Die Linse: September 2018

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Monatsprogramm für September 2018 im Cinema Münster

WACKERSDORF Ab 20. September im Cinema, Am 27. September im Kino Kaffeeklatsch

Sonderprogramme: Femmes Totales Filmtour · Teilhabe und Film · 11. Nordwalder Biografietage · Kinder, Kinder · Tage des Provinzfilms 2018 · 50 Jahre Cinema Filme mit Gleis 22, Schwarz-Rote-Hilfe, Friedrich-NaumannStiftung und LHG, Kulturamt, Deutschem Historikertag, Queer Refugees Münster, Fachstelle für Sexualität und Gesundheit Queer Monday · Leinwandbegegnungen · Arthouse Sneak · Lichtblick KaffeeKlatsch · Kurzfilmsalon · Queer Monday · Kino Kaffeeklatsch · Kino für Kinder

DIE LINSE: unterstützt von

DIE LINSE e. V. Cinema & Kurbelkiste Münster www.cinema-muenster.de

Das Cinema:

Mitglied bei


ADR�ANO TARD�OLO ALBA ROHRWACHER LUCA CH�KOVAN� AGNESE GRAZ�AN� SERG� LOPEZ NATAL�NO BALASSO TOMMASO RAGNO und N�COLETTA BRASCH� „Ein Meisterwerk voller magischer Momente ... Standing Ovations in Cannes!“ KURIER

„Alice Rohrwacher erweist sich erneut als absolut herausragende Stimme des italienischen Gegenwartkinos.“ PROGRAMMKINO

So 9. September • 19:00 Uhr: in vino cinemas nach dem Film Weinempfang

Glückl�ch w�e LAZZARO E�n F�lm von AL�CE ROHRWACHER 2

DIE LINSE +

September Zweitausendachtzehn


Liebe Filminteressierte,

Münster, 24. August 2018

Filmschaffende im September

der Herbst naht, die Tage werden kürzer, warum also nicht mal einen Abend gemütlich mit Kino und Wein ausklingen lassen? Wenn ihr euch jetzt angesprochen fühlt, dann ist unsere Reihe in vino cinemas genau das Richtige für euch! 2x im Monat laden wir zu einer Vorpremiere und anschließend einem Glas Wein ein, bei dem ihr euch über den Film austauschen oder einfach gemeinsam schlemmen könnt. Im September mit GLÜCKLICH WIE LAZZARO und OFFENES GEHEIMNIS. Ein weiteres Highlight in diesem Monat ist die Reihe Femmes Totales in Kooperation mit dem Frauen*Kollektiv. Weil Frauen im deutschen Filmgeschäft leider immer noch unterrepräsentiert sind, ist es umso wichtiger, Filme von Filmemacherinnen ins Kino zu bringen und ihren Geschichten Raum zu geben. Gezeigt werden vier abwechslungsreiche, berührende, motivierende und absolut sehenswerte Filme. Politisch und kämpferisch geht es auch im Drama WACKERSDORF zu. Darin werden Hintergründe beleuchtet, die zu dem legendären Protest gegen den Bau der Wiederaufbereitungsanlage (WAA) in der Oberpfalz in den 1980er Jahren führten. Auch unsere Chefs Thomas und Jens können aus erster Hand davon berichten, weil sie wegen der Proteste zwei Tage in Polizeigewahrsam in Amberg waren. Viele der angesprochenen Themen sind heute immer noch aktuell, so auch die Hauptdarstellerin Anna Maria Sturm: »Bei der Verschärfung der Polizeigesetze sträubt sich bei mir alles. Der Film kommt im richtigen Moment.« Der Dokumentarfilm HAMBURGER GITTER nimmt sich ebenso dem Sujet an und diskutiert den größten Polizeieinsatz in der Geschichte der BRD beim G20 in Hamburg. Zusammen mit Schwarz-Rote Hilfe Münster zeigen wir den Film am Montag, 10. September, und freuen uns auf den Besuch der Regisseurin Luise Burchard und des Regisseurs Marco Heinig sowie die anschließenden Gespräche und Diskussionen. Das neben*an feierte übrigens neulich das 3-jährige Jubiläum. Der barrierefreie Laden für alle Fälle wird ab September der Schauplatz für die Reihe Teilhabe und Film. Die ausgewählten Filme beschäftigen sich mit Themen wie Einschränkungen und Anderssein, Selbstbestimmung und Sexualität oder Depressionen. Menschen mit und ohne Behinderungen sind herzlich willkommen! Bei so viel Auswahl im Septemberprogramm kommt ihr sicherlich so richtig auf eure Kosten!

Im Cinema zu Gast:

Gute Unterhaltung wünscht Maria Minewitsch.

Fr 7.9. • 18:45 Anke Hentschel / UNBELEHRBAR

Mo 10.9. • 20:00 > s. S. 11 Marco Heinig und Luise Burchard / HAMBURGER GITTER

> s. S. 12 Do 13.9. • 19:00 Protagonist Gerhart Baum und Regisseurin Bettina Ehrhardt / WIR WOLLTEN DIE REPUBLIK VERÄNDERN

Sa 15.9. • 17:00 Wolfgang Fischer / STYX

> s. S. 29

Do 20.9. • 19:00 > s. S. 24 Anna Schlottbohm / DIE BERKEL

> s. S. 25 Sa 22.9. • 17:45 Susanna Wüstneck / KEINHEIMATFILM

> s. S. 15 So 23.9. • 13:00 Stefanie Trambow / MIT STARKER STIMME

Das nächste LINSE-Heft erscheint voraussichtlich am Freitag, den 21. September.

IMPRESSUM • Herausgeber: Cinema Filmtheater GmbH in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung kommunaler Filmarbeit e.V. – Die Linse, Warendorfer Straße 47 · 48145 Münster · www.cinema-muenster.de Kinokasse (0251) 30.30.0 · Büro (0251) 30.30.7 · Email: info@cinema-muenster.de Bankverbindung: EthikBank eG Eisenberg · IBAN: DE65 830944950003254445 USt.-Nr. DE 189528346 Redaktion: Anne Staab, David Kluge, Fabian Hagemeier, Jens Schneiderheinze, Maria Minewitsch, Thomas Behm (v.i.S.d.P.) Layout: David Kluge · Druck: Bitter & Loose, Greven. Wer Fehler findet, kann sie behalten.

September Zweitausendachtzehn

+ DIE LINSE

Do 27.9. • 20:00 > s. S. 17 Angelika Schlüter / SEÑORA PAWLOWSKY

Do 27.9. • 21:00 > s. S. 17 Protagonist Max Josef Strauß / DIE FRANZ JOSEF STRAUß-STORY 3


DAS FILMFEST DER DICHTKUNST 27. – 30. September 2018 im Schloßtheater Münster zebrapoetryfilm.org

Veranstalter

In Kooperation mit

Partner


LangFilme alphabetisch

Thema

Sundance Filmfestival 2018 16 ALLE JAHRE WIEDER 15 APOCALYPSE NOW REDUX [engl.OmU] 7 AVA [franz.OmU + dF] 34 24 DIE BERKEL BLUES BROTHERS [engl.OmU] 7 BONJOUR PARIS [franz.OmU] 9 CHINATOWN [engl.OmU] 7 COBAIN [niederl.OmU + dF] 27 DIVA 7 EINGEIMPFT – FAMILIE MIT NEBENWIRKUNGEN 23 DIE FRANZ JOSEF STRAUSS-STORY 17 GLÜCKLICH WIE LAZZARO [ital.OmU + dF] 28 HAMBURGER GITTER 11 ITZHAK PERLMAN – EIN LEBEN FÜR DIE MUSIK [engl./hebrä.OmU + dF] 13 KEINHEIMATFILM 25 20 DER KLEINE MAULWURF – SEINE SCHÖNSTEN ABENTEUER LEBENSZEICHEN – JÜDISCHSEIN IN BERLIN 32 MENASHE [jidd.OmU] 26 MESSI AND MAUD 27 MIT GANZER KRAFT 20 MIT STARKER STIMME 15 MR. GAY SYRIA [arab./türk./engl./dt.OmU] 26 OFFENES GEHEIMNIS [span.OmU + dF] 33 EL OLIVO – DER OLIVENBAUM 25 PIPPI AUSSER RAND UND BAND 20 DAS PRINZIP MONTESSORI – DIE LUST AM SELBER-LERNEN 22 ROCK MY HEART – MEIN WILDES HERZ 20 SEÑORA PAWLOWSKY 17 THE SESSIONS – WENN WORTE BERÜHREN 14 SHUT UP AND PLAY THE PIANO [engl.OmU] 32 SOUND OF HEIMAT – DEUTSCHLAND SINGT 24 SPEAK UP [franz.OmU] 8 DAS STILLE LEUCHTEN 22 STYX [engl./dt./suah.OmU ] 29 SWEET COUNTRY [engl./abor.OmU + dF] 34 TACKLING LIFE 11 TIGERENTENBANDE 20 TRÄUM WEITER [schwed.OmU] 8 THE TRUE COST – DER PREIS DER MODE 12 TSOTSI 13 9 DAS UNMÖGLICHE BILD UTØYA 22. JULI [norw.OmU + dF] 31 WACKERSDORF 30 WIR WOLLTEN DIE REPUBLIK VERÄNDERN – 12 DER LIBERALE GERHART BAUM

68er ALLE JAHRE WIEDER 15 Aborigine SWEET COUNTRY [engl./abor.OmU + dF] 34 Afro-EuropäerInnen SPEAK UP [franz.OmU] 8 Behinderung THE SESSIONS – WENN WORTE BERÜHREN 14 MIT GANZER KRAFT 20 Berkel DIE BERKEL 24 Chilly Gonzales SHUT UP AND PLAY THE PIANO [engl.OmU] 32 12 Faire Produktion THE TRUE COST – DER PREIS DER MODE Familie TRÄUM WEITER [schwed.OmU] 8 DAS UNMÖGLICHE BILD 9 MENASHE [jidd.OmU] 26 COBAIN [niederl.OmU + dF] 27 OFFENES GEHEIMNIS [span.OmU + dF] 33 AVA [franz.OmU + dF] 34 SEÑORA PAWLOWSKY 17 Frauen WIR WOLLTEN DIE REPUBLIK VERÄNDERN – Freiheit 12 DER LIBERALE GERHART BAUM Geflüchtete KEINHEIMATFILM 25 STYX [engl./dt./suah.OmU ] 29 Gewalt TSOTSI 13 Jüdisches Leben ITZHAK PERLMAN – EIN LEBEN FÜR DIE MUSIK [engl./hebrä.OmU + dF] 13 LEBENSZEICHEN – JÜDISCHSEIN IN BERLIN 32 DAS PRINZIP MONTESSORI – DIE LUST AM Kinder SELBER-LERNEN 22 DAS STILLE LEUCHTEN 22 EINGEIMPFT – FAMILIE MIT NEBENWIRKUNGEN 23 Krieg APOCALYPSE NOW REDUX [engl.OmU] 7 Krise BONJOUR PARIS [franz.OmU] 9 MESSI AND MAUD 27 Sundance Filmfestival 2018 16 Kurzfilme Massker UTØYA 22. JULI [norw.OmU + dF] 31 Musik BLUES BROTHERS [engl.OmU] 7 DIVA 7 Neorealismus GLÜCKLICH WIE LAZZARO [ital.OmU + dF] 28 EL OLIVO – DER OLIVENBAUM 25 Ökologie Peaches SHUT UP AND PLAY THE PIANO [engl.OmU] 32 Polizei HAMBURGER GITTER 11 Polizeigesetze WACKERSDORF 30 Queer TACKLING LIFE 11 MR. GAY SYRIA [arab./türk./engl./dt.OmU] 26 15 Singen MIT STARKER STIMME SOUND OF HEIMAT – DEUTSCHLAND SINGT 24 Thriller CHINATOWN [engl.OmU] 7 Übervater DIE FRANZ JOSEF STRAUSS-STORY 17 Western SWEET COUNTRY [engl./abor.OmU + dF] 34

Sprachfassungen

Die Filme laufen nicht unbedingt ausschließlich in der genannten Sprache!

Englisch CHINATOWN 7 APOCALYPSE NOW REDUX 7 BLUES BROTHERS 7 ITZHAK PERLMAN – EIN LEBEN FÜR DIE MUSIK 13 MR. GAY SYRIA 26 STYX 29 SHUT UP AND PLAY THE PIANO 32 SWEET COUNTRY 34 Französisch

SPEAK UP BONJOUR PARIS AVA

8 9 34

September Zweitausendachtzehn

Aboriginal SWEET COUNTRY Arabisch MR. GAY SYRIA Hebräisch ITZHAK PERLMAN – EIN LEBEN FÜR DIE MUSIK Italienisch GLÜCKLICH WIE LAZZARO Jiddisch MENASHE Kiswahili STYX Niederländisch COBAIN Norwegisch UTØYA 22. JULI Schwedisch TRÄUM WEITER Spanisch OFFENES GEHEIMNIS Türkisch MR. GAY SYRIA

+ DIE LINSE

34 26 13 28 26 29 27 31 8 33 26

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50 Jahre Cinema & Kurbelkiste:

DIE LINSE Am Montag, den 24. April 1989 fing alles an: Jens Schneiderheinze und Thomas Behm zeigten im Rahmen des Forum Frieden-Bildungsprogrammes den Film Ich will von Claus Rüttinger und Veronika Brendel in einem Seminarraum als VHS-Video auf einem Fernseher. Jens liefen zu wenig Filme mit schwulem Inhalt in den Kinos und so zeigte er sie halt selber – monatlich einen. Wichtig war, dass die Filmschaffenden oder Verleiher für die Aufführung der Filme bezahlt werden sollten, da nur so das Geld kommt, um neue, gute Filme zu drehen. Schließlich wurde die Arbeit aufwändiger, da nun auch schon mal 16mm-Filme gezeigt wurden. So zogen sie ins c.u.b.a. um, und die Bildungsveranstaltung bekam mit Rosa Linse einen Namen. Da es beiden zu langweilig wurde „nur“ Filme im schwulen oder lesbischen Kontext zu zeigen, wurde Bunte Farben gegründet. Zusammen mit dem Allerweltskino von Vamos und der Filmreihe der Frauenforschungsstelle Schwarze Witwe bildeten sie nun das cuba-kino, das immerhin 50 bis 60 Plätze (besser: Holzstühle) bot und damals schon fast alle Medien spielen konnte: Video, Super 8, 16mm und seit 1992 auch 35mm. Elke Kaiser und Bridget Leifeld kamen dazu, und das cuba-kino spielte sonntags bis mittwochs jeweils 3 Vorstellungen pro Tag. Danach du danach wurde alles ab- bzw. wieder aufgebaut. 6

Wurden die Filmabende anfangs über Weiterbildungsgelder finanziert, gab es nun städtische Förderung: Erst 5.000 DM, dann – als es 1994 eine rot-grüne Mehrheit mit Marion Tüns als Oberbürgermeisterin im Rat gab – 60.000 DM. Diese, so war die Auflage, dürfen aber nur für Programmmittel, nicht für Personalkosten ausgegeben werden. Für besondere Programme wie eine Andy-Warhol-Reihe wurden Anträge beim Filmbüro NW gestellt. Im Januar 1995 wurde die Rosa Linse als Verein zur Förderung kommunaler Filmarbeit ins Vereinsregister eingetragen. Ein Jahr vorher, 1994, übernahmen Thomas und Jens für die Filmwerkstatt die Festivalleitung der filmzwerge (heute Filmfestival Münster) im Schloßtheater. Durch die neuen Kontakte mit den Münsterschen Filmtheaterbetrieben veranstaltete man im Cinema bereits gemeinsam Projekte, wie zum Beispiel das Israelisch-palästinensische Filmfest. Das Verhältnis wurde so gut, dass 1997 die Linse (aus dem Rosa war mittlerweile Die geworden) ins Cinema zog und Thomas und Jens sie Geschäftsführer der neuen Cinema Filmtheater GmbH wurden. Davon dann aber in der nächsten LINSE.

Zur Geschichte des Vereins siehe auch: www.dielinse.de, /der verein //chronologie September Zweitausendachtzehn


50 Jahre Cinema & Kurbelkiste · 50 Filme (34)

50 Jahre Cinema & Kurbelkiste · 50 Filme (35)

Chinatown

Blues Brothers

»CHINATOWN fordert enthusiastische Prädikate wie „intelligent“, „hervorragend inszeniert“ und „unterhaltsam geradezu heraus. Tatsächlich gibt es heutzutage nur selten kommerzielle Unterhaltungsfilme, die so makellos, so rundum gelungen aussehen wie dieser: Die Geschichte bringt eine originelle Variation des eines alten Hollywood-Mythos – mit einem Hauch gesellschaftskritischer Ambition.« (H. C. Blumenberg, zitiert in CINEMAtograph 4/86)

»Die Geschichte einer Rhythm & Blues-Gruppe, die von den Brüdern Elwood und Jake Blues (Dan Aykroyd und John Belushi) zusammengestellt wird. Als die Blues Brothers zeigen sie das ganze Spektrum ihres komischen wie musikalischen Könnens; unterstützt von Blues- und Soul-Größen wie Ray Charles und James Brown gelingt es den beiden, eine Revue amerikanischer Rhythm & Blues-Geschichte passieren zu lassen.« (WN, 18.10.80)

USA 1974 · R: Roman Polanski · Db: Robert Towne · K: John A. Alonzo • Mit Jack Nicholson, Faye Dunaway, John Huston u.a. · ab 16 J. · engl.OmU · 131'

USA 1979 · R: John Landis · Db: Dan Aykroyd, John Landis · K: Stephen M. Katz • Mit John Belushi, Dan Aykroyd, Kathleen Freeman u.a. · ab 12 J. · engl.OmU · 130'

Di 4. September • 20:00 Uhr · Eintritt: 5,50 Euro

Di 11. September • 20:00 Uhr · Eintritt: 5,50 Euro

50 Jahre Cinema & Kurbelkiste · 50 Filme (36)

50 Jahre Cinema & Kurbelkiste · 50 Filme (37)

Apocalypse Now Redux

Diva

»Die Geschichte einer ganz alltäglichen Militäroperation im Dschungel Vietnams, die schließlich immer stärker den Charakter einer makabren unwirklichen Odyssee annimmt, ist in ihrer ersten Hälfte in der Tat ungeheuer beeindruckendes und bestürzendes Kino, ein Totentanz der verlorenen Seelen, Kriegs- und Horrorfilm in einem. Sobald jedoch Marion Brando die Bühne betritt, wird die Handlung konfus …« (HGR in WN 14.11.81) Wir zeigen die um 49 Min. ergänzte Fassung von 2001.

»Alle paar Jahre erscheint ein Film, dessen Reiz und Charme der totalen Hingabe seines Regisseurs entspringt: ein Film, der nur zustande kam, weil sein Regisseur ein leidenschaftlicher Besessener ist, der allen Gesetzen und regeln zum Trotz sich seinen Traum vom Filmemachen erfüllte. So – und nur so – entstanden Filme, die auch Jahre später nach ihrem Erscheinen noch Generationen zu fesseln vermögen. DIVA ist ein solcher Film.« (B. Lubowski, zitiert in CINEMAtograph 1/84)

USA 2001 · R: Francis Ford Coppola · Db: John Milius, F. F. Coppola · K: Vittorio Storaro Mit Marlon Brando, Robert Duvall, Martin Sheen u.a. · ab 16 J. · engl.OmU ·203'

F 1981 · R: Jean-Jacques Beineix · Db: J.-J. Beineix, Jean van Hamme · K: Phi­ lippe Rousselot • Mit Wilhelmina Fernandez, Frederic Andrej u.a. · ab 12 J. · 117'

Di 18. September • 19:30 Uhr · Eintritt:7,00 Euro

Di 25. September • 20:00 Uhr · Eintritt: 5,00 Euro

September Zweitausendachtzehn

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Träum weiter Rojda Sekersöz' Regiedebüt ist ein bunter und rebellischer Film über Freundschaft und Familie – und einer der besten Beiträge zum Thema „Girl Power“, der seit langem im Kino zu sehen war! Frisch aus dem Knast wird Mirja stürmisch von ihren Freundinnen empfangen. Die vier jungen Frauen aus einer Hochhaussiedlung am Stadtrand lassen sich von niemandem den Spaß am Leben nehmen und vor allem nicht vorschreiben, wie sie ihre Träume verwirklichen. Also planen sie schon das nächste große Ding: Unbeirrbar, unzertrennlich und ziemlich cool. Nur Mirja kommen langsam Zweifel, denn neben ihrer kranken Mutter muss sie sich auch noch um ihre kleine Schwester kümmern, die ausgerechnet eine Karriere als Beauty-Bloggerin im Sinn hat. Um allen gerecht zu werden, startet Mirja ein geheimes Projekt. Dabei lernt sie das Leben von einer ganz neuen Seite kennen.

Speak Up »Eine berührende und präziser Dokumentarfilm, der zeigt wie hartnäckig sich rassistische Klischees halten.« (Les Inrockuptitles) Durch SPEAK UP erheben europäische Schwarze Frauen ihre Stimme: Der Film konzentriert sich dabei auf die kollektiv erlebte Diskriminierung Schwarzer Frauen und den Kampf, sich das allgemein geltende Narrativ anzueignen: Also selbst zu definieren, was eine schwarze weibliche Perspektive ausmacht! (Libération) »Kompromisslos und schillernd!«

DRöM VIDARE · Schweden 2017 · R: Rojda Sekersöz · Db: Johanna Emanuelsson K: Gabriel Mkrttchian • Mit Evin Ahmad, Ella Åhman, Gizem Erdogan, Segen Tesfai, Malin Persson u.a. · ab 12 J. · schwed.OmU · 90'

OUVRIR LA VOIX · Frankreich 2017 · R & Db: Amandine Gay · K: Enrico Bartolucci · ab 0 J. · franz.OmU · 129'

Mi 19. September • 19:00 Uhr

Mo 24. September • 20:00 Uhr

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DIE LINSE

September Zweitausendachtzehn


Femmes Totales präsentiert von Linse und Frauen*Kollektiv Femmes Totales – Filme von Frauen wurde vom eksystent Filmverleih ins Leben gerufen, um unter dem Motto „Was Kino sein kann“ zeitgenössisches Kino von Frauen auf die Leinwand zu bringen. Denn Kino von Frauen kann spannend, traurig, dramatisch aber auch unterhaltsam sein – es kann eben alles sein, wie Kino von Männern auch. Leider schaffen es aber immer noch viel zu wenige Filme von Filmemacherinnen ins Kino. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von Förderstrukturen über Vorurteile bis hin zur Annahme, dass Regisseurinnen nicht mit Millionenbudgets umgehen könnten. Auch das Klischee, dass Frauen keine Thriller oder Actionfilme machen könnten, hält sich hartnäckig. Dass all diese Vorurteile jedoch Unsinn sind, beweisen nicht nur Hollywoodgrößen wie Kathryn Bigelow, auch wir möchten mit dieser kleinen Auswahl an Filmen zeigen, wie vielfältig das Kino von Frauen ist!

Bonjour Paris Das unmögliche Bild

Der Film lebt vom schillernden Charakter der Hauptfigur, die sämtliche Gefühlsextreme durchlebt.

Ein scheinbar gewöhnliches Familienleben in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg: Johanna übernimmt die alte Super-8-Kamera ihres Vaters und beobachtet ihre Verwandten. Die kleine Schwester, Hund Cora, die Mutter, ihre Großeltern und vor allem die vielen Frauen, die sich schnapstrinkend und rauchend immer wieder zu „Omas Kochklub“ in ihrer Wohnung versammeln. Nur: Gekocht wird eigentlich nie, denn die Familie hütet ein Geheimnis.

Nach einem Aufenthalt in Mexiko ist Paula zurück in Paris und landet ungebremst in einer Mid-30’s Krise. Ohne Geld und einen Plan für die Zukunft klappert sie erfolglos alte Kontakte ab. Selbst ihre Mutter will sie nicht sehen und ihr ehemaliger Lover, ein Fotograf, lässt die schrille 31-Jährige abblitzen. Für Paula ist das aber kein Grund aufzugeben. Sie ist voller Energie und Eigensinn und weiß: Sie muss einen Neuanfang starten! Sie organisiert sich einen Job als Kindermädchen. Als sie zusätzlich als Verkäuferin eingestellt wird, scheint es, als hätte sie ihr Leben wieder im Griff.

Deutschland/Österreich 2016 · R & Db: Sandra Wollner · K: Timm Kröger Mit Jana McKinnon, Eva Linder, Andrea Schramek, Isabel Schmidt, Mira Reisinger u.a. · ab 12 J. · 68'

JEUNE FEMME Frankreich 2017 · R & Db: Léonor Sérraille · K: Emilie Noblet Mit Laetitia Dosch, Grégoire Monsaingeon, Souleymane Seye Ndiaye u.a. ab 0 J. · franz. · 97'

Mi 26. September • 19:00 Uhr

So 30. September • 19:00 Uhr

»Einer der diesjährigen Festivalhits!« (Screen Daily)

September Zweitausendachtzehn

DIE LINSE

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Die Linse zeigt mit der Schwarz-Rote-Hilfe

Hamburger Gitter Open Air Kino am Hawerkamp Kartenvorverkauf online und im Cinema, Warendorfer Straße 45, ab 4,90 €. Abendkasse 6,50 €. Einlass 20:00 Uhr. Grillgut mitbringen: Wir stellen Grill, Teller und Saucen. Getränke günstig vor Ort.

nschfilm ikumswu l ub P BER FSK 16 6.  SEPTEM HT CLUB G FI Ab 17. Mai im Cinema :00 Uhr

: ca. 21 Filmbeginn

Arthouse Sneak – Pay After! – Wir machen das Programm, ihr den Preis!

Der G20-Gipfel als „Schaufenster moderner Polizeiarbeit” »170 Ermittler arbeiten an hunderten Verfahren gegen militante Demonstranten und Menschen, die sich an Ausschreitungen und Plünderungen beteiligten. Harte Strafen wurden gefordert und in bisher über 40 Fällen auch verhängt. Der Staat verlor im Sommer 2017 die Kontrolle in Hamburg und versucht sie nun zurück zu gewinnen. Die Dokumentation konzentriert sich auf den Umgang mit den Protesten und die staatliche Sicherheitspolitik. Versammlungsfreiheit, Bewegungsfreiheit und Pressefreiheit spielen in den Betrachtungen eine ebenso große Rolle wie die Veränderung der polizeilichen Strategien.

Mindesteintritt: 2,50 Euro · mit bis zu 7,50 Euro könnt ihr nach dem Besuch den Film „bewerten“. #129: Mi 5. September • 22:45 Uhr #130: Mi 19. September • 22:45 Uhr

AB 6. SEPTEMBER IM KINO

Konnten während der Proteste Grundrechte außer Kraft gesetzt werden? Gibt es in der Judikative und Legislative Akteure und Überzeugungen, welche auf gewaltsame Proteste anders reagieren als in der Vergangenheit? Welche Methoden der „Ausnahmesituation G20" in Hamburg könnten zur Normalität werden? Dem sind wir nachgegangen, indem wir die relevanten Geschehnisse nachzeichneten, mit Betroffenen auf beiden Seiten sprachen und Experten zu Protestgeschichte, Grundrechten, Sicherheitspolitik und der politischen Gesamtsituation befragten.« (hamburger-gitter.org) Deutschland 2018 · R, Db & K: Marco Heinig, Steffen Maurer, Luise Burchard, Luca Vogel · ab 12 J. · 76'

www.menashe.de

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Mo 10. September • 20:00 Uhr · Marco Heinig und Luise Burchard (Regie) sind zu Gast. 10.07.18 14:27

September Zweitausendachtzehn


Queer Monday

Tackling Life Das mitreißende Porträt einer Mannschaft, die zusammen schwitzt und feiert, lacht und weint. Ein Film gegen Stereotypen. Die Berlin Bruisers sind Deutschlands erstes schwules Rugby-Team – und spielerisch die schlechteste Mannschaft weit und breit! Aber das ist kein großes Problem, weil es Adam, Nico, Su und den anderen Mitgliedern nicht nur ums Gewinnen geht, sondern vor allem um das Gefühl der Zugehörigkeit, das ihnen die Bruisers geben. Im Film erzählen sie von den unterschiedlichen Lebenswegen, die sie zum Team gebracht haben, und von den Kämpfen gegen Vorurteile, die sie abseits des Platzes führen. TACKLING LIFE zeigt die Bruisers bei schmerzhaften Niederlagen in der ostdeutschen Regionalliga und einem glorreichen Sieg in Madrid, beim Spendensammeln und beim Fotoshooting im Fummel, bei Anti-Mobbing-Seminaren und der rauschhaften Feier ihrer bisher besten Saison. »Die Bruisers sind die schlechteste Rugby-Mannschaft in Berlin, und ich bin einer ihrer am wenigsten begabten Spieler. Ich hab mir noch nie Gedanken gemacht, dass das ein Problem sein könnte.« (Jan „Su” Möllers) Deutschland 2018 · R & Db: Johannes List · K: Tim Kuhn, Eugen Gritschneder ab 12 J. · 94'

Mo 10. September • 21:00 Uhr September Zweitausendachtzehn

DIE LINSE

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Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit NRW und LHG Münster zeigen

Wir wollten die Republik verändern – Der Liberale Gerhart Baum »Wer Freiheit will, muss Unsicherheit aushalten« (Gerhart Baum) Gerhart Baum. Ein visionärer Politiker, der seine Überzeugungen vertritt – wenn es sein muss, „gegen den Mainstream der eigenen Partei". Die Lebensgeschichte des unbeirrten Demokraten beginnt in Dresden, wo er die Bombennacht am 13. Februar 1945 überlebt. Gemeinsam mit der Mutter und den Geschwistern flieht er nach Oberbayern und geht Anfang der 50er-Jahre nach Köln, wo er bis heute lebt. Noch als Student wird er Vorsitzender der Jungdemokraten, der damaligen Jugendorganisation der FDP.

Baums Bekenntnis zur sozial-liberalen Koalition der 70er-Jahre und seine Haltung bei ihrem dramatischen Bruch 1982 – der seine eigene politische Karriere jäh beendete – machen deutlich, für welche politischen Überzeugungen er sein Leben lang leidenschaftlich eingetreten ist. Bis heute kämpft er für die Bürger- und Freiheitsrechte in Deutschland: »Wer Freiheit will, muss Unsicherheit aushalten«. Deutschland 2012 · R & Db: Bettina Ehrhardt · K: Hans A. Lusznat · 87'

Do 13. September • 19:00 Uhr mit anschl. Diskussion mit Gerhart Baum und Regisseurin Bettina Ehrhardt • Eintritt frei

lädt ein

FAKTENCHECK MODE Ab 19:00 Uhr Filmvorführung THE TRUE COST Anschließend bis ca. 21:00 Uhr Diskussionsrunde

zu einer Soirée mit Filmvorführung und anschließender Podiumsdiskussion. Fragen aus dem Publikum sind herzlich willkommen! Prof. Dr. Diekamp, Dozentin für Fashion Management an der FH Bielefeld, wird die Diskussionsrunde gemeinsam mit weiteren Referent*innen gestalten. Impressum V.i.S.d.P. Münster nachhaltig e.V. kontakt@muenster-nachhaltig.de www.muenster-nachhaltig.de

Eintritt frei

2015|Dokumentarfilm|1h 32min|Regisseur Andrew Morgan

AM 12.09.2018 HIER IM KINO

Foto: http://mindfuldrifter.com/?p=335 (Stand 6. August 2018)

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DIE LINSE

September Zweitausendachtzehn


Leinwandbegegnungen

Tsotsi Als erster Film aus Afrika wurde das Gangster­ drama mit dem Oscar für den besten fremd­ sprachigen Film ausgezeichnet. »Unsere Geschichten sind die gleichen wie die euren – über das menschliche Herz und Gefühle.« – So stellte Regisseur Gavin Hood, als er den Oscar für den besten fremdsprachigen Film gewann, das südafrikanische Kino vor, verknüpft mit dem Wunsch„Gott segne Afrika!”

Lichtblick KaffeeKlatsch

Itzhak Perlman – Ein Leben für die Musik Von Schubert zu Strauss, von Bach zu Billy Joel – Itzhak Perlmans Violine lässt uns Eintauchen in den Grund menschlicher Erfahrung.

Völlig skrupellos, ohne den Hauch von Moral oder schlechtem Zweifeln bewegen sich der halbstarke Tsotsi und seine Gang durch das Township Khayelitsha, eine Ansammlung von Blechhütten, in der gut eine Million Schwarze ein Dasein fristen. Ihre Ausflüge nach Johannesburg haben nur ein Ziel: Leichtsinnige Opfer zu finden, die ihr Geld viel zu offen zur Schau stellen. Die Überfälle laufen professionell ab und bei der kleinsten Gegenwehr zögert die Bande nicht, zu extremer Gewalt zu greifen. Vollkommen beiläufig und schonungslos spielt sich die Gewalt ab. Großbritannien/Südafrika 2005 · R & Db: Gavin Hood · K: Lance Gewer • Mit Presley Chweneyagae, Terry Pheto, Kenneth Nkosi u.a. · ab 12 J. · 94'

Mo 17. September • 18:45 Uhr mit anschl. Beisammensein im neben*an Leinwandbegegnungen ist die Filmreihe der Linse von und für Geflüchtete und alle Interessierten, die Lust auf Begegnungen mit anderen Menschen, kulturellen Austausch und gute Filme haben. Im Anschluss gibt es im neben*an die Gelegenheit bei Essen und Trinken mit­ einander ins Gespräch zu kommen. Alle sind willkommen! September Zweitausendachtzehn

Dieser bezaubernde Dokumentarfilm schildert die Kämpfe des Geigenvirtuosen als Polio-Überlebender und als jüdischer Emigrant und hält uns vor Augen, warum Kunst so unerlässlich ist für das Leben. „Er betet mit seiner Geige“, sagt Amnon Weinstein, bekannter Violinenmacher aus Tel Aviv. Es geht darum, sowohl Schwierigkeiten als auch Feierlichkeiten des realen Lebens erfahrbar zu machen. Die Filmemacherin Alison Chernick, die bereits Jeff Koons, Matthew Barney, Martin Margiela und Roy Lichtenstein filmisch portraitierte, möchte ein breites Bild schaffen und mit der Kamera unter die Oberfläche der „berühmten Person“ blicken. So zeigt sie ein Leben mit Höhen und Tiefen statt einer gradlinigen Erfolgsgeschichte. Itzhak begann seine Kariere als junger Musikstudent, wurde an der Hochschule vor allem auf seine Behinderung reduziert. Seine persönliche humorvolle wie ernste Geschichte wird von und mit ihm selbst, anderen Musikern, Familie und Freunden und allen voran seiner Ehefrau erzählt. Es entsteht ein Portrait des berühmten Violinisten, eingebettet in kraftvolle Musik, Wärme, Humor und über allem, Liebe. Israel/USA 2017 · R & Db: Alison Chernick · K: Chris Dapkins, Christopher Gallo, Daniel Kedem, Mikko Timonen • mit Itzhak Perlman, Toby Perlman, Alan Alda, u.a. · ab 0 J. · engl./hebrä.OmU · 80'

Mi 19. September • 14:30 Uhr DIE LINSE

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Teilhabe und Film

Teilhabe und Film – mit Lebens(t)raum e.V. (1)

The Sessions – Wenn Worte berühren Eine warmherzige, lebensbejahende Geschichte über einen Mann, der mit 38 Jahren endlich Sex haben möchte THE SESSIONS ist eine warmherzige, lebensbejahende Geschichte über einen Mann, der sein Leben in einer Eisernen Lunge verbringen musste. Doch diese

Auf welche Weise und in welcher Qualität ist es behinderten Menschen möglich am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben? Können wir selbst bestimmen wie wir lernen, arbeiten, oder wohnen möchten? In welchem Spannungsfeld findet Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderung statt? Mit dieser Filmreihe möchte sich die neue Beratungsstelle Lebens(t)raum Teilhabe Beratung Münster der Öffentlichkeit vorstellen. Drei Filme, drei Blickwinkel. Nach jedem Film freuen wir uns auf einen regen Austausch. Die Beratungsstelle Lebens(t)raum bietet im Rahmen des Bundesteilhabegesetztes seit Mai 2018 „Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB)“ an. Als Ansprechpartner für alle Anfragen und für alle Beeinträchtigungsformen möchten wir die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung stärken. Wir verstehen uns als Ergänzung zum bestehenden Beratungsangebot. Unsere Methode ist das Peer Counseling, Betroffene beraten Betroffene.

Einschränkung hielt Mark O’Brien nicht davon ab zu studieren, als Journalist zu arbeiten und – wie Ben Lewin in seinem Film beschreibt – Sex zu haben. Von Hohn Hawkes und der Oscar-Preisträgerin Helen Hunt wunderbar glaubwürdig gespielt. In dem kurzen Input von Dr. Petra Anders, TU Dortmund, soll der Frage nachgegangen werden, wie es der behinderten Hauptfigur Mark gelingt, sich auch mit z.B. einer sogenannten eisernen Lunge, die gemeinhin als sehr einschränkend wahrgenommen wird und die für Mark doch überlebenswichtig ist, den Freiraum zu schaffen, das eigene Leben zu leben. Dabei kommt Petra Anders insbesondere auf die Aspekte Assistent*innen, Behinderung und Sexualität sowie den Körper zu sprechen. USA 2012 · R & Db: Ben Lewin · K: Geoffrey Simpson • Mit John Hawkes, Helen Hunt, William H. Macy, Moon Bloodgood u.a. · ab 12 J. · 96'

Do 27. September • 19:00 Uhr im neben*an – rolligerecht Die weiteren Filme (alle 19:00 Uhr im neben*an): Do 11. Oktober: BEN X Di 23. Oktober: HEDI SCHNEIDER STECKT FEST 14

DIE LINSE

Mit Einführung und anschließender Diskussion zum Thema Behinderung und Sexualität mit Dr. Petra Anders, Forschungsprojekt AKTIF an der TU Dortmund. September Zweitausendachtzehn


Im Rahmen des Deutschen Historikertages

Alle Jahre wieder Das satirische filmische Milieuporträt über Münster am Vorabend der 68er

Münster-Premiere

Mit starker Stimme Gemeinsam singen und nebenbei erwachsen werden – junge Frauen im Chor Was treibt Berliner Mädchen und junge Frauen dazu, sich auf so etwas „Altmodisches“ wie das Singen in einem Chor einzulassen? Wie erleben junge Mädchen klassische Musik? Welche Rolle kann eine Chorgemeinschaft dabei spielen, den Platz im Leben zu finden? Über zwei Jahre lang wurden die 30 Sängerinnen des Mädchenchors der Sing-Akademie begleitet. Stefanie Trambow beobachtet sie bei Proben und Konzerten, zu Hause und unterwegs. Wir lernen u.a. Polina (14) kennen, die Probleme an der Ballettschule hat, die Freundinnen Linn und Neima (12), die um die gleiche Solorolle konkurrieren und Rosa (16), die ihr Hobby zum Beruf machen will. Die Chormädchen gewähren Einblicke in ihre jugendliche Welt, ihre Ängste und Sorgen, ihre Träume und Hoffnungen, ihre Gedanken über ihre Zukunft. Deutschland 2018 · R: Cornelia Schlemmer, Stefanie Trambow · Db: Stefanie Trambow · K: Anna Intemann, Stefanie Trambow · ab 6 J. · 75'

So 23. September • 13:00 Uhr Anschließend Gespräch mit Stefanie Trambow mit Unterstützung des Kulturamt der Stadt Münster

Stefanie Trambow (*1982) ist seit 2009 als freiberufliche Dokumentarfilmerin und Medienpädagogin tätig. Sie Kulturwissenschaften und interkulturelle Kommunikation in Frankfurt (Oder) und Wroclaw und absolvierte eine Dokumentarfilmausbildung bei der Ethnographin und Filmemacherin Barbara Keifenheim und beim Kameramann Manfred Krüger. Seit einigen Jahren arbeitet sie zunehmend als Filmeditorin und studiert aktuell den Master Montage an der Filmuniversität Konrad Wolf in Potsdam. September Zweitausendachtzehn

Ulrich Schamonis ALLE JAHRE WIEDER gilt längst als ein Klassiker des neuen deutschen Films. In Münster ist der Streifen Kult. Doch der Spielfilm aus dem Jahr 1967 zeigt nicht nur viel Lokalkolorit, sondern zeichnet ein scharfsinniges Milieuporträt des bürgerlich-katholischen Münster am Ausgang der sechziger Jahre. In satirischer Überzeichnung spiegelt er die gesellschaftlichen Umbrüche, die am Vorabend von 1968 auch die beschauliche westfälische Provinzialhauptstadt erreichten.

Der Werbetexter Hannes Lücke ist auf dem Weg zum Familien-Weihnachtsritual in die Heimatstadt Münster. Wie jedes Jahr – eines nur ist diesmal anders: Die heile bürgerliche Welt zeigt Risse, der verheiratete Hannes nimmt seine junge Freundin Inge mit und quartiert sie in einem Hotel ein. Eigentlich soll sich Inge nach Anweisung von Hannes auf keinen Fall in seiner Nähe sehen lassen. Doch Inge macht ihm und seinen Festtagsplänen zwischen Klassenkameraden, Familie und Freundin einen Strich durch die Rechnung. Deutschland 1967 · R: Ulrich Schamoni · Db: Michael Lentz · K: Wolfgang Treu Mit Ulla Jacobsson, Sabine Sinjen, Hans Dieter Schwarze, Johannes Schaaf u.a. · ab 16 J. · 91'

Do 27. September • 18:00 Uhr · Eintritt frei Dr. Markus Köster, Leiter des LWL-Medienzentrums für Westfalen und Honorarprofessor am Historischen Seminar der Universität Münster, führt in den Film und seinen sozialhistorischen Quellenwert ein DIE LINSE

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Kurzfilmsalon im neben*an

Shorts Attack: Sundance Filmfestival 2018 Die 2018 Sundance Film Festival Short Film Tour präsentiert sieben Independent-Filme mit Gewinnern und Highlights des diesjährigen Festivals. In der Mischung aus Spielfilm, Dokumentarfilm und Animation verkörpern die Filme – heiter bis heftig – den typisch wilden und anspruchsvollen Sundance-Style. Maude Teeny und ihr neuer Babysitting-Auftrag. Mit dem kleinen Bengel im Ort unterwegs erfährt sie viel vom Mutterdasein. USA · R: Anna Margaret Hollyman · engl.OmU · 10‘

Baby Brother Der Zwillingsbruder der Filmemachers kehrt zurück zu seinen Eltern, um dort zu wohnen: Bruder beobachtet Bruder. Dokumentarfilm · USA · R: Kamau Bilal · engl.OmU· 14‘

Hair Wolf Beim coolen Frisör in Brooklyn, spezialisiert auf schwarzen Afro, tauchen Weiße als Monster auf, die „black hair style culture“ zu übernehmen. USA · R: Mariama Diallo · engl.OmU · 12'

Jeom Hat der Vater seinem Sohn ein Muttermal vererbt, wodurch beide eng verbunden sind. Der Sohn will es los werden. Animation · USA/Südkorea · R: Kangmin Kim · engl.OmU · 4‘

Fauve Zwei Jungs umgeben von Industrie-Natur: Sie spielen und entdecken Herausforderungen, Gefahren und das Grauen. Kanada · R: Jérémy Comte · 16‘ · engl.OmU

Matria In der täglichen Routine an ihrem Arbeitsplatz hat Ramona auch noch mit Tochter und der Enkelin zu tun. Spanien · R: Álvaro Gago · span.OmU · 21’

[O] Kosmische Vorgänge und natürliche Entwicklungen zwischen Vibration und Sound: So wird das Weltgeschehen generiert! Animation · GB · R: Mario Radev, Chiara Sgatti · ohne Dialog · 7’ • Gesamtlänge: 84‘

Di 18. September • 20:30 Uhr mit Moderation und Pausengetränk im neben*an 16

DIE LINSE

September Zweitausendachtzehn


Im Rahmen der Nordwalder Biografietage vom 27. bis 30. September stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Das Erbe”. Mit dem Erbe ist nicht die finanzielle Hinterlassenschaft gemeint, sondern das, was wir als Menschen mit unserem Denken und Handeln hinterlassen oder auch hinterlassen bekommen haben und womit wir umgehen müssen. Lebensgeschichtliche Erfahrungen bestimmen, wie wir Erlebnisse bewerten. Sie beeinflussen auch die Erwartungen von uns an die Zukunft. Das gesamte Programm unter www.biografische-kommunikation.de

Señora Pawlowsky

Die Franz Josef Strauß-Story

Der Weg einer Frau zwischen den Ideologien und Kriegen des 20. Jahrhunderts.

Das Leben mit einem Übervater: Über Max Strauß und seinen Vater Franz Josef

Zwischen Oslo und Adahuesca liegen Stationen im Leben der Helga Pawlowsky – Hunger, Krieg und die große Liebe. Als deutsches Kind wird sie 1926 in Barcelona geboren. Bald schon spaltet der Spanische Bürgerkrieg Land und Familie; in Deutschland drängen die Nationalsozialisten an die Macht. Während ihre Mutter sich um Exilanten kümmert, wird der Vater Nationalsozialist. Die 17-Jährige muss schließlich in den deutschen Reichsarbeitsdienst. Den Russen Goga Pawlowsky, ihre große Liebe, heiratet sie später in Oslo. Da haben die beiden schon fünf Kinder. Angelika Schlüter dokumentiert einfühlsam ihre Begegnung mit Helga Pawlowsky. Señora Pawlowsky wird 90, aus der ganzen Welt reisen die Freunde und Verwandten an. Sie akzeptiert für sich persönlich keine nationale Identität: »Ich bin ein Mensch und damit hat sich‘s.«

Am 3. Oktober 1988, starb Franz Josef Strauß. Verehrt und gehasst, Vorbild und Feindbild. Kaum ein Politiker hat je so polarisiert wie er. Ältester Sohn Max Strauß, geboren 1959, wurde Jurist des bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden. Er war die große Hoffnung seines Vaters. Franz Josef Strauß nahm seinen Sohn schon früh auf seine Reisen in die Weltpolitik mit. Hautnah erlebte er, wie allein der Name„Strauß“ Macht und Wirkung entfaltete. Als sein Vater starb, musste Sohn Max sein Leben im Schatten eines Übervaters behaupten. Gegen ihn waren Strafverfahren anhängig, die ihn ins Gefängnis hätten bringen können, ein Zusammenbruch brachte Max Strauß einige Wochen in eine psychiatrische Klinik. Seine Zulassung als Rechtsanwalt legte er daraufhin freiwillig nieder. Heute lebt er in Radebeul und arbeitet für ein Medizintechnologieunternehmen.

D 2018 · R: Angelika Schlüter · 27'

Deutschland 2013 · R: Lisa Wreschniok · 20'

Do 27. September • 20:00 Uhr mit Regisseurin Angelika Schlüter und Publikumsgespräch

Do 27. September • 21:00 Uhr mit Vortrag und Gespräch mit Max Strauß

September Zweitausendachtzehn

DIE LINSE

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Spitzenpreise 2017 von Bund und Land NRW für das Cinema! Warendorfer Str. 45 · Münster Mauritz-West · Tel. 0251.30300 www.cinema-muenster.de · info@cinema-muenster.de

Café und Kneipe im Cinema Tel. 0251.30309 Mail: garbo@cinema-muenster.de

Gegründet 1968 an der Weseler Straße, seit 1981 am jetzigen Standort. Das älteste Programmkino der Republik. Drei Säle: Cinema 1 (158 Plätze), Cinema 2 (58 Plätze), Kurbelkiste (52 Plätze). Ausgezeichnet: regelmäßig für das herausragende Jahresprogramm, Dokumentarfilmprogramm und Kinderfilmprogramm von der Film- und Medienstiftung NRW und von der Kulturstaatsministerin. Spitzenpreise 2017!

Adresse und Barrierefreiheit: wie Cinema

Barrierefreiheit: Das Cinema 1 ist nicht, Cinema 2 und Kurbelkiste bedingt rollstuhlgerecht. Am besten vorher einen Rollstuhlplatz reservieren. Die Toiletten sind nicht rollstuhlgerecht.

Tischreservierungen: Wir können leider nur Reservierungen für maximal 8 Personen annehmen.

Hörbehinderte: Der Ton aller Filme lässt sich mit Induktionsschleife oder über eine Smaprtphone-App verstärken. Entsprechend gekennzeichnete Filme können zudem mit Hilfe eines eigenen Smartphones und Kopfhörers mit Untertiteln versehen werden.

Täglich geöffnet ab 10:00 Uhr: Mo – Do bis 0:00 Uhr, Fr + Sa bis 0:30 Uhr, So bis 22:30 Uhr

Sehbehinderte: Mit eigenem Smartphone und Kopfhörer können entsprechend gekennzeichnete Filme mit Audiodeskription versehen werden. Lage: ca. 800 Meter = 10 Fußminuten vom Hauptbahnhof in Mauritz-West, auf der Warendorfer Straße – das ist die Straße Richtung Osten nach Handorf, Telgte, Warendorf Anfahrt per ÖPNV: Haltestelle Zumsandestraße (1 Min.): Linien 2, 10, [N83]. Haltestelle Hohenzollernring / Finanzgericht (5. Min.): 33, 34, [N2]. Haltestelle Hauptbahnhof (10 Min.): alle Linien.

Große Karte: Mo – Fr 12:00 bis 14:00 Uhr Mo – Do 17:45 bis 22:45 Uhr, Fr + Sa 17:45 bis 23:15 Uhr, So + feiertags 13:00 bis 22:00 Uhr Großes Frühstücksbuffet: So + feiertags 10:00 bis 13:00 Uhr

Anfahrt per Auto: Parkplätze beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe • an der Friedensstraße (Zufahrt gegenüber Anna-Krückmann-Haus) • und an der Warendorfer Straße15. 21-25. Gezahlt werden muss mitim Geld-Cinema Ab Sa September oder EC-Karte. Die Parkplätze sind rund um die Uhr geöffnet.

Sa 15. September • 17:00 Uhr: Premiere Fischer

Anfahrt mit dem Fahrrad: Die besten Parkmöglichkeiten gibt es mit auf Regisseur Wolfgang an den Fahrradständern der gegenüberliegenden Straßenseite. Öffnungszeiten der Kinokasse: immer 15 Min. vor der 1. Vorstellung. Montag und Dienstag ab ~16:30 Uhr, Mittwoch bis Samstag ab ~14:45 Uhr, Sonntag ab 10:30 Uhr Eintrittspreis: 8,00 €* · ErmäSSigT: 6,50 €* (Ermäßigung gilt für Studierende, Behinderte über 50%, Münster-Pass-Besitzende u.a.) 5er Karte (gilt nicht am Tag des Kaufes): 35,00 € (7,00 € je Karte)

Sonderöffnungszeiten

Donnerstag = Premierentag: 5,50 €* für alle Filme, die neu starten Kino für Kinder: 4,50 € für alle. SONDERVERANSTALTUNGEN sind möglich. Anfragen unter 0251.30307

Fr 24.8. (Betriebsversammlung)

SCHULKINO Auf Wunsch zeigen wir Filme auch für Schulklassen zu individuellen Terminen vormittags. Ein regelmäßiger Newsletter informiert über aktuelle Schulkino-Angebote: Eintragen unter schulkino@cinema-muenster.de

von Cinema & Café Garbo: ab 15.00 Uhr geöffnet

*Preise ggf. plus Überlängenzuschlag

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Das Cinema zeigt

Wochenprogramm

September 2018

ab Do 30.8. Die Linse zeigt zum Bundesstart BREAKDOWN IN TOKYO – EIN VATER DREHT DURCH > Linse 8 CINEMA FLASHLIGHT z. Bundesstart: DONBASS [OmU] > Linse 8 Die Linse zeigt zum Bundesstart: DRAUßEN > Linse 8 CINEMA FLASHLIGHT: NACH DEM URTEIL ab Sa 1.9. 14:45 Kino für Kinder: ROCK MY HEART - MEIN WILDES HERZ 20 ab Do 6.9. Das Cinema zeigt zum Bundesstart DAS PRINZIP MONTESSORI – DIE LUST AM SELBER-LERNEN 22 Das Cinema zeigt zum Bundesstart MENASHE [jidd.OmU] 26 ab Sa 8.9. Kino für Kinder – Kurzfilmprogramm 14:45 DER KLEINE MAULWURF – SEINE SCHÖNSTEN ABENTEUER 20

D o n n Premierentag! erstag Alle Filme im Wocheneinsatz kosten donnerstags nur 5,50*

ab Do 13.9. Das Cinema zeigt zum Bundesstart EINGEIMPFT – FAMILIE MIT NEBENWIRKUNGEN 23 CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart COBAIN [niederl.OmU + dF] 27 Das Cinema zeigt zum Bundesstart GLÜCKLICH WIE LAZZARO [ital.OmU + dF] 28 ab Sa 15.9. Das Cinema zeigt zum Bundesstart STYX [engl./dt./suah.OmU ] 29 ab Sa 15.9. Kino für Kinder 14:45 TIGERENTENBANDE 20 ab Do 20.9. Das Cinema zeigt zum Bundesstart WACKERSDORF 30 CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart UTØYA 22. JULI [norw.OmU + dF] 31 CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart SHUT UP AND PLAY THE PIANO [engl.OmU] 32 ab Sa 22.9. Kino für Kinder 14:45 MIT GANZER KRAFT 20

Irrtümer sind nicht beabsichtigt, aber möglich. Alle Angaben also ohne Gewähr. Änderungen (besonders bei den Zeiten) vorbehalten! Aktuelle Termine auf unserer Internetseite www.cinema-muenster.de und im wöchentlichen Programmheft Kinoaktuell, das in allen Kinos Münsters und vielen Volksbanken und Sparkassen des Umlandes ausliegt. ab Do 27.9. CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart DAS STILLE LEUCHTEN 22 Das Cinema zeigt zum Bundesstart OFFENES GEHEIMNIS [span.OmU + dF] 33 CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart SWEET COUNTRY [engl./abor.OmU + dF] 34 CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart AVA [franz.OmU + dF] 34 ab Sa 29.9. Kino für Kinder 14:45 PIPPI AUSSER RAND UND BAND 20

Cinema & Die Linse

Sondertermine

Mo 3.9. 21:00 Mit Gleis 22: SHUT UP AND PLAY THE PIANO [engl.OmU] 32 Di 4.9. 20:00 50 Jahre Cinema: (34): CHINATOWN [engl.OmU] 7 Mi 5.9. 18:45 Vorpremiere mit Queer Refugees Münster und der Fachstelle für Sexualität und Gesundheit MR. GAY SYRIA [arab./türk./engl./dt.OmU] 26 22:45 Arthouse Sneak – Pay After #129 [???.OmU] 10 Fr 7.9. 18:45 Z. Weltalphabetisierungstag: UNBELEHRBAR mit Anke Hentschel Sa 8.9. 16:30 Linse zum Bundesstart: MESSI AND MAUD 27 So 9.9. 11:00 Linse zum Bundesstart: MESSI AND MAUD 27 13:00 Linse z. Bundesstart: MR. GAY SYRIA [arab./türk./engl./dt.OmU] 26 19:00 in vino cinemas – Weinpremiere: GLÜCKLICH WIE LAZZARO 28 Mo 10.9. 19:00 Linse z. Bundesstart: MR. GAY SYRIA [arab./türk./engl./dt.OmU] 26 20:00 Mit der Schwarz-Roten-Hilfe HAMBURGER GITTER mit Marco Heinig & Luise Burchard 11 21:00 Queer Monday: TACKLING LIFE 11 Di 11.9. 20:00 50 Jahre Cinema (35): BLUES BROTHERS [engl.OmU] 7 Mi 12.9. 19:00 Münster nachhaltig: THE TRUE COST – DER PREIS DER MODE 12 Do 13.9. 19:00 Friedrich-Naumann-Stiftung NRW und LHG Münster WIR WOLLTEN DIE REPUBLIK VERÄNDERN – DER LIBERALE GERHART BAUM – Gerhart Baum zu Gast 12 Sa 15.9. 17:00 Premiere mit Regisseur Wolfgang Fischer: STYX [OmU] 29 Mo 17.9. 18:45 Leinwandbegegnungen: TSOTSI 13 Di 18.9. 19:30 50 Jahre Cinema (36): APOCALYPSE NOW REDUX [engl.OmU] 7 Mi 19.9. 14:30 Lichtblick KaffeeKlatsch: ITZHAK PERLMAN – EIN LEBEN FÜR DIE MUSIK [engl./hebrä.OmU] 13 19:00 Femmes Totales – präsentiert von Linse und Frauen*Kollektiv (1): TRÄUM WEITER [schwed.OmU] 8 22:45 Arthouse Sneak – Pay After #130 [???.OmU] 10 Do 20.9. Tage des Provinzfilms 17:00 SOUND OF HEIMAT – DEUTSCHLAND SINGT 24 19:00 DIE BERKEL mit Anna Schlottbohm 24 25 Fr 21.9. 19:00 Tage des Provinzfilms: EL OLIVO – DER OLIVENBAUM Endlich … DIE NEUE LINSE IST FERTIG Sa 22.9. 16:30 Die Linse zeigt zum Bundesstart LEBENSZEICHEN – JÜDISCHSEIN IN BERLIN 32 17:45 Tage des Provinzfilms mit Susanna Wüstneck KEINHEIMATFILM 25 So 23.9. 13:00 Münster-Premiere – mit Regisseurin Stefanie Trambow MIT STARKER STIMME 15 14:45 Kino für Kinder – Nachgefragt MIT GANZER KRAFT mit Dina Hamza 20 17:00 Mit Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit LEBENSZEICHEN – JÜDISCHSEIN IN BERLIN 32 19:00 in vino cinemas – Weinpremiere: OFFENES GEHEIMNIS 33 Mo 24.9. 20:00 Femmes Totales (2): SPEAK UP [franz.OmU] 8 Di 25.9. 20:00 50 Jahre Cinema & Kurbelkiste (37): DIVA 7 16 20:30 Kurzfilmsalon: Sundance Filmfestival 2018 Mi 26.9. 19:00 Femmes Totales (3): DAS UNMÖGLICHE BILD 9 Do 27.9. 14:30 Kino Kaffeeklatsch m. Seniorenbüro Mauritz: WACKERSDORF 30 18:00 Zum Deutschen Historikertag: ALLE JAHRE WIEDER 15 19:00 Teilhabe und Film mit Lebens(t)raum Teilhabe Beratung Münster (1): THE SESSIONS – WENN WORTE BERÜHREN 14 11. Nordwalder Biografietage: Das Erbe 20:00 SEÑORA PAWLOWSKY mit Angelika Schlüter 17 21:00 DIE FRANZ JOSEF STRAUSS-STORY mit Max Josef Strauß 17 So 30.9. 19:00 Femmes Totales (4): BONJOUR PARIS [franz.OmU] 9 Mo 1.10. 20:00 Im Rahmen von „Unfair.Unfrieden.Flüchten” MACHINES > Linse 10

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Scarlett, das offizielle Glücksschwein des Cinema, präsentiert:

Kino für Kinder im Cinema im September

itt: Eintr Euro 4,50

Eintritt beim „Kino für Kinder“ im Cinema: 4,50 Euro Kinder erhalten am Tag ihres Geburtstages mit einem Elternteil freien Eintritt! Bei größeren Gruppen hat jede zehnte Person freien Eintritt! (nach Voranmeldung) Die Anfangszeiten können sich nach hinten verschieben. Bitte KINOaktuell beachten! Es können auch individuelle Termine vereinbart werden.

Die Tigerentenbande – Der Film Das Kino-Abenteuer der Tigerentenbande von Janosch beginnt, als Hannes Strohkopp von den Gringos zu einer besonders gefährlichen Mutprobe verdonnert wird: Er soll ein Barthaar vom hinterhältigen Mäuse-Sheriff Browning stehlen! Deutschland 2011 · R: Irina Probost ab 0 J. · empf. ab ca. 6 J. · 71‘

Sa 15. September · 14:45 Uhr So 16. September · 14:45 Uhr

Rock My Heart Als Jana, die an einem schweren Herzfehler leidet, im Rennstall des hoch verschuldeten Paul Brenner (Dieter Hallervorden) den scheuen Vollbluthengst Rock My Heart kennenlernt, schließt sie das eigensinnige Tier schnell ins Herz – und willigt ein, bei einem hoch dotierten Derby anzutreten. Deutschland 2017 · R: Hanno Olderdissen ab 6 J. · empf. ab ca. 12 J. · 110‘

Sa 1. September · 14:45 Uhr So 2. September · 14:45 Uhr

Mit ganzer Kraft Eine bewegende Geschichte nach einer wahren Begebenheit: Julien ist 17 und sitzt im Rollstuhl. Um die schwierige Beziehung zu seinem unnahbaren, arbeitslosen Vater Paul zu kitten, schlägt er ihm die gemeinsame Teilnahme an einem Triathlon vor …

Der kleine Maulwurf

Seine schönsten Abenteuer Viele lustige und spannende Abenteuer erlebt der kleine Maulwurf mit der lustigen roten Nase. Einmal findet er z.B. einen riesigen bunten Lutscher und fragt sich, wozu dieser gut sein soll. Tschechische Republik 2001 · R: Zdenek Miler ab 0 J. · empf. ab ca. 5 J. · 69‘

Sa 8. September · 14:45 Uhr So 9. September · 14:45 Uhr mit Moderation von Bart Hogenboom (Theater Scintilla)

Pippi auSSer Rand und Band Annika und Tommy reißen von zu Hause aus und erleben mit Pippi tolle Abenteuer: Sie treffen Konrad mit seinem Spezialkleber, versuchen sich als Stierbändiger und Seiltänzer, sind in Fässern und fliegenden Autos unterwegs.

Frankreich 2013 · R: Nils Tavernier ab 0 J. · empf. ab ca. 10 J. · 89‘

Schweden/Deutschland 1970 · R: Olle Hellbom ab 0 J. · empf. ab ca. 5 J. · 90‘

Sa 22. September · 14:45 Uhr So 23. September · 14:45 Uhr: Nachgefragt mit Rollifahrerin Dina Hamza

Sa 29. September · 14:45 Uhr So 30. September · 14:45 Uhr Mi 3. Oktober · 14:45 Uhr

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Filmreihe: Kinder, Kinder Wie sollen unsere Kinder aufwachsen? Welche Unterstützung sollten sie bekommen? Diese Fragestellungen begleiten drei Filme, die wir im September zeigen. Die Filmemacher David Sieveking und Alexandre Mourot wurden Väter und mussten sich neuen Fragen stellen: Soll das gesunde Kind geimpft werden? Und: Darf das Kind selber die Welt entdecken? Anja Krug-Metzinger hingegen sucht Orte auf, an denen Kinder und Jugendliche klassische Achtsamkeitsmeditation, soziale Selbsterfahrung und Körperbewusstsein lernen.

Ab Donnerstag, 6. September

Ab Donnerstag, 13. September

Ab Donnerstag, 27. September

Als der Filmemacher Alexandre Mourot zum ersten Mal Vater wird, beginnt er sich für die Montessori-Pädagogik zu interessieren und besucht Frankreichs ältestes Montessori-Kinderhaus. Ein ehrlicher und intimer Einblick in die bezaubernde Magie des Lernens.

David Sieveking (Vergiss mein nicht) befasst sich autobiografisch mit einem heiß diskutierten Thema: Die Impfung. Der Film liefert Anstöße für eine konstruktive Diskussion und ist gleichzeitig eine Beziehungskomödie über den turbulenten Alltag einer jungen Familie.

Der Film zeigt, welche Erfahrungen Kinder und Jugendliche mit Methoden machen, die klassische Achtsamkeitsmeditation, soziale Selbsterfahrung und Körperbewusstsein mit der Schulung einer globalen Perspektive und kritischem Engagement verbinden.

September Zweitausendachtzehn

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Kinder, Kinder (1) Das Cinema zeigt zum Bundesstart

Das Prinzip Montessori – Die Lust am Selber-Lernen Alexandre Mourots Dokumentarfilm ist ein ehrlicher und intimer Einblick in die in die magische Welt der geistigen Autonomie des Menschen. Kinder, Kinder (2) CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart

Das Stille Leuchten – Die Wiedereroberung der Gegenwart Können Offenheit, Mitgefühl und eine ethische Grundeinstellung bei Kindern durch mentales Training gestärkt werden? Als Alexandre Mourot Vater wird, kommen eine Menge neuer Fragen auf ihn zu. Sobald sie laufen kann, möchte seine Tochter alles auf eigene Faust. Dabei gibt es allerlei Gefahren, die jedem Erwachsenen den Angstschweiß auf die Stirn treiben: an der Kante kann man stolpern, von der Leiter lässt es sich gut fallen … Mourot fragt sich, was seine Tochter eigentlich antreibt und wie er sich dazu verhalten soll. Als er feststellt, wie groß die Fortschritte seiner Tochter sind, wenn er sie einfach gewähren lässt und ihre eigenen Energien respektiert, beginnt er sich für die Montessori-Pädagogik zu interessieren. Ausgerüstet mit seiner Kamera besucht er Frankreichs älteste Montessori-Schule. Hier trifft er auf glückliche Kinder, die die Vorteile ihrer Freiheit genießen und doch sehr diszipliniert ihren „Aufgaben“ nachgehen. Ob lesen, Brot backen, rechnen lernen oder schlafen – die Erziehenden bleiben im Hintergrund. Es sind die Kinder, die dem Regisseur durch ihre Entwicklung eine ganz eigene Dramaturgie vorgeben und so zu den eigentlichen Erzählern und Erzählerinnen ihrer Geschichte werden.

An vielen Orten in Europa entsteht im Moment eine neue Bewusstseinskultur: Eine Achtsamkeitspraxis ohne Bindung an Heilslehren oder religiöse Dogmen findet an vielen Orten ihren Weg in unser Bildungssysteme. Eine kulturelle Strömung, deren Quellen sowohl in der Antike als auch in asiatischen Weisheitstraditionen liegen, erlebt eine Renaissance. Der Film DAS STILLE LEUCHTEN zeigt, welche Erfahrungen Kinder und Jugendliche mit Trainingsmethoden machen, die die klassische Achtsamkeitsmeditation, soziale Selbsterfahrung und Körperbewusstsein mit der Schulung einer globalen Perspektive und kritischem Engagement verbinden. Der französische Fußballverband war der erste Sportverband weltweit, der„Bewusstheit“ und„Selbsterkenntnis“ als zentrale Komponenten in sein Ausbildungsprogramm für Jugendliche aufgenommen hat. Dieses und viele weitere Projekte werden im Film vorgestellt. Außerdem bietet der Film auch ungewöhnliche Einblicke in aktuelle wissenschaftliche Forschungsprogramme am Max-Planck-Institut Leipzig, um den gestellten Fragen näher auf den Grund zu gehen.

LE MAîTRE EST L'ENFANT · Frankreich 2017 · R, Db & K: Alexandre Mourot ab 0 J. · 104'

Deutschland 2018 · R , Db & K: Bernd Meiners,Vita Spieß, Helmut Fischer, Arne Wagner · ab 0 J. · 88'

Ab Do 6. September in einzelnen Vorstellungen

Ab Do 27. September in einzelnen Vorstellungen

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September Zweitausendachtzehn


Kinder, Kinder (3) Das Cinema zeigt zum Bundesstart

EINGEIMPFT – FAMILIE MIT NEBENWIRKUNGEN Gleichzeitig Beziehungs­komödie und seriöser investigativer Dokumentarfilm – von Regisseur David Sieveking (Vergiss mein nicht) festzustellen, dass die gängige Impfpraxis weltweit auf dem Prüfstand steht. Doch die Zeit drängt: in der Berliner Nachbarschaft brechen die Masern aus, Jessica ist wieder schwanger und die Impfentscheidung für die kleine Zaria ist überfällig.

Ein Kind kommt zur Welt. Die glücklichen Eltern, Jessica und David, begrüßen ihre Tochter Zaria mit liebevoller Zuwendung. Doch schon nach wenigen Wochen wird die familiäre Idylle gestört: Das vollkommen gesunde kleine Mädchen soll geimpft werden, und zwar gleich gegen acht verschiedene Krankheiten. Jessica ist aufgrund ihrer schlechten Erfahrung mit dem Impfen dagegen. Sie hat Angst vor Nebenwirkungen oder gar einem Impfschaden, während David sich viel mehr Sorgen um die drohenden Krankheiten macht. Jessicas Unbehagen bringt David dazu, sich intensiv mit etwas zu beschäftigen, das für ihn nie ein Thema war: Impfen hielt er immer für so selbstverständlich wie Zähneputzen. Er beschließt, das Problem auf professionelle Weise anzugehen: Er hat jetzt das Thema für seinen neuen Film gefunden und seine Recherchen zeigen bald, dass Jessicas Bauchgefühl nicht aus der Luft gegriffen ist. Die Frage „Impfen ja oder nein?“ ist ein Dauerbrenner für Eltern auf Spielplätzen, Partys und in den Kitas. Aber auch unter renommierten Wissenschaftlern gibt es eine kontroverse Debatte. Ständig hin- und hergerissen zwischen seinen häuslichen Verpflichtungen und seinen investigativen Recherchen, reist David um die halbe Welt, trifft Ärzte, Forscher und Betroffene, um September Zweitausendachtzehn

»Ich dachte, zu einem angespannten Thema muss man einen entspannten Film machen! Das Ganze ist für mich eigentlich eine Metapher dafür, wie man in einer Beziehung zu einer gemeinsamen Entscheidung kommen kann, auch wenn man gegenteilige Vorstellungen hat. Einfach indem man sich in den anderen hineinversetzt, ihn ernst nimmt, zuhört und seine eigene Position kritisch hinterfragt, in der Hoffnung, dass der andere das auch macht. (…) Mein Ideal ist eigentlich, dass der Zuschauer vergisst, dass er jetzt einen Dokumentarfilm anschaut, dass er sich von der Handlung mitgenommen fühlt wie in einem Spielfilm. Am liebsten würde ich aber gar nicht in solchen Gattungen denken. Man soll sich einfach einen guten Film angucken, der einen nicht loslässt.« (Regisseur David Sieveking) Deutschland 2017 · R & Db: David Sieveking · K: Adrian Stähli, Kaspar Köpke Musik: Jessica de Rooij · ab 0 J. · 100'

Ab Do 13. September im Wochenprogramm

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Tage des Provinzfilms 2018: 20. bis 22. September im Cinema

Was bedeutet die „Heimat“ den Menschen – fragen wir uns bei den diesjährigen „Tagen des Provinzfilms“ Was verbindet die Menschen mit ihrer Umgebung, was bindet sie daran? Was bedeutet es, sein Zuhause zu verlieren, oder zu beobachten, wie es sich in seinem Wesen verändert? In diesem Jahr begleiten die „Tage des Provinzfilms“ Menschen, die sich in einer allmählich verändernden Welt zurechtfinden müssen, Menschen, die von den massiven gesellschaftlichen Veränderungen überrannt werden und Sorge tragen müssen, ihre

Sound of Heimat – Deutschland singt Ein Roadmovie zur deutschen Volksmusik

Die Berkel Eine filmische Hommage an einen Fluss

Der neuseeländische Musiker Hayden Chisholm begibt sich auf die Spuren der deutschen Volksmusik. Er trifft auf alte und junge, traditionelle und moderne Volksmusiker und auf eine überraschende Vielfalt regionaler musikalischer Spezialitäten. Er wundert sich über die in Deutschland verbreitete Ambivalenz zu Themen wie Heimat und Volksmusik: »Dieselben Menschen, die feuchte Augen bekommen, wenn ein alter Indio in den Anden zum tausendsten Male „El Cóndor Pasa” in seine Panflöte bläst, kriegen Pickel, wenn man sie auf die Melodien ihrer Heimat anspricht.« Er spielt, singt und tanzt u.a. mit dem Gewandhaus-Chor in Leipzig, der Kneipentruppe Singender Holunder und den Hip-Hoppern um BamBam Babylon Bajasch in Köln – .

Zwischen Nottuln und Billerbeck entspringt die Berkel in den malerischen Baumbergen und mäandert in durch die münsterländische Parklandschaft, um im niederländischen Zutphen in die Ijssel zu münden. Mit beobachtender Kamera sammeln die deutsche Filmemacherin Anna Schlottbohm und der niederländische Journalist Willem Kootstra die Geschichten der Menschen entlang des Flusses. Die beiden sind in der Region aufgewachsen, haben sie verlassen und sind nun zurückgekehrt, um der geliebten Landschaft eine filmische Hommage zu widmen – ein liebevolles Porträt einer strukturell vernachlässigten Region mit großem Potential.

D 2012 · R: Arne Birkenstock, Jan Tengeler · 93‘

Do 20. September • 19:00 Uhr

Do 20. September • 17:00 Uhr 24

D/NL 2017 · R: Anna Schlottbohm, Willem Koostra · 83‘

Anschl. Filmgespräch mit Regisseurin Anna Schlottbohm DIE LINSE

September Zweitausendachtzehn


Heimatgeschichten Wurzeln nicht zu verlieren und Menschen, die ihre Heimat verloren haben und um eine neue kämpfen müssen. Das Genre des Heimatfilms ist nur auf den ersten Blick ein Angestaubtes, jenseits der Geierwally gibt es schon lange den berührenden Blick auf die eine oder eben auch die andere Heimat.

Filmprojekt Heimat Drehbuchworkshop bei Musifratz, Sternstraße 11, für Kids von 10 bis 14 Was ist Heimat? Eine ziemlich uncoole Sache, weil du da sofort an Dirndl und Seppelhüte denken musst. Oder ist Heimat nur ein anderes Wort für „Zuhause”. Beim Drehbuchworkshop sind Ideen und Geschichten gefragt, um daraus später einen Kurzfilm fürs KinderFilmFest Münster zu drehen. In der Projektwoche vom 15. bis 19.10. steht ihr dann vielleicht auch vor und hinter der Kamera und setzt die Story als Film um.

Sa 22. September • 14:00 Uhr Anmeldung über Begegnungszentrum Meerwiese: Tel. 0251.492 41 80 / haakg@stadt-muenster.de

Premiere: Keinheimatfilm El Olivo – Der Olivenbaum

Geflüchtete Menschen im Münsterland

Ein Feel-Good-Drama mit Road-Movie-Elementen und politischen Zwischentönen

Susanna Wüstneck erzählt die Geschichten geflüchteter Menschen, die 2015 in der Notunterkunft einer kleinen Gemeinde im Münsterland ankommen. Monate vergehen, bis sie ein neues Leben in Deutschland beginnen können. Ohne Kommentar zeigt der Film all die spontanen Augenblicke, die Beweggründe von Flucht, Schwierigkeiten und Glücksmomente, Heimatverbundenheit, Ängste, Verzweiflung und Akzeptanz des Schicksals, Ungeduld und Dankbarkeit und gibt auf diese Weise den Menschen, die zu uns kamen, eine authentische Stimme.

Alma kann das Leid ihres geliebten Großvaters nicht länger ertragen. Dass seine Kinder den 2000 Jahre alten Olivenbaum der Familie verkauft haben, hat den alten Mann schwer getroffen. Seitdem hat er sich zurückgezogen. Als sich sein Gesundheitszustand verschlechtert, beschließt Alma, den Olivenbaum zurückzuholen. Unter einem Vorwand bringt sie ihren Onkel und einen Kollegen dazu, sie mit einem LKW nach Deutschland zu begleiten um den Baum zurückzuholen. Doch der Baum steht längst eingetopft im Atrium eines Düsseldorfer Energiekonzerns - als Symbol für Nachhaltigkeit … E 2016 · R: Icíar Bollaín · 98’

Fr 21. September • 19:00 Uhr September Zweitausendachtzehn

D 2018 · R: Susanna Wüstneck · 75’

Premiere: Sa 22. September • 17:45 Uhr In Anwesenheit des Filmteams, mit musikalischer Eröffnung und anschließendem Filmgespräch mit Regisseurin Susanna Wüstneck, Christoph Schlütermann und Sebastian Schlößer (DRK) und der Journalistin Ulla Wolanewitz DIE LINSE

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Das Cinema zeigt zum Bundesstart

Menashe Ein beeindruckend authentisches Spielfilmdebüt über einen universellen Konflikt in einer ultra­ orthodoxen jüdischen Gemeinde in New York

Die Linse zeigt zum Bundesstart mit Queer Refugees Münster, Fachstelle für Sexualität und Gesundheit

Mr. Gay Syria Über ein Jahr lang hat die türkische Filmemacherin Ayse Toprak ihre Protagonisten begleitet. Ein eindrücklicher Film über Homophobie. Ayse Toprak erzählt von den beiden schwulen Syrern Husein und Mahmoud. Husein (24), Friseur aus Aleppo, konnte mit seinen Eltern, seiner Frau und der zweijährigen Tochter in die Türkei entkommen. In Istanbul lebt er ein Doppelleben, von dem seine Familie nichts weiß. Mahmoud (40) ist Journalist aus Damaskus und Gründer des ersten Schwulen-Blogs in Syrien. Er erhielt er politisches Asyl in Berlin und arbeitet dort bei einer Schwulenberatung. Was Mahmoud und Husein eint, ist ein verrückter Traum: die Teilnahme am Schönheitswettbewerb „Mr. Gay World“ auf Malta. Wenn sie es dorthin schaffen, wäre es das erste Mal, dass ein Araber aus dem Nahen Osten an einer solchen öffentlichen Veranstaltung teilnimmt. Für Mahmoud ist dies der Ort, um schwulen Moslems weltweit Sichtbarkeit zu verschaffen. Für Husein ist es der mögliche Schritt nach Europa. Er sehnt sich danach, in einer Gesellschaft zu leben, die ihn akzeptiert, wie er ist. Frankreich/Deutschland/Türkei 2017 · R & Db: Ayse Toprak · K: Hajo Schomerus, Anne Misselwitz · ab 6 J. · arab./türk./engl./dt. · 87'

Mi 5. September • 18:45 Uhr mit Queer Refugees Münster, Fachstelle für Sexualität und Gesundheit So 9. September • 13:00 Uhr Mo 10. September • 19:00 Uhr 26

DIE LINSE +

Der komplett auf Jiddisch gedrehte Film erzählt die Geschichte des Witwers Menashe, der entgegen aller religiösen Traditionen darum kämpft, seinen Sohn Rieven allein erziehen zu können. Dem Dokumentarfilmer Joshua Weinstein ist ein warmherziges und beeindruckend authentisches Spielfilmdebüt über einen universellen Konflikt inmitten einer abgeschotteten Gemeinde gelungen. Zwei Jahre drehte er dafür mit echten Haredim (Ultraorthodoxen) in Borough Park in Brooklyn, New York, der größten chassidischen Gemeinde außerhalb Israels. Für seinen Mut wird er weltweit auf Festivals und in der Presse gefeiert.

»MENASHE ist bei allem Willen zur höchstmöglichen Authentizität nicht nur ein interessantes Zeitdokument, sondern vor allem eines: eine sehr warmherzige, tragikomische Geschichte.« (programmkino.de) »Ein klassischer shlimasel in der Woody-AllenNachfolge« (Frankfurter Allgemeine Zeitung) USA 2017 · R: Joshua Z. Weinstein · Db: Joshua Z Weinstein, Alex Lipschltz, Musa Syeed · K: Yoni Brook, Joshua Z Weinstein • Mit Menashe Lustig, Ruben Niborski, Yoel Weisshaus u.a. · ab 6 J. · jidd.OmU · 83'

Ab Do 6. September im Wochenprogramm September Zweitausendachtzehn


Die Linse zeigt zum Bundesstart

CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart

Messi and Maud

Cobain

Ein berührendes Roadmovie über eine holländische Backpackerin, die vor ihrer Vergangenheit flieht und dabei einen chilenischen Jungen trifft

»In stiller Radikalität erzählt Nanouk Leopold auf ergreifende Weise von einem modernen Helden, der früh erwachsen werden muss.« (Berlinale) Cobain hat's nicht leicht: Nicht nur, dass seine Mutter ihn gedankenlos nach einem Typen benannt hat, der sich eine Kugel in den Kopf geschossen hat. Auch sonst hat Mia als Mutter komplett versagt. Zwar liebt sie ihren „kleinen Mann“, ist auf ihre unvergleichliche Art liebenswert verrückt und cool drauf, aber durch ihre Drogenexzesse gerät sie immer wieder außer Kontrolle. Und jetzt ist sie auch noch erneut schwanger, obwohl sie schon für Cobain nicht sorgt, der mit seinen 15 Jahren im Kinderheim lebt. Doch Cobain will seine Mutter nicht aufgeben und hält trotz allem zu ihr. Sie soll nur endlich Verantwortung für sich und das ungeborene Baby übernehmen!

Maud und Frank wollen nach einer langen Krise ihrer Beziehung wegen eines unerfüllten Kinderwunsches einen Neuanfang auf einer Reise durch Chile wagen. Doch nachdem ein Streit eskaliert, reist Maud alleine ziellos weiter. Sie trifft auf Messi, einen kleinen chilenischen Jungen, mit dem sie zusammen durch das Land reist. Durch die Begegnung mit Messi findet Maud immer mehr zu sich selbst, bis sie schließlich Frieden schließen kann und die Enttäuschungen der letzten Jahre hinter sich lässt. »Marleen Jonkmans grandios gefilmtes Road-Movie erzählt vor atemberaubender Kulisse von einer fragilen Heldin, die an ihrem größten Traum zu zerbrechen droht. In einem fremden Land lässt sie plötzlich alles hinter sich und flieht – vor sich selbst, vor der Vergangenheit und vor ihrem Mann und findet am Ende zu sich selbst. Ein beeindruckendes, bewegendes Drama.« (Filmfest Emden-Norderney) LA HOLANDESA · Niederlande/Deutschland 2017 · R: Marleen Jonkman · Db: Daan Gielis · K: Jeroen de Bruin • Mit Rifka Lodeizen, Cristóbal Farias, Guido Pollemans, Daniel Candia u.a. · ab 12 J. · 92'

Sa 8. September • 16:30 Uhr So 9. September • 11:00 Uhr September Zweitausendachtzehn

COBAIN feierte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2018 in der Generation 14plus. Der sechste Spielfilm der niederländischen Autorenfilmerin Nanouk Leopold (Boven is het stil) ist eine bewegende Mutter-Sohn-Geschichte von schmerzhafter Leichtigkeit. Absolut berührend und bei aller Härte voll flirrender Lebensenergie – bis hin zu einem schier atemraubenden Finale. Niederlande/Belgien/Deutschland 2017 · R: Nanouk Leopold · Db: Stienette Bosklopper · K: Frank van den Eeden • Mit Bas Keizer, Naomi Velissariou, Wim Opbrouck, Dana Marineci, Cosmina Stratan u.a. · niederl.OmU + dF · 94'

Ab Do 13. September in einzelnen Vorstellungen + DIE LINSE

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Das Cinema zeigt zum Bundesstart

Glücklich wie Lazzaro Meisterhaft lässt die preisgekrönte Alice Rohrwacher mit ihrer poetisch-sozialkritischen Fabel das neorealistische italienische Kino auferstehen »Rurale Erzähltradition, magischer Realismus und modernes Sozialdrama verschmelzen zu einer betörenden, mit Humor und Eleganz erzählten Geschichte. Die grandiose Kamerafrau Hélène Louvart ist in der fast übergangslosen Verwebung von Realismus und Fabel eine unschätzbare kreative Verbündete.« (Variety)

Inviolata, ein abgeschiedenes Landgut im italienischen Nirgendwo. Hier herrscht die Marquesa Alfonsina de Luna mit harter Hand über ihre Landarbeiter. Lazzaro ist einer von ihnen, ein junger Mann, so gutmütig, duldsam und unschuldig, dass man ihn für einfältig halten könnte. Eines Tages kommt Tancredi nach Inviolata, Sohn der Marquesa, der an seiner Mutter so sehr leidet wie am Landleben. Zwischen Tancredi entwickelt sich eine seltsame, ungleiche Freundschaft, die erste in Lazzaros Leben. Anfangs noch zart und unbeholfen, wird sie die Zeit überdauern, auch die alles auseinander sprengenden Folgen des „Großen Betrugs“, die Lazzaro auf der Suche nach Tancredi in die große Stadt führen werden.

»GLÜCKLICH WIE LAZZARO ist die Geschichte eines unscheinbaren Heiligen, der keine Wunder vollbringt, der über keine besonderen Fähigkeiten verfügt, keine magischen Kräfte besitzt, eine Geschichte ohne Special Effects. Eine Geschichte, die von der Möglichkeit des Gutseins erzählt, die die Menschen immer ignoriert haben und die dennoch immer wieder auftaucht, um sie in Frage zu stellen; wie etwas, was hätte sein können, aber was wir niemals gewollt haben. GLÜCKLICH WIE LAZZARO ist ein politisches Manifest, ein Märchen über die Geschichte Italiens der letzten fünfzig Jahren, ein Lied.« (Alice Rohrwacher)

»Wunderbar gefilmt, mit seiner körnigen, atmenden Textur, kommt einem dieser Film wie ein wundersames Fundstück einer verschwundenen Ära des Kinos vor – und dennoch ist er heutig, in jedem Augenblick.« (Screen Daily) LAZZARO FELICE · Italien 2018 · R & Db: Alice Rohrwacher · K: Hélène Louvart Mit Adriano Tardiolo, Luca Chikovani, Alba Rohrwacher, Nicoletta Braschi, Tommaso Ragno u.a. · ab 12 J. · ital.OmU + dF · 125'

So 9. September • 19:00 Uhr: in vino cinemas – nach dem Film Weinempfang Ab Do 13. September im Wochenprogramm 28

September Zweitausendachtzehn


Das Cinema zeigt zum Bundesstart

STYX Was passiert, wenn ein Mensch auf einer Sport-Jacht alleine auf ein überladenes havariertes Flüchtlingsschiff trifft? Ein bildgewaltiges Kammerspiel auf hoher See.

Rike (Susanne Wolff), Ärztin aus Europa, 40 Jahre alt, verkörpert eine westliche Vorstellung von Glück und Erfolg. Sie ist gebildet, selbstbewusst, zielstrebig und engagiert. Rike bestreitet in Köln als Notärztin ihren Alltag, bevor sie ihren Urlaub in Gibraltar antritt. Dort sticht sie alleine mit ihrem Segelboot in See. Ziel ihrer Reise ist die Atlantikinsel Ascension Island. Ihr Urlaub wird abrupt beendet, als sie sich nach einem Sturm auf hoher See in unmittelbarer Nachbarschaft eines überladenen, havarierten Fischerbootes wiederfindet. Mehrere Dutzend Menschen drohen zu ertrinken. Rike folgt zunächst der gängigen Rettungskette und fordert per Funk Unterstützung an. Als ihre Hilfsgesuche unbeantwortet bleiben, die Zeit drängt und sich eine Rettung durch Dritte als unwahrscheinlich herausstellt, wird Rike gezwungen zu handeln. »Auf der Grundlage eines klugen Buches, einer global relevanten Idee, eines Spürsinns und Gefühls für die Weltlage ist bei außerordentlicher Kameraführung, fein empfundener Bildmontage, feinsinnig abgestimmter Tonebene und vor allem dem meisterlichen Spiel der beiden Protagonisten ein Werk entstanden, das uns – geradezu atemberaubend – in unser aller Dilemma hineinführt. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Film, der uns tief berührt hat, und mehr als nur ein Film ist.« (Jurybegründung Heiner-Carow-Preis, Berlinale 2018) Deutschland/Österreich 2018 · R: Wolfgang Fischer · Db: Wolfgang Fischer, Ika Künzel · K: Benedict Neuenfels · Musik: Dirk von Lowtzow • Mit Susanne Wolff, Gedion Oduor Wekesa, Alexander Beyer, Inga Birkenfeld, Anika Menger, Kelvin Mutuku Ndinda u.a.· ab 12 J. · engl./dt./suah.OmU · 94'

Ab Sa 15. September im Wochenprogramm Sa 15. September • 17:00 Uhr Premiere mit Regisseur Wolfgang Fischer September Zweitausendachtzehn

Zu Gast im Cinema

WOLFGANG FISCHER Wolfgang Fischer, geboren 1970 in Niederösterreich, studierte Psychologie und Malerei an der Universität Wien, Film und Video an der Kunstakademie Düsseldorf und Film und Fernsehen an der Kunsthochschule für Medien Köln. Seit 1994 diverse Regiearbeiten und Lehrtätigkeiten. 2011 stellte er mit dem Darsteller Frederick Lau sein Spielfilmdebüt Was du nicht siehst im Cinema vor. 29


Das Cinema zeigt zum Bundesstart

WACKERSDORF »Bei der Verschärfung der Polizeigesetze sträubt sich bei mir alles. Der Film kommt im richtigen Moment.« (Hauptdarstellerin Anna Maria Sturm)

Die Oberpfalz, 1980er Jahre: Die Arbeitslosenzahlen steigen und der Landrat Hans Schuierer (Johannes Zeiler) steht unter Druck, Perspektiven für die Bevölkerung zu schaffen. Da erscheinen ihm die Pläne der Bayerischen Staatsregierung wie ein Geschenk: In der beschaulichen Gemeinde Wackersdorf soll eine atomare Wiederaufbereitungsanlage (WAA) gebaut werden, die wirtschaftlichen Aufschwung für die ganze Region verspricht. Doch als der Freistaat ohne rechtliche Grundlage mit Gewalt gegen Proteste einer Bürgerinitiative vorgeht, die sich für den Erhalt der Natur in ihrer Heimat einsetzt, steigen in Schuierer Zweifel auf. Vielleicht ist die Anlage doch nicht so harmlos wie behauptet. Er beginnt nachzuforschen und legt sich mit der mächtigen Strauß-Regierung an.

»Es gab viele Brüche in den Biographien, zum Beispiel erhielten Lehrer Berufsverbot, weil sie demonstrierten. Und viele können nicht vergessen, was sie damals erlebt haben: wie die Polizei Rauchbomben warf und mit Wasserwerfern CS-Gas schoss. Dieser Gewalteinsatz des Staates, dem man vertraute, hat die Menschen schwer erschüttert. Viele dachten damals, die WAA bringe der armen Region eine wirtschaftlich goldene Zukunft. Manche Leute, die in ihrem Dorf als einzige gegen die WAA waren, wurden deshalb ausgeschlossen. Da gingen Risse durch Familien, viele Freundschaften wurden zerstört. Es gibt in Bayern wieder Tendenzen von staatlicher Seite, die Freiheit zu demontieren. Und es gilt, die Demokratie nicht von sicherheitsbesessenen, autoritären Politikern zerstören zu lassen. Der aktuelle Ministerpräsident beruft sich ja offensiv auf Franz Josef Strauß. Da ist es ganz gut daran zu erinnern, was alles im Keller modert. Mit dem aktuellen Polizeigesetz wäre es damals übrigens viel einfacher gewesen, die Demonstrationen zu zerschlagen und die Leute ins Gefängnis zu schicken.« (Regisseur Oliver Haffner) »WACKERSDORF ist für uns auch immer als ungewöhnlicher Heimatfilm betrachtet worden. Damit man die Deutungshoheit über „Bayern“ nicht denjenigen überlässt, die sich bis heute nicht entschuldigt haben für die Kriminalisierung der eigenen (Produzent Ingo Fliess) Bevölkerung.« Deutschland 2018 · R: Oliver Haffner · Db: Gernot Krää, Oliver Haffner K: Kaspar Kaven • Mit Johannes Zeiler, Anna Maria Sturm, Peter Jordan, Florian Brückner, Johannes Herrschmann, Fabian Hinrichs, Ines Honsel, August Zirner u.a. · ab 6 J. · 122'

Ab Do 20. September im Wochenprogramm Do 27. September • 14:30 Uhr im Kino Kaffeeklatsch 30

September Zweitausendachtzehn


CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart

Utøya 22. Juli Nach seiner Weltpremiere bei der diesjährigen Berlinale höchst umstritten, stellt Regisseur Erik Poppe die Frage, ob und wie eine Verfilmung des Massakers gelingen kann. Am 22. Juli 2011 wurden fünfhundert Jugendliche in einem Sommercamp auf der Insel Utøya von einem bewaffneten, rechtsextremistischen Attentäter überfallen. Die mörderische Attacke forderte 69 Todesopfer – ein Trauma, das Norwegen bis heute tief erschüttert. Poppe wagt den Versuch, das Geschehen in einem Film zu fassen. Nach dokumentarischen Anfangsszenen aus Oslo, wo derselbe Attentäter kurz zuvor eine Autobombe gezündet und acht Menschen in den Tod gerissen hatte, führt der Film direkt auf die Insel. Die Kamera begleitet die 19-jährige Kaja und ihre kleine Schwester Emilie. Sie streiten, Emilie hat keine Lust auf das Zeltlager, die Schwestern trennen sich.

Plötzlich ist der erste Schuss zu hören. Mit diesem Schuss beginnt eine 72 Minuten lange, in einer Einstellung gedrehte, aus der Perspektive der Opfer inszenierte, atemlose Rekonstruktion der Vorgänge. Kajas verzweifelte Suche nach Emilie. Die Angst in den Augen der Jugendlichen. Die Flucht in den Wald. Die Hoffnung auf Rettung. Und der unbekannte Schütze, der immer näher kommt. „Fast unerträglich“ beschreibt Spiegel online den Film – herzliche Einladung zum selber Urteilen! Norwegen 2018 · R: Erik Poppe · Db: Siv Rajendram Eliassen, Anna BacheWiig Mit Andrea Berntzen, Aleksander Holmen, Solveig Koløen Birkeland u. a. ab 16 J. · norw.OmU + dF · 93'

Im Wochenprogramm ab Do 20. September

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

/Utoya.DerFilm

September Zweitausendachtzehn

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AB 20. SEPTEMBER IM KINO


Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusam­ menarbeit und Die Linse präsentieren

Lebenszeichen – Jüdischsein in Berlin Eine Spurensuche nach jüdischer Identität und jüdischem Leben in Deutschland

Mit Gleis 22 / CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart

Shut Up and Play the Piano Er ist Entertainer, Clown und Musiker: Chilly Gonzales Chilly Gonzales ist preisgekrönter Komponist, Klaviervirtuose und Entertainer. Bei seinen Auftritten stellt er Kammermusik selbstverständlich neben Rap und Elektronik. Der Exzentriker ist Inspirationsquelle für so unterschiedliche Künstler wie Feist, Jarvis Cocker, Peaches, Daft Punk und Drake. Von seiner Heimat Kanada bis in den Berliner Underground der späten Neunziger und in die Konzerthäuser der Gegenwart taucht der Film tief ein in Gonzales' Bühnenpersona, in der Selbstzweifel und Größenwahn zwei Seiten der selben Medaille sind. Dabei spiegelt sich Gonzales' Verspieltheit als Künstler in der Machart des Films, der bislang unveröffentlichtes Material aus Gonzales' Video-Archiv mit neu gedrehten Interviews und fiktionalen Szenen verbindet. »Chilly Gonzales ironisiert sich dabei selbst stets und ständig, und ob er jemals ernsthaft wird, bleibt sein Geheimnis. Das ist manchmal ein bisschen anstrengend, aber der Künstler bleibt dennoch sympathisch. Und auch wenn er es sich zu Beginn wünscht, wird ihn wohl nach diesem Film niemand hassen, sondern es ist davon auszugehen, dass ihm alle Herzen zufliegen.« (Gaby Sikorski, programmkino.de) Deutschland/Großbritannien 2018 · R & Db: Philipp Jedicke · K: Marcus Winter­ bauer, Marcel Kolvenbach • Mit Chilly Gonzales, Leslie Feist, Peaches u.a. ab 0 J. · engl.OmU · 85'

Mo 3. September • 21:00 Uhr: Vorpremiere mit dem Gleis 22 ab Do 20. September in einzelnen Vorstellungen 32

DIE LINSE +

Klappernde Teller, mit denen der Tisch für das RoshHashanah-Fest gedeckt wird. Das hell erleuchtete Haus einer alten jüdischen Dame, die den Krieg in einem dunklen Bunker überlebt hat. Eine Gruppe von Freundinnen, die den Garten der Liebermann-Villa pflegen … Zwei Generationen nach dem Holocaust mögen die Erinnerungen daran zu verblassen beginnen, aber in kleinen, scheinbar banalen Momenten des täglichen Lebens sind sie noch ganz spürbar.

Regisseurin Alexa Karolinski hat Familienmitglieder, Freunde, Historiker und zufällige Bekannte befragt und ist mit ihrer Kamera im heutigen Berlin auf Spurensuche gegangen. Sie folgt den vielgestaltigen Lebenszeichen, Ritualen und Gewohnheiten um festzuhalten, wie persönliche Erinnerung und kollektive Geschichte, vererbtes Trauma und gelebte Gegenwart zusammenwirken. LEBENSZEICHEN ist der zweite Teil einer Trilogie, die mit Oma und Bella begann, und in der die Filmemacherin jüdischer Identität und jüdischem Leben in Deutschland nachgeht. Deutschland 2018 · R & Db: Alexa Karolinski · K: Alexa Karolinski, Johannes Louis · ab 0 J. · 83'

Sa 22. September • 16:30 Uhr So 23. September • 17:00 Uhr September Zweitausendachtzehn


Das Cinema zeigt zum Bundesstart

Offenes Geheimnis Eine Nacht, die das Leben einer Großfamilie für immer verändern wird … Ein Film des iranischen Regisseurs Asghar Farhadi (Nader und Simin) mit Penélope Cruz und Javier Bardem

Die Spanierin Laura (Penelope Cruz) lebt seit Jahren in Argentinien, wo sie Alejandro (Ricardo Darin) geheiratet hat. Anlässlich der Hochzeit ihrer Schwester kehrt sie in ihre Heimat zurück, in eine kleine Ortschaft in der Provinz, in der jeder jeden zu kennen scheint. Dementsprechend ist die Hochzeit das Ereignis des Tages, die unterschiedlichsten Gäste tauchen auf, unbekannte und bekannte Gesichter. Auch Paco (Javier Bardem) ist anwesend, einst Lauras große Liebe, der inzwischen eine Finca betreibt und glücklich verheiratet ist. Doch die Spannung zwischen ihm und Laura ist vom ersten Moment an zu spüren und wird durch das unerhörte Ereignis noch verstärkt, das die eigentliche Geschichte in Gang setzt: Während der Hochzeitsfeierlichkeiten ist plötzlich Lauras halbwüchsige Tochter Irene (Carla Campra) verschwunden. Schnell wird aus dem freudigen Fest eine fiebrige Suche, doch der schlimme Verdacht bestätigt sich: Laura wurde entführt.

»Asghar Farhadi hat für seinen Film die zwei größten Stars des spanischen Kinos besetzt: Im echten Leben sind Penelope Cruz und Javier Bardem wirklich ein Paar, im Film spielen sie die ehemals innig Liebenden Laura und Paco, die sich aber vor langer Zeit getrennt und eigene Familien gegründet haben … Farhadi inszeniert packend, aber routiniert; OFFENES GEHEIMNIS wirkt auch wie die Visitenkarte eines Regisseurs, der endlich international arbeiten möchte. Die US-Filmindustrie ist dabei ganz offensichtlich sein Ziel, denn so wie Farhadi seinen Thriller anlegt, entspricht dieser – bei allem Arthaus-Anspruch – zuallererst den Sehgewohnheiten eines verwöhnten Krimi-Publikums. Farhadi war immer ein sehr zugänglicher Regisseur, OFFENES GEHEIMNIS ist bis dato sein mehrheitsfähigster Film geworden, was auch an der Starbesetzung liegen und dem Genre geschuldet sein mag.« (Matthias Greuling, wienerzeitung.at)

cinemas

TODOS LO SABEN · Spanien/Frankreich/Italien 2018 · R & Db: Asghar Farhadi K: José Luis Alcaine • Mit Penélope Cruz, Javier Bardem, Ricardo Darín, Inma Cuesta, Carla Campra u.a. · ab 12 J. · span.OmU + dF · 133'

So 23. September • 19:00 Uhr: in vino cinemas – nach dem Film Weinempfang Ab Do 27. September im Wochenprogramm September Zweitausendachtzehn

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CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart

SWEET COUNTRY »Regisseur Warwick Thornton verschweißt Western-Motive mit einer Meditation über einen gescheiterten Übergang in die Moderne.« (programmkino.de) CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart

Ava Ava weiß, sie wird in Kürze erblinden. Aber statt an ihrem Schicksal zu verzweifeln, stehen ihr aufregende Wochen voll Abenteuer, Liebe und Freiheit bevor.

1929, Northern Territory Australien: Der herrische Harry Marsh und Sam Kelly, ein Aborigine mittleren Alters, treffen aufeinander. Sam soll mit seiner Frau einen Vorposten renovieren. Doch Harry entpuppt sich als ein kranker und verbitterter Mann. Während einer heftigen Schießerei schließlich muss Sam Harry töten, um sein eigenes Leben zu retten. So wird Sam zum Mörder eines weißen Mannes. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als mit seiner schwangeren Frau in das lebensfeindliche Outback zu fliehen. »In den 1920er Jahren waren wir indigenen Australier nicht im eigentlichen Sinne Sklaven, aber wir arbeiteten ohne Bezahlung oder nur gegen Lebensmittel, gesetzlich legitimiert wurde dies vom Native Affairs Act. Ein persönlicher Teil dieser großen Geschichte, die zu uns allen gehört. Die Absicht des Filmes ist es, die kulturellen Grenzen zwischen uns nieder zu reißen und uns alle zusammen zu bringen.« (Regisseur Warwick Thornton)

Großer Preis der Jury, 74. Filmfestspiele Venedig

Sommer, Sonne, Strand: Zusammen mit ihrer unkonventionellen Mutter und ihrer neugeborenen Schwester verbringt die 13jährige Ava den Sommer an der französischen Küste. Doch ihre heile Welt findet ein jähes Ende, als sie erfährt, dass sie wegen einer Krankheit in Kürze ihr Augenlicht verlieren wird. Aber Ava wäre nicht Ava, würde sie sich davon ihre Abenteuerlust und Lebensfreude nehmen lassen: Als sie den geheimnisvollen Juan kennenlernt, verschwören sich beide gegen den Rest der Welt und Ava erlebt den Zauber eines Sommers, wie er so nicht mehr wiederkehren wird. »Dass AVA von Léa Mysius ein Debütfilm ist, merkt man ihm jederzeit an, was man als Schwäche empfinden kann oder als Stärke. … Man mag das für unfertig halten, für ein gewisses Zurückweichen vor dem Konkreten, einer unbefriedigenden Unbestimmtheit. Man könnte es aber auch als wunderbar offen sehen, als impressionistische Evokation eines Gefühls, der Phase der Pubertät, in der alles zu viel ist, die eigenen Emotionen unkontrolliert und unbeherrscht wirken und an ein paar Tagen im Sommer, am Strand, Dinge passieren, die vielleicht nicht real sind, aber ein ganzes Leben nachwirken.« (Michael Meyns, programmkino.de)

Australien 2017 · R & K: Warwick Thornton · Db: Stephen Cleary • Mit Bryan Brown, Hamilton Morris, Thomas M. Wright, Ewen Leslie, Gibson John u.a. engl./abor.OmU + dF · 113'

Frankreich 2017 · R & Db: Léa Mysius · K & Db: Paul Guilhaume • Mit Noée Abita, Laure Calamy, Juan Cano, Tamara Cano u.a. · ab 12 J. · franz.OmU + dF · 101'

Ab Do 27. September in einzelnen Vorstellungen

Ab Do 27. September in einzelnen Vorstellungen

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September Zweitausendachtzehn


Ab Do 20. September im Cinema Do 27. September um 14:30 Uhr im Kino Kaffeeklatsch September Zweitausendachtzehn

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So 23. September • 19:00 Uhr: in vino cinemas – nach dem Film Weinempfang

Ab Do 27.  September neu im Cinema


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