Sondernewsletter Oktober 2014 - Wem gehört die Zukunft?

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Neues aus dem

Sondernewsletter Oktober 2014

Land der Ideen

Wem gehört die Zukunft? NRW – Wirtschaft im Wandel


Fotos: Titelseite, von oben links nach unten rechts: duisport, shutterstock.com/Pressmaster, e.on Energie München, Fototstudio Arnolds GmbH, Fraunhofer Institut, Deutsche Post World Net, Maria Bernard, IW Köln, SES/Gröner, Montan-Grundstücksgesellschaft mbH (MGG), shutterstock.com/DmitriMaruta, Urban Mining e. V., Henning Maier-Jantzen, fotolia.com/gjp311, Frank Braun; Foto S. 2: Montan-Grundstücksgesellschaft mbH (MGG)

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Nordrhein-Westfalen, das Land von Kohle und Stahl, befindet sich in einer neuen industriellen Revolution. Mit dem Wettbewerb „NRW-Wirtschaft im Wandel“ werden Unternehmen gesucht, die Deutschlands bevölkerungsreichstes Bundesland mit klugen Ideen, modernen Prozessen und neuen Technologien in ein neues Zeitalter bringen. Wie kaum ein anderes Bundesland entwickelt sich Nordrhein-Westfalen rasant von der traditionellen „Kohle und Stahl“-Heimat zu einem modernen und vielfältig aufgestellten Wirtschaftsstandort. Zahlreiche vorbildhafte und zukunftsfeste Unternehmen aus allen Branchen nutzen den Strukturwandel und treiben diesen mit der Entwicklung innovativer Technologien, der Digitalisierung von Produktionsprozessen oder dem Angebot komplexer Dienstleistungen voran. Damit leisten die Unternehmer nicht nur einen positiven Beitrag für ihren Betrieb, sondern auch für den Standort Nordrhein-Westfalen.

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Denn der Strukturwandel von einer industriell geprägten hin zu einer Wissensgesellschaft stellt eine große Herausforderung aber auch eine enorme Chance für das Bundesland dar. Unter der Schirmherrschaft von Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Garrelt Duin wollen die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“, die Rheinische Post und die Deutsche Bank mit dem Wettbewerb „NRW-Wirtschaft im Wandel“ Vorreiter dieses Wandels aufspüren und öffentlich sichtbar machen. „Nordrhein-Westfalen vollzieht wie kaum ein anderes Bundesland einen tiefgreifenden Strukturwandel. Bei vielen großen Konzernen und mittelständischen Unternehmen können wir diese Entwicklung täglich beobachten. Mit dem Wettbewerb möchten wir für positive Schlagzeilen sorgen und den erfolgreichen Pionieren des Wandels eine Bühne bieten“, sagt Michael Bröcker, Chefredakteur der Rheinischen Post.

Bewerben Sie sich bis zum 31. Oktober 2014! Welchen Transformationsprozess hat Ihr Unternehmen durchlaufen? Wie hat sich dieser Prozess im Betrieb ausgewirkt? Und wie stärken Sie ihre Heimatregion? Unternehmen aus allen Branchen, die einen Transformationsprozess bereits erfolgreich gemeistert haben, können diese Fragen unter www.nrw-wirtschaft-im-wandel.de bis zum

31. Oktober 2014 beantworten und so am Wettbewerb teilnehmen. Die 20 von der Experten-Jury ausgewählten Unternehmen stehen für die Zukunftsfähigkeit des Standorts Nordrhein-Westfalen und werden der Öffentlichkeit unter anderem in einer großen Portraitserie in der Rheinischen Post vorgestellt.


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Fotos: von oben nach unten: Hojabr Riahi, Deutsche Telekom AG/Michael Ebner, Bundesagentur für Arbeit, Andreas Pohlmann/Evonik, Archiv, Christian Kruppa, Ulrich Harnacke, Tom Pingel, IW Köln, Tim Wegner/Deutsche Bank, Henkel AG, Simin Kianmehr

Expertise für die Zukunftsfähigkeit Nordrhein-Westfalens Die hochkarätig besetzte Fachjury besteht aus Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Gemeinsam wählen sie aus allen Bewerbungen 20 Preisträger aus, die mit ihrem Transformationsprozess den Strukturwandel meistern und die Zukunftsfähigkeit des Standorts Nordrhein-Westfalen in besonderer Weise repräsentieren.

Garrelt Duin, NRW-Wirtschaftsminister und Schirmherr sowie Jurymitglied des Wettbewerbs

„Nordrhein-Westfalen als industrieller Kern Deutschlands verfügt wie kaum eine andere Region über allerbeste Voraussetzungen, weltweiter player und Innovationstreiber beim Thema Industrie 4.0 zu sein. Starke Unternehmen aller Größen – weltbekannte und „hidden champions“ – sind erfolgreich am Standort NRW tätig. Hoch innovative Forschungsnetzwerke arbeiten an immer neuen Lösungen; das große Potenzial hoch qualifizierter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist das Riesenpfund unserer Wirtschaftsentwicklung. Ich bin überzeugt, dass wir in NRW zahlreiche ganz hervorragende ,Unternehmen mit Zukunft‘ finden werden und freue mich auf rege Beteiligung!“

Die ExpertenJury auf einen Blick Claudia Nemat, Vorstandsmitglied Deutsche Telekom AG, Europa und Technik

Christiane Schönefeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit

Dr. Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG

Dr. Karl Hans Arnold, Vorsitzender der Geschäftsführung der RheinischBergische Verlagsgesellschaft mbH

Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie e. V.

Ulrich M. Harnacke, Regionalleiter West und Geschäftsführer Deloitte Deutschland

Prof. Dr. Brun-Hagen Hennerkes, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen

Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor und Mitglied des Präsidiums, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V.

Martin Renker, Regional Head West (Germany) & Member of the Management Committee Germany, Deutsche Bank AG

Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender der Henkel AG

Prof. Dr. Klemens Skibicki, Mitgründer von Convidera Strategieberatung für digitale Transformation


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„Netzwerkkultur schafft Chancen für eine ganze Region“ Prof. Dr. Michael Hüther ist Jurymitglied des Wettbewerbs. In einem Interview mit der Rheinischen Post und „Deutschland – Land der Ideen“ spricht der Direktor des IW Köln über Hemmnisse und Möglichkeiten für die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Die Zahl der Selbstständigen hierzulande macht im Vergleich zur Zahl der Arbeiter, Angestellten und Beamten einen Bruchteil aus. Fehlt uns Deutschen das Unternehmer-Gen? Wir haben zwar viele kleine Unternehmen, die über einen Zeitraum von 150 bis 200 Jahren bestehen. Das bekommen Sie nicht ohne Unternehmergeist hin. Richtig ist aber auch, dass die Existenzgründungsneigung im internationalen Vergleich nicht besonders ausgeprägt ist. Das ändert sich gerade, weil an den Hochschulen viel für Jungunternehmer getan wird. Wir sollten aber noch früher ansetzen: Es muss schon den Schülern in Fleisch und Blut übergehen, dass Existenzgründung ein möglicher Berufsweg ist. Häufig wird uns Deutschen unterstellt, wir sind zwar top bei den Erfindungen, verschlafen es aber, diese marktfähig zu machen. Vorurteil oder Tatsachenbeschreibung? Das ist ein Vorurteil. Die deutsche Wirtschaft ist hervorragend bei den Hochtechnologien aufgestellt. Wir sind gerade gut auf der Umsetzungsebene, also bei Problemlösungen für die Wertschöpfungskette. Nehmen Sie den Maschinenbau oder die Elektrotechnik.

Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor und Mitglied des Präsidiums, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V.

Bislang gilt Scheitern hierzulande aber als extrem verpönt. Eine Insolvenz ist für den Betroffenen nicht besonders charmant. Aber durch die Anpassung des Insolvenzrechts und der Gewährung einer zweiten Chance – wie wir sie aus den USA kennen – hat sich da einiges getan. Zudem ist das nicht nur ein rein deutsches Problem: Durch die Internationalisierung der Märkte und damit auch der Kapitalgeber ist das Geschäft kurzatmiger geworden. Ausländische Eigner werden oft schon bei der zweiten Gewinnwarnung nervös. Das steht der Risikobereitschaft im Weg. Ist NRW inzwischen zu unattraktiv für die Ansiedlung internationaler Unternehmen geworden? Die machen keinen großen Bogen um uns. Hier leben schließlich mehr als 17 Millionen Menschen im Herzen Europas. Aber NRW bleibt unter seinen Möglichkeiten. Die Wirtschaftspolitik hat sich viel zu lange ausschließlich auf das Ruhrgebiet konzentriert. Dabei hat die Musik in ganz anderen Regionen gespielt, etwa im Siegerland oder im Bergischen Land. Dort hat eine gute Clusterbildung der Unternehmen stattgefunden. Statt weiterhin das Ruhrgebiet isoliert zu betrachten, sollte die Politik die Clusterbildung mit den angrenzenden Regionen vorantreiben.

Fotos: IW Köln/SIGNO-Projektmanagement, IW Köln

Die ausgezeichnete Förderinitiative SIGNO bietet deutschen Erfindern Rechtssicherheit bei der Verwertung ihrer Ideen.

Welche Unternehmensgröße ist vielversprechender für die Schaffung von Innovationen: das kleine und mittelständische Unternehmen oder der Konzern? Der kleine Tüftler-Betrieb ist flexibler und anpassungsfähiger, während eine Großstruktur behäbiger daherkommt und mehr Bürokratien ausgebildet hat. Entscheidend ist letztlich aber nicht die Größe, sondern die Unternehmenskultur: Lasse ich Fehler zu? Bin ich bereit, Risiken einzugehen? Man muss auch mal scheitern dürfen.

Was kann denn die Unternehmerseite tun, um NRW nach vorne zu bringen? Die Netzwerkkultur muss ausgebaut werden. Das findet beispielsweise sehr gut im Automobilsektor statt. Da haben dann die Unternehmen beispielsweise im Raum Iserlohn nicht nur in bürgerschaftliches Engagement, sondern gleich in eine private Fachhochschule investiert. So etwas schafft Chancen für eine ganze Region. Solche Beispiele sollten Schule machen.

Impressum Deutschland – Land der Ideen, Land der Ideen Management GmbH, Kurfürstendamm 21, 10719 Berlin V.i.S.d.P.: Ariane Derks Redaktion: Presseteam Land der Ideen Management GmbH Gestaltung: Jutta Schlotthauer


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