100 Ideen für Deutschland: Offen denken. Damit sich Neues entfalten kann.

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Offen denken. Damit sich Neues entfalten kann.


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8 Der Wettbewerb 2017: Vorwort von Ute E. Weiland und Christian Rummel 10 14 „Man kann die Innovationsfreude in Deutschland förmlich spüren.“ Von Stephanie Bschorr 16 Offen für Innovationen: Rückblick auf die Jurysitzung 2017

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20 Schleswig-Holstein

23 Hamburg

28 Mecklenburg-Vorpommern

30 Niedersachsen

35 Bremen

36 Sachsen-Anhalt

37 Brandenburg

39 Berlin

64 Nordrhein-Westfalen

76 Hessen

82 Thüringen

84 Sachsen

87 Rheinland-Pfalz

89 Saarland

94 Baden-Württemberg

105 Bayern


INHALT

120 Rückblick auf die Siegerehrung 2017 122 Warum Deutschland Innovationen braucht – und was die Deutsche Bank beiträgt. Von Christian Rummel 124 Crowdfunding für eine „Kultur des Ausprobierens”. Interview mit Markus Sauerhammer 126 Die Mitglieder der Wettbewerbsjury

128 Bildnachweis 129 Impressum

HIER GEHT ES ZUM VIDEOTRAILER DES WETTBEWERBS

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„Demokratie ist die Staatsform der Mutigen – und derer, die die Fähigkeit haben, sich offen in neue Wirklichkeiten einzufühlen, Anpassungsfähigkeit beweisen und Gestaltungswillen an den Tag legen. Ich bin dankbar für das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, die Veränderungen als Chance verstehen und mit Kreativität und Tatkraft unser Land voranbringen. Sie schaffen für uns alle ein Land der Ideen.“

DR. FRANK-WALTER STEINMEIER Bundespräsident

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„Überall dort, wo Offenheit auf Innovationsfreude und Kreativität trifft, entstehen Ideen, die die Zukunft unseres Landes auf positive Weise gestalten. Denn eigene Akzente setzt nur, wer offen ist und den Mut besitzt, neue Wege zu beschreiten. Dafür stehen die diesjährigen ‚Ausgezeichneten Orte‘ in herausragendem Maße.“

PROFESSOR DIETER KEMPF Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie e. V. (BDI) und Präsident des Deutschland – Land der Ideen e. V.

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„Offenheit ist für alle ein Thema – in vielerlei Hinsicht: Von der Industrie 4.0, innovativen Dienstleistungen oder Produkten über Migration und Integration bis hin zu Umweltthemen zeigen die 100 Preisträger, wie stark Deutschland wirklich ist. Wenn sich jeder so engagiert wie unsere ‚Ausgezeichneten Orte‘, dann ist mir um Deutschland nicht bange.“

CHRISTIAN SEWING Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank AG und Mitglied des Präsidiums des Deutschland – Land der Ideen e. V.

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CHRISTIAN RUMMEL Deputy Global Head of Brand Communications & Corporate Social Responsibility, Deutsche Bank AG

UTE E. WEILAND Geschäftsführerin „Deutschland – Land der Ideen“

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DER WETTBEWERB 2017 Vorwort von Ute E. Weiland und Christian Rummel Liebe Leserinnen und Leser, offen sein für neue Ideen und Herausforderungen – dies haben die Preisträger des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ mit ihren Projekten eindrücklich unter Beweis gestellt. Mit ihren Ideen haben sie sich auf den Weg gemacht, Neues zu entfalten, und zwar in ganz unterschiedlicher Art und Weise: Das nachhaltige Medikamentendesign, die Hilfefinder-App für Jugendliche in Not oder der Nano-Klettverschluss für Elektronikbauteile sind dabei nur einige Beispiele. 100 „Ausgezeichnete Orte“ konnten wir in diesem Jahr wieder prämieren und wir sind begeistert von der großen Bandbreite, der Vielfalt an Themen – vor allem aber von den herausragenden und kreativen Ideen. Unter dem Motto „Offen denken. Damit sich Neues entfalten kann“ wurden dieses Jahr Projekte ausgezeichnet, die die Potenziale von Offenheit nutzen und damit einen positiven Beitrag zur Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen leisten. Dabei ist Offenheit in unserer heutigen Zeit oftmals keineswegs selbstverständlich. Die politischen, gesellschaftlichen, digitalen und klimatischen Herausforderungen unserer Zeit machen Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem jedoch unentbehrlich. Grund genug für uns, in diesem Jahr Projekte zu prämieren, die etwas verändern wollen und eine offene Gesellschaft stärken. Offenheit erfordert auch Mut. Den Mut, sich auf unentdecktes Terrain zu wagen, voranzugehen und Fakten zu schaffen. Diesen Mut beweisen unsere Preisträger, sei es als Sozialunternehmer, als Start-up, großer Konzern oder Nachbarschaftsinitiative. Ihnen allen möchten wir eine Bühne bereiten, damit ihre Ideen wahrgenommen werden und das Netzwerk an guten Ideen in Deutschland nicht aufhört zu wachsen. In diesem Buch finden Sie die Porträts aller 100 ausgezeichneten Projekte aus 16 Bundesländern. Ebenso zeigen wir Ihnen die bisherigen Meilensteine des Wettbewerbsjahrs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2017 – mit Ein, der drücken von der Jurysitzung und der zentralen Siegerehrung in Berlin. Zunächst beschreibt im vergangenen Wettbewerbsjahr Mitglied unseres Juryfachbeirats war, in einem Gastbeitrag, wie er sein Leben in Deutschland als „blinder Staatsbürger“ startete und irgendwann begann, die Augen zu öffnen. In einem Beitrag von , Präsidentin des Verbands deutscher Unternehmerinnen e. V. (VdU) und Jurymitglied des Wettbewerbs, lesen Sie ihre Sicht auf die Bedeutung von Offenheit für den Innovationsstandort Deutschland. Außerdem von Startnext im Interview Einblicke in das Crowdfunding bzw. Crowdinvesting. gibt All unseren Gewinnern möchten wir an dieser Stelle nochmals unsere herzlichsten Glückwünsche aussprechen. Sie alle gestalten unsere Zukunft mit und sind dabei Vorbilder für unsere offene Gesellschaft und für ein vielfältiges „Land der Ideen“. 9


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www.fischerverlage.de.

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MAN KANN DIE INNOVATIONSFREUDE IN DEUTSCHLAND FÖRMLICH SPÜREN Von Stephanie Bschorr Liebe Leserinnen und Leser, Offenheit für Neues ist das Kernkapital unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Deutschland ist wirtschaftlich stark. Wir leben in einer freien, fairen und demokratischen Gesellschaft, in der sich die Unternehmen als verantwortliche Sozialpartner einbringen. Mit einem innovativen Mittelstand, einem hervorragenden Ausbildungssystem und exzellenten Forschungsleistungen steht Deutschland international für Vertrauen weit über die Qualität eines „Made in Germany“ hinaus. Dieses Vertrauen muss stets aufs Neue erworben werden und sich in den Herausforderungen der Zukunft bewähren. Unsere zunehmend vernetzte Welt und der wachsende globale Wettbewerb regen auch hierzulande die Debatte um den Innovationsstandort Deutschland an. Wie können wir auch in Zukunft auf dem Weltmarkt bestehen? Diese Fragen betreffen nicht ausschließlich unsere Wirtschaft. Denn wir stehen aktuell vor Herausforderungen, die jeden Bereich unserer Gesellschaft berühren. Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Wie werden wir zusammenleben? Wie schützen wir unsere Umwelt? All das sind Fragen, die bereits heute nach Ansätzen für eine Lösung verlangen. Sie resultieren aus Meta-Trends wie Globalisierung und Digitalisierung, aus Migration, demografischem Wandel, Klimawandel und haben eines gemeinsam: Sie bedeuten Veränderung. Eine Gesellschaft, die sich diesen komplexen Herausforderungen stellt, muss offen sein für Neues. Sie muss den 14

Risiken und Gefährdungen begegnen. Vor allem aber muss sie die Chancen und Perspektiven entwickeln und entschlossen ergreifen. Insofern hätte das diesjährige Wettbewerbsthema „Offen denken – Damit sich Neues entfalten kann“ gar nicht treffender lauten können. Denn neue Herausforderungen verlangen nach neuen Lösungen. Ideen und Innovationen sind für den Standort Deutschland wichtiger denn je. Und der Ideenreichtum in Deutschland ist groß. Das belegen die über 1000 Einreichungen im Wettbewerbsjahr 2017 auf besondere Weise. Aus meiner eigenen Erfahrung als Jurymitglied weiß ich, dass das die Entscheidung nicht leicht macht. Für uns als Jury wirkt eine solch beachtliche Zahl erst einmal überwältigend. Die Aufgabe ist, aus 1000 guten Ideen 100 ausgezeichnete Ideen herauszufiltern. Ein ausgefeilter Kriterienkatalog hilft selbstverständlich. Aber dennoch – am Ende hat die Jury die Qual der Wahl. Vielfalt, Kreativität und Engagement der vielen Wettbewerbsbeiträge sind schlicht beeindruckend. Man kann die Innovationsfreude in Deutschland förmlich spüren. Wir müssen sie nur sichtbar machen. Hier und da eine kleine Hilfestellung geben. Vorbilder aufbauen. Das alles sind Gründe für mein persönliches Engagement für diesen Wettbewerb. Unsere 100 Preisträgerinnen und Preisträger zeigen, welches Potenzial Offenheit entfalten kann. Ihre kreativen Lösungen bieten Antworten auf eine ganze Reihe


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drängender Fragen, beispielsweise wie wir die Digitalisierung für neue Partizipationsformen nutzen können. Oder wie Unternehmen in ländlichen Regionen Zugang zu Absolventen aus den Universitätsstädten bekommen. Wie die Integration von Geflüchteten vorangetrieben und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden kann. Wie Roboter in der Medizin eingesetzt werden können. Die Antworten liefern große Konzerne genauso wie Forschungsinstitute oder Social Start-ups. Sie stammen aus den verschiedensten Disziplinen und erstrecken sich über die Bereiche Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur, Bildung, Wissenschaft und Umwelt. Mit ihren vielfältigen Lösungsansätzen leisten unsere Preisträgerinnen und Preisträger einen wichtigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft. Eine zentrale Frage, die wir uns während der Auswahl immer wieder stellen, lautet: Erkennt das Projekt kommende Herausforderungen und ist der Lösungsansatz nachhaltig? Die Zukunftsorientierung ist ein wichtiges Kriterium des Wettbewerbs. Deutschland braucht Offenheit, um zukunftsfähig zu bleiben. Im Kontext des Jahresmottos wirkt Offenheit in zwei Richtungen: Wir müssen umdenken, querdenken, um Neues zu entwickeln. Eine Gesellschaft muss aber auch offen sein, um Neues anzunehmen, also von innen heraus bereit sein für Veränderung. Daher beschränkt sich der gesellschaftliche Beitrag der in diesem Buch vorgestellten Projekte nicht nur auf das Lösen von Problemen, sondern geht darüber hinaus. Durch ihr Vorbild verankert sich eine offene Haltung in der Gesellschaft. Das ist ihr eigentlicher Beitrag für unsere Zukunftsfähigkeit.

STEPHANIE BSCHORR Präsidentin des Verbands deutscher Unternehmerinnen e. V. und Jurymitglied im Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“

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OFFEN FÜR INNOVATIONEN: RÜCKBLICK AUF DIE JURYSITZUNG 2017

Das Berliner Wetter zeigt sich von seiner schönsten Seite, als sich Anfang Juni die Jury der „Ausgezeichneten Orte im Land der Ideen“ im Bundespresseamt am Spreeufer zur Wahl der 100 Preisträger trifft. „Offen denken – Damit sich Neues entfalten kann“: So lautet das Jahresmotto, das den Rahmen für die diesjährigen Bewerber darstellt. Mehrere Stunden werden die 17 Experten aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur beraten, diskutieren und prüfen, ehe die endgültige Riege der Gewinner feststeht. Doch der Reihe nach. Die Sitzung beginnt mit einer Vorstellungsrunde. Denn auch in diesem Jahr sind wieder einige neue Gesichter hinzugekommen. Ute Weiland, die im Oktober 2016 die Geschäftsführung der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ angetreten hat, 16

ergreift das Wort. Auch für sie steht heute mit der Teilnahme an ihrer ersten Jurysitzung der „Ausgezeichneten Orte“ eine Premiere an. Nacheinander stellt sie die neuen Juroren vor: Norbert Kunz (Geschäftsführer, Social Impact gGmbH), Rainer Höll (Geschäftsführer, Ashoka Deutschland gGmbH), Sonja Jost (Geschäftsführerin, DexLeChem GmbH) und Ute Brüssel (Leiterin Medienpolitik und Public Affairs, Deutsche Welle). Anschließend nutzt Christian Rummel (Deputy Global Head of Brand Communications & Corporate Social Responsibility, Deutsche Bank AG) die Gelegenheit, einige einführende Worte im Namen des nationalen Förderers zu sagen, den Jurymitgliedern für ihr ehrenamtliches Engagement zu danken und das facettenreiche Förderprogramm der Deutschen Bank zu erläutern, das den Preisträgern in diesem Jahr angeboten wird. Nun folgt der schwierigste Teil des Tages: die Auswahl der 100 Projekte. Sie müssen nicht nur in Bezug auf das Jahresmotto, sondern auch hinsichtlich der weiteren Wettbewerbskriterien Zukunftsorientierung, Innovation und Umsatzstärke sowie Vorbildwirkung und Ansporn überzeugen. Schon zu Beginn fliegen die Argumente hin und her: „Das Projekt ist noch zu jung und noch nicht bewährt genug.“ Die Gegenrede folgt prompt: „Nur weil es jung ist, ist es nicht schlecht. Wichtig ist doch der Inhalt des Projekts und seine Relevanz!“ Klare Statements werden zur gemeinsamen Diskussion gestellt: „Das Projekt an sich ist gut, aber ich sehe überhaupt keinen Bezug zum Jahresthema Offenheit!“ Manch ein Lieblingspro-


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jekt wird eindringlich verteidigt: „Dieses Projekt hat eine sehr gute transformative Wirkung, die Öffnung nach außen ist vorbildlich. Der Schritt des Transfers in die Umsetzung ist in Deutschland oft das Problem, daher ist dieses Projekt für mich absolut vorbildhaft.“ Und auch strategische Überlegungen fließen in die Begutachtung der eingegangen Bewerbungen ein: „Können wir dem Projekt durch die Auszeichnung vielleicht einen Schub nach vorne geben, ihm zur nötigen Aufmerksamkeit verhelfen?“ Ist die Meinung des Jurykollektivs nicht eindeutig, erfolgt die Abstimmung per Handzeichen. Mehrfach wird in dieser Sitzung von dem Verfahren Gebrauch gemacht. Stunde um Stunde verstreicht auf diese Weise – gut gefüllt mit angeregten Diskussionen, abwägenden Einschätzungen und dem Austausch von Pro- und Kontra-Argumenten. Dann kann Juryvorsitz Professor Michael Hüther verkünden: Es ist vollbracht! Aus rund 1000 eingereichten Bewerbungen sind 100 „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2017 gewählt. Man ist sich einig: Auch in diesem Jahr fiel die Auswahl alles andere als leicht. Doch die finale Zusammenstellung der Preisträger trifft auf große Zustimmung bei allen Anwesenden. Kurz vor der Verabschiedung werden alle Jurymitglieder noch auf die Geheimhaltung der siegreichen Projekte eingeschworen. Denn erst Ende Juni erfolgt die offizielle Bekanntgabe der „Ausgezeichneten Orte“ 2017 im Rahmen einer feierlichen Siegerverkündung in Berlin. Bereits jetzt ist klar: Das Jahresmotto „Offen denken – Damit sich Neues entfalten kann“ hat den aktuellen Zeitgeist getroffen und zahlreiche innovative und kreative Projekte aus ganz Deutschland zutage gefördert, die mit ihrer Arbeit eine öffentliche Bühne mehr als verdient haben.

HIER GEHT‘S ZUM FILM DER JURYSITZUNG

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SchleswigHolstein

MecklenburgVorpommern

DIE PREISTRÄGER 2017 Hamburg

Bremen

Niedersachsen

Sachsen-Anhalt

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Berlin Brandenburg

Thüringen NordrheinWestfalen

Sachsen

Hessen

RheinlandPfalz Bayern

Saarland

BadenWürttemberg

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Schleswig-Holstein

TRANSPARENZ FÜR DIE ENERGIEWENDE Ein Open-Science-Portal ermöglicht Forschern erstmals den freien Zugriff auf europaweit gesammelte Energiedaten Wie sieht die Stromerzeugung der Zukunft aus? Welche Energien sind bezahlbar, welche rentieren sich auf die Dauer eher weniger? Um Fragen wie diese zu beantworten, mussten Experten bisher in mühsamer Recherche Energiesystemdaten wie Last- und Einspeisezeitreihen oder installierte Leistungen sammeln und auswerten. Die Plattform „Open Power System Data“ ermöglicht Forschern erstmals, auf europaweit gesammelte Energiedaten und wissenschaftliche Skripte frei zuzugreifen – kostenlos und frei nutzbar. Ein Open-Science-Portal, mit dem die Europa-Universität Flensburg und ihre Partner TU Berlin, DIW Berlin und Neon Neue Energieökonomik wissenschaftliche Studien erleichtern und Kooperationen anschieben.

OPEN POWER SYSTEM DATA (OPSD) – OFFENE PLATTFORM FÜR ENERGIEDATEN FLENSBURG 20

Europa-Universität Flensburg Auf dem Campus 1 24943 Flensburg www.open-power-system-data.org


Schleswig-Holstein

BIOMARKERN AUF DER SPUR Humanmediziner und Meeresforscher entwickeln zusammen ein neues Verfahren zur Osteoporose-Früherkennung Die Knochen verlieren an Festigkeit und werden zerbrechlich: Meist trifft es Ältere, wenn Ärzte die Diagnose „Osteoporose“ stellen. Als „Geisel unserer Gesellschaft“ bezeichnen die Verantwortlichen der Forschungsinitiative OSTEOLABS die Erkrankung. Und liefern einen neuartigen Ansatz, mit dem Osteoporose anhand von Biomarkern im Urin erkannt werden kann – ohne operativen Eingriff oder Röntgenaufnahme und damit hundert Mal schneller als bisher. Das Besondere: Das Verfahren entstand in Zusammenarbeit von Meeresforschern und Ärzten. Der Technologietransfer soll dazu beitragen, die Lebensqualität vieler Älterer zu verbessern und Gesundheitskosten zu senken.

OSTEOLABS – FORSCHUNGSINITIATIVE ZUR OSTEOPOROSE-VORSORGE KIEL GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel Wischhofstr. 1–3 24148 Kiel www.osteolabs.de

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Schleswig-Holstein

AUS DER WERKSTATT AN DIE UNI Ein Institut bildet Menschen mit Behinderungen zu Bildungsfachkräften aus Welchen Beruf will ich ergreifen? Menschen mit geistiger Behinderung haben bei dieser Frage oft wenig Auswahl; meist arbeiten sie in Werkstätten. Das Institut für Inklusive Bildung eröffnet ihnen neue Perspektiven: Innerhalb von sechs Semestern werden sie zum Dozenten ausgebildet. Als Experten in eigener Sache halten sie Seminare an Hochschulen und vermitteln Wissen rund um die Lebenswelt von Menschen mit Behinderung. Denn Inklusion kann nicht am Schreibtisch gelingen, sondern nur, wenn zukünftige Führungs- oder Lehrkräfte die Betroffenen zu Beteiligten machen und ihre Fähigkeiten und Bedürfnisse in der Praxis kennenlernen.

BILDUNGSFACHKRAFT – QUALIFIZIERUNG FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN KIEL

Institut für Inklusive Bildung Hopfenstr. 65 24103 Kiel www.inklusive-bildung.org

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Hamburg

LUFTQUALITÄTSMONITORING BREEZE HAMBURG

Breeze Technologies Harburger Schloßstr. 6 –12 21079 Hamburg www.projectbreeze.eu

KLIMA UNTER KONTROLLE Ein Start-up entwickelt intelligente Sensornetzwerke, um die Luftqualität in Städten und Büros zu verbessern Luft ist lebenswichtig. Und doch lässt ihre Qualität vielerorts zu wünschen übrig. Die Tüftler von Breeze wollen mit neuartigen Umwelt-Sensornetzwerken schlechte Luft bekämpfen. Dafür haben sie Messgeräte entwickelt, die um ein Vielfaches kleiner und günstiger sind als die bisherigen Lösungen. An verschiedenen Orten in der Stadt platziert, liefern sie detaillierte Informationen über den Schadstoffgehalt der Luft. Die gewonnenen Daten werden in einer Cloud zentral gesammelt und ausgewertet. So können Probleme wie Staus frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden: Breeze liefert automatisch Vorschläge, um die Luftqualität zu verbessern.

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Hamburg

DURCHBLICK IM DATENDSCHUNGEL Eine Agentur visualisiert Online-Daten und verschafft so jedem Nutzer freien Zugang zu komplexen Themen Nie zuvor wurden so viele Daten erhoben und gespeichert wie heute. Für Journalisten sind sie ein wahrer Schatz an Informationen, der nicht immer einfach zu heben ist. Die Agentur für Datenjournalismus OpenDataCity liefert Medienschaffenden den Schlüssel, dieses offene Quellmaterial zu nutzen: Mithilfe von Visualisierungen verschafft das Start-up Zugang zu komplexen Themen. Ein Beispiel: Eine interaktive Karte macht Verbindungen zwischen Politikern und Lobbyisten sichtbar. Alle Applikationen sind frei zugänglich und werden von einem Team aus Entwicklern, Grafikern und Journalisten erdacht. Gemeinsam sorgen sie für mehr Offenheit im Datendschungel und fördern neues Denken im Medienbereich.

OPENDATACITY – AGENTUR FÜR DATENJOURNALISMUS HAMBURG

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Datenfreunde GmbH / OpenDataCity Hongkongstr. 1 20457 Hamburg www.opendatacity.de


Hamburg

LOGISTIK LEICHT GEMACHT Ein Verein hilft gemeinnützigen Organisationen beim Transport humanitärer Fracht Versandpapiere? Verzollung? Packvorschriften? Die Anforderungen beim weltweiten Transport humanitärer Güter sind so vielfältig wie verwirrend. Schließlich beauftragen ratlose Organisationen oft überteuerte Speditionen, engagierte Einzelkämpfer geben angesichts der zahlreichen Hürden im schlimmsten Fall ganz auf. Hier kommt die Humanitarian Logistics Organisation (HLO) ins Spiel. Ihre Experten helfen im Katastrophenfall dabei, dringend benötigte Hilfsgüter schnell und sicher ans Ziel zu transportieren und bürokratische Probleme zu lösen. Die gemeinnützigen Organisationen profitieren vom Know-how der HLO und haben Zugang zum Netzwerk des Vereins.

HELFERN HELFEN: HUMANITARIAN LOGISTICS ORGANISATION HAMBURG

Humanitarian Logistics Organisation e. V. Grabenstr. 15 20357 Hamburg www.humanilog.org

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Hamburg

ÜBERSETZER AUS DEM NETZ Ein Video-Dolmetscherdienst verbessert in mobilen Praxen die Verständigung zwischen Arzt und Patient Außen Stahl, innen Hightech: Die RFRC Medizincontainer wirken wie simple Baucontainer. Sie beherbergen aber eine Arztpraxis mit Internetanschluss, über den Dolmetscher live zugeschaltet werden können. So wird ein Problem gelöst, mit dem Ärzte täglich konfrontiert sind: die Sprachenvielfalt der Flüchtlinge. Einen passenden Dolmetscher zu finden, dauert. Über den Video-Dolmetscherdienst SAVD stehen Übersetzer in rund 50 Sprachen sofort bereit. Das spart Zeit und vermeidet Missverständnisse zwischen Arzt und Patient. Der Social Entrepreneur MLOVE hat die Medizincontainer gemeinsam mit Cisco und Partnern wie avodaq entwickelt. Das Projekt wird von der Dorit & Alexander Otto Stiftung gefördert und von dem Deutschen Roten Kreuz, dem Universitätsklinikum HamburgEppendorf sowie der Stadt Hamburg unterstützt.

MEDIZINCONTAINER FÜR FLÜCHTLINGE HAMBURG

RFRC – Refugee First Response Center MLOVE Future City Campus Am Internationalen Seegerichtshof 20 22609 Hamburg www.rfrc.eu

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Hamburg

BIG DATA AUS DER GRÜNEN WOLKE Ein Rechenzentrum bezieht erstmals seinen Strom direkt aus regenerativen Energien der Region Immer mehr Unternehmen haben keinen zentralen Computer mehr, auf dem sie ihre Daten verwalten, sondern mieten flexible virtuelle Rechenzentren an. Wer dabei auch noch etwas Gutes für die Umwelt tun will, ist mit dem Angebot des Start-ups Windcloud grüner in der digitalen Welt unterwegs. Das Rechenzentrum im hohen Norden nutzt ausschließlich regenerative Energien – etwa aus dem örtlichen Windpark. Weht mal keine frische Brise, greift das Start-up auf Strom aus Biogasanlagen oder einer Speicherbatterie zurück – und sorgt so jederzeit für eine sichere Energieversorgung. Ein zukunftsweisendes Projekt, das Nachhaltigkeit und Digitalisierung auf neue Weise verknüpft.

WINDCLOUD – DAS GRÜNE RECHENZENTRUM HAMBURG

Windcloud (Braderup) GmbH Billwerder Neuer Deich 70 20539 Hamburg www.windcloud.org 27


Mecklenburg-Vorpommern

NACHWUCHSORCHESTER JUNGE NORDDEUTSCHE PHILHARMONIE ROSTOCK

junge norddeutsche philharmonie e.V. c/o Hochschule für Musik und Theater Rostock Beim St.-Katharinenstift 8 18055 Rostock www.junge-norddeutsche.de

OPER FÜR DIE GENERATION NETFLIX Nachwuchsmusiker inszenieren klassische Musik neu und machen ihr Publikum zu aktiv beteiligten Konzertteilnehmern Sie ist jung, talentiert und offen für Experimente: Seit ihrer Gründung 2010 sucht die junge norddeutsche philharmonie bewusst den Bruch mit alten Hörgewohnheiten und Veranstaltungsformaten. Mal verbindet das Nachwuchsorchester Klassik mit Elektro, mal mit orientalischer Folklore, mal bringt es tanzbare Kammermusik auf die Bühne, mal Barockkompositionen in den Club. Dabei machen die Musiker auch nicht vor gesellschaftlichen Themen halt: Eine Jazz-Oper macht die Stimmen von Migranten hörbar. Und die „Sitcom Opera“ bringt Musik als Online-Format ins Wohnzimmer der Generation Netflix. So setzen sich junge Konzertteilnehmer mit dem Schaffen der Musiker aktiv in Beziehung.

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Mecklenburg-Vorpommern

STARKES NETZWERK FÜR SCHWACHE HERZEN Eine digitale Plattform soll künftig die medizinische Versorgung von chronisch Herzkranken verbessern Die Zahl der Ärzte auf dem Land ist knapp. Welche Möglichkeiten die Telemedizin eröffnet, um Herzkranke dort effizienter und besser zu versorgen, testet die Universitätsmedizin Rostock Versorgungsstrukturen GmbH. Gemeinsam mit ihren Projektpartnern Philips, AOK und TK werden Patienten individuell per Telefon betreut. Künftig senden sie ihre Gesundheitsdaten per App an eine digitale Plattform, die von autorisierten Kliniken, Hausärzten, Sanitätshäusern oder Apotheken eingesehen werden darf. Unnötige Krankenhausaufenthalte und Komplikationen sollen so vermieden werden. Geht es dem Patienten gesundheitlich schlechter, kann das medizinische Fachpersonal schnell und unkompliziert helfen.

HERZEFFEKT MV – DIGITALE PATIENTENVERSORGUNG ROSTOCK

Universitätsmedizin Rostock (UMR) Versorgungsstrukturen GmbH Ernst-Heydemann-Str. 8 18057 Rostock www.med.uni-rostock.de

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Niedersachsen

SCHMALE AUTOBAHNEN FÜR GRÜNE ENERGIE Durch eine spezielle Verlegetechnik für Stromkabel könnte sich die Umsetzung der Energiewende vereinfachen Wie kommt der grüne Windstrom von der Nordseeküste in den Süden? Um die Energiewende zu meistern, sind unsichtbare Trassen unter der Erde geplant. Der Bau der Stromautobahnen ist jedoch teuer und aufwendig – 40 Meter breite Sicherheitsschneisen müssen dafür durch die Landschaft gezogen werden. Eine neue Option eröffnet die Technologie des Start-ups AGS-Verfahrenstechnik, bei der das Stromkabel in ein wassergefülltes Leerrohrsystem eingeführt wird. Die Vorteile: Die Erdkabel lassen sich so künftig platzsparend entlang von Autobahnen verlegen. Durch die Kühlung wird zudem verhindert, dass sich der Boden erwärmt und der Ackerbau negativ beeinflusst wird.

KABELVERLEGETECHNIK FÜR SCHMALTRASSEN STADE 30

AGS-Verfahrenstechnik GmbH Hansestr. 18 21682 Stade www.ags-verfahrenstechnik.de


Niedersachsen

SHOPPING MIT AVATAR Mithilfe von Big Data will ein Start-up teure Rücksendungen beim Interneteinkauf verringern Mode online zu kaufen geht schnell – doch oft genug gehen Blusen & Co. genauso schnell wieder zurück. Retouren kosten Unternehmen viel Geld; zudem belastet ihr Transport Umwelt und Klima. Das Start-up dressLife nutzt die Möglichkeiten, die eine Big-Data-Analyse eröffnet, um Rücksendungen zu verringern – und Kunden Enttäuschungen zu ersparen. Dazu müssen sie nur Größe, Geschlecht und Gewicht angeben. Eine Software ermittelt dann unter anderem anhand von digitalen Schnittmustern, welche Kleidergröße dem Kunden wirklich passt. Dank Avatar lässt sich das gewünschte Stück auch virtuell anprobieren.

DRESSLIFE – WENIGER RETOUREN IM ONLINEMODEHANDEL HANNOVER

dressLife Hohenzollernstr. 47 30161 Hannover www.dresslife.com

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Niedersachsen

BAUMINVENTUR PER HANDY Eine Smartphone-App macht es Förstern einfacher, Menge und Qualität von geschlagenem Holz abzuschätzen Zu Dutzenden lagern die Baumstämme auf einem Stapel im Wald. Diesen zu vermessen, ist für Mitarbeiter von Forstbetrieben, Speditionen und Sägewerken ein mühsames Unterfangen: Meist nehmen sie noch per Hand Maß. Mit einer neuartigen App, die das Start-up FOVEA für Smartphones entwickelt hat, dauert die Berechnung nur noch wenige Minuten: Ein Foto reicht – schon wird über die Grundfläche das Volumen berechnet. Auch Raummeter oder Stärkeklasse sind per Klick rasch ermittelt. So beschleunigt die App Arbeitsabläufe und zeigt, wie eine Traditionsbranche von der Öffnung für neue Technologien profitiert.

FOVEA – FOTOOPTISCHE VERMESSUNGS-APP USLAR

FOVEA GmbH Landstr. 41 37170 Uslar www.fovea.eu

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Niedersachsen

KONTINUUMSROBOTER FÜR DIE CHIRURGIE HANNOVER

Leibniz Universität Hannover, Lehrstuhl für Kontinuumsrobotik Appelstr. 11 30167 Hannover www.lkr.uni-hannover.de

OP-ASSISTENTEN, SO GESCHMEIDIG WIE TENTAKEL Nach Vorbildern der Natur entwickeln Wissenschaftler medizinische Roboter aus biegsamen dünnen Röhrchen Tintenfisch-Tentakel sind knochenlos – und deshalb besonders beweglich. Das gilt auch für Würmer oder Elefantenrüssel. Forscher der Universität Hannover haben sich die Natur zum Vorbild genommen und Kontinuumsroboter für die Chirurgie entwickelt, die aus elastischen Röhrchen bestehen. Diese nur wenige Millimeter dicken Arme sind – anders als bei klassischen Robotern – gelenklos und lassen sich im Körper flexibel selbst durch engste Bereiche manövrieren. Das ebnet den Weg für zahlreiche neue Behandlungsmöglichkeiten: So könnten künftig etwa bestimmte Tumore oder Hämatome im Gehirn durch die Nase entfernt werden. 33


Niedersachsen

GRÜNE CHEMIE FÜR SAUBERES WASSER Wissenschaftler designen mithilfe von computergestützten Verfahren biologisch abbaubare Medikamente Ob Hormone, Antibiotika oder Schmerzmittel: In Flüssen, Bächen und Seen finden sich Rückstände von Medikamenten, die der Gesundheit von Menschen und Tieren schaden können. Das Institut für nachhaltige Chemie und Umweltchemie der Leuphana Universität forscht deshalb an einer Methode, die es möglich macht, dass Antibiotika & Co. von Bakterien in der Umwelt abgebaut werden, nachdem sie den Körper des Patienten verlassen haben. Auf diese Weise erschließt das Verfahren neue Wege, um beispielsweise Antibiotikaresistenzen einzudämmen. Mithilfe von 3-D-Modellen und computergestützten Verfahren erstellen die Wissenschaftler passende Molekülvarianten, die anschließend hergestellt und getestet werden.

LEUPHANA UNIVERSITÄT – NACHHALTIGES MEDIKAMENTENDESIGN LÜNEBURG

Leuphana Universität, Institut für nachhaltige Chemie und Umweltchemie Scharnhorststr. 1 21335 Lüneburg www.leuphana.de

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Bremen

AUS ERFAHRUNG GUT In einem Klinikum stehen ehemalige Betroffene psychisch Kranken in Krisen als Genesungsbegleiter bei Wer eine seelische Krise erfolgreich bewältigt hat, besitzt ein wertvolles Erfahrungswissen. Dieses nutzt das Klinikum Bremerhaven Reinkenheide und setzt seit 2010 als erstes in Deutschland ehemalige Betroffene als Genesungsbegleiter stationär ein – nicht als ehrenamtliche Helfer, sondern hauptamtlich, voll integriert in das Behandlungsteam. Diese Öffnung des Teams hat sich bewährt: Aufgrund ihrer eigenen Erfahrung können Genesungsbegleiter psychisch Kranken als Vorbild dienen und ihnen so wirkungsvoller Hoffnung auf Heilung vermitteln, als es Ärzte oder Therapeuten vermögen.

GENESUNGSBEGLEITER KLINIKUM BREMERHAVEN REINKENHEIDE BREMERHAVEN

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Klinikum Bremerhaven Reinkenheide gGmbH Postbrookstr. 103 27574 Bremerhaven www.klinikum-bremerhaven.de 35


Sachsen-Anhalt

INTEGRATIVER ORT BAUDENKMAL! QUEDLINBURG

Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg e. V. Blasiistr. 11 06484 Quedlinburg www.deutsches-fachwerkzentrum.de/ zentrum.htm

MIT SKALPELL UND GLASFASERPINSEL Geflüchtete nehmen aktiv teil an der Restaurierung von Baudenkmälern in Sachsen-Anhalt Viel Geduld und vor allem Fingerspitzengefühl braucht es, um historische Baudenkmäler zu restaurieren. Wie das funktioniert, erfuhren Flüchtlinge in den Bildungsseminaren des Projekts „Integrativer Ort BauDENKMAL!“ im Austausch auf Augenhöhe. Dass dabei nicht nur Hammer und Meißel, sondern auch Skalpell und Glasfaserpinsel zum Einsatz kommen, konnten sie in einem jahrhundertealten Fachwerkhaus selbst anwenden. Gemeinsam mit heimischen Tischlern, Restauratoren und Steinmetzen befreiten sie zum Beispiel Balken und Türen von ihren Farbschichten. Die Initiative des Deutschen Fachwerkzentrums Quedlinburg zielt mit dem Projekt auf die Stärkung des interkulturellen Austauschs in der Gesellschaft vor Ort.

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Brandenburg

LERNEN MIT DER DATENWOLKE Mit der Cloud-Technologie sollen digitale Medien und Lernangebote fester Bestandteil des Schulunterrichts werden Der Computerraum mit meist veralteten Rechnern war gestern. Die Zukunft hingegen soll der vom Hasso-Plattner-Institut konzipierten Cloud gehören, in der webbasierte Unterrichtsmaterialien schulund fächerübergreifend zentral vorgehalten werden. Schüler wie Lehrer sollen jederzeit und überall Zugang dazu haben. Statt teurer und wartungsintensiver Hard- und Software brauchen Schulen künftig lediglich Internetzugang und WLAN – Smartphones oder Tablets verwenden die Schüler ohnehin bereits. Derzeit wird die Schul-Cloud an 25 Schulen getestet. Langfristig soll sie in allen Klassenzimmern den digitalen Wandel vorantreiben.

SCHUL-CLOUD POTSDAM

Hasso-Plattner-Institut Campus Griebnitzsee 14482 Potsdam www.hpi.de

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Brandenburg

LABOR FÜR DIE HOSENTASCHE Dank optischem Modul und cloudbasierter Bilderkennungs-Software wird das Smartphone zum Mikroskop Mikroskopische Analysen für jeden und überall – so lautet die Vision von Oculyze. Realität werden soll sie mithilfe eines aufsteckbaren Mikroskops für das Smartphone sowie eines cloudbasierten Service zur Bildauswertung, die das Start-up entwickelt hat. Mikroskopische Bilder lassen sich damit aufnehmen und sekundenschnell analysieren – ohne teure Laborausstattung oder Spezialwissen. Dies öffnet zahlreiche Einsatzfelder. Eine App, die es etwa kleineren Brauereien ermöglichen soll, schnell und günstig Hefe zu untersuchen, gibt es bereits. Weitere Anwendungen wie zur Malaria-Erkennung oder zur Überwachung von Abwasser sind in Arbeit.

OCULYZE – SMARTPHONEMIKROSKOP MIT BILDERKENNUNG WILDAU 38

Oculyze GmbH Hochschulring 1 15745 Wildau www.oculyze.de


HILFE OHNE HÜRDEN

Berlin

Eine gemeinnützige Organisation stellt ein Online-Verzeichnis bereit, das es einfacher macht, Unterstützung zu finden Wo kann ich als Flüchtling Deutsch lernen? Wer hilft mir bei Fragen zum Sorgerecht? Wie entkomme ich meiner Sucht? Es gibt eine Vielzahl von Beratungsstellen, die Betroffene in schwierigen Lebenslagen unterstützen und informieren. Die passende Anlaufstelle zu finden, ist jedoch oft schwierig. Die von der Benckiser Stiftung Zukunft initiierte Online-Plattform clarat.org hilft weiter: Familien, Kinder und Jugendliche sowie Flüchtlinge können hier mit ihrer Postleitzahl nach Unterstützung suchen – das Verzeichnis steht in acht Sprachen zur Verfügung. Ein Projekt, das den Zugang zu Hilfe schnell und unkompliziert ermöglicht. Gibt es vor Ort keine passende Institution, werden Online -und Telefonangebote angezeigt.

ONLINE-HILFEVERZEICHNIS CLARAT.ORG BERLIN

clarat gGmbH Französische Str. 47 10117 Berlin www.clarat.org

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Berlin

GLAUBEN IM EINKLANG Eine gemeinnützige Initiative vereint Menschen unterschiedlicher Religionen unter dem Dach der Musik Ob russisch-orthodoxer Chor, brasilianischer Candomblé-Sänger oder shintoistischer Trommler mit japanischen Wurzeln: So unterschiedlich wie die Musikstile der Künstlerinnen und Künstler sind auch ihre Glaubensrichtungen. Um den gegenseitigen Respekt und den Dialog zwischen den Religionen zu fördern, setzt das Berliner Sozialunternehmen COEXIST Interfaith Music Festival mit dem Projekt Faiths In Tune auf die verbindende Kraft von Musik: Auf internationalen Festivals in London und Berlin brachte die Initiative bereits über 30.000 Menschen zusammen, die gemeinsam auf Konzerten, Märkten und bei Tanzdarbietungen die kulturelle Vielfalt und Offenheit feierten. Für mehr Miteinander der Religionen.

FAITHS IN TUNE – FESTIVAL DER RELIGIONEN BERLIN

COEXIST Interfaith Music Festival e. Kfr. Heilmannring 61b 13627 Berlin www.faithsintune.org

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SAFRAN STATT OPIUM Ein Start-up vertreibt Spezialitäten aus Konfliktregionen, um Kleinbauern zu fördern und Frieden zu stiften Safran aus Afghanistan oder Freekeh-Weizen aus Palästina: Es sind kulinarische Spezialitäten, die Conflictfood aus Krisenregionen nach Deutschland importiert und verkauft. Das Ziel des Social Startups: Durch direkten Handel Kleinbauern, zum Beispiel am Hindukusch, jenseits von Opium neue wirtschaftliche Perspektiven aufzuzeigen und so langfristig zu Frieden und Entwicklung beizutragen. Ein Teil des Erlöses fließt zurück in Bildungsprojekte. Hierzulande werden die Waren in Werkstätten für Menschen mit Behinderung konfektioniert. Zu jedem Produkt gibt es eine eigens verfasste Zeitung, die über das Krisenimage hinaus informiert – über Kultur, Geschichte und Gastfreundschaft.

CONFLICTFOOD – LEBENSMITTEL AUS KRISENGEBIETEN BERLIN

Conflictfood GmbH Cuvrystr. 2 10997 Berlin www.conflictfood.com 41


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FREIE BAHN FÜR VERKEHRSEXPERTEN Ein Unternehmen initiiert ein offenes Datenportal und Hackathons, auf denen neue Mobilitätlösungen entstehen Wie sieht die Zukunft des Bahnreisens aus? An neuen Mobilitätsideen arbeiten Entwickler, Start-ups und die Deutsche Bahn. Und zwar gemeinsam auf den Hackathons, zu denen das Verkehrsunternehmen regelmäßig einlädt. Dafür stellt die Deutsche Bahn Firmendaten wie Betriebsstellenverzeichnis oder Streckennetz bereit: Auf data.deutschebahn.com können Entwickler jederzeit auf den Datenschatz zugreifen und ihn verwenden, um neue Anwendungen zu programmieren. Mit dem Projekt stellt der Konzern als eines der ersten deutschen Unternehmen offene Daten zur Verfügung und weitet Open Innovation auf den Mobilitätsbereich aus.

DB OPEN DATA BERLIN

Deutsche Bahn AG / DB mindbox / DB Systel Holzmarktstr. 6 – 9 10179 Berlin http://data.deutschebahn.com

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HEIZFOLIE AELECTRA BERLIN

Deutsche Energiesysteme GmbH Torgauer Str. 12 – 15 10829 Berlin www.aelectra.de

WENN DIE ZIMMERDECKE ZUR HEIZUNG WIRD Hauchdünne unsichtbare Folien versorgen Räume klimaneutral mit Wärme Waschmaschine, Stereoanlage und Co. mit selbst erzeugtem Solarstrom zu betreiben, ist heute längst keine Seltenheit mehr. In Zukunft soll Sonnenenergie auch für angenehme Wärme in Haus und Wohnung sorgen. Möglich wird das unter anderem mit dem Heizsystem aelectra des Start-ups Deutsche Energiesysteme: Die elektrisch betriebene Folie aus Carbon-Kunststoff-Verbund lässt sich auf Decke, Wand oder Fußboden und unter jedem Material installieren. Die Heizung verschwindet so unter Böden und Tapeten, Rohre und Radiatoren sind dafür nicht mehr notwendig. Eine Technologie, die das Tor zur Wärmewende öffnet.

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WETTERVORHERSAGE ALS RETTUNGSANKER Ein Hilfsprojekt sagt Naturkatastrophen voraus und unterstützt Menschen dabei, sich für den Notfall zu wappnen Verheerende Stürme, sintflutartige Regenfälle: Vor allem in Entwicklungsländern kämpfen die Menschen mit den Auswirkungen des Klimawandels. Ohne humanitäre Hilfe vor Ort geht es nicht. Allerdings kommt diese oft zu spät. Der neue Ansatz der Initiative Forecast-based Financing: Sie hilft, bevor die Katastrophe eintritt. Im ersten Schritt nutzt sie modernste Methoden, um extreme Witterungen kurz-, mittel- und langfristig vorauszusagen. Sind Sturm oder Starkregen zu erwarten, versorgen die Helfer die Bewohner bedrohter Gebiete rechtzeitig mit Geld für Vorräte oder wasserfeste Kleidung. Ein Projekt, mit dem das Deutsche Rote Kreuz und das Auswärtige Amt eine Lücke in der humanitären Hilfe schließen.

KATASTROPHENSCHUTZPROJEKT FORECAST-BASED FINANCING 44

BERLIN

Deutsches Rotes Kreuz Carstennstr. 58 12205 Berlin www.drk.de/en/forecast-based-financing/


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NACHRICHTEN VON NEUBERLINERN FÜR NEUBERLINER Journalisten aus Syrien, Afghanistan, Ägypten und Iran informieren über eine Online-Plattform Geflüchtete Wie hat Hertha gespielt? Welche Flüchtlingsunterkunft hat der Bürgermeister besucht? Was ist los in der Hauptstadt? Amal, Berlin! informiert Geflüchtete täglich auf Arabisch und Farsi darüber, was in der Spreemetropole passiert. Zehn Journalisten aus Iran, Syrien, Afghanistan und Ägypten stellen die wichtigsten Nachrichten aus der Stadt zusammen und schicken sie Geflüchteten aufs Handy. Das Interessanteste vom Tage wird ergänzt durch Kommentare, Videos, Reportagen und praktische Tipps. Eine Online-Plattform, die Geflüchteten einen Zugang zu ihrer neuen Heimat eröffnet – und es Journalisten ermöglicht, sich für den deutschen Arbeitsmarkt zu qualifizieren.

ONLINE-ZEITUNG AMAL, BERLIN! BERLIN

Evangelische Journalistenschule Berlin Jebensstr. 3 c/o Evangelische Journalistenschule 10623 Berlin www.amalberlin.de

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GENOSSENSCHAFTLICH ORGANISIERTER ONLINEMARKTPLATZ FAIRMONDO BERLIN

Fairmondo eG Glogauer Str. 21 10999 Berlin www.fairmondo.de

WIRTSCHAFT IST ÄNDERBAR Ein genossenschaftlicher Internet-Marktplatz zeigt, dass auch Online-Plattformen gemeinwohlorientiert sein können Kontrollierter Handel und nachhaltige Herstellung? Spielen bei den großen Online-Händlern bisher kaum eine Rolle. Anders bei Fairmondo. Der Online-Marktplatz fördert gezielt faire und nachhaltige Produkte und geht als Genossenschaft mit gutem Beispiel voran: Über 18 700 Privatpersonen und gewerbliche Händler sorgen gemeinsam für Transparenz und Offenheit im Unternehmen und verkaufen bzw. kaufen knapp drei Millionen Produkte. Ziel ist es, als Open-Source-Plattform dem Gemeinwohl statt den Aktionären zu dienen und bewussten Konsum zu fördern. Für jede getätigte Transaktion wird ein „faires Prozent“ an eine gemeinnützige Organisation gespendet. So fällt es Nutzern leicht, Gutes zu entdecken – und zu tun. 46


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ELTERN JA, LIEBE NEIN Ein Internetportal bringt Menschen zusammen, die auf freundschaftlicher Basis eine Familie gründen möchten Familienleben ohne Liebesglück. Geht nicht? Geht doch, sagen die Gründer von Familyship. Um Menschen mit Kinderwunsch, aber ohne passenden Partner zu helfen, hat der Social Entrepreneur ein neues Internetportal entwickelt: Zwei Menschen finden sich dort online zusammen, um gemeinsam ein Kind großzuziehen. Als Freunde, nicht als Liebespaar. Co-Parenting nennt sich dieses alternative auf Freundschaft aufgebaute Familienkonzept. Die Idee entstand aus der schwul-lesbischen Szene. Schnell wurde jedoch deutlich, dass Familyship jedem Alleinlebenden neue Wege zum Familienglück aufzeigen kann.

FAMILYSHIP – DAS NEUE FAMILIENMODELL BERLIN Familyship UG Krachtstr. 3 10245 Berlin www.familyship.org

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WAS WEISST DU ÜBER DEN HOLOCAUST? Ein multimediales Bildungsprojekt kreiert eine neue Gedenkkultur, um die Erinnerung an die Schoah zu bewahren Sind Antisemitismus und Judenverfolgung ein Thema für die vierte Nachkriegsgeneration? Das Webprojekt #uploading_holocaust will das herausfinden und nutzt dafür das Medium, in dem die Jugendlichen zu Hause sind: Auf uploading-holocaust.com sehen die Schüler selbstgedrehte YouTube-Videos junger jüdischer Israelis – bewegende Bilder von ihrer Klassenfahrt nach Polen, die sie auf den Spuren ihrer ermordeten Vorfahren zu ehemaligen Konzentrationslagern und Massengräbern führt. Ein interaktiver Fragebogen regt anschließend die deutschsprachigen Zuschauer zur Reflexion über die eigene Haltung zum Holocaust an. So geht Erinnern heute.

WEBPROJEKT #UPLOADING_HOLOCAUST BERLIN 48

gebrueder beetz filmproduktion Berlin GmbH & Co. KG Heinrich-Roller-Str. 15 10405 Berlin www.gebrueder-beetz.de


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KEINE MACHT DEN KEIMEN Ein digitales Programm motiviert Krankenhauspersonal auf intelligente Weise, seine Hände zu desinfizieren Bis zu 15.000 Patienten sterben in Deutschland pro Jahr an Krankenhausinfektionen. Das A und O im Kampf gegen die multiresistenten Keime: Hygiene. HygNova Medical erleichtert es dem Krankenhauspersonal durch einen neuen Ansatz, die nötigen Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten: Ein Tablet im Raum fordert Schwestern oder Ärzte mit Licht- und Tonsignalen dazu auf, ihre Hände zu desinfizieren. Wer entkeimt, wird belohnt – beispielsweise mit einem finanziellen Bonus oder durch ein virtuelles Lob. Sensoren erfassen zudem die durchgeführten Desinfektionen und sorgen für mehr Transparenz. Ziel des Start-ups HygNova ist es, Krankenhausinfektionen um bis zu 68 Prozent zu senken.

HYGNOVA MEDICAL – INTELLIGENTER INFEKTIONSSCHUTZ FÜR KRANKENHÄUSER BERLIN

HygNova Rohrdamm 88 13629 Berlin www.hygnova.com

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SCHLAFPLATZ PER APP Eine interaktive Karte zeigt Straßenkindern, wo ihnen Hilfsangebote offenstehen Schätzungen zufolge sind rund 29.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland wohnungslos und schlagen sich Tag für Tag alleine durch. Was viele dennoch besitzen, ist ein Smartphone. Der Verein KARUNA hilft den jungen Obdachlosen deshalb mit einem kostenlosen Online-Angebot: Per Klick finden Nutzer über 3.000 Anlaufstellen, ob für einen Schlafplatz, mobile Duschen, eine warme Mahlzeit oder medizinische Hilfe. Die interaktive Karte gibt es als App und als Browser-Version, auf Deutsch, Englisch, Arabisch und Polnisch. Bei ihrer Entwicklung konnten die Kinder und Jugendlichen ihre Wünsche mit einbringen – von leicht verständlichen Icons bis hin zu geringem Verbrauch von Datenvolumen.

MOKLI – HILFEFINDER-APP FÜR JUGENDLICHE IN DER NOT BERLIN

KARUNA e. V. Hausotterstr. 49 13409 Berlin www.karunaberlin.de

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PLÖTZLICH HACKER Ein Online-Rollenspiel sensibilisiert Schüler für Themen wie Verschlüsselung und Datenschutz Abhörskandal, Datenklau, verschlüsselte Botschaften – all das steckt in Data Run. In diesem sogenannten Alternate Reality Game, einer Art interaktivem Rollenspiel, schlüpfen Schüler in die Rolle von Hackern, um mithilfe einer investigativen Journalistin einen Doppelagenten zu entlarven und so einen Anschlag auf Berlin zu verhindern. In dem realistisch gestalteten Verschwörungsthriller suchen sie Passwörter, arbeiten mit Verschlüsselungs-Software und setzen sich auf diese Weise spielerisch mit Themen wie Massenüberwachung und Datenschutz auseinander. Data Run ist frei zugänglich und lässt sich auch weiterentwickeln.

DATA RUN – ALTERNATE REALITY GAME BERLIN

medialepfade.org – Verein für Medienbildung e. V. Oranienstr. 19a 10999 Berlin www.medialepfade.org 51


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KLUGER KARTEIKASTEN Mithilfe einer kostenlosen App können Schüler und Studenten ihren Lernstoff unkompliziert organisieren In zwei Wochen steht eine Prüfung an, die Zeit zum Lernen wird knapp. Eine Software bietet Schülern und Studenten nicht nur frei zugängliches Wissen, sondern ein Werkzeug, mit dem sie ihre persönlichen Lehrpläne erstellen und ihr Pensum organisieren können. Das Lernen mit der App des Start-ups memucho funktioniert wie mit klassischen Karteikarten – nur ist das Programm klüger: Es errechnet die Lernzeit, erinnert an die Wiederholung des Stoffes, es motiviert und belohnt sogar, wenn ein Ziel erreicht ist. So nutzt memucho die Potenziale der Digitalisierung, um das Faktenlernen auf neue Weise zu optimieren.

MEMUCHO – ONLINEPLATTFORM ZUM FAKTENLERNEN BERLIN

memucho Leopoldstr. 8b 10317 Berlin www.memucho.de

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OFFENES ARCHIV IM NETZ Eine Online-Plattform bündelt Anfragen von Abgeordneten und macht sie leichter für die Öffentlichkeit zugänglich Das Fragerecht ist ein wichtiges Recht der Abgeordneten – und ein häufig genutztes parlamentarisches Kontrollinstrument. Allein im Bundestag werden pro Wahlperiode tausende kleine Anfragen gestellt, die von der Regierung schriftlich beantwortet werden müssen. Nimmt man die Anfragen in den Länderparlamenten hinzu, ist dies ein riesiger, aber in den verschiedenen Online-Archiven verstreuter Fundus nützlicher Informationen. Auf kleineanfragen.de sammelt und bündelt die Open Knowledge Foundation diese Dokumente und macht sie so – als Beitrag zu Transparenz und Partizipation – leichter für die Öffentlichkeit zugänglich.

KLEINEANFRAGEN.DE BERLIN

Open Knowledge Foundation Deutschland Singerstr. 109 10179 Berlin www.kleineanfragen.de 53


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ÖKOLOGISCHES LAPTOP PANGEA SUN BERLIN

Pangea Electronics Zelterstr. 8 10439 Berlin www.pangeaelectronics.com

COMPUTER FÜR EINE BESSERE WELT Mit einem modularen Notebook will ein Start-up Umwelt und natürliche Ressourcen schonen Die Unternehmensidee von Pangea Electronics ist einfach, aber genial: Das Social Start-up will nach dem Baukasten-Prinzip Notebooks fertigen, deren Einzelteile sich individuell kombinieren und wechseln lassen. Ist das Display kaputt, wird es ausgetauscht – und nicht der ganze Rechner. Das schont Umwelt und Geldbeutel. Innovationen regt zudem die quelloffene Open-Source-Bauweise an, mit der Tüftler Soft- und Hardware abwandeln und ihre Ideen online teilen oder verkaufen können. Gefertigt werden sollen die Computer im westafrikanischen Guinea, wo das Start-up Beschäftigung und Entwicklung fördern will.

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NUR NICHT AUS DER ROLLE FALLEN Mithilfe von Online-Planspielen entwickeln Schülerinnen und Schüler sowie Studierende Lösungen für politische Herausforderungen Ob Klimawandel oder Flüchtlingspolitik – angesichts unübersichtlicher Herausforderungen wächst die Sehnsucht nach simplen Lösungen. Doch diese bergen Gefahren, gerade für die Demokratie. Mit den Planspielen, die die Firma Planpolitik konzipiert und über eine Online-Plattform namens Senaryon anbietet, können sich Schülerinnen und Schüler sowie Studierende darin üben, selbst Antworten auf politische Fragen zu finden. Dazu schlüpfen sie in unterschiedliche Rollen, verhandeln und schließen Kompromisse. So lernen sie komplexe politische Themen und Prozesse nachzuvollziehen – und öffnen sich zugleich für andere Sichtweisen.

PLANSPIELPLATTFORM SENARYON BERLIN

planpolitik Friedelstr. 16 12047 Berlin www.planpolitik.de

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ZWEITE CHANCE FÜR SCHRÄGE FRÜCHTCHEN Ein Start-up verkauft Obst und Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern und bewahrt es so vor dem Müll Fast ein Drittel einer Obst- oder Gemüseernte landet in Deutschland nicht auf unseren Tellern – aber nicht, weil es verdorben ist. Im Gegenteil: Es ist so frisch wie der Rest. Landwirte sortieren all jene Produkte aus, die nicht den optischen Vorstellungen der Verbraucher entsprechen: krumme Gurken oder knubbelige Kartoffeln. Diese landen dann in der Biogasanlage oder schlimmstenfalls im Müll. Querfeld will der Verschwendung ein Ende setzen und zum Umdenken anregen: Über eine OnlinePlattform will das Start-up Erzeuger und Händler vernetzen und Früchte mit Fehlern zum Verkauf anbieten. Der Effekt: Lebensmittelverluste werden reduziert, Erzeuger verdienen mehr – und Verbraucher profitieren von günstigeren Produkten.

VERTRIEBSPLATTFORM QUERFELD BERLIN 56

Querfeld Kochhannstr. 19 10963 Berlin www.querfeld.bio


Berlin

BEHANDLUNG AUF DER VIRTUELLEN COUCH Neuartige Online-Kurse unterstützen Menschen mit psychischen Störungen dabei, sich selbst zu helfen Ob Depression, Angststörung oder Burn-out: Schnelle Hilfe ist gefragt, wenn das Leben aus den Fugen gerät. Doch der Therapiebeginn lässt oft monatelang auf sich warten. Mit den Online-Kursen des Sozialunternehmens Selfapy helfen sich Betroffene selbst – und zwar anonym, zeitnah und unter professioneller Anleitung: Interaktive Übungen, Videos und Texte vermitteln Strategien der kognitiven Verhaltenstherapie. Die Gründerinnen von Selfapy haben das Programm gemeinsam mit Professoren und depressiv Erkrankten entwickelt, um Hilfesuchenden eine digitale Anlaufstelle zu bieten und um die Zeit bis zur Therapie vor Ort zu überbrücken. Für mehr Lebensqualität in Krisenzeiten.

SELFAPY – DIGITALES HILFSPROGRAMM FÜR MENSCHEN MIT PSYCHISCHEN STÖRUNGEN BERLIN

Selfapy GmbH Kastanienallee 29 – 30 10435 Berlin www.selfapy.de

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Berlin

SILK ROAD CULTURAL BELT – INTERKULTURELLE MUSIKINITIATIVE BERLIN

Silk Road Cultural Belt & Silk Road Symphony Orchestra Bergstr. 25 10115 Berlin www.callias-foundation.org

DER KLANG DER SEIDE Mit einem internationalen Musikprojekt fördert ein Orchester den Austausch zwischen Klassikfans aus aller Welt Gewürze, Gold, Jade, Porzellan und vor allem Seide transportierten Händler auf der Seidenstraße, der berühmtesten Handelsroute im Mittelalter. Das Silk Road Symphony Orchestra schickt seit 2016 Musik auf die Reise und will durch Kultur ohne Grenzen den Austausch zwischen Menschen in aller Welt fördern: Musikliebhaber aus Ländern entlang der ehemaligen Seidenstraße laden auf einer interaktiven Internetplattform ihre Highlights der klassischen Musik hoch – ob Video, MP3 oder Stücke aus ihrer persönlichen Playlist. Die vielfältigen Inspirationsquellen fließen in die Arbeit des Orchesters ein, in dem rund 60 Solisten aus über 20 Nationen gemeinsam die interkulturelle Seidenstraße zum Klingen bringen.

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DIE ALGE AUF DEM DACH Ein Start-up entwickelt eine Solargasanlage, die mithilfe von Algen Energie produziert Sonnenenergie vom eigenen Hausdach ernten: Dafür braucht es künftig keine Photovoltaik mehr, glauben die Gründer von Solaga. Das Start-up will eine Anlage bauen, mit der jeder selbst klimaneutrales Biogas gewinnen kann. Ein grüner Teppich aus Algen soll die umweltfreundliche Energie produzieren. Sonnenmethan statt Sonnenstrom lautet die Devise. Der Vorteil: Das gewonnene Gas lässt sich problemlos für längere Zeit in Tanks speichern. Und Hausbesitzer müssen sich keine teuren Batterien oder Brennstoffzellen mehr anschaffen – ohne die es bei der Stromgewinnung per Photovoltaik bislang nicht geht. Ein neuer Weg in der autarken Energieversorgung.

SOLARGASANLAGE SOLAGA BERLIN

Solaga Brook-Taylor-Str. 2 10439 Berlin www.solaga.de

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Berlin

WENN HELFER OFFEN REDEN Eine gemeinnützige Initiative ruft ein Wissensnetzwerk und Camps ins Leben, damit soziale Projekte wachsen Tue Gutes – und sprich darüber. Dieser Leitsatz gilt vor allem für soziale Innovationen, die sich selten von selbst verbreiten. Auf openTransfer.de teilen soziale Entrepreneure, ehrenamtliche Initiatoren und Mitarbeiter von Non-Profit-Organisationen ihr Know-how, diskutieren über ihre Projekte und entwickeln gemeinsam Strategien weiter. So entsteht praxisnahes Wissen, von dem alle profitieren. Und zwar nicht nur auf der Plattform, sondern auch per E-Book, in regionalen openTransfer CAMPs oder auf Webinaren. Eine Initiative der Stiftung Bürgermut, die bürgerschaftliches Engagement bekannter machen will und ehrenamtliche Projekte stärkt. Für noch mehr Lust auf Bürgereinsatz.

OPENTRANSFER – GUTES EINFACH VERBREITEN BERLIN 60

Stiftung Bürgermut Propststr. 1 10178 Berlin www.opentransfer.de


Berlin

DEUTSCHE PRODUKTE FÜR DAS REICH DER MITTE Über ein Online-Shopping-Portal können kleinere deutsche Unternehmen Produkte an chinesische Kunden verkaufen Ob Autos, Maschinen oder Sportartikel – Waren „made in Germany“ sind in China beliebt. Bislang waren es jedoch vor allem größere Konzerne, die im Reich der Mitte gute Geschäfte machten. Das Start-up Things move China will nun auch kleineren Herstellern den Zugang zum chinesischen E-Commerce-Markt eröffnen: Über ein Online-Shopping-Portal mit passender App können sie ihre Produkte marktgerecht positionieren und so chinesische Kunden direkt erreichen. Als Transaktionsdienstleister übernimmt Things move China zudem Abrechnungsabwicklung, Versand und Kundenbetreuung – und erleichtert den Firmen so den grenzüberschreitenden Handel.

E-COMMERCEPLATTFORM DONGXII BERLIN

Things move China GmbH Ackerstr. 76 10245 Berlin www.dongxii.com/merchant

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Berlin

LERNSOFTWARE VEEDU AZUBI Eine Lernsoftware vermittelt Ausbildungsinhalte auf unterhaltsame und spielerische Weise Wertströme, Betriebsvermögen, Kassenfehlbestand – das hört sich nach richtig trockenem Lernstoff an. Dass Rechnungswesen und Co. auch Spaß machen können, beweist die Lernsoftware des Social Start-ups veedu. Mit der E-Learning-Lösung bekommen Azubis Zugang zu einer ganz neuen Art des Lernens: Unterhaltsame Videos vermitteln komplizierte Inhalte. Mit den interaktiven Aufgaben macht es Spaß, abgefragt zu werden. Und wenn’s mal schwierig wird, hilft der Chat mit dem Tutor weiter. Eine Software, die kaufmännischen Auszubildenden auf spielerische Weise dabei hilft, ihren Abschluss zu machen – und die auch in anderen Branchen einsetzbar ist.

LERNSOFTWARE VEEDU AZUBI BERLIN

veedu GmbH Sachsendamm 93 10829 Berlin www.veedu.de

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Berlin

WORKEER – JOBBÖRSE FÜR GEFLÜCHTETE BERLIN

workeer gUG Rodenbergstr. 14 10439 Berlin www.workeer.de

MARKTPLATZ FÜR JOBS Auf einer Online-Plattform haben Geflüchtete die Chance, einen Arbeitgeber zu finden Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu bekommen und selbst für den eigenen Lebensunterhalt sorgen zu können – das ist für viele Geflüchtete das wichtigste Ziel. Bei der Jobsuche hilft die OnlinePlattform workeer.de. Hier können Interessierte nach Stellenangeboten im gesamten Bundesgebiet suchen und sich mit ihrem Profil potenziellen Arbeitgebern präsentieren, vom persönlichen Werdegang über Aufenthaltsstatus bis zu Sprachkenntnissen. Die Nutzer der Seite finden zudem Adressen von Initiativen, die Geflüchtete bei der Jobsuche und Weiterbildung unterstützen, zum Beispiel durch Bewerbungstrainings und Sprachkurse.

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Nordrhein-Westfalen

GEMÜSE KAUFEN UND GUTES TUN Durch die Bestellung von Bio-Produkten können Verbraucher lokale Hilfsprojekte mit Spenden unterstützen Obst und Gemüse regional produziert und in der Kiste direkt an die Haustür geliefert – das gibt es schon länger. Mit den Bio-Lebensmitteln von Beeming Box können Konsumenten nun auch Gutes tun, ohne zusätzliche Mehrkosten: Bei jeder Online-Bestellung einer Obst- oder Gemüsebox im Abo gehen automatisch 10 bis 20 Prozent des Verkaufspreises als Spende an ein regionales Hilfsprojekt nach Wahl. Gerade kleinen und oft unterfinanzierten Vereinen und Initiativen eröffnet das Social Start-up so einen Weg, regelmäßige zusätzliche Einnahmen für ihre gemeinnützige Arbeit zu generieren.

BEEMING BOX – BIO-LEBENSMITTEL FÜR DEN GUTEN ZWECK HÜRTH

Beeming Box GmbH Berrenrather Str. 538 50354 Hürth www.beemingbox.de

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Nordrhein-Westfalen

MIT DEN HÄNDEN SEHEN Ein Start-up bildet Frauen mit Sehbehinderung aus, damit sie in der Brustkrebsvorsorge arbeiten können Sie erkennen Gewebeveränderungen, die vielen Ärzten entgehen: Blinde Frauen nutzen ihren geschulten Tastsinn, um Vorsorge-Patientinnen auf Brustkrebs zu untersuchen. Denn je früher die Krankheit entdeckt wird, desto größer sind die Chancen auf Heilung. Um Knoten oder Geschwüre zu entdecken, werden blinde oder schwer sehbehinderte Frauen zu Medizinischen Tastuntersucherinnen (MTU) ausgebildet. Das Programm wurde von dem Start-up discovering hands entwickelt. Von der Idee profitieren sowohl Patientinnen als auch sehbehinderte Frauen, denen das Projekt neue berufliche Perspektiven eröffnet.

DISCOVERING HANDS – BRUSTKREBSFRÜHERKENNUNG DURCH BLINDE FRAUEN MÜLHEIM AN DER RUHR

discovering hands Wiesenstr. 35 45473 Mülheim an der Ruhr www.discovering-hands.de 65


Nordrhein-Westfalen

LEBEN RETTEN IN 3-D Ein virtuelles Training soll künftig Notfallsanitäter in der Ausbildung auf ihren Einsatz vorbereiten Erleiden Kleinkinder einen allergischen Schock, kommt es auf jede Minute an. Eine Situation, die kaum ein Notfallsanitäter in seiner Ausbildung erlebt. Im Ernstfall kann Erfahrung jedoch Leben retten. Unter Leitung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg entwickelt deshalb ein interdisziplinäres Konsortium aus Medizinern, Didaktikern und Computerspezialisten ein virtuelles Training: Mit EPICSAVE können künftig auch seltene Notfallsituationen in der Ausbildung geübt werden. Den Sanitätern wird durch Technologien wie Virtual Reality die Möglichkeit eröffnet, die Behandlung vorab durchzuspielen. Das Praxistraining in der virtuellen Welt wird dabei eng mit theoretischen Lerninhalten verknüpft.

NOTFALLTRAINING EPICSAVE SANKT AUGUSTIN

EPICSAVE Konsortium, Konsortialleitung Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Grantham-Allee 20 53757 Sankt Augustin www.epicsave.de

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Nordrhein-Westfalen

DIE PAPIERLOSE KÜCHE Eine App vereinfacht das Qualitäts- und Hygienemanagement in der Gastronomie Wann wurde welches Küchengerät zuletzt gereinigt? Sind die Temperaturen in der Kühltheke niedrig genug? Wurden die gelieferten Waren kontrolliert? Ein strenges Qualitäts- und Hygienemanagement ist in der Gastronomie und im Lebensmittelhandel unverzichtbar. Die App des Start-ups Flowtify macht es den Mitarbeitern einfacher, die hohen Standards einzuhalten. Statt wie bisher üblich auf Papierlisten werden die Hygiene-Checks digital dokumentiert. Das Programm prüft außerdem, ob alle Tätigkeiten erledigt wurden, und bietet Gebrauchsanweisungen oder Schulungsunterlagen. So hält in einer Branche mit viel Handarbeit die Digitalisierung Einzug.

HYGIENEMANAGEMENT-APP FLOWTIFY KÖLN

Flowtify GmbH Holzmarkt 59 – 65 50676 Köln www.flowtify.de 67


Nordrhein-Westfalen

ASTHMA-NOTFALLTASCHE CHRONIKIT DUISBURG

IQutilis UG Kulturstr. 96 47055 Duisburg www.kreativschufter.de

ERSTE HILFE AUS DER TASCHE Eine Notfalltasche ermöglicht es Laien ohne Vorkenntnisse, Menschen zu helfen, die einen Asthmaanfall erleiden Es pfeift und rasselt in der Lunge, der Betroffene hat Atemnot: Bei einem Asthmaanfall heißt es schnell handeln! Die meisten Ersthelfer sind damit jedoch überfordert. Der Social Entrepreneur IQutilis hat deshalb die Notfalltasche Chronikit entwickelt. Sie enthält alle wichtigen Utensilien, um den Kranken sofort unterstützen zu können – vom Nothilfeplan bis zum Spray. Vor allem junge Menschen mit chronischem Asthma, die einen Anfall nur schwer allein bewältigen können, profitieren von der Idee. Mit der Tasche geht IQutilis neue Wege in der Ersten Hilfe.

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Nordrhein-Westfalen

VERTRAUEN IST GUT, VERNETZEN IST BESSER Lindera hat ein Fürsorge-Tool für die Pflegeberatung und Einbindung von Angehörigen entwickelt Gesetzgeber und Familien fordern eine individuelle Pflege trotz Fachkräfte- und Zeitmangel. Diese Pole bringt das digitale Lindera Fürsorge-Tool zusammen. Es ermöglicht Pflegenden, Angehörigen und Senioren selbst, ihr Wissen um den Menschen in der Pflege zu teilen. So können auf der Basis von wissenschaftlichen Methoden und Praxiserfahrung die besten Entscheidungen getroffen werden. Mithilfe einer App werden Informationen zum Wohlbefinden eines Pflegebedürftigen erfasst. Das Resultat: Die Lindera Fürsorge-Analyse. Sie vernetzt das gesamte Pflegeteam und zeigt, mit welchen Maßnahmen die individuelle Lebensqualität kontinuierlich verbessert werden kann. Auch Angehörige werden eingebunden, wenn sie werktags nicht vor Ort sein können.

LINDERA – FÜRSORGE-TOOL FÜR PFLEGEBERATER UND PFLEGENDE ANGEHÖRIGE DÜSSELDORF

Lindera GmbH Kanonierstr. 14 40476 Düsseldorf www.lindera.de

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Nordrhein-Westfalen

DIE NAMEN DER JUSTIZ Eine neues Informationsportal stellt amtliche Dokumente der höchsten Gerichte erstmals offen im Internet zur Verfügung Rechtsprechung? Für viele Bürger ein Buch mit sieben Siegeln. Wichtige Urteile werden von „dem Bundesgerichtshof“ oder „dem Bundesarbeitsgericht“ gesprochen. Wer sich dahinter verbirgt, bleibt jedoch im Dunkeln. Bis jetzt. Ein Forschungsprojekt öffnet einen Dokumentenfundus, der bisher nur juristischen Experten zugänglich war. Tausende von Papierseiten wurden dafür erstmals digitalisiert – die Aufgabenverteilung und Senatsbesetzung der Bundesgerichte seit 1950. Nun können Wissenschaftler und andere Interessierte jederzeit einsehen, welche Richter an welchem Gericht welche Fälle entschieden haben. Für mehr Transparenz im Rechtsdschungel.

OFFENE PLATTFORM RICHTER-IM-INTERNET.DE BONN 70

Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern Kurt-Schumacher-Str. 10 53113 Bonn www.coll.mpg.de/team/page/hanjo_hamann


Nordrhein-Westfalen

SELBST ESSEN SCHMECKT AM BESTEN Intelligent designtes Geschirr erleichtert Menschen mit Handicap das Essen und Trinken Mit zittrigen Händen einen Becher halten? Mit nur einer Hand ein Brot schmieren? Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen sind alltägliche Handgriffe oft eine große Hürde. Das Geschirr von Ornamin macht das Leben mit kleinen Tricks einfacher. So sorgt etwa eine kaum sichtbare Antirutschblume auf der Tasse dafür, dass man den Kaffee fest im Griff hat. Und ein Essbrettchen mit erhöhtem Rand garantiert, dass beim Stullenschmieren nichts verrutscht. Dank ihres Designs fallen die Hilfen auf den ersten Blick nicht einmal auf. Intelligente Ideen, mit denen Inklusion im Alltag problemlos gelingt.

SCHNABELTASSE 4.0 – BARRIEREFREIES GESCHIRR MINDEN

Ornamin-Kunststoffwerke GmbH & Co. KG Kuckuckstr. 20 a – 24 32427 Minden www.ornamin.com

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Nordrhein-Westfalen

ONLINE-PLATTFORM DIE MASTERARBEIT LÜDINGHAUSEN

Partner der Wissenschaft UG Aldenhövel 41 59348 Lüdinghausen www.die-masterarbeit.de

FINDE DEINEN MEISTER Eine Online-Plattform hilft mittelständischen Unternehmen, Nachwuchskräfte für ihre Forschung zu finden Hidden Champions gelten als Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Im Wettbewerb um Nachwuchskräfte haben sie aber oft das Nachsehen. Studenten, die ihre Abschlussarbeit bei einem Unternehmen schreiben wollen, wenden sich meist an große Konzerne. Dabei bieten auch kleinere Firmen spannende Chancen der Zusammenarbeit. Einen Zugang zu diesen Möglichkeiten eröffnet die Online-Plattform „Die Masterarbeit“: Auf dem Portal können sich Unternehmen kostenfrei mit ihren Forschungsthemen präsentieren; Studenten wiederum finden dort nicht nur das passende Thema für ihre Examensarbeit, sondern vielleicht auch ihren künftigen Arbeitgeber.

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Nordrhein-Westfalen

VON DER SONNE IN DIE STECKDOSE Ein Energiemanagement-System trägt dazu bei, den Eigenverbrauch von Strom zu erhöhen Selbst erzeugten Solarstrom auch selbst zu verbrauchen, spart bares Geld. Das Start-up shine hat eine technische Lösung entwickelt, die Besitzern von KWK- und Photovoltaikanlagen die Möglichkeit eröffnet, ihre Sonnenenergie optimal zu nutzen und so unabhängiger von großen Stromkonzernen zu werden. Basis ist der Energiemanager, ein Computer, der mit der Photovoltaikanlage und dem Zähler verbunden wird. Er berechnet die effizientesten Einstellungen für den eigenen Haushalt. Nutzer des Energiemanagers bekommen zudem eine Empfehlung, ob sich die Investition in einen Batteriespeicher lohnt – damit überschüssiger Strom dann selbst genutzt werden kann, wenn er gebraucht wird.

SHINE ENERGIEMANAGER ESSEN

shine easyOptimize GmbH Huyssenallee 52 – 56 45128 Essen www.shinepowered.com

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Nordrhein-Westfalen

SCHEITERN ALS CHANCE Ein Beratungsprojekt nimmt der Pleite den Makel und zeigt, wie Rückschläge zum Erfolg führen können Handeln, bevor es zu spät ist – das ist das Erfolgsrezept von TEAM U. Das erste Sozialunternehmen Deutschlands für Turnaround-Beratung unterstützt Firmen, Freiberufler und Selbstständige frühzeitig in der Krise, um eine Insolvenz abzuwenden. Experten hierfür sind ehemals betroffene Unternehmerinnen und Unternehmer selbst: Sie werden als Krisen- und Insolvenzerfahrene zu Beratern ausgebildet, die ihr Know-how weitergeben – ergänzend gibt es kostenfrei Hilfe per Hotline, Internet und in Gesprächsgruppen. So macht TEAM U aus dem vermeintlichen Makel des Scheiterns eine Kompetenz – damit der Neustart gelingt.

TEAM U – NEUSTART ZUM ERFOLG KÖLN

TEAM U – RESTART gGmbH Markmannsgasse 7 50667 Köln www.team-u.de

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Nordrhein-Westfalen

SPIELEN FÜR DEN ERNSTFALL Forscher entwickeln ein softwarebasiertes Training für den Katastrophenschutz und freiwillige Helfer Hochwasser, Gebäudebrände, Anschläge: Auf Krisenereignisse wie diese sind die meisten Menschen hierzulande nicht vorbereitet. Wissenschaftler der Universität Paderborn – C.I.K. kreieren deshalb zusammen mit Partnern das Serious Game TEAMWORK. Mit der Software können Katastrophenschutz-Mitarbeiter und freiwillige Helfer künftig gemeinsam für den Ernstfall trainieren. Wie verhalte ich mich in bestimmten Gefahrensituationen? Wie nutze ich Ressourcen effizient? TEAMWORK simuliert (Übungs-)Einsätze ohne viel Aufwand, basierend auf 3-D-Geodaten. Wie die Krise in der virtuellen Welt gemeistert wurde, diskutieren die Teilnehmer anschließend online – und entwickeln so neue Lösungsstrategien für reale Einsätze.

KRISENSIMULATION TEAMWORK PADERBORN

Universität Paderborn – C.I.K. Pohlweg 47 – 49 33098 Paderborn www.teamworkprojekt.de

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Hessen

STROM FÜR DIE SUBSAHARA Mit kompakten Solarkraftwerken versorgt ein Sozialunternehmen ganze Dörfer in Afrika mit sauberer Energie Hunderte Millionen Menschen in Afrika leben ohne Stromanschluss. Für die wirtschaftliche Entwicklung ein massives Hemmnis. Africa GreenTec will es beseitigen – mithilfe von mobilen Solarkraftwerken. Der Clou: Diese bestehen aus Frachtcontainern, in denen Batterien und Solarmodule verbaut sind. Damit sind sie so kompakt, dass sie sich leicht transportieren und fast überall aufstellen lassen. Dies eröffnet selbst abgelegenen Regionen in der Subsahara die Perspektive auf sauberen nachhaltigen Strom – und wirtschaftliche Entwicklung. Denn jeder Solartainer liefert genug Energie, um damit 5000 Menschen und sogar kleine Gewerbe Tag und Nacht zu versorgen.

MOBILES PHOTOVOLTAIK-KRAFTWERK SOLARTAINER HAINBURG 76

Africa GreenTec AG Außenliegend 19 63512 Hainburg www.africagreentec.com


Hessen

WISSEN ÖFFNET TÜREN Ein Social Start-up bildet Geflüchtete pro bono zu Programmierern aus und vermittelt sie an Unternehmen Wissen öffnet Türen, ermöglicht Integration und Teilhabe – davon sind die Gründer von CodeDoor überzeugt. Gemeinsam mit ehrenamtlichen IT-Experten als Tutoren bilden sie deshalb Geflüchtete pro bono zu Software-Entwicklern aus, stellen ihnen Computer zur Verfügung und vermitteln sie nach Abschluss der acht- bis zehnmonatigen Ausbildung an Unternehmen. Für beide Seiten eine Win-win-Situation: Während das Social Start-up das brachliegende Potenzial der Zuwanderer nutzt und ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt öffnet, erhalten Unternehmen die Chance, die qualifizierten IT-Fachkräfte zu finden, die sie oft händeringend suchen.

PROGRAMMIERERAUSBILDUNG CODEDOOR GIESSEN CodeDoor.org Am Urnenfeld 35 35396 Gießen www.codedoor.org

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Hessen

DIE ETA-FABRIK: ENERGIEEFFIZIENZ WEITER GEDACHT DARMSTADT

Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen, TU Darmstadt Otto-Berndt-Str. 2 64287 Darmstadt www.eta-fabrik. tu-darmstadt.de/eta/index.de.jsp

STROMFRESSER IM VISIER Forscher testen, wie sich Fabriken energetisch optimieren lassen – von der Maschine bis zum Gebäude 29 Prozent des Energieverbrauchs gehen in Deutschland auf das Konto der Industrie. Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt untersuchen deshalb in der Modellfabrik ETA, wie sich Strom und Wärme in der Produktion optimal ausnutzen lassen. Auf dem Prüfstand steht dabei das gesamte System inklusive der Gebäudehülle. Abwärme, die an einer Maschine entsteht, wird beispielsweise weitergeleitet und an der nächsten Maschine genutzt. Überschüssige Energie dient im Sommer zum Kühlen und im Winter zum Heizen der Halle. Damit die gewonnenen Erkenntnisse möglichst schnell ihren Weg in die Praxis finden, sind rund 35 Industriepartner und Forschungsinstitute in das Projekt eingebunden.

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Hessen

KLETTVERSCHLUSS FÜR MIKROCHIPS Mit einer Art Rasen aus Nanodrähten lassen sich Elektronikbauteile ohne Verlöten sicher verbinden Elektrogeräte werden immer kleiner und leistungsfähiger. In ihrem Inneren stapeln sich so mehrere Chips übereinander. Meist werden sie verklebt oder verlötet. Doch die dafür notwendigen Metall-Legierungen mindern die Leitungsfähigkeit und schmelzen bei höheren Temperaturen. Das Start-up NanoWired hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Nanodrähte wie ein Rasen auf Elektronikbauteile aufbringen lassen. Presst man zwei zusammen, verhaken sich die Drähte gleich einem Klettverschluss. Diese Verbindung ist haltbar, hitzebeständig und extrem leitfähig. Das eröffnet neue Möglichkeiten der Kontaktierung, nicht nur in der Elektronikindustrie.

NANO-KLETTVERSCHLUSS FÜR ELEKTRONIKBAUTEILE DARMSTADT

NanoWired GmbH Merckstr. 25 64283 Darmstadt www.nanowired.de

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Hessen

NETZ DES WISSENS Ein Start-up entwickelt eine cloudbasierte Software, die wissenschaftliches Arbeiten einfacher macht Wer einmal eine wissenschaftliche Publikation verfasst hat, weiß, wie viel Arbeit allein im Literaturverzeichnis steckt. Mithilfe von spezieller Software funktioniert die Erstellung der Liste heute größtenteils automatisch, inhaltliche Analysen zu den Texten gehen jedoch verloren: Welche Quelle stützt die These des Autors, welche spricht dagegen? Die cloudbasierte Software RefLinx bietet eine Lösung für das Problem. Sie ermöglicht es, ein Wissensnetzwerk zu erstellen, in dem die genutzte Literatur auch inhaltlich „archiviert“ und in Beziehung zueinander gesetzt wird: ein neuer Weg, um Forschung im Informationszeitalter effizienter zu machen.

REFLINX – SOFTWARE FÜR WISSENSMANAGEMENT FRANKFURT AM MAIN

RefLinx Taunusstr. 6 60329 Frankfurt am Main www.reflinx.com

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Hessen

VIRTUAL-REALITY-APP FÜR DEN BIOLOGIEUNTERRICHT SCHWALBACH

Samsung Electronics GmbH Am Kronberger Hang 6 65824 Schwalbach www.i-dbnd.de

VIRTUELLE REISE DURCH DEN KÖRPER Durch eine Virtual-Reality-App bekommen Schüler komplexe Unterrichtsthemen innovativ und anschaulich vermittelt Was passiert im Körper, wenn er verdaut? Welche Enzyme erledigen welchen Job im Magen? Um Schülern komplizierte Lerninhalte einfacher zugänglich zu machen, haben Samsung und Cornelsen eine zukunftsweisende App als Pilotprojekt entwickelt. Per Tablet, Smartphone und Virtual-Reality-Brille können Schüler auf Entdeckungstour gehen und den Verdauungsprozess aus der 360-Grad-Perspektive miterleben. Entwickelt wurde das Programm gemeinsam von Unternehmen, Lehrkräften, E-Didaktikern und Virtual-Reality-Experten. In interdisziplinären Workshops haben sie klassische Lerninhalte mit den neuen Technologien verknüpft.

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Thüringen

PRIMA KLIMA Wissenschaftler erforschen, wie Räume mit möglichst wenig Energieeinsatz klimatisiert werden können Feelix ist eine Puppe, deren Haut durch Heizdrähte erwärmt wird. Mit ihrer Hilfe untersuchen Wissenschaftler im Klimalabor der Bauhaus-Universität Weimar, welchen Einfluss das Raumklima auf den menschlichen Körper hat. Wird es kalt am Rücken? Ist das Gesicht zu warm? Messgeräte erfassen Temperatur, Feuchtigkeit und Luftströmungen. Ziel der Forscher ist es, Wohn- und Arbeitsräume möglichst energieeffizient zu klimatisieren und gleichzeitig für Behaglichkeit zu sorgen. Und in Zukunft soll sogar die Möglichkeit eröffnet werden, ein persönliches Wohlfühlklima zu schaffen – ganz individuell für jeden, der sich im Raum aufhält.

KLIMALABOR WEIMAR WEIMAR

Bauhaus-Universität Weimar, Professur Bauphysik Coudraystr. 11a 99423 Weimar www.uni-weimar.de/ bauphysik

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Thüringen

WASSERSTOFF IM TANK Eine Technologie schafft die Voraussetzung, um das Tankstellennetz für Brennstoffzellen-Fahrzeuge auszubauen Keine Abgase, sondern reinen Wasserdampf stoßen umweltfreundliche Brennstoffzellen-Fahrzeuge aus. Als „Sprit“ kommt Wasserstoff in den Tank. Der sogenannte Hochdruckelektrolyseur des Mittelständlers Kumatec stellt das grüne Gas künftig effizienter her als bisher und speichert es. Die Anlage des Sondermaschinenbauers kann zudem in Serie gebaut werden – zu günstigeren Preisen als marktüblich. Eine Technologie, die ein bewährtes Verfahren auf neue Weise optimiert und so beispielsweise dazu beitragen könnte, das Tankstellennetz für Brennstoffzellen-Fahrzeuge auszubauen: ein wichtiger Baustein für die Energiewende.

HOCHDRUCKELEKTROLYSEURE – GRÜNEN STROM EFFIZIENT SPEICHERN NEUHAUS-SCHIERSCHNITZ

Kumatec GmbH Industriestr. 14 96524 Neuhaus-Schierschnitz www.kumatec.com 83


Sachsen

RECYCLINGSYSTEM BINEE DRESDEN

binee Zum Mühlweg 85 01108 Dresden www.binee.com

GERÄT GEGEN GUTSCHEIN Mit einem dezentralen Rücknahmesystem für Elektrogeräte fördert ein Sozialunternehmen transparentes Recycling Weniger als die Hälfte der ausrangierten Elektrogeräte werden hierzulande als Wertstoffe gesammelt. Der Rest liegt ungenutzt in Schubladen – oder landet im Restmüll. binee will das ändern: Das Start-up hat ein Sammelsystem entwickelt, das Bürger motiviert, ihren Elektroschrott sachgerecht zu entsorgen. Bringen sie ihn zu einer binee-Sammelbox, bekommen sie dafür einen Gutschein, der bei Geschäften wie Drogerien oder Elektrohändlern eingelöst werden kann. Wann, wie und von welchem Recyclingunternehmen das eigene Gerät abgeholt und verwertet wird, darüber kann man sich per App informieren lassen.

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Sachsen

VON DER FASSADE AUF DEN TELLER Neuartige platzsparende Anlagen ermöglichen es, Algen als Nahrungsmittel auch an Wänden von Gebäuden zu züchten Algen gelten als Rohstoff der Zukunft. Ob als Energielieferant, Bestandteil von Kosmetik oder Nahrungsergänzungsmittel – ihre Verwendung ist vielfältig. Die vom Start-up Mint Engineering konstruierten neuartigen Anlagen eröffnen nun auch die Chance, Mikroalgen als Lebensmittel direkt in der Stadt zu züchten. Die aus schmalen Röhren bestehenden Photobioreaktoren lassen sich erstmalig platzsparend an Hausfassaden anbringen. So bekommen ungenutzte Flächen eine neue Funktion und die eiweißreichen Einzeller werden dort geerntet, wo sie gebraucht werden. In Restaurants kommen sie beispielsweise als Smoothie, Soße oder Schaum frisch auf den Tisch.

ANBAU VON MIKROALGEN IM URBANEN RAUM DRESDEN

MINT Engineering GmbH Am Torfmoor 1b 01109 Dresden www.mint-engineering.de

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Sachsen

FACHKRÄFTE STATT FREMDENHASS Eine Unternehmensinitiative will die Willkommenskultur stärken und Integration von Zuwanderern fördern Anschläge auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte – immer wieder berichteten Medien über Attacken in Sachsen und beeinflussten so das Image des Freistaates negativ. Der Verein Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen will gegen Fremdenhass ein Zeichen setzen. Das Ziel: Unternehmen und ihre Mitarbeiter für die Chancen von Zuwanderung sensibilisieren, Integration fördern – und damit auch eine offene Gesellschaft. Die Initiative versteht sich als Forum für Aufklärung und Austausch. So organisiert sie Vorträge und Workshops zu Themen wie der Integration von Fachkräften und unterstützt Unternehmen im Umgang mit ausländerfeindlichen Tendenzen in der eigenen Belegschaft.

UNTERNEHMENSNETZWERK WIRTSCHAFT FÜR EIN WELTOFFENES SACHSEN 86

DRESDEN

Verein Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen Blasewitzer Str. 41 01307 Dresden www.welcomesaxony.de


Rheinland-Pfalz

BIOGAS IM RUCKSACK Ein Sozialunternehmen vertreibt Biogastechnik über Franchisenehmer in Afrika und macht Biogas verkäuflich Ohne Brennholz kein warmes Essen – dies gilt für viele Menschen in Äthiopien. Aber Holz ist teuer, schwer zu tragen, Unfälle in Folge der offenen Feuerstellen eine häufige Todesursache. Die Geschäftsidee von (B)energy bietet eine ungewöhnliche Alternative: In Addis Abeba stellt der erste Franchisenehmer von (B)energy einfach, schnell und kostengünstig Biogastechnologie her. Seine Kunden können aus Kuhdung, Küchenabfällen und Wasser in mobilen Biogasanlagen Biogas produzieren. Verkauft wird das „Gas to go“ in kissenähnlichen (B)packs, den Biogas-Rucksäcken, die sich bequem transportieren und wieder befüllen lassen. Das macht unabhängig, schafft Einkommen und schont ganz nebenbei die Umwelt.

(B)ENERGY – MOBILE BIOGASTECHNIK NEUHÄUSEL

(B)energy Westerwaldstr. 11 56335 Neuhäusel www.be-nrg.com

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Rheinland-Pfalz

ENERGIEPARK MAINZ – GRÖSSTE WASSERSTOFFELEKTROLYSE IHRER ART MAINZ

Mainzer Stadtwerke AG, Siemens AG, Linde Group Rheinallee 41 55118 Mainz www.energiepark-mainz.de

AUS WIND WIRD WASSERSTOFF Im Energiepark Mainz wird erprobt, wie sich grüner Strom wirksam speichern lässt Scheint die Sonne und weht starker Wind, produzieren Erneuerbare-Energien-Anlagen große Mengen an Strom – das belastet die Netze. Neue technische Möglichkeiten sind gefragt, um überflüssige Energie im großen Stil zu speichern. Wie das gelingen kann, zeigt der Energiepark Mainz. Gemeinsam mit Partnern aus der Industrie testen die lokalen Stadtwerke die weltweit größte Wasserstoff-Elektrolyseanlage. Grüner Strom wird hier in Wasserstoff umgewandelt, der sich auch ins Erdgasnetz einspeisen lässt – und dort für Gasheizungen oder Blockheizkraftwerke zur Verfügung steht. Seit Anfang 2017 befindet sich die Anlage im kommerziellen Testbetrieb und leistet für das Gelingen der Energiewende einen wichtigen Beitrag.

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Saarland

HONIGTÖPFE FÜR HACKER Mithilfe digitaler Köder entwickeln Wissenschaftler ein Frühwarnsystem für Cyber-Attacken Massenangriffe aus dem Netz sind für Online-Dienste eine ernste Gefahr: Mithilfe gekaperter Rechner oder Server lenken Cyberkriminelle innerhalb kürzester Zeit Millionen von Anfragen auf Webseiten und legen diese so für Stunden lahm. Dem Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit CISPA gelang es, die Hacker mit ihren eigenen Waffen zu schlagen: Die Informatiker legten gemeinsam mit japanischen Kollegen neuartige digitale Köder, sogenannte Honeypots, aus und erforschten damit das Vorgehen der Angreifer. Die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, hat sich gelohnt: So kamen die Wissenschaftler nicht nur den Quellen der Attacken auf die Spur, sie entwickelten auch ein innovatives Frühwarnsystem.

AMPPOT – ANALYSE VON MASSEN-ANGRIFFEN AUS DEM INTERNET SAARBRÜCKEN

Center für IT-Security, Privacy and Accountability (CISPA) Universität des Saarlandes Campus E9 1 66123 Saarbrücken www.cispa.saarland

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Saarland

SICHER GELOTST Ein Assistenzsystem für Fluglotsen soll durch Spracherkennung die Sicherheit im Luftverkehr erhöhen „Lufthansa Two November Charlie, reduce speed to 290 knots.“ Gibt der Mitarbeiter im Tower dem Piloten Anweisungen, hört das neue Assistenzsystem für Landeanflüge genau zu. Schließlich soll es den Fluglotsen bei seiner Arbeit unterstützen. Ein eingebautes Spracherkennungssystem hilft ihm dabei: Es wertet alle Befehle aus, die per Sprechfunk an die Piloten übertragen werden – und verlässt sich damit nicht allein auf die Radardaten. Der erste Prototyp wurde gemeinsam von Forschern der Universität des Saarlandes sowie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelt – und zeigt, wie die Einbindung von Computerlinguistik die Sicherheit im Flugverkehr erhöhen kann.

ACLISTANT – ASSISTENZSYSTEM FÜR FLUGLOTSEN SAARBRÜCKEN

Computerlinguistik und Phonetik (Coli) an der Universität des Saarlandes Campus Universität des Saarlandes C7.1 66123 Saarbrücken www.coli.uni-saarland.de

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Saarland

HIGHTECH HILFT HEILEN Ein Netzwerk aus Industrie, Wissenschaft und Kliniken entwickelt neue interaktive Mikroimplantate Eine Querschnittslähmung ist mit gravierenden motorischen Einschränkungen verbunden. Mit modernen Technologien können Betroffene künftig gelähmte Arme oder Hände wieder bewegen: Möglich machen soll das eine neue Generation interaktiver Mikroimplantate, an der im Innovationscluster INTAKT geforscht wird. Der Einsatz der Technik ist auch in anderen Bereichen geplant, etwa bei der Therapie von Tinnitus oder von Verdauungsstörungen. Behandelnde Ärzte und Patienten sollen über sichere Schnittstellen mit den Implantaten kommunizieren können – und die Behandlung so optimal auf die aktuellen Bedürfnisse abstimmen.

INTAKT – INTERAKTIVE MIKROIMPLANTATE SULZBACH

Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT Joseph-von-Fraunhofer-Weg 1 66280 Sulzbach www.ibmt.fraunhofer.de

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Saarland

ALGORITHMEN ALS WAFFE GEGEN BAKTERIEN Mithilfe von Gendaten entwickeln Forscher Tests, um resistente Krankheitserreger schneller zu entdecken Immer öfter wird ein Antibiotikum unnötig oder falsch eingesetzt – mit verheerenden Folgen: Weltweit wächst die Zahl der resistenten Bakterien. Die einstige Wunderwaffe wird stumpf. Wissenschaftler der Universität des Saarlandes gehen deshalb neue Wege in der Diagnostik und nutzen die Chancen, die der Einsatz von Big Data eröffnet: Ihr Ziel ist die Entwicklung von Tests, um widerstandsfähige Keime schneller zu entdecken und behandeln zu können. Dafür entschlüsseln sie mithilfe von Gendaten, welche genetischen Auffälligkeiten mit der jeweiligen Antibiotikaresistenz eines Erregers zusammenhängen. So werden Algorithmen zur neuen Waffe im Kampf gegen die tödlichen Keime.

GEAR – MIT GENDATEN ANTIBIOTIKARESISTENZEN VORHERSAGEN SAARBRÜCKEN

Universität des Saarlandes, Zentrum für Bioinformatik Saarland Informatics Campus E2.1 Saarland University 66123 Saarbrücken www.zbi.uni-saarland.de

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Saarland

UNIKLINIKUM SAARLAND – GENERATIONSÜBERGREIFENDE PALLIATIVSTATION HOMBURG

Zentrum für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie am Universitätsklinikum des Saarlandes Universitätsklinikum des Saarlandes – Gebäude 69 66421 Homburg www.uks.eu/palliativmedizin

LETZTE HERBERGE FÜR ALT UND JUNG Auf einer Palliativstation betreut ein interdisziplinäres Team unheilbar kranke Kinder und Erwachsene Mit dieser Station betritt das Universitätsklinikum des Saarlandes Neuland: Als erstes Krankenhaus in Europa öffnet es seine Palliativstation jungen wie älteren Menschen. Auf die sonst in der Medizin oft übliche Trennung von Kindern und Erwachsenen wird hier bewusst verzichtet. Gründe, die gegen den altersübergreifenden Ansatz sprechen, gibt es aus Sicht der dort tätigen Mediziner, Pfleger und Therapeuten nicht – vielmehr spricht einiges dafür: Statt abzugrenzen, verbindet die gemeinsame Betreuung Alte wie Junge, Kranke wie Angehörige. Das fördert Austausch und trägt dazu bei, den Tod zu enttabuisieren.

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Baden-Württemberg

FUTURE WORK LAB – INNOVATIONSLABOR FÜR ARBEIT, MENSCH UND TECHNIK STUTTGART

Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) Nobelstr. 12 70569 Stuttgart www.iao.fraunhofer.de

DIE SCHLAUE WERKHALLE In einer Modellfabrik können Unternehmen und ihre Mitarbeiter schon heute Industriearbeit von morgen erleben Welche Chancen die Digitalisierung für die industrielle Produktion bietet, haben große Konzerne längst erkannt. Der Mittelstand indes tut sich schwerer. Daher präsentiert das Fraunhofer IAO im Future Work Lab Lösungen, die gerade für kleinere und mittlere Unternehmen in Zukunft interessant sein könnten: Drohnen etwa, die Ersatzteile durch die Werkhalle befördern, Roboter, die ihren menschlichen Kollegen schwere Lasten abnehmen, oder Arbeitstische, die sich in puncto Höhe oder Beleuchtung automatisch auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Nutzer einstellen. Damit ebnet das offene Labor Firmen wie Mitarbeitern den Weg in die Industrie 4.0.

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Baden-Württemberg

STARTHILFE FÜR START-UPS Ein Online-Portal ermöglicht es ruandischen Unternehmern, sich mit Experten in aller Welt zu vernetzen Unternehmertum fördern heißt Entwicklung fördern – das ist ein Credo von Ideas in Motion. Mit der Online-Plattform idegoafrica.com eröffnet die Non-Profit-Organisation deshalb ruandischen Entrepreneuren die Möglichkeit, sich mit Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft weltweit zu vernetzen, um anschließend im Rahmen einer bis zu sechsmonatigen Zusammenarbeit vor Ort in Ruanda von ihrem Fachwissen zu profitieren. Ob Marketing, Finanzen oder IT: Das Portal vermittelt Kontakte und Know-how und gibt so nicht nur Gründern Starthilfe, sondern fördert gleichzeitig auch die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in dem ostafrikanischen Land.

ONLINE-PLATTFORM IDEGOAFRICA.ORG SIMMOZHEIM

Ideas in Motion Kernerstr. 7 75397 Simmozheim www.idegoafrica.org

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Baden-Württemberg

DATENBRILLE STATT HANDBUCH Digitale Assistenzsysteme lernen Mitarbeiter Schritt für Schritt an Seitenlange Anleitungen, komplizierte Montagemanuals – damit soll in der Industrie zukünftig Schluss sein. Um etwa Mitarbeiter an Maschinen anzulernen, hat das Start-up ioxp ein Augmented-Reality-Assistenzsystem entwickelt. Dabei kommen Datenbrillen zum Einsatz, die die einzelnen Arbeitsabläufe auf einem eingebauten Display demonstrieren: Virtuelle Hände zeigen dem Träger Schritt für Schritt, was zu tun ist, sodass er selbst Hand anlegen kann. Macht er dabei Fehler, gibt ihm das System sofort Rückmeldung. Ein neuer Weg für das Lernen und den Wissenstransfer in der Industrie 4.0.

IOXP AUGMENTEDREALITYASSISTENZSYSTEM 96

MANNHEIM

ioxp GmbH Julius-Hatry-Str. 1 68163 Mannheim www.ioxp.de


Baden-Württemberg

PRÄZISIONSARBEIT IN 3D Ein Stereo-Operationsmikroskop erleichtert mikrochirurgische Eingriffe durch die gemeinsame Sicht auf einen 3D-Monitor Nur ein Schnitt durch die Haut – und schon kann die OP beginnen. Für einwandfreie Sicht sorgt VITOM 3D. Das digitale Stereo-Operationsmikroskop vergrößert das Operationsfeld optisch: Per Kamera werden hochauflösende Bilder auf einen Monitor in 3D übertragen. Beste Bedingungen, damit der Mikrochirurg seine filigrane Präzisionsarbeit leisten kann, zum Beispiel bei neurochirurgischen Operationen. Assistenten und OP-Schwestern verfolgen den Eingriff gemeinsam am Monitor mit. Ein weiterer Vorteil: Das neuartige System lässt sich mit vorhandenen technischen Komponenten aus der Endoskopie kombinieren – und ist so wesentlich kostengünstiger als herkömmliche StereoOP-Mikroskope.

DIGITALES OPERATIONSMIKROSKOP VITOM 3D TUTTLINGEN

KARL STORZ GmbH & Co. KG Mittelstr. 8 78532 Tuttlingen www.karlstorz.com

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Baden-Württemberg

WO SALAT UND CO. NACH HÖHEREM STREBEN Eine vertikale Pflanztonne lässt Gemüse auf engstem Raum in den Himmel wachsen Was wäre eine Metropole wie New York City ohne ihre Wolkenkratzer? Erst die vertikale Ausdehnung verleiht dem Big Apple wahre Größe. Ähnlich verhält es sich bei aponix, einem neuartigen Urban-Gardening-System: Die vertikale Pflanztonne ermöglicht auf Anbauflächen unter 1000 Quadratmetern erstmals eine gewinnbringende Pflanzdichte. Wer die grünen Tonnen nutzt, setzt auf Nachhaltigkeit: Mehr Pflanzen finden Platz – und trotzdem sinkt der Wasserverbrauch um 90 Prozent. Pflanzenschutzmittel werden nicht benötigt. Das modulare Steck-System ermöglicht es zudem, mehrere Tonnen miteinander zu verbinden. Ein Projekt, das neue Möglichkeiten für den Lebensmittelanbau eröffnet.

APONIX – VERTIKALE PFLANZTONNE 98

HEIDELBERG

Manticore IT GmbH Im Neuenheimer Feld 583 69120 Heidelberg www.aponix.eu


Baden-Württemberg

WENN DER ROBOTER MIT ANPACKT Mit einem Baukastensystem können Unternehmen selbst Automatisierungsanlagen für ihre Produktion herstellen Industrie 4.0 liegt im Trend. In der Praxis ist bei vielen Unternehmen jedoch noch Handarbeit in der Produktion angesagt. Der Grund: Kunden wünschen sich individuelle Lösungen, eine Automatisierung lohnt sich jedoch erst bei großen Stückzahlen. Das Start-up robodev eröffnet die Möglichkeit, auch kleine Serien teilautomatisiert herzustellen. Mit einem intelligenten Baukasten können Facharbeiter innerhalb von wenigen Stunden eine passende Roboteranlage kreieren – ohne Programmierkenntnisse und ohne die Hilfe eines Ingenieurs. Verschiedene Hardwarekomponenten wie 3-D-Kamera und Motor lassen sich flexibel miteinander kombinieren, gesteuert wird das System per PC oder Tablet.

INTELLIGENTER BAUKASTEN ROBODEV KARLSRUHE

robodev GmbH Engler-Bunte-Ring 8 76131 Karlsruhe www.robodev.eu

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Baden-Württemberg

HYBRIDER METALL-3-D-DRUCK PFINZTAL

Rosswag GmbH August-Roßwag-Str. 1 76327 Pfinztal www.rosswagengineering.de

AUS SCHROTT MACH NEU Ein kreatives Kombi-Verfahren reduziert Metallabfall, indem es Schmiedereste für den 3-D-Druck nutzt Wo gehobelt wird, da fallen Späne – doch nicht beim Schmiedeunternehmen Rosswag. Metallabfälle landen nicht mehr auf dem Schrott, sondern es werden neuartige Produktions- und Recyclingwege erschlossen. Wird beispielsweise ein Werkzeug hergestellt, entsteht zuerst ein Grundkörper im klassischen Schmiedeverfahren. Die anfallenden Reste werden zu einem Metallpulver verarbeitet und anschließend in der gewünschten Form auf den Grundkörper gedruckt. Fertig ist das neue Werkzeug! Eine kreative Lösung, die Ressourcen schont und zeigt, wie sich ein traditionelles Herstellungsverfahren mit Hightech-Lösungen verbinden lässt.

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Baden-Württemberg

VIRTUAL REALITY IN DER INDUSTRIE Eine Virtual-Reality-Plattform ermöglicht es der Industrie, die Entwicklung von Produkten oder Fertigungslinien zu beschleunigen Den am Computer konstruierten Zylinder einfach in die Hände nehmen und prüfen, ob die Größenverhältnisse passen? Das ist keine Science-Fiction, sondern dank einer neuen Virtual-Reality-Plattform möglich. Mit der Software Cross Connected verbindet die Rüdenauer 3D Technology GmbH (R3DT) den Transfer von 3D-Daten in die digitale Welt. Die Software nutzt dabei die Möglichkeiten des virtuellen Engineerings und bindet so Anwender frühzeitig in die Planung ein. Dadurch können nicht nur Entwicklungsziele deutlich effizienter erreicht werden: In der Weiterentwicklung zielt das Spin-off des Karlsruher Instituts für Technologie auch auf eine besonders einfache Nutzung im Alltag der Ingenieure.

VIRTUAL-REALITYPLATTFORM CROSS CONNECTED KARLSRUHE

Rüdenauer 3D Technology GmbH Haid-und-Neu-Str. 7 76131 Karlsruhe www.r3dt.com

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Baden-Württemberg

SAP – OFFENES DIGITALES ÖKOSYSTEM WALLDORF

SAP Center for Digital Leadership Dietmar-Hopp-Allee 16 69190 Walldorf http://discover.sap.com/cdl

KATASTROPHENHILFE AUS DEM ALL Das Projekt macht Erdbeobachtungsdaten analysierbar, um etwa vor Waldbränden zu warnen Satelliten kreisen um die Erde und liefern unendlich viele Informationen – beispielsweise ob Böden durch Erdbeben absinken oder wie viel Treibhausgase sich in unserer Atmosphäre befinden. Ein riesiger Datenschatz, der bisher nur Experten zugänglich war. Damit Unternehmen oder Behörden von den Informationen profitieren können, leitet das SAP Center for Digital Leadership ein Programm, das die Geodaten nutzbringend aufbereitet. Mit seiner Hilfe lassen sich so künftig Naturkatastrophen vorhersagen, Böden für Landwirte analysieren oder Verkehrsflüsse verbessern. Ziel ist es, ein offen-digitales Ökosystem für die Informationen aus dem All aufzubauen, die in den verschiedensten Bereichen zum Einsatz kommen.

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Baden-Württemberg

DER DIREKTE DRAHT INS RATHAUS Eine Stadtverwaltung etabliert erfolgreich eine neue Form der Bürgerbeteiligung Einmal den Terminkalender ihres Stadtoberhaupts mitbestimmen? Diese Chance hat die Bürgerschaft Heidelbergs. Mithilfe des Portals holdenoberbuergermeister.de können sie ihren obersten Politiker an einen bestimmten Ort in der Stadt lotsen. Eine einmalige Gelegenheit, um seine Aufmerksamkeit auf wichtige Themen und Fragen zu lenken und diese ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken – vom dringend benötigten Kindergarten bis zum Hilfsprojekt für die Stadtbienen. Damit das gelingt, müssen die Teilnehmer jedoch vorher Unterstützer für ihre Idee gewinnen – je mehr, desto besser: So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Oberbürgermeister auch wirklich persönlich vorbeischaut.

#HOLDENOBERBÜRGERMEISTER HEIDELBERG

Stadtverwaltung Heidelberg Rathaus, Marktplatz 69117 Heidelberg www.getthemayor.de

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Baden-Württemberg

ZU GUT FÜR DIE TONNE Ein Frische-Index ermittelt die wahre Haltbarkeit von Lebensmitteln – damit sie nicht auf dem Müll landen Knapp elf Millionen Tonnen Lebensmittel wandern in Deutschland Jahr für Jahr auf den Müll. Vieles davon ist noch essbar und wird weggeschmissen, weil das offizielle Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Mit der cloudbasierten Technologie des Start-ups tsenso lässt sich ermitteln, wie frisch Fleisch und Co. tatsächlich sind. Basis für den Index sind Funksensoren, die die Lagertemperatur überwachen – oder bereits vorhandene Kühldaten innerhalb der Lieferkette. Auf diese Weise erfahren Verbraucher die wahre Haltbarkeit und Händler müssen weniger entsorgen. Der Frische-Index macht die Lieferkette transparenter und die Lebensmittelindustrie nachhaltiger.

FRISCHE-INDEX – HALTBARKEITSANZEIGER FÜR LEBENSMITTEL STUTTGART

tsenso GmbH Ludwigstr. 17b 70176 Stuttgart www.tsenso.com

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Bayern

SCHLUSS MIT SCHEMA F Eine intelligente Produktionsmethode macht den Autobau kostengünstiger und flexibler Das Produktionssystem erinnert an Autoscooter auf dem Rummelplatz – nur ohne Fahrer: Autonome Roboterwagen transportieren in der Werkhalle Karosserien von einer Station zur nächsten, wo sie mit einzelnen Bauteilen bestückt werden. Statt alle Produktionsschritte nach dem bewährten Fließbandprinzip auszuführen – in der immer gleichen Reihenfolge und Geschwindigkeit – steuern die Roboter automatisch eine freie Station an. Modulare Fertigung lautet die neue Lösung des Start-ups arculus. Sie reduziert die Kosten für Logistik und Produktion – und soll es in Zukunft beispielsweise einfacher machen, Autos nach den individuellen Wünschen der Kunden herzustellen.

MODULAR PRODUCTION – FLEXIBLES PRODUKTIONSSYSTEM INGOLSTADT

arculus GmbH Friedrich-Ebert-Str. 70A 85055 Ingolstadt www.arculus.de 105


Bayern

ALLE WEICHEN AUF ZUKUNFT GESTELLT Fahrgäste, Mitarbeiter und Betreiber entwickeln gemeinsam die optimale Bahnfahrt von morgen Wie sieht die Zugreise der Zukunft aus? Was soll der Regionalverkehr von morgen leisten? Diese Fragen stellte sich die Südostbayernbahn mit dem d.lab und lädt Fahrgäste ein, an visionären Ideen in puncto Design, Sound, Licht oder Service zu tüfteln. Im Ideenzug, einem begehbaren 1:1-Modell eines Doppelstockwagens, werden diese Innovationen getestet. Erfolgreiche Konzepte fließen in die Entwicklung neuer Fahrzeuge ein. Somit werden durch die Vernetzung von Fahrgästen, Auftraggebern und Betreibern gemeinsam die Weichen für die Zukunft gestellt.

IDEENZUG – ZUKUNFTSKONZEPTE FÜR DEN REGIONALVERKEHR MÜHLDORF

DB RegioNetz Verkehrs GmbH Südostbayernbahn Bischof-von-Ketteler-Str.1 84453 Mühldorf www.suedostbayernbahn.de

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Bayern

SUPER-EINZELLER FÜR BIOMETHANPRODUKTION PLANEGG

Electrochaea GmbH Semmelweisstr. 3 82152 Planegg www.electrochaea.com

MIT ARCHAEEN DIE ENERGIEWENDE MEISTERN Ein neuartiges biologisches Verfahren nutzt Mikroorganismen, um Strom aus Wind- und Sonnenkraft zu speichern Sie existieren seit mehr als drei Milliarden Jahren auf der Erde und sollen heute dazu beitragen, die Energiewende zu meistern: methanogene Archaeen. Mit ihrer Hilfe lässt sich überschüssiger Strom aus Wind und Sonne in Form von Methan speichern. Besonders effizient gelingt das einem patentierten Archaeen-Stamm, den das Start-up Electrochaea entwickelt hat. Die Praxistauglichkeit der „biologischen Methanisierung“ konnte bereits in einer ersten Pilotanlage getestet werden – weitere sind geplant. Eine Innovation, mit der das Unternehmen neue Wege in der Power-to-Gas-Technologie geht.

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Bayern

STARKER START FÜR KLEINE KÄMPFER Eltern und Gesundheitsexperten arbeiten europaweit zusammen, um die Behandlung von Frühgeborenen zu verbessern Weltweit wird jedes zehnte Kind zu früh geboren. Selbst in Europa kommen jährlich rund 320.000 Babys vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt. Dies kann lebensbedrohlich sein. Die meisten Frühgeborenen leiden unter Folgeschäden. Die in München ansässige European Foundation for the Care of Newborn Infants bringt nun erstmals Eltern und Experten aus 35 Ländern zusammen, um grenzübergreifend Qualitätsstandards für ihre Versorgung zu entwickeln. Ob Geburtshilfe, medizinische Behandlung oder Ernährung: Die Ergebnisse sollen als Blaupause für gesetzliche Regelungen bzw. Leitlinien dienen und mithelfen, die Chancen der Kleinsten auf ein gesundes Leben zu erhöhen.

EUROPÄISCHE QUALITÄTSSTANDARDS – BESTE STARTCHANCEN FÜR FRÜHGEBORENE MÜNCHEN

European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI) Hofmannstr. 7a 81379 München www.newborn-health-standards.org

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Bayern

EIN BETT FÜR PAPA Kostenfreie Übernachtungsmöglichkeiten erleichtern es getrennten Eltern, ihr Kind in einer entfernten Stadt zu besuchen Viele Trennungskinder in Deutschland leben oft Hunderte von Kilometern von einem Elternteil getrennt. Häufig ist es der Vater, der dann pendelt, um den Kontakt aufrechtzuerhalten. Doch längst nicht alle Eltern können sich zusätzlich zu den Fahrtkosten ein Hotel leisten. Flechtwerk 2+1 eröffnet diesen getrennt lebenden Vätern und Müttern die Chance, ihre Kinder dennoch zu sehen: Das Sozialunternehmen vermittelt kostenfreie Unterkünfte bei Gastfamilien und sogenannte Kinderzimmer auf Zeit. In Kitaräumen, die am Wochenende frei sind, können Eltern und Kindern spielen, toben – und einfach das nachholen, was oft fehlt: Nähe.

MEIN PAPA KOMMT – KOSTENFREIE UNTERKÜNFTE FÜR TRENNUNGSFAMILIEN MÜNCHEN

Flechtwerk 2+1 gGmbH Gotzinger Str. 8 81371 München www.mein-papa-kommt.de 109


Bayern

DIE SMARTE ART ZU RUHEN Ein cleveres PC-Programm verringert den Stromverbrauch und erhöht gleichzeitig den Komfort für den Nutzer Backup, Download, Synchronisation: Windows-Rechner schalten stets nach einer Weile automatisch in den Standby-Modus, egal ob die Medien komplett heruntergeladen oder alle wichtigen Dateien gesichert sind. Viele Nutzer deaktivieren daher den Energiesparmodus komplett und verbrauchen dadurch viel mehr Strom als nötig. Mit Stand-Bye! haben drei Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums Unterhaching ein Programm entwickelt, durch das der PC sich erst dann verabschiedet, wenn er wirklich nicht mehr gebraucht wird. Lästiges Warten vor dem Rechner hat damit ein Ende. So schont die kostenlose Open-Source-Software gleichzeitig Umwelt, Geldbeutel und Nerven der Nutzer.

SOFTWARE STAND-BYE! UNTERHACHING

Florian Baader, Stephan Le, Matthias Weirich, Reiner Conrad Ottobrunner Str. 17 82008 Unterhaching www.stand-bye.de

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OFFENES INNOVATIONSLABOR JOSEPHS ERLANGEN

Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS Am Wolfsmantel 33 91058 Erlangen www.iis.fraunhofer.de

HEREINSPAZIERT UND AUSPROBIERT! In einem Mitmachlabor testen Interessierte unvollendete Produkte – und helfen Firmen dabei, sie zu verbessern Eine Denkfabrik mit Café und Werkstatt, in der Passanten Neues ausprobieren können: Im offenen Fraunhofer-Innovationslabor JOSEPHS in der Nürnberger Innenstadt präsentieren Firmen unvollendete Produkte oder Dienstleistungen – und laden Neugierige zum Testen und Weiterentwickeln der potenziellen Verkaufsschlager ein. Ist die Einschlafhilfe für Babys schon alltagstauglich? Hält das Wurfzelt, was es verspricht? Kritik und Offenheit sind ausdrücklich erwünscht im JOSEPHS – sechs Tage die Woche, von morgens bis abends. Eine einzigartige Ideenschmiede, in der die potenziellen Kunden den Ton angeben.

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BERÜHRENDE VERBINDUNG Das neue taktile Grafikdisplay verschafft blinden Menschen Zugang zur digitalen Welt Blinde Menschen verlassen sich vor allem auf ihren Tastsinn, wenn sie den Dingen auf den Grund gehen. Zum Problem wird das in der digitalen Welt. Tabellen, virtuelle Stadtpläne oder Grafiken nutzen? Bisher undenkbar für Blinde – zumindest ohne die Hilfe eines Sehenden. Der Tactonom, das neuartige Grafikdisplay, auf dem Blinde Informationen ertasten können, befreit sie aus dieser Abhängigkeit: Auf einer Fläche im DIN-A4-Format, die mit 10.500 Tastpunkten bestückt ist, kann der Nutzer Wissenswertes mit den Fingern erfühlen. So ermöglicht die neue Technologie blinden Menschen einen digitalen Austausch, den es so noch nicht gegeben hat, und erhöht ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

TACTONOM – TAKTILES GRAFIKDISPLAY FÜR BLINDE MENSCHEN 112

NÜRNBERG

Inventivio GmbH Simon-Schöffel-Str. 37 90427 Nürnberg www.tactonom.com


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STROH STATT STYROPOR Mit einer nachhaltigen Verpackungsbox geht ein Start-up neue Wege im Online-Handel Der Online-Handel boomt – und mit ihm wachsen die Müllberge. Eine ökologisch korrekte Verpackungsalternative hat Landpack entwickelt. Das Start-up macht Stroh zu Geld, während es gleichzeitig etwas für die Umwelt tut: Nach dem Dreschen des Getreides werden die Halme nicht mehr als Einstreu für Ställe genutzt oder untergepflügt, sondern maschinell zu Formteilen verarbeitet. Fertig ist die Verpackungsbox aus Stroh, die sich im Kompost entsorgen lässt! Das Naturmaterial ist feuchtigkeitsregulierend, geruchsneutral und isoliert so gut wie Styropor, ohne dass bei der Produktion umweltschädliche Mineralöle nötig wären – die ideale Verpackung für empfindliche Lebensmittel.

UMWELTFREUNDLICHE VERPACKUNG LANDBOX PUCHHEIM Landpack GmbH Dorfstr. 27a 82178 Puchheim www.landpack.de

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MECURIS – 3D-GEDRUCKTE PROTHESEN UND ORTHESEN

Mecuris GmbH Lindwurmstr. 11 80337 München www.mecuris.com

MÜNCHEN

PROTHESEN UND ORTHESEN AUS DEM DRUCKER Mithilfe von 3D-Druck können Patienten mit passgenauen Prothesen und Orthesen versorgt werden Ob orthopädische Schiene oder künstliches Bein: Immer öfter kommen menschliche „Ersatzteile“ aus dem Drucker. Musste der Orthopädietechniker früher einen Gipsabdruck von seinem Kunden nehmen, um eine Prothese herzustellen, kann heute ein Ersatz digital angefertigt werden. Mithilfe der cloudbasierten Software des Start-ups Mecuris lässt sich in kurzer Zeit aus Fotos, 3D-Scans oder CTs des Patienten eine maßgeschneiderte Versorgung erstellen. Fachmann und Patient können diese gemeinsam und digital nach den eigenen Wünschen anpassen. Das 3D-Design wird dann an ein Druckzentrum übermittelt und produziert – fertig ist die maßgeschneiderte Prothese.

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DAS ENDE DER SPRACHLOSIGKEIT Eine Logopädie-App trainiert kostenlos Patienten, die das Sprechen neu erlernen müssen Ob nach einem Schlaganfall oder Unfall: Wird das Hirn geschädigt, fehlen vielen Betroffenen im wahrsten Sinne die Worte. Der plötzliche Sprachverlust kann dazu führen, dass sie von heute auf morgen ihren Beruf nicht mehr ausüben können und unter sozialer Isolation leiden. Therapeuten stehen dann zur Seite, um die Sprache zurückzugewinnen. Oft reichen die verordneten Stunden jedoch nicht aus. Ein Social Start-up hat mit neolexon eine Logopädie-App entwickelt, die Patienten die Möglichkeit eröffnet, jederzeit und an jedem Ort alleine weiterzuüben – kostenlos und zugeschnitten auf ihre individuellen Bedürfnisse.

LOGOPÄDIE-APP NEOLEXON MÜNCHEN

neolexon – Institut für Phonetik und Sprachverarbeitung, Ludwig-Maximilians-Universität München Schellingstr. 3 80799 München www.neolexon.de

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MITARBEITER MIT TALENT GESUCHT! Auf einer Online-Plattform finden Geflüchtete und potenzielle Arbeitgeber zusammen Richtig ankommen in Deutschland – das funktioniert für viele Flüchtlinge nur mit einem Job. Auf der Internetplattform HIRE.social haben sie als Newcomer die Chance, eine Arbeit in der neuen Heimat zu finden. Dafür müssen sie nur ein digitales Profil ausfüllen. Gefragt sind persönliche Fähigkeiten, Ausbildung und Arbeitserfahrung. Per E-Mail gibt es dann passende Angebote. Wer als Arbeitgeber nach geeigneten Kandidaten für den eigenen Betrieb sucht, bekommt auf HIRE.social Nachwuchstalente vermittelt. Die Plattform der Social Entrepreneure bringt so Unternehmen und Geflüchtete zusammen, die sonst kaum die Möglichkeit hätten, aufeinanderzutreffen.

VERMITTLUNGSPLATTFORM HIRE.SOCIAL ERDING

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Perspektive Vielfalt UG (haftungsbeschränkt) Karlsbader Str. 87 85435 Erding www.hire.social


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PFAND AUF DIE HAND Mit Mehrwegbechern für Mitnehm-Kaffee kämpft ein Start-up gegen Müll und Ressourcenverschwendung Kaffee für unterwegs ist praktisch, belastet aber die Umwelt und verschwendet Rohstoffe. Fast drei Milliarden Einwegbecher landen hierzulande jährlich im Abfall – oder einfach auf der Straße. Dass Kaffee „to go“ auch nachhaltig geht, zeigt RECUP: In Rosenheim startete das Start-up ein Pfandsystem für Mehrwegbecher und knüpfte dafür ein Netz von Cafés und Bäckereien. So können Konsumenten ihren Kaffee gegen Pfand im Becher mitnehmen und diesen anderswo wieder abgeben. RECUP sorgt für Reinigung und Verteilung der Becher, außerdem für den Ausgleich des Pfands. Die Offenheit für Neues zahlt sich aus: Das System funktioniert so gut, dass das Unternehmen bereits expandiert.

RECUP-PFANDSYSTEM FÜR COFFEE-TO-GO MÜNCHEN

RECUP GmbH Maria-Einsiedel-Str. 31 81379 München www.recup.de

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FREIE FAHRT FÜR FLOSSENTIERE Forscher haben ein Wasserkraftwerk entwickelt, das leise, fast unsichtbar und fischfreundlich arbeitet Wasserkraft ist gut fürs Klima – aber schlecht für Fische. Weil meist Schutzvorrichtungen wie Rechen oder Siebe fehlen, werden Kraftwerke für sie zu Todesfallen: Zahlreiche Tiere verenden in den Turbinenschaufeln. Forscher der Technischen Universität München haben jedoch eine Anlage entwickelt, die die Umwelt schont und neue Chancen für die Wasserkraft eröffnen könnte: Anders als üblich befinden sich hier Turbine und Generator in einem Schacht unterhalb der Flusssohle. Das macht das Kraftwerk unsichtbar, leise – und fischfreundlich. Ein Teil des Wassers kann darüber hinwegströmen und bietet den Flossentieren eine freie und vor allem sichere Passage.

WASSERKRAFTWERK ECOHYDRO MÜNCHEN

Technische Universität München, Lehrstuhl für Wasserbau und Wasserwirtschaft Arcisstr. 21 80333 München www.wb.bgu.tum.de/startseite

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CLEVERER HANDSCHUH Intelligente Bekleidung beschleunigt Arbeitsabläufe in Produktion und Logistik Bald könnte er fester Bestandteil der Arbeitskleidung sein: der intelligente Handschuh ProGlove mit integriertem Scanner, den das Start-up Workaround entwickelt hat. Dieser ermöglicht Produktionsund Logistikmitarbeitern, Barcodes einzulesen, ohne dabei zu einem Scanner zu greifen. Um den Handschuh-Scanner zu starten, genügt ein Knopfdruck mit dem Daumen. Anschließend bestätigt ein Signal den Abschluss des Vorgangs. Auch der sonst übliche Kontrollblick auf den Bildschirm entfällt. Das alles spart wertvolle Zeit: Denn angesichts der häufigen Wiederholung von Einzelschritten eröffnet ProGlove die Chance, Arbeitsprozesse in der Industrie effizienter zu machen.

PROGLOVE MÜNCHEN

Workaround GmbH Friedenstr. 4 81671 München www.proglove.de 119


WETTBEWERB 2017

RÜCKBLICK AUF DIE SIEGEREHRUNG 2017

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HIER GEHT ES ZUM FILM DER SIEGERVERKÜNDUNG

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WETTBEWERB 2017

WARUM DEUTSCHLAND INNOVATIONEN BRAUCHT – UND WAS DIE DEUTSCHE BANK BEITRÄGT Von Christian Rummel Deutschland hat eine starke Innovationskultur. Das zeigt sich nicht zuletzt an den rund 3000 zukunftsweisenden Projekten, die im Rahmen des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ seit 2006 gekürt wurden. Aber auch Deutschland kann noch besser werden. Das zeigt der internationale Vergleich. Deshalb engagiert sich die Deutsche Bank aktiv für die Innovationskraft in unserem Land: Als Mitinitiator und nationaler Förderer des größten Innovationswettbewerbs Deutschlands zeichnen wir die besten Ideen aus, machen sie sichtbar und schaffen Aufmerksamkeit dafür. An unserer Motivation hat sich in den vergangenen zwölf Jahren nichts geändert. Denn wir haben verstanden – Deutschland hat keine umfangreichen Rohstoffvorkommen und kann nur durch einen Reichtum an vielfältigen Ideen für Wirtschaft und Gesellschaft in eine gute Zukunft blicken. Mehrere Höhepunkte für die Preisträger Die Förderung der 100 Preisträger beginnt mit dem Gütesiegel „Ausgezeichneter Ort“. Damit werden ihre Projekte schneller bekannt und können besser vermarktet werden. Außerdem treffen sich die Preisträger einen Tag lang, um sich und ihre Ideen kennenzulernen. Die feierliche Verleihung der Auszeichnung ist schließlich der erste Höhepunkt, abgerundet durch Vorträge zum Thema „Crowdfunding“, hilfreiche Seminaren für die Preisträger und Workshops zu Themen, die sich die Teilnehmer selbst gewählt haben. Ein weiterer Höhepunkt für die Preisträger 122

ist ein Treffen mit den jeweiligen Ministerpräsidenten/innen in den Staatskanzleien der 16 Bundesländer im zweiten Halbjahr 2017. Darüber hinaus werden die Unternehmer und ihre Projekte im Jahr der Auszeichnung intensiv bei ihrer Kommunikation unterstützt. Erstmals winkt die Teilnahme am „Made for Good-Chancenprogramm“ Und wie engagiert sich die Deutsche Bank darüber hinaus? Neu ist in diesem Jahr, dass sich Projekte im Rahmen der Preisverleihung zur Teilnahme am „Made for Good-Chancenprogramm“ der Deutschen Bank qualifizieren können. Für zehn ausgewählte Projekte geht es darum, sich weiterzuentwickeln und größer zu werden. In verschiedenen Seminaren werden die Projekte genau durchleuchtet und sowohl die Idee als auch die Vision mit neuesten Methoden auf den Prüfstand gestellt. So entsteht die Basis für ein nachhaltiges soziales Geschäftsmodell. Erfolgreiche Tandems: Mitarbeiter beraten Preisträger ehrenamtlich Die Deutsche Bank bietet den ausgewählten Preisträgern zudem ein individuelles Mentorenprogramm an: Mitarbeiter der Bank bringen ihr Fachwissen über Finanzierung, Marketing und Kommunikation oder auch über Unternehmensstrategie und Organisationsaufbau über mehrere Monate ein. So tragen unsere Kolleginnen und Kollegen aktiv dazu bei, gute Projekte auf- und auszubauen. Dabei


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entsteht ein lebendiges Netzwerk, das weitere Chancen bietet, um gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. Wir freuen uns, dafür mit kompetenten Partnern wie zum Beispiel Social Impact und iq consult zusammenzuarbeiten. Diese Partner komplettieren die Gründungsunterstützung mit ihrem Spezialwissen. Sie beraten die Preisträger, welche nächsten Herausforderungen sie erwarten, und bieten ihre Hilfe an bei Fragen zu Steuern, zur passenden Unternehmensform und zur Skalierung des Unternehmens. Das Netzwerk für Innovationen wächst Die Förderung der Preisträger und ihrer Ideen ist unser positiver Beitrag zur Innovationskultur in Deutschland. Es ist für meine Kollegen bei der Deutschen Bank und für mich eine Herzensangelegenheit, dieses Netzwerk seit 2006 so erfolgreich wachsen zu sehen und es mit immer neuen Impulsen, Schwerpunkten und Themen zu unterstützen. Die Preisträger gehen so mit Mut und Engagement gestärkter in die Zukunft. Am Ende profitiert davon ganz Deutschland.

CHRISTIAN RUMMEL Deputy Global Head of Brand Communications & Corporate Social Responsibility, Deutsche Bank AG, und Jurymitglied im Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“

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CROWDFUNDING FÜR EINE „KULTUR DES AUSPROBIERENS” Interview mit Markus Sauerhammer Vielen ist der Begriff Crowdfunding schon einmal begegnet, aber: Was genau ist eigentlich Crowdfunding und wodurch zeichnet es sich aus?

Neben dem klassischen Crowdfunding hat sich auch das Crowdinvesting etabliert. Können Sie uns den Unterschied erklären?

Die Grundidee vom Crowdfunding ist, dass viele Menschen gemeinsam eine Idee, ein Projekt oder ein Unternehmen finanzieren. Im Prinzip funktioniert es ganz einfach: Der Starter beschreibt dafür seine Idee auf einer Crowdfunding-Plattform, legt ein Finanzierungsziel, eine Laufzeit für die Kampagne und Gegenleistungen für seine Unterstützer fest. Jeder, der möchte, dass die Idee Wirklichkeit wird, kann das Projekt auf der Plattform unterstützen. Wenn der Starter das Finanzierungsziel erreicht, wird das Geld ausgezahlt – wenn nicht, geht das Geld an die Unterstützer zurück. Crowdfunding zeichnet sich also vor allem dadurch aus, dass jeder die Möglichkeit hat, seine Idee auf einer Plattform vorzustellen, mit der Unterstützung von vielen Menschen zu finanzieren und eine Community aufzubauen.

Genaugenommen unterscheiden wir beim Crowdfunding sogar vier Modelle, die abhängig davon sind, welche Gegenleistungen die Unterstützer bekommen: Beim klassischen Crowdfunding bekommen die Unterstützer eine Gegenleistung vom Starter, in der Regel das fertige Produkt oder andere ideelle Dankeschöns. Das Crowdinvesting unterscheidet sich davon, indem die Investoren der Kampagne am möglichen Gewinn beteiligt werden. Wenn Unterstützer Geld an den Starter verleihen, der das Geld dann verzinst oder unverzinst zurückzahlt, so spricht man von Crowdlending. Schließlich gibt es noch das spendenbasierte Crowdfunding, bei dem Unterstützer höchstens eine Spendenquittung als Gegenleistung erhalten.

Welche Zielgruppen können besonders von Finanzierungsmöglichkeiten wie dem Crowdfunding profitieren? Crowdfunding ist für alle spannend, die Ideen oder Projekte verwirklichen wollen – das heißt zum Beispiel für Unternehmer, Kreative, Sportler, Social Entrepreneure oder Wissenschaftler. Inzwischen gibt es aber auch mehr und mehr etablierte Institutionen, die Crowdfunding-Kampagnen starten. Hinzu kommt, dass immer häufiger Stiftungen, Universitäten, Städte, Förderbanken oder andere Multiplikatoren das Instrument nutzen, um Crowdfunding mit ihren Förderinstrumenten zu verbinden und zum Beispiel Wettbewerbe für bestimmte Themen zu starten. 124

In meinem alten Job als Gründungsberater bei der IHK München habe ich alle Arten von Crowdfunding begleitet. Ich habe mich im Anschluss bewusst für eine Tätigkeit im Umfeld von klassischem Crowdfunding entschieden, da ich hier die größten Potenziale für Gründer und Macher sehe. Für Investoren stellt Crowdinvesting auch ein gewisses Risiko dar – beispielsweise können Ideen und Projekte scheitern und nicht den gewünschten Erfolg erzielen. Warum ist das Konzept dennoch so beliebt? Crowdinvesting ermöglicht es vielen Menschen, Startups oder Unternehmen in einer frühen Phase zu entdecken und in diese


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mit kleinen oder großen Beträgen zu investieren. Das heißt, dass damit erstmalig Investoren Zugang zu einer Anlagemöglichkeit bekommen, die früher in erster Linie sehr wohlhabenden Menschen oder institutionellen Investoren vorbehalten war. Aktuell ist das Thema vor allem im Bereich von Immobilien, Startups und Erneuerbaren Energien verbreitet. Auch der Mittelstand entdeckt das Instrument zunehmend für sich. Verglichen mit anderen Ländern: Wie etabliert ist Crowdfunding in Deutschland? Gibt es an bestimmten Stellen Nachholbedarf? International ist Crowdfunding seit Jahren auf dem Vormarsch. Das Potenzial lässt sich gut an den USA erkennen: Über Kickstarter, die größte klassische Crowdfunding-Plattform, sind von 2009 bis 2015 aus der Vielzahl an Einzelprojekten knapp 9000 Unternehmern mit über 300000 Jobs entstanden. In Europa ist Deutschland, was das erreichte Finanzierungsvolumen betrifft, auf Platz 3 nach Großbritannien und Frankreich – beim Pro-Kopf-Crowdfunding allerdings nur noch auf Rang 8.

Offenheit wünsche ich mir vor allem bei etablierten Akteuren der Gründungsförderung. Gerade klassisches Crowdfunding bietet durch die Kombination von Markttest, Finanzierung und Kommunikation ein tolles Instrument für die Gründerpolitik. Es wird die größte Herausforderung neuer Unternehmen und Innovationen vorweggenommen: Gibt es überhaupt einen Markt? Oft wird nach einer Kultur des Scheiterns verlangt – durch das Alles-oder-nichts-Prinzip haben wir hier das Instrument für eine „Kultur des Ausprobierens“ an der Hand! Was raten Sie Leuten, die ihre Idee, ihr Projekt endlich in die Tat umsetzen möchten? Wie sollten sie insbesondere beim Finanzierungsaspekt am besten vorgehen? Wichtig ist es, frühzeitig auf die Zielgruppe zuzugehen und diese in den Entwicklungsprozess einzubinden. Das hilft einem auch bei der Finanzierung, denn wenn man vorab schon einen potenziellen Kunden- bzw. Nutzerstamm aufgebaut hat, bekommt der Finanzierungspartner ein Gefühl für die Erfolgswahrscheinlichkeit des Vorhabens.

Nachholbedarf sehen wir vor allem bei dem Thema, wie man Crowdfunding mit etablierten Finanzierungsinstrumenten verknüpfen kann. Im Koalitionsvertrag von 2013 wurde das Thema angemerkt, seitdem ist leider vonseiten der Politik nicht viel passiert. Die aktuelle Gründungspolitik ist in jedem Fall stark vergangenheitsorientiert – die Ergebnisse davon sieht man an einem erneuten Negativrekord bei den Gründerzahlen im aktuellen KfW-Gründungsmonitor. Offenheit spielt eine wichtige Rolle, wenn es um alternative Finanzierungsformen geht. In welchen Bereichen wünschen Sie persönlich sich noch mehr Offenheit?

MARKUS SAUERHAMMER Head of Cooperations, Startnext

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DIE MITGLIEDER DER WETTBEWERBSJURY

Juryvorsitz

Jurymitglied

Jurymitglied

Prof. Dr. Michael Hüther

Ute Brüssel

Stephanie Bschorr

Direktor und Mitglied des Präsidiums, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V.

Leiterin Medienpolitik und Public Affairs, Deutsche Welle

Präsidentin, Verband deutscher Unternehmerinnen e. V. (VdU)

Jurymitglied

Jurymitglied

Jurymitglied

Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. e. h. mult. Dr. h. c. mult. Hans-Jörg Bullinger

Rainer Höll

Sonja Jost

Geschäftsführer, Ashoka Deutschland gGmbH

Geschäftsführerin, DexLeChem GmbH

Jurymitglied

Jurymitglied

Jurymitglied

Reinhard Karger

Prof. Dr. Claudia Kemfert

Thomas Krüger

M.A. Unternehmenssprecher, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH, Präsident, Deutsche Gesellschaft für Information und Wissen, DGI e. V.

Abteilungsleiterin Energie, Verkehr, Umwelt, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e. V. (DIW) und Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit, Hertie School of Governance

Präsident, Bundeszentrale für politische Bildung

Mitglied des Senats, Fraunhofer-Gesellschaft

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Jurymitglied

Jurymitglied

Jurymitglied

Norbert Kunz

Andrej Kupetz

Prof. Dr. h. c. Klaus-Dieter Lehmann

Geschäftsführer, Social Impact gGmbH

Fachlicher Leiter und Geschäftsführer, Rat für Formgebung

Präsident, Goethe-Institut

Jurymitglied

Jurymitglied

Jurymitglied

Holger Lösch

Prof. Dr. sc. nat. Christoph Meinel

Cornelia Quennet-Thielen

Mitglied der Hauptgeschäftsführung, Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.

Institutsdirektor und Geschäftsführer, Inhaber des Lehrstuhls für Internet-Technologien und Systeme, Hasso-Plattner-Institut

Staatssekretärin, Bundesministerium für Bildung und Forschung

Jurymitglied

Jurymitglied

Christian Rummel

Ali Ertan Toprak

Deputy Global Head of Brand Communications & Corporate Social Responsibility, Deutsche Bank AG

Präsident, Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände in Deutschland e. V.

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WETTBEWERB 2017

BILDNACHWEIS S. 5 Bundesregierung / Steffen Kugler S. 6 Deutschland – Land der Ideen / Bernd Brundert S. 7 Deutschland – Land der Ideen / Bernd Brundert S. 8 Deutschland – Land der Ideen / Bernd Brundert S. 10 Deutschland – Land der Ideen / Bernd Brundert S. 15 VDU S. 16 / 17 Deutschland – Land der Ideen / Bernd Brundert SCHLESWIG HOLSTEIN

HESSEN S. 76 Robert Skibicki S. 77 CodeDoor S. 78 Hessen Agentur, Jan Hosan S. 79 NanoWired GmbH S. 80 Allianz für die Region GmbH & RefLinx/Tobias Buchwald S. 81 I-DBND/Samsung THÜRINGEN

S. 20 pixabay S. 21 Dr. Jan Steffen S. 22 Institut für Inklusive Bildung

S. 82 Professur Bauphysik, Bauhaus-Universität Weimar, Fotograf: Thomas Lichtenheid S. 83 Kumatec Sondermaschinenbau & Kunststoffverarbeitung GmbH

HAMBURG

SACHSEN

S. 23 Haris Sefo S. 24 datenfreunde.com S. 25 HLO S. 26 RFRC.eu S. 27 Robert Bosch GmbH

S. 84 binee S. 85 Helge Birkelbach S. 86 Lisa Wittig

MECKLENBURG-VORPOMMERN S. 28 Georg Tedeschi S. 29 Universitätsmedizin Rostock, Fotografin: Kerstin Beckmann NIEDERSACHSEN S. 30 AGS-Verfahrenstechnik GmbH, Dr. Rolf Hamann S. 31 dresslife S. 32 Manfred Ide S. 33 LKR, Leibniz Universität Hannover S. 34 Leuphana Universität Lüneburg BREMEN S. 35 S.Dost, KBR SACHSEN-ANHALT S. 36 Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg e.V. BRANDENBURG S. 37 Hasso-Plattner-Institut / Kay Herschelmann S. 38 Oliver Fischer, MAZ BERLIN S. 39 clarat gGmbH S. 40 Odeta Catana S. 41 Conflictfood, Fotograf: Gernot Würtenberger S. 42 Michael Kuchinke-Hofer für DB AG S. 43 Deutsche Energiesysteme GmbH S. 44 Deutsches Rotes Kreuz S. 45 Benny Golm S. 46 Fairmondo eG S. 47 Allessandra Cinquemani S. 48 gebrueder beetz filmproduktion S. 49 Florian Seemann S. 50 KARUNA e.V. S. 51 mediale pfade.org - Verein für Medienbildung e.V. S. 52 Fotograf: Christof Mauersberger (memucho) S. 53 Maximilian Richt S. 54 Pangea Electronics UG (haftungsbeschränkt), Cenk Toprak S. 55 planpolitik S. 56 Kreativagentur Lauthals GmbH S. 57 Selfapy GmbH, Fotograf: Florian Wiecha S. 58 CALLIAS FOUNDATION S. 59 Solaga S. 60 Fotocredits: Andi Weiland | openTransfer CAMP (CC by nc) S. 61 Marcel Münch S. 62 veedu GmbH S. 63 David Jacobtt NORDRHEIN-WESTFALEN S. 64 Jennifer Braun Photographie S. 65 discovering hands S. 66 Hochschule Hannover, Fotografen: J. Schild, A. Bednarski, K. Wegner, A. Pranghofer S. 67 Flowtify GmbH S. 68 Sabine Engel S. 69 Lindera GmbH, Fotograf: Paul Günther S. 70 Mehr Demokratie / Flickr (CC BY-SA 2.0) S. 71 Ornamin-Kunststoffwerke GmbH & Co. KG, Fotografin: Sabine Tegtmeier S. 72 Sven Lambert S. 73 shine / easyOptimize GmbH S. 74 TEAM U, Fotograf: Christian Klant S. 75 Kreis Paderborn, Fotograf: Dietmar Pannenberg

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RHEINLAND-PFALZ S. 87 (B)energy S. 88 Stadtwerke Mainz AG SAARLAND S. 89 CISPA S. 90 Universität des Saarlandes S. 91 Universitätsmedizin Mainz, Foto: Markus Schmidt S. 92 Curetis S. 93 UKS Zentrum für Palliativmedizin BADEN-WÜRTTEMBERG S. 94 Foto: Ludmilla Parsyak, © Fraunhofer IAO S. 95 Gerwin Fels S. 96 ioxp GmbH S. 97 KARL STORZ GmbH & Co. KG, Fotograf: Boris Koslowski S. 98 aponix.eu S. 99 robodev GmbH S. 100 Rosswag GmbH S. 101 R3DT S. 102 SAP SE S. 103 Stadt Heidelberg S. 104 tsenso GmbH, Veronika Tomasu, fotolia: Annette Shaff BAYERN S. 105 arculus GmbH S. 106 Ideenzug-Projektteam S. 107 Electrochaea GmbH, Fotografin: Uta Kellermann S. 108 EFCNI / Christian Klant Photography S. 109 Flechtwerk 2+1 gGmbH, Fotograf: Miguel Perez S. 110 Florian Baader, Stephan Le, Matthias Weirich, Reiner Conrad S. 111 Fraunhofer IIS/Franziska Birk S. 112 Inventivio GmbH S. 113 Landpack GmbH S. 114 Mecuris GmbH S. 115 pixabay S. 116 Perspektive Vielfalt UG (haftungsbeschränkt), Fotograf: Niklas Wolf S. 117 Antonia Lang S. 118 TU München S. 119 ProGlove S. 120 / 121 Deutschland – Land der Ideen / Bernd Brundert S. 123 Deutschland – Land der Ideen / Bernd Brundert S. 125 Startnext / Kristoffer Schwetje S 126 – 127 Prof. Dr. Michael Hüther: Institut der deutschen Wirtschaft Köln; Ute Brüssel: Deutsche Welle; Stephanie Bschorr: VdU, Henriette Olbrisch; Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. e. h. mult. Dr. h. c. mult. HansJörg Bullinger: Ansgar Pudenz / Fraunhofer; Rainer Höll: Christian Klant; Sonja Jost: Fräulein Fotograf; Reinhard Karger: André Mailänder; Prof. Dr. Claudia Kemfert: Paul Ripke; Thomas Krüger: Lars Welding; Norbert Kunz: Christian Klant; Andrej Kupetz: Lutz Sternstein; Prof. Dr. h. c. Klaus-Dieter Lehmann: Mirko Krizanovic; Holger Lösch: Bernd Brundert; Prof. Dr. sc. nat. Christoph Meinel: Kay Herschelmann; Cornelia Quennet-Thielen: BMBF; Christian Rummel: Bernd Brundert; Ali Ertan Toprak: BAGIV


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IMPRESSUM Eine Publikation der Deutsche Bank AG und der Land der Ideen Management GmbH, © 2017

HERAUSGEBER

PUBLIKATIONSKONZEPT UND REDAKTION

Deutsche Bank AG Taunusanlage 12 60325 Frankfurt am Main

Diana Ali, Stefan Volovinis, Linda Brandes, Kathrin Kießling, Franziska Rohde (Deutschland – Land der Ideen)

Christian Rummel, Deputy Global Head of Brand Communications & Corporate Social Responsibility (Deutsche Bank) Deutschland – Land der Ideen Land der Ideen Management GmbH Charlottenstraße 16 10117 Berlin Ute E. Weiland, Geschäftsführung (Land der Ideen Management GmbH)

Doris Nabbefeld, Miriam Heitz (Deutsche Bank)

GESTALTUNG Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH Sophienstraße 44 60487 Frankfurt am Main DRUCKEREI Colour Connection GmbH printweb.de Hanauer Landstraße 523 60386 Frankfurt am Main

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