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Pferdesport

Künstliche Intelligenz im Pferdesport

Künstliche Intelligenz (KI) gehört heutzutage zum Pferdesport dazu. Die Einsatzgebiete sind hierbei divers und fangen bei der Überwachung der Pferdeboxen an und hören bei Vorhersagen zu Wetteinsätzen auf.

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KI ist nichts anderes als eine Folge komplexer Computeralgorithmen, die anhand von Datensätzen bestimmte Schlussfolgerungen treffen. Diese Ergebnisse wiederum ermöglichen es, Prozesse zu optimieren. Diese Möglichkeit macht man sich auch im Pferdesport zunutze.

Mittels tragbarer Technologien wie Equimetre oder anderer Sensoren werden physiologische Daten während des Trainings oder Rennens gesammelt und analysiert. Dies dient der Leistungsüberwachung und der Bewertung des Gesundheitszustandes von Pferden. Auf das Rennen bezogen sammelt die KI beispielsweise Informationen über die Qualität der Strecke, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Aus dieser Datenmenge kann die KI schließlich Berichte erstellen und Empfehlungen abgeben, anhand derer Trainingspläne optimiert werden können.

Über die Wärmebildtechnik bis in die virtuelle Realität

Neben den genannten Sensoren kommen sogenannte Thermografiebrillen für Pferde zum Einsatz, die Infrarotwellen am Tier erkennen können. Die Wärmebildtechnik bewertet dabei den physischen Zustand des Pferdes und trifft Aussagen zu Muskeln, Knochen und Nerven. Dies ist insbesondere für die Verletzungsprophylaxe entscheidend.

Eine weitere Technologie, die präventiv zum Einsatz kommt, ist die Erprobung und das Training von medizinischen Eingriffen, Rennverläufen und anderen Aktivitäten in einer virtuellen Realität. Erst, wenn die Abläufe ausreichend trainiert und beispielsweise gefährliche Streckenverläufe testgelaufen wurden, wird das Vorgehen an die reale Welt angepasst. Damit werden die Pferde geschont und Aktivitäten trotzdem ausreichend geschult.

In Großbritannien wiederum wird ein System namens Beth verwendet, welches mit einer großen Menge an Daten gespeist wird, um Vorhersagen zu Pferderennverläufen zu treffen. Für die Vorhersagen werden Daten zur aktuellen Trainingsform der Pferde, Jockey-Informationen, Anzahl der Teilnehmer:innen und Wetterbedingungen herangezogen (vgl. reiten.de: „Wie sich die künstliche Intelligenz auf Pferderennen auswirkt“, August 2021).

Künstliche Intelligenz soll Pferdezucht erleichtern

Neben dem Einsatz im kostspieligen Pferderennsport unterstützt die KI auch Tierärztinnen und Tierärzte und Pferdehalter:innen. Anhand von KI kann beispielsweise vorausgesagt werden, wann ein Fohlen geboren wird oder wann der Eisprung einer Stute erfolgt. Diese Daten sollen in der Pferdezucht die Prozesssicherheit erhöhen und Kosten senken (vgl. punkt4.info: „Künstliche Intelligenz soll Pferdezucht erleichtern“, Mai 2020).

An dieser Stelle kann das Medtech-Start-up Piavita genannt werden, das ein tragbares Diagnosemessgerät für Pferde entwickelt hat, welches verschiedene Vitaldaten misst und in Echtzeit auf dem Computer einsehbar macht.

In Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und dem Institut für Pferdemedizin an der Universität Bern soll jener Gurt noch einmal optimiert werden. Im Fokus stehe hierbei die Entwicklung von Algorithmen, die wiederum auf KI basieren (vgl. s-ge. com: „Künstliche Intelligenz soll Pferdezucht erleichtern“, Mai 2020).

ACARiS bietet bereits ein KI-basiertes System, welches dem Schutz und der Gesundheit von Pferden dient. Der sogenannte Horse Protector ist ein Überwachungssystem, welches Verhaltensparameter aufzeichnet und analysiert. Jene Verhaltensmuster werden gespeichert und laufend mit aktuellen Messwerten verglichen. Daraus wiederum lassen sich Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand des Pferdes ziehen und Pferdehalter:innen zum rechtzeitigen Handeln bewegen (vgl. acaris.net).

Erfahren wir mit künstlicher Intelligenz eine essenzielle Unterstützung oder haben wir ein manipulatives Erfolgsmessgerät geschaffen? Es kommt ganz klar auf das Einsatzgebiet an und wo genau wir die Grenzen ziehen.

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