Die Linse: Januar 2020

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Monatsprogramm für Januar 2020 im Cinema Münster

DIE WÜTENDEN – LES MISÉRABLES Hart, realistisch und provokant: Der bestbewertete Film der Arthouse Sneak 2019! OmU-Vorpremiere am 1. Januar, neu ab 23. Januar SonDerProgrAmme: Alles außer tatort · Psycho, Film & Analyse · So oder so ist das Leben · Politik und Film · holocaust-gedenktag Dokumentarfilm-Club · Look&Listen · Leinwandbegegnungen · Schulkino-Wochen NRW · Cinéfête Queer Monday · Arthouse Sneak · Kino Kaffeeklatsch · Kurzfilme · Kino für Kinder Filme mit Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammenarbeit, Villa ten Hompel, LWL-Medienzentrum Förderverein Politikwissenschaften · Gleis 22 · filmclub münster · cuba-cultur

DIE LINSE: unterstützt von

DIE LINSE e. V. Cinema & Kurbelkiste Münster www.cinema-muenster.de

Das Cinema:

Mitglied bei


AUGUST

DIEHL

VA L E R I E

PAC H N E R

M AT T H I A S

S C HOE NAE RT S

BR U N O

GANZ

MARIA

S I MON

EIN

VERBORGENES LEBEN EI N F I LM VON

TERRENCE MALICK »Kino in seiner mächtigsten und heiligsten Form. Dieser Film ist eine Kathedrale für die Sinne.« VARIETY

WWW.EIN–VERBORGENES–LEBEN.DE

AB 30. JANUAR 2020 IM KINO


Filmschaffende

IM CINEMA ZU GAST:

Guten Tag!

Münster, 17. Dezember 2019

Auch wenn zum Redaktionsschluss noch nicht alle Besucher*innen des Jahres gezählt waren: so viele Menschen wie in 2019 waren in den letzten beiden Jahrzehnten selten im Cinema. Besonders schön, dass dabei gerade vermeintlich „schwere Kost“ eine Chance hatte. Mit SYSTEMSPRENGER (schon über 11.000 Gäste im Cinema) und PARASITE (über 5.000) waren zwei so herausragende wie herausfordernde Filme auf den beiden vorderen Plätzen.

Fr 31. Januar • 19:30 Uhr > s. S. 7 Regisseur Marc Pierschel mit den Protagonist*innen Jan Gerdes und Karin Mück zur Vorpremiere von BUTENLAND

Ein Film aus eben dieser Kategorie ist im Januar DIE WÜTENDEN – LES MISÉRABLES, der eindringlich und packend in die Banlieues von Paris und an den Rand der Gesellschaft führt. Bei der Arthouse Sneak gab's für die harte, realistische Darstellung die beste Note des Jahres, beim Europäischen Filmpreis die Auszeichnung als Europäische Entdeckung und beim Auslands-Oscar kann sich Regisseur Ladj Ly auch berechtigte Hoffnungen machen. Am Neujahrstag darf der Film dann auch zusammen mit dem »entfesselten Filmessay« (film-dienst) AQUARELA und dem isländischen MILCHKRIEG IN DALSMYNNI unser Jahresprogramm 2020 eröffnen.

Sa 1. Februar • 18:00 Uhr > s. S. 31 Regisseur Rosa von Praunheim zu DARKROOM – TÖDLICHE TROPFEN

Wenn's etwas leichter, aber nicht weniger unterhaltsam sein soll: neben Elia Suleimans herrlich skurrilen Beobachtungen in VOM GIEßEN DES ZITRONENBAUMS wartet im Januar auch Taika Waititis Anti-Hass-Satire JOJO RABBIT im Programm.

Herausgeber: Cinema Filmtheater GmbH in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung kommunaler Filmarbeit e.V. – Die Linse, Warendorfer Straße 47, 48145 Münster

Und auch die ersten Gäste haben sich angekündigt: Marc Pierschel plädiert mit seinem preisgekrönten Dokumentarfilm BUTENLAND für ein anderes Miteinander für Tier und Mensch, Film-Ikone Rosa von Praunheim erzählt uns die tragische Geschichte eines schwulen Serienmörders in DARKROOM. Der Vorverkauf für beide Veranstaltungen läuft. P.S.: Das LINSE-Editorial hat leider eine*n Schreiber*in weniger. Zum Jahresende hat Luka im Cinema aufgehört, um sich Neuem zu widmen. Ein dickes Dankeschön an dieser Stelle und für die Zukunft lots of rainbows in the clouds!

Wir freuen uns auf ein neues Kinojahr mit Euch! Holger Lüsch

IMPRESSUM:

URL: www.cinema-muenster.de Kinokasse: (0251) 30.30.0 Büro: (0251) 30.30.7 Email: info@cinema-muenster.de Bankverbindung: EthikBank eG Eisenberg IBAN: DE65 830944950003254445 USt.-Nr. DE 189528346 Redaktion: Luka Staab, David Kluge, Fabian Hagemeier, Thomas Behm, Jens Schneiderheinze, Maria Minewitsch, Thomas Schmitz (Gleis 22), Holger Lüsch (v.i.S.d.P.) Layout: David Kluge Druck: Bitter & Loose, Greven. Wer Fehler findet, kann sie behalten.

Die neue Linse erscheint voraussichtlich am Freitag, den 24. Januar Januar Zweitausendzwanzig

+ DIE LINSE

3


Vorpremiere: So 12.01. um 13:00 uhr

AB 16.01.2020 IM KINO


LANGFILME ALPHABETISCH AQUARELA

22

THE BREATH COURSES THROUGH US

10

BRUDERLIEBE

6

BUTENLAND

7

DARKROOM – TÖDLICHE TROPFEN

31

DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER (2002)

18

GUNDERMANN

14

IM LABYRINTH DES SCHWEIGENS

14

INVISIBLE SUE – PLÖTZLICH UNSICHTBAR

18

JOJO RABBIT

29

DAS KAPITAL IM 21. JAHRHUNDERT

A

INHALTSVERZEICHNIS

6

LITTLE JOE – GLÜCK IST EIN GESCHÄFT

25

MEIN ENDE. DEIN ANFANG

26

MILCHKRIEG IN DALSMYNNI

24

MOMO

18

NACHLASS

8

NACHLASS PASSAGEN

8

NATURAL BORN KILLERS

15

RAUM 4070

13

RIVERS AND TIDES

13

SWANS – WHERE DOES A BODY END?

10

TKKG

18

TOY STORY: ALLES HÖRT AUF KEIN KOMMANDO

18

TRANSIT

12

EIN VERBORGENES LEBEN

30

VOM GIESSEN DES ZITRONENBAUMS

27

WILD NIGHTS WITH EMILY

12

DIE WÜTENDEN – LES MISERABLES

28

SPRACHFASSUNGEN

Die Filme laufen nicht unbedingt ausschließlich in der genannten Sprache!

Englisch

DAS KAPITAL IM 21. JAHRHUNDERT SWANS – WHERE DOES A BODY END? THE BREATH COURSES THROUGH US WILD NIGHTS WITH EMILY RIVERS AND TIDES LITTLE JOE – GLÜCK IST EIN GESCHÄFT JOJO RABBIT

6 10 10 12 13 25 29

Französisch

DIE WÜTENDEN – LES MISERABLES

28

Isländisch

MILCHKRIEG IN DALSMYNNI

24

???

Arthouse Sneak – Pay After #161

22

Januar Zweitausendzwanzig

EINLEITUNG Editorial, Gäste, Impressum

3

CINEMA FLASHLIGHT DAS KAPITAL IM 21. JAHRHUNDERT BRUDERLIEBE

6 6

Vorpremiere mit Gästen BUTENLAND

7

Mit CJZ, Villa ten Hompel, LWL-Medienzentrum für Westfalen und Linse zum Holocaust-Gedenktag: NACHLASS NACHLASS PASSAGEN

8 8

Mit dem Gleis 22 SWANS – WHERE DOES A BODY END?

10

Look&Listen – Filmclub Münster, cuba-cultur und Norbert Nowotsch THE BREATH COURSES THROUGH US 10 Die Linse zeigt Psycho, Film und Analyse: TRANSIT Queer Monday: WILD NIGHT WITH EMILY So oder so ist das Leben: RAUM 4070 Dokumentarfilm-Club: RIVERS AND TIDES Politik und Film: GUNDERMANN Leinwandbegegnungen: IM LABYRINTH DES SCHWEIGENS Alles außer Tatort 10: Schnall dich besser an!: NATURAL BORN KILLERS

15

ÜBERSICHT ZUM HERAUSNEHMEN Infoseite Programmübersicht Januar

16 17

Kino für Kinder MOMO TKKG A TOY STORY: ALLES HÖRT AUF KEIN KOMMANDO INVISIBLE SUE – PLÖTZLICH UNSICHTBAR DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER (2002)

18 18 18 18 18

Schulkino Schulkinotage NRW + Cinéfête

19

Kurzfilmsalon im neben*an Shorts Attack 2020: Powerfrauen

20

Arthouse Sneak – Pay After

22

Kino Kaffeeklatsch mit dem Seniorenbüro Mauritz VOM GIESSEN DES ZITRONENBAUMS

22

DAS CINEMA ZEIGT AQUARELA MILCHKRIEG IN DALSMYNNI zum Bundesstart LITTLE JOE – GLÜCK IST EIN GESCHÄFT zum Bundesstart MEIN ENDE. DEIN ANFANG VOM GIESSEN DES ZITRONENBAUMS zum Bundesstart DIE WÜTENDEN – LES MISERABLES zum Bundesstart JOJO RABBIT zum Bundesstart EIN VERBORGENES LEBEN zum Bundesstart DARKROOM – TÖDLICHE TROPFEN zum Bundesstart

22 24 25 26 27 28 29 30 31

+ DIE LINSE

12 12 13 13 14 14

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CINEMA FLASHLIGHT

BRUDERLIEBE Eine dokumentarische Langzeitbeobachtung darüber, was wir aus Liebe tun können – und unsere Vorstellung vom Menschsein.

CINEMA FLASHLIGHT

DAS KApITAL IM 21. JAHrHuNDErT Die Verfilmung des gleichnamigen heiß diskutierten Sachbuchs ist eine Reise durch die Geschichte des Kapitals – von der französischen Revolution bis heute In seinem Bestseller bricht der französische Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty mit der verbreiteten Annahme, dass die Anhäufung von Kapital immer auch mit sozialem Fortschritt einhergeht. Für seine Film-Adaption hat Regisseur Justin Pemberton etliche namhafte Denker*innen wie Faiza Shaheen, Gillian Tett und Joseph Stiglitz interviewt, um Pikettys These auf filmische Weise zu interpretieren. Pemberton deckt dabei den Betrug im Kern der Weltwirtschaft auf und fordert ein radikales Umdenken. Eine Zeitreise von der Französischen Revolution über zwei Weltkriege bis hin zum Internetzeitalter. »Kaum ein Buch wurde in den letzten Jahren so intensiv und kontrovers diskutiert wie Thomas Pikettys Das Kapital im 21. Jahrhundert. Ein zwar populäres, aber doch komplexes Buch, dass wirtschaftswissenschaftliche Theorien auseinandernimmt, zu verfilmen liegt nicht unbedingt auf der Hand, doch Justin Pemberton gelingt in seinem 100 minütigen Pamphlet das Kunststück, komplexe Inhalte verständlich zu visualisieren.« (Michael Meyns, programmkino.de)

Markus Becker wird von einem Auto angefahren und fällt ins Koma. Die Ärzte geben ihm noch maximal 10 Tage. Der Vater bestellt schon mal das Grab. Nur sein Bruder Michael will das nicht akzeptieren. Er gibt sein bisheriges Leben auf und rebelliert gegen alle Menschen, die seinen Bruder nur als „Behinderten“ oder „Verlorenen“ betrachten. Um Markus zu helfen wird er zu einem Pflege- und Kommunikationsexperten. Zehn Jahre hat Filmemacherin Julia Horn die beiden Brüder sensibel und mit Ausdauer begleitet, auch an dem Punkt als Michael aus Erschöpfung fast sein eigenes Leben verliert. Damit werden auch wir mit eigenen Fragestellungen konfrontiert: Wie lebe ich Beziehungen? Wie weit würde ich gehen, aus Liebe? »Das Erstaunlichste an BRUDERLIEBE aber ist vermutlich, dass es sich dabei mitnichten um einen traurigen oder gar deprimierenden Film handelt. Dank des entwaffnenden Humors und der stetigen Zuversicht von Michael, der auf spielerisch-kreative Art zu seinem Bruder durchzudringen versucht.« (Björn Schneider, programmkino.de)

CAPITAL IN THE TWENTY-FIRST CENTURY Frankreich/Neuseeland 2019 R: Justin Pemberton · Db: Matthew Metcalfe, Justin Pemberton, Thomas Piketty K: Jacob Bryant, Darryl Ward · ab 12 J. · engl./franz.OmU · 103'

Deutschland 2019 · R & Db: Julia Horn • Mit Markus und Michael Becker u.a. · ab 0 J. · 110'

Mo 6. Januar • 18:30 Uhr Mo 13. Januar • 18:30 Uhr Mi 22. Januar • 21:00 Uhr

Do 16. Januar • 18:30 Uhr So 19. Januar • 10:45 Uhr Di 21. Januar • 18:30 Uhr

6

Januar Zweitausendzwanzig


Das Cinema zeigt mit Gästen

BUTENLAND

Gibt es ein anderes Miteinander für Tier und Mensch? Ein zärtlicher Film, der uns einlädt anders zu denken. Als Milchbauer in dritter Generation versorgte Jan Gerdes auf seinem Hof im Norden Deutschlands dreißig Kühe und verkaufte erfolgreich Biomilch und Käse. Doch als er Kühe bei sinkender Milchleistung an den Schlachthof verkaufen musste, haderte er mit seinem Gewissen. Nach Burnout und Scheidung traf er den Entschluss, seinen Hof aufzugeben. Als alle Kühe zum Schlachthof gebracht werden sollten, fehlte der Platz für die letzten zwölf. Anstatt einen neuen Transport zu bestellen, fassten er und seine Partnerin Karin Mück den Entschluss, die Kühe auf dem Hof zu behalten. Es war die Geburtsstunde von Hof Butenland. Anfang der 80er Jahre zählte Karin zu den ersten Tierbefreier*innen, die Hunde, Katzen, Affen und andere Tiere aus Versuchslaboren retteten und die Zustände dort öffentlich machten. Bis sie bei einer Aktion von einem Sondereinsatzkommando verhaftet und als Mitglied einer terroristischen Vereinigung angeklagt wurde. Nach 5-wöchiger Isolationshaft wurde Karin zu einer einjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Paul sollte im Alter von zwei Monaten wegen Kälbergrippe geschlachtet werden, Uschi, weil sie sich weigerte, gemolken zu werden und Lillja überlebte die Geburt ihres ersten Kalbes fast nicht. Auf Butenland leben sie heute zusammen mit vielen anderen ehemaligen Nutztieren auf Augenhöhe mit den Menschen – ohne einen Nutzen erfüllen zu müssen. Ein friedliches Miteinander, das fast schon utopisch erscheint. Jan Gerdes und Karin Mück entwerfen mit ihrem Projekt ein Gegenmodell zur Nutztierhaltung, bei dem die Bedürfnisse der Tiere im Mittelpunkt stehen, fernab jeglicher wirtschaftlicher Interessen. Filmemacher Marc Pierschel hat die beiden auf Hof Butenland über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren mit der Kamera begleitet. Das intime Porträt zeigt zwei Menschen, die sich für Tiere einsetzen, hält Momente des Glücks und der Trauer fest, und hinterfragt den gegenwärtigen Status von Nutztieren in unserer Gesellschaft. Deutschland 2019 · R, Db & K: Marc Pierschel • Mit Jan Gerdes, Karin Mück, Oliver Janssens u.a. · 82'

Fr 31. Januar • 19:30 Uhr Vorpremiere mit Regisseur Marc Pierschel und den Protagonist*innen Jan Gerdes und Karin Mück Ab Do 6. Februar im Wochenprogramm Januar Zweitausendzwanzig

Zu Gast im Cinema:

MArC pIErSCHEL Geboren 1978 in Hildesheim, hat Marc Pierschel Soziologie und Kulturwissenschaften in Münster studiert. 2009 realisierte er seinen ersten Film EDGE – perspectives on drug free culture. 2013 folgte mit Live and Let Live ein Dokumentarfilm über das Mensch-TierVerhältnis und die Geschichte der veganen Bewegung, der 2016 international auf Netflix erschien. In The End of Meat, zu 80% über Crowdfunding finanziert, setzt Pierschel die Ideen und Überlegungen aus Live and Let Live fort und fragt nach dem Entwurf einer fleischlosen Welt. Sein vierter abendfüllender Kinodokumentarfilm BUTENLAND wurde mit dem Granit Dokumentarfilmpreis auf den Hofer Filmtagen ausgezeichnet. 7


Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Villa ten hompel, LWL-Medienzentrum für Westfalen und Linse zeigen zum holocaust-Gedenktag

NachLaSS Sieben Kinder und Enkel von NS-Tätern und holocaust-Überlebenden erzählen über das Schweigen in der Familie

NachLaSS PaSSaGEN Während der Dreharbeiten zum Film Nachlass entstanden sieben filmische Episoden, die sich aus allgemeinerer Perspektive dem Thema Erinnerungskultur nähern. ToPoGRaPhIE DES TERRoRS: Architektin Ursula Wilms erläutert am Modell ihre Überlegungen zum Entwurf.

Die 68er gelten als die Generation, die den Eltern die Verstrickung in die Untaten der Nationalsozialisten vorgeworfen hat. Aber die Elterngeneration hat größtenteils geschwiegen. Heute holen die Enkel die Geschichte der Täter in die Familien zurück. Wie kann es sein, dass geachtete und geliebte Großväter, die das Land nach dem Krieg wieder aufgebaut haben, unzählige wehrlose Menschen aus rassistischen und ideologischen Gründen ermordet haben? Angesichts des wieder mehr in unsere Wahrnehmung rückenden Rassismus in Deutschland und weltweit, zahllosen durch Gewalt traumatisierten Bürgerkriegsflüchtlingen und von der AFD initiierten Bagatellisierungsversuchen der NS-Zeit, sind diese Fragen hoch aktuell. Im Zentrum des Films stehen Menschen, die nach dem Krieg geboren sind, oft schon die zweite oder dritte Generation.

GEdEnkStättE BUchEnwald – dEr GalGEn: Kurator Rikola G. Lüttgenau berichtet über den transportablen Galgen der SS und die Reaktionen der Bevölkerung. ZEntralE StEllE dEr landESJUStiZvErwaltUnGEn ZUr aUfklärUnG nationalSoZialiStiSchEr vErBrEchEn in lUdwiGSBUrG: Kurt Schrimm, Leiter der zentralen Stelle von 2000 bis 2015, berichtet über die Arbeit, Erfolge und Misserfolge. SToLPERSTEINWERKSTaTT BERLIN: Für Michael Friedrichs-Friedländer ist das Stempeln der Steine mehr als Handwerk. EIN SPäTER PRoZESS: Oberstaatsanwalt Andreas Brendel erzählt über die Anklage gegen den ehemaligen AuschwitzWachmann Reinold Hanning. GEdEnkStättE BUchEnwald – GESchichtEn vom EiGEnSinn: Kurator Rikola G. Lüttgenau stellt neue Objekt-Räume vor. DaS KLaVIER: Psychotherapeutin Marianne Bosshard erzählt die Geschichte ihres geerbten Klaviers. FaMILIEN-GESchIchTE: Historikerin und Psychologin Tanja Hetzer zeigt, wie man Familienfotos lesen kann. ÜBER DaS VERGESSEN: Politikwissenschaftler Claus Leggewie erklärt, das Vergessen wichtig ist, dass das Nicht-Vergessen aber auch notwendig ist.

Deutschland 2017 · R & Db: christoph hübner, Gabriele Voss · K: christoph hübner · ab 6 J. · 108'

Deutschland 2019 · R & Db: christoph hübner, Gabriele Voss · K: christoph hübner · ab 6 J. · 86'

So 19. Januar • 17:00 Uhr

So 26. Januar • 17:00 Uhr

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DIE LINSE

Januar Zweitausendzwanzig


EMILY BEECHAM

BEN WHISHAW

KERRY FOX

BESTE DARSTELLERIN

Vorpremiere: 5. Januar um 20:15 uhr im Cinema

AB 9. JANUAR IM KINO X VERLEIH PRÄSENTIERT EINE COOP99 THE BUREAU UND ESSENTIAL FILMS PRODUKTION IM VERTRIEB VON WARNER BROS. MIT UNTERSTÜTZUNG VON ÖSTERREICHISCHES FILMISTITUT, FISA – FILMSTANDORT AUSTRIA, ORF (FILM/FERNSEH-ABKOMMEN), FILMFONDS WIEN, LAND NIEDERÖSTERREICH, BBC FILMS, BFI, BAYERISCHER RUNDFUNK, ARTE, MEDIENBOARD BERLIN BRANDENBURG, EURIMAGES EMILY BEECHAM, BEN WHISHAW, KERRY FOX, KIT CONNOR, DAVID WILMOT, PHÉNIX BROSSARD, SEBASTIAN HÜLK UND LINDSAY DUNCAN KAMERA MARTIN GSCHLACHT DREHBUCH JESSICA HAUSNER, GERALDINE BAJARD CASTING JINA JAY, JESSIE FROST SCHNITT KARINA RESSLER KOSTÜM TANJA HAUSNER AUSSTATTUNG KATHARINA WÖPPERMANN MASKE UND HAARDESIGN HEIKO SCHMIDT ORIGINALTON MALCOLM CROMIE SOUND DESIGN ERIK MISCHIJEW, MATZ MÜLLER TONMISCHUNG TOBIAS FLEIG EXECUTIVE PRODUCERS HEINRICH MIS, ROSE GARNETT, MARY BURKE, VINCENT GADELLE, MARINA PERALES MARHUENDA, MICHEL MERKT PRODUZENTEN BRUNO WAGNER, BERTRAND FAIVRE, PHILIPPE BOBER, MARTIN GSCHLACHT, JESSICA HAUSNER, GERARDINE O’FLYNN REGIE JESSICA HAUSNER

Januar Zweitausendzwanzig

DIE LINSE

© COOP99 FILMPRODUKTION GMBH / LITTLE JOE PRODUCTIONS LTD / ESSENTIAL FILMPRODUKTION GMBH / BRITISH BROADCASTING CORPORATION / THE BRITISH FILM INSTITUTE 2019

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Vorpremiere mit Gleis 22

filmclub münster

SwanS – where DoeS a BoDy enD? Michael Giras Schwanengesang: 40 Jahre Krach aus new york City

Look&Listen – präsentiert von filmclub münster, cuba-cultur und norbert nowotsch

The BreaTh CourSeS ThrouGh uS »Swans sind eine der radikalsten Bands der letzten 40 Jahre. Mit WHERE DOES A BODY END? setzt der Regisseur Marco Porsia ihnen einen Denkmal, so monumental wie die Alben der Band selbst. Der Film zeichnet die Anfänge der Gruppe um Michael Gira in der New Yorker No-Wave-Szene bis zur Gegenwart der 2019 wiedervereinten Band nach und greift dabei auf bisher unveröffentlichtes Archivmaterial ebenso zurück wie auf ausgiebige Interviews mit den vielen Wegbegleiter*innen Giras, darunter die Swans-Mitglieder Jarboe und Thor Harris sowie Bekannte und Fans wie Amanda Palmer, Blixa Bargeld und Thurston Moore. All das macht WHERE DOES A BODY END? zu mehr als nur einem Dokumentarfilm über Swans und ihr Mastermind. Er ist vielmehr das Testament eines Lebens, das so radikal der Kunst gewidmet ist wie kein anderes.« (PopKultur Berlin) Kanada 2019 · r: Marco Porsia · Db: rodney ascher, Marco Porsia, David Hyde, Pedro Orrego · K: Marco Porsia, Christian Storms • Mit Swans, Michael Gira, Jarboe, Thurston Moore, Jehnny Beth, Lee ranaldo, Karen o, Devendra Banhart, amanda Palmer, Blixa Bargeld u.a. · engl.omu · 124'

Mo 6. Januar • 21:00 Uhr

Ein Dokumentarfilm über das new york art Quartet, eine wegweisende Jazzformation der 1960er Jahre Das New York Art Quartet spielte den improvisatorischen Stil des „Free Jazz“, der traditionelle Strukturen unterwanderte. Die Musiker arbeiteten nur von 1964 bis Ende 1965 zusammen, aber ihre Vorstellungen von Komposition, Improvisation, Timing, Harmonie und Rhythmus beeinflussten die Zukunft des Jazz. Der dreiköpfige Kern der Gruppe bestand aus John Tchicai (Saxophon), Roswell Rudd (Posaune), Milford Graves (Schlagzeug), ergänzt durch verschiedene Bassisten, darunter Reggie Workman, sowie durch den Dichter Amiri Baraka, dessen Gedicht Black Dada Nihilismus auf dem ersten Album der Gruppe zu hören ist. Etwa 35 Jahre später trafen sie sich zu einem Konzert in New York City wieder, gefolgt von zwei weiteren Auftritten in Paris und Lissabon. Der Film konzentriert sich auf die Wiedervereinigung der Gruppe und greift gleichzeitig auf ihre Erinnerungen an ihre Grundlagen und innovativen musikalischen Ideen zurück. Interviews mit dem Saxophonisten Steve Lacy, dem Gitarristen Pierre Dørge vom New Jungle Orchestra und dem Jazzhistoriker Ben Young setzen alles in eine historische Perspektive. »Wunderschöner Schnappschuss einer einzigartigen kreativen Partnerschaft.« (TimeOut New York) r & Db: alan roth · Db: alan roth · K: ronald K. Gray, alan roth · oF · 76'

Mi 8. Januar • 21:00 Uhr 10

Januar Zweitausendzwanzig


Januar Zweitausendzwanzig oMu-VorPreMiere: SonnTaG, 12. Januar uM 20:15 uhr

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Die Linse:

TraNSIT Nach dem roman von anna Seghers: Die Geschichte einer großen, fast unmöglichen Liebe zwischen Flucht, Exil und Sehnsucht nach einem Zuhause

Die Linse: Queer Monday

WILD NIGHTS WITH EMILy »Ein Film, der unseren Blick auf Emily Dickinson für immer verändern kann!« (Indiewire)

Die deutschen Truppen stehen vor Paris. Georg (Franz Rogowski), deutscher Flüchtling, entkommt im letzten Moment nach Marseille. Im Gepäck hat er die Hinterlassenschaft des Schriftstellers Weidel, der sich aus Angst vor seinen Verfolgern das Leben genommen hat. Georg nimmt dessen Identität an. Alles verändert sich, als Georg die geheimnisvolle Marie (Paula Beer) trifft und sich in sie verliebt. Ist es Hingabe oder Berechnung, die sie ihr Leben vor der Weiterreise mit dem Arzt Richard teilen lässt, während sie gleichzeitig auf der Suche nach ihrem Mann ist? TRANSIT basiert auf dem 1942 in Marseille entstandenen gleichnamigen Roman von Anna Seghers, die Christian Petzold in einer atemberaubenden, fast schwebenden Begegnung des historischen Stoffs mit der Gegenwart des heutigen Marseille erzählt. Deutschland/Frankreich 2018 · r & Db: Christian Petzold · K: Hans Fromm Mit Franz rogowski, Paula Beer, Godehard Giese, Lilien Batman, Maryam Zaree u.a. · ab 12 J. · 102'

So 12. Januar • 17:00 Uhr Vortrag ab ca. 18:50 Uhr: Kornelia Gees, Psychologische Psychotherapeutin mit eigener Praxis in Greven und Mitbegründerin der Filmreihe 12

DIE LINSE

Emily Dickinson (1830-1886) gilt als eine der wichtigsten Dichterinnen der Weltliteratur – und als eine mysteriöse, zurückgezogen lebende Frau, die zu sensibel für die Welt war. Dass Emily über Jahrzehnte eine leidenschaftliche Liebesbeziehung mit ihrer Jugendfreundin und späteren Schwägerin Susan Gilbert führte, wussten zu ihrer Lebzeit nur wenige. Auch nach Emilys Tod wurde die Beziehung streng geheim gehalten – u.a. von Emilys ehrgeizigen Verlegerin Mabel, die sogar die postum veröffentlichen Gedichte manipulierte und Emilys feurige Liebesbriefe an Susan an Männer umadressierte. Basierend auf Dickinsons rekonstruierten Briefen, handelt Madeleine Olneks (Codependent Lesbian Space Alien Seeks Same, Queerstreifen 2012) lustvolle Komödie von der leidenschaftlichen lesbischen Liebe einer quicklebendigen Dichterin, die ihrer Zeit und vor allem der männlich dominierten Literaturwelt um Längen voraus war. WILD NIGHTS WITH EMILY erzählt aber auch beispielhaft, wie eine dezidiert weibliche, homosexuelle Lebensgeschichte bewusst manipuliert wurde, um in ein hetero-normatives Narrativ zu passen. USA 2018 · R & Db: Madeleine Olnek · K: Anna Stypko • Mit Molly Shannon, Susan Ziegler, Amy Seimetz u.a. · ab 0 J. · engl.OmU · 84'

Mo 13. Januar • 20:45 Uhr Januar Zweitausendzwanzig


Die Linse: So oder so ist das Leben

RAUM 4070 Es geht um Wahn-Sinn und Ver-rücktheit und den Garten Eden – ein Psychoseseminar in Potsdam Die Betroffenen verschiedener psychischer Krisen berichten von ihren Erlebnissen. Da ist der eine, der erzählt, dass es schön ist, sich in der Manie wie die Nr. 1 zu fühlen. Wer möchte das nicht, und wer gibt

Die Linse: DokumentarfiLm-CLub

rIVErS aND TIDES »Ein Film von fließender Geschmeidigkeit und kristalliner Schönheit« (Schnitt Filmmagazin)

das gerne wieder auf? Da ist die andere, die preisgibt, dass es oftmals schwierig ist, zu erkennen: Stimmt das jetzt, was ich denke oder stimmt das nicht? Ein ewiges inneres Abwägen wird ihr abverlangt. Wieder ein anderer wähnt, jemand hätte sich in seinen Computer gehackt. Es ist auch einfach verführerisch, sich von dem Sog der Psychose mitreißen zu lassen, wenn innen alles stimmig scheint, von außen aber alles konfus wirkt. So geht es nämlich den Angehörigen. Sie wollen helfen und kommen an den Betroffenen nicht heran. Sie stehen draußen und haben Sorge um ihr Kind oder ihren Ehepartner. Was kann man tun? Wird mein Angehöriger jemals wieder gesund? Wie kann er genesen? Auch die Helfer sind zuweilen ratlos. Deutschland 2006 · r & Db: Jana Kalms, Torsten Striegnitz · K: Jutta Tränkle, Volker Langhoff, axel Schneppat u.a. · ab 12 J. · 92'

Di 14. Januar • 18:00 Uhr anschließend gemeinsames Gespräch Seelische Leiden dürfen kein Tabuthema sein. Fast jede*r Dritte erkrankt im Zeitraum eines Jahres an einer psychischen Erkrankung. Wir verteilen Kärtchen mit der grünen Schleife als Zeichen gegen Diskriminierung und ausgrenzung. Januar Zweitausendzwanzig

Der schottische Künstler Andy Goldsworthy ist bekannt für seine Landart-Projekte. Er verwendet ausschließlich Material aus der Natur: Steine, Blätter, Zweige, Blüten, Wasser, Eis. Er arrangiert, flicht, baut und lässt dann die Kräfte der Natur wirken. Veränderungen der Werke sind Teil des Konzeptes. Thomas Riedelsheimer begleitete den Künstler vier Jahre lang bei Projekten in den USA, Kanada, Frankreich und Schottland und dokumentierte die Schaffensprozesse. Ähnlich wie die Fotobände über Goldsworthys Werk fängt der Film wunderbare Bilder ein und bewahrt so ein Stück der vergänglichen Kunstwerke, unterstützt von der Musik von Fred Frith. Mit der reihe Dokumentarfilm-Club möchten wir dem Dokumentarfilm, seinen Inhalten und Formen einen besonderen Platz einräumen. Nach jedem Film gibt es die Möglichkeit, in lockerer runde im neben*an über den Film zu reden. »In makelloser Ruhe und Beschaulichkeit observiert Riedelsheimer den Künstler und seine Arbeit mit zurückhaltender Farbigkeit. Er versucht, so wenig wie möglich hinzuzutun, eine Kranfahrt wirkt schon fast luxuriös.« (Jury begründung Deutscher Kamerapreis 2001)

Deutscher Filmpreis 2003: Bester Dokumentarfilm, Beste Kamera Deutschland 2000 · r, Db & K: Thomas riedelsheimer · Musik: Fred Frith ab 0 J. · engl.OmU · 94'

Mi 15. Januar • 19:00 Uhr mit anschl. Gespräch im neben*an DIE LINSE

13


Die Linse und Förderverein Politikwissenschaften: Politik und Film

GUNdeRMANN ein Liebes- und Musikfilm, eine Geschichte vom Verdrängen und Sich-Stellen. Von Andreas Dresen.

Die Linse: Leinwandbegegnungen

IM LAByrINTh DES SchwEIGENS

Andreas Dresen (Halbe Treppe, Wolke 9) wirft mit feinem Gespür, Zärtlichkeit und Humor einen Blick auf das Leben von Gerhard „Gundi“ Gundermann, einem der prägendsten Künstler der Nachwendezeit. Er erzählt von einem Baggerfahrer aus der Lausitzer Tagebaulandschaft, der Lieder schreibt, der ein Poet ist, ein Clown und ein Idealist. Der träumt und hofft und liebt und kämpft. Ein Spitzel, der bespitzelt wird. Ein Weltverbesserer, der es nicht besser weiß. Ein Zerrissener. Roman Turczynski und Annette Zimmer analysieren in ihrer Einführung die Widersprüchlichkeiten eines Systems, das (de jure) versucht, liberale Ideale, wie Freiheit, Gleichheit und Wohlstand mittels autoritärer Maßnahmen, wie Überwachung, Unterdrückung und Zentralverwaltung herbeizuführen. Ideen sind beständiger als Staaten und auch 30 Jahre nach dem Ende der DDR finden sich vielerorts Beispiele für derartige Politiken.

Deutscher Filmpreis 2019: sechs Auszeichnungen u.a. Bester Spielfilm, Beste regie und Bester hauptdarsteller! deutschland 2018 · R: Andreas dresen · db: Laila Stieler · K: Andreas Höfer • Mit Alexander Scheer, Anna Unterberger, eva Weißenborn, Axel Prahl u.a. · ab 0 J. · 127'

Mi 15. Januar • 19:00 Uhr mit Einführung von Annette Zimmer und roman Turczynski 14

DIE LINSE

Deutschland, Ende der 1950er Jahre: Das „Wirtschaftswunder“ ist in vollem Gange, den Menschen geht es gut, und die Grauen der Nazi-Zeit möchten sie gerne vergessen. Dann aber sorgt der Journalist Thomas Gnielka (André Szymanski) für Aufsehen: Ein Freund von ihm hat einen ehemaligen AuschwitzAufseher erkannt. Nun will Gnielka den Mann, der inzwischen als Lehrer arbeitet, in Frankfurt vor Gericht bringen. Allerdings stößt er mit seinem Vorhaben auf Ablehnung. Einzig der junge Staatsanwalt Johann Radmann (Alexander Fehling) erklärt sich bereit, den Fall anzunehmen. Unterstützung erhält er von dem Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (Gert Voss). Der idealistische Radman vergräbt sich immer tiefer in den Fall. Er ist entschlossen, die allgegenwärtige Taktik der Verleugnung und Verdrängung aufzubrechen und mit seinem Fall ein öffentliches Exempel zu statuieren. Deutschland 2014 · r: Giulio ricciarelli · Db: Elisabeth Bartel, Giulio ricciarelli K: Martin Langer, Roman Osin · Musik: Niki Reiser, Sebastian Pille • Mit Alexander Fehling, André Szymanski, Friederike Becht, Johannes Krisch u.a. · ab 12 J. · 123'

Mo 20. Januar • 18:30 Uhr Leinwandbegegnungen ist die Filmreihe der Linse von und für Geflüchtete und alle Interessierten, die Lust auf Begegnungen mit anderen Menschen, kulturellen Austausch und gute Filme haben. Im Anschluss gibt es im neben*an die Gelegenheit, bei Essen und Trinken miteinander ins Gespräch zu kommen. Alle sind willkommen!

Gefördert aus Mitteln des Landes NRW von KOMM-AN Januar Zweitausendzwanzig


Die cineastische Alternative zur sonntäglichen Krimi-langeweile

Staffel 10

SCHNALL DICH BESSER AN!

wieder zurück im cinema! Für alle, die das wöchentliche Gemecker über den letzten Tatort satt haben: im Zwei-wochen-Takt locken wir Euch mit oft ungewöhnlichen, thematisch verbundenen Filmen in die popkulturelle welt des Films - natürlich meistens in der Originalversion. wer Sonntagabend lieber entspannt mit anderen verbringt als gelangweilt vor der Glotze zu hängen, ist bei ALLeS AUSSeR tAtORt genau richtig! Zehn Staffeln ALLeS AUSSeR tAtORt . was 2015 als kleine Idee startete, ist inzwischen komplett ausgeartet! wir konnten einfach nicht aufhören. Aus diesem Grund feiern wir unsere Jubiläumsstaffel mit einem cinephilen Feuerwerk. In SchNALL DIch BESSEr AN! folgen wir vier Paaren auf der Flucht vor dem Gesetz. Ob in Oliver Stones hyperaktiver Mediensatire NAtURAL BORN KiLLeRS , Arthur Penns tabu-brechendem und hollywood-erneuernden BONNIE AND cLyDE, Kelly reichardts komödiantischen Indie-Darling rIVEr OF GrASS oder Terrence Malick poetisch-verstörendem BADLANDS – die Flucht vorm alten Leben bindet diese rebellischen und grenzdebilen Außenseiter besser als jeder ehevertrag.

NAtURAL BORN KiLLeRS Oliver Stones gewaltgeladene Mediensatire mit woody harrelson, Juliette Lewis und robert Downey Jr. Mit nichts als Gewalt und ihrer vertrackten Liebe zueinander hinterlassen Mickey und Mallory Knox (Woody Harrelson und Juliette Lewis) auf einem Streifzug durch die USA eine mörderische Spur. Das psychopathische Paar wird nicht nur von blutdürstigen Polizisten, sondern auch von gierigen BoulevardReportern verfolgt. Durch die unablässige Berichterstattung avancieren sie somit bald zu verklärten Rockstars, was sie sich gehörig zunutze machen. Abgesehen von dem ironischen Kultstatus, den der Film als Satire auf seine eigenen Zuschauer erfährt, ist der Film gerade wegen seiner experimentellen Erzählweise und den energischen Darstellungen wenig gealtert und lässt sich auch heute noch als Parabel auf den wachsenden blinden Medienkonsum sehen. Es wird verdammt nochmal Zeit für eine NeuEvaluierung des 90er-Jahre-Klassikers! USA 1994 · R: Oliver Stone ·db: Quentin tarantino & david Veloz · K: Robert richardson · Mit: woody harrelson, Juliette Lewis, robert Downey Jr., Tommy Lee Jones · ab 18 J. · 118'

So 19. Januar • 20:15 Uhr Januar Zweitausendzwanzig

Weitere termine (immer 20:15 Uhr): So 2. Februar: BONNie UNd CLyde [engl. OF] So 16. Februar: rIVEr OF GrASS [engl. OF] So 1. März : BADLANDS [engl. OF] Mehr von Alles Ausser TATorT: insTAgrAM.coM/AllesAusserTATorT 15


spitzenpreise 2019 von bund und Land nrW für das cinema! Warendorfer str. 45 · münster mauritz-West · tel. 0251.30300 www.cinema-muenster.de · info@cinema-muenster.de

café und Kneipe im cinema tel. 0251.30309 mail: garbo@cinema-muenster.de

gegründet 1968 an der Weseler straße, seit 1981 am jetzigen standort. das älteste programmkino der republik. drei säle: cinema 1 (158 plätze), cinema 2 (58 plätze), Kurbelkiste (52 plätze). ausgezeichnet: regelmäßig für das herausragende Jahresprogramm, Dokumentarfilmprogramm und Kinderfilmprogramm von der Film- und Medienstiftung NRW und von der Kulturstaatsministerin.

adresse und barrierefreiheit: wie Cinema

barrierefreiheit: Das Cinema 1 ist nicht, Cinema 2 und Kurbelkiste bedingt rollstuhlgerecht. Am besten vorher einen Rollstuhlplatz reservieren. Die Toiletten sind nicht rollstuhlgerecht.

tischreservierungen: Wir können leider nur Reservierungen für maximal 8 Personen annehmen.

hörbehinderte: Der Ton aller Filme lässt sich mit Induktionsschleife oder über eine Smaprtphone-App verstärken. Entsprechend gekennzeichnete Filme können zudem mit Hilfe eines eigenen Smartphones und Kopfhörers mit Untertiteln versehen werden.

täglich geöffnet ab 10:00 uhr: Mo – Do bis 0:00 Uhr, Fr + Sa bis 0:30 Uhr, So bis 22:30 Uhr

sehbehinderte: Mit eigenem Smartphone und Kopfhörer können entsprechend gekennzeichnete Filme mit Audiodeskription versehen werden.

große Karte: Mo – Fr 12:00 bis 14:00 Uhr Mo – Do 17:45 bis 22:45 Uhr, Fr + Sa 17:45 bis 23:15 Uhr, So + feiertags 13:00 bis 22:00 Uhr

Lage: ca. 800 Meter = 10 Fußminuten vom Hauptbahnhof in Mauritz-West, auf der Warendorfer Straße – das ist die Straße Richtung Osten nach Handorf, Telgte, Warendorf anfahrt per öpnV: Haltestelle Zumsandestraße (1 Min.): Linien 2, 10, [N83]. Haltestelle Hohenzollernring / Finanzgericht (5. Min.): 33, 34, [N2]. Haltestelle Hauptbahnhof (10 Min.): alle Linien.

großes frühstücksbuffet: So + feiertags 10:00 bis 13:00 Uhr

anfahrt per auto: Parkplätze an der Warendorfer Str. teilweise kostenfrei oder beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe an der Warendorfer Straße 21-25 (Gezahlt werden muss mit Geld- oder EC-Karte). anfahrt mit dem fahrrad: Die besten Parkmöglichkeiten gibt es an den Fahrradständern auf der gegenüberliegenden Straßenseite. öffnungszeiten der Kinokasse: immer 15 Min. vor der 1. Vorstellung. Montag und Dienstag ab ~16:30 Uhr, Mittwoch bis Samstag ab ~14:45 Uhr, Sonntag ab 10:30 Uhr eintrittspreis: 8,50 €* · ermässigt: 7,00 €* (Ermäßigung gilt für Studierende, Behinderte über 50%, Münster-Pass-Besitzende u.a.) donnerstag = premierentag: 6,00 €* für alle Filme, die im Wocheneinsatz neu starten (nicht für CINEMA FLASHLIGHT) *onLine jeweils 0,50 € günstiger, ggf. plus Überlängenzuschlag Kino fÜr Kinder: 4,50 € für alle. sonderVeranstaLtungen sind möglich. Anfragen unter 0251.30307 schuLKino Auf Wunsch zeigen wir Filme auch für Schulklassen zu individuellen Terminen vormittags. Ein regelmäßiger Newsletter informiert über aktuelle Schulkino-Angebote: Eintragen unter schulkino@cinema-muenster.de

sonderöffnungszeiten

von cinema & café garbo: mi 1.1. (neujahr) Kino ab ca. 14:45 Uhr, Garbo ab 13:00 Uhr mit großer Karte bis 22:00 Uhr,

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das cinema zeigt

Wochenprogramm

Januar 2020

d o n n Premierentag! erstag alle filme im Wocheneinsatz kosten donnerstags nur 5,50*

ab do 2.1.

das cinema aQuareLa [span./engl./russ.OmU] Kino für Kinder

14:45 momo

mi 1.1. mi 1 mi 1.1.

fr 3.1. 22 so 5.1. 18 mo 6.1.

mi 8.1.

aQuareLa do 9.1.

das cinema zeigt zum bundesstart miLchKrieg in daLsmYnni [isl.OmU + dF] das cinema zeigt zum bundesstart LittLe Joe – gLÜcK ist ein geschäft [engl.OmU + dF]

ab sa 11.1.

Kino für Kinder

14:45 tKKg

24

so 12.1.

25 18 mo 13.1.

Vom giessen des zitronenbaums

di 14.1. mi 15.1.

do 16.1.

ab sa 18.1.

das cinema zeigt zum bundesstart Vom gießen des zitronenbaums [mehrspr.OmU + dF] das cinema zeigt mein ende. dein anfang Kino für Kinder

14:45 a toY storY: aLLes hört auf ein Kein Kommando

22+27 26

do 16.1. so 19.1.

18

mo 20.1. di 21.1.

mi 22.1. do 23.1.

ab sa 25.1. do 30.1.

ab sa 1.2.

das cinema zeigt zum bundesstart die WÜtenden – Les miserabLes [franz.OmU + dF] das cinema zeigt zum bundesstart JoJo rabbit [engl.OmU + dF] Kino für Kinder

14:45 inVisibLe sue – pLötzLich unsichtbar das cinema zeigt zum bundesstart ein Verborgenes Leben das cinema zeigt zum bundesstart darKroom – tödLiche tropfen Kino für Kinder

14:45 das fLiegende KLassenzimmer (2002)

28 29 18 30 31 18

do 23.1. fr 24.1. so 26.1. fr 31.1. sa 1.2. so 2.2.

cinema & die Linse

sondertermine

15:00 neujahrs-premiere aQuareLa [span./engl./russ.OmU] 22 17:00 neujahrs-preview miLchKrieg in daLsmYnni [isl.OmU] 24 19:00 neujahrs-preview die WÜtenden – Les miserabLes [franz.OmU] 28 22:15 arthouse sneak – pay after #161 [???.OmU] 22 20:15 omu-Vorpremiere LittLe Joe – gLÜcK ist ein geschäft [engl.OmU] 25 18:30 cinema fLashLight das KapitaL im 21. Jahrhundert [engl./franz.OmU] 6 21:00 mit dem gleis 22 sWans – Where does a bodY end? [engl.OmU] 10 21:00 Look&Listen – präsentiert von filmclub münster, cuba-cultur und norbert nowotsch: the breath courses through us [engl.OF] 10 13:00 Vorpremiere Vom giessen des zitronenbaums 27 17:00 psycho, film & analyse transit 12 20:15 omu-Vorpremiere JoJo rabbit [engl.OmU] 29 18:30 cinema fLashLight das KapitaL im 21. Jahrhundert [engl./franz.OmU] 6 20:45 die Linse: Queer monday WiLd night With emiLY [engl.OmU] 12 18:00 so oder so ist das Leben raum 4070 13 19:00 Die Linse: Dokumentarfilm-Club riVers and tides [engl.OmU] 13 19:00 politik und film gundermann 14 22:15 arthouse sneak – pay after #162 [???.OmU] 22 18:30 cinema fLashLight bruderLiebe 6 10:45 cinema fLashLight bruderLiebe 6 17:00 cJz, Villa ten hompel, LWL-medienzentrum für Westfalen und Linse zum holocaust-gedenktag: nachLass 8 20:15 alles außer tatort: schnall dich besser an! naturaL born KiLLers 15 18:30 Leinwandbegegnungen im LabYrinth des schWeigens 14 18:30 cinema fLashLight bruderLiebe 6 20:30 Kurzfilmsalon im neben*an shorts attack 2020: powerfrauen 20 21:00 cinema fLashLight das KapitaL im 21. Jahrhundert [engl./franz.OmU] 6 14:30 Kino Kaffeeklatsch mit dem seniorenbüro mauritz Vom giessen des zitronenbaums 22 endlich! das neue Linse-heft ist da! 17:00 cJz, Villa ten hompel, LWL-medienzentrum für Westfalen und Linse zum holocaust-gedenktag: nachLass passagen 8 19:30 mit regisseur marc pierschel und protagonist*innen butenLand 7 18:00 mit regisseur rosa von praunheim darKroom – tödLiche tropfen 31 20:15 alles außer tatort: schnall dich besser an! bonnie und cLYde [engl.OF] 15

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scarlett, das offizielle Glücksschwein des cinema, präsentiert:

Kino fÜr Kinder im cinema im Januar

itt: eintr euro 4,50

eintritt beim „Kino für Kinder“ im cinema: 4,50 euro Kinder erhalten am tag ihres Geburtstages mit einem elternteil freien eintritt! bei größeren Gruppen hat jede zehnte Person freien eintritt! (nach Voranmeldung) die anfangszeiten können sich nach hinten verschieben. bitte Kinoaktuell beachten!

momo

tKKG

Nach dem Kinderbuchklassiker von Michael Ende: Das Mädchen Momo lebt in einem Amphitheater. Eines Tages wird die Idylle durch das Auftauchen der Grauen Herren zerstört, die den Menschen die Zeit stehlen wollen …

Tim bekommt ein Stipendium für ein Internat. Dort lernt er Willi, genannt Klößchen, den superschlauen Karl und die Polizistentocher Gaby kennen. Als die vier gegen alle Widerstände eine finstere Verschwörung aufdecken, ist das der Anfang der legendären Detektiv-Truppe TKKG!

d 1985 · r: Johannes schaaf ab 0 J. · empf. ab ca. 8 J. · 104‘

do 2. Januar · 14:45 uhr fr 3. Januar · 14:45 uhr sa 4. Januar · 14:45 uhr so 5. Januar · 14:45 uhr

d 2019 · r: robert thalheim ab 6 J. · empf. ab ca. 8 J. · 104‘

a toY storY: aLLes hÖrt auf Kein Kommando

inVisibLe sue – PLÖtZLich unsichtbar

das fLieGende KLassenZimmer (2002)

Vor 24 Jahren begann die Toy Story. Bis heute hat die Geschichte über die Spielzeuge mit Eigenleben nichts von ihrem Reiz verloren. Hier garantiert eine neue Figur großen Spaß: Forky, ein niedlich-neurotischer Gabel-Löffel-Zwitter …

JULE-Filmpreis beim KinderFilmFest Münster 2019: Sue kommt im Labor ihrer Mama mit einer Flüssigkeit in Kontakt, die sie unsichtbar macht. Das findet die zwölfjährige Außenseiterin ziemlich cool, denn damit ist sie allen anderen Menschen überlegen …

Die modernisierte Fassung desKlassikers von Erich Kästner: Als Jonathan, der bereits von acht Schulen geflogen ist, an das Leipziger Internat des Thomanerchores kommt, glaubt er nicht, dass er dort lange bleiben wird. Doch bald erlebt er tolle Abenteuer!

d 2018 · r: markus dietrich ab 6 J. · empf. ab ca. 9 J. · 95‘

d 2002· r: tomy Wigand ab 0 J. · empf. ab ca. 7 J. · 114‘

sa 25. Januar · 14:45 uhr so 26. Januar · 14:45 uhr

sa 1. februar · 14:45 uhr so 2. februar · 14:45 uhr

es können auch individuelle termine vereinbart werden.

usa 2018 · r: Josh cooley ab 0 J. · empf. ab ca. 8 J. · 99‘

sa 18. Januar · 14:45 uhr mit anschl. malaktion im neben*an so 19. Januar · 14:45 uhr

sa 11. Januar · 14:45 uhr so 12. Januar · 14:45 uhr

·18· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Übersicht Zum herausnehmen! Januar Zweitausendzwanzig ································


schuLKinoWochen nrW von donnerstag 23.1. bis mittwoch 5.2. 2020 sYstemsPrenGer ab 11. Klasse Die Neunjährige Benni treibt ihre Mitmenschen zur Verzweiflung. Dabei will sie nur eines: wieder zurück nach Hause. Silberner Bär auf der Berlinale 2019 und deutscher Oscar-Kandidat 2019!

the hate u GiVe ab 9. Klasse Eine junge Frau wird Zeugin, wie ihr bester Freund von einem Polizisten erschossen wird. Die Verfilmung des preisgekrönten Romans von Angie Thomas über Rassismus, Polizeiwillkür und Zivilcourage.

roads ab 9. Klasse Zwei Achtzehnjährige auf einer bewegenden Reise durch Europa: William aus dem Kongo versucht, die Grenze nach Europa zu überwinden. In Marokko trifft er zufällig auf den Briten Gyllen, der dem Familienurlaub entflohen ist.

10 miLLiarden ab 8. Klasse Bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf zehn Milliarden Menschen anwachsen. Doch wo soll die Nahrung für alle herkommen? Regisseur Valentin Thurn sucht weltweit nach Lösungen, besucht Großkonzerne und stellt alternative ökologische Projekte gegenüber.

LoVe, simon ab 7. Klasse Der 17-jährige Simon hat ein Geheimnis: Er ist schwul. Anonym tauscht er sich im Internet zum Thema Outing mit einem schwulen Jungen aus seiner Schule aus – und verliebt sich in ihn.

die Wiese ab 3. Klasse In nie gesehenen Bildern stellt die Dokumentation einige der schönsten, liebenswertesten und skurrilsten Bewohner unserer Wiese vor.

checKer tobi 1. bis 5. Klasse Checker Tobi macht sich auf zu einer Reise um die Erde, die ihn auf einem Piratenschiff zu einem feuerspeienden Vulkan, in die Weiten des Pazifik, in die Arktis und schließlich nach Bollywood führt! eintritt pro schüler*in 3,50 €. anmeldung unter www.schulkinowochen.nrw.de Januar Zweitausendzwanzig

cinéfête #20 das französische schulfilmfestival von donnerstag, 6.2. bis mittwoch 19.2. 2020 die sieben filme der saison richten sich an ein Publikum von 6 bis 18 Jahren und bestechen durch eine Vielfalt an themen und Genres. Von blicken in frankreichs glamouröse Vergangenheit über Verfilmungen populärer comics bis hin zu Perspektiven auf das moderne Leben. stets begleitet von einem authentischen, lehrreichen erleben der französischen sprache. eintritt 4 € pro schüler*in, teilnahme nur mit vorheriger anmeldung. termine, infos und unterrichtsmaterial unter cinefete.cinema-muenster.de. 19


Kurzfilmsalon im neben*an

ShortS AttAcK: PowerfrAuen Frauen hauen auf den Tisch, reflektieren ihre Sexualität, haben Panik vor der Hochzeitsnacht, machen Karriere und jagen im Auto durch die Stadt: Die Filme karikieren das männliche Politikverhalten, feiern den weiblichen tanz und zeigen, dass Geschlechterfestlegung offen für Befreiung ist. Ich wIll: Ich will laute Farben, bunte Musik und ein Gedicht, das eine Frechheit ist. Das Leben ist kein Wunschkonzert, hier die Ausnahme. D 2019 · r: Anne Isensee · 2‘ · Animation

hAnnAh – PortrAIt numéro 6 De XXY: Eine Wüste, fünf asiatische, schwarz gekleidete Frauen und eine mystische Choreographie im mystischen Island. F 2018 · R: Clotilde Rullaud · 7‘ · Experimental Short

hot DoG: Hannah hat eine Hassliebe zu ihrer Vagina. Sie erzählt von ihrer Sexualität und wie sich diese mit der Zeit verändert hat. D 2019 · R: Alma Buddecke, Marleen Mayr · engl.OmU · 8’

women ActInG lIKe DIctAtorS: Auch Frauen können Diktatoren sein. Und dann merkt man erst, wie absurd deren Verhalten wirklich ist. D 2017 · r: marion Pfaus · 3‘

e.w.A: Ewa, eine Teenagerin hat dauernd Nasenbluten und wird gehänselt. Doch es gelingt ihr, mit ihren Macken erfolgreich zu werden. Ukraine 2016 · R: Gigi Ben Artzi · russ.OmU · 8‘

cAthArSIS: Die unkonventionellste Ärztin für Schönheitsoperationen erzählt frei von ihrer künstlerischen Arbeit, Inspirationen und Familie. SP 2018 · R: Guillermo Polo, Javier Polo · englOmU · 5‘

wAS BleIBt: Hochzeitsabend, die Braut ist aufgeregt mit Freundinnen im Bad. Ist sie wirklich Jungfrau!? Was könnte man tun? F/D 2018 · R: Chiara Fleischhacker · 9‘

from mAttI wIth love: Um seine Einsamkeit und Traurigkeit zu überwinden, muss der Mittfünfziger Matti sich neu ergründen. Masha aus Russland ist dabei. Finnland 2019 · R: Jarno Lindemark · engl./finn.OmU · 18’

BermuDA: Neulich auf der Raststätte im Lokal: Die Bedienung trifft auf eine mysteriöse Frau, deren Leben total spannend zu sein scheint. Schweden 2018 · R: Erik Warolin · schwed.OmU · 8‘

A DouBle lIfe: Ein Ehepaar, deren Versuche, sich den traditionellen Geschlechterrollen zu entledigen, nimmt skurille Züge an. NL 2018 · R: Job, Joris & Marieke · engl.OmU · 3‘ · Animation

revolvo: Zwei wilde Berliner Weiber jagen im Auto durch die Vorortprärie und werden von der Polizei gestoppt. Den Kofferraum öffnen!? D 2019 · R: Francy Fabritz · 8‘

mIlchmänner: Einer Frau wird klar, wie überaus wertvoll ihre Muttermilch ist. Da das Interesse stark ist, macht sie ein Geschäft daraus. D 2018 · R: Aljoscha Böhnert, Michelle Burakowski · 4‘ · Animation

Di 21. Januar • 20:30 Uhr mit Pause, Getränk und Moderation, mit der Linse 20

Januar Zweitausendzwanzig


ein film von grímur hákonarson (»sture böcke«)

»Voller temperamentvoller weiblicher Energie.« variety

OmU-Vorpremiere: Mi 1. Januar um 17:00 Uhr

www.MilchkriegInDalsmynni.de

/MilchkriegInDalsmynni.Film


arthouSe SneaK – Pay After! –

WiR MAcheN DAS PROGRAMM, ihR DeN PReiS! in der arthouSe SneaK kann man Perlen aus der Welt der Filmfestivals und Programmkinos schon vor bundesstart entdecken. alle Filme laufen in der Originalsprache. einlassmusik mit freundlicher unterstützung durch GReeN hell RecORDS! Zuletzt liefen in der ARThOUSe SNeAK:

[Note]

#160 VoM Gießen deS ZitronenbauMS [mehrsp.OmU] n. r. #159 JAM [jap.OmU] 3,12 #158 Die WÜTeNDeN – leS MiSeRABleS [franz.OmU] 1,78 Top 2019: Die WÜTeNDeN – leS MiSeRABleS 1,78 Flop 2019: SynonyMeS 3,62

arthouSe SneaKS iM Januar: #161: [ausnahmsweise] Freitag, 3. Januar #162: Mittwoch, 15. Januar immer 22:15 Uhr · Karten nur an der Abendkasse!

Kino Kaffeeklatsch mit Seniorenbüro Mauritz

VoM Gießen deS ZitronenbauMS

das Cinema zeigt

aQuareLa Victor Kossakovskys ungewöhnliche filmische Reise in die atemberaubende Kraft des wertvollsten elements der erde – das Wasser Der Film erzählt in poetischen Bildern vom launischen Temperament des Wassers und wirkt wie ein Weckruf, dass der Mensch – trotz jahrtausendelanger Präsenz – seiner rauen Energie nicht gewachsen ist. Von Sibiriens gefrorenem Baikalsee, den tiefsten und ältesten Süßwassersee der Erde, über die tödlichen Wellen des Hurrikans Irma in Miami bis hin zur überwältigenden Naturkulisse des höchsten Wasserfalls Salto Ángel in Venezuela, ist das Wasser die starke Hauptfigur in AQUARELA. Regisseur Victor Kossakovsky stellt dem Publikum in glanzvoller kinematografischer Ästhetik und im seltenen Aufnahmeformat von 96 Bildern pro Sekunde die zahlreichen Gesichter des Wassers vor. Dabei verliert der Film den Menschen und seine ewige Auseinandersetzung mit der ruhelosen Kraft der Natur nie aus dem Blick. Mit viel Feingefühl und in großartigen Bildern fängt AQUARELA Momente großer Schönheit wie auch von Zerstörung und Vernichtung ein. Großbritannien/Deutschland/Dänemark/USA 2019 · R: Victor Kossakovsky Db: Victor Kossakovsky, Aimara Reques · K: Ben Bernhard, Victor Kossakovsky ab 6 J. · span./engl./russ.OmU · 90'

Do 23. Januar • 14:30 Uhr > s.S. 27

Mi 1. Januar • 15:00 Uhr: Neujahrs-Premiere Ab Do 2. Januar im Wochenprogramm

An jedem vierten Donnerstag im Monat laden wir Menschen in den „besten Jahren“ zu einem ausgewählten Film sowie hausgemachten Kaffee und Kuchen zum Sonderpreis. Seniorinnen und Senioren zahlen für den Film 5,20 Euro, inklusive Heißgetränk und Kuchen 8 Euro. Es stehen Rollstuhl-Plätze zur Verfügung, die Hörbehindertenanlage kann mit Hörgerät oder einem hauseigenen Kopfhörer genutzt werden.

22

Januar Zweitausendzwanzig


23. JANUAR IM KINO AB 23.AB JANUAR IM KINO

Januar Zweitausendzwanzig OmU-VOrpremiere: mi 1.1. Um 19:00 Uhr

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Das Cinema zeigt zum Bundesstart

MILCHKRIEG IN DALSMYNNI Erst kämpfte eine Isländerin Gegen den Strom, jetzt eine weitere gegen Korruption und Abhängigkeiten Nach seinem Erfolg Sture Böcke hat Regisseur Grímur Hákonarson nun mit der Schauspielerin Arndís Hrönn Egilsdóttir eine überzeugende Hauptfigur erschaffen, die es gegen eine korrupte landwirtschaftliche Kooperative aufnimmt. Im Wettbewerb des Toronto Filmfestivals begeisterte der Film mit aktuellen Bezügen und trockenem, nordischen Humor.

Inga und ihr Mann betreiben in der isländischen Provinz eine kleine, hochverschuldete Milchfarm. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes will Inga ihrer beruflichen Misere ein Ende setzen. Den Schuldigen für die Probleme hat sie längst ausgemacht: die lokale Kooperative, die ihre Monopolstellung gnadenlos ausnutzt und die Bauern mit mafiösen Methoden drangsaliert. Doch Inga gibt nicht klein bei. Mit Einsatz von sozialen Medien, mutigen Mitstreitern und stinkender Gülle macht die Kämpferin ihren Standpunkt klar. Dabei legt sie sich mit der alles beherrschenden Kooperative an, um ihr Ziel zu erreichen: die Gründung einer Gegengenossenschaft.

»In Sture Böcke konzentrierten wir uns auf zwei verfeindete Brüder, die auf benachbarten Bauernhöfen leben und versuchen, ihre Schafherden zu retten. Es handelte sich um eine Familiengeschichte, in MILCHKRIEG IN DALSMYNNI geht es mehr um die Gesellschaft als Ganzes. Im Nordwesten von Island liegt eine Gegend, die Skahafjörour heißt. Dort operiert die einzige noch übrig gebliebene Kooperative unseres Landes. Sie entsprang einer Bewegung, die im 19. Jahrhundert ihren Anfang nahm; doch bis auf diese eine sind alle anderen Genossenschaften in den 1990er Jahre pleite gegangen. Nur diese hat irgendwie überlebt. Ihr gehört praktisch alles – sogar die örtliche Zeitung. Das erinnert ein wenig an hermetisch abgeriegelte Staaten wie etwa die ehemalige Sowjetunion, deren Kraken wie bei einem gigantischen Tintenfisch alles im Griff haben. Dennoch glaube ich, dass mein Film ganz allgemein von der isländischen Gesellschaft handelt. Wir sind klein, deshalb neigen wir zu einem monopolistischen Denken. Es gibt ein paar Leute, die die Kontrolle innehaben, und der Rest wird schlichtweg ausgebeutet.« (Regisseur Grímur Hákonarson) »Arndís Hrönn Egilsdóttir rockt!«

(Filmstarts.de)

HÉRADID Island/Dänemark/Deutschland/Frankreich 2019 · R & Db: Grímur Hákonarson · K: Mart Taniel • Mit Arndís Hrönn Egilsdóttir, Sveinn Ólafur Gunnarsson, Sigurður Sigurjónsson u.a. · isl.OmU + dF · 92'

Mi 1. Januar • 17:00 Uhr: OmU-Vorpremiere Ab Do 9. Januar im Wochenprogramm 24

Januar Zweitausendzwanzig


Das Cinema zeigt zum Bundesstart

LiTTLE JOE – GLüCK ISt EIN GESCHäFt »Jessica Hausners Bio-Science-Fiction ist so kalt wie scharf beobachtet und dabei nicht ohne Humor, wenn auch von der tiefschwarzen Sorte.« (Viennale) Die alleinerziehende Mutter und Wissenschaftlerin Alice hat sich voll und ganz ihrem Beruf verschrieben. Als Botanikerin hat sie eine purpurrote Blume erschaffen, die eine ganz einzigartige Wirkung hat – bei idealer Raumtemperatur und ausreichender Zuwendung macht ihr Duft die Menschen glücklich! Heimlich nimmt Alice eine der Pflanzen für ihren 13jährigen Sohn Joe mit nach Hause, sie nennen sie „Little Joe“. Doch je weiter die geheimnisvolle Blume wächst, desto mehr verändern sich die Menschen in Alices Umfeld. Ihr Verdacht wird zunehmend stärker, dass ihre Schöpfung womöglich nicht so harmlos und glückverheißend ist, wie es ursprünglich geplant war…

»Am Anfang mag man irritiert sein von dieser Welt, die Jessica Hausner in LITTLE JOE so detailgetreu konzipiert hat. Die Farben sind stets pastell und monochrom. Die Menschen irgendwie auch. In Häusern, Firmen, Laboren bewegt sich die Kamera, stets in expliziten, scharf choreographierten Kamerafahrten, die wie die Protagonisten immer ein wenig anders, ein wenig beängstigend und gleichzeitig hochgradig kalkuliert erscheinen. Ganz wie bei Stanley Kubricks Klassiker The Shining fragt man sich von Anfang an, was denn dieses Unwohlsein auslöst, dass man da ständig hat. Und man fragt sich, wo man hier eigentlich ist. Die Antwort für LITTLE JOE ist wohl: in der perfekt inszenierten Hölle.« (Beatrice Behn, kino-zeit.de) Österreich/Großbritannien/Deutschland/Frankreich 2019 · R: Jessica Hausner · Db: Jessica Hausner, Geraldine Bajar · K: Martin Gschlacht • Mit Emily Beecham, Ben Whishaw, Kerry Fox u.a. · ab 12 J. · engl.OmU + dF · 106'

So 5. Januar • 20:15 Uhr: Vorpremiere in engl.OmU Ab Do 9. Januar im Wochenprogramm

»Der Gedanke hinter meiner Geschichte ist es, dass jedes Individuum ein Geheimnis in sich birgt, das Außenstehende, aber auch das Individuum selbst nicht wirklich zu fassen bekommen. Etwas Seltsames erscheint unerwartet in uns und lässt das Vertraute plötzlich unheimlich erscheinen. Jemand, den wir eigentlich kennen, wirkt mit einem Mal fremd und seltsam. Nähe verwandelt sich in Distanz. In diesem Sinne ist LITTLE JOE eine Parabel auf das Fremde in uns selbst.« (Regisseurin Jessica Hausner) Januar Zweitausendzwanzig

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Das Cinema zeigt

MEiN ENDE. DEiN ANFANG Kunstvoll verschachtelt erzählt Mariko Minoguchi eine Geschichte über Liebe zwischen Verbrechen und Schicksal »Ganz großes Deutsches Kino, irgendwo zwischen der Experimentierfreudigkeit eines Christopher Nolan und der Intimität eines Mikhaël Hers. So geht Stilbruch auf der Leinwand!« (Antje Wessels, programmkino.de)

Für Nora (Saskia Rosendahl) und Aron (Julius Feldmeier) ist es Liebe auf den ersten Blick, als sie sich an einem verregneten Tag in der U-Bahn begegnen. Ihr Aufeinandertreffen war reiner Zufall, sagt Nora. Alles ist vorbestimmt, sagt Aron. Doch dann wird Aron plötzlich aus dem Leben gerissen. Für Nora bleibt die Zeit stehen. Sie betäubt ihren Schmerz, verbringt bald darauf die Nacht mit Natan (Edin Hasanović), der wie durch Zufall immer wieder in ihrem Leben auftaucht. Er gibt Nora Halt. Sie hat das seltsame Gefühl, ihn bereits zu kennen, ahnt aber nicht, was sie wirklich verbindet …

»Es ist nicht auszuschließen, dass die Münchner Regisseurin Mariko Minoguchi größenwahnsinnig ist, so sehr schöpft sie gleich mit ihrem kostengünstig hergestellten Debüt aus dem Vollen. Ihr Film ist eine Achterbahnfahrt, aber keine zynische. Denn sie will die Zuschauer dazu verführen, dabei zu sein, mitzuerleben, einen Moment und eine Intensität zu teilen. Sie will nicht verblüffen um des Verblüffens willen. Man fühlt sich nicht kleiner nach diesem Film, sondern transportiert – an einen anderen Ort.« (Frédéric Jaeger, Spiegel Online)

»A-chronologisch erzähltes, dramaturgisch höchst ausgefeiltes Liebesdrama, das um das zentrale Paar zweier Verzweifelter feine Details drapiert. Der Film spielt dabei mit physikalischen Theorien ebenso virtuos wie mit der Kinogeschichte und stößt immer wieder emotionale Momente filmischer Grenzerfahrungen an. – Sehenswert« (film-dienst) Das Filmteam bei der Premiere auf dem Filmfestival Münster

»Mariko Minoguchis Langfilmdebüt folgt einem cleveren dramaturgischen Konzept, das kunstvoll philosophische Fragestellungen umkreist – dabei aber stets Raum für die ganz großen Emotionen lässt: Liebe, Trauer, Schuld, Vergebung.« (Filmfestival Münster) Deutschland 2019 · R & Db: Mariko Minoguchi · K: Julian Krubasik • Mit Saskia Rosendahl, Edin Hasanovic, Julius Feldmeier u.a. · ab 12 J. · 111'

Ab Do 16. Januar im Wochenprogramm 26

Januar Zweitausendzwanzig


Das Cinema zeigt zum Bundesstart

VOM GiEßEN DES ZiTRONENBAUMS Elia Suleiman irrt durch die Absurditäten des Alltags und treibt durch die Welt als stiller Beobachter im Stile eines Jacques tati oder Buster Keaton

In Nazareth lebt der Regisseur Elia (Elia Suleiman) allein in einem großen Haus mit Garten, der langsam von einem Nachbarn übernommen wird. Während in seiner Heimat der Nahost-Konflikt zum Alltag geworden ist, verrückte Menschen auf den Straßen rumlaufen, israelische Soldaten wie selbstverständlich Gefangene durch die Gegend fahren, versucht Elia einen neuen Film auf die Beine zu stellen. Doch die Finanzierung erweist sich als schwierig, denn von einem palästinensischen Filmemacher wird nichts anderes erwartet als ein Film über Krieg, Tragik und Leidensgeschichten. Doch auch das wird von potentiellen Geldgebern in Paris, wo Elia zunächst Produzenten trifft, nur noch mit Achselzucken hingenommen. In den Straßen der französischen Hauptstadt trifft er stattdessen auf vereinzelte Spuren eines zunehmenden Überwachungsstaates, auf ständige Polizeipräsenz, die sich auch in New York, seiner zweiten Station, fortsetzt. Schließlich kehrt er mit der Erkenntnis in seine Heimat zurück, dass die ganze Welt zunehmend Palästina ähnelt.

Als unbeschwerter Flaneur läuft Regisseur Elia Suleiman los und erlebt eine Irrfahrt in die absurden Abgründe unserer Zeit. Kaum jemals hat sich die Erschütterung eines Beobachters so leichtfüßig in einer Komödie der Irrungen Ausdruck verschafft. Mit viel Lust an der Komik, die im Widerspruch liegt, gelingen in VOM GIEßEN DES ZITRONENBAUMS grandiose Sketche, die sich zum schrecklich schönen Panorama einer nahenden Apokalypse zusammenfügen. »Auf einer Reise durch sein Heimatland, Paris und New York agiert der wie gewohnt sich selbst spielende Filmemacher als stummer Beobachter von allerhand Merkwürdigkeiten. Er demonstriert, was es bedeutet, hinter Zäunen zu leben, und reflektiert dabei virtuos sein Leben als Filmemacher. Das erinnert gleichermaßen an Jacques Tati wie an Napoleon Dynamite. Mal ist das politisch, mal macht es einfach nur Spaß und meist beides zugleich.« (Patrick Holzapfel, Viennale)

»Elia Suleiman ist mit seinem neuen Werk eine absolute Ausnahme gelungen: Einen Stummfilm voller Komik, Absurdität und Gedankentiefe über den Zustand der Welt im Allgemeinen, Palästinas im Besondern und ihm als Beobachter und staunendem Zuschauer dieser Konstellationen.« (Joachim Kurz, kino-zeit.de) iT MUST BE HEAVEN Frankreich/Deutschland/Kanada/Türkei/Palästina 2019 R & Db: Elia Suleiman · K: Sofian El Fani • Mit Elia Suleiman, Ali Suliman, Natascha Wiese u.a. · ab 0 J. · mehrspr.OmU + dF · 102'

Vorpremiere So 12. Januar • 13:00 Uhr Ab Do 16. Januar im Wochenprogramm Januar Zweitausendzwanzig

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Das Cinema zeigt zum Bundesstart

DiE WüTENDEN – LES MiSéRABLES Ein harter, realistischer, schnell geschnittener und provozierender Blick auf die klaffende Wunde sozialer Ungerechtigkeit in den Pariser Banlieues

Bei der versuchten Verhaftung eines jugendlichen Verdächtigen werden die Polizisten mit Hilfe einer Drohne gefilmt. Ihr fragwürdiges Vorgehen droht öffentlich zu werden, und aus den Gesetzeshütern werden plötzlich Gejagte … Regisseur Ladj Ly siedelt sein Spielfilmdebüt am Schauplatz von Viktor Hugos berühmtem Roman „Les Misérables” an. Und gibt damit ein klares Statement: Wenig hat sich geändert in den letzten 150 Jahren in den von Armut und sozialen Spannungen geprägten Vororten. Es brennt in den Vorstädten … Schon bei seinem ersten Einsatz spürt der Polizist Stéphane, der Neuling in der Einheit für Verbrechensbekämpfung in Montfermeil, die Spannungen im Viertel, in dem es immer wieder zu hitzigen Auseinandersetzungen zwischen Gangs und Polizei kommt. Seine erfahrenen Kollegen Chris und Gwada, mit denen er Streife fährt, haben ihre Methoden den Gesetzen der Straße angepasst. Hier herrschen eigene Regeln, die Kollegen überschreiten selbst die Grenzen des Legalen, sehen sich dabei aber stets im Recht. Als im Viertel ein Löwenbaby, lebendes Maskottchen eines Clan-Chefs, gestohlen wird, droht die Situation zu eskalieren.

»Ein Brennpunktgebiet in den Blick zu nehmen, in dem sich verschiedenste Kulturen treffen, in dem sämtliche soziale Konflikte vorhanden sind, kann schnell ins Klischee abrutschen oder zum Betroffenheitskitsch werden. Ly weicht beiden Fallen elegant aus, in dem er seine Figuren und ihre Konflikte ernstnimmt. Niemand ist hier nur gut oder nur böse.« (Maria Wiesner, kino-zeit.de)

Bestbewerteter Film unserer Arthouse Sneak 2019: »Meisterwerk, atemberaubend, gewaltig, hart« »Sehr bildgewaltiger und bedrückender Film über eine Parallelgesellschaft, in/an der jeder in jedem Moment zu zerbrechen droht. Schon lange nicht mehr so angespannt im Kinositz gesessen!« – »Intensiv, menschlich, krasser wichtiger Perspektivwechsel.« – »Beeindruckend bedrückend! Les Misérables war nie so aktuell!« LES MISÉRABLES · Frankreich 2019 · R: Ladj Ly · Db: Ladj Ly, Giordano Gederlini, Alexis Manenti · K: Julien Poupard • Mit Damien Bonnard, Alexis Manenti, Djibril Zonga, issa Perica, Al-Hassan Ly u.a. · franz.OmU + dF · 102'

Mi 1. Januar • 19:00 Uhr: OmU- Vorpremiere Ab Do 23. Januar im Wochenprogramm 28

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Das Cinema zeigt zum Bundesstart

JOJO RABBiT in seiner Anti-Hass-Satire porträtiert Taika Waititi (5 Zimmer Küche Sarg) witzig und scharfsinnig aus der Perspektive des jungen Jojo eine Welt, die durch ihre intoleranz verrückt geworden ist »Waititi freilich versteht sein Werk ganz allgemein als „Anti Hass-Satire“. und die gelingt absolut grandios mit sehr guten Pointen samt bewegender Momente. Ein Film, der mit den Beatles beginnt und mit Bowie samt Rilke endet, kann sowieso kaum schlecht sein.« (Dieter Oßwald, programmkino.de)

Regisseur und Drehbuchautor Taika Waititi (5 Zimmer Küche Sarg) stellt in seinem neuen Film wieder seinen unverkennbaren, von Humor geprägten Stil unter Beweis. In der Zweiter-Weltkrieg-Satire JOJO RABBIT wird das Weltbild eines einsamen deutschen Jungen namens Jojo (Roman Griffin Davis) auf den Kopf gestellt, als er herausfindet, dass seine alleinerziehende Mutter (Scarlett Johansson) auf ihrem Dachboden ein jüdisches Mädchen (Thomasin McKenzie) versteckt. Jojo muss sich daraufhin seinem blinden Nationalismus stellen, der durch seinen idiotischen imaginären Freund Adolf Hitler (Taika Waititi) genährt wird. »Als ich aufwuchs, erlebte ich als jüdischer Māori ein gewisses Maß an Vorurteilen. Deshalb soll JOJO RABBIT auch als Mahnung dienen, unsere Kinder, besonders in der heutigen Zeit, zu Toleranz zu erziehen - und auch uns selbst daran erinnern, dass in dieser Welt der Hass keinen Platz hat. Kinder werden ohne Hass geboren, sie werden zum Hass abgerichtet. Auf dass die Dummheit endet und durch Liebe ersetzt wird.« (Regisseur Taika Waititi) Januar Zweitausendzwanzig

»Die englische Sprache und eine in diesem Fall brillante Schauspielerin wie Scarlett Johansson sorgen für einen Verfremdungseffekt, der durch exzellentes Komödienhandwerk zugleich verstärkt und entschärft wird. Perfekt besetzte Nebenrollen (Rebel Wilson als Fräulein Rahm verkörpert ganze Filmgeschichten in einer üppigen Miniatur) und eine klug zugespitzte Dramaturgie zeugen davon, dass die Nazivergangenheit zumindest in der größten Unterhaltungsindustrie der Welt nicht mehr bewältigt werden muss, sondern zum Orientierungspunkt in einem sehr grundsätzlichen humanistischen Schema geworden ist: Schlecht ist, was einem kleinen Jungen die Sicht verstellt. Deswegen fliegt der Führer schließlich aus dem Fenster.« (Bert Rebhand, FAZ) USA/Deutschland 2019 · R & Db: Taika Waititi · K: Mihai Malaimare Jr. • Mit Roman Griffin Davis, Sam Rockwell, Scarlett Johansson, Thomasin McKenzie u.a. · ab 12 J. · OmU + dF · 108'

So 12. Januar • 20:15 Uhr: OmU-Vorpremiere Ab Do 23. Januar im Wochenprogramm

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Das Cinema zeigt zum Bundesstart

EiN VERBORGENES LEBEN Terence Malicks allegorisches Widerstandsdrama über Mut und den Kampf gegen das Böse – mit August Diehl und Valerie Pachner Versuch eines filmischen Psychogramms mit ewig fließenden Kamerabewegungen, mit einem aus dem Off gesprochenen Ton, mit einem meditativ anmutenden Mix aus Sprache, Musik, Tönen, Geräuschen. (…) Die Geschichte eines Märtyrers, eines Menschen zwischen Amtskirche und individuellem Glauben. Ein Film, der versucht auszuloten, was Menschsein und ein konsequentes Leben in Krisenzeiten bedeutet.« (Jochen Kürten, Deutsche Welle) Meister-Regisseur Terence Malick (Der schmale Grat; The Tree of Life) erzählt das Leben eines weithin unbekannten Helden. Franz Jägerstätter (August Diehl), ein österreichischer Bauer, weigert sich standhaft, für die Wehrmacht zu kämpfen. Getragen von seinem tiefen Glauben und der unerschütterlichen Liebe zu seiner Frau Fani (Valerie Pachner) und den drei Kindern, bleibt er bis zuletzt davon überzeugt, seinem Gewissen folgen zu müssen.

»In konventionelleren Filmen folgt auf den heroischen Akt schnell die drakonische Strafe. Malick verweilt dagegen lang bei seinen Liebenden, bei Franz im Gefängnis und bei Fani im Dorf. (…) Der Glaube an die Liebe und die schweren Zeiten, die sie überdauern wird, tragen Figuren wie Film in diesen Momenten, denn Malick teilt den Glauben von Franz und Fani. So entsteht eine Nähe zwischen ihm und seinen Figuren, die außergewöhnlich ist – auch für Ungläubige. Denn persönliche Filme über den Nationalsozialismus zu machen, das wollen viele. Einen so überzeugenden Zugang wie Malick finden jedoch die wenigsten.« (Hannah Pilarczyk, Spiegel Online) A HiDDEN LiFE · Deutschland/USA 2019 · R & Db: Terrence Malick · K: Jörg Widmer • Mit August Diehl, Valerie Pachner, Michael Nyqvist, Matthias Schoenaerts, Jürgen Prochnow u.a. · 173'

Ab Do 30. Januar im Wochenprogramm

»Malick hat keine „übliche“ Heldengeschichte fürs Kino gedreht. Sein Drei-Stundenfilm ist eher der Versuch, ganz tief in das Innenleben des Franz Jägerstätter einzudringen, mit den Mitteln des Kinos: Bewegung und Bild, Ton und Musik, Schauspielermimik. Doch es sind nicht die konventionellen dramaturgischen Gerüste, die Malick nutzt. Es ist vielmehr der 30

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Das Cinema zeigt zum Bundesstart

DARKROOM – TÖDLiCHE TROPFEN Rosa von Praunheim erzählt uns die tragische Geschichte eines schwulen Serienmörders Lars (Bozidar Kocevski), ein Krankenpfleger aus Saarbrücken, zieht mit seinem Freund Roland (Heiner Bomhard) nach Berlin. Zusammen renovieren sie eine Wohnung. Was Roland nicht ahnt: Lars treibt sich heimlich im Berliner Nachtleben umher und experimentiert mit tödlichen Substanzen. Die wahren Verbrechen wurden im Frühjahr 2012 innerhalb von drei Wochen begangen. Gut ein Jahr später wurde der damals 38-Jährige vom Landgericht wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, zudem wurde die besondere Schwere der Tat festgestellt. »DARKROOM ist für mich ein befriedigendes Alterswerk. Ich glaube, dass man heute auch böse Schwule zeigen kann, nachdem die Schwulenbewegung viel Positives verändert hat. Mein übernächster Film wird über die homoerotische Freundschaft von Hitler zu seinem Jugendfreund in Linz und Wien sein – hoffentlich ein Skandal, der zu meinem 80. Geburtstag 2022 ins Kino kommen soll.« (Rosa von Praunheim) »Wohl selten wurde schwules Leben in einem deutschen Film so unmittelbar abgebildet, vom Flirten an der Bar, bis zum Sex in den Darkrooms, der in einer schnörkellosen, unmittelbaren Weise gezeigt wird, die weder verklemmt noch voyeuristisch anmutet. Und auch wenn von Praunheim manche Szenen bewusst überzeichnet darstellt, in überdrehte CampGefilde abdriftet: Im Kern ist DARKROOM – TÖDLICHE TROPFEN eine genaue, fast dokumentarische Darstellung eines tragischen Schicksals. Ohne zu moralisieren, aber auch ohne zu verharmlosen und gar zu entschuldigen.« (Michael Meyns, programmkino.de) Deutschland 2019 · R: Rosa von Praunheim · Db: Ute Eisenhardt, Nico Woche, Rosa von Praunheim K: Lorenz Haarmann • Mit Bozidar Kocevski, Heiner Bomhard, Katy Karrenbauer, Oliver Sechting, Janina Helkin u.a. · ab 16 J. · 89'

Ab Do 30. Januar im Wochenprogramm Sa 1. Februar • 18:00 Uhr mit Regisseur Rosa von Praunheim Januar Zweitausendzwanzig

Zu Gast im Cinema:

ROSA VON PRAUNHEiM

Rosa von Praunheim wurde 1942 als Holger Mischwitzky in Riga, Lettland, geboren und ist seit den 70er Jahren einer der bekanntesten deutschen Filmemacher. Sein Künstlername Rosa bezieht sich auf das rosa Dreieck, das Homosexuelle in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten tragen mussten. Er hat mehr als 140 Filme gedreht. Durch seinen Film Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt begründete er 1970 die neue deutsche Homosexuellenbewegung mit. 31


Ab Do 30.1. im Cinema Sa 1.2. um 18:00 Uhr mit Regisseur Rosa von Praunheim!


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