DVV Geschäftsbericht 2009

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Konzerngesch채ftsbericht 2009

Meilensteine des Erfolgs.


Beteiligungsstruktur

Stadt Duisburg Dinslaken 0,1 %

100% RWE Rheinland Westfalen Netz AG 20 %

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Duisburg

E.ON Ruhrgas International AG 20 %

Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH Duisburg rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH (vormals REKo) Duisburg Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH Duisburg

100 % VU

100 % VU

100 % VU

50%

AU

Fernwärmeverbund Niederrhein Duisburg/Dinslaken Verwaltungsgesellschaft mbH Dinslaken AU

50%

rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH Duisburg

50%

strasserauf GmbH Düsseldorf IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gGmbH Mülheim a. d. Ruhr Wasserverbund Niederrhein GmbH Krefeld

GU

30% AU

13,03 % BU

13% BU

Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH – GFW Duisburg – Duisburg BU WV Energie AG Frankfurt am Main

DCC Duisburg CityCom GmbH Duisburg

100% VU

DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft Duisburg mbH Duisburg

VU

DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH Duisburg

VU

100%

100%

KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH Duisburg

100%

PSD Personal-Service Duisburg GmbH Duisburg

100%

VU

50%

1%

0,35 %

25,8% Duisburger Verkehrsgesellschaft AG Duisburg

VU

enuvo-rhein ruhr partner Gesellschaft für Erneuerbare Energien mbH Duisburg GU Fernwärmeverbund Niederrhein Duisburg/Dinslaken GmbH & Co. KG Dinslaken

74%

60%

Stadtwerke Duisburg AG Duisburg

Wesel 0,1%

VU

VU

octeo MULTISERVICES GmbH (vorm. SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH)

Duisburg

100%

VU

ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg Duisburg

VU

Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH Duisburg

VU

100%

Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH Duisburg

VU

Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH Duisburg

VU

VU

100 %

100 %

VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH Duisburg BVD Bus Verkehr Duisburg GmbH Duisburg

VU

WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH Duisburg

VU

100 % VU

100%

100%

Stadtbahnbetriebsführungsgesellschaft Rhein mbH (SBG Rhein) Düsseldorf AU Einkaufs- u. Wirtschaftsgesellschaft für Verkehrsbetriebe (BEKA) mbH Köln

BU

40 %

0,38 %

100%

Gesellschaft für kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mbH (GVN) Duisburg AU Betriebsgesellschaft Radio Duisburg mbh & Co. KG Duisburg

AU

Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Duisburg mbH Duisburg

AU

50% In den Konzernabschluss der DVV einbezogene Unternehmen (voll, quotal und at equity konsolidiert)

25%

25%

VU

Verbundene Unternehmen (§ 271 Abs. 2 HGB)

BU

Beteiligungsunternehmen (§ 271 Abs. 1 HGB)

AU

Assoziierte Unternehmen (§ 311 Abs. 1 und 2 HGB)

GU

Gemeinschaftsunternehmen (§ 310 Abs. 1 HGB)

BU

Stand: 31. Dezember 2009


Konzerngesch채ftsbericht 2009


Inhalt

22

28

34

Inhalt Standortübersicht

7

Meilensteine des Erfolgs

8

Bericht der Geschäftsführung

10

Leistungen für Duisburg – ein Interview

18

Erfolgsstory MSV Duisburg

22

Erfolgsstory logport

28

Erfolgsstory König-Brauerei

34

Erfolgsstory Zoo Duisburg

40

Bericht des Aufsichtsrates

49

Konzernbilanz

50

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

52

Konzernanhang

53

Entwicklung des Anlagevermögens

68

Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns

70

Entwicklung des Eigenkapitals

72

Konzernlagebericht

74

Bestätigungsvermerk

106

Impressum

108

Seite 6 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

40


Standortübersicht

1 DVV-Konzernzentrale an der Bungertstraße

8 DVG-Betriebshof Grunewald

2 Umspannwerk Kopernikusstraße

9 Wasserwerk Bockum

3 Gasübergabestation

10 Wasserwerk Wittlaer

4 DVG-Betriebshof Am Unkelstein

11 Heizkraftwerk III

5 Heizkraftwerke I und II

12 Umspannwerk Gaterweg

6 Kundenservicecenter der Stadtwerke Duisburg AG

13 Wasserwerk Rumeln-Kaldenhausen

7 DVG-Leitstelle und -Kundencenter

Standortübersicht

2

3

4 5 1

13

7

6

8 12 11

9 10

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 7


Meilensteine des Erfolgs

RHEINORANGE Dort, wo die Ruhr in den Rhein mündet, am Rheinkilometer 780, steht die Skulptur Rheinorange des Bildhauers Lutz Fritsch. Das 25 Meter hohe stählerne Monument – eine Spende regionaler Unternehmen – repräsentiert vieles, was Duisburg heute ausmacht: Tradition und Modernität, Wirtschaftskraft und Innovation.

Seite 8 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH


Meilensteine des Erfolgs

Meilensteine des Erfolgs Herzlich willkommen bei der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Dass ein Geschäftsbericht die Erfolge des eigenen Unternehmens dokumentiert, ist nicht ungewöhnlich, sondern Sinn und Zweck eben dieses Mediums. Wir, die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV), gehen dieses Jahr noch einen Schritt weiter und präsentieren Ihnen neben aktuellen Informationen über die eigene Geschäftstätigkeit Erfolgsgeschichten unserer Kunden – Erfolge in und aus Duisburg. Als kommunaler Konzern sehen wir uns in der Verantwortung für unsere Stadt und die Menschen, die hier leben und arbeiten. Darum sind wir stolz, Privathaushalte und auch eine Vielzahl kleiner und mittelständischer Unternehmen bis hin zu großen Firmenkunden mit unseren Leistungen zu versorgen: Unternehmen, die den Wirtschaftsstandort Duisburg stärken, die Identität unserer Region prägen und den guten Namen unserer Stadt buchstäblich in die Welt hinaustragen. Erfahren Sie auf den folgenden Seiten mehr über die Meilensteine des Erfolgs bekannter Duisburger Unternehmen und Einrichtungen und den Beitrag, den der DVV-Konzern dazu leistet – denn der Erfolg unserer Kunden ist die Visitenkarte unserer Leistungen.

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 9


Bericht der Geschäftsführung

Bericht der Geschäftsführung Weltweite Wirtschaftskrise, verschärfter Wettbewerb und veränderte staatliche Rahmenbedingungen – das Jahr 2009 stellte den DVV-Konzern vor vielfältige Herausforderungen. Herausforderungen, denen sich die Holding und die Konzerngesellschaften in den Geschäftsfeldern Versorgung, Verkehr und Services gestellt haben und die durch Effizienzsteigerungen, innovative Produkte und strategische Neuausrichtungen gemeistert wurden. Diesen Erfolg dokumentiert die deutliche Ergebnisverbesserung des Konzerns um 3,4 Millionen Euro; eine Leistung, die insbesondere vor dem Hintergrund der schwierigen allgemeinen Wirtschaftslage bemerkenswert ist.

1 | Holding Als Holding des Konzerns hat sich die Duisburger Versorgungsund Verkehrsgesellschaft mbH 2009 in zentralen Bereichen neu aufgestellt, um die Steuerung zentraler Geschäftsprozesse und die Erbringung von Querschnittsaufgaben für die Konzerngesellschaften weiter zu optimieren. Im Fokus stand dabei die Ausgliederung der Bereiche Finanzen, Personal und Informationstechnologie in die Shared-Service-Gesellschaften KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH, PSD Personal-Service Duisburg GmbH und DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH. Alle drei Unternehmen haben zum 1. Januar 2009 ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen. Der Konzern verfolgt damit das Ziel, Leistungen in den Bereichen Finanz- und Abrechnungsservices, Personaldienstleistungen und Informationstechnologien zu bündeln und dem gesamten Konzern sowie der Stadt Duisburg und ihren Tochtergesellschaften zu marktorientierten Konditionen zur Verfügung zu stellen. Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH übernimmt weiterhin die strategischen Steuerungsfunktionen in den Bereichen Unternehmensentwicklung, Strategisches Finanz- und Personalmanagement, strategische Informatik und Konzernkommunikation. Darüber hinaus sind in der Holding die Bereiche Rechtswesen, Konzernrevision und Immobilienmanagement angesiedelt. Die Trennung von strategischen und Dienstleistungs­bereichen hat durch merkliche

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Kostensenkungen und Effektivitätssteigerungen einen entscheidenden Beitrag zum wirtschaftlichen Ergebnis des DVVKonzerns geleistet.

2 | Geschäftsfeld Versorgung Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sind die wesentlichen Zielgrößen der Energieerzeugung von morgen. Diese Ansprüche stehen dabei nicht in Widerspruch zueinander, sondern müssen sinnvoll kombiniert werden. Dieser Herausforderung stellt sich die Stadtwerke Duisburg AG und hat hierzu 2009 wichtige Weichenstellungen vorgenommen und konkrete Projekte angestoßen. Im Mittelpunkt stand dabei der Einstieg des Unternehmens in die eigene Strom­ erzeugung aus erneuerbaren Energien. Diese wird künftig als zweite Säule neben der konventionellen Erzeugung auf Basis von Kraft-Wärme-Kopplung das Profil der Stadtwerke Duisburg AG als zukunftsorientierter Energiedienstleister mit eigenen Erzeugungskapazitäten schärfen. Das Unternehmen setzt sich damit das Ziel einer nachhaltigen und zuverlässigen Versorgung der Stadt Duisburg mit klimaschonender Energie und folgt den Vorgaben der Bundesregierung im Rahmen des Integrierten Energie- und Klimaprogramms zur Steigerung der Stromerzeugung aus regenerativen Energien. Insgesamt wird der DVV-Konzern künftig circa 15 Millionen Euro pro Jahr in diesen Bereich investieren.


Bericht der Geschäftsführung

Zu den wichtigsten Projekten gehörte 2009 der Einstieg in die Stromerzeugung aus Windkraft. Im Rahmen der Kooperation mit dem in Duisburg ansässigen Windkraftanlagenhersteller eviag AG wird die Stadtwerke Duisburg AG auf dem Testfeld der windtest Grevenbroich GmbH eine Windkraftanlage bauen und betreiben. Darüber hinaus wollen die beiden Unternehmen ein regionales Dienstleistungszentrum für Windkraft mit Sitz in Duisburg einrichten. Bei der Windkraftanlage handelt es sich um einen Prototyp mit einer Leistung von zwei Megawatt (MW), der perspektivisch etwa 1.300 Haushalte versorgen kann. Die Inbetriebnahme ist im Frühjahr 2010 geplant.

Duisburg durch die Konzerntochter ThermoPlus Wärme­ DirektService GmbH Duisburg, die jährlich 85.000 Kilowattstunden Strom erzeugt der Einstieg in die energetische Nutzung von Biomasse durch Unterstützung eines Forschungsprojekts des Zentrums für nachwachsende Rohstoffe NRW im Bereich Energiepflanzen der operative Start der enuvo-rhein ruhr partner Gesellschaft für Erneuerbare Energien mbH als gemeinsame Tochtergesellschaft mit der Stadtwerke Essen AG zur Förderung von Photovoltaik, Solarthermie und der Nutzung von Biomasse in Duisburg und Essen

Ein weiteres zentrales Projekt ist die 2009 geschlossene Kooperation mit der Stadtwerke Aachen AG im Zukunftsmarkt Elektromobilität. Ziel ist es hier, eine leistungsfähige Infrastruktur mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Duisburg zu realisieren und darüber hinaus die Technologie sowie die damit verbundenen Geschäftsmodelle im Rahmen eines Verbundnetzes an andere lokale und regionale Energieversorgungsunternehmen zu vermarkten. Hierzu haben die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH und die Stadtwerke Aachen AG im Rahmen der Kooperation „smartlab“ das Produkt „Ladenetz – mein Stadtwerkeverbund“ entwickelt. Die Kooperation steht auch anderen Energieunternehmen und Forschungseinrichtungen offen, um Kompetenzen in diesem Bereich zu bündeln und gemeinsam von innovativen Produkten und Dienstleistungen zu profitieren.

Darüber hinaus bleibt auch in Zukunft die effiziente und umweltschonende Kraft-Wärme-Kopplung, über die die Haushalte in Duisburg nicht nur mit Strom, sondern auch mit Fernwärme versorgt werden, ein wichtiges Standbein der Stadtwerke Duisburg AG. Fernwärme als vierte Sparte der Versorgung neben Strom, Gas und Wasser hat bereits eine lange Tradition im Unternehmen und feierte 2009 ihr 50-jähriges Jubiläum. Im Rahmen einer Po­­tenzialanalyse arbeitet die Stadtwerke Duisburg AG derzeit daran, Möglichkeiten einer Verdichtung wie Ausweitung der Fernwärmeversorgung zu entwickeln und zusätzliches Geschäft zu generieren.

Zum Engagement der Stadtwerke Duisburg AG gehört des Weiteren die Beteiligung an dem Gemeinschaftsunternehmen „Green Gecco“, einer Tochtergesellschaft der RWE Innogy GmbH, mit 25 anderen Stadtwerkeunternehmen zur Realisierung von Großprojekten im Bereich der regenerativen Energieerzeugung. An Aktivitäten rund um erneuerbare Energien zu nennen sind darüber hinaus: die Errichtung einer 710 Quadratmeter großen Photovoltaik­ anlage auf dem Dach des Albert-Einstein-Gymnasiums in

Wirtschaftsentwicklung Geschäftsfeld Versorgung 710,4 Mio. EUR

619,3 Mio. EUR

2009

2009

Ergebnis

40,7 Mio. EUR 35,2 Mio. EUR

2008

Investitionen

49,9 Mio. EUR 41,9 Mio. EUR

Mitarbeiter

1.574

1.589

2008 Umsatz

Auf der Vertriebsebene hat die Stadtwerke Duisburg AG 2009 neue Wege eingeschlagen. Mit dem Marktstart des Onlineprodukts R(H)EINPOWER ist das Unternehmen zum 1. Oktober 2009

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 11


Bericht der Geschäftsführung

in den bundesweiten Stromvertrieb eingestiegen. Auf diese Weise sollen neue Kunden außerhalb von Duisburg gewonnen und ­zusätzliche Einnahmen erzielt werden. In den ersten sechs Monaten konnte das Unternehmen mit R(H)EINPOWER über 7.700 Vertragsabschlüsse erzielen, womit die Erwartungen an den Marktstart des neuen Produkts erfüllt wurden. Im Stamm-Vertriebsgebiet Duisburg setzt der Energiedienstleister­ weiterhin auf einen hohen Kundenserviceanspruch, der sich zum Beispiel durch den Ausbau von Beratungs- und Fördermaßnahmen im Rahmen des e2-Energieeffizienzprogramms und der 2008 erfolgten Eröffnung des Energiesparshops e2-EnergieWelt auszeichnet. In der e2-EnergieWelt können sich Verbraucher in einer persönlichen Beratung und bei Fachveranstaltungen über die Möglichkeiten von Energiesparmaßnahmen im eigenen Haushalt informieren. Auch dem Umweltschutz trägt die Stadtwerke Duisburg AG mit ihren Produkten verstärkt Rechnung. So bietet das Unternehmen seit 2009 mit „PartnerGas Natur“ ein CO2-neutrales Gasprodukt an, bei dem die bei der Erzeugung anfallenden Emissionen durch das Engagement des Unternehmens in weltweiten und lokalen Klimaschutzprojekten ausgeglichen werden. Die hohe Kundenorientierung der Stadtwerke Duisburg AG wurde auch 2009 wieder von unabhängiger Seite bestätigt. So hat der Energiedienstleister die Auszeichnung „Deutschlands kundenorientierteste Dienstleister 2009“ und „Top-Lokalversorger“­ in den Bereichen Strom und Gas erhalten. Durch höhere Um­ sätze konnte die Stadtwerke Duisburg AG ihr Ergebnis 2009 um 17,6 Prozent verbessern und damit wesentlich zur finanziellen Konsolidierung des DVV-Konzerns beitragen. Im Bereich des Netzbetriebs macht insbesondere die Anreizregulierung der Bundesnetzagentur deutliche Kosteneinsparungen und Effektivitätssteigerungen notwendig. Diese gibt eindeutige Erlösobergrenzen für Netzbetreiber in Deutschland vor. Die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH als Betreiberin der Versorgungsnetze in Duisburg hat sich dieser Aufgabe gestellt und durch strategische Investitionen auf die Anforderungen des liberalisierten Strommarktes reagiert. Zu nennen sind in diesem

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Zusammenhang die Einführung von leistungsfähigen Steuerungs- und Dokumentationsinstrumenten im Rahmen eines Workforce-Managements. Auf diese Weise sollen­ alle wesentlichen Arbeitsabläufe erfasst, geprüft und wenn nötig optimiert werden. Die wirtschaftliche Entwicklung zeigt, dass die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH auf dem richtigen Weg ist. Das Unternehmen verfolgt aber weiterhin den Anspruch, zusätzliche Effizienzsteigerungen zu erzielen, was insbesondere durch die ganzheitliche Betrachtung und lang­fristige Gestaltung aller Geschäftsprozesse im Rahmen des Zukunftsprogramms „Netze 2020“ erfolgt. Wirtschaftsentwicklung Netzbetrieb

20,6 Mio. EUR

17,3 Mio. EUR

2009

2009

2008

Ergebnis

5,7 Mio. EUR

–3,1 Mio. EUR

Investitionen

0,4 Mio. EUR 0,6 Mio. EUR

Mitarbeiter

49

44

2008 Umsatz

3 | Geschäftsfeld Verkehr Im Fokus des Geschäftsfelds Verkehr stand 2009 die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG), der Essener Verkehrs-AG (EVAG) und der Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH (MVG). Alle drei Unternehmen verfolgen im Rahmen der Kooperation rhein ruhr partner Verkehr (rrp-Verkehr) bereits seit 2007 das Ziel, durch die Zusammenführung von Aufgaben und Leistungen Synergieeffekte zu schaffen und damit Kosten zu senken. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass immer weniger finanzielle Mittel für den öffentlichen Personennahverkehr von Bund, Ländern und Kommunen zur Verfügung stehen und zur Aufrechterhaltung eines leistungsfähigen Angebots deutliche Effizienzsteigerungen notwendig


Bericht der Geschäftsführung

sind. Die Kooperation rrp-Verkehr bezieht sich dabei auf alle zentralen operativen Bereiche, Fahrdienst, Infrastruktur, Technik und Regie, sowie auf wichtige Querschnittsfunktionen. Auch auf der Führungsebene führen schlanke Strukturen zu mehr Effizienz. Seit 2008 werden daher DVG, EVAG und MVG in Personalunion von den Vorständen beziehungsweise Geschäftsführern der drei Unternehmen geleitet. Die Kooperationspartner haben sich 2009 das Ziel gesetzt, eine Gesellschaft zu gründen, die künftig die operativen Verkehrsdienstleistungen in den Städten Duisburg, Essen und Mülheim an der Ruhr mit insgesamt 1,25 Millionen Einwohnern erbringt und täglich rund 581.000 Fahrgäste befördern wird. Die Ziele der Zusammenführung lauten: die vorhandene Qualität des ÖPNVAngebotes für die Kunden erhalten und im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten verbessern. Dabei soll die Wirtschaftlichkeit für jede der drei Städte als Aufgabenträger weiter optimiert und die Beschäftigungsverhältnisse in den Verkehrsunternehmen sollen nachhaltig ­gesichert werden. Als Grund­ lage für die weitere Verbesserung der Wirtschaftlichkeit dienen die bereits begonnenen Restrukturierungsprogramme von DVG, EVAG und MVG. Zusammen streben die drei Unternehmen eine nachhaltige strukturelle Ergebnisverbesserung von circa 28 Millionen Euro pro Jahr an. Die bereits umgesetzten Maßnahmen waren erfolgreich, wie die Ergebnisentwicklung der drei Gesellschaften im Geschäftsjahr 2009 unterstreicht. Mit rrp-Verkehr sollen längerfristig weitere rund zehn Millionen Euro Einsparpotenzial verwirklicht werden. Im Vorfeld der Gesellschaftsgründung mussten die Organisationsstrukturen der drei Verkehrsgesellschaften abgeglichen und vor dem Hintergrund sinnvoller Schwerpunktsetzungen neu und über alle Unternehmen hinweg festgelegt werden. Darüber hinaus wurden die zentralen Geschäftsprozesse untersucht und nach dem Best-Practice-Prinzip für Verkehrsunternehmen neu strukturiert, um leistungsfähige Arbeitsabläufe für alle drei Gesellschaften zu schaffen. Die Entscheidung zur Gründung einer gemeinsamen Tochtergesellschaft wurde im Frühjahr 2009 von den

Aufsichtsratsgremien der drei Unternehmen verabschiedet und im Sommer von den Stadträten in Duisburg, Essen und Mülheim an der Ruhr bestätigt. Im Dezember verkündeten die drei Verkehrsunternehmen, dass die Kooperation und die gemeinsame Tochtergesellschaft den Namen Via tragen wird. Die Gründung der Via Verkehrsgesellschaft mbH durch die Unternehmen DVG, EVAG und MVG ist am 24. März 2010 erfolgt. Für Fahrgäste in Duisburg, Essen und Mülheim an der Ruhr bleiben die bekannten lokalen Marken allerdings erhalten. Via wird vornehmlich in den drei Betrieben wirken und gegenüber Behörden sowie Geschäftspartnern innerhalb der Verkehrsbranche auftreten. Der operative Start der Via Verkehrsgesellschaft mbH ist für den 1. Juli 2010 geplant. Das Jahr 2009 stand für die DVG auch unter dem Zeichen der Qualitätssteigerung. Im Rahmen der im Frühjahr gestarteten Aktion „Qualität kommt an“ investiert das Unternehmen insgesamt rund zehn Millionen Euro in mehr Service und Sicherheit für die Fahrgäste. So werden zum Beispiel an den Haltestellen und in den Fahrzeugen zusätzliche Fahrgastinformationssysteme installiert, die Auskunft über die Ankunftszeiten der Busse und Bahnen, Fahrplanänderungen und Sonderverkehre geben. Weitere Maßnahmen sind die Erhöhung der Sicherheit durch das Ausstatten der Fahrzeuge mit Videoüberwachung, die Modernisierung von Haltestellen und die Begleitung der Fahrzeuge durch zusätzliches Service- und Sicherheitspersonal. Speziell für ältere Fahrgäste hat die DVG 2009 einen Seniorenbegleitservice eingeführt. Fahrgäste über 60 Jahre können sich hierbei kostenlos von Servicemitarbeitern zum Beispiel bei der Fahrt zum Arzt oder zu Behörden begleiten lassen, um sich so sicherer bei der Fahrt mit Bus und Bahn zu fühlen. Zentrales Qualitätsmerkmal für die DVG ist auch die Pünktlichkeit. Seit August erhalten Kunden bei einer Verspätung von mehr als zehn Minuten eine finanzielle Erstattung vom Unternehmen. Die Maßnahmen zur Qualitätssteigerung bei der DVG haben sich auch in der Zufriedenheit der Kunden mit den Leistungen des Verkehrsunternehmens niedergeschlagen. In einer 2009 durchgeführten Umfrage konnte sich die DVG im Vergleich zur Befragung

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 13


Bericht der Geschäftsführung

im Vorjahr noch einmal verbessern und liegt bei der bundesweit vom Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest herausgegebenen Studie „ÖPNV-Kundenbarometer 2009“ über dem Durchschnitt aller teilnehmenden Verkehrsunternehmen. Auch bei der Zahl der Fahrgäste, die eine Monatsfahrkarte im Abonnement für Bus und Bahn nutzen, konnte sich die DVG steigern. Insgesamt entschieden sich 17,3 Millionen Kunden für entsprechende Produkte, im Vorjahr waren es lediglich 16,1 Millionen. Die Zahl der Fahrgäste bei der DVG erhöhte sich von 60,6 Millionen im Jahr 2008 auf 61,3 Millionen. Durch die Reduzierung des Verlustes um 1,4 Millionen Euro leistete die DVG insgesamt einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Konsolidierung des gesamten DVV-Konzerns. Wirtschaftsentwicklung Geschäftsfeld Verkehr

42,2 Mio. EUR 42,4 Mio. EUR

2009

2009

Ergebnis

–44,0 Mio. EUR –45,4 Mio. EUR

2008

Investitionen* 2,1 Mio. EUR

–64.000 EUR

Mitarbeiter

965

925

2008 Umsatz

*Nach Verrechnung von Zuschüssen.

Dienstleistungsangebot der SRD stärker an den Markterfordernissen auszurichten und neue Kundensegmente zu erschließen. Ziel in ­diesem Geschäftsjahr war es, das Profil des Unternehmens als Multi-Service-Dienstleister gegenüber spezialisierten Anbietern der Branche zu schärfen und es so mit seinen Leistungen besser am Markt zu positionieren. Im Mittelpunkt stand dabei die Entwicklung eines neuen Unternehmensauftritts mit neuem ­Namen und Logo. Die Zielsetzung: eine stärkere Fokussierung auf ­Leistungsvielfalt und Kundenorientierung. Seit dem 1. Januar 2010 präsentiert sich das Unternehmen nun unter dem Namen octeo MULTISERVICES GmbH als leistungsfähiger, intelligenter und dynamischer Multidienstleister. „octeo“, das von Octopus, Tintenfisch, abgeleitete Kunstwort steht für Leistungsfähigkeit, Intelligenz und Vielseitigkeit und symbolisiert nicht zuletzt eine breite Angebotspalette. Bei der Namensfindung standen die acht Geschäftsbereiche im Fokus: Gebäude-, Sicherheits-, Technik-, Personal-, Management-, Grün-, Catering- und Klinik-Service. Unter dem neuen Namen soll die DVV-Servicetochter nun ­zusätzliches Geschäft durch die Erbringung weiterer Dienstleistungen bei bestehenden Kunden generieren und mit innovativen, individuell zugeschnittenen Services Kundensegmente verstärkt außerhalb des Konzerns Stadt Duisburg erschließen. Hierzu werden Kooperationen mit strategischen Partnern angestrebt.

4 | Geschäftsfeld Services Herausforderung für die größte Servicetochter des DVV-Konzerns, die SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH, war es auch 2009, sich in dem stark umkämpften Markt der Reinigungsdienstleistungen, aber auch in weiteren Geschäftsbereichen zu behaupten. Dies ist insbesondere im Bereich der Leistungserbringung für den Konzern Stadt Duisburg gelungen. Maßgeblich hierfür war vor allem die hohe Flexibilität im Angebot markt­gerechter Leistungen. Gerade vor dem Hintergrund des hohen Konkurrenzdrucks auf dem Markt besteht allerdings die Notwendigkeit, das

Seite 14 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

Einen wichtigen Auftrag für das Geschäftsfeld Services konnte die DCC Duisburg CityCom GmbH realisieren. Seit 2009 ist die Konzerntochter für die Planung, das Management, die Überwachung und den Betrieb des Datennetzes der Stadtverwaltung Duisburg verantwortlich. Sie löst in dieser Funktion einen privaten Mitbewerber ab. Die DCC sorgt damit für die zuverlässige und reibungslose Funktion von insgesamt 7.000 aktiven Netzwerkpunkten im gesamten Stadtgebiet. Gleichzeitig investierte sie in eine bessere Leistungsfähigkeit des Netzes durch die Installation neuer Technik, die die Datengeschwindigkeit deutlich erhöht. Durch die Vereinheitlichung der Datennetzinfrastruktur im gesamten Konzern Stadt Duis-


Bericht der Geschäftsführung

nachwuchs sowie im Bereich der operativen Personalarbeit für alle Konzerngesellschaften.

burg ergeben sich wichtige ­Synergien und Kosteneinsparungen. Zunächst betreut die DCC 28 Hauptstandorte der Stadtverwaltung wie Rathaus, Bezirksämter, Feuerwehr und das Straßenverkehrsamt. Auf dieser Basis ergeben sich darüber hinaus mittelfristig weitere Auftragsoptionen bei anderen kommunalen Einrichtungen, die bislang noch von Wettbewerbern betreut werden. Mit der Generierung zusätzlicher Aufträge im Bereich Informationstechnologie (IT) und Tele­kommunikation will der DVV-Konzern mittelfristig ein eigenes Geschäftsfeld aufbauen, um sich in diesem zukunftsorientierten Markt als Dienstleister für Unternehmen und Einrichtungen im kommunalen Umfeld zu positionieren. Hierzu sollen das Know-how der DCC und der Shared-Service-Gesellschaft DU-IT, die bereits ebenfalls umfangreich für die Stadt Duisburg tätig ist, in Zukunft stärker gebündelt werden.

Auch auf der Ebene der Konzernführung wurden 2009 wichtige Weichen gestellt, um der zentralen Bedeutung des Personal­ managements als wichtiger Erfolgsfaktor stärker Rechnung zu tragen. So wird ein vierter Geschäftsführer schwerpunktmäßig die wesentlichen Leitlinien der Personalpolitik für den DVVKonzern definieren. Diese Position hat seit dem 1. Januar 2010 David Karpathy inne, der damit Klaus Siewior als Personalgeschäftsführer ablöst. Vor dem Hintergrund der umfangreichen Umstrukturierungen bei der DVG im Rahmen der Verkehrskooperation innerhalb der Via konzentriert sich Klaus Siewior künftig als neuer Geschäftsführer Nahverkehr gezielt auf die Herausforderungen im Geschäftsfeld Verkehr. David Karpathy bringt als ehemaliger Geschäftsführer der PSD wichtige operative und strategische Erfahrungen für seine neue Aufgabe mit.

Wirtschaftsentwicklung Geschäftsfeld Services

Ziel der Personalpolitik des DVV-Konzerns ist es, eine zeitgemäße Leistungskultur zu schaffen, die sowohl die wirtschaftlichen Ziele des Unternehmens berücksichtigt als auch der sozialen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern gerecht wird. Herausforderungen sind in diesem Zusammenhang insbesondere die demografische Entwicklung der Belegschaft, die Etablierung von Leistungskomponenten im Ent­geltbereich, ein an den individuellen Erfordernissen der Konzerngesellschaften ausgerichtetes Qualifizierungsmanagement, die Anwerbung von gut ausgebildeten Nachwuchskräften sowie der Wissenstransfer zwischen erfahrenen und neuen Mitarbeitern.

62,5 Mio. EUR 47,5 Mio. EUR

2009

2009

2008

Ergebnis

0,2 Mio. EUR

–11,1 Mio. EUR

Investitionen

8,8 Mio. EUR 6,6 Mio. EUR

Mitarbeiter

1.952

1.911

2008 Umsatz

5 | Personal Erfolgreiche Unternehmen brauchen qualifizierte, informierte, motivierte und engagierte Mitarbeiter. Diese Grundlage modernen Personalmanagements ist auch für den DVV-Konzern selbstverständlich. Mit der Gründung der PSD als Shared-Service-­ Gesellschaft trägt das Unternehmen diesem Anspruch Rechnung. Die neue Gesellschaft schafft leistungsfähige Strukturen für die Akquise von Nachwuchskräften, für die Personalentwicklung mit besonderem Fokus auf den Führungskräfte­

6 | Umweltschutz und Nachhaltigkeit Als fest in Duisburg verwurzeltes Unternehmen fühlt sich der DVV-Konzern den Menschen in der Stadt und in der Region eng verbunden. Das schließt über die Versorgung mit Energie und Wasser und die Bereitstellung eines attraktiven Ange-

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 15


Bericht der Geschäftsführung

bots im öffentlichen Personennahverkehr hinaus auch einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt ein. Um sein Engagement in diesem Bereich zu betonen, hat der Konzern 2009 einen aktuellen Umwelt­bericht veröffentlicht. Auf rund 40 Seiten zeigt die Broschüre, wie die DVV aktiven Umweltschutz betreibt und wie dieser in den Kerngeschäftsfeldern, Versorgung und Verkehr, verankert ist. Im ÖPNV zeigt sich die ökologische Verantwortung des Konzerns beispielsweise in der umweltschonenden Reinigung der Fahrzeuge. In der Waschanlage für Busse und Firmenfahrzeuge im Betriebs­hof Unkelstein der DVV-Tochter WFD Werkstatt und Fuhrpark Duis­burg GmbH wird eine biologische Abwasserreinigung eingesetzt. Mit diesem innovativen System gelingt es dem Unternehmen, den gesetzlich vorge­ gebenen Grenzwert von 20 Milli­gramm Kohlenwasserstoff pro Liter Wasser mit 0,3 Milli­gramm zu unterschreiten. Weitere Themenschwer­punkte des Berichts sind die klimaschonende Energieerzeugung über Kraft-Wärme-Kopplung, die Beratungsleistungen der Stadtwerke Duisburg AG zum Energiesparen im Rahmen des e2-Programms sowie Maßnahmen zum sicheren Umgang mit Gefahrstoffen und zur Verwertung von Abfällen. Darüber hinaus stellt die DVV im Umweltbericht die Kooperationsinitiative mit der Landwirtschaft zum Gewässerschutz vor.

Dr. Hermann Janning Mitglied der Geschäftsführung Vorsitzender

7 | Fazit Die DVV hat ihre Stellung als kommunaler Multidienstleistungskonzern für Duisburg 2009 untermauert und ausgebaut. Der ­Fokus liegt dabei weiterhin auf den Bereichen Energie, Wasser, öffent­licher Personennahverkehr und Dienstleistungen in den Segmenten Reinigung, Sicherheit und Objektmanagement. Mit der Erweiterung des Produktportfolios im Bereich IT- und Telekommunikationsservices will die DVV zudem für sich einen neuen und zukunftsorientierten Markt erschließen, der im Konzern Stadt Duisburg und darüber hinaus in den kommenden Jahren wachsen und an Bedeutung gewinnen wird. Der DVV-Konzern setzt damit konsequent seine in den vergangenen ­Jahren verfolgte Strategie der Konsolidierung, der wettbewerbsorientierten Stärkung des Kerngeschäfts und der gezielten Erwei­terung des Leistungsangebots in relevanten Branchen fort. Im Fokus stehen dabei sowohl Bündelung und Ausbau der eigenen Kompetenzen als auch strategische Kooperationen mit Partnerunternehmen. Dieser Weg soll in Zukunft weiter die Entwicklung des DVV-Konzerns prägen und nachhaltig zu Wachstum, wirtschaftlichem Erfolg und gesellschaftlicher Verantwortung am Standort Duisburg beitragen.

Dr. Edmund Baer Mitglied der Geschäftsführung

Klaus Siewior Mitglied der Geschäftsführung

Seite 16 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

David Karpathy Mitglied der Geschäftsführung


Bericht der Geschäftsführung

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 17


Leistungen für Duisburg – ein Interview

D VV: Leistungen für Duisburg

Eine Standortbestimmung

Seite 18 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH


Leistungen für Duisburg – ein Interview

Die Geschäftsführung im Gespräch (v. l.): David Karpathy, Dr. Edmund Baer, Dr. Hermann Janning und Klaus Siewior

In der Stadt und für die Stadt: Seit fast 40 Jahren bündelt der DVV-Konzern unter einem Dach Leistungen rund um Versorgung und Verkehr in Duisburg. Was zeichnet das Unternehmen aus und wie stellt es sich den Herausforderungen der Zukunft? Ein Gespräch mit der Geschäftsführung. Die DVV definiert sich als Multidienstleistungskonzern. Warum werden hier verschiedene Branchen unter dem Dach der Managementholding gebündelt? Dr. Hermann Janning: Das Modell einer spartenübergreifenden Konzerngesellschaft ist nicht neu. Doch während diese Struktur in anderen Kommunen eher aus Gründen des steuerlichen Querverbunds besteht, haben wir uns für ein echtes Konzernmodell entschieden: Unter dem Dach der DVV bündeln wir die drei Kerngeschäftsfelder Versorgung, Verkehr und Services. IT und Telekommunikation bilden künftig das vierte Geschäftsfeld.

markt ausgesetzt, dürfen sich aber im Umkehrschluss nicht neue Märkte erschließen. Bildhaft gesprochen: Die derzeit gültige Gemeindeordnung erlaubt uns zwar, mit einer Fußballmannschaft das Spielfeld zu betreten. Gespielt werden darf aber nur in der eigenen Hälfte, während der Gegner den gesamten Raum nutzen kann. Und dennoch: Im Rahmen der Möglichkeiten werden wir unser überörtliches Geschäft weiter ausbauen. Das ist der Weg, den es zu beschreiten gilt. Dr. Edmund Baer: Auch die neuen Technologien erfordern ein Umdenken. So müssen die Netzbetreiber künftig nicht nur „intelligente Zähler“ anbieten, vielmehr muss der Stromvertrieb auch darauf abgestellte Produkte entwickeln. Die Kunden werden dadurch mehr Einfluss auf den Verbrauch haben. Außerdem beschäftigen wir uns mit erneuerbaren Energien und mit E-Mobility: In beiden Feldern sind wir bereits aktiv. Hier bündeln wir entsprechende Kompetenzen und Ressourcen beispielsweise in eigenen Tochtergesellschaften …

Was sind die Vorteile einer solchen Struktur? Dr. Hermann Janning: Wir steuern die einzelnen Gesellschaften aus der Konzernmutter heraus. Dies führt zu signifikanten Effekten im Sinne einer optimalen Nutzung von Synergien. Die wesentlichen Steuerungs- und Querschnittsfunktionen sind beispielsweise in der Holding, der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, gebündelt. Wir sparen dadurch nicht nur Kosten, sondern können auch unternehmensübergreifende, integrale Strategien entwickeln.

David Karpathy: … was eben auch verdeutlicht, wer wir heute sind. Unsere Kompetenzen liegen nicht mehr nur in den Bereichen der klassischen Energieerzeugung, der Versorgungsnetze oder in der Funktion eines Mobilitäts-Providers. Vielmehr richten wir uns mit allen Geschäftsfeldern an den Märkten aus. Und zwar an den heutigen ebenso wie an den Märkten von morgen. Wir stellen uns damit strategisch auf, entwickeln aktiv Dienstleistungen, Produkte und Lösungen. Woran macht sich dies bemerkbar?

Worin sehen Sie die größten Herausforderungen für die DVV? Dr. Hermann Janning: Im Geschäftsfeld Versorgung haben wir es mit einer Reihe von Einflussgrößen zu tun. An erster Stelle steht die Wettbewerbssituation, denn Strom und Gas sind austauschbare Produkte, und die Zahl der Versorgungsunternehmen nimmt weiter zu. In Nordrhein-Westfalen kommt zu dieser Situation noch eine Besonderheit hinzu: Mehrheitlich kommunale Unternehmen sind zwar dem Wettbewerb in ihrem Heimat-

David Karpathy: An neuen Produkten im Bereich des Strom­ vertriebs und an sicheren Netzen, in deren Zuverlässigkeit trotz des zunehmenden ökonomischen Drucks investiert wird. Auch an Contracting-Dienstleistungen aus einer Hand, an standar­ disierten Qualitätsprozessen in den Bereichen Personal- und Finanzmanagement, an hochverfügbaren IT- und Telekommunikationslösungen sowie an kostengünstigen Fuhrparkmanagement-Produkten. Und schließlich am Spektrum der octeo

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Leistungen für Duisburg – ein Interview

MULTISERVICES GmbH, unserer größten Servicegesellschaft im Konzern, die in den Segmenten Cleaning, Security, Personalund Management-Services, Technik, Grünpflege, Catering sowie im Bereich der Klinik-Services unterwegs ist.

Einige Gesellschaften wurden in Kooperation mit anderen Unternehmen gegründet. Warum sucht die DVV Partner?

Dr. Hermann Janning: Nicht zwangsläufig. Entscheidend ist vielmehr, dass die Aktivitäten unserer Gesellschaften zueinander passen und sich idealerweise sinnvoll ergänzen.

Wie passt denn Via in das DVV-Portfolio?

Dr. Hermann Janning: In der heutigen Zeit haben Insellösungen in der Regel keinen dauerhaften Bestand. Nein. Der richtige Weg Dies unterstreicht die Bedeutung besteht darin, Know-how zu bündeln und Lösungen anzubieten, des Geschäftsfelds Services. Was die der Markt verlangt. Eine Nabelschau bedeutet das für die Konzernstrategie wäre keine geeignete Perspektive. War insgesamt? um sollten wir beispielsweise eine Duisburger Lösung für E-Mobility entwickeln? Es gibt keinen vernünftigen Grund. Im Dr. Hermann Janning: Die Frage ist beBereich der Elektromobilität kooperieren reits beantwortet: Die DVV hat sich in Das Versorgungswir daher mit der Stadtwerke Aachen AG, den vergangenen Jahren konsequent zu geschäft ist die in diesem Sektor sehr weit ist und einem Multidienstleistungskonzern entsehr erfahren ist. Unsere Kooperationswickelt. Und gerade diese Entwicklung insofern der projekte sind darauf ausgerichtet, dass sie ermöglicht uns heute, in allen SegmenNukleus unseres den beteiligten Unternehmen dauerhaften zu wachsen und so auch Krisen besunternehmerischen ten Nutzen bringen müssen. Wir suchen ser begegnen zu können. In der FragePartner, mit denen wir erfolgreich in neue stellung der Ausrichtung des Konzerns Handelns … Märkte vorstoßen oder bestehende ergibt es allerdings keine Notwendigkeit, folgreich nutzen können. Ein Rollenspiel ein Entweder-oder gegeneinander abzuist für uns daher zunächst von untergewägen. Die Ergebnisse im Geschäftsfeld ordneter Bedeutung: Entscheidend ist das gemeinsame Ziel. Versorgung bestimmen wesentlich den unternehmerischen Erfolg des Konzerns. Das Versorgungsgeschäft ist insofern der Nukleus unseres unternehmerischen Handelns … Klaus Siewior: Das zeigt auch die Nahverkehrskooperation Via zwischen Duisburg, Essen und Mülheim: Mit der Essener Verkehrs-AG haben wir einen Partner an der Seite, der deut … an dem sich die anderen Geschäftsfelder lich größer ist als die Duisburger Verkehrsgesellschaft. ausrichten müssen?

Dr. Edmund Baer: Ich will ein simples Beispiel nennen: Neben der Deutschen Telekom betreiben wir das längste Glasfasernetz in Duisburg. Bereits in der Vergangenheit haben wir nicht nur in die Versorgungsnetzstruktur investiert, sondern parallel Datennetze verlegt. Dies zahlt sich heute aus.

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Klaus Siewior: Via ist so etwas wie die Weiterentwicklung des DVV-Modells über Städtegrenzen hinweg. Hier kooperieren die Essener Verkehrs-AG, die Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH und die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG unter einer einheitlichen Unternehmensführung. Gemeinsam befördern die Unternehmen rund 581.000 Fahrgäste am Tag in einem der größten Ballungsräume Deutschlands.


Leistungen für Duisburg – ein Interview

Mit welchen konkreten Vorteilen?

in der neu gegründeten Via Verkehrsgesellschaft mbH operativ zusammenzuführen. Außerdem wollen wir den Service aus­ bauen und auch darüber neue Kunden gewinnen.

Klaus Siewior: Betrachten wir zunächst die Ausgangssituation, die in nahezu allen ÖPNV-Unternehmen großer Städte ähnlich Dr. Hermann Janning: Für die Stadtwerke Duisburg AG ist die ist: leere öffentliche Kassen, hoher Kostendruck, Liberali­Fragestellung, an wen der ehemalige Thüga-Anteil in Höhe von sierung des Marktes, Qualitätsansprüche an Streckennetz, 20 Prozent geht, von grundsätzlicher Frequenz und Komfort. Letztlich ist der strategischer Bedeutung. Hier betrachAuftrag, mehr Attraktivität zu erzielen ten wir unterschiedliche Varianten. Die bei weniger Kosten. Mit klassischen danach folgende Analyse wird anschlieMethoden der Unternehmenssanießend den Aufsichtsratsgremien vorzu­ rung kommt man da nicht weiter. In allegen sein. Weitere Schlüsselprojekte len drei Unternehmen liefen vor der Kosind die Planungen zum Ausbau der operation unabhängig voneinander Energiehandelsgesellschaft; hier sind Optimierungs- und Restrukturierungswir bereits in intensiven Gesprächen programme. Durchaus erfolgreich. DerWir werden den mit einem möglichen Kooperationspartartige Programme lassen sich aber eingeschlagenen ner. Zudem widmen wir uns mit hoher nicht beliebig fortsetzen. In der ViaAnstrengung den technologischen ProErfolgskurs Kooperation führen wir etwa die Bereiche jekten: Smart Grid, E-Mobility, erneuerFahrbetrieb, Verkehrsmanagement und weiterverfolgen bare Energien. Auf der Vertriebsseite Technik zusammen – und heben so weisteht an, dass Markenprofil deutlich zu tere Potenziale bei gleichzeitiger Verschärfen, den Ausbau der Vertriebs­ besserung der Qualität. wege weiter voranzutreiben sowie eigene Angebote und Produkte für spezielle Kundengruppen zu entwickeln. Zurück zur DVV: Wohin steuert der Konzern? Dr. Hermann Janning: Unser Gesellschafter, die Stadt Duisburg, hat klare Vorstellungen: Die DVV muss in den nächsten zwei Jahren erhebliche Anstrengungen zur Entlastung des kommunalen Haushalts unternehmen. Die Zielvorgabe lautet: „schwarze Null“ beim Einzelabschluss der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH. Dr. Edmund Baer: … und gleichzeitig in neue Geschäftsfelder und Innovationen investieren. Den Herausforderungen können wir nicht durch Stillstand begegnen. Klaus Siewior: Aber schauen wir auf die Details: Für den ÖPNV wird es darum gehen, die Kernfunktionen der drei Unternehmen

David Karpathy: Auch im Geschäftsfeld Services wird es darum gehen, unser Angebot gezielt an den Anforderungen des Marktes auszurichten. Mit der Neupositionierung der SRD unter dem Namen octeo MULTISERVICES GmbH haben wir hier wichtige Weichen gestellt, um das Geschäft unserer größten Servicetochter bei bestehenden Kunden zu vertiefen und am Markt weiter auszubauen. Ein weiterer Schritt ist der Aufbau des neuen Geschäftsfelds IT und Telekommunikation. Hier wollen wir das Potenzial und das Know-how unserer Gesellschaften DU-IT und DCC nutzen, um die DVV in diesem zukunftsorientierten Markt als Dienstleister für Duisburg zu positionieren.

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Erfolgsstory MSV Duisburg

E rfolgsstory MSV duisburg

Stell dir vor, es ist Fußball und alle schauen zu

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Erfolgsstory MSV Duisburg

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Erfolgsstory MSV Duisburg

> 12.45

> 13.00

Wovon viele Amateurkicker träumen, ist Alltag bei den Profis: Mit Millionen Begeisterten, die ein Spiel im Stadion, am Radio oder vor dem Fernseher verfolgen, macht Fußball Spaß – und jede Menge Arbeit. Über 800 Menschen sind für den MSV Duisburg am Spieltag im Einsatz, um Fans, Sponsoren und Geschäftspartner zufrieden zu stellen. Der Erfolg hat also viele Väter – auf dem Rasen, aber auch hinter den Kulissen.

> 26. Februar 2010, 12.00 Uhr, Sportpark Wedau Um 18.00 Uhr ist Anpfiff gegen die Gäste aus Oberhausen. Doch bislang ist davon kaum etwas zu spüren; der Parkplatz vor der MSV Arena, wo später die Sonderbusse der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) für die Zebra-Fans halten werden, ist weitgehend leer. Auch die Ticketbox hat noch nicht geöffnet, ist aber bereits mit mobilen Computerterminals und Druckern ausgestattet. „Wir arbeiten hier mit einem onlinebasierten Ticketsystem“, erklärt Tim Pospischil, beim MSV verantwortlich für das Ticketing und für die Kooperation mit der DVG. „So können wir schnell und zuverlässig Bestellung, Druck und Verbuchung der Eintrittskarten abwickeln.“ Für Pospischil und seine Kollegen in der Geschäftsstelle sowie im Zebra-Shop ist jeder Spieltag Großkampftag. 45 Mitarbeiter sind bei der MSV Duisburg GmbH & Co. KG a. A. beschäftigt, der seit 2001 das Management der Profifußballabteilung des MSV obliegt. > 12.15 Uhr Während auf dem Parkplatz hinter der Ticketbox Fernsehtechniker ihr Equip-

ment ausladen, werden im Stadioninnenraum die Rotationsbanden installiert. Auf ihnen wird später im Sekundentakt wechselnde Werbung der Sponsoren zu sehen sein. „Die Banden werden aus versicherungstechnischen Gründen eingelagert und erst vor dem jeweiligen Spiel wieder aufgebaut“, erläutert Frank Kleine-Benne, der mit drei Kollegen auch während des Spiels vor Ort ist, um den ordnungsgemäßen Ablauf zu steuern und zu überprüfen.

Der MSV – ein Traditions­ verein in Zahlen gegründet 1902, Gründungs­ mitglied der 1. Bundesliga zur Saison 1963/1964, seitdem fast durchgehend in den beiden höchsten Spielklassen des deutschen Fußballs vertreten 2005: Fertigstellung der MSV Arena mit 24.500 Sitz- und 7.000 Stehplätzen; Trainingsstätte und Quartier der italienischen Nationalmannschaft während der Fußballweltmeisterschaft 2006

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> 12.30 Uhr Für einen Moment donnern Heavy-Metal-Klänge durchs Stadion, Techniker Thomas Schneidewind testet die Beschallungsanlage. In seinen Händen liegt alles, was mit der Energieversorgung der Arena zu tun hat, auch die Rasenheizung und die gigantische Flutlichtanlage. Die Flutlichtanlage hat eine Leistung von 352 Kilowatt, den Strom hierfür liefert die Stadtwerke Duisburg AG. Günther Nielsen und seine Kollegen lassen sich von der Geräuschkulisse beim Aufbau ihrer Kameras nicht irritieren, die Vorgänge vor einem Fußballspiel sind den Mitarbeitern der auf Live-Über-


Erfolgsstory MSV Duisburg

> 13.30

> 14.15

> 13.30 Uhr Damit sich nicht nur die Spieler, sondern auch die Gäste im Stadion wohlfühlen, herrscht in der Küche der Businesslounge Hochbetrieb – seit 6.00 Uhr morgens wohlgemerkt. Hier hat Tanja Planz heute das Kommando über rund 20 Köche und Kü> 12.45 Uhr chenhilfen. Unter anderem steht Sauerbraten auf dem SpeiseAuch in der Businesslounge herrscht längst Betrieb. Mitarbeiter plan, im Buffetbereich gibt es den bei den Gästen beliebten des Marketing-Managements verteilen das ZebraMagazin, das Lachs – und vieles mehr. Während die meisten der knapp 100 zu jedem Heimspiel neu erstellt wird, Tischaufsteller von SponServicemitarbeiter erst zwei Stunden vor dem Spiel ihren soren und anderes Werbematerial. Ein Stockwerk höher befinDienst beginnen, müssen die Kioske, an denen es ab 16.00 Uhr det sich der Zugang zu den im jeweiligen Firmenlook „ge­ Pommes, Bratwurst und anderes „auf die Hand“ gibt, schon brandeten“ Kundenlogen. Hier ist schon alles für die Gäste jetzt vorbereitet werden. Auch diese vorbereitet. Verkaufsstellen werden zentral vom Arena-Catering betreut. „Insgesamt > 13.00 Uhr 1.537 Business-Seats sowie sind hier rund 130 Mitarbeiter im EinMit schwerem Gepäck sind Manfred Pi41 Logen mit 420 Sitzplätzen satz“, verrät Vera Erker, vor Ort nicht nur wonski und Peter Lindner in der Spielerstehen in der MSV Arena für für den reibungslosen Kioskbetrieb kabine eingetroffen. Zusammen mit ihGeschäftskunden und deren während des Spiels, sondern auch für rem Kollegen Thomas Keitel sind sie als Gäste bereit Einkauf, Warenanlieferung und die Zeugwarte verantwortlich dafür, dass Lohnbuchhaltung verantwortlich. Spieler, Trainer und Schiedsrichter mit al Gesamtzahl der Besucher bei lem versorgt werden, was die bis zu 50 Kilo Ligaheimspielen in der Saison > 14.15 Uhr schweren Alukisten enthalten: Hand2008/2009: 245.000 Greenkeeper Johann de Haas stellt eine tücher, T-Shirts, Trikots, Trainingsanzüge, Gesamtbesucherzahl seit BeSchubkarre mit Harken bereit. Während Strümpfe, Shorts und nicht zu vergessen stehen der MSV Arena: der Halbzeitpause wird er mit seinen natürlich die Schuhe. „Jeder Spieler hat 2.155.768 Mitarbeitern die gröbsten Schäden auf seinen festen Platz und seine eigenen dem Rasen kurzfristig ausbessern. Die Sachen“, so Piwonski, der wie Lindner zwischen 6.000 und 14.000 Linien sind bereits am Vortag gezogen diesen Job schon seit über 20 Jahren Dauerkartenkunden pro Saison worden, noch am Vormittag wurden auf macht. Da sich die Kicker am Abend (2. bzw. 1. Bundesliga) dem Platz Abertausende von kleinen mehrfach umziehen, fallen an jedem zahlreiche ausverkaufte Spiele Erdhäufchen, verursacht durch ebenso Spieltag, aber auch während des Traibei Länderspielen oder promiviele Regenwürmer, von Hand einge­ nings Unmengen an Wäsche an. „Die nenten Heimspielen des MSV ebnet. Die Pflege des Rasens, der schon waschen wir bei uns im Vereinshaus in seit 2005 bespielt wird und daher beMeiderich“, ergänzt Lindner. Weil das Weltrekordbesucherzahl im reits einiges aushalten musste, ist für Spiel heute aber schon um 18.00 Uhr beFrauenfußball beim UEFA de Haas ein Fulltime-Job, der eher vom ginnt, wird es keine allzu lange Nacht für Women‘s-Cup-Finale 2009: Wetterbericht denn vom Kalender bedie beiden Männer werden, deren Herz über 28.000 Zuschauer stimmt wird. auch privat für die Zebras schlägt. tragungen spezialisierten TV-Produktionsfirma nur zu vertraut. Im Auftrag der DFL (Deutsche Fußball Liga) werden sie das heutige Spiel übertragen.

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Erfolgsstory MSV Duisburg

> 15.00

> 16.15

> 14.45 Uhr Die Mitarbeiter an den Kiosken schließen die Bierfässer an und bereiten den Glühwein vor. Es ist übrigens immer ein Vertreter der Firma, die die Zapfanlagen installiert hat, im Stadion – nicht auszudenken, wenn während eines Spiels kein Bier mehr zu haben wäre. Kann aber nicht passieren, dem Notdienst sei Dank. > 15.00 Uhr Unförmige Foliengebilde werden auf dem Rasen ausgelegt. Nach wenigen Minuten wird klar: Auch dies ist Werbung. Das e2-Energiespar-Logo der Stadtwerke Duisburg AG im Mittelkreis und die riesigen aufblasbaren Werbefiguren werden später die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf Sponsoren des Vereins lenken. > 15.30 Uhr Geschäftiges Treiben am Kiosk beim Aufgang I. Sascha Klages und seine Kollegen braten Würstchen und Frikadellen vor. Besteht eigentlich so etwas wie eine gewisse Rivalität zwischen den einzelnen Kiosken in der Arena? „Ach was“, wiegelt Klages ab. „Aber wir sind die Besten! Letztens haben wir bei einem Spiel 5.000 Euro Umsatz allein mit unserer Bratwurst gemacht“, brüstet sich der Koch augenzwinkernd. Nur über das Rezept für die selbstgemachte Currysoße schweigt er sich aus. Betriebsgeheimnis. > 16.00 Uhr Zwei Stunden vor dem Anpfiff nehmen Schieds- und Linienrichter den Platz und die eigens zu jedem Spiel neu aufgebauten Tore ab. Gleichzeitig beginnt mit dem Einlass der Fans die heiße Phase für Michael Meier, Sicherheitsbeauftragter in der MSV Arena. Bis zu 400 geschulte Ordner und Sicherheitskräfte sind bei jedem Spiel im Einsatz; die Abschnittsleiter erhalten jeweils am Spieltag mit Hinblick auf die aktuellen Gegebenheiten eine gesonderte Einweisung.

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> 16.15 Uhr Harry Brandt und Andreas Dufen von der DVG koordinieren vor der Arena den Sonderbusverkehr, mit dem die Fans kostenlos zum Spiel kommen können. Im Stadion haben Pressesprecher Sven Judith und Frank Wolters, verantwortlich für den Ablauf des Abends, ihr Team zur Regiebesprechung versammelt. Gut gelaunt, aber straff organisiert sorgen sie dafür, dass alle wissen, was zu tun ist. Alle, das sind zwei Sprecher, eine Mitarbeiterin für die Anzeigetafel, zwei Kameramänner, zwei Kabelhilfen, ein Bildmischer, ein Tonmann, eine Mitarbeiterin am Schnittplatz sowie vier ehrenamtliche Helfer vom MSV-Eventteam. Es ist inzwischen 16.30 Uhr. Ein Sprecher steht noch im Stau. Kein Grund für die Profis, nervös zu werden. Mit Fortschreiten des Countdowns steigt der Adrenalinpegel und damit die Konzentration. > 17.00 Uhr Die Spieler haben ihre Kabine bezogen. Dank der routinierten Zeugwarte Piwonski und Lindner hängt und liegt alles an seinem Platz, so dass jeder Spieler sich sogar im Dunkeln zurechtfinden würde. Das muss natürlich keiner, aber eine Stunde vor Anpfiff muss einfach alles stimmen. Denn ab jetzt zählt nur noch eins: das Spiel.


Erfolgsstory MSV Duisburg

DVG bringt Fans zum Spiel Rund ein Dutzend Gelenkbusse und vier Straßenbahnen – eine davon seit kurzem im weiß-blauen „Zebra-Look“ – sind zusätzlich zum normalen Linienverkehr bei jedem Heimspiel des MSV im Einsatz. Als Linien 902 und 945 fahren sie die Arena direkt an und je nach Spiel nutzen durchschnittlich bis zu 2.000 Fans diese Sonderfahrten der DVG. Insgesamt reisen fast 50 Prozent der Stadionbesucher dank Kombiticket, Eintrittskarte und Fahrschein in einem, kostenlos mit dem ÖPNV an – ein Anteil, der durch entsprechende Angebote künftig noch weiter wachsen soll. Für die meisten DVG-Mitarbeiter, auf diesen Touren im MSVTrikot unterwegs, sind die Sporteinsätze Arbeit und Vergnügen zugleich: Denn sobald alle Fahrgäste im Stadion sind, können auch die Busfahrer fast das ganze Spiel live verfolgen, bis sie rund 15 Minuten vor Abpfiff wieder mit ihren Bussen für die Heimfahrt der Fans bereitstehen. Die DVG-Koordinatoren Harry Brandt und Andreas Dufen stehen bei ihren Einsätzen im ständigen Kontakt mit der Fahrdienstleitung am Betriebshof Unkelstein und können bei Bedarf umgehend Fahrzeuge nachordern oder umleiten – Routine für die Profis, die diesen Job schon seit über zehn Jahren mit Leidenschaft machen.

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Erfolgsstory logport

E rfolgsstory logport

Der richtige Kurs auf Straße, Schiene und Seeweg

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Erfolgsstory logport

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH 路 Konzerngesch盲ftsbericht 2009 路 Seite 29


Erfolgsstory logport

Rund 35 Prozent des Schiffs- und Bahnumsatzes entfallen auf den Containertransport.

Rhein und Ruhr machen Duisburg zu einem der führenden Logistikplätze in Europa.

„Das Wunder von Duisburg“ – so lautete die Schlagzeile einer großen Tageszeitung zur „Erfolgsstory logport“ aus dem Jahr 1998. Was sich seitdem auf dem Gelände der ehemals größten Industriebrache des Ruhrgebiets getan hat, liest sich tatsächlich wie ein Märchen – oder wie das Protokoll eines Stücks erfolgreichen Strukturwandels.

2008, nur zehn Jahre nach dem ersten Spatenstich, verzeichnete die Betreiberge­ sellschaft duisport im Segment Infra- und Suprastruktur mit einem Umsatz von 33,7 Millionen Euro ein Plus von sieben Prozent. Auch die Gewinnzahlen können sich sehen lassen: Einen wesentlichen Anteil daran erwirtschaftete das linksrheinische logport-I-Gelände. Hinzu kamen weitere Einnahmen durch die Vermietung von mehr als 400.000 Quadratmetern zur Verfügung stehen­der Hallenflächen und weiteren Supra­struktureinrichtungen. Ein mehr als respektables Ergebnis, nicht zuletzt vor dem Hintergrund von Expertenaussagen, die vor dem Startschuss für logport einen Zeitraum von 20 Jahren für die Erschließung und Vermarktung des Geländes prognostiziert hatten. Neben den großen Seehäfen Antwerpen, Rotterdam und Hamburg zählt Duisburg dank logport heute zu den führenden und am schnellsten wachsenden Logistikplätzen in Europa. Die geografische Lage der inmitten eines der größten Ballungszentren Deutschlands mit direkter Anbindung an die wichtigsten Verkehrsadern des westlichen Kontinents zeichnete die Großstadt an Rhein und Ruhr als Standort auch vor der Entstehung von logport aus. Durch den Ausbau des klassischen Massenguthafens zur international vernetzten leistungsfähigen Logistikdrehscheibe finden Kunden und Investoren aus aller Welt hier jedoch eine inzwischen nahezu ideale Basis für den Güterumschlag vor.

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Mit den Arealen logport I und II sowie künftig dem Angebot von logport ruhr führt an Duisburg als europäischem Gateway im internationalen Warenverkehr von und nach Kontinentaleuropa kaum ein Weg vorbei. Die intelligente Verknüpfung der Verkehrswege Straße, Schiene und Wasser ermöglicht effiziente Transportketten, die immer mehr Handels- und Logistikunternehmen für sich nutzen. Von hier aus können an nur einem Tag mit Schiff, Bahn oder Lkw rund 150 Millionen Menschen erreicht werden. Dies entspricht etwa 40 Prozent der EUBevölkerung. Was genau bietet die duisport-Gruppe ihren Kunden mit der Marke logport an? Das breit gefächerte Leistungsspektrum macht Entscheidern die Ansiedlung in Rheinhausen oder auch auf dem rechtsrheinischen Areal logport II leicht: Sie erhalten umfassende Beratung, effizientes Projektmanagement, sachkundige Unterstützung beim Umgang mit Behörden und vieles mehr aus einer Hand. Die Stadtwerke Duisburg AG, die nicht nur mit duisport einen Rahmenvertrag über Energielieferungen unterhält, sondern auch zahlreiche Unternehmen auf dem Gelände mit Strom versorgt, steht hier dem logport-Management sowie potenziellen Kunden auch bereits im Vorfeld der Entscheidung für den Standort logport beratend zur Seite. „Energie ist immer ein Thema“, weiß Dirk Schubert, Key-Account-Manager Handel und Logistik bei den Stadtwerken Duisburg. „Wir kalkulieren gemeinsam mit dem Kunden seinen zu erwartenden Energiebe-


Erfolgsstory logport

2.000 seegängige Flussschiffe aus aller Welt laufen pro Jahr den Duisburger Hafen an.

hochwertigen Stückguts die Rolle des Zugpferds ein. Die Entscheidung für D3T ist daher wesentlicher Bestandteil des vom Duisburger Hafen verfolgten Gateway-Konzepts: Maritime und kontinentale Containerströme werden vor Ort gebündelt, sortiert und ins europäische Hinterland weitertransportiert. Rund 35 Prozent des gesamten Schiffs- und Bahnumschlags entfallen auf den Container, im Jahr 2008 etwa 9,8 Millionen Tonnen (8,9 Millionen Tonnen 2007). Umgerechnet in Standardcontainer (TEU) sprengte der Containerumschlag 2008 mit mehr als einer Million Hektar Grundfläche TEU (2007 rund 900.000 TEU) erstmals die auf logport I und II Millionengrenze, dabei entfielen wiederum 647.000 TEU auf den Kombiverkehr Schiene/Straße – ein Plus von 22 Prozent.

darf und entwickeln auf dieser Basis ein individuelles Angebot. Dabei sind wir nicht nur auf Duisburger Lieferstellen limitiert, sondern prüfen auch die Synergieeffekte, die durch eine bundesweite Belieferung der Kunden entstehen können.“ Insgesamt liefert der Energiedienstleister jährlich etwa 40 Gigawattstunden Strom an Kunden auf den Arealen logport I und II.

Auch das noch vergleichsweise neue Herzstück des Containerumschlags, das Duisburg Trimodal Terminal (D3T) an der Rotterdamer Straße, erhält seinen Strom von den Stadtwerken Duisburg. Auf 30.000 Quadratmetern Fläche werden aktuell circa 275 bis 300 Fahrzeuge pro Tag abgefertigt – damit ist das 2008 in Betrieb genommene Terminal nahezu maximal ausQuadratmeter Hallenfläche Um Größenordnungen wie diese reigelastet. Im Schnitt dauert die Abbungslos abwickeln zu können, ist eine ­fertigung eines Lkw, der einen Container Arbeitsplätze entsprechende Infrastruktur vonnöten. abliefert und einen neuen aufnimmt, bis Ende 2010 Etwa 350 Züge verlassen jede Woche den etwa 35 Minuten. Die Besonderheit des Hafen mit Anbindung an 80 Ziele in EuroD3T steckt allerdings schon im Namen: pa. Auf diesem Wege werden im Jahr Hier kommen die drei Verkehrswege Strarund 500.000 Container in Duisburg umgeschlagen. Ähnlich gut ße, Schiene und Wasser in einem Terminal zusammen. Mit den ist die Anbindung auf dem Wasserweg: Die Westhäfen Antwerbeiden Kranen verfügt D3T zudem über die weltweit größte Conpen, Amsterdam, Rotterdam und Zeebrügge sowie – über die Antainerbrücke in einem Binnenhafen: 137 Meter Spannweite, 37 bindung des Duisburger Hafens an das europäische KanalsysMeter Höhe, 710 Tonnen Gewicht – diese Zahlen sprechen für tem – weitere 100 Häfen sind im Linienverkehr erreichbar. 2.000 sich. Ebenfalls außer­gewöhnlich für einen Binnenhafen: D3T ist seegängige Flussschiffe verlassen pro Jahr im Schnitt die Logisein „dedicated terminal“. „Das bedeutet, dass das D3T von Pritikdrehscheibe in alle Welt – nach Skandinavien, zu den Britivatinvestoren und dem Duisburger Hafen gemeinsam entwischen Inseln oder in Richtung Spanien und Portugal. Auf dem ckelt wurde und betrieben wird“, so Ralf Jahnke, Geschäftsfühlogport-Vorbahnhof stehen den Kunden und Speditionen zehn rer von D3T. „Mit den Reedereien NYK Logistics aus Japan und Gleise mit direkter Anbindung an das Netz der Deutschen Bahn CMA CGM aus Frankreich haben sich zwei absolute Global PlayAG sowie zwei trimodale Terminals und zahlreiche Firmengleiser hier angesiedelt. Das ist durchaus als Meilenstein bei der anschlüsse zur Verfügung. Das eigene Hafenbecken auf dem weiteren Entwicklung des Logistikstandorts Duisburg zu werten.“ logport-I-Gelände sowie der im Jahr 2009 eröffnete GatewayWest-Terminal auf logport II mit einer Bahn-Wasser-Kranbrücke Die deutliche Stärkung des vorhandenen Containerterminals schaffen hierfür beste Bedingungen. Zusätzlich sorgt die Anfang DIT (Duisburger Intermodal Terminal) erfolgte aus gutem Grund: 2004 in Betrieb genommene Roll-on-/Roll-off-Anlage als eine der Die genormte Transportkiste nimmt weltweit beim Transport

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400.000

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Erfolgsstory logport

Energie für Logport Rund 40 Gigawattstunden Strom liefert die Stadtwerke Duisburg AG jährlich an logport I und II. Dirk Schubert (l.), KeyAccount-Manager Handel und Logistik, steht Großkunden wie D3T-Geschäftsführer Ralf Jahnke darüber hinaus bei allen Fragen zu Versorgungssicherheit und Energieeffizienz beratend zur Seite.

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Erfolgsstory logport

logport I

logport II

Neben logport I und dem rechtsrheinischen logport II zählen künftig auch Logistikflächen im ganzen Ruhrgebiet zur logport-Familie.

modernsten ihrer Art in Europa für Umsatz. Hier wird die Ladung auf eigener Achse oder auf Trailern auf Schiffe geladen, was vor allem von Kunden aus der Automobilindustrie genutzt wird. Rund 400 Millionen Euro hat die duisport-Gruppe in den ersten zehn Jahren nach Start des logport-Projekts in Infra- und Suprastruktur investiert. Gut angelegtes Geld, denn für jede investierte Million folgten acht Millionen Euro Investments von privater Hand. Weitere Investitionen in die Infra- und Suprastruktur in Höhe von 140 Millionen Euro sind für die kommenden Jahre vorgesehen. Auch hier liegt der Fokus im Bereich wertschöpfende Logistik; Container, Stückgut und Mehrwert-Dienstleistungen sollen die Erfolgsgeschichte logport fortschreiben. Eine Entwicklung, von der auch der Arbeitsmarkt profitieren sollte: Bis Ende 2008 wurden auf dem logport-Gelände rund 3.000 Arbeitsplätze geschaffen, Ende 2010 sollen es 4.000 sein. Die Anzahl der vom Duisburger Hafen abhängigen Arbeitsplätze stieg seit der Gründung von logport von insgesamt 24.000 auf 36.000. Und die logport-Familie soll weiter wachsen. Auf inzwischen 33 Hektar erweitert logport II – ebenfalls trimodal konzipiert – bereits seit Anfang 2009 die Umschlagskapazitäten der duis­ port-Gruppe und wird kontinuierlich ausgebaut. Ein weiteres Kapitel des Strukturwandels an Rhein und Ruhr hat indessen schon begonnen. Gemeinsam mit der RAG Montan Immobilien GmbH plant die duisport-Gruppe, Logistikflächen im ganzen Ruhrgebiet unter der Marke logport ruhr zu vermarkten. Aussichten, die auch Dirk Schubert von den Stadtwerken Duisburg freuen. „Wenn unsere Kunden expandieren, eröffnet uns dies ebenfalls attraktive Chancen. Voraussetzung ist natürlich immer, dass wir einen guten Job machen und dem Kunden durch unsere Serviceleistungen einen Mehrwert anbieten. Nur so schafft man eine nachhaltige Kundenbindung, die dazu führt, dass wir für unsere Klienten auch deren bundesweite Stromversorgung übernehmen und sogar an Geschäftspartner weiterempfohlen werden. Diesen Weg gehen wir auch bei der Entwicklung von logport ruhr gerne mit.“

Von der ErschlieSSung zur Vollversorgung Bei der Gründung der Logport Logistic-Center Duisburg GmbH im Dezember 1998 zählte auch die Stadtwerke Duisburg AG zu den Gesellschaftern. Ihren Anteil von zehn Prozent übernahm später die Stadt Duisburg. Bereits 1997 hatten die Stadtwerke Duisburg mit der Krupp Hoesch Immobilien GmbH einen Vertrag über die Betriebsführung beziehungsweise Teilübernahme des vorhandenen Strom-/Trinkwassernetzes geschlossen. Das 5,2-kV-Industriestromnetz und das Trinkwassernetz wurden in der Folge entflochten. Im Mai 2000 entschied sich die duisport-Gruppe im Rahmen der Erschließung und Entwicklung des Geländes für die Stadtwerke Duisburg als Infrastrukturpartner für alle Versorgungssparten (Strom, Gas, Wasser, Fernwärme). Die Vereinbarung schließt sämtliche versorgungswirtschaftlichen Erschließungsmaßnahmen mit ein. In den Jahren 2000 bis 2004 wurden für die Stromversorgung rund 32 Kilometer Kabel verlegt. Für die Versorgung mit Gas und Wasser war die Verlegung von circa 7,4 Kilometern Gasleitung sowie rund 7,6 Kilometern Wasserleitung notwendig. Dank der sehr guten Zusammenarbeit aller beteiligten Abteilungen auf Seiten der Stadtwerke Duisburg sowie der örtlichen Projektleitung des Erschließungsträgers konnten die Arbeiten zügig und erfolgreich abgeschlossen werden.

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 33


Erfolgsstory König-Brauerei

E rfolgsstory KÖNIG-BRAUEREI

Das Zeug zum König

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Erfolgsstory K枚nig-Brauerei

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Erfolgsstory König-Brauerei

Blanker Edelstahl prägt im Gärkeller der Brauerei das Bild.

Ob Theodor König vor über 150 Jahren wohl jemals zu hoffen wagte, dass heute Millionen Menschen fast auf der ganzen Welt ein Bier trinken würden, das seinen Namen trägt? Möglich wär‘s. Denn die Geschichte der König-Brauerei ist geprägt von richtigen Entscheidungen, allen voran die für den Standort Ruhrgebiet, der mit zunehmender Industrialisierung viele Abnehmer versprach, sowie für die heute vorherrschende Pilsener Brauart. Aber was genau macht das „König der Biere“ zum Premium-Erfolg? Ein Besuch in den „königlichen“ Hallen in Duisburg-Beeck gibt vielleicht Aufschluss.

Die Zahlen würden sicher auch den Brauereigründer Theodor König beeindrucken: 1,31 Millionen Hektoliter Bier verließen im Geschäftsjahr 2009 die Brauerei, davon entfielen 1,28 Millionen Hektoliter auf König Pilsener und rund 32.000 Hektoliter auf König Pilsener Alkoholfrei und König Pilsener Lemon. Damit behauptet die Marke König Pilsener ihren Platz unter den Top Ten der in Deutschland verkauften Biermarken. Und auch im Ausland wird das feinherbe Pils „made in Duisburg“ geschätzt: Der Exportanteil der König-Marken liegt bei 62.000 Hektolitern. So viel zum Ausstoß – damit auf dem 5,8 Hektar großen Gelände an der Friedrich-Ebert-Straße in Beeck aber auch nur eine Flasche Bier gebraut und verkauft werden kann, braucht es neben Malz, Hopfen und Hefe zuallererst einmal Wasser. Und dieses Wasser kommt aus dem Halterner Stausee im Naturpark Hohe Mark. „Rund 400.000 Kubikliter Trinkwasser im Jahr liefern wir per Fernleitung an die Brauerei“, erklärt Michael Kuckuck, bei der Stadtwerke Duisburg AG verantwortlich für den Kunden König-Brauerei. „Noch vor nicht allzu langer Zeit waren übrigens 13 Liter Wasser zur Herstellung von einem Liter Bier notwendig, heute sind es dank effizienter Verfahrenstechnik nur noch circa 2,5 bis 3 Liter“, führt Diplom-Braumeister Oliver Landsberger fort, der seit über 20 Jahren bei König beschäftigt und mit der

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Herstellung des hiesigen Biers vertraut ist wie wohl kein Zweiter. „Bevor wir daraus unser Bier brauen, durchläuft dieser Rohstoff selbstverständlich alle durch die Trinkwasserverordnung vorgeschriebenen Kontrollen. Und auch während des Brauprozesses erfolgen in allen Produktionsstufen mikrobiologische Analysen sowie ein sogenanntes Schadstoff-Monitoring.“ Bis aus dem Wasser Bier werden kann, hat es also schon rund 60 Kilometer hinter sich. Aber auch auf dem Brauereigelände muss es noch etwa 1,6 Kilometer in Rohren vom Sudhaus bis zur Abfüllung zurücklegen. Bis es schließlich in der Flasche oder dem Fass zur Distribution bereit ist, dauert es circa drei bis vier Wochen. Eine Führung durch die Brauerei, bei der alle Produktionsschritte erläutert werden, ist dagegen in drei Stunden absolviert und findet bei Besuchern großes Interesse. Rund 15.000 Gäste begrüßt die König-Brauerei jedes Jahr. Trotz der über 150 Jahre währenden Unternehmensgeschichte erwartet sie indes kein altehrwürdiges Gemäuer, sondern ein hochmoderner Produktionsbetrieb, in dem nahezu rund um die Uhr gemäß deutschem Reinheitsgebot aus den tradierten vier Zutaten das berühmte Premium-Bier gebraut wird. Apropos: Was bedeutet eigentlich „Premium“? „In der Konsumgüterindustrie steht der Begriff Premium für eine Marke, die in ihrem


Erfolgsstory König-Brauerei

Bis zu 55.000 Flaschen durchlaufen pro Stunde die 2009 in Betrieb genommene Hochleistungsabfüllanlage.

Kein Bier ohne Wasser Der seit Jahrzehnten bestehende Liefervertrag zwischen der Brauerei und der Stadtwerke Duisburg AG wurde erst 2009 neu ausgehandelt. Guido Christiani (l.), Geschäftsführer Technik der König-Brauerei, und Michael Kuckuck, Key-AccountManager im Vertrieb Großkunden der Stadtwerke Duisburg, freuen sich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.

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Erfolgsstory König-Brauerei

Bei der Entnahme von Proben helfen die Windungen der Spirale, überflüssigen Schaum zu vermeiden.

Marktsegment eine herausgehobene Spitzenstellung einnimmt“, so Guido Christiani, Geschäftsführer Technik der KönigBrauerei. „Wahre Premium-Marken sind Spitze in Qualität und Prestige, wie eben zum Beispiel König Pilsener unter den PilsBieren, und zeichnen sich durch eine hohe imagebildende und exklusive Wertigkeit beim Konsumenten aus.” Doch zurück zum Gang durch die Brauerei. Vieles hat sich in den vergangenen Jahrzehnten geändert und ist doch gleich geblieben. Denn bei König, so Christiani, vertraut man seit jeher auf weltweit führende Tech­nologie. Allein die neue Hochleistungsabfüllanlage, die im September 2008 in Betrieb genommen wurde, steht für Hightech vom Feinsten: Leergutkästen werden ausgepackt, Kästen und Flaschen gereinigt, alte Etiketten entfernt, die Flaschen werden befüllt und neu etikettiert sowie schließlich wieder in Kästen verpackt – alles elektronisch gesteuert und unglaublich schnell: Rund 55.000 Flaschen durchlaufen diesen Zyklus pro Stunde. Bei der Entscheidung für diese hochwertige Anlage profitierte die KönigBrauerei im Übrigen von Erfahrungswerten im Rahmen der Bitburger Braugruppe, der die Brauerei seit 2004 angehört – auch dies ein Austausch auf PremiumNiveau. Die Abfüllanlage steht indes am Ende des Brauprozesses. Die Stationen, die davorliegen, sind im Wesentlichen das Sudhaus, der Gärkeller und die Filtration. Blitzender VA-Stahl statt hölzerner Fässer prägt das Bild. Und doch liegt fast überall der unverwechselbare Geruch von Hopfen in der Luft, und die Mitarbeiter der König-Brauerei erweisen sich im Gespräch als leidenschaftliche Brauer und Bierexperten. Für den Laien ist es gar nicht so leicht nachzuvollziehen, welche biologischen, chemischen und technischen Prozesse ablaufen

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müssen, damit aus dem Wasser der Stadtwerke Duisburg – dasselbe, das auch bei den Anwohnern im Duisburger Norden aus dem Wasserhahn fließt – nach entsprechender Behandlung und durch Hinzufügen von Malz, Hopfen und Hefe das unverwechselbare König Pilsener entsteht. Darum gibt Ditmar Liesfeld, gelernter Brauer und Mälzer und in der Brauerei für die Besucherbetreuung zuständig, gerne Auskunft. „Ganz entscheidend für den typischen Pilsgeschmack ist neben der untergärigen Brauart die im Vergleich zu anderen Bieren etwas höhere Dosierung des Hopfens. Heute sind zwei von drei Bieren in Deutschland nach Pilsener Art gebraut.“ Das war nicht immer so. Bis in die 60er Jahre hinein stand das schwerere Export-Bier ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Deutschen. Der Trend zu leichteren Speisen und Getränken veränderte dann jedoch das Konsumverhalten und damit auch die Bierlandschaft hierzulande. König Pilsener nahm damals eine Vorreiterrolle ein: Bereits vor dem Ersten Weltkrieg war in Duisburg Pils gebraut und von den Arbeitern der sich hier ansiedelnden Zechen, Hütten und Fabriken geschätzt worden – jetzt trat das König der Biere seinen Siegeszug durch ganz Deutschland an. Seit einigen Jahren komplettieren schließlich die Produkte König Pilsener Alkoholfrei und König Pilsener Lemon die Markenfamilie. Die konsequente Umsetzung der tradierten Premium-Strategie hat das „Köpi“, wie König Pilsener von seinen Fans liebevoll genannt wird, im Laufe der Jahrzehnte nicht nur zu einem echten Klassiker, sondern auch zu einer festen Marktgröße gemacht. Biertrinker in Deutschland wie fast überall auf der Welt entscheiden sich gern für König Pilsener: Länder wie Finnland, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Schweiz, Österreich, Griechenland, Rumänien, Kasachstan, Türkei, Russland, aber auch die USA und Kanada sowie sogar Oman und China zählen zu


Erfolgsstory König-Brauerei

Regelmäßig wird in sogenannten Geschmackspanels das Bier von geschulten Mitarbeitern überprüft.

Guido Christiani diesen weiteren wichtigen Aspekt des königlichen Premium-Konzepts. „Die Top-Hotellerie und die Spitzengastronomie sind seit jeher die ureigene Heimat von König Pilsener“, so Christiani weiter. „Mit unserer Markenfamilie und darauf abgestimmtem Marketing arbeiten wir kontinuierlich daran, diese Marktposition zu halten und, wo möglich, auszubauen.“ Eine anspruchsvolle Aufgabe, zu deren Erfüllung der weitsichtige Theodor König und seine Nachfahren den Grundstein gelegt haben.

den Absatzmärkten für König Pilsener. Den Transport bis hin zu den Kunden, wo auch immer sie ihr „Köpi“ genießen, wickelt die Brauerei übrigens nicht mehr mit eigenem Fuhrpark ab, sondern arbeitet hierfür mit dem Getränkefachgroßhandel zusammen. Etwa 35 Prozent des Bierausstoßes werden als Fassbier an die Gastronomie geliefert. „Jedes zweite Fünf-SterneHotel in Deutschland schenkt König Pilsener aus und die TopRes­taurants, die unser Bier führen, vereinen zusammen fast 50 Michelin-Sterne auf sich“, unterstreicht Geschäftsführer

Wasser Für Duisburg Die König-Brauerei wird mit erstklassigem Trinkwasser aus dem Halterner Stausee beliefert – wie alle Kunden der Stadtwerke Duisburg AG im Duisburger Norden, ganz gleich ob Großkunde oder Endverbraucher. Für die Anschlüsse im übrigen Stadtgebiet wird das Wasser aus Filterbrunnen in den stadtwerkeeigenen Wasserwerken in Wittlaer, Bockum und Rumeln-Kaldenhausen gewonnen. Insgesamt versorgt die Stadtwerke Duisburg AG mehr als 250.000 Haushalte mit dem kostbaren Nass. Damit nicht nur jederzeit genug davon da ist, sondern – wie beim gut gezapften Pils – auch der Druck auf der Leitung stimmt, haben die Stadtwerke vorgesorgt. In einem gigantischen Speicher unter der Erde fassen fünf riesige isolierte Becken zusammen 62 Millionen Liter Trinkwasser. Die 62 Millionen Tonnen, die das Wasser an Gewicht mit sich bringt, reichen aus, um die Flüssigkeit selbst bei einem hypothetischen Ausfall der Pumpen im Wasserwerk in die Hähne und Spülkästen zu drängen. Ziemlich viel Aufwand für eines der kostbarsten Lebensmittel, die wir haben. Grund genug, damit trotz der vergleichsweise günstigen Kosten – ein „Kasten“ Wasser, also zwölf Flaschen à einem Liter, kostet gerade einmal fünf Cent – sorgsam umzugehen. Noch ein paar Zahlen:

Rund 130 Liter Wasser verbraucht jeder Duisburger, insgesamt werden im Versorgungsgebiet circa 90 Millionen Liter benötigt – jeden Tag. Im Jahr kommen die Duisburger so auf einen Verbrauch von über 36 Millionen Kubiklitern – das entspricht etwa 260 Millionen gefüllten Badewannen. Das Leitungsnetz umfasst 264.509 Meter Transportleitung, 1.342.988 Meter Versorgungsleitung und 610.367 Meter Hausanschlussleitung. Wachsendes Umweltbewusstsein und verbesserte Technologien, die einen sparsameren Verbrauch in Industrie und Privathaushalten ermöglichen, weisen in die richtige Richtung. Auch beim effizienten Umgang mit Wasser – wie auch mit Strom oder Gas – verstehen sich die Stadtwerke Duisburg als Ratgeber und Partner ihrer Kunden.

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 39


Erfolgsstory Zoo Duisburg

E rfolgsstory ZOO duisburg

Artenschutz am Kreuz Kaiserberg

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Erfolgsstory Zoo Duisburg

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH 路 Konzerngesch盲ftsbericht 2009 路 Seite 41


Erfolgsstory Zoo Duisburg

Zooschulleiter Willi Thockok nimmt die Fragen seiner jungen Besucher ernst.

Die Nachzucht von Koalas zählt zu den Erfolgsgeschichten des Duisburger Zoos.

Etwa eine Million Besucher zählt der Zoo Duisburg alljährlich und zieht damit mehr Menschen an als alle Theater-, Konzert-, Sport- und Volkshochschulveranstaltungen in Duisburg zusammen. Zu den Gästen gehören auch rund 10.000 Schüler, die mit ihren Lehrern einen Abstecher in die Duisburger Zooschule machen – ein besonderes Angebot des Tierparks, der zu den größten in Deutschland gehört und ein Aushängeschild der Stadt ist.

An diesem Tag sind 18 Jungen und Mädchen der fünften Klasse einer Realschule in Heiligenhaus zu Besuch in der Zooschule. Sie vertiefen zunächst im Klassenzimmer des Zoos ihr Wissen über Delfine und Wale, bevor sie Ivo, Pepina und die anderen schwimmenden Stars im Delfinarium persönlich kennenlernen dürfen. Fachbegriffe wie Flipper, Finne und Fluke bringen die Kinder aus dem normalen Unterricht mit – was sie in der Zooschule lernen können, geht weit darüber hinaus. Mitten in Duisburg, auf einer Fläche von 16 Hektar zwischen Mülheimer Straße und A 40, leben aktuell weit über 2.000 Wildtiere in 274 Arten: Affen, Seelöwen, Zebras, Nashörner, Giraffen, Kamele und Raubkatzen, zum Beispiel der Sibirische Tiger, die größte lebende Wildkatze der Welt. Nachdem lediglich ein Emu, drei Flamingos, ein Maulesel und zwei Schafe den Zweiten Weltkrieg überlebt hatten, wurde der 1934 gegründete Duisburger Tierpark am Kaiserberg unmittelbar nach Kriegsende wieder aufgebaut und rangiert heute unter den zehn bedeutendsten Zoologischen Gärten Deutschlands. Internationales Renommee hat sich der Zoo Duisburg unter anderem mit seinen Koalas erworben: Die Duisburger sind nicht nur Pioniere der Koala-Nachzucht in Europa, sondern stehen auch mit ihren Zuchterfolgen weltweit an einer führenden Stelle. Das Futter für die anspruchsvollen Beuteltiere, pro Tier und Tag ein Kilo

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frisches Laub ganz besonderer Eukalyptusarten, wird wöchentlich von einer Plantage in Miami eingeflogen. Meistens schlafen Koalas – bis zu 20 Stunden am Tag. Ganz anders dagegen die agilen Großen Tümmler, Bewohner des Delfinariums und absolute Publikumslieblinge im Zoo Duisburg. „Wasserlebende Säugetiere“ sind daher auch eines der Themenpakete, das die 1982 gegründete Zooschule interessierten Schulklassen anbietet. Der Unterricht am „außerschulischen Lernort“ verbindet theoretisches Wissen und die Schaffung von Bewusstsein für die zum Teil sehr seltenen oder besonders schutzwürdigen Arten durch die Begegnung mit dem lebenden Tier. Alle Altersklassen und Schularten sind dazu herzlich eingeladen. Die Klasse aus Heiligenhaus ahnt indessen nichts vom pädagogisch aufbereiteten Artenschutzkonzept, sondern freut sich vor allem auf einige Stunden fern vom Schulalltag. Die Elfjährigen haben sich erst im vorigen Sommer in diesem Klassenverbund zusammengefunden und sind mit sich selbst mindestens ebenso beschäftigt wie mit dem Lehrstoff, den sie im Biologieunterricht bereits vorbereitet haben. „Ausflüge wie dieser sind für das Gruppengefüge der Klasse genauso wichtig wie für mich als Klassenlehrerin, weil ich die Kinder außerhalb des Klassenraums ganz anders und besser kennenlernen kann“, erklärt Lehrerin Christel Gödderz, während ihre Schülerinnen und Schüler von


Erfolgsstory Zoo Duisburg

In der Tropenhalle Rio Negro lernen die Kinder Süßwasserdelfin „Baby” aus nächster Nähe kennen.

Zooschulleiter Willi Thockok erfahren, was ein Forscher wissen muss. Sich wie ein Wissenschaftler durch Zuhören und Beobachten Wissen aneignen – das will der überzeugte Pädagoge ihnen heute nahebringen. Und darum erklärt er die Klasse flugs zum Forscherteam, das sich gemeinsam mit ihm auf eine Expedition zum Rio Negro in der Tropenhalle und später zum Delfinarium vorbereitet. Wohl keines der Kinder und auch kaum ein erwachsener Besucher wird sich darüber Gedanken machen, mit welchem Aufwand der Betrieb eines solchen Unternehmens verbunden ist. 90 Mitarbeiter sind fest beim Zoo Duisburg angestellt, hinzu kommen 20 Teilzeitkräfte im Service- und nochmals 30 Arbeitskräfte im Gastronomiebereich. Täglich muss das Unternehmen rund 22.000 Euro für laufende Kosten aufwenden, also über acht Millionen Euro im Jahr. 70 Prozent davon werden durch Einnahmen gedeckt, den Rest schießt die Stadt Duisburg zu. Dabei entfällt nur ein Anteil von etwa 400.000 Euro auf die Futterkosten – die morgendliche Anlieferung von frischen Rinderhälften und gestapelten Gemüsekisten am Betriebshof nimmt sich dennoch beeindruckend aus. Hauptkostenfaktoren neben dem Futter für die Tiere und den Personalkosten sind vor allem Strom, Heizung und Wasser sowie die Instandhaltung der Anlagen und Häuser. Für größere Neubauprojekte, wie etwa die 2008 eröffneten Anlagen für Präriehunde und Erdmännchen, oder auch die noch bessere Ausstattung der Zooschule ist der Zoo daher auf Spenden angewiesen. „Das 1995 eröffnete dritte Delfinarium in Duisburg zählt glücklicherweise zu den modernsten der Welt“, erläutert Lehrer Willi Thockok. „Die Tiere haben rund drei Millionen Liter Wasser in naturnah gestalteter Wasser-

landschaft mit viel Licht und Luft zu ihrer Verfügung, das Wasser wird ständig biologisch, also ohne Verwendung von chemischen Reinigungsstoffen, aufbereitet.“ Hier kommen die Kinder der Realschule aus Heiligenhaus an diesem Tag hautnah in Kontakt mit den Großen Tümmlern. Mati, der Kleinste aus der Klasse, wird ausgewählt, sich von Delfin Ivo mit einem Boot durchs Wasserbecken ziehen zu lassen und gemeinsam mit Pflegerin Natascha Paul die Tiere zu füttern. Die Kinder verfolgen gebannt die gewaltigen Sprünge von Ivo, Pepina, Delphi, Daisy, Dolly und Donna und lernen ganz nebenbei jede Menge Wissenswertes über das Leben und die Haltungsbedingungen der Delfine, von denen vier aus eigener Duisburger Nachzucht stammen. Natascha Paul informiert auch über die Gefahren, die frei lebenden Meeressäugern in ihrem natürlichen Lebensraum drohen: Verschmutzung der Meere, Überfischung und qualvoller Tod im Treibnetz. Die Fünftklässler erfassen diese Zusammenhänge noch nicht in Gänze, aber einige lesen sich doch später die ausliegenden Informationen zum Schutz der Meeressäuger durch. „Wichtig ist, dass die Kinder spüren, etwas ganz Besonderes zu erfahren, wenn sie den wertvollen und schutzbedürftigen Tieren einmal in die Augen schauen können“, so der engagierte Pädagoge Thockok, hauptberuflich Lehrer an einer Hauptschule in Duisburg-Neudorf. „Spätestens wenn die Kinder im Delfinarium den Großen Tümmlern beim Training zusehen und durch das Spritzwasser richtig nass werden, sind sie ganz nah dran an dem, was wir hier vermitteln möchten.“ „Erfassen des Unterrichtsgegenstands mit allen Sinnen“, das ist das Motto der Zooschule. Erfassen mit allen Sinnen – das ist auch eine Einladung an alle anderen Besucher des Duisburger

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Erfolgsstory Zoo Duisburg

Kaum ein normaler Zoobesucher kommt den Delfinen so nah wie Manuel Richter, Mitarbeiter der octeo MULTISERVICES GmbH.

Zoo Duisburg setzt auf octeo Multiservices Den DVV-Konzern und den Zoo Duisburg verbindet eine gewachsene Partnerschaft, so ist etwa das 2001 eröffnete Zwergflusspferdhaus ein Geschenk der Stadtwerke Duisburg AG. Auch im Alltag arbeiten die Unternehmen, die ihre kommunale Bedeutung verbindet, eng zusammen. So sind Mitarbeiter der DVVKonzerngesellschaft octeo Multiservices GmbH für die Reinigung der Räume der Schule, aber auch der Scheiben der Tropenhalle, des Zuschauerbereichs und des neuen Dachs des Delfinariums sowie der zooeigenen Tierarztpraxis und nicht zuletzt der Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude des Zoos verantwortlich. „Auch die Kasse im Delfinarium und der benachbarte Kiosk werden von unseren Mitarbeitern betreut“, verrät octeoObjektleiterin Erika Jansen, selbst Delfin-Fan und seit zehn Jahren dabei.

Das zum Jahreswechsel 2009/2010 neu eingeführte Logo der ehemaligen SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH er­innert nicht von ungefähr an die vielen Arme eines Octopus. Sie stehen für die vielfältigen und vielschichtigen Dienstleistungen, die octeo vor allem für kommunale Duisburger Unternehmen erbringt. Das Spektrum reicht vom Gebäude-Service über Sicherheits-, Technik-, Personal-, Management- und Grün-Service bis hin zu Catering- und Klinik-Service. Der Zoo Duisburg ist nicht Erika Jansens einziger Kunde. Aber einer, den sie immer wieder besonders gern aufsucht.

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Zoos. Neben den Delfinen – seit der Eröffnung des ersten Delfinariums im Europäischen Binnenland im Jahr 1965 echte Publikumsmagneten – und den putzigen Koalas hat der Tiergarten über die Jahre immer wieder neue Sehenswürdig­keiten zu bieten. Besondere Aufmerksamkeit finden vor allem die spektakulären Nachzuchterfolge bei seltenen oder gefährdeten Arten, wie etwa erst im Dezember 2009 bei den Riesen­ ottern, aber auch bei den katzenartigen Fossas aus Madagaskar, Pinselohrschweinen, Nebelpardern, Nacktnasenwombats sowie den vom Aussterben bedrohten Gorillas und OrangUtans. Die wissenschaftliche Leitung des Zoos versteht dies als aktiven Beitrag zum Artenschutz – nicht ohne mit zahl­ reichen internationalen Artenschutzorganisationen zusammenzuarbeiten, die sich für die Verbesserung der Lebens­ bedingungen in der Wildbahn einsetzen. Wer mag, kann sich als Besucher vor Ort eingehend hierüber informieren. Sehr beliebt sind außerdem die zahlreichen Sonderveranstaltungen, etwa die Nachtsafaris, der Abendspaziergang mit Tierpflegern oder die Möglichkeit, Kindergeburtstage und sogar die eigene Hochzeit im Zoo zu feiern. Attraktionen wie diese ziehen auch zahlreiche Gäste aus der Region an, nur etwa 30 Prozent der Besucher kommen direkt aus Duisburg. Sie alle unterstützen mit ihrem Besuch das erfolgreiche Konzept: die Liebe zum Tier, die Freude an der Erholung in der Natur und wissenschaftlich fundierten Artenschutz unter einen Hut zu bringen.


Erfolgsstory Zoo Duisburg

Gute zuSAMMENARBEIT: OCTEO und Zoo Duisburg Sie treffen sich beruflich dort, wo rund eine Million Besucher pro Jahr gerne einen Teil ihrer Freizeit verbringen: Detlef Hamacher (r.) ist kaufmännischer Leiter beim Zoo Duisburg und freut sich über die gute Zusammenarbeit mit Frank Müller, bei octeo MULTISERVICES Geschäftsbereichsleiter für Gebäude-, Klinik- und Catering-Service, und dessen Team.

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Bericht des Aufsichtsrates

49

Konzernbilanz

50

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

52

Konzernanhang

53

Entwicklung des Anlagevermögens

68

Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns

70

Entwicklung des Eigenkapitals

72

Konzernlagebericht

74

5. Ausblick

76 76 78 86 88 89 89 93 96 96 98 100 100

Bestätigungsvermerk

106

1. Geschäftsverlauf

1.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

1.2 Umsatz

1.3 Investitionen

1.4 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Geschäftslage

1.5 Ertragslage

1.6 Vermögens- und Finanzlage

1.7 Forschung und Entwicklung

2. Risikobericht 3. Derivate Finanzinstrumente 4. Nachtragsbericht

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Bericht des Aufsichtsrates

Bericht des Aufsichtsrates Der Aufsichtsrat der DVV hat sich während des Geschäftsjahres in regelmäßig abgehaltenen Vollsitzungen und Sitzungen sei­nes Arbeitsausschusses von der Geschäftsführung über den Geschäftsverlauf unterrichten lassen. Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung waren Gegenstand eingehender Beratungen. Der von der Geschäftsführung aufgestellte Jahresabschluss der Gesellschaft, der Konzernabschluss sowie der gemeinsame Lagebericht für das Geschäftsjahr 2009 wurden durch die von der Gesellschafterversammlung am 20. August 2009 als Abschlussprüfer gewählte KPMG Hartkopf + Rentrop Treuhand KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Die Jahresabschlüsse – Gesellschaft und Konzern – sowie die Lageberichte haben dem Aufsichtsrat vorgelegen. Von dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer hat er zustimmend Kenntnis genommen. Auch eigene Prüfungen des Aufsichtsrates ergaben keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat billigt die Jahresabschlüsse – Gesellschaft und Konzern – sowie den gemeinsamen Lagebericht zum 31.12.2009 und empfiehlt – in Übereinstimmung mit der Geschäftsfüh­ rung –, sie durch die Gesellschafterversammlung feststellen zu lassen. Der Aufsichtsrat spricht der Geschäftsführung und allen Mitarbeitern für die erfolgreiche Arbeit seinen Dank aus.

Duisburg, im April 2010 Der Aufsichtsrat Adolf Sauerland Vorsitzender

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 49


Konzernbilanz

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Konzernbilanz Aktiva A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Lizenzen, Software 2. Geschäfts- oder Firmenwert II.

Anhang

31.12.2009

31.12.2008

Nr.

EUR

EUR

11.569.221,88 1.751.084,40 13.320.306,28

12.045.665,38 1.903.354,83 13.949.020,21

84.805.583,95 89.877.983,67 52.560.725,48 243.145.546,01 34.289.128,00 19.700.458,00 8.082.646,61 21.026.167,09 17.694.978,14 571.183.216,95

82.211.062,75 102.960.011,67 47.353.323,11 248.054.470,89 31.875.657,00 23.681.320,00 5.817.464,00 22.091.994,62 33.488.162,69 597.533.466,73

2.568.720,45 1.942.352,62 150.000,00 3.826.298,03 8.487.371,10 592.990.894,33

255.645,94 1.805.641,72 0,00 4.273.277,15 6.334.564,81 617.817.051,75

16.217.804,70 1.283.627,33 42.403,93 3.596.001,00 21.139.836,96

13.499.239,74 2.711.728,00 40.497,43 9.566.001,00 25.817.466,17

82.737.397,47

87.451.078,80

1.163.963,79 9.619.037,54 93.520.398,80

1.263.023,34 8.097.955,80 96.812.057,94

90.000,51

0,51

65.371.322,35 180.121.558,62 17.541.474,17 790.653.927,12

88.257.990,51 210.887.515,13 19.451.566,48 848.156.133,36

1

Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen 3. Umspannungs-, Umformungs- und Speicheranlagen 4. Verteilungsanlagen 5. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherheitsanlagen 6. Fahrzeuge für den Personenverkehr 7. Maschinen und maschinelle Anlagen 8. Andere Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung 9. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

III. Finanzanlagen 1. Anteile an assoziierten Unternehmen 2. Beteiligungen 3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Sonstige Ausleihungen

B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2. Unfertige Leistungen 3. Fertige Erzeugnisse und Waren 4. Emissionsrechte II.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3. Sonstige Vermögensgegenstände

III. Wertpapiere Sonstige Wertpapiere IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks

C.

Rechnungsabgrenzungsposten

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2

3

4


Konzernbilanz

Passiva

Anhang Nr.

31.12.2009 EUR

31.12.2008 EUR

41.108.889,83 3.355.436,82

41.108.889,83 3.355.436,82

5.061.789,62 209.431.432,41 59.926.182,47 318.883.731,15

5.061.789,62 202.817.834,20 59.139.080,73 311.483.031,20

B. Sonderposten für Investitionszulagen zum Anlagevermögen

0,00

30.036,88

C.

1,00

1,00

50.053.593,77

52.451.461,77

14.963.203,00 7.415.985,01 159.614.545,84 181.993.733,85

15.928.482,00 5.133.744,15 187.785.886,45 208.848.112,60

110.241.640,18 3.050.463,68 48.660.119,03

127.507.633,05 2.000.138,66 66.034.257,90

6.988,87 74.059.311,65 236.018.523,41

448.529,79 75.758.562,92 271.749.122,32

3.704.343,94 790.653.927,12

3.594.367,59 848.156.133,36

A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Kapitalrücklage III. Gewinnrücklagen

5

1. Gesetzliche Rücklage 2. Andere Gewinnrücklagen IV. Ausgleichsposten für Anteile Dritter

6

Sonderposten für unentgeltlich ausgegebene Schadstoffemissionsrechte

D. Erhaltene Baukostenzuschüsse

7

E.

Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen

8

Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungs­ verhältnis besteht 5. Sonstige Verbindlichkeiten

9

F.

G. Rechnungsabgrenzungsposten

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Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse abzgl. Strom- und Gassteuer 2. 3. 4. 5.

Anhang Nr.

2009 EUR

2008 EUR

10

878.305.675,37 –42.621.709,58 835.683.965,79 –1.428.100,67 8.543.818,71 72.804.344,63

767.541.063,47 –41.082.988,37 726.458.075,10 1.836.111,44 7.409.025,86 64.954.001,94

–508.232.115,05 –59.255.268,58 –567.487.383,63

–380.607.012,39 –50.430.125,63 –431.037.138,02

–130.879.810,79 –42.133.446,81 –173.013.257,60

–137.827.993,63 –41.456.325,12 –179.284.318,75

–63.100.577,83 –20.278,88 –87.493.499,25 345.320,16 89.781,11 226.137,07 821.062,53 –328,00 –11.430,00 –8.772.612,20 17.186.961,94 –8.756.807,27 –970.000,09 7.460.154,58 –9.931.753,74 7.904.544,76 –5.432.945,60 0,00

–65.713.455,39 0,00 –112.419.356,96 344.338,50 215.544,62 274.394,69 4.575.808,12 –4.999,02 –11.205,88 –10.156.176,15 7.440.650,10 –2.259.156,89 –1.093.695,41 4.087.797,80 –8.624.889,10 14.685.654,48 –10.148.563,18 0,00

Erhöhung/Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen

6. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 7. Abschreibungen a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlage­ vermögens und Sachanlagen b) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 9. Erträge aus assoziierten Unternehmen 10. Erträge aus Beteiligungen 11. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 13. Abschreibungen auf Finanzanlagen 14. Aufwendungen aus Verlustübernahme 15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 16. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 18. Sonstige Steuern 19. Jahresüberschuss 20. Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn 21. Entnahme aus der Kapitalrücklage 22. Einstellungen in andere Gewinnrücklagen 23. Bilanzgewinn

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11

12


Konzernanhang

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2009 Allgemeine Angaben Der Konzernabschluss der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH wird nach den maßgeblichen Vorschriften des Handelsgesetzbuches und den ergänzenden Bestimmungen des GmbH-Gesetzes sowie nach der Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen aufgestellt. Auf die vorzeitige Anwendung des Bilanzrechtsmodernisierungs­ gesetzes wird verzichtet.

Konsolidierungskreis und Konsolidierungsgrundsätze Der Konzernabschluss der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH umfasst folgende Unternehmen: Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Stadtwerke Duisburg AG Duisburger Verkehrsgesellschaft AG octeo MULTISERVICES GmbH (vormals SRD) DCC Duisburg CityCom GmbH ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH BVD BusVerkehr Duisburg GmbH Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH (vormals REKo) Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH (50 %) Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft Duisburg mbH KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH

PSD Personal-Service Duisburg GmbH Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH Fernwärmeverbund Niederrhein Duisburg/Dinslaken GmbH & Co. KG („at equity“) Aus der zunehmenden Bedeutung des Fernwärmeverbundes Niederrhein Duisburg/Dinslaken GmbH & Co. KG wurde die Beteiligung im Berichtsjahr erstmals „at equity“ nach §§ 311 f. HGB bewertet. Der Wertansatz der Beteiligung wurde zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile ermittelt (§ 312 (3) S. 1 HGB a.F.) Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Wegen ihrer insgesamt untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wurden sieben Unternehmen gemäß § 311 Abs. 2 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Die Aufstellung des gesamten Anteilsbe­ sitzes des Konzerns und der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH ist nach § 285 und § 313 HGB im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht worden. Der Wertansatz des dem DVV-Konzern gehörenden Anteils an den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunter­nehmen wird nach § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB mit dem Buchwert einbezogen. Die Erstkonsolidierungen erfolgen nach § 301 Abs. 2 HGB zum Zeitpunkt des Erwerbs der Teile. Alle Forderungen, Verbindlichkeiten, Umsätze, Zwischenergebnisse, andere Erträge und Aufwendungen zwischen den einbezogenen Unternehmen sind eliminiert.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungsund Bewertungsmethoden aufgestellt.

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 53


Konzernanhang

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten erfasst und – soweit zulässig – planmäßig ab­ geschrieben. Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger und außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden die Vorschriften gemäß § 255 Abs. 2 HGB angewendet. Die vom Bund und Land aus verschiedenen Förderungsprogrammen bezuschussten Investitionen werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um die erhaltenen Zuschüsse, aktiviert. In der Konzernbilanz wird die auf die Vermögensgegenstände von acht Tochterunternehmen angewandte lineare Abschreibungsmethode fortgeführt. Den Abschreibungen liegen die steuerlich anerkannten Nutzungsdauern zugrunde. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten werden degressiv abgeschrieben. Der Übergang auf die lineare Methode erfolgt, sobald diese zu höheren Abschrei­ bungen führt. Geringwertige Vermögensgegenstände werden gemäß § 6 Abs. 2 a EStG in einem Sammelposten eingestellt und linear über fünf Jahre abgeschrieben. Die Anteile an assoziierten Unternehmen sind nach §§ 311 f. HGB bewertet (Buchwertmethode) und Beteiligungsgesellschaften sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Die sonstigen Ausleihungen, bei denen es sich um unverzinsliche bzw. niedrig verzinsliche Darlehen handelt, sind mit dem Barwert angesetzt. Die Vorräte sind zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet.

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Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt. In den Einzelabschlüssen der Gesellschaften wurde aufgrund des Überhanges der aktiven latenten Steuern von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 2 HGB kein Gebrauch gemacht. Auch im Konzernabschluss wurden keine aktiven latenten Steuern ausgewiesen. Unentgeltlich erworbene Emissionsrechte werden zum Erinnerungswert angesetzt. Der Zeitwert dieser Emissionsrechte betrug zum 31.12.2009 12,36 EUR je Recht. Die bis Ende 2002 erhaltenen Baukostenzuschüsse werden passiviert und mit 5 % p.  a. ertragswirksam aufgelöst. Die Auf­ lösung der ab dem Geschäftsjahr 2003 erhaltenen Baukostenzuschüsse erfolgt auf Basis der Nutzungsdauer der jeweiligen Sachanlagen und ist ebenfalls in den Umsatzerlösen ausge­ wiesen. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind gemäß § 6 a EStG nach dem versicherungsmathematischen Teilwertverfahren gebildet. Als Rechnungszinsfuß werden 4,5 % (i. Vj. 4,5 %) zugrunde gelegt. Die Sterbetafeln (Prof. Heubeck 2005 G) wurden angewendet. Mittelbare Pensionsverpflichtungen nach Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB wurden nicht passiviert. Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken sowie der Höhe nach noch nicht feststehende Verbindlichkeiten.


Konzernanhang

Erläuterungen zur Bilanz

Die Gesellschaft hat Aufwandsrückstellungen aufgrund des Ansatzwahlrechtes nach § 249 Abs. 2 HGB a. F. passiviert.

1. Anlagevermögen Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt.

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagespiegel dargestellt.

Eine direkte Zuordnung der Aufwendungen bei der Inanspruchnahme von Kraftwerksrückstellungen ist nicht möglich, daher erfolgt eine Bruttodarstellung über die sonstigen betrieblichen Erträge.

Der bei der Erstkonsolidierung der octeo MULTISERVICES GmbH (vormals SRD) entstandene aktivische Unterschiedsbetrag ist als Geschäfts- und Firmenwert ausgewiesen und wird über 20 Jahre abgeschrieben.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 31.12.2009

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Sonstige Vermögensgegenstände

31.12.2008

EUR

davon RLZ* > 1 Jahr EUR

EUR

davon RLZ* > 1 Jahr EUR

82.737.397,47

781.710,26

87.451.078,80

751.032,57

1.163.963,79 9.619.037,54 93.520.398,80

0,00 41.537,00 823.247,26

1.263.023,34 8.097.955,80 96.812.057,94

0,00 2.504,40 753.536,97

*RLZ = Restlaufzeit

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist auch der abgegrenzte Verbrauch für am Bilanzstichtag noch nicht abgelesenen und nicht abgerechneten Energie- und Wasserverbrauch enthalten. Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesent­lichen Forderungen aus: EUR Guthaben bei Kreditoren Ansprüche aus der Rückdeckungsversicherung Schadenersatzansprüche Forderungen an Verkaufsstellen

6.919.541,48 1.121.636,23 410.974,43 276.164,21 8.728.316,35

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 55


Konzernanhang

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

3. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks

7. Erhaltene Baukostenzuschüsse

Die flüssigen Mittel im Konzern bestehen fast ausschließlich aus Guthaben bei Kreditinstituten.

In den Sonderposten für erhaltene Baukostenzuschüsse wurden im Geschäftsjahr 3.358 T EUR eingestellt. Die Auflösungsbeträge sind in den Umsatzerlösen ausgewiesen.

4. Rechnungsabgrenzungsposten 8. Rückstellungen Der Rechnungsabgrenzungsposten im Konzern enthält ein Disagio von 310 T EUR und eine Abgrenzung für eine Einmal­ zahlung an die Rheinische Zusatzversorgungskasse i. H. v. 13.079 T EUR.

5. Eigenkapital Die Entwicklung der einzelnen Posten des Eigenkapitals ist im Eigenkapitalspiegel dargestellt.

In den Steuerrückstellungen ist eine Rückstellung für latente Steuern i. H. v. 75 T EUR enthalten (Steuersatz: 16,45 % GewSt., 15,0 % KSt., 5,5 % SolZ). Die sonstigen Rückstellungen des Konzerns bestehen im Wesentlichen aus Verpflichtungen für Restrukturierung, Verpflichtungen im Kraftwerksbereich sowie für die Netzbetriebe, Verpflichtungen aus Erstattung nach dem Schwerbehindertengesetz, Verpflichtungen im Personalbereich sowie anderen ungewissen Verbindlichkeiten.

6. Ausgleichsposten für Anteile Dritter Der Ausgleichsposten für Anteile Dritter setzt sich wie folgt zusammen: EUR 20,0 % 20,0 % 25,8 % 0,1 % 0,1 %

RWE Rheinland Westfalen Netz AG E.ON Ruhrgas International AG Stadt Duisburg an DVG Stadt Dinslaken an DVG Kreis Wesel an DVG

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28.838.058,72 28.838.058,72 2.232.756,83 8.654,10 8.654,10 59.926.182,47


Konzernanhang

9. Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Sonstige Verbindlichkeiten - davon gegenüber Gesellschaftern - davon aus Steuern - davon im Rahmen der sozialen Sicherheit

Gesamt

davon RLZ*

Gesamt

davon RLZ*

31.12.2009 EUR

≤ 1 Jahr EUR

> 5 Jahre EUR

31.12.2008 EUR

≤ 1 Jahr EUR

110.241.640,18 3.050.463,68

15.055.331,12 3.050.463,68

58.074.415,37 0,00

127.507.633,05 2.000.138,66

17.649.797,84 2.000.138,66

48.660.119,03

48.612.502,41

0,00

66.034.257,90

66.034.257,90

6.988,87 74.059.311,65 (145.709,42) (14.444.162,67) (77.788,12) 236.018.523,41

6.988,87 41.514.084,10 (145.709,42) (14.444.162,67) (77.788,12) 108.239.370,18

0,00 16.630.228,83 0,00 0,00 0,00 74.704.644,20

448.529,79 75.758.562,92 (2.719.118,91) (7.161.286,73) (74.292,77) 271.749.122,32

448.529,79 39.368.729,74 (2.719.118,91) (7.161.286,73) (74.292,77) 125.501.453,93

* RLZ = Restlaufzeit

Die Konzernverbindlichkeiten sind mit einem Gesamtbetrag von 87.905 T EUR durch Bürgschaften der Stadt Duisburg gesichert. Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen: EUR Langfristige Darlehen Verbindlichkeiten aus Dividendenzahlungen Zuschüsse des Bundes und des Landes auf unfertige Anlagen Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Finanzamt Duisburg Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Hauptzollamt Duisburg Übrige sonstige Verbindlichkeiten

29.018.815,55 7.312.253,67 6.753.286,51 8.690.216,08 5.753.946,59 16.530.793,25 74.059.311,65

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Konzernanhang

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 10. Umsatzerlöse Aufteilung nach Unternehmensbereichen (einschließlich Verrechnung der Stromsteuer):

Energieverkauf Sonstige Umsatzerlöse Wasserverkauf Verkehrseinnahmen Betriebsführung Netzerweiterung Baukostenzuschüsse

Umsatz

abzüglich konzernint.

Außenumsatz

Außenumsatz

2009 EUR

Umsatz EUR

2009 EUR

2008 EUR

807.412.634,21 226.920.408,25 55.784.075,68 80.884.899,47 14.689.773,36 38.349.605,02 5.755.992,64 1.229.797.388,63

138.682.052,51 163.639.858,78 36.662,96 38.715.470,21 14.689.773,36 38.349.605,02 0,00 394.113.422,84

668.730.581,70 63.280.549,47 55.747.412,72 42.169.429,26 0,00 0,00 5.755.992,64 835.683.965,79

574.335.027,88 49.088.964,14 54.735.341,90 42.366.031,60 0,00 0,00 5.932.709,58 726.458.075,10

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Konzernanhang

11. Personalaufwand Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH DCC Duisburg CityCom GmbH VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH BVD BusVerkehr Duisburg GmbH Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH Stadtwerke Duisburg AG Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH PSD Personal-Service Duisburg GmbH DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie mbH DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft Duisburg mbH Duisburger Verkehrsgesellschaft AG Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH octeo MULTISERVICES GmbH (vormals SRD) Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH

Arbeiter

Angestellte

Auszubildende

2009

2008

2 92 8 3 575 525 1.758 2.963

107 3 2 58 904 9 2 5 196 13 43 1.342

9 57 39 13 1 119

118 95 10 61 1.536 9 2 5 760 1.784 44 4.424

101 81 5 75 1.568 6 790 1.820 42 4.487

Teilzeitbeschäftigte sind entsprechend ihrer wöchentlichen Ar­ beitszeit auf Vollzeitbeschäftigte umgerechnet. Der Aufwand für die Vorruhestandsregelung ist in der Position soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung enthalten. Der Aufwand für die Altersversorgung beträgt 16.564 T EUR (i. Vj. 14.850 T EUR). Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG, die Stadtwerke Duisburg AG, die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH und die VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH sind Mitglieder in der Rheinischen Zusatzversorgungskasse. Der Umlagesatz für das Jahr

2008 beträgt 4,25 %. Die Summe der umlagepflichtigen Entgelte belief sich für das Jahr 2008 auf 112.524 T EUR.

12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag In dem Posten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind neben laufenden Ertragssteuerlasten anrechenbare Steuern auf die Ausgleichszahlung an die Minderheitsgesellschaften i. H. v. 1.753 T EUR sowie eine Veränderung der Rückstellung für latente Steuern i. H. v. 220 T EUR enthalten. Weiterhin sind Steueraufwendungen aus einer voraussichtlichen Steuernachzahlung aus der aktuellen Betriebsprüfung enthalten.

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Konzernanhang

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Periodenfremdes Ergebnis

die Fähigkeit zur Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen jederzeit vorhanden ist.

Darin enthalten sind 38.586 T EUR periodenfremde Erträge und 2.121 T EUR periodenfremde Aufwendungen. Die periodenfremden Erträge setzen sich im Wesentlichen aus Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen zusammen.

41 T EUR des Guthabens bei Kreditinstituten betreffen die quotenkonsolidierte rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH.

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Sonstige Angaben

Die Kapitalflussrechnung wurde nach DRS 2 erstellt. Der Finanzmittelfonds setzt sich zusammen aus Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks.

1. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Das Bestellobligo aus bereits erteilten Aufträgen beträgt zum 31.12.2009 im Konzern 49.778 T EUR.

Das Finanzmanagement der DVV verfolgt das Ziel, die Fähigkeit zur Erfüllung ihrer Zahlungsverpflichtungen jederzeit sicherzustellen. Daneben zählen zu den übergeordneten Zielen des Finanzmanagements die Finanzierung unternehmerischer Aktivitäten, das Management finanzieller Risiken – insbesondere Liquiditätsrisiken, Marktpreisrisiken und Adressenausfallrisiken –, eine kosten- und risikooptimierte Finanzmittelbeschaffung und -anlage sowie die Optimierung des Zinsergebnisses.

Im Konzern bestehen finanzielle Verpflichtungen von rund 1.120.336 T EUR (< 1 Jahr 42.750 T EUR) u. a aus Leasing-, Wartungs- und Mietverträgen. Abnahmeverpflichtungen für Kohle, Gas und Strom bestehen i. H. v. 549.435 T EUR, davon < 1 Jahr 265.494 T EUR. Die Pensionsrückstellungen gegenüber den aktiven Vorständen sind durch die Verpfändung der Rückdeckungsversicherung abgesichert.

Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen lässt sich keine negative Veränderung der Liquiditätssituation erkennen, so dass

2. Angaben nach § 314 (1) Nr. 9 HGB (Abschlussprüfer) Angaben nach § 314 (1) Nr. 9

a) Abschlussprüfungsleistungen b) Andere Bestätigungsleistungen c) Steuerberatungsleistungen d) Sonstige Leistungen

KPMG Hartkopf + Rentrop Treuhand KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

PKF Fasselt Schlage Lang und Stolz Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Vinken Görtz Lange und Partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

364.450 38.160 0 1.536.339

60.984 0 0 0

7.484 0 0 0

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Konzernanhang

3. Derivate Finanzinstrumente Die DVV mbH hat im Geschäftsjahr 2009 keine Derivate direkt abgeschlossen. Die Tochtergesellschaften der DVV mbH haben entsprechend ihrer operativen Tätigkeit Derivate abgeschlossen. Für die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG wurden insbesondere Marktpreisrisiken im Busbetrieb identifiziert, die in hohem Maße den Bedarf an Dieselkraftstoff betreffen. Für die Beschaffung von Dieselkraftstoff der Geschäftsjahre 2009 bis 2011 wurden zur Absicherung von Marktpreisrisiken für Dieselkraftstoff Swaps abgeschlossen, die das Marktpreisrisiko neutralisieren.

Übersicht Diesel-Swaps Geschäftsart

Marktwert zum 31.12.2009

Swaps

–301.377,01 EUR

Der Marktwert entspricht der Stichtagsbewertung auf Mark-toMarket-Niveau. Es erfolgte eine Abzinsung der zukünftigen Cash Flows zum Bewertungsstichtag auf Basis der aktuellen Zinsstruktur und der Future-Kontrakte. Auf Basis der Marktwerte wurde für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften eine Rückstellung i. H. v. 300.000,00 EUR gebildet. Geschäftsart

Rückstellung zum 31.12.2009

Swaps

300.000,00 EUR

Für die Stadtwerke Duisburg AG wurden Marktpreisrisiken in der Rohstoffbeschaffung, in Fremdwährungen sowie im Zinsbereich identifiziert. Durch die gestiegene Volatilität in den Rohstoff-, Devisen- und Zinsmärkten sind Maßnahmen zur Verbesserung der Planungssituation erforderlich. Für die Brennstoffbeschaffung der Geschäftsjahre 2010 und 2011 wurden zur Absicherung von Marktpreisrisiken für Kohle und Gas US-Dollar-Termingeschäfte und Swaps abgeschlossen. Die entsprechenden Kohle- bzw. Gasbedarfsmengen ergeben sich aus der Vermarktung von Strom bzw. Gas in den jeweiligen Jahren. Für Gas wurden handelbare Öl-Äquivalente ermittelt, über die der Gasbeschaffungspreis nachgebildet werden kann. Für alle abgeschlossenen Absicherungsgeschäfte wurden Bewertungseinheiten mit den Grundgeschäften gebildet. Drohverlustrückstellungen mussten nicht gebildet werden, da Marktpreisveränderungen keine negativen Auswirkungen auf die Ergebnisse der jeweiligen Bewertungseinheiten besitzen und damit ergebnisneutral zu behandeln sind. In 2006 wurden Zins-Swaps zur Absicherung von variabel verzinsten Gesellschafterdarlehen i. H. v. 30 Mio. EUR abgeschlossen. Die daraus resultierenden synthetischen Festzinsdarlehen neutralisieren das Marktpreisrisiko durch steigende Zinssätze sowie das damit verbundene Liquiditätsrisiko. Für die abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäfte wurden Bewertungseinheiten mit den Grundgeschäften gebildet. Drohverlustrückstellungen mussten nicht gebildet werden. Aufgrund der deutlich volatileren Märkte weichen die Marktwerte teilweise deutlich gegenüber den Vorjahreswerten ab. Daneben führt der fortlaufende und selektive Abschluss der Geschäfte zur Veränderung der Marktwerte.

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 61


Konzernanhang

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Übersicht Devisentermingeschäfte Geschäftsart

Kontrahierte Summe Bewertung 31.12.2009 (EUR/USD 1,4323) Marktwert Devisentermingeschäfte zum 31.12.2009

Übersicht Zins-Swaps Marktwert zum 31.12.2009 38.936.789,46 EUR 36.899.467,39 EUR –2.037.322,07 EUR

Die Bewertung der Devisentermingeschäfte erfolgt auf Basis der Forward-Sätze, unter Berücksichtigung der Zinsstruktur, zum Bewertungsstichtag.

Übersicht Kohle-Swaps Geschäftsart

Swaps in USD Umrechnung in EUR zum 31.12.2009 (EUR/USD 1,4323) Swaps in EUR

Marktwert zum 31.12.2009 –2.236.333,33 USD –1.561.358,19 EUR 161.505,90 EUR

Übersicht Gas-Swaps Geschäftsart

Swaps

Marktwert zum 31.12.2009 3.792.086,51 EUR

Der Marktwert der Commodity-Swaps entspricht der Stichtagsbewertung auf Mark-to-Market-Niveau. Die zukünftigen CashFlows werden auf Basis der zum Stichtag geltenden FutureKontrakte bewertet.

Seite 62 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

Geschäftsart

Swaps

Marktwert zum 31.12.2009 –2.395.984,89 EUR

Der Marktwert der Zins-Swaps entspricht der Stichtagsbewertung auf Mark-to-Market-Niveau. Es erfolgt eine Abzinsung der zukünftigen Cash-Flows. Den Berechnungen liegt die Zinsstrukturkurve zum Bewertungsstichtag zugrunde.


Konzernanhang

4. Mitglieder des Aufsichtsrates Adolf Sauerland, Vorsitzender Oberbürgermeister der Stadt Duisburg Gerhard Meyer, stellv. Vorsitzender Freigestelltes Betriebsratsmitglied, Betriebsratsvorsitzender, Stadtwerke Duisburg AG Ab 01.10.2009 Stabsstellenleiter Stadtwerke Duisburg AG Wilhelm Bies, Ratsherr (ab 18.11.2009) Kfm. Angestellter Joachim Block Freigestelltes Betriebsratsmitglied, ab 01.10.2009 stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Stadtwerke Duisburg AG Frank Börner, Ratsherr (ab 18.11.2009) Kfm. Angestellter Andrea Demming-Rosenberg, Ratsfrau (bis 18.11.2009) Angestellte Hermann Dierkes, Ratsherr (ab 18.11.2009) Vorruhestand Jürgen Edel, Ratsherr (bis 18.11.2009) Assessor des Markscheidefaches Klaus Ellberg Gewerkschaftssekretär Industriegewerkschaft (IG) Bauen-Agrar-Umwelt Peter Ibe, Ratsherr (ab 18.11.2009) Geschäftsführer Bauunternehmung Antonius Linn GmbH

Wolfgang Jansen Stabsstellenleiter Dr. Jürgen Kämpgen, Ratsherr (bis 18.11.2009) Geschäftsführer a. D. Dr. Heinz-Dieter Kantel, Ratsherr Professor Thomas Keuer Gewerkschaftssekretär, ver.di Werner Kiepe Gewerkschaftssekretär, ver.di Reiner Kleckers Gebäudereinigungsmeister und Betriebsratsvorsitzender octeo MULTISERVICES GmbH (vormals SRD) Benno Lensdorf, Bürgermeister Geschäftsführer, benno Vertriebsgesellschaft für technischen Bedarf mbH, Duisburg Uwe Linsen (ab 18.11.2009) Geschäftsführer Thomas Mahlberg Kfm. Angestellter Herbert Mettler, Ratsherr (bis 18.11.2009) Vorruhestand Bergbau Winand Schneider Bereichsdirektor, Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Stadtwerke Duisburg AG, Duisburger Verkehrsgesellschaft AG

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 63


Konzernanhang

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Karl-Heinz Staniewski Freigestelltes Betriebsratsmitglied, Betriebsratsvorsitzender Duisburger Verkehrsgesellschaft AG

5. Mitglieder der Geschäftsführung Dr. jur. Hermann Janning Mitglied der Geschäftsführung Vorsitzender

Ralf Thielens Referent der Geschäftsführung Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH (KDD)

Dr.-Ing. Edmund Baer Mitglied der Geschäftsführung

Hans-Werner Tomalak (bis 18.11.2009) Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Duisburg

Betriebswirt (VWA) Klaus Siewior Mitglied der Geschäftsführung

Angelika Wagner, Ratsfrau Gewerkschaftssekretärin, Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)

David Karpathy (ab 01.01.2010) Mitglied der Geschäftsführung

Die Bezüge der Geschäftsführungsorgane betrugen im Ge­schäfts­ ­jahr 2009 1.097 T EUR. Ehemalige Mitglieder der Geschäfts­ führungen und deren Hinterbliebene erhielten 946 T EUR. Für diesen Personenkreis wurden Pensionsrück­stellungen von 6.807 T EUR gebildet. Die Vergütungen an den Aufsichtsrat der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH für das Geschäftsjahr 2009 betrugen 132 T EUR.

Seite 64 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH


Konzernanhang

6. Geschäfte mit nahestehenden Personen Mit nahestehenden Personen haben im abgelaufenen Geschäfts­ jahr 2009 folgende wesentliche Geschäftsbeziehungen bestanden: Geschäftspartner

Art des Geschäfts

Erbrachte Leistungen Stadt Duisburg Servico CSC GmbH Immobilien-Management Duisburg

Erbringung von Dienstleistungen Personalgestellung Erbringung von Dienstleistungen

Bezogene Leistungen Stadt Duisburg

Bezug von Dienstleistungen

Wert des Geschäfts in EUR

4.642.000 1.142.000 767.000

794.000

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 65


Konzernanhang

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Beteiligungen

Verbundene Unternehmen Stadtwerke Duisburg AG, Duisburg Duisburger Verkehrsgesellschaft AG, Duisburg octeo MULTISERVICES GmbH (vormals SRD), Duisburg ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg, Duisburg DCC Duisburg CityCom GmbH, Duisburg DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft Duisburg mbH, Duisburg DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH, Duisburg KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH, Duisburg PSD Personal-Service Duisburg GmbH, Duisburg Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH, Duisburg mittelbar über - Stadtwerke Duisburg AG: Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH, Duisburg Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH, Duisburg rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH, Duisburg - Duisburger Verkehrsgesellschaft AG: Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH, Duisburg Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH, Duisburg VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH, Duisburg WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH, Duisburg BVD BusVerkehr Duisburg GmbH, Duisburg *) Ergebnisabführungsverträge

Seite 66 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

Anteil am Kapital %

Eigenkapital EUR

Ergebnis 2009 EUR

60 74 100 100 100 100 100 100 100 100

154.409.247,83 34.773.894,97 2.830.363,80 3.806.919,10 2.048.845,06 15.572,30 2.625.000,00 25.000,00 25.000,00 15.127,22

40.732.735,26 –44.365.635,42 1.229.277,04 162.449,71 1.147.832,85 –4.302,85 3.321.948,74 2.168.417,16 120.387,11 –9.697,41

100 100 100

5.695.164,19 25.564,59 1.717.577,38

5.715.493,27 *) –15.930,10 *) –203.104,52

100 100 100 100 100

95.195,23 25.564,59 6.092.977,32 471.353,06 43.390,46

8.190,34 *) –46.094,91 *) 407.060,32 –5.982,32 –23.694,86

*) *) *) *) *) *) *) *)


Konzernanhang

Anteil am Kapital %

Eigenkapital EUR

Ergebnis 2009 EUR

Gemeinschaftsunternehmen mittelbar über - Stadtwerke Duisburg AG: ** rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH, Duisburg

50

664.480,87

200.990,30

assoziierte Unternehmen, die „at equity“ bewertet werden Fernwärmeverbund Niederrhein Duisburg/Dinslaken GmbH & Co. KG, Dinslaken

50

5.137.440,91

690.640,33

50 25 25

2.747.726,16 100.000,00 34.884,93

35.505,12 155.514,65 2.124,20

**) **) **)

50 50 30

39.698,75 25.244,77 25.000,00

2.099,58 244,77 -

**) ***)

40

61.358,88

4.143,89

**)

Beteiligungsunternehmen *) Gesellschaft für kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mbH, Duisburg (GVN) *) Betriebsgesellschaft Radio Duisburg mbH & Co. KG, Duisburg *) Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Duisburg mbH, Duisburg mittelbar über - Stadtwerke Duisburg AG: *) Fernwärmeverbund Niederrhein Duisburg/Dinslaken Verwaltungsgesellschaft mbH, Dinslaken *) enuvo-rhein ruhr partner Gesellschaft für erneuerbare Energien mbH *) strasserauf GmbH - Duisburger Verkehrsgesellschaft AG: *) Stadtbahnbetriebsführungsgesellschaft Rhein mbH, Düsseldorf ***) Das Ergebnis der Gesellschaft hat bei Aufstellung des Jahresabschlusses noch nicht vorgelegen. **) per 31.12.2009/Ergebnis 2008 *) nicht in den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen ** im Konzernabschluss quotal mit 50 % einbezogen

Duisburg, den 30.03.2010 DUISBURGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH

Dr. Hermann Janning

Dr. Edmund Baer

Klaus Siewior

David Karpathy

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 67


Entwicklung des Anlagevermögens

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Entwicklung des Anlagevermögens Anschaffungs- und Herstellungskosten

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten 2. Geschäfts- oder Firmenwert Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. E rzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen 3. U mspannungs-, Umformungs- und Speicheranlagen 4. Verteilungsanlagen 5. G leisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen 6. Fahrzeuge für den Personenverkehr 7. Maschinen und maschinelle Anlagen 8. A ndere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 9. G eleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Sachanlagen gesamt Summe I + II III. Finanzanlagen 1. Anteile an assoziierten Unternehmen 2. Beteiligungen 3. A usleihungen an verb. Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Sonstige Ausleihungen Finanzanlagen gesamt Anlagevermögen gesamt

Stand 01.01.2009 EUR

Zugänge

Abgänge EUR

Umbuchungen/ Umgliederungen EUR

Stand 31.12.2009 EUR

EUR

45.725.942,70 3.045.382,27 48.771.324,97

2.685.878,41 0,00 2.685.878,41

7.500,00 0,00 7.500,00

459.092,66 0,00 459.092,66

48.863.413,77 3.045.382,27 51.908.796,04

186.562.892,02

5.518.044,02

2.906.297,45

1.820.249,93

190.994.888,52

412.555.196,05

2.179.087,84

7.335.266,02

2.285.034,14

409.684.052,01

180.521.725,62 1.043.124.491,01

4.409.396,11 7.826.990,37

578.825,70 1.472.800,03

7.015.551,09 11.788.935,34

191.367.847,12 1.061.267.616,69

54.774.082,87 100.633.165,66 8.975.129,64

–97.847,71 132.488,76 2.980.186,27

721.174,41 2.140.895,90 0,00

4.684.536,28 443.874,64 35.486,00

58.639.597,03 99.068.633,16 11.990.801,91 129.775.643,89

125.240.820,74

5.100.125,95

1.389.729,15

824.426,35

33.488.162,69 2.145.875.666,30 2.194.646.991,27

14.455.627,78 42.504.099,39 45.189.977,80

419.981,31 16.964.969,97 16.972.469,97

–29.357.186,43 –459.092,66 0,00

18.166.622,73 2.170.955.703,06 2.222.864.499,10

255.645,94 1.814.588,33

2.313.074,51 136.710,90

0,00 0,00

0,00 0,00

2.568.720,45 1.951.299,23

0,00 5.152.975,29 7.223.209,56 2.201.870.200,83

150.000,00 379.282,91 2.979.068,32 48.169.046,12

0,00 916.146,13 916.146,13 17.888.616,10

0,00

150.000,00 4.616.112,07 9.286.131,75 2.232.150.630,85

Seite 68 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

0,00 0,00


Entwicklung des Anlagevermögens

Abschreibungen

Buchwerte

Stand 01.01.2009 EUR

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen EUR

Stand 31.12.2009 EUR

Stand 31.12.2009 EUR

Stand 31.12.2008 EUR

EUR

EUR

33.680.277,32 1.142.027,44 34.822.304,76

3.615.581,57 152.270,43 3.767.852,00

1.667,00 0,00 1.667,00

0,00 0,00 0,00

37.294.191,89 1.294.297,87 38.588.489,76

11.569.221,88 1.751.084,40 13.320.306,28

12.045.665,38 1.903.354,83 13.949.020,21

104.351.829,27

3.634.936,78

1.797.461,48

0,00

106.189.304,57

84.805.583,95

82.211.062,75

309.595.184,38

10.361.823,56

0,00

–150.939,60

319.806.068,34

89.877.983,67

102.960.011,67

133.168.402,51 795.070.020,12

6.193.089,40 24.490.151,21

555.282,31 1.437.946,05

912,04 –154,60

138.807.121,64 818.122.070,68

52.560.725,48 243.145.546,01

47.353.323,11 248.054.470,89

22.898.425,87 76.951.845,66 3.157.665,64

2.173.217,57 4.557.225,40 750.488,68

721.174,41 2.140.895,90 0,00

0,00 0,00 0,98

24.350.469,03 79.368.175,16 3.908.155,30

34.289.128,00 19.700.458,00 8.082.646,61

31.875.657,00 23.681.320,00 5.817.464,00

103.148.826,12

6.700.148,64

1.249.679,14

150.181,18

108.749.476,80

21.026.167,09

22.091.994,62

0,00 1.548.342.199,57 1.583.164.504,33

471.644,59 59.332.725,83 63.100.577,83

0,00 7.902.439,29 7.904.106,29

0,00 0,00 0,00

471.644,59 1.599.772.486,11 1.638.360.975,87

17.694.978,14 571.183.216,95 584.503.523,23

33.488.162,69 597.533.466,73 611.482.486,94

0,00 8.946,61

0,00 0,00

0,00 0,00

0,00 0,00

0,00 8.946,61

2.568.720,45 1.942.352,62

255.645,94 1.805.641,72

0,00 879.698,14 888.644,75 1.584.053.149,08

0,00 328,00 328,00 63.100.905,83

0,00 90.212,10 90.212,10 7.994.318,39

0,00 0,00 0,00 0,00

0,00 789.814,04 798.760,65 1.639.159.736,52

150.000,00 3.826.298,03 8.487.371,10 592.990.894,33

0,00 4.273.277,15 6.334.564,81 617.817.051,75

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 69


Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Kapitalflussrechnung

Periodenergebnis Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens Zunahme der Rückstellungen Erträge a. d. Aufl. d. Sonderpostens für Investitionszulagen Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen sowie anderer Aktiva Abnahme/Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva Erträge aus der Auflösung von Baukostenzuschüssen Cashflow aus dem operativen Bereich Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen vor Zuschussverrechnung Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen Einzahlungen/Auszahlungen aus Baukostenzuschüssen Einzahlungen aus erhaltenen Investitionszuschüssen Cashflow aus Investitionstätigkeit Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten und RZVK-Darlehen Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Veränderung der liquiden Mittel Finanzmittelbestand am Anfang der Periode Finanzmittelfonds am Ende der Periode

Seite 70 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

2009 T EUR

2008 T EUR

7.460 63.101 –26.855 –30 –2.575 –1.055 9.445 –7.421 –5.756 36.314 –2.686 10.124 –43.278 826 –666 1.339 773 –33.568 7.905 –23.606 –9.932 –25.633 –22.887 88.258 65.371

4.088 65.719 33.082 –71 2.147 –2.397 –45.196 –9.002 –5.762 42.608 –1.805 10.713 –58.623 1.027 –417 2.571 9.348 –37.186 14.686 –27.896 –8.625 –21.835 –16.413 104.671 88.258


Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH 路 Konzerngesch盲ftsbericht 2009 路 Seite 71


Entwicklung des Eigenkapitals

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Entwicklung des Eigenkapitals Mutterunternehmen

Stand am 31.12.2007 = 01.01.2008 Gezahlte Dividenden Übrige Veränderungen Konzern-Jahresüberschuss/-fehlbetrag Übriges Konzernergebnis Konzerngesamtergebnis Stand am 31.12.2008 = 01.01.2009 Gezahlte Dividenden Änderungen des Konsolidierungskreises Übrige Veränderungen Konzern-Jahresüberschuss/-fehlbetrag Übriges Konzernergebnis Konzerngesamtergebnis Stand am 31.12.2009

Gezeichnetes Kapital

Kapitalrücklage

Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital

EUR

EUR

EUR

Kumuliertes übriges Konzern­ergebnis – andere neutrale Transaktionen EUR

41.108.890 – – – – 0 41.108.890 – – – – – – 41.108.890

3.355.437 – 14.685.654 – –14.685.654 –14.685.654 3.355.437 – – 7.904.545 – –7.904.545 –7.904.545 3.355.437

197.731.061 – – –4.537.091 14.685.654 10.148.563 207.879.624 – 1.180.653 7.904.545 –2.471.599 – –2.471.599 214.493.222

1.477.274 – –1.477.274 – – – – – – – – – – –

Seite 72 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH


Entwicklung des Eigenkapitals

Minderheitsgesellschafter Eigenkapital gemäß Konzernbilanz

Eigenkapital

Minderheiten­ kapital

EUR

EUR

243.672.661 – 13.208.381 –4.537.091 – –4.537.091 252.343.950 – 1.180.653 15.809.090 –2.471.599 –7.904.545 –10.376.144 258.957.549

243.672.661 0 13.208.381 –4.537.091 0 –4.537.091 252.343.950 0 1.180.653 15.809.090 –2.471.599 –7.904.545 –10.376.144 258.957.549

Konzerneigenkapital Eigenkapital

EUR

Kumuliertes übriges Konzernergebnis – andere neutrale Transaktionen EUR

EUR

EUR

59.139.081 –8.624.889 – 8.624.889 – 8.624.889 59.139.081 –9.931.754 787.102 – 9.931.754 – 9.931.754 59.926.182

– – – – – – – – – – – – – –

59.139.081 –8.624.889 0 8.624.889 0 8.624.889 59.139.081 –9.931.754 787.102 0 9.931.754 0 9.931.754 59.926.182

302.811.742 –8.624.889 13.208.381 4.087.798 0 4.087.798 311.483.031 –9.931.754 1.967.754 15.809.090 7.460.155 –7.904.545 –444.390 318.883.731

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 73


Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

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Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2009 Der DVV-Konzern ist ein Multi-Dienstleistungskonzern, der in den Geschäftsfeldern Versorgung, Verkehr und Services tätig ist. Er umfasst neben der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV) als Konzernmutter über 30 Gesellschaften, zu denen unter anderem die Stadtwerke Duisburg AG, die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG und die octeo MULTISERVICES GmbH (vormals SRD) gehören. Zum 31.12.2009 beschäftigte der Konzern 4.500 Mitarbeiter.

Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH fungiert als Management Holding für den gesamten Konzern und übernimmt damit die wesentlichen Steuerungsfunk­tionen für die einzelnen Gesellschaften. Hierzu zählen u. a das Rechtswesen, die Konzernkommunikation, die Konzernrevision und die Unternehmensentwicklung. Die Bereiche Finanzen, Personal und Informationstechnologie wurden zum 01.01.2009 in die Shared-Service-Gesellschaften KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH, PSD Personal-Service Duisburg GmbH und DU-IT Gesellschaft für Informa­tionstechnologie Duisburg mbH ausgegliedert. Im Auftrag der Konzernunternehmen übernehmen sie die operativen Aufgaben im Bereich Personal, Finanzen und Informationstechnologie, während die Holding weiterhin die strategische Steuerung dieser Funktionen wahrnimmt. Alle internen Leistungen werden seit dem 01.01.2009 im Rahmen einer konzernweiten Produktverrechnung erbracht. Ziel der Konzern­­struktur ist es, funktionale und bedarfsgerechte Strukturen für alle Tochtergesellschaften zu schaffen. Durch die Konzentration von Know-how sollen konzernweit Doppelstrukturen vermieden und Prozesse gestrafft werden. Auf diese Weise können Syn­ergien genutzt und Kosten gesenkt werden. Dies erhöht die Wirtschaftlichkeit des Konzerns und stärkt seine Position im Wettbewerb.

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Die Stadtwerke Duisburg AG beliefert die Bürger der Stadt Duisburg mit Strom, Gas, Wasser und Fernwärme und beschäftigt hierzu 1.500 Mitarbeiter. Drei Heizkraftwerke mit umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung und einer Leistung von rund 500 Megawatt (MW) ermöglichen eine zuverlässige Strom- und Fernwärmeversorgung von 250.000 Haushalten. Darüber hinaus wird industrielle Abwärme zur Deckung der Fernwärmenach­frage genutzt sowie weitere Frischwärme-Anlagen zur Spitzenlastabdeckung bereitgestellt. Die Wasserversorgung von 85 Millionen Litern täglich hat zwei Standbeine: die eigenen Wasserwerke in Wittlaer, Bockum und Rumeln-Kaldenhausen, die neben den Stadtgebieten südlich der Ruhr auch Rheinhausen und Rumeln versorgen, und den Halterner Stausee, aus dem der Duisburger Norden mit Trinkwasser beliefert wird. Gas wird ausschließlich fremdbezogen und an die Privat- und Geschäftskunden weiterverkauft. Die Stadtwerke Duisburg AG und ihre Tochtergesellschaften sind mit innovativen und bedarfsgerechten Konzepten und Dienstleistungen ein starker und zuver­lässiger Partner und ein kompetenter Ansprechpartner in allen Energiefragen. Sie fördern den Ausbau von regenerativen Energien, bieten Programme zu Energiesparmaßnahmen an und leisten somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.


Konzernlagebericht

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Für den öffentlichen Personennahverkehr und damit für die innerstädtische Mobilität sorgt die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG). Mit einer Flotte von insgesamt 175 Bussen und 65 Straßen- und Stadtbahnen befördert das Unternehmen auf einem Streckennetz von 424 Kilometern täglich 168.000 Fahr­gäste – und damit mehr als 61 Millionen Personen im Jahr. Gut gewartete Fahrzeuge, qualifiziertes Personal und ein flächendeckend ausgebautes Liniennetz bieten Sicherheit und schnelle Verbindungen. Darüber hinaus stehen der DVG mit einem modernen Busbetriebshof und einer eigenen Straßenbahnschwerpunktwerkstatt leistungsfähige Einrichtungen für eine wirtschaftliche Wartung und Instandsetzung des Fuhrparks zur Verfügung. Rund 800 Mitarbeiter sind bei der DVG beschäftigt. Die octeo MULTISERVICES GmbH (vormals SRD) bietet Reinigungs- und Servicedienstleistungen unter Einsatz hochwertiger moderner Technik für Einrichtungen der Stadt an. Hierzu gehören neben der Reinigung und dem Management öffentlicher Gebäude auch Sicherheits-, Kontroll- und Beratungsdienste. Die breite Angebotspalette wird abgerundet durch die Grünpflege und das Catering. octeo (vormals SRD) steht mit rund 1.800 Beschäftigten für gebündelte Services und individuell auf den Kunden zugeschnittene Leistungen.

Darüber hinaus zählen zum DVV-Konzern noch weitere Tochtergesellschaften und Beteiligungen, die in den Bereichen Versorgung, Verkehr und sonstige Dienstleistungen tätig sind. Hierzu gehören beispielsweise die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH, die, entsprechend der Maßgabe des Energiewirtschaftsgesetzes, für die Planung und den Betrieb von Stromund Gasnetzen zuständig ist. Damit trägt die DVV der Anforderung zur Entflechtung von vertikal integrierten Energieversorgungsunternehmen Rechnung. Maßgeschneiderte Dienstleistungs­pakete von der Planung über die Realisierung bis hin zum Service für Wärmeerzeugungsanlagen sind die Kernkompetenz der ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg. Die DCC Duisburg CityCom GmbH ist der kompetente Ansprechpartner in allen Fragen rund um das Thema Telekommunikation und Daten­netze. Weitere wesentliche Gesellschaften sind unter anderem die rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH, die rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH, die VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH und die WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH.

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Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

1.

Geschäftsverlauf

1.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 1.1.1 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Die deutsche Wirtschaft ist 2009 zum ersten Mal seit sechs Jahren geschrumpft. Mit –5,0 % war die Verminderung des preisbereinigten Bruttoinlandsproduktes, ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zufolge, so stark wie noch nie in der Nachkriegszeit. Im Jahr 2008 hatte sich das Bruttoinlands­produkt noch um 1,3 %, in 2007 um 2,5 % und 2006 um 3,2 % erhöht. Da in 2009 annähernd gleich viele Arbeitstage zur Verfügung standen wie in 2008, ergibt sich bei kalenderbereinigter Betrachtung keine sichtbare Veränderung der Wachstumsrate. Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahresdurchschnitt 2009 von 40,2 Millionen Erwerbstätigen erbracht. Die Zahl der Erwerbs­ losen stieg nach vorläufigen Schätzungen um 5,4 % auf 3,3 Millionen. Die Zahl der Arbeitnehmer verminderte sich um 0,1 %. Die Bruttolöhne und -gehälter gingen 2009 um 0,5 % zurück. In diesem Rückgang – dem ersten seit 2005 und dem stärksten seit der Wiedervereinigung – spiegeln sich in erster Linie die Lohnund Gehaltseinbußen des Jahres 2009 wider, die unter anderem durch Kürzungen der Arbeitszeiten und der Vergütungen verursacht wurden. Im Ergebnis sind die Nettolöhne und -gehälter rechnerisch um 1,0 % gesunken und damit etwas stärker als die Bruttolöhne und -gehälter. Die Entstehungsseite des Bruttoinlandsproduktes war 2009 in der Hauptsache durch die starken Rückgänge in den exportabhängigen Wirtschaftsbereichen geprägt. Besonders das produzierende Gewerbe (ohne Baugewerbe) brach stark ein. Auch im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr verminderte sich die Wirtschaftsleistung 2009 gegenüber 2008 deutlich. Im Bereich Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister sowie im Baugewerbe war die Wirtschaftsleistung in 2009 ebenfalls niedriger als im Vorjahr. Land- und Forstwirtschaft, Fischerei sowie die öffentlichen und privaten Dienstleister erzielten wie

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schon 2008 in 2009 ein leichtes Wachstum. Insgesamt ging in 2009 die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche gegenüber 2008 um 5,5 % zurück. Die Verwendungsseite des Bruttoinlandsproduktes prägte in 2009 der Einbruch der Auslandsnachfrage: Erstmals seit 1993 wurden aus Deutschland real weniger Waren und Dienstleistungen exportiert als im Vorjahr (–14,7 %). Zeitgleich nahmen die preisbereinigten Importe um 8,9 % ab. Der daraus resultierende Außenbeitrag, also die Differenz zwischen Exporten und Importen, verzeichnete dadurch 2009 mit –3,4 Prozentpunkten erneut einen negativen Beitrag (2008: –0,3 Prozentpunkte). Nach drei Jahren kräftiger Investitionsdynamik wurde 2009 deutlich weniger investiert als im Vorjahr. Lediglich vom Konsum kamen 2009 leichte positive Impulse: Die privaten Konsumausgaben stiegen preisbereinigt um 0,4 %, die staatlichen sogar um 2,7 % gegenüber 2008. Bei einer Differenzierung der Konsumausgaben privater Haushalte im Inland nach Verwendungszwecken zeigt sich jedoch, dass nur für Verkehr und Nachrichtenübermittlung deutlich mehr ausgegeben wurde als im Vorjahr (+5,2 %). Hierzu zählen auch die privaten Kraftfahrzeugkäufe, die durch die sogenannte Abwrackprämie gestiegen sind. In Duisburg und der Region Niederrhein hat sich die wirtschaftliche Lage wie deutschlandweit verschlechtert. Im Dezember 2009 lag die Erwerbslosenquote bei 12,9 %, nach 12,0 % im Dezember 2008. Die Zahl der offenen Stellen ging um 1.547 von 3.855 Stellen in 2008 auf 2.308 Stellen zurück. Die Zahl der Leistungsempfänger stieg von 4.788 in 2008 auf 7.054 in 2009.

1.1.2 Branchenentwicklung Der Energieverbrauch in Deutschland ist 2009 kräftig gesunken. Nach vorläufigen Berechnungen lag er um 6,5 % unter dem Wert des Vorjahres. Wesentlicher Treiber für den Abwärtstrend war die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Da energieintensive Grund­


Konzernlagebericht

stoffindustrien in besonderem Maße von der Konjunktur­ entwicklung betroffen waren, ging der Energieverbrauch noch stärker zurück als das Bruttoinlandsprodukt. Das erreichte Verbrauchsniveau ist das niedrigste seit Anfang der 70er Jahre.

niedrigen Vorjahreszahlen. Zum anderen stiegen die Fahrgäste aufgrund der in 2009 erfolgten Einschränkungen im Berliner Eisenbahnnahverkehr auf andere Verkehrsmittel, zum Beispiel die Berliner U-Bahn, um.

Nach vorläufigen Schätzungen ist die Stromerzeugung in Deutschland 2009 um rd. 6 % gesunken. Insbesondere die rückläufigen Entwicklungen im Industriebereich haben im Jahr 2009 zu einem insgesamt sinkenden Absatz der Stromwirtschaft geführt.

In 2009 gab es, wie in 2008, im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr über 1,1 Milliarden Fahrten mit Bus und Bahn. Die Einnahmen erhöhten sich um rund 40 Millionen Euro (4,0 %) auf insgesamt 958 Millionen Euro. Damit sind im Schnitt jedoch nur 48,0 % der Kosten für den kommunalen Nahverkehr im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr gedeckt.

Der Erdgasverbrauch hat sich ebenfalls vor allem rezessions­ bedingt deutlich verringert. Insgesamt betrug der Rückgang rd. 5,5 %, der vor allem auf dem Nachfragerückgang bei Indus­trieund Kraftwerken beruht. Die privaten Haushalte steigerten ihren Verbrauch leicht infolge der Temperaturentwicklung. Für die Wasserversorgung wird von einem Andauern des jährlichen Mengenrückgangs von ca. 1 % p. a. ausgegangen. Für das Jahr 2009 rechnet das Statistische Bundesamt auf Grundlage bisher vorliegender Daten für den öffentlichen Personenverkehr mit einer Zunahme der Fahrgastzahlen von 1,2 %. Mit Bussen und Bahnen unternahmen die Fahrgäste rund 10,4 Milliarden Fahrten im Linienverkehr, 1,3 % mehr als 2008. Die Fahrgäste fuhren dabei durchschnittlich 9,3 Kilometer weit. Die Beförderungsleistung – das Produkt aus beförderten Personen und Fahrtweite – lag damit bei 98,6 Milliarden Personenkilo­ metern, im Vergleich zu 2008 ein Anstieg von 0,4 %.

2009 entschieden sich erneut mehr Fahrgäste für ein Abonnement des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr als 2008. 13.500 zusätz­ liche Abonnenten und damit insgesamt über 1,25 Millionen Fahrgäste konnten als Dauerkunden gewonnen werden. Besonders deutlich war der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr bei Ticket1000 und Ticket2000. Knapp 4,0 % mehr Fahrgäste als 2008 konnten verzeichnet werden. Damit lösen diese Ticketarten in der Statistik der Abozahlen erstmals das SchokoTicket als Spitzenreiter ab. Das Aboticket für Schüler nutzten 2009 etwa 434.000 Abonnenten – analog rückläufiger Schülerzahlen – eine Verringerung von 1,0 %. Deutlich mehr Interesse fand auch das YoungTicketPLUS, das Aboticket für Auszubildende, mit einem Zuwachs von 2,5 % im Vergleich zu 2008.

Im Nahverkehr mit Bussen stiegen die Fahrgastzahlen in 2009 leicht an. Straßenbahnen (einschließlich Stadtbahnen, U-Bahnen und Schwebebahnen) wurden dagegen erheblich stärker genutzt als in 2008 (Fahrgäste +3,7 %). Diese Entwicklung wurde wesentlich durch Sonderfaktoren in Berlin beeinflusst (rund 12 % aller Fahrgäste im Liniennahverkehr in Deutschland werden von Berliner Unternehmen befördert). Zum einen führte ein mehrere Wochen andauernder Streik in 2008 zu vergleichsweise

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Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

1.2. Umsatz 1.2.1 Außenumsatz Der Außenumsatz des Konzerns erhöht sich im Berichtsjahr insgesamt um 109,2 Mio. EUR von 726,5 Mio. EUR auf 835,7 Mio. EUR. Die Zuwächse entwickelten sich in den einzelnen Geschäfts­feldern hierbei unterschiedlich hoch. Außenumsatz nach Geschäftsfeldern

Versorgung – Netzbetrieb Verkehr Services Gesamt

2009 T EUR

%

2008 T EUR

%

Abweichung T EUR

%

710.409 20.589 42.169 62.517 835.684

84,9 2,5 5,1 7,5 100,0

619.322 17.318 42.366 47.452 726.458

85,2 2,4 5,9 6,5 100,0

91.087 3.271 –197 15.065 109.226

14,7 18,9 –0,5 31,7 15,0

Außenumsatz nach Geschäftsfeldern

2009

T EUR 700.000

600.000

500.000

400.000

300.000

200.000

100.000

0 Versorgung

Netzbetrieb

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Verkehr

Services

2008


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1.2.2 Gesamtumsatz Der Gesamtumsatz der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen belief sich auf 1.229,8 Mio. EUR (Vorjahr 1.124,5 Mio. EUR) und teilt sich auf die Unternehmensbereiche wie folgt auf: Gesamtumsatz nach Geschäftsfeldern

Versorgung Stadtwerke Duisburg AG ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH

Netzbetrieb Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH

Verkehr Duisburger Verkehrsgesellschaft AG VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH BVD BusVerkehr Duisburg GmbH WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH

Services Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH octeo MULTISERVICES GmbH (vormals SRD) DCC Duisburg CityCom GmbH Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft Duisburg mbH KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH PSD Personal-Service Duisburg GmbH Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH Gesamtumsatz abzügl. Konzerninnenumsatz Außenumsatz

2009 T EUR

%

2008 T EUR

%

Abweichung T EUR

%

785.015 5.254 1 1.722

63,9 0,4 0,0 0,1

713.758 5.006 4 1.800

63,5 0,4 0,0 0,2

71.257 248 –3 –78

10,0 5,0 –75,0 –4,3

791.992

64,4

720.568

64,1

71.424

9,9

205.840 205.840

16,7 16,7

237.024 237.024

21,1 21,1

–31.184 –31.184

–13,2 –13,2

48.328 36.591 2.239 5.431 92.589

3,9 3,0 0,2 0,4 7,5

49.084 36.096 2.751 5.391 93.322

4,4 3,2 0,2 0,5 8,3

–756 495 –512 40 –733

–1,5 1,4 –18,6 0,7 –0,8

33.286 30.087 9.958 50 0 6.548 29.332 0 20.491 9.621 3 139.376 1.229.797 394.113 835.684

2,7 2,4 0,8 0,0 0,0 0,5 2,4 0,0 1,8 0,8 0,0 11,4 100,0 100,0 100,0

36.116 28.878 1.930 50 22 6.472 19 0 61 8 3 73.559 1.124.473 398.015 726.458

3,2 2,6 0,2 0,0 0,0 0,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6,5 100,0 100,0 100,0

–2.830 1.209 8.028 0 –22 76 29.313 0 20.430 9.613 0 65.817 105.324 –3.902 109.226

–7,8 4,2 >100 0,0 –100,0 1,2 >100 0,0 >100 >100 0,0 89,5 9,4 –1,0 15,0

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Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Die Umsatzerlöse der Stadtwerke Duisburg AG steigen insgesamt um 71,2 Mio. EUR auf 785,0 Mio. EUR nach 713,8 Mio. EUR im Vorjahr. Dieser Umsatzanstieg von 10,0 % resultiert vor allem aus preis- und mengenbedingten Mehrerlösen in der Stromversorgung sowie preisbedingten Mehrerlösen in der Fernwärmever-

Umsatzerlöse

Strom Gas Wasser Fernwärme Sonstige Baukostenzuschüsse Gesamt

sorgung. Die sonstigen Umsatzerlöse enthalten neben den Erlösen aus sonstigen Nebengeschäften auch die Erlöse aus Verpachtung der Strom- und Gasnetze sowie die von der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH abgeführte Konzessionsabgabe.

2009 Mio. EUR

Veränderung ggü. Vj.

489,577 124,753 55,784 48,505 60,926 5,470 785,015

17,1 % –7,2 % 1,8 % 14,8 % 4,4 % –5,1 % 10,0 %

Mengen- und preisbedingt erhöhen sich die Verkaufserlöse im Bereich der Stromversorgung (ohne Stromsteuer) aufgrund der Weitergabe gestiegener Beschaffungskosten und Zuwächsen im Bereich der Weiterverteiler aufgrund der Trennung der Beschaffungs- und Vermarktungsportfolien zwischen Kraftwerk und Vertrieb um 71,4 Mio. EUR oder 17,1 %.

Der Umsatz der ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg stieg von 5,006 Mio. EUR im Vorjahr auf 5,254 Mio. EUR im Berichtsjahr. Die positive Entwicklung ist auf insgesamt drei neue Wärmelieferprojekte mit 1,1 MW zurückzuführen. Außerdem wurde im Mai 2009 eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 101 kW errichtet.

Die Erlöse aus Gasverkäufen sinken preis- und mengenbedingt um 9,8 Mio. EUR infolge der an die Kunden weitergegebenen Preisveränderungen auf den Beschaffungsmärkten und des zugrunde liegenden Mengenrückgangs. Die Erlöse aus Fernwärmeverkäufen steigen preisbedingt um 14,8 %. Die Umsatzerlöse im Bereich der Wasserversorgung erhöhen sich aufgrund des Mengenzuwachses bei den Tarifkunden um 1,0 Mio. EUR oder 1,8 %. Die sonstigen Umsatzerlöse steigen insgesamt um 2,6 Mio. EUR oder 4,4 % gegenüber dem Vorjahr aufgrund höherer Pachtverrechnungen an die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH.

Im Geschäftsjahr 2009 hat die Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH (KDG) nur eine geringe unternehmerische Tätigkeit ausgeübt. Aus der Wartung einer Photovoltaikanlage resultieren Umsatzerlöse i. H. v. 0,001 Mio. EUR.

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Die rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH erbrachte in Übereinstimmung mit ihrer strategischen Ausrichtung im Geschäftsjahr 2009 Dienstleistungen für die Muttergesellschaft Stadtwerke Duisburg AG sowie die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH in den Bereichen Bilanzkreismanagement, Portfoliomanagement und Commodity Trade.


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Ein Energiehandel mit eigenen Positionen fand auch in 2009 nicht statt. Bei den Umsatzerlösen (1,722 Mio. EUR) und sonstigen betrieblichen Erträgen i. H. v. insgesamt 2,330 Mio. EUR handelt es sich daher ausschließlich um die mit den Kunden vereinbarten Dienstleistungsentgelte. Das Geschäftsmodell der enuvo-rhein ruhr partner Gesellschaft für erneuerbare Energien mbH sieht vor, dass die laufenden Kosten der Gesellschaft durch Erlöse aus sogenannten Standardleistungen (Marktbeobachtungen, Quartalsbericht, Know-how-Datenbank, Geschäftsführung) gedeckt werden. Die diesbezüglichen Kosten 2009 betrugen 10,0 T EUR und wurden jeweils hälftig von den beiden Gesellschaftern Stadtwerke Essen AG und Stadtwerke Duisburg AG getragen. In 2009 betragen die Umsatzerlöse der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft 205,840 Mio. EUR. Der verteilnetzbezogene Umsatz wurde 2009 in den regulierten Sparten Strom und Gas maßgeblich durch die seitens der Regulierungsbehörden für das Geschäftsjahr genehmigte Erlösobergrenze bestimmt. Nach § 17 ARegV bzw. § 17 NEV werden aus der vorgegebenen Erlösobergrenze anhand einer Verprobungsrechnung nach § 20 NEV unter Schätzung der voraussichtlichen Absatzmengen Netzentgelte nach Kundengruppen abgeleitet und als gültiges Preisblatt der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH veröffentlicht. Der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH wurde im Februar 2009 per Bescheid der Bundesnetzagentur (BNetzA) eine Erlösobergrenze Strom für 2009 i. H. v. 77,006 Mio. EUR genehmigt. Für die Gassparte wurde ein entsprechender Bescheid für das Jahr 2009 durch die Landesregulierungsbehörde (LRegB) i. H. v. 36,201 Mio. EUR im Dezember 2008 zugestellt. Beide Bescheide lösen die früheren Netzentgeltbescheide aus den Jahren 2007 und 2008 ab.

Durch die Kopplung der im Geschäftsjahr vereinnahmten Netzentgelte Strom und Gas an den Energieabsatz ist die Entwicklung der Umsätze vor allem durch äußere Einflüsse wie Witterung oder Effizienzsteigerungen bei den Kunden sowie die allgemeine konjunkturelle Entwicklung beeinflusst. Dieser Mengen­effekt führt ggf. zu einer Abweichung von regulierten Netzkosten und erzielten Erlösen des Geschäftsjahres und wird im Rahmen einer Buchung auf dem Regulierungskonto gemäß § 5 ARegV in der zweiten Regulierungsperiode der Anreizregulierung inkl. Verzinsungsanteil nachgeholt. Im Geschäftsjahr 2009 betrug dieser Mengeneffekt –2,664 Mio. EUR für Strom und 0,309 Mio. EUR für Gas, was zu tatsächlichen Umsätzen von 74,342 Mio. EUR in der Strom- und 36,511 Mio. EUR in der Gas­ sparte geführt hat. Lieferantenwechsel sind im Gegensatz zu den Energielieferanten im Netzkundengeschäft für die Höhe der Umsätze ohne Bedeutung. Ursächlich für die Abweichung in der Stromsparte war hingegen in erster Linie die lokale konjunkturelle Abschwächung infolge der Finanzkrise, welche besonders zu einer Abschwächung der Energienachfrage im gewerblichen und industriellen Sektor geführt hat. Die positiven Abweichungen in der Gassparte lassen sich durch den vergleichsweise strengen Winter zu Anfang des Jahres 2009 und die damit verbundene Steigerung der Wärmenachfrage begründen. Der Umsatz in den mit Betriebsführung beauftragten Sparten Wasser und Fernwärme richtet sich nach den im Betriebs­ führungsvertrag zwischen der Stadtwerke Duisburg AG und der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH bestimmten Ver­ gütungsregelungen. Im Jahre 2009 wurde hier ein Betriebsführungsentgelt i. H. v. 14,037 Mio. EUR erlöst. Die ebenfalls über Betriebsführungsverträge beauftragten Neben­­­geschäfte erlösten in der Telekommunikation (für 2009 nur die Führung der Telefonzentrale) 0,653 Mio. EUR und in der Straßenbeleuchtung 3,056 Mio. EUR.

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 81


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Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Die unter den Umsatzerlösen ausgewiesenen Verkehrseinnahmen der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG haben sich gegenüber dem Vorjahr um 0,281 Mio. EUR auf 42,055 Mio. EUR verschlechtert. Insgesamt stiegen gegenüber 2008 die VRR-Verkehrseinnahmen um 0,78 Mio. EUR auf 41,389 Mio. EUR. Die Einnahmen im Barund Zeitkartenverkehr im Bereich des VRR erhöhten sich dabei insgesamt um 3,248 Mio. EUR auf 43,147 Mio. EUR. Der Rückgang der Verkehrseinnahmen gegenüber 2008 insgesamt resultiert in der Hauptsache aus der in 2008 erfolgten erfolgswirksamen Auf­ lösung von Rückstellungen für die Schwerbehindertenab­geltung i. H. v. 2,548 Mio. EUR. In 2009 wurde das Firmenticket eingeführt, aus dem der DVG 1,329 Mio. EUR zusätzliche Verkehrsein­nahmen zuflossen. Diesen Einnahmen standen jedoch gleich hohe Aufwendungen bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gegenüber. Die Verkehrseinnahmen im Bereich der Verkehrsgemeinschaft Niederrhein (VGN) nahmen um 0,185 Mio. EUR ab und lagen bei 0,063 Mio. EUR. Die sonstigen Verkehrseinnahmen der DVG (u.  a. erhöhtes Beförderungsentgelt) sanken auf 0,603 Mio. EUR. Im Rahmen von rrp-Verkehr (Kooperation Essener Verkehrs-AG, EVAG, Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH, MVG und Duisburger Verkehrsgesellschaft AG) sollen alle drei Verkehrsunternehmen die Verkehrseinnahmen in einem einheitlichen Nummernblock abbilden. Aus diesem Grund gibt es bei der DVG Verschiebungen zwischen den sogenannten VRR-Einnahmen und den soge­ nannten DVG-Einnahmen. Finanzielle Auswirkungen ergeben sich daraus jedoch nicht. Die Zahl der Fahrgäste bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft hat sich in 2009 um 1,2 % erhöht. Lag die Zahl der Fahrgäste in 2008 noch bei 60,607 Mio., nutzten in 2009 61,328 Mio. Fahrgäste das Angebot der DVG. Das sind insgesamt 0,721 Mio. Personen mehr. Der Anteil der beförderten Schwerbehinderten wird statistisch durch Zählungen als Vomhundertsatz an der Gesamtzahl aller

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Anzahl der Fahrgäste 2009

VRR

Veränderung Mio. ggü. Vj. in % 57,169

+1,2

VGN, Sonderverkehr 0,068

–6,0

Schwer behinderte

+1,2

4,091

Fahrgäste ermittelt. Für 2009 wurde der unternehmensindividuelle Erstattungssatz von 7,15 % testiert. Im Barverkehr wurden im Berichtsjahr 5.524.639 (i. Vj. 5.614.652) Fahrgäste befördert. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von 90.013 Fahrgästen oder 1,6 %. Im Zeitkartenverkehr betrug 2009 die Zahl der Fahrgäste 51.530.426 (i. Vj. 49.582.236). Damit ergibt sich im Vergleich zu 2008 ein Anstieg um 1.948.190 Fahrgästen oder 3,9 %. Bei den Sonderangeboten wurden 2009 mit 164.788 (i. Vj. 157.675) Fahrgästen 7.113 mehr Fahrgäste als im Vorjahr befördert. Die Monatskarten im Abonnement verzeichneten eine Steigerung von 7,5 % oder 1.198.564 Fahrgästen auf 17.295.054 Fahrgäste. Die VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH erbringt im Wesent­ lichen Verkehrsleistungen auf Grundlage eines zum 01.01.2008 mit der DVG abgeschlossenen Verkehrs- und Infrastruktur­ nutzungsvertrages. Gegenstand dieses Vertrages ist die Er­ bringung von Leistungen im öffentlichen Personennahverkehr mit Bussen, Straßen- und Stadtbahnen im Gebiet der Stadt Duisburg (einschließlich der ein- und ausbrechenden Verkehre) durch die VSD im Auftrag der DVG sowie die Überlassung


Konzernlagebericht

betriebsnotwendiger, näher bestimmter Einrichtungen zur Mitnutzung durch die VSD. Im Geschäftsjahr 2008 betrugen die für die DVG erbrachten Gesamtnutzkilometer im Fahrbetrieb Bus 8.356.416 km und im Fahr­ betrieb Schiene 4.765.954 km. In 2009 stieg die Leistung der Gesamtnutzkilometer im Fahrbetrieb Bus auf 8.394.519 km und im Fahrbetrieb Schiene auf 5.050.021 km Gesamtnutzkilometern an. Für die im Auftrag der DVG zu erbringenden Verkehrsleistungen Bus und Schiene erhielt die VSD einen Erlös von insgesamt 36,471 Mio. EUR. Für das Jahr 2009 wurde eine Gesamtleistung i. H. v. 38,223 Mio. EUR erzielt. Die Geschäftsentwicklung der BVD BusVerkehr Duisburg GmbH ist von der Vergabequote/Fahrdienstleistung des maßgeblichen Auftraggebers, der VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH, geprägt. Die für das Geschäftsjahr 2009 geplanten Umsatzerlöse i. H. v. 1,917 Mio. EUR wurden mit 2,239 Mio. EUR um 0,322 Mio. EUR überschritten. Dies ist auf Leistungsanpassungen der VSD und auf die Erhöhung des Kilometerpreises von 1,95 EUR auf 2,17 EUR zum 01.05.2009 zurückzuführen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt -0,026 Mio. EUR. Zuzüglich Steuern (0,003 Mio. EUR) und zuzüglich des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr (0,042 Mio. EUR) ergibt sich ein Bilanzgewinn i. H. v. 0,018 Mio. EUR.

Die derzeitigen Umsatzerlöse bei der WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH werden weiter absinken. Einerseits werden die Stundenbindungen von einzelnen Kunden weiter rückläufig gestaltet, andererseits reduziert sich die Anzahl der Fahr­zeuge, insbesondere im Bereich des Nahverkehrs nachhaltig. Von den Umsatzerlösen entfallen 4,814 Mio. EUR auf Innenumsätze mit Gesellschaften des DVV-Konzerns. Die Außenumsätze belaufen sich auf 0,618 Mio. EUR. Damit lag der Umsatz in 2009 um 0,040 Mio. EUR leicht über dem Umsatz für das Geschäftsjahr 2008. Der Umsatz der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH fiel gegenüber dem Vorjahr um 2,830 Mio. EUR von 36,116 Mio. EUR auf 33,286 Mio. EUR. Dies ist darauf zurückzuführen, dass per 01.01.2009 zum einen die Shared-Service-Bereiche Finanzen, Personal und Informationstechnologie in die neuen Gesellschaften KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH, PSD Personal-Service Duisburg GmbH und DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH ausgegliedert worden sind. Zum anderen wurde zum gleichen Zeitpunkt die konzernweite Produktverrechnung implementiert. Dies hat zur Folge, dass es unter anderem zu einem Ausweiswechsel zwischen Umsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgen kommt. Außerdem wird die Ertrags- und Aufwandsseite dadurch verlängert, so dass die einzelnen GuV-Positionen mit den korrespondierenden Positionen des Vorjahres nicht mehr direkt vergleichbar sind. Insgesamt beträgt die Gesamtleistung der DVV mbH per 31.12.2009 108,672 Mio. EUR.

Umsatzerlöse

2009 T EUR

2008 T EUR

Veränderung ggü. Vj.

Konzernumlagen Informationstechnologie Geschäfts- und Betriebsführungsentgelte Produktverrechnung Sonstige Gesamt

62 5.229 1.231 13.245 13.519 33.286

23.904 5.486 2.614 0 4.112 36.116

–99,7 % –4,7 % –52,9 % – 228,8 % –7,8 %

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 83


Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Die Umsatzentwicklung der octeo MULTISERVICES GmbH (vormals SRD) ist erfreulich positiv und spiegelt nachhaltig den Trend der kommunalen Unternehmen, sich von nicht zum Kerngeschäft zählenden Aktivitäten zurückzuziehen, wider. Die Geschäftsbereiche konnten entgegen der Planung sehr stabile, teilweise sogar deutlich steigende Umsatzergebnisse erzielen. Im Bereich der allgemeinen Dienste und im Rahmen der Hausmeistergestellung wurde durch die Überlassung von Mitarbeitern im gewerblichen sowie im kaufmännischen Bereich ein deutlicher Umsatzzuwachs erreicht. Entgegen der Planung 2009 konnten

diese Umsätze das gesamte Geschäftsjahr 2009 erhalten bleiben und haben wesentlich zu dem sehr erfreulichen Gesamtumsatz beigetragen. Die Umsatzentwicklung übertraf deutlich die Planansätze und das Geschäftsjahr 2009 konnte mit Umsatzerlösen i. H. v. insgesamt 30,087 Mio. EUR abgeschlossen werden. Darin enthalten ist folgender Umsatz nach Geschäftsfeldern:

Plan 2009 Mio. EUR

Ist 2009 Mio. EUR

Ist 2008 Mio. EUR

Veränderung Ist 09/Ist 08 Mio. EUR.

14,900 5,000 2,600 0,000 2,000 0,630 25,130

15,968 7,027 3,128 0,298 3,047 0,619 30,087

15,475 6,846 3,035 0,306 2,607 0,609 28,878

0,493 0,181 0,093 –0,008 0,440 0,010 1,209

Reinigung Allg. Dienstleistungen* Straßenbeleuchtung Busverkehr Bewachung Glasreinigung Gesamt *AÜG, allgemeine Dienste (Maler, Maurer, Schreiner), Catering etc.

Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2009 der DCC Duisburg CityCom GmbH mit 9,958 Mio. EUR liegen um rd. 1,653 Mio. EUR über Plan und um rd. 8,027 Mio. EUR über denen des Vorjahres. Die wesentlichen zusätzlichen Umsatzerlöse basieren u. a auf Dienstleistungen für den Konzern Stadt Duisburg und den DVVKonzern.

wurden durch die Auflösung von Rückstellungen Erträge i. H. v. 1,087 T EUR erzielt.

Aufgrund von langfristigen Verträgen ist der Hauptumsatz bis 2014 gesichert.

Die Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH (DHG) hat im Geschäftsjahr 2009 keine aktive Geschäftstätigkeit ausgeübt und damit auch keine Umsatzerlöse erzielt. Betriebliche Erträge wurden im Jahr 2009 nur aufgrund von Auflösungen von Rückstellungen für Prüfungskosten i. H. v. 1,318 T EUR erwirtschaftet.

Die in 2009 erzielten Umsatzerlöse der Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH (DPG) i. H. v. 50,400 T EUR resul­ tieren aus der Verpachtung von Parkflächen. Des Weiteren

Die Umsatzerlöse der rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH resultieren aus zwei Betätigungsfeldern:

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Konzernlagebericht

Als Kerngeschäft sind mit der Stadtwerke Duisburg AG und der Stadtwerke Essen AG Produkte in den Bereichen Messdienstleistungen, Ablesung und technische Dienstleistungen vereinbart.

triebe Duisburg AöR, der Stadt Duisburg und ein Geschäfts­ besorgungsvertrag mit der DVV, so dass die Hauptumsatzerlöse bis 2013 gesichert sind.

Darüber hinaus werden Nebengeschäfte im Umfeld des Messstellenbetriebs durchgeführt, wie z. B. die Überprüfung von Haus­ anschlüssen, die Erbringung von Leistungen im Zusammenhang mit dem Forderungsmanagement sowie die Installation von Messgeräten zur Heizkostenverteilung.

Durch organisatorische Maßnahmen und konsequente Kostenüberwachung konnte das gesetzte Ertragsziel übertroffen werden. Damit trug die DU-IT bereits im ersten Jahr nach Ausweitung des operativen Geschäfts einen positiven Anteil zum DVV-Gesamtergebnis bei und etabliert sich als verlässlicher Bestandteil des Geschäftsfeldes Telekommunikation und Informationstechnologie in der DVV.

Die Umsatzerlöse verteilen sich wie folgt:

Kerngeschäft Nebengeschäfte Gesamt

2009 Mio. EUR

2008 Mio. EUR

11,535 1,561 13,096

11,512 1,432 12,944

Im Bereich der Nebengeschäfte konnte Wachstum realisiert werden. Durch eine bessere Auslastung der Mitarbeiter konnten hier höhere Erlöse als erwartet generiert werden. Die Rechnungs­ stellung erfolgt dabei nach Aufwand, der sich aus geleisteten Stunden und verbautem Material ergibt. Zum 01.01.2009 wurden die Aufgaben der zentralen informations­ technologischen Bereiche der Stadt Duisburg, Teilaufgaben der Wirtschaftsbetriebe Duisburg AöR und die IT-Gesamtaufgaben des DVV-Konzerns auf die DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH übertragen. Damit ist die DU-IT der zentrale Dienstleister für Informationstechnologie im Konzern Stadt Duisburg geworden. In den Kundensegmenten öffentlicher Personennahverkehr, Ver- und Entsorgung, öffentliche Einrichtungen sowie der Dienstleistungsbranche wurden in 2009 Umsatzerlöse i. H. v. 29,332 Mio. EUR erwirtschaftet. Die vertraglichen Grundlagen sind langfristig geschlossene Dienstleistungsverträge mit der Wirtschaftsbe-

Die zur Erbringung von Dienstleistungen für öffentliche Infrastrukturprojekte, Anlagen und Einrichtungen gegründete DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft Duisburg mbH hat im Geschäftsjahr 2009 vor dem Hintergrund der für 2010 geplanten Neuausrichtung der Geschäftstätigkeit mit Fokussierung auf Elektromobilität im DVV-Konzern keine Umsatzerlöse erzielt. Die Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH (KDD) führt seit dem 01.01.2009 die operativen Aufgaben der bisherigen DVVHauptabteilung Finanz- und Materialwirtschaft im Konzernverbund der DVV aus. Das Aufgabengebiet umfasst die Bereiche: Geschäftsbuchhaltung, Materialwirtschaft, Billing und Forderungsmanagement. Von den Umsatzerlösen – einschließlich sonstiger betrieblicher Erträge – entfallen 20,592 Mio. EUR auf Innen­umsätze mit Gesellschaften des DVV-Konzerns. Außerdem erzielte die KDD Außenumsätze i. H. v. 0,408 Mio. EUR, die sich aus dem Einzug der Entwässerungsgebühren und Unterstützungsleistungen Jahresabschluss und Bilanzbuchhaltung für verschiedene städtische Gesellschaften ergeben. Die Personal-Service Duisburg GmbH führt seit dem 01.01.2009 die operativen Aufgaben der bisherigen DVV-Hauptabteilungen Personal- und Sozialwesen im Konzernverbund der DVV aus. Neben den klassischen Aufgaben im Bereich des operativen Personalwesens betreut die PSD den Kantinenbetrieb der DVV sowie Verwaltungsdienstleistungen, wie etwa Vertragsmanagement,

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 85


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Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Druckdienstleistungen und Postwesen. Von den Umsatzerlösen – einschließlich sonstiger betrieblicher Erträge – entfallen 12,359 Mio. EUR auf Innenumsätze mit Gesellschaften des DVV-Konzerns. Außerdem erzielte die PSD Außenumsätze i. H. v. 0,463 Mio. EUR, die sich überwiegend aus der Betreuung externer Auszubildender ergeben. Die Umsatzerlöse der Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH (WBD-BFG) i. H. v. 0,003 Mio. EUR resultieren aus Management-/Betriebsführungsleistungen für die Wirtschaftsbetriebe Duisburg Anstalt des öffentlichen Rechts (WBD AöR).

Anlagen. Die Investitionsverpflichtung bestand zum Stichtag i. H. v. ca. 1,2 Mio. EUR. Das Investitionsvolumen der DCC Duisburg CityCom GmbH betrug in 2009 ca. 1,576 Mio. EUR. Im Geschäftsjahr wurden durch Insourcing des aktiven Datenbackbones der Stadt Duisburg wesentliche Investitionen durchgeführt. Weitere Investitionen wurden in den Strukturen der Bereiche konzernweites LAN, Ausweichrechenzentrum Krefeld, Telefonie und Sicherheitstechnik getätigt.

1.3 Investitionen

Das Investitionsvolumen der DU-IT Gesellschaft für Informa­ tionstechnologie Duisburg mbH in immaterielle Vermögens­ gegenstände und Sachanlagen betrug im Geschäftsjahr 2009 rund 2,818 Mio. EUR.

Die Netto-Investitionsausgaben sinken von 48,5 Mio. EUR im Vorjahr auf 45,2 Mio. EUR in 2009.

Die Investitionen des abgelaufenen Geschäftsjahres konnten durch Abschreibungen finanziert werden.

Die Investitionstätigkeit der Stadtwerke Duisburg AG betraf überwiegend den Ausbau und die Ertüchtigung der Verteilnetze. Ein Großteil der Investitionen entfiel mit 25,5 Mio. EUR (= 52,2 %) auf die Stromversorgung. In die Gasversorgung wurden 5,5 Mio. EUR und in die Wasserversorgung 7,1 Mio. EUR inves­tiert. Auf die Fernwärmeversorgung entfielen Investitionen von 3,9 Mio. EUR. Für gemeinsame Anlagenbereiche wurden 6,9 Mio. EUR aufgewendet. Das Investitionsvolumen der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen belief sich im Berichtsjahr auf 2,777 Mio. EUR. Dies entspricht einem Rückgang von 3,912 Mio. EUR gegenüber dem Vor­jahr. Abzüglich der verrechneten Investitionszuschüsse von 0,773 Mio. EUR ergeben sich Nettoanlagenzugänge von 2,004 Mio. EUR. Analog der Vorjahre lag der Schwerpunkt der Bruttoinvestitionen im Gleisanlagenbau (0,961 Mio. EUR) und im Bau von Sicherungsanlagen (0,673 Mio. EUR). 1,503 Mio. EUR der Investi­tions­ausgaben entfallen auf noch nicht fertig gestellte

Seite 86 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

Investitionen und Abschreibungen 2009

T EUR 70.000 63.101

60.000 50.000 40.000

45.190

65.713

48.509

30.000 20.000 10.000 0 Investitionen

Abschreibungen

2008


Konzernlagebericht

Investitionen nach Geschäftsfeldern im Anlagevermögen (ohne Finanzanlagen) Versorgung Stadtwerke Duisburg AG ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH

Netzbetrieb Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH

Verkehr Duisburger Verkehrsgesellschaft AG BVD BusVerkehr Duisburg GmbH VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH

Services Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH octeo MULTISERVICES GmbH (vormals SRD) rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH DCC Duisburg CityCom GmbH DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft Duisburg mbH KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH PSD Personal-Service Duisburg GmbH Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH Konsolidierung Summe Konzernanlagespiegel

2009 T EUR

%

2008 T EUR

%

Veränderung T EUR

%

48.938 991 49.930

108,3 2,2 110,5

41.274 615 41.889

85,1 1,3 86,4

7.664 376 8.040

18,6 61,2 19,2

417 417

0,9 0,9

574 574

1,2 1,2

–157 –157

–27,4 –27,4

2.004 55 27 2.086

4,4 0,1 0,1 4,6

–2.693 2.589 40 –64

–5,6 5,3 0,1 –0,1

4.697 –2.535 –12 2.150

–174,4 –97,9 –31,4 3.357,5

3.459 173 735 1.576 2.818 8.762 –16.004 45.190

7,7 0,4 1,6 3,5 6,2 19,4 –35,4 100,0

4.621 230 484 1.233 6.569 –459 48.509

9,5 0,5 1,0 2,5 13,5 –0,9 100,0

–1.162 –57 251 343 2.818 2.193 –15.545 –3.319

–25,1 –24,9 51,9 27,8 33,4 3.386,8 –6,8

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Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

1.4 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die Konzernbelegschaft sinkt zum Bilanzstichtag um neun Mitar­beiter auf 4.500 Belegschaftsmitglieder. Anzahl der Mitarbeiter am 31.12.2009

Anzahl der Mitarbeiter nach Geschäftsfeldern Versorgung Stadtwerke Duisburg AG Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg

Netzbetrieb Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH

Verkehr Duisburger Verkehrsgesellschaft AG VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH BVD BusVerkehr Duisburg GmbH WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH

Services Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH octeo MULTISERVICES GmbH (vormals SRD) rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH PSD Personal-Service Duisburg GmbH DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie mbH DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft Duisburg mbH Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH DCC Duisburg CityCom GmbH Gesamt

2009

%

2008

%

Abweichung

%

1.564 2 8 1.574

34,8 0,2 35,0

1.583 6 1.589

35,1 0,1 35,2

–19 2 2 –15

–1,2 33,3 –0,9

49 49

1,1 1,1

44 44

1,0 1,0

5 5

11,4 11,4

758 95 62 10 925

16,8 2,1 1,4 0,2 20,6

806 89 64 6 965

17,9 2,0 1,4 0,1 21,4

–48 6 –2 4 –40

–6,0 6,7 –3,1 66,7 –4,1

134 1.811 7 1.952 4.500

3,0 40,3 43,3 100,0

109 1.802 1.911 4.509

2,4 40,0 42,4 100,0

25 9 7 41 –9

22,9 0,5 2,1 –0,2

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Geschäftslage 1.5 Ertragslage 2009

Umsatzerlöse abzüglich Stromsteuer/Gassteuer Veränderung des Bestandes an unfertigen Leistungen Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge Konzernleistung Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung - davon für Altersversorgung 16.564 T EUR (i.  Vj. 14.850 T EUR) Abschreibungen a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen b) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens Sonstige betriebliche Aufwendungen Aufwendungen für die Konzernleistung Konzernbetriebsergebnis Finanz- und Beteiligungsergebnis Gesamtergebnis vor Steuern Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Sonstige Steuern Konzernjahresüberschuss Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn Entnahme aus der Kapitalrücklage Einstellung in die Gewinnrücklagen Konzernbilanzgewinn

2008

T EUR

%

T EUR

%

Ergebnis­ veränderung T EUR

878.306

95,9

767.541

95,9

110.765

14,4

42.622 –1.428 8.544 72.804 915.604

4,7 –0,2 0,9 8,1 100,0

41.083 1.836 7.409 64.954 800.657

5,1 0,2 0,9 8,1 100,0

1.539 –3.264 1.135 7.850 114.947

3,7 –177,8 15,3 12,1 14,4

508.232 59.255

55,5 6,5

380.607 50.430

47,5 6,3

–127.625 –8.825

–33,5 –17,5

130.880

14,3

137.828

17,2

6.948

5,0

42.133

4,6

41.456

5,2

–677

–1,6

63.101

6,9

65.713

8,2

2.612

4,0

20 87.494 891.115 24.489 –7.302 17.187 8.757 970 7.460 –9.932 7.905 5.433 0

0,0 9,5 97,3 2,7 –0,8 1,9 1,0 0,1 0,8 –1,1 0,9 0,6 0,0

0 112.420 788.454 12.203 –4.762 7.441 2.259 1.094 4.088 –8.625 14.686 10.149 0

0,0 14,1 98,5 1,5 –0,6 0,9 0,3 0,1 0,5 –1,1 1,9 1,3 0,0

–20 24.926 –102.661 12.286 –2.540 9.746 –6.498 124 3.372 –1.307 –6.781 4.716 0

0,0 22,2 –13,0 100,7 53,3 131,0 –287,6 11,3 82,5 15,2 –46,2 46,5 0,0

%

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Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Die Umsatzerlöse des DVV-Konzerns stiegen im Geschäfts­jahr 2009 von 767,541 Mio. EUR um 110,765 Mio. EUR auf 878,306 Mio. EUR. Insgesamt erhöhte sich die Konzernleistung von 800,657 Mio. EUR um 14,4 % auf 915,604 Mio. EUR. Maßgeblich ist die Umsatz- und Ertragssteigerung auf die Entwicklung des Außenumsatzes in der Stadtwerke Duisburg AG um 95,833 Mio. EUR auf 713,681 Mio. EUR zurückzuführen. Zum einen wurden preis- und mengenbedingt Mehrerlöse in der Stromversorgung erwirtschaftet. Dies begründet sich in der Weitergabe gestiegener Beschaffungskosten und Zuwächsen im Bereich der Weiterverteiler aufgrund der Trennung der Beschaffungsund Vermarktungsportfolien zwischen Kraftwerk und Vertrieb. Außerdem wurden preisbedingt Mehrerlöse in der Fernwärmeversorgung und durch Mengenzuwachs bei den Tarifkunden erhöhte Umsatzerlöse im Bereich der Wasserversorgung erzielt. Zum anderen geht die Steigerung auf Sondereffekte wie gestiegene Erträge aus dem Verkauf von Emissionsrechten sowie dem Abschluss eines Vergleiches betreffend den Schadenersatz durch Verzug beim Neubau des HKW III/B zurück. Darüber hinaus verzeichnet die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH eine Erhöhung der Außenumsätze i. H. v. 4,854 Mio. EUR auf 32,372 Mio. EUR. Diese resultiert im Wesentlichen aus der witterungsbedingten Umsatzsteigerung der Netzentgelte Gas, der veränderten Kundenstruktur durch die erhöhte Wechselquote infolge des zunehmenden Wettbewerbs sowie der vermehrten EEG-Einspeisung und des erhöhten KWKAufschlages. Ferner konnten die seit 01.01.2009 operativ tätige DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH wie auch die DCC Duisburg CityCom GmbH ihre Umsätze mit Dritten steigern. Außerdem löste die DVV mbH nicht mehr benötigte Rückstellungen i. H. v. 5,181 Mio. EUR und die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH 10,429 Mio. EUR der Rückstellung für die Mehrerlösabschöpfung auf.

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Analog zu den gestiegenen Umsatzerlösen erhöhen sich die Auf­ wendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren um 33,5 % von 380,607 Mio. EUR auf 508,232 Mio. EUR und die Aufwendungen für bezogene Leistungen von 50,430 Mio. EUR auf 59,255 Mio. EUR. Generell führten die per 01.01.2009 in Kraft getretenen Tarif­ steigerungen zu einer Erhöhung des Personalaufwandes. Diese Entwicklung wurde aber überkompensiert durch den fortge­ setzten Personalabbau im Rahmen der Restrukturierungsbe­ mühungen und vermehrte Eintritte in die Freistellungsphase der Altersteilzeit. Zudem erfolgten die Zuführungen zu Rück­ stellungen für Altersteilzeit in geringerem Maße als in 2008. Insgesamt haben sich damit die Aufwendungen für Löhne und Gehälter sowie die sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung im Vergleich zum Vorjahr um 6,271 Mio. EUR verringert und lagen bei 173,013 Mio. EUR. Die Abschreibungen sinken bei weiterhin angewendeter degressiver Abschreibung in wesentlichen Konzerngesellschaften um 2,592 Mio. EUR von 65,713 Mio. EUR auf 63,121 Mio. EUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sinken im Vergleich zum Vorjahr um 22,2 % und weisen einen Gesamtbetrag von 87,494 Mio. EUR aus. Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass geringere Zuführungen zu Rückstellungen erfolgt sind. Insgesamt steigen die Aufwendungen für die Konzernleistung von 788,454 Mio. EUR auf 891,115 Mio. EUR. Dies entspricht einem Anstieg von 102,661 Mio. EUR oder 13,0 %. Infolge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise und des damit einhergehenden Verfalls der Kapitalmarktzinsen verringert sich das Finanz- und Beteiligungsergebnis, maßgeblich geprägt durch die DVV, um 2,540 Mio. EUR auf –7,302 Mio. EUR.


Konzernlagebericht

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag übersteigen das Vorjahresniveau von 2,259 Mio. EUR um 6,498 Mio. EUR und betragen damit 8,757 Mio. EUR. Die Erhöhung geht maßgeblich auf die voraussichtliche Steuernachzahlung aus der aktuellen Betriebsprüfung und die Steuerbelastung 2009 zurück. Der Konzernjahresüberschuss verbessert sich von 4,088 Mio. EUR im Vorjahr auf 7,460 Mio. EUR. Das entspricht einer Verbesserung von 3,372 Mio. EUR oder 82,5 %. Somit wird, wie erstmals im Vorjahr, erneut eine positive Eigenkapitalrendite (EBT 17,187 Mio. EUR/bilanz­analytisches Eigenkapital 351,919 Mio. EUR) von 4,9 % erreicht. Im Vorjahr betrug diese 2,1 %. Diese Gesamtverbesserung des Konzernergebnisses ergibt sich im Wesentlichen aus der Verbesserung der Jahresergebnisse der Einzelabschlüsse: der Verminderung des DVV-Jahresfehlbetrages um 6,781 Mio. EUR auf –7,905 Mio. EUR, der Verbesserung der SWDU-Gewinnabführung um 4,906 Mio. EUR auf 39,546 Mio. EUR sowie der Verminderung des DVG-Jahresfehlbetrages vor Verlustübernahme um 1,448 Mio. EUR auf –44,366 Mio. EUR. Zu der Ergebnisverbesserung des Konzernjahresüberschusses haben im Wesentlichen Sondereffekte beigetragen, wie z. B. periodenfremde Erträge und Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen. Die Gewinnabführung an andere Gesellschafter erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des verbesserten Ergebnisses der Stadtwerke von 8,625 Mio. EUR auf 9,932 Mio. EUR. Die Entnahme aus der Kapitalrücklage sinkt planmäßig von 14,686 Mio. EUR um 46,2 % auf 7,905 Mio. EUR und entlastet damit den städtischen Haushalt. Unter Berücksichtigung der Entnahmen bzw. Einlagen in die Rücklagen ergibt sich ein ausgeglichener Konzernbilanzgewinn.

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 91


Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Die Jahresergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen vor Rücklagenbildung und Ergebnisab­führung stellen sich wie folgt dar: Jahresergebnisse nach Geschäftsfeldern

Versorgung Stadtwerke Duisburg AG ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH Netzbetrieb Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH Verkehr Duisburger Verkehrsgesellschaft AG VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH BVD BusVerkehr Duisburg GmbH WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH Services Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH octeo MULTISERVICES GmbH (vormals SRD) DCC Duisburg CityCom GmbH Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie mbH DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft Duisburg mbH KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH PSD Personal-Service Duisburg GmbH Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH

Seite 92 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

2009 T EUR

2008 T EUR

Abweichung T EUR

%

40.733 162 –16 –203

34.640 602 –4 –79

6.093 –440 –12 –124

17,6 –73,1 <100 <100

5.715

–3.060

8.775

>100

–44.366 407 –24 –6

–45.814 335 14 19

1.448 72 –38 –25

3,2 21,5 <100 <100

–7.905 1.229 1.148 8 –46 201 3.322 –4 2.168 120 –10

–14.686 2.587 491 24 8 436 1 –3 0 –3 0

6.781 –1.358 657 –16 –54 –235 3.321 –1 2.168 123 –10

46,2 –52,5 >100 –66,7 <100 –53,9 >100 –33,3 >100 -


Konzernlagebericht

1.6

Vermögens- und Finanzlage

Die Daten des handelsrechtlichen Jahresabschlusses wurden für die folgende Bilanzanalyse und für die Ermittlung aussagefähiger Kennzahlen nach finanzwirtschaftlichen Kriterien aufbereitet. Bilanzstruktur Aktiva Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen Finanzanlagen

Umlaufvermögen Vorräte Flüssige Mittel Forderungen und sonstige Wertpapiere

Rechnungsabgrenzungsposten Betriebsvermögen

31.12.2009 T EUR

%

31.12.2008 T EUR

%

13.321 571.183 8.487 592.991

1,7 72,2 1,1 75,0

13.949 597.533 6.335 617.817

1,6 70,5 0,7 72,8

21.140 65.371 93.611 180.122

2,7 8,3 11,8 22,8

25.817 88.258 96.812 210.887

3,0 10,4 11,5 24,9

17.541 790.654

2,2 100,0

19.452 848.156

2,3 100,0

318.884 33.035 351.919

40,3 4,2 44,5

311.483 34.649 346.132

36,7 4,1 40,8

17.019 100.778 142.685 260.482

2,2 12,7 18,0 32,9

17.833 123.714 157.827 299.374

2,1 14,6 18,6 35,3

81.216 97.037 178.253 790.654

10,3 12,3 22,6 100,0

85.135 117.515 202.650 848.156

10,0 13,9 23,9 100,0

Passiva Eigenkapital Gezeichnetes Kapital und Rücklagen Investitionszulagen und Baukostenzuschüsse

Langfristiges Fremdkapital Baukostenzuschüsse Rückstellungen Verbindlichkeiten

Kurzfristiges Fremdkapital Rückstellungen Verbindlichkeiten Betriebskapital

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 93


Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

führt die Minderung der Rückstellungen und der Verbindlich­ keiten zur Abnahme der Bilanzsumme. Gegenläufig erhöht sich das Eigenkapital.

Die Bilanzsumme sinkt von 848,2 Mio. EUR im Vorjahr auf 790,7 Mio. EUR im Berichtsjahr. Die Verringerung ist auf der Aktivseite im Wesentlichen auf die Abnahme der Sachanlagen und der flüssigen Mittel zurückzuführen. Auf der Passivseite

Bilanzstruktur

gezeichnetes Kapital und Rücklagen 318,884 Mio. EUR 40,3 % Anlagevermögen 592,991 Mio. EUR

75,0 %

Umlaufvermögen und RAP 197,663 Mio. EUR

25,0 %

4,2 %

Zulagen und Zuschüsse 33,035 Mio. EUR

32,9 %

langfristige Schulden 260,482 Mio. EUR

22,6 %

kurzfristige Schulden 178,253 Mio. EUR

Aktiva

Das Anlagevermögen ist annähernd durch das Eigenkapital und das langfristige Fremdkapital gedeckt. Der Deckungsbetrag beträgt 96,8 % und bewegt sich somit in etwa auf Vorjahresniveau. Insofern ist mit einer Langfristdeckung von nahezu 100 % die Fristenkongruenz zwischen Anlagevermögen und langfristig finanziertem Kapital gewahrt. Der Konzern weist mit einer wirtschaftlichen Eigenkapitalquote von 44,5 % (i. Vj. 40,9 %) eine solide Eigenkapitalausstattung auf. Durch die Einbeziehung sämtlicher unmittelbarer und mittelbarer Beteiligungen ≥ 50 % im Rahmen der Vollkonsolidie-

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Passiva

rung wird an dieser Stelle ein Höchstmaß an Transparenz betreffend die Kapitalausstattung im Konzern erreicht. Die Rückstellungen beinhalten insbesondere Altersteilzeitverpflichtungen (27,8 Mio. EUR), Pensionsverpflichtungen (15,0 Mio. EUR), Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (13,7 Mio. EUR) und Steuerrückstellungen (7,4 Mio. EUR).


Konzernlagebericht

Finanzlage – Ausführungen zu den Grundsätzen und Zielen des Finanzmanagements Das Finanzmanagement der DVV verfolgt das Ziel, die Fähigkeit zur Erfüllung ihrer Zahlungsverpflichtungen jederzeit sicher­ zustellen. Daneben zählen zu den übergeordneten Zielen des Finanzmanagements die Finanzierung unternehmerischer Aktivitäten, das Management finanzieller Risiken – insbeson­dere Liquiditätsrisiken, Marktpreisrisiken und Adressenausfall­risiken–, eine kosten- und risikooptimierte Finanzmittelbeschaffung und -anlage sowie die Optimierung des Zinsergebnisses.

Cashflow aus dem operativen Bereich Cashflow aus Investitionstätigkeit Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Finanzmittelfonds am Ende der Periode

Die DVV war jederzeit in der Lage, ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Die Liquidität des Unternehmens im abgelaufenen Geschäftsjahr und die Liquidität am Ende der Berichtsperiode wurden, als Ergänzung zur tabellarischen Cashflow-Rechnung, nicht erläutert (DRS 15.71). Der Konzern erwirtschaftet wie im Vorjahr einen positiven operativen Cashflow (+36,3 Mio. EUR). Zur vollständigen Finanzierung der Investitionen (–33,6 Mio. EUR) sowie zur Bedienung der fälligen Kredite (–23,6 Mio. EUR) ist der Konzern derzeit noch auf Eigenkapitalzuführungen des Mehrheitsgesellschafters Stadt Duisburg (+7,9 Mio. EUR) angewiesen. Mittelfristig wird bis zum Jahre 2012 die Unabhängigkeit von den regelmäßigen Nachschüssen des Mehrheitsgesellschafters angestrebt.

Die DVV betreibt mit ihren Tochtergesellschaften ein Cash-Mana­gement. Kurzfristige Zahlungsmittelüberschüsse legen die Tochtergesellschaften bei der DVV an. Auf der Gegenseite stellt die DVV den Tochtergesellschaften liquide Mittel zwecks Regulierung ihrer kurzfristigen finanziellen Verpflichtungen zur Verfügung. Hinsichtlich des längerfristigen Kapitalbedarfs der Tochtergesellschaften werden diesen längerfristige Darlehen eingeräumt. Die Entwicklung der liquiden Mittel stellt sich verkürzt wie folgt dar. Eine ausführliche Kapitalflussrechnung nach DRS 2 ist Bestandteil des Konzernabschlusses.

2009 T EUR

2008 T EUR

36.314 –33.568 –25.633 65.371

42.608 –37.186 –21.835 88.258

Neue Kredite wurden im Berichtsjahr nicht aufgenommen. Aufgrund der Finanzkrise ist künftig mit einem Anstieg der Risiko­prämien der Banken zu rechnen. Es ist davon auszugehen, den benötigten Fremdkapitalbedarf für den Konzern auch weiter­hin zu angemessenen Kapitalkosten sicherstellen zu können. Zu Verfügungsbeschränkungen über den Finanzmittelfonds verweisen wir auf Kapitel 4 Nachtragsbericht. Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen lässt sich keine negative Veränderung der Liquiditätssituation erkennen, so dass die Fähigkeit zur Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen, trotz der inzwischen nicht mehr bestehenden Verfügungsbeschränkung, jederzeit vorhanden ist.

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 95


Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

1.7

Forschung und Entwicklung

Die SWDU fördert ein Forschungsprojekt am Zentrum für nachwachsende Rohstoffe NRW. Ziel ist es, die Machbarkeit einer konkreten Nutzung eines Knöterichgewächses bei der Her­ stellung von Bioerdgas auszuloten.

2.

Risikobericht

Unternehmerisches Handeln wird bestimmt durch die permanente Konfrontation mit Chancen und Risiken. Risikomanagement, im Sinne von § 91 Abs. 2 AktG, ist deshalb ein entscheidendes Element für den Erfolg unserer Geschäftstätigkeit. Ziel des Risikomanagements ist nicht die Vermeidung aller möglichen Risiken, sondern die Schaffung von Handlungsspielräumen, die ein bewusstes Eingehen von Risiken aufgrund umfassender Kenntnis der Risiken und Risikozusammenhänge sowie Gegensteuerungsmaßnahmen ermöglichen. Unter einem Risiko sind Ereignisse oder Handlungen zu ver­ stehen, welche den DVV-Konzern daran hindern, seine Ziele zu verwirklichen bzw. seine Strategien erfolgreich umzusetzen. Der Risikobegriff umfasst mithin alle internen und externen Ereignisse, Handlungen oder Versäumnisse, die eine potenzielle Gefährdung der Geschäftsentwicklung sowie der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nach sich ziehen. Der Wettbewerb hat das Risikoumfeld der DVV-Unternehmen dramatisch verändert. Waren bisher die Sicherheit von Produk­ tion und Verteilung und die Ordnungsmäßigkeit von Geschäftsprozessen die wesentlichen Beobachtungsfelder, so werden heute gleichgewichtig der Markt mit unseren heutigen sowie unseren potenziellen Kunden und das Verhältnis zu unseren Wettbewerbern zum Gegenstand des Risikomanagements. Zu den Zielen des Risikomanagements gehören der kontrollierte Umgang mit Risiken in den Konzernunternehmen, die gezielte

Seite 96 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

Verringerung der Eintrittswahrscheinlichkeit bzw. der Auswirkungen von Ereignissen, die den Fortbestand eines Unternehmens gefährden oder die Durchführung vorteilhafter Projekte negativ beeinflussen, die nachhaltige Sicherung bestehender und künftiger Erfolgspotenziale und die Wahrung von Wett­ bewerbsvorteilen durch bewussten Umgang mit Risiken. Der implementierte Risikomanagement-Prozess soll sicherstellen, dass wesentliche Risiken rechtzeitig erkannt, kontinuierlich überwacht und berichtet und auf ein akzeptables Maß reduziert werden. Die Risiken des DVV-Konzerns ergeben sich maßgeblich aus der Geschäftstätigkeit der Tochtergesellschaften, die über Ergebnisabführungsvereinbarungen mit dem DVV-Konzern verbunden sind. Gemäß der Geschäftsordnung für das Risikomanagement wurden die Risiken des DVV-Konzerns in den einzelnen Bereichen und Gesellschaften erfasst und in Workshops detailliert be­ sprochen. Dabei wurden Ansatzpunkte zur weiteren Bear­beitung sowie mögliche Maßnahmen zur Reduzierung wesent­licher Risiken aufgezeigt. Über die Ergebnisse und die aktuelle Entwicklung einzelner, wesentlicher Risiken ist die KonzernGeschäftsführung in Kenntnis gesetzt worden. In der Risikodarstellung unterscheiden wir zwischen vier wesent­ lichen Risikofeldern:

Marktrisiken Als Versorgungsunternehmen mit eigenen Erzeugungsanlagen ist die SWDU AG sowohl auf der Vermarktungs- als auch auf der Beschaffungsseite in hohem Maß von der Entwicklung auf den Energiemärkten abhängig. Die Volatilität auf den Energiemärkten sowie das Portfolio- und Risikomanagement des Energiehandels haben die Risikosituation des DVV-Konzerns 2009 maßgeblich beeinflusst. Zur Begrenzung der mit den erheb­lichen Schwankun-


Konzernlagebericht

gen auf diesen Märkten verbundenen Unsicher­heiten werden die innerhalb der SWDU bestehenden Strom-, Gas-, Kohle- und CO2 Positionen systematisch über ein Portfolio- und Risikomanagement bewirtschaftet. Auch 2009 nahm der Wettbewerb im Privatkundengeschäft für Strom und Gas deutlich zu. Die Wechselquote hat sich spürbar erhöht. Zur Begrenzung der wirtschaftlichen Auswirkungen verstärkt die SWDU AG ihre Aktivitäten zur Neukundengewinnung. Mit der Einführung einer neuen Internetmarke („R(H)EINPOWER“) wird das Internet als Vertriebsweg ausgebaut. Der Dieselpreis stellt einen maßgeblichen Kostenfaktor für das Ergebnis der DVG dar. Zur Begrenzung der mit den zunehmenden Schwankungen auf den Ölmärkten verbundenen Risiken werden von der DVG Diesel-Swaps ausschließlich zur Absicherung eingesetzt. Der Einsatz dieser Finanzinstrumente unterliegt einem stringenten Regelwerk, das Ordnungsmäßigkeit und Effizienz sicherstellt.

Finanzrisiken Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise haben sich die Adressenausfallrisiken der Geschäftspartner des DVV-Konzerns seit 2008 deutlich erhöht. Aus diesem Grund wird ein besonderes Augenmerk auf die sorgfältige Bonitätsbeurteilung und -überwachung der Geschäftspartner gelegt. Die neu gegründete TaskForce Finanzkrise hat aktiv Gegensteuerungsmaßnahmen eingeleitet, um die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf den DVV-Konzern zu begrenzen. Zur Absicherung von Währungsrisiken, die sich durch den Kohleeinkauf in US-Dollar ergeben, werden Währungstermingeschäfte abgeschlossen. Zur Begrenzung der Kreditrisiken ist – insbesondere im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise – eine sehr gute Bonität von Banken und Handelspartnern grundsätzlich Voraussetzung für Transaktionen am Terminmarkt. Auf die Bonität

wurde auch im Hinblick auf die Geschäftspartner im Vertriebsund Finanzbereich besonderes Augenmerk gelegt. Die DVG hat zusammen mit der Stadt Duisburg im Rahmen einer US-Leasing-Transaktion die in ihrem Eigentum stehenden An­lagen des Stadtbahn- und Straßenbahnsystems an einen US-Investor vermietet und wiederum zurückgemietet. Der Transaktion, an deren wirtschaftlichem Ergebnis die DVG mit einem Anteil von 20 % partizipierte, lag ein umfassendes und kom­ plexes Vertragswerk zugrunde. Die DVG hat Mitte 2009 einvernehmlich mit dem US-Investor die US-Leasing-Transaktion vertraglich vorzeitig beendet. Somit verbleiben im Konzern keine Risiken mehr im Zusammenhang mit dem Leasinggeschäft. Die unternehmensinterne Dienstanweisung zur Über­ wachung der vertraglichen Pflichten wurde aufgehoben.

Operative Risiken Operative Risiken durch die Unterbrechung der geplanten Leistungserbringung werden durch entsprechenden Versicherungsschutz und große Aufmerksamkeit hinsichtlich des Projekt- und Qualitätsmanagements begrenzt. Insbesondere Ausfall und Störung der Erzeugungsanlagen und der Verteilernetze können zu dauernden Störungen im Betriebsablauf führen. Auf die nachhaltige Instandhaltung der Anlagen und Netze wird daher besonderer Wert gelegt. Für die DVG ergeben sich in der aktuellen Bewertung keine wesentlichen operativen Risiken.

Strategische und regulatorische Risiken Der deutsche Gesetzgeber setzt mit dem Energiewirtschafts­ gesetz die Trennung der Strom- und Gasnetze von Erzeugung und Vertrieb verschärft um. Die Regulierungsbehörde überwacht das organisatorische, buchhalterische und informatorische Unbundling und kontrolliert die Netzentgelte und Leistungs­ beziehungen zwischen den zu trennenden Bereichen. Erklärtes

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 97


Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Ziel dieser Regulierung ist eine Senkung dieser Entgelte. Damit steigt der Kostensenkungsdruck auch in den Bereichen, die bisher nicht dem Wettbewerb ausgesetzt waren. Die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen der Netzregulierung stellen für die SWDU Netzgesellschaft weiterhin ein substanzielles regulatorisches Risiko dar. Im Jahr 2009 hat die Anreizregulierung für Strom und Gas die bisherige Genehmigung der Netzentgelte abgelöst. Damit gehen weitere Kürzungen der Netz­entgelte entlang des fallenden Regulierungspfades einher. Gemäß dem Energiewirtschaftsrecht sind die Preise für Zählung und Messung sowie Abrechnung Gegenstand der Genehmigungspflicht nach § 23 a EnWG. In Zusammenhang mit der Netzentgeltverordnung sind diese Preise kostenorientiert zu ermitteln, wobei mit Mindereinnahmen zu rechnen ist. Der Ordnungsrahmen der Regulierung in der Netzwirtschaft ist geprägt durch eine laufende Veröffentlichung neuer sowie Veränderung bestehender Verordnungen und Beschlüsse und die damit verbundenen notwendigen Umsetzungsaktivitäten, die eine stetige Anpassung der damit verbundenen unternehmensinternen Prozesse und Verfahrensweisen erfordern. Da die regulatorische Entwicklung im Gasbereich noch nicht abgeschlossen ist, werden laufende Änderungen sich auch zukünftig auf die Unternehmensstrategie auswirken. Somit muss die Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen weiterhin sorgfältig beobachtet werden, da diese hinsichtlich des Risiko­ potenzials eine erhebliche Auswirkung auf die langfristige Unter­nehmensstrategie haben können. Der Bezug von Fördermitteln stellt in verschiedenen Projekten der DVG einen wichtigen Teil der Finanzierung dar, deren Nichterhalt somit ein deutliches Risiko. Aus diesem Grund werden sowohl bestehende als auch potenzielle Fördermaßnahmen über ein eigenständiges Zuwendungsmanagement abgewickelt.

Seite 98 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

Der Rat der Stadt Duisburg hat in seiner Eigenschaft als Aufgabenträger für den öffentlichen Nahverkehr in seiner Sitzung am 28.09.2009 die DVG bis zum 31.12.2019 mit gemeinwirtschaft­ lichen Verpflichtungen betraut. Er plant zudem, die Verkehrsleistung entsprechend der am 03.12.2009 in Kraft getretenen EU-Verordnung 1370/2007 an die DVG direkt zu vergeben („Direktvergabe“). Dies soll in Abstimmung mit den Kooperations­ partnern Essener Verkehrs-AG, EVAG, (für die Stadt Essen) und Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH, MVG, (für die Stadt Mülheim an der Ruhr) im Rahmen der Kooperation „Via“ (vormals rhein-ruhr-partner-Verkehr, rrp-V) geschehen. Dadurch wird das Risiko der DVG begrenzt, einen Teil der Verkehrsleistung an einen privaten Anbieter auf Basis des Preiswettbewerbs zu verlieren. Die „Direktvergabe“ durch den Aufgabenträger ist an die Einhaltung strenger Kriterien gebunden. Insbesondere die Anforderungen an eine EU-konforme Finanzierung sind von der DVG unbedingt zu beachten („Altmark-Trans-Urteil“). Die Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen muss weiterhin laufend beobachtet werden, da diese hinsichtlich des Risikopotenzials eine erhebliche Auswirkung auf die langfristige Unternehmensstrategie haben können.

3.

Derivate Finanzinstrumente

Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH verfolgt eine konservative Risikopolitik mit einer geringen Risikobereitschaft. So werden Marktpreisrisiken aktiv gemanagt und wird eine hohe Planungssicherheit angestrebt. Das Management von Marktpreisrisiken begrenzt die Auswirkungen von Kursschwankungen bei Währungen, Zinssätzen und Commodities. Der Einsatz von Finanzinstrumenten zum Management von Marktpreisrisiken ist durch interne Richtlinien geregelt. Für die Stadtwerke Duisburg AG wurden insbesondere Marktpreisrisiken in der Rohstoffbeschaffung, in Fremdwährungen sowie im Zinsbereich identifiziert. Die Marktpreisrisiken in der Roh-


Konzernlagebericht

stoffbeschaffung betreffen in hohem Maße den Bezug von Kraftwerkskohle und Kraftwerksgas zur Vermarktung eigener Kraftwerkskapazitäten sowie Kommunalgas zur Vermarktung an Endkunden. Im Zuge der Vermarktung von Strom werden über Finanzinstrumente die benötigten Kohlemengen für die Energieerzeugung fristenkongruent abgesichert. Daneben werden benötigte Kraftwerksgasmengen über entsprechende Öl-Äquivalente kontrahiert. Im Geschäftsjahr 2009 wurden Absicherungsgeschäfte für den Planungszeitraum 2010 bis 2011 abgeschlossen. Auf den internationalen Rohstoffmärkten findet der Handel vorrangig in US-Dollar statt. Die physisch beschafften Kohlemengen werden ebenfalls in US-Dollar gehandelt. Um das Transaktionsrisiko durch Wechselkursschwankungen zu neutralisieren, wurden für die abgesicherten Kohlemengen entsprechende Devisentermingeschäfte abgeschlossen. Festpreisrisiken wird zum einen durch die entsprechend kontrahierten Vermarktungsgeschäfte und zum anderen durch eine selektive Vorgehensweise beim Abschluss der Absicherungsgeschäfte entgegengewirkt.

Maße den Bedarf an Dieselkraftstoff betreffen. Um im Einklang mit eingeleiteten Rationalisierungsmaßnahmen eine in hohem Maße gesicherte Kalkulationsgrundlage zu erreichen und die Preisschwankungen der hochvolatilen Rohstoffmärkte abzumildern, werden selektiv Absicherungsgeschäfte für den Bedarf an Dieselkraftstoff abgeschlossen. Aufgrund der in Vorjahren abgeschlossenen Geschäfte für die Jahre 2009 bis 2011 wurden im Jahr 2009 keine neuen Absicherungsgeschäfte abgeschlossen. Marktpreisrisiken sowie Liquiditätsrisiken, resultierend aus Preisanstiegen auf den Rohstoffmärkten, werden durch die bestehenden Absicherungsgeschäfte neutralisiert.

Im Zins- und Verbindlichkeitenmanagement werden Zinsänderungsrisiken durch die Aufnahme von festverzinslichen Mitteln bzw. durch synthetisch konstruierte Festzinsdarlehen neutralisiert. Im Geschäftsjahr 2009 wurden keine Derivate im Zinsmanagement abgeschlossen. Für die Folgejahre sind neben der Prolongation von Darlehen Kreditaufnahmen für Großinvestitionen sowie zur langfristigen Unternehmensfinanzierung vorgesehen. Daraus kann der Abschluss weiterer Zinsderivate folgen.

Die eingesetzten Absicherungsgeschäfte (Termin- und Optionsgeschäfte, Swaps, Caps etc.) weisen einen hohen Sicherheitszusammenhang aus und werden stets mit einem Grundgeschäftsbezug abgeschlossen.

Die Absicherung erfolgt über ein handelbares DieselkraftstoffÄquivalent, welches eine hohe Korrelation zum tatsächlichen Beschaffungspreis aufweist. Den mit der Absicherung einhergehenden Festpreisrisiken durch fallende Rohstoffpreise wurde entgegengewirkt, indem für die entsprechenden Planungsjahre ausschließlich Teilbedarfe abgesichert wurden.

Durch die weiter angespannte Situation auf den Finanzmärkten ist auch im Jahr 2010 mit erhöhten Risikoprämien und Refinanzierungskosten seitens der Banken zu rechnen. Aufgrund der erwarteten Branchenentwicklung und der Positionierung der Stadtwerke Duisburg AG sowie des derzeit niedrigen Zins­ niveaus ist davon auszugehen, dass der benötigte Fremdkapitalbedarf zu angemessenen Kapitalkosten sichergestellt werden kann.

Für die entsprechenden Grund- und Absicherungsgeschäfte der SWDU wurden Bewertungseinheiten gebildet, aus denen kein Verlust zu erwarten ist. Da für die zukünftige Erbringung von Fahrdienstleistungen im Busbetrieb der DVG keine Kontrahierungsmöglichkeit des Grundgeschäftes besteht, handelt es sich um antizipatives Hedging. Im Rahmen der Betrauung der DVG mit der Erbringung von Leistungen im öffentlichen Personennahverkehr durch die Stadt Duisburg ist die Eintrittswahrscheinlichkeit des Grundgeschäfts auch zukünftig gegeben. Die Anwendung der Hedge-Beziehungen wird durch Richtlinien im DVV-Konzern reglementiert.

Für die Duisburger Verkehrsgesellschaft wurden insbesondere Marktpreisrisiken im Busbetrieb identifiziert, die in hohem

Die DVV hat im Geschäftsjahr 2009 keine Derivate direkt abgeschlossen.

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 99


Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

4.

Nachtragsbericht

Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2009 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung aufgetreten.

5.

Ausblick

Als Multidienstleistungsholding bündelt die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV) die Leistungen ihrer Tochtergesellschaften in den Geschäftsfeldern Versorgung, Verkehr, Services sowie IT und Telekommunikation und wird sich auch in 2010 den fortwährenden Veränderungen der Marktbedingungen sowie des Rechtsrahmens ihrer Tochterunternehmen stellen. Hierzu sind neben der weiteren Ausprägung von flexiblen Führungs- und Steuerungssystemen insbesondere die Fort­ setzung der Maßnahmen zur kontinuierlichen Effizienzsteigerung und Kostensenkung sowie der Aufbau neuer Geschäfts­ felder erforderlich. Durch weitere Ergebnisverbesserungsprogramme in allen Gesell­ schaften der Holding, insbesondere der Stadtwerke Duisburg AG (SWDU) und der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG), soll – wie mit dem Gesellschafter vereinbart – in 2012 ein ausge­ glichenes Ergebnis der DVV mbH erreicht werden. So wurde im Verkehrsbereich eine Restrukturierungsvereinbarung zwischen Aufsichtsrat, Vorstand und Betriebsrat abgeschlossen, die eine strukturelle Ergebnisverbesserung von 10,1 Mio. EUR bis 2012, bezogen auf das Defizit 2006 i. H. v. 50,3 Mio. EUR, vorsieht. Für die Versorgungssparte wurde eine ähnliche Vereinbarung getroffen. Insgesamt bedeutet dies, dass über die nächsten Jahre eine Ergebnisverbesserung in der DVV-Holding von rd. 5 Mio. EUR pro Jahr erzielt werden muss. Auch über das Jahr 2012 hinaus geht die Stadt Duisburg von einem weiteren Beitrag der DVV zur Konsolidierung der städtischen Finanzen aus. Konsequent wird in den nächsten Jahren auch das Führungs- und Steuerungsmodell der DVV weiterentwickelt. Nachdem – begin-

nend in 2008 bei der DVG – die Personalunion auf oberster Führungsebene zwischen der DVV und den großen Konzerntöchtern sukzessive aufgelöst wird, erfolgt in 2010 ein weiterer Schritt der DVV in Richtung auf eine Finanz- und Personalholding. So wird per 01.01.2010 die Personalstrategie aller Gesellschaften des DVV-Konzerns durch einen DVV-Arbeitsdirektor vorgegeben. Dieser ist auch verantwortlich für tarifpolitische, arbeitsrecht­ liche und mitbestimmungsrechtliche Grundsatzfragen in allen Konzernunternehmen. Parallel wird die bereits in den letzten Jahren praktizierte dezentrale Ergebnis- und Ressourcenverantwortung der operativen Bereiche weiter gestärkt. Dies manifestiert sich beispielsweise in den Zielvereinbarungen für die Führungskräfte des Konzerns. Diese werden aus so genannten „Balanced Scorecards“ abge­ leitet, in welchen die Unternehmensziele und strategischen Stoßrichtungen beschrieben sowie Maßnahmen und Kenn­ größen zur Zielerreichung festgelegt sind. Ebenfalls Teil des Steuerungssystems sind Produktverrechnungen zu branchenüblichen Marktpreisen zwischen den operativen Bereichen des Konzerns. Mit deren Einführung zum 01.01.2009 wurde die Transparenz der unternehmensinternen Auftrag­ geber-/-nehmerverhältnisse weiter verbessert und wurden Anreize für eine bedarfsgerechte und damit kostenorientierte Leistungsbeziehung geschaffen. Auch die Organisationsprinzipien der DVV folgen der Entwicklung des Führungs- und Steuerungsmodells der Holding. Kernpunkt ist das Ziel einer funktionalen Organisation mit klarer Abgrenzung von Steuerungs-, Kern- und Dienstleistungsfunktionen. Dieses manifestiert sich in den zum 01.01.2009 operativ gesetzten, ausgegründeten Shared-Service-Bereichen KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH, DU-IT Gesellschaft für Informa­ tionstechnologie Duisburg mbH und PSD Personal-Service Duisburg GmbH sowie ihren strategischen Steuerungspendants

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in der Holding. Gemeinsam leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der (internen) Kunden- und Kostenorientierung unter Berücksichtigung zentraler Vorgaben. Die mit der gesellschaftsrechtlichen Trennung verbundene Transparenz wird zudem Aufschluss über die Effektivität und Effizienz der sogenannten Querschnittfunktionen geben. Darüber hinaus werden die Leistungen der Gesellschaften durch die klare Spezialisierung bzw. Fokussierung der Leistungen in einzelnen, separaten Einheiten für Kooperationen sowie die Leistungserbringung gegenüber Dritten interessanter. Mit den vorgenannten Maßnahmen gehen wir davon aus, ein zukunftsfähiges Paket geschnürt zu haben, das die Zielsetzung zur Erreichung einer schwarzen Null in der DVV mbH 2012 wirkungsvoll unterstützt. Im Geschäftsfeld Verkehr des DVV-Konzerns, das im Wesentlichen von der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) abgebildet wird, gilt es, die Stärken in Qualität, Service, Sicherheit und Sauberkeit weiter auszubauen, um auf breiter Front die Zufriedenheit der Stammkunden zu erhöhen bzw. neue Kunden zu gewinnen. Die Maßnahmen werden auch 2010 konsequent umgesetzt und zu einer weiteren Verbesserung von Kundenzufriedenheit, Sicherheit und Zuverlässigkeit führen. Von besonderer Bedeutung ist die Einführung des elektronischen Einstiegkontrollsystems zum 01.02.2010. Damit übernimmt die DVG nicht nur innerhalb des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), sondern bundesweit Pilotfunktion. Die erfolgreiche Implementierung der elektronischen Ticketkontrolle ist sowohl aus verkehrspolitischer als auch aus finanzieller Sicht von besonderer Bedeutung. Im Jahr 2010 bilden weiterhin die Kompensation der durch das Land NRW beschlossenen Reduzierung von Fördermitteln sowie die steigenden Abgeltungszahlungen besondere Herausforderungen. Dennoch wird die DVG – nicht zuletzt mit Hilfe positiver Effekte durch die Kooperation „Via“ – voraussichtlich ihren vereinbarten Beitrag zur schwarzen Null 2012 im DVV-Konzern

leisten. Die 2009 organisatorisch umgesetzte Kooperation zwischen der Essener Verkehrs-AG, EVAG, der Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH, MVG und der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG wird in 2010 konsequent fortgesetzt. Der Wirtschaftsplan der DVG sieht für das Geschäftsjahr 2010 einen Anstieg der Gesamtleistung auf 75,384 Mio. EUR vor und schließt mit einem Fehlbetrag von 42,585 Mio. EUR ab. Für das Geschäftsjahr 2011 plant die DVG mit einer Gesamt­ leistung i. H. v. 75,457 Mio. EUR und einem Fehlbetrag von 42,584 Mio. EUR. Damit steigt der Kostendeckungsgrad der DVG von 50,6 % in 2006 auf über 64,3 % in 2010 und 2011 an. Auf Basis eines Zielmodells wird die Integration der Verkehrs­ unternehmen 2010 durch Gründung und Operativsetzung einer gemeinsamen Gesellschaft fortgesetzt. Alle drei Verkehrsunternehmen bringen ihre Leistungen in einen gemeinsamen Verkehrsdienstleister „Via“ ein. Transparenz in den Leistungsbeziehungen der drei Partner ist entscheidende Bedingung für das Gelingen der Kooperation. Dadurch soll – wie von den Räten der drei betroffenen Städte beschlossen – eine Interkommunalisierung von Remanenzkosten vermieden werden. Zur Verbesserung der Kooperationsgrundlage werden in 2010 ebenfalls die unterschiedlichen Steuerungskonzepte in den drei Städten harmonisiert. Darüber hinaus ist die auch weiterhin konsequente Einbindung der Arbeitnehmer in den Kooperationsprozess ein entscheidender Erfolgsfaktor. Die Energiebranche und damit die Stadtwerke Duisburg AG (SWDU) haben trotz der erwarteten gesamtwirtschaftlichen Erholung große betriebswirtschaftliche und technische Herausforderungen zu bewältigen. Die deutschen Stadtwerke müssen sich weiterhin auf Kostendruck im Netzbereich und eine stärkere Wechselbereitschaft der Kunden im Energievertrieb vorbereiten. Neue Chancen ergeben sich im Geschäftsfeld der erneuerbaren

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 101


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Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Energien sowie durch die Einführung des intelligenten Zählerund Messwesens (Smart Metering). Ziel und Hauptaufgabe der SWDU ist die Sicherstellung einer langfristigen, bedarfsgerechten und nachhaltigen Versorgung mit Strom, Gas, Wasser, Fernwärme und Energiedienstleistungen. Gleichzeitig muss die SWDU als kommunaler Energiedienstleister die Energie- und Klimaschutzziele der Bundesregierung in zukunftsgerichtete Versorgungskonzepte mit einbeziehen. Aus diesem Grund wird die SWDU den Ausbau der Energieerzeugung aus regenerativen Quellen sowie die Verbesserung der Energieeffizienz und Energieeinsparung kontinuierlich weiterverfolgen. Im Netzbereich stehen sich das Ziel der Gewährleistung der Versorgungssicherheit und ein starker Kostendruck dauerhaft gegenüber. Immer weniger Kosten können für Betrieb und langfristigen Erhalt der Netze vor den Regulierungsbehörden geltend gemacht werden. Aus diesem Grund hat die SWDU zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um diesem Effekt entgegenzuwirken und die außerordentlich gute Qualität der Versorgung dauerhaft zu erhalten. Eine wichtige Herausforderung ist hierbei die bedarfsorientierte Instandhaltung sowie der Ausbau und Umbau der Netze und Anlagen. Gleichzeitig gilt es schon heute die Netze für die Zukunft vorzubereiten. Das bedeutet schon heute den Einbau neuer innovativer Technologien, um künftig einen effi­ zienten, aber in jedem Fall sicheren Betrieb der Netze zu gewährleisten. Der Übergang des gesamten technischen Personals von der SWDU in die SWDU Netzgesellschaft wurde vertraglich mit Wirkung zum 01.01.2010 geregelt. Damit liegt die Federführung für die kontinuierliche Optimierung der Prozesse und Arbeitsabläufe im kommenden Jahr vollständig bei der SWDU Netzgesellschaft. Zur Steigerung der Kostentransparenz wurde ein neues Steuerungskonzept eingeführt. Das Steuerungskonzept soll künftig eine schnellere und gezielte Reaktion auf Marktentwicklungen und Kostenabweichungen ermöglichen. Die Überfüh-

rung der Mitarbeiter in die neue Gesellschaft wird durch ein umfassendes Projekt zur strategischen Neuausrichtung begleitet. Das Projekt „Netze 2020“ wird im kommenden Jahr alle Mitarbeiter des neuen personalstarken Netzbetreibers einbeziehen und wirbt unter anderem für Veränderungsbereitschaft, Innovation und kontinuierliche Verbesserung. Um den Anforderungen der Regulierung zu begegnen, werden auch die Prüfung von regionalen Kooperationsmodellen und die Bewerbung um regional attraktive Konzessionen im Bereich der Netze intensiv weiterverfolgt. Weiteren Herausforderungen muss sich die SWDU im Geschäftsfeld Energievertrieb stellen. Die großen Preisschwankungen sowohl auf den Rohstoffmärkten als auch an den Energiehandelsbörsen haben Einfluss auf die Energiepreise für Endverbraucher. Zusätzlich muss sich der Energievertrieb den weiter fortschreitenden Auswirkungen der Marktöffnung stellen. Immer mehr Versorger drängen mit Produkten auf den Markt und sind teilweise auch bereit, Vertriebserfolge durch minimale Margen zu erkaufen. Die Vertriebsmargen der SWDU stehen somit unter starkem Konkurrenzdruck. Gleichzeitig steigt die Wechselbereitschaft der Kunden. Die SWDU hat sich mit einer neuen Vertriebsstrategie auf diese Situation vorbereitet. Aus diesem Grund soll besonders die Gestaltung innovativer Produkte weiter vorangetrieben werden. Hierzu werden in 2010 die Möglichkeiten von Smart Metering und Energieeffizienz, aber auch Zukunftsthemen wie Elektromobilitätsangebote in die Produktentwicklung der SWDU einbezogen werden. Ebenso wichtig sind die Nutzung moderner Vertriebskanäle und die Entwicklung von maßgeschneiderten Produkten für spezielle Kundensegmente. Die in 2009 durch die SWDU erfolgreich gestartete Onlinevertriebsmarke R(H)EINPOWER soll im kommenden Jahr vermehrt Kunden gewinnen und die Verluste an Bestandskunden ausgleichen. Ein kleineres, ausgewähltes Kundensegment will die SWDU gemeinsam mit drei kommunalen Partnern durch ihre Tochtergesellschaft „strasserauf GmbH“ ansprechen. Strasserauf entwickelt unabhängig vom Vertriebsauftritt der SWDU Strom-Produkte in Verbindung mit innovativen Mehrwert-Dienst­leistungen und ver-

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treibt diese ebenfalls ausschließlich über das Internet. Über besondere Marketingaktivitäten und Produkt­innovationen plant die gemeinsame Vertriebsgesellschaft in 2010 ihre Bekanntheit zu steigern und somit mehr Marktanteile bei ihren Zielkunden zu erlangen. Potenziale für maßgeschneiderte Produkte hat der Vertrieb der SWDU auch im Bereich der Groß- und Industriekunden erkannt und plant dieses Kundensegment mit noch größerer Intensität im kommenden Jahr zu bearbeiten. Die Energieerzeugung in den SWDU-eigenen Kraftwerken stellt einen wichtigen Baustein zur Sicherung der Versorgung der Duisburger Bevölkerung dar. Allerdings ist neben dem Vertrieb auch die Energieerzeugung von den Preisschwankungen an den Rohstoffmärkten betroffen. Die SWDU hat schon in der Ver­gan­ genheit neben der hocheffizienten Erzeugung von Strom einen Schwerpunkt auf die umweltfreundliche Erzeugung und Verteilung von Wärme gelegt. In den kommenden Jahren will die SWDU ihre umweltfreundlichen Erzeugungskapazitäten weiter ausbauen. Zu Beginn des kommenden Jahres steht aus diesem Grund die mittelbare Beteiligung der SWDU an dem Gemeinschafts­un­ter­ nehmen GREEN GECCO Beteiligungs­ge­sell­schaft mbH & Co. KG bevor, welches in verschiedene Erzeugungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien investiert. Neben dieser Beteiligung prüft die SWDU kontinuierlich die Vorteilhaftigkeit weiterer Investitionen und Beteiligungen in Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien. Geplant ist, das konventionelle Erzeugungsportfolio durch regenerative Erzeugungsanlagen zu ergänzen. Damit wird auch die SWDU in Duisburg einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Ziele der Bundesregierung leisten. Ergebnis einer Kooperation mit den Stadtwerken Essen ist die gemeinsame Tochtergesellschaft rrpM (rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH). Die rrpM plant in 2010, sich weiterhin als wichtiger Partner der SWDU Netzgesellschaft und der SWDU zu allen Fragen des intelligenten Zählerund Messwesens aufzustellen. Um die gesetzlich geforderte Umstellung von konventionellen Zählern auf intelligente Zähler und Messtechnik konzernweit zu begleiten, sind hierzu ver­

schiedene Pilotprojekte mit Partnern aus Kommunalwirtschaft, Industrie und Handwerk für 2010 vorgesehen. Eine weitere Kooperationsgesellschaft der rhein ruhr partner-Familie ist die enuvo (enuvo – rhein ruhr partner Gesellschaft für erneuerbare Energien mbH). Diese wird auch in 2010 im strategisch wichtigen Feld der erneuerbaren Energien für ihre Muttergesellschaften tätig sein, Vorhaben bündeln und den geplanten Ausbau von erneuerbaren Energien in den Stadtgebieten Duisburg und Essen unterstützen. Mit der rrpEH (rhein ruhr partner Gesellschaft für Energie­ handel mbH) wurde im zurückliegenden Jahr ein Instrument geschaffen, um die Vermarktung von Energie gemeinsam mit strategischen Partnern möglich zu machen. Der Energiehandel stellt ein wichtiges Wachstumsfeld für Stadtwerke dar. Die Professionalisierung und Ausweitung des Energiehandels durch die rrpEH wird aus diesem Grund auch in 2010 intensiv weiterverfolgt. In 2010 wird ebenfalls die im Berichtsjahr begonnene intensive Zusammenarbeit der rrpEH mit der Alpiq Deutschland GmbH fortgesetzt. Letztlich bilden sich alle Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, Kostensenkung und Steigerung der Innovationskraft der SWDU im Wirtschaftsplan ab. Der Wirtschaftsplan der SWDU sieht für das Geschäftsjahr 2010 eine Gesamtleistung von 814,782 Mio. EUR vor. Mit einem Volumen von 95,997 Mio. EUR ist für 2010 erneut eine starke Investitionstätigkeit vorgesehen, von der rd. 40,1 % auf Verteilungsanlagen entfallen. Die übrigen Investitionen betreffen mit 51,8 % Erzeugungs-, Bezugs- und Gewinnungsanlagen. Weitere 8,1 % des Investitionsvolumens sollen in gemeinsame Anlagen fließen. Insgesamt schließt der Wirtschaftsplan 2010 mit einem Ergebnis nach Steuern von 41,963 Mio. EUR ab. Für das Jahr 2011 wird mit einem Ergebnis nach Steuern von 41,438 Mio. EUR gerechnet. Die im Wesentlichen in den Geschäftsfeldern Reinigung, Be­ wachung und allgemeine Dienste tätige octeo MULTISERVICES GmbH (vormals SRD) konnte ihren Umsatz durch außerplan­

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Seite 103


Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

mäßige Aufträge insbesondere im Bereich der Hausmeistergestellung sowie der Arbeitnehmer­überlassung deutlich steigern. Allerdings wird davon ausgegangen, dass in den nächsten Jahren in den Kerngeschäftsbereichen voraussichtlich kein nennenswertes Umsatzwachstum mehr generiert werden kann. Der intensive Wettbewerb in der Branche zwingt zudem zu einer kontinuierlichen Anpassung der Leistungen beim Kunden und hat entsprechende Auswirkungen auf die zu erzielenden Leistungspreise. In dem Zuge werden auch die Tariferhöhungen trotz vorhandener Lohngleitklauseln in den Kundenverträgen nicht komplett in höhere Preise umgesetzt werden. Darüber hinaus lässt sich feststellen, dass die octeo im Bereich der Hausmeistergestellung sowie der Arbeitnehmerüberlassung aufgrund von Einstellungen eigener Mitarbeiter bei den Kunden die bisherigen Umsatzzahlen nicht mehr erreichen wird. Deshalb ist davon auszugehen, dass sich der Gewinn der octeo trotz intensiver Bestrebungen in den nächsten Jahren nicht signifikant steigern lässt. Mit der zum 01.01.2010 vollzogenen Umfirmierung in

Die Planung des Ergebnisses der DVV mbH weist für 2010 ein Ergebnis von –5,651 Mio. EUR und für 2011 von –5,489 Mio. EUR aus, das jeweils durch entsprechende Einzahlungen der Stadt Duisburg in die Kapitalrücklage ausgeglichen wird. Auf Basis der aktuellen Mittelfristplanung wird diese positive Entwicklung auch im Folgejahr fortgeführt, so dass insgesamt in 2012 ein ausgeglichenes Ergebnis realisiert werden soll. Der DVV-Konzern stützt seine Prognose dabei sowohl auf die Erfahrungen der Vergangenheit sowie bestehende Vertragsund Kostenstrukturen als auch auf allgemeine Konjunkturerwar­ tungen, die immer das Risiko beinhalten, dass die tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklungen aufgrund unterschiedlichster Einflussfaktoren abweichen können. Duisburg, den 30.03.2010

DUISBURGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH

Dr. Janning

„octeo MULTISERVICES GmbH“ soll den Kunden das weit über die Reinigungsbranche hinausgehende Angebot vielfältiger Dienstleistungen nahegebracht werden. Bei erwarteten Umsatzerlösen i. H. v. 26,820 Mio. EUR wird das voraussichtliche Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2010 mit 1,287 Mio. EUR geplant. Bei den übrigen unmittelbaren und mittelbaren Tochtergesellschaften bzw. Beteiligungsgesellschaften der DVV ist auch weiter­hin von einer positiven Entwicklung auszugehen.

Seite 104 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

Dr. Baer

Siewior

Karpathy


Konzernlagebericht

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH 路 Konzerngesch盲ftsbericht 2009 路 Seite 105


Bestätigungsvermerk

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Duisburg, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der Geschäftsführung der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berück­

sichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewon­ nenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chan­ cen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Köln, den 31. März 2010 KPMG Hartkopf + Rentrop Treuhand KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Hillesheim Wirtschaftsprüfer

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Kopp Wirtschaftsprüfer


Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH 路 Konzerngesch盲ftsbericht 2009 路 Seite 107


Impressum

Impressum Herausgeber: Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Konzernkommunikation Bungertstraße 27 47053 Duisburg Telefon: 0203 604-0 Telefax: 0203 604-3364

ClimatePartner bescheinigt unter der Zertifikatsnummer 276-53124-0410-1016 die Kompensation von Treibhausgasen durch zusätzliche Klimaschutzmaß­ nahmen in Höhe von: 9.687 kg CO2-Äquivalenten

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Unterstütztes Projekt: VER (pre CER) Windkraftprojekt, in VaniVilasSagar, Indien

Konzept und Design: cantaloop GmbH

Verliehen an: Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH für das Projekt DVV Konzerngeschäftsbericht 2009

Fotos: Michael Neuhaus

www.climatepartner.com

Druck: das druckhaus Mai 2010

Seite 108 · Konzerngeschäftsbericht 2009 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH



Unternehmen im DVV-Konzern: Stadtwerke Duisburg AG Duisburger Verkehrsgesellschaft AG Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH octeo MULTISERVICES GmbH KDD Kaufm채nnische Dienste Duisburg GmbH PSD Personal-Service Duisburg GmbH DU-IT Gesellschaft f체r Informationstechnologie Duisburg mbH DCC Duisburg CityCom GmbH ThermoPlus W채rmeDirektService GmbH Duisburg WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH

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