Newsletter September 2017

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Neues aus dem

September 2017

Land der Ideen

Rundum gesund Innovative Wege der Gesundheitsversorgung


Fotos: Leuphana Universität Lüneburg · Universitätsmedizin Rostock/Kerstin Beckmann · Universitätsmedizin Mainz/Markus Schmidt · Titelbild: Stepan Kapl/Shutterstock

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Gesundheit im Wandel – Was die Zukunft bringt „Beep, beep, beep“, verschlafen blinzle ich durch die Augen und beende den schrillen Weckton mit einem Wisch über das Display. Flüchtig überfliege ich meine Nachtanalyse, die soeben von meinem implantierten Gesundheitschip an mein Smartphone gesendet worden ist: „Guten Morgen. Sie haben heute Nacht 426 Minuten geschlafen. Ihre Tiefschlafphase betrug davon 160 Minuten, Ihre REM-Schlafphase insgesamt 105 Minuten. Ihre Herzfrequenz…“ Weiter komme ich nicht, denn schon blinkt mein morgendliches Fitnessprogramm auf. Seufzend krieche ich aus dem Bett und stöpsele mich an meinen Home-Trainer. Eine halbe Stunde später stehe ich unter der Dusche, lasse den Scanner für den täglichen Gesundheits-Check an meinem Körper herabgleiten und freue mich, als endlich das Wasser über mich rieselt. Als ich wenig später in der Küche meinen Chip an das Kühlschrank-Display halte, um zu sehen, wie viele Kalorien mir zum Frühstück erlaubt werden, habe ich Glück: Ich erhalte eine große Portion Müsli – wenngleich ich enttäuscht registriere, dass heute kein Kakao auf der Karte steht. Mein Blick fällt auf die Uhr und ich erschrecke – jetzt ist Eile geboten, wenn ich noch pünktlich kommen will! Fieberhaft unterziehe ich mich dem morgendlichen Zahncheck und stürze wenig später aus dem Haus. Sofort mahnt mich mein Chip über das Smartphone vor steigendem Stresslevel und erhöhter Herzfrequenz. Ich versuche tief durchzuatmen, setze meinen mit Sensoren ausgestatteten Frühwarnsystem-Helm auf und radle los. Als ich endlich die obligatorische Virenschranke vor dem Bürogebäude passiert habe, atme ich erleichtert auf: Gerade noch rechtzeitig! Ich stoße die Tür auf und erstarre – mein Smartphone schrillt in gellenden Tönen: höchste Alarmstufe! … … Bislang liegt unser kleines Gedankenspiel noch in der Zukunft und wir wissen auch nicht, vor welcher Gefahr der Chip unsere Figur so eindringlich gewarnt haben mag. Betrachtet man den rapiden Wandel innerhalb der Gesundheitsbranche können heutige Science-Fiction-Vorstellungen jedoch schneller als gedacht Wirklichkeit werden. Dabei ist die Digitalisierung nur ein – wenn auch wesentlicher – Aspekt von vielen, der in den kommenden Jahren alle medizinischen Bereiche grundlegend verändern wird. Wie diese in Zukunft aussehen, welche Formen sie annehmen, welche Vorteilen und Risiken sie bergen, ist noch nicht abzuschätzen. Die Chancen, die insbesondere die Digitalisierung für den Gesund-

heitsbereich bietet, stehen bislang im Vordergrund – wenn man sie richtig zu nutzen weiß. So sind einerseits ein feines Gespür für neue Entwicklungen und die medizinischen Trends von morgen gefragt, gleichzeitig aber auch der verantwortungsbewusste und vorausschauende Umgang und die offene Diskussion in der Gesellschaft, die diesen Wandel begleiten muss. Im Land der Ideen gibt es bereits viele „Ausgezeichnete Orte“, die mit ihren Ideen und Projekten zur Weiterentwicklung im Gesundheitswesen beitragen. So zum Beispiel das Projekt INTAKT aus dem Saarland, welches in einem Netzwerk aus Industrie, Wissenschaft und Kliniken interaktive Mikroimplantate entwickelt.


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Ute E. Weiland, Geschäftsführerin der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“

Liebe Leserinnen und Leser,

Diese neue Generation von Implantaten soll es beispielsweise ermöglichen, gelähmte Arme oder Hände wieder zu bewegen. Dabei können Arzt und Patient über sichere Schnittstellen kommunizieren und die Behandlung genau auf dessen Bedürfnisse abstimmen. Ein weiteres Beispiel liefert das Institut für nachhaltige Chemie und Umweltchemie der Leuphana Universität Lüneburg, welches an einem Verfahren zur Herstellung biologisch abbaubarer Medikamente forscht. Insbesondere auf dem Land sind Ärzte rar – aus diesem Grund hat ein Rostocker Projekt mit „HerzEffekt MV“ eine digitale Plattform geschaffen, welche die medizinische Versorgung von chronisch Herzkranken verbessern soll. Patienten können künftig ihre Gesundheitsdaten per App an die Plattform senden, die von autorisierten Kliniken, Hausärzten oder Apotheken eingesehen werden dürfen und unnötige Krankenhausaufenthalte vermeiden sollen. Alle drei Projekte zeigen: Die Entwicklungen, gerade in der Digitalisierung der Gesundheitsbranche, bergen Vorteile, von denen vor allem auch die Patienten profitieren können. Wohin die Reise geht und ob wir alle in naher oder ferner Zukunft einen Gesundheitschip implantiert bekommen, der auf Schritt und Tritt unsere Gesundheit überwacht und bestimmt, wie unser Frühstück aussieht, bleibt abzuwarten. Zunächst gilt es, mit Verantwortung und guten Ideen Antworten auf die Herausforderungen des Wandels zu finden.

haben Sie einen Schrittzähler in Ihrem Handy? Eine Smartwatch mit integriertem Pulsmesser? Oder eine App, die Ihnen beim Kalorienzählen hilft? Dann liegen Sie damit voll im Trend. Denn das Gesundheitswesen ist in einem weitreichenden Umbruch begriffen, der maßgeblich von der Digitalisierung getrieben wird. Die Folge: Smartphone oder Computer werden zunehmend zur Schnittstelle der Gesundheitsvorsorge. Überraschend ist diese Entwicklung nicht, dauert ein durchschnittliches Patientengespräch in Deutschland oft nur Minuten – nach einer, wohlmöglich wochenlangen Wartezeit auf einen Termin. Digitale Alternativen können hingegen einige Vorteile bieten, denn sie sind zeit- und raumunabhängig und verlangen keine Terminbuchung. Natürlich existieren abseits von e-Health und digitalisierter Gesundheitsversorgung ebenfalls Trends, die innovative Wege gehen und sich auch unter den Preisträgern der „Ausgezeichneten Orte“ 2017 wiederfinden. Die Projekte reichen von Prothesen aus dem 3D-Drucker, Methoden der Brustkrebsfrüherkennung durch sehbehinderte Frauen bis hin zu Trainings-Apps für Logopädie-Patienten. Projekte wie diese beweisen, wie groß das Spektrum innovativer Lösungen im Medizinbereich hierzulande bereits heute ist – einige davon stellen wir Ihnen in diesem Newsletter vor. Das Thema Gesundheitsvorsorge rückt auch auf dem diesjährigen World Health Summit in den Mittelpunkt, dem die Initiative erstmalig als Partner zur Seite steht. Im Zuge dessen möchte ich Sie auf unser Interview mit Professor Detlef Ganten, Präsident des WHS, aufmerksam machen, dessen Analyse der aktuellen digitalen Gesundheitstrends in meinen Augen sehr treffend ist: „Bildung und gesunder Menschenverstand sind mindestens so wichtig wie digitale Instrumente.“ In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre. Kommen Sie gesund durch den Herbst! Herzlich, Ihre

Ute Weiland

Inhalt Gesundheit im Wandel Ausgezeichnete Orte 2017 Interview mit Prof. Detlef Ganten Was wurde aus...? Deutscher Mobilitätspreis Standortmarketing Georgien Sommerbuch-Aktion Termine

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Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen Mit viel Kreativität, Leidenschaft und Einfallsreichtum entwickeln Menschen in Deutschland zum Thema „Offen denken – Damit sich Neues entfalten kann“ Lösungen für die Herausforderungen von morgen.

Ausgezeichnete Gesundheit Die Möglichkeiten zur Vorbeugung und Therapie verschiedenster Erkrankungen haben sich in den vergangenen Jahren nicht zuletzt dank der Digitalisierung maßgeblich verändert. Auch unter den „Ausgezeichneten Orte“ 2017, die die Initiative gemeinsam mit dem langjährigen Wettbewerbspartner Deutsche Bank ausgezeichnet hat, haben sich einige Projekte der Gesundheitserhaltung und –verbesserung angenommen. Wir stellen eine Auswahl vor.

„Lindera – Fürsorge-Tool für Pflegeberater und pflegende Angehörige“ Wie bringt man den Wunsch nach individueller Pflege alter oder kranker Angehöriger mit dem Mangel an Zeit und Fachkräften zusammen? Die Lindera GmbH aus Düsseldorf hat hierauf eine Antwort gefunden: Eine App vernetzt das komplette Pflegeteam, bindet die Angehörigen und Senioren ein und zeigt auf, mit welchen Maßnahmen die individuelle Lebensqualität verbessert werden kann. www.lindera.de

Fotos: EFCNI / Christian Klant Photography · pixabay · RFRC.eu · discovering hands

„Logopädie-App neolexon“ Wer nach einem Unfall oder einem Schlaganfall sprichwörtlich nicht mehr „die richtigen Worte“ findet, begibt sich in die Hände ausgebildeter Logopäden. Doch die Therapiestunden reichen oft nicht aus, um den Patienten ausreichend Hilfe zu leisten. Die Logopädie-App neolexon will dies ändern. Kostenlos und auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers zugeschnitten, können Betroffene eigenständig an ihren Fähigkeiten üben und diese weiter ausbauen. www.neolexon.de

„Europäische Qualitätsstandards – Beste Startchancen für Frühgeborene“ Nur die wenigsten wissen, dass jedes zehnte Baby weltweit zu früh auf die Welt kommt. Dass eine vorzeitige Geburt Folgeschäden für das Kind haben kann, davon haben zumindest die meisten schon einmal gehört. Hier setzt das Konzept der European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI) an. Die Münchner Initiative bringt Experten und Eltern aus 35 Ländern zusammen, um gemeinsam grenzübergreifende Qualitätsstandards für die Versorgung von Frühgeborenen zu entwickeln. www.newborn-health-standards.org

„Selfapy – Digitales Hilfsprogramm für Menschen mit psychischen Störungen“ Eine mentale Krise, sei es ein Burn-out oder eine Depression, kann Menschen eiskalt erwischen. Schnelle Hilfe ist gefragt, doch können Wartezeiten bis zum Therapiebeginn lang sein. Mit den Online-Kursen der Selfapy GmbH aus Berlin finden Betroffene anonym und zeitnah erste professionelle Unterstützung. Auf Basis der kognitiven Verhaltenstherapie werden interaktive Übungen, Videos oder Texte zur Seite gestellt, die die Gründerinnen gemeinsam mit Professoren und depressiv Erkrankten entwickelt haben. www.selfapy.de


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„HygNova Medical – Intelligenter Infektionsschutz für Krankenhäuser“ Allein in Deutschland sterben bis zu 15.000 Patienten jährlich an Krankenhausinfektionen. Ein lückenloses Hygienemanagement ist daher für alle Angestellten Pflicht. Ein Konzept, dass dabei unterstützen möchte, heißt HygNova Medical. Tablets in den Krankenhausräumlichkeiten erinnern mit akustischen und visuellen Signalen Ärzte und Pfleger an die Desinfektion der Hände. So kann nicht nur eine Statistik über die durchgeführten Desinfektionen erstellt werden. Auch die Angestellten erhalten eine kleine Belohnung – beispielsweise in Form eines virtuellen Lobs oder eines finanziellen Bonus. www.hygnova.com

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„Leuphana Universität – Nachhaltiges Medikamentendesign“ Täglich wird in Deutschland eine beachtliche Anzahl an Medikamenten eingenommen. Rückstände dieser Arzneien finden sich in zahlreichen Bächen, Flüssen oder Seen und können ihrerseits zu Gesundheitsrisiken für Mensch und Tier werden. Das Institut für nachhaltige Chemie und Umweltchemie der Leuphana Universität Lüneburg forscht daher an einer Methode, die es Bakterien in der Umwelt ermöglicht, Antibiotika und Co. abzubauen und Problemen wie beispielsweise Antibiotikaresistenzen vorzubeugen. www.leuphana.de

„Medizincontainer für Flüchtlinge“ Die medizinische Versorgung von Geflüchteten kann durch bestehende Sprachbarrieren erschwert werden. Um Missverständnissen und Unklarheiten vorzubeugen, steht der RFRC Medizincontainer aus Hamburg bereit. Was von außen wie ein einfacher Baucontainer wirkt, beherbergt neben einer Arztpraxis auch einen Internetanschluss mit Live-Schaltung zum Video-Dolmetscherdienst SAVD. In rund 50 Sprachen kann auf diesem Weg schnell zwischen Arzt und Patient vermittelt werden. www.rfrc.eu

„Asthma-Notfalltasche Chronikit“ „Kontinuumsroboter für die Chirurgie“ Was haben Regenwürmer, Elefantenrüssel und Tintenfisch-Tentakel gemeinsam? Sie alle sind knochenlos. Forscher der Universität Hannover haben die Natur zu einem vielversprechenden Vorbild gemacht und den Kontinuumsroboter für die Chirurgie entwickelt. Dieser verfügt über nur wenige Millimeter dünne Röhrchen, die selbst durch engste Bereiche manövrieren können und ganz neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen. www.lkr.uni-hannover.de

Millionen Menschen hierzulande sind von Asthma betroffen. Wenn es zu einem Anfall kommt, ist schnelle Hilfe gefordert. Die Notfalltasche Chronikit enthält daher wichtige Utensilien – vom Notfallplan bis zum Spray. So werden nicht nur Ersthelfer bei der Hilfeleistung unterstützt. Vor allem junge Betroffene, die im Falle eines Asthmaanfalls überfordert sein können, profitieren von der Idee aus Duisburg. www.facebook. com/chronikit

„discovering hands – Brustkrebsfrüherkennung durch blinde Frauen“ Bei Brustkrebserkrankungen gilt, je frühzeitiger erkannt, desto besser stehen die Heilungschancen. Um Knoten oder Geschwüre schon früh bei der Vorsorge zu entdecken, bildet das Start-Up „discovering hands“ in Mülheim an der Ruhr blinde Frauen aus. Sie können mit ihrem geschärften Tastsinn Gewebeveränderungen ertasten, die vielen Ärzten entgehen. Davon profitieren nicht nur die Patientinnen, sondern auch blinde und sehbehinderte Frauen, denen sich damit neue berufliche Perspektiven eröffnen. www.discovering-hands.de Alle 100 „Ausgezeichneten Orte“ 2017 finden Sie unter www.ausgezeichnete-orte.de.


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„Bildung und gesunder Menschenverstand sind mindestens so wichtig wie digitale Instrumente“

Wenige Themen treiben die Menschen so um, wie die Frage nach einem gesunden und langen Leben. Und wenige Themen sind so im Wandel begriffen wie das weite Feld der Gesundheitsversorgung: Megatrends wie die Digitalisierung, die Globalisierung und die voranschreitende Urbanisierung beeinflussen, wie Gesundheit in Zukunft gestaltet, gesichert und gelebt wird. Im Interview sprechen wir mit Professor Detlef Ganten, Molekularmediziner, Pharmakologe und seit acht Jahren Präsident des World Health Summit, einer der wichtigsten internationalen Konferenzen zum Thema Gesundheitsvorsorge.

Fotos: Wiebke Peitz · Shutterstock/alice-photo

Der World Health Summit in Berlin steht bevor. Welche Themen liegen Ihnen in diesem Jahr ganz besonders am Herzen? Unsere Themen sind alle wichtig, aber mit jeweils unterschiedlicher Bedeutung für die Regionen der Welt. Infektionskrankheiten und Pandemien wie Ebola und Zika bleiben essenziell. Zentral sind auch die Gesundheitshemen der G7/G20, wie Antibiotikaresistenzen und die Stärkung von Gesundheitssystemen, die wir in enger Zusammenarbeit mit der deutschen und internationalen Politik bearbeiten. Dazu die Folgen von Krieg und Terror für die Gesundheitssysteme sowie die Gesundheitsversorgung in Afrika. Wie Sie schon angesprochen haben, muss das Thema Gesundheitsvorsorge aus einer internationalen Sicht betrachtet werden. Welche Herausforderungen sind dabei von zentraler Bedeutung? Unsere größte Herausforderung ist es, den wissenschaftlichen Fortschritt in die Praxis zu übertragen. Noch nie haben wir so viel über Krankheiten und ihre Behandlungen gewusst wie heute. Gleichzeitig bieten Digitalisierung und Globalisierung neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Trotzdem erreicht der Fortschritt nicht einmal die Hälfte der Menschen weltweit. Um das zu ändern, müssen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten – über politische und geografische Grenzen hinweg.

Immer mehr Menschen zieht es in die Großstädte, Feinstaub durch Autoabgase und Lärm nehmen zu. Wie sollten diese Tendenzen bei der Stadtentwicklung bedacht werden? Die wichtigsten Fragen für die Stadtplanung sind: Gibt es genügend Grünflächen? Kann ich sicher mit dem Fahrrad fahren? Und welchen Einfluss haben Städte auf die psychische Gesundheit? Diese Themen werden diskutiert, aber es gibt noch viel Forschungsbedarf. In Deutschland haben wir es noch

ziemlich gut: unsere Städte sind vergleichsweise klein, die Wasserqualität und medizinische Versorgung sind hervorragend. Wirklich dramatisch sieht es in Megacities in China, Indien oder Südamerika mit über

zehn Millionen Einwohnern aus, ganz zu schweigen von reinen Slum-Städten. Von Gesundheits-Apps zu Fitness-Bändern und Schrittzählern: Zahlreiche Aspekte der Gesundheitsvorsorge werden in die digitale Welt überführt. Welche Risiken, aber auch Vorteile sehen Sie hier? Alles was die Menschen dazu bringt, auf ihre Gesundheit zu achten, ist erstmal gut. Das ist auch ein Kern dessen, was wir mit dem World Health Summit erreichen wollen, nämlich ein Umdenken beim Thema Gesundheit: Es geht darum, präventiv Gesundheit zu erhalten. Es ist schön, wenn digitale Neuerungen dazu beitragen. Es darf aber nicht nur die Selbstoptimierung anhand digitaler Algorithmen im Zentrum stehen. Bildung und gesunder Menschenverstand sind mindestens so wichtig wie digitale Instrumente. Wie lauten Ihre persönlichen Tipps, um gesund und fit durch den Alltag zu kommen? Gut essen, sich bewegen, sich mit inspirierenden Menschen umgeben, Freude am Leben haben und viel lachen. Sich für eine gute Sache einzusetzen gibt Kraft und fördert Lebensmut und Gesundheit. Dass möglichst viele Menschen auf unserer wunderbaren Erde dazu die Möglichkeit bekommen, ist meine persönliche Motivation. Um dies zu erreichen, brauchen wir vielseitige Unterstützung.


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Was wurde aus dem Projekt ...

„Mobile Retter – smartphonebasiertes Ersthelfersystem“? Nach einem Unfall zählt oft jede Sekunde – ein Ersthelfer vor Ort kann daher bis zum Eintreffen des Rettungswagens Leben retten. Über die App „Mobile Retter“ können sich Freiwillige mit Erfahrung in Sachen Erster Hilfe registrieren lassen, um geortet und alarmiert zu werden, wenn sie sich in der Nähe eines Unfallortes befinden. Im Interview berichtet Stefan Prasse, Geschäftsführer vom Verein Mobile Retter e.V., wie es mit dem Projekt seit der Auszeichnung 2015 weiterging.

Stefan Prasse (rechts) beim Netzwerktreffen im Mai 2015 in Berlin.

Foto: Deutschland – Land der Ideen/Bernd Brundert

Vor 2 Jahren wurden Sie als „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“ und zudem als Publikumssieger 2015 geehrt. Wie hat sich das Projekt seitdem entwickelt? Mittlerweile gibt es ca. 3.000 Mobile Retter in acht Regionen, welche einen Bevölkerungsbereich von ca. zwei Millionen Menschen abdecken. In wenigen Monaten werden sich diese Zahlen mehr als verdoppeln, weil etliche weitere Regionen die Einführung des Mobilen Systems beschlossen haben. Was waren die größten Erfolge Ihres Projekts? Die größten Erfolge sind sicher die vielen bereits geretteten Menschenleben, besonders wenn diese erst 50 Jahre alt oder sogar noch jünger sind. Ein weiterer großer und sehr hilfreicher Meilenstein für unser Ziel einer bundesweiten, flächendeckenden Verbreitung der Mobilen Retter (mit ca. 100.000 freiwilligen qualifizierten Ersthelfern) war der Gewinn der Google Impact Challenge und den damit verbundenen neuen finanziellen Möglichkeiten. Und was waren die größten Herausforderungen, die Sie seit der Auszeichnung meistern mussten?

Da es sich hierbei um etwas völlig Neues handelt, gibt es zahlreiche Herausforderungen – juristische, versicherungsrechtliche, datenschutzrechtliche, organisatorische und strukturelle. Ein Problem ist sicherlich, das man aufgrund des föderalen Systems mit unserer Initiative nicht auf Bundesebene ansetzen kann, sondern mit den einzelnen Ländern und den jeweiligen Regionen jedes Mal das Rad neu erfinden muss. Teilweise ist es schon schwer erträglich, das täglich Dutzende Menschen sterben, die sehr einfach gerettet werden könnten, wir aber von Strukturen, Verordnungen und Gesetzen abhängig sind und dabei oftmals auch behindert werden. Arbeiten Sie derzeit an neuen Projekten oder an der Weiterentwicklung Ihrer Idee? Mobile Retter wird kontinuierlich evaluiert und weiterentwickelt. Weiterhin werden wir mit unseren starken Partnern einen europaweit einheitlichen Standard etablieren, damit die verschiedenen Systeme in Europa zueinander kompatibel sind, um den vollen Nutzen der ortsnahen qualifizierten Ersthelfer zu erreichen.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in 10 Jahren? In 10 Jahren wird es weltweit völlig selbstverständlich sein, dass ein qualifizierter Ersthelfer noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes der Erste am Notfallort ist und dort bereits lebensrettende Sofortmaßnahmen einleiten kann. Dies wird jedes Jahr hunderttausende Menschenleben retten. Was würden Sie sich allgemein zum Thema „Erste Hilfe“ und „Mobile Retter“ in Deutschland für die Zukunft wünschen? Welchen Entwicklungsbedarf sehen Sie hier beispielsweise? Die Laienreanimation muss weiter gestärkt werden. Es benötigt einen kulturellen Wandel, damit Helfen und Erste Hilfe völlig selbstverständlich sind. Dazu muss – beginnend in den Schulen mit einer Stunde Erste Hilfe-Schulung in jedem Schuljahr regelmäßig verpflichtend das Wissen aufgefrischt werden. Denn: Jeder kann helfen! Weitere Informationen zum Projekt unter www.mobile-retter.de.


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Mit dem Deutschen Mobilitätspreis machen die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur intelligente Mobilitätslösungen und digitale Innovationen öffentlich sichtbar. In diesem Jahr stehen Ideen und Projekte im Fokus, die den digitalen Wandel der Mobilität so voranbringen, dass Menschen und Güter in Zukunft noch intelligenter und sicherer unterwegs sein können.

Online-Wettbewerb für eine sichere Mobilität von morgen gestartet Der Deutsche Mobilitätspreis geht in die nächste Runde: Unter dem Motto „Wie können Geodaten Mobilität noch sicherer und zuverlässiger machen?“ kann ganz Deutschland seine Ideen für die Mobilität der Zukunft einreichen. Im Rahmen des Open-Innovation-Wettbewerbs sucht die Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und dem Softwarehersteller Esri Deutschlands Vorschläge zur smarten Nutzung von Geodaten.

een werden Id r e b o t k ilität 6. O sere Mob n u Bis zum 1 n te a d hen. wie Geo iger mac s s lä r gesucht, e v u z erer und noch sich

freuen uns besonders, dass in der Open-Innovation-Phase des Deutschen Mobilitätspreises alle Bürgerinnen und Bürger die Chance erhalten, mit ihrem Ideenreichtum unsere zukünftige Mobilität mitzugestalten – sicher und zuverlässig von A nach B zu kommen, ist ein grundlegendes Bedürfnis.“ Einreichungen sind ab sofort auf ideen.deutscher-mobilitaetspreis.de möglich.

Sei es eine kurze Ideenskizze oder ein ausgearbeitetes Konzept: Gesucht werden kreative Einfälle aller Art für digitale Innovationen, welche raumbezogene Daten so nutzen, dass wir zukünftig noch sicherer und zuverlässiger ans Ziel kommen. Der Wettbewerb läuft vom 4. September bis zum 16. Oktober 2017. Die Jury wählt drei Siegerideen aus, die im Rahmen einer Preisverleihung mit Prämien im Gesamtwert von 6.000 Der Deutsche Mobilitätspreis wird von der Euro ausgezeichnet werden. Wer sich am IdeenwettInitiative „Deutschland – Land der Ideen“ gemeinbewerb beteiligt, erhält auch die Gelegenheit, über die Online-Plattform mit anderen kreativen Köpfen sam mit dem Bundesministerium für Verkehr und in Kontakt zu kommen und gemeinsam über die digitale Infrastruktur (BMVI) sowie dem Digital-Gipfel Mobilität von morgen zu diskutieren. der Bundesregierung realisiert. In der Best-PracticeUte Weiland, Geschäftsführerin Phase des Wettbewerbs wurden am 28. Juni 2017 der Initiative „Deutschland – Land der zehn Leuchtturmprojekte ausgezeichnet, die unsere Ideen“, sagte anMobilität sicherer machen. Der Softwarehersteller lässlich des WettEsri Deutschland unterstützt den Ideenwettbewerb mit bewerbsstarts: „Wir

Fotos: Deutschland – Land der Ideen/Bernd Brundert

Über die Initiatoren

Fachwissen zu Geoinformationssystemen, durch Stiftung der Preisgelder und ideelle Förderung der Preisträger auch nach dem Wettbewerb.


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Drei Fragen an ... Professor Gerd Buziek, Unternehmenssprecher von Esri Deutschland Herr Professor Buziek, in der Open-Innovation-Phase des Deutschen Mobilitätspreises sind neue Ideen für die Mobilität der Zukunft gefragt. Welches Potenzial bieten Geodaten für digitale Innovationen? Jede Innovation fußt auf Wissen. Geodaten beinhalten dieses Wissen – vorausgesetzt sie werden in den richtigen Kontext gebracht. Genau das machen moderne GIS-Plattformen. Sie machen verborgene Sachverhalte sichtbar. Dies können beispielsweise Unfallhäufigkeiten an Straßenabschnitten, Passantenströme in Innenstadtquartieren, die Verläufe von Grundstücksgrenzen, das durchschnittliche Haushaltseinkommen in Straßenzügen, der Gesundheitszustand der Vegetation oder die historische Bebauungssituation sein.

Das Jahresthema des Deutschen Mobilitätspreises ist Sicherheit. Warum sind Sicherheit und Zuverlässigkeit so wichtig für unsere Mobilität? Beide Faktoren machen Mobilität erst möglich. Fühlen wir Menschen uns im Stadtquar-

Das Wettbewerbsjahr im Überblick 4. September 2017 Wettbewerbsaufruf

16. Oktober 2017 Bewerbungsende

November 2017

Jurysitzung Dezember 2017 Preisverleihung

Dezember 2017 Publikation mit Preisträgerporträts Wettbewerbsjahr 2018

tier unsicher, so bleiben wir in unseren Wohnungen, werden also immobil. Darunter leiden Restaurants, Geschäfte und so weiter. Der Tourismus wird eingeschränkt, wenn die Beförderungsmöglichkeiten unzuverlässig und Straßen unsicher oder Reisen und Transporte nicht planbar sind. In anderen Worten: Hochgradig optimierte Prozesse einer Industriegesellschaft leiden darunter und werden unwirtschaftlich. Beim Ideenwettbewerb ist ganz Deutschland aufgerufen, Visionen für eine intelligente Mobilität der digitalen Gesellschaft zu entwickeln. Welche Impulse erhoffen Sie sich von den eingereichten Ideen für Ihr Unternehmen? Wir freuen uns über den persönlichen Austausch mit den kreativen Köpfen und Querdenkern, die die Chancen in Daten, Digitalisierung und Vernetzung erkennen. Diese Menschen sind es, die unserem Unternehmen Impulse für die Zukunft geben und intelligente Mobilitätskonzepte vorantreiben können.


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Georgien macht Appetit

Bernsteinfarbene Naturweine, mit Traubensaft-Kuvertüre überzogene Walnüsse oder ein deftiger Käsekuchen, der mit einem Spiegelei gekrönt ist – diese georgischen Köstlichkeiten warten auf die Besucher während der dreitägigen Veranstaltung „Georgien Spezial“ im Oktober in der Berliner Markthalle Neun. Die Küche Georgiens, die als eine der ältesten der Welt gilt, steht damit im Mittelpunkt des Themenmarkts, der von „Deutschland - Land der Ideen“ gemeinsam mit deutschen und georgischen Partnern anlässlich des „Deutsch-Georgischen Jahres“ organisiert wird. Auf einer kulinarischen Entdeckungsreise können die Besucher so das Land zwischen Schwarzem Meer und Kaukasus auf ganz besondere Art erleben. Das dreitägige Programm deckt dabei die ganze Bandbreite der georgischen Kulinarik ab: Georgische Restaurants präsentieren die Vielfalt der regionalen Küche sowie traditionelles georgisches Streetfood; Winzer stellen die 8.000-Jahre alte Weinkultur ihres Landes vor; in Workshops und Kochkursen können die Besucher

selbst ausprobieren, wie man georgische Spezialitäten herstellt; und an Marktständen kann man typisch georgische Produkte wie Gewürze, Walnuss- und Pflaumensoßen und georgische Tees probieren und kaufen. Die georgische Küche, die Kultur und die Landwirtschaft – diese Bereiche haben für Georgiens Standortmarketing große Bedeutung und wurden während eines dreijährigen Austauschs zwischen „Deutschland – Land der Ideen“ und Georgien zum Thema „Standortmarketing“ – initiiert und gefördert vom Auswärtigen Amt – herausgearbeitet. Das „Georgien-Spezial“ findet vom 19. bis 21. Oktober in der Markthalle Neun in Berlin statt.

Fotos: Deutschland – Land der Ideen/Lorenz Widmaier · Markthalle Neun/Anna Warnow

Was genau versteht man eigentlich unter „Standortmarketing“, auch „Nation Branding“ genannt, und welche Bedeutung hat dies für ein Land? Anke Müller, Nation Branding-Expertin bei „Deutschland – Land der Ideen“ hat darauf Antworten gegeben. Was bedeutet „Standortmarketing / Nation Branding“? Jede Nation besitzt eine gewisse Reputation. Es ist das erste Bild in unseren Köpfen, das uns sofort einfällt, wenn diese Nation genannt wird. Dieses Bild kann dabei positiv oder negativ sein oder auch noch gar nicht vorhanden. Mit Standortmarketing soll die ganz spezifische Identität eines Landes auf einprägsame und eindeutige Weise kommuniziert werden. Um dabei glaubhaft und authentisch zu bleiben, kann Standortmarketing jedoch nur funktionieren, wenn dieses Bild aus der Nation heraus entsteht und tatsächlich gelebt wird und nicht von außen „aufgedrückt“ bzw. als bloße Werbekampagne aufgesetzt wird. Warum sollte ein Land überhaupt seine Vorzüge präsentieren und Standortmarketing betreiben?

Die Bedeutung von Standortmarketing für ein Land wächst in Zeiten der Globalisierung immer mehr. So verhilft eine positive Reputation zu einer Erweiterung des Handlungsspielraums eines Landes auf

allen Ebenen: Dies betrifft außenpolitische Ziele und wirtschaftliche Kooperationen zwischen Ländern, aber auch die Attraktivität als Wirtschaftsstandort selbst und das

Anwerben um Fachkräfte. Überdies können mit Standortmarketing der Austausch von Sprache und Kultur im Ausland gefördert und damit das Land auch für den Tourismus beworben werden. Wieso kooperiert Land der Ideen mit anderen Ländern zum Thema Standortmarketing? Sind wir nicht alle Konkurrenten? Den Standortmarketing-Dialog mit anderen Ländern erachten wir als sehr bedeutsam. Es geht hierbei nicht um Konkurrenz, sondern ganz im Gegenteil darum, Brücken zu bauen, seinen Wissens- und Erfahrungsschatz miteinander auszutauschen und Innovationen entstehen zu lassen. Mithilfe dieser Kooperationen können wir uns nicht nur gegenseitig unterstützen, sondern fördern auf diesem Weg auch den Dialog und die Beziehungen zu Ländern, deren Kulturen uns bisher noch nicht bekannt waren.


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Jede Idee fängt einmal klein an…

Foto: Kristina Unterweger · Illustrationen: Adrian Verlag / Mae Besom

Ob im Park, am Strand, in der Hängematte oder auf der Gartenliege – zahlreiche Plätze luden in den letzten Sommerwochen wieder zum Lesen und Schmökern ein. In diesem Sommer hatte die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ eine besondere Lese-Empfehlung für alle kleinen, aber auch großen Bücherfans und näherte sich dem Thema „Was macht man mit einer Idee?“ einmal von einer ganz anderen Seite. Jede Idee fängt klein an – so auch in dem Buch „Was macht man mit einer Idee?“ von Kobi Yamada. In seinem Kinderbuch erzählt der Autor die Geschichte von einer Idee und dem Kind, das ihr hilft, sie groß zu machen und in die Welt zu tragen. In einfachen, prägnanten Sätzen und mit zarten Illustrationen aus Bleistift und Wasserfarben wird der Leser mitgenommen auf die Entstehungsreise einer Idee: Vom Aufkeimen und anfänglichem Zögern, dem wachsenden Selbstbewusstsein bis hin zu ihrer Ausbreitung. Vor kurzem ist das Buch auf Deutsch in dem kleinen Berliner Adrian Verlag erschienen. Den beiden Verlagsgründern und Geschwistern Kristina und Walter Unterweger liegt die Geschichte sehr am Herzen, da sie selbst vor einigen Jahren ihren Mut zusammen genommen und ihre Idee vom eigenen Verlag verwirklicht haben. „Es war für uns ähnlich, wie es in dem Buch beschrieben wird: ‚Meine Idee wuchs und wuchs. Genau wie meine Liebe für sie‘“, erzählt Kristina Unterweger davon, wie sie und ihr Bruder mit der Idee umgegangen sind, einen Verlag zu gründen. Dabei erlebten die Geschwister aufregende Zeiten und auch schmerzhafte Rückschläge, die ihnen aber nie die Freude an ihrer Idee nehmen konnten. Und dann war es geschafft: „Das allererste Buch in Händen halten zu können, war einfach ein unglaubliches Gefühl“, erzählt Kristina Unterweger stolz und blickt mit ihrem Bruder mittlerweile auf über 100 verlegte Bücher und zahlreiche ins Ausland verkaufte Lizenzen zurück.

Die Kinderbuch-Geschichte wie auch die Erfolgsgeschichte der Verlagsgründer zeigen, dass man nicht früh genug damit anfangen kann, sich inspirieren zu lassen, Ideen zu entwickeln und diese wachsen und gedeihen zu sehen. In den vergangenen Sommerwochen startete „Deutschland - Land der Ideen“ deshalb gemeinsam mit den Geschwistern Unterweger eine Social-Media-Aktion, um sich dem Thema einmal auf andere, spielerische Weise anzunähern und um auf das Kinderbuch aufmerksam zu machen. Sieben Wochen lang wurden auf Facebook die Reisestationen einer Idee nachgezeichnet – immer mit der Frage im Gepäck: Was macht man mit einer Idee? Die Aktion fand viel positive Resonanz und rege Teilnahme an der Verlosung von zehn Buchexemplaren. Und sie lud zum Nachdenken ein: Erinnern Sie sich noch an Ihre verrückteste Kindheitsidee? Wo kommen Ihnen die besten Ideen? Was machen Sie, wenn eine Idee Sie auf Schritt und Tritt verfolgt? Im Mittelpunkt stand dabei, was das Land der Ideen ausmacht – der Mut und die Offenheit, anders und kreativ zu denken und selbstbewusst seine Idee zu verfolgen. Und schließlich, wie Kristina Unterweger zusammenfasst, die Aufforderung, „dass wir Kinder bestärken müssen, an ihre Ideen zu glauben, denn genau diese Kinder werden irgendwann die Welt verändern.“


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Termine im Land der Ideen Gipfel der Gesundheit Einmal im Jahr findet der World Health Summit (WHS) statt, einer der wichtigsten Kongresse, wenn es um Themen rund um die globale Gesundheitsversorgung geht. Auch in diesem Jahr sind wieder zahlreiche Experten aus der ganzen Welt geladen, zentrale Herausforderungen im Gesundheitsbereich zu diskutieren. Die Schirmherrschaft teilen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Jean-Claude Juncker, Präsident der Europäischen Kommission. Die Initiative ist erstmalig Partner des WHS. 15. bis 17. Oktober 2017, Berlin, www.worldhealthsummit.org.

Fotos: WHS; Markthalle Neun/Anna Warnow, BMWI; Q Berlin Questions, Stadt Nürnberg

Afrika auf Erfolgskurs

Dass Afrika ein Kontinent der Ideen ist, hat die Veranstaltung „africaXchanger“ der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ in diesem Jahr bereits unter Beweis gestellt. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat die großen Potenziale junger afrikanischer Unternehmer erkannt und veranstaltet daher Ende Oktober die „Start-up Night! Afrika“. Die Matching- und Networking-Veranstaltung möchte digitale afrikanische Start-ups mit deutschen Start-ups und etablierten Unternehmen zusammenbringen und so wirtschaftliche Chancen aufzeigen sowie den Austausch fördern. Zu den Rednerinnen des Abends zählen unter anderem Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, und Melanie Hawken, Gründerin von Lionesses of Africa. 26. Oktober 2017, Berlin, kostenlose Registrierung unter www.bmwi.de.

Stadt(ver)führungen Zeichen & Wunder Im September finden die Stadt(ver)führungen in Nürnberg und Fürth statt – in diesem Jahr zum Thema „Zeichen & Wunder“. Bekannte Persönlichkeiten, Künstler, Institutionen, gemeinnützige Organisationen und Stadtführer geben Einblicke in unbekannte und oft normalerweise verschlossene Orte oder zeigen historische, aktuelle und 2017 zukünftige Themen passend zum Jahresmotto. Mit dabei ist auch der diesjährige „Ausgezeichnete Ort“ JOSEPHS, der zu dem Workshop „Wunder der Optik – die Brille der Zukunft“ einlädt. 22. bis 24. September 2017, Nürnberg und Fürth, www.stadtverfuehrungen.nuernberg.de/Info.

Kaukasus in Kreuzberg Waren Sie schon einmal georgisch essen? Nein? Dann ist ein Besuch der Kreuzberger Markthalle Neun im Oktober quasi Pflicht. Über einen Zeitraum von drei Tagen präsentieren Aussteller kulinarische Köstlichkeiten aus dem Land am Kaukasus. Regionale Leckereien können vor Ort probiert und gekauft werden. Auch eine Auswahl georgischen Weines, der über eine Jahrtausende zurückreichende Tradition verfügt, sowie regionale Käsespezialitäten stehen Besuchern für eine Verkostung bereit. Entstanden ist die Veranstaltung im Rahmen des Fachaustauschs zum Thema „Standortmarketing“ zwischen „Deutschland – Land der Ideen“ und Georgien. 19. bis 21. Oktober 2017, Berlin, www.markthalleneun.de.

Q Berlin Questions Die großen Herausforderungen unserer Zeit können nicht mehr lokal gelöst werden. Denn die Globalisierung rückt die Welt zusammen. Q Berlin Questions ist die erste eigene globale Dialogplattform der Stadt Berlin. Anhand von Talks, Diskussionen, Aktionen und Exkursionen, aber auch künstlerischen Interventionen und Videoarbeiten sollen aus interdisziplinärer Perspektive zentrale Transformationsfelder beleuchtet und der Frage nachgegangen werden, wo sich diese in Berlin wiederfinden. Zu den Unterstützern der Veranstaltung zählen in diesem Jahr die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“. 19. bis 20. Oktober, Berlin, www.q.berlin/de.

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