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BIM Entwicklung

Coen van Oostrom, Gründer und CEO EDGE

BIM – Basis für Nachhaltigkeit

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Die digitale Revolution erobert alle Branchen und Märkte, disruptiert analoge Geschäftsmodelle und schafft zugleich immer neue Perspektiven. Sie versetzt uns in die Lage, dem Klimawandel mit technologischen Mitteln zu begegnen und steigert sowohl Effizienz als auch Komfort der Menschen in nahezu jedem Lebensbereich. Und sie ist noch lange nicht vorbei, wird es vielleicht nie sein. Denn „digitale Revolution“ ist nur ein funktionaler Sammelbegriff für verschiedenste Revolutionen, die sich manchmal nur langsam vollziehen, deren jede aber auf ihre Weise unsere Welt verändert. Eine solche Revolution in der Immobilienbranche ist das Building Information Modeling, kurz: BIM.

Die Idee einer virtuellen Plattform zur effizienteren Entwicklung von Gebäuden reicht bis in die späten 1970er-Jahre zurück. 1987 ging die erste noch rein architektonische BIM-CAD-Software an den Start, und seit den 2000ern verbreitet sich die Methode langsam, aber sicher im globalen Immobilienmarkt. Parallel wurde die Technologie immer vielfältiger, umfasste immer weitere Bereiche der Entwicklung, der Finanzierung und des Betriebs. Heute haben wir mit BIM eine Plattform auf der sämtliche Planungs- und Wartungsdaten, Vertrieb und Vermietung sowie alle Kommunikation über den gesamten Lebenszyklus der Immobilie hinweg transparent und effizient zusammenlaufen.

Die gemeinsame Arbeit aller Projektpartner am virtuellen Modell reduziert kommunikative Reibungsverluste und Fehlerquellen im Bauprozess, verkürzt die Bauzeit und schafft volle Kostenkontrolle für alle Bereiche der Wertschöpfung. Dennoch tat sich die Branche in den letzten 20 Jahren schwer damit, BIM in der Breite zu implementieren. Europäische Vorreiter waren die skandinavischen Länder und Großbritannien, wo BIM früh zur Vergabebedingung für staatliche Aufträge wurde. Spitzenreiter mit rund 60 Prozent BIM-Implementierung sind heute die Niederlande, während sich der deutsche Markt weiterhin eher schwertut. Zwar wächst die Nachfrage nach smarten und ökologisch nachhaltigen Gebäuden, aber der Zusammenhang zwischen digitalen Gebäudelösungen und digitaler Planung wird häufig nicht gesehen.

„Mit BIM hat die digitale Revolution die Immobilienbranche erreicht. Wer ökonomisch und ökologisch zukunftsfähig bleiben will, kommt an BIM nicht vorbei.“

Ein voll digitalisiertes Gebäude basiert mit all seinen Vorteilen bezüglich Energieeffizienz, gesunder Nutzung, flexibler Vermietung und umfassender Wiederverwertbarkeit im Sinne der Kreislaufwirtschaft zwangsläufig auf einer digitalen Prozesskette. In BIM können auch die Nutzungsdaten erfasst werden, kann die Nachrüstung neuer Features im Sinne der ökologischen Zukunftsfähigkeit ebenso antizipiert werden wie das spätere Recycling. All diese Prozesse sind von Beginn an im virtuellen Modell angelegt und damit Teil der Kostenübersicht und Renditeermittlung. Somit minimiert BIM ökonomische Risiken während es uns zugleich in die Lage gesündere und nachhaltigere Gebäude zu errichten. Und genau das ist, angesichts Klimawandel und gesellschaftlicher Transformation, die entscheidende Herausforderung der sich die Immobilienbranche heute stellen muss.

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