatsache, dass er gerade im Gefängnis sitzt. Es entwickelt sich eine platonische Beziehung, die trotz – oder wegen – der jeweils kurzen und strikt geregelten Treffen in beiden große Sehnsüchte stillt, aber auch immer neues Verlangen weckt. Wie viel Substanz kann eine Beziehung unter diesen Bedingungen entwickeln? Wann genau kennt man jemanden wirklich – oder verliebt man sich ohnehin nur in die eigene Traumvorstellung vom Verliebtsein? Mit großer Nähe und mit einer beeindruckenden Natürlichkeit geht Henrika Kull in ihrem Spielfilmdebüt diesen Fragen nach. »Alles wirkt echt, greifbar, spürbar. Dabei bricht Henrika Kull gleich mehrfach mit filmischen (und (Filmlöwin) gesellschaftlichen) Stereotypen.«

»Georg Friedrich Haas ist einer der wichtigsten Komponisten seiner Generation und der Sohn von Nazi-Eltern. Seine Frau Mollena Williams ist BDSM-Coach und Nachfahrin afrikanischer Sklaven. Gemeinsam leben sie in einer öffentlichen BDSMBeziehung: Mollena ist seine Muse und „Sklavin“, er ist ihr Master – eine Verbindung, über die zahlreiche Kolleg*innen und Journalist*innen in der traditionell konservativen Welt der klassischen Musik die Nase rümpfen, und eine Liebe, die an so hochsensible Themen wie Ethnie, Sexualität, Politik und Macht rührt. THE ARTIST & THE PERVERT dokumentiert ihre Leben zwischen Kunst, Sex, und radikaler Selbstbestimmtheit. Beatrice Behn und René Gebhardt haben einen berührenden Dokumentarfilm über eine sadomasochistische Liebe inszeniert, die alle (Pornfilmfestival Berlin) Grenzen überschreitet.«

»Zauberhafte, intelligente Auseinandersetzung mit (Tagesspiegel) der Liebe. Berührend.«

The Artist & The Pervert erhielt den Preis für den besten Dokumentarfilm beim vergangenen Pornfilmfestival Berlin – auch ohne explizite Sexszenen.

Deutschland 2018 · R & Db: Henrika Kull · K: Carolina Steinbrecher • Mit Susana Abdulmajid, Malik Adan, Doua Rahal, Emna El-Aouni u.a. · 83'

Deutschland 2018 · R & Db: Beatrice Behn & René Gebhardt · ab 12 J. dt. und engl. OmU · 96 Min.

Do 9. Mai • 18:30 Uhr + So 12. Mai • 11:00 Uhr + Di 14. Mai • 18:30 Uhr

Do 30. Mai · 18:30 Uhr + So 2. Juni · 13:00 Uhr + Di 4. Juni · 21:00 Uhr

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CINEMA FLASHLIGHT – mit Gästen

Zu Gast im Cinema

ORAY

Mehmet Akif Büyükatalay

Ein Film über Muslime ohne Terror, Kopftuch oder das Überlaufen zum heiligen Krieg in Syrien – geht das überhaupt? Ja, sagt Regisseur Mehmet Büyükatalay« (Deutschlandfunk Kultur)… …und präsentiert mit seinem Abschlussfilm an der KHM einen Film für alle, die einen im muslimischen Milieu angesiedelten Liebesfilm sehen wollen. Oray, ein junger Muslim lebt bei seiner Ehefrau Burcu in Hagen. In einem Streit spricht er die islamische Scheidungsformel „talaq“ aus. Der Imam seiner Heimatgemeinde klärt ihn über die Konsequenzen auf: Oray muss sich für drei Monate von Burcu trennen. Er zieht nach Köln um einen Neustart zu wagen. Dort fängt er an zu predigen und ist beliebt bei allen, was bei dem Imam Bilal Neid auslöst. Als Burcu überraschen zu Besuch kommt, merken sie, dass sie sich nach wie vor lieben. Doch Bilal vertritt eine strengere Auslegung des islamischen Rechts, wonach „talaq“ nicht Pause, sondern endgültige Scheidung bedeutet.

Mehmet Akif Büyükatalay, geboren 1987 in Bad Hersfeld, aufgewachsen in Hagen, lebt und arbeitet in Köln. Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln mit den Schwerpunkten Film und Literatur. Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. ORAY ist sein Abschlussfilm an der KHM und wurde 2018 für den First-Steps Award in der Kategorie „Abendfüllender Spielfilm“ nominiert.

»Es geht nicht ein einziges Mal um Anschläge oder den IS. Auch kommen keine nichtmuslimischen Menschen ohne Migrationsgeschichte vor, der Film bleibt ganz im Mikrokosmos seiner Figuren. Und trotzdem oder genau deswegen ist der Film Oray ein ungeheuer präziser Blick auf den Islam, auf Muslime in Deutschland.« (Kirsten Dietrich) Deutschland 2018 · R & Db: Mehmet Akif Büyükatalay · K: Christian Kochmann • Mit Zejhun Demirov, Cem Göktas, Deniz Orta, Faris Yüzbasıoglu u.a. · z.T. türk./rom.OmU · 100'

So 26. Mai • 18:30 Uhr: Premiere mit Gespräch mit Regisseur Mehmet Akif Büyükatalay und den Produzenten Claus Reichel & Bastian Klügel Weitere Termine: So 2. Juni • 11:00 Uhr, Di 4. Juni • 18:30 Uhr

Claus Reichel & Bastian Klügel Claus Reichel (im Bild links) und Bastian Klügel (rechts) sind die Produzenten von ORAY. 2016 gründeten sie zusammen mit Mehmet Akif Büyükatalay (Mitte) die filmfaust Filmproduktion Köln.

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Zu Gast im Cinema

Sandra Schneider ist deutschlandweit bekannt geworden durch die VOXSerie Die Pferdeprofis und therapiert „Problempferde“.

Simone Hage reitet und reist seit sie klein ist – das größte Abenteuer der 18-Jährigen aber war der im Film gezeigte Wanderritt mit ihren beiden Wildpferden von Bayern bis nach Lübeck.

Caro Lobig Die freie Journalistin und Re­gisseurin in Köln und auf der ganzen Welt hat sich mit ihrer Produktionsfirma cata­ maranfilms besonders auf die Produktion von PferdeFilmen fokussiert.

Sandra Schneider

Simone Hage

Caro Lobig

CINEMA FLASHLIGHT mit Gästen

Magie der Wildpferde Ein Dokumentarfilm über die Verbindung von Mensch und Wildpferd und eine Reise durch die USA, Andalusien und Deutschland Sie leben wild und haben einen freien Geist: Wildpferde sind auf der ganzen Welt zu Hause. Nur wie lange noch? Weideflächen werden rar, ihr natürlicher Lebensraum schwindet. Und der Mensch ist gezwungen einzugreifen, um ihren Fortbestand zu sichern. Doch Zäune und Halfter entsprechen nicht dem inspirierenden Wesen dieser Tiere. Sind also Freiheit und Anpassung wirklich vereinbar? Deutschland/Spanien/USA 2019 · R & Db: Caro Lobig · K: Timo Lendzion · ab 0 J. · 98'

Do 23. Mai • 19:30 Uhr mit anschl. Gespräch mit Regisseurin Caro Lobig und den Protagonistinnen Sandra Schneider und Simone Hage

Arthouse Sneak – Pay After!

Jetzt immer 22:15!

Wir machen das Programm, ihr macht den Preis! Zweimal monatlich laden wir zur Arthouse Sneak. Im Rahmen der Cinema-Nachtschicht könnt ihr am 1. und 3. Mittwoch des Monats um 22:15 Uhr aktuelle Perlen aus der Welt der Filmfestivals und Programmkinos schon vor Bundesstart entdecken. Synchronisiertes hat dabei keine Chance: alle Filme laufen in der Originalsprache (nicht-deutschsprachige Filme mit deutschen Untertiteln). Es gilt die Devise Pay After: ihr bestimmt selbst, wie viel euch der gezeigte Überraschungsfilm wert ist. 2,50 Euro beträgt der Mindesteintritt, mit bis zu 7,50 Euro könnt ihr nach dem Besuch den Film „bewerten“. Einlassmusik mit freundlicher Unterstützung durch Green Hell Records!

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Zuletzt liefen in der ARTHOUSE SNEAK: [Note] #144 UNDER THE TREE [isländ.OmU] #143 ATLAS #142 BORDER [schwed.OmU] #141 LIEBESFILM #140 THE SISTERS BROTHERS [engl.OmU] #139 BIRDS OF PASSAGE [wayuu/span.OmU] #138 BEALE STREET [engl.OmU]

3,00 2,61 2,92 2,41 2,67 2,73 2,42

Top 2019: SIBEL [türk.OmU] Flop 2019: UNDER THE TREE [isländ.OmU]

2,25 3,00

Nächste ARTHOUSE SNEAK-Termine: #145: Mi 1. Mai • 22:15 Uhr #146: Mi 15. Mai • 22:15 Uhr

Mai Zweitausendneunzehn


ALLES AUSSER TATORT – Staffel 7: Bleib einfach du selbst! Die cineastische Alternative zur sonntäglichen Krimi-Langeweile Für alle, die das wöchentliche Gemecker über den letzten Tatort satt haben: im Zwei-Wochen-Takt zeigen wir sehenswerte Filme in der Originalversion. Die sorgfältig ausgewählten Produktionen werden in thematisch geordneten Staffeln präsentiert, die aus jeweils vier Filmen bestehen. In der aktuellen Staffel tauchen wir ein in die kunterbunte Meta-Welt des unendlich zitierbaren High-School-Films. Von den überdrehten 80ern mit HEATHERS, über die bunten 90er mit CLUELESS , die fiesen 00er mit MEAN GIRLS, bis in die schicken 10er mit THE BLING RING: in jedem Jahrzehnt gibt es die angesagte Girls-Clique. Ob man sich da jedoch um jeden Preis anpassen muss, stellen alle vier Filme auf charmant-zynische Weise in Frage…

Girls Club – Vorsicht bissig!

The Bling Ring

Tina Feys bunte und bissige High-School-Komödie mit Lindsay Lohan, Rachel McAdams und Amanda Seyfried

Sophia Coppolas zurückhaltender, zynischer, äußerst unterhaltsamer High-School-Film

Cady Heron (Lindsay Lohan) ist in Afrika aufgewachsen und hat noch nie eine amerikanische High School von innen gesehen. Doch als ihre Familie in einen Vorort von Illinois zieht, muss sie eine öffentliche Schule besuchen. Dort wird sie von den „Plastics” aufgenommen, einer Elite-Clique, die oberflächlich versucht, den Neuankömmling in den PopularitätsWettbewerb der Schule zu integrieren. Die fiktionale Adaption von Rosalind Wisemans Sachbuch„Queen Bees and Wannabees” durch Tina Fey (Saturday Night Live) resultiert in einer kunterbunten und bissigen High-School-Komödie, die inzwischen zu einem viel zitierten Kultfilm mutiert ist. Neben einer unschuldig spielenden Lindsay Lohan sind dabei vor allem Rachel McAdams und Amanda Seyfried als beschränkte High-School-Zicken ein großer Spaß.

Der unauffällige Marc (Israel Broussard) freundet sich an seiner neuen kalifornischen Schule mit den Rich Kids Rebecca (Katie Chang) und Nicki (Emma Watson) an. Aus Langeweile recherchieren sie die Adressen diverser B-Promis und brechen in derenAnwesen ein. Basierend auf dem True-Crime-Sachbuch „The Bling Ring: How A Gang of Fame-Obsessed Teens Ripped Off Hollywood and Shocked the World” inszeniert Sophia Coppola (Lost in Translation) einen zurückhaltenden, zynischen Film, in dem die verblendeten Figuren niemals die Vorzüge einer einigermaßen realitätsnahen Selbstreflektion erreichen. Besonders sticht dabei die von Emma Watson gespielte Nicki hervor, die sich in einer komplett anderen Realitätsdimension zu bewegen scheint und den Film zu einem äußerst unterhaltsamen Erlebnis macht.

MEAN GIRLS · USA 2004 · R: Mark S. Waters · Db: Tina Fey · K: Daryn Okada Mit Lindsay Lohan, Rachel McAdams, Tina Fey u.a. · ab 6 J. · engl.OF · 97'

USA 2013 · R: Sofia Coppola · Db: Sofia Coppola · K: Harris Savides, Chris Blauvelt Mit Emma Watson, Katie Chang, Israel Broussard u.a. · ab 12 J. · engl.OmU · 91'

So 5. Mai • 20:15 Uhr

So 19. Mai • 20:15 Uhr Mai Zweitausendneunzehn

DIE LINSE

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Look&Listen – präsentiert von filmclub münster, cuba-cultur und Norbert Nowotsch

Sing! Inge, Sing! – Der zerbrochene Traum der Inge Brandenburg Der Jazz in Deutschland hatte eine Stimme: Inge Brandenburg. Die Linse und Gleis 22 zeigen als NRW-Premiere

THE GO-BETWEENs: RIGHT HERE Ein Film über Robert Forster und Grant McLennan, die „Lennon & McCartney Australiens“ The Go-Betweens waren eine Indierock-Band, die 1977 von den Singer-Songwritern Robert Forster und Grant McLennan in Brisbane, Australien gegründet wurde. Später stießen Lindy Morrison am Schlagzeug, Robert Vickers am Bass und Amanda Brown (Violine, Oboe, Gesang) dazu, bevor sich die Band 1989 auflöste. Forster und McLennan reformierten die Go-Betweens im Jahr 2000 ohne die alten Bandmitglieder*innen. Doch ihr Comeback endete jäh, als Grant McLennan 2006 nur 48jährig an einem Herzinfarkt verstarb. Regisseur Kriv Stenders zeigt in seiner Doku über die zurecht kultisch verehrte Band drei Jahrzehnte Go-Betweens als ewigen kreativen Kampf zwischen den besten Freunden Forster und McLennan, der an Intensität noch zunahm, als aus ihren jeweiligen Geliebten Lindy Morrison und Amanda Brown ebenfalls Go-Betweens wurden. Die Obduktion einer kleinen großen Band, der nie der internationale Durchbruch gelang, erzählt als episches Beziehungsdrama. Australien 2017 · R & Db: Kriv Stevens · K: Mark Broadbent · M: The Go-Betweens · engl.OF · 95'

Mo 6 Mai · 21.00 Uhr Robert Forster (ex-Go Betweens) tritt am Freitag, 3. Mai mit Band im Gleis 22 auf! 12

DIE LINSE +

Aufgewachsen in schwierigen Verhältnissen, frühzeitig gewohnt, auf eigenen Beinen zu stehen, Ende der 1950er Jahre plötzlich als beste europäische Jazzsängerin gefeiert, vom Time Magazin mit Billie Holiday verglichen, auf Händen getragen von den Musikern – und ignoriert und (erfolglos) auf Schlager reduziert von der deutschen Plattenindustrie … Ein Frauenschicksal der 1950er und 60er Jahre, einer Zeit, in der es in Deutschland keinen Platz gab für selbstbewusste Frauen mit überregionalen Träumen, mit dramatischem Interpretationsstil und einer emanzipierten Erotik. Erst durch SING! INGE, SING! wird es möglich, eine große deutsche Künstlerin zu entdecken: Inge Brandenburg! Deutschland 2011 · R & Db: Marc Boettcher · K: Oliver Staack, Manuel Piper ab 12 J. · 117'

Mi 8. Mai • 21:00 Uhr Mai Zweitausendneunzehn


zeigt „Helden“

Queer Monday

Matterhorn

Jonas – Vergiss mich nicht

EIne große, emotionale und witzige Geschichte über Liebe und Verlust

Vom schwulen Heranwachsen im Frankreich der 90er, von der ersten großen Liebe, von Scham und Schuld

Wie das Leben so spielt, hat der Mittfünfziger Fred vom selbigen nichts mehr zu erwarten. Die Frau gestorben, der Sohn aus dem Haus, fristet er ein tristes Dasein zwischen grauen Tapeten und alten Möbeln. Einzige Eckpunkte: der Sonntagsgottesdienst, Musik von Johann Sebastian Bach und die täglich zelebrierte Kohlroulade. Da läuft ihm der verwirrte Theo über den Weg, der kein Zuhause zu haben scheint und den Fred bei sich aufnimmt. Diese Begegnung gibt dem Leben beider Männer eine entscheidende Wendung.

Wie sich hier zwei Outsider begegnen, die in ihren Lebensentwürfen und Schrulligkeiten kaum unterschiedlicher sein könnten, ist an Skurrilität kaum zu übertreffen. Dem Komiker Diederik Ebbinge ist dabei mit seinem Filmdebüt ein Kunststück gelungen, das nicht nur staubtrockenen Humor bietet, sondern noch dazu auf ein tief berührendes Finale zuläuft. Niederlande 2013 · R & Db: Diederik Ebbinge · K: Dennis Wielaert • Mit René van't Hof, Ton Kas, Porgy Franssen, Ariane Schluter, Helmert Woudenberg u.a. · ab 0 J. · niederl.OmU · 87'

Mo 13. Mai • 19:00 Uhr mit Einführung von Sebastian Aperdannier, anschließend Gespräch Mai Zweitausendneunzehn

Jonas ist 33, lebt im südfranzösischen Toulon und arbeitet als Krankenträger. In seiner Freizeit lässt er sich von einem Sexdate zum nächsten treiben, nachts zettelt er in Clubs regelmäßig Streit an. Als ihn sein Exfreund aus der Wohnung schmeißt, fährt Jonas auf seinem Motorrad scheinbar ziellos durch die Straßen. Er kann nicht vergessen, was vor 18 Jahren mit ihm passiert ist. Er kann Nathan nicht vergessen, den coolen Jungen mit der Narbe im Gesicht, der im neuen Schuljahr plötzlich neben ihm saß und ihm kurz darauf seinen ersten Kuss gab. Der irgendwie erwachsener und mutiger war als er. Und den er in einer verhängnisvollen Nacht für immer verlor. Um selbst weiterleben zu können, muss sich Jonas endlich seiner Vergangenheit und seinen Wunden stellen. Christophe Charrier verknüpft in seinem ersten Langfilm virtuos zwei Zeitebenen miteinander. In der Hauptrolle brilliert Félix Maritaud (Sauvage, 120 BPM), einer der derzeit angesagtesten jungen Darsteller des europäischen Kinos. JONAS · Frankreich 2018 · R: Christophe Charrier · Db: Christophe Charrier K: Pierre Baboin • Mit Félix Maritaud, Nicolas Bauwens, Tommy Lee Baïk u.a. · ab 12 J. · 85'

Mo 13. Mai • 21:00 Uhr + DIE LINSE

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Teilhabe und Film (1)

Life Animated Ein autistischer Jugendlicher beginnt durch Animationsfilme wieder zu kommunizieren Im Alter von drei Jahren hört ein gesunder und aufgeweckter Junge namens Owen Suskind plötzlich und ohne Vorwarnung auf zu sprechen. Er verschwindet völlig und scheinbar ausweglos in seiner eigenen Welt. Die Diagnose: Autismus. Fast vier Jahre vergehen, in denen Owen ausschließlich auf Disney-Filme zu reagieren scheint. Eines Tages streift sein Vater im Spiel eine Handpuppe über – Jago, den Sprüche klopfenden Papagei aus „Aladdin“ – und fragt seinen Sohn: „Wie ist das eigentlich, wenn man so ist wie du?“ Und – Peng! – Owen spricht seine ersten Worte seit Jahren – und antwortet mit Dialogen aus seinen heißgeliebten Disney-Filmen. Auf eindrucksvolle Weise stellt der Film klassische Film-Sequenzen neben Szenen aus Owens Leben und zeigt, wie die

Identifikation mit Figuren Owen dabei hilft, seine eigenen Gefühle zu begreifen und die Realität zu interpretieren. Wunderschöne Animationen Owens eigens ausgedachter Geschichten lassen den Zuschauer in seine fantastische Bilderwelt eintauchen. Frankreich/USA 2016 · R: Roger Ross Williams · Db: Roger Ross Williams, David Teague · K: Thomas Bergmann · Musik: Dylan Stark, T. Griffin · ab 0 J. · 92'

Do 9. Mai • 19:00 Uhr im neben*an Der Film wird an dem Abend begleitet von Mieke Pinke, Lebens t raum Münster und seht-NRW.

Filmreihe: Teilhabe und Film DIE LINSE mit Lebens t raum Teilhabe Beratung Münster (EUTB) Mit dieser Filmreihe möchte sich die Beratungsstelle Lebens t raum Teilhabe Beratung Münster (EUTB) der Öffentlichkeit vorstellen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Vor zehn Jahren wurde in Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention unterzeichnet. Spätestens seitdem gilt: Inklusion ist ein Menschenrecht. Wieviel Utopie steckt heute noch in dieser Haltung? Auf welche Weise und in welcher Qualität sind Menschen mit Behinderung Teil des gesellschaftlichen Lebens? Können wir bestimmen, wie wir lernen, arbeiten oder wohnen möchten? In welchem Spannungsfeld findet Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderung statt? Wie stark wird das öffentliche Leben durch Vielfalt geprägt? Dieses sind mögliche Fragen, die die gezeigten Filme in sich tragen. Zu jedem Film wird es eine kleine Einführung geben und danach gibt es Zeit für Austausch. 14

DIE LINSE

Die Beratungsstelle Lebens t raum bietet im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes seit Mai 2018 „Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB)“ an. „Als Ansprechpartner*innen für alle Anfragen und für alle Beeinträchtigungsformen möchten wir die Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderung stärken“, so Dina Hamza, Beraterin bei der EUTB. „Wir verstehen uns als Ergänzung zum bestehenden Beratungsangebot. Unsere Methode ist das Peer Counceling, Betroffene beraten Betroffene.“ Mai Zweitausendneunzehn


Teilhabe und Film (2)

Elling Leben nach der Psychiatrie: »Die skandinavische Variante von Einer flog über das Kuckucksnest« (Variety) Zwei Jahre teilten sich Elling und Kjell Bjarne ein Zimmer in der Psychiatrie, dann werden sie in den normalen Alltag entlassen, bekommen eine Sozialwohnung und einen Sozialarbeiter. Jetzt sollen sie zeigen, dass sie damit klarkommen. Gar nicht so einfach für jemanden, für den das Durchqueren eines Restaurants fast genauso schwierig ist wie eine Wanderung zum Südpol. Als Kjell Bjarne die Frau seines Lebens trifft und Elling die Erkenntnis ereilt, dass er zum Poeten geboren ist, müssen die beiden alles geben, was sie haben – und sogar noch etwas mehr. Der Film nach dem Roman von Ingvar Ambjörnsen über die ungewöhnliche Freundschaft zweier „Blutsbrüder", für die die Normalität ein großes Abenteuer

Mai Zweitausendneunzehn

ist, war in Norwegen ein riesiger Kinoerfolg. Über 800.000 von insgesamt 4 Millionen Norwegern haben sich von Elling und Kjell Bjarne bei ihrem Versuch, im „richtigen Leben“ klarzukommen, mitreißen lassen. Norwegen 2001 · R: Peter Naess · Db: Axel Hellstenius · K: Svein Krøvel • Mit Per Christian Ellefsen, Sven Nordin, Per Christensen u.a. · ab 6 J. · 89'

Di 28. Mai • 19:00 Uhr im neben*an Der Film wird an diesem Abend begleitet von Norbert Arndt, Lebens t raum Münster und EX-IN Genesungsbegleiter.

DIE LINSE

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Spitzenpreise 2017 von Bund und Land NRW für das Cinema! Warendorfer Str. 45 · Münster Mauritz-West · Tel. 0251.30300 www.cinema-muenster.de · info@cinema-muenster.de

Café und Kneipe im Cinema Tel. 0251.30309 Mail: garbo@cinema-muenster.de

Gegründet 1968 an der Weseler Straße, seit 1981 am jetzigen Standort. Das älteste Programmkino der Republik. Drei Säle: Cinema 1 (158 Plätze), Cinema 2 (58 Plätze), Kurbelkiste (52 Plätze). Ausgezeichnet: regelmäßig für das herausragende Jahresprogramm, Dokumentarfilmprogramm und Kinderfilmprogramm von der Film- und Medienstiftung NRW und von der Kulturstaatsministerin.

Adresse und Barrierefreiheit: wie Cinema

Barrierefreiheit: Das Cinema 1 ist nicht, Cinema 2 und Kurbelkiste bedingt rollstuhlgerecht. Am besten vorher einen Rollstuhlplatz reservieren. Die Toiletten sind nicht rollstuhlgerecht.

Tischreservierungen: Wir können leider nur Reservierungen für maximal 8 Personen annehmen.

Hörbehinderte: Der Ton aller Filme lässt sich mit Induktionsschleife oder über eine Smaprtphone-App verstärken. Entsprechend gekennzeichnete Filme können zudem mit Hilfe eines eigenen Smartphones und Kopfhörers mit Untertiteln versehen werden.

Täglich geöffnet ab 10:00 Uhr: Mo – Do bis 0:00 Uhr, Fr + Sa bis 0:30 Uhr, So bis 22:30 Uhr

Sehbehinderte: Mit eigenem Smartphone und Kopfhörer können entsprechend gekennzeichnete Filme mit Audiodeskription versehen werden.

Große Karte: Mo – Fr 12:00 bis 14:00 Uhr Mo – Do 17:45 bis 22:45 Uhr, Fr + Sa 17:45 bis 23:15 Uhr, So + feiertags 13:00 bis 22:00 Uhr

Lage: ca. 800 Meter = 10 Fußminuten vom Hauptbahnhof in Mauritz-West, auf der Warendorfer Straße – das ist die Straße Richtung Osten nach Handorf, Telgte, Warendorf Anfahrt per ÖPNV: Haltestelle Zumsandestraße (1 Min.): Linien 2, 10, [N83]. Haltestelle Hohenzollernring / Finanzgericht (5. Min.): 33, 34, [N2]. Haltestelle Hauptbahnhof (10 Min.): alle Linien.

Großes Frühstücksbuffet: So + feiertags 10:00 bis 13:00 Uhr

Anfahrt per Auto: Parkplätze an der Warendorfer Str. teilweise kostenfrei oder beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe an der Warendorfer Straße 21-25 (Gezahlt werden muss mit Geld- oder EC-Karte). Anfahrt mit dem Fahrrad: Die besten Parkmöglichkeiten gibt es an den Fahrradständern auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Öffnungszeiten der Kinokasse: immer 15 Min. vor der 1. Vorstellung. Montag und Dienstag ab ~16:30 Uhr, Mittwoch bis Samstag ab ~14:45 Uhr, Sonntag ab 10:30 Uhr

Sonderöffnungszeiten

Eintrittspreis: 8,50 €* · ErmäSSigT: 7,00 €* (Ermäßigung gilt für Studierende, Behinderte über 50%, Münster-Pass-Besitzende u.a.) Donnerstag = Premierentag: 6,00 €* für alle Filme, die im Wocheneinsatz neu starten (nicht für CINEMA FLASHLIGHT)

von Cinema & Café Garbo:

*ONLINE jeweils 0,50 € günstiger, ggf. plus Überlängenzuschlag Kino für Kinder: 4,50 € für alle. SONDERVERANSTALTUNGEN sind möglich. Anfragen unter 0251.30307

Fr 24.5. (Betriebsversammlung) ab 15:00 Uhr geöffnet

SCHULKINO Auf Wunsch zeigen wir Filme auch für Schulklassen zu individuellen Terminen vormittags. Ein regelmäßiger Newsletter informiert über aktuelle Schulkino-Angebote: Eintragen unter schulkino@cinema-muenster.de

Mi 1.5. (Tag der Arbeit) ab 10:00 Uhr geöffnet mit Frühstücksbuffet

Do 30. Mai (Christi Himmelfahrt) ab 10:00 Uhr geöffnet mit Frühstücksbuffet

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Das Cinema zeigt Cinema & Die Linse

Wochenprogramm

MAI 2019

ab Do 2.5. Das Cinema zeigt zum Bundesstart LIEBESFILM Sa 4.5. Kino für Kinder + So 5.5. 14:45 STORM UND DER VERBOTENE BRIEF

24 18

LIEBESFILM ab Do 9.5. Das Cinema zeigt zum Bundesstart STAN & OLLIE [dF + engl.OmU] 25 Sa 11.5. Kino für Kinder + So 12.5. 14:45 HILFE, UNSER LEHRER IST EIN FROSCH 18

Premierentag! Donnerstag Donnerstags kosten Neustarts nur 6 Euro, online 5,50 Euro (ggf. plus Überlängenzuschlag)

ab Do 16.5. Das Cinema zeigt zum Bundesstart DER BODEN UNTER DEN FÜSSEN 26 Das Cinema zeigt zum Bundesstart UNDER THE TREE [dF + isländ.OmU] 27 Sa 18.5. Kino für Kinder + So 19.5. 14:45 MULLEWAPP – DAS GROSSE KINOABENTEUER DER FREUNDE 18

ab Do 23.5. Das Cinema zeigt zum Bundesstart ALL MY LOVING Sa 25.5. Kino für Kinder + So 26.5. 14:45 ELLA UND DER SUPERSTAR

28 18

ALL MY LOVING ab Do 30.5. Das Cinema zeigt zum Bundesstart ROADS [dF + engl.OmU] 29 Das Cinema zeigt zum Bundesstart HIGH LIFE [dF + engl.OmU] 30 Kino für Kinder 14:45 DIE ROTE ZORA 18

Sondertermine

Mi 1.5. 22:15 Arthouse Sneak – Pay After #145 [???.OmU] 10 Do 2.5. 18:30 CINEMA FLASHLIGHT: Fürs Leben lernen ZU JEDER ZEIT [franz.OmU] 6 So 5.5. 11:00 CINEMA FLASHLIGHT: Fürs Leben lernen ZU JEDER ZEIT [franz.OmU] 6 19:00 in vino cinemas: STAN & OLLIE 25 20:15 Alles außer Tatort: GIRLS CLUB [engl.OF] 11 Mo 6.5. 21:00 Gleis 22 & Linse: THE GO-BETWEENS: RIGHT HERE [engl.OF] 12 Di 7.5. 18:30 CINEMA FLASHLIGHT: Fürs Leben lernen ZU JEDER ZEIT [franz.OmU] 6 Mi 8.5. 19:00 Das Cinema zeigt mt Gästen: LIEBESFILM 24 21:00 Look&Listen, präsentiert von filmclub münster, cuba-cultur und Norbert Nowotsch: SING! INGE, SING! – DER ZERBROCHENE TRAUM DER INGE BRANDENBURG 12 Do 9.5. 18:30 CINEMA FLASHLIGHT: JIBRIL [z.T. arab.OmU] 8 19:00 Teilhabe und Film (1): LIFE ANIMATED 14 So 12.5. 11:00 CINEMA FLASHLIGHT: JIBRIL [z.T. arab.OmU] 8 12:45 OmU-Vorpremiere: UNDER THE TREE [isländ.OmU] 27 Mo 13.5. 19:00 männernetzwerk münster: MATTERHORN [niederl.OmU] 13 21:00 Queer Monday: JONAS – VERGISS MICH NICHT 13 Di 14.5. 18:30 CINEMA FLASHLIGHT: JIBRIL [z.T. arab.OmU] 8 Mi 15.5. 14:30 Lichtblick Filmclub: STAN & OLLIE 25 19:00 CINEMA FLASHLIGHT: Fürs Leben lernen: KINDER DER UTOPIE 7 22:15 Arthouse Sneak– Pay After #146 [???.OmU] 10 Do 16.5. 18:30 CINEMA FLASHLIGHT: Fürs Leben lernen: KLASSE DEUTSCH 7 So 19.5. 11:00 CINEMA FLASHLIGHT: Fürs Leben lernen: KLASSE DEUTSCH 7 12:45 Vorpremiere: ALL MY LOVING 28 20:15 Alles außer Tatort: THE BLING RING [engl.OmU] 11 Mo 20.5. 18:30 Leinwandbegegnungen: DIE REISE MIT VATER 20 Di 21.5. 18:30 CINEMA FLASHLIGHT: Fürs Leben lernen: KLASSE DEUTSCH 7 20:30 Kurzfilmsalon im neben*an: Shorts Attack: Sex & Wahnsinn 22 Do 23.5. 14:30 Kino Kaffeeklatsch m. Seniorenbüro Mauritz: STAN & OLLIE 25 19:30 CINEMA FLASHLIGHT mit Gästen: MAGIE DER WILDPFERDE 10 19:45 Kneipenkino im neben*an: Geschichten vom Kübelkind 20 Fr 24.5. Endlich … Die neue Linse ist fertig! 18:30 Die Grünen zeigen: ZU JEDER ZEIT [franz.OmU] 6 So 26.5. 17:00 Die Linse zeigt mit Ges. für Christl.-Jüd. Zusammenarbeit EINE, DIE SICH TRAUT [hebr.OmU] 21 18:30 CINEMA FLASHLIGHT mit Gästen: ORAY [z.T. türk./romani OmU] 9 Mo 27.5. 19:00 Die Linse präsentiert: kurz.film.tour.2019 - 1. Teil 23 21:00 OmU-Vorpremiere: HIGH LIFE [engl.OmU] 30 Di 28.5. 19:00 Teilhabe und Film (2): ELLING 15 20:15 OmU-Vorpremiere: ROADS [engl.OmU] 29 Mi 29.5. 19:00 Die Linse präsentiert: kurz.film.tour.2019 - 2. Teil 23 Do 30.5. 18:30 CINEMA FLASHLIGHT: THE ARTIST & THE PERVERT [engl.OmU] 8 So 2.6. 11:00 CINEMA FLASHLIGHT: ORAY [z.T. türk./romani OmU] 9 13:00 CINEMA FLASHLIGHT: THE ARTIST & THE PERVERT [engl.OmU] 8 20:15 Alles außer Tatort / OmU-Vorpremiere BURNING [korean.OmU] > Linse 06/19

Irrtümer sind nicht beabsichtigt, aber möglich. Alle Angaben also ohne Gewähr. ÄnDerunGen (insbesOnDere bei Den zeiten) VOrbehaLten!

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Scarlett, das offizielle Glücksschwein des Cinema, präsentiert:

Kino für Kinder im Cinema im Mai

itt: Eintr Euro 4,50

Eintritt beim „Kino für Kinder“ im Cinema: 4,50 Euro Kinder erhalten am Tag ihres Geburtstages mit einem Elternteil freien Eintritt!

Storm und der verbotene Brief

Hilfe, unser Lehrer ist ein Frosch

In Antwerpen zur Zeit der Reformation wird der 12-jährige Storm mit dem Waisenmädchen Marieke in ein aufregendes Abenteuer verwickelt, als sein Vater Klaas den Auftrag erhält, in seiner Druckerei einen verbotenen Brief von Martin Luther zu drucken.

Sita und ihre Mitschüler staunen nicht schlecht, als sie herausfinden, dass ihr Lehrer sich regelmäßig in einen Frosch verwandelt. Weil der Schuldirektor eine verdächtige Ähnlichkeit mit einem Storch hat, beschließt Sita, ihren Lehrer ab sofort zu beschützen …

Niederlande 2017 · R: Dennis Bots ab 6 J. · empf. ab ca. 10 J. · 106‘

Niederlande 2016 · R: Anna van der Heide ab 0 J. · empf. ab ca. 6 J. · 83‘

Sa 4. Mai · 14:45 Uhr So 5. Mai · 14:45 Uhr

Sa 11. Mai · 14:45 Uhr So 12. Mai · 14:45 Uhr

Ella und der Superstar

Die rote Zora

Die Tiere vom Bauernhof Mullewapp führen ein ganz normales Landleben – bis sie unerwartet Besuch bekommen: Johnny Mauser, nach eigener Aussage ein berühmter Schauspieler, wirbelt den Alltag in Mullewapp kräftig durcheinander …

Die zweite Verfilmung der EllaBücher von Timo Parvela: Pekka hat keine Lust aufs Einmaleins. Er träumt von einem Leben als Rockstar mit eigenem Manager – doch der Lehrer droht: bald kommt erstmal der Mathe-Test! Ella und ihre Freunde entscheiden sich, Pekka zu helfen …

An der kroatischen Küste in den 1930er-Jahren: Die rote Zora ist die Anführerin einer Bande von Waisenkindern und stellt sich so schlau und geschickt an, dass sie sowohl dem Bürgermeister als auch dem Fischgroßhändler Karaman ein Dorn im Auge ist …

D/Italien/F 2009 · R: Tony Loeser, Jesper Möller · ab 0 J. · empf. ab ca. 5 Jahre · 77‘

Finnland 2013 · R: Taneli Mustonen ab 0 J. · empf. ab ca. 7 J. · 84‘

Sa 18. Mai · 14:45 Uhr So 19. Mai · 14:45 Uhr

Sa 25. Mai · 14:45 Uhr So 26. Mai · 14:45 Uhr

Bei größeren Gruppen hat jede zehnte Person freien Eintritt! (nach Voranmeldung) Die Anfangszeiten können sich nach hinten verschieben. Bitte KINOaktuell beachten! Es können auch individuelle Termine vereinbart werden.

Mullewapp – Das große Kinoabenteuer der Freunde

Deutschland 2007 · R: Peter Kahane ab 6 J. · empf. ab ca. 8 J. · 99‘

Do 30. Mai· 14:45 Uhr Sa 1. Juni · 14:45 Uhr So 2. Juni · 14:45 Uhr

·16· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Übersicht zum herausnehmen! Mai Zweitausendneunzehn ································


OmU-Preview am 12. Mai ¡ ab 16. Mai neu im Cinema


Die Linse zeigt: Kneipenkino im neben*an

Geschichten vom Kübelkind Kino-Experiment von Edgar Reitz und Ula Stöckl aus dem Jahr 1971: 25 Episoden unterschiedlicher Genres und Stile um die Kunstfigur „Kübelkind“ Die Linse zeigt: Leinwandbegegnungen

Die Reise mit Vater Ein Roadmovie nach einer wahren Geschichte mit nostalgischem Charme und einer Prise Ironie 1968, Zeit des Prager Frühlings, zwei rumäniendeutsche Brüder begeben sich mit ihrem Vater auf eine Reise in die DDR. Durch eine Operation des lebensüberdrüssigen Vaters in der Bundesrepublik soll das Familiengleichgewicht wieder hergestellt werden. Doch als die Grenzen zurück in die CSSR durch sowjetische Panzer geschlossen werden und die Familie sich plötzlich in der BRD wieder findet, stellt sich die universelle Frage: Ist das scheinbar zum Greifen nahe persönliche Glück wichtiger als die Familie? Es klingt verrückt, aber 1968 war es für rumänische Besucher der DDR für einen kurzen Moment möglich nach Westdeutschland zu reisen. Der Vater von Regisseurin Anca Miruna Lăzărescu hat diese Situation tatsächlich erlebt, seine Tochter rekapituliert seine damaligen Erfahrungen und Erinnerungen mit nostalgischem Charme und einer Prise Ironie mit einer unterhaltsamen und in ein Roadmovie gepackten Geschichtsstunde. LA DRUM CU TATA · Deutschland/Rumänien/Ungarn 2016 · R & Db: Anca Miruna Lazarescu · K: Christian Stangassinger • Mit Alex Margineanu, Razvan Enciu, Ovidiu Schumacher, Susanne Bormann u.a. · ab 12 J. · 111'

Mo 20. Mai • 18:30 Uhr Karten für 2 Euro nur an der Abendkasse! Leinwandbegegnungen ist die Filmreihe der Linse von und für Geflüchtete und alle Interessierten, die Lust auf Begegnungen mit anderen Menschen, kulturellen Austausch und gute Filme haben. Im Anschluss gibt es im neben*an die Gelegenheit bei Essen und Trinken miteinander ins Gespräch zu kommen. Alle sind willkommen! 20

DIE LINSE

Das Kübelkind entsteigt einer Mülltonne und begegnet verschiedenen „normalen“ Menschen, die ihm beibringen wollen, wie man ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft wird und was Sitte und Anstand bedeuten. Doch das Kübelkind lernt immer mehr als nur das, was es lernen soll. Seine Neugier und seine Aufmüpfigkeit kollidieren mit den Normen, die Sozialisierungsversuche scheitern. Am Ende stehen jeweils Mord und Totschlag. In jeder Geschichte zwingt die Gesellschaft sie, etwas zu lernen. Das von der Gesellschaft nicht gewollte „etwas mehr“ Gelernte aber bringt sie regelmäßig in Lebensgefahr. In jeder Geschichte stirbt Kübelkind. Sie stirbt sich durch alle Kino-Genres. Ihre Geschichten haben alle möglichen Zeiten und spielen in allen möglichen Zeiten. Das Publikum im Kneipenkino im neben*an wählt aus einer Speisekarte die nächste Geschichte aus! Deutschland 1971 · R & Db: Edgar Reitz, Ula Stöckl · K: Edgar Reitz • Mit Christine de Loup, Antje Ellermann, Hedwig Fankhänel, Jacques Freers u.a. · 120'

Do 23. Mai • 19:45 Uhr im neben*an, mit Bewirtung! Mai Zweitausendneunzehn


Die Linse zeigt mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit

Eine, die sich traut Als ihr Verlobter am Abend vor der Hochzeit kalte Füße bekommt und verschwindet, weigert sich eine orthodoxe Jüdin, die Hochzeit abzusagen. Michal ist eine 32-jährige ledige orthodoxe Jüdin. Seit über zehn Jahren versucht sie mit zunehmender Verzweiflung, einen Mann zu finden. Über eine Heiratsvermittlerin wird sie schließlich fündig. Doch plötzlich bekommt ihr Verlobter kalte Füße. Anstatt die Feierlichkeiten abzusagen, entschließt sie sich auf Gott zu vertrauen und die Hochzeitsvorbereitungen nach Plan weiterlaufen zu lassen, um schließlich am achten Tag des Hanukkah-Fests am Altar zu stehen. Der Allvater wird ihren Liebsten schon wieder rechtzeitig hinkriegen oder einen neuen besorgen. Immerhin ist der Saal schon gemietet und die Gäste eingeladen. Während ihre Schwester fest davon überzeugt ist, Gidi werde zu Michal zurückkehren, ist ihre Mutter skeptisch gegenüber Wundern aller Art. Während der Hochzeitstermin immer näher rückt, beginnt Michal alle Hebel in Gang zu setzen, um nach so langer Suche doch noch heiraten zu können …

AB 16. MAI IM KINO Regisseurin Rama Burshtein selbst praktiziert eine Form des orthodoxen Judentums, was auch bedeutete, dass sie besondere Regeln beim Filmen beachten musste. Deshalb ließ sie sich während der Filmarbeiten von einem Rabbi beraten. LAAVOR ET HAKIR · Israel 2016 · R & Db: Rama Burshtein · K: Amit Yasur • Mit Noa Koler, Amos Tamam, Oz Zehavi u.a. · hebrä.OmU · 110'

So 26. Mai • 17:00 Uhr Mai Zweitausendneunzehn

DIE LINSE

NOVOTNY & NOVOTNY FILMPRODUKTION MARIE KREUTZER VALERIE PACHNER PIA HIERZEGGER MAVIE HÖRBIGER MICHELLE BARTHEL MARC BENJAMIN AXEL SICHROVSKY DOMINIC MARCUS SINGER MEO WULF KAMERA LEENA KOPPE SCHNITT ULRIKE KOFLER SZENENBILD MARTIN REITER MUSIK KYRRE KVAM KOSTÜME MONIKA BUTTINGER MAKEUP MAIKE HEINLEIN TONMISCHUNG ODO GRÖTSCHNIG TONGESTALTUNG VERONIKA HLAWATSCH RE-RECORDING MIXER BERNHARD MAISCH CASTING RITA WASZILOVICS PRODUKTIONSLEITUNG GOTTLIEB PALLENDORF HERSTELLUNGSLEITUNG JOHANNA SCHERZ PRODUZENTEN ALEXANDER GLEHR, FRANZ NOVOTNY IM VERLEIH DER EDITION SALZGEBER EINE PRODUKTION VON

BUCH UND REGIE

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Kurzfilmsalon im neben*an

Shorts Attack: Sex & Wahnsinn Mal wieder auf eine Sexparty gehen? Oder einfach beim Lunch eine Frau kennenlernen? Frauen finden derweil massenweise Männer auf der Straße, wohingegen Männer bisweilen die Sexhotline anrufen. Die wilde Geschichte des Sex führt über leidenschaftliche Tänze modern zum Kondom. Dessen richtiger Umgang wichtig ist. Egal ob man sich im Skicenter, beim Strandurlaub oder am Filmset kennenlernt. Love me, Fear me: Beziehungs-Tanz

Je suis Célib: Partnerwahl

Welche Rollen, Formen und Ausdrucksmöglichkeiten nehmen wir ein, um Menschen zu beeindrucken? Eine tänzerische Metapher der Selbstdarstellung.

Was, wenn Männer Objekte wären, die man wie ein Leihfahrrad ausleihen kann? Für Alice geht das klar.

Deutschland 2018 · R: Veronica Solomon · Animation · ohne Dialoge · 6‘

The Orgy: Sexpartytrubel Ein Mann mit gebrochenem Herzen schießt die Vorsicht in den Wind und geht zu einer Orgie. Doch leider ist er zu früh dran. GB 2018 · R: Sam Baron · engl.OmU · 15‘

F 2015 · R: Boris Vassalo, Jérémie Poppe · franz.OmU · 3‘

Simbiosis-Carnal: Geschichte des Sex Eine poetische Reise durch die Geschichte menschlicher Sexualität. Von sich vermehrenden Zellen bis zum Hochleistungs-Selfie-Sex. Belgien 2017 · R: Rocio Alvarez · Animation · ohne Dialoge · 10‘

Hash Key – Touche-dièse: Hilfe durch Hotline

Noodles: Nudelsuppenerotik Mittagszeit in einem japanischen Restaurant. Die Erscheinung von Francoise löst eine Kette von Reaktionen bei den Gästen aus: den „Nudel-Wip“. F 2003 · R: Jordan Feldman · ohne Dialoge · 6‘

Background: Filmset-Romanze Manchmal geschehen die aufregendsten Dinge im Hintergrund. Zum Beispiel verlieben sich dort Menschen unbemerkt von allen ineinander. Spanien 2018 · R: Toni Bestard · ohne Dialoge · 15‘

Alex wählt eine Nummer die er aus dem Eff-Eff kennt: eine Sex-Hotline. Er muss länger warten … F 2017 · R: Erwan Alépée · franz.OmU · 3‘

Sex Ed: Kondom-Tragödie Ed unterrichtet Sexualkunde, einen Job, den er normalerweise liebt. Nur ausgerechnet heute ist es das Letzte, was er tun möchte. GB 2018 · R: Alice Seabright · engl.OmU · 13‘

I F*cked a Mermaid and No One Believes: Meerjungfrauenkomödie In den Ferien will Gill einfach nur seine Ruhe haben. Doch sein Vater und eine Meerjungfrau machen ihm einen Strich durch die Rechnung. Australien 2018 · R: Madeleine Gottlieb · engl.OmU · 15‘

Sex at the Ski Center: Kuscheltiere in Action Wenn es draußen kalt wird, wird es umso heißer bei den Kuscheltieren im Skizentrum. Sie frönen froher Leidenschaft. Finnland 2017 · R: Heikki Ahola · ohne Dialoge · 3‘ • Gesamt: ca. 120‘

Di 21. Mai • 20:30 Uhr mit Moderation und Pausengetränk im neben*an 22

DIE LINSE

Mai Zweitausendneunzehn


Die Linse präsentiert

kurz.film.tour.2019 Neun für den Deutschen Kurzfilmpreis 2018 nominierte und prämierte Kurzfilme in zwei Programmen aus der Auswahl von insgesamt 13 Filmen.

kurz.film.tour.2019 – 2. Teil

kurz.film.tour.2019 – 1. Teil Follower Ein Horrorfilm aus der Sicht eines Smartphones. D 2018 · R: Jonathan B. Behr · Spielfilm · 10‘

Making Off (Germany Dreamland) Scheinbar dokumentarische Bilder erzählen einen anderen Film als die Sprecher-Stimme, die von einer Frau und ihren Verstrickungen berichtet. D 2018 · R: Istvan Gyöngyös · Experimentalfilm · 23‘

Räuber und Gendarm „Räuber und Gendarm spielen auf dem alten Spielplatz. Warum mach ich da überhaupt noch mit?“ D 2017 · R: Florian Maubach · Animationsfilm · 8‘

Nach dem Fest Um der Einsamkeit des rauen Straßenlebens zu entkommen, bedrängt der Obdachlose Andi seine Bekannte Sandra. Zwischen verhaltener Zärtlichkeit und unterschwelliger Gewalt beginnt ein stetiges Ringen um Nähe und Distanz.

Neko No Hi – Katzentage Der kleine Jiro ist krank. Sein Vater bringt ihn zur Ärztin. Ihre Diagnose ist zwar harmlos, rüttelt aber an der Identität des Jungen. D 2017 · R: Jon Frickey · Animationsfilm · jap.OmU · 11‘

Call For Comfort Wie moderne Technologien uns dazu verführen unsere Privatsphäre zu opfern, mit dem Versprechen auf ein optimiertes Leben. D 2018 · R: Brenda Lien· Experimentalfilm · engl.OmU · 9‘

The Bitter The Sweet Eine Liebesgeschichte am Rande des Wahnsinns.

D 2018 · R: Hannes Schilling · Spielfilm · 14‘

D 2018 · R: Ann Sophie Lindström · Dokumentarfilm · engl.OmU · 24‘

Joe Boost

Das satanische Dickicht – Drei

Der Film folgt dem jungen Veteranen Joe Boots nach seiner Rückkehr aus dem Irak, und findet Bilder für seine inneren Zustände. D 2017 · R: Florian Baron · Dokumentarfilm · engl.OmU · 30‘ Gesamt: 86‘ plus Moderation · ab 12 J.

Mo 27. Mai · 19:00 Uhr mit Moderation Mai Zweitausendneunzehn

Campingplatz, Sonnenmilch, Plastikkrokodil, Wassermelone, Arschbombe, Fußball, Capri-Eis, Küssen, Würstchen, Birkenstock, Autofahrt, Verlangen, Abscheu. Alles ist anstrengend! D 2017 · R: Willy Hans · Spielfilm · 22‘ • Gesamt: 66‘ plus Moderation · ab 12 J.

Mi 29. Mai · 19:00 Uhr mit Moderation DIE LINSE

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Zu Gast im Cinema

Emma Rosa Simon Emma Rosa Simon wurde 1977 in Tremblay les Gonesse, Frankreich, geboren. Nach dem Abitur Studium an der Academy of Art University in San Francisco. 2017 absolvierte Emma Rosa Simon ihr Studium im Fachbereich Kamera an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) in Berlin. LIEBESFILM ist ihr Abschlussfilm, bei dem sie die Kamera machte und zusammen mit Robert Bohrer Regie führte.

Robert Bohrer Robert Bohrer wurde 1979 in Bonn geboren. Nach Abitur und einer Ausbildung zum Film- und Videoeditor arbeitete er als selbstständiger Cutter und begann 2007 ein Studium im Fachbereich Regie an der Deutschen Filmund Fernsehakademie (dffb) in Berlin. Seine Kurzspiel- und Dokumentarfilme gewannen zahlreiche Preise und Auszeichnungen. LIEBESFILM ist sein erster langer Spielfilm. 24

Das Cinema zeigt zum Bundesstart

LIEBEsFILM Eine wilde Liebesgeschichte vom Kinderkriegen und anderen Katastrophen – »Den Drive wünscht man sich im deutschen Kino öfter.« (Spiegel Online) Lenz (Eric Klotzsch) ist ein Tagträumer, charmant, phantasievoll und – wie es sich für einen Dreißigjährigen in Berlin gehört – radikal entscheidungsunfähig. Nach einer durchfeierten Nacht wacht Lenz ziemlich derangiert neben Ira (Lana Cooper) auf. Lenz ist verliebt. Ira auch. Es beginnt der Sommer der Liebe: herumalbernd durch die Berliner Nacht, Bier am Kanal, Gespräche über Sex und Kindheit. Alles ist wunderschön. Bis Ira diese eine, alles verändernde Frage stellt: „Willst Du eigentlich Kinder?“ Und dann tut Lenz das, was er am besten kann, wenn es kompliziert wird. Er macht sich aus dem Staub. Haltlos stolpert er durch den Sommer und begegnet dabei den Helden seiner Tagträume, die ihn ständig ins Kreuzverhör über seine Gefühle nehmen. Währenddessen zeigt sein Kumpel Kenn nur liebevolles Unverständnis für Lenz‘ Situation. Als Ira mit dem einbrechenden Herbst plötzlich wieder vor ihm steht, muss er sich dem großen „Trotzdem“ stellen. »Ein solcher Film ist rar im deutschen Kino. Er macht Spaß, ist aber keine Komödie herkömmlicher Natur. Er strotzt vor kuriosen Einfällen, ist aber keine schwere Kost. Und er erzählt seine Liebesgeschichte, so wie sie eben ist – authentisch.« (kino-zeit.de) Deutschland 2018 · R & Db: Robert Bohrer, Emma Rosa Simon · K: Emma Rosa Simon • Mit Eric Klotzsch, Lana Cooper, Gerdy Zint, Hartmut Becker u.a. · 82'

Ab Do 2. Mai im Wochenprogramm Mi 8. Mai • 19:00 Uhr mit anschl. Gespräch mit den Filmschaffenden Robert Bohrer und Emma Rosa Simon Mai Zweitausendneunzehn


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STAN & OLLIE Großformatig schmücken „Dick und Doof“ unseren großen Cinema-Kinosaal – nun kommen sie wieder auf die Leinwand, kongenial verkörpert von Steve Coogan und John C. Reilly »Man hat diese Vorstellung von zwei Typen, die einmal Show-Giganten waren und nun in kleinen Hotels wohnten und winzige Theater bespielten. Und dabei war ihnen nicht einmal bewusst, dass sie das alles aus Liebe zueinander taten. Dieser Aspekt hat mich inspiriert, diesen Film zu schreiben. Es ist eine Liebesgeschichte zwischen zwei Männern.« (Jon S. Baird)

Sie haben Generationen begeistert: Stan Laurel (Steve Coogan) und Oliver Hardy (John C. Reilly), das erfolgreichste und beliebteste Comedy-Duo der Filmgeschichte, in Deutschland bekannt als „Dick und Doof“. 1953 befinden sie sich auf einer Tour durch Großbritannien. Ihre besten Jahre als „Könige der Hollywoodkomödie“ haben sie hinter sich und sind nun mit einer ungewissen Zukunft konfrontiert. Zu Beginn ihrer Tour kreuz und quer durchs Land, sind die Zuschauerränge enttäuschend leer. Doch durch ihr Talent, sich immer wieder gegenseitig zum Lachen zu bringen, beginnt der Funke auf ihr Publikum überzuspringen. Es gelingt ihnen durch den Charme und die Brillanz ihrer Aufführungen, alte Fans zurückzugewinnen und neue zu begeistern: Die Tour wird zum einem Riesenerfolg. Doch die Geister ihrer Vergangenheit holen sie ein und stellen Stan und Ollies Freundschaft auf eine Bewährungsprobe. Regisseur Jon S. Baird setzt den beiden Kinostars ein bewegendes Filmdenkmal und erzählt nicht nur von den Höhen und Tiefen einer äußerst erfolgreichen künstlerischen Partnerschaft, sondern insbesondere die Geschichte einer großen Freundschaft. Mai Zweitausendneunzehn

»Kurzum: STAN UND OLLIE ist ein extrem lustiger, sehr unterhaltsamer Film. Doch es geht hier noch um mehr; um eine Freundschaft, die vor Jahren einmal einen Knacks erhielt, um zwei alte Männer, die es noch einmal wissen wollen und sich vor Armut und Einsamkeit fürchten, um zwei Ehefrauen, die sich – aus unterschiedlichen Gründen – um ihre Gatten sorgen. STAN UND OLLIE ist voller zärtlicher Momente, vor allem, wenn Stan den kranken Ollie im Krankenhaus besucht und so zu ihrer Versöhnung beiträgt. Geschickt findet Baird die Balance zwischen lustigem Slapstick und leisem Drama. Und wird dabei von zwei tollen Darstellern unterstützt..« (Michael Ranze, programmkino.de)

Großbritannien/Kanada/USA 2018 · R: Jon S. Baird · Db: Jeff Pope · K: Laurie Rose • Mit Steve Coogan, John C. Reilly, Shirley Henderson, Nina Arianda u.a. · engl.OmU + dF · 98'

So 5. Mai • 19:00 Uhr: in vino cinemas – Vorpremiere mit anschl. Weinempfang Ab Do 9. Mai im Wochenprogramm Do 23. Mai • 14:30 Uhr im Kino Kaffeeklatsch 25


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Der Boden unter den FüSSen »Ein konzentriertes, zurückgenommenes, streckenweise sehr atmosphärisches Psychogramm einer Unternehmensberaterin am Rande des Nervenzusammenbruchs.« (Filmstarts.de) In ihrem neuen Film erzählt die österreichische Regisseurin Marie Kreutzer (Die Vaterlosen, Was hat uns bloß so ruiniert) die Geschichte einer jungen Frau, der in der Begegnung mit ihrer psychisch kranken Schwester nach und nach die Kontrolle über ihr eigenes streng strukturiertes Leben entgleitet. In den Hauptrollen glänzen Valerie Pachner (Egon Schiele: Tod und Mädchen), Pia Hierzegger (Wilde Maus) und Mavie Hörbiger (Sommerhäuser).

Lola ist Ende 20, Unternehmensberaterin und scheint die Anforderungen, die der Job an sie stellt, nahezu mühelos zu meistern. Sie ist ständig unterwegs zwischen Wien, wo sie in einer teuren und steril eingerichteten Wohnung kaum mehr als die Post holt und die Wäsche wechselt, und den Unternehmen, die sie gerade umstrukturiert. Ein Leben, das aus langen Tagen im Büro, teuren Restaurants und kurzen Nächten in anonymen Hotelzimmern besteht. Ihr Privatleben scheint Lola ähnlich fest im Griff zu haben wie ihr ehrgeiziges Berufsleben. Die Beziehung zu ihrer Teamleiterin Elise hält sie geheim und von der Existenz ihrer älteren Schwester Conny, die an Schizophrenie leidet, weiß niemand etwas. Doch als Lola die Nachricht bekommt, dass Conny einen Suizidversuch nur knapp überlebt hat, drohen all ihre Geheimnisse ans Licht zu kommen. Lola versucht, das Beste für ihre Schwester zu tun, ohne dabei alles zu riskieren, wofür sie so hart gearbeitet hat. Und droht dabei selbst den Boden unter den Füßen zu verlieren. 26

»Keineswegs driftet DER BODEN UNTER DEN FÜSSEN in kalenderspruchartiges Gefühlskino ab und nagelt die Unternehmensberaterin an die Wand, sondern wird stattdessen uneindeutig in der Verlässlichkeit seiner Erzählung und entwickelt sich zunächst in Richtung eines Paranoia-Thrillers. […] Bemerkenswert bleibt zudem, dass dieser Film mit einer Selbstverständlichkeit ausschließlich durch Frauen getrieben wird. […] Herzstück des Films ist die herausragend spielende Hauptdarstellerin Valerie Pachner, die in kleinsten Gesten den inneren Kampf ihrer Figur zwischen Kontrollzwang und Labilität transportieren kann.« (Christian Ihle, taz blogs) Österreich 2019 · R & Db: Marie Kreutzer · K: Leena Koppe • Mit Valerie Pachner, Pia Hierzegger, Mavie Hörbiger u.a. · ab 12 J. · 112'

Ab Do 16. Mai im Wochenprogramm Mai Zweitausendneunzehn


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Under the Tree Drei Familien, ein Baum und ein unglaubliches Chaos: Eine bittersüße, preisgekrönte schwarze Komödie aus Island über streitende Nachbar*innen und eine Ehekrise im isländischen Idyll »Die harmlose Familiengeschichte mutiert zur sarkastischen Parabel. Diese legt mit den Mitteln des schwarzen Humors die unterdrückten Aggressionen, den angestauten Missmut, die unterschwellige Trauer und die sexuelle Frustration seiner Figuren schonungslos offen. Die tragischen und komischen Momente liegen so nah beieinander, dass einem das Lachen im Hals oft stecken bleibt.« (der-andere-film.ch)

Inga und Baldvin lieben ihren Garten, vielmehr noch lieben sie ihren prächtigen Baum! Doch seinetwegen liegen die Nerven ihrer Nachbar*innen brach: Das Gewächs wirft nämlich einen riesig-großen Schatten auf die Terrasse der wohlsituierten Nachbarschaft. Nix mit Sommer, Sonne, Sonnenschein. Die Bitte der Schattengeplagten, sich hurtig um das Ungetüm zu kümmern wird harsch abgewehrt. Ihr Sohn Atli hat währenddessen selbst ganz andere Probleme: Schuld ist ein kleines Sex-Video, das zu einem großen Streit mit seiner Frau führt. Er muss zurück ins Elternhaus ziehen, doch hier sorgt der Baum weiterhin für Ärger. Wurde der Nachbar etwa mit einer Kettensäge gesehen? Als dann plötzlich die geliebte Katze verschwindet und Überwachungskameras installiert werden, ist allen klar „so klappt‘s nicht mit den Nachbarn“. Ein verbitterter Kampf unter den Familien beginnt und das Chaos im idyllischen Vorort scheint perfekt …

»Anfangs verhandelt man noch moderat, doch der Ton wird schärfer und mündet in ein aberwitziges Nachbarschaftsscharmützel. Nach einem harmlos und heiter erscheinenden Beginn verschärft Hafsteinn Gunnar Sigurðsson die Komik bis hin zu einer tiefschwarzen, galligen Satire über saturierte Vorstädter, die die Kontrolle über ihr Dasein verlieren. Überraschend wendungsreich und buchstäblich spannungsvoll, mehrfach preisgekrönt.« (Unabhängiges FilmFest Osnabrück) UNDIR TRÉNU · Island 2017 · R: Hafsteinn Gunnar Sigurdsson · Db: Huldar Breidfjord, Hafsteinn Gunnar Sigurdsson · K: Monika Lenczewska • Mit Steintór Hróar Steintórsson, Edda Björgvinsdóttir, Sigurdur Sigurjónsson, Lára Jóhanna Jónsdoóttir u.a. · ab 12 J. · isländ.OmU + dF · 89'

So 12. Mai • 12:45 Uhr: Vorpremiere in isländ.OmU Ab Do 16. Mai im Wochenprogramm Mai Zweitausendneunzehn

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All My Loving Das leises Drama erzählt mit starken Charakteren und einem feinen Gespür für menschliche Untiefen die Geschichte von drei Geschwistern »ALL MY LOVING ist kein lauter Film, kein radikales Drama, keine Geschichte, die uns schockiert, sondern ein Film über Menschen aus der bürgerlichen Mitte, der Leichtes in der Melancholie sucht und seine Radikalität im Alltag wiederfindet. Es ist ein Film, der unsere Figuren mit leisen Tönen begleitet, bis sie am Ende den ersten Schritt in eine neue Zukunft wagen. ALL MY LOVING ist eine Geschichte über die kleinen Veränderungen im Leben.« (Regisseur Edward Berger) Stefan (Lars Eidinger) hat eine große Wohnung, ein schnelles Auto und viele Geliebte. Als er sein Gehör verliert und nicht mehr arbeiten kann, klammert er sich an sein altes Leben: Also zieht sich Stefan die Pilotenuniform an und reißt in Hotelbars Frauen auf. Julia (Nele Mueller-Stöfen) und ihr Mann Christian (Godehard Giese) verbringen ein langes Wochenende in Turin. Als das Paar einen verletzten Straßenhund findet, kümmert sich Julia nur noch um seine Genesung. Bei einem Abendessen mit Freunden kommt es zum Eklat. Tobias (Hans Löw) schmeißt den Haushalt und versorgt die drei Kinder, während seine Frau Maren für den Unterhalt der Familie sorgt. Das wurmt ihn, so dass die Kinder immer wieder als Ausrede für sein stagnierendes Studium herhalten. Dann erkrankt sein Vater und Tobias stellt fest, dass das Leben für seine Eltern so nicht weitergehen kann.

»Großartig seziert Edward Berger diese drei Leben in einer Wohlstandsgesellschaft, in der es niemandem an Existenziellem fehlt und doch alle Mangel leiden. Bemerkenswert, wie hier gesprochen und doch nicht kommuniziert wird, wie jeder in seiner Echokammer feststeckt. Aber Berger belässt es nicht dabei. Er schaut so lange und geduldig hin, bis sich etwas regt unter den Masken, bis der Schmerz sich Bahn bricht und Figuren mit einem Mal in einem ganz anderen Licht dastehen. Bergers Film lebt von naturalistischen Dialogen und Bildern, die soziale Milieus sehr genau einfangen.« (Oliver Kaever, Spiegel Online) Deutschland 2019 · R: Edward Berger · Db: Edward Berger, Nele MuellerStöfen · K: Jens Harant • Mit Lars Eidinger, Nele Mueller-Stöfen, Hans Löw, Godehard Giese u.a. · ab 12 J. · 116'

So 19. Mai • 12:45 Uhr: Vorpremiere Ab Do 23. Mai im Wochenprogramm 28

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ROADS Sebastian Schipper (Absolute Giganten; Victoria) erzählt von einer bedingungslosen Freundschaft zweier Jugendlicher, angesiedelt in einer Welt, die sich im radikalen Umbruch befindet. Der 18-jährige Gyllen (Fionn Whitehead) aus London hat gerade das Wohnmobil seines Stiefvaters entwendet und ist dem Familienurlaub in Marokko entflohen, als er zufällig auf den gleichaltrigen William (Stéphane Bak) aus dem Kongo trifft, der versucht, die Grenze nach Europa zu überwinden, um dort seinen verschollenen Bruder zu suchen. In diesem Moment größter Verlorenheit beschließen die beiden Verbündete zu werden: Angetrieben von jugendlicher Abenteuerlust bahnt sich das ungleiche Paar seinen Weg durch Marokko, Spanien und Frankreich bis nach Calais. Während die Freundschaft und das Vertrauen zueinander mit jedem Tag wachsen, werden sie mit Entscheidungen konfrontiert, die nicht nur ihr eigenes Leben nachhaltig beeinflussen.

»Es wäre bei einem derartigen Stoff sehr leicht gewesen, didaktisch zu sein und mit dem erhobenen Zeigefinger zu dozieren. Aber das Drehbuch war genau das nicht. Hier nimmt man Anteil an den beiden Hauptfiguren, man lacht mit ihnen, man versteht ihre Probleme. Und durch Gyllens Augen wird man dann auch mit der Realität der Flüchtlingssituation konfrontiert: Er ist recht naiv und hat nie wirklich darüber nachgedacht. Er sieht William auch nicht als Refugee. Für ihn ist er einfach ein Junge in seinem Alter, den er mag.« (Darsteller Fionn Whitehead) »Ich denke, dass Film oder Musik, Kultur im allgemeinen, effektiver sind, als es Nachrichten sein können. Sie treffen uns ins Herz und berühren uns. Natürlich werden wir die Welt nicht verändern, aber vielleicht haben wir einen Einfluss, wie manche Menschen (Darsteller Stéphane Bak) denken.« Deutschland/Frankreich 2019 · R: Sebastian Schipper · Db: Sebastian Schipper, Oliver Ziegenbalg · K: Matteo Cocco • Mit Fionn Whitehead, Stéphane Bak, Moritz Bleibtreu, Ben Chaplin u.a. · ab 6 J. · engl.OmU + dF · 99'

Di 28. Mai • 21:00 Uhr: Vorpremiere in engl.OmU Ab Do 30. Mai im Wochenprogramm

»Wir sehen unentwegt Bilder von Flüchtlingslagern und glauben zu wissen, wie es dort aussieht – aber wir wissen überhaupt nicht, was das eigentlich heißt. Ich kenne die Bedeutung immer noch nicht. Aber ich weiß, dass Flüchtlinge nicht einfach Flüchtlinge sind. Jeder einzelne von ihnen hat ein Leben. Es ist kein Beruf, Flüchtling zu sein. Es ist hart und brutal und existenziell, was sie da machen, aber jeder von ihnen ist auf der Suche nach etwas oder auf der Flucht vor etwas.« (Regisseur Sebastian Schipper) Mai Zweitausendneunzehn

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High Life Claire Denis' futuristisches Drama erzählt von Verlangen und Begierde, von Leidenschaft und menschlicher Grausamkeit

In den Tiefen des Weltalls, jenseits unseres Sonnensystems. Monte (Robert Pattinson) und seine Tochter Willow (Jessie Ross) leben zusammen an Bord eines Raumschiffs. Steuerungslos und isoliert schweben sie durchs All, der Tag nur gegliedert durch Reparaturarbeiten und Statusreports an die Erde. Sie sind Teil einer experimentellen Mission, die außer ihnen niemand überlebt hat. Eine Gruppe zum Tod verurteilter Straftäter hat das Angebot des Staates angenommen, lebenswichtige Energieressourcen im All zu finden und im Gegenzug dafür die Strafe erlassen zu bekommen. Ein trügerischer Deal – und für die Crew eine Reise ohne Wiederkehr. So nähern sich auch Vater und Tochter ihrem letzten unausweichlichen Ziel – dem Schwarzen Loch, Ende von Zeit und Raum. Im ersten englischsprachigen Projekt von Claire Denis (Chocolat) spielen neben Robert Pattinson u.a. auch Oscar-Preisträgerin Juliette Binoche, Lars Eidinger und OutKast-Sänger André Benjamin. Der Konzeptkünstler Olafur Eliasson sorgte für das visuelle Design des Schwarzen Lochs, den Soundtrack komponierte Stuart A. Staples von den Tindersticks.

»Es ist ein seltenes Phänomen, dass Science Fiction sich weniger um die unendlichen Weiten des Alls dreht, sondern introspektiv um die essentielle Frage, was Mensch sein bedeutet. Der Mikrokosmos, den die einengenden vier Wände der Raumstation in High Life bilden, liefert die nahrhafte Vorlage für eine Geschichte die einerseits klaustrophobisch, brutal und sexuell aufgeheizt ist, andererseits auch zarte Emotionen schürt.« (Susanne Gottlieb, uncut.at)

»Claire Denis zeigt die niedersten Abgründe der Menschheit, weil sei weiß, dass es anders geht. Es gibt Licht im Dunklen und Hoffnung, selbst wenn man dafür ans Ende des Universums reisen muss. HIGH LIFE ist ein schmerzhafter Film, doch es lohnt sich, die Expedition ins Nichts zu begleiten. Wer ein klassisches Weltraum-Epos erleben will, der bleibt besser auf dem Boden. Claire Denis‘ Vision ist kompromisslos und radikal. Ein einzigartiges, schwarzes Juwel.« (Lucas Barwenczik, filmstarts.de) Deutschland/Frankreich/Großbritannien 2018 · R: Claire Denis · Db: Claire Denis, Zadie Smith, Nick Laird, Jean-Pol Fargeau · K: Yorick Le Saux, Tomasz Naumiuk • Mit Mia Goth, Robert Pattinson, Juliette Binoche, André Benjamin, Lars Eidinger u.a · ab 16 J. · engl.OmU + dF · 113'

Mo 27.5. • 21:00 Uhr: Vorpremiere in engl.OmU Ab Do 30. Mai im Wochenprogramm 30

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OmU-Preview MaiamZweitausendneunzehn Di 28. Mai • Ab Do 30. Mai neu im Cinema

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Ab Do 2. Mai im Cinema Mi 8. Mai • 19:00 Uhr mit Robert Bohrer und Emma Rosa Simon


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