Artikelsammlung P.A.Yeomans; Quellen: Zeitschrift Boden und Gesundheit Nr. 33-38, Jahre 1959-1969

Page 1

BODEI{ UilD üE$UilDIIE ZEITSCHRIFT FUR ANGEWAN DTE OKOLOGIE N R.33

H E R B S T1 9 5 9

E I N Z E L P R E I SD M ' I . 5 0

-l

Unser Titelbilcl Baurn und Wcsser sind wichtige Organe unserer Landschaf t. Si e b estimm en auch L ei stun gsf dhi gk ei,t un d, G esun d heit der Landwirtschaf t. Di.ehohe Kunst der Landutirtschaft beginnt so recht erst dort, u:o die fördernden Krd.fte Don Baum und, Wasser zu höcltster Entfaltung gebrocht u;erden. Im Verhd,ltnis zu den Erkenntnissen, die wir ht d,ieser Hinsicht besitzen, und im YerhäLtnis zu den technischen Mögli.chkeiten, diese Erkenntnisse in der Landeskultur zu uerwirkljrchen, erscheinen einem die landschaftlichen Yerhdltnisse, unter denen heute Landusirtschaft betrieben uird, dem Steinzeitalter zugehörig.

Sicher liegen uornehmlichere und oordringlichere Aufgaben für die Menschheit in der Kultiuierung des Lebensrallnxes, d,er Land,schaft und Landwi,rtschaft, als in dem Bau uon Atommeilern und in der Konstruktion uon Weltraumraketen. - Die Aufgabe, durch Bdurne und, Wasser eine bereits uerödete Landschaft wieder fruchtbar und toohnli.chzu machen,usie es unser BiLd ueranschaulicht,hat ein Landwi,rt in Australien, P. A.Yeomans, uortrefJlich aufgegri,ffen. In unserem nächsten Heft werden uir über sein e Land schaft skultiu i er ung b erichten. (Zeichnung E. Heymons)


Zeitschri$ 8OilDN I]lTD ffH$I]l[DHBIT für ongewondte Okologie organ der gemeinnützigen Gesellschalt Boden und Gesundheit e.v. schriftleltung: WolfgangvonHaller, Llenenüber Lengeridr/Westf. Einzelne veröfJenUiclungen entsprechen nicht unbedingt den A,uffassungen der Gesellschaft oder Sdlriftleitung. verlag: BoDEN UND GESUNDHETT, Lienen tiber Lengerich/westf. Erscheinungsweise vierteljährlich. Preis des Einzelheftes DM 1,50; Jahresbezug In-land DM 6,-, Ausland DM ?,b0,f.Mitgliederd.Gesellsclraftkostenfrei. Mitgiiedsbeitrag nadr Belieben, Mindesbeitrag DM 10-, Durchschnittsbeitrag DM 20,- Jährlich, für Schüler, Stu'denten, Unbemittelte DM 5,Nacfldruck, audr a'uszugsweise, nur nach Genehmigung des verlages Postsdleckkonto: Hannover 11933.Bankkonto: Spar- u. Darlehnskasse, Lienen/Westf. DrucL: E. Gieseking, Blelefeld. tbi

Nr, 34

Winter l96O

Die organische Verbundenheit von !1/asser, Boden und Pllanzenwelt nicht nur an der einzelnen Stelle, sondern im breiten Bereich des ganzen JMasseradernsystems, wurde bisher vernachlässigt. A. v. Kruedener

Lqndschqftund lqndwirtschqft Das Keyline-Verfahren Di,e Frage ist brennend: Wi,e userden wir und wie usi.rd die Weltbeuölkerung in ZukunJt erndhrt uerden? über d,ie HäIfte der Erdbeusohner sitzt bereits an eir.tem Nebentisch, an dem die Spei,sen zum Sattwerden nicht ausreichen. Zud"em erleben wi,r eine Produktionskrise in d,er Landwirtschaft überall dort, wo man sie seit geraumer Zeit nach den übli,chen neuzeitli,chen Methoden intensiu führt. Betroffen uon d"ieser Produkti.onskrise u:erden uor allem di.e besten Kulturböden der Welt. Anzetchen dieses Nied,erganges sind,: Rückgang der Bod,engare und, d,er B odenfruchtb arkei,t, Er o sion und Y er steytpung, Zunah,me der Pflanzenkrankheiten und Schädlinge, Abbau der'Sorten, zunehmende Konstitutionsschäden und, Krankheiten der Haustiere.

(s. a. ,,Kann die Erd,e di,e zunehmende Menschheit ernijhren" i,n Nr, 28). Wie sehr hat man sich bi,sher aus mangelnder ökol,ogischer Einsicht und, ethtscher Verantuortung an der Landschaft und, an .d,er Land,rui,rtschaft uersündigt und tuie sehr leidet man heute an den Rückschlö"gen! Man hat d,as Wasser, ,,das BIut der Land.schaft',, au| schnellstem Wege den Meeren zugeleitet, für die Landschaft Iebenswichtige Hecken und, Laub-Gehölze hat inan uernichtet od,er durch Nad,elholz ersetzt, uielfd.Lti.georganische AbfallstofJe, Nahrung des Bodentebens und damit der Landschaft und, Landwirtschaft, hat rhan achtlos besei,tigt oder oerbrannt, und, ui.ele scltd,dliche Eingritf e mehr mul3ten Landschaft und, Land,wirtschaft erduld,en. Endlich hat ei,n Landui,rt, der Australier P. A. Wenn es auch bisher gelungen ist, d,urch mehr'oder Y eomans aus d,en Vertehlungen und Fehlschlägen des ueniger künstliche Mal3nahmen d,ie land,usirtschaftli,che üblichen Landbaues die Schlüsse und Lehren gezogen und Weltproduktion zu stei.gern - nJenn auch lange nicht im ei,n uniuersales Verf ahren ökologischer LandbewirtVerhäLtni.s zum raschen Anstieg der WeltbeuöLkerung -, schaftung entwi,ckelt: das K e g li,n e - VerJahren. Di,eses so mehren sich ernste Bedenken gegen diese allgemein YerJahren zi,elt darauf hin, über ein optzmales Kleinklima und Bodenkli,ma optimale Fruchtbarkeit des Bodens und, nur auf Quantität abgestellte landuirtschaftliche Erzeugung. Man fragt mit Recht: Was nutzen d,em Menschen Gesundheit der Landschaft zu schajfen mit HiIJe ei,nes optimalen Wasserhaüshaltes und, Baumbestandes, AIIe Nahrungstnengen, denen es an lebensuichtigen Elementen autnehmbaren Niederschld.ge werden der LandschaJt erund, Wirkstoff en mang elt? halten, einerseits durch Erhöhung der Wasserkapazität des G e m e i n s a r nm i t d i e s e r W e l t k r i , s e i n d e r L a n d Bodens, and,ererseits durch Auffangen des abfl,ießenden ui,rtschaJt und, Ernährung u o l l z i e h t s i c h e i n e Wossers gröueren in kl,eineren und Wasserstauen. K r i , s e i m L a n d , s c h a f t s g e f ü g e . B e k a n n t l i c hs L n d , -SchIüssel,punkte KeApoints n e n n t P, A. Yeouiele schönste und reichste Landschaften d,urch ei.nseiti.ge mans die Landschaftbedingten SteIIen für di.e Wasserstaue, landwirtschaf tliche N utzung ausg er äumt und, zer stört w or d,ie sich z.B. dort ergeben, uro ein Bachlauf seine Talden, and,ere sind durch Eingriffe i,n den Wasserhaushalt begrenzung uerläfit. Die Höhenlini,e, die uon di,eser Stell,e und den Baumbestand,, und, durch Schddigung des Bodenb e i . d e r s e i t i ga u s g e h t , i s t d i , e S c h l ü s s e l l i n i e oder Iebens in ihrer Lebenssubstanz entscheidend geschd.digt Kegline, nach der das Verfahren seinen Namen trägt. und erkrankt. lhre Bedeutung als Nahrungs- und Sied,Diese Schlüsselltnien, di,e die Landschatt gliedern, userden Iung sr autn schusindet. mLt Btiumen oder Hecken bepfl.anzt, bzw. man lälit entWas kann getan uerden, um diese Lebenskrisen in der lang diesen Konturen vorhand,enes Gehölz stehen. SelbstLandschaft, in der Land,usirtschaft und im Ernähruttgsperstdndlich gelten im Rahmen des Kegline-Verfahrens haushalt zu beheben? Bisher hat man uersucht, gegen auch für die landwirtschaJtll,che Bodenbearbeitung ökoloeinzelne Schtiden mit einzelnen Mttteln, d.er Tecttnik und gi,sche Richtli.nien. Wichti,ges Gerö.t i,st d,er Bod,enmei.ßel. Chernie oorzugehen, in der Annahme, dat3 diese Schäden Ökologisch ausgerichtete Landschaftspflege, usie das zw an g slduf i g e B egl eit er sch,einun g en un ser er Zits ili sation s Keyli,ne -Y er ! ahr en, b ewirkt nicht nur Jr uclt tb ar e sondern entwicklung sind. ln Wirklichkeit spiegelt sich i.n diesen auch schöne LandschaJten, i.n denen sich Pflanze, Tier und. Krisen die Unftihigkeit, ökologisch zu denken und, zu Mensch uohlzufühlen oermögen. Da d,ie Kegli,ne-Grundplanen, Land"schaftspflege und Land,wirtschaft sowie d,en idee uniuersal ist, lä!3t sich das VerJahren unter unterErnährungshaushalt dem Haushalt der Natur anzupassen, schiedlichsten, Landschaftlichen und klimatischen V erhältInd.essen bieten sich heute reiche wissenschaftl.iche Ernissen anwenden, uobei es den jeueil,tgen Verhtiltnissen kenntnisse, sichere praktische Erfahrungen und, uorzügangepa!3t zuird.. Iiche technische Hilfsmittel an, ökologisch zu arbeiten, Beuor wir ndher auf das KeEl,i,ne-Verfahren eingehen,, dadurch diese Kri,sen rasch zu übentsinden. Es bieten si.ch s c h l a g e n@ i r i n d e r , , L a n d s c h a j t s t i b e I " u o n P r o f . auf diesem Wege kaum geahnte Möglichkeiten, die LandWiepking-Jürgensmann nach um zu sehen, uas dieser schaften und, Landwirtschaften unserer Erde zu hoher Altmeister der Landschaftspfl.ege uns über den WasserV ollendung zu entf alten und, hochu:ertig e N aht uttg sgüter haushalt in der Landschaft zu sagen hat. Wir u:erden so reichlich zu erzeugen, da[3 ein MehrJaches der heu,tigen sehen, dalS seine Forderungen genau den Richtlinien des WeltbeuöLkerung ausrei,chend, erndltrt u:erden könnte Kegllne -V erf ahr ens entspr echen.


fr., Die groBeAufgobe der Wosserwirtsdroft Von Prof. Heinridr F. Wiepking-Jürgensmann (,,Die Landschaftsflbel'1*; Obwohl die Römer in ihrem Stammlande und in den Kolonien' Meister der Wasserbewirtschaftung waren und größte fruchtlose Landstrecken durctr genial erdactrte und konstruktiv meisterhafte Bewässerungen einem höchsten Kulturertrag zuführten, so versagten dodt ihre Sdrriftsteller nicht dem hohen Wasserbaukönnen unserer Vorfahren ihre unbegrenzte Hodradrtung. In friesischen, draukisdren, batavisdren und anderen Gebieten Nordwestdeutsdrlands stand der Wasserbau immer auf höctrster Stufe . . . Nicht anders war es in anderen Erdteilen. So kennen wir das Wort eines eingeborenen Fürsten von Ceylon des zwölften Jahrhunderts, der anordnete, daß trotz der Fülle des Regens im tropisdren Land, k e i n Tropfen Regenwasser ungenutzt dem Meere zugef ührt werden dürf te'. - Wir aber haben, von welcher ,Seite man audr immer das wasserwirtschaftlidre Problem betradrtet, durdr Drains, schnelle, große und tiefe Vorfluter, das nur im Augenblich der Sctrneesdrmelze in den obersten Dezimetern der Erdoberfläche unserer Adrer zeitlidr überflüssige Wasser auf dem rasdresten Wege dem Ozean zugeführt, wo es ungenutzt der nationalen Wirtsdraft verlorengeht Man braudrt nur die ersctrrecl<end hohen Durchgangsziffern unserer Ströme bei Hoctrwasser in einen Vergleich zum Niedrigwasser des betreffenden Stromes zu setzen, um ermessen zu können, wie unausgeglictren unser Wasserhaushalt geworden ist, welclr ungeheure Energien dem Lande verlorengehen, - durdr eigene Sctruld. Die Sdtuld besteht vor allem darin, daß wir in den letzten Jahrzehnten nidrt in der Lage waren, eine Zeitspanne von etwa fünf Wodren zu überbrüd<en, um das Winterwasser im Lande ,halten' zu können. Nahezu die gesamte Aufgabe einer. vernünftigen Wasserwirtsdrafl soweit sie dem Landbau zu dienen hat, läßt sich in einen Satz zusammenfassen: Es kommt lediglidr darauf an, möglichst sofort nach der Sdrneesdrmelzq den Acl<er in den. obersten Dezimetern der Erdoberflädre für die Vornahme der Bestellungsarbeiten herzurictrten und gleichzeitig dafür zu sorgen, daß möglidrst bald naclr der Saat oder Pflanzung die günstigste Bodenfrisclre wieder sidrergestellt wird. In der tösung dieser Aufgabe liegt die Sctrwierigkeit. Bei dem hohen technisdren Können und der tiefen Naturverbundenheit unseres Volkes ist die Feststellung immer wieder unverständlich, daß diese einfadre Aufgabe so un_ nötig verkompliziert wurde, ihren vernünftigen Sinn nahezu vollkommen verloren hat Heute führt ein jeder das zeitlidr überflüssige Wasser für sich auf dem sctrnellsten Wege ab. Wie der einzelne, so denkt und schafft auch die kleinere und größere Gemeinschaft, Dorf und Stadt. Sie alle denken niclrt an das Landschafts- und Volksganze, nur an sich und entwässern ohne Rüd<sicht und Bedingtheit auf den Nachbarn oder den benaclebarten Bezirk. Den riesenhaften Hochwasserspitzen auf- dem Fuße folgt die Di.irre des Sommers in immer kürzer werdenden tfbergängen. Kaum ist der Acker pflugtrocken, so fliegt dem pflügenden und eggenden Bauern der Boden weg. Auf den leidrteren Böden im Osten drückt es der Bauer sehr

ünser Titelbild. zeigt keine geuöhnlichen Margeriten sond,ern eine aJrikanische Feldkultur der thr uerwandten Blurne P g r ethr um (Chrgsanthemutn cinerari,aefoliunr). Die Pgrethrumblüten enthalten einen insektentötenden Stolf , der mit Ertolg int, Pflanzenschutz Veruend,ung findet und für Mensch und, Tier nicht giftig tst. Siehe ,,Pgrethrurn" au! Seite 17. (G.D.G. Jones) 4

ridrtig in dem Satz von allgemeiner Bedeutung aus: , D i e ganze Feldmark ist unterwegs !' Hier tritt der Faktor Wind in besonders auffälliger Weise in Ersdreinung Die Wasserbewirtschaftung einer Kulturlandschaft ohne Beachtung des Windes und seiner Wirkungen wäre eine gänzlidr verfehlte. Die Kenntnisse über den Wind und dessen Wirkung auf die Wasserhaltung im Boden, in der Pflanzenwelt und damit in der gesamten Landsdraft sind wichtigste Grundlagen und Voraussetzungen, um ein vernünftiges Aufgabenziel der Wasserwirtschaft aufstellen und erreichen zu können. Die Summe der Wirkungen vieler kleiner Wasserstaue ist, naturwirtsclraftlidr betrachtet. wirksamer als die Anlage größter Mammut-Stauwerke. Das große Stauwerk hat andere Funktionen zu erfüllen als der kleine und kleinste Wasserstau. Dient das große Stauwerk der Kraftgewinnung, der Trinkwasserversorgung, der Regulierung der Wasserstraße oder günstigenfalls der Wasserhaltung für landwirtsdraftlictre Zwecke, so hat der kleine Wasserstau in möglictrst enger Verteilung im Landschaftsganzen eine unmittelbare Beziehung zum Boden und zur Bodennut.zung! In einer hoch entwickelten Lei stungsl a ndschaft sind daher kleine und große Stauanlagen unentbehrlich. In allen Fällen ist das große Stauwerk ohne den kleinen Wasserstau ein unmöglidrer Gedanke und zu einem besonders ctrarakteristisdren Kennzeichen einer verwüsteten Landsdraft geworden. Wir müssen wieder zum Einfacleen zurückfinden. In einer bewegten Lan{sdraft ist es zum Beispiel durchaus möglich, das gesamte Schneewasser in Auffanggräben lange Zeil im Lande zu halten und trotzdem die Ad<erflädre kurz nach der Sdrneesctrmelze bestellen zu können.

Ei,nen uortreffli,chen Einblick in das Wesen des Keyline-VerJahrens gewtihrt ein Bericht, den uns freundL i , c h e r t o e i . sLea d g Eoe Balf our zur Verfügung gestellt hat, Diese bekannte Landtoi,rtschaftliche Er.pertin der ,,Soi.l Ässociation" besuchte im oergangenen Jahr auf einer Australienreise Mr. P. A. Yeomans und, besichtigte eingehend seine nachfolgend aufgeführten Kegline-Betriebe: 7. Campb etttol,Dn, SchieJer)

6 0 0 h a ( r o h e r S a n d s t e i , nu n d

800 ha (armer Grani,tboden) 3. Kencarley,7200 ha (Schieter)

2. P akby,

4.Yobar'ni,e und Neuell&n (Schiet er und Sandstei.n).

z u s a n T m e n4 0 0 h a

AILe d,iese Betriebe si,nd Grünl,and,betriebe. Das KegLine-Verfahren ist jedoch keinesusegs auf Grünland, beschrdnkt. Es kann auf Grund seiner uniuersal,en Konzeption auch auf and,ersartigen tsetrieben und unter- uerschiedenartig en landschaf tlichen V or aussetzung erl er f olg r eich, angetoendet werden. AlLerdings ist zu berücksichtigen, da!3 für jegliche Regenerierung des Bodens der Weg über d,as Grünland, stets der kürzeste und erfolgrei,chste sein dürfte. Dabei kann das Grünland, meistens günstig in di.e Fruchtfolge eingeschaltet uerd,en (s. a. ,,Fruchtfolge und, Bodengare" in ,,Unsere Aufgabe", 3. Folge). In Australien haben bereits 5000 Farm,er das KeEIi.neVertahren autgenommen und ein anwachsender Besucherstrom austral,i,scher und, ausl,ändischer Landwirte zeugt uon dem Interesse, das dieser zukunftstoeisenden Methode ök olo g i.scher L andb eu ir t schaf tun g ent g eg en g ebr a cht usir d. *) Landbuchhandlung, Berlin 1942, S. ?5-??. nehmigung des Verfassers.

Mit

freundlicher

Ge-


Wir besichtigen Mr. Yeomons die Keyline-Betriebe Ein Bericht von Lady Eve Balf our, England (Letter from Australia No. 1, Mother Earth, April 1959; etwas gekürzt) In Sydney empfingen uns Herr und Frau Yeomans, deren Farmbetriebe wir von hier aus in den näctrsten vier Tagen besuchten. Zuerst besickrtigten wir die 600 ha umfassende Besitzung bei Campbelltown, auf der jungfräuliches Buschland nach der Keyline-Methode urbar gemadrt wird. Entlang den Höhenlinien bleiben b'eim Roden jeweils 25 m breite Waldstreifen stehen. In Hanglagen beträgt der ,Höhenunterschied zwischen den einzelnen Baumstreifen 15 m. Er ist so berechnet, daß eine waageredrte Linie aus Gipfelhöhe der voll entwickelten Bäume die Bodenlinie dei nächsten Baumgürtels trifft. Ein vorzüglidrer Windsctrutz wird auf diese Weise neben der günstigen. wasserwirtschaftlichen Wirkung erreicht. Diese Waldgürtel bieten zudem willkommene Sckrlupfwinkel dem Weidevieh und schaffen eine röizvolle Landschaft. Das Roden gesdrieht mit Bulldozer-Räumungsgeräten und zwar beginnend mit den höheren Lagen. Dem Roden folgt sofort ein Me i ß e I-Ku I t iva t o r, der genau parallel den Höhenlinien und Waldstreifen eingesetzt wird. Die Kultivatorzinken werden auf 30 cm Abstand und auf 5 cm Tiefe eingestellt. Sofort hinterher folgt die Drillmasdrine für die Wieseneinsaat, so daß auf den höheren Lagen das Land bereits eingesät ist, während weiter unterhalb die Rodearbeiten ihren Fortgang nehmen. Größte Errungenschaft tler Weltlandwirtschaft Alles abfließende Wasser wird durctr Staudämme zurüd<gehalten, die an den StelIen angelegt werden, an denen das Gefälle verfladrt. Das sind die ,,Schlüsselpunkte", die ,,Keypoints" der Landsdraft. Die ,,Schlüssellinien", ,,Keylines", nach denen Mr. Yeomans sein System benannte, sind die HöDer australisdle Farmer P. A. Yeohenlinien bzw. Wasmans, der Begründer des Keylineserhorizonte, die das verfahrens. jeweilige Einzugsgebiet begrenzen. Alle Kultivierungsarbeiten erfolgen parallel zu den baurnbestandenen Schlüssellinien. Dort, wo ein Schlüsselpunkt für die Wasserwirtschaft Bedeutung hat, d. h., wo genügend Wasserzufuhr besteht und das Gelände für. einen einfadren Dammbau nicht zu steil ist, ist die gegebene Stelle für einen Staudamm. Offene Gerinne, die die Höhenlinien in flactrem Winkel schneiden, sorgen für die zufuhr überschüssigen Wassers von belachbarten Hängen. Schmälere Bewässerungsrinnen, die aus einem Abflußventil an der Sohle des Dammes gespeist werden, dienen dazu, die unterhalb des Wasserstaues gelegenen Ländereien im Bedarfsfalle zu bewässern. Auf diese Weise wird alles Regenwasser aufgefangen und nutzbar, zunächst dann im Boden selbst durch die Keyline-Kultivierung, in den Wasserstauen, von wo aus es für Bewässerungszwed<e eingesetzt werden kann. Es geht nicht wie sonst die Hälfte der Niederschläge oder mehr der Landschaft und Landwirtsdraft verloren. (Durch die rasche Aufnahme der Niederschläge im Boden, ermöglicht durch die Keyline-Kultivierung, ist die Abflußmenge des Wassers und damit seine Erosionskraft minimal. Die F]ächenerosion des Ackerbodens wird somit weitgehend unterbunden, etwa abgesdrwemmte Feinerde in den Stauteichen auf-

gefangen, von wo sie auf kürzestem Wege wieder auf den Acker gebracht werden kann, Zusatz der Schriftleitung). Übersdrüssiges Wasser ftießt über einen Überlauf an den S,taudämmen ab und wird in natürlictr gewundenen Bachläufen weitergeleitet. Hiermit sind natürlich nur die Grundzüge des KeylineVerfahrens angedeutet. Professor Stanton Hicks bezeidtnete das System als das vollendetste Beispiel ökologischer - sowie auctr logisdrer - Landnutzung. Das Verfahren ist überall anwendbar, da es sidr an das jeweilige Landschaftsgefüge und die Klimaverhäitnisse anpassen läßt. Die beiden Hauptmerkmale, die das Verfahren für die Praxis so brauctrbar machen, sind: 1. Das Verfahren ist so einfach, daß es im Ganzen oder als Teil vom Landwirt selbst verstanden und durchgeführt werden kann; man braucht dazu nicht ein geschulter Landsdraftsexperte oder Vermessungsfachmann zu sein. Das Verfahren kann Stück für Stück entwiclelt werden; selbst wenn nur das richtige Arbeiten mit dem Meißelkultivator unternommen wird, so werden doch die erzielten Erfolge bereits offenkundig sein. Idr persönlidr halte dieses Verfahren für eines der größten Errungensdraften in der Weltlandwirtschaft diesem Jahrhundert. Bearbeitung mit dem Meißel-Kultivator Natürlidr hatte ictr vor meiner Abreise aus England beide Büdrer Mr. Yeomans gelesen:,,The Keyline Plan" und ,,The Challenge of Landscape"*). das Verfahren audr in Indessen, wie bewundernswert beiden Büchern besdrrieben ist, so waren meine Erwartungen weit übertroffen von dem, was ictr vorfand: Eine dunkle, gare Bodenkrume, 15 cm tief, gesdraffen in drei Jahren aus: a) Steinbrocken und Geröll, die man kaum als Untergrund, gesdrweige denn als Boden bezeichnen könnte, b) reinem Sdrieferton, der jegliche Oberkrume verloren hatte, c) ärmlichem Granitland, d) Hawkesby-Sandstein. Diese geradezu wunderbare Bodenentwicklung entsteht d u r c h d i e , ,A b s o r p t i o n - F r u c h t b a r k e i t " , w i e M r . Y e o mit dem mans sie nennt. Nactr der ersten I(ultivierung Meißel-Kultivator und nach der folgenden Wieseneinsaat beginnt der Bodenaufbau durch die gemeinsamen Kräfte von Feuchtigkeit, Sonne und Luft. Im Jahre nach der Wieseneinsaat erfolgt eine Kultivierung mit dem Meißel-Ku1tivator nur bis zu einer Tiefe etwas unterhalb der Wurzelzone. Diese Tiefe mag 5 bis ? cm betragen. Durclr dieses Kultivieren erhält der Boden, dort wo die Kultirratorzinken ihn ritzen, organische Stoffe aus dem Wurzelbereidr und auctr von oberirdisdren Pfanzenteilen; außerdem werden die Düngerhaufen der Weidetiere mit dem Boden vermisctrt. Drei Jahre lang wird die Bearbeitung mit dem Kultivator fortgesetzt, in geeigneten Abständen' im allgemeinen einmal jährlich (meistens näch Abtrieb des Weideviehs und vor zu erwartenden Regenfällen oder vor der Bewässerung). Die Tiefe der Kuttivierung ridrtet sich jeweils naclr der Tiefe des Wurzelbereidrs, die stetig zunimmt. Widrtig'ist, daß kein anderes Gerät dem Kultivator folgt, so daß die Furchen, die immer parallel den Höhenlinien. bzw der Schlüssellinien verlaufen, ungeglättet bleiben. Nach Ablauf dieser ersten drei Jahre entwickelt sich der Boden weiter aus eigener Kraft, so daß der Einsatz des Kultivators nur zu erfolgen braudlt, wenn besondere Umstände es erforderlich machen, wenn z. B. der Boden durctr heftige Regenfälle oder den Tritt der Weidetiere sich verdichtet. Nidrt allein auf ausgezehrten und armen Böden erlebt *) s. Buchbespredlung.


i r. t i l?.'l i,

man großartige Erfolge durdr diese Art der Bodenli.iftung. Auf hochentwickelten, bewässerten Weiden, auf denen nach einigen Jahren des Erfolges und hohen Viehauftriebes Anzuctrtschwierigkeiten sich einstellen, brachte - nachdem alle anderen Maßnahmen versagten diese einfadre Bearbeitung mit dem Meißel-Kultivator Abhilfe. Land und Gekl als Zugabe Auf dem soeben besdrriebenen Betrieb C a mp b e I I t o w n erlebten wir die ersten Anfänge einer Keyiine-Kultivierung, wogegenwir in Nevallan bereits eine fertige Anlage vorfanden. Atlerdings findet auctr hier eine ständige Aufwärtsentwichlung statt im Zuge der Entfaltung der drei Baumgürtel, die in diesern Falle gepflanzt werden mußten, und im Zuge einer ständigen Zunahme des Viehbesatzes. Indessen machten hier in Nevallan wie audr in Yobarnie die Wiesensdrläge und das Weidevieh bereits einen ganz Ein Keyline-Wasserstau auf der Besitzung Yobarnie. Das angestaute Wasser ermögpräctrtigen Eindrucl<. Bei Übernahme durch licht über ein 20-cm-Auslaufventil die Bewässerung des angrenzenclen Geländes Mr. Yeomans waren diese beiden Betriebe so vollständig ausgebeutet und der Erosion verfallen, daß Mr. Yeomans gebeten wurde, als er im Jahre 1943 ein Kaufangebot für Yobarnie machte, gleichzeitig audr Nevallan zu übernehmen, und er deswegen für beide Betriebe zusammen 3'00Pfund (etwa Mk. 5000.-) weniger bot, als für Yobarnie allein, - also der Verkäufer sozusagen diese Summe zuzahlen mußte, um den Verkauf zu bewerkstelligen. Seinerzeit hatten landwirtschaftiidre Sadrverständige . diese Weidekoppeln begutachtet, die ich jetzt untör einer prädrtigen Grünlanddecke erlebte, und Mr. Yeomans gegenüber geäußert: ,,Weder Sie noch irgend jemand anderes werden es jemals fertigbringen, diesem Land eine Bodenkrume wiederzugeben,,Starthilfe mif Superphosphat gestalD i e G e s c t r i d r t ev o n N e v a l l a n tete sidr höchst dramatisch, denn hier wurden alle diese Erfindungen gemadrt. Die Gegend ist bekannt für ihr .,kritisches" und Be$'ässerung Ein ärmlicher Sandsteinboden, der durch Keyline-Kuitivierung ist deutlich zu erkennen. erschlossen wurde. Der üppige Kleebewuchs Klima. Es gibt hier keine zuverlässigen (Bilder: P. A. Yeomans) Regenzeiten, so daß alle üblichen Hilfsrnittel, Bodenerträge durch Superphosphat und Spurenelemente sicherzustellen, versagten. In den düngung, wie es sonst hier üblich ist. Im übrigen wurden Büchern von Mr. Yeomans ist das alles ausführiich bediese Wiesen in gleicher Weise wie die anderen kultiviert (mit dem Meißel-Kultivator) sdrrieben; hier sei nur einiges dazu gesagt. und beweidet. Die Tore biieben offen, so daß das zwischen einzelnen Weiden den Eine typische Koppel erhielt keinerlei andere Pflege Vieh frei wechseln konnte. als die mit dem Meißel-Kultivator. Der natürlidre GrünWenn landu'irtschaftliche Sachverständige den Betrieb bewuchs auf dieser Koppel verbesserte sicLr stetig, sowohl besuchen, so werden sie nach ihrer Meinung gefragt, was die Pflanzenarten anbetrifft als auctr die Menge, so welche von den Schlägen vor ? Jahren bine einmalige daß der Stand dieser Weide viele der benaihbarten ..verGabe von 125 kg Superphosphat erhalten hatten und besserten" Weiden übertraf. später nichts mehr und welche 375 kg jährlich (im ganzen Bei der üblictren Keyline-Kultivierung in Australien also 40 dz). Wie ich erfuhr, haben sie immer verkehrt erfolgt eine Neueinsaat der Wiesen mit einer Starthilfe geraten. je je gewöhnliclr 150 kg ha, nadr Superphosphat, den von Weitere Mineraldüngergaben schätllich Bodenverhäitnissen kann diese Anfangsdüngung bis zu 375 kg je ha betragen. Gleichgültig von der angewendeten Noch interessanter mag die Beobachtung sein, daß nach Menge, hält Mr. Yeomans es nach seinen Erfahrungen für dem dritten Jahr es erforderlich wurde, das Vieh in die entsdteidend, daß die Gabe einmalig und zusammen mit regelmäßig mit Superphosphat gedüngten .Schläge zrr der Neueinsaat erfolgt, um voll wirksam zu werden. Fast treiben, weil sie von selber dieselben nicht annahmen. alle Grünlandsdrläge von Nevallan e r h i e l t e n d i e s e Das Vieh pftegt die anderen l(oppeln alle ganz abzuAnfangsdüngung von 125 kg Superphosphat je ha zur weiden, bevor es sich entsclrl.ießt, die gedüngten zu beZeit der Wieseneinsaat und späterhin keine weiteren weiden. Mr. Yeomans Ansicht nach muß die erste DüngerGaben. Nur 2 Schläge erhielten 375 kg Superphosphat je anwendung - aus wirtschaftlichen Gründen - erfolgen. ha zur Einsaat und die gleiche Menge jährlich als KopfDie späteren Düngergaben wirken jedoch - im Rahtnen 6


Feiner Kulturmethode - hemmend auf die Bodenentwidrlung augensdreinlich dadurch, daß die Pflanzen zu flactrer Wurzelentwicklung veranlaßt werden und auf diese Weise die oberen 5 cm der Bodenkrume an wesentlictren EIementen verarmen; außerdem wird die organisctre Nährsubstanz für das Bodenleben herabgesetzt. A und O: Der Meißel-Kultivator

5n eE

Der Meißel-Kultivator ist d a s Gerät des KeylineVerfahrens. Wenn audr unter gewissen Umständen, wie bei einer verdidrteten Narbe minderwertiger Gräser, eine Scheibenegge einzusetzen ist, so folgt doch stets der Meißel-Kultivator. Nach versdriedenen Versudren mit Geräten eigener Konstruktion führte Mr. Yeomans im Jahre 1952 den ersten Meißel-Kultivator für andere Farmer in Australien ein. Seitdem hat sictr ein reger Absatz entwickelt, und 16 verschiedene Hersteller beliefern heute die australischen Farmer und ViehzücJeter mit diesem Gerät. Mr. Yeomans ist der Ansidrt, daß ein Landu'irt mit Elilfe des Meißel-Kultivators - auch wenn er die andeien Hilfen des Keyline-Verfahrens nidrt anwendet -- seinen Boden im allgemeinen wahrsdreinlidr viel besser kultivieren kann, als mit den sonst üblichen Geräten.

'

Mangel an Spurenelemenfen behoben Zu Beginn der Arbeiten in Nevallan und Yobarn i e zeigten sich in der gesamten Vegetation deutliche Anzeidten eines Spurenelementenmangels. Ein,sdrlag erhielt alle Spurenelemente, die empfohlen wurden. Auf allen anderen Sdrlägen versdtwanden die Mangelersdreinungen 15 Monäte näctrdem die Keyline-I(ultivierung aufgenommen worden war, in einigen Fällen naclr einmaliger Bearbeitung mit dem I(ultivator. Fadtleute vermögen nunmehr keinen Unterschied festzustellen zwischen dem gedüngten Sdrlag und den anderen. Landläufige

'

Mißverständnisse

Natürlidr erregt das Keyline-Verfahren hier viel Interesse, jedodr auctr Anfeindung und mehr noch Mißverstehen. Die feindselige Einstellung ist schwer zu verstehen; sie ist ein Vorwurf, der nidtt das System trifft, sondern die Träger dieser Einstellung. Das Mißverstehen ist erklärlidr und zu erwarten gewesen. Es ist das gleiche Mißverstehen, auf das der organisdre Landbau allgemein stößt. Beide, der organische Landbau und das KeylineVerfahren beruhen auf dem Grundsatz der Ganzheit und wir alle wissen, wie schwer es ist, die Dinge ganzheitlich zu sehen. So betracleten manctre das Keyline-Verfahren nur als eine Methode der Bodenerhaltung, also als ein Mittel zur Verhinderung der Erosion, oder allein als eine

Methode des überhaupt als schließt alles Ganzheitliche,

Wasserhaushaltes oder der Rodung oder ein rein technisches Projekt. Das Verfahren das in sidr ein; es ist indessen, wie alles viel mehr als die Summe seiner Teile.

'Weltumspannende

Bedeutung des Verfahrens

nur angewenBisher habe ictr das Keyline-Verfahren det gesehen auf armen Böden und in einem Klima, in dem die Wasserversorgung kritisdr ist und heiße heftige Winde die Landschaft austrocknen. Ob das Verfahren auch der Schlüssel ist zu höherer und stetiger Fruchtbarkeit auf voll entwickelten Böden in gemäßigtem l(lima wird nodt anfestzustellen sein. Was den Keyline-Meißel-Kultivator betrifft, so werden wir bald eine Antwort auf diese Teilfrage haben, denn wir werden ihn in Haughley*) ausprobieren. Indessen besitzen die ausgedehntesten landwirtsctraftlidren Erzeugungsgebiete der W-elt, besonders die Weidegebiete, die gleidren Probleme wie Australien, und ich bin fest davon überzeugt, daß das Keyline-Verist für weite fahren die gegebene Wirtsdraftsmethode Landstridre in Afrika und in Nord- und Südamerika. In den Gebieten Australiens mit geringem Regenfall weicttt das Keyline-Verfahren von den üblidren Methoden der Grünlandverbesserung ab, die verbesserte Grünlandeinsaat und laufende Zufuhr von Superphosphat fordern. Mit diesen Mitteln erreidrt man hier eine effektive Weidenutzung von etwa 28 fi bis 30 %, die ausnahmsweise durch besonders gesdrickte Betriebsführung, insbesondere durch Futterkonservierung, auf 70 % hoehgebracht werden kann. Dagegen zielt das Keyline-Verfahren auf eine 70 % ige Nutzung hin und erreicht sie anstelle einer Futterkonservierung durch die Aussaat besonderer Futterplanzen für den Winter und durctr Bewässerung des Grünlandes, Was Erosionssdräden anbetrifft, so läßt man beim vollständig durchgeführten l(eyline-Verfahren keinerlei Wasser in der Landschaft verlorengehen, dadurdr gibt es keine Erosion, die nur durch das Verschwenden von Wasser ausgelöst wird. Das zeigte sidr besonders deutlidr auf dem fünften Betrieb, den wir besudrten, nämlidr in Kencarley, wo es urspünglich keinen anderen Boden gab als eine Art losen, feinen Kies, der bei jedem Fußtritt nachgab. Sogar in dieser Gegend wurde die Erosion behoben, und der Boden begann sidr bereits im ersten Jahr der Keyline-Kultivierung zu entwickeln. Im nd,chsten Heft folgen Berichte Mr. Yeomans *) versudrsgutder ,,Soil Suffolk.

Association"

in der Grafschaft


Ltrndschqftund Lqndwirtschoft(lI) Betractrtungen zum Keyline-Verfahren lVas beiweckt

das I{evline-Verfahren?

ist eine Methode der BodenDas Keyline-Verfahren ku-ltivierung, die abgestellt ist auf die jeweiligen Bedingungen von'Klima und Landsctraft. Außerdem liegt der Methode meine Erfahrung und Vorstellung darüber zugrunde, was Boden ist, wie er in der Natur entsteht und wie er entrvidrelt werden kann. Die Nutzung des Bodens sollte nicht dazu führen, daß seine Frudrtbarkeit nadrläßt oder sogar erschöpft wird, wie man es häufig erlebt. Im Gegegenteil, jede Bodenbewirtsdraftung sollte zu einer Verbesserung der Bodenführen. Als ein Mittel zu diesem Zweck frudrtbarkeit entwickelt. wurde das Keyline-Verfahren

selieden€ Mittei, um jeden Boden räsch zu verbessern. Wenn man dieser Aufgabe, den Boden zu verbessern, grundsätzlidr und logisdr nadrgeht, so ergibt sich als Leitgedanke die Forderung, die Einflüsse zu verbessern, die ausübt. Jede das Gesamtklima auf das Bodenklima Maßnahme des Keyline-Verfahrens bezwecJ<t,das Bodenklima zu verbessern. in Das Keyline-Verfahren ist in Neu-Süd-Wales * Australien entwid<elt worden, wobei seine Entwidrlung wohl beeinflußt wurde durctr die Verhältnisse, wie sie iri den meisten unserer landwirtsdraftlidren Gebiete vorherrsehen. Da jedodr dem Iteyline-Verfahren stets die jeweiligen örtlidren Verhältnisse von Illima und Land: sdraft zugrunde gelegt werden; ist es auctr in anderen genutzten Gegenden anwendbar. Imlandwirtsctraftlictr mer werden die einzelnen Maßnahmen des Verfahrens den jeweiligen örtlichen Verhältnissen angepaßt. Das Keyline-Verfahren bewahrt die natürlidren Kräfte der Landschaft und verbessert die klimatisdren Bodenverhältnisse. Durctr Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit beugt es jeder Bodenerosion vor. Das Verfahren zielt allgemein darauf hin, von jedem Niederschlag dem Boden soviel Wasser zu erhalten, wie für seine er es entspredrend seinem Entwicklungszustand Verbesserung benötigt. Alles übersdrüssige Wasser wird in. einzelnen Wasserstauen aufgefangen und für versctrieBedürfnisse verwendet. dene landwirtsdraftliche Wassermengen, die das Bedürfnis des Bodens und das Fassungsvermögen der Staudämme übersteigen, läßt man in einem natürlictr verlaufenden Flußbett abfließen. Die Wasserläufe eines Tales, das nadr dem Keyline-Ver- fahren kultiviert wird, werden auctr bei Hochwasser keinerlei Schaden anridrten. Steht das Wasser im Minimum, so werden die Staudämme so angelegt, daß größtmöglidre Abflußmengen aufgefangen werden; im Gegensatz zur üblidren Methode, nadr der auctr die geringsten jährliclren Übersdrußmengen abgeleitet werden. Einbegriffen im Keyline-Verfahren ist das Anpflanzen gefordert von Bäumen, das von jeder,Landsdraftspflege wird, allerdings in diesem Falle nadr einem ganz besonderen Plan. Boden und Bodenleben von Pflanze, Tier und Gesundheit und Krankheit Mensdr mögen in dieser oder jener Weise ihren Zusam-

von P. A. Y e o m a n s, Sydney*) Diäses Verfahren zielt also darauf hin, in einer vergenutzten besserten Landschaft jeden landwirtsdraftlidr Boden in seinem Bestand zu sichern und fruchtbar zu machen: dem ärmsten und dem reidlsten Boden eine Fructrtbarkeit angedeihen zu lassen, die weit höher ist als die, die die vorliegenden Boden- und Klimaverhältnisse bewirken. Die Bildung von Mutterboden aus totem Boden und aus Gestein mäg in der Natur lange Zeiträume benötigen' Der Mensch mit wenig Zeit besitzt gtücklidrer Weise ver*) Auszugsweise Übertragung aus P. A.. Yeomans werk Challenge of Landscape" (s. vorige Ausgaoer.

"The

merlhang mit dem Boden haben. Diese Tatsadre hat del vitilfactt primitve erfaßt und sie Mensctr instinktiv in die Volksbräuctre und Heilmystisch verkleidet methoderi einbezogen. Die Zivilisation ließ dieses Wissen in Vergessenheit geraten. Der Gesundheitsfaktor Boden hat indessen in unserer Zeit neue Beadltung erlangt durdr die alle Bestandteile die Entdeckung der Antibiotika, eines fruchtbaren Bodens sind. Scheinbar besitzen viele Bodenorganismen Gegenstüdre in den Drüsen, Organen und Sekreten des animalischen Lebens. Während es im Boden Vorgänge gibt, die für Pflanze, Tier und Mensdr verhängnisvoll sein können, besitzen in Boden immer die gesundeinem wirklich frudrtbaren heitsfördernden Kräfte das Übergewicht. Diese heilbringenden Kräfte wirken siclr dort voll aus, wo die Bedingungen der Feudrtigkeit, Wärme und Luft am günstigsten sind, bestes Grünland hervorzubringen. Der Boden ist ein dynamisctrer und in sictr abgesdtlossener Organismus, der seinen Nahrungsbedarf selbst erzeugt und aufsctrließt. fn einem guten Boden sdrafft die perennierende Pflanzendecke, insbesondere der stetig absterbende Teil des Wurzelwerkes eines Grünlandbestandes, die unversiegbaren Kräfte für diesen Lebensvorgang. Idr bin mir wohl bewußt, weldren Einfluß Felsgestein und seine mineralischen Zersetzungsprodukte auf die Entwicl<lung des Bodens haben. Einige Gesteinsarten, zum Beispiel Basall verwittern rasclr, und ihre wesentlidren mineralisctren Elemente sctraffen unter günstigen Klimaverhältnissen einen frudrtbaren, mindestens ertiagreichen Boden. In ihrer Wirkung auf Bodenbildung und Fructttbarkeit verhalten sidr die verschiedenen Gesteinsarten sehr unterschiedlich. Scheinbar gleichartiger Granit mag sein, wobei nur Frudrtbarkeit von stark untersdriedlidrer geringe klimatisctre Veränderungen ausschlaggebend sind. Ein guter frudrtbarer Mutterboden entstand unter'geeigneten Klimaverhältnissen durdr Pflanzen, die auf ihm wuctrsen, durch. Tiere und VögeI, die sich vom Bodenbewuchs ernährten, und durclr das vielfältige Bodenleben' das die Nährstoffe für das Pflanzenreich aufschließt. Diesen Gegebenheiten unterstehen auclr unsere'landwirtschaftlictren Arbeiten. Deswegen sollte eigentlidt der Bobewirtsctraftet, rasdr an Fruchtden, den der Landwirt barkeit zunehmen und nictrt verarmen und aushagern, wie es so viele Böden in letzter Zeit getan halen' (Fortsetzung folgt)


S:::i.:,t*11: .!i!';'*'1. . :

londschoft und Londwirlschoft(IlI)

Der Grohompflug Von P. A. Yeomans, In den letzten Jahren hat der Grahampflug in Australien seinen Wert bewiesen als Gerät zum Aufbau der Bodenfrudrtbarkeit. Einige Landwirte haben in dem abgebildeten Grahampflug sofort das Gerät erkannt, nactr dem sie sudren. Andere sahen die auf dem Acker und auf dem Grünland erzielten Erfolge. Von den Fragen, die immer wieder gestellt werden, seien einige mit den Beantwortungen wiedergegeben. L. Warum nennen Sie dos Gerd,t einen Pflug? Ist es nid'r.t eher ein tgpi.scher schwerer Grubber? Ein Pflug ist ein Gerät, 'ivelctres die Bedingungen für ein gutes Saatbett im Acl<er sdrafft. Der ursprüngliche Pflug bestand aus einem höizernen Haken, der von einem Zugtiet gezogen wurde (s. Titelbild der vorigen Ausgabe). Der Meißelpflug ähnelt in seiner Arbeitsweise mehr dem alten Hakenpflug als dem Wendepflug oder dem Scheibenpflug (S&eibenegge). 2, Was ist ei,n Grahampflug? Ein Grahampflug ist ein Allzweck-Gerät, das durch seine Bauart und Stabilität die meisten anderen Ad<ergeräte ersetzen kann. Es ist das einzige derartige Gerät, aufdas den Boden und die Bodenfruclrtbarkeit stetig baut. 3. Gibt es in Austral,ien andere Arten uon Meißelpfl.ügen? Ja, es gibt bei uns jetzt etwa 15 Nachahmungen des Grahampfluges. Ist das nicht das beste Zeichen für seine überragende Bedeutung? 4. Kann mein, Trecker den Grahampflu(l äehen? Ja, Ihr Trecker ab 15 PS vermag den Grahampflug zu bewältigen. Für unseren größten Pflug mit einer Bearbeitungsbreite von 69 Fuß bedarf es allerdings eines Traktors von 180 PS! 5. Wos geschieht, LDenn ma.n einen Boden bearbeLtet, d,er uoller Steine und Stwnpen ist? In frisdr gerodetem Land ist der Grahampflug das ideale Gerät, um Stumpen und Wurzelwerk an die Oberflädte zu bringen. Dort, wo die Stumpen zu fest sitzen, um im ersten Jahr entfelnt zu u'et'den, dürfte der Zutritt von Luft und Feuchtigkeit ihre Entfernung im kommenden Jahr bewirken. Der patentierte Medranismus der spiralförmig sctrwingenden Meißelschare, r'erbunden mit dem 12

Sydney

federnden Sdraft (s. Abb.), erlaubt bei festen Hindernissen ein genügendes Ausweictren nadr oben. 6. fst es oortei,lhaft, den Grahampflug i,n neu gerodeten't Gelände einzusetzen? Ja, wir haben seit einigen Jahren abgeraten, massive Sdreibenpflüge (Scheibeneggen) auf Neurodungen einzusetzen. Nadr den Erfahrungen in Westaustralien werden durctr diese Kultivierung die Rodungsabfälle zu tief in den Boden gesctrlagen, sodaß der Boden verdichtet und anaerobe Bakterientätigkeit einsetzt, die dem förderlidten Bakterienleben Abbrudr tut. Der Grahampflug hingegen Iüftet sofort den Boclen und misctrt die Rodungsabfälle gut mit dem Boden durctr, häIt den Boden offen und in einem Zustand, in dem sidr günstiges aerobes Bakterienleben entwicheln kann. 7. Wie ti,ef soll ich auf meinem flachgründi,gen Boden. arbeiten? Drei ZoLI ti.et? Widrtig ist, daß die Tiefe der Kultivierung beschränkt bleibt und zwar soweit, daß der Untergrund nur angerührt oder geritzt wird. Ein anfänglidres tieferes Pflügen wird nur zu dem Zwecl< vorgenommen, etwaiges Wurzelwerk zu entfernen. Armer, unfrudrtbarer Granitboden wurde nur 1,5 Zoll tief mit dem Grahampflug bearbeitet, mit einem sehr segensreichen Erfolg für Acker oder Grünland. 8. Wie kann ein Weizenanbauer m'it dem Grahampflug ein erwünschtes dichtes Saatbett eneichen? Die Vorstellung, daß ein dictrtes Saatbett für Weizen erforderliclr ist, mag von der verbreiteten Methode unserer Weizenanbauer herrühren, mit einem Wendepflug oder einem Sdreibenpflug den Boden 3 Zoll tief zu bearbeiten, um das Saatgut bis auf diese verdichtete Tiefe einzudrillen. Auf der verdidrteten Sohle beobachtete man eine bessere Keimkraft, als in den oberen, locker gepflügten Sctrichten. Der tatsäctrlictre Grund für die b-essere Keimkraft mag darin bestehen, daß bei dieser Art der Kultivierung die Feudrtigkeit in dieser Schicht im allgemeinen besser gehalten wird, und es ist nicht das feste Saatbett, sondern die Feuchtigkeit, die erforderlidr ist. Der Umstand, daß Weizen in mit dem Grahampflug tiefer bearbeiteten Boden gleich tief gedriilt sich vorzüglich entwicftelt, mag die Richtigkeit dieser Annahme bestätigen. Audr mit dem Grahampflug kann man, \{enn man rvill, ein festes Saatbett erhalten, wenn man den Boden jeweils nur bis zu einer bestimmten Tiefe bearbeitet. Dort, rvcr


:i'

ein Acl<er l<urze Zeit bradr liegt, sollte er gleich nach der Ernte gepflügt werden, damit er möglidrst viel Feuchtigkeit aufnehmen kann, I{urz vor der Bestellung kann der Ad<er dann noch einmal kultiviert werden, indem man eine Schleppe an den Grahampflug anhängt. Weizen, der auf Reihenentfernung von 12 Zoll ausgedrillt wird, gibt höhere Erträge und entwid<elt ein kräftigeres Wurzelwerk, das der Trockenheit besser widersteht, 9. Weldte Zugkraft

benöti,gt man für den Grahampflug?

Im allgemeinen empfehlen wir das Verhältnis von 3 PS-Zugkraft zu 1 Fuß Arbeitsbreite. Teilen Sie einfactr die hödrste Zugkraftleistung ihres Tred<ers durdt drei und wählen. Sie die Größe des Gerätes entsprechend Ihren Bodenverhältnissen etwas kleiner oder größer, Die Standardgrößen der Anhängerpflüge betragen 6 Fuß, B Fuß, 12 Fuß, 14 Fuß und sdrließlidr bis zu 72 Fuß. Bei den gekoppelten Pflügen ist die Standardgröße 5 F\:ß (s. Abb.); sie kann örrveitert werden auf 7 oder 9 Fuß. Je nach Wunsctr sind die Geräte mit Gummi- oder Stahlrädern versehen, die audr zur Einstellung der Arbeitstiefe dienen. 10. Wie benutzen Sie den Pflug zur Yerbesserung des Grünlandes? Reiut er nicht d,ie gdnze Grasnarbe auf? Sie.meinen eigentlidr - zur Verbesserung des Bodens! Solange das Bodenklima nicht in Ordnung ist, kommt es nicht zu einer Verbesserung des Grünlandbestandes. Um den Boden zu verjüngen und zu verbessern, soll der Pflug mit zügiger GescJrwindigkeit eingesetzt werden auf 2 bis 4 ZolI Tiefe, vorzugsweise im Herbst oder, falls es dann sehr trodren ist. im Winter. damit audr der Frost mitwirken kann. Nactr der Bearbeitung verbleiben von dem ursprünglidren Bewuchs etwa 60 0/0.Die Erneuerung setzt jedodr so rasclr ein, daß bereits 14 Tage nactr dem ersten Regen der Bewudrs den ursprünglichen übertrifft und weiterhin rasdr an Höhe und Didrte zunimmt. Wenn dann Sdrafe oder Rinder zum Beweiden aufgetrieben werden, ebnen sich die lockeren Schollen und Rasenstücke ein, so daß es eine Kopfdüngung ergibt, wie Sie sie im Garten bei Ihrem Rasen anwenden. Ein Pflug mit einer Arbeitsbreite von 10 Fuß wird etwa 2,4 ha in der Stunde kulti'Sollte der Pflug auf der gleichen Wiese zum vieren. zweitenmal zum Einsatz kommen, so sollte man die Stellung der Schare so verändern, daß die Furchen etwa 24 -2011weit auseinander sind und die Sdrare 3 bis 5 Zoll tief greifen. Dann können etwa 2,8 ha in der Stunde kultiviert werden, Bei einer Überarbeitung bei bereits ver-

Fünfsdrariger Grahampflug mit Dreipunkthydraulik und Tiefenregelung, 5 Fuß Arbeitsbreite. Bild auf der vorhergehenalen Seite Eine vor fünf Jahren nach dem Keyline-Verfahren vorgenommene Baumanpflanzung und Bodenkultivierung in Nevellan auf einem vollständig durch Erosion versüsteten celände. auf dem der letzte Rest von Mutterboden nur noch unter einem alten Schuppen zu finden war. Siehe auch die Abbiidungen auf dcn Umschlagseiten.

Kombinierter Grahamsaatpflugmit 6 Fuß Arbeilsbreite zur Aussaatvon Getreide und Grassaaten. bessertem Grünland mit einer Scharweite voh 3 Fuß und Arbeitstiefe von 7 Zoll schafft man gut 4 ha in der Stunde. Bei dieser Einstellung hat ein lO-Fuß-Pflug eine tatsädtlictre Arbeitsbreite von 12 Fuß. Mit dieser Methode wird man das Grünland laufend entwickeln. und dabei die Bodenfrucletbarkeit und - bei fladrer I(rume - die Tiefgründigkeit verbessern. Bei einem mittelgroßen Weidebetrieb ist es wirtschaftlich sehr vorteilhaft, 25 bis 30 0/o der gesamten Fläche einmal im Jahr auf diese Weise zu überarbeiten. Bei den Verhältnissen in Westaustralien hat man ausgezeidrnete Erfolge erzielt, dadurdt, daß man im Sommer mit sehr sdlneller Gesctrwindigkeit die Rasensode mit dem Grahampflug nur anritzt, damit der erste Regen vom Boden sofort aufgenommen werden kann und die spätere Kultivierung rasctrer und nachhaltiger erfolgt.

Lt. Bedart es beitn Grahampfl.ug des zuscitzl.ichen Einsatzes eines Schar- oder Scheibenpfluges? Der Grahampflug hat die beste Wirkung auf die Bodenfruchtbarkeit und die Bodenentwichlung, wenn er nicttt mit anderen Geräten zusammen eingesetzt wird. Als einziges Kultivierungsgerät verrvendet, ist er audr bedeutend wirtsdrafUidrer. Nadr Ablauf des ersten I{ultivierungsjahres werden die Kosten der Kultivierung im Verhältnis zu der mit anderen Geräten bedeutend herabgesetzt. (Fortsetzung folgt)


Lqndschqftund Lqndwirtschqft (tV)

Die Anlagen von 'Wassersta,uen nactr dem Keyline-Verfahren E i n e i n s t r u k t i u ek l e i n e S c h r i l t , , T h e G e o g r a p h i _ Dieses dreistufige System zum Sammeln und Verteilen c o l B o s i s o f K e y l i n e , , s c h r i , eJb. M o c i l o n a t d des Wassers stellt eine sehr sinnreidre I(eyline-Anlage Itolrn es, Professor on der [Jnioersität Sgd,neg(s. Buch_ dar. Sie ist vorbildlidr für zukünftige Bewässenrngsanlabesprechung). Wi,r entnehmen ihr den nbich,niit'über die gen- Ein flüdrtiger Blid< auf die beiden Abbildungen mag Keyline-Wasser!ührung öIes ni.cltt weit uon Sgdneg gele_ den Eindrud< erweckdn, daß ein großer Teil des Areals genem Betrtebes Yobarni,e. Einen ousführlichen Beri,cht mit Wasser beded<t ist und damit als Nutzfläctre ausfällt. über das Kegline-Verfahren brachte d,asHeft J4. In d.i,esem In diesem Falle muß man jedoch das Ieima von yobarnie Beridtt fi.nden sidt, ouclt,Angaben über yobarnie. berücftsi&tigen, bei dem man mit langanhaltenden PerioIn Yobarnie war es möglidr, Wasserstauein drei verden der Trockenheit im Sommer und Winter rechnen muß. , sdriedenen Höhenlagen anzulegen. Wir haben hier ein Betriebswirtsdraftlidr ist hier Wasser gleidrzusetzen mit großartiges Beispiel für die Möglichkeiten, die das KeyGeldertrag. Eine einträgliche Bewirtsdraftung ist nur mit line-Verfahren bietet Die Wagserstaruein der ersten, Hilfe von 'Wasser möglidr. Sind alle Stauanlagen gefüllt, obersten Höhenlage folgen der Sctrlüssellinie. Die zweite so beträgt die gemeinsame Wasserflädre etwa 5 oiö des Kette der Stauanlagen beginnt dort, wo der. Lauf eines Gesamtareals. Wenn alles Wasser zur Bewässenrng verkleinen Badres das Areal erreidrt (s. redrte Abb. oben). In wendet wird, so können 50 0/o des Areals wirksam, Abder dritten" untersten Stufe nehmen zwei Stauanlagen das sdtnitt fär Absdrnitt, irn Zuge der Fructrtfolge, bewässert übersdrilssige Wasser aus den anderen Stauen auf, um es werden. zu nuken, bevor es die Besitzung verlä3t. Nur eine dieser Die Kosten, einen acre (1 acre : 0,4 ha) armes Land in beiden Stauanlagen ist mit einer pumpe versehen. einen acre kultiviertes,. bewässerbares Land zu verwan-

deln, müssen ins Verhältnis gesetzt werden mit der neu geschaffenen Produktionskapazität. Die Werte für be.vässerbaresLand im Osten Australiens sind sehr unter*sdriedliclr; sie betragen 200 b,is 600 Ptund (1 Pfund : rd. 12,- DM) je acre. Das Gelände von Yobarnie war armseliges Land, das für wenig Geld erworben wTurde.Die Kosten für die Anlage der Staudämme usw. betrugen 25 Pfund je acre be-

wässerbares Land. In anderen Betrieben kostete der Aufschluß durdr das Keyline-Verfahren 15--50 Pfund je acre bewässerbares Land, ie nadr den Geg:ebenheitendes Geländes und des lilimas. Der Wertzuwadls von Yobarnie durctr, das Keyline-Verfahren kann am besten aus der Quote des Viehbesakes abgelesen werden: Vorher ernährten 2 acre einen Odr,ser\ ietzt rechnet man mit 3 Oclrsen auf einen acre; das besagt alles. Im übrigen liegt Yobarnie in günstiger Marktlage.

( t

t E

'Wasserführung Die Straße auf der Pla.nskizzen von Yobarnie! links Reliefplan, rechts Plan der laclq -tle$ Keyli.ne-Verfahren. Man beachte;wie slcitr afie eirüellen Höhenlinien vom Haupthöhenlinken Außenseite verläuft ungeilhi iuf liriem'ffau-pifiOneniamm. Fuß (1 Fuß sind.in Höhenlinlen Die ralSohtä nimmt. kamm aus abstufen una *eidr-en väriaüf ääUei äte öUeiüäwäüerführenOe : go,E cm) und in abständön von m-Fug-ö:ingeiÄicirnef. rn volier Üueieinstimmung mit der Struktur des Geländes sind die ?uführAlle z!r-,rgqeln. gräuän, Oie oamäe-ünd. die Bewässerungsgräb-enane;Gf;o"Oön Äit dem zweclk,*den wasserha.llshalt-b.estmöglich Star.rdäinme uxd Bewässerungsgxäben sirialo angeteat, daß der Wasserlauf 'd.urdr natilrliches GsJälle erfolgt' mit Aufnanm-e der an gelegene-n*großen Stauanlag:e, ioir,air aüs das Wasser nach beiden Seit-€n gep-umpt wer'den-kann, um-'die beder unteren crenze -ffadnen nachbarten größeren zu-bewässern. OUgteicfr es nicht möglich ist, auf der kleinen Skizze die gesamte Keyllne-Anlage von abzulesen, Yobarnie wi-ederzugeben, so ist aus ihr immerliin der volle Sinn des Keyline-Verfahrens


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.