Almancilar Mag – Media

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MIGRANT MAG #1

MEDIA + ISSUE 1 // Juni 2014 // www.almancilarmag.de







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MIGRANT MAG #1

EDITORIAL

In der Rubrik Medien nahmen wir uns zunächst bekannten Persönlichkeiten der deutschen Medienszene an. Wir führten Interviews mit dem Komedian, Autor und verrufenen Serdar Somuncu, sowie dem mehr als erfolgreichen Regisseur Fatih Akin, der mit seinen Filmen „Gegen die Wand“ und „Auf der anderen Seite“, bereits vor einigen Jahren die Schwierigkeiten und Spannungsverhältnisse insbesondere der ersten deutsch - türkischen Generation thematisierte und damit große Aufmerksamkeit erlangte. Außerdem interviewten wir mit Cem Özdemir auch einen äußerst erfolgreichen Vertreter der Politik, der sich mit seiner Partei den Grünen verstärkt für Integration einsetzt. In den Interviews wollten wir aber vorallem den individuellen Lebensweg dieser drei Charaktere sowie ihre persönlichen Wahrnehmungen und Emotionen bezüglich ihrer deutsch- türkischen Herkunft herausstellen.Außerdem widmen wir uns aus aktuellen politischen Geschehnissen heraus, auch der Frage, warum die Politik Tayip Erdogans auch in Deutschland, bei vielen Deutschtürken auf Unverständnis stößt und warum diese sich verstärkt gegen diesen engagieren, obwohl sie das, was sie fordern, Demokratie nämlich, in Deutschland uneingeschränkt genießen können. Und zuletzt stellen wir ihnen das „Apartman Projesi“ vor, ein in Berlin angesiedeltes Projekt welches Raum bietet für die Präsentation, deutsch- türkischer Kunst.


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SERDAR SOMUNCU

CEM ÖZDEMIR

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INDEX

22 FATIH AKIN

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34 DARÜM KÄMPFEN WIR GEGEN ERDOGAN

44 WIE ERDOGAN IN DEUTSCHLAND WAHLKAMPF MACHT

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APARTMAN PROJESI

TÜRKISCHE GEMEINDE BERGÜSST ÖZOGUZ ERNENUNG


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SERDAR

SOMUNCU 1968


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Mit Serdar Somuncu zu rEden, heiSSt immer,schnell bei den drängenden Fragen dieser RP Plus spricht der 44-Jährige über Shitstorms , die Zensur der „Hate Night“ und die Diktatur, die Mark Zuckerberg errichtet hat. Von Sebastian Dalkowski

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Zeit zu landen. Im Interview mit


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mit dem

EINEN SERDAR

SOMUNCU


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s geht um eine Auseinandersetzung, die ich öffentlich mit mir selbst führe oder geführt habe. Es geht mir also viel weniger um die Leute als um mich. Ich hätte ja auch keine Chance, wenn ich den Leuten was beibringen wollte. Das sind so viele unterschiedliche Menschen. Sie wissen ja, wie sich in Zeiten des Internets solche Diskussionen verselbständigen. Wir leben in einer Zeit, in der eine neue Form der Demokratie erfunden wird, die Internetdemokratie. Dieses permanente Plebiszit, das du den Leuten möglich machst, indem du was postest, hat ans Tageslicht gebracht, wie unmittelbar und verschieden Meinungen sind und wie manipulierbar sie sind. Die Leute denken zwar, sie würden ihre Meinung schreiben, du kannst aber bei jedem zweiten Beitrag herauslesen, dass es adaptierte Meinungen sind.

von Herzchen bis Arschloch Reagieren Sie auf solche Facebook-Kommentare? Überhaupt nicht, weil das Schwachköpfe sind. Es gibt da Gruppen, die von ihrem Handy benachrichtigt werden, wenn ich etwas eintrage. Die reagieren am unmittelbarsten. Und es gibt Leute, die immer online sind und riesige Kommentare

HASSTAMENT Facebook ist die gröSSte Bühne für Hass? Bei Facebook wird nur abgekotzt. Es wird sogar auf Facebook geschrieben, dass Facebook scheiße ist. Aber ist Facebook denn nicht eine Chance für Diskussionen? Nur wenn es richtig genutzt wird, aber das verpassen wir gerade. Diese Internetdemokratie wäre gut, um eine Gegenöffentlichkeit zu bilden, also ein guter Ansatz für Revolution gegen die großen Medien. Aber die Leute denken, sie würden stärker wahrgenommen, je drastischer sie sich produzieren. Das ist ein Fehler. Viele verlieren darüber auch den Kontext aus den Augen. Mein neues Buch, das Hasstament, erscheint nicht bei einem großen Buchverlag, sondern bei Wortart. Da müsste jeder sagen „Du bist dir echt treu geblieben. Du hättest zu Rowohlt gehen können oder zu Kiepenheuer & Witsch wie andere Leute. Aber du sitzt noch immer mit den Anarchos von der Lindenstraße zusammen...

Es hat also auch nichts Gutes, dass die Leute eine Plattform haben, wo sie ihren Hass ausleben können? Es gibt einen Unterschied zwischen einem Schauspieler, der ein Programm spielt, und einem Privatmenschen, der seinem eigenen Frust freien Lauf lässt.

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Zum Beispiel? Bei mir schreiben Leute häufiger „Du lässt nach“. Da frage ich mich erstens: Warum? Was war ich vorher, dass ich jetzt nachlasse? Warum bist du der Wertmaßstab? Und zweitens: Weißt du, wo wir hier sind? Also was forderst du? Bei Facebook kann ich doch gar nicht so sein, dass er denkt, ich lasse nach. Facebook ist nichts anderes als ein Werbemedium. Wenn ich bei Facebook mein neues Buch ankündige, schreiben sie direkt „Du Werbenutte, mach die Werbung woanders!“ Ja wo denn? In meiner Show? Gar nicht? Dabei kennen sie mich doch gerade, weil ich Werbung gemacht habe. Es gibt da ganz paradoxe Entwicklungen.

schreiben, sobald du dich bewegst, und auch noch denken, dass das gelesen wird. Und es gibt Leute, die einfach Quatsch schreiben. Gedichte oder Links zu irgendwelchen Videos. Das ist eine unabsehbare und erschreckende Entwicklung. Die ist so demokratisch, dass ich mir manchmal eine übergeordnete Instanz wünsche, die sagt: Haltet doch mal alle die Fresse. Ich mach das auch. Auf meiner Facebook-Seite ist Diktatur. Ich lösche diese Kommentare alle.


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„Meine Eltern sind wie Tausende andere Teil der ersten Generation von Gastarbeitern erst in Deutschland kennen. Damit bin ich ein echtes Produkt des Anwerbeabkommens. Denn 1965 kam ich auf die welt.

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in Deutschland. sie lernten sich


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mit dem

EINEN CEM

ÖZDEMIR


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err Özdemir, können Sie sich vorstellen, ein komplettes Interview lang nicht über Politik zu reden? Absolut, aber ich werde immer wieder rückfällig. Ich mache Politik schließlich auch aus Leidenschaft.

Sie sind kürzlich zum zweiten Mal Papa geworden, haben das erste Mal Elternzeit genommen. Wickeln Sie jetzt schneller als Ihre Frau? Einigen wir uns auf einen Kompromiss: Sie wickelt schneller, ich manchmal gründlicher. Gelernt habe ich, in der Nacht Milchfläschchen zuzubereiten, das ist geteilter Alltag, auch wenn meine Frau natürlich den größeren Teil der Verantwortung trägt. Und vor allem, dass mir mein Telefon auch mal egal sein darf und muss.

Ja, eindeutig. Geduld, Kompromissfähigkeit, offene Augen und Ohren... Eigenschaften, die nicht nur als Vater wichtig sind. Aber über Politik sollen wir ja nicht reden.

Welche Erziehungsmethode setzt sich mehr durch? Wir sind sehr dankbar, dass sich beide Schwiegereltern noch guter Gesundheit erfreuen. Enkelkinder halten jung. Wenn die Vorstellungen in Sachen Bekleidung, Fernsehen oder Süßigkeiten auch nicht immer mit unserem Geschmack übereinstimmen, so gehört das eben dazu. Im Zentrum steht das gemeinsame Staunen über das Großwerden unserer Kinder und die Freude an ihnen.

Wer hier geboren ist

Wenn Sie zuhause getan haben, was sie sonst auch tun würden, nur mit mehr Zeit: Warum haben Sie dann nicht einfach Urlaub genommen? Es war quasi Urlaub. Ich habe mich vom Staat ja nicht für die Elternzeit bezahlen lassen. Dennoch war ich in sehr dringenden Fällen für meine Mitarbeiter erreichbar. Angesichts meines Jobs muss man da realistisch sein.

Babypause klingt auch etwasöffentlichkeitswirksamer. Sonst haben Sie aber das volle Papaprogramm mitgemacht: Vorbereitungskurs, Entbindung und alles auf Video festhalten? Nein, ein Geburtsvideo gibt es nicht. Meine Frau meint, ich müsse meine Nase nicht überall reinstecken. Unsere Hebamme hat uns großartig vorbereitet. Apropos: Hebammen sollten besser bezahlt werden. Der Beruf ist quasi vom Aussterben bedroht, dabei leisten sie Großartiges. Kinder härten ab. Gleichzeitig führen sie einem vor Augen, was dringend und was wichtig ist. Stellen Sie mehr Gelassenheit an sich fest?

Land lebt, gehört zu uns.

Menschen mit Migrationshintergrund teilen das Schicksal, Zeimatlos zu sein, zu keiner von beiden Gemeinschaften so richtig dazuzugehören. Worin liegt das Heil: In einer geistigen Heimat? Im Beruf? Dieses Schicksal teilen sicher nicht alle Migranten. Vielen wird es quasi auch aufgenötigt. Jedenfalls sollte man schleunigst damit aufhören, den Kindern ständig eine Entscheidung abzunötigen, wo sie hingehören wollen. Ob da noch Gefühle für die Heimat der Eltern oder Großeltern da sind, ist mir dabei ziemlich egal. Je schneller man hier dazugehört – mit Pass und Sprache natürlich – desto besser für alle. Beruf und ein Umfeld mit Menschen, die einem zeigen, dass man dazugehört, helfen sicher dabei, heimatliche Gefühle zu entwickeln und auch mehrere Identitäten unter einen Hut zu bekommen.

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und seit längerem in unserem


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AKIN 1973


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erkannt, dass ich nicht mehr zwei Heimaten habe. Es hat auch mit Loslassen zu tun.

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Ich hab’ fßr mich


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mit dem

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as ist für Sie Heimat ? Meine Heimat ist im Augenblick Hamburg. Ich hab’ ja mal gesagt, dass Heimat kein geografischer Ort ist. Heimat ist eher ein Zustand im Kopf, also der Ort, an dem man sich gerne aufhält. Es muss also nicht zwangsläufig der Ort sein, an dem man geboren wurde. Bei mir fällt das zufällig zusammen. Aber ich kann Menschen aus Kleinstädten oder Dörfern verstehen, die sich dort nicht heimisch fühlen und dann in die Großstadt gehen. Ich kann Leute verstehen, die sich in der Großstadt nicht wohlfühlen und dann aufs Land gehen.

Blicken Sie in diesem Film auch zurück auf Ihre Jugend? Das ist nostalgisch, auf jeden Fall. Wir haben Drehorte ausgesucht, die es jetzt gar nicht mehr gibt, die abgerissen worden sind oder die abgerissen werden sollen. Wir haben bewusst Objekte ausgesucht, die vom Strukturwandel betroffen sind. Er verändert auch die Heimat.

Wie können Menschen, die sich zwischen zwei Kulturen bewegen, das Gefühl der Heimat definieren? Ich hab’ für mich erkannt, dass ich nicht mehr zwei Heimaten habe. Ich für mich habe erkannt, so sehr ich die Türkei auch liebe, es ist das Land meiner Eltern, meine Heimat ist aber hier in Deutschland. Ich liebe meine Eltern, und das Verhältnis, was ich dem Land gegenüber habe, ist familiär bestimmt. Ich fühle mich verantwortlich.

es ist spannend neue leute zu treffen

Analog zum Thema Heimatfilm arbeiten Sie ja auch immer mit einer Art Familie, Moritz Bleibtreu gehört dazu, Birol Ünel. Ja, es ist natürlich viel einfacher, mit Leuten zu arbeiten, die du kennst, du verlierst nicht so viel Zeit mit dem Kennenlernen. Es ist immer eine Melange von alten und neuen Leuten. Natürlich ist es auch spannend, neue Leute zu treffen.

In „Soul Kitchen“ erlebt der Zuschauer deutschen, griechischen und türkischen Humor. Lachen wir alle über das Gleiche? Oh, nee! Das ist schwierig. Daran habe ich am meisten während der Dreharbeiten gezweifelt. Ich wollte den Film nicht aus dem Effekt heraus komisch machen. Also, ich sehe bei Wikipedia nach, was eine Komödie ist. Da steht: „Ein Drama mit positivem Ausgang.“ Na, das ist doch das, was ich mache! Ich kann mich nur daran orientieren, was ich witzig finde: Türkische Komödien, Woody Allen, Charly Chaplin, die Coen-Brüder, Jim Jarmusch.

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Spielt „Soul Kitchen“ mit dem Begriff Heimatfilm? Ja, weil er sich mit der Heimat auseinandersetzt, hier im Film ist das die Stadt Hamburg. Bei „Gegen die Wand“ und „Auf der anderen Seite“ waren die Städte, inklusive Istanbul, austauschbar. Strukturen und Mechanismen, von denen wir in „Soul Kitchen“ erzählen, gibt es in jeder Großstadt. Daher kann sich vielleicht jeder damit identifizieren. Der Film steht zwar in der Tradition von „Und ewig ruft der Berg“, aber er hat einen urbanen Kontext, keinen ländlichen Kontext.

„Soul Kitchen“ ist Ihre erste Komödie. War die Zeit dafür gekommen? Meine Filme spiegeln immer auch meinen Gemütszustand wider. Also, bei der Arbeit an „Gegen die Wand“ war ich sehr wütend, das war die Zeit nach dem 11. September 2001. Während ich an „Auf der anderen Seite“ gearbeitet habe, wurde mein Kind geboren. Da bin ich mit der eigenen Vergänglichkeit konfrontiert worden, da hatte ich eine nachdenkliche Phase. In eine solche Stimmung zu kommen, geht nicht auf Kommando. Aber nach „Auf der anderen Seite“ hatte ich schon die Sehnsucht, etwas Fröhliches zu machen.




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WWW.METROPOLFM.DE

Radyo Metropol FM startete mit seinem 24-stündigen Radioprogramm in türkischer Sprache im Sommer 1999 in Berlin. Mittlerweile verfügt METROPOL FM über fünf Lizenzen in drei Bundesländern: für Berlin, Ludwigshafen, Stuttgart, Mainz und Koblenz.

Radyo Metropol FM trägt der Entwicklung der in Deutschland lebenden Türken Rechnung, die einerseits durch das Leben in Deutschland und andererseits durch die lebendige und emotionale Kultur ihrer Herkunft geprägt sind. Der Erfolg des Senders basiert auf einer besonderen Art und Weise des Redaktionskonzeptes. Dieses beruht auf einem Vier-Stufenprinzip (entwickelt um die Redaktionsinhalte für die Deutschtürken verständlich und interessant zu machen) welches das Ziel verfolgt, die Informationsinhalte der breiten Masse zu vermitteln. Hierfür nutzen wir gezwungener Weise beide Sprachen sowohl die Türkische und auch die Deutsche. Inhaltlich beziehen wir uns bei der Nachrichtenvermittlung fast nur auf Deutschland und die regionalen Ereignisse. Die große Mehrheit der Deutschtürken nutzen die Medien wegen der Unterhaltung. Daher ist die Unterhaltung neben der Berichterstattung auch eine unserer großen Stärke. Die meisten für das

deutsche Publikum produzierte Comedy spricht die deutschtürkische Gesellschaft nicht an. Daher beziehen die Deutschtürken ihre Unterhaltungsbedürfnisse aus den türkischen TV-Sendern. Wir als Radyo Metropol FM haben hier durch die Alleinstellung einen großen Vorteil, wir unterhalten und informieren unsere Hörer auf die deutschtürkische Lebensweise bezogen. Der Senderspricht die Sprache seiner Hörer: Das kann je nach Themenbereichen Türkisch oder Deutsch sein. Veranstaltungstipps aus der Region, nicht nur für türkische Veranstaltungen, und Beiträge zu sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Themen runden das Programm ab. Der Unterhaltungsbereich wird abgedeckt durch Comedysendungen und Gewinnspiele.

Brücke für die Deutschtürken in die deutsche Gesellschaft. Das Programm von METROPOL FM ist in seiner gesamten Ausrichtung eine Brücke für die Deutschtürken in die deutsche Gesellschaft. Durch seine Orientierung an den Bedürfnissen seiner Hörer und durch zielgruppengerechtes Marketing erfährt METROPOL FM große Akzeptanz bei seiner Zielgruppe.

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ETROPOL FM hat bei der türkischsprachigen Bevölkerung eine weitgehend marktbeherrschende Position und ist alles in allem der Radiosender der Zielgruppe: äußerst bekannt, mit einem sehr umfangreichen Weitesten Hörerkreis / WHK und einer hohen Tagesreichweite.


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Frieden 端berall.

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Frieden im eigenen Lande.


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Darum k채mpfen wir gegen

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b Telefon, E-Mail oder Twitter. Die Drähte zwischen Deutschland und der Türkei laufen seit Wochen heiß. Viele Deutsch-Türken haben Verwandte oder Freunde, die sich an den Massenprotesten in der Türkei beteiligen, und mit denen sie täglich ihren Kontakt halten.

Aus Solidarität organisieren sie auch Kundgebungen in Berlin und in anderen Großstädten Deutschland Am folgenden Samstag etwa erwartet die alevitische Gemeinde mehrere zehntausend Teilnehmer in Köln. Einige fliegen sogar kurzentschlossen selbst ins Epizentrum der Proteste nach Istanbul.

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In Deutschland organisieren sie Demonstrationen, in Istanbul stürzen sie sich in das Protestgetümmel. Deutsch-türkische Aktivisten berichten, wie sie den Aufstand gegen Erdogan vorantreiben.

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Am vergangenen Freitagabend sitzt sie mit acht Freundinnen bei sich in der Wohnung, sie haben Hosen und Röcke zum Tauschen mitgebracht, eine Vintage-Party. So erzählt sie es. Was auf dem Taksim-Platz geschieht, verfolgen sie bei Twitter, Facebook und Halk TV, einem kleinen Sender, der früher von der größten Oppositionspartei finanziert wurde. "Uns war klar, dass es um mehr geht als ein paar Bäume im Gezi-Park", sagt Jana. Ihre Freunde und sie machen sich auf den Weg. Trommeln im Luxusviertel Istanbuls. Sie lebt in einem Stadtteil Istanbuls, dessen Wohlstand vergleichbar ist mit jenem in Hamburg-Blankenese oder Berlin-Zehlendorf. "Wo die reichen Muttersöhnchen wohnen", sagt sie - und traut ihren Augen und Ohren nicht, als sie vor die Tür tritt: Ihre Nachbarn trommeln auf Töpfen, schlagen auf Metallgeländer, rütteln an Jalousien. "Das war so krass", sagt sie. In der Nähe vom Taksim-Platz geraten sie zwischen die Fronten von Demonstranten und Polizisten, ihre Lungen brennen, ihre Augen tränen, überall ist Tränengas. "Ich hatte noch nie solche Todesangst", sagt Jana. Hand in Hand laufen sie durch den Qualm, um sich nicht zu verlieren. Jana ist fertig mit den Nerven, wie sie sagt, aber sie bleibt bis spät in die Nacht. Am nächsten Tag ziehen sie wieder los, dieses Mal mit den Brillen und Helmen vom letzten Snowboard-Urlaub. Zur Sicherheit nehmen sie auch Schwimmbrillen mit, falls die Schneemasken nicht dicht genug sind. Sie jubeln den Besiktas-Fans zu, die ihre Schlachtgesänge abgeändert haben und jetzt die Regierung

verspotten. Eine "Demo-erfahrene" Freundin aus Deutschland rät ihr, sich keine Zitronen ins Gesicht zu reiben. Denn unter den Demonstranten hält sich hartnäckig das Gerücht, Zitronensaft würde gegen die Wirkung des Tränengases helfen. "Mir ist übel geworden von dem Gas", sagt Jana. Sie schlafen bei Freunden, weil die Wege nach Hause gesperrt sind.Adrenalin und Euphorie tragen Jana davon in diesen Tagen der Revolte, sie schläft kaum, geht tagsüber zur Arbeit und am Abend protestieren. "Ganz schön ergreifend" sei es, wenn einem wildfremde Menschen zujubeln. So reden viele der Demonstranten rund um den Gezi-Park. Diese Generation junger Türken - gut zwei Drittel sind unter 30 Jahre alt und überdurchschnittlich gut ausgebildet - kann wenig anfangen mit dem zerfaserten Parteiensystem, in dem Hardliner sich oft durchsetzen und ein Kompromiss als Schwäche gilt. Die Frage ist: Wie lange wird die Aufbruchstimmung halten? Was passiert, wenn die Welt nicht mehr Richtung Türkei blickt? Ausplätschern oder die Ordnung der letzten Jahre fortspülen, das sind die extremsten Möglichkeiten. "Die Regierung hat Muffensausen", sagt Jana, glaubt aber nicht, dass es einen "Türkischen Frühling" geben wird. Sie hofft auf neue politische Bündnisse und Bewegungen. Darauf, dass die Türken nicht wieder verlernen, "ihre Rechte einzufordern". Und darauf, dass sie bei Facebook und Twitter ohne Angst posten kann, was sie für richtig hält.

überall ist tränengas


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es geht um mehr

als um ein paar bäume

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Jana hat ihr Abitur gemacht, dann studiert und mit einem Magister abgeschlossen. Ihr Vater war aus der Türkei gekommen und verliebte sich in ihre Mutter. Jana wuchs auf, wie viele Gymnasiasten aufwachsen, ein bisschen Schule, ein bisschen Engagement, ein bisschen weiter links als der Durchschnitt. Sie ging gegen den Castor auf die Straße. Eine selbstbewusste Frau, die gern Salsa tanzt und ins Theater geht. Als Kleinkind sträubte sie sich dagegen, Türkisch zu sprechen, wie ihr Vater es wollte. Jetzt hören ihre türkischen Freunde kaum noch einen Akzent.


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Rechtsanwältin

„Ich war am Wochenende im Gezi-Park als die Polizei angegriffen hat. Wir wurden mit Tränengas beschossen. Ich musste mitansehen wie Menschen verprügelt wurden. Alle liefen in Panik durch die Dunkelheit, man musste Angst haben, zerquetscht zu werden oder in ein Baustellenloch zu fallen. Es war wie im Krieg, ich habe um mein Leben gebangt. Dabei war wenige Stunden vorher noch so eine tolle Stimmung im Protest-Camp gewesen. Es gab Bühnen, auf denen Sänger aufgetreten sind, es wurde debattiert und organisiert. Ich habe die Situation nicht als so gefährlich eingeschätzt. Es war zu diesem Zeitpunkt keine Demonstration, sondern ein Volksfest.

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Gülsen Çelebi


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bezierksabgeordneter

„Ich war vergangenes Wochenende mit einer Delegation der Föderation demokratischer Arbeitervereine (DIDF) in Istanbul, um Oppositionelle zu besuchen und Solidarität mit den Demonstrierenden zu zeigen. Es war beeindruckend: Da demonstrierten Sozialisten, Kemalisten, Kurden, Unpolitische und Fußballfans gemeinsam. Der Umgang der Polizei mit den Demonstranten war unmenschlich. All die brutalen Schläge und die gesundheitsschädlichen Chemikalien. Ich habe immer noch den Geschmack des Gases im Mund. Ich habe die Polizisten gefragt, warum sie so brutal vorgehen, viele Demonstranten könnten schließlich ihre Kinder sein. Sie sagten: ‚Das ist unsere Aufgabe, wir müssen so handeln.‘

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bonn

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yusuf uzun


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sozialarbeiterin

„Seit dem Ausbruch der Polizeigewalt in der Türkei organisiere ich die Proteste gegen Erdogan in Berlin. Am vergangenen Wochenende war ich selbst in Istanbul. Ich wollte mich mit Freunden am Taksim treffen, aber das hat nicht geklappt, weil die Polizei die Wege abgesperrt hat. Stattdessen habe ich viele neue Leute kennengelernt. Einige protestierten seit 20 Tagen, dabei haben sie nie zuvor in ihrem Leben an einer Demonstration teilgenommen. Fremde Leute haben mir ihre Wohnungstür geöffnet, um mich vor dem Tränengas zu retten.

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berlin

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WIE ERDOGAN IN DEUTSCHLAND WAHLKAMPF MACHT

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n Hamm flogen die Fäuste, als der damalige türkische Europaminister Egemen Bagıs von der AKP kurz vor Weihnachten zur Eröffnung des neuen Ablegers seiner Partei in die Ruhrgebietsstadt kam. AKP-Anhänger drängten AKP-Gegner gewaltsam aus dem Saal, als diese gegen den Islamisierungskurs von Premier Recep Tayyip Erdoğan protestierten. Der innertürkische Konflikt, der Streit zwischen Erdogan-Fans und Erdogan-Gegnern, findet längst auch in Deutschland statt.

Zumal in der Türkei 2014 zwei wichtige Wahlen anstehen: Im März die Kommunalwahl, im Sommer die Präsidentschaftswahl. Letztere ist eine doppelte Premiere. Erstmals nämlich wird das Staatsoberhaupt direkt von der Bevölkerung gewählt und erstmals dürfen türkische Staatsbürger ihre Stimme außerhalb der Türkei abgeben, beispielsweise in den türkischen Konsulaten. In Deutschland leben die meisten der rund fünf Millionen Diaspora-Türken. Sie könnten bei den Wahlen eine entscheidende Rolle spielen. Wahlkampf in Deutschland könnte sich also lohnen.

Wohl auch deshalb baut die Regierungspartei AKP gerade die Präsenz ihres europäischen Ablegers UETD (Union Europäisch-Türkischer Demokraten) in Deutschland deutlich auszubauen. Bislang beschränkte sich die UETD auf eine Zentrale in Köln, die im Wesentlichen durch das Zusammentrommeln von Anhängern bei Großveranstaltungen für Erdogan in Europa in Erscheinung trat.

Neuer Diaspora-Kurs der AKP Doch spätestens der offene Machtkampf zwischen Erdogan und Gülen hat gezeigt, dass sich die AKP bei der Mobilisierung der eigenen Anhänger in Deutschland nicht mehr auf andere verlassen kann. Schon seit Sommer des vergangenen Jahres hat die AKP ihren Diaspora-Kurs geändert. Der Vorstand der UETD wurde ausgetauscht und hier lebende Sympathisanten Erdoğans aufgefordert, arbeitsfähige, lokale Strukturen zu schaffen. Laut UETD-Zentrale sollen in den kommenden Monaten rund 80 weitere Vereine in Deutschland entstehen.


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apartman

PROJESI alm ancilar - m edia

Raum für Kunst in BerliN

it dem Istanbuler „Apartman Projesi“ kommt der erste unabhängige türkische Kunstraum nach Berlin. Türkische und deutsche Künstler präsentieren nach einem Monat der gemeinsamen Arbeit ihre Werke. Als Weltenbummlerin zwischen den Kulturen lebt die TV-Journalistin Sabine Küper-Büsch seit 20 Jahren in Istanbul. Ihr wissenschaftliches Augenmerk galt den Spannungen in der Türkei zwischen Feminismus und Re-Islamisierung.

Mädchen-Rap vom Bosporus

Auf kulturellen Feldern bestach sie mit ihren Produktionen über „Taxifahrerinnen in Istanbul“, „Mädchen-Rap vom Bosporus“, „Rockende Popen aus Griechenland“ und „Weibliche Karateka in Teheran“. Als Reaktion auf den Streit um die umstrittenen Mohammed-Karikaturen veröffentlichte sie vor drei Jahren ein Buch über die Geschichte der zeichnerischen Satire in der Türkei unter dem Titel „Nase des Sultans“. Für den deutsch-türkischen Kulturtreffpunkt verfasste sie einen Beitrag über den Kunstraum „Apartman Projesi“ in Istanbul und in Berlin.


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Hoffnung durch Kunst

APARTMAN PROJESI

Das Jahr 1999 war in vieler Hinsicht ereignisreich für die Istanbuler. Ein Erdbeben erschütterte am 17. August die Metropole. Auch wenn das Epizentrum hundert Kilometer entfernt in der westanatolischen Stadt Izmit lag, so stürzten doch auch in manchen Vierteln der Metropole am Bosporus Häuser ein. Das Erdbeben war in der gesamten Stadt zu spüren. In diesem heißen Sommer, als alle Istanbuler in Panik aus ihren Wohnungen in die Parks flohen, entstand das „Apartman Projesi“ (Wohnungsprojekt) Angesichts der massiven Erfahrung von Destruktion und plötzlicher Obdachlosigkeit Tausender Menschen gehörte es zu den hoffnungsspendenden künstlerischen Aktionen. Die Künstler begannen sich Räume zu teilen und aus dem Zusammenrücken Freiheit zu schöpfen. Neben einer Kunst-Biennale in jenem Jahr, deren Leitung mit einer misslungenen Auktion von Kunstwerken zugunsten der Erdbebenopfer ihre Sprachlosigkeit zugab, reagierte das „Apartman Projesi“ mit künstlerischen Positionierungen auf die Katastrophe. Das Istanbuler Viertel Asmalımescit war damals noch keine Ausgehmeile, sondern noch recht heruntergekommen. Die Besucher trauten sich nur schnellen Schrittes durch die düsteren Altbauschluchten. Einzig das Restaurant Refik und der Musikclub Babylon belebten die Nachbarschaft als das Apartman Projesi in das Viertel einzog. Vierundzwanzig Quadratmeter in der Sehbender Strasse Nr. 4 dienen seitdem als Ausstellungsfläche internationaler Kunstprojekte. Interdisziplinär, unabhängig, interkulturell, dialogisch, stadtteilbezogen sind einige der Attribute, für die das Projekt steht.


Das Apartman Projesi Berlin ist nun eine erweiterte Form des Gegenbesuches. Seit 23 Jahren schon finanziert der Berliner Senat ein Istanbuler Stipendien-Programm für Berliner Künstler. Viele der Stipendiaten haben an Kunstprojekten des Apartman Projesi mitgewirkt. Nun können ebenfalls Künstler aus der Türkei, aber auch aus anderen Ländern Berlin besuchen und in den Räumen des Apartman Projesi wohnen und arbeiten. Auch an der Spree wird das Kollektiv eine Schnittstelle für Kreative sein, die Interesse an gemeinschaftlichen Aktionen haben.

POLITISCHE MAUER

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Längst hat sich mittlerweile eine Gruppe Künstler zusammengefunden, die die Kunstaktionen und Ausstellungen mit Selda Asal zusammen planen und organisieren. Es werden oft auch andere Ausstellungsorte genutzt. Als Istanbul 2010 zusammen mit Essen und Pécs Kulturhauptstadt Europas war, entwickelte Selda Asal das Konzept „Gegenbesuch“. Kuratiert wurde das Projekt von Serra Özhan. Beide reisten gemeinsam mit den Künstlern Özhan Endam Acar, Volkan Aslan, Fatma Çiftçi, Zeren Göktan, Deniz Gül, Gözde Alkin, Ceren Oykut, Gökçe Süvari und Sophia Tabatadze durch Georgien, Armenien, Aserbaidschan und den Iran. Ausgangspunkt der Aktion war der Wille, die durch die Nationalität festgelegten Grenzen zu überwinden. Thematisiert wurde jene politische Mauer, die es einem türkischen Staatsbürger etwa nicht erlaubt, in das Nachbarland Armenien einzureisen. Den Armeniern ergeht es im umgekehrten Fall ebenso. Eine ähnliche politische Mauer befindet sich zwischen Armenien und seinem östlichen Nachbarn Aserbaidschan. Der Künstlergruppe gelang es kollektiv, diese Grenzen zu überwinden. In Ihrem künstlerischen Konzept bezogen sich die Künstler auf die Tradition der in all diesen politisch konfliktbeladenen Nachbarstaaten üblichen Gastfreundschaft. Von Nachbarn werden Besuche und Gegenbesuche erwartet. Kleine Geschenke, wie Süßigkeiten, erhalten dabei die Freundschaft.

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besuche, gegen besuche


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Turhan Selçuk prägt die Satire der reinen Linien. Abstraktion, schwarzer Humor und der fast gänzliche Verzicht auf einen Kommentar zu einer Zeichnung kennzeichnen seinen Stil. Eines seiner zentralen Themen ist die Kritik an der Bigotterie der Verschleierung.


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aus religion wird politik Süleyman Demirel ist von 1963 bis 1980 Vorsitzender der konservativen “Gerechtigkeits Partei” (AP), von 1987 bis 1993 Chef der “Partei des rechten Weges” (DYP). Er ist viermal Ministerpräsident und von 1993 bis 2000 Staatspräsident. Seit den 1960ern wird die Anzahl der neu gebauten Moscheen als Maß für die Islamisierung angesehen, und die konservativen Parteien beschuldigt, mit der Religion Politik zu machen.


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gehört", sagte Kolat. Er hoffe, Özoguz werde weiter mit vielen Menschen mit türkischen Hintergrund und entsprechenden Organisationen sprechen. Bisher sei es ein symbolisches Amt ohne finanziellen Unterbau und Kompetenz zur Mitgestaltung von Gesetzen, sagte Kolat. Er regte an, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – bislang eine Behörde des Innenministeriums – bei der Beauftragten anzugliedern und Fachreferate aufzubauen. Die Türkische Gemeinde äußerte sich außerdem positiv zum geplanten Wechsel an der Spitze des Innenministeriums, das Thomas de Maizière (CDU) wieder übernehmen soll. "Wir haben die Hoffnung, dass de Maizière einen Neuanfang schafft und Zuwanderung nicht als Problem, sondern als Chance versteht", sagte Kolat.

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ie Türkische Gemeinde hat die Ernennung als Integrationsbeauftragte der Bundesregierung als historische Entwicklung bezeichnet. "Wir finden es sehr positiv, dass jemand mit Migrationshintergrund jetzt zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik dem Kabinett angehört", sagte der Dachverbandsvorsitzende Kenan Kolat. Noch besser wäre es allerdings gewesen, wenn ein Migrant einen anderen Fachbereich bekommen hätte, sagte Kolat. Denn das Amt der Integrationsbeauftragten berge die Gefahr einer Reduzierung auf die Herkunft. Gleichzeitig warnte er Özoguz davor, die eigene Herkunft zu verleugnen. "Wir haben erlebt, dass man versucht, eine Art Distanz zu schaffen zu der Bevölkerungsgruppe, zu der man




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