Das Goetheanum – 150 Jahre Rudolf Steiner

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7. Mai 2010 25. Februar 2011| |Nr. Nr.198

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Ant h ro po soph i e

24 Gedanken

150 Jahre Rudolf Steiner


Freiheit | Bodo von Plato

Geschichte | Andre Bartoniczek

Der Freie liebt

Erinnerung ist Leben

Freiheit lebt schon länger nicht mehr dort, wo sie ideal ist. Auf ihrem Weg von dort in die Wirklichkeit verkehrte sie sich schon allzu oft in ihr Gegenteil. Mit dem Menschen ist sie ganz angekommen in einer Welt, die immer weniger göttliche und immer

Die Geschichtserkenntnis steht vor ihrer eigenen Revolution. «Es wird einmal eines der bedeutendsten Ergebnisse sein, wenn man darauf kommen wird, dass man erst den Gegenstand der Geschichtsbetrachtung finden muss, dass die Tatsachen, die in den Dokumenten stehen, noch gar nicht Geschichte sind» (Rudolf Steiner). Wie ein Mensch, der immerfort Buchstaben beschreibt, anstatt sie zu lesen, registrieren wir Fakten und übersehen Wirklichkeit, halten wir Leichname für Menschen. Wenn der Erkennende sein Subjekt steigern und entdecken wird, anstatt es auszuklammern, wird aus wesenloser Datenmasse Gestalt. Aus einer Chimäre wird der reale Mensch – dessen Handlungen der Zukunft entspringen, nicht der Vergangenheit; dessen Taten Bilder sind; dessen Ideen keine Konstruktionen, sondern Empfängnis schöpferischer Mitgestaltung seines Engels. Der Zufall entpuppt sich als Wegzeichen, Erinnerung als Selbstfindung des Ich im Werdegang des Menschen. — Steiners inniges Anliegen: Heilung des Menschen am Sinn der Geschichte.

Freiheit wird reine Liebe zur auszuführenden Handlung – und Schicksal im Verstehen des Fremden. mehr menschliche Schöpfung ist. — Hier, in dieser Welt erweist sie sich unzweifelhaft in Haltung und Handlung, wenn auch nicht unbedingt gleich auf den ersten Blick. Sie ist notwendig geworden – ohne sie wird die menschengemachte Welt unmenschlich. Trat sie an göttliche Stelle? Sie ist Ausdruck menschlicher Selbstbestimmung und zugleich ihre Bedingung. Ihre Bedingung ist sie im allgemeinen, ihr Ausdruck individuell. So lebt sie als Möglichkeit in jeder Entscheidung, als Wirklichkeit erst in der Handlung, die nicht um des Handelnden willen geschieht. An ihrer Schönheit erweist sich das aus Liebe zum Handeln Getane. — Hier ist Freiheit Folge, nicht Ziel. Sie wird nicht wirklich, wenn man sie sucht, aber in der Suche nach Wahrheit. Im Verstehen des Fremden wird sie zum Schicksal. Ist dann die Freiheit des Schicksals zum Schicksal der Freiheit geworden? Bodo v. Plato engagiert sich in den letzten Jahren für die Neuinszenierung der Mysteriendramen und die Goetheanum-Meditations-Initiative.

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Andre Bartoniczek publizierte 2009 das Buch ‹Imaginative Geschichtserkenntnis›.


Rudolf Steiner 8. Februar 1924 Wir danken dem Rudolf Steiner Archiv f端r die Erlaubnis zum Abdruck der Wandtafelzeichnungen. Auf dem Umschlag findet sich die Wandtafel vom 5. Mai 1922


Persönlichkeit | Robin Schmidt

Psychologie | Wolf-Ulrich Klünker

Müde sind wir heute

Intellectus agens

Müde sind wir heute, und Müdigkeit trennt. Trennt von der Welt. Sie wächst mit dem Anspruch, ein Selbst zu sein, durch eigene Leistung derjenige zu sein, der ich geworden sein will; und so sind wir durch unser vornehmstes Projekt, unser Selbst, erschöpft, weil das Leben als Erfüllung des Entwurfs mit hängender Zunge und atemlos daherkommt und die Welt drüben bleibt und die anderen die

«Der Mensch wird zunehmend zu dem, als was er sich zu denken vermag.» Mit Blick auf die Psychoanalyse formuliert Rudolf Steiner 1917 diese Maxime. Damit wird eine Begriffsbildung postuliert, die den Menschen und die Seele nicht psychologisch deutet, sondern als wirkende Ich-Kraft hervorbringt. Zugleich ergibt sich damit, dass der Mensch in der Zukunft immer weniger dasjenige sein wird, was er leiblich, seelisch und geistig mitbringt; immer mehr wird biografische (und auch karmische) Vergangenheit durch die Ich-Kraft im Denken bestimmt. Dementsprechend sucht Rudolf Steiner 1920 in einem «Votum zur Psychiatrie» nach Begriffen, die das Leben nicht deuten, sondern die selbst aus dem Leben stammen. — Solche Begriffe sind im Hinblick auf Wirklichkeit nicht deskriptiv, sondern proskriptiv, das heißt sie schaffen Realität. Der ‹Heilpädagogische Kurs› Rudolf Steiners geht in die menschenkundliche und therapeutische Konsequenz: Das Ich bildet vorgeburtlich aus der individuellen Kraft des Denkens den Organismus der folgenden Inkarnation; damit wird der Leib zum Träger des Ich-Bewusstseins. Die Begriffskraft des Ich in der geistigen Existenz zeigt sich also als Lebenskraft (nicht nur als Bewusstseinsfähigkeit) im irdischen Sein. Die Seele entfaltet sich letztlich in dem Verhältnis von geistig wirksamer Denkkraft und leiblicher Organisation, die aus dieser Denkkraft entstanden ist. Karmisch gesehen entsteht die vorgeburtliche Begriffskraft des Ich aus den Wirkungen des vorangegangenen Erdenlebens. Im denkenden Selbstbewusstsein schließen sich also aufeinanderfolgende Inkarnationen und die sie verbindende geistige Existenz zusammen. — Letztlich begegnet hier die karmische Einlösung der menschheitlichen Entwicklung aristotelischer Psychologie: Das vorgeburtlich schaffende Denken entspricht dem intellectus agens, das irdisch am Leib gespiegelte Denk-Bewusstsein dem intellectus possibilis. Damit hat Rudolf Steiner die Voraussetzungen für eine Ich-Psychologie geschaffen, die heute den uralten Widerspruch von Bewusstsein und Leben überwinden kann.

Wer sich durch die Meditation erhebt zu dem, was den Menschen mit dem Geist verbindet, der beginnt in sich das zu beleben, was ewig in ihm ist, was nicht durch Geburt und Tod begrenzt ist. Fremden werden und ich, in der Hoffnung, etwas Bleibendes geworden zu sein, ein anderer wurde, ein Müder. — Doch mit dieser innengerichteten Müdigkeit des Selbstwerdens wird auch eine ganz andere Müdigkeit möglich, eine nach außen gerichtete, zarte Müdigkeit, die die Zange des Ich löst, eine Müdigkeit des Staunens, des Zugänglichwerdens, des Wunderns über die Welt als einem Du, die so zur Müdigkeit der Freundlichkeit wird, in der die Träume beginnen, das Leben zu durchwehen, und der Winter der Gegenwart unter den Händen milde wird, und dann dies nächtliche Selbst eine wachende Gemeinschaft mit den Vorgängen und Wesen der Welt beginnt, eine Gemeinschaft, die ohne Zugehörigkeit und Verwandtschaft auskommt, wo die Sterne am Tag aufgehen und wir Sterne werden und mit ihnen sind: Solche Müdigkeitsgesellschaft ist es, die ich manchmal träume. Und der Übergang? Rudolf Steiner, Meister des Zwischenraums, nannte ihn Meditation. Damals, zu Beginn unserer Zeit der Müdigkeit, wo die Träume der Nacht beginnen, das Leben zu durchwehen, und der Winter der Gegenwart unter den Händen milde wird … Robin Schmidt hat gerade eine biografische Betrachtung über Rudolf Steiner publiziert. | Zitiert aus GA 10

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Wolf-Ulrich Klünker hat zu dem Gedanken «Das Ich erkennt die Wirklichkeit des Schicksals» ein Buch geschrieben mit dem Titel ‹Die Empfindung des Schicksals›. | Zitiert aus GA 317.


Landwirtschaft | Ueli Hurter

Medizin | Michaela Glöckler

Jeder Hof ein Ich

Lebensgemäß denken

Die Landwirtschaft steht vor einer doppelten Herausforderung: Erstens, die Leute müssen auf dem Land bleiben, und zweitens, das Land muss bei den Leuten bleiben. Die Abwanderung vom Land oder drastischer die Landflucht ist ein weltweites Phänomen. Wer irgend kann, verlässt seine bäuerliche Existenz – ob in Tunesien, China, Brasilien oder Schweden – und versucht sein Glück in der Stadt. Diese Flucht hat Gründe: materielle, soziale, kulturelle, aber der eigentliche Grund dieser ‹Völkerwanderung› scheint tiefer zu liegen. Das traditionelle Bewusstsein ist keine Heimat mehr. Sobald jemand aus dem dämmrigen, halb-kollektiven Bewusstsein des Bauernseins aufwacht, reißt es ihn fort von den Familienbanden, den Jahreszeiten, den Tieren, dem Boden. – Ist es möglich, aus der aktuellen Bewusstseinssituation sich dem Boden, dem Land wieder neu existenziell zu verbinden? Für mich und viele in der biologisch-dynamischen Bewegung zeigt der ‹Landwirtschaftliche Kurs› von Rudolf Steiner eine bewusste Partnerschaft von Mensch und Erde auf. «Der Landwirt sollte zu vielem auf seinem Hof ein persönliches Verhältnis haben» – in solchen Aussagen wird das Neue, Keimhafte angedeutet. Ein «persönliches Verhältnis» ist weder traditionell noch industriell, es ist existenziell. — Das fruchtbare Land geht jedoch in rasantem Tempo verloren. Sei es durch Asphaltierung, durch Verwüstung, durch Versalzung, durch Vergiftung, durch Wegschwemmen – der Boden wird den Land-Wirten regelrecht unter den Füßen weggezogen. Mit dem Boden verschwindet das Leben, und irgendwann zieht auch der letzte Bauer weg. Kann man diesen Trend umkehren? Bis jetzt nicht, nicht im großen Maßstab. Was möglich ist, ist an einzelnen Orten punktuell den Boden zu beleben. Biologisch-dynamische Höfe wollen solche Punkte sein. Ein lebendiger Hoforganismus erzeugt gesunden Boden, und dieser zeugt von der Lebendigkeit des Hoforganismus. Hier besteht die Gefahr einer in sich abgeschlossenen Bauernhofromantik. Der von Rudolf Steiner gesetzte Begriff der ‹Landwirtschaftlichen Individualität› erweitert diese. Jeder Hof eine Individualität? Individuell eigen, aber gerade dadurch universell die ganze Erde repräsentierend. — Das Leben auf der Erde ist, je länger es andauert, immer weniger eine Naturgabe – umso mehr liegt es in unserer Verantwortung, ob das ‹Staubkorn Erde› sich in einen keimenden Samen für die Zukunft wandeln kann.

Am Beispiel der Kinderheilkunde in den letzten 50 Jahren lässt sich die Gefahr einer geistlosen und damit «unernsten» Wissenschaft zeigen. So riet der anthroposophische Kinderarzt Wilhelm zur Linden eindringlich von der unphysiologischen Dosierung der Vitamin-D3-Gaben in Form des damals üblichen ‹Vigantol›-Stoßes ab. Anthroposophische Ärzte und Kinderärzte waren sich einig, dass Fieber eine

Ich habe das Martyrium des Intellekts und der Empfindungen durchgemacht, als das Phenazetin ausprobiert wurde. Diese Art des Ausprobierens zeigt, dass der Wissenschaft mit dem Geist auch der Ernst verloren gegangen ist. «gesunde» Reaktion des Körpers ist und nicht ohne Not mit Antipyretika gesenkt werden sollte. Ebenso reduzierten sie den Einsatz von Antibiotika auf streng indizierte Einzelfälle. Ihre Vorgehensweise wurde inzwischen bestätigt: Vitamin D3 wird nur in kleinen physiologischen Dosen eingesetzt, die positive, immunstimulierende Wirkung des Fiebers ist heute bekannt und in den Neunzigerjahren fiel auch das Dogma von der antibiotischen Standardbehandlung der Mittelohrentzündung. Es ist das korrekte Aufeinanderbeziehen der Ergebnisse naturwissenschaftlicher und anthroposophisch-geisteswissenschaftlicher Forschung, was die Anthroposophische Medizin so menschenfreundlich und zukunftsfähig macht. Michaela Glöckler hat zusammen mit Rolf Heine im vergangenen Jahr mit dem Buch ‹Die anthroposophisch-medizinische Bewegung› die Verantwortungsstrukturen des großen Verbundes dargestellt. | Zitiert aus GA 107.

Ueli Hurter hat mit Jean-Michel Florin und Thomas Lüthi die Verantwortung der Sektion für Landwirtschaft übernommen. | Zitiert aus GA 327

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Religion | Ulrich Meier

Geld | Thomas Jorberg

Kein jenseitiger Gott

Geld ist Geist

Welchen Sinn erschließt die «mystische Tatsache» des Christentums? – Rudolf Steiner hat sich um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert eine Gotteserkenntnis errungen, in der es keinen Platz für einen jenseitigen Gott gibt, der von außen oder durch kirchliche Autorität auf die Gläubigen wirkt. Sein Gott wird dem Suchenden in mystischer Erfahrung gegenwärtig. Dennoch ist für ihn die Inkarnation

Für Rudolf Steiner ist Geld keine Ware, sondern Mittel, mit dem die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse gestaltet und abgebildet werden können. «Geld macht unsere arbeitsteilige, globale und technisierte Wirtschaft überhaupt erst möglich», sagt Steiner, «Geld ist realisierter Geist.» — Geld ist zunächst etwas Abstraktes, das erst durch einen bewussten Einsatz in der realen Wirtschaft – also dort, wo Menschen für Menschen tätig sind – wieder sinnvoll konkretisiert werden kann. Dass dies heute im Finanzmarkt meist nicht geschieht, ist die Ursache der Krise. Von der Überwindung der Schäden des Geldwesens spricht Rudolf Steiner schon 1920 und warnt vor Banken, die nur abstrakte Geldgeschäfte machen, «denn Geldgeschäfte an sich sind der größte Schaden unseres Wirtschaftslebens». Im Zuge seines Ringens um soziale und wirtschaftliche Fragen macht Steiner immer wieder deutlich, dass wir völlig neue Gedankenimpulse, Wahrnehmungseinrichtungen und Entscheidungsstrukturen brauchen. In der heutigen Wirtschaft ist das Menschliche nicht mehr unmittelbar erlebbar. Um dies zu ändern, brauchen wir ein Denken aus dem Gesamtbewusstsein menschlicher, kultureller, ökologischer und ökonomischer Zusammenhänge heraus. Ein solches Denken ist nicht abstrakt, sondern beinhaltet Fühlen und Handeln. — Trotz vieler konkreter und methodischer Hinweise und Einrichtungen spricht Steiner davon, dass «keineswegs heute schon irgendwelche klaren Begriffe vorhanden sein können», die eine Lösung der sozialen Fragen beinhalten. Wichtiger noch als Begrifflichkeiten ist vertieftes Wahrnehmen und Reflektieren unternehmerischen Handelns. — Gerade im Geldbereich gibt es eine zunehmende Anzahl von Finanzinstituten, deren Ziel ist, dass das Geld den Menschen dient. Im Rahmen der Global Alliance for Banking on Values (GABV) haben sich seit 2009 neben der GLS Bank und der Triodos Bank weitere zwölf Banken aus der ganzen Welt zusammengeschlossen. Unerwähnt bleiben hier die große Anzahl von regionalen Initiativen wie Bürgerbeteiligungen im Energiebereich oder Regionalwährungen. Sie sind anschauliche Beispiele dafür, wie Geld bewusst von Menschen und Menschengemeinschaften ergriffen werden kann.

Nicht zum Pessimismus, sondern zum Aufwachen ist Anlass vorhanden. Christi in Jesus von Nazareth ein einmaliges geschichtliches Ereignis der Zeitenwende. Als Kirchenkritiker, Mystiker und Verkünder eines esoterischen Christentums bleibt er den traditionellen Christen verdächtig, von den Theosophen trennte ihn das eindeutige Bekenntnis zum historischen Geschehen auf Golgatha. — Die Tatsache von Tod und Auferstehung Christi ist seither als göttliches Opfer für alle Menschen physisch-leiblich wirksam. Das freie Bekenntnis derer, die Christen sind, weil sie den Auferstandenen in ihrem Inneren als gegenwärtig erfahren, erschließt den Anteil seines Wirkens für ihr Seelisch-Geistiges. — In der Spannung zwischen «historisch» und «mystisch» kann Religion als sinnstiftend erlebt werden: In der personalen Erfahrung eines Gottes, den mir niemand vorschreiben darf, und in der Anerkennung einer fortwährenden Schöpfertätigkeit, die allen Menschen gleichermaßen dient. Ulrich Meier ist Redakteur der Zeitschrift «Die Christengemeinschaft» und am Priesterseminar in Hamburg tätig. Zitiert aus GA 185.

Thomas Jorberg war vor 37 Jahren erster Auszubildender der GLS-Bank und ist seit 2003 ihr Vorstandssprecher. | Zitiert aus GA 340, GA 337a, GA 305.

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Rudolf Steiner 16. Juni 1923


Technik | Johannes Kühl

Tod | Virginia Sease

Technik lieben und verantworten

So ist der Tod das schönste Erlebnis

Rudolf Steiner war nie technikfeindlich: Er benutzte Auto und Telefon – und verwendete Vorfälle früher Technikfeindlichkeit gegenüber der Eisenbahn als Beispiele für rückständiges Denken. Was er aber forderte: Technik zu verstehen, schon in der Schule sie dadurch von ihrer magischen Aura zu befreien – sonst erzeugt sie Angst, und die wirkt schädigend auf den Menschen! Dies ist sein Mittel gegen all das,

Tod bedeutet nicht ein Ende, sondern Änderung im Bewusstseinszustand. Bleibt der physische Leib zurück, verwest oder löst sich in Asche, so setzt die ewige Natur, das individuelle Ich, das Leben in der übersinnlichen Welt fort. Wenn deshalb ein Mensch sich von der Überzeugung befreien kann, dass sein Selbst und sein Leib identisch sind, schreitet er durch ein Erkenntnistor, wodurch er Rudolf Steiners Christus-Auffassung begreifen kann. Der Christus erlitt freiwillig einen menschlichen Tod und hat diesen Tod überwunden; nach diesem höchsten Beispiel kann jeder Mensch den Tod mit der Auferstehung besiegen. Im Todesmoment und auch nachher wirkt der Christus als Beistand. Die oft befürchtete Verlassenheit tritt nicht ein. — Durch Rudolf Steiners Klärung über wiederholte Erdenleben (Reinkarnation) und über das daraus folgende Karma bekommen wir heute eine Hilfe und können denken lernen, dass wir den Todesmoment in der Vergangenheit viele Male erlebt haben. Es beginnt ein bewusster Umgang mit dem Tod. Einsicht und Zuversicht treten an die Stelle der Furcht durch die Christusverheißung. — Der Verstorbene erfährt das neue Karmagesetz: Er muss und will in einem zukünftigen Erdenleben die persönliche Seite seiner Taten ausgleichen, während Christus die Folgen für die Menschheit und die Erdenentwicklung auf sich nehmen wird. — Im nachtodlichen Leben ist der Mensch tätig. Er durchschreitet planetarische Stufen und erlangt geistige Keime, um das nächste Erdenleben vorzubereiten. Hier wird er von hierarchischen Wesenheiten bereichert, um Zukunftsimpulse zu gestalten. — Die Menschen, die mit dem Verstorbenen verbunden sind, können ihm durch das Vorlesen geisteswissenschaftlicher Realitäten helfen. Die Bande mit den Verstorbenen werden nicht aufgelöst, wenn die Lebenden sie weiterhin begleiten. Rudolf Steiner beschreibt als Meditationssatz: «... Kinder, wenn sie hinsterben, sind für uns nicht verloren ..., sie bleiben geistig immer da. Und bei älteren Leuten, die hinsterben … kann man sagen: Sie verlieren uns nicht.» Wir verdanken Rudolf Steiner eine neue christliche Sterbekultur im Gebiet der Erkenntnis, des Mitgefühls wie auch im Handeln.

Technik ist ‹Befreiung von› und ‹Befreiung für›. – Erst wenn wir das Zweite ergreifen, verliert das Erste seine Bedrohung und erhält seinen Sinn. was das Menschsein gefährdet: Verstehen. — Aber reicht das heute noch? Haben wir nicht Technologien entwickelt, die, Menschheit und Erde im Griff haben, die überall gegenwärtig sind und zugleich kaum mehr zu verstehen sind? Von Steiner hier zu lernen heißt nicht, sein Verhältnis zur Technik zu kopieren, sondern sein eigenes Urteil zu suchen: Wann wird eine Handlung «gut»? Rudolf Steiner in seiner Philosophie der Freiheit: wenn «meine in Liebe getauchte Intuition in rechter Art in dem intuitiv zu erlebenden Weltzusammenhang drinnen steht». Das heißt Liebe: Was will ich wirklich? Und Weltzusammenhang: Was bedeutet das für andere Menschen, andere Lebewesen, für die Erde? — Der Umgang mit Technik legt das Brennglas auf die persönliche Verantwortung. Jeder weitere Schritt im Umgang mit Technik erfordert ein höheres Maß an persönlicher Verantwortung. – Wo wird das geübt? Johannes Kühl ist Physiker und hat gerade ein Buch über atmosphärische Farben und Goethes Farbenlehre fertig gestellt.

Virginia Sease ist verantwortlich für die English Studies am Goetheanum. | Zitiert aus GA 182

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Erkennen | Martin Kollewijn

Zeitzeugenschaft | Christine Gruwez

Seele von Geist trennen

Nicht aufwachen, sondern wach bleiben

Die Essenz der Erkenntnistheorie Rudolf Steiners lässt sich fassen in den paradoxen Satz: Erst im Erkennen – im gedanklichen Durchdringen der Wahrnehmungswelt – entsteht uns die Wirklichkeit. Die von außen gegebene Wahrnehmung und der innerlich erzeugte Begriff einer Sache sind in Wirklichkeit eins. Das Wesen des Menschen reißt die Wirklichkeit in den beiden Faktoren auseinander. Indem der Mensch sie im Erkennen wieder vereint, schafft er nicht nur für sich etwas, sondern er schafft mit der Erscheinungswelt zusammen an der Offenbarung des wirklichen Seins. Erkennend wird er ein eigenständiges Wesen. Die in sich abgeschlossene, autonome Persönlichkeit der Moderne konnte sich entwickeln, indem das Bewusstsein auf Sinneserfahrung und selbst erzeugte Gedanken eingeschränkt war. — Die schöpferische Tat Rudolf Steiners, dem modernen Bewusstsein die Möglichkeit einer realen Geisterkenntnis geschaffen zu haben, beruht auf zwei Voraussetzungen. Erstens: die Erweiterung des begrifflichen Erkennens durch geistige Anschauung. Während die Sinneswahrnehmung dem Menschen von Natur aus gegeben ist, verlangt die geistige Anschauung eine Trennung der Seele vom Geistigen durch die Ausbildung geistiger Wahrnehmungsorgane. Zweitens: Begriffe für das Geistige. Unermüdlich hat Rudolf Steiner Gedanken und Begriffe geistigen Inhalts in eine irdische, dem menschlichen Verstand fassbare Form geprägt. Solche Begriffe zu erwerben, macht es möglich, in eine erkennende, seine Selbstständigkeit und Freiheit wahrende Beziehung zur geistigen Wirklichkeit zu treten.

Viele unter uns wachen auf angesichts der Erschütterungen die Mensch und Welt heutzutage treffen. Die grosse Herausforderung unserer turbulenten Zeit ist aber nicht nur aufzuwachen, – denn zum Aufwachen gibt es täglich vielfältige Anstöße – viel schwieriger ist es wach zu bleiben und aus dem Auf-

Martin Kollewijn ist freischaffender Philosoph und beschäftigt sich unter anderem mit der Bildsprache von Cézanne. | Zitiert aus GA 2.

Im Weltenall walten diese Kräfte des Bösen. Indem er sie aufnimmt, pflanzt er in sich den Keim, das spirituelle Leben überhaupt mit der Bewusstseinsseele zu erleben. erwachtsein nächste Schritte zu bahnen. — Denn man wacht nicht auf um des Wachseins willen. Im Aufwachen lebt schon die Intention, diesem Aufwachen eine Bestimmung zu verleihen. Diese Intention findet ihre Orientierung aus der Not unserer Zeit, die zugleich eine individuelle Not ist. Man hört die Stimme seiner Zeit. Sie spricht von der Entfesselung der Kräfte des Bösen. Wir könnten sie hören, da jeder von uns in dieser Epoche in das Mysterium des Bösen eingeweiht worden ist. An den mannigfaltigsten Auswirkungen des Bösen wachen wir auf. Die Auswirkungen des Bösen bewirken dieses Aufwachen. Die Neigungen zum Bösen in uns bedürfen dieses Aufwachens, damit wir ihnen in uns begegnen können. — Keiner kann uns retten vor diesen Auswirkungen, es sei denn, wir finden einen Weg, die Kräfte des Bösen in uns zu erlösen. Dieser Weg weist weit in die Zukunft hinein, fängt aber dort an, wo wir – statt wegzuschauen – unsere Mitmenschen neu anschauen können. Behutsam, aber ohne Angst, neue Formen des Interesses, des Dialogs, des ‹Dazwischen-Seins› miteinander zu erüben. Wach inmitten der Erschütterungen. ‹Wachen› in seiner Zeit. Christine Gruwez hat gemeinsam mit Bastiaan Baan und John van Schalk ein Buch über die Urquellen des Christentums geschrieben. | Zitiert aus GA 185

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Partnerschaft | Monika Kiel-Hinrichsen

Auch die Seele hat Geschlecht «Immer schwieriger und schwieriger werden es die Menschen haben ...» Dieser Kernsatz von Rudolf Steiner bewahrheitet sich heute mehr denn je. In der biografischen Paararbeit offenbaren sich oft tiefste Nöte zwischen Mann und Frau. Wie inspirierend

Und so nach Treue strebend, wird der Mensch dem Menschen wie mit Engel-Hüter-Kräften nahe sein. wirkt der Gedanke von Rudolf Steiner über die männliche und weibliche Konstitution: Wir sind nicht nur in unserem Körper mit seinen Fortpflanzungsorganen geschlechtsspezifisch, sondern auch in unserem Seelen- und Vorstellungsleben. Die Lebenskräfte, die bei der Bildung der Fortpflanzungsorgane nicht tätig sein mussten, stehen uns als Mann oder Frau in unserem bewussten Seelenleben zur Verfügung. So erleben heterogene Partner ihr leibliches Gegenbild im Seelischen des anderen und ärgern sich unbewusst über die «geschlechtsspezifischen Beschränktheiten». Wenn wir die Individualität im Partner suchen und Beziehung aus dem Ich zu gestalten beginnen, lernen wir unsere männliche und weibliche Prägung überwinden. Innere Entwicklung beginnt. Lebensstudium, praktische Lebens- und Seelenkunde nennt Rudolf Steiner es in seinem Vortrag ‹Wie kann die seelische Not der Gegenwart überwunden werden›; diese benötigen wir heute, um das «Gattungsmäßige» zu überwinden und als Individualitäten im Sozialen, in der Partnerschaft oder im kollegialen Miteinander, bewusster wirken zu können. — In seinem Spruch über die Treue zeigt Rudolf Steiner uns eine zukunftsträchtige Haltung auf dem manchmal steinigen Weg der zeitgemäßen Bewusstseinsentwicklung:

Monika Kiel-Hinrichsen empfiehlt in ihrer Erziehungsberatung, einmal pro Tag in den Schuhen der Kinder zu laufen, und sei es in Größe 32. | Zitiert aus GA 40a.

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Über die Treue Schaffen Sie sich eine neue, starkmütige Anschauung von der Treue. Was die Menschen sonst Treue nennen, vergeht so schnell. Das aber machen Sie zu Ihrer Treue: An dem anderen Menschen werden Sie Augenblicke erleben, schnell dahingehende, da wird er Ihnen erscheinen wie erfüllt, wie durchleuchtet von dem Urbild seines Geistes. Und dann können, ja werden andere Augenblicke, lange andere Zeiten kommen, da verdüstern sich die Menschen. Sie aber sollen lernen, in solchen Zeiten zu sagen: der Geist macht mich stark. Ich denke an das Urbild; ich sah es doch einmal. Kein Trug, kein Schein raubt es mir. Ringen Sie immer um dieses Bild, das Sie sahen. Dieses Ringen ist Treue. Und so nach Treue strebend, wird der Mensch dem Menschen wie mit Engel-Hüter-Kräften nahe sein.


Rudolf Steiner 22. September 1922


Erziehung | Christof Wiechert

Kosmos | Wolfgang Held

Sieben Paragraphen

Das Weltall wird stiller und stiller

1. Unter ‹Erziehungskunst› wird die Pädagogik verstanden, die von Dr. Rudolf Steiner theoretisch, didaktisch und lehrplanmäßig entwickelt wurde. Sie hat ihren Grund in der Anthroposophie. 2. Diese Pädagogik findet ihre Anwendung am ehesten in den

In der Astrophysik geschieht es, wenn zum Lebensende großer Sterne Kern und Hülle auseinanderfallen, in den Schöpfungsmythen sind es Wille und Opfer kosmischer Intelligenzen – immer ist das All die Heimat, der Ursprung des menschlichen Seins. Jetzt ist das Leben irdisch, dieser kosmische Anfang fremd geworden. Alles Fremde, das unverstanden bleibt, macht Angst. So haben wir heute Angst vor dem eigenen Ursprung. Wer den Menschen liebt, wird das mit allen Mitteln ändern wollen. «... denn wir werden die Menschenerkenntnis auf die Welterkenntnis anzuwenden lernen», das ist Rudolf Steiners Programm, in der Unendlichkeit des Weltalls immer auf der Suche nach dem Menschen zu sein. Er findet in den Kometen die Freiheit, findet im Mond das Gedächtnis und in fernen Galaxien das Träumen. Er ist auf Mars Zeuge eines neuen Friedens, erklärt, wie bei Sonnenfinsternissen der Kosmos verzeiht. Manches der kosmischen Anthroposophie ist bis heute versiegelt, wie Rudolf Steiners Prophezeiung, man würde in der Sonne negativen Raum finden. Aber viel ist heute transparenter, zum Beispiel, warum Venus und Mars heute zusammengehören. Auf diesem Weg wird der Ursprung wieder Ursprung. So wie Rudolf Steiner die Augen öffnet, im Menschen vier Glieder zu finden, einen Leib, ein Leben, eine Seele, ein Ich, weist er auch im Makrokosmos auf vier Welten: ein gestorbenes körperliches All, ein lebensvolles All in einem Orchester sich stützender Rhythmen, ein beseeltes All, wo der Kosmos zum Bild wird und schließlich ein geistiges Weltall – ein geistiges All, das um der menschlichen Freiheit willen immer stiller und stiller wird und auf den Menschen wartet.

Erziehungskunst ist der Paradigmenwechsel, von der Stoffvermittlung zur Wesensbegegnung. Waldorf/Steinerschulen, auch freie Waldorf/Steinerschulen genannt und Waldorf/Steiner Kindergärten und Einrichtungen dieser Art. Grundsätzlich kann sie aber überall angewandt werden. 3. Diese Erziehungskunst stellt auf und verwirkt ein neues Erziehungsparadigma. Es ist der Paradigmenwechsel, von der Stoffvermittlung zu der Wesensbegegnung von Schülern, Lehrern und Lehrstoff. Sie wird bedingt durch die Intuitionsfähigkeit der Lehrer. Ihr hauptsächlichstes Instrument: eine künstlerische, wissenschaftliche Handhabe des Unterrichts. Die Lehrerbefähigungen im Sinne der Erziehungskunst sind individuell unendlich entwickelbar für alle Unterrichtsstufen. 4. Die Wirkung dieser Erziehungskunst wird eine stärkende, genesende, nicht eine kränkende sein. 5. Die Erziehungsentwürfe der Postmoderne, des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts sind allzuoft unverträglich für den werdenden Menschen. Ihre Folgen faßt man zusammen unter dem Begriff ‹new Epidemics› auch genannt ‹neue Morbiditäten›. Sie werden erkannt als zur Postmoderne gehörend, da sie in anderen Kulturkreisen nicht auftreten. Dazu gehören Verhaltens- und Lernstörungen, Störungen im Verhältnis zur eigenen Existenz und zur Umwelt. Erziehung kann heute kränken, krankmachen. 6. Die Erziehungskunst angewendet in ihren Möglichkeiten ist in der Lage diese Unverträglichkeiten zu beseitigen oder in Fähigkeiten umzuwandeln. 7. Die Erziehungskunst ist daher zukunftsorientiert. Sie ist keine spätromantische Erscheinung eines weltflüchtigen Bildungsbürgertums, sondern harte soziale Notwendigkeit. Christof Wiechert hat kürzlich ein Buch geschrieben mit dem schönen Titel: ‹Lust aufs Lehrersein?! – eine Ermutigung zum Waldorflehrerberuf›.

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Wolfgang Held ist Redakteur der Wochenschrift ‹Das Goetheanum› und brachte kürzlich eine Monografie über die Zahlen 1-31 heraus. | Zitiert aus GA 201.


Kunst | Roland Halfen

Medien | Uwe Buermann

Kunst im Geist der Freiheit

Medienkompetenz beginnt mit -abstinenz

Rudolf Steiner hat das naturwissenschaftliche Denken eines Künstlers (Goethe) so erschlossen, dass er den produktiven Kern des menschlichen Erkennens philosophisch stringent offenlegen konnte. In seinem philosophischen Hauptwerk fragte er, wie sich das Denken als Kunst zur Frage nach der menschlichen Freiheit verhält. Bei der konsequent daraus hervorgehenden Steigerung des Erkennens zum Organ einer Geisteswissenschaft kommt dem künstlerischen Empfinden somit eine konstitutive Funktion zu: «Der Ätherleib des Menschen ist nicht nach demjenigen gebaut, was man als Naturgesetze kennt, sondern er ist nach künstlerischen Gesetzen gebaut. Keiner ergreift ihn, weder an sich noch an anderen, wenn er nicht künstlerischen Geist in sich hat». Nur durch die innere Beweglichkeit der Seele erschließt sich die geistige Erkenntnis: «Man braucht, um mit den Ideen die Wesenhaftigkeiten des Geistigen zu umfassen und sie ideenhaft zu gestalten, Beweglichkeit der Ideentätigkeit. Die Erfüllung der Seele mit dem Künstlerischen gibt sie». Die explizite Einführung der Kunst in das Leben der anthroposophischen Bewegung beim Münchner Kongress 1907 sollte ein unüberhörbares Signal sein, dass die Kunst ab da zum konstitutiven Faktor des geistigen Lebens dieser Bewegung gehören sollte; dazu gehörte auch die Schöpfung der Mysteriendramen und die Entwicklung der Eurythmie als neuer Kunst. Mit den Kunstwerken, die ab 1914 auf dem Dornacher Hügel entstanden, wollte Steiner seine Zeitgenossen auf die Möglichkeit aufmerksam machen, in Zukunft aus den geistigen Quellen der Anthroposophie heraus unmittelbar künstlerisch gestaltend tätig zu sein, ohne Abhängigkeit von traditionellen Kunstrichtungen, aber auch ohne Abhängigkeit von bereits geformten anthroposophischen Ideen. Komplementär zu dieser Vertiefung des künstlerischen Schaffens gehört die Erweiterung des künstlerischen Tuns über die Heilkunst und die Erziehungskunst bis hin zur Bekleidungskunst und schließlich zur allgemeinen sozialen Kunst im zukunftsorientierten Handeln der Menschen inmitten anderer geistiger Wesen: «Kunst soll Ethik, nicht Ästhetik sein» (Barnett Newman).

Rudolf Steiner hat nur den Anfang des modernen Medienzeitalters erlebt. Gleichwohl hat er visionär Anregungen für den richtigen Umgang mit den Herausforderungen medialer Werkzeuge gegeben. Anders als viele fanatische Befürworter und Gegner der Medienentwicklung betonte er, dass es weder

In der Zeit, als es keine elektrischen Ströme gab, nicht die Luft durchschwirrt war von elektrischen Leitungen, da war es leichter, Mensch zu sein. gute noch schlechte Medien gibt und dass Medien ein notwendiger Bestandteil der menschlichen Entwicklung sind. Nichtsdestotrotz wies er deutlich auf die Wirkungen der Medien auf den Menschen hin. So sagte er: «In der Zeit, als es keine elektrischen Ströme gab, nicht die Luft durchschwirrt war von elektrischen Leitungen, da war es leichter, Mensch zu sein.» Derartige Hinweise sollten aber nicht dazu führen, die Entwicklung abzulehnen, wie er gleich im Anschluss betont: «Mir fällt es gar nicht ein, reaktionär zu sein …! Das ist nicht die Absicht.» Vielmehr muss es darum gehen, dass der einzelne Mensch die inneren geistigen Kräfte entwickelt, um sich gegenüber den Wirkungen der Medien behaupten zu können. Dies ist allerdings nur dem Erwachsenen möglich, da nur er über die notwendige wache Urteilsfähigkeit verfügen kann. Uwe Buermann lehrt zu Medienfragen an den Waldorfseminaren Kiel und Hamburg. Kürzlich erschien sein Kompendium ‹Die Anschauung des Karmas bei Rudolf Steiner›. | Zitiert aus GA 345.

Roland Halfen ist Mitarbeiter des Rudolf Steiner Archivs Dornach und Herausgeber des künstlerischen Werkes innerhalb der Rudolf Steiner Gesamtausgabe. | Zitiert aus GA 192, GA 28, GA 77b

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Die Jugend hat es mitgebracht; eine innere Referenz. Instinktiv misst sie damit die Geschehnisse, die Welt, die Menschen, ohne zu verurteilen. Eine Gottesgabe. Das Leben ist ein Einweihungsweg; hier werden wir geprüft. Jugend | Elizabeth Wirsching

Lichttürme im Dunkeln Er muss ganz allein aus sich den Weg finden. Dinge oder Personen, die ihn zu etwas bewegen, sind nicht da. Nichts und niemand kann ihm jetzt die Kraft geben, die er braucht, als nur er selbst. Denn nur in sich selbst kann er den einzigen festen Punkt finden, an den er sich zu halten vermag. Elizabeth Wirsching blickt auf zehn Jahre ‹Ringing the bell› in der Jugendsektion. | Zitiert aus GA 10.

Früher lebte man abgesondert, um Einsichten zu bekommen. Getrennte Wirklichkeiten; irdisch und spirituell. Heute sind sie eins geworden; präsent überall. In einer Situation; im Moment; hier und jetzt. Greife es! Das Leben ist Bewegung. Kontakt knüpfen mit Menschen, die Anthroposophie in der Welt gelebt haben. Ihre Erfahrungen sind die Hoffnung der Jugend geworden. Ihre Erfahrungen sind die Vorbilder der Jugend geworden. Ihre Erfahrungen inspirieren, den eigenen Weg zu finden. Eigenen Erfahrungen zu vertrauen. Auch im Zweifel: «Wie weiss ich, dass, was ich erlebe, wahr ist?» Unsicherheit. Keine Unterstützung aus der Vergangenheit. Tue es trotzdem! Ein Schritt ins Ungewisse. In ‹Etwas›, das noch nicht geboren ist. Noch nicht hier. Noch nicht in uns. Aber bald. Wir leben ‹Etwas› das noch nicht geboren ist. Es geht um eine Sehnsucht nach dem Ich. Das Ich jenseits seiner eigenen Grenzen zu suchen. Will sich verbinden in dem Raum jenseits der Polaritäten. Wo Ich jeden Tag neu geboren wird. Wie Lichttürme im Dunkeln verteilt sich das Licht durch alle Winkel des Prismas. Um ein großes Feld zu beleuchten, weit weg – in der Peripherie. Gesehen zu werden von denen, die suchen, um zu finden. Ich kennt keine Grenzen, wenn es über sich hinauswächst.

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24 Gedanken – 150 Jahre Rudolf Steiner | Das Goetheanum | Nr. 8 . 11


Rudolf Steiner 1. M채rz 1924


Liebe | Ruth Ewertowski

Sprache | Jobst Langhans

Schulden bezahlen

Das Tor zum Geist

Wenn Rudolf Steiner sagt: «Alles, was wir aus Liebe tun, stellt sich so heraus, dass wir damit Schulden bezahlen», dann ist das unerwartet und erfrischend nüchtern. Liebe, so Steiner, bringt keinen Lohn. Und dennoch stellt er sie in einen ökonomischen Zusammenhang, nämlich den, dass mit ihr ein bereits verbrauchtes Gut bezahlt wird. – So hatten wir uns Liebesverhältnisse nicht gedacht. Was sollte man denn mit Liebe «bezahlen» können? Die Antwort trifft ins Zentrum karmischer Verhältnisse: Wir be-

Am 27. Januar 2003 hatte ich Gelegenheit, zusammen mit Beate Krützkamp, einen Sprechchor mit Berliner Waldorfschülern anlässlich der Gedenkfeier der Opfer des Nationalsozialismus im deutschen Bundestag einzustudieren. — Jorge Semprun war der Festredner. Er schilderte, wie er während seiner Internierung in Buchenwald die tiefsten menschlichen Schmähungen durch die deutsche Sprache erleiden musste und wie er sich durch die heimliche Rezitation von Gedichten von Heine, Goethe und Schiller wieder heilte. Es schien, als sei es die Sprache gewesen, die ihn überleben ließ. Sie war das Letzte, was ihm geblieben war. Sie konnte seine Seele stärken, dass sie nicht zugrunde ging. Die Sprache ist eine gewaltige Kraft. Im Alltag vergessen wir ihre Wirkung. Erst in Grenzsituationen des Lebens scheinen wir ihrer Macht wieder gewahr zu werden. — Wenn wir das Geistige und den Idealismus in der Sprache pflegen – und dies geschieht in dem Bemühen um Sprachgestaltung – dann werden die Sprache und der Mensch frei. Die Sprache ist dann nicht mehr «Dienerin des intellektuellen erkenntnismäßigen und des geist-fliehenden sozialen Lebens». – Die inspirierenden Kräfte haben dann die Möglichkeit, mit uns zu kommunizieren. Mehr noch: Sie bekommen Nahrung und es besteht keine Gefahr, dass sie Schaden nehmen. Für uns bedeutet dies, dass wir zu inspirierten Lösungen gelangen – für welche Frage des Lebens auch immer. Besonders das soziale Leben wird durch die Folgen gewinnen. Unsere Bemühungen um gerechte Gesetze und Regeln sind keine abstrakten Gebilde des Intellekts mehr, sondern künstlerische Lösungen. — Für Rudolf Steiner bestand eine zentrale Vision des Gemeinschaftslebens darin, dass die Gesetze Geschenke der geistigen Welt sind. Die Sprache ist das Tor zu dieser Welt, denn sie stammt aus ihr.

Je weiter ein Mensch gekommen ist, desto größer sind seine Schulden an seine Vergangenheit. zahlen mit ihr unseren eigenen Entwicklungsfortschritt. Geht es in der Entwicklung des Menschen um seine Vervollkommnung, dann so, dass er selbst nichts davon hat, sondern allein die Welt. Je weiter ein Mensch gekommen ist, desto größer sind seine Schulden an seine Vergangenheit. Aber es sind Schulden, die er gerne hat und ebenso gerne begleicht. Nur so erweist er sich seiner selbst würdig. Dass ihm dann doch, wie es Steiner gut elf Jahre später sagt, ein karmischer Lohn aus seinen Liebestaten erwachsen kann, steht in einem schönen und sinnreichen Widerspruch zu der früheren Aussage, dass diese umsonst sind. Denn der Lohn besteht in der Freude, die er in einem künftigen Leben als eine Folge der Liebe erleben darf. Nichts aber könnte diese Freude bringen, was zielstrebig um ihretwillen unternommen wird. Die Liebe ist kein Mittel zum Zweck der Freude. Deshalb ist sie umsonst, was das Karmagesetz nicht daran hindert, sie mit Freude zu belohnen. Ruth Ewertowski hat sich der Judas-Thematik, dem schwierigsten Gebiet der christlichen Theologie, gewidmet. | Zitiert aus GA 178 und GA 314.

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24 Gedanken – 150 Jahre Rudolf Steiner | Das Goetheanum | Nr. 8 . 11

Jobst Langhans leitet die Schauspielschule Michael Tschechow Studio Berlin. | Zitiert aus GA 190.


Karma | Paul Mackay

Leben | Johannes Wirz

Im Schicksal frei werden

Anstelle des Zufalls

Leib, Seele und Geist bilden den Menschen, und jedes dieser Glieder hat sein Lebensfeld, seine Bedingungen: Der Leib unterliegt dem Gesetz der Vererbung; die Seele dem selbst geschaffenen Schicksal oder Karma; der Geist dem Gesetz der Wiederverkörperung. Es gehört zum Glanz unserer Zeit, dass die fortschreitende Individualisierung die Möglichkeit schenkt, das Verhältnis zu den drei Wesensgliedern selbst zu bestimmen. Am stärksten ist das im Gefüge des menschlichen Geistes, im persönlichen Verhältnis zum Schicksal der Fall. «Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.» Der Ausspruch des Christus führt zu Rudolf Steiners Erkenntnis, dass Christus gegen Ende des 20. Jahrhunderts der Herr des Karmas für die menschliche Entwicklung geworden ist. Die Christus-Wesenheit hat sich aus freiem Willen – das heißt aus Liebe – mit der Menschheit verbunden. Diese vertiefte Freiheitsdimension wird mehr und mehr im Schicksal des Menschen eine Rolle spielen. Der karmische Ausgleich hat nicht nur seinen natürlichen Selbstbezug, sondern nun einen Weltbezug. Jeder Mensch ist angesprochen, sich um der Menschheit willen zu beteiligen. Nichts anderes als die persönliche Initiative kann ihn dazu führen. Diese Initiative kann sich in Taten äußern und – viel wichtiger – hilft, den freiheitlichen Grund des Schicksals zu entdecken. Die Innenseite des Lebens wird spürbar. Das Gespräch mit dem eigenen Leben vertieft sich. Und dieses Gespräch hat eine Rückwirkung auf die eigene Urteilsbildung, die eigenen Lebensentscheidungen und die eigene Lebensführung.

Die Lebenswissenschaften stehen am Beginn einer neuen Ära: Die synthetische Biologie will Lebensprozesse Molekül für Molekül im Kleinsten verstehen, um neue Lebensformen zu erzeugen. Ihre Ursprünge gehen auf Forscher wie Karl von Linné und Gregor Mendel zurück, die mit Systematik und Genetik gedanklich Leben zergliederten, um es als Ganzes zu verstehen. – Rudolf Steiner hat den umgekehrten Weg eingeschlagen: Leben verstehen heisst, es ins immer Grössere denken. Die erste Etappe auf diesem Weg ist die Goethesche Typusidee, welche die Vielfalt

Paul Mackay verantwortet am Goetheanum die Entwicklung der Mitarbeitenden.

Die imaginative Anschauung brachte mir die Erkenntnis, dass der Mensch als Geist-Wesen älter ist als alle anderen Lebewesen. aller Erscheinungsformen auf ein ideelles Prinzip zurückführt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckt er, ja schaut er die «wirkliche Entwickelung des Organischen von den Urzeiten bis zur Gegenwart». Evolution nimmt ihren Anfang mit der Trennung von Welt und Mensch. In einem «Absterbeprozess» wird die lebendige Erde zum Leichnam, auf dem – immer dem ursprünglichen Impuls verbunden – Pflanzen, Tiere und Mensch erscheinen – der erste wird der letzte sein! – In einer umfassenden Schau werden schliesslich die Welten und Wesen erkennbar, die die gesamte Evolution in Gang gesetzt haben. Der Perspektivenwechsel setzt an die Stelle des Zufalls die Freiheit des Menschen als Motor und Ziel der Entwicklung und an die Stelle der Verfügungsgewalt seine Verantwortlichkeit für die Mitgeschöpfe, die ihn zum Dasein verholfen haben und bis heute tragen. Johannes Wirz ist Biologe am Forschungsinstitut am Goetheanum. Arbeitsschwerpunkte: Gentechnik in der Landwirtschaft, Verbesserung der Bienengesundheit. | Zitiert aus GA 28.

Das Goetheanum | Nr. 8 . 11 | 150 Jahre Rudolf Steiner – 24 Gedanken

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Mut | Florian Lück

Heilerziehung | Rüdiger Grimm

Ein goldenes Wort

Königliche Erscheinung

Ermutigt zu mir selbst, das war die Grundstimmung, die meine Begegnung mit Rudolf Steiner zu Beginn meines Waldorfpädagogik-Studiums prägte. In Steiners Gedanken kam mir das freieste Menschenbild entgegen, das mir je begegnet war. Er sprach mir

Was macht Rudolf Steiners Ansatz für die Heilpädagogik und Sozialtherapie fruchtbar? – In rund 45 Ländern gibt es Initiativen und Organisationen auf der Grundlage der anthroposophischen Heilpädagogik und Sozialtherapie – Tendenz steigend. Mir scheint, es ist die authentische Verbindung unterschiedlicher Dimensionen, die Steiners Ansatz praktisch und wissenschaftlich fruchtbar werden lässt. Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen, zu einem gelingenden Leben beizutragen, ist ebenso eine Frage eines sicheren menschenkundlichen Fundaments wie einer grundlegenden ethischen Haltung der Wertschätzung und des Respekts vor dem Dasein und Wesen eines anderen. — Menschen mit Behinderungen haben mit enormen Widerständen zu kämpfen. Was am Widerstand entwickelt wird, ist zu einem höheren Masse Eigentum der Persönlichkeit, als wenn ich es ‹en passant› aufnehme. Wenn man alten Menschen mit Behinderungen begegnen – sie können vielleicht nicht mehr als das, was andere als Kinder gekonnt haben –, ist zu bemerken, dass sie in ihrer Persönlichkeitsausstrahlung ausserordentlich präsent sind. So wird man nicht, ohne bestimmte Erfahrungen gemacht zu haben. Die Nicht-Kongruenz von Persönlichkeit und Leiblichkeit kann zur Verzweiflung, aber auch zu einer wirklich königlichen Erscheinung werden. — Heilerziehungist es eine herausfordernde soziale und gesellschaftliche Aufgabe, die um so besser gelingt, je dynamischer und entwicklungsoffener alle Beteiligten – bis hin zu den gesellschaftlichen Organen, sind. Durch Rudolf Steiner sind Grundlagen für eine personale Heilpädagogik und Sozialtherapie gelegt worden, die ermöglichen, in produktiven Spannungsverhältnissen zu leben: die Berufsaufgabe als einen künstlerischen Prozess zu verstehen und in jeder Lebenssituation deren Entwicklungsdimension entsprechend zu handeln.

In der Erziehung zu dem Glauben an den einzelnen Menschen liegt allein, was Impuls sein kann für das soziale Leben. als einzelnem Menschen die Fähigkeit zu, selbst zu erkennen, was wahr ist; in mir selbst das zu finden, was zu tun ist. Er ermutigte mich, mir selbst zu vertrauen und mich ins Rätsel meiner eigenen Biografie zu stellen. – In Schule und Gesellschaft richtete sich mein Blick immer mehr auf den einzelnen Menschen, der mir gerade in seiner Einzigartigkeit als die universellste soziale Wirklichkeit erschien. Jeder Mensch hat seine eigene, noch ungeschriebene Geschichte, sein eigenes Lebensrätsel. Es entzieht sich jeder Systematik, jeder Kategorie, jeder Schublade. Gleichsam das intimste und verletzbarste Innerste erschien mir als der überzeugendste Grund, als die schönste Vision einer Gesellschaft … und meinte: mich selbst!? «In diesem Vertrauen – was ein goldenes Wort ist -, in der Erziehung zu diesem Vertrauen, zu dem Glauben an den einzelnen Menschen liegt dasjenige, was allein Impuls sein kann für das soziale Leben der Zukunft.» Vertrauen verleiht Würde, ermutigt dazu, sich würdevoll als Mensch aufzurichten. Wenn wir eine dem Menschen würdige Gesellschaft weiter aufbauen wollen, braucht es dafür solch ein Vertrauen in dieses offene, ungewisse Rätsel jedes Einzelnen. Das heißt, diese Gesellschaft braucht … mich selbst. «Habt Mut zu euch selbst!», ruft er immer noch. Florian Lück betreibt mit Freunden die Initiative «captura», ein Lebens- und Lernort im Nordosten Deutschlands. | Zitiert aus GA 305.

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24 Gedanken – 150 Jahre Rudolf Steiner | Das Goetheanum | Nr. 8 . 11

Rüdiger Grimm leitet die Konferenz für Heilpädagogik, hat seit 2009 eine Professur an der Alanus Hochschule


Rudolf Steiner 23. Februar 1924


Nachrichten

CH: Ausstellung am Goetheanum

Schwingungszustand

V

om 26. Februar bis 17. April 2011 ist am Goetheanum die Ausstellung ‹Im Schwingungszustand des Lebens› zu sehen. Den Startschuss dazu gibt Bodo von Plato mit der Vernissage ‹Das Goetheanum und die neue Menschlichkeit›. Zentrales Thema der Ausstellung wird das Bild des ‹Menschheitsrepräsentanten zwischen Luzifer und Ahriman› sein. Dazu wird an diversen Werken von Rudolf Steiner sowie Edith Maryon, Arild Rosenkrantz, Jadwiga Siedlecka und Franciszek Siedlecki und Assja Turgenieff gezeigt, wie das Motiv in den unterschiedlichen Techniken für das erste Goetheanum ausgearbeitet wurde. Darüber hinaus findet ergänzend zum Ausstellungsthema vom 3. März bis 14. April 2011 eine mehrwöchige Vortragsreihe statt, in welcher diverse Redner zu Wort kommen werden. | Linda Bläsi

DE: Planungen zum Jubiläum

Berlin auf Hochtouren

E

ine Gruppe von Menschen widmet sich seit Januar 2011 der Planung von Rudolf Steiners 150. Geburtstag. Diverse Veranstaltungen wollen sowohl Anthroposophen als auch eine interessierte Öffentlichkeit ansprechen. So reicht das Themenspektrum von Meditationsübungen über die Vortragsreihe ‹Einführung in die Anthroposophie› bis hin zu einem Markttag mit dem Thema ‹Anthroposophie erleben›. Weitere Höhepunkte der Veranstaltungen sollen eine Ausstellung mit den Glasfenstern des ersten Goetheanum sowie der wissenschaftlich-künstlerische Kongress ‹Anthroposophie in Entwicklung› sein. | Angelika Oldenburg Angelika Oldenburg ist Mitglied des Initiativen-Kreises des Arbeitszentrums Berlin. Kontakt: Tel. +49/(0)30/832 59 32, sekretariat @agberlin.de, www.agberlin.de.

der und 20 Städte bereisen, darunter auch Rudolf Steiners Kindheits- und Jugendorte. Der Sonderzug führt InterRegio-Wagen der ersten und zweiten Klasse sowie einen historischen Rheingold-Club- und einen Speisewagen. In vielen Haltebahnhöfen sind Aktionen um den Zug herum geplant. | Pressemitteilung Projektbüro ‹150 Jahre Rudolf Steiner 2011› Information: www.rudolf-steiner-2011.com

DE: Aktionen am Kölner Hauptbahnhof

Alanus plant Spektakel

Z

ur Einweihung des Rudolf-Steiner-Express zeigen am 24. Februar 2011 Studenten der Alanus Hochschule an verschiedenen Orten im Kölner Hauptbahnhof Performances. Mit dabei ist der weltberühmte Pantomime Milan Sladek. Auf dem Bahnhofsvorplatz findet außerdem der erste Eurythmie-Flashmob der Welt statt. Laut René Harder, Professor der Alanus Hochschule, ist die Grundidee der Aktionen, «dass die Menschen einander wahrnehmen. Denn besonders an Bahnhöfen kommt man sich nahe, ohne sich wirklich nahe zu sein.» | Pressemitteilung der Alanus Hochschule

AT: Rudolf-Steiner-Express

Station im Fahrplan

A

m 27. Februar 2011 wird Walter Kugler, Leiter des Dornacher Rudolf-Steiner-Archivs, im Belvedere in Wien im Rahmen der Ausstellung ‹Dynamik! Kubismus/Futurismus/Kinetismus› einen Vortrag mit dem Thema ‹Im Visier – Rudolf Steiner und der Wiener Kinetismus› halten. | Cornelia Friedrich Information: http://tinyurl.com/6bsx4kv (Detailseite von www.belvedere.at)

throposophie heute›. Darin hinterfragt Regisseur Christian Labhart, inwiefern eine Weltanschauung aus dem 19. Jahrhundert heute noch aktuell sein kann. Im Anschluss an den eineinhalbstündigen Film diskutieren die Ärztin Michaela Glöckler und die Erziehungswissenschaftlerin Margrit Stamm über die strittige gesellschaftliche Bedeutung der Anthroposophie. Unter dem Titel ‹Zankapfel Anthroposophie› richten sie dabei den Blick insbesondere auf die Waldorfschulen. Beide Sendungen können auch nachträglich auf der Website des Senders angeschaut werden. | Linda Bläsi Information: www.sendungen.sf.tv

CN: Demeter-Projekt

Erster Biobetrieb in China

L

aut Newsletter von Demeter International hat das Interesse an biologisch-dynamischer Landwirtschaft nun auch China erreicht. Nördlich von Peking hat die Bäuerin Li Yan ihren Betrieb von 16 Hektar auf Demeter umgestellt und führt somit seit 2010 den ersten anerkannten biologisch-dynamischen Betrieb Chinas. Zum Angebot des Hofes gehören neben Äpfeln, Pflaumen und Pfirsichen diverse Gemüsesorten sowie als Spezialität die Lichtwurzel. Auch Präparatepflanzen werden angebaut und weiterverarbeitet. Diese werden in einem eigens dafür errichteten Raum gezeigt. Des Weiteren wird auf dem Hof eine Kuhherde aufgezogen, was in China laut Demeter International ebenfalls «ein ungewöhnlicher Schritt» sei. | Linda Bläsi

Rudolf Steiner zum 27. Februar 2011

DE: Rudolf-Steiner-Sonderzug

CH: Medieninteresse

D

A

Geburtstagsfahrt

er Rudolf-Steiner-Express steuert vom 24. bis 28. Februar 2011 einige der wichtigsten Stationen des Lebens und Wirkens Rudolf Steiners an. Er startet im Kölner Hauptbahnhof und wird vier Län-

SF 1 zeigt Jubiläumsfilm nlässlich von Rudolf Steiners 150. Geburtstag sendet das Schweizer Fernsehen SF1 am 27. Februar 2011 um zehn Uhr morgens eine Dokumentation mit dem Titel ‹Zwischen Himmel und Erde – An-

Dafür bleibst Du geboren, um jedem beizustehen, vom ICH aus zu ergreifen des Menschen Welten-Wesen. Am 16. Februar 2011 Günter Aschoff


Göttliches Licht, Christus-Sonne, Erwärme Unsere Herzen; Erleuchte Unsere Häupter; Rudolf Steiner

Unsere liebe

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* 14. Juni 1909 † 4. Februar 2011

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Veranstaltungen am Goetheanum 25. Februar bis 6. März 2011 Freitag, 25.2. 25.02-25.02. Mitgliederversammlung der Anthroposophischen Gesellschaft in der Schweiz. (Grundsteinsaal) 17:00 Uhr: Begleitstudium “Inneres Leben - Meditation”. IV. Kontemplative Übungen. Seminar mit Dr. Heinz Zimmermann, Franziska von Nell und Dirk Kruse (Südatelier) 25.02-27.02. Rudolf Steiner in der Geistesgeschichte der Menschheit. Tagung zum 150. Geburtstag Rudolf Steiners (Grosser Saal) 20:00 Uhr: Rudolf Steiner und Christian Rosenkreutz. Vortrag von Virginia Sease (Grosser Saal) Samstag, 26.2. 9:00 Uhr: Rudolf Steiner und Michael. Vortrag von Sergej Prokofieff (Grosser Saal) 11:00 Uhr: Tagung 150. Jahre. Treffpunkt am Terrassensaal 11:00 Uhr: Tagung 150. Jahre.Treffpunkt Südeingang 11:30 Uhr: Aus den Michael-Briefen Rudolf Steiners. Goetheanum Eurythmie-Bühne; Carina Schmid, künstlerische Leitung (Grundsteinsaal) 14:00 Uhr: Goetheanum Führung. Kartenverkauf am Empfang (Grosser Saal) 14:00 Uhr: Tagung 150. Jahre. Treffpunkt Infotisch 15:00 Uhr: Das Goetheanum und die neue Menschlichkeit. Im Schwingungszustand des Lebens - Der Mensch zwischen Luzifer und Ahriman; Vernissage zur Ausstellung. Mit Uwe Werner und Bodo von Plato (Grundsteinsaal) 16:30 Uhr: Reinkarnation und Karma. Die Schicksalsforschung als Lebenswerk Rudolf Steiners. Vortrag von Peter Selg (Grosser Saal) 20:00 Uhr: ... in apokalyptischer Zeit. Goetheanum Eurythmie-Bühne und Sprechchor der GoetheanumBühne; Kim Bartlett, Gesang; Wang Jue, Komposition; Christian Ahrens u.a., Instrumentalensemble. Barbara Stuten, Einstudierung Sprechchor; Carina Schmid, künstlerische Gesamtleitung (Grosser Saal) Sonntag, 27.2. 9:00 Uhr: Seelische Lebensquellen. Aus dem Seelenkalender von Rudolf Steiner. Eurythmie-Aufführung mit dem Kairos Projekt-Ensemble; Ursula Zimmermann, künstlerische Leitung (Grosser Saal) 11:00 Uhr: Rudolf Steiner und die Welt. Vortrag von Marcus Schneider (Grosser Saal) 13:30 Uhr: Tagung 150 Jahre Rudolf Steiner: Felsli, Rondell, Urnenhain. Treffpunkt am Empfang 15:00 Uhr: Tagung 150 Jahre Rudolf Steiner: Felsli, Rondell, Urnenhain. Treffpunkt am Empfang 16:00 Uhr: Tagung 150 Jahre Rudolf Steiner: Felsli, Rondell, Urnenhain. Treffpunkt am Empfang

Impressum ‹Das Goetheanum›, Wochenschrift für Anthroposophie, wurde 1921 von Rudolf Steiner mit Albert Steffen begründet. Für Mitglieder der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft erscheint ‹Das Goetheanum› mit einer Beilage. Herausgeber: Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft, vertreten durch Bodo von Plato. Redaktion: Wolfgang Held, Sebastian Jüngel, Axel Mannigel, Ursula Remund Fink, Michaela Spaar. Korrespondenten: János Darvas, Cornelia Friedrich, Christine Gruwez, Achim Hellmich, Matthias Mochner, Bernhard Steiner, Elisabeth Wiederkehr. Herstellung/Layout: Axel Mannigel Korrektur: Birgit Althaler, Alena Wehrli Aboservice: Maya Meier Anzeigen/Beilagen: Verena Sutter Geschäftsführung: Christian Peter

17:00 Uhr: Menschlichkeit heute? Festakt anlässlich des 150. Geburtstags von Rudolf Steiner. Mit Barbara Schneider, Rolf Soiron, Otto Schily und Tho Ha Vinh u.a.; Nathan Quartett, Maren Stott (Grosser Saal) Montag, 28.2. 20:00 Uhr: Die Wirkung des Interpretierens im Gange der 19 Klassenstunden. Winterarbeit mit Dr. Virginia Sease und Dr. Oliver Conradt. Für Mitglieder der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft (Konferenzraum) Dienstag, 1.3. 15:00 Uhr: Wahrnehmungsschulung im Bereich des Lebendigen. Vertiefungskurs mit Ursula Zimmermann und Klaus Suppan (Rudolf Steiner Halde I) 16:00 Uhr: Fausts Himmelfahrt und Tod - literaturwissenschaftliche und anthroposophische Interpretationen. Vortrag von Tatia Bregavadze (Rudolf Steiner Halde Atelier) 18:30 Uhr: Zum anthroposophischen Entwicklungsbegriff I. Vortrag von Robin Schmidt (Englischer Saal) Mittwoch, 2.3. 17:30 Uhr: Mysteriendramen hautnah im Goetheanum. 18:30 Uhr: 150 Jahre Rudolf Steiner: Wo ich Rudolf Steiner heute finde... Vortrag von Nana Göbel. Moderation: Christiane Haid und Wolfgang Held (Haus Duldeck Bibliothek) 18:30 Uhr: Zum anthroposophischen Entwicklungsbegriff II. Vortrag von Robin Schmidt (Englischer Saal) 20:00 Uhr: 5. Bild: Die Entwicklung Felix Baldes. Zweig am Goetheanum (Rudolf Steiner Halde I) 20:00 Uhr: Arbeit am vierten Mysteriendrama “Der Seelen Erwachen”. Weiteres Angebot des Zweiges am Goetheanum. Auskunft: Elsbeth Lindenmaier (Nordatelier) Donnerstag, 3.3. 18:00 Uhr: Schicksalsgestaltung im Lichte des Menschheitsrepräsentanten. Vortrag von Paul Mackay (Terrassensaal) 18:30 Uhr: Zum anthroposophischen Entwicklungsbegriff III. Vortrag von Robin Schmidt (Englischer Saal) 20:00 Uhr: Über das Geistige in der Skulptur: Ticket-Schalter: Di–So, 8–18.30 Uhr; Fr–Sa, 8–20 Uhr Telefonisch: Di–Sa, 14–18 Uhr Tel. +41 61 706 44 44 · Fax +41 61 706 44 46 tickets@goetheanum.ch · Änderungen vorbehalten

Wochenschrift ‹Das Goetheanum› Postfach, CH–4143 Dornach 1 Tel. +41 61 706 44 64 Fax +41 61 706 44 65 info@dasgoetheanum.ch www.dasgoetheanum.ch Telefon-Service: Mo-Fr 9-12 Uhr (ausser Mi 10-12 Uhr) Aboservice: abo@dasgoetheanum.ch Anzeigen/Beilagen: anzeigen@dasgoetheanum.ch Anzeigenschluss: Mittwoch der Vorwoche 12 Uhr. Aufträge bitte nur schriftlich (Fax/E-Mail). Es gilt die Anzeigenpreisliste 2011/1. Redaktion: redaktion@dasgoetheanum.ch Abonnement:Jahresabo: CHF 130.– (ca.  98.–), Schweiz: CHF 160.–, für Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft inkl. Nachrichtenblatt (in der Schweiz inkl. Schweizer Mitteilungen). Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn es nicht vor Ablauf der Rechnungsperiode schriftlich gekündigt wird. Studentenermäßigung 50% (nur bei Nachweis einer ganz tägigen Berufsausbildung). Ein kostenloses Probeabo umfasst 4 Ausgaben. Einzelheft: CHF 4.50/ 3.50.–

Freitag, 4.3. 17:00 Uhr: Begleitstudium “Grundlagen der Anthroposophie”. IV. Anthroposophie als Leben. Seminar mit Bodo von Plato, Robin Schmidt und Ursula Zimmermann (Nordsaal) 19:30 Uhr: Das Intervall als Evolutionsprinzip in seinen verschiedenen Erscheinungsformen. Begrüssung und Vortrag von Johannes Greiner und Margrethe Solstad (Rudolf Steiner Halde I) 20:00 Uhr: Anthroposophie als Leben. Vortrag von Martin Basfeld (Nordsaal) 04.03-06.03. 10. Sprachwissenschaftliches Kolloquium. (Südatelier) Samstag, 5.3. 9:00 Uhr: Stufenintervalle. Einführung durch Margrethe Solstad. Hörübungen zu den Intervallen mit Stefan Abels (Rudolf Steiner Halde I) 14:00 Uhr: Goetheanum Führung. Kartenverkauf am Empfang (Grosser Saal) 15:00 Uhr: Melodische Intervalle. I Tasten und Streichbögen - Wege zum Melos. Mit Christian Ginat und Kazuhiko Yoshida; II Werkstatt-Einblick (eruythmisch-musikalisch) an Hand der “Air” von Johann Sebastian Bach; Margrethe Solstad, Eurythmie; Marcus Gerhardts, Cello (Rudolf Steiner Halde I) 15:00 Uhr: Brüderchen und Schwesterchen. Brüder Grimm. Tischmarionettenspiel. Ab 4 J. (Puppentheater Felicia) 15:30 Uhr: Rafael und die Mysterien des Merkur. Vortrag von Michaela Glöckler (Terrassensaal) 20:00 Uhr: Intervalle - bewegend hören, hörend bewegen. Aufführung aus der Musikertagung. Musikalische Werke von Friedwart Blume, Claudio Gregorat und Christoph Peter. Mit Markus Gerhardts, Christan Ginat, u.a.m. Eurythmische Darstellung von Franz Liszt: Klaviersonate h-moll. Mit dem Aleph-Ensemble München (Grundsteinsaal) Sonntag, 6.3. 9:00 Uhr: Intervallerlebnisse an einem guten Morgen. Vortrag von Stefan Abels (Rudolf Steiner Halde I) 11:00 Uhr: Brüderchen und Schwesterchen.Tischmarionettenspiel. Ab 4 J. (Puppentheater Felicia) 16:30 Uhr: Konzert für Viola und Klavier. Mit Werken von Bohuslav Martinu, Dimitri Schostakowitsch und Felix Mendelssohn. Giselher Langscheid, Viola; Elsbeth Lindenmaier, Klavier (Rudolf Steiner Halde I) 20:00 Uhr: Vierte Klassenstunde, gelesen. Für Mitglieder der Ersten Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft. Mit Cornelius Pietzner (Grosser Saal)

Goetheanum Bankverbindung: CH&International: Raiffeisenbank, CH–4143 Dornach, IBAN: CH32 8093 9000 0010 0604 6, BIC: RAIFCH22, (Postkonto der Bank: 40-9606-4); DE&EU: GLS Gemeinschaftsbank, Kto-Nr. 988101, BLZ 430 609 67, IBAN: DE26 4306 0967 0000 9881 01, BIC: GENODEM1GLS; NL: Postbank NL, Kto-Nr. 73 74 925; AT: P.S.K., Kto-Nr. 9 20 72 297, BLZ 60 000. Die Bezahlung ist auch mit Visa/MasterCard möglich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Mit der Einsendung von Manuskripten stimmt der Autor und Inhaber des Urheberrechts der vollständigen oder teilweisen Veröffentlichung in der Zeitschrift ‹Das Goetheanum› zu. Für die korrekte Bezeichnung geschützter Namen wird keine Haftung übernommen. Nachdruck und Übersetzung bedürfen der Erlaubnis von Autor und Redaktion. Druck: Birkhäuser+GBC AG, CH–4153 Reinach. Gestaltung Sonderseiten: Philipp Tok Titellogo: Karl Lierl, www.lierl.de. © 2011 Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft, Dornach, Schweiz. ISSN 1422-7622


Freiheit Bodo v. Plato Geschichte Andre Bartoniczek Persönlichkeit Robin Schmidt Psychologie Wolf-Ulrich Klünker Landwirtschaft Ueli Hurter Medizin Michaela Glöckler Religion Ulrich Meier Geld Thomas Jorberg

Editorial Wolfgang Held

Zum Geburtstag

Technik Johannes Kühl Tod Virginia Sease Erkennen Martin Kollewijn Zeitzeugenschaft Christine Gruwez Partnerschaft Monika Kiel-Hinrichsen Erziehung Christof Wiechert Kosmos Wolfgang Held Kunst Roland Halfen Medien Uwe Buermann Jugend Elizabeth Wirsching

Sechs Wandtafelzeichnungen Rudolf Steiners, weil nichts anderes so unmittelbar von der Geburt seiner Ideen, von der Übersetzungsarbeit seiner Schau erzählt – 24 seiner Gedanken aus der Feder von ebenso vielen anthroposophischen Kulturschaffenden, weil nichts anderes die Größe Rudolf Steiners so ahnen lässt, als wenn sich 150 Jahre nach seiner Geburt und beinahe 100 Jahre nach dem Zenit seines Schaffens in 24 Pinselstrichen zeigt, dass diese Gedanken von ihrer Keimkraft nichts verloren haben. ‹Das Goetheanum› als Geburtstagsheft – als ein Stein, vorausgeworfen.

Liebe Ruth Ewertowski Sprache Jobst Langhans Karma Paul Mackay Leben Johannes Wirz Mut Florian Lück Heilerziehung Rüdiger Grimm


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