Jahresbericht 2016

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2016

Jahresbericht


Jahresbericht 2016

Bild Titelseite: Festgottesdienst in der Kirchgemeinde Seuzach


Inhalt

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Vorwort des Kirchenratspräsidenten Globalbericht zur Landeskirche

Handlungsfelder 3 08 16 30 44

Verkündigung und Gottesdienst Diakonie und Seelsorge Bildung und Spiritualität Gemeindeaufbau und Leitung

Behörden und Gremien 56 58 58 60 61

Kirchensynode Bezirkskirchenpflegen Kirchenrat Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund Landeskirchliche Rekurskommission

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Statistische Angaben Rechnung der Landeskirche Jahresberichte weiterer Institutionen Etat Impressum

Antrag: 1. Der Jahresbericht 2016 des Kirchenrates und der Rekurskommission wird genehmigt. 2. Der Jahresbericht 2016 des Kirchenrates und der Rekurskommission wird dem Regierungsrat zuhanden der Kenntnisnahme durch den Kantonsrat gemäss § 6 Abs. 1 des Kirchengesetzes eingereicht. Zürich, 3. Mai 2017 Kirchenrat des Kantons Zürich Michel Müller Kirchenratspräsident

Walter Lüssi Kirchenratsschreiber


Kirchenratspräsident

Da hilft nur noch beten … Wozu ist Kirche da? Jahr für Jahr entscheiden sich mehrere Tausend Kirchenmitglieder gegen die Kirche und treten aus. «Ich für mich brauche die Kirche nicht mehr.» Das sagen sich zwar auch Zehntausende von Mitgliedern, die in der Kirche bleiben, aber sie ergänzen: «Aber für Andere ist sie wichtig, und das will ich unterstützen.» Kirche ist für Andere da! Und das beweist die Kirche auch, zum Beispiel in diesem Jahresbericht. Auf vielen Seiten wird aus Kirchgemeinden und landeskirchlichen Aufgabenbereichen berichtet, was Kirche alles tut. 2016 haben die reformierten und katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zürich aufgeschrieben, was sie für die gesamte Gesellschaft leisten. Der Kanton Zürich hat gemeinsam mit den Kirchen eine entsprechende Studie in Auftrag gegeben, um zu überprüfen, ob die Staatsbeiträge auch weiterhin gerechtfertigt seien. Dies, nachdem das Zürcher Volk bereits 2014 die Berechtigung von Kirchensteuern von Unternehmen in einer Volksabstimmung eindrücklich bestätigt hat. Und die Studie zeigt: Die Kirchen haben gute Argumente. Neu ist das Infragestellen aber nicht. Schon im Neuen Testament wird gefragt: Was bringt der Glaube? Und Jakobus antwortet: «Sagt nun einer: Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke, so werde ich dir an meinen Werken den Glauben zeigen!» (Jakobus 2, 18) Jakobus spottet damit über ein falsches Verständnis der Aussage des Paulus, es komme nicht auf die Werke an. Glaube ohne Taten sei tot, meint Jakobus scharf. Luther gefiel diese Argumentation nicht und er nannte den Brief des Jakobus kurzerhand eine «strohene» Epistel. Luthers fundamentale Erkenntnis im Reformationsjahr 1517 war ja, dass der Mensch sein Heil gerade nicht mit guten Werken erkaufen und erleisten kann. Wer hat nun recht? In der heutigen Zeit zählen gute Taten. Die Kirche und ihre Mitarbeitenden müssen sich beweisen. Sie erlangen Glaubwürdigkeit gerade auch dadurch, dass Wort und Tat übereinstimmen. Wenn es in der Kirche nicht anders zu und her geht als in der «normalen» Welt, dann fragen sich Menschen zu Recht: «Wozu ist dann Kirche da?» Allzu schnell mag es auch als Ausrede erscheinen, wenn man sagt: «Sind halt auch nur Menschen». Ja natürlich, klar. Und Kirche ist nicht nur ein Unternehmen, das Leistung bringen muss: auch wahr, und doch wollen die Leute, die in der Kirche arbeiten, auch einen Lohn und Pflichtenhefte und geregelte Soziallleistungen und müssen dafür eine Leistung erbringen. Eine Kirche ohne Geld wäre mit Sicherheit keine bessere Kirche.

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Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016


Vorwort

Auch in der Kirche «ist der Arbeiter seines Lohnes wert», wie das Evangelium sagt (Lukas 10, 7). Kirche muss und darf sich bezüglich der Qualität ihrer Dienste auch fragen lassen, ob gut gearbeitet wird, ob die Kunden mit den Angeboten zufrieden sind. Welches Unternehmen kann mit einem derartigen Verlust an Kunden, wie sie die reformierte Kirche hinnehmen muss, zufrieden sein? Tun wir wirklich genug, um Menschen nicht unnötig zu verärgern, um freundlich und hilfsbereit zu sein, um nicht wie Religionsbeamte den Glauben zu verwalten? Pflegen Behörden und Mitarbeitende ihre Mitglieder, also ihre Kirche, wirklich genug? Wenn wir streng mit uns selber sind, so werden wir auch an uns zweifeln, manchmal fast gar verzweifeln, läuft doch einiges auch schief. Manch einer denkt dann «Da hilft nur noch beten…». Genau! Beten ist etwas, was die Kirche von anderen Unternehmen und Organisationen unterscheidet. Natürlich kann man auch alleine, «im stillen Kämmerlein» beten, wie es Jesus selber in der Bergpredigt empfiehlt (Matthäus 6, 6). Es gibt Dinge im Leben, die gehen nur mich und Gott etwas an. Und vom Beten, um anderen Eindruck zu machen, also als eine Art fromme Leistung, rät Jesus mit deutlichen Worten ab. Stattdessen empfiehlt er ein besonderes Gebet, das alle miteinander beten können, weil es in «wir»-Form formuliert ist: das Unservater oder Vaterunser. Seit 1971 beten es die Christen im deutschsprachigen Raum mit einem gemeinsamen Text (ausser der Anrede). Nur zwei Jahre später anerkannten die Kirchen gegenseitig ihre Taufe. Seit mehr als 40 Jahren also erleben Christen sicht- und hörbare

Gemeinschaft in Taufe und Gebet! Jedes Mal, wenn ich das Unservater mit Kindern im Unti, mit Konfirmanden, mit einer Abdankungsgemeinde und besonders in der Ökumene bete, berührt es mich. Zuerst die Stille, wie sie in vielen Kirchen heute vor dem Unservater für die ganz persönlichen Anliegen ausgehalten wird, und danach «erheben wir uns zum gemeinsamen Gebet». Ja, wahrhaftig erhebend! Das Grossmünster läutet dazu sogar die Glocke. So wie alle Kirchenglocken tagsüber, an Werk- und Sonntag die Menschen ans Beten erinnern. Dort, wo ich wohne, läuten fünf Glocken und tragen die Namen «Glaube», «Liebe» und «Hoffnung» sowie «Gerechtigkeit» und «Frieden». Wenn sie erklingen, erinnern sie an diese fundamentalen Werte des Zusammenlebens, die wir eben gerade nicht selber leisten können. Das Wesentliche ist Geschenk, «Gnade», daran erinnert das Gebet. Das Gebet ist der allererste und der letzte Dienst, den wir als Kirche aneinander und füreinander leisten können. So liegen in vielen Kirchen, Räumen der Stille oder etwa im Bahnhof oder am Flughafen Gebetsbücher auf, in denen Menschen ihre Anliegen eintragen können. Wer nimmt sich dieser Menschen an? Im Gebet füreinander zeigt sich das «Priestertum aller Gläubigen». Es braucht keine besonders heiligen Menschen, die beten, denn durch die Taufe sind wir alle «geheiligt» und zum Gebet fähig. Das persönliche Gebet beginnt mit dem Dank, führt in die Bitte um Vergebung und öffnet sich für die Anliegen der Mitmenschen. So wird es zum gemeinsamen Gebet. Das gemeinsame Gebet ist das, was uns zusammenhält. Es ist

die Basis unserer Gemeinschaft, in Familie, Gemeinde und über die Grenzen der einzelnen Kirchen hinweg. Was Christenmenschen im gemeinsamen Gebet erfahren, können sie im Tun des Guten umsetzen. Und dabei wird der eigene Herzenshorizont weit und umfasst Menschen in Not auf der ganzen Welt. Das sind keine leeren Worte, denn Gott hört sie. Und wer um Frieden bittet, kann nicht für Krieg leben. In diesem Sinn «vermag das Gebet eines Gerechten viel» (Jakobus 5, 16)! Und: Es ist kostenlos und doch unbezahlbar. Michel Müller Kirchenratspräsident

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Globalbericht zur Landeskirche

Ohne Beutel und Tasche Der Mut und das Gottvertrauen, mit denen die Reformatoren vor 500 Jahren die gesellschaftlichen Umwälzungen in Europa mitprägten, geben auch heute noch Antrieb, sich zuversichtlich den Herausforderungen der Gegenwart zu stellen.

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«Denn Gottes Wort ist gewiss und irrt nicht. Es ist klar, lässt nicht im Dunkeln tappen. Es erklärt sich selbst, legt sich selbst aus und erhellt die menschliche Seele mit allem Heil und aus allen Gnaden.» Das sagte Huldrych Zwingli in einer 1522 gehaltenen und bei Christoph Froschauer gedruckten Predigt, die heute unter dem Titel «Die Klarheit und die Gewissheit des Wortes Gottes» bekannt ist. Zwinglis Vertrauen in die leuchtende Kraft von Gottes Wort ist unerschütterlich. Er glaubt nicht bloss, dass dieses Wort wahr ist. Er glaubt auch, dass es selbstevident ist. Der Heilige Geist stellt in Zwinglis Erfahrung und in seiner Argumentation sicher, dass sich dieses Wort jedem von uns so klar erschliesst, dass sich Rückfragen oder Zweifel erübrigen. Zurzeit findet, und zwar weit über die Grenzen der Kirche hinaus, eine intensive Auseinandersetzung mit Huldrych Zwingli und der Zürcher Reformation statt. Der Grund ist offensichtlich: 2017 jährt sich der Beginn der Reformation zum 500. Mal. So lernen wir noch einmal, mit welchem Tempo damals die Formen und Strukturen der Kirche umgepflügt wurden, damit sich Gottes Wort jedem Einzelnen erschliessen kann: Innert weniger Jahre war die Messe abgeschafft, die Bibel in einem kollektiven Übersetzungsakt in eine verständliche Sprache übersetzt, die Kirche auf völlig neue und überraschende Art und Weise relevant gemacht, und zwar sowohl für

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das individuelle Seelenheil wie auch für das gesellschaftliche Zusammenleben. Die Beschäftigung mit dieser Zeit macht Mut, und sie gibt uns die Hoffnung, dass solche Relevanz auch 500 Jahre später möglich ist. Zurzeit wird diese Hoffnung allerdings auf eine harte Probe gestellt. Die Zerklüftung und Parzellierung der Gesellschaft ist augenfälliger denn je. «Fake News» strapazieren nicht nur die Wahrheit, sondern stellen auch die abgründige Frage, ob Menschen überhaupt an der Wahrheit interessiert seien. Oder glauben sie lieber Dinge, von denen sie zwar wissen, dass sie unwahr sind, Hauptsache aber, sie passen ins eigene Weltbild? Mit Metaphern wie «Blase» und «Echoraum» versuchen wir zu beschreiben, wie diese Parzellierung der Gesellschaft funktioniert: Die Menschen, so die Hypothese, bewegen sich nur noch in Blasen von ihresgleichen. Facebook beispielsweise fördert diese Tendenz, indem das Netzwerk mir primär Posts und News mit Inhalten anbietet, die meinen Werten und Anschauungen entsprechen. So wird die Blase zur Gemeinschaft, und die Gemeinschaft zum Echoraum: Überall höre ich meine Meinung, das wirkt wie warmer Applaus und ermutigt mich, sie noch radikaler und lauter kundzutun. Auch unsere Kirche ist vor Blasenbildung nicht gefeit. Keine Blase mit Hate-Speech und Fake News zwar, aber dennoch eine Blase im Sinn einer abgegrenzten sozialen

Gruppe mit wenig Aussenkontakt. Jedenfalls kann man so die «Lebensweltenstudie» lesen, die 2012 im Auftrag der Zürcher Kirche erstellt wurde. Diese Studie kam zum Schluss, dass in der reformierten Kirche grob gesagt zweieinhalb von zehn Lebenswelten vertreten sind. Das würde heissen, dass man auch in der reformierten Kirche primär auf seinesgleichen trifft. Und weil wir uns so ähnlich sind, verstehen wir uns so gut und verstehen in der Folge umso weniger, warum andere uns nicht verstehen. Das Reformationsjubiläum ruft in Erinnerung, dass dies kein Zustand ist, in dem man sich einrichten darf. Deshalb ist diese Kirche «semper reformanda». Deshalb zum Beispiel trafen sich im September 2016 im Kirchgemeindehaus Zürich Neumünster 400 Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger. Der Kirchenrat hatte zum Start der Vernehmlassung zum Reformprozess «KirchGemeindePlus» eingeladen. Der Anlass war von einer mutigen Stimmung getragen. Man spürte den Willen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, für die Relevanz der Kirche zu kämpfen. «Kirche ist überall, wo Menschen durch Glaube, Liebe und Hoffnung das Reich Gottes in Wort und Tat bezeugen», formuliert die Kirchenordnung. Dieses «überall» will beim Wort genommen werden. Reformationsjubiläum und «KirchGemeindePlus» bedeuten in dieser Hinsicht dasselbe: Wir nehmen die «Selbstprovinzialisierung» nicht hin. Erneut stellen wir unsere Strukturen und Formen zur Disposition. Die Entwicklung hin zu regionalen Kirchenräumen soll eine Diversität kirchlicher Formen fördern, welche die Verengung auf einzelne Lebenswelten aufbricht.


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Der Kirchenrat (v. l. n. r.): Andrea Marco Bianca, Bernhard Egg, Esther Straub, Daniel Reuter, Kirchenratspräsident Michel Müller, Thomas Plaz-Lutz, Katharina Kull-Benz, Kirchenratsschreiber Walter Lüssi.

Getragen ist dieser Aufbruch vom Glauben an eine Kirche, die nahe, vielfältig und profiliert ist. Diese drei Begriffe hat der Kirchenrat als Vision einer relevanten Kirche über seine Legislaturziele 2016 bis 2020 gesetzt. An ihnen orientiert sich auch der Reformprozess «KirchGemeindePlus»: 1. Wir feiern und bezeugen, dass Gott den Menschen nahe ist. Und zwar allen gleichermassen. Das ist anstrengend. Die Gefahr besteht, dass wir uns lieber den einfach zu erreichenden Lebenswelten zuwenden, z. B. den Postmateriellen. Das Evangelium von Jesus Christus gilt aber zunächst gerade den Anderen: Den ökonomisch Abgehängten, den bildungsmässig schlecht Gestellten, den gesellschaftlich Desintegrierten. Sie dürfen nicht nur als Hilfeempfänger in den Blick kommen. Evangelisch gesprochen ruft Gott gerade sie in seine Nähe. 2. Wir sind vielfältig wie Gottes Schöpfung. Unterschiedlichste Men-

schen gestalten unsere Kirche und geben dem Evangelium ihren persönlichen Ausdruck. Das geschieht nicht von selbst. Dazu braucht es gezielte Massnahmen. Zum Beispiel bei Behörden, Angestellten und Pfarrschaft: Sieben der zehn Lebenswelten sind hier kaum vertreten. Das können wir ändern, sei es bei der Suche nach neuen Behördenmitgliedern, sei es bei der Nachwuchsförderung für kirchliche Berufe. 3. Wir sind profiliert in der Kraft des Heiligen Geistes. Über die Grenzen unserer Kirche hinaus sind wir bestrebt, dem Wohl aller Menschen zu dienen. Absichtslos geschenkte Liebe kann Echoräume aufbrechen, sie kann von Hass und Furcht gezeichnete Menschen irritieren, manchmal sogar konvertieren. Das führt zurück zur Klarheit und Gewissheit von Gottes Wort. Denn christliche Wahrheit war nie eine, die sich beweisen lässt. Sie ereignet sich, zum Beispiel dann, wenn wir

als Christinnen und Christen zur Defragmentierung in unserer Gesellschaft beitragen und schliesslich gemeinsam, unabhängig von Bekenntnis und Herkunft, zur Deutung gelangen: Wir sind versöhnt. Zwingli beschliesst seine Predigt über die Klarheit und Gewissheit von Gottes Wort mit einem Katalog von zwölf Punkten, die uns helfen sollen, zwischen wahrer und falscher Predigt zu unterscheiden. In Punkt 7 nennt er folgendes Erkennungsmerkmal: Gottes Wort «sucht nicht seinen eigenen Nutzen. Darum wies Christus seine Jünger an, weder Beutel noch Tasche mit sich zu tragen.» Daran ist auch unser Aufbruch zu messen.



VerkĂźndigung und Gottesdienst

Stallweihnacht in Hinwil


Verkündigung und Gottesdienst

Gemeinsam beten verbindet Neuer Andachtsraum als «Oase der Stille» im pulsierenden Flughafen: Wenn Angehörige verschiedener Religionen miteinander und nebeneinander beten.

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Ein Sonntagnachmittag im November 2016. In der Mitte des neuen Andachtsraums der Flughafenkirche steht ein Kerzenkorpus, auf dem eine einzelne Kerze brennt. Auf den Stühlen, die elliptisch darum herum angeordnet sind, sitzen Vertreter des Flughafens und der Weltreligionen neben Menschen, die am Miteinander der Religionen interessiert sind. Der Raum ist zum Bersten voll. Nach Kurzimpulsen von Personen, die an der Entstehung des neuen Andachtsraums beteiligt waren, bildet das eigentliche Einweihungsritual das Zentrum der Feier. Nacheinander vollziehen die Vertreterinnen und Vertreter der Religionen und Konfessionen je eine rituelle Handlung, rezitieren einen heiligen Text, sprechen ein Gebet und bringen so ihre Wünsche für diesen besonderen Ort zum Ausdruck. Dazu zündet jeder eine Kerze an und stellt sie auf den Korpus in der Mitte des Raumes – ein einfaches verbindendes Ritual. Während an manchen Flughäfen getrennte Räume für Menschen verschiedener Religionen zu finden sind, werden die Gebetsräume am Flughafen Zürich von allen Religionen gemeinsam genutzt – eine bewusste Entscheidung auch der drei beteiligten anerkannten Kirchen. So kommt der neue Andachtsraum mit stark reduzierter religiöser Symbolik aus. Die Offenheit verlangt von allen gewisse Abstriche; so fehlen beispielsweise Waschgelegenheiten für Muslime, während manche Christen ein Kreuz oder das Allerheiligste vermissen. Trotz des Verzichts auf religiöse Symbole ist der Raum weit mehr als

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ein blosser Mehrzweckraum; durch seine Gesamtgestaltung, mit einer offenen Symbolik an den Wänden, strahlt er unverkennbar eine sakrale Atmosphäre aus. Inmitten des pulsierenden Flughafenlebens ist der Andachtsraum eine Oase der Stille. Dass darin religionsübergreifende Feiern stattfinden, ist zwar eine Seltenheit – alltäglich ist hingegen, dass Menschen verschiedener Religionen gleichzeitig darin beten. Spricht man die Menschen, die da ein und aus gehen, darauf an, so zeigt sich ein überraschendes Bild: Für den Grossteil scheint das Neben-

einander eine Selbstverständlichkeit zu sein – kaum jemand stört sich daran, dass gleichzeitig andere Menschen auf ihre eigene Art beten, manche empfinden das leise Gebetsgemurmel, das den Raum bisweilen erfüllt, gar als etwas Beruhigendes. Und immer wieder bringen Menschen durch ihre Beiträge im Anliegenbuch oder im direkten Gespräch mit den Seelsorgenden ihre Freude und Dankbarkeit zum Ausdruck, dass es einen solchen Ort gibt, an dem alle Menschen ungeachtet ihrer religiösen oder weltanschaulichen Ausrichtung willkommen sind.

Im pulsierenden Flughafen einen Ort der Stille zu haben, kann Wunder wirken – Einweihungsfeier der neuen Flughafen-Kapelle im November 2016.


11 Nicht allen Tauffamilien fällt es gleich leicht, in einer besonderen Konstellation vor die sonntägliche Gemeinde zu treten – neue Taufformate bieten Auswege.

Neue Wege bei der Taufe Nicht allen Familien entspricht der Rahmen, in dem Taufen durchgeführt werden. Einzelne Kirchgemeinden versuchen es daher mit neuen Formaten. Mit Partner und Paten neben der Pfarrerin am Taufstein zu stehen, ist nicht jedermanns Sache. Für manche ist die Hürde wegen besonderer Familienverhältnisse gross, sich im Sonntagmorgen-Gottesdienst vor die Gemeinde hinzustellen. Darum hat sich die Kirchgemeinde Uster entschlossen, eine etwas andere Tauffeier anzubieten. Diese richtet sich explizit an Patchworkfamilien oder Alleinerziehende und findet nicht am Sonntagmorgen statt. Die erste dieser «fröhlich farbigen» Tauffeiern mit anschliessendem Grillfest im Kirchgarten stiess 2016 auf grossen Anklang. Acht Familien nahmen teil, mit denen kein lokaler Pfarrer zuvor Kontakt gehabt hatte. Zwar erwiesen sich die Vorbereitungen etwas aufwendiger als gewohnt, da die Beteiligten in instabileren Verhältnissen leben. Doch die Feier gestaltete sich farbig und vielseitig. Zudem bot sie Raum und Zeit für die Beteiligung

der Angehörigen, indem etwa ein Grossvater Flöte spielte und ein Geschwister ein Stück am Klavier vortrug. Sogar den Blumenschmuck in der Kirche brachten Grosseltern selber mit. «Eine selten grosse Beteiligung bei der Gestaltung der Feier – von Menschen, bei denen die traditionelle Kirche im Leben sonst kaum vorkommt», resümierte der Pfarrer. In Uster steht nach dem erfolgreichen Start bereits fest, dass das neue Taufformat in den kommenden drei Jahren fortgesetzt wird. Auch andere Kirchgemeinden experimentieren mit Spielarten der klassischen Taufe. In Zürich Höngg etwa wurde die «Tauffeier um halbzwölf» lanciert. Diese setzt nach dem üblichen Sonntagsgottesdienst als Feier für möglichst mehrere junge Familien an, die zur Mitwirkung eingeladen sind. Zum neuen Format fand man auch aus praktischen Gründen: Die regulären Gottesdienste waren bis-

weilen mit Taufen überfrachtet, was Eltern und regelmässige Besucher gleichermassen anstrengte. Die «Tauffeier um halbzwölf» erlaubt es nun, sich voll auf die Familien und ihre Kinder auszurichten. Der Entwurf für die neue Kirchenordnung nimmt dieses Bedürfnis ebenfalls auf, und zwar mit der Bestimmung, dass die Pfarrerinnen und Pfarrer «die Taufe in begründeten Fällen ausserhalb des Gemeindegottesdienstes vornehmen» können. Mit Blick auf die unterschiedlichen Lebenswelten und die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung soll damit die Grundlage geschaffen werden, dass Taufen auch in einem anderen Rahmen stattfinden dürfen.


Verkündigung und Gottesdienst

Will im «Wort zum Sonntag» keine Pauschalsätze verbreiten, sondern ihre Sicht deutlich zum Ausdruck bringen: die Dübendorfer Pfarrerin Catherine McMillan.

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Liebevoll Klartext sprechen Catherine McMillan, Gemeindepfarrerin und Botschafterin für das Reformationsjubiläum, sieht das «Wort zum Sonntag» als Chance, auch kirchenferne Menschen mit Gottes Liebe und Barmherzigkeit zu erreichen. Über 25 000 Mal wurde Catherine McMillans «Wort zum Sonntag» im November 2016 auf SRF online angeschaut. Nach der Ausstrahlung am Schweizer Fernsehen SRF erhielt die Dübendorfer Pfarrerin und Botschafterin für das Reformationsjubiläum über hundert Zuschriften, sogar von den Philippinen, aus Spanien und aus Sibirien. Viele dankten ihr für die positiven Worte zum Lesen der Bibel in Gruppen und zu Freikirchen. Bei ihrem nächsten Auftritt nahm die Pfarrerin jedoch nicht Bezug auf die Bibel, sondern erzählte von beglückenden Erfahrungen mit Flüchtlingen. Denn: «Evangelisation ist nicht das Ziel des Worts zum Sonntags», wie sie sagt. Gemäss Konzept von SRF ist dieses Sendegefäss «ein christlicher Kommentar zum Zeitgeschehen» und nicht etwa eine Kanzelrede. Ausgangspunkt ist ein aktuelles Thema, nicht ein Bibeltext, wie im gottesdienstlichen Kontext. Das niederschwellige Angebot sieht McMillan

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als «Chance, unterschiedlichste Menschen mit Gottes Liebe und Barmherzigkeit zu erreichen, die nicht in die Kirche kommen können oder wollen. 300 000 Zuschauerinnen und Zuschauer dürfen wir direkt ansprechen. Sie lassen uns sozusagen in ihr Wohnzimmer hineintreten und entscheiden selber, ob sie zuhören oder wegklicken», sagt sie. Die Resonanz fällt meist sehr positiv aus, viele sind dankbar, nur wenige reagieren enttäuscht oder gar erbost. Zahlreiche Menschen haben nach der Sendung ein Mitteilungsbedürfnis, erzählen von einem Todesfall oder einer spirituellen Erfahrung, schicken ihre Bücher und Aufsätze. Die Pfarrerin beantwortet alle Zuschriften, kann aber nicht alles lesen, was ihr zugestellt wird. Für eine TV-Rede von dreieinhalb Minuten wendet sie mindestens so viel Zeit auf wie für eine Predigt von 20 Minuten. Sie lerne, sparsam und präzis zu schreiben, stringent zu argumentieren: «Pauschalsätze sind

nichtssagend.» Sie muss sich im Voraus vertiefter mit allen Themen auseinandersetzen, um sicher argumentieren zu können. Denn die Botschaft ist sehr kurz, die Zuschauerinnen und Zuschauer können nicht mit der Liturgie «aufgefangen» werden. Daher überlegt sie sich bei jedem Wort, wie es bei verschiedensten Menschen ankommen könnte, «welche Glocken bei ihnen wohl klingen». Und sie überlegt sich, wie wichtig ihr die Botschaft ist – «ob ich auch bereit bin, einige zu verärgern, um der Sache willen». Die «Sache» ist für sie das Evangelium der Liebe Gottes mit allen Konsequenzen – Menschenwürde, Freiheit und Solidarität. «Ich versuche, liebevoll Klartext zu sprechen», sagt sie. Niemals aber dürfe die Rede von Jesus rechthaberisch oder ausgrenzend sein. Vielmehr gehe es darum, «leidenschaftlich Kirche für andere zu sein».


Auch Gesten können erzählen Eine Schulung in «Liturgischer Präsenz» trägt dazu bei, dass Pfarrerinnen und Pfarrer die Wirkung ihrer Person im Gottesdienst besser reflektieren und bewusst damit umgehen. «Was ist mit dir geschehen?» Die Reaktionen sind nicht immer so unmittelbar wie diese, die eine Pfarrerin auf ihren Gottesdienst am ersten Sonntag nach dem Liturgie-Kurs von einem Kirchenpfleger erhalten hat. In den letzten zwölf Jahren haben Hunderte von Pfarrerinnen und Pfarrern vom Angebot «Liturgische Präsenz» mit dem deutschen Regisseur und Filmemacher Thomas Kabel profitiert. 2010 lud die Arbeitsstelle Aus- und Weiterbildung Pfarrschaft A+W Thomas Kabel zu ersten Kursen in der Ausbildung ein. Neben dem Grundkurs, der seit sechs Jahren fester Bestandteil des Vikariats ist, gibt es heute Vertiefungskurse in der Weiterbildung für die ersten Amtsjahre und im Weiterbildungsprogramm

zur Predigt, zu Kasualien oder zur Einbindung von weiteren Personen in der Mitwirkung am Gottesdienst. Zunächst mussten aber Widerstände abgebaut werden. Einige waren skeptisch, ob Pfarrerinnen und Pfarrer von einem Nicht-Theologen etwas lernen konnten, ob das nicht alles bloss Theater sei. Die Bezeichnung «Liturgische Präsenz» löste bisweilen Missverständnisse aus. Einerseits war «liturgisch» – ein Fremdwort aus dem Griechischen, das alles rund um den Gottesdienst bezeichnet – bei einigen Reformierten nicht geläufig. Andererseits wurde der Begriff «Präsenz» manchmal auf gewisse Gesten reduziert, etwa nach dem Motto: Wenn du die Hände beim Segen auf diese Weise hältst, dann bist

Nicht nur Bilder sagen oft mehr als Worte, sondern auch Gesten und Mimik. Wer sie reflektiert, kann sie in die Gestaltung einbeziehen (Ordinationsgottesdienst im Grossmünster).

du präsent. «Präsenz» ist aber umfassender und betrifft alle vier Ecken des klassischen KommunikationsVierecks: Wer bei sich, bei Gott, bei den Menschen und bei der Sache ist, ist präsent. Dies zu erreichen, braucht aber ein An-sich-Arbeiten, denn der Mensch hat oft von klein auf Angst davor, vor anderen Menschen zu stehen und zu sprechen. Die Kurse bieten einen geschützten Raum, wo die Teilnehmenden die Arbeit an sich beginnen können. Durch das Feedback von anderen Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern gewinnen sie eine Sensibilität für die Art, wie sie wirken. Durch das Coaching von Thomas Kabel und von Co-Leiter Henry Sturcke, einem Pfarrer im Ruhestand, der von Kabel zum Trainer ausgebildet wurde, werden Varianten erforscht und ausprobiert. Es gibt keine Rezepte, die für alle passen. Stattdessen wird nach Wegen gesucht, wie die individuelle Persönlichkeit natürlicher und wirkungsvoller im Gottesdienst zur Geltung kommt.

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Verkündigung und Gottesdienst / Einblicke

Einblicke Wetzikon sucht nach neuen Gottesdienstformen

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Für die Ausarbeitung eines neuen Gottesdienstkonzeptes wurde in der Kirchgemeinde Wetzikon eigens eine Arbeitsgruppe einberufen. Neben der Analyse der bestehenden Gottesdienstformen wurden die Mitglieder der Kirchgemeinde zu einer Umfrage eingeladen. Die Auswertung erfolgte öffentlich. Mit verschiedenen Anpassungen sollen die Gottesdienste noch besser auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kirchgemeindemitglieder abgestimmt werden. Die beiden Chöre (Kantorei und Gospelchor) wurden grosszügig unterstützt, damit sie ihre Auftritte planmässig durchführen konnten. Insbesondere das Konzert der Kantorei Anfang Oktober und jenes des Gospelchors im Advent 2016 lockten viele Besucher und Besucherinnen in die Kirche.

Der Wetziker Gospelchor begeistert mit einem attraktiven und abwechslungsreichen Programm.

brachten das Thema im Januar als Cabaretprogramm auf die Bühne. An zwei Abenden spielten sie in der Kirche vor vollen Rängen «Das gross Ärr» und verkörperten verschiedene Charaktere, die je auf ihre Weise das Reformationsjubiläum in Szene setzen wollten: Eine Pfarrerin plädierte für mehr Action, ein Pfarrer, der kurz vor einem Burnout stand, drückte auf die Bremse, eine andere wollte es allen recht machen. Entstanden ist ein humoristisches Programm mit Tiefgang, das die Kirche in Uster zweimal zu füllen vermochte und dem Publikum ein grosses Schmunzeln bescherte. Gottesdienst und Musik zum 500. Geburtstag 2016 feierte die Kirchgemeinde Elgg ein geschichtsträchtiges Ereignis: Ihre Kirche wurde 500 Jahre alt. Um

dieses Jubiläum würdig zu feiern, fanden verschiedene Anlässe statt: Zum Auftakt des Jubeljahres feierten die Elgger mit der katholischen Schwesterkirche einen ökumenischen Gottesdienst. Dann standen zwei Emporenkonzerte auf dem Programm, an denen die Orgel von ganz nah bewundert werden konnte. Im Juli feierte dann das ganze Städtchen das «Chilefäscht», und im November kam ein musikalisches Theater viermal zur Aufführung, das eigens für dieses Jubiläum geschrieben und komponiert worden war. Die Szenen markierten dabei einerseits wichtige Stationen in der 500-jährigen Geschichte der Elgger Kirche, anderseits erinnerten sie an Ereignisse, die für das ganze Landstädtchen von Bedeutung waren. An allen Festanlässen sorgten viele freiwillige Helfer und Helferinnen für ein gutes Gelingen.

Auch Humor hat Platz – Reformationsjubiläum in Uster für einmal anders.

Kirche macht Cabaret Wie soll das Reformationsjubiläum gefeiert werden? Die drei Pfarrerinnen und die drei Pfarrer der Kirchgemeinde Uster nahmen diese Frage für einmal nicht ganz so ernst und

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Kirchgemeinde Elgg: Die Geburtstagsglocken kommen unterschiedlich zum Einsatz.


Drucken wie zu Zwinglis Zeiten Am Reformationssonntag 2016 reiste die Kirchgemeinde Feuerthalen in die Zeit Zwinglis zurück: Zum Gottesdienst war der berühmte Zürcher Buchdrucker Christoph Froschauer aus dem 16. Jahrhundert geladen. Christoph Froschauer, alias Marc Lendenmann vom Bibellesebund, brachte eine nachgebaute Druckerpresse jener Zeit mit, die die Besucherinnen und Besucher nach dem Gottesdienst selber bedienen konnten. Am Schluss konnten alle den Psalm 23, gedruckt nach Froschauers Vorgabe, mit nach Hause nehmen.

Die Eglise réformée française de Zurich an der Schanzengasse in Zürich.

Eglise réformée: Die Landeskirche auf Französisch! Culte de l’enfance – pastorale des familles à l’Eglise réformée française de Zurich: Un programme d’éveil à la foi, de catéchèse de l’enfance et de catéchèse d’adolescents et préadolescents est en route depuis des années à l’Eglise réformée française. Ce travail maintenant donne ses fruits et

15 Der Zürcher Buchdrucker Christoph Froschauer alias Marc Lendenmann vom Bibellesebund mit einer nachgebauten Druckerpresse aus dem 16. Jahrhundert zu Besuch in Feuerthalen.

c’est pour ça que 2016 l’Eglise avait la joie de réunir quelque 40 familles et leurs enfants autour du témoignage auprès des plus petits et des plus jeunes. Une fois par mois, des rencontres dominicales – associées au culte – pour le catéchisme et le culte de l’enfance et des rencontres trimestrielles pour les petits en âge préscolaire consolident une pastorale de familles dans un esprit d’ouverture et de collaboration entre les parents et une équipe de bénévoles. En 2016, ces activités se sont vues enrichies par une rencontre-conférence, où 45 parents et enfants se sont retrouvés. La liturgie – présidée par le pasteur et animée par les moniteurs – a été célébrée simultanément à une conférence sur «L’image de l’enfant dans le Nouveau Testament» de Daniel Marguerat, professeur émérite de la Faculté de théologie de Lausanne. La conférence a permis à tous de s’exprimer dans un esprit de partage qui fonde les bases d’un ministère de familles à long terme.

Cette rencontre s’est terminée par un repas simple pour permettre aux adultes de mieux faire connaissance et aux enfants de se faire des copains, car ces familles sont réparties dans tout le canton de Zurich et ont peu d’occasion de se rencontrer. La démographie des francophones change progressivement à Zurich: Depuis quelques années L’Eglise réformée française est devant l’arrivée ininterrompue de nouvelles familles. Elle accomplit ainsi son mandat d’être la «Landeskirche auf Französisch», disponible pour toute et tout francophone passant ou prenant domicile dans notre canton.


Diakonie und Seelsorge


Die Welt an einem Tisch: «Café Welcome« in Dübendorf


18 Wer etwas erreichen will, sollte systematisch vorgehen: Der Erfolg des «Café Welcome» in Dübendorf gibt den Initiantinnen recht.

Vom Konzept zum Café Statt einfach drauflos zu wirken, hat die Kirchgemeinde Dübendorf ihre sozialdiakonische Arbeit systematisch geplant – unter Einbezug der Öffentlichkeit. Wie erstellt man ein Diakoniekonzept? Vor diese Herausforderung sah sich 2015 die Kirchenpflege der Kirchgemeinde Dübendorf gestellt, nachdem sie Handlungsbedarf festgestellt und eine Arbeitsgruppe eingesetzt hatte. Als Erstes erstellte die Sozialdiakonin eine Liste der sozialen Institutionen und Vereine am Ort, um Schlüsselpersonen ausfindig zu machen. Mit über 30 von ihnen führte die Arbeitsgruppe Interviews. Die Personen schätzten es sehr, dass die Kirche auf sie zukam. Ihre Aussagen untermauerten die statistische Sozialraum-Analyse qualitativ. 2015 trat die Kirchenpflege an die Öffentlichkeit. Etwa 100 Leute aus der Politik, dem Schul- und Sozialwesen waren an einem Abend im Oktober anwesend. Mit ihnen wurden die Ergebnisse an verschiedenen Tischen diskutiert und Ideen entwi-

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ckelt, wie das soziale Netz in Dübendorf gestärkt werden könnte. Die Leitfrage: Wie und wo werden Menschen ermächtigt, ihre Probleme anzupacken? Dieser Abend löste viel Schub aus! Die Kirchenpflegerinnen und -pfleger staunten, dass sich so viele Leute verpflichteten, sich in Arbeitsgruppen den brennenden Themen anzunehmen. Besonders freut es die Kirchenpflege, dass sie zu einer Drehscheibe für die Vernetzung werden konnte. Als Kirche ist sie bestrebt, dass ihre Angebote neben jenen von Stadt und Vereinen ergänzend und unterstützend wirken. In der Arbeitsgruppe haben sich drei neue Schwerpunkte herauskristallisiert: der Flüchtlingstreff «Café Welcome», das «Bruggekafi», das Beratung anbietet, sowie ein überkonfessioneller Besuchsdienst. Der erste Schwerpunkt wurde 2016 um-

gesetzt. Es war einfach, Freiwillige zu finden. Das «Café Welcome» findet jeden Mittwochnachmittag statt. Es gibt für alle ein einfaches Mittagessen, Kaffee, Tee und Kuchen. Informationen werden ausgetauscht und Menschen kommen miteinander ins Gespräch. Die Freiwilligen übernehmen verschiedene Aufgaben, die von der Sozialdiakonin koordiniert werden. Daneben entstand der politisch und konfessionell neutrale Verein «IG Flüchtlingsarbeit Dübendorf», der weitere Projekte plant. Die beiden anderen Schwerpunkte sind in der Anlaufphase. Im «Bruggekafi» bieten zu bestimmten Zeiten eine Sozialdiakonin und ihre katholische Kollegin niederschwellige Sozialberatung an.


Diakonie und Seelsorge

Per Tandem zur Integration Mit ihrer Aktion «Flucht.Punkt» ist die Landeskirche eine wesentliche Stütze in der Flüchtlingsarbeit im Kanton Zürich. In der Schweiz wurden 2016 ein Drittel weniger Asylgesuche eingereicht als im Vorjahr, trotzdem blieb und bleibt das Thema Flüchtlingshilfe aktuell. Nicht nur die neu angekommenen, auch die schon länger hier lebenden Flüchtlinge brauchen Begleitung und Unterstützung, Deutschunterricht und Tagesstrukturen, Wohnungen und Arbeit. Umso erfreulicher ist es, dass die 2015 gestartete Aktion «Flucht. Punkt» – ein Aufruf an die Kirchgemeinden, sich für Flüchtlinge zu engagieren – auch 2016 eine wachsende Resonanz fand. Eine Umfrage ergab, dass sich rund die Hälfte aller Kirchgemeinden in irgendeiner Form für Asylsuchende und Flüchtlinge engagiert: mit Wohnraum, mit Treffpunkten, mit Deutschunterricht, mit Freizeitangeboten oder mit so genannten Tandemprojekten,

bei denen Freiwillige regelmässige Kontakte mit einer geflüchteten Person oder Familie pflegen und sie in Alltagsfragen wie Schule, Gesundheit, Einkaufen, Wohnen und Arbeiten unterstützen. Als ein im Hinblick auf «KirchGemeindePlus» – also das Zusammenwachsen von Kirchgemeinden – wegweisendes Beispiel sei hier das «Ämtler Tandem» erwähnt. Unter Führung der Kirchgemeinde Mettmenstetten leisten alle 13 reformierten Kirchgemeinden des Bezirks Affoltern einen finanziellen Beitrag an die Stelle einer Projektleiterin. Diese sucht und koordiniert Freiwillige im ganzen Bezirk und der regionale Sozialdienst vermittelt ihnen die Asylsuchenden. Die Freiwilligen treffen sich regelmässig zum Erfahrungsaustausch und sind untereinander gut vernetzt.

«Ämtler Tandem»: Freiwllige treffen sich zum Erfahrungsaustausch, um die Angebote für die Flüchtlinge zu koordinieren und weiter auszubauen.

Sie entwickeln weitere Angebote wie etwa eine Börse für Möbel und Gebrauchsgegenstände oder lokale Treffpunkte in einzelnen Dörfern, wo sich Einheimische und Zugewanderte regelmässig treffen, deutsche Konversation üben, Kleider nähen oder die Bevölkerung zu kulinarischen Spezialitäten der Herkunftsländer einladen. Das vom Diakoniekredit der Landeskirche mitfinanzierte Projekt wurde Anfang 2016 lanciert und umfasst mittlerweile bereits etwa 50 Tandems. Die Gesamtprojektleiterin wird bei der Suche von Freiwilligen von zwei weiteren Verantwortlichen im Unter- und im Oberamt unterstützt. Das «Ämtler Tandem» ist nur eines von zahlreichen Beispielen kirchlicher Integrationsarbeit, die sowohl in reformierten wie auch katholischen Kirchgemeinden und oft auch gemeinsam geleistet wird. Die ökumenische Zusammenarbeit wurde durch die Flüchtlingsarbeit intensiviert, auch auf kantonaler Ebene: Ein von der Reformierten und der Katholischen Kirche gemeinsam entwickeltes Weiterbildungsangebot für Freiwillige im Migrationsbereich stiess auf grosses Interesse und kann von Kirchgemeinden und Pfarreien kostenlos gebucht werden.

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20 Miteinander aktiv in Wädenswil: Ein Wand legal zu besprayen, macht erst recht Spass.

Miteinander aktiv! Im Wädenswiler Ortsteil Berg entstand in vorbildlicher Kooperation von Jugendarbeit, Schule und Kirche ein Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche. Wie kam es dazu, dass sich 12 bis 20 Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren alle zwei bis drei Monate zu gemeinsamen Aktionstagen treffen, sich dabei kreativ betätigen, Ziele verfolgen und ihr Recht auf Mitsprache wahrnehmen? Mit dem Aufbau eines Beteiligungsprojekts in der Freizeit von Schülerinnen und Schülern im ländlichen Raum hat die Kirchgemeinde Wädenswil ein aktuelles lokales Bedürfnis aufgenommen. Ausgangspunkt war die mangelhafte Integration der Kinder aus dem Ortsteil Berg in kirchliche und städtische Projekte der Jugendarbeit und ebenso die Problematik des Übertritts in die Oberstufe. Die Sozialraum-Analyse, die durch die Jugendarbeiterin der Kirchgemeinde durchgeführt wurde, ergab, dass die Zielgruppe des Projekts mit den Auswirkungen der aktuellen Trends zu kämpfen hat: Globalisierung, Mobilität, Indivi-

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016

dualisierung und Wertewandel sind die konkreten Herausforderungen. In Zusammenarbeit mit zwei Kooperationspartnern, der Primarschule und der städtischen Jugendarbeit, entwickelte sich im Frühjahr das Beteiligungsprojekt «Miteinander aktiv». Dabei wird mit dem Angebot von Aktionstagen die Möglichkeit zur Begegnung und Gemeinschaft geschaffen, primär innerhalb des Ortsteils Berg, als Fernziel auch für die Kinder und Jugendlichen im Ortskern von Wädenswil. Die Ideen für die Aktionsnachmittage liefern die Kinder und Jugendlichen selber. In Pausengesprächen und Randstunden, welche die Primarschule einrichtet, gelingt es dem Projektteam, die Ideen zu bündeln und die Umsetzung anzuleiten. Gruppen von Kindern gestalten Flyer für die Anlässe und verteilen sie. Zu den Highlights gehörten 2016 ein Sprayevent, die Einwei-

hung eines neuen Sprungbretts für den Weiher, ein Kinoabend und ein Schlittelplausch. Vergnügen und Gemeinschaft stehen zwar im Vordergrund, aber auch die Auseinandersetzung mit Bedürfnissen ist zentral. Diakonie heisst, Kirche vor Ort zu sein. In diesem konkreten Beispiel bedeutet es, sehr jungen Menschen zuzuhören, sie ernst zu nehmen und sie zu befähigen. Dies erreicht man, indem projektspezifisch gearbeitet wird und Einzelne miteinbezogen werden. Das Projekt will nicht zuletzt auch Mut machen, sich als Kirche auf andere Institutionen, die im selben Segment arbeiten, zu zu bewegen. Erfahrungsgemäss wird die Kirche dabei als gleichwertige Partnerin ernst genommen und geschätzt.


Diakonie und Seelsorge

Longseller mit Wirkung «Lösungsorientierte Seelsorge» (LOS) ist eine bewährte Methode, das Beste aus Gesprächssituationen zu machen. Sie ist aber auch in anderen Momenten hilfreich. Seit 1998 hat die Pfarrerin und Psychotherapeutin Verena Meyer die Kurse in «Lösungsorientierter Seelsorge» (LOS) entwickelt, die zu einem beispiellosen Erfolg in der Ausund Weiterbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer (A+W) wurden. Die Methode verbindet Fragetechniken der «Lösungsorientierten Kurzzeittherapie» mit einer tiefenpsychologischen Wahrnehmung der Beziehungsdynamik. Der Bedarf war von Anfang an so gross, dass aus dem ursprünglichen Kurs von fünf Tagen fünf Module zu je fünf Tagen wurden. Seit 2010 ist es auch möglich, ein CAS in «Lösungsorientierter Seelsorge» an der Universität Bern zu erwerben (CAS in Pastoral Care and Pastoral Psychology). Über 1000 Personen

haben mindestens am Modul LOS 1 teilgenommen. Das Geheimnis liegt insbesondere darin, dass LOS nicht nur eine Gesprächsführungsmethode für die Seelsorge ist, sondern auch eine Haltung, die in ganz unterschiedlichen Gesprächssituationen Wunder wirkt – in der beiläufigen Begegnung vor dem Coop, beim Konf-Besuch, im Mitarbeitergespräch, in Konfliktsituationen in der Kirchenpflege. Das ist der Grund, weshalb auch Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone LOS als Bereicherung empfinden. Seit Neuestem wird auch ihr eigener Studiengang in LOS von Fachhochschulen als äquivalent zu einem CAS anerkannt. Der Kern der Arbeit in LOS ist die Analyse von Gesprächsmit-

schnitten auf Video: Eine Teilnehmerin geht in die Rolle eines Klienten, den sie in einer schwierigen Situation beraten hat. Ein Teilnehmer geht in die Rolle der Beraterin. Die Kamera filmt die nachgespielte Gesprächssequenz. Dann kommt die Analyse, die Bauchweh macht, aber auch weiterbringt: Die Gruppe schaut sich das Gespräch nochmals an, Schritt für Schritt, Intervention für Intervention. Die Beraterin erläutert, was sie mit dieser Frage, mit jenem Einwurf beabsichtigt hat. Man sieht, was die Intervention bewirkt, berät, was es für Alternativen gäbe. Die Konfrontation mit der eigenen Wirkung, mit den blinden Flecken ist Selbsterfahrung im besten Sinn. Gespräch für Gespräch, Kurs für Kurs wird die Gesprächsführung selbstverständlicher. Die Teilnehmenden wenden die Interventionen zunehmend flexibler an, bis mit der Zeit aus der Methode wirklich eine Haltung geworden ist.

Ein Gespräch führen heisst nicht bloss miteinander reden. Wer methodisch vorgeht, kann mehr bewirken.

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Diakonie und Seelsorge / Einblicke

Einblicke Vielfältige Aufgaben in Spitälern und Psychiatrie

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Die Reformierte Kirche ist mit rund 26 Pfarrstellen in allen Akutspitälern und psychiatrischen Kliniken im Kanton Zürich präsent. Selbstredend nahm im Alltag der Spital- und Klinikseelsorgenden die Begleitung von Patienten auch im Berichtsjahr den grössten Anteil ein. Vermehrt ist jedoch die Seelsorge mit ihren breit aufgestellten Kompetenzen für weiteres Engagement gefragt. So zum Beispiel für Unterrichts- und Weiterbildungsmodule für Angestellte aller Verantwortungsstufen: Reinigungsdienste werden geschult im Umgang mit schwierigen Patientensituationen, Lernende auf dem Weg zum Fachangestellten Gesundheit im Umgang mit Sterbenden, und Ärztinnen und Ärzte belegen beim Spitalpfarrer oder der Spitalpfarrerin Fortbildungen zum Thema «Macht und Ohnmacht». Vielerorts bringen die Seelsorgenden ihr liturgisches, kulturelles und interreligiöses Wissen beim Gestalten von «Räumen der Stille» ein. Für die Zertifizierung von Palliative Care-Abteilungen waren die Seelsorgenden in mehreren Spitälern als Fachpersonen für Spiritual Care von zentraler Bedeutung. Gerade in den Regionalspitälern, die von grossen Umstrukturierungen betroffen sind, sind viele Mitarbeitende verunsichert und suchen ein vertrautes Gespräch mit der Seelsorge. Meditationen über Mittag oder am frühen Abend finden in verschiedenen Institutionen statt und werden vor allem von Mitarbeitenden besucht.

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016

Universitätsspital Zürich: Glasfenster von Max Rüedi mit Fisch und dunkler Sonne

Interreligiöse Zusammenarbeit in den Gefängnissen Auch 2016 war von den reformierten und katholischen Gefängnisseelsorgenden viel interreligiöses Fingerspitzengefühl gefragt. In der JVA Pöschwies bekam die reformierte Seelsorge die Aufgabe, ein «Kompetenzzentrum für religiöse Fragen im Massnahmenvollzug» aufzubauen. Dank dem breiten Beziehungsnetz zu Imamen, orthodoxen Priestern, dem Rabbinat und einem Hindupriester konnten die verschiedensten Fragen mit religiösem Hintergrund rasch besprochen werden.

Verkaufsladen im Massnahmenzentrum Uitikon

Im Massnahmenzeutrum Uitikon MZU konnten religionspädagogische Module für die Jugendlichen etabliert werden. Da sie sowohl von Christen wie auch von Muslimen unterrichtet und besucht werden, tragen sie viel zum problemlosen Zusammenleben beider Religionsgemeinschaften im MZU bei. Auf kantonaler Ebene hat sich die «Ökumenische Gefängnisseel-

sorgekommission» neue Statuten gegeben. Über die Vereinigung Islamischer Organisationen Zürich (VIOZ) sind die Muslime nun Mitglied in der Kommission. Diese ist ein beispielhaftes Gremium, in dem Vertreterinnen des Staates (Amt für Justiz), der beiden grossen Kirchen und der VIOZ sich regelmässig über Fragen rund um die seelsorgliche Präsenz in den öffentlichen Institutionen austauschen. Herausfordernde Betreuung von Hochbetagten 2016 hat der Kirchenrat entschieden, Pfarrämter in grossen, regionalen Pflegeeinrichtungen weiterhin mit einem «Inhouse»-Seelsorgeauftrag zu versehen. Rund zehn Pfarrstellen stellt der Kirchenrat für die 20 grössten Pflegeeinrichtungen zur Verfügung. Kleinere, lokale Einrichtungen für betagte und hochbetagte Menschen sollen weiterhin durch die Pfarrämter der Kirchgemeinden begleitet werden. Die Herausforderungen durch die zunehmende Überalterung sind gross, nicht nur für die Kirchen, sondern für die gesamte Gesellschaft. In den Pflegeeinrichtungen beschäftigen sich die Seelsorgenden neben der Begleitung von Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern mit dem zunehmenden Verlangen nach assistiertem Suizid. In allen Bereichen setzte sich die Seelsorge für die Kultivierung eines «Raumes der Sorge» ein, in dem die Begleitung von Sterbenden und Hochbetagten nur im Ausnahmefall an Professionelle delegiert wird, sondern wo sich die Angehörigen und die nachbarschaftliche Gemeinschaft für die Pflege und Betreuung der Hochbetagten engagiert.


Diakonie und Seelsorge / Einblicke

Notfallseelsorger im Einsatz

Notfallseelsorge gefragt wie nie Ende 2016 zählte die Notfallseelsorge Zürich (NFSZH) insgesamt 86 Notfallseelsorgende, wovon 52 reformierte Pfarrerinnen oder Pfarrer sind, die neben Gemeinde- oder Spezialpfarramt Pikettdienste wahrnehmen. 254 Einsätze wurden geleistet und 920 Bezugspersonen nach Suiziden, tödlichen Unfällen oder aussergewöhnlichen Todesfällen betreut. Von diesen Einsätzen waren sechs umfangreicherer Art. Sie benötigten einen Teamleiter vor Ort, der die Arbeit der drei bis vier anwesenden Notfallseelsorgenden koordinierte, an den Abspracherapporten mit Polizei, Rettungskräften und Staatsanwaltschaft teilnahm und für eine reibungslose Betreuungsarbeit verantwortlich war. Zwei Personen (darunter eine Gemeindepfarrerin) absolvierten die Care-Profi-Ausbildung in Bern; an der internen Erstausbildung nahmen sechs Personen teil (darunter drei Gemeindepfarrer und eine Gemeindepfarrerin). Die NFSZH wurde im Berichtsjahr vom Kanton beigezogen, um ihre Erfahrungen und ihr Fachwissen für die Organisation eines muslimischen Konzeptes für Notfalleinsätze im öffentlichen Raum zu organisieren.

Unfalls oder einer Krebserkrankung verstorben; drei Trauerfeiern wurden gestaltet und Menschen in der Trauerphase mitbegleitet. Für alle Angehörigen wurde eine Gedenkfeier in der Liebfrauenkrypta gestaltet. Erfreulicherweise fanden auch eine Taufe und eine Trauung statt. Zu den weiteren Aufgaben gehört die Lehrtätigkeit: An der Polizeischule und der Höheren Fachschule für Rettungsberufe werden Mitarbeitende von Polizei, Berufsfeuerwehr und Rettungsdienst in den Fächern «Ethik» und «Nachsorge» auf ihre künftige Tätigkeit vorbereitet. Bei schönstem Wetter konnte in der Kirche St. Peter der Sommergottesdienst gefeiert werden. Der zugehörige Apéro mit Platzkonzert der Polizeimusik Zürich Stadt lud Gottesdienstbesucher und Touristen zum Verweilen ein. Der Adventsgottesdienst in Pfäffikon mit der Korpsmusik der Kantonspolizei war dann ein würdiger Abschluss des Jahres. Vernetzte Seelsorge im Bundeszentrum für Asylsuchende Die Reformierte und die Katholische Kirche waren auch im dritten Jahr der Testphase im Bundesasylzentrum Juch AOZ in Zürich-Alt-

stetten mit zwei Seelsorgern anwesend. Seit Juli 2016 läuft ein Pilotversuch des Staatssekretariats für Migration SEM: Drei muslimische Seelsorgende bieten im Rahmen von 70 Stellenprozent Seelsorge an. Eine wissenschaftliche Studie begleitet das Projekt und soll es nach einem Jahr auswerten. Der Interreligiöse Runde Tisch im Kanton Zürich begrüsst den Versuch sehr, hatte er doch 2013 beim Bundesamt für Migration eine interreligiöse Erweiterung der Seelsorge angeregt. Das Projekt habe innovativen Charakter und generiere wichtige Erfahrungen, die auch in anderen Bereichen institutionalisierter Seelsorge genutzt werden könnten. Die Seelsorge im Zentrum Juch konnte Mitte Februar 2016 einen eigenen Seelsorgeraum im Zentrum beziehen, ideal gelegen neben Gesundheitsabteilung und Rechtsberatung. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Instanzen, die sich um das Wohlergehen der Flüchtlinge kümmern, wird durch die räumliche Nähe noch verstärkt. Die Vernetzung der Seelsorge konnte ebenfalls ausgebaut werden: Die interne Vernetzung mit den Mitarbeitenden des Zentrums ist gut fundiert und basiert auf Kooperation und gegenseitigem Vertrauen.

Auch Polizei und Rettungskräfte bedürfen der Seelsorge Neben beruflichen Sorgen waren häufig private Probleme oder Trauer Themen der Seelsorgegespräche mit Mitarbeitenden von Polizei und Rettungskräften. Sieben Mitarbeitende sind infolge eines tragischen

Bundesasylzentrum: Die Vernetzung der Seelsorge konnte ausgebaut werden.

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Diakonie und Seelsorge / Einblicke

Die externe Vernetzung mit dem SEM und den Verantwortlichen der Rechtsberatung und der Rückkehrhilfe wurde auch aufgrund eines interreligiösen Projektes intensiviert. Im Aufbau begriffen ist auch die Vernetzung mit den Kirchgemeinden, die entweder direkt mit Freiwilligen Hilfe leisten oder als externe Akteure nach einem Asylentscheid einbezogen werden können.

fenpfarramt» in «Flughafenkirche» geändert, was ökumenisch «kompatibler» ist, bisweilen aber auch für Fragen und Klärungsbedarf sorgt, weil manche aufgrund des Namens einen christlichen Kirchenraum erwarten. Im Berichtsjahr konnten zudem fünf neue Freiwillige für die Betreuung der Flughafenkirche gefunden werden.

Alles neu in der Flughafenkirche

Rund 1700 Seelsorgegespräche in der Bahnhofkirche

24 Nach einer feierlichen Eröffnung in der «Woche der Religionen» im Herbst 2016 konnten die langersehnten und minutiös geplanten neuen Räumlichkeiten der ökumenischen Flughafenkirche bezogen werden. Die neuen Andachtsräume befinden sich gleich bei der Besucherterrasse, also an zentraler Lage, und laden mit den Symbolen aller grossen Weltreligionen alle Menschen zum Gebet ein. Die neuen Räume werden rege besucht. Mitarbeitende beten in ihren Pausen, Reisende zünden vor dem Abflug eine Kerze an, oder Eltern, die ihre Kinder für einen längeren Auslandsaufenthalt verabschiedet haben, schreiben einen Wunsch ins Andachtsbuch. Erstmals befinden sich die Büroräumlichkeiten des gesamten Seelsorgeteams beieinander sowie direkt neben dem Andachtsraum. Bereits in den ersten Tagen am neuen Standort hat sich gezeigt, welche Chance die Nähe zum Andachtsraum bietet. Vom Arbeitsplatz im Empfangsraum aus sieht man die Menschen, die im Andachtsraum ein- und ausgehen. Oft ergibt sich ein kurzer Blickkontakt mit den Besuchenden, worauf nicht wenige die Gelegenheit für ein kurzes oder manchmal auch längeres Gespräch nutzen. Mit der Neueröffnung der Räume wurde auch der Name von «Flugha-

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016

Die Bahnhofkirche ist eine Werktagskirche, das Hauptpublikum sind die Pendler: Menschen, die einer Arbeit nachgehen und sich dafür auf einen Weg machen müssen. Sie sind mobil, sie wohnen am einen Ort und kaufen an einem anderen ein und verbringen an einem dritten ihre Freizeit. Und weil sie gewohnt sind, auf die Möglichkeiten an ihrem Weg zu achten, nehmen sie auch das Angebot der ökumenischen Bahnhofkirche wahr – und nutzen es, wenn sie Bedarf haben. An den Sonntagen finden darum nicht einmal halb so viele Gespräche statt wie an einem Werktag. Der «Raum der Stille» ist offen

Die Bahnhofkirche zieht mit ihrem Angebot Pendler und Durchreisende an.

für alle Menschen aus allen Religionen, für Gläubige und Ungläubige, eben für die Menschen, die den Bahnhof benutzen. Die Besucherzahlen hängen stark vom Wirtschafts- und Weltgeschehen und nicht zuetzt auch vom Wetter ab: Ist das alles eher mies, kommen mehr Menschen in den Raum der Stille. Und viele von ihnen suchen anschliessend auch den Weg in die Seelsorge. Darum ist der Raum der Stille auch als Türöffner für die Seelsorge zu verstehen: Er macht Mut zum Überschreiten der Schwelle, die zu einem Vieraugengespräch führt. Suche nach Sinn in der SihlcityKirche In den stark angestiegenen Seelsorgegesprächen häufen sich in der ökumenischen Sihlcity-Kirche die Fragen nach der eigenen Religion bzw. der eigenen Glaubenspraxis. Dahinter stehen nicht selten auch schwierige Erfahrungen mit engführenden Glaubensrichtungen. Oft tritt dieses Suchen an Lebensübergängen wie beim Eintritt in die Selbständigkeit, dem Aufnehmen oder Lösen einer Lebensgemeinschaft oder beim Tod einer nahestehenden Person auf. Etliche Menschen, die regelmässig oder sporadisch das Gesprächsangebot in Anspruch nehmen, werden über Jahre hinweg begleitet. Geprägt werden die Gespräche auch von den sich fortsetzenden, fundamentalistisch motivierten Terroranschlägen und Auseinandersetzungen in aller Welt. Verstärkt fragen Christinnen und Christen nach den eigenen Wurzeln. Dem Anliegenbuch werden Fürbitten für Nahestehende, die Welt und sich selbst anvertraut. Auch eine Bankenbibelgruppe findet sich vierzehntäglich zum Gebet hier ein. Als Lernort für Jugendliche und Er-


Diakonie und Seelsorge / Einblicke

wachsene ist die Sihlcity-Kirche ein wichtiger Ort, um eine zeitgemässe Form von Kirche im urbanen Umfeld zu erleben. Neue Struktur für die kirchliche Fachstelle bei Arbeitslosigkeit

Die DFA bietet neu auch in Winterthur Rechtsberatung an.

Die Kirchliche Fachstelle bei Arbeitslosigkeit in Zürich, Winterthur und Uster DFA wurden Anfang 2016 unter einer Gesamtleitung zusammengeführt. Die Leitungsstrukturen der «neuen» DFA wurden geklärt und die Kompetenzen neu verteilt. Dadurch können die Ressourcen besser genutzt und die Zusammenarbeit verbessert werden. Die DFA bietet neu auch in Winterthur Rechtsberatung an, um dem steigenden Bedarf nach rechtlicher Unterstützung besser nachzukommen. Neu ist in Winterthur auch das Projekt «50+», das sich an ältere Arbeitssuchende wendet. Diese werden über einen längeren Zeitraum intensiv beraten und unterstützt. Ziel des Projekts ist zudem der Aufbau eines Beziehungsnetzes zu potenziellen Arbeitgebern. Die drei DFA-Beratungsstellen bieten ähnliche Dienstleistungen an, unterscheiden sich jedoch in ihrer strategischen Ausrichtung. Dem abgeschlossenen Organisationsentwicklungsprozess folgt daher 2017 eine Strategieentwicklung für die neu strukturierte DFA.

Paarberatung und Mediation in einer neuen Trägerschaft «Lob der Vernunftehe?!» Das Referat und die acht thematischen Workshops des 4. «PaarImPuls»-Tags im März 2016 zogen rund 100 Paare und Einzelpersonen an. Als Veranstalter trat erstmals die neue Organisation Paarberatung und Mediation im Kanton Zürich in Erscheinung. Vorerst sieben von neun Beratungsstellen werden seit 2016 durch die von den beiden Kirchen gebildete kantonale ökumenische Trägerschaft geführt. Die neugeschaffene Geschäftsstelle nahm ihre Arbeit ebenfalls 2016 auf. Ihre wichtigste Aufgabe ist es, die Paarberatung und Mediation als kantonsweites Angebot stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Die Stabilisierung einer Beziehung kann durch frühzeitige Hilfe eher gelingen, und wo es doch zur Trennung kommt, unterstützt eine Mediation das Auseinandergehen in Würde und Verantwortung zum Wohl der mitbetroffenen Kinder. Rund 3000 Ehescheidungen (Trennungen bei Konkubinatspaaren nicht eingerechnet) ereignen sich jährlich. Die sieben Beratungsstellen führten 2016 rund 300 Mediationen durch (jene der beiden weiteren nicht eingerechnet). Damit noch mehr Paare das Angebot der Paarberatung und Mediation nutzen können, bestehen seit 2016 einheitliche Tarife, mit nach Einkommen abgestufter Ermässigung. Dank den Beiträgen der beiden Kirchen konnte bei 80 Prozent der rund 7100 Beratungsstunden ein ermässigter Tarif verrechnet werden. Gemäss Zivilgesetzbuch Art. 171 haben die Kantone für Eheberatungsstellen zu sorgen. Bereits 1988 anerkannte der Kanton Zürich die ökumenischen Beratungsstellen als

öffentliche Stellen und verzichtete auf den Aufbau eines eigenen Angebotes. Mit der Reorganisation sind nun die Voraussetzungen geschaffen, dass die Öffentliche Hand noch stärker als bisher dazu beiträgt, dass vermehrt auch wirtschaftlich schwächere Paare und Familien das Beratungsangebot nutzen können. kabel feierte mit hohen Zielen Geburtstag 2016 feierte das ökumenische Angebot für Lernende, kabel, sein 25-Jahr-Jubiläum. Die Freude über das Wiedersehen mit Ehemaligen und die Kontaktnahme mit Vernetzungspartnern war gross und gab Schwung für die Herausforderungen der Zukunft: Es gehört zur kabel-Strategie, bis 2019 eine massgeschneiderte Zusammenarbeit mit fünf bis zehn Berufsfachschulen im Kanton Zürich zu definieren. Der wichtigste Hintergrund dafür sind die Erfahrungen im Limmattal. Der dortige kabel-Standort ist das Berufsbildungszentrum Dietikon. Der Evaluationsbericht der Stelleninhaberin zeigt ein sehr positives Bild: Die Unabhängigkeit kann gewahrt bleiben, und der Standort in einer Schule ist kein Hinderungsgrund für auswärtige Hilfesuchende.

kabel: Wenn der Weg ins Berufsleben nicht so geradlinig verläuft wie geplant.

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Diakonie und Seelsorge / Einblicke

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Die Schulleitung spricht sogar von einem Erfolgsmodell und einem Glücksfall, kabel im Haus zu haben. Die Themen und Anfragen der Lernenden und ihren Bezugspersonen sind vielseitig und komplex. Stress und damit verbunden psychisch-soziale Belastungen sind die auffälligste Entwicklung in den Beratungen. Es ist zu vermuten, dass die Ursachen nicht so sehr im Leistungsdruck liegen, sondern dass vielmehr Zeiten der Erholung und der Entspannung fehlen, z.B. in der freien Natur. Weiter zugenommen haben die Zuweisungen von Sozialämtern und anderen Fachstellen. kabel wird als «Besenwagen» wahrgenommen, was zwar zum Grundauftrag der Kirchen gehört, aber in absehbarer Zeit zu Kapazitätsgrenzen führen könnte. Wirtschaftsethik: Herausforderung Fairness in der Arbeitswelt

Immer komplexer: Fairness in der Arbeitswelt.

Die Welt der bezahlten Arbeit ist ein zentraler Bereich der Wirtschaft, in dem nicht nur Einkommen und Kosten, Güter und Dienstleistungen entstehen, sondern wo Menschen als Arbeitgebende und Arbeitnehmende aufeinandertreffen. Fairness in der Ausgestaltung dieses Verhältnisses ist für beide Seiten von vitalem Interesse. Vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Veränderungen diskutierten Teilnehmende aus Kirchen, Unternehmen, Zivilgesell-

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Kampagne von BfA und Fastenopfer: «Land Grabbing» betrifft weltweit 200 Milionen Menschen.

schaft, Politik und Wissenschaft an einer Tagung zum Thema «Fairness in der Arbeitswelt». Sie stellen dabei fest, dass Fairness distributive, relative und prozedurale Elemente beinhaltet. Gerade vor dem Hintergrund schneller und umfassender Entwicklungen wie der Digitalisierung und der Internationalisierung zeigte sich, dass die rechtzeitige Gestaltung von fairen Rahmenbedingungen Verunsicherung und Demotivation entgegenwirkt. Fairness umfasst in ihren verschiedenen Aspekten rechtliche Regelungen, moralische und unternehmenskulturelle Elemente. Es wurde besonders begrüsst, dass die Landeskirche für eine solche Debatte eine Plattform bereitstellt. Brot für alle: Menschen schützen, Rechte stärken «Land Grabbing» betrifft oder bedroht weltweit über 200 Millionen Hektaren Land – etwa so viel wie die Fläche Westeuropas. Im Januar 2016 lud Brot für alle Fachleute aus dem Süden und dem Norden zu einer Tagung. Sie diskutierten, wie von «Land Grabbing» betroffene Menschen und deren Rechte besser zu schützen wären. Oft werden Bauernfamilien wider internationale Standards vertrieben, obwohl sie Landrechte haben.

An diesem Geschäft sind auch Schweizer Konzerne beteiligt. Damit sie künftig bei ihren Tätigkeiten weltweit zwingend ihre Sorgfaltspflicht wahrnehmen, trägt Brot für alle die Konzernverantwortungsinitiative mit. Während der Ökumenischen Kampagne 2016 konnten dafür 12 000 Unterschriften gesammelt werden. Auch in den Fabriken der Elektronikindustrie werden immer wieder Rechte verletzt. So gefährdet beispielsweise Benzol, das als Reinigungsmittel bei der Handyproduktion eingesetzt wird, die Gesundheit von Tausenden von Arbeitskräften. In der Schweiz ist der gefährliche Stoff schon lange verboten. Die Kampagne «Stopp Benzol» sensibilisierte im Herbst 2016 die Bevölkerung für diese Problematik und erreichte, dass sich Swisscom und Sunrise öffentlich für eine Verbesserung aussprachen. HEKS: Flüchtlinge hier und weltweit 2016 unterstützte HEKS weltweit rund 1,2 Millionen Menschen. Das Hilfswerk leistete beispielsweise nach dem verheerenden Hurrikan «Matthew» in Haiti Nothilfe, unterstützte die vom militärischen Konflikt betroffenen Menschen in der


Ukraine und verbesserte die Lebensbedingungen in Flüchtlingscamps im Irak, in der Türkei und im Libanon. Unter dem Titel «Fragen Sie ihn» thematisierte HEKS die katastrophalen Lebensbedingungen und die gesellschaftliche Ausgrenzung der Roma im Kosovo. Gemeinsam mit seiner lokalen Partnerorganisation fördert HEKS die soziale und wirtschaftliche Integration der Roma. 2016 weitete HEKS zudem die kirchliche Zusammenarbeit von Osteuropa auf den Nahen Osten aus. In der Schweiz engagierte sich HEKS ebenfalls für Flüchtlinge: Es lancierte «infoRefugees», ein mobiles Informationsangebot für Asylsuchende, und setzte sich im Rahmen der Kampagne «Farbe bekennen» gemeinsam mit über 45 000 Menschen und 124 Organisationen für eine menschliche und solidarische Schweiz ein. Im Rahmen der Kampagne «Chancengleichheit zahlt sich aus» sensibilisierte HEKS Schweizer Unternehmen für das Potenzial gut qualifizierter Migrantinnen und Migranten bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels.

«InfoRefugees»: HEKS engagiert sich auch in der Schweiz für Flüchtlinge.

Mission 21: Ein Leben in Würde für Menschen am Rande Bildung stärkt Menschen – mit diesem Slogan stellte Mission 21 im vergangenen Jahr ihre Bildungsarbeit in den Fokus. Zum Beispiel unterstützt das Basler Werk indonesische und malaysische Jugendliche aus armen Verhältnissen, die dank Stipendien von Mission 21 eine weiterführende Schule besuchen dürfen. Besonders wichtig ist diese Hilfe für junge Frauen. Sie können so einer Verheiratung im Kindesalter entgehen. Mit ihrer Advocacy-Arbeit stärkt Mission 21 das Selbstvertrauen von Frauen, damit sie sich gegen häusliche Gewalt wehren können. Die Stärkung von Frauen ist Ziel in allen vier Kernthemen des Basler Missionswerks, in Bildung, Gesundheit,

Mit dem neuen Advocacy-Programm stärkt Mission 21 das Engagement für Frauen weltweit.

Landwirtschaft und Einkommensförderung sowie in der interreligiösen Friedensförderung. Der Einsatz in Nigeria und im Südsudan für die Opfer von Gewalt und Vertreibung ging auch 2016 weiter. Mit der Aktion HOPE setzte Mission 21 gemeinsam mit der Basler Münstergemeinde ein Zeichen der Solidarität mit den Partnern im Süden. Mission 21 leistet in Nigeria Nothilfe und langfristige Unterstützung für die Nahrungssicherung. Im Südsudan unterstützt Mission 21 den «Action Plan for Peace» – eine gemeinsame Initiative der Kirchen, um den Bürgerkrieg zu beenden. «Café international» in Hinwil und Winterthur Mattenbach Dutzende von Kirchgemeinden im Kanton Zürich haben auf die grosse Flüchtlingskrise reagiert und für die Schutzsuchenden Wohnraum und weitere Unterstützungsangebote geschaffen (siehe auch den Schwerpunkt auf Seite 19). Beispielhaft dafür sind zwei Projekte in den Kirchgemeinden Hinwil und Winterthur Mattenbach. Beide Kirchgemeinden führen seit Anfang 2016 ein «Café international» – einen Treffpunkt, an dem sich Flüchtlinge regelmässig einfinden können. In Hinwil gelang der Aufbau in Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde, der katholischen Pfarrei und der Chrischonagemeinde. Die reformierte Kirchgemeinde hat da-

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Diakonie und Seelsorge / Einblicke

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für ihr Haus «Perle» zur Verfügung gestellt. Der Betrieb wird getragen von vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern. Jeden Freitagmorgen ist das «Café international» für die Bevölkerung, für Asylsuchende und Flüchtlinge offen. Seit der Eröffnung besuchen es wöchentlich 30 bis 40 Kinder und Erwachsene. Das Café ermöglicht Begegnungen, bringt Menschen miteinander in Kontakt und erlebt grossen Zuspruch. Ende Januar 2016 öffnete auch in Winterthur Mattenbach ein «Café international» seine Türen. Es dient seither jeden Freitag als Begegnungsort für Einheimische und Flüchtlinge. 60 Erwachsene und rund 15 Kinder besuchen es wöchentlich. Es werden kostenlose Getränke und ein kleiner «Zvieri» angeboten. Ausserdem unterstützen Freiwillige die Flüchtlinge beim Deutschlernen. Das Lernen findet individuell und in Kleinstgruppen, oft auch in einer Eins-zu-eins-Situation, statt. Zum Deutschlernen stehen verschiedene Lehrmittel zur Verfügung. Kinder können sich mit Spiel- und Bastelmaterialien vergnügen. Das «Café international» zog auch in Winterthur Mattenbach viele Freiwillige an. Es bereitet diesen Freude, mit den Flüchtlingen in lockerer Atmosphäre zu lernen, sich zu unterhalten und zusammen zu lachen. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wurde dadurch gefördert: Benevol Winterthur und die Koordinationsstelle Freiwilligenarbeit der katholischen Kirche in Winterthur bieten kostenlose Weiterbildungen für Freiwillige an, die sich für Flüchtlinge engagieren. Gedenkstätte für Sternenkinder Im Volksmund werden sie Sternenoder Engelskinder genannt: Kinder,

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Freiwillige aus Stäfa leisteten im Aufbaulager im Prättigau 1160 Arbeitsstunden.

Gedenkstätte für «Sternenkinder» in Hinwil.

die in einem frühen Stadium im Mutterleib sterben. Sie sind nicht meldepflichtig, und oft steht ihnen deshalb auch auf den Friedhöfen kein Platz zu. Die Kirchgemeinde Hinwil hat im letzten Jahr für diese Sternenkinder eine Grab- und Gedenkstätte eingerichtet. Möglich wurde dies dank dem Engagement von Freiwilligen und der unbürokratischen Zusammenarbeit der drei Hinwiler Kirchen (reformiert, katholisch, Chrischonagemeinde) und der politischen Gemeinde Hinwil sowie vielen Spenden und Zuwendungen. Mit der Gedenkstätte für Sternenkinder wurde ein Ort geschaffen, der zum Innehalten einlädt: ein Ort für Trauernde, Trostsuchende und Hoffende; ein Ort, der den Friedhof in einer ganz besonderen Form bereichert. Zupacken im Aufbaulager Fräsen, bohren, hobeln, messen, sägen, hämmern. 34 Personen leisteten während des siebentägigen Aufbaulagers der Kirchgemeinde Stäfa auf zwei Baustellen im Prättigau rund freiwillige 1160 Arbeitsstunden. Die Ergebnisse zeigten professionelles handwerkliches Niveau. Das Aufbaulager hat eine lange Tradition: Es wird bereits seit 32 Jahren durchgeführt. Diesmal wa-

ren auch elf Asylsuchende mit dabei, die ebenfalls wacker anpackten. Die spontanen Gespräche mit den Asylsuchenden zeigten eindrücklich, welche Geschichten sie erlebt hatten, bis sie in der Schweiz ankamen. Kirche hilft bei Wohnungsnot Mit einem neu eingerichteten Fonds hilft die Kirchgemeinde Uster Menschen, die auf dem ausgetrockneten Wohnungsmarkt einen schweren Stand haben. Möglich wird dies dadurch, dass die Kirche bei Mietverträgen Bürgschaften garantiert und so bei Vermietern Vertrauen schafft. Bereits rund 18 Mal sorgte der Wohnunterstützungsfonds für die erfolgreiche Vermittlung einer Wohnung. Neben der finanziellen Absicherung für Einwohnerinnen und Einwohner von Uster, die auf Wohnungssuche sind, darob in Not geraten und keine Hilfe vom Sozialamt erhalten, leistet die Kirche bei Bedarf auch Begleitung bei der Wohnungssuche oder beim Gang auf die Ämter. Unterstützt wird dieser Dienst von freiwilligen Helferinnen und Helfern im Projekt «Wegbegleitung» unter der Leitung des Sozialdiakons der Gemeinde. Das Startkapital des Wohnungsunterstützungsfonds betrug 60 000 Franken und stammte zum Grossteil aus einer Erbschaft, die der Kirche vermacht wurde.


Besuch von jungen Studentinnen und Studenten aus Paraguay: Die angehenden Lehrerinnen und Lehrer deutscher Muttersprache wandelten während ihrer Bildungsreise auf den Spuren der Reformation in Zßrich.



Bildung und Spiritualität

Bei sich selber einkehren: Im Pilgern zur Ruhe, zur Besinnung und zu neuen Einsichten kommen – sei es über längere Strecken oder in Tagesetappen.


32 Die «Geschichtenkiste» ergänzt die Zürcher Lehrmittel auf unterhaltsame Weise und unterstreicht deren Beachtung weit über den Kanton Zürich hinaus.

Eine Kiste voller Geschichten Wie kann man Kinder für die Welt der Bibel begeistern? Natürlich mit spannenden, lustigen und tiefsinnigen Geschichten. Am Anfang stand eine Idee. Die Idee einer Aargauer Katechetin, selbst Geschichten für den kirchlichen Religionsunterricht zu schreiben. Denn sie und ihre Unti-Kinder liebten es, mit Geschichten in die biblische Welt einzutauchen und diese mit der eigenen zu verbinden. Aus der Idee wuchsen Inspirationen für Geschichten, die die Katechetin dann im Unti erzählte, z.B. die Geschichte von Joel, der über das eintönige Essen in der Wüste meckert, oder jene von Ruth, die zusammen mit ihrer Schwiegermutter ihre Heimat Moab verlässt und in der Fremde das tägliche Brot und eine neue Heimat findet. Die Katechetin ergriff darauf die Initiative, da sie wünschte, dass ihre Geschichten über den Unti hinaus wirken könnten. Sie schickte einige ihrer Geschichten an den Theologischen Verlag Zürich. Und tatsäch-

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016

lich stiessen die Geschichten bei den Verantwortlichen für die Zürcher Lehrmittel auf gutes Echo. Doch wie wird aus der Initiative einer Einzelnen ein Projekt, an dem sich viele beteiligen können? Im spontanen Austausch über die eingereichten Geschichten stand plötzlich die Idee eines Erzählprojekts im Raum: Wie wäre es, wenn Katechetinnen und Katecheten, Pfarrpersonen und andere Geschichtenerzähler und -erzählerinnen eingeladen würden, ihre selbst geschriebenen Geschichten zu Themen des kirchlichen Unterrichts einzureichen? Das wäre eine schöne Ergänzung zu den Lehrmitteln, wo doch das Erzählen von lustigen, spannenden und tiefsinnigen (biblischen) Geschichten nach wie vor ein Herzstück des Untis ist. In der Folge wurden 67 Geschichten eingeschickt, nicht nur aus dem

Kanton Zürich, sondern auch aus anderen Deutschschweizer Kantonen, ja sogar aus Deutschland. Das war ein schöner Erfolg, der auch zeigt, dass die Zürcher Lehrmittel weit über den Kanton Zürich hinaus im Einsatz sind. Ein anspruchsvoller Teil des Projekts war die Auswahl von geeigneten Geschichten. Eine Lesegruppe aus erfahrenen Unterrichtenden und Geschichtenliebhabern stellte sich der Aufgabe mit Begeisterung und Konzentration und gab zudem wertvolle Hinweise für die Überarbeitung der ausgewählten Texte. In der schliesslich entstandenen «Geschichtenkiste» finden sich 44 neue Geschichten zu Themen der «minichile», des 3. Klass-Unti und des «Club 4». Es sind vielfältige Geschichten von Gott, von Glaubenswegen und der Kirche. Denn Geschichten müssen immer wieder neu erzählt werden, damit Kinder aus ihnen Hoffnung und Kraft für ihren Weg schöpfen können.


Ort der Stille und des RĂźckzugs: Kreuzgang im Kloster Kappel.


Bildung und Spiritualität

«Konf»-Projekt in Winterthur: Je schnelllebiger die Zeiten, umso spannender ist der Dialog zwischen den Generationen. Jugendliche profitieren dabei von den Älteren genauso wie umgekehrt.

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Jung lehrt Alt und umgekehrt Wenn Konfirmandengruppen ein Pflegeheim besuchen und sich einbringen, ist der Gewinn in diesem «Generationenübergreifenden Lernen» für beide Seiten gross. Drei Kirchgemeinden der Stadt Winterthur gestalten Teile des Konfirmandenunterrichtes neuerdings gemeinsam. Neben dem Regelunterricht können sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden aus einer Vielzahl von Kursen ein individuelles Programm zusammenstellen. Auch das Pfarramt in den Pflegezentren der Stadt Winterthur beteiligte sich 2016 an diesem Kursangebot, indem mehrere Kurse im Pflegezentrum Adlergarten durchgeführt wurden. Die Kurse «Besuche bei alten Menschen», «Einblick ins Pflegeheim» und «Sozialer Einsatz im Pflegeheim» wurden von den Konfirmandinnen und Konfirmanden zahlreich gebucht. Ziel des «Konf»-Kurses im Pflegeheim war es, dass Jugendliche die Welt des Pflegeheims kennen lernen und eintauchen in den Alltag von hochbetagten Menschen. Anderseits sollten die Jugendlichen die Dienstleistungsorganisation Pflegeheim selber beleben und den betag-

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ten Menschen Anteil an ihrem Alltag geben. Zwei Generationen, die sonst viel Zeit unter ihresgleichen verbringen, konnten auf diese Weise miteinander in Austausch gebracht werden. Da kamen also Jugendliche aus Wülflingen, Töss oder Mattenbach, nachdem sie auf den Besuch vorbereitet worden waren, in den Adlergarten. Sie machten Musik, spielten mit Bewohnenden, führten mit ihnen Gespräche, gingen miteinander spazieren, erprobten es, im Rollstuhl zu sitzen, und staunten über die Utensilien, die ein Pflegeheim kennt. Manche Bewohnende genossen die Lebensfreude und Spontaneität, die die Jugendlichen in ihren Alltag brachten. Andere erlebten es auch als Herausforderung und konnten sich anschliessend im Seelsorgegespräch vertieft darüber austauschen, was die Anwesenheit der Jugendlichen bei ihnen ausgelöst hat. Auch die Jugendlichen werteten ihre Erfahrungen aus und stellten

fest, dass sie für ihr Leben und für den Umgang mit der Endlichkeit des Lebens viele wichtige Erfahrungen gemacht hatten. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden konnten für einen Moment in eine andere Welt eintauchen und wurden sensiblisiert für die Lebenswelt von Hochbetagten. Oder sie konnten einen Einblick nehmen in das, was sie demnächst zu ihrer Ausbildung machen möchten. Beides waren wichtige Lernziele des Anlasses. Eine Aktivierungstherapeutin äusserte sich zum generationenübergreifenden Projekt: «Die Präsenz der Jugendlichen ist eine sehr gute Form der Aktivierung für unsere Bewohnenden, denn die jungen Menschen begegnen den Bewohnenden aus vollem Herzen und mit ganz viel Interesse.»


Bildung und Spiritualität

Tiefgründige und bewegende, aber auch humorvolle Einsichten über «Gott und die Welt» bietet der landeskirchliche Blog auf www.diesseits.ch.

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Mitdiskutieren auf «diesseits.ch» Der Blog der Landeskirche auf www.diesseits.ch ermöglicht es interessierten Personen, eigene Texte zu veröffentlichen und sich in Diskussionen einzubringen. Bei den Reformierten wird mit Gründen um Meinungen gestritten, werden mit Verve Thesen aufgestellt und wird mit Leidenschaft um das eigene Profil gerungen. Trotzdem droht diese differenzierte und vielstimmige Diskussions- und Gemeinschaftskultur in Zeiten polarisierender Zuspitzungen aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt zu werden. Um den Reichtum und die Vielfalt reformierter Ideen, Gegenwartsdeutungen und Fragen sichtbar zu machen und sie einer breiten Diskussion auszusetzen, betreibt die Landeskirche seit Oktober 2016 unter www.diesseits.ch einen Internetblog. Wöchentlich werden drei bis sechs Beiträge zu unterschiedlichen Themen veröffentlicht. Der Kreis der Autorinnen und Autoren setzt sich aus Mitarbeitenden, Seelsorgern, Pfarrerinnen, Professoren, Journalistinnen und anderen Kirchenmitgliedern zusammen.

Sie alle tragen mit ihren Beiträgen dazu bei, reformierte Profile einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Blog hat keinen inhaltlichen Schwerpunkt, sondern spiegelt die Themenvielfalt der Schreibenden wider. Mitschreiben können alle Reformierten, unabhängig davon, ob sie bei der Kirche arbeiten oder nicht. Eine inhaltliche Zensur oder eine bestimmte politische Ausrichtung gibt es nicht. Entscheidend ist einzig die Qualität der Texte. Damit die «Blogcommunity» nicht zu einer innerkirchlichen Echokammer verkommt, werden regelmässig «Cartes Blanches» an Verantwortungsträgerinnen und -träger aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Journalismus und Kultur vergeben, welche die Diskussion aus ihren jeweiligen Lebens- und Arbeitszusammenhängen heraus mit ihrer je eigenen Perspektive bereichern. Die erste «Carte Blanche» hatte der damalige Regierungsrats-

präsident Mario Fehr angenommen. Die meisten Leserinnen und Leser finden über Facebook zum Blog und sind zwischen 25 und 45 Jahre alt. Oftmals werden die Beiträge dort kontroverser und breiter diskutiert als auf «diesseits.ch» selbst. Die einzelnen Beiträge können problemlos über Facebook, Twitter, Instagram und Whatsapp geteilt werden. Über den Blog wurde in mehreren Medien berichtet, und er wird auch von ausserhalb der Kantonsgrenzen rege besucht. Der Blog kann auf der Seite selber abonniert werden, entweder als ganzer oder hinsichtlich einzelner Themen. Man erhält jeweils eine Email, wenn ein neuer Beitrag aufgeschaltet ist. Kirchgemeinden können den Blog direkt über ihre eigene Website verlinken, um Interessierte an der reformierten Identitätsbildung teilhaben zu lassen.


Bildung und Spiritualität

Ein Mensch ist in seiner ganzen Individualität präsent und dann nicht mehr. Eine eindrückliche Ausstellung machte diese Plötzlichkeit greifbar.

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«Noch mal leben vor dem Tod» Die Foto-Ausstellung «Noch mal leben vor dem Tod» hat viele Besuchende tief bewegt und mit Veranstaltungen weite thematische Räume geöffnet. Von Oktober bis November 2016 war in der Zürcher Limmathall die Ausstellung «Noch mal leben vor dem Tod» zu sehen. Werbewirksam zu einem Besuch eingeladen haben die Fachgesellschaft palliative.zh+sh und die Zürcher Kirchen. Über 4000 Personen aus allen Altersstufen haben sich die grossformatigen Fotos mit den Porträts von Menschen vor und nach dem Sterben angeschaut, und 400 Besucherinnen und Besucher kombinierten den Ausstellungsbesuch mit einer Teilnahme an einer der zahlreichen Rahmenveranstaltungen. An der Vernissage betonte alt Stadträtin Monika Stocker, wie nötig es für die Gesellschaft sei, Sterbende und vor allem auch hochbetagte Menschen von den Rändern in die Mitte der Gemeinschaft zu holen. Es brauche eine Kultur der Sorge, in der Menschen sich einander fürsorgend zuwenden. Die Ausstellung bot eine seelsorgliche und erwachsenenbildnerische Plattform für Gespräche rund ums Sterben. Viele Kirchgemeinden nutzten die Ausstellung für einen Besuch mit ihren Besuchsgruppen.

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Das Bedürfnis, über die eigenen Erfahrungen betreffend Tod, Sterben und Abschiednehmen zu sprechen, ist sehr gross. Viele Besucherinnen und Besucher fühlten sich eingeladen, selber zu erzählen, wie sie es erlebten, einen Familienangehörigen oder eine gute Freundin in der Zeit vor dem Sterben zu begleiten. Sie vertrauten einander die Geschichten an, die vom Leben, vom Abschiednehmen, von der Hoffnung und vom Glauben berichten. Auch Jugendliche, die im Rahmen des Konfirmations- oder Firmunterrichts die Ausstellung besuchten, konnten sich den schwierigen Fragen im Erkennen von Endlichkeit und Tod öffnen. Die Kirchgemeinde Zürich Industriequartier, auf deren Gebiet die Limmathall liegt, organisierte eine speziell auf Jugendliche ausgerichtete Abendveranstaltung. In der Bildungsarbeit wird es zukünftig sehr darauf ankommen, schon Kinder und Jugendliche für eine palliative Grundhaltung zu sensibilisieren. Eine ganzheitliche, umfassende Betreuung und Begleitung am Lebensende wird gesellschaftlich

nur möglich, wenn «Sorgeräume» die Familiengrenzen überschreiten und ein Bewusstsein dafür entsteht, sich im Gemeinwesen gegenseitig zu unterstützen. Die Sorge um Menschen am Lebensende kann nicht allein an Institutionen, Pflegezentren, Spitäler und spezialisierte Fachleute im Gesundheitsbereich delegiert werden. Die Ausstellung hat gezeigt, dass Palliative Care in der Bevölkerung breit diskutiert wird und nicht mehr allein auf die Sterbephase begrenzt ist. Seelsorgerinnen und Seelsorger vertreten das Thema glaubwürdig in den Institutionen, wo sie gemeinsam mit der Pflege und den anderen Diensten unterwegs sind. In den Kirchgemeinden gehört die Ausbildung einer tragfähigen Sorgekultur zum unabdingbaren diakonischseelsorgerlichen Auftrag.


Einblicke Kloster Kappel: im Advent besonders anziehend Nahezu jeder dritte Gast verbindet den Aufenthalt im Kloster Kappel mit dem Besuch eines Angebots des «theologischen Teams». Mit Gästen aus dem wirtschaftlichen Sektor (ebenfalls rund ein Drittel) stellt dieses Gästesegment die zahlenmässig stärkste Besuchergruppe dar, was auch die rund 8000 Besucher an den Tagzeitengebeten jährlich beweisen. Jeder vierte Gast besucht das Kloster Kappel individuell. Von den 74 ausgeschriebenen Kursen konnten 65 durchgeführt werden, was der niedrigsten Annullationsrate (12 %) seit 1996 entspricht. Die Teilnehmerzahl von 873 konnte auf 922 gesteigert werden. 52 Kurse wurden kostendeckend durchgeführt, sodass ein wiederum leicht erhöhter Überschuss von Fr. 29 569 Franken (2015: 28 583) erzielt werden konnte. Die Anzahl neuer Gäste beträgt knapp ein Drittel, die Anzahl männlicher Besucher ist erstmals wieder Kloster Kappel Zahlen Zimmerauslastung Übernachtungen Aufenthaltsdauer (pro Gast und Nacht) Bruttoumsatz in Fr. Herkunft der Gäste a) Gruppen Industrie und Wirtschaft Non-Profit-Bereich Theologie und Kirche (inkl. Programm des Hauses) Kurse im Kloster Kappel b) Individualgäste

Gastliche Moderne in historischer Atmosphäre: Kloster Kappel im Knonauer Amt.

um drei Prozent auf 23 % gesunken. Es bleibt eine ständige Aufgabe, diese potenzielle Klientel im Auge zu behalten. Das zweite Jahr in Folge wurden im Dezember mehr Angebote ausgeschrieben als in früheren Jahren, um die Belegung des Hauses in diesem Monat zu verbessern. Die Krippenausstellung lockte sehr viele Gäste ins adventlich geschmückte Haus. Auch die «KlosterTage im Advent» stiessen auf positives Echo. Als Höhepunkte fanden zwei Adventskonzerte in der von Kerzen erleuchteten Kirche statt sowie anschliessend das stimmungsvolle Fondueessen im Kreuzgang. Auch der «Adventszauber» am 3. Adventssonntag, ein Anlass für die ganze Familie, erfreut sich immer grösserer Beliebtheit. Und schliess-

2012*

2013

2014

2015

56,1% 14 469 1,78 4 045 000

56,3% 17 012 1,81 4 801 000

55,6% 16 804 1,77 4 975 000

53,2% 15 208 1,72 4 660 000

36% 17%

35% 17%

33% 19%

33% 18%

16% 11% 20%

17% 11% 20%

18% 9% 21%

19% 10% 20%

* 2012: 312 Öffnungstage aufgrund der siebenwöchigen Umbau-Arbeiten (Erneuerung Küche / Restauration)

lich gibt es eine Premiere zu melden: Zum ersten Mal war das Haus an den «KlosterTagen» zum Jahreswechsel ausgebucht. 270 Personen besuchten den «Musik und Wort»Anlass am Neujahrstag im Klosterkeller mit der Violonistin Bettina Boller und dem Toggenburger Trio Anderscht. Das Kloster Kappel ist ein Symbolort der Reformation. Die 14 Klosterführerinnen und Klosterführer erzählen an den jährlich rund 200 Führungen den Besuchenden immer wieder die Geschichte der Reformation, die an diesem Ort besonders anschaulich wird. Zwinglis Nachfolgen, Heinrich Bullinger, wirkte im Kloster Kappel während fünf Jahren als Hauslehrer und überzeugte die zisterziensische Mönchsgemeinschaft, sich der Reformation anzuschliessen. Und unmittelbar 2016 vor der Klostertür wurde auf dem Kappeler Schlachtfeld mi51,5% 14 612 litärisch um die Idee 1,70 der Reformation ge4 400 000 rungen. Die Geschichte der Kappeler Milchsuppe von 1529 30% hat im letzten Som16% mer auch ein Filmteam des mitteldeut18% schen Fernsehens im 12% Rahmen der Senderei24% he «Tatorte der Refor-

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Bildung und Spiritualität / Einblicke

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mation» ins Bild gesetzt (http://bit. ly/tatortederreformation). Durch Einsparungen in allen Bereichen und begünstigt durch niedrigeren Warenaufwand und bessere Einkaufskonditionen hat das Kloster Kappel ein weiteres Mal ein sehr gutes Betriebsergebnis erwirtschaftet: Der Gewinn vor Abschreibungen (Cashflow) erreicht 410 000 Franken und liegt somit über den budgetierten Erwartungen. Dank diesem guten Ergebnis ist das Kloster Kappel in der Lage, Umbau und Renovationsarbeiten in Höhe von ca. 1,2 Mio. Franken aus der eigenen Liquidität zu finanzieren. Seit März 2017 verfügt der Betrieb neu über gesamthaft 80 Hotelzimmer (bisher 75) mit 150 Betten. Sämtliche Nasszellen wurden den heutigen Standards angepasst. Der 35-jährige Lift im Konvent wurde ebenfalls ersetzt. «Update Reformationsjubiläum» Worum ging es bei der Reformation? Was bedeutet die Reformation und ihr Jubiläum für die Kirche und die Gesellschaft von heute? Die Landeskirche bietet mit der Reihe «Update Reformationsjubiläum» kirchlichen Mitarbeitenden, Kulturschaffenden, Meinungsträgerinnen und Meinungsträgern sowie Interessierten Gelegenheit, sich mit solchen Fragen vor und neben den Feierlichkeiten auseinanderzusetzen. 2016 standen die Person Ulrich Zwinglis und die historischen Stätten der Reformationsstadt Zürich im Fokus. Die Referenten vermittelten die historischen Grundlagen und erörterten, was die Kerninhalte rund um Personen und Orte heute bedeuten können. Die Anlässe wurden in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Institut für Reformationsgeschichte und dem Theologischen Verlag Zürich TVZ durch-

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geführt sowie mit einer Vernissage aktueller Publikationen verbunden (Zwingli-Biografie und Zürcher Magazin «Orte der Reformation», vgl. Seite 42f.). Die Distanzierten im Blick «Lebenswelten auf Distanz» lautet der Titel einer Tagungsreihe der Abteilung Lebenswelten. Ihr Thema: das Verhältnis der Kirche zu den so genannten Distanzierten, die das Gros der Kirchenmitglieder ausmachen. Nach der Premiere im Vorjahr folgte 2016 die Fortsetzung, wobei der Fokus diesmal auf der Praxis lag. «Wo Kirche ankommt», lautete dementsprechend der Untertitel der Tagung. Referate zu besonderen Veranstaltungsformen, zur persönlichen Begegnung in der (Spital-)Seelsorge und zu den Medien sowie zur Person als Mittel kirchlicher Kommunikation gegenüber Distanzierten vermittelten den Teilnehmenden Impulse und Ideen. Wie diese in die Praxis vor Ort umgesetzt werden können, diskutierte man anschliessend in verschiedenen Workshops. Die Tagungsreihe wird 2017 fortgesetzt.

«Flashmob» in der grossen Pause Kurz nach der Pausenglocke strömen wie gewohnt zahlreiche Gymnasiastinnen auf den noch schneefreien Pausenplatz der Kantonsschule Zürcher Unterland. Doch plötzlich ertönt weihnächtliche Musik und einige beginnen zu tanzen. Immer mehr begeisterte Tänzerinnen kommen zum «Flashmob» und schnell gesellen sich zahlreiche Zuschauende dazu. Der Tanz unterbricht den Schulalltag und schafft Raum für Bewegung, Kunst und Begegnungen. Im Rahmen des schuleigenen Adventskalenders, der von der Ökumenischen Mittelschularbeit Bülach initiiert wurde, ist die Choreographie zuvor mit Sportlehrerinnen während Tanzfreikursen einstudiert worden. Der interaktive Adventskalender ist ein Beispiel dafür, wie die Lehrpersonen der Mittelschularbeit neben dem Religionsunterricht am Schulleben teilnehmen und die Lebenswelt der Schulangehörigen aktiv mitgestalten. Neben gemeinsamen Feiern, Klassenabenden, Exkursionen und Reisen gehört dazu auch die seelsorgerliche Betreuung bei Jugendproblemen.

Per «Flashmob» auf den Pausenplatz transferiert: Tanzprojekt der Mittelschularbeit in Bülach.


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Pilgern: Die Jakobsmuschel weist den Weg.

Gemeinde auf dem Weg Das Interesse am Tagespilgern des Pilgerzentrums St. Jakob ist enorm. 2016 führten die Etappen auf der «via jacobi» von Konstanz über Einsiedeln nach Lausanne. Die Pilgernden kommen aus der ganzen Schweiz und treffen sich jeweils am Ausgangsort der Etappe. Einige von ihnen sind schon seit Jahren dabei, für andere ist das Tagespilgern eine Möglichkeit, ins Pilgern einzusteigen. Um den Gedanken des Pilgerns in die Kirchgemeinden zu bringen, fand 2016 ein Ausbildungslehrgang zur Pilgerbegleiterin bzw. zum Pilgerbegleiter statt. 19 Teilnehmende erhielten nach erfolgreichem Abschluss des transnationalen Kurses ihr Zertifikat.

erschliesst in Form eines bebilderten Reiseführers Orte und Hintergründe der Zürcher Reformation (vgl. Seite 43). Hilfen für die religionspädagogische Arbeit stellen zwei Neuerscheinungen bereit: «Konfirmationsarbeit in der Schweiz» von Thomas Schlag, Christoph H. Maaß und Muriel Koch wertet die europäische Studie von 2012/13 für die Konfirmations- und Jugendarbeit aus; die «Geschichtenkiste», herausgegeben von Dorothea Meyer-Liedholz, ergänzt als thematische Geschichtensammlung die bestehenden «Zürcher Unterrichtshilfen» (vgl. Seite 32). Von der Zürcher Bibel konnten in den verschiedenen Ausgaben seit 2007 rund 162 500 Exemplare verkauft werden. Die Chiesa pilgerte auf den Spuren der Waldenser Eine bunt gemischte Gruppe der Chiesa Evangelica di Lingua Italiana di Zurigo hat sich im September 2016 einer internationalen Wandergruppe angeschlossen, um einem

Teilstück des Weges der reformierten Glaubensflüchtlinge des 17. Jahrhunderts zu folgen. Es waren dies Waldenser und Hugenotten, die vor rund 330 Jahren aus Italien bzw. aus Frankreich flüchten mussten, weil sie als Ketzer verfolgt wurden. Ihre Routen führten sie von Genf via Bern und Zürich bis nach Schaffhausen quer durch die Schweiz. In der Zeit von 1683 bis 1693 beherbergte beispielsweise Schaffhausen 28 840 Glaubensflüchtlinge. Trotz der für die damalige Zeit enormen Zahl von Flüchtlingen war die Solidarität mit den Schwestern und Brüdern im Glauben gross. Für die heutigen Mitglieder der Waldenserkirche war spannend zu erfahren, wie damals Aufnahme, Unterbringung und Verteilung der Flüchtlinge organisiert wurden. Die Chiesa evangelica di lingua italiana ist Teil der Waldenserkirche Italiens und seit 1880 eine Kirchgemeinschaft der Zürcher Landeskirche. 1532 schloss sich die Waldenserbewegung der Schweizer Reformation an. Seitdem gilt sie als Kirche reformierten Bekenntnisses.

Reformation und Religionspädagogik beim TVZ 2016 erschienen bei TVZ Theologischer Verlag Zürich, Edition NZN und Pano Verlag 39 neue Titel, darunter mehrere mit dem Schwerpunkt Reformation: Während sich «Hör nicht auf zu singen», herausgegeben von Rebecca Giselbrecht und Sabine Scheuter, Frauen in der schweizerischen Reformation widmet, legt das «Wolkenalphabet» von Matthias Krieg und Anne Durrer in 365 Einträgen eine Spur reformierter Kulturgeschichte durch Zeiten und Räume. Konkret vor Ort verankert ist dagegen «Orte der Reformation: Zürich»: Das massgeblich von der Zürcher Kirche getragene Heft

Immer mehr sind «dann mal weg»: Die Chiesa pilgerte auf den Spuren der Waldenser.

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Bildung und Spiritualität / Einblicke

«Dietlikon denkt»

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Leuchtende Traumwelt in der Dietliker Kirche.

«Dietlikon denkt» hiess ein Impulstag, den die Kirchgemeinde Dietlikon im Juni 2016 ins Leben rief und mit Gästen und Künstlern durchführte: Fernsehmoderatorin Daniela Lager stellte im Gespräch Menschen aus Dietlikon vor und befragte sie zum Leben im Dorf. Nicolas Dierks, Kulturwissenschaftler und Philosoph, referierte über das Neue in der Kultur und stellte die Frage «Was tue ich hier eigentlich?» Kirchenrat Andrea Marco Bianca setzte sich in seinem Referat mit der Bedeutung der Kirche in der modernen Gesellschaft auseinander und rief Gläubige und Ungläubige, Distanzierte und Ausgetretene dazu auf, ihre Meinung dazu zu sagen, ob und wie die Kirche im Dorf bleiben soll. Eine künstlerisch-akrobatische Antwort auf diese Frage gaben zum Abschluss das in Dietlikon wohnhafte «Duo Sacciapensieri». Das Künstler-Paar entführte die Zuschauer in der Dietliker Kirche mit seiner Darbietung als lebende Skulpturen in eine mystische Traumwelt.

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H2O – Gemeinsames Sommerlager über den Zürisee hinweg Dass Zusammenarbeit nicht nur unter direkt benachbarten Gemeinden im Aufbau begriffen ist, sondern auch über den Zürichsee hinweg möglich ist, beweist ein Kinderprojekt, welches nun schon zum dritten Mal erfolgreich stattgefunden hat. Erneut stellten die Jugendarbeiter und Jugendarbeiterinnen der Kirchgemeinden Wädenswil, Männedorf und Oetwil a. S. ein Dominolager der besonderen Art auf die Beine. Das Sommerlager mit dem Thema «H2O – Wasser des Lebens» wurde diesmal auch für angehende Oberstufen-Schülerinnen und Schüler möglich gemacht und das Programm entsprechend ausgebaut. Die älteren Kinder machten sich bereits am zweiten Tag auf eine fordernde, mit Schlaf im Freien recht abenteuerliche Zweitageswanderung auf. Die Jüngeren erlebten währenddessen eine kürzere, aber mit Ausflug in den Schnee nicht minder spannende Wanderung.

Diese Form der Zusammenarbeit hat sich als fruchtbar erwiesen. Im Lager selbst war besonders eindrücklich, wie gut sich die Kinder – aber auch die jugendlichen Leiter – aus den verschiedenen Gemeinden mischten. Diejenigen, die letztes Jahr bereits dabei waren, knüpften praktisch nahtlos an die dort gebildeten Freundschaften an, neue wurden schnell gebildet. Stäfner Wurstessen: mehr als Wurst Am Wochenende des Reformationssonntags lud die Kirchgemeinde Stäfa zum Wurstessen und zu einer Doppelaufführung des Kurztheaters «Im Gespräch mit Zwingli» von und mit Michael Schwyter ins «stattTheater» Stäfa. Schon um zehn Uhr standen die ersten Gäste am Aktionsstandort zwischen Migros und Gemeindehaus, um neben der Gratiswurst auch zu erfahren, was es mit eben dieser Wurst

Gemeinsames Sommerlager der Kirchgemeinden Wädenswil, Männedorf und Oetwil a. S. mit dem Thema «H2O – Wasser des Lebens».


und der reformierten Freiheit auf sich hat. Der Zuspruch und die Begegnungen nahmen über die Mittagszeit zu. Viele Gespräche, Fragen, kritische Anmerkungen und 330 verteilte Würste lösten bei der Kirchgemeinde eine gute Resonanz aus. Erfreulich gross war auch die Bereitschaft der Stäfner Bevölkerung, an einem Buchprojekt mitzuwirken: In einem Buch wurden «Veränderungs-Geschichten» gesammelt. Es soll 2017 veröffentlicht werden. Zolliker Jugendarbeit «goes Life» Nach der Konfirmation sah man sie selten, vielleicht noch an Weihnachten oder an Ostern. Die Jugendlichen der Kirchgemeinde Zollikon fanden nach der Konfirmationsfeier oft schwer oder kaum Anschluss ans Gemeindeleben und drohten irgendwann ganz von der kirchlichen Bildfläche zu verschwinden. Deshalb wurde im Herbst 2016 die Jugendarbeit «Life» gegründet. «Life» bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit monatlichen Veranstaltungen eine Plattform, das Leben «in der Gemeinschaft mit Peergroup und Gott» zu gestalten und zu geniessen. Im Rahmen des Projekts fand im Herbst auch ein Camp statt: Fast 30 Jugendliche, die meisten aus dem aktuellen «Konf»-Jahr, machten sich mit dem Bus auf den Weg nach Spanien, um Sonne, Meer und Gemeinschaft zu erleben. Jeder Tag beinhaltete Inputs zum Glauben, Sport, Ausflüge und so genannte Fun-Events. Die Jugendlichen waren begeistert, die Leitenden auch. Ein Camp im neuen Jahr ist ein Muss. Das Ziel ist klar: Die Jugendlichen in der Kirche einbinden, ihnen in ihrer eigenen Lebenswelt Platz schaffen in der kirchlichen Gemeinschaft.

41 Rund 30 Jugendliche aus Zollikon, die meisten aus dem aktuellen «Konf»-Jahr, machten sich mit dem Bus auf den Weg nach Spanien.

Oasen der Altstadtkirchen am Züri-Fäscht Die Zürcher Altstadtkirchen haben sich mit verschiedenen Konzerten, Lesungen und Gottesdiensten – so genannten «Wort & Klang-Oasen» – am «Züri-Fäscht» 2016 beteiligt. Als Kontrast zum eher lauten Treiben des Festes wurden den Besucherinnen und Besuchern der kirchlichen Angebote ganz bewusst eher ruhige Alternativen geboten. Die Kirchgemeinde St. Peter beispielsweise lud stündlich zu Lesungen im Kirchturm. Der Gemeindepfarrer und zwei Schauspielerinnen trugen Texte von Glauser, Keller, Bindschedler, Guggenheim, Zwingli und Lavater vor. Das Fraumünster wurde währenddessen zusammen mit den Duftspezialistinnen und Floristen in ein spezielles «Duftmünster» verwandelt. Die Aktion stiess auf positives Echo, nicht zuletzt dank der Lage des Fraumünsters. Mitten im Trubel und deutlich markiert durch zwei Banner haben viele Festbesucherinnen und -besucher die Gelegenheit für eine kurze Verschnaufpause genutzt. Turmlesung im St. Peter, Zürich.


500 Jahre Reformation in Wort und Bild

wachsenenbildung, aber auch für Predigtreihen oder einfach zum Verschenken. «Reformiert durch 10 Gebote»

fentlichungen bereits einige Artikel entstanden, die entweder bei der Landeskirche oder direkt bei den Produzenten bezogen werden können. Im Folgenden werden einige Materialien zur inhaltlichen Vertiefung empfohlen: 42

Nachgebaute Druckerpresse aus dem 16. Jahrhundert in der Kirche Feuerthalen.

Am Anfang war das Wort – und doch: Die Reformation lebt nicht vom Wort allein. Von Anfang an waren auch die Medien als deren Informationsträger entscheidend. Vor 500 Jahren war das der Buchdruck, der erwiesenermassen zum Erfolg der Bewegung beigetragen hat. Heute leben wir in multimedialen Zeiten, in denen genauer überlegt werden muss, wer wir über welches Medium anzusprechen ist. Die Zürcher Landeskirche thematisiert darum das Jubiläum und die Botschaften der Reformation über verschiedene Wege: spielerisch, lustvoll und informativ. Sie hat eigene Broschüren und Materialien produziert, zum Beispiel für Unterricht und Erwachsenenbildung. Auch Partner, etwa der Schweizerische Evangelische Kirchenbund SEK oder der Deutsche Reformierte Bund, haben verschiedene Artikel, Süssigkeiten und Informationsmaterialien entwickelt, auf die im «REFO-Shop» auf der Webseite hingewiesen wird. Schliesslich gehört es zum Konzept des landeskirchlichen Reformationsjubiläums, Projekte verschiedenster Genres finanziell zu unterstützen und zu begleiten: Auch in diesem Zusammenhang sind von Gaumenfreuden in Form von Bier und Wein bis hin zu diversen Veröf-

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«Huldrychs Reformhaus» Die Landeskirche feiert nicht Köpfe, sondern eine Bewegung und ihre Ideen. Dennoch ist ein zeitgemässer Blick auf die historischen Personen angezeigt: Bereits 20 2015 ist mit Unte terstützung der L Landeskirche im V Verlag TVZ eine vvon Peter Opitz vverfasste Biograffie von Ulrich Z Zwingli entstanden. Die Zeuginnen der Schweizer Reformation wiederum kommen im von Rebecca Giselbrecht und Sabine Scheuter herausgegebenen Buch «Hör nicht auf zu singen» in den Blick. Zu einer besonderen Übersetzung von Zwinglis Wirken in die Gegenwart regt die Landeskirche unter dem Titel «Huldrychs Reformhaus» an. So heisst ein Set mit zwanzig Kunstpostkarten. Daniel Lienhard hat zwanzig Aussagen des Reformators auf anregende Weise illustriert. Durch den dabei entstehenden Anachronismus, dass sich ein eigens dafür angefertigter 3DZwingli in modernen Umgebungen bewegt, bilden sich reizvolle Spannungen zwischen Einst und Jetzt, Botschaft und Kontext. Die Karten eignen sich für Unterricht und Er-

Die Broschüre «Reformiert durch 10 Gebote» wurde im Vorfeld des Deutschen Evangelischen Kirchentags 2015 in Stuttgart erarbeitet und an den Kirchentagungen in Kappel 2016 in einem Workshop eingeführt. In der Form von zehn Geboten sind zehn Grundzüge des Reformiertseins kurz und einprägsam formuliert, ausgelegt und jeweils mit einer Beispielgeschichte versehen. Gedacht ist die in Deutsch und Französisch erhältliche Broschüre für die Auslage, für die Erwachsenenbildung, für Predigtreihen und zum Weiterdenken. Die «Essentials» der Zürcher Reformation

Stadtrundgänge sind beliebt. Dem trägt die Zürcher Landeskirche Rechnung und hat ein Faltblatt entwickelt, mit dessen Hilfe man auf eigene Faust die historischen Stätten der Reformation in der Stadt erwandern kann. Zu den Hintergründen der Zürcher Reformation gibt eine zweite Broschüre mit dem Titel «500 Jahre Zürcher Reformation» Auskunft. Beide Artikel sind in mehre-


ren Sprachen sowohl als Download als auch gedruckt bei der Landeskirche erhältlich. Mit virtueller und GPS-unterstützter Begleitung ist ein Stadtrundgang in Zürich und in den anderen Schweizer Reformationsstädten auch über die App «R-City Guide» des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes möglich. Angereichert mit I n fo r m a t i o n e n , Links und Veranstaltungskalender kann die App gratis von den gängigen Shops heruntergeladen werden. «Das Wolkenalphabet» Köpfe, Orte, Namen, Begriffe – der reformatorischen Spuren sind viele. Auch gibt es reformierte Themen, die etwas anders angegangen werden als in anderen protestantischen «Branchen». Im Reformationsdorf des Kirchentags 2015 und im Plenarsaal der Kirchentagungen 2016 im Kloster Kappel waren drei als «Wortwolken» gestaltete Blachen mit 138 Wörtern zu sehen: beredtes Zeugnis, wie vielfältig die reformierte und von Reformierten geprägte Kulturgeschichte ist. Aus der Fülle dieser Wortwolken ist ein kleines Lexikon entstanden, das weltweite reformierte Kulturgeschichte in fünf Jahrhunderten zeigt. Jeder Tag des Jahres hat ein Stichwort. Wer auf Wurzelsuche gehen und die Wirkungsgeschichte erkunden will, findet hier viel Überraschendes. Ein Buch für Lesezirkel, zum Nachschlagen und Verschenken. Das Buch ist eine Kooperation zwischen SEK und Zürcher Landeskirche.

Brillenputztuch mit Zwingli-Motiv.

«Nach Gottes Wort reformiert» Was feiern die Reformierten – hier und weltweit – eigentlich? Antworten findet man im Magazin, das der Reformierte Bund in Deutschland, mit Beiträgen auch aus der Schweiz, herausgegeben hat. Neben zahlreichen Artikeln zu Geschichte, Theologie, Ökumene und weiteren Reflexionen finden sich darin ein Veranstaltungskalender und Postkarten zum Weiterdenken und Weitersenden. «Orte der Reformation: Zürich» 2017 feiert die Welt den 500. Jahrestag der Reformation. Die Evangelische Verlagsanstalt hat dies zum Anlass genommen, eine Magazinreihe unter dem Titel «Orte der Reformation» herauszugeben. Nach und nach fand sich eine stattliche Sammlung von Orten, die im Zusammenhang mit der Reformation stehen. Der Theologische Verlag Zürich TVZ übernahm die Gestaltung des Zürcher Heftes im Stil eines Reiseführers. Geschichte, Impulse für die Gegenwart und Zukunft regen ebenso wie ein Stadtrundgang an, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. «Reformiert fromm sein» Die App mit dem Titel «from» bewegt sich zwischen Spiritualität und Engagement. Sie ist in Kooperation zwischen dem Deutschen Reformierten Bund und der Zürcher Lan-

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Zwingli in Guetzliform zum Ausstechen. Ergebnis siehe Seite 50.

deskirche entstanden und steht in den Shops zum Download bereit. Täglich werden neue Bilder, Texte, Psalmen, Gebete und Chronikteile aufgeschaltet. Die App kann durch eine individuell zusammengestellte Besinnung am Anfang einer Sitzung verwendet werden und durch einen gesungenen Psalm sogar als Wecker. Der «REFO-Shop» Das «Re-Förmchen» (ZwingliGuetzliform), Gel-Wärmekissen, Tasse, Kleber, Karten, Bücher und Broschüren: Alle bisher produzierten Artikel finden sich nebst Hinweisen auf die Produkte von Partnerinnen und Partnern und auf Gegenstände, die zur Ausleihe für Veranstaltungen bezogen werden können, im Shop auf der Webseite der Zürcher Landeskirche: www.zhref.ch/themen/reformationsjubilaeum/refo-shop


Gemeindeaufbau und Leitung


Gemeindeaufbau beginnt im Kleinen: Auch im 4.-KlassUnti wird die Zukunft mitgestaltet.


46 Der Kirche ferner stehende Mitglieder wollen auf besondere Weise angesprochen werden, ohne sich gleich für ein weiteres Engagement zu verpflichten: «Wurstessen» in Stäfa 2016.

Sie stehen zur Kirche – nur etwas weiter weg Wie den Kontakt zu Kirchenmitgliedern halten, welche die Kirche mittragen, aber die Gemeinschaft nur punktuell suchen? Ein Projekt gibt konkrete Antworten. Wie drückt man Wertschätzung aus? Wie stärkt man Verbundenheit? «Danke, dass Sie Kirchensteuern zahlen», ist nicht die Antwort. «So komplimentiert man distanzierte Kirchenmitglieder eher zur Kirche hinaus, anstatt ihre lose Verbindung fester zu knüpfen», lautet der Tenor einer Gruppe aus Mitarbeitenden und Mitgliedern von mehreren Zürcher Kirchenpflegen, die sich im Rahmen eines Workshops mit der «herausfordernden Vielfalt der Mitglieder» befasste. Wie aber die richtigen Worte finden? Auf welchen Kanälen kommunizieren, damit der Kontakt zu den Distanzierten – der grossen Mehrheit der Kirchenmitglieder – nicht abreisst? Die Kirchgemeinde Fehraltorf hat darauf eine mögliche Antwort gefunden und ihren Mitgliedern im

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016

Herbst eine Dankes-Postkarte zugeschickt. Auf der Karte sieht man eine Sonnenblume in voller Blüte, und im Textfeld dankt das Pfarrehepaar im Namen der Kirchgemeinde persönlich für die Unterstützung der Gemeindearbeit. Der Kartengruss endet mit einem Hinweis auf den anstehenden Erntedankgottesdienst, bei dem das «Danke sagen für die persönliche Ernte» im Vordergrund stehe. Fehraltorf gehört zu einer Gruppe von Kirchgemeinden, die die Beziehungspflege mit distanzierten Mitgliedern seit zwei Jahren verstärken und verbessern will. Die Gemeinde arbeitete 2016 eng mit einer Projektgruppe aus Aargauer, Berner und Zürcher Kirche zusammen, die unter dem Titel «Lebenslang Mitglied der reformierten Kirche blei-

ben» verschiedene Werkzeuge der Kontaktpflege ausarbeitete und sich gleichzeitig für eine neue, wertschätzende Haltung gegenüber kontaktlosen Mitgliedern einsetzt. Der Postkartenversand von Fehraltorf – umgesetzt mit dem «Postcard Creator» der Post – ist nur eine von vielen Möglichkeiten in dieser Art der Kontaktpflege. Im Workshop zeigten Vertreter anderer Kirchgemeinden eine ganze Reihe von erprobten Massnahmen, den Kontakt auch bei distanzierteren Mitgliedern nicht abreissen zu lassen: In Herrliberg gratuliert man zu runden Geburtstagen und lädt zu einem generationenübergreifenden Fest; in Rickenbach erinnert man an die Goldene Konfirmationsfeier oder an Hochzeitsjubiläen; viele Gemeinden verschicken in der Adventszeit Briefe oder Karten oder begrüssen neu Zugezogene mit einladenden Infobroschüren. Wichtige Botschaft bei all diesen Kommunikationsmassnahmen: Zeigen, dass die Kirche für die Menschen da ist – und auch Respekt dafür signalisieren, wenn die Adressaten den Kontakt zur Kirchgemeinde weiterhin lose halten wollen.


Gemeindeaufbau und Leitung

Reise zu neuen Ufern in Zürich Ein Zusammenschluss-Entscheid ist das Eine; was er auf organisatorischer, aber eben auch auf inhaltlicher Ebene alles nach sich zieht, zeigt exemplarisch der Reformprozess in der Stadt Zürich. Als am 28. September 2014 die Reformierten in Zürich zur Abstimmung gerufen wurden, ahnte niemand, welch grossen Prozess sie damit in Gang setzen würden. Auch wusste niemand, was entsteht, wenn sich 34 Kirchgemeinden zu einer einzigen zusammentun. Das war mutig. Es ging um die neue Kirchgemeinde Zürich als Organisation, doch gearbeitet wurde seitdem genau so intensiv an inhaltlichen Fragen. Die eigentliche Erkenntnis war, dass Inhalt nicht ohne Form auskommen kann. Fragt man nach der Nachwuchsförderung in der Sozialdiakonie, so fragt man auch nach deren Berufsbild. Will man die Arbeit mit den Konfirmanden örtlich konzentrieren, so fragt man auch nach Jugend, nach theologischem

Verständnis und nach Aufbau von Gemeinschaft. Das Jahr 2016 war entsprechend geprägt von Konferenzen, Berufsgruppen-Dialogen und ArbeitsGruppen. Sie fragten beispielsweise: Wie sollen sich Teams bilden? Wer wird sie leiten? Wozu finden sich Kirchenkreise? Denn bei einer Grösse von 90 000 Mitgliedern ist eine neue Organisation genauso nötig wie eine neue Kulturvielfalt oder eine neue Form von gemeinschaftlicher Erfahrung. Eine Kirchgemeindeversammlung würde – bereits bei einer Beteiligung von fünf Prozent – die Anmietung des Hallenstadions erfordern. Das wäre ein Kirchentag – und schon ist erneut eine Idee geboren. Alles ist Neuland. So intensiv und kreativ der Prozess ist, so gehören auch die kriti-

Von 34 auf 1: In absehbarer Zeit ist die Stadt Zürich auch kirchlich eine Gemeinde.

schen Voten dazu: Wo finde ich meinen Gottesdienst? Wie werde ich mit meiner Art zu glauben noch Platz haben? Wie können neue Ideen realisiert werden? Dazu braucht es Konzepte und Rechtsgrundlagen: eine Rahmen-Organisation, einen Zusammenschlussvertrag, eine Immobilien-Strategie, eine PersonalEntwicklung, eine theologische Vision. Die Kirchgemeinde Zürich wird auf den 1. Januar 2019 hin organisatorisch gegründet. Darauf bauen alle weiteren Prozesse auf. Insbesondere soll in der Kirchgemeinde Zürich theologische Vielfalt leben, verbindlich zusammengearbeitet werden und die Bedeutsamkeit für die Stadt auf dem Prüfstand stehen. Was soll sich weiterhin bewähren? Was soll Neues entstehen? Dazu braucht es den Dialog mit den Kirchgemeinden und mit der Stadt als Ort gesellschaftlichen Zusammenlebens sowie eine Abstimmung auf den Prozess «KirchGemeindePlus». Die damalige Reformation hatte einige Jahre benötigt, bis ihre Verfassung und die ihr zugrundeliegende Glaubens-Überzeugung Fuss fassten. Auch im derzeitigen Prozess dürften die Beteiligten den Prozess nachhaltig für die kommende Generation gestalten.

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48 Die Festfreude ist zu Recht gross: Dem Zusammenschluss im Flaachtal ging eine lange Zeit der Vorbereitung mit intensiver Arbeit voraus.

Zwei Zusammenschlüsse – viele Einsichten Mit Gottesdiensten und Festen wurde die Gründung der neuen Kirchgemeinden Flaachtal und Wehntal gefeiert. Der Weg dahin war lang, aber erkenntnisreich. 2016 nahm die Umsetzung des Prozesses «KirchGemeindePlus» Fahrt auf. Ein Indiz dafür sind die Zusammenschlussprojekte, die der Kirchenrat finanziell unterstützen konnte. 21 solche Zusammenschlussprojekte wurden mit insgesamt rund 310 000 Franen gefördert. 118 Kirchgemeinden, also mehr als zwei der Drittel der Zürcher Kirchgemeinden, waren an einem dieser Projekte beteiligt. Zwei Zusammenschlussprojekte gelangten zu einem feierlichen Abschluss: Per 1. Januar schlossen sich die Kirchgemeinden Flaach-Volken, Buch am Irchel und Berg am Irchel zur Kirchgemeinde Flaachtal zusammen. Am 1. April vereinigten sich

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016

die Kirchgemeinden Niederweningen und Schöfflisdorf-OberweningenSchleinikon zur Kirchgemeinde Wehntal. Historische Notiz am Rande: In dieser Form hatte diese Gemeinde vor über 300 Jahren schon einmal existiert. Eine Analyse der erfolgreich abgeschlossenen Zusammenschlussprojekte fördert Gemeinsamkeiten zutage. Die wichtigste Einsicht ist wohl diese: Ein Zusammenschluss allein macht noch keinen Frühling. Es handelt sich bei einer Fusion in erster Linie um einen juristischen Schritt: Ein neuer Rechtskörper entsteht. Entscheidend für sein Gedeihen ist die Entwicklung einer gemeinsamen Kultur. Diverse

Massnahmen unterstützen diese Entwicklung. Als sehr wichtig erachten die beteiligten Kirchgemeinden die Erarbeitung einer gemeinsamen Vision und Strategie: Wohin wollen wir mit dem Zusammenschluss und wie kommen wir dorthin? Dazu kommt eine permanente, offene und gut abgestimmte Kommunikation des Zusammenschlussprozesses via Gemeindebeilage, Kirchgemeindeversammlung und Infoveranstaltungen. Hilfreich sind beispielhafte Kooperationen, etwa ein möglichst frühes Zusammengehen bei der Gemeindebeilage im «reformiert.». Um im Augenblick der Fusion das Vertrauen aller Beteiligten zu sichern, achteten die Zusammenschlussgemeinden darauf, dass in der neuen Kirchenpflege alle ehemaligen Gemeinden vertreten sind. Unterstützung von aussen ist ein weiterer Erfolgsfaktor. Die meisten Projekte arbeiteten mit einem externen Prozessbegleiter zusammen. Auch die Landeskirche wird beigezogen, sei es für juristischen Rat, sei es bei der Entwicklung eines Liegenschaftskonzeptes. Schliesslich will der Übergang in die neue, gemeinsame Kirchgemeinde hoffnungsfroh begangen sein. Im Flaachtal wurde dazu im April zum Fusionsfest geladen. Es startete mit einem gemeinsamen Festgottesdienst in Flaach, Mittagessen in Berg und führte dann auf dem Pilgerweg nach Buch am Irchel. Unterwegs wurde feierlich ein Fusionsbänkli enthüllt, das seither Wanderer zum Verweilen und zum grenzübergreifenden Sinnieren einlädt.


Gemeindeaufbau und Leitung

«hinschauen – wahrnehmen – handeln» Mit der Neuherausgabe der Broschüre «hinschauen – wahrnehmen – handeln» stärkt die Landeskirche den Schutz der persönlichen Integrität. Die bewährte Broschüre «hinschauen – wahrnehmen – handeln» zum Umgang mit Grenzverletzungen wurde 2016 neu überarbeitet. Seit ihrem erstmaligen Erscheinen im 2003 leistet sie wertvolle Hilfe bei der Prävention von Grenzverletzungen im Bereich der Kirchen. Sie wird erfolgreich eingesetzt in Schulungen und Sensibilisierungskursen sowohl innerhalb wie auch ausserhalb der Zürcher Landeskirche. Sie bietet aber auch Orientierung in Akutsituationen und hilft den Beteiligten, sorgfältig, rasch und zielgerichtet vorzugehen. Die zweite, stark überarbeitete Auflage führt weiter, was in der ersten Fassung formuliert wurde. In je zweiseitig und knapp formulierten Kapiteln stellt sie die wichtigsten Zusammenhänge im breiten Feld von Belästigungen, Übergriffen, Gewaltanwendungen und langfristigen Schädigungen dar. Sie bringt Infor-

mationen und Hilfestellungen, Merkpunkte und Hintergrundmaterial und bietet so Orientierung in zunächst meist unübersichtlichen Situationen an. Der Schlussteil enthält Rechtsfragen und Gesetzestexte, einen Serviceteil mit hilfreichen Adressen und Links sowie neu auch ein Schlagwortverzeichnis. Die überarbeitete Fassung nimmt zudem auf, was sich in den vergangenen zwölf Jahren innerhalb und ausserhalb der Kirchen an neuen Erkenntnissen und Erfahrungen angesammelt hat, und berücksichtigt im juristischen Bereich neue Gesetze und Veränderungen in der Rechtsprechung. Neue Themen sind etwa eine stärkere Beachtung des sorgfältigen Settings in der Seelsorge oder der Umgang mit Grenzverletzungen im Bereich der Social Media. Die Broschüre bildet einen wichtigen Baustein, um dem Thema Grenzverletzungen im kirchlichen

Wo immer der Kirche Menschen anvertraut sind, steht sie in der Pflicht des respekt- und verantwortungsvollen Umgangs mit ihnen.

Kontext grössere Beachtung zu schenken und die Präventionsarbeit zu intensivieren. Sie behandelt die verschiedenen Themen relativ ausführlich und teilweise anspruchsvoll. Weitere, auch niederschwelligere Elemente werden folgen. So wird das bisherige Merkblatt «Sexuelle Belästigung» durch ein InternetTool abgelöst werden, das praxisorientierte und zielgruppenspezifische Hilfestellungen für alle Situationen geben wird, in denen Grenzverletzungen im kirchlichen Kontext erlebt oder beobachtet werden. Auch spezielle Informationsmaterialien für die kirchliche Jugendarbeit sowie Kurse und Weiterbildungen sind in Planung. Die Landeskirche fördert damit eine Kultur der Achtsamkeit und den Schutz der persönlichen Integrität aller Mitarbeitenden und der Menschen, die diesen anvertraut sind.

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Reformierte Kirche Kanton ZĂźrich Jahresbericht 2016


Gemeindeaufbau und Leitung / Einblicke

Einblicke Wichtige Datenbasis für Tätigkeitsprogramm Kanton und Kirchen haben 2015 beim Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich eine «Studie zu den kirchlichen Tätigkeiten mit gesamtgesellschaftlicher Bedeutung im Kanton Zürich» in Auftrag gegeben. Die Studie umfasst eine breite Evaluation bei den Kirchgemeinden, die von Oktober 2015 bis September 2016 durchgeführt wurde. Das damit evaluierte Datenmaterial legt die Basis für das Tätigkeitsprogramm der Landeskirche für die Jahre 2020 bis 2025. Das 2010 in Kraft getretene Kirchengesetz verpflichtet die Kirchen, zum Bezug der staatlichen Kostenbeiträge alle sechs Jahre ein Tätigkeitsprogramm einzureichen. Auf dessen Basis bewilligt der Kantonsrat den entsprechenden Rahmenkredit. Die Gelder dürfen nur für Tätigkeiten mit Bedeutung für die ganze Gesellschaft, insbesondere in den Bereichen Bildung, Soziales und Kultur, eingesetzt werden. Ende 2018 wird der Kantonsrat über die nächste Beitragsperiode beschliessen. Auf dem Weg zu einer zentralen Mitgliederverwaltung Im Juni 2016 nahm die Kirchensynode einen Bericht des Kirchenrates zum Thema Mitgliederverwaltung zustimmend zur Kenntnis. Sie hat damit der Erstellung einer kantonsübergreifenden, gemeinsamen Datenbank zur Mitgliederverwaltung im Grundsatz zugestimmt und Auftrag erteilt, die dafür nötigen Klärungen an die Hand zu nehmen und die Entscheidungsgrundlagen zu erarbeiten.

Teilnehmende aus 20 Ländern gründeten im Kloster Kappel im Juni 2016 den Verein für einen europäischen Kirchentag.

Ein ähnliches Projekt führt auch der Kanton Zürich: Auf der Basis des 2016 in Kraft getretenen Gesetzes über das Meldewesen und die Einwohnerregister (MERG) will er bis 2018 eine kantonale Einwohnerdatenplattform (KEP) errichten. Die geplante kirchliche Datenbank soll von der KEP dereinst die Stammdaten der Kirchenmitglieder beziehen. Die Schaffung der dafür nötigen gesetzlichen Grundlagen ist in Arbeit. Die Idee der zentralen kirchlichen Mitgliederverwaltung entstand im Rahmen des Projektes «Lebenslang Mitglied bleiben», das die Kontaktpflege zu den distanzierten Mitgliedern im Auge hat. Es zeigte sich, dass die entwickelten Massnahmen nur umgesetzt werden können, wenn auch die entsprechenden Mitgliederdaten (v.a. auch Kasualien) zur Verfügung stehen. Nach dem Umzug eines Mitglieds in eine andere (Kirch-)Gemeinde oder gar in einen anderen Kanton ist dies aber mit der heutigen Praxis nicht mehr der Fall. Verein für einen europäischen Kirchentag gegründet Die Idee einer «European Christian Convention» hat mit der Gründung

des gleichnamigen europäischen Vereins im Juni 2016 im Kloster Kappel einen grossen Schritt nach vorne getan. Ziel ist die Durchführung eines europäischen Kirchentags, an dem sich Christinnen und Christen aus ganz Europa treffen, um gemeinsam zu feiern und mit anderen über aktuelle Herausforderungen zu diskutieren. Die Zürcher Landeskirche, die ein Gründungsmitglied des Vereins ist, hatte zu dem Treffen, zu dem Teilnehmende aus 20 Ländern kamen, eingeladen. Der Verein arbeitet unter anderem im Geist der «Charta Oecumenica» von 2001, die das spirituelle Erbe des Christentums als eine Bereicherung für Europa betrachtet. Die Charta unterstreicht weiterhin das Engagement der Kirchen für ein humanes und soziales Europa, in dem Menschenrechte und Grundwerte des Friedens, der Gerechtigkeit, der Freiheit, der Toleranz, der Partizipation und der Solidarität zur Geltung kommen. Die Durchführung des ersten europäischen Kirchentages ist für 2023 / 2024 geplant.

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Kirchenasyl in Kilchberg

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Am 8. Mai 2016 veröffentlichte die Kirchgemeinde Kilchberg eine Medienmitteilung zum Kirchenasyl für eine tschetschenische Familie. Die sechsköpfige Familie lebte seit über vier Jahren in Kilchberg, war bestens integriert und wurde innerhalb der Gemeinde breit unterstützt. Ein von rund 3000 Personen unterstütztes Komitee «Hierzuhause.ch» kämpfte für den Verbleib der Familie, nachdem zwei Ausschaffungsversuche gescheitert waren. Die Unterstützung der Familie war nicht politisch motiviert, sondern aus der Überzeugung geboren, das einzig Richtige zu tun. Das riesige Medienecho überwältigte die Kirchgemeinde fast und stellte sie vor komplett neue Herausforderungen. Das Migrationsamt des Kantons Zürich stellte klar, dass die Aktion illegal sei, suchte aber gleichzeitig das Gespräch, zu dem auch die Landeskirche beigezogen wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt war legalistisch auf der Ebene von Einsprachen und Gutachten gearbeitet worden. Dies änderte sich mit dem Einschalten der Kirche. Trotzdem: Die staatliche Unterstützung wurde der Familie entzogen, die bisherige Wohnung geräumt und an andere Flüchtlinge vergeben. Während vier Wochen lebte die Familie im Pfarrhaus. Neben der fast unerträglichen emotionalen Situation entstand über diese Zeit aber auch eine gewisse Normalität im Zusammenleben. Die Kinder gingen weiter zur Schule. Leider entwickelten sich die Gespräche mit den Behörden nicht in Richtung einer Härtefallregelung. Dies setzte Betroffene und Unterstützer unter immensen Druck. Zuletzt entschieden die Eltern, einer «freiwilligen» Rückführung zuzustimmen ‒ die Angst vor einer er-

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016

Kirchenasyl in Kilchberg: Das öffentliche Interesse hat die Kirchgemeinde vor grosse Herausforderungen gestellt.

neuten Zwangsausschaffung war zu gross geworden. Vor allem wollten sie dieses traumatische Erlebnis ihren Kindern nicht nochmals zumuten. Nun musste in kürzester Zeit vieles organisiert werden, etwa adäquate Kleidung für die Reise in ein streng muslimisches Land. Und auch ein Abschiedsfest fand im Garten statt, bevor am nächsten Morgen die Polizei, bei der man ebenfalls eine grosse Anspannung spürte, die Abschiebung durchführte. Mit der Ausschaffung der Familie hat die Kirchgemeinde Kilchberg zwar ihr vordergründiges Ziel verfehlt. Dass keine Härtefallregelung erreicht werden konnte, war für alle Beteiligten schwer zu akzeptieren. Dennoch zeigte der Fall, dass die Kirche in heiklen Situationen als Gesprächspartnerin respektiert und geschätzt wird und ihr Engagement wesentlich dazu beitrug, schwierige politische Umstände durch Menschlichkeit ein wenig zu mildern. Selber bauen – Bäretswil renoviert Gemeinde-Stübli Nach fast 70 Jahren war es dringend nötig, die alte «Soldatenstube» in Bäretswil, den zentralen Ort für die Jugendarbeit, durch eine neue und zweckmässigere Bauform zu ersetzen. Der finanzielle Spielraum der Kirchgemeinde war allerdings äusserst eng. Gleichwohl gelang es, das

Projekt zu stemmen: Ein Gemeindeförderverein wurde gegründet, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben und Finanzierungskonzepte wurden entwickelt. Das eingerichtete Spendenbarometer schob sich langsam, aber stetig in die Höhe; beim Sponsorenlauf wurde geschwitzt, und viele haben den Stüblibau aus eigener Tasche kräftig unterstützt. Damit war es möglich, schon ein Jahr nach den ersten Skizzen die Bauunterlagen einzureichen und mit dem Bau zu starten. Auch während der Bauzeit haben viele praktisch angepackt und in 1700 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden mitgeholfen, den Bau – ein Haus mit drei Stockwerken, Balkon, Terrasse, moderner Küche und Jugendraum – zu realisieren. Im Frühling 2016 konnte das Stübli mit einem grossen Fest eingeweiht werden. Es ist heute wieder der belebte Treffpunkt für Kinder und Jugendliche im Dorf. 300 Jahre Kirchgemeinde Eglisau Mit einer grossen Jubiläumsfeier, mit der Herausgabe einer 80-seitigen Festschrift und einer Ausstellung im Ortsmuseum feierte die Kirchgemeinde Eglisau 2016 den 300. Geburtstag ihrer Kirche. Die reformierte Kirche und ihr markanter Turm mit Zwiebelhaube, die im Jubiläumsjahr saniert wurden, sind


Gemeindeaufbau und Leitung / Einblicke

Herbstwoche in Gossau: Nicht weniger als 40 Workshops, zumeist gestaltet von Freiwilligen, bereicherten die Woche. Im Zentrum stand das «Unservater».

das Wahrzeichen von Eglisau und aus dem Ortsbild nicht wegzudenken. Mit dem Jubiläum rief die Kirchgemeinde der Bevölkerung ein spannendes Kapitel ihrer Geschichte in Erinnerung. Dass Anfang des 18. Jahrhunderts ein Neubau der Kirche nötig worden war, hatte mit der wachsenden Bevölkerung zu tun. Das Gotteshaus platzte damals aus allen Nähten und wurde deshalb unter der Leitung des damaligen Pfarrers vergrössert. Jener Pfarrer hielt fest, dass ihm vor allem die «kleinen Leute» auf seinen Hausbesuchen geklagt hätten, wie «gewaltig gedränget» sie sich im Gotteshaus einfinden und an Festtagen gar draussen stehen mussten.

belstück, das zwar im Keller steht, aber etwas in Vergessenheit geraten ist, wurde das Gebet jeden Tag thematisch beleuchtet, abgestaubt, geputzt, neu geschliffen und mit frischer Farbe angestrichen. Impulse zu verschiedenen Abschnitten und vertiefende Workshops machten das Gebet persönlich erfahrbar. Daneben bot die Woche viel Raum und Zeit für ein individuelles Ferienprogramm. Zusammenwachsen in Weinland Mitte

gleichzeitig den Auftrag zu einer verbindlichen Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden. Während regionale und Nachbarschaftsgottesdienste bereits eine gewisse Tradition haben und weiter verstärkt werden, wird nun auch für das Konfirmations-Jahr 2016/17 der Unterricht von den Pfarrpersonen mit regionalen «Konf»-Tagen und gemeinsamen Modulen verzahnt. 2017 werden auch die Seniorenferien zusammengelegt und die Seniorennachmittage gegenseitig geöffnet. Während einer Retraite mit dem Titel «Welche Kirche wollen wir sein?» ermittelten Pfarrpersonen und Mitglieder der Kirchenpflegen Marthalen, Ossingen, Rheinau-Ellikon mit Fachpersonen der Landeskirche, wie die Aktivitäten bei schwindenden Ressourcen künftig erhalten oder verstärkt werden können. Die Ergebnisse der Retraite dienen den Arbeitsgruppen, welche die verbindliche Zusammenarbeit der Gemeinden vorbereiten. Freiwilligen-Power in RorbasFreienstein-Teufen

Herbstwoche in Gossau: Beteiligungskirche pur

Der Prozess «KirchGemeindePlus» der Kirchgemeinden Benken, Marthalen, Ossingen, Rheinau-Ellikon und Trüllikon-Truttikon in «Weinland Mitte» erreichte im Juli 2016 eine erste formale Zwischenetappe: Alle Kirchgemeinden erteilten

Im Oktober 2016 reisten 220 Personen aus der Kirchgemeinde Gossau gemeinsam ins Allgäu. Seit vielen Jahren findet diese Herbstwoche alle zwei Jahre statt. Sie lebt von den Beiträgen vieler Freiwilliger und wird von einem Team von Freiwilligen unter der Leitung des Sozialdiakons geplant und organisiert. Das ist Beteiligungskirche pur! Nicht weniger als 40 Workshops, zumeist gestaltet von Freiwilligen, bereicherten die Woche. Thematisch im Zentrum stand das «Unservater». Wie ein altes Mö-

Kirchgemeinde Rorbas-Freienstein-Teufen: Freiwillige legen sich mit über 1500 Arbeitsstunden ins Zeug.

Im vergangenen Jahr fand in der Kirchgemeinde Rorbas-FreiensteinTeufen ein Umbau des alten, sanierungsbedürftigen Kirchgemeinde-

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Gemeindeaufbau und Leitung / Einblicke

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hauses statt. Der älteste Teil – gut 200 Jahre alt – entsprach längst nicht mehr den feuerpolizeilichen Vorschriften. Kleinere Räume wurden schlecht genutzt, andere waren nur schwer zugänglich. Weil die Finanzen knapp waren, legten sich Freiwillige ins Zeug. In rund 1500 Arbeitsstunden wurde der alte Hausteil komplett ausgehöhlt. Aus etlichen kleinen Räumen entstanden mehrere ansprechende Räume mittlerer Grösse und ein gut zugängliches Treppenhaus. Die Jugendgruppe veranstaltete eine Fensterputzaktion bei der Dorfbevölkerung und finanzierte mit dem Erlös die Möblierung des neuen Jugendraumes mit. Insgesamt konnte so ein nicht zu unterschätzender Beitrag an die Baukosten geleistet werden. Die Kantonalkirche honorierte den grossen Einsatz und die Bemühungen um ein kostengünstiges und dennoch ansprechendes Projekt mit einem zusätzlichen Baubeitrag. Im Dezember 2016 wurden die neuen Räume festlich eingeweiht. In Stammheim wird’s farbig: «Üüsi Chile bewegt»

auch mit dem «Hier und Jetzt und der Zukunft», schrieb die Kirchgemeinde in einer Medieninformation. Die Gegenwart will die Kirchgemeinde aktiv und farbig gestalten: «Die Kirche soll in unserem Tal eine noch aktivere Rolle spielen, noch offener und aktueller präsent sein.» In einer Zeit, in der sich die Fronten verhärten, habe die Kirche einerseits eine vermittelnde Aufgabe, anderseits müsse sie sich für die Schwächeren in der Gesellschaft einsetzen. Die Kirchgemeinde Stammheim macht es sich zur Aufgabe, in einer sich immer schneller bewegenden und globalisierten Welt den Menschen eine innere Heimat, einen Halt im Alltag zu geben. Die 500 Jahre Kirchengeschichte zeigen, dass dieser Gemeinschaftssinn das Stammertal geprägt und stark gemacht hat. Uster bittet zum Tanz Im Mai 2016 lud die Kirchgemeinde Uster erstmals zum Tanznachmittag ins Kirchgemeindehaus – und brachte damit eine wachsende Gruppe von Tänzerinnen und Tänzer in Bewegung. Seither legt im «Tanzcafé» jeden Monat ein DJ für ein bunt gemischtes, tanzfreudiges Publikum einen ebenso bunten Mix

von Musik auf. An der Bar gibt es dazu fruchtig-frische Drinks, welche die Hobbytänzerinnen und -tänzer geniessen, bis das nächste mitreissende Musikstück sie zurück aufs Parkett zieht. Eingeladen sind Anfänger und Fortgeschrittene, junge und ältere Erwachsene, Demenzbetroffene und ihre Angehörigen, Singles oder Paare. Solaranlage in Winterthur Mattenbach Die Kirchenpflege der Kirchgemeinde Winterthur Mattenbach stand vor der Aufgabe, einen Teil des Flachdachs des Kirchgemeindehauses zu sanieren. Dabei wurden die Möglichkeiten für eine nachhaltige Zusatznutzung des Daches geprüft und die Installation einer Solaranlage in Angriff genommen. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der Sonneneinstrahlung werden die 60 Panels mit einer Fläche von rund 100 Quadratmetern jährlich 16 000 KWh liefern. Erste Erfahrungen zeigen, dass nebst dem Eigenverbrauch eine ansehnliche Strommenge ins öffentliche Netz eingespiesen werden kann. Ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit!

Zur Eröffnung der Feierlichkeiten konnten die Gemeindeglieder Vogelhäuser bemalen.

Unter dieses Motto stellte die Kirchgemeinde Stammheim die Aktivitäten in ihrem Jubiläumsjahr. 500 Jahre Kirche Stammheim sind ein Grund zu einer Auseinandersetzung mit der Geschichte der Kirche, aber

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Ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: Installation einer Solaranlage auf dem Flachdach des Kirchgemeindehauses in Winterthur Mattenbach.


Behörden und Gremien

Intensive Gespräche zur Zukunft der Kirche an der Kirchenpflegekonferenz in Zürich Neumünster.


Kirchliche Behörden

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Kirchensynode

Geschäfte

Fragestunde

Sitzungen

Die Kirchensynode behandelte folgende Anträge und Berichte des Kirchenrates:

Der Kirchenrat beantwortete in den Fragestunden vom 5. April, 14. Juni, 5. Juli, 4. Oktober und 29. November 2016 Fragen zu folgenden Themen:

Die Kirchensynode versammelte sich zu 5 Sitzungen im Rathaus in Zürich, je am Dienstag, 5. April, 14. Juni, 5. Juli, 4. Oktober und 29. November 2016. Am 20. September 2016 fand eine Begegnung mit den Mitgliedern der Synode der Römisch-katholischen Körperschaft des Kantons Zürich in Winterthur statt. Erneuerungswahlen Im Rahmen von Ersatzwahlen wurde neu in die Kirchensynode gewählt: ¢ im Wahlkreis XV, Stadt Zürich, Stadtkreise 7 und 8, Dorothea Näf, Dübendorf, für die zurückgetretene Stefanie Keller, Zürich. Rücktritte ¢ Stefanie Keller, Zürich ¢ Ewald Wysshaar, Zürich Wahlen in der Kirchensynode ¢ Pfrn. Yvonne Wildbolz, Hettlingen, als Synodalpredigerin für das Amtsjahr 2016 ¢ als Mitglieder des Büros der Kirchensynode Urs Christoph Dieterle, Uster, und Simone Schädler, Effretikon, für die zurückgetretenen Thomas Maurer, Knonau, und Ruth Kleiber, Winterthur. ¢ als Mitglied der Geschäftsprüfungskommission Nathalie Nüesch, Horgen, für den zurückgetretenen Dominik Zehnder, Bülach. ¢ als Mitglied der Finanzkommission Roland Portmann, Volketswil, für den zurückgetretenen Lukas Maurer, Rüti.

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016

¢ Erneuerungen und Umbauten im Haus am See (Kloster Kappel) ¢ Seelsorge in Institutionen/Teilrevision Personalverordnung ¢ Öffentliches Profil der Landeskirche (Postulat Nr. 2014-007 der Kommission Kirche 2019 ¢ Antwort des Kirchenrates zur Interpellation von Manuel Amstutz, Zürich Industriequartier, und Hannes Tanner, Aeugst a.A., und Mitunterzeichnenden betreffend Erfassung kirchliche Angebote ¢ Rückblick Legislaturziele 2012 – 2016 – Antrag und Bericht des Kirchenrates – Bericht und Antrag der Geschäftsprüfungskommission ¢ Legislaturziele 2016 – 2020 – Antrag und Bericht des Kirchenrates – Bericht und Antrag der Geschäftsprüfungskommission ¢ Gemeinsame Mitgliederdatenbank (Postulat Nr. 2014-014 von Bernhard Neyer, Volketswil) – Bericht und Antrag der vorberatenden Kommission ¢ KirchGemeindePlus (Postulat Nr. 2013-004 von Huldrych Thomann, Benglen, betreffend Projekt «KGplus» und Postulat Nr. 2013012 von Hannes Aeppli, Oberwinterthur, und Mitunterzeichnenden betreffend Nachhaltige Kapitalsicherung KirchGemeindePlus) – Bericht und Antrag der vorberatenden Kommission ¢ Gewährung eines Beitrags an den Film «Zwingli – Der Reformator» – Bericht und Antrag der Finanzkommission ¢ Rahmenkredit für Beiträge an Kirchgemeinden im Rahmen des Projekts KirchGemeindePlus – Bericht und Antrag der Finanzkommission

¢ Rechtsunsicherheit Erbeinsetzung und Vermächtnisse zugunsten reformierte Kirchgemeinde ¢ Palliative Care ¢ Öffentliche Meinungsäusserungen von Kirchenratsmitgliedern ¢ Reformationsjubiläum ¢ Campus Kappel ¢ Ausreichende Dotierung der Fachstelle Migration ¢ Stellungnahme KR zu Umweltinitiativen ¢ Paarberatung und Mediation im Kanton Zürich ¢ Unternehmenssteuerreform III ¢ Vernehmlassung KirchGemeindePlus Parlamentarische Vorstösse Es wurde überwiesen oder entgegengenommen: ¢ Motion Aufhebung Urnenobligatorium ¢ Schriftliche Anfrage Verwaltungen in Zusammenhang KGPlus ¢ Interpellation Begriffe «Gemeindeautonomie» und «Grundsatz der Zurordnung» ¢ Motion «reformiert» für alle ¢ Interpellation Tragbarkeit von Pfarrhäusern Nicht überwiesene oder zurückgezogene Vorstösse: ¢ Motion Mitgliedschaft von Angestellten


Kirchliche Behörden

Übersicht über die Überweisungen der Kirchensynode an den Kirchenrat § 60 Abs. 1 der Geschäftsordnung der Kirchensynode: «Die hängigen Motionen und Postulate werden im Anhang des Jahresberichtes des Kirchenrates mit einem Vermerk über den Stand des Geschäfts aufgeführt.» ¢ Nr. 2015-017 24. November 2015 (Motion der vorberatenden Kommission KirchGemeindePlus «KG+Zukunft» betreffend «KG+Zukunft») Der Kirchenrat wird beauftragt, der Kirchensynode im Hinblick auf die weitere Ausgestaltung des Projekts «KirchGemeindePlus» eine oder mehrere Revisionen der Kirchenordnung und Kreditanträge im Sinn einer laufenden Mandatierung und Umsetzung zu unterbreiten, abgestuft nach Dringlichkeit. Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende November 2017. ¢ Nr. 2016-022 Motion Aufhebung des Urnenobligatoriums für Bestätigungswahlen der Pfarrerinnen und Pfarrer von Thomas Illi. Der Kirchenrat wird beauftragt, der Kirchensynode eine Änderung von Art. 125 der Kirchenordnung in dem Sinne vorzulegen, dass die Bestätigungswahlen für Pfarrerinnen und Pfarrer der Kirchgemeinden nicht mehr zwingend an der Urne erfolgen müssen. Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende April 2018. ¢ Nr. 2016-026 Interpellation Begriffe «Gemeindeautonomie» und «Grundsatz der Zuordnung» von Jürg Christian Hürlimann. Der Kirchenrat wird um Beantwor-

tung der folgenden Fragen gebeten: 1. Welche Bedeutung misst der Kirchenrat dem Rechtsbegriff der Gemeindeautonomie in der gegenwärtigen Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich zu? Welche Schwierigkeiten ergeben sich nach Beobachtung des Kirchenrates typischerweise in der heutigen praktischen Anwendung? 2. Steht nach Einschätzung des Kirchenrates ein Wandel im Verständnis des Begriffs der Gemeindeautonomie bevor, bedingt durch neue Strukturen, weniger zahlreiche, aber grössere Gemeinden? Inwiefern wird sich die Bedeutung des Begriffs in naher und mittlerer Zukunft ändern? 3. Welche Bedeutung misst der Kirchenrat dem Grundsatz der Zuordnung in der gegenwärtigen Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich zu? Welche Schwierigkeiten ergeben sich nach Beobachtung des Kirchenrates typischerweise in der heutigen praktischen Anwendung? 4. Steht nach Einschätzung des Kirchenrates ein Wandel im Verständnis des Grundsatzes der Zuordnung bevor, bedingt durch neue Strukturen, weniger zahlreiche, aber grössere Gemeinden? Inwiefern wird sich die Bedeutung dieses Grundsatzes in naher und mittlerer Zukunft ändern? Der Kirchenrat verabschiedete seine Antwort auf die Interpellation am 1. Februar 2017. ¢ Nr. 2016-027 Motion «reformiert.zürich» wird zur Mitgliederzeitung für alle Reformierten des Kantons Zürich von Annelies Hegnauer. Der Kirchenrat wird beauftragt, die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen, damit «reformiert.zürich zur Mitgliederzeitung für alle Reformierten im Kanton Zürich wird. Er

erarbeitet Vorschläge zur Finanzierung einer solchen Zeitung. Er klärt mit der Geschäftsleitung, Redaktion und Trägerschaft von «reformiert. zürich» die Form einer solchen Zeitschrift unter Berücksichtigung, dass «reformiert.zürich» sowohl kirchenferne wie auch kirchennahe Mitglieder ansprechen soll und die redaktionelle Freiheit von «reformiert» gewährleistet bleibt. Neben den redaktionellen Beiträgen, die mit den angeschlossenen Kantonen erarbeitet werden, soll auch Platz sein für kantonale, regionale und lokale Informationen. Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende Januar 2019. ¢ Nr. 2016-028 Interpellation Tragbarkeit von Pfarrhäusern von Bernhard Neyer. Der Kirchenrat wird darum ersucht, folgende Fragen zu beantworten: 1. Wie kann gegenüber der Öffentlichkeit das Privileg der Pfarrpersonen noch argumentiert werden, Pfarrhäuser für eine Miete von Fr. 1700.- zu bewohnen, zumal die Pfarrlöhne in der Reformierten Landeskirche doch eine Spanne von einem Jahreslohn von Fr. 117 000.bis Fr. 164 000.- (frühere Saläre bis 181 000.-) ausmachen? 2. Wie hoch schätzt der Kirchenrat die finanziellen, jährlich wiederkehrenden Aufwendungen (Differenz zu ortsüblichem, selbsttragendem Mietzins), welche die Kirchgemeinden im Kanton Zürich gesamthaft für das Wohnen der Pfarrpersonen in Pfarrhäusern aus den Steuergeldern tragen müssen? 3. Welche Möglichkeiten sieht der Kirchenrat, die Kirchgemeinden von dieser Finanzlast zu erleichtern? 4. Welche Möglichkeiten sieht der Kirchenrat bereits jetzt schon als alternative, entweder gewinnbringende oder sozialverantwortliche und lebensweltliche Nutzungsmöglich-

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Kirchliche Behörden

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keiten von Pfarrhäusern? 5. Welche Massnahmen werden vom Kirchenrat ergriffen, um sich diesem Thema anzunehmen? 6. In welche Richtung gedenkt der Kirchenrat hinsichtlich der Teilrevision der Kirchenordnung Massnahmen zu ergreifen? 7. Sieht der Kirchenrat die Möglichkeit, die Verordnung über das Pfarramt in der Landeskirche diesbezüglich anzupassen? Der Kirchenrat verabschiedete seine Antwort auf die Interpellation am 22. März 2017.

Bezirkskirchenpflegen Neben der gewohnten Aufsichtsund Visitationstätigkeit richteten die Bezirkskirchenpflegen im Berichtsjahr ein besonderes Augenmerk auf den Stand der Umsetzung des Religionspädagogischen Gesamtkonzepts und die Anwendung des landeskirchlichen Erscheinungsbildes in den Kirchgemeinden. Die Beobachtungen werden in den Gesamtkirchlichen Diensten im Laufe des Jahres 2017 zur Kenntnis genommen und entsprechende Schlussfolgerungen daraus gezogen. Die Bezirkskirchenpflegen erwiesen sich mit ihrer Aussensicht wiederum als sehr hilfreich bei der Bearbeitung von diversen Konflikten in Kirchgemeinden. Teilweise wurden sie mit anspruchsvollen Aufsichtsbeschwerden und Rekursen konfrontiert. Durch das Verfassen eines Jahresberichtes an den Kirchenrat gaben sie der Kirchenleitung wiederum wichtige Impulse. So wirkten sich ihre Beobachtungen des Vorjahres z. B. auf das Bildungsprogramm 2017 aus oder gaben konstruktive Hinweise zum Reformprozess «KirchGemeindePlus».

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016

Kirchenrat Anfang 2016 setzte der Kirchenrat die Legislaturziele 2016 – 2020 in Kraft und erarbeitete während des ganzen Jahres mit Unterstützung der Firma «publics» die Planung der Umsetzung. Die vier Hauptziele mussten als Teilziele und Massnahmen konkretisiert und die Verantwortlichkeiten in Zusammenarbeit mit dem Kirchenratsschreiber als Leiter der Gesamtkirchlichen Dienste (GKD) bestimmt werden. Zusammen mit dem «cockpit», einem online-basierten Hilfsmittel zur Übersicht über den Arbeitsstand der jeweiligen Massnahmen, verfügt der Kirchenrat nun über geeignete Instrumente für eine zielorientierte Führung der Landeskirche. Die Umsetzung von «GKD 2015», der Umstrukturierung der Gesamtkirchlichen Dienste, geht damit ebenfalls vorwärts. Dazu gehörte auch eine Zwischenüberprüfung des Zusammenwirkens zwischen GKD und Kirchenrat. Allfällig nötige Nachbesserungen im Bereich der Ressortaufteilung des Kirchenrates und der Arbeitsabläufe zwischen Kirchenrat und Leitungskonvent der GKD sowie die Überprüfung der Funktionsweise einzelner Abteilungen sind für 2017 vorgesehen. Eine MitarbeitendenUmfrage, die erste ihrer Art, hat ausserdem wertvolle Erstaufnahmen der Arbeitsplatz-Zufriedenheit der Mitarbeitenden erbracht. Das erste Hauptziel der Legislaturziele handelt vom Reformationsjubiläum. Ihm waren die Kappeler Kirchentagungen zum Jahresbeginn gewidmet, an denen es darum ging, die Kirchgemeinden und ihre Mitarbeitenden auf das Jubiläum und seine Möglichkeiten aufmerksam zu machen und für eigene Aktivitäten zu motivieren. Die Mitglieder des

Kirchenrates eröffneten die Tagungen jeweils mit einem persönlich eingefärbten Grundsatzreferat zu den vier «soli» der Reformation. Stadt und Kanton Zürich bewilligten im Laufe des Jahres 2016 erhebliche Gelder für den «Verein 500 Jahre Zürcher Reformation», der damit im Auftrag von Stadt, Kanton, Kirche und Tourismus viele Aktivitäten vorbereiten kann. Am 5. Januar 2017 konnte der gesamte Kirchenrat in Anwesenheit von Gottfried Locher, Ratspräsident SEK, Bundesrat Johann SchneiderAmmann, Regierungsrätin Jacqueline Fehr und der Zürcher Stadtprädentin Corine Mauch das Jubiläum in der Deutschschweiz eröffnen. Der Start ist damit erfolgt, die nächsten Jahresberichte werden einiges davon berichten können, was auf den verschiedenen Ebenen der Kirchen in der Schweiz und international sowie in Wissenschaft, Kultur und Politik zum Thema «500 Jahre Reformation» präsentiert worden ist. Auch im zweiten Hauptziel, dem Reformprozess «KirchGemeindePlus», sind 2016 wichtige Meilensteine erreicht worden. Bereits im Frühling 2016 wurden Kirchenrat Daniel Reuter an das Fusionsfest im Wehntal und Kirchenratspräsident Michel Müller ans Fusionsfest im Flaachtal eingeladen (siehe auch Seite 48). Jeweils eine Vertretung des Kirchenrates nahm in verschiedenen Bezirken an Veranstaltungen teil, so etwa in Affoltern, Bülach und Hinwil. Die Kirchensynode beauftragte schliesslich den Kirchenrat am 5. Juli 2016 mit einer Vernehmlassung zu «KirchGemeindePlus» bei den Kirchgemeinden und weiteren interessierten Kreisen, die mit einer Tagung am 24. September, an der die meisten Kirchgemeinden eine Vertretung schickten, eröffnet wurde. Nach einer offenen Prozessphase in den Jahren 2012 – 2015 ist «Kirch-


Kirchliche Behörden

Tagung der Weltgemeinschaft reformierter Kirchen: Kirchenratspräsident Michel Müller pflanzt im Kloster Kappel einen Lindenbaum als Pendant zum Baum in der Lutherstadt Wittenberg.

GemeindePlus» damit in die dritte, verbindliche Phase gestartet. Nebst diesen Hauptthemen der Legislaturziele vertrat der Kirchenrat die Landeskirche in verschiedensten Organisationen und Stiftungen und bei Anlässen: Kirchenrätin Esther Straub wirkte als Stiftungsrätin sowohl in der Stiftung der Evangelischen Gesellschaft mit wie auch in der Zürcher Stiftung für Gefangenen- und Entlassenenfürsorge (ZSGE). Neue ökumenische und interreligiöse Fragestellungen ergaben sich in der Seelsorge. Kirchenrätin Esther Straub arbeitete in verschiedenen kirchlichen und staatlichen Gremien an Pilotprojekten mit, die in öffentlichen Institutionen auch muslimische Seelsorge ermöglichen. Kirchenrätin Katharina KullBenz arbeitete sich in die Deutschschweizer Kirchenkonferenz ein, in deren Vorstand statutengemäss eine Vertretung der Zürcher Kirche sitzt, und pflegt als Mitglied des Leitenden Ausschusses die Beziehungen zum Diakoniewerk Neumünster. Mitglieder des Kirchenrates pflegen auch internationale Beziehungen: So nahm Kirchenrat Andrea Marco Bianca im Januar 2016 an der alljährlichen Tagung des Internationalen Rates der christlichen Organisationen für die Circus- und

Schaustellerseelsorge in Monte Carlo teil. Kirchenratspräsident Michel Müller nahm im Januar 2016 an der Studienreise des Zentrums «Glaube und Gesellschaft» nach London teil, in der verschiedene Gemeinden sowie Verantwortungsträger der anglikanischen Diözese London besucht und wertvolle Impulse mitgenommen wurden. Kirchenrat Bernhard Egg begleitete im Mai 2016 Mission 21 auf einer Begegnungsreise nach Indonesien und konnte im Herbst wiederum eine indonesische Delegation von Theologieprofessorinnen und -professoren im Kloster Kappel empfangen. Die Tagung des europäischen Teils der Weltgemeinschaft reformierter Kirchen fand 2016 im Kloster Kappel statt, in deren Rahmen Kirchenratspräsident Michel Müller einen Lindenbaum pflanzen durfte, dessen Partnerbaum im Luthergarten in Wittenberg steht. Kirchenrat Daniel Reuter nahm an einem Gedenkgottesdienst im Grossmünster zum Ungarn-Aufstand von 1956 teil. Auch zu den beiden Theologischen Fakultäten des Konkordats pflegt die Zürcher Kirche gute Beziehungen. So nahmen Kirchenratspräsident Michel Müller an der Ver-

abschiedung von Prof. Albrecht Grözinger und Kirchenrat Thomas Plaz an der Verabschiedung von Prof. Hanspeter Mathys, beide in Basel, teil. Kirchenrat Andrea Marco Bianca und Kirchenrätin Esther Straub nahmen an den Antrittsvorlesungen von Prof. Simon Peng und Prof. Mathias Wüthrich in Zürich teil. Kirchenratspräsident Michel Müller begrüsste die Eröffnung des Zentrums für Spiritualität an der Universität Zürich, und Kirchenrätin Katharina Kull-Benz nahm am Dies Academicus teil. Der gesamte Kirchenrat trifft sich ausserdem alljährlich mit Vertretungen des theologischen und des religionswissenschaftlichen Seminars der Theologischen Fakultät Zürich zu einem regen Austausch. Kirchenratspräsident Michel Müller war auch zum ersten Mal an einer Abschlussfeier des Theologischen Seminars St. Chrischona dabei, bei der der neue Studienleiter Benedikt Walker eingesetzt wurde. Jeweils im November werden die Pfarrpersonen im Ruhestand zu einem Vortrag mit anschliessendem Essen eingeladen. Die Zusammenkunft im Glockenhof erfreut sich steigender Beliebtheit. Im Laufe des Jahres ist der Kirchenrat auf Wunsch und wenn immer möglich an der Emeritierung von langjährigen Pfarrpersonen präsent. So wurden unter anderem Flughafenpfarrer Walter Meier, Bahnhofpfarrer Roman Angst, die Dekane von Zürich, Theo Haupt, und Andelfingen, Hansruedi Fürst, pensioniert. 2016 hatte Kirchenratspräsident Michel Müller die traurige Pflicht, an der Abdankungsfeier von alt Kirchenratspräsident Ernst Meili im Grossmünster teilzunehmen und die Landeskirche an der Abdankung von alt Methodisten-Bischof Franz Schäfer im Fraumünster zu vertreten.

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Kirchliche Behörden

Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK

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¢ Die Sommer-Abgeordnetenversammlung (AV) des Kirchenbundes in Warth (TG) hat den Rat SEK beauftragt, eine ausgewogen zusammengesetzte Arbeitsgruppe einzusetzen, die sich mit dem Themenkomplex «Familie – Ehe – Partnerschaft – Sexualität» aus evangelisch-reformierter Sicht beschäftigen und der AV in geeigneter Weise Bericht erstatten und Vorgehensvorschläge unterbreiten soll.

¢ Die Herbst-AV in Bern nahm den Bericht «Bündelung kirchliche Kommunikation Schweiz» zur Kenntnis und beauftragte den Rat SEK, die daraus folgende Umsetzung im Rahmen einer ausformulierten koordinierten Themenführung mit entsprechenden Zielen abzubilden, zeitliche und organisatorische Komponenten aufzulisten und gegenüber der AV zeitnah und periodisch zu berichten.

¢ Die Sommer-AV nahm die Stellungnahme des Kirchenbundes zur Studie der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates der Kirchen ÖRK «Die Kirche: Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Vision» zur Kenntnis und empfahl ihren Mitgliedkirchen, das Dokument in geeigneter Weise zu diskutieren und die kirchliche Praxis auf die behandelten Themen hin zu prüfen.

¢ Zur Finanzierung der Seelsorge für Asylsuchende in den Bundeszentren beschloss die AV für 2017 einen ausserordentlichen Beitrag von 350 000 Franken. Auch die nicht zweckgebundenen Gelder des Fonds für die Schweizer Kirchen im Ausland sollen für die Seelsorge in den Bundeszentren verwendet werden.

¢ Die Sommer-AV nahm den Bericht des Rates SEK zu «500 Jahre Reformation: Projekte des Kirchenbundes zwischen 2014 – 2018» zur Kenntnis. Darin wird neben den Fortschritten bei den 13 Projekten des SEK v. a. über kommunikative Massnahmen informiert, insbesondere den Claim zum Reformationsjubiläum quer denken – frei handeln – neu glauben: «Das Jubiläum bietet die Gelegenheit, die Reformation als Ereignis zu feiern und gleichzeitig – wie es die Reformation vorgezeigt hat – selbständig denkend das Bestehende zu hinterfragen, frei zu handeln und neu zu glauben.» Claim zum Reformationsjubiläum: Errungenschaften der Reformation mit neuem Leben füllen.

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016


Landeskirchliche Rekurskommission

Landeskirchliche Rekurskommission Die Landeskirchliche Rekurskommission startete das Jahr mit vier Pendenzen aus dem Vorjahr. Ein weiterer Rekurs wurde im Februar 2016 eingereicht. Die fünf Verfahren konnten im Berichtsjahr abgeschlossen werden, so dass Ende 2016 keine Fälle hängig waren. Drei Rekursverfahren betrafen die Zuteilung von Pfarrstellen an Kirchgemeinden für die Amtsdauer 2016 bis 2020 durch den Kirchenrat. Sie wurden durch Entscheide der 1. Abteilung vom 11. Januar 2016 (2015-03) und der 2. Abteilung vom 5. April 2016 (2015-04 und 2015-05) abgewiesen. Der Kirchenrat hatte seine Beschlüsse plausibel begründet und damit das ihm durch Art. 118 KO sowie durch die Verordnung über die Ergänzungspfarrstellen von 2009 eingeräumte Ermessen weder missbraucht noch überschritten; die Überprüfung der Angemessenheit kirchenrätlicher Entscheide steht der Rekurskommission nicht zu. Nach einer Auseinandersetzung zwischen einem Mitglied einer Kirchenpflege und einer Pfarrperson ging es in einem Verfahren um die Frage, ob der Kirchenrat der einen Partei Einblick in besondere Personendaten der anderen Partei gewähren müsse; der Kirchenrat hatte dies aus datenschutzrechtlichen Gründen abgelehnt. Die 1. Abteilung der Rekurskommission bestätigte in ihrem Entscheid vom 7. Januar 2016 (2015-02) den Entscheid des Kirchenrates. Im einzigen Verfahren, das 2016 anhängig gemacht wurde, ging es um die Frage eines Anspruchs auf Benutzung der Orgel in einer Kirche. Die gesuchstellende Person stützte sich auf ein Schreiben der Kirchenpflege, das ihr vor mehr als 20 Jahren ausgestellt worden war;

sie erblickte darin eine Zusicherung für das lebenslängliche Recht auf Orgelbenutzung. Die Kirchenpflege und die Bezirkskirchenpflege verstanden die Ausführungen im betreffenden Schreiben nicht als Zusicherung. Die 1. Abteilung der Rekurskommission teilte die Auffassung der Vorinstanzen und wies den Rekurs mit ihrem Entscheid vom 25. August 2016 ab (2016-01). Gemäss Art. 228 Abs. 2 KO ist im Bereich des Personalrechts der Rekurs an die Rekurskommission gegen Anordnungen und Rekursentscheide unzulässig; für diese Verfahren ist das Verwaltungsgericht zuständig. Diese Regelung erwies sich in zwei der fünf erwähnten Verfahren als problematisch. Die beiden Fälle 2015-02 und 2016-01 betrafen nicht unmittelbar personalrechtliche Auseinandersetzungen; sie hatten jedoch einen Bezug zu Anstellungsverhältnissen. In beiden Fällen gelangte die Rekurskommission zum Schluss, dass sie für die Behandlung der Rekurse zuständig sei, da nicht personalrechtliche Fragen im Zentrum der Auseinandersetzung standen. In einem Fall berief sich die rekursführende Person allerdings auch auf einen Arbeitsvertrag; die Auseinandersetzung enthielt deshalb auch personalrechtliche Elemente. Die Rekurskommission verzichtete jedoch darauf, den personalrechtlichen Aspekt der Auseinandersetzung an das Verwaltungsgericht zu überweisen; im Rahmen einer Kompetenzattraktion befasste sie sich auch mit der personalrechtlichen Frage. Die Rekurskommission ist der Auffassung, dass Art. 228 Abs. 2 KO ersatzlos aufgehoben werden sollte; damit würden die teilweise schwierigen Fragen der Kompetenzabgrenzung zwischen Rekurs-

kommission und Verwaltungsgericht entfallen. Sie wird deshalb dem Kirchenrat zuhanden der Kirchensynode den Antrag stellen, anlässlich der bevorstehenden Revision der Kirchenordnung Art. 228 Abs. 2 aufzuheben. Dies drängt sich auch deshalb auf, weil das Kirchengesetz gemäss Antrag des Regierungsrates an den Kantonsrat vom 14. September 2016 in § 18a Abs. 3 die Möglichkeit, das Verwaltungsgericht als Rechtsmittelinstanz einzusetzen, nur noch ausnahmsweise vorsieht. Die Rekurskommission verfolgt mit Interesse den Prozess «KirchGemeinde-Plus». Nach derzeitiger Regelung muss ein Mitglied der Rekurskommission in den Ausstand treten, wenn ein Fall seine Kirchgemeinde betrifft. Mit der Bildung grösserer Kirchgemeinden könnte dies zu Problemen bei der Besetzung des Spruchkörpers führen; zurzeit stammen drei der vier Juristinnen und Juristen der Rekurskommission aus der Stadt Zürich, die ab 2019 eine einzige Kirchgemeinde bilden soll. Die Rekurskommission traf sich im Berichtsjahr zu zwei Plenarsitzungen. Im Januar wurden der Geschäftsbericht 2015 verabschiedet und allgemeine Fragen der Arbeit der Rekurskommission erörtert, und im Oktober fand ein Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit der Rekurskommission der Römisch-katholischen Körperschaft über die Arbeit der beiden Kommissionen statt. Die Geschäftsleitung traf sich zu einer Sitzung und fasste einige Zirkulationsbeschlüsse. Die 1. Abteilung hatte vier, die 2. Abteilung eine Sitzung zur Behandlung der ihnen zugeteilten Fälle. Der Präsident der Rekurskommission traf sich im Frühjahr mit

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den Präsidenten der Kirchensynode und des Kirchenrates zu einem informellen Gedankenaustausch. Vor der Beratung des Jahresberichts durch die Kirchensynode traf er sich überdies mit dem Präsidenten der Geschäftsprüfungskommission zur Erörterung des Jahresberichts sowie zu einem Gedankenaustausch. Die Rekurskommission bedankt sich bei der Kirchensynode und beim Kirchenrat für die erneut sehr gute Zusammenarbeit und Unterstützung.

Mitglieder der Landeskirchlichen Rekurskommission: Prof. Dr. iur. Tobias Jaag In der Looren 62, 8053 Zürich (Präsident) MLaw Ursina Egli Hagenholzstrasse 100, 8050 Zürich Pfrn. Kristiana Eppenberger Vogel Kreuzareal 5, 8180 Bülach Lic. iur. Margreth Frauenfelder Hochwachtweg 6, 8400 Winterthur Dr. iur. Kaspar Plüss Imfeldstrasse 37, 8037 Zürich Pfr. Joachim Reichert Rütibuckstrasse 7, 8248 Uhwiesen

Setzlings-Markt im Kloster Kappel


Statistische Angaben

Statistische Angaben Mitgliedschaft 2016 Evangelisch-reformierte Wohnbevölkerung Bezirk Affoltern Andelfingen 2) Bülach Dielsdorf Dietikon Hinwil Horgen Meilen Pfäffikon Uster Winterthur 2) Zürich Kanton Zürich

31.12.2015 18 675 17 316 43 188 27 122 19 809 34 126 37 112 36 423 24 245 39 831 59 676 87 577 445 097

31.12.2016 1) 18 662 17 072 42 573 26 675 19 418 33 758 36 485 35 964 23 991 39 241 59 073 86 501 439 413

Konfessionelle Zusammensetzung im Kanton Zürich per 31. Dezember 2016: Evangelisch-reformiert

29,65%

Römisch-katholisch

26,57%

Christkatholisch Andere Konfessionen / Religionen und Konfessionslose

1)

2016: Provisorische Zahlen gemäss Angaben des Statistischen Amtes des Kantons Zürich Die Zahlen der Bezirke Andelfingen und Winterthur sind angepasst (Gemeindezusammenlegung AltikonThalheim-Ellikon)

0,13%

43,65%

Damit gehören 56,35 % der Wohnbevölkerung des Kantons Zürich einer der drei öffentlich-rechtlich anerkannten Kirchen an.

2)

Austritte und Eintritte

Austritte

Eintritte

Austritte zu (bzw. Übertritte aus) anderen Konfessionen bzw. religiösen Gemeinschaften: Anglikanische Kirche 0 Evangelisch-lutherische Gemeinde 1 Evangelisch-methodistische Kirche 0 Freikirchen 10 Griechisch-orthodoxe Kirche 0 Israelitische Cultusgemeinde 0 Neuapostolische Gemeinde 0 Römisch-katholische Kirche 1 Andere Religionen 2 Konfessionslosigkeit 0

2 17 3 24 1 0 2 122 6 132

Aus anderen Gründen Weltanschauung Finanzen Politik Keine Beziehung zur Kirche Keine Begründung haben angegeben Auswanderung / Einwanderung Total 2016 Total 2015

0 0 0 0 147 0 456 457

9 0 1 20 5026 1 5071 4281

Rückgang der evangelisch-reformierten Wohnbevölkerung 2013: 2014: 2015: 2016:

5850 5215 5440 5684

Der Mitgliederrückgang geht zu 4/5 auf Austritte und zu 1/5 auf demografische Veränderungen (Wanderverluste, Todesfälle) zurück.

63


Kirchliche Handlungen 2016 Taufen, Segnungen, Konfirmationen, Trauungen, Bestattungen

1 2 4 4 1 1 4 6 2 0 1 5 2 33 50

0 5 1 4 0 1 4 4 1 1 1 3 0 25 34

0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 1 0 2 2

davon Nichtmitglieder

29 14 51 15 52 18 41 14 20 6 45 19 57 31 75 33 74 27 50 23 75 27 106 49 9 7 684 283 745 328

Total

164 168 288 203 106 283 249 279 210 263 410 249 2 2874 3125

Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare

5 0 3 11 2 7 1 0 6 0 10 13 7 65 40

beide Nichtmitglieder

4 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 4 5

Interrel.

Total

1 0 3 11 2 7 1 0 6 0 10 13 7 61 35

Bestattungen

Interkonf.

Total

3 153 0 126 0 246 0 149 0 97 4 205 4 251 2 239 2 180 0 224 2 340 9 460 7 12 33 2682 32 2935

Trauungen

Total

Erwachsene

Konfirmationen

Kinder

150 126 246 149 97 201 247 237 178 224 338 451 5 2649 2903

Segnungen

Total

64

Bezirk: Affoltern Andelfingen Bülach Dielsdorf Dietikon Hinwil Horgen Meilen Pfäffikon Uster Winterthur Zürich Kirchgemeinschaften 2016 2015

Erwachsene

Kinder

Taufen

198 157 488 297 261 390 469 526 229 406 685 1267 24 5397 5579

11 4 27 46 24 13 25 28 12 31 15 64 4 304 154

Anteil Frauen und Männer in Ämtern und Diensten (Stand 1. März 2017) Frauen Gemeindepfarramt Pfarramt in Institution

Dekanat

Dekane / Dekaninnen Dekanat Vize

2 4

17 31

10 9

83 69

12 13

% 40 57

Total 222 37

% 60 43

368 85

Diakonie

Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone

155

63

92

37

247

Katechetik

Katechetinnen und Katecheten

338

95

18

5

356

46

38

76

62

122

2 2 36 77 679 1 96

29 17 44 44 58 17 67

5 10 46 97 495 5 47

71 83 56 56 42 83 33

7 12 82 174 1174 6 141

Kirchensynode Kirchliche Behörden

Kirchenrat Bezirkskirchenpflegen Kirchenpflegen

Gesamtkirchliche Dienste2) 2)

Total

Pfarrerinnen und Pfarrer1) Pfarramt

1)

Männer

Total 146 48

Präsidien Mitglieder Präsidien Mitglieder Abteilungsleitung Mitarbeitende

Doppelnennungen möglich inkl. 2 Lernende, ohne Pfarrerinnen und Pfarrer in Spezialpfarrämtern

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016


Statistische Angaben

Gesamtkirchliche Dienste Stellen und Mitarbeitende inkl. Pfarrämter in Institutionen und Erwerbslosenarbeit (Stand 1. März 2017) Stellen Aufstellung nach Funktionen Kirchenrat Gesamtbehörde Kirchenratsschreiber, Stabsdienste (Rechtsdienst, Kanzlei, Theologisches Sekretariat) Abteilung Kommunikation Abteilung Ressourcen (Finanzen, Personaldienst1), Liegenschaften, IT) Abteilung Kirchenentwicklung2) Abteilung Lebenswelten3) Abteilung Spezialseelsorge4)

Anzahl an Stellen

Anzahl Vollzeitpensen

Anzahl Mitarbeitende

2.80

1.8 %

1

7

6.10 9.70 16.90 34.03 20.70 62.80

4.0 % 6.3 % 11.0 % 22.2 % 13.5 % 41.0 %

4 5 11 6 7 15

7 11 21 62 32 112

Total 153.03 100.0 % 49 252 1) inkl. 2 Lernende à 100% 2) inkl. Pfarrpersonen Dekanenentlastungen 3) inkl. Mittelschulseelsorge, Pfarramt Kloster Kappel und Pilgerzentrum St. Jakob 4) Kantonale Pfarrämter in Institutionen, inkl. Bahnhofkirche, Flughafenkirche, Seelsorge Bundes-Asylzentrum, Heilpädagogisches Pfarramt Zürich und DFA

1)

Gemeindeeigene Pfarrstellen

Total

Ergänzungspfarrstellen

Aufstellung nach Bezirken (174 Kirchgemeinden) Zürich Eglise évangélique réformée zurichoise de langue française Chiesa Evangelica di Lingua Italiana Dietikon Affoltern Horgen Meilen Hinwil Uster Pfäffikon Winterthur Iglesia Evangélica Hispana Andelfingen Bülach Dielsdorf

Ordentliche Pfarrstellen

Gemeindepfarrstellen und Ergänzungspfarrstellen (Stand 31. 12. 2016)

Gemeinden

Pfarrschaft

33 1 1 7 13 12 11 11 10 11 23 1 13 13 14

43.4 0.6 0.6 9 12.1 17.3 17 17.6 18 12.3 31.3 0.6 11.5 19.8 15.8

9.7 0.9 0.2 2.9 1 3.6 2.6 2.4 3.5 2.925 5.5 0.15 3.2 3.8 1.6

– – – 0.4 0.2 1.1 3.6 – 0.8 0.4 0.8 – – 0.8 0.1

174

226.9 1)

43.975 2)

8.2 3)

= 238 ordentliche Pfarrstellen (205 zu 100 %, 8 zu 80 %, 5 zu 70 %, 20 zu 60 %). Per Ende 2016 waren davon 105 % nicht belegt. = 86 Ergänzungspfarrstellen (1 zu 120 %, 5 zu 100 %, 1 zu 92.5 %, 1 zu 90 %, 11 zu 80 %, 1 zu 70 %, 6 zu 60 %, 25 zu 50 %, 7 zu 40 %, 20 zu 30 %, 7 zu 20 %, 1 zu 15%; davon insgesamt 220 % in 7 Projekt-Ergänzungspfarrstellen). Per Ende 2016 waren davon 30 % nicht belegt. 3) = 27 gemeindeeigene Pfarrstellen (1 zu 100 %, 3 zu 50 %, 5 zu 40 %, 5 zu 30 %, 9 zu 20 %, 4 zu 10 %). Per Ende 2016 waren davon 50 % nicht belegt. 2)

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Jahresrechnung 2016 Antrag 1. Die Jahresrechnung 2016 der Zentralkasse und der Fonds wird genehmigt. 2. Der Ertragsüberschuss der Jahresrechnung 2016 von CHF 5‘029‘171.71 wird dem Eigenkapital gutgeschrieben. Zürich, 3. Mai 2017 66 Kirchenrat des Kantons Zürich Michel Müller Kirchenratspräsident

Walter Lüssi Kirchenratsschreiber

Bericht Die Jahresrechnung 2016 der Zentralkasse schliesst mit einem Ertragsüberschuss von CHF 5‘029‘172. Gegenüber dem Budget wurde der Ertragsüberschuss um CHF 4‘617‘072 übertroffen. Der Ertragsüberschuss wird dem Eigenkapital zugewiesen. Das Organisationskapital der Zentralkasse kann damit wiederum gestärkt werden. Budgetiert war für das Jahr 2016 ein Ertragsüberschuss von CHF 412‘100. Im Wesentlichen führten Unterschreitungen beim Personalaufwand (CHF 1‘726‘000), bei den Sachkosten (CHF 869‘000), bei den Beiträgen (CHF 1‘055‘000) zu einem um CHF 4‘117‘000 besseren Betriebsergebnis als budgetiert. Die Auflösung einer Jahrestranche der Rückstellung für BVK-Arbeitgebersanierungsbeiträge (CHF 1‘319‘000) sowie die Rückzahlung eines früher abgeschriebenen Darlehens führten zum Jahresergebnis der Zentralkasse.

fere Aufwendungen in den Bereichen IT (CHF 351‘000) und Beschaffung von Mobiliar (CHF 100‘000) zurückzuführen. Die gegenüber Budget tieferen IT-Aufwendungen sind begründet durch zeitlich verschobene Projekte. Bei den Sachkosten zeigt sich deutlicher als bei anderen Kostenarten, dass bei der Budgetierung eine Tendenz besteht, mehr Vorhaben zu planen, als dann aus zeitlichen und personellen Gründen tatsächlich ausgeführt werden können.

Beim Personalaufwand zeigt sich gegenüber Budget (CHF 84‘969‘300) ein Minderaufwand von CHF 1‘725‘824.

Bei den Beiträgen zeigen sich Minderaufwendungen von total CHF 1‘055‘000. Gegenüber Budget sind in erster Linie tiefere Kirchenratsbeiträge (Diakoniekredit CHF 83‘000, Freier Kredit des Kirchenrates CHF 73‘000), tiefere Stipendien (CHF 138‘000, weniger Gesuche vor allem von QUEST-Studierenden) sowie tiefere sonstige Beiträge (CHF 746‘000) für die Differenz verantwortlich. Letztere ergibt sich vorwiegend aus Einsparungen gegenüber dem Konkordat (CHF 229‘000), bei «KirchGemeindePlus» (CHF 191‘000) sowie beim Reformationsjubiläum (CHF 250‘000 wegen geänderter Verbuchungspraxis).

Die Minderaufwendungen bei den Sachkosten (CHF 869‘000) sind insbesondere auf tieferen Warenaufwand im Kloster Kappel (CHF 158‘000) und auf tie-

Unter den sonstigen Beiträgen ist auch ein fälschlicherweise nach altem Modus budgetierter Beitrag an die Paarberatung von CHF 300‘000 eingestellt. Dieser neut-

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016


Jahresrechnung 2016

ralisiert sich, weil die entsprechende Gegenposition – der Staatsbeitrag (CHF 300‘000) – ebenfalls fälschlicherweise budgetiert wurde.

Auch im abgelaufenen Rechnungsjahr wurden der Rückstellung für Arbeitgebersanierungsbeiträge BVK CHF 1’319’000 entnommen.

Für Abschreibungen waren im Budget CHF 779‘000 vorgesehen, die Rechnung zeigt Abschreibungen im Betrag von CHF 904‘000: Einerseits fielen diese im Kloster Kappel tiefer aus (CHF 134‘000), anderseits wurde die Abschreibung auf dem Umbau Hirschengraben 50 (CHF 283‘000) nicht mehr der Neubewertungsreserve entnommen – diese wurde aufgelöst –, sondern der Erfolgsrechnung belastet. Diese Position war nicht budgetiert.

Das Organisationskapital der Zentralkasse besteht aus dem Eigenkapital, das zusammen mit der Neubewertungsreserve CHF 26‘721‘323 beträgt. Nach Verbuchung des Etragsüberschusses von CHF 5‘029‘172 wird das Eigenkapital CHF 31‘750‘495 betragen. Das Organisationskapital beinhaltet zudem die Freien Fonds (CHF 515‘236). Das Organisationskapital beträgt per Ende 2016 und nach der vorerwähnten Verbuchung des Ertragsüberschusses somit CHF 32‘265‘731. 67

Das wiederum gute Resultat des Klosters Kappel trägt natürlich auch zum Resultat der Zentralkasse bei: Gegenüber einem budgetierten Aufwandüberschuss von CHF 1‘234‘700 schliesst die Rechnung Kloster Kappel mit einem Aufwandüberschuss von CHF 125‘690 ab. Sowohl Übernachtungs- wie auch Verpflegungserlöse fielen gegenüber Budget besser aus, der Personal- und Warenaufwand wie auch die Unterhaltskosten konnten gegenüber Budget tiefer gehalten werden.

Kloster Kappel: wirtschaftlich nachhaltiger Erfolg des Hotelbetriebs.

Die vom Kirchenrat definierten finanzpolitischen Grundsätze mit den Eckwerten «Mittelfristig ausgeglichene Rechnung», «Gestärktes Eigenkapital der Zentralkasse» und «Moderate Festsetzung des Zentralkassenbeitragssatzes» bilden nach wie vor die Grundlage für die finanzielle Steuerung der Zentralkasse, insbesondere bei der Finanzplanung und der Budgetierung.


Bilanz der Zentralkasse per 31. Dezember 2016 Position in CHF

Erläuterung

Kasse Postcheck Banken Flüssige Mittel Wertschriften Wertschriften

1) Debitoren Restanzen Zentralkassenbeitrag

68

Berichtsjahr

Vorjahr

Abweichung

27'885

20'870

7'015

1'860'860

1'299'568

561'293

25'003'607

21'133'343

3'870'264

26'892'352

22'453'780

4'438'572

7'486'421

7'657'060

-170'639

7'486'421

7'657'060

-170'639

515'872

915'183

-399'311

1'965'080

151'884

1'813'196

2'480'952

1'067'067

1'413'885

Kontokorrente

580'740

1'001'967

-421'227

Übrige Forderungen

592'852

601'467

-8'615

1'173'592

1'603'435

-429'842

101'651

106'187

-4'536

101'651

106'187

-4'536

1'446'828

1'598'555

-151'727

1'446'828

1'598'555

-151'727

39'581'796

34'486'084

5'095'712

7'724'514

8'540'616

-816'102

7'724'514

8'540'616

-816'102

Forderungen aus Leistungen

Sonstige Forderungen

2)

3) Vorräte Kloster Kappel

Vorräte Aktive Rechnungsabgrenzungen Aktive Rechnungsabgrenzungen Umlaufvermögen Immobilien Sachanlagen

4) Beteiligungen Darlehen

Finanzanlagen Anlagevermögen Total Aktiven

6

6

0

180'100

188'900

-8'800

180'106

188'906

-8'800

7'904'620

8'729'522

-824'902

47'486'416

43'215'606

4'270'810

Kreditoren

-3'713'560

-2'075'663

-1'637'897

Kontokorrente

-1'183'398

-1'179'681

-3'717

Kurzfristige Rückstellungen

5)

Passive Rechnungsabgrenzungen Kurzfristige Verbindlichkeiten Langfristige Rückstellungen

6)

Langfristige Verbindlichkeiten Fonds mit einschränkender Zweckbindung Fonds mit einschränkender Zweckbingung

7)

Fremdkapital Freies Kapital Freie Fonds Organisationskapital Eigenkapital

8)

-811'674

-761'902

-49'772

-814'260

-864'351

50'091

-6'522'892

-4'881'598

-1'641'294

-5'620'494

-7'508'025

1'887'531

-5'620'494

-7'508'025

1'887'531

-3'077'299

-3'578'809

501'510

-3'077'299

-3'578'809

501'510

-15'220'685

-15'968'432

747'747

-26'721'324

-25'397'567

-1'323'757

-515'236

-525'851

10'615

-27'236'560

-25'923'418

-1'313'142

-27'236'560

-25'923'418

-1'313'142

Jahresergebnis

-5'029'171

-1'323'757

-3'705'414

Total Passiven

-47'486'416

-43'215'606

-4'270'810

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016


Jahresrechnung 2016

Erfolgsrechnung 2016 der Zentralkasse Position in CHF

Erläuterung

Rechnung 2016

Budget 2016

Abweichung absolut

Rechnung 2015

Beiträge der Kirchgemeinden

-64'965'222

-64'965'000

-222

-62'600'569

Staatsbeiträge

-26'995'000

-27'295'000

300'000

-27'295'000

-287'925

-66'700

-221'225

-80'877

Weitere Beiträge Entnahme aus Fonds / Rückstellungen

-6'443

0

-6'443

-208'653

-12'823'375

-12'152'300

-671'075

-13'495'907

-105'077'965

-104'479'000

-598'965

-103'681'006

45'899'677

45'520'800

378'877

45'991'794

Ergänzungspfarrstellen

8'047'044

8'019'000

28'044

8'248'270

Pfarrstellen in Institutionen

9'897'799

9'527'100

370'699

9'764'436

Erlöse und Rückerstattungen Total Ertrag Ordentliche Pfarrstellen und Gemeindeeigene Pfarrstellen

Übrige Mitarbeitende und GKD Personalaufwand

9)

Sachaufwand Beiträge Abschreibungen Total Aufwand Betriebsergebnis Vermögenserträge Finanzaufwand Nicht realisierter Wertschriftenerfolg

10)

Ordentliches Ergebnis betriebsfremder Aufwand betriebsfremder Ertrag Aufwand- (+) / Ertragsüberschuss (-)

11)

19'398'956

21'902'400

-2'503'444

19'733'709

83'243'476

84'969'300

-1'725'824

83'738'209

6'994'652

7'863'900

-869'248

7'585'714

10'937'864

11'992'700

-1'054'836

11'387'049

903'862

778'500

125'362

620'876

102'079'854

105'604'400

-3'524'546

103'331'848

-2'998'111

1'125'400

-4'123'511

-349'158

-325'745

-261'500

-64'245

-351'327

109'247

24'000

85'247

93'838

-43'933

0

-43’933

893'465

-3'258'542

887'900

-4'146'442

-286'817

2'069

0

2’069

48'550

-1'772'699

-1'300'000

-472'699

-1'659'124

-5'029'172

-412'100

-4'617'072

-1'323'757

69


Geldflussrechnung 2016 der Zentralkasse Position in CHF Jahresergebnis vor Zuweisungen an Fonds und Organisationskapital

2016

2015

5'029'172

1'323'757

903'862

903'869

Nicht liquiditätswirksame Vorgänge: Abschreibungen Korrektur Abschreibungen aus Neubewertungsreserve Zuweisung Baubeiträge Auflösung Rückstellung Kloster Kappel Bildung/Auflösung Rückstellung Ref. Jubiläum Auflösung Rückstellungen aus Baubeiträgen

70

Auflösung Rückstellungen BVK Auflösung Delkredere Total

0

-282'993

535'986

1'017'428

0

-160'677

-113'162

113'162

-991'538

-1'414'778

-1'318'817

-1'357'702

-200'000

0

-1'183'670

-1'181'692

170'639

260'353

-1'413'885

-625'572

429'842

-244'609

Veränderung des übrigen NUV: Zunahme/Abnahme Wertschriften Zunahme/Abnahme Forderungen aus Leistungen Zunahme/Abnahme Sonstige Forderungen Zunahme/Abnahme Vorräte Zunahme/Abnahme Aktive Rechnungsabgrenzungen Zunahme/Abnahme Kreditoren Zunahme/Abnahme sonstige kurzfr. Verbindlichkeiten Zunahme/Abnahme kurzfr. Rückstellungen Zunahme/Abnahme Passive Rechnungsabgrenzungen Zunahme/Abnahme Fonds mit eingeschränkter Zweckbindung Total

Mittelfluss aus Betriebstätigkeit (cash flow)

4'536

1'781

151'727

-192'198

1'637'896

218'996

3'717

687'318

49'772

233'152

-50'091

-84'322

-501'509

1'032'424

482'644

1'287'323

4'328'146

1'429'388

Investitionen Sachanlagen Kloster Kappel

-87'760

0

Desinvestition Finanzanlagen

208'800

106'950

Mittelfluss aus Investitionstätigkeit

121'040

106'950

Auszahlung Beiträge aus Fonds "Härtefälle"

-10'615

0

Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit

-10'615

0

4'438'571

1'536'338

Anfangsbestand Fonds Flüssige Mittel (1.1.)

22'453'780

20'917'442

Endbestand Fonds Flüssige Mittel (31.12.)

26'892'352

22'453'780

4'438'572

1'536'338

Geldfluss Flüssige Mittel

Veränderung Fonds Flüssige Mittel

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016


Jahresrechnung 2016

Erfolgsrechnung Kloster Kappel Ergebnis

Position in CHF Betriebsertrag Direkter Aufwand

Bruttoerfolg I Mitarbeiteraufwand Bruttoerfolg II Übriger Betriebsaufwand Betriebsergebnis I Unterhalt / Ersatz / Reparaturen Gross Operating Profit Unternehmungsleitung, allg. Aufwand Kirchenrat, spezielle Projekte Betriebsergebnis II Betriebliche Liegenschaft EBITD Abschreibungen EBIT Finanzertrag (+) / Finanzaufwand (-) EBT Betriebsfremder Erfolg Unternehmensresultat

Das Unternehmensresultat entspricht in etwa der Grössenordnung des Vorjahres. Gegenüber einem budgetierten Aufwandüberschuss von TCHF 1‘235 schliesst die Rechnung Kloster Kappel mit einem Aufwandüberschuss von TCHF 126 ab. Der Grossteil der positiven Differenz von TCHF 1‘109 lässt sich auf der Aufwandseite mit positiven Einflüssen beim Personalaufwand (375 TCHF), den zu hoch budgetierten Abschreibungen

2016

Budget

Abweichung absolut

2015

-4'012'003

-3'706'000

-306'003

-4'296'472

445'590

621'000

-175'410

469'224

-3'566'413

-3'085'000

-481'413

-3'827'247

2'423'293

2'797'600

-374'307

2'612'726

-1'143'119

-287'400

-855'719

-1'214'521

267'038

284'100

-17'062

284'494

-876'081

-3'300

-872'781

-930'028

160'105

152'200

7'905

193'997

-715'976

148'900

-864'876

-736'030

193'008

194'300

-1'292

191'083

-522'969

343'200

-866'169

-544'947

114'235

199'000

-84'765

110'165

-408'734

542'200

-950'934

-434'783

561'329

695'000

-133'671

561'333

152'595

1'237'200

-1'084'605

126'550

710

-2'500

3'210

-3'916

153'305

1'234'700

-1'081'395

122'634

-27'616

0

-27'616

-2'448

125'689

1'234'700

-1'109'011

120'187

(133 TCHF), dem direkten Aufwand zur Erstellung der Übernachtungs- wie auch Verpflegungsdienstleistungen (175 TCHF) sowie dem tieferen Liegenschaftsunterhalt (85 TCHF) begründen. Auf der Ertragsseite trägt ein höherer Betriebsertrag (306 TCHF) zum erfreulichen Ergebnis bei.

71


Anhang Erläuterungen zur Bilanz 1) Wertschriften: Die Wertschriften gliedern sich gemäss folgender Darstellung: Sie entsprechen den durch den Kirchenrat festgelegten Anlagerichtlinien (KRB 265/2011).

Wertschriften in TCHF

72

2016

2015

Abw

Obligationen

5'298

5'614

-316

Aktien

3'052

2'868

184

-26

-32

6

Abzüglich Marchzinsen Nicht realisierte Kurserfolge ZKB Zwischentotal Bestand Wertberichtigungen Total

-326

-238

-88

7'998

8'212

-214

-512

-555

43

7'486

7'657

-171

2016

2015

Abw.

381

686

-305

2) Forderungen aus Leistungen: Forderungen aus Leistungen in TCHF Forderungen aus Leistungen Forderungen Kloster Kappel

135

229

-94

Restanzen Zentralkassenbeiträge

1965

152

1813

Total

2'481

1'067

1'414

Von den zum Bilanzstichtag offenen Zentralkassenbeiträgen wurden bis zum Redaktionsschluss des Geschäftsberichts bis auf 34 TCHF (zwei Positionen) alle Restanzen beglichen.

3) Sonstige Forderungen: Sonstige Forderungen in TCHF

2016

2015

Abw.

581

1002

-421

99

181

-82

AHV/ALV & KTG-Versicherungen

381

268

113

Übrige Forderungen

113

152

-39

1'174

1'603

-429

Kontokorrentkonti Steuerkraftabschöpfung

Total

In den Kontokorrentkonti sind die Salden des Konkordats und der Weiterbildung Schweiz enthalten.

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Jahresrechnung 2016

4) Sachanlagenspiegel

Sachanlagen in TCHF Bestand 1.1.2015

Grundstücke

Immobilien HG

Infrastruktur HG

Immobilien KK

Kloster Infrastruktur KK

Spenden Stille & Gastlichkeit

Total

393

5'836

657

11'759

918

-2'360

17'203

Zugänge

0

Abgänge

0

Umklassierung Bestand 31.12.2015

393

-176

176

9

-9

5'660

833

11'768

909

Zugänge

0 -2'360

88

17'203 88

Abgänge

0

Umklassierung

0

Bestand 31.12.16

393

5'660

833

11'856

909

-2'360

17'291

Grundstücke

Immobilien HG

Infrastruktur HG

Kloster Kappel Immob.

Kloster Infrastruktur KK

Spenden Stille & Gastlichkeit

Total

Bestand 1.1.2015

0

4'528

527

3'230

299

-826

7'758

Planmässige Abschreibungen 2015

0

60

588

91

-118

621

Kum. Abschreibungen in TCHF

283

Abschreibungen über NBR*

283

Umklassierung Bestand 31.12.2015

0

Planmässige Abschreibungen 2016

38

-38

4'811

587

3'856

352

-944

8'662

0

283

60

588

91

-118

904 0

Abschreibungen 2016 über NBR* Bestand 31.12.2016

0

5'094

647

4'444

443

-1'062

9'566

Abgänge

0

Zugänge

0

Umklassierung

0

Bilanzwert 01.01.16

393

849

246

7'912

557

-1'416

8'541

Bilanzwert 31.12.16

393

566

186

7'412

466

-1'298

7'725

*NBR = Neubewertungsreserven

73


5) Kurzfristige Rückstellungen Kf. Rückstellungen in TCHF

2016

2015

Abw.

Nicht bezogene Ferien/Überzeiten

-713

-684

-29

-99

-78

-21

-812

-762

-50

Noch nicht ausbezahlte (Bau)beiträge TOTAL

Die nicht bezogenen Ferien und Überzeiten werden mit CHF 70 pro Stunde inkl. Sozialleistungen bewertet.

6) Langfristige Rückstellungen 74

In den Langfristigen Rückstellungen ist die Rückstellung für die BVK Arbeitgebersanierungsbeiträge bis 2019 enthalten (Entnahme von TCHF 1’319 zu Gunsten der Jahresrechnung) sowie Rückstellungen für Baubeiträge. Die sonstigen Rückstellungen für kirchliche Projekte (Reformationsjubiläum) entsprechen nicht den Vorgaben von SWISS GAAP FER. Aus diesem Grund wurde deren Bestand von TCHF 113 im Rechnungsjahr 2016 wieder aufgelöst. in TCHF

Vorsorgerückstellungen

Buchwert per 1.1.2015

6'874

Bildung Verwendung Auflösung

Baubeiträge

Sonstige

Total

2'363

74

9'311

1'017

113

1'130

-1'415

-1'415

-1'518

-1'518

Buchwert per 31.12.2015

5'356

1'966

187

7'508

Buchwert per 1.1.2016

5'356

1'966

187

7'508

Bildung

536

Verwendung Auflösung Buchwert per 31.12.2016

536

-1'016

-1'016

-1'319

25

-113

-1'407

4'037

1'511

74

5'621

Der Anteil der Spenden für das Projekt «Stille & Gastlichkeit» ist im Sachanlagenspiegel ausgewiesen. Die Vorsorgerückstellung besteht aus der im Jahr 2012 gebildeten Rückstellung für Arbeitgebersanierungsbeiträge für die Pensionskasse BVK von 10 Mio. CHF. Bis anhin wurden davon rund 5.9 Mio. CHF gemäss jeweiliger Ankündigung der BVK aufgelöst. Die finanzielle Situation der BVK hat sich unterdessen soweit stabilisiert, dass noch bis Ende Juni 2017 Arbeitgeberbeiträge zu entrichten sind (0.7 Mio. CHF). Vor diesem Hintergrund stellte sich für die Reformierte Landeskirche die Frage, ob der verbleibende Anteil der Rückstellungen teilweise oder insgesamt aufzulösen ist. Derzeit erachtet der Kirchenrat einen diesbezüglichen Entscheid gemäss KRB 49/2017 jedoch als verfrüht (Deckungsgrad der BVK per 31.12.2016 92.6 %). Gegenüber Ende 2015 bedeutet dies eine Verschlechterung um 3.5 %. Bei einem Deckungsgrad unter 90 % würden wiederum Sanierungsbeiträge fällig.

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016


Jahresrechnung 2016

7) Fondsspiegel Bezeichnung Nachlass Margrit Brunner

31.12.2015

Eingegangene Kollekten / Spenden

-884'059

Ausgerichtete Beiträge

sonstige Buchungen*

57'420

31.12.2016 -826'639

Fonds HIV/Aids

-380'949

30'070

-350'879

Zwinglifonds

-264'159

-58'141

71'412

-250'888

Bettagskollekte

-190'639

-230'548

227'193

Kultur-Fonds Kloster Kappel

-19'051

-36'104

500

66

-193'928 -54'655

Spiritualität & Theologie-Fonds

-13'137

Gäste-Fonds

-99'240

-4'053

12'755

-90'537

Kollekte Bedrängte Christen

-345'667

-436'405

627'183

-154'890

Freie Verfügung Gehörlose

-138'565

-69'959

69'108

-139'415

SOS Kinderbetreuung (a)

-208'447

-27'330

104'732

-131'045

Zürcher Bibelfonds

-130'281

-44'243

47'000

-127'524

-99'178

-13'137

Sozialhilfedienst "Strafentlassene"

-99'312

Spenden für Arbeitslose

-96'203

-7'975

5'000

Jugendkollekte

-92'773

-92'861

92'000

Spendgut Gehörlose

-69'281

-4'605

3'250

Kollekte Menschenrechte

-52'827

-55'642

52'260

149

-56'060

Kollekte Kirche weltweit

-49'190

-45'991

49'000

120

-46'061

Kollekte Evang. Schulen

-48'292

-42'847

48'294

132

-42'713

Kollekte Fonds für Frauenarbeit

-42'638

-38'438

42'664

134

Gustav Weber-Fonds Gehörlose

-31'080

-5'577

6'678

Spendengut Heilpädagogisches Pfarramt

-25'404

-2'500

Emil Brunner-Fonds

-44'689

Fonds-Konto "Jugendleiterkurse"

-23'053

wsg-Fonds für Studierende

-22'250

-200

Hilfsfonds "Witwen und Waisen"

-20'324

-119

Sozialzeitausweis

-25'104

wsg-Fonds für Studienarbeit

-13'522

Spenden Männerarbeit

-7'825

Spenden Theologiekurs Zürich

-6'720

Mimenchor Gehörlose

-3'503

Faktenblatt Frauen-Kirche-Theologie

-3'151

Kranzablösungen Gehörlose

-1'746

Mitarbeiterkasse Kloster Kappel

-1'560

Weihnachtsfonds Gehörlose

-99'312

480

152

-93'481 -70'636

-38'278 -29'979

250

18'500

-27'174 -26'189 -23'053 -22'450

3'100

-17'343

10'657

-14'447 -13'522

-2'795

279

-7'545

399

-6'321

391

-5'906 -3'151

1'000

-746

-1'498

2'849

-209

-4'634

78'330

0 0

-9

-9

Verdingkinder (b)

-73'696

Legat Erwachsenenbildung (b)

-10'130

10'130

Reformationsjubiläum (b)

-10'000

10'000

0

Hilfskasse Stellennetz Zürich-Land (b)

-3'850

3'850

0

OeME / Gäste (b)

-2'430

2'430

0

Erschl. jüd. Flüchtlingsakten (b)

-1'510

Gabenvermittlung (b) Kollekte Flüchtlingssammlung (b) alles-hat-seine-zeit.ch (b)

-420

-4'127

1'510

0

4'547

0

-195

195

0

1'303

-1'303

0

Wegzeichen / Elternbriefe (b)

-21'386

21'386

0

Kollekte CH-Kirche im Ausland

-1'849

-1'512

3'361

0

-3'578'809

-1'218'102

1'718'609

Total Fonds

1'003

-3'077'298

* Sonstige Buchungen: Die Spalte enthält alle weiteren Buchungen, z. B. Umbuchungen, Zinserfolg, PC-Taxen wegen Bareinzahlungen, Gebühren im Zusammenhang mit Nachlassverwaltung etc. (a) SOS-Kinderbetreuung-Fonds: Die SOS-Kinderbetreuung Winterthur und Umgebung ist ein von der Zürcher Landeskirche im Jahr 2013 lanciertes Diakonieprojekt zur Unterstützung von Familien mit besonderen Belastungen. Das Projekt läuft noch bis Ende 2017. Die Entnahme von CHF 104‘732 entspricht dem Ausgleich des gleichnamigen Projektkontos. (b) Im Geschäftsjahr 2016 wurde die Fondsstruktur überarbeitet. Einige Fonds wurden in Übereinstimmung mit dem KRB 076/2017 vom 22. März 2017 und ihren gültigen Reglementen aufgehoben.

75


8) Organisationskapitalnachweis

in TCHF

Organisationskapital

Neubewertungsreserven

Freie Fonds

17'038

4'902

526

Buchwert per 1.1.2015 Bildung Verwendung

3'740

Total

3'740

26'206

1'324

1'324

-3'740

Auflösung

-283

0 -283

Buchwert per 31.12.2015

20'778

4'619

526

1'324

27'247

Buchwert per 1.1.2016

20'778

4'619

526

1'324

27'247

5'029

5'029

-11

-1'324

-11

515

5'029

32'265

Bildung Verwendung

1'324

Umklassierung Buchwert per 31.12.2016

76

Jahresergebnis

3'483

-3'483

25'585

1'136

0

Das Freie Kapital setzt sich zusammen aus dem Eigenkapital (vor Verbuchung Ertragsüberschuss 2016 TCHF 25‘585) und der Neubewertungsreserve von TCHF 1‘136. Im Rahmen der Neubewertung der Sachanlagen wurde im Jahr 2012 eine Neubewertungsreserve von TCHF 2‘254 gebildet. Die durch die Neubewertung des Umbaus Hirschengraben 50 (Immobilien Hirschengraben) entstehenden Abschreibungen über jährlich TCHF 283 (bis 2018) wurden bis und mit Rechnungsjahr 2015 dieser Reserve entnommen. Seit dem aktuellen Geschäftsjahr 2016 werden die Abschreibungen über die Erfolgsrechnung gebucht.

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung 9) Personalaufwand Beim Personalaufwand zeigt sich gegenüber Budget (CHF 84‘969‘300) ein Minderaufwand von CHF 1‘725‘824. Dieser setzt sich wie folgt zusammen: Position in CHF

Rechnung 2016

Budget 2016

Rechnung 2015

44'118'185

43'206'200

45'991'794

-911'985

Gemeindeeigene Pfarrstellen

1'781'492

2'314'600

0

533'108

Ergänzungspfarrstellen

8'047'044

8'019'000

8'248'270

-28'044

Pfarrstellen in Institutionen

9'897'799

9'527'100

9'764'436

-370'699

Personalaufwand Pfarrstellen

63'844'520

63'066'900

64'004'500

-777'620

GKD-Mitarbeitende

19'398'956

21'902'400

19'733'709

2'503'444

TOTAL Personalaufwand

83'243'476

84'969'300

83'738'209

1'725'824

Ordentliche Pfarrstellen

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016

Abweichung Kommentar zu den Abweichungen gegenüber Budget gegenüber Budget Die Personalkosten für Studienurlaube (CHF 654‘113), für die Dekanenentlastungen (CHF 217‘052) sowie die anteiligen Pfarrlöhne des Kirchenrates (CHF 266‘722) wurden auf dieser Position verbucht. Im Budget 2016 waren sie unter der Position «GKD» eingestellt (CHF 1‘069‘800). Es handelt sich bei allen drei Positionen aber um Personalkosten für Ordentliche Pfarrstellen. Über das ganze Jahr gesehen waren durchschnittlich knapp drei Stellen nicht besetzt. Die Lohnkosten zweier Pfarrstellen wurden fälschlicherweise nicht budgetiert (CHF 181‘500). Die Auflösung der Rückstellung BVKArbeitgebersanierungsbeiträge erfolgt zudem für alle Pfarrstellen zentral und wird auf die Ordentlichen Pfarrstellen umgelegt (anteilsmässig ca. CHF 142‘000). Der zusätzliche Personalaufwand (ca. CHF 56‘000) entstand durch Stellen die vorübergehen doppelt besetzt waren.

Die Positionen Studienurlaube, Dekanenentlastungen und anteilige Pfarrlöhne des Kirchenrates waren auf dieser Position budgetiert (total CHF 1‘069‘800), wurden aber auf der Position «Ordentliche Pfarrstellen» verbucht (CHF 1‘137‘887). Verschiedene Stellen wurden verzögert besetzt oder blieben offen (Kirchenentwicklung CHF 513‘000, Lebenswelten CHF 258‘000, Behörden CHF 161‘000), und der Personalaufwand im Kloster Kappel fiel tiefer aus als budgetiert (CHF 76‘000).


Jahresrechnung 2016

10) Nicht realisierter Wertschriftenerfolg Die Kurswerte des Wertschriftenportfolios werden seit dem Jahr 2015 aufgrund der Niedrigstwertbewertung gemäss § 64 der FiVO wertberichtigt. 11) Betriebsfremder Ertrag In CHF Auflösung Rückstellung BVK

2016

2015

Abweichung

1'319'545

1'321'425

-1'880

Auflösung Delkredere aus Rückzahlung eines Darlehens

200'000

0

200'000

Auflösung Restbetrag Reformationsjubiläum

143'162

0

143'162

0

198'000

-198'000

Auflösung RST-BVK für Stellennetz Sonstige TOTAL

109'992

139'699

-29'707

1'772'699

1'659'124

113'575

77

Weitere Erklärungen Entschädigung an leitende Organe: Die gesamten Personalentschädigungen für Behördenmitglieder betrugen im Rechnungsjahr TCHF 699 (Vorjahr TCHF 771). Anzahl Vollzeitstellen: Die Anzahl Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt werden auf der Seite 65 publiziert. Eventualverbindlichkeiten / Verpflichtungskreditkontrolle / Defizitgarantien: Zum Bilanzstichtag bestehen keine Positionen, die an dieser Stelle auszuweisen wären. Konsolidierung: Die Jahresrechnung umfasst die Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich sowie den Hotelbetrieb des Klosters Kappel. Aufgrund des Geschäftsgangs bestehen verschiedene Verträge für ökumenische Projekte bzw. Geschäfte mit der katholischen Körperschaft. Diese werden zum Jahresende jeweils gemäss den vertraglich vereinbarten Verteilschlüsseln abgerechnet.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag: Zwischen dem 31. Dezember 2016 und dem Redaktionsschluss des Geschäftsberichts 2016 sind keine Ereignisse eingetreten, die eine Anpassung der Buchwerte von Aktiven und Passiven zur Folge hätten oder an dieser Stelle offengelegt werden müssten. Pendente Rechtsfälle: Zum Bilanzstichtag bestehen keine pendenten Rechtsfälle. Weitere anhangspflichtige Angaben: Es bestehen keine weiteren ausweispflichtigen Tatbestände nach Swiss GAAP FER sowie nach Art. 959c OR und Art. 961 OR.


Beiträge der Kirchensynode Handlungsfelder Werk/Beitrag

Rechnung 2016

Budget 2016

Rechnung 2015

1 Verkündigung und Gottesdienst Chiesa Evangelica di Lingua Italiana

190'000

190'000

190'000

Eglise Réformée Française

420'000

420'000

420'000

Fabrikkirche Winterthur

200'000

200'000

200'000

Iglesia Evangelica Hispana1

106'000

130'000

106'000

KIKO Schausteller-Pfarramt Liturgie- und Gesangbuchkonferenz2 Migrationskirchen

5'560

5'600

5'621

61'191

50'000

61'191

50'000

50'000

50'000

1'032'751

1'045'600

1'032'812

8'431

8'400

7'723

Blaues Kreuz "roundabout"

70'000

70'000

40'000

Die Dargebotene Hand Winterthur

15'500

15'500

15'500

Die Dargebotene Hand Zürich

244'500

244'500

244'500

efz Beratungsstelle für Frauen

40'000

40'000

40'000

1 Verkündigung und Gottesdienst Ergebnis 2 Diakonie und Seelsorge

78

Abonnement "Contigo"

Fraueninformationszentrum

10'000

10'000

10'000

HEKS Beitrag

600'000

600'000

600'000

HEKS Beratungsstelle für Asylsuchende

215'000

215'000

215'000

0

3'900

0

KIKO Jugendfragen KOJU

52'513

56'200

56'205

KIKO SMS- und Internetseelsorge

24'712

25'000

24'980

9'267

5'000

5'000

mission 21 (via SEK)

70'000

70'000

70'000

mission21 Sozial-Versicherung Zürcher Pfr.

26'403

25'000

25'481

3

SEK Seelsorgedienste in Empfangszentren

93'175

54'000

93'175

Verein palliative zh+sh

10'000

10'000

10'000

1’489’501

1’452’500

1’457’564

KIKO Kirchen-Sekten-Religionen

40'775

40'800

34'972

Dialog Ethik

24'000

24'000

24'000

KIKO Evang AG Messen/ProjekteC B

KIKO SRAKLA Kirche und LandwirtschaftA

2 Diakonie und Seelsorge Ergebnis 3 Bildung und Spiritualität

G

Fondo insegnamento

15'445

0

0

6'400

6'400

6'400

Freie Evangelische Schule Zürich

100'000

100'000

100'000

KIKO Heilpäd. Religionsunterricht

0

4'000

4'059

Forum für Friedenserziehung

KIKO oeku KIKO RPF ProjekteD KIKO website reli.ch Reformation 2019 – Synodenbeiträge unterstrass.edu

9'267

9'400

9'368

0

25'000

24'980

0

0

1'561

39'929

39'900

26'623

300'000

300'000

300'000

ZIID

75'000

75'000

75'000

Zürcher Forum der Religionen

16'000

16'000

16'000

Zwingliverein Zwingliverein Briefe Bullinger 3 Bildung und Spiritualität Ergebnis

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016

1'000

1'000

1'000

158'003

159'400

158'079

785'819

800'900

782'042


Jahresrechnung 2016

Handlungsfelder Werk/Beitrag

Rechnung 2016

Budget 2016

Rechnung 2015

23'168

23'000

7'806

4 Gemeindeaufbau und Leitung KIKO Geschäftsstelle Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen im Kanton Zürich aws KIKO/WB-Beiträge Deutschschweizerische Pfarrfrauentagung Diakonatskonferenz

1'000

1'000

1'000

21'623

15'600

15'613

1'680

2'000

1'120

23'580

20'000

24'523

KIKO Ausbildung Migrationskirchen

15'445

15'600

15'613

KIKO Evangelischer Frauenbund Schweiz F

35'524

40'600

40'593

1'853

1'900

1'874

-

-

1'249

2'471

2'500

2'498

KIKO Jahrbuch Kirchenrecht KIKO Netzwerk Familien Generationen KIKO Pfarrfrauenvereinigung KIKO Präsidium Kirchentag via ZKE KIKO Theologisch-Diakonisches Seminar PfarrpartnerInnen Verein Zürich Reformierte Kirche Genf Reformierte Medien Mitgliederbeitrag RPF Geschäftsstelle SEK CH Kirchen im Ausland SEK Grundbeitrag4 SEK Oekumenisches Institut Bossey

9'267

9'400

9'368

24'712

25'000

24'980

2'000

2'000

2'000

30'000

30'000

30'000

458'084

458'100

503'576

-

-

6'870

55'907

52'000

58'570

1'614'204

1'630'700

1'614'204

11'981

16'000

15'974

Ski-WM St. Moritz

3'861

-

-

Weltgebetstagskommission

4'500

4'500

4'500

30'000

30'000

30'000

4 Gemeindeaufbau und Leitung Ergebnis

Zentrum für Kirchenentwicklung

2'370'860

2'379'900

2'411'931

Gesamtergebnis

5’678’931

5’678’900

5’684’349

Erläuterungen zu einzelnen Beitragspositionen der Kirchensynode 1

Iglesia Evangelica Hispana Gemäss einem Beschluss des Kirchenrates (KRB 4/2015) wird der Beitrag an die Iglesia Evangelica Hispana (bisher 130‘000 CHF) jährlich um 24‘000 CHF gekürzt, da diese Kirchengemeinschaft ein Darlehen von CHF 600‘000 zu amortisieren hat (vgl. KRB 398/1988).

2

Liturgie- und Gesangbuchkonferenz (LGBK) Die Mehrkosten entstanden hauptsächlich, weil für den LGBK weiterhin ein Beauftragter für Liturgiefragen angestellt ist.

3

SEK Seelsorgedienste in Empfangszentren Diese Dienste wurden ausgebaut und deshalb sind die Kosten auch höher. Die Zürche Landeskirche erhält allerdings für ihre Arbeit in den Empfangszentren (Flughafen, Bundeszentrum Asylverfahren) ein Entgelt aus diesem Beitrag. Der Betrag ist abhängig vom SEK-Beitragsschlüssel, der jeweils an der Abgeordnetenversammlung im November beschlossen wird.

4

SEK Grundbeitrag Wird ebenfalls an der Abgeordnetenversammlung vom November beschlossen. Die Höhe des Betrags ist abhängig vom Beitragsschlüssel.

79


Andere Beiträge: A

KIKO Beitrag SRAKLA Es wurde der gesamte KIKO-Beitrag durch die Zürcher Landeskirche gemäss Schlüssel ausbezahlt (CHF 9‘267) und nicht der ursprünglich budgetierte Beitrag von CHF 5‘000.

D

KIKO-RPF Projekte Das neue Lehrmittel für den heilpädagogischen Religionsunterricht wurde mit einem einmaligen Beitrag der KIKO-Mitgliedkirchen (2015) finanziert. E

B

80

KIKO Jugendfragen KOJU Vor der Fusion zur Gesamtgeschäftsstelle KIKO (KIKO; RPF, KOJU) hatte die KOJU eine eigene Geschäftsstelle, die auch über diesen Beitrag mitfinanziert wurde. Der Beitrag von total CHF 170‘000 (früher 190‘000) für die Deutschschweizer-Jugendorganisationen wird gemäss KIKO-Schlüssel aufgeteilt. Ein Beitrag von rund CHF 52‘000 ist für die nächsten 3 Jahre realistisch.

C

KIKO Beitrag Messen/Projekte Das Projekt wurde bis vor zwei Jahren von der Stadtmission Zürich geplant und durchgeführt. Für die Präsentation der Kirchen an der Gastromesse konnten nicht mehr genügend Mittel generiert werden. Das Projekt wird nicht mehr weitergeführt.

Fondo insegnamento Einmaliger Beitrag der KIKO-Mitgliedkirchen für die CERT (Chiesa evangelica reformata nel Ticino). Der Religionsunterricht muss neu organisiert werden. Damit der Religionsunterricht im 2016 nochmals unter den «alten Bedingungen» stattfinden konnte, hat die KIKO diesen Beitrag einmalig gesprochen. F

KIKO Evangelischer Frauenbund Schweiz Der Beitrag für den Evangelischen Frauenbund Schweiz wurde gemäss KIKO-Schlüssel gesamtschweizerisch von CHF 160‘000 auf CHF 130‘000 reduziert, was sich entsprechend auf den Anteil der Zentralkasse auswirkte. G

SKI-WM St. Moritz Es handelt sich um ein einmaliges Projekt, das bei der Budgetierung noch nicht berücksichtigt wurde.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die Rechnungslegung der Zentralkasse richtet sich nach den Bestimmungen der Finanzverordnung (FiVo) der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich (LR 181.13) und deren Vollzugsverordnung (LR 181.131). Sie richtet sich nach dem Standard Swiss GAAP FER und lehnt sich an das Schweizerische Obligationenrecht an. Die Bewertungsgrundsätze orientieren sich grundsätzlich an historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten als Bewertungsgrundlage. Es gilt der Grundsatz der Einzelbewertung von Aktiven und Passiven. In Bezug auf die wichtigsten Bilanzpositionen bedeutet dies Folgendes: Flüssige Mittel Die flüssigen Mittel umfassen Kassenbestände, Postund Bankguthaben sowie Sicht- und Depositengelder mit einer Restlaufzeit von höchstens 90 Tagen. Diese sind zu Nominalwerten bewertet. Wertschriften Wertschriften des Umlaufvermögens sind zu aktuellen Werten bewertet. Liegen diese über den Anschaffungskosten wurden sie gemäss dem Niedrigstwertprinzip gemäss § 64 der Finanzverordnung der Evang.-ref. Landeskirche (181.13) zu Anschaffungskosten bilanziert. Liegt

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016

der aktuelle Wert unter den Anschaffungskosten, wird eine Wertberichtigung zu Lasten der Erfolgsrechnung vorgenommen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Forderungen werden zum Nominalwert eingesetzt. Ausfallgefährdete Forderungen werden einzelwertberichtigt. Vorräte Die Vorräte sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, höchstens aber zum tieferen Nettomarktwert be-


Jahresrechnung 2016

wertet. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten umfassen sämtliche – direkten und indirekten – Aufwendungen, um die Vorräte an ihren derzeitigen Standort bzw. in ihren derzeitigen Zustand zu bringen (Vollkosten). Zur Ermittlung der Anschaffungs- und Herstellungskosten sind grundsätzlich die tatsächlich angefallenen Kosten massgebend. Sachanlagen Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich notwendiger Abschreibungen. Sämtliche Sachanlagen werden zur Herstellung von Gütern oder zur Erbringung von Dienstleistungen genutzt. Es werden keine Sachanlagen zu Renditezwecken gehalten. Die Abschreibungen erfolgen linear aufgrund der geplanten Nutzungsdauer (in Jahren): Anlagenkategorie

Abschreibungsdauer

Land *

Keine Abschreibungen

Immobilien

20 Jahre

Infrastruktur

10 Jahre

* Die Kategorie Land wird entsprechend den Vorgaben von Swiss GAAP FER und nicht nach Vollzugsverordnung zur Finanzverordnung § 48 Abs. 3 Bst. a bewertet (Abschreibung auf 20 Jahre). Die Finanzverordnung und deren Vollzugsverordnung werden im Geschäftsjahr 2017 teilrevidiert und ab 01.01.2018 in Übereinstimmung mit den Vorgaben von Swiss GAAP FER stehen. Die vorzeitige Umstellung erfolgte aus Überlegungen nach True and fair view und Einhaltung des Prinzips nach stetiger Darstellung. Finanzanlagen Langfristige Finanzforderungen gegenüber Dritten oder Nahestehenden werden zu Anschaffungskosten abzüglich allfälliger Wertbeeinträchtigungen bewertet. Wertbeeinträchtigungen Bei allen Aktiven wird auf jeden Bilanzstichtag geprüft, ob Anzeichen für Wertbeeinträchtigungen bestehen, dass der Buchwert des Aktivums den erzielbaren Wert (der höhere Wert von Marktwert und Nutzwert) übersteigt (Wertbeeinträchtigung, Impairment). Falls eine Wertbeeinträchtigung vorliegt, ist der Buchwert auf den erzielbaren Wert reduziert worden, wobei die Wertbeeinträchtigung dem Periodenergebnis belastet wurde.

Verbindlichkeiten Kurzfristige Verbindlichkeiten beinhalten solche mit Fälligkeiten von weniger als zwölf Monaten. Langfristige Finanzverbindlichkeiten beziehen sich auf Finanzierungen mit einer Laufzeit von über einem Jahr. Verbindlichkeiten werden zum Nominalwert bilanziert. Rückstellungen Rückstellungen werden gebildet, wenn eine rechtliche oder faktische Verpflichtung aus vergangenen Ereignissen entstanden ist, der Mittelabfluss zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich und eine zuverlässige Schätzung des Betrags möglich ist. Der zukünftige Mittelabfluss wird zum Nominalwert bilanziert und sofern notwendig auf den Bilanzstichtag diskontiert. Es können auch Rückstellungen gebildet werden, wenn ein rechtskräftiger Beschluss in Übereinstimmung mit § 63 Abs. 2 FiVO respektive § 45 der Vollzugsverordnung vorliegt. Ausserbilanzgeschäfte Eventualverbindlichkeiten und weitere nicht zu bilanzierende Verpflichtungen werden auf jeden Bilanzstichtag bewertet und offengelegt. Wenn Eventualverbindlichkeiten und weitere nicht zu bilanzierende Verpflichtungen zu einem Mittelabfluss ohne nutzbaren Mittelzufluss führen und dieser Mittelabfluss wahrscheinlich und abschätzbar ist, wird eine Rückstellung gebildet. Personalvorsorge Die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Vorsorgepläne für die Reformierte Landeskirche werden auf den Bilanzstichtag berechnet. Ein sich aus Arbeitgeberbeitragsreserven ergebender Nutzen wird als Aktivum erfasst. Die Aktivierung eines weiteren wirtschaftlichen Nutzens (aus einer Überdeckung in der Vorsorgeeinrichtung) ist weder beabsichtigt noch sind die Voraussetzungen dafür gegeben. Eine wirtschaftliche Verpflichtung wird passiviert, wenn die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind.

81


Jahresrechnung 2016

Kollektenerträge 2016 Vom Kirchenrat angeordnete Kollekten und Sammlungen sowie Beiträge und Sammlungen der Kirchgemeinden und der Landeskirche an die Hilfswerke

Kollekte

82

2016

2015

+/- %

Menschenrechte

55‘060

52'012

+5.86

Jugendkollekte

93‘481

92'300

+1.28

Zwinglifonds

58‘141

60'909

-4.54

Evangelische Schulen

42‘713

47'830

-10.69

Pfingstkollekte

76‘375

78'767

-3.03

Reformationskollekte

56‘974

60'136

-5.25

Bibelkollekte

44‘243

47'552

-6.95

Kirche weltweit

46‘061

48'333

-4.70

38‘278

42'817

-10.60

196‘420

191'786

+2.22

Fonds für Frauenarbeit Bettagskollekte Sammelkonto "Bedrängte Christen"

206‘182

344'359

-40.12

Total ohne Werke

913'928

1’140’497

-19.86

Mit den offiziellen Kollekten wurden CHF 913‘928 gesammelt. Erstmals wurde die Kollekte für «Bedrängte Christen» als offizielle Kollekte an Karfreitag und Ostern erhoben. Das sehr gute Ergebnis vom Vorjahr konnte vor allem bei der Kollekte für «Bedrängte Christen» nicht erreicht werden, weil im 2016 keine Gelder vom Lotteriefonds einflossen. Die Solidarität mit den Christen im Nahen und Mittleren Osten sowie in Teilen Afrikas ist aber nach wie vor gross. Kirchgemeinden, Institutionen und Privatpersonen spendeten auch 2016 namhafte Beiträge für entsprechende Hilfsprojekte. Die Bettagskollekte 2016 ging an HEKS und war für die evangelischen Kirchen im Libanon und in Syrien bestimmt.

Ergebnisse der kirchlichen Hilfswerke (alle Spenden im Kanton Zürich) Kollekte

2016

2015

+/- %

Brot für alle

1‘845‘286

2‘080‘509

-11.30

mission 21

1‘153‘870

1‘184‘254

-2.56

HEKS

2‘063‘067

2‘553‘908

-19.22

Total Werke

5‘062‘223

5‘818‘671

-13.00

Von den kirchlichen Hilfswerken werden nur noch die Sammelergebnisse der Kirchgemeinden und der kirchlichen Institutionen publiziert und nicht mehr die Gesamterträge des Kantons Zürich. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Der Kirchenrat dankt den Kirchenpflegen, Pfarrerinnen und Pfarrern und allen kirchlichen Mitarbeitenden dafür, dass sie die Aufrufe zum gemeinsamen Handeln aufnehmen und die Sammlungen tatkräftig unterstützen. Der Kirchenrat dankt der Bevölkerung sowie den Institutionen für ihre Spendenbereitschaft.

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016


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Gesamtrechnung 2016 1. Einleitung Gemäss Verordnung zum Kirchengesetz (§ 12) hat die Landeskirche eine jährliche Gesamtrechnung der Kirchgemeinden und der Zentralkasse zu erstellen. Gleichzei-

tig ist der Nachweis der negativen Zweckbindung (§ 27) zu erbringen.

2. Gesamtrechnung

Die Position «Staatsbeiträge» (Kontierung 4600.9100) wurde manuell zugeordnet («940 Staatsbeitrag»). Die Zentralkassenbeiträge, die Zahlungen der finanzstarken Kirchgemeinden in den Steuerkraftabschöpfungsfonds und die Finanzausgleichsbeiträge wurden nicht in die Gesamtrechnung mit einbezogen (Weglassen des Funktionsbereiches 920 der Kirchgemeinderechnungen und Weglassen der Position 4380.9200 der Rechnung der Zentralkasse). Ebenfalls nicht in der Gesamtrechnung berücksichtigt wurden die Funktionsbereiche «995 Neutrale Aufwendungen und Erträge» sowie «999 Abschluss».

Die Gesamtrechnung muss mit den Gesamtrechnungen der Römisch-katholischen Körperschaft und der Christkatholischen Kirchgemeinde vergleichbar sein. Als Struktur der Gesamtrechnung dient deshalb die für alle Körperschaften verbindliche Struktur des Gemeindekontenplans (Kontierungsrichtlinien 2011).

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Die Umsetzung der einzelnen Bereiche der Rechnung der Zentralkasse in die Struktur der Gemeinderechnung erfolgte für den grössten Teil der Positionen nach dem nachfolgend dargestellten Schema. Funktionsbereich 390 Gemeindeaufbau und Leitung

Details

Rechnung 2016

390 Gemeindeaufbau und Leitung

64'705'384

Pfarrlöhne 390 Gemeindeaufbau und Leitung Ergebnis 391 Verkündigung und Gottesdienst

391 Verkündigung und Gottesdienst

16'728'418

Pfarrlöhne

12'387'042

391 Verkündigung und Gottesdienst Ergebnis 392 Diakonie und Seelsorge

29'115'460 392 Diakonie und Seelsorge Pfarrlöhne

392 Diakonie und Seelsorge Ergebnis 393 Bildung und Spiritualität

17'386'878

Pfarrlöhne

12'387'042 29'773'920

394 Kultur 396 Liegenschaften VV 900 Steuern

3'678'433

Steuern juristischer Personen

-68'338'375

Steuern natürlicher Personen 940 Kapitaldienst

-4'217'353

Staatsbeitrag

-26'800'000 -31'017'353

941 Buchgewinne/Buchverluste

941 Buchgewinne/Buchverluste Ergebnis 942 Liegenschaften FV

990 Abschreibungen Ergebnis Gesamtergebnis

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016

-7'222'105 -7'222'105

942 Liegenschaften FV

942 Liegenschaften FV Ergebnis 990 Abschreibungen

-163'139'783 -227'799'725

940 Kapitaldienst Ergebnis 941 Buchgewinne/Buchverluste

28'812'669 28'812'669

900 Steuern Ergebnis 940 Kapitaldienst

4'631'651 4'631'651

396 Liegenschaften VV Ergebnis 900 Steuern

12'387'042

393 Bildung und Spiritualität

394 Kultur Ergebnis 396 Liegenschaften VV

43'675'840 56'062'882

393 Bildung und Spiritualität Ergebnis 394 Kultur

12'387'042 77'092'426

-2'883'246 -2'883'246

990 Abschreibungen

17'372'732 17'372'732 -26'060'689


Gesamtrechnung 2016

3. Nachweis der negativen Zweckbindung Der Nachweis der negativen Zweckbindung erfolgt auf der Basis der Steuer- und Rechnungsdaten 2016. Es ist mit den Faktoren 0,7 und 1,0 gerechnet. Damit werden die kultischen Aufwendungen ausgewiesen.

Position

Herkunft der Zahlen

Faktor

Steuererträge natürlicher Personen

Steuermeldungen 2016/2018

163'139'783

Steuererträge juristischer Personen

Steuermeldungen 2016/2018

68'338'375

Pfarrsaläre inkl. Sozialkosten (ordentliche Stellen und Ergänzungspfarrstellen)

Rechnung 2016

49'865'496 Saldo der Kostenstelle 4520 und der Kostenträger 100000, 200000, 300000, 400000

Faktor "kultische Tätigkeit im Personalaufwand"

0.70

Sachaufwand

0.10

Zuschlag für ergänzende kultische Aufwendungen

1.00

CHF Bemerkungen

34'905'847 Faktoren zwischen 0.6 und 0.8 (Begründung zur Verordnung zum Kirchengesetz; Kirchenratsbeschluss 76 vom 6. März 2013) 3'490'585 38'396'432 Faktoren zwischen 0.75 und 1.25 (Begründung zur Verordnung zum Kirchengesetz; Kirchenratsbeschluss 76 vom 6. März 2013)

TOTAL kultische Aufwendungen

76'792'864

Berechnung negative Zweckbindung

86'346'919 Die Steuererträge natürlicher Personen müssen die kultischen Aufwendungen decken. Wenn das Resultat positiv ist, so ist der Nachweis der negativen Zweckbindung erbracht.

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Jahresberichte weiterer Institutionen

Jahresberichte weiterer Institutionen Die nachstehenden, mit der Landeskirche verbundenen Institutionen geben je eigene Jahresberichte heraus, die unter der angegebenen Adresse angefordert werden können.

Pfarrverein des Kantons Zürich

Pfr. Corsin Baumann Sonnenbergstrasse 25 8308 Illnau Tel. 052 346 11 31 corsin.baumann@pfarrverein.ch www.pfarrverein.ch/zuerich Zürcher Arbeitsgemeinschaft der Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone

Schweizerischer Evangelischer Deutschschweizerische Kirchenbund SEK – FEPS Kirchenkonferenz

Sekretariat, Sulgenauweg 26 Postfach, 3001 Bern Tel. 031 370 25 25 info@sek.ch, www.kirchenbund.ch HEKS Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz

Seminarstrasse 28, Postfach 8042 Zürich Tel. 044 360 88 00 info@heks.ch, www.heks.ch

Geschäftsstelle KIKO Hirschengraben 7 Postfach, 8024 Zürich Tel. 044 258 92 10 edith.baechle@zh.ref.ch www.kirchenkonferenz.ch Liturgie- und Gesangbuchkonferenz

Blaufahnenstrasse 10 Postfach, 8024 Zürich Tel. 044 258 92 68 info@liturgiekommission

Brot für alle

Bürenstr. 12 3007 Bern Tel. 031 380 65 65 bfa@bfa-ppp.ch www.brotfueralle.ch Mission 21 Evangelisches Missionswerk Basel

Postfach 270 Missionsstrasse 21 Postfach 270 4009 Basel Tel. 061 260 21 20 info@mission-21.org www.mission-21.org

Bürgschafts- und Darlehensgenossenschaft der Evang.-ref. Landeskirche des Kantons Zürich

Geschäftsstelle Postfach 9768 8036 Zürich Tel. 044 492 39 90 info@bueda-zh.ch www.bueda-zh.ch Zwingliverein

Barbara Kobel Pfister Hammerstrasse 60 8032 Zürich Tel. 044 422 16 55 b.kobelpfister@bluewin.ch www.zwingliverein.ch

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016

Jacqueline Käs Alter Kirchenweg 11 8304 Wallisellen Tel. 044 883 36 00 jacqueline.kaes@zh.ref.ch Peter Bamert Bremgartnerstrasse 47 8953 Dietikon Tel. 044 745 59 50 peter.bamert@ref-dietikon.ch www.zag-sozialdiakonin.ch

Die Dargebotene Hand

Zeltweg 27 8032 Zürich Tel. 043 244 80 80 zuerich@143.ch www.zuerich.143.ch Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule

Neuweg 16 8125 Zollikerberg Tel. 044 397 31 11 info@diakoniewerkneumuenster.ch www.diakoniewerkneumuenster.ch Reformierte Medien

Pfingstweidstrasse 10 8005 Zürich Tel. 044 299 33 11 medien@ref.ch www.reformierte-medien.ch

KiK Züri – Verband der Mitarbeitenden im Bereich «Kinder in der Kirche» im Kanton Zürich

G2W – Ökumenisches Forum für Glauben, Religion und Gesellschaft in Ost und West

Pfr. Werner Schneebeli Zürichstrasse 94a 8910 Affoltern am Albis Tel. 044 761 56 50 werner.schneebeli@zh.ref.ch www.kik-zueri.ch

Birmensdorferstrasse 52 Postfach 9329 8036 Zürich Tel. 044 342 18 19 g2w.sui@bluewin.ch www.g2w.eu

Stiftung der Evangelischen Gesellschaft des Kantons Zürich

ZIID Zürcher Institut für interreligiösen Dialog

Häringstrasse 20 8001 Zürich Tel. 044 260 90 20 info@stiftung-eg.ch www.stiftung-eg.ch Zürcher Stadtmission

Klosbachstrasse 51 8032 Zürich Tel. 043 244 81 30 info@stadtmission.ch www.stadtmission.ch

Kulturpark Pfingstweidstrasse 16 8005 Zürich Tel. 044 341 18 20 info@ziid.ch www.ziid.ch Christlich-jüdische Arbeitsgemeinschaft im Kanton Zürich

Hanspeter Ernst, Präsident Limmattalstrasse 73 8049 Zürich Tel. 044 342 23 50 ernsthp@bluewin.ch

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Jahresberichte weiterer Institutionen

Zürcher Telebibel

Tel. 044 252 22 22 zuerich@telebibel.ch www.telebibel.ch

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Schweizerische Bibelgesellschaft

Spitalstrasse 12 Postfach, 2501 Biel Tel. 032 322 38 58 Protestantisch-kirchlicher info@die-bibel.ch Hilfsverein des Kantons Zürich www.die-bibel.ch Zwinglikirche Schweizerische Evangelische Aemtlerstrasse 23 Allianz SEA 8003 Zürich Josefstrasse 32 Tel. 044 261 12 62 8005 Zürich pkhvz@bluewin.ch Tel. 043 344 72 00 www.pkhvzh.ch info@each.ch Sozialwerke Pfarrer Sieber www.each.ch Hohlstrasse 192 oeku Kirche und Umwelt 8004 Zürich Schwarztorstrasse 18 Tel. 043 336 50 80 Postfach, 3001 Bern info@swsieber.ch Tel. 031 398 23 45 www.swsieber.ch info@oeku.ch Stadtmission Winterthur www.oeku.ch Technikumstrasse 78 Stiftung Kirchlicher 8400 Winterthur Sozialdienst Zürich Tel. 052 345 05 29 info@stadtmission-winterthur.ch Klosbachstrasse 51 www.stadtmission-winterthur.ch 8032 Zürich Tel. 044 268 50 10 Schweizerischer Protestantiinfo@ksdz.ch scher Volksbund www.ksdz.ch Pfr. Richard Kölliker Internet-Seelsorge Meisenweg 15 Stauffacherstrasse 10 8200 Schaffhausen 8004 Zürich kontakt@spv-online.ch Tel. 076 589 78 06 www.spv-online.ch admin@seelsorge.net www.seelsorge.net

Jahresberichte der Kirchgemeinden «Die Kirchenpflege erstattet der Kirchgemeindeversammlung und der weiteren Öffentlichkeit jährlich Bericht über ihre Tätigkeiten und das kirchliche Gemeindeleben» (Art. 165 Abs. 1 KO). In der Regel können die entsprechenden Jahresberichte bei den Sekretariaten der Kirchgemeinden bezogen werden.

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016

Verband des Personals Zürcherischer Evangelischreformierter Kirchgemeindeverwaltungen (VPK)

c/o Evang.-ref. Kirchgemeinde Wetzikon, Bernhard Neyer Usterstrasse 8 8620 Wetzikon Tel. 044 933 01 51 info@vpk-zh.info www.vpk-zh.ch


Etat

Etat Stand: 3. Mai 2017 Kirchenrat

Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident Hirschengraben 50 Postfach, 8024 Zürich Telefon 044 258 92 51 michel.mueller@zh.ref.ch Pfr. Dr. Andrea Marco Bianca Theodor-Brunner-Weg 3 8700 Küsnacht Telefon 044 911 00 01 andrea.bianca@ref.ch Daniel Reuter Postfach 72, 8051 Zürich Telefon 079 216 21 68 daniel.reuter@zh.ref.ch Katharina Kull-Benz, lic. oec. HSG Bergstrasse 20 Postfach 280, 8702 Zollikon Telefon 044 395 32 00 katharina.kull@zollikon.ch Pfr. Thomas Plaz-Lutz Langgasse 67 8400 Winterthur Telefon 052 212 49 68 thomas.plaz@zh.ref.ch Bernhard Egg, lic. iur. Kirchgasse 13, 8353 Elgg Telefon 052 364 02 76 Telefon privat 052 364 12 94 begg@bluewin.ch Pfrn. Dr. Esther Straub Laurenzgasse 3, 8006 Zürich Telefon 044 321 01 75 esther.straub@zh.ref.ch

Kirchenratsschreiber Pfr. Walter Lüssi Hirschengraben 50 Postfach, 8024 Zürich Telefon 044 258 92 69 walter.luessi@zh.ref.ch

Cornelia Paravicini Geerenstrasse 8 8604 Volketswil Hans Rüttimann Huebstrasse 5 8545 Rickenbach

Kirchensynode

Ersatzstimmenzähler: Jann Knaus, Stationsstrasse 50 8003 Zürich Dominic Schelling Am Börtli 8, 8049 Zürich

Büro der Kirchensynode Präsident: Kurt Stäheli, Töbeli 1 8460 Marthalen 1. Vizepräsidentin: Ruth Kleiber-Schenkel Brunnerstrasse 15 8405 Winterthur 2. Vizepräsidentin: Marianne Meier General-Wille-Strasse 127 8706 Meilen

Geschäftsprüfungskommission Hans Peter Murbach Freiestrasse 166, 8032 Zürich (Präsident) Pfrn. Christine Diezi-Straub Kirchstrasse 6, 8458 Dorf Brigitte Henggeler-Steiner Stegacherstrasse 8e 8165 Schleinikon 1. Sekretär: Bruno Kleeb Andri Florin, In der Bänklen Lipperschwendi 41 19, 8802 Kilchberg 8494 Bauma 2. Sekretär: Nathalie Nüesch Peter Bretscher, EichliackerRietwiesstrasse 10 strasse 66, 8406 Winterthur 8810 Horgen Huldrych Thomann Fraktionsvorsitzende: Sonnenhof 8, 8121 Benglen Urs-Christoph Dieterle Andrea Widmer Graf Morfweg 7, 8610 Uster Kilchbergstrasse 136 Pfr. Willi Honegger, Wolfsberg- 8038 Zürich strasse 1, 8494 Bauma Pfr. Matthias B. Reuter, Im Finanzkommission Leeacher 40, 8132 Hinteregg Margrit Hugentobler Wilma Willi-Bester Rainstrasse 5, 8330 Pfäffikon Dorfstrasse 12, 8175 Windlach (Präsidentin) Rolf Gerber, Rebacher 31 Protokollführung 8342 Wernetshausen Roland Peter, Narzissenweg 8 Hannes Hinnen, Unterburg 43 8400 Winterthur 8158 Regensberg Kurt Hemmerle, FelseneggHenrich Kisker, Stegengasse 4 strasse 23, 8132 Egg 8001 Zürich (Stellvertreter) Pfr. Roland Portmann Pfarrrain 7, 8604 Volketswil Stimmenzähler Elisabeth Scholl Manuel Amstutz Baumenstrasse 11 Roggenstrasse 10, 8005 Zürich 8330 Pfäffikon Gerold Gassmann Jan Smit, Schachenstrasse 74 Malerweg 16, 8400 Winterthur 8906 Bonstetten

Abordnungen der Kirchensynode

Abgeordnetenversammlung des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes Abgeordnete: Pfr. Thomas Grossenbacher Dammstrasse 7, 8037 Zürich Annelies Hegnauer Hubenstrasse 93, 8051 Zürich Pfr. Willi Honegger, Wolfsbergstrasse 1, 8494 Bauma Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident Pfr. Thomas Plaz-Lutz Mitglied des Kirchenrates Pfr. Theddy Probst, Luegetenstrasse 5, 8489 Wildberg Wilma Willi-Bester Dorfstrasse 12, 8175 Windlach Ersatzabgeordnete: Roman Baur, Neuhofstrasse 20 8708 Männedorf Pfr. Lukas Maurer Neuguetweg 2, 8630 Rüti Trägerverein reformiert.zürich Delegierte der Kirchensynode: Adrian Honegger Rebenstrasse 28, 8416 Flaach Annelies Hegnauer Hubenstrasse 93, 8051 Zürich Margrit Hugentobler Rainstrasse 5, 8330 Pfäffikon Pfr. Herbert Pachmann Überlandstrasse 200 8600 Dübendorf Pfr. Matthias B. Reuter, Im Leeacher 40, 8132 Hinteregg Peter Schmid, Rigistrasse 7 8344 Bäretswil Delegierte des Kirchenrates: Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident Simone Strohm Abteilung Kommunikation (Mitglied des Vorstands)

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Etat

Kirchenrätliche Delegationen

Konferenz des Konkordats betreffend gemeinsame Ausbildung der evangelischreformierten Pfarrerinnen und Pfarrer und ihre Zulassung zum Kirchendienst Pfr. Michel Müller, Kirchenratspräsident (Präsident der Konkordatskonferenz)

Pfr. Markus Sahli, Kloster Kappel, 8926 Kappel am Albis

Verein Kloster Kappel, Vorstand Dr. Stefan Grotefeld Katechetische Kommission Abteilungsleiter Lebenswelten (KaKoKi) Sabine Stückelberger Stiftung Anna und Heinrich Abteilung Kirchenentwicklung Dünki-Baltensperger Pfr. Michel Müller Konferenz der Beauftragten Kirchenratspräsident für Jugendfragen (KOJU) (Präsident des Stiftungsrates)

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Weiterbildungskonferenz Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident TVZ Theologischer Verlag Zürich AG Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident Zwingliverein Zürich Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident Bullingeredition, Beirat Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident Oekumenische Kommission für Gefängnisseelsorge Pfrn. Dr. Esther Straub Mitglied des Kirchenrates Pfrn. Rita Famos, Abteilungsleiterin Spezialseelsorge Kommission zur Begleitung der ökumenischen Arbeitsstelle für Gefängnisseelsorge Pfrn. Rita Famos, Abteilungsleiterin Spezialseelsorge Verein Straf-Mediation Zürich (VSMZ), Vorstand Pfr. Adrian Berger, Kiesackerstrasse 8, 8304 Wallisellen Kappelerpflege Dr. Stefan Grotefeld Abteilungsleiter Lebenswelten

Ausschuss Kirchenkonferenz Katharina Kull-Benz Mitglied des Kirchenrates

Frauenkonferenz Pfrn. Dr. Esther Straub Mitglied des Kirchenrates Pfrn. Sabine Scheuter, Abteilung Kirchenentwicklung (Stellvertreterin) Finanzkommission Dieter Zaugg Abteilungsleiter Ressourcen

Jens van Harten Fondia – Stiftung zur Förderung Abteilung Kirchenentwicklung der Gemeindediakonie im Luise Huber-Stiftung Schweizerischen Evangelischen Pfr. Michel Müller Programmleitung Aus- und Wei- Kirchenbund Kirchenratspräsident terbildung Seelsorge n.n. (Delegierter) Pfrn. Rita Famos, Abteilungsleiterin Spezialseelsorge Verband Orthodoxer Kirchen im Stiftung Interkonfessionelle Kanton Zürich Aktion Solidarität Dritte Welt Internet-Seelsorge Pfrn. Bettina Lichtler SDW (Regionalkomitee Zürich) Pfr. Dr. Andrea Marco Bianca Abteilung Kommunikation Katharina Kull-Benz Mitglied des Kirchenrates Pfrn. Katharina Zellweger Mitglied des Kirchenrates Niederesslingen 16 Die Dargebotene Hand 8133 Esslingen Ökumenische Kommission Vorstand für Asyl-, Flüchtlings- und Pfrn. Anita Maurer Arbeitsgemeinschaft christlicher Migrationsfragen Neuguetweg 2, 8630 Rüti Kirchen im Kanton Zürich Bernhard Egg Pfrn. Bettina Lichtler Mitglied des Kirchenrates Deutschschweizerische (Präsidentin) Pfr. Stephan Pfenninger Diakonatskonferenz Abteilung Kommunikation Abteilung Spezialseelsorge Bernhard Egg Adrian Honegger Mitglied des Kirchenrates Rebenstrasse 28, 8416 Flaach Härtefallkommission Pfr. Hans Peter Werren, HauptMichèle Fark-Grüninger Fachkommission zur Überprüstrasse 4, 8415 Berg am Irchel Dennlerstrasse 25d, fung von ausserordentlichen Zu- Pfrn. Irena Widmann, Wyland8047 Zürich lassungen als Sozialdiakoninnen strasse 10, 8400 Winterthur und Sozialdiakone Bürgschafts- und DarlehensErika Elmer, OberschirmenWaldenserkomitee in der genossenschaft der Evangelisch- see 4, 8714 Feldbach deutschen Schweiz reformierten Landeskirche Giorgio Girardet des Kantons Zürich Diakonatsrat der DeutschBrändliacherstrasse 1 Cornelia Paravicini, Geerenschweizerischen Diakonats8633 Wolfhausen strasse 8, 8604 Volketswil konferenz Bernhard Egg Reformierte Medien Deutschschweizerische Mitglied des Kirchenrates Pfr. Michel Müller Kirchenkonferenz (KIKO) Kirchenratspräsident Delegation Kirchenkonferenz Schweizerischer Evangelischer Pfr. Matthias B. Reuter, Im Pfr. Michel Müller Kirchenbund Leeacher 40, 8132 Hinteregg Kirchenratspräsident Diakoniekonferenz (Vorstand) Bernhard Egg Mitglied des Kirchenrates

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016


Etat

Liturgie- und Gesangbuchkonferenz der Evangelischreformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz Delegierter Abgeordnetenversammlung: Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident

Pfrn. Rita Famos, Abteilungsleiterin Spezialseelsorge Die kirchliche Fachstelle bei Arbeitslosigkeit DFA Bernhard Egg Mitglied des Kirchenrates

Stiftungsrat Stellennetz Bernhard Egg Liturgiekommission der Evangelisch-reformierten Kirchen der Mitglied des Kirchenrates (Präsident) deutschsprachigen Schweiz Pfr. Dr. Jacques-Antoine von Interreligiöser Runder Tisch im Allmen, Abteilung Kanton Zürich Kirchenentwicklung Pfr. Michel Müller Jochen Kaiser, Abteilung Kirchenratspräsident Kirchenentwicklung Begleitkommission Bahnhofkirche Pfr. Dr. Andrea Marco Bianca Mitglied des Kirchenrates Pfrn. Rita Famos, Abteilungsleiterin Spezialseelsorge Begleitkommission Flughafenpfarramt Pfr. Dr. Andrea Marco Bianca Mitglied des Kirchenrates Pfrn. Rita Famos, Abteilungsleiterin Spezialseelsorge

(Präsident) Pfrn. Dr. Esther Straub Mitglied des Kirchenrates Philippe Dätwyler Abteilung Kommunikation (Sekretär, bis 30.6.2017) Zürcher Forum der Religionen Pfrn. Hanna Kandal Auhofstrasse 14, 8051 Zürich Verein Ökumenische Mediengruppe, Vorstand Pfr. Thomas Plaz-Lutz Mitglied des Kirchenrates

Kommission streetchurch Zürich Diana Abzieher Evangelische Informationsstelle Abteilung Kirchenentwicklung Kirchen – Sekten – Religionen, Beirat Fabrikkirche Winterthur Philippe Dätwyler Vorstand Abteilung Kommunikation Pfr. Walter Lüssi (bis 30.6.2017) Kirchenratsschreiber Begleitkommission Ökumenische Polizeiseelsorge Mittelschulseelsorge Pfrn. Dr. Esther Straub Dr. Stephan Jütte Mitglied des Kirchenrates Abteilung Lebenswelten Pfrn. Rita Famos, Abteilungsleiterin Spezialseelsorge Paritätische Steuergruppe kabel Bernhard Egg Schweizerische BibelgesellMitglied des Kirchenrates schaft, Vorstand Carla Mom, biz Oerlikon Dr. Regula Tanner Dörflistrasse 120, 8050 Zürich Abteilung Lebenswelten

Begleitkommission Kantonales Integrationsprogramm KIP Ivana Mehr

Verein European Christian Convention Dr. Jeannette Behringer Abteilung Kirchenentwicklung Abteilung Lebenswelten (Mitglied des Vorstands) Hochschule für soziale Arbeit n.n. Zürcher Stadtmission n.n. (Mitglied des Vorstands) Ökumenischer Verein Paarberatung und Mediation Kanton Zürich Pfrn. Rita Famos, Abteilungsleiterin Spezialseelsorge (Präsidentin) Pfr. Walter Lüssi Kirchenratsschreiber (Mitglied des Vorstands) Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident (Mitgliederversammlung) Zürcher Stiftung für Gefangenen- und Entlassenenfürsorge Pfrn. Dr. Esther Straub Mitglied des Kirchenrates Verein «500 Jahre Zürcher Reformation» Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident (Präsident) Dr. Stefan Grotefeld Abteilungsleiter Lebenswelten (Geschäftsleitung)

Von Mitgliedern der Kirchensynode oder des Kirchenrates werden u. a. folgende Mandate wahrgenommen:

Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK Daniel Reuter Mitglied des Kirchenrates (Mitglied des Rates SEK) Stiftungsrat der Evangelischen Gesellschaft des Kantons Zürich Pfrn. Dr. Esther Straub Mitglied des Kirchenrates Zentrum für Kirchenentwicklung, Beirat Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident Pfr. Thomas Schaufelberger Abteilungsleiter Kirchenentwicklung Patronatskomitee des Landeskirchenforums Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident

Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule Katharina Kull-Benz Kontinentalversammlung Europa Mitglied des Kirchenrates Mission 21 Stiftungsrat CAREUM Bernhard Egg Pfr. Dr. Andrea Marco Bianca Mitglied des Kirchenrates Mitglied des Kirchenrates Pfrn. Bettina Lichtler Abteilung Kommunikation Stiftungsrat Schweizerische Epilepsie-Stiftung Kommission Zentrum für Pfr. Dr. Andrea Marco Bianca Migrationskirchen Mitglied des Kirchenrates Pfrn. Bettina Lichtler Abteilung Kommunikation

91


Etat

Stimmberechtigte Mitglieder

Kirchensynode

Kirchenrat 92 Michel Müller Kirchenratspräsident

Katharina Kull-Benz

Andrea Marco Bianca

Thomas Plaz-Lutz

Daniel Reuter

Bernhard Egg

Esther Straub

Kirchliche Identität und Beziehungen

Finanzen und Infrastruktur

Mitgliedschaft und Lebenswelten

Bildung und Theologie

Gemeinde und Region

Diakonie und Soziales

Kirche und Gesellschaft

Kirchenratsschreiber Walter Lüssi

Leitungskonvent Thomas Schaufelberger

Stefan Grotefeld

Rita Famos

Nicolas Mori

Dieter Zaugg

Abteilung Kirchenentwicklung

Abteilung Lebenswelten

Abteilung Spezialseelsorge

Abteilung Kommunikation

Abteilung Ressourcen

Stabsdienst

Gemeindeentwicklung und Partizipation

Bildung und Kultur

Seelsorge im Gesundheitswesen

Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

Finanzen Personaldienst

Kanzlei und Strategisches Controlling

Seelsorge im Freiheitsentzug

Interne Kommunikation

Zentrale Dienste

Rechtsdienst

Seelsorge mit mehreren Trägern

Service und Beratung

IT

Theologisches Sekretariat

Personalentwicklung und Pfarrschaft Diakonie und Generationen Katechetik und Bildung in der Gemeinde

Spiritualität und Kloster Kappel Mittelschularbeit und Hochschularbeit Reformationsjubiläum

Beziehungen Pfarrämter mit speziellem Auftrag Beratungsangebote

Reformierte Kirche Kanton Zürich Jahresbericht 2016

Sekretariat Synodales


Impressum

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Impressum Herausgeber Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons ZĂźrich Redaktion Abteilung Kommunikation Papier Aus 100 % chlorfrei gebleichtem Zellstoff (FSC-zertifiziert) Kontakt und weitere Informationen www.zhref.ch


Reformierte Kirche Kanton ZĂźrich Jahresbericht 2016


Bildnachweis AOZ Zentrum Juch (Seite 23b) Florian Bachofner (53a) 95 BFA (26b oben) Doris Brodbeck (39b) Andreas Bruderer (30/31) Rahel Etter (34) European Christian Convention ECC (51) Christa Fehr (50) Elisabeth Gilgen (48) Sabine Godinez (20, 49, 40b) David Guggenbühl (41b) Jasmine Harder (Titelseite, 2) Patrick Hürlimann (22) Peter P. Hürlimann (21, 23a, 25a, b, 29, 43a, b, 44/45, 47) Marc Hofer (41a) Paul Jenni (59) Daniel Lienhard (33, 37, 62, 67) Login.org (26a unten) Catherine McMillan (16/17, 18) Mission 21 (27b,) Hanni Oberhänsli (15b oben, 42a) Brigitte Oehler (11) Peter Pfister, HEKS (27a) Thomas Pfründer (40a) Christian Schenk (55) Reto Schlatter (7, 13, 92) Heiner Schmitz (36) Salomon Schneider (19) Karin Sidler (8/9) Ernst Städeli (54b) Christoph Staub (38) Tanja Stephani (32) Evelyn Wey (4) Heinz Wilhelm (28b, 46) Ueli Wirth (53b) Verena Wolfensberger (28a) Thea Wyttenbach (14a unten links) Peter Zollinger (54a) Zur Verfügung gestellt (10, 12, 14b, 14c, 15a, 22a, 24, 35, 39a, 52)



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