Jahresbericht 2013

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Jahresbericht

2013


Inhaltsverzeichnis

Jahresbericht 2013 der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich 05 06

Vorwort des Kirchenratspräsidenten Globalbericht zur Landeskirche

Handlungsfelder 09 17 29 41

Verkündigung und Gottesdienst Diakonie und Seelsorge Bildung und Spiritualität Gemeindeaufbau und Leitung

Kirchliche Behörden 52 54 54 55 56

Kirchensynode Bezirkskirchenpflegen Kirchenrat Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund Rekurskommission

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Statistische Angaben Übersicht über die landeskirchlichen Finanzen Jahresberichte weiterer Institutionen Etat Impressum

Antrag: 1. Der Jahresbericht 2013 des Kirchenrates und der Rekurskommission wird genehmigt. 2. Der Jahresbericht 2013 des Kirchenrates und der Rekurskommission wird dem Regierungsrat zuhanden der Kenntnisnahme durch den Kantonsrat gemäss § 6 Abs. 1 des Kirchengesetzes eingereicht. Zürich, 16. April 2014 Kirchenrat des Kantons Zürich Michel Müller Kirchenratspräsident

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Alfred Frühauf Kirchenratsschreiber


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Vorwort

Unsere Vision: eine Kirche für andere – mit anderen – durch andere

«Die Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist», schrieb Dietrich Bonhoeffer 1944 im Gefängnis. Das gilt auch 70 Jahre später. Die Kirche stirbt in ihrem eigenen Gefängnis, wenn sie nur um sich selber kreist. Und sie lebt, wenn sie über sich hinausgeht. Wenn sich die Zürcher Landeskirche im Projekt KirchGemeindePlus zurzeit intensiv mit ihren Strukturen befasst, so geschieht das gerade nicht um ihrer selbst willen, sondern damit sie «mit ihrem ganzen Herzen, mit ihrer ganzen Seele und mit all ihrer Kraft» Kirche für andere sein kann. Darum ist 2013 das Jahr, in welchem neben KirchGemeindePlus auch die Umsetzung des Zürcher Diakoniekonzepts initialisiert wurde. Das Profil der Kirche, die für andere Sorge trägt, soll gestärkt werden – nicht zuletzt auch mit Hilfe der Einnahmen aus der Besteuerung der juristischen Personen. Seit den 1970er Jahren ist die «Kirche für andere» jedoch in die Kritik geraten. Wirkt sie zu paternalistisch von oben herab? Hält sie abhängig, statt zu befreien? – Kirche im Sinne von Jesus Christus lebt auf Augenhöhe, wie es sich in seinen Mahlgemeinschaften zeigte. Jesus ass und trank mit Menschen sowohl aus Hütten wie auch aus Palästen und von Angesicht zu Angesicht. Ein Tischgelage, ein Gastmahl, eine Tafel: Sie sind horizontal. Diakonische Kirche auf der Höhe Jesu

und auf der Höhe der Zeit und mündiger Zeitgenossenschaft ist für andere da, indem sie mit ihnen ist. Sie pflegt eine Kultur der Gegenseitigkeit, der Partnerschaft, der Teilgabe, Teilnahme und Teilhabe. Diakonische Kirche versteht sich nicht als Betrieb der «Sozialindustrie» mit Angeboten für andere, sondern als Gemeinschaft, die Menschen in ihrer ganzen Vielfalt, mit ihren Stärken und Schwächen umfasst und verbindet. Aus dem «für andere» soll ein «Miteinander und Füreinander» werden. Einen Schritt in diese Richtung geht die Diakoniekampagne «Hoffnungsstreifen», an der sich über 500 Schweizer – darunter 100 Zürcher – reformierte Kirchgemeinden vom Bergell bis Baselland, von Neuenburg bis ins Engadin beteiligen. Kernstück der Kampagne ist eine fünfwöchige Plakataktion vom Muttertag bis zum Flüchtlingssonntag 2014 mit fünf diakonischen Sujets. Niederschwellig sollen Menschen innerhalb von Kirche und Zivilgesellschaft zu diakonischen Zeichen «verlockt» und ihren Nächsten zu Hoffnungsstreifen werden. Und auch umgekehrt können jene, die Hilfe empfangen, ihrerseits zu Hoffnungsstreifen werden, indem sie von Betreuten zu Beteiligten werden. Die «Werbemittel» der Diakoniekampagne sind Flaggen und Banner oder Bänder aller Art. Das macht Sinn: Es

geht um Profil, Verbundenheit und Vielfalt. Was für die diakonische Kirche gilt, kann Beispiel sein für die Entwicklung der Kirche überhaupt. Das «für» verändert sich: Die Kirche betreut nicht pastoral die «Schäfchen», sondern sie ist als gute Gastgeberin punktuell und situativ für die Menschen da. Und die Kirche ermächtigt ihre Mitglieder – besonders jene, die sich engagieren wollen –, ihre je eigenen Gottesgaben und Gotteserfahrungen in die Gemeinschaft einzubringen und so mitzuhelfen, diese weiterzuentwickeln. Aus der Verbindung von Traditionellem und Aktuellem entsteht auf diese Weise je Neues. Statt maternale Umsorgung oder paternale Bevormundung leistet Kirche «Hebammendienst». Die Vision der Kirche ist: profiliert für andere, unterwegs mit anderen und vielfältig durch andere. Das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern enthält diese drei Dimensionen: Jesu Vermächtnis: mit meinem Leib und Blut für Euch Jesu Gastfreundlichkeit: am gleichen Tisch mit Euch Jesu Ermächtigung: Die Arbeit am Reich Gottes geht weiter durch euch. Michel Müller Kirchenratspräsident

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Globalbericht zur Landeskirche

Gemeinsam – vielfältig – beweglich KirchGemeindePlus ist ein grundlegendes und gewichtiges Projekt der Zürcher Landeskirche. Es ist notwendig, weil sich auch die Gesellschaft verändert. Die Kirche ist Teil der Gesellschaft; beide Grössen beeinflussen sich gegen- und wechselseitig auf lokaler, regionaler und globaler Ebene. Da niemand heute wissen kann, wie die Gesellschaft in 20 Jahren aussehen wird, handelt es sich um einen offenen Prozess, der als solcher zwar in der benötigten Sicherheit und Sorgfalt abzulaufen hat, im Grossen und Ganzen aber genügend flexibel sein muss, um auf neue Herausforderungen angemessen reagieren zu können. Vor diesem Hintergrund hat der Kirchenrat im Sommer 2012 entschieden: Die Kirchgemeinden sollen gestärkt werden. Er hält damit am verwurzelten und nach wie vor gültigen Grundsatz fest, dass die Landeskirche auf den Kirchgemeinden aufbaut. Er vertritt dabei aber die Auffassung, dass grössere Gemeinden die besseren Chancen und die grösseren Möglichkeiten haben, die gesellschaftliche Entwicklung aufgreifen zu können – denn auch Bedeutung und Rolle von Ort und Region sind im Umbruch. Dem Kirchenrat ist aber bewusst, dass allein durch Zusammenschlüsse noch nichts gewonnen ist, denn nur durch Grösse sind weder überlebensfähige Gemeinden garantiert noch eine tragfähige reformierte Identität geschaffen. Klar ist, dass in Zukunft weniger Mittel zur Verfügung stehen werden, sowohl für die Landeskirche wie für die Kirchgemeinden. Der Kirchenrat ist überzeugt, dass die Herausforderungen der Zukunft nur gemeinsam zu meistern sind. Die Begründungspflicht muss sich deshalb umkehren: Nicht mehr, was gemeinsam getan wird, muss begründet werden, sondern was jemand alleine tun will!

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Motivierte Aufbrüche... Im Rahmen von KirchGemeindePlus haben sich im vergangenen Jahr zahlreiche Kirchgemeinden auf den Weg gemacht. Sie sind – im Zeichen des Dialogs – auf einander zugegangen, haben lokal und regional Gespräche geführt, Mitglieder eingeladen und sie befragt. Da gab es Dorfkonferenzen, an denen auch die Schulgemeinde und die politischen Behörden beteiligt waren, weil auch eine Reform der politischen Gemeinde im Raum steht. Da gab es Präsidial-Konferenzen und Pfarrkapitel-Retraiten, an denen deutlich wurde, wie sehr es auch um die Region geht. Alle diese Aufbrüche und Bewegungen zeigten, dass KirchGemeindePlus als ein grundlegender Reformprozess erkannt worden ist, bei dem es darum geht, die Zukunft der Kirche neu zu gestalten. An den sechs Regionalkonferenzen im Frühjahr 2013, an denen sich rund 900 Personen beteiligt haben, wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass strukturelle und inhaltliche Fragen aufeinander zu beziehen und in wechselseitiger Verknüpfung zu klären sind. Umso wichtiger sind darum für den weiteren Verlauf des Reformprozesses die Ergebnisse der sechs Mal durchgeführten Kappeler Kirchentagung im ersten Quartal 2014, der fünf Diakonatskonferenzen im März und April und der sechs Pfarrkonferenzen im Frühsommer 2014. Bei allen diesen Versammlungen und Zusammenkünften, an denen sich Hunderte von engagierten Behördenmitgliedern und Mitarbeitenden beteiligen, stehen v. a. inhaltliche Aspekte im Zentrum, d. h. exemplarische Zukunftsszenarien in den einzelnen Handlungsfeldern der Kirche. Dabei werden auch kreative Lösungsmodelle in den Blick genommen, wie sie in

jüngster Zeit v. a. durch die «fresh expressions of church» (vgl. Seite 42) bekannt geworden sind. Gerade solche vielversprechenden Aufbrüche machen aber deutlich, dass sie nicht von oben verordnet und installiert werden können, sondern dass sie aus den Kirchgemeinden heraus wachsen bzw. dass sie gesellschaftliche Initiativen müssen. Die Indikatoren für die Veränderung sind erkannt, auch das hat der bisherige Projektverlauf bestätigt: Die refomierte Kirche benötigt eine neue Willkommenskultur. Neuzugezogene, kirchliche Grenzgänger, Menschen aus anderen Ländern und Kulturen, die «neuen Alten» und überhaupt alle Menschen, welche die Kirche gemäss der Zürcher LebensweltenStudie kaum mehr erreicht: Viele von ihnen sind bereit, ihr Wissen und ihr Können einzubringen und der Kirche ihre Zeit zur Verfügung zu stellen, wenn es gelingt, mit ihnen in einen positiven Kontakt zu treten. Nur schon die erhöhte Mobilität beispielsweise führt heute zu grösseren Lebens- und Arbeitsräumen. Das erfordert für kirchliche Anlässe im Tages- und Wochenablauf eine neue Zeitkultur.

… und Beharrungsvermögen Der bisherige Verlauf von KirchGemeindePlus hat aber auch ergeben, dass viele Kirchgemeinden nur noch schwach mit den anderen örtlichen Institutionen vernetzt sind, was sie in eine zunehmend isolierte Position bringt. Das zeigt sich zwar regional unterschiedlich, ist aber doch als Tendenz festzustellen. Dahinter verbirgt sich manchmal eine verharrende und selbstgenügsame Haltung, oft aber auch die verständliche Sorge, dass Bewährtes verloren geht. An der Berücksichtigung der dynamisierten Beziehungs- und Ver-


Globalbericht zur Landeskirche

Der Kirchenrat (v. l. n. r.): Kirchenratsschreiber Alfred Frühauf, Andrea Marco Bianca, Thomas Plaz-Lutz, Irene Gysel, Daniel Reuter, Kirchenratspräsident Michel Müller, Fritz Oesch, Bernhard Egg.

netzungssysteme, die für die gegenwärtigen gesellschaftlichen Veränderungen kennzeichnend sind, führt aber kein Weg vorbei, wenn kirchliches Wirken wieder eine stärkere vergemeinschaftende Bedeutung bekommen soll. Verengte lokale Blickwinkel, der Erhalt von Stellen oder die Andersartigkeit benachbarter Gemeinden dürfen nicht Gründe sein, sich dieser Entwicklung entgegenzustellen. Zum kritischen Befund passt, dass in vielen Kirchgemeinden eine eher abwartende Haltung anzutreffen ist: Der Kirchenrat solle Entscheidungen treffen. Tragfähige Lösungen müssen aber konsensfähig sein, d. h. situativ angemessen und passend. Solches kann jedoch nur aus den Gemeinden und Regionen selber kommen und entspricht im Grundsatz auch der Kultur der Subsidiarität, der Gemeindeautonomie. Diese Zurückhaltung an den einen Orten steht in deutlichem Kontrast zur Aufbruchsstimmung und motivierten Suche nach künftigen Lösungen an anderen Orten. Dies führt über den ganzen Kanton gesehen zu unterschiedlichen Prozessgeschwindigkeiten. Das hat auch mit den unterschiedlichen Ausgangslagen zu tun.

In den Städten beispielsweise stellen sich strukturelle Fragen anders und komplexer als in den Dörfern. Wie bisher werden deshalb auch im weiteren Prozess öffentliche Hearings, so genannte ImpulsDialoge, eine wichtige Rolle spielen.

Prinzip Zusammenschluss bestätigt Für den Kirchenrat ist entscheidend, dass sich im bisherigen Projektverlauf Zusammenschlüsse als die sinnvollste Form einer verbindlichen Zusammenarbeit der Kirchgemeinden bestätigt haben. Wo bislang punktuelle Kooperationen oder Verträge zu Einzelprojekten die Basis waren, zeigt sich, dass der koordinierende Aufwand hoch ist und die Kommunikation komplex. Für «reformierte», sprich grössere Gemeinden, gilt es jedoch zweckmässige Strukturen zu finden, die nicht eine noch höhere «Verwaltungsdichte» aufweisen. Auch ist sorgfältig abzuwägen, was im Dorf, in der Region oder im Bezirk als kirchliches Handeln zum Tragen kommen soll. Der Prozess KirchGemeindePlus wird nicht zuletzt durch ähnliche Bemühungen auf staatlicher Seite befördert, wo das Be-

streben ebenfalls gewachsen ist, kleinere Gemeinden zu grösseren Einheiten zusammenzufassen. Und da es nicht selten dieselben Personen sind, die sich auf beiden Seiten engagieren, sind gegenseitige Befruchtungen naheliegend. Die Kirche als solche scheint nicht bedroht, da sie letztlich auf dem Boden des Evangeliums steht und nicht von Strukturen abhängt. Aber es bedarf der inhaltlichen Reform, um sowohl den 450 000 Mitgliedern wie auch der gesamten Gesellschaft gegenüber als wichtige Partnerin zeitgemäss und verbindlich aufzutreten. Der Verlust an Bedeutung der Kirche steht im Widerspruch zum regen Interesse der Menschen an Religion und Transzendenz. Es liegt zum grössten Teil an der Kirche selber, glaubwürdig in die Gesellschaft hineinzuwirken. Die Themen zu KirchGemeindePlus sind auf dem Tisch. Davon ausgehend können bis 2018 die Strukturen reformiert werden. In zeitgerechter Form eröffnen sie ihrerseits das Potenzial, die inhaltlichen Reformen zu entfalten – damit beim anstehenden Reformationsjubiläum in erster Linie die Kirche der Zukunft gefeiert werden kann.

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Ordinationsgottesdienst im Grossmünster: «Ich gelobe, im Gehorsam gegenüber Jesus Christus diesen Dienst durch mein Leben zu bezeugen, wo immer ich hinberufen werde.»


Verkündigung und Gottesdienst

Verkündigung und Gottesdienst

Lasset uns singen, dem Schöpfer bringen Güter und Gaben; was wir nur haben, alles sei Gotte zum Opfer gesetzt. Die besten Güter sind unsre Gemüter; vor ihn zu treten mit Danken und Beten, das ist ein Opfer, dran er sich ergötzt. Abend und Morgen sind seine Sorgen; segnen und mehren, Unglück verwehren sind seine Werke und Taten allein. Wenn wir uns legen, so ist er zugegen; wenn wir aufstehen, so lässt er aufgehen über uns seiner Barmherzigkeit Schein. RG 571,3–4 – Paul Gerhardt 1666

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Verkündigung und Gottesdienst

Öffentliche Beauftragungs-Feiern als Zeichen nach innen und aussen Auf der Basis der neuen Kirchenordnung führte die Landeskirche 2011 öffentliche Beauftragungs-Feiern für kirchliche Mitarbeitende ein. Es ist dies ein liturgischer Akt, ähnlich der Ordination für Pfarrerinnen und Pfarrer, bei dem die Mitarbeitenden für ihren Dienst in der Landeskirche beauftragt werden. Die mit dieser neuen Form gemachten Erfahrungen waren positiv und wurden zum Anlass ge-

Sozialdiakonie und 300 in der Katechetik mit unterschiedlichen Stellenpensen tätig. Alle diese Personen sind für das Gelingen der Arbeit einer Gemeinde unerlässlich. Personen, die eine Bereitschaft für einen dieser Dienste der Kirche haben, bringen eine persönliche «innere Berufung» mit. Sie sind bereit, sich neben der notwendigen musikalischen, sozialen oder pädagogischen Ausbildung Kenntnisse der reformierten Landeskirche anzueignen und sind liturgisch oder theologisch ausgebildet. Von der Arbeit dieser Mitarbeiterin-

Die öffentliche Beauftragung macht die Balance zwischen dem Segen Gottes und der eigenen Verantwortung bewusst.

nommen, die Feiern 2013 noch stärker zu akzentuieren: Neu wurden für alle Berufsgattungen separate Feiern durchgeführt. Dies ermöglicht es, die Beauftragungen berufsspezifisch und stilistisch unterschiedlich zu gestalten, wie die ganzseitigen Abbildungen in diesem Jahresbericht zeigen. Zudem können sie auf diese Weise mit berufsbezogenen Veranstaltungen koordiniert werden. Und nicht zuletzt ermöglichen kleinere Gruppen auch eine persönlichere Form der Feier. Die Beauftragungen erfolgten an verschiedenen Orten im Kanton – abwechselnd mit den Zürcher Altstadtkirchen. Durch die Aufteilung der Beauftragungen auf die Berufsgattungen entsteht eine Art Zyklus, in die auch die jährliche Ordinationsfeier für die angehenden Pfarrerinnen und Pfarrer eingebunden wird. Grundlage dazu bildet eine gemeinsame liturgische Gestaltung. In der Zürcher Landeskirche sind etwa 340 Personen in Kirchenmusik, 220 in

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nen und Mitarbeiter wird ein theologischbiblisch verantwortetes Wissen und Handeln verlangt. Im öffentlichen Beauftragungsgottesdienst spricht der Kirchenrat den beauftragten Personen seine Unterstützung bei der Erfüllung ihres Auftrags und den Segen Gottes zu. Diese geloben ihrerseits, die Arbeit in der Kirche in christlicher Verantwortung zu erfüllen. Die Beauftragten erhalten eine Urkunde und werden in ein Register der Zürcher Landeskirche aufgenommen. Die Beauftragungsfeier für die Musikerinnen und Musiker fand im Mai 2013 in Kooperation mit dem Kirchenmusikertag in der Paulus-Kirche in Zürich statt. Die Beauftragungsfeier für die Katechetinnen und Katecheten erfolgte im Juni im Grossmünster, während jene für die Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone im September in der Stadtkirche Winterthur stattfand. Die Ordination der Pfarrerinnen und Pfarrer schliesslich wurde im Au-

gust 2013 im Grossmünster vorgenommen. Die Ordinanden verpflichteten sich dabei mit ihrem Gelübde, «ihren Dienst im Gehorsam gegenüber Jesus Christus durch ihr Leben zu bezeugen, wo immer sie hinberufen werden». Die Ordination berechtigt sie, sich in einer Kirchgemeinde wählen zu lassen.

Gottesdienste im «Zweiten und Dritten Programmformat» Die Lebenswelten-Studie der Zürcher Landeskirche bringt auf den Punkt, was in Kirchen und Kirchgemeinden offensichtlich ist: Die Gottesdienste der reformierten Kirche werden nur noch von zwei von den in der Studie beschriebenen zehn Lebenswelten getragen, und zwar von den eher traditionell ausgerichteten. Was im Hinblick auf die Spiritualität der Generationen als Bildungsabbruch und religiöse Sprachlosigkeit diagnostiziert wird, gilt für den zentralen Gottesdienst in noch höherem und beschleunigtem Masse: Der Sinn und Geschmack für die Einübung des Glaubens kommt abhanden. Für die Weitergabe des Glaubens und das Fortbestehen der Kirche ist diese Entwicklung besorgniserregend. Mehr Partizipation ist nur mit einer radikalen Reform des Gottesdienstes zu erreichen. Zugleich gefährdet ein solcher Umbau aber Selbstverständnis und Wiedererkennbarkeit der reformierten Kirche. Auf strategische Weise sollen deshalb regional diversifizierte Formate reformierter Verkündigungssituationen entwickelt werden. In Abgrenzung von vereinzelten alternativen Gottesdiensten werden sie in Analogie zum öffentlichen Schweizer Radio «Zweites und Drittes Programm» genannt. Dieser Ansatz führte bereits zu den beiden Jugendkirchen in Zürich (streetchurch) und Winterthur (Fabrikkirche). Mit der Schaffung des Schwerpunktes «Popularmusik» in der landeskirchlichen Fachstelle Gottesdienst und Musik wird in


Eröffnungsgottesdienst mit Lokalkolorit: Appenzeller Jodler am internationalen Reformationskongress.

Die Kantorei St. Peter probt für die gemeinsame Aufführung von Händels «Messias» mit der Kantorei Aarau.


Verkündigung und Gottesdienst

den Kirchgemeinden der Aufbau regional ausgerichteter neuer Gottesdienstformate unterstützt, in denen Popularmusik eine wichtige Rolle spielt. Davon profitiert hat beispielsweise die Kirchgemeinde Wallisellen: Seit mehr als einem Jahr findet dort einmal im Monat ein gut besuchter Gottesdienst mit Popularmusik statt. Weiter entsteht in den Kirchgemeinden Zürich Altstetten und Unterengstringen ein Volksmusik-Format und in der Kirchgemeinde Zürich Hard bzw. im dort domizilierten Stadtkloster Zürich ist ein Aufbruch mit klassischer gregorianischer Liturgie im Gange. Die Fachstelle gab zudem ein Musical heraus und bereitete eine «Bandschule» auf, beides zum Gebrauch für junge Amateurmusikerinnen und -musiker in den Kirchgemeinden. Weitere Projekte, beispielsweise die Veröffentlichung eines Pop-Oratoriums, das der musikalischen Umsetzung der Bergpredigt gewidmet ist, sind in Angriff genommen worden.

Jugendkirchen auf neuen Wegen streetchurch Zürich Die streetchurch arbeitet mitten in der Stadt Zürich. Ihre Angebote richten sich an junge Erwachsene mit psychosozialen Problemen, die in mehreren Lebensbereichen Belastungen ausgesetzt sind. Das neu eröffnete «Trainings- und Begegnungszentrum» am Stauffacher verbindet mit seiner Infrastruktur die sozialdiakonischen, gemeinschaftlichen und gottesdienstlichen Angebote der streetchurch. Täglich bietet es 25 jungen Erwachsenen die Möglichkeit, im Rahmen des Tagesstrukturprogramms ihre Arbeits- und Lebenskompetenzen zu trainieren. Die über 150 Klienten und Klientinnen der sozialen und psychologischen Beratung finden Computerarbeitsplätze, um persönliche Angelegenheiten zu ordnen und zu bearbeiten. Am Wochenende stehen die unterschiedlichen Freizeitangebote, welche von über 460 Personen besucht wurden, im Vordergrund. Neben

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den bis zu 2500 Besuchern der regelmässigen Event-Gottesdienste mit junger Musik und kurzweiligem Ablauf besuchten über 500 Personen einen der neu geschaffenen 14-täglichen familiären Gottesdienste. Alle Angebote sind massgeschneidert für die heterogene und multikulturelle Zielgruppe, um sie in der Bewältigung von anspruchsvollen Situationen und Lebenslagen zu unterstützen. In der streetchurch begegnen und vernetzen sich auf diese Weise junge Menschen unterschiedlicher Herkunft, die oft noch keiner Kirche angehören. Sie finden einen familiären Ort, der zur neuen Heimat und zur Grundlage für tragfähige Beziehungen wird. Fabrikkirche Winterthur In den vergangenen zehn Jahren ist die heutige Fabrikkirche durch eine vielfältige Entwicklung hindurchgegangen. Begonnen hat sie als Jugendkirche für Jugendliche aus Winterthur und Umgebung. Auf dem Programm standen alternative und experimentelle Gottesdienste, die unter Beteiligung von zahlreichen jungen Leuten vorbereitet und durchgeführt wurden. Von Beginn an war die Jugendkirche ein gefragter Ort, wo Jugendliche bei Problemen oder in Krisen Hilfe suchten. Die grosse Nachfrage nach Seelsorge führte bald zu einer Ergänzung mit diakonischen Projekten. Betreute Einsatzplätze unterstützten Menschen in schwierigen Situationen bei der beruflichen Integration. Mit dem Einzug in eine ehemalige Sulzer-Industriehalle entstand vor fünf Jahren die heutige Fabrikkirche. Das Mittagsbistro liess sie zu einem wichtigen Treffpunkt werden. Täglich verköstigten sich dort über 100 Gäste aus den umliegenden Betrieben, und 2013 wurde die Fabrikkirche jeweils nach dem Mittag auch noch zur Mensa für die 70 Schülerinnen und Schüler der Swiss International School. Der Bistrobetrieb erwies sich als sehr wichtiger, aber betreuungsintensi-

ver Einsatzplatz. Regelmässig konnten Menschen in den ersten oder ergänzenden Arbeitsmarkt geführt werden. Auf Ende 2013 wurde das Bistro für eine Neukonzipierung für ein halbes Jahr geschlossen. Im Bereich der theologischen und liturgischen Angebote geht die Fabrikkirche immer wieder neue Wege. Um vermehrt Menschen aus nichtkirchlichen Lebenswelten anzusprechen, sind neue Formate entstanden: Alle zwei Monate kann im «kurz&gut» nach einer Tischrede zu einem theologischen, ethischen und gesellschaftsrelevanten Thema bei feinem Essen diskutiert werden. Und in einer Zusammenarbeit mit Theologiestudierenden finden monatlich «neustart»-Gottesdienste statt.


Verkündigung und Gottesdienst / Einblicke

Einblicke Das Grossmünster im ZDF Am 2. Juni 2013 strahlte das Zweite Deutsche Fernsehen ZDF unter dem Titel «Du sollst Dir kein Bildnis machen» einen Gottesdienst aus dem Grossmünster aus. Die Übertragung stand in der Reihe der ZDF-Fernsehgottesdienste, die im vergangenen Jahr im Rahmen der «Lutherdekade» dem Thema «Reformation und Toleranz» gewidmet war. Die Reihe ging der Frage nach, wo heute Toleranz gefordert ist, aber auch, wo es gilt, Farbe zu bekennen. Sie stellte sich den intoleranten Seiten der Reformationsgeschichte und zeigte, wie sich eine selbstbewusste protestantische Haltung mit der Anerkennung anderer verträgt. Und schliesslich fand sie lebensnahe und aktuelle Bezüge zu manchen heutigen Auseinandersetzungen in der Bibel, auch wenn diese das Wort Toleranz noch gar nicht kannte. Im Grossmünster-Gottesdienst mischten sich Jugendliche aus der Gemeinde ein und fragten, warum reformierte Gemeinden keine Bilder von Gott zeigen und was dieser Verzicht für den eigenen Glauben bedeutet. Diese Frage war für das ZDF im Vorfeld des 500. Reformationsjubiläums weit über die Schweiz hinaus interessant und besonders geeignet, in diesem Gottesdienst an einem der bedeutendsten Orte der Reformation lebendig und vielfältig beantwortet zu werden.

Besondere Gottesdienst-Zielgruppen erfordern besondere Kompetenzen Die Pfarrerinnen auf der Neonatologie des Universitätsspitals Zürich USZ haben in diesem Jahr eine wichtige Neuerung eingeführt: In einer jeweils vollen Spitalkirche feierten sie Dankgottesdienste für Eltern von Frühgeburten, die ihren Dank

vor Gott ausdrücken wollten, dass ihr Kind die kritische Phase überlebt hat. Auch bei Abschieds- und Gedenkfeiern, Ritualen für Pflegepersonal in Palliativ-Abteilungen, Abendmahlsfeiern für Kranke, Eröffnungsfeiern von neuen Pflegezentren, Andachten für Pflegepersonal im Spitalalltag und vielen Weihnachtsfeiern war die liturgische Kompetenz der Pfarrer und Pfarrerinnen in Institutionen gefragt. Sie haben sich teilweise gezielt für ihre Ansprechgruppen weitergebildet. Da wurde die Fähigkeit, in Gebärdensprache zu predigen, oder die Kompetenz, Gottesdienste mit Demenzpatienten zu gestalten, ebenso geschult wie das Feiern von Gottesdiensten mit schwerstbehinderten Menschen.

Gottesdienste mit Sehnsüchten und Wünschen Das Hochschulforum kultiviert die Sehnsucht. Es tut dies ökumenisch und zuoberst im Turm der Universität Zürich. Hier kommen 20 – 30 Studierende aller Fachrichtungen drei bis vier Mal im Semester zum «Ökumenischen Taizé-Gebet» zusammen. Innehalten bei Kerzenschein, dicht gedrängt am Boden sitzen, auf die Glocken der Predigerkirche hören, gemeinsam singen, das Unservater beten. Intensität ist das Stichwort. Es werden Worte der Bibel in verschiedenen Sprachen gelesen und Gedanken geäussert, wie man im Licht des Evangeliums unterwegs sein kann. Die Gottesdienste in der Prediger-Kirche leben von einem hohen Mass an Partizipation. Eine Studentin wählt den Bibeltext aus und wünscht sich die Predigt. Sie stellt auch eigene Gedanken und Fragen an den Text vor. Musikstudenten wählen ihre Musik passend zum Thema aus. Das Vieleck aus Bibeltext, Anfragen, Predigt und Musik eröffnet den Besucherinnen und Besuchern einen Raum zum Dasein und Denken. Ein ausführliches Liedblatt führt auch Ungeübte sicher durch den Gottesdienst, der mit der Vorbereitung im Team, dem Einüben der Lie-

der und dem Nachgespräch zu einem starken Erlebnis wird, unprätentiös und hochwertig.

Der «Sektor G» von Illnau-Effretikon Der «Sektor G» ist ein regionaler Jugendgottesdienst in Illnau-Effretikon, den ein junges Team gestaltet. Da wird zusammen gefeiert, gesungen und gebetet und es wird über Alltagsfragen gesprochen. Anschliessend geht man aber nicht einfach nach Hause, sondern in den «ChillOut Sektor». Die jungen Leute löschen dort ihren Durst an der Cocktail-Bar, hängen sich ins Sofa, «bewerfen» den Pfarrer mit Fragen oder fordern das Technik-Team zum «Jöggeli»-Match heraus. Wichtig ist dabei, dass die Jugendlichen eine andere Art von Gottesdienst kennen lernen und dabei erfahren, dass der Glaube alles andere als langweilig ist. Zusätzlich gibt es noch den «Mini G», der zwischen den «grossen» «Sektor G’s» stattfindet und das Ziel hat, das im «Sektor G» Gehörte in einer kleineren Runde zu vertiefen.

«Feier-Abend» in Zürich Hard «Ich bin nicht religiös, aber spirituell», ist ein Trend, mit dem auch die Kirchgemeinde Zürich Hard konfrontiert ist. Im Sinne des Paulus-Wortes, gemäss dem alles zu prüfen und das Gute zu behalten ist, nimmt sie diesen Trend in Zeiten zunehmender Individualisierung als Ausdruck eines mündigen Christseins ernst. Dies in der Überzeugung, dass nicht unbedingt die Tradition den Wert der Kirche darstellt, sondern das, was ihr davon ins Heute zu übertragen gelingt. In Zürich Hard manifestiert sich das im Versuch, Mündigkeit, Spiritualität und Raum für Inhalte in die Angebote zu bringen, beispielsweise im «FeierAbend». In diesem Gefäss, jeweils am Samstag Abend, wird die Möglichkeit geboten, einfach einmal «abzuschalten», sich für den Sonntag zu öffen, für sich selber und für die Begegnung mit dem

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Verkündigung und Gottesdienst / Einblicke

Unfassbaren. In diesem «Feier-Abend»Gottesdienst steht entsprechend nicht die Predigt im Zentrum, sondern es wird gemeinsam ein Bibeltext gelesen. In vier Schritten kommen die Teilnehmenden mit dem Text in Berührung: Sie lassen sich von ihm ansprechen, meditieren darüber, beten darüber und geben sich erwartungslos dem hin, was der Text mit ihnen macht. Was daraus wächst, wird gemeinsam geteilt. Der «Feier-Abend» wird durch weitere besondere Veranstaltungen wie eine Salbungsfeier, eine Meditation und Kontemplation, ein Yoga-Angebot und einen weiteren Abendgottesdienst mit dem Titel «Spirit and Motion» ergänzt, wo gemeinsam einfache und kurze Lieder repetitiv gesungen werden. Immer wieder staunen auch die Verantwortlichen in der Kirchgemeinde, wie durch diese breite und unterschiedliche Palette von Angeboten vermeintliche Gegensätze wie «individuell und gemeinsam» oder «bewährt und innovativ» auf fruchtbare Weise zusammengehen. Und dazu gehört eben auch, von den Inhalten her klar christlich zu sein und doch offen für verschiedenste Glaubenshaltungen, also weder dogmatisch noch beliebig.

Passionsandacht im St. Peter 2013 fand wiederum eine Zusammenarbeit der Kantorei St. Peter mit jener der Stadtkirche Aarau statt. Beide Kantoreien erarbeiteten je für sich den zweiten Teil von Händels «Messias», den Passionsteil, in englischer Sprache. Die Kantorei St. Peter tat dies in weniger als drei Monaten, u. a. in einem Wochenende im Tagungszentrum Leuenberg. An einem weiteren Wochenende wurde dann das einzeln Erarbeitete in Aarau gemeinsam zusammengefügt. Am 24. März 2013 wurde die liturgische Abendfeier in der Stadtkirche Aarau von den rund 120 Sängerinnen und Sängern sowie mit dem begleitenden Orchester «amici musici» und den drei Gesangssolisten würdevoll und eindrücklich zur

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Aufführung gebracht. Am 27. März wurde dasselbe Konzert im Rahmen der Passionsandacht dann auch im St. Peter zum Erlebnis.

Öffentlicher Wirbel um Abendmahl Mit dem Ökumenebrief des reformierten Kirchenratspräsidenten und des römischkatholischen Weihbischofs zum Bettag 1997 sowie der Bekräftigung des eingeschlagenen Weges der «eucharistischen Gastfreundschaft» 2007 wurde ein Fundament gegenseitiger Annäherung gelegt. Das Abendmahl beschäftigt die Konfessionen aber nach wie vor: Auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen im Kanton Zürich AGCK nahm im März 2013 ein Podium von Vertreterinnen und Vertretern der drei öffentlich-rechtlich anerkannten Kirchen und orthodoxer Kirchen eine Orientierung vor – just am Abend der Wahl des neuen Papstes Franziskus. Mit einer öffentlich angekündigten und schliesslich abgesagten Interzelebration der Lima-Liturgie des ökumenischen Rates der Kirchen von 1983 in der alten Lazariterkirche von Gfenn bei Dübendorf brachte ein Verein von Geistlichen und Laien verschiedener Konfessionen das Thema dann für mehrere Wochen in die Medien. Die reformierte Landeskirche bekräftigt die bestehende eucharistische Gastfreundschaft dabei als wichtige Errungenschaft, hinter die nicht mehr zurückzufallen ist.

Mit Chagall an der Hochzeitsmesse Mit ökumenischen Auftritten an der Fest- und Hochzeitsmesse im Messezentrum Zürich-Oerlikon und an der Familienmesse «famexpo» in Winterthur brachten die Kirchen einmal mehr die lebensbegleitenden Kasualien der kirchlichen Trauung und der Taufe ins Bewusstsein der Bevölkerung und setzten damit ein Zeichen christlicher Orientierung im Markt der Angebote. An der Fest- und Hochzeitsmesse im

Januar 2013 waren die Kirchen bereits zum zwölften Mal präsent, und erst noch in neuem «Outfit» – der Stand war zuvor komplett neu konzipiert und ausgestattet worden: Drei bunte Kirchenfenster aus dem Fraumünster Zürich – gestaltet von Marc Chagall – zeigten optisch, worum es am Stand geht: um die Trauung in der Kirche. Und diese will geplant sein: «Wie wollen wir den Gottesdienst gestalten? Welche Bibel-Texte, welche Kirchenlieder mögen beide Partner? Was bedeutet uns die Ehe?» Erfahrene Seelsorgerinnen und Seelsorger beider Konfessionen stehen Rede und Antwort und geben Auskunft, gerade auch wenn die Paare unterschiedlichen Glaubens sind. Und gelegentlich finden trauwillige Paare am Kirchenstand auch gleich die Pfarrerin oder den Pfarrer, die oder der die Trauung vornimmt. Bei der «famexpo» gestaltete CVPParteipräsident und Nationalrat Christophe Darbellay eine liturgische Feier mit.


Die regionalen Jugendgottesdienste «Sektor G» in Illnau-Effretikon setzen auf zielgruppengerechte Klänge.

Am ökumenischen Kreuzweg durch Zürich am Karfreitag beteiligten sich rund 800 bis 1000 Menschen.


Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone geloben in der Stadtkirche Winterthur, ihre Arbeit in christlicher Verantwortung zu erfĂźllen.


Diakonie und Seelsorge

Diakonie und Seelsorge

Nun ist vorbei die finstre Nacht. Die liebe Sonne leucht’ und lacht und lässt uns fröhlich leben. So wollen wir uns diesem Tag und allem, was er bringen mag, von Herzen nun ergeben. Wir wolln uns wie das liebe Licht, so unbekümmert, warm und schlicht, dem Lebenstage schenken. Wir sollen Gottes Strahlen sein, Gott will durch uns sich tief hinein in seine Erde senken. Gott schenkt sich uns in seiner Welt, hat uns in ihr zum Dienst bestellt, dass wir zu Lob ihm leben. Das ist, du Mensch, deins Lebens Sinn, dass du dich wiederum gibst hin dem, der sich dir gegeben. RG 577,1–3 – Arno Pötzsch (1934) 1941

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Diakonie und Seelsorge

Kappeler Kirchentagung zur Diakonie Die Kirchenpflegetagungen auf Boldern sind über Jahrzehnte zur grössten internen Fortbildung der Behörden und immer mehr auch der Angestellten der Kirchgemeinden sowie der Pfarrschaft herangewachsen. Zwischen 700 und 800 Personen besuchen jährlich die in einer Serie sechs oder sieben Mal während des ersten Quartals durchgeführte zweitägige Veranstaltung. 2013 begann mit einem doppelten Risiko: Nach der Überführung des Studienbetriebs von Boldern in die Abteilung Bildung der Landeskirche wurde erstens Kappel als neuer Tagungsort bestimmt und zweitens – als Konsequenz daraus – der Anlass im Hinblick auf die erweiterte Zielgruppe in Kappeler Kirchentagung umbenannt. Die Teilnahmezahlen blieben aber ungebrochen hoch. Die herzliche Gastfreundschaft und die perfekte Logistik, welche die Kappeler Crew bot, führten zu einer grossen Zufriedenheit unter den Teilnehmenden. Das Thema der Kirchentagung 2013 hiess Diakonie. Das war folgerichtig, nachdem die Kirchensynode im November 2012 dem Zürcher Diakoniekonzept zugestimmt hatte. Das Thema passte kongenial zum Kloster Kappel, einem spirituellen Kraftort mit diakonischer Tradition, zumal Diakonie im Konzept als soziales Handeln im Spannungsfeld von Spiritualität und Solidarität definiert wird. Die Einbettung der Tagungen in die Kappeler Tagzeitengebete und in ein gemeinsam zum Abschluss gefeiertes Abendmahl – das Leitbild der Diakonie – waren stimmig für Thematik und Gäste. Der Reigen der Referierenden reichte von Regierungsrat Mario Fehr über Nationalrätin Barbara Schmid Federer und Ständerätin Christine Egerszegi bis zu Grossmünsterpfarrer Christoph Sigrist und HEKS-Direktor Ueli Locher. Deren Statements profilierten und konkretisierten Ansätze des Diakoniekonzepts wie etwa den enormen Stellenwert freiwillig Engagierter in einer diakonischen Kirche

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der Zukunft; eine Kultur des Hinsehens und der prophetischen Gesellschaftskritik; die Ermutigung an die Kirche, dort pionierhaft zu wirken, wo der Sozialstaat an Grenzen stösst oder Grenzen nicht überschreiten kann oder will. Mit dieser ersten Kappeler Kirchentagung wurde die Umsetzung des Diakoniekonzepts initialisiert, beginnend mit der Kommunikation: Das Konzept wurde in den fünf Diakonatskapiteln und in einem Pfarrkapitel noch einmal vertiefter vorgestellt. Das «Forum 2013» der Behördenschulung nahm in allen Modulen Bezug auf das Konzept und dessen Realisierung. Einige Kirchgemeinden führten Retraiten durch, an denen sie die Themen KirchGemeindePlus und Diakonie – und damit Inhaltliches und Strukturelles – miteinander verbanden.

Sozialdiakonie-Konferenz Winterthur Die erste Sozialdiakonie-Konferenz, zu welcher der Kirchenrat angeregt hatte, fand im September 2013 im Kongressund Kirchgemeindehaus Liebestrasse in Winterthur statt. Es handelt sich dabei um ein verbindliches Angebot der beruflichen Fortbildung. 200 Vertreterinnen und Vertreter dieser kirchlichen Berufsgruppe aus den Kirchgemeinden nahmen teil. Aus diesem ersten Anfang dürfte eine «Institution» werden mit einem Anlass alle zwei bis drei Jahre. Die Tagung trug den Titel: «Lebenswelten oder Sinus-Milieus konkret». Dahinter stand das Interesse, die zurzeit grossen kirchlichen Themen KirchGemeindePlus, Lebenswelten und Diakoniekonzept miteinander zu verzahnen und die Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone mit dem Thema Lebenswelten in Berührung zu bringen – und zwar so zugespitzt, dass die Überwindung von «Milieu-Verengungen» bewusst auch im Zusammenhang mit der Überwindung von «LokalVerengungen» gesehen wird, wie sie bei den jetzigen Umfängen der Kirchgemeinden natürlicherweise entstehen.

Das Hauptreferat mit einer kritischen und einer befürwortenden Note zur Lebenswelten-Studie wurde von Professor Ralph Kunz gehalten. Er ging unter anderem auf Paulus und dessen exemplarische Auseinandersetzung mit der damaligen Milieu-Vielfalt ein: «Paulus musste den griechisch geprägten Juden die Botschaft überbringen, dass ein galiläischer, von den Römern gekreuzigter Schreiner der Messias sei. Wir können nachlesen, wie sehr er mit dieser Frage gerungen hat. Tatsächlich wird Paulus zum Spezialisten für Übersetzungen in andere religiöse, spirituelle und kulturelle Milieus. Er musste der urbanen Bevölkerung klarmachen, dass sie von einem Menschen vom Land erlöst wurden, und den heidnischen Griechen erklären, warum sie in die Heilsgeschichte der Juden verstrickt sind. Er musste mit Sklaven reden, als ob sie frei wären, und die Herren damit konfrontieren, dass ein anderer der Herr ist.» Im Anschluss versuchten die Teilnehmenden in einer moderierten Grossgruppenarbeit, Konsequenzen aus dem Milieu-Ansatz für die Praxis zu ziehen. Sinnigerweise waren dabei die Untergruppen im Blick auf das Zusammenwachsen der Kirchgemeinden regional zusammengesetzt. Am Abend nach der Konferenz fand in der Stadtkirche Winterthur die jährliche Feier mit Abendmahl zur Beauftragung von fünfzehn Sozialdiakoninnen und einem Sozialdiakon statt.

Für mehr Chancengerechtigkeit im Bildungsprozess Seit Sommer 2013 gehört im Vorschulbereich des Religionspädadogischen Gesamtkonzepts rpg in der Kirchgemeinde Adliswil neben fünf regulären Spielgruppen, die sich seit 40 Jahren grosser Beliebtheit erfreuen, auch eine «Spielgruppe plus» dazu. Sie enthält als regelmässiger Programmteil eine elementare Sprachfördersequenz. Es handelt sich um die Aufnahme eines vom Amt für Jugend- und


Die «Spielgruppe plus» in Adliswil trägt zu einem gelingenden Schulstart und zur Chancengleichheit bei.

«Roundabout»: Selbstbewusst mit dem Körper umgehen und gemeinsam im Team auf ein Ziel hinarbeiten.


Diakonie und Seelsorge

Berufsberatung in Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion des Kantons Zürich lancierten Projekts, das der frühen Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund oder mit verzögerter Sprachentwicklung dient. Dieses Projekt wurde 2007 mit dem Schweizer Integrationspreis der Eidgenössischen Kommission für Migrationsfragen ausgezeichnet. Das Projekt «Spielgruppe plus» stiess bei den kirchlichen Leiterinnen der Spielgruppen sofort auf grosses Interesse. Aber es bringt sowohl personellen als

men erschwinglich ist. Adliswil ist mit etwa 18 000 Einwohnern die drittgrösste Gemeinde des Bezirks Horgen. Ihr Ausländeranteil lag Ende 2012 mit 31.8 Prozent deutlich über dem Durchschnitt im Bezirk Horgen, wo er 25 Prozent beträgt, sowie leicht über demjenigen der Stadt Zürich, der 31.1 Prozent ausmacht. Mit «Spielgruppe plus» leistet die Kirchgemeinde Adliswil zusammen mit der Stadt einen wesentlichen Beitrag zum gelingenden Schulstart insbesondere von ausländischen Kindern und damit zu

Jahr ein Mittagessen für die Gäste am ökumenischen Seniorenmittagstisch kochen. Dies bereichert das Gemeinschaftsleben der Kirche zusätzlich. Gleichzeitig ist das Engagement der Mütter ein Zeichen des Dankes an die Kirchgemeinde. Sie wissen, dass die günstigen Elternbeiträge für die Spielgruppenplätze nur möglich sind, weil die Leiterinnen die Räume im Kirchgemeindehaus kostenlos nutzen dürfen.

Freiwillige im Spital: Geben und gewinnen

Die «Spielgruppen plus» leisten einen wichtigen Beitrag zu mehr Chancengleichheit im Bildungsprozess.

auch finanziellen Mehraufwand mit sich. Die Leiterinnen liessen sich davon aber nicht abschrecken. Sie strebten eine Kooperation mit der Stadt Adliswil an, die 2013 zustande kam. Die reformierte Kirchgemeinde stellt die Räume für die «Spielgruppe plus» wie auch für die übrigen Spielgruppen im Kirchgemeindehaus kostenlos zur Verfügung. Ausserdem ist sie für die Werbung verantwortlich und bezahlt den zusätzlichen administrativen Aufwand, der für die Gesamtkoordination anfällt. Den zusätzlichen Aufwand für eine Assistentin, die während der Sprachfördersequenzen die restlichen Kinder betreut, sowie für spezielles didaktisches Material finanziert die Stadt. Eine qualifizierte Spielgruppen-Leiterin mit Zusatzausbildung leitet die «Spielgruppe plus». Diese Aufgaben- und Lastenteilung ermöglichte die Umsetzung dieses Integrationsprojekts, das auch für Familien mit tieferem Einkom-

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mehr Chancengerechtigkeit im Bildungsprozess. «Spielgruppen plus» existieren auch in anderen Gemeinden, wo erste Erfahrungen 2008 ausgewertet wurden. Dabei zeigte sich, dass Kinder einer «Spielgruppe plus» im Vergleich mit Kindern, die eine traditionelle Spielgruppe besuchten, deutlich bessere kommunikative Deutschkompetenzen, ein besseres Sprachverständnis sowie einen grösseren Wortschatz besitzen. Die Nachhaltigkeit der Wirkung ist unumstritten. «Spielgruppen plus» leisten einen wirksamen Beitrag bei der Weichenstellung für den Schul- und Berufserfolg und helfen mit, das hohe Bildungsniveau der Schweiz auch künftig zu gewährleisten. Dass junge Familien sich in der Kirchgemeinde Adliswil alltagsnah unterstützt und willkommen fühlen, ist ebenso erfreulich wie die Tatsache, dass Mütter von Spielgruppen-Kindern sechs Mal im

Die zunehmend mobile Gesellschaft bringt es mit sich, dass viele Patienten oder Bewohnerinnen in Pflegezentren keine Angehörige in der Nähe haben, die sie unterstützen könnten oder die ihnen mit gesundem Menschenverstand, menschlicher Wärme und Zuneigung in belastenden Situationen beistehen. Rund 550 Freiwillige engagieren sich deshalb in den Pfarrämtern der Spitäler und Pflegezentren und sind beinahe rund um die Uhr im Einsatz. In den meisten Spitälern leisten Freiwillige sogenannte «Sitzwachen»: Sie begleiten unruhige, ängstliche oder sterbende Patienten in der Nacht. So entlasten sie die Nachtwachen und bieten menschliche Nähe, die in Krisensituationen entscheidend sein kann. Das Zürcher Lighthouse verfügt über eine grosse Gruppe von Freiwilligen, welche die Bewohnerinnen und Bewohner des Sterbehospizes auch tagsüber begleiten. Am Bett sitzen, vorlesen, Besorgungen erledigen, die Stirne abwischen, auf persönliche Bedürfnisse eingehen, beten; dies und viel mehr sind wichtige Handreichungen von unschätzbarem Wert. Sie helfen mit, die vielleicht letzten Tage und Stunden getrost und aufgehoben zu Ende zu bringen. Im Triemlispital, im Universitätsspital und im Kantonsspital Winterthur werden grössere Freiwilligen-Teams von der Spitalseelsorge betreut. Nach einem Aufnahmegespräch – nicht alle Menschen guten


Diakonie und Seelsorge

Willens sind dieser Aufgabe gewachsen – durchlaufen die Freiwilligen eine Schulung, an der verschiedene Professionen des Spitals die nötigen Informationen vermitteln. Später organisieren die Pfarrerinnen und Pfarrer regelmässige Austauschrunden, um belastende Situationen zu besprechen. Freiwillige stellen sich den Pfarrämtern auch für Begleitdienste zum Gottesdienst zur Verfügung. Ohne diese wertvolle Arbeit wären die Gottesdienste in Institutionen nicht durchführbar, weil die Pflegenden oft keine Zeit mehr haben, die Patienten zum Gottesdienst zu begleiten. Freiwillige leisten für Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegezentren auch Fahrdienste zum Arzt, machen kleine Besorgungen in Apotheken, begleiten zum Coiffeur oder organisieren Sing- und Spielnachmittage. Was für die Gemeindepfarrämter gilt, gilt auch für die Pfarrämter in Institutionen: Eine Arbeitsstelle generiert ein Vielfaches an freiwilligen Einsätzen. Freiwillige schenken anderen Menschen von ihrer Lebenszeit und machen die Erfahrung, wie viel sie dabei auch für sich selber gewinnen.

Palliative Care: «Wachet mit mir» Mit ihrem Engagement in und für Palliative Care nehmen die Pfarrerinnen und Pfarrer in Spitälern und Pflegezentren einen besonderen Aspekt des «Wächteramtes» wahr. Sie bleiben und wachen an der Seite derjenigen Menschen, für die kurative Behandlungen keinen Erfolg mehr versprechen und die sich auf die letzte Reise vorbereiten. Sie setzen sich somit ein für eine Gesellschaft, die das Leben bis zum letzten Atemzug achtet und halten die Hoffnung wach auf eine Dimension, die über den Tod hinausweist. Palliative Care ist mehr als ein Schlagwort aus der Gesundheitspolitik. Palliative Care findet statt, wenn sich Pflegende, Ärzte, Psychoonkologen, Sozialberatende und Seelsorgende zusammen mit

Angehörigen und Freiwilligen um das Wohl von unheilbar kranken und sterbenden Menschen kümmern. Palliative Care steht auf vier Standbeinen: der medizinischen, pflegerischen, psychosozialen und spirituellen Begleitung von Menschen am Lebensende. In multiprofessionellen Teams wird beraten, wer wofür den besten Support bieten kann. Längst wurde erkannt, wie wichtig die geistliche Begleitung in diesen höchst anspruchsvollen Situationen ist und welch positiven Einfluss sie auf den Verlauf des Prozesses hat. So sind die Seelsorgenden überall in die Konzeptarbeit, die multiprofessionellen Palliative Care Teams und in die Audits bei den Zertifizierungsvorgängen einbezogen. Bereits in den letzten Jahren und vermehrt im 2013 engagierten sich die Spitalund Heimpfarrerinnen und -pfarrer auch für Informationen von Betroffenen und Angehörigen zum Thema Palliative Care. Sie veranstalteten beispielsweise Kurse für Pflegepersonal und Ärzteschaft zum Thema Sterben und Tod und führten Abschiedsrituale für Verstorbene in Palliativ-Stationen durch. Etliche Spitäler und Pflegeinstitutionen liessen ihre Palliative Care-Kompetenzzentren oder -abteilungen während des Berichtsjahres zertifizieren. Dies war nicht möglich, ohne die Seelsorge mit einzubeziehen, denn bei einem Audit muss nachgewiesen werden, dass die Seelsorge bzw. Spiritual Care ein integrierter Bestandteil der Begleitung der Betroffenen ist. Während im stationären Bereich Palliative Care schon an vielen Orten gelebter Alltag ist, hat sich im vergangenen Jahr gezeigt, dass im ambulanten Bereich der Weg noch weit ist. Die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Spitex, Hausärzten und Gemeindepfarrämtern ist erst im Aufbau begriffen und wird die Landeskirche in den nächsten Jahren fordern.

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Im Zentrum fĂźr Migrationskirchen fragen Menschen aus 35 Nationen nach theologischer Weiterbildung.

Je nach verbliebenen kognitiven Fähigkeiten der Senioren sind unterschiedliche Seelsorgekompetenzen gefragt.


Diakonie und Seelsorge / Einblicke

Einblicke

ge der Liebesbeziehung im Familienalltag und die Verbesserung der Kommunikation waren die am stärksten nachgefragten Themen.

Offene Kirchentür im Hauptbahnhof

zwischen den amtlichen Stellen in Bern und den gemeindlichen Sozialämtern. 2013 war eine Zunahme solcher Fälle etwa wegen des Wirbelsturms auf den Philippinen und des Bürgerkriegs im Südsudan spürbar.

Harmonisierung bei der Paarberatung 2012 hatten die regionalen ökumenischen Trägervereine beschlossen, die Beratungsleistungen der zehn Ehe- und Paarberatungsstellen in einer einheitlichen Statistik zu erfassen. So liegt nun erstmals eine Gesamtübersicht vor: 2013 wurden insgesamt 9155 Beratungsstunden für 2403 Klienten geleistet. Davon wurden von 915 Paaren und 632 Einzelpersonen 6422 Stunden für Beziehungsberatung in Anspruch genommen. Daneben nahmen 483 Paare, die sich in Trennung oder Scheidung befinden, mit insgesamt 1922 Stunden an einer Mediation teil. In Mediationssitzungen haben 399 Paare mit Kindern Lösungen erarbeitet, um auch nach dem Ende der Ehe für die Kinder gemeinsam und tragfähig Eltern zu sein. Die Finanzbeiträge der Kirchgemeinden sowie Beiträge der öffentlichen Hand ermöglichen nach Einkommen abgestufte Beratungstarife, so dass auch wirtschaftlich schwächere Paare in die Beratung finden. Die Angebote und Stellenbezeichnungen sind jedoch nach wie vor uneinheitlich; Organisation und Kostenstruktur sind aufwendig und kompliziert. Zudem fehlt eine unabhängige Qualitätssicherung. Um die Finanzierung der ökumenischen Ehe- und Paarberatung langfristig zu sichern, hat eine Arbeitsgruppe von Trägerschaftsvertretern und Beratungspersonen 2013 weitere Harmonisierungsschritte vorbereitet. «PaarImPuls», ein kantonsweites Angebot der zehn Beratungsstellen, lädt Paare über Kurse, Referate und Impulsabende zu einer vielfältigen und aktiven Beziehungsgestaltung ein. Solche Veranstaltungen dienen der Krisenprävention und besseren Konfliktbewältigung. 2013 konnten 16 Anlässe mit 255 Personen durchgeführt werden. Die Pfle-

Das vergangene Jahre war in der Bahnhofkirche geprägt von einer gelungenen Renovation und einem gut arbeitenden Team, das sehr viel Seelsorge leistete. Viele Seelsorgestellen im deutschsprachigen Raum stellten 2013 eine Zunahme von Gesprächen mit psychisch schwierigen Menschen fest. In Zeiten des Sparens, inbesondere bei Sozialleistungen, sind diese Menschen zuerst betroffen. Sie suchen dann offene und «unentgeltliche Türen», wie die Kirchen und darunter die Bahnhofkirche sie anbieten. Das stellt zusätzliche Anforderungen an die Seelsorge und macht stetige Weiterbildung notwendig. Die rege Nachfrage in der Bahnhofkirche zeigt, dass es mehr solcher Orte des sozialen Austausches bräuchte, wo auch wieder Zugehörigkeit entstehen kann.

Diakonisches Handeln im Flughafen Das ökumenische Flughafenpfarramt bietet seit 1997 seine seelsorglichen, liturgischen und diakonischen Dienste an für alle Menschen, die am Flughafen Zürich arbeiten, ihn besuchen oder über ihn aboder anreisen. Unter den Menschen, die über den Flughafen in die Schweiz einreisen, gibt es vereinzelt Schweizerinnen und Schweizer, die im Ausland eine schwierige, oft traumatisierende Situation, eine Naturkatastrophe oder einen Krieg, einen schweren Unfall oder einen mitunter unwürdigen Gefängnisaufenthalt durchgestanden haben und darum mit Hilfe konsularischer Dienste repatriiert werden. In solchen Fällen wird das Flughafenpfarramt vom EDA oder vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz um Zusammenarbeit gebeten. Indem es die Betroffenen hier in der Schweiz empfängt, bildet das Flughafenpfarramt eine wichtige Scharnierstelle

Sihlcity-Kirche: Halt in der Konsumwelt Mit dem ökumenisch getragenen und interreligiös offenen Seelsorgeangebot der Sihlcity-Kirche antworten die Kirchen aller drei Konfessionen auf ein ausgewiesenes Bedürfnis. Die zunehmende Entfremdung in der hektischen und geschäftigen Alltagswelt eines Einkaufs- und Freizeitzentrums weckt den Wunsch nach Sinnfindung. «Halt machen – Halt finden» lautet denn auch das Motto der SihlcityKirche. Als Kirche auf dem «Marktplatz» versucht sie in gelebter Seelsorge und Diakonie Heilsames zu bewirken: mit dem Angebot einer wöchentlichen Mittagsgemeinschaft, mit 1150 Beratungsgesprächen (Langzeitbegleitungen in schwierigen Lebensphasen und kürzere «Mentalhealth-refreshers») und mit der Präsenz von 30 Freiwilligen und drei Seelsorgepersonen in jährlich 3100 Stunden. Neben 35 Gruppenführungen kam es wiederum zu vielen Zufallskontakten, weil im Kulturhaus, wo die Kirche lokalisiert ist, an mindestens drei Abenden pro Woche Anlässe stattfinden. Für manche Besuchende kommt es so nach längerer Zeit wieder zu einer Begegnung mit Kirche und zum Staunen über deren Offenheit und Präsenz an diesem Ort des Konsums.

Zum «Abschluss der Lebensreise» Wie regelt man den Abschluss der eigenen Lebensreise? Wie trifft man Vorkehrungen für den Fall, dass man nicht mehr für sich selber entscheiden kann? Und soll man überhaupt Entscheide treffen, die nach dem Tod Geltung haben sollen? Man soll. Ein sechsköpfiges Autorenteam hat dafür im Auftrag der Landeskir-

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Diakonie und Seelsorge / Einblicke

che die Broschüre «Zum Abschluss meiner Lebensreise» überarbeitet und neu herausgegeben. «Wenn wir sterben, sind andere Menschen mit betroffen», heisst es im Vorwort. Es sei deshalb ein Zeichen von Selbstverantwortung und Rücksicht auf unsere Angehörigen, wenn wir uns mit Fragen zu unserem Lebensende beschäftigen und unsere letzten Wünsche klären. Die Broschüre lädt ein, dies zu tun und gibt praktische Hilfe: Sie zeigt Möglichkeiten und Instrumente auf, «wie wir unsere Anliegen im Blick auf das Lebensende formulieren und verbindlich regeln können».

Auftakt zur interkulturellen Diakonie Mit dem ersten «Impulstag Migration» vom Mai 2013 gab die Fachstelle Migration und Integration den Auftakt zur Förderung der interkulturellen Diakonie in den Kirchgemeinden. Der Anlass hatte drei Ziele: die fachliche Weiterbildung der Teilnehmenden, deren Vernetzung sowie Anstoss zu lokalen Projekten. Der Vormittag war dem Thema Asyl gewidmet, nachmittags ging es um konkrete Möglichkeiten eines interkulturellen Engagements von Kirchgemeinden. Beispielhaft wurden das Zentrum für Migrationskirchen, die Integrationsprojekte der HEKSRegionalstelle Zürich / Schaffhausen, das Solidaritätsnetz Zürich sowie das «Café International» in Rüti vorgestellt und in thematischen Arbeitsgruppen diskutiert. Acht Kirchen mit 500 Christinnen und Christen aus 35 Nationen unter einem Dach: Das ist das Zentrum für Migrationskirchen im Kirchgemeindehaus Zürich Wipkingen. Das multikulturelle christliche Haus fasziniert und macht viele Menschen auf die zahlreichen afrikanischen, lateinamerikanischen und asiatischen Kirchen in unseren Städten aufmerksam. Das Schweizer Fernsehen zeigte in einer «Reporter»-Sendung ein anschauliches Porträt des Zentrumsbetriebs. Im Sommer 2013 startete der Pilotkurs einer einjährigen theologischen Weiterbildung für Leitende und Mitarbeiten-

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de von Migrationskirchen. Sie wird von der Koordinationsstelle für Migrationskirchen in Zusammenarbeit mit weiteren reformierten Kirchen der Deutschschweiz sowie der Universität Basel realisiert. Der Theologiekurs reagiert auf das grosse Bedürfnis der Migrationskirchen nach theologischer Weiterbildung. Gleichzeitig ist er ein wichtiger Baustein für die ökumenischen Beziehungen zwischen Migrationskirchen und Landeskirche.

«roundabout» jetzt auch für «kids» Das Tanzprojekt «roundabout» bewegt Mädchen in der ganzen Schweiz. Auch im Kanton Zürich lernen Mädchen und junge Frauen in über 20 Gruppen coole Choreographien zu Hip-Hop-Sound. «roundabout» sucht allerdings nicht künftige Tanzprofis. In diesem Streetdance-Netzwerk geht es in den Worten einer Leiterin darum, dass «Mädchen in diesem Alter viele Selbstzweifel haben und nicht wissen, ob sie genügend schön, genügend gut oder genügend beliebt sind. Im Tanzen lernen sie selbstbewusst mit ihrem Körper umzugehen. In der Gruppengemeinschaft packen sie Auftritte und Projekte gemeinsam an und lernen im Team, auf ein Ziel hinzuarbeiten». Im Mai zogen 300 «roundabout»-Teilnehmerinnen mit dem Tanz «Flashmob» durch die Strassen von Zürich. Die Organisatorinnen wollten mit dem Event ein Zeichen setzen und junge Frauen von ihrer starken, selbstbewussten, hoffnungsvollen und verspielten Seite zeigen. 2013 hat «roundabout» seine Zielgruppe von Mädchen zwischen zwölf und 20 Jahren auf Kinder zwischen acht und elf Jahren erweitert, so dass nun auch «kids» vom Angebot profitieren können. Träger des erfolgreichen Tanzprojekts sind das Blaue Kreuz und die Kirchen.

Einsatzrekord bei der Notfallseelsorge Unter dem neuen Gesamtleiter, Pfarrer Roger Müller, wurde die ökumenische Notfallseelsorge 2013 erstmals zu über

200 Einsätzen gerufen, was einer deutlichen Steigerung gegenüber dem letzten Jahr entspricht. Der Anstieg der Einsatzstunden auf 534 ist ein Zeichen der zunehmenden Etablierung und Wertschätzung der Notfallseelsorge im Care-Bereich des Kantons Zürich. Das Jahr 2013 war begleitet von Veränderungen und Neuerungen: Seit dem 1. Januar 2013 ist die Notfallseelsorge ein ökumenisches Projekt, auch finanziell zur Hälfte mitgetragen von der Römischkatholischen Kirche und geleitet von einer ökumenischen Kommission. Von den 97 Notfallseelsorgenden sind 57 evangelisch-reformiert, 37 römisch-katholisch, eine Person ist christkatholisch, eine evangelisch-lutherisch und eine evangelisch-methodistisch. Die Einsatzplanung und Alarmierung läuft neu webbasiert, die altbewährten Pager haben ausgedient und wurden durch Mobiltelefone ersetzt. Neu sind sieben Teamleiter im Einsatz, die bei Grossereignissen den Einsatz von mehreren Notfallseelsorgenden koordinieren und der Einsatzleitzentrale von Schutz und Rettung bei Fragen zur Verfügung stehen. Bis Ende Jahr kam es zu 17 Aufgeboten, die neben kleineren Organisationseinsätzen auch zwei Grossereignisse beinhalteten. Mit der Notfallseelsorge leistet die Landeskirche zusammen mit der Römisch-katholischen Kirche durch ihre Pfarrerinnen und Pfarrer einen wichtigen gesamtgesellschaftlichen Beitrag auf hohem professionellem Niveau.

Veränderungen in den Spitälern betreffen auch die Seelsorge Die Nachfrage an seelsorglichen Gesprächen in den Spitälern war auch 2013 ungebrochen. Das Expertenwissen der Pfarrerinnen und Pfarrer war in Ethikkommissionen, Palliative Care Teams sowie in Kursen für Mitarbeitende zunehmend gefragt. Im Kantonsspital Winterthur waren die Pfarrerinnen in die «Tumortage» (Kongress für betroffene Patienten und


Diakonie und Seelsorge / Einblicke

Angehörige) eingebunden, wo sie in Workshops und Referaten auf die Wichtigkeit der Sorge um die Seele in Krisensituationen hinwiesen. Für alle Spitäler gibt es einen Pikettdienst, durch den die Pfarrerinnen rund um die Uhr für Notfälle aufgeboten werden können. Duchschnittlich werden sie wöchentlich zu einem Einsatz gerufen. Die Veränderungen, denen die Spitäler unterworfen sind, betreffen auch die Arbeit der Pfarrerinnen und Pfarrer: Durch die Verkürzung der Aufenthaltsdauer betreuen sie bei gleichbleibender Bettenzahl mehr Patienten pro Jahr. In etlichen Institutionen wurden neu Konzepte zur seelsorglichen Betreuung von ambulanten Patienten erarbeitet. Der ständig zunehmende Druck auf die Mitarbeitenden schlug sich in der stetig wachsenden Zahl an Seelsorgegesprächen mit dieser Gruppe nieder.

Kraft durch religiöse Beheimatung Ein Abendmahl feiern als Wegzehrung für die letzte irdische Reise, Hände zum Segen auflegen, eine Abschiedsandacht mit der Grossfamilie am Sterbebett begehen, mit einer Bewohnerin ein vertrautes Kirchenlied erklingen lassen und staunen, dass sie, obwohl dement, den Text immer noch weiss: Das ist Seelsorge mit Bewohnenden der Pflegezentren. Mit der zunehmenden Knappheit an personellen Ressourcen in der Pflege und vielen Mitarbeitenden aus anderen Kulturkreisen, wird die Arbeit der Seelsorgenden, welche die religiöse und kulturelle Beheimatung der Bewohnenden in ihre Begleitung mit einbeziehen können, geschätzt und vermehrt gefragt. In verschiedenen Regionen und Stadtquartieren fanden Zusammenlegungen von kleineren Pflegeinstitutionen zu grossen Kompetenzzentren für Alterspflege statt. Leitungen suchten das Gespräch mit der Abteilung Seelsorge mit der Bitte um verstärkte Präsenz von Pfarrerinnen und Pfarrern. In mehreren Pflegezentren mussten ganze Abteilungen gezügelt wer-

den. Mit Gottesdiensten, Andachten, Abschiedsfeiern und persönlichen Gesprächen waren die Seelsorgenden ein wichtiger stabilisierender Faktor im Blick auf Umwälzungen in der Betreuung hochbetagter Menschen.

Gefragte Räume der Stille Glaube als Ressource in Krisenzeiten und religiöser Wahn als krankmachende Kraft: Zwischen diesen Polen bewegen sich die Gespräche der Pfarrerinnen und Pfarrer in den psychiatrischen Institutionen. Wie wichtig die spirituelle Dimension in der Psychiatrie ist, zeigt der zunehmende Bedarf an «Räumen der Stille». Mit finanzieller Unterstützung der Landeskirche und der kompetenten Beratung der Seelsorgenden vor Ort wurden verschiedene Andachtsräume neu geplant und / oder renoviert: Spital Bülach, Spital Limmattal, Sanatorium Kilchberg. Solche Einrichtungen sind unter anderem ein Symbol für die gute Zusammenarbeit von Institutionen und Kirche. Auch die Seelsorgenden in der Psychiatrie waren vermehrt herausgefordert, in Ambulatorien in kurzer Zeit auf die seelischen Nöte und Bedürfnisse von Patienten einzugehen.

Gehörlosengemeinde: Gemeinschaft durch Mobilität Menschen mit einer Hörbehinderung aus dem ganzen Kanton finden in der Gehörlosengemeinde Zürich eine tragende Gemeinschaft. Die Botschaft des Evangeliums wird in die für die Betroffenen verständliche Gebärdensprache übersetzt. Regelmässige Gottesdienste wie auch kulturelle, gemeinschaftsbildende und Bildungsangebote fanden im Berichtsjahr zunehmende Beliebtheit. Die Gehörlosengemeinde verstand es auch, sich mit Veranstaltungen ihres Mimenchors und durch Beteiligung an Gottesdiensten mit Ortsgemeinden zu vernetzen und so auf eindrückliche Weise Menschen mit einer Behinderung mit den

Gemeindegliedern ins Gespräch zu bringen. Stolz sein darf die Gehörlosengemeinde auf den Auftritt ihres Mimenchors im Mai letzten Jahres am evangelischen Kirchentag in Hamburg, der ein voller Erfolg war. Die Weiterentwicklung der Gehörlosengemeinde im vergangenen Jahr ist ein Beispiel, wie überregionale, zielgruppenorientierte Angebote in einer mobilen Gesellschaft christliche Gemeinschaft wachsen lassen kann.

Polizeiseelsorge: Belastende Einsätze verarbeiten In der 2013 neu konzipierten Polizeischule und in der Höheren Fachschule für Rettungskräfte werden angehende Kantonsund Stadtpolizisten sowie Rettungskräfte ausgebildet. Die Polizeiseelsorgerin und der Seelsorger für Rettungskräfte erteilten den Ethikunterricht. Die Polizeiseelsorge wird gemeinsam von der evangelisch-reformierten und der römischkatholischen Kirche sowie von der Kantonspolizei Zürich und von Schutz und Rettung Zürich getragen. Die Unterrichtsstunden in der Grundausbildung wie auch in der Weiterbildung sind gute Gelegenheiten, um Beziehungen zu knüpfen. Mancher Polizist und manche Polizistin und viele Rettungskräfte brauchen während ihrer Dienstjahre einen Ort, wo sie die belastenden Momente ihrer Einsätze aufarbeiten können. Daneben sind die Polizeiseelsorge und die Seelsorge für Rettungskräfte auch stets einsatzbereit für Notfallsituationen bei besonders herausfordernden Einsätzen. Gottesdienste, Abdankungsfeiern und Gedenkfeiern, aber auch die Übernahme von Trauungen gehörten auch im vergangenen Jahr zur abwechslungsreichen Tätigkeit der Seelsorgenden.

Haft als permanente Krisensituation Die Gefängnisseelsorge konnte Menschen in 18 sehr unterschiedlichen Institutionen begleiten. Gleichgültig, ob ein Mensch im

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Diakonie und Seelsorge / Einblicke

Polizeigefängnis einsitzt oder in einer Justizvollzugsanstalt: Er befindet sich in einer permanenten Krisensituation. In Gesprächsgruppen und Einzelgesprächen konnten die Seelsorgenden den Inhaftierten beistehen und in Gottesdiensten daran erinnern, dass Gott Zerbrochenes heilen will. Sorgen bereitet die Beobachtung, dass immer mehr inhaftierte Menschen spürbare psychische Einschränkungen aufweisen oder an psychiatrischen Erkrankungen leiden. Die gesundheitliche Situation wird durch die Isolation unter Umständen noch verschlechtert. Betroffen sind Menschen aller Altersgruppen und aus verschiedenen Herkunftsländern. Die Begleitung von Menschen in Haft, die sich selbst häufig fremd sind, stellt hohe professionelle Anforderungen an die Seelsorgenden. Der Kontakt zum Personal in den Gefängnissen, dessen Arbeit sehr belastend sein kann, bleibt ebenfalls ein wichtiges Arbeitsfeld. Je nach Institution ist dieser Kontakt unterschiedlich intensiv.

kabel neu auch im Limmattal Im August 2013 hat die Kirchliche Anlaufstelle für Lehrlingsfragen kabel im Limmattal einen neuen, zusätzlichen Standort eröffnet. Das Neue dabei ist, dass sich das kabel-Beratungsbüro im Berufsbildungszentrum Dietikon befindet. Der neue Stelleninhaber von kabel in Dietikon meint: «Dieser Standort bietet viele Möglichkeiten und Vorteile für die Ratsuchenden. kabel wird als Anlaufstelle innerhalb der Berufsschule wahrgenommen und rege genutzt. Besonders erfreulich ist, dass auch Ratsuchende, die nicht in Dietikon die Berufsschule besuchen, den Weg hierher finden.» Ein besonderes Augenmerk wird bei der räumlichen Nähe auf die Unabhängigkeit von Schulung und Beratung gelegt. Die Schulleitung und kabel sind darüber im ständigen Gespräch. Fundament für das Gelingen sind dabei gegenseitiges Vertrauen und Respekt.

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Im Berichtsjahr wurde eine wichtige Etappe der Organisationsentwicklung bewältigt: Eine Person hat neu die Gesamtleitung der sechs kabel-Stützpunkte in Zürich, Winterthur, Uster, Affoltern am Albis, Bülach und Dietikon mit insgesamt sieben Mitarbeitenden inne. Sämtliche Personen sind bei der katholischen Kirche angestellt. Eine ausgleichende Entsprechung wird ab 2015 bei der Kirchlichen Fachstelle bei Arbeitslosigkeit DFA eingerichtet, wo dann die ganze Belegschaft von der reformierten Seite angestellt wird (siehe nachfolgenden Bericht).

DFA: weniger Struktur, mehr Effizienz Motiviert durch die unbefriedigend hohen Abweisungszahlen und das entsprechende Postulat der Kirchensynode prüfte die Kirchliche Fachstelle bei Arbeitslosigkeit Zürich DFA, wie ihr Angebot noch mehr Ratsuchenden zugänglich gemacht werden kann. Sie bietet nun neu anstelle einer zahlenmässig fixen Anzahl an Beratungsterminen wöchentlich an einem Nachmittag Rechtsberatung ohne Voranmeldung an. Damit konnten die Beratungszahlen gegenüber 2012 um ca. 260 auf rund 2430 Beratungen erhöht werden. Trotz dieser Steigerung waren Abweisungen weiterhin unvermeidlich: 2479 Ratsuchenden konnte nicht innert nützlicher Frist eine Beratung angeboten werden (2012: 2231 Abweisungen). Die DFA Winterthur intensivierte ihre Vernetzung mit staatlichen, kirchlichen und privaten Organisationen, um Synergien besser nutzen und dadurch ihre Ressourcen ebenfalls noch gezielter einsetzen zu können. Es fanden 719 Beratungen statt, das «Bewerbungsatelier» wurde 1440 Mal in Anspruch genommen. Das Angebot der DFA Uster wurde 1279 Mal genutzt, was einer Zunahme um rund fünf Prozent entspricht. 2013 beschlossen der Synodalrat der römisch-katholischen Körperschaft und der Kirchenrat, dass die drei DFA-Fachstellen 2015 organisatorisch zu einer einzigen DFA zusammengeschlossen und

weiterhin ökumenisch geführt werden sollen. Die bisherigen Standorte bleiben unverändert. Alle Mitarbeitenden werden künftig bei der reformierten Landeskirche angestellt sein. Im Hinblick auf diesen Zusammenschluss wurde per 1. Januar 2014 eine gemeinsame Trägerschaft gebildet.

Erfolgsmodell Stellennetz Als die Projektstelle für Arbeitslose 1983 entstand, konnte niemand voraussehen, welchen Weg das Projekt einmal einschlagen würde. Es war lanciert worden, um Kirchgemeinden und politische Gemeinden im Kanton Zürich bei der Durchführung von Arbeitseinsätzen und Kursen für Erwerbslose zu unterstützen. Träger waren die beiden Kirchen; der Kanton Zürich finanzierte das Projekt. In enger Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Arbeiterhilfswerk (SAH) wurden 1983 die ersten «Präventivmassnahmen» für Erwerbslose durchgeführt. Das Projekt war erfolgreich und etablierte sich. Aus der Projektstelle wurde das Stellennetz, und aus dem jungen, aufstrebenden Projekt eine der renommiertesten Fachstellen für Arbeitsintegration im Kanton Zürich. 30 Jahre später, im Dezember 2013, beschloss der Kirchenrat, das Stellennetz, das mittlerweile 25 Mitarbeitende zählt, in eine Stiftung umzuwandeln und in die Selbständigkeit zu entlassen. Das Pionierprojekt war mehrfach kopiert worden und muss sich heute sozusagen als Unternehmen in einem Markt behaupten und braucht ein grosses Mass an Flexibilität. Die Geschichte des Stellennetzes zeigt auf, wie die Landeskirche an sozialen Brennpunkten Projekte lanciert und diese, wenn sie etabliert sind, in die Selbständigkeit entlassen kann, um wieder Ressourcen für neue Projekte zu gewinnen. Auch in diesem Sinn ist das Stellennetz ein Erfolgsmodell.


Diakonie und Seelsorge / Einblicke

HEKS: Land als Lebensgrundlage 2013 war das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz HEKS in 35 Ländern aktiv und hat in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern über 200 Projekte durchgeführt. Die zentralen Themen im Ausland sind Entwicklung ländlicher Gemeinschaften, Konfliktbearbeitung, humanitäre Hilfe und kirchliche Zusammenarbeit. Seit einigen Jahren konzentriert sich HEKS in der Entwicklungszusammenarbeit verstärkt auf den Zugang zu Land. 2013 hat HEKS über 50 000 Familien dabei unterstützt, sich ein eigenes Stück Land zu erkämpfen. Dadurch erhielten diese Familien eine Existenzgrundlage und können sich in Zukunft ein Einkommen sichern. Eigenes Land zu besitzen ist ein wichtiger Schritt, um der Armut zu entkommen. In der Schweiz betreibt HEKS sechs Regionalstellen, die mit ihren Programmen benachteiligte Menschen bei der sozialen Integration unterstützen und Asylsuchenden und weiteren Zielgruppen mit Rechtsberatung und -hilfe zur Seite stehen. Ein Thema, das 2013 im Fokus stand, war die Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt. HEKS selbst führt in der Schweiz sechs Projekte zur Arbeitsintegration durch. 63 Prozent der Teilnehmenden dieser Projekte haben 2013 den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt oder eine andere Anschlusslösung gefunden. Besonders wichtig ist HEKS die Nähe zu den Menschen. Auch 2013 standen die Mitarbeitenden in einem ständigen Dialog mit den Begünstigten aus den Projekten und Programmen, mit Partnerorganisationen, mit institutionellen Geldgebern, mit Spendenden und mit den Mitgliedern der Landeskirchen.

Brot für alle: Sehen und handeln «Sehen und handeln» lautet das Motto der ökumenischen Kampagne von Brot für alle, Fastenopfer und Partner sein in den kommenden Jahren. Mit der Lupe als

Leitmotiv werden Aspekte der Ernährungssicherung ins Zentrum der Kampagne gestellt. Damit wollen die Werke dazu anregen, genauer hinzuschauen, um Zusammenhänge erkennen zu können. Und sie wollen Handlungsmöglichkeiten für jeden Einzelnen aufzeigen. Unter die Lupe genommen wurde 2013 ähnlich wie beim HEKS die Problematik des Landraubs. Denn der Zugang zu Land ist entscheidend für die Ernährungssicherung. Unter dem Kampagnenslogan «Ohne Land kein Brot» zeigten die Entwicklungsorganisationen auf, wie immer mehr Land zum Investitionsobjekt wird. Multinationale Konzerne, ausländische Regierungen und Spekulanten reissen in Entwicklungsländern riesige Flächen an sich. 200 000 Hektaren – dies entspricht 50 Mal der Schweiz – sind seit der Jahrtausendwende in fremde Hände gelangt und fehlen der lokalen Bevölkerung für den Anbau von Nahrungsmitteln. In der entwicklungspolitischen Kampagne, die Brot für alle und Fastenopfer im September zusammen durchführten, ging es mit dem Thema Nahrungsmittelspekulation ebenfalls um Ernährungssicherung: Seit einigen Jahren wetten Banken, Pensionskassen und Versicherungen mit Milliardenbeträgen auf die Preisentwicklung von Grundnahrungsmitteln und provozieren damit enorme Preissteigerungen. Dies hat fatale Folgen für Millionen von Menschen, die sich ihr tägliches Brot nicht mehr leisten können. Nebst einer breiten Sensibilisierung für die Problematik forderte Brot für alle die Banken dazu auf, aus dem Spekulationsgeschäft auszusteigen – zehn Schweizer Banken sind mit rund 3.6 Mia. Franken in Nahrungsmittel-Spekulationsgeschäfte involviert. Nebst der entwicklungspolitischen Arbeit und der direkten Zusammenarbeit mit seinen Partnern im Süden unterstützte Brot für alle auch in diesem Jahr 340 Projekte in 50 Ländern.

mission 21: Schwerpunkt Gesundheit Festlicher Höhepunkt war für mission 21 die internationale Missionssynode im Juni 2013 in St. Gallen. Im Anschluss an die Synode wurde vor Ort die Kontinentalversammlung Europa von mission 21 neu gegründet. Durch sie können die einzelnen Landeskirchen die strategische Arbeit des Missionswerks mitgestalten. Im Februar und März 2013 fand ein Stand im Indonesien-Pavillon der «Muba» grosse Resonanz beim Publikum und in den Nordwestschweizer Medien. Zwei indonesische Flechterinnen zeigten im Rahmen eines Entwicklungsprojekts zur Einkommensförderung ihr Handwerk. Zahlreiche Kirchgemeinden beteiligten sich an der Herbstkampagne «Mission Gesundheit». Die Kampagne rief zur Solidarität mit Menschen in ländlichen Gegenden Afrikas auf, in denen kein Zugang zu adäquater Gesundheitsversorgung besteht. Dabei standen drei Entwicklungsprojekte im Vordergrund, darunter das Spital Manyemen in Kamerun, das sein 60-jähriges Bestehen feiern konnte und in dem mehrere Mitarbeitende von mission 21 tätig sind. Mit dem Friedensprogramm «Religion in Freiheit und Würde» engagierte sich mission 21 in der interreligiösen Friedensarbeit mit Schwerpunkt Nord-Nigeria und Indonesien. Auch in Lateinamerika setzt sich mission 21 für nachhaltige Ökumene und Versöhnung ein.

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Neu beauftragte Katechetinnen erhalten im Grossmünster Unterstützung in der Erfüllung ihres Auftrags zugesichert und den Segen Gottes zugesprochen.

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Bildung und Spiritualität

Bildung und Spiritualität

Nun sich die Nacht geendet, mein Herz zu dir sich wendet und danket inniglich; dein holdes Angesichte zum Segen auf mich richte, erleuchte und entzünde mich. Ich schliesse mich aufs Neue in deine Vatertreue und Schutz und Herze ein. Der Finsternis Geschäfte und alle bösen Kräfte vertreibe durch dein Nahesein. Dass du mich stets umgibest, dass du mich herzlich liebest und rufst zu dir hinein, dass du vergnügst alleine so wesentlich, so reine, lass früh und spät mir wichtig sein. RG 573,6–8 – Gerhard Tersteegen 1745

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Bildung und Spiritualität

«Sportlerkonf» in Hinwil Das Besondere am Religionspädagogischen Gesamtkonzept rpg ist erstens die Verknüpfung von Verbindlichem und Freiwilligem und zweitens die Verbindung von Standards und Flexibilität. Zum Ersten: Es gibt einerseits die fünf verbindlichen Module von der «minichile» bis zur Konfirmationsarbeit und anderseits die freiwilligen Angebote vom Eltern-Kind-Singen bis zum Familienlager «Sonne und mehr» in Griechenland, das Generationen und Kirchgemeinden miteinander verbindet. Die Chance beider Linien liegt darin, dass sie Synergien entfalten. Zum Zweiten, zur Verbindung von Standards und Flexibilität: Zu den Standards gehören im rpg die Themen des kirchlichen Unterrichts und das zeitliche Ausmass der verbindlichen Module. Gestärkt werden die Standards durch fünf Lehrmittel, die bis Ende 2014 vollständig erschienen sein werden. Zum «Heimischwerden» des rpg in den Kirchgemeinden reichen die Standards aber alleine nicht. Es ist die fantasievolle Flexibilität, mit der Katechetinnen, Pfarrerinnen und Pfarrer, Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone sowie Behördenmitglieder die Standards situationsgerecht anwenden und variieren. Ein Beispiel unter vielen ist der «Sportlerkonf» in der Kirchgemeinde Hinwil: Im Frühjahr fragten drei Schüler nach einer alternativen Möglichkeit, den Konfirmationsunterricht zu besuchen, da die beiden Abende, an denen der reguläre Unterricht stattfand, mit Trainings in ihrer jeweiligen Sportart besetzt waren. Die Schüler wollten sich nicht zwischen ihrem Sport, den sie auf einem hohen nationalen Niveau betreiben, und der Konfirmation, die ihnen wichtig war, entscheiden müssen. Sobald die Schule provisorische Stundenpläne erstellt hatte, wurde deshalb ein allen möglicher Termin für die «SportlerSpezialklasse» gesucht. Zum separaten Klassenunterricht hinzu kamen der

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Sozialeinsatz und die Gottesdienstbesuche. Bei beidem erfüllten die «Sportler» die gleichen Vorgaben wie die anderen Konfirmandinnen und Konfirmanden. Zudem gestalteten sie eine «goldene» Konfirmationsfeier mit: Sie schrieben von Hand persönliche Briefe an junge Seniorinnen und Senioren, welche an Palmsonntag vor 50 Jahren konfirmiert worden waren, und luden sie zur Feier ein, wo sich Kontakte und Gespräche zwischen den Generationen ergaben. Die «goldenen» Konfirmandinnen und Konfirmanden wurden schliesslich ihrerseits zur Konfirmation der Jugendlichen eingeladen. Überrascht und gefreut hat die Pfarrerin auch die Auswahl und Auslegung von Bibeltexten durch die drei Jugendlichen. Beispielsweise sahen sie in Petrus sich selber zwischen den beiden Polen von Selbstbild und Angst – zwischen den an sich selber gestellten Erwartungen und der Angst vor der Reaktionen anderer, ein für Sportler brisantes Thema. Die Pfarrerin hat mit dem «Sportlerkonf» nur gute Erfahrungen gemacht und berichtete, dass sie noch nie eine in so hohem Masse motivierbare Gruppe geleitet habe. Nicht ein einziges Mal hätte sie ein «Sie, müssen wir das wirklich?» gehört. Bei der Ankündigung einer Hausaufgabe sei spontan die Bemerkung gekommen: «Das können wir ja auf dem Weg ins Training machen.» Und auch die drei Elternpaare äusserten sich sehr positiv über die extra für ihre Söhne geschaffene Möglichkeit eines «Sportlerkonfs».

Das reformierte Pfarrhaus im Wandel Ist das Pfarrhaus ein Auslaufmodell, weil es für die Gemeinden zur finanziellen Belastung geworden ist und zahlreiche Pfarrpersonen eine privatere Wohnform bevorzugen? Oder muss es als unverzichtbares Zeichen für Gegenwart und Anteil der Kirche in der Gesellschaft erhalten bleiben, vielleicht auch als Ort neuer christlicher Lebensformen? Diese Fragen

bewegen die Diskussionen in- und ausserhalb der Kirche. Der neueste Band der Reihe denkMal bietet eine differenzierte Orientierungshilfe für die Verantwortlichen in Kirchenleitungen und Kirchgemeinden. Während Jahrhunderten war das reformierte Pfarrhaus ein spezielles Gebäude in der Gemeinde: Ort exemplarischen Christseins, ein offenes Haus für Menschen in Not, ein Hort der Bildung. Doch auch das Pfarrhaus ist in den Sog der modernen Welt geraten: Lebensgewohnheiten und Partnerschaftsformen haben sich verändert, der Pfarrberuf wird anders wahrgenommen, die Ressourcen werden knapp. Das Buch wird eröffnet mit Beiträgen, in denen unterschiedliche Menschen ihre Erfahrungen mit Pfarrhäusern schildern. Zu Wort kommen Pfarrpersonen mit unterschiedlichen Wohn- und Arbeitsformen, Pfarrpartnerinnen und -partner, Pfarrhauskinder aus verschiedenen Generationen und ein Kirchenpflegepräsident. Dabei zeigt sich schlaglichtartig die ganze Bandbreite vom Beglückenden bis Beengenden, von Bewährtem bis Experimentellem, von Leid und Freud sowohl mit der Tradition als auch mit dem Neuen. Ein Blick auf Film und Literatur dokumentiert die bleibende Faszination des Phänomens Pfarrhaus und eröffnet zusätzliche Einblicke in das ambivalente Erbe dieses Hauses. Auf dem Hintergrund dieses Panoramas von Erfahrungen und Einstellungen werden vertiefende Reflexionen aus mehreren Perspektiven entwickelt, nicht mit dem Ziel, eine unité de doctrine zu vermitteln, sondern durchaus divergierende Gedankenanstösse zu bieten. Abgerundet wird der Band mit einem Kapitel, das über Nutzungsmöglichkeiten, über juristische und finanzielle Aspekte informiert und Überlegungen zur Umnutzung von Pfarrhäusern bietet. Die Reihe denkMal existiert seit 1998, lange Zeit als Kooperation zwischen der Zürcher Landeskirche und der Theologischen Fakultät Zürich. Ihr Ziel ist es, zu


Bildung und Spiritualität

aktuellen Themen in Theologie und Kirche das Gespräch zwischen Wissenschaft und Praxis zu suchen. Die meisten Bände sind vergriffen, noch erhältlich sind die Themen Bekenntnis, Kirchenordnung und Pluralität. Mit dem vorliegenden Band wurde die Zusammenarbeit ausgeweitet: Die Reihe erscheint nun als Gemeinschaftsprojekt der Landeskirche und der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn sowie der Theologischen Fakultäten Zürich und Bern.

Lebenswelten in der Kirchgemeinde 2012 war der Doppelband Lebenswelten erschienen, bestehend aus Sinusstudie und Orientierungshilfe. Seither wächst kontinuierlich das Interesse, das Modell zu verstehen und mit seiner Hilfe Innovationen zu erarbeiten. Zudem hat der Kirchenrat das Projekt Lebenwelten als Arbeitsinstrument für das Projekt KirchGemeindePlus empfohlen. Jede Kirchgemeinde erhielt ein Exemplar gratis, um im Gegenzug eine Person zu bestimmen, die fortan als Lebensweltverantwortliche(r) amtet. Damit wird der Doppelband eine Laufzeit bis mindestens 2020 haben. Die beiden Projektleiter waren mit den Lebenswelten viel unterwegs, oft unterstützt durch den begehbaren «Milieuteppich»: Einzelne Gemeinden baten um Informationen vor ihrem Konvent. Pfarrkapitel und Diakonatskapitel machten die Lebenswelten zum Schwerpunkt. Eine Bezirkskirchenpflege bot die Konvente des ganzen Bezirks auf. Gut 50 Gemeinden meldeten ihre(n) Lebensweltverantwortliche(n). Das Angebot der monatlichen Intervision mit diesen Gemeindevertretern lief an. Im Rahmen der Aus- und Weiterbildung der Pfarrschaft trafen sich erstmals zwölf Berufsleute für eine «Woche der Milieusensibilität». Auf einer Studienreise nach England wurden milieuaffine Projekte vor Ort besucht und Erfahrungen ausgetauscht.

Die Beziehungen zur anglikanischen Bewegung der Fresh Expressions wurden durch den Aufbau einer leichten Struktur und die Durchführung eines zweiten Studientags systematisch gemacht. Kirchenleitungen anderer Landeskirchen wollten ebenfalls eingeführt werden. Auch der Austausch mit katholischen Projektverantwortlichen wurde vertieft. Die beiden Zürcher Projektleiter wurden zudem zum Kongress Kirchehochzwei der Niedersächsischen Kirchen und des Bistums Hildesheim nach Hannover eingeladen. Ferner erschienen aus ihrer Feder Aufsätze in praxisorientierten und wissenschaftlichen Publikationen. Für 2014 wurden schliesslich zahlreiche weitere Einsätze vorbereitet.

Engagement in der Zivilgesellschaft Freiwilliges Engagement in der Zivilgesellschaft ist, so stellen es Akteurinnen und Akteure aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft immer wieder fest, ein zentraler Bestandteil für gesellschaftliche Integration, für sozialen Zusammenhalt und für eine stabile Demokratie. Die christlichen Kirchen sehen im Engagement für den Nächsten sogar einen Grossteil ihres Selbstverständnisses. In der gesellschaftlichen Diskussion um freiwilliges Engagement ist allerdings zu beobachten, dass die Rolle des kirchlichen Engagements und die Bedeutung sowie die besonderen Potenziale, die aus religiösen Motiven für das freiwillige En-

Christlicher Glaube ist ein wichtiger Faktor für Engagement – sei es in der Kirche oder auf säkularen Feldern.

Rückblickend lässt sich sagen: Die Zürcher Landeskirche war die erste evangelische Kirche und die erste Schweizer Institution, die eine Lebenswelten-Studie in Auftrag gegeben hat. Zudem verknüpfte sie als erste die milieuaffinen Fresh Expressions der Anglikaner mit dem Ansatz des Sinusinstituts. Die Lebenswelten brachten 2013 diverse Verantwortungsträgerinnen und -träger an denselben Tisch. Der lebensweltliche Ansatz ermöglichte es, festgeschriebene Grenzen und für unüberwindbar gehaltene Gräben quasi ausserparlamentarisch zu übergehen.

gagement erwachsen, kaum wahrgenommen werden und umgekehrt bei dieser Diskussion innerkirchliche Kreise meist unter sich bleiben. Bei einer Tagung, die im Mai 2013 in Zürich stattfand, war deshalb ein Ziel, Akteurinnen und Akteure aus verschiedenen institutionellen Bereichen an einen Tisch zu bekommen. Zum anderen führte die Tagung Perspektiven aus Praxis und Wissenschaft zusammen. Die Tagung machte deutlich, dass die Ausgangslage für zivilgesellschaftliches Engagement grundsätzlich für alle beteiligten Akteure schwierig ist, da Motivationen, Formen und Ansprüche der Engagierten einem Wandel unterliegen und dadurch neue Anforderungen an Institutionen entstehen. Das freiwillige

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Bildung und Spiritualität

Engagement in der Schweiz ist insgesamt rückläufig. Die Motivationen der Engagierten werden selbstbezogener, auch wenn altruistische Motivlagen nach wie vor eine wichtige Rolle spielen. Und: Der Anspruch, im und durch Engagement mitgestalten zu können, wächst. In den inhaltlichen Beiträgen wurden verschiedene Bedeutungen des kirchlichen Engagements überdeutlich. Zum einen stellt Religion einen wesentlichen Teil der schweizerischen Zivilgesellschaft dar; der schweizerische Sozialstaat baut ganz wesentlich auf die Leistung der Kirchen, gerade auch in der historischen Entwicklung. Christlicher Glaube ist ein wichtiger Faktor für Engagement – sei es in kirchlichen Institutionen oder auf säkularen Feldern. Die zukünftige Rolle der christlichen Kirchen liegt deshalb, so ein Plädoyer, in der weiteren Öffnung für zivilgesellschaftliches Engagement: Dies bedeutet, dass die kirchlichen Akteure sich als Partnerinnen auf Augenhöhe verstehen und zur Entwicklung ziviler Werte wie Toleranz, Respekt und Fairness beitragen. Zivilgesellschaftliches Engagement stellt dann einen zukunftsweisenden Zugang zu den verschiedenen Lebenswelten dar – und damit auch für kirchliche Institutionen –, wenn die Möglichkeiten und Potenziale der Lebenswelten im Bereich des freiwilligen Engagements berücksichtigt werden.

Reformiertes Pilgern als moderne Form von Spiritualität Viele Menschen, die als spirituell Suchende mehr am Rand der Kirche unterwegs sind, fragen nach einer erfahrungsbezogenen Religiosität. Das Pilgerzentrum St. Jakob mit einer Adresskartei von über 1000 Personen nimmt dieses Anliegen auf. Es begleitet Menschen unterschiedlicher religiöser Prägung auf dem Jakobsweg und anderen Pilgerrouten. Es tut dies bewusst als reformiertes Pilgerzentrum: Nicht die Wallfahrt zu Reliquien ist das

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Ziel, sondern ein modernes Pilgern auf traditionellen Wegen. Grundlage ist das vierzehntägliche Pilgern in zwei Gruppen mit je bis zu 50 Teilnehmenden. 2013 waren die Gruppen auf dem Zürcher Weg und von Feldkirch bis Lausanne unterwegs. Erstmals haben sich an zwei Zusammenkünften Pilgerinteressierte aus zürcherischen reformierten Gemeinden getroffen: Ziel ist der Aufbau eines «Netzwerks Pilgern», um das «reformierte Pilgern» stärker in den Gemeinden zu verwurzeln. Am 20. April 2013 konnte der «Zubringer» eröffnet werden, der durch den Kanton Zürich zum Jakobsweg führt: von Schaffhausen durch das Weinland über Winterthur und durch das Zürcher Oberland nach Rapperswil. Mit dabei waren der Zürcher Kirchenratspräsident, der Abt von Einsiedeln und zwei Regierungsräte aus Schaffhausen und Zürich. Die lange Vorarbeit leisteten ein Gemeinderat aus Berg am Irchel, der für die Wanderwege verantwortlich ist, und der dortige Pfarrer. Der Anschlussweg, der Süddeutschland mit Einsiedeln verbindet, wird seither von den Zürcher Wanderwegen (ZAW) und dem Verein jakobsweg.ch unterhalten. Seit Ende August 2013 ist er mit der Muschel als Teil des Jakobswegs gekennzeichnet. An der Pilgerwanderung von Schaffhausen über Altenburg nach Rheinau nahmen am 20. April 2013 trotz winterlichen Temperaturen über 100 Personen teil, an der Eröffnungsfeier in der Klosterkirche Rheinau gegen 150. Rund 50 Pilgernde wanderten im September 2013 auf den Spuren von Felix und Regula, den beiden Zürcher Stadtheiligen, von Linthal durchs Glarnerland nach Zürich. Ebenfalls im September eröffneten Mitglieder von Behörden und kirchliche Persönlichkeiten diesen neuen Pilgerweg mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Zürcher Wasserkirche.


Bildung und Spiritualität / Einblicke

Einblicke «Ja, aber» zum Lehrplan 21 Der Kirchenrat beteiligte sich auf Einladung der kantonalen Bildungsdirektion an der Konsultation zum Lehrplan 21, die in der zweiten Jahreshälfte 2013 stattfand. Der Zürcher Bildungsrat erachtet die Vorlage als geeignet, um auch im Kanton Zürich umgesetzt zu werden. In seiner Stellungnahme unterstützte der Kirchenrat grundsätzlich diese positive Gesamteinschätzung. Mit der Aufnahme des Bereichs «Ethik – Religionen – Gemeinschaft» seien gute Voraussetzungen für einen obligatorischen schulischen Religionsunterricht geschaffen worden. Als richtigen Ansatz wertet der Kirchenrat auch den Lebensweltbezug der Schülerinnen und Schüler. «Die Welt wahrnehmen» oder «Sich in der Welt orientieren» seien Aspekte, die für die religionskundlichen und weltanschaulichen Perspektiven zentral sind. Der Kirchenrat vermisst im Lehrplan 21 jedoch einen prägnanteren Bezug auf die jüdisch-christlichen Prägungen der Schweizer Lebenswelten. Es sei doch eine Tatsache, dass die vorfindliche Welt in der deutschen Schweiz grösstenteils von dieser Kultur geprägt und ein Verständnis der schweizerischen Gesellschaft ohne Basiswissen über christliche Überlieferungen und Werte nicht möglich sei. Indem der Lehrplan 21 völlig auf die explizite Nennung von wesentlichen Inhalten der jüdisch-christlichen Überlieferung verzichte, gehe er hinter die Leitlinien des Zürcher Modells für das Fach «Religion und Kultur» zurück, das als wegweisend gilt. Der Kirchenrat hätte erwartet, dass sich der Bildungsrat in seiner Stellungnahme stärker für dieses Modell verwenden würde. Nach Auffassung des Kirchenrates leistet dieser Zürcher Ansatz einen wesentlichen Beitrag gegen den

Traditionsabbruch sowie zur Förderung von kulturellem Wissen, von Identitätsfindung und Orientierungskompetenz. Als konkrete Ergänzung schlug der Kirchenrat in seiner Stellungnahme beispielsweise vor, dass Schülerinnen und Schüler Feste verschiedener Religionen anhand von deren Bräuche und Erzählungen erläutern sowie kulturelle Unterschieden analysieren können.

Katechetinnen als Motivatorinnen Die Ausbildung der Katechetinnen hat sich in der Praxis sehr bewährt. Sie umfasst für die Unter- oder Mittelstufe 133 Halbtage, für die ganze Primarstufe 188 Halbtage. Darin sind Übungsschule, praktisches Jahr und Intervision mit eingeschlossen. Pro Jahr werden zurzeit etwa 15 bis 20 Frauen diplomiert und beauftragt. Viele Katechetinnen haben selber Kinder im ähnlichen Alter wie ihre «Unti-Kinder». Für einige ist die Tätigkeit als Katechetin auch ein Wiedereinstieg ins Erwerbsleben nach der Familienphase, manchmal auch eine Übergangstätigkeit hin zum früheren oder zu einem neuen Beruf. Dabei erstaunt, dass Professionalität, Kompetenz und Effizienz dieser kirchlichen Berufsgruppe – gemessen an der Kürze der Ausbildung – enorm hoch sind. Die Katechetinnen sind die wichtigste Kraft bei der Umsetzung des Religionspädagogischen Gesamtkonzepts rpg. Offenbar zieht die sinnvolle Tätigkeit immer wieder Talente an. Über diese einheitliche Charakteristik hinaus kennzeichnet die Katechetinnen eine grosse Vielfalt. In der Ausbildung erleben sie das auch selber, wenn sie sich mit einem Text zur religiösen Orientierung und zur Art der Kirchenbindung auseinandersetzen. Das kann befreiend wirken – auch auf die Katechetinnen.

Jugendkafi «Werchstatt» in Bauma Ende September 2013 öffnete in der Kirchgemeinde Bauma das «Jugendkafi

Werchstatt» seine Tore. Die Idee stiess in der ganzen Kirchgemeinde auf fruchtbaren Boden: Das Team aus jungen Leiterinnen und Leitern für die Planung und die Führung des Betriebs war schnell zusammengestellt. Zur Finanzierung wurde ein Trägerverein gegründet, und bei einer Stiftung wurde ein Raum gemietet. Das Kafi ist ein offener Treff für Jugendliche ab der Oberstufe, wo bereits Spielturniere und Workshops stattfanden und wo zudem zwei Mal pro Woche eine Aufgabenhilfe für Schülerinnen und Schüler ab der 4. Klasse angeboten wird.

«Teens-Club» in Wetzikon Auch die Kirchgemeinde Wetzikon verfügt mit dem «Teens-Club» über einen Ort, wo Teenager ab der 6. Klasse bis zum Konfirmationsjahr Gemeinschaft erleben, sich eine Meinung bilden und ihre Wertvorstellungen und ihre Identität festigen können. Das Angebot wird von Jungleiterinnen und -leitern ab der Konfirmation bis ca. 23 Jahre betreut. Mit einem gemeinsamen Essen, das von den Jungleitern selber gekocht wird, starten jeweils einmal pro Monat rund 30 Teenager in einen geselligen Abend, der mit Feiern, Filmen, Spielen und gelegentlich auch Outdoor-Aktivitäten begangen wird. Im Vordergrund steht dabei die Kreativität der Jugendlichen.

Milieusensible KulturKircheErlenbach Im Juni 2013 wurde sie beschlossen, im Herbst 2013 wurden ihre ersten grossen Projekte aufgegleist: Mit der KulturKircheErlenbach (KKE) wird auf die Ergebnisse der Zürcher Lebenswelten-Studie reagiert, in der sichtbar wurde, dass 75 Prozent der Gemeindeglieder den drei Milieus «Arrivierte», «Postmaterielle» und «Moderne Performer» angehören. Diese drei Lebenswelten verbindet ihre Affinität zur Kunst. Die KKE nutzt deshalb künstlerische Ausdrucksformen, um Menschen zur Kontemplation, zur kritischen Auseinandersetzung und zum le-

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Showtime in der Ferienzeit: Kinder aus Dürnten und Bubikon führten zusammen ein Musical auf.

Gemeinsam beteiligten sich Jung und Alt in Schwamendingen am «Prix Chronos» von Pro Senectute.


Bildung und Spiritualität / Einblicke

bendigen Dialog anzuregen. Sie bleibt aber Ortskirche, die ihren Auftrag der theologischen Grundversorgung erfüllt, obwohl sie auf eine überregionale Wirkung zielt. Für 2014 ist ein Kunstweg in und um die Kirche geplant, der von Plastiken und Bildern gesäumt und durch Predigtreihen, Konzerte, Lesungen und Podien ergänzt wird. Eine weitere Folge aus der Lebenswelten-Studie war in Erlenbach die Einrichtung eines Treffpunkts, um insbesondere neu zugezogene Kirchenmitglieder einzubinden. Das Foyer des Erlenbacher Kirchgemeindehauses schien hinsichtlich Lage, Erreichbarkeit und Bekanntheitsgrad geeignet, lud aber mit seiner etwas kühlen Möblierung wenig zum Verweilen und zur niederschwelligen Kontaktnahme ein. In Zusammenarbeit mit einem Architekturbüro wurde deshalb ein Konzept zur Neunutzung des Foyers und zur Umgestaltung in einen Treffpunkt für das Dorf erarbeitet. Einbezogen wurde die im selben Gebäude ansässige Bibliothek sowie das neugegründete Erlenbacher Familienzentrum. Die politische Gemeinde beteiligte sich finanziell. Der neue Treff wurde im September 2013 eröffnet und wird zu festen Zeiten von freiwilligen Gastgeberinnen betrieben. Er bietet einen gastlichen und modernen Innenraum sowie für wärmere Tage einen Aussenraum mit Spielschiff.

Kulturkirchen von Bremen bis Berlin Was ist eine Kulturkirche? 2011 erschien am ersten Kirchen-Kultur-Kongress der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD in Berlin ein Buch, das unter dem Titel «Kulturkirchen» umgewidmete Kirchen vorstellt. 2012 und 2013 trafen sich Verantwortliche solcher Kirchen in München. Schweizer hörten bei allen drei Anlässen zu und knüpften Kontakte. Daraus entstand die Reise, die im Juni 2013 zu sechs Kulturkirchen führte. Zwölf Verantwortliche informierten sich in drei Stadtkirchen in Bremen, Lübeck und

Berlin, aber auch in drei kleinen Landkirchen zwischen Hamburg und Berlin. Alles machte Eindruck: grosse und kleine Budgets, professionelle Leitungen und gute Freiwilligenarbeit, erfolgreiche und vergebliche Programme. Bei aller Verschiedenheit war dies gemeinsam: die Attraktivität jedes Kirchenbaus, der Reichtum aus der Vernetzung mit Kulturschaffenden, die Beteiligung von Menschen, die unzugänglich schienen, der Gewinn an Öffentlichkeit. Inspiriert von sechs gastfreundlichen Teams fuhr die Gruppe nach Hause, motiviert für alternative Nutzungen in der eigenen Gemeinde. Ob sie so heissen oder nicht: Es wird auch in der Schweiz Kulturkirchen geben.

Bildungsangebote für Menschen mit einer geistigen Behinderung Was heisst Bildung für Menschen mit einer geistigen Behinderung? Was bedeutet für diese Menschen lebenslanges Lernen? Viele haben nicht die Möglichkeit, dafür eine eigenständige Verantwortung zu übernehmen. Aus diesem Grund schafft die Fachstelle Geschlechter & Generationen in ihrem Schwerpunkt Behinderung niederschwellige Zugänge zum Lernen. Zusammen mit der Paulusakademie stehen seit einigen Jahren eine Bildungstagung im Frühjahr und eine Bildungswoche im Sommer mit einem breiten Angebot an Workshops auf dem Programm. Für Menschen, deren Kontakte häufig sehr begrenzt sind und deren Leben sich normalerweise in einem eingeschränkten Radius abspielt, bringt bereits die Wahrnehmung eines solchen Angebots ein Stück soziale Inklusion. Bildung geschieht nicht allein in der zielgerichteten thematischen Auseinandersetzung, sondern in jedem wertschätzenden Dialog und in Begegnungen, in denen sich unterschiedliche Erfahrungen von Wirklichkeit herausfordern. So kommt es zur Erweiterung des eigenen Lebens- und Weltverständnisses.

Ein Bildungs-Vorort mit Zertifikat In Kooperation mit der Genossenschaft einfachkomplex, die von Themenzentrierter Interaktion TZI, Zukunftswerkstatt, Gewaltfreier Kommunikation und Open Compaigning geprägt ist und sich in den Bereichen Bildung, Beratung und Information einen Namen gemacht hat, vermittelt die Fachstelle Erwachsenenbildung & Theologie didaktische Fachkompetenz mit eidgenössischem Abschluss und thematisiert gleichzeitig Christliches: Menschen aus kirchenfernen wie kirchennahen Kontexten begegnen gemeinsam der reformierten Tradition. Die Kirche ist Anbieterin der Module des Schweizerischen Verbandes für Weiterbildung SVEB zum Erwerb des eidgenössisch anerkannten Fachausweises «Ausbildung der Ausbildenden AdA». Sachlich sind die Module von kirchlichen Themen durchdrungen. Persönlich erleben und pflegen die Teilnehmenden eine Haltung der Würdigung und der Spiritualität. Es entsteht ein intensiver Austausch, auch über theologische und kirchliche Themen. Das Interesse daran ist grösser als erwartet und hat bereits zu einem Wiedereintritt geführt. Das Angebot hat doppelten Vorortcharakter: Es ist in der Schweizer Kirchenlandschaft einmalig und ermöglicht Menschen, die zwar unkirchlich sind, aber mit dem Modul den eidgenössischen Fachausweis erwerben wollen, ihre religiösen Interessen zu formulieren und zu diskutieren, ohne sich vereinnahmt zu fühlen.

Kloster Kappel: erstmals Reingewinn In den Legislaturzielen des Kirchenrates für die Jahre 2012 – 2016 heisst es: «Das Kloster Kappel zeigt reformatorisches Profil. Die Verbindung von Spiritualität, Bildung und Gastlichkeit zu einer Einheit ist gestärkt.» Der Bericht 2013 folgt diesen Themenbereichen. Spiritualität und Gastlichkeit: Der Hotelbetrieb erwirtschaftete 2013 einen Brutto-Umsatz von 4.8 Mio. Franken.

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Bildung und Spiritualität / Einblicke

Dieses Resultat liegt in eindrücklicher Weise über den gesetzten Erwartungen und übersteigt das bisherige Spitzenergebnis aus dem Jahr 2011 nochmals um über 100 000 Franken. Damit hat sich der Umsatz innert zehn Jahren gar verdoppelt. Der Gewinn vor Abschreibungen (betrieblicher Cashflow) beträgt 617 000 Franken, nach Abschreibungen immer noch stattliche 125 000 Franken. Erstmals seit Bestehen des Betriebs konnte damit ein Reingewinn erzielt werden! Die Investitionen im Restaurationsbereich tragen damit «Früchte»: Knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes wird durch Speisen und Getränke erzielt. In Zusammenarbeit mit der Kirchgemeinde und der politischen Gemeinde Kappel a. A. sowie dem «Verein Kloster Kappel» wurde 2013 eine neue Schnitzelheizung installiert. Die Hälfte der damit erzeugten Wärmeleistung geht ins Kloster Kappel. 2013 wurde das Kursangebot im Kloster Kappel evaluiert: Neben quantitativfinanziellen Fragen wurden dabei vor allem inhaltliche Fragen bearbeitet: Was heisst für das Kursprogramm des Klosters Kappel «reformatorisches Profil»? Welche Art von Kursen «passt» nach Kappel? Welche Zielgruppen werden mit welchen Angeboten erreicht? Hilfreich waren vor allem die verschiedenen Gespräche mit Interessierten aus unterschiedlichen Fachgebieten.

Kloster Kappel Zahlen Zimmerauslastung Übernachtungen Aufenthaltsdauer (pro Gast und Nacht) Bruttoumsatz in Fr. Herkunft der Gäste a) Gruppen Industrie und Wirtschaft Non-Profit-Bereich Theologie und Kirche (inkl. Programm des Hauses) Kurse im Kloster Kappel b) Individualgäste

Das Kursangebot wird insgesamt als breit, christlich offen und modern wahrgenommen. Die Angebote sind auf die Förderung der Selbstkompetenz fokussiert und auf vielfältige Weise erfahrungsorientiert. Sie sprechen Menschen an, die in ihrer Freizeit in ihre Persönlichkeitsentwicklung investieren und daraus einen Mehrwert für ihre Lebensgestaltung gewinnen wollen. Der Schwerpunkt liegt bei spirituell-meditativen Angeboten. Dabei wird auf eine praktische Spiritualität geachtet, die ganzheitlich ansetzt und die hilft, das Leben zu gestalten. In zwei Bereichen zeigt die Evaluation Weiterentwicklungspotenzial: Einerseits sollen die «Angebote für Männer» in Zusammenarbeit mit der neu aufgebauten landeskirchlichen Fachstelle Männerarbeit erweitert und anderseits die Kooperation mit den Kirchgemeinden des Bezirks Affoltern im Bereich Erwachsenenbildung intensiviert werden. 2013 besuchten 972 Menschen im Kloster Kappel ein Kursangebot, was eine neue Rekordmarke darstellt. Fast ein Drittel der Teilnehmenden kam zum ersten Mal. Das Kursangebot ist selbstverständlich eingebettet in die Gesamtheit der Angebote im Haus. Hier spielen die Tagzeitengebete eine wesentliche Rolle: Die Ausrichtung am Evangelium findet drei Mal täglich in offener und unaufdringlicher Weise statt. Dieser «Break» mit seiner besonderen Stimmung wird sehr ge-

2009

2010

2011

2012*

59,2% 18 123 1,9 4 611 949

58,7% 18 272 1,81 4 649 005

58,5% 17 906 1,86 4 696 520

56,1% 14 469 1,78 4 045 244

40% 19%

36% 16%

38% 16%

36% 17%

14% 11% 16%

15% 11% 22%

18% 9% 19%

16% 11% 20%

* 2012: 312 Öffnungstage aufgrund der siebenwöchigen Umbau-Arbeiten (Erneuerung Küche / Restauration)

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schätzt. Das neu angebotene Morgengebet am Sonntag wird nun noch um ein Mittagsgebet erweitert und erfreut sich eines regen Zuspruchs. Im Hinblick auf das Reformationsjubiläum 2019 entsteht im ehemaligen Zisterzienserkloster Kappel die kalligraphische Abschrift der Zürcher Bibel. Mit diesem Projekt werden zwei Traditionsstränge miteinander verbunden: die Reformationszeit als Wiederentdeckung der Bibel als Massstab der Kirche und die Kunst der Handschriftenmalerei in den mittelalterlichen Klöstern. Das Projekt erfreut sich eines breiten Interesses. Anlässlich von öffentlichen und privaten Führungen können die Handschriften gezeigt und der Fortschritt der Arbeit erläutert werden.

Geschenktes Glück in Illnau-Effretikon Angeregtes Sprechen in kleinen Gruppen, freudiges Mitsuchen nach treffenden Formulierungen, konzentriertes Zuhören bei anderen Geschichten und emsiges Forschen in den eigenen Erinnerungen – um dann am Schluss des Abends erfüllt und reich beschenkt mit Gedanken und Anregungen nach Hause zu gehen. Ein dreiteiliger Kurs in Illnau-Effretikon hatte viele Facetten, die alle etwas von unserem eigenen Glück in unseren Lebensgeschichten aufleuchten liessen. Die jeweils 13 – 15 Teilnehmenden waren zwischen den Begriffen «Glück haben» und 2013 «glücklich sein» am Forschen nach dem, was Glück ausmacht, wie 56,3% 17 012 und wann es einen be1,81 sucht und ob man es 4 801 729 auch langfristig beherbergen kann. Sie stöberten in den je eigenen Er35% lebnissen, fanden das 17% Glück in biblischen Texten und liessen sich ins17% pirieren, wie man ihm in 11% Zukunft vermehrt be20% gegnen könnte.


Bildung und Spiritualität / Einblicke

Die «Lebenswelten» von Volketswil In der Retraite 2012 beschäftigten sich Kirchenpflege und Pfarrschaft von Volketswil intensiv mit der LebensweltenStudie: Zur Vorbereitung wurden Interviews mit Gemeindegliedern aus unterschiedlichen Alters- und Bevölkerungsschichten geführt: Was hat sich in den letzten zehn Jahren in Volketswil verändert? Was ist mir wichtig im Leben? Was gibt mir Sinn? Wo gehe ich in unserer Gemeinde gerne hin? Welche Plätze meide ich? Mit wem rede ich, wenn ich ein Problem habe? Die Interviews wurden sowohl vom Team wie auch von den Gemeindegliedern mit grossem Enthusiasmus geführt bzw. absolviert, hatte man doch nun einen Ort, um sich über solche Fragen Gedanken zu machen, und wurde man endlich nach seiner Meinung gefragt. Das Ergebnis floss in einem «Gemeindepanorama» in die Retraite ein: Nach einer Einführung in die Thematik der Lebenswelten-Studie widmete man sich intensiv der eigenen Gemeindesituation. Die Arbeit mit der Studie fand grossen Anklang. Es wurden daraufhin detaillierte Unterlagen für die spezifische Gemeindesituation in Volketswil angefordert. Anhand dieser wird man in der Retraite 2014 mit der neuen Kirchenpflege Ideen erarbeiten, um mit unbekannten oder vernachlässigten Milieus der Gemeinde in Kontakt zu treten und milieuspezifische Projekte zu erarbeiten. Grundsätzlich bietet die Studie der wachsenden Agglomerationsgemeinde einen anregenden Gesprächsrahmen.

Die Männer vom «Säuliamt» Die Wiederbesetzung der Stelle Männerarbeit der Landeskirche gab den Ausschlag: Der Pfarrer von Knonau und sein katholischer Kollege in Mettmenstetten luden den neuen Männerbeaufragten ein. Gemeinsam entwickelten sie die Idee einer ökumenischen regionalen Männerarbeit im Knonauer Amt. Mit einem ersten

fulminanten Anlass wollte man Interesse wecken. So wurden die Männer – 55 an der Zahl und unterschiedlichen Alters und Herkommens – zur Besichtigung der Brauerei Baar eingeladen, wo sie einiges über die Herstellung des geliebten Biers erfuhren. Anschliessend konnten die drei Pfarrer im Brauerei-Restaurant Idee und Konzept des geplanten Männer-Schwerpunkts vorstellen. In der Diskussion zeigte sich, dass ein Programm, das über Männerchor oder Turnverein hinausgeht, von vielen begrüsst wird. Insbesondere Neuzuzüger zeigen sich offen und interessiert an geistig ansprechenden Anlässen. Den Pfarrern ist wichtig, dass die Männer nicht nur konsumieren, sondern ihre Interessen und Fähigkeiten einbringen. So formierte sich aus den «Bierliebhabern» eine Kommission, die das weitere Programm – auf den Namen MännerSache getauft – verantwortet.

Ökumenische Adventsfeier für Männer Auch nach zweijähriger Pause war das Interesse ungebrochen: Gut 60 Männer kamen im Dezember zur ökumenischen Adventsfeier in die Krypta des Grossmünsters. Fragen in Anlehnung an die Weihnachtslegende führten zur Selbstbefragung: Wer bin ich? Was erwarte ich? Was von den Brüdern neben mir? Vom Kind in der Krippe? Von Gott? Männern fällt es oft nicht leicht, ihren Platz in familiären und kirchlichen Feiern zu finden. In der Krypta gewinnt ihre Spiritualität Gestalt und Raum. Eine Zeit fürs Gespräch in kleinen Gruppen lässt jeden zu Wort zu kommen. Im Singen und Beten erfahren sie Gemeinschaft und Stärkung. Die Vorbereitungsgruppe konnte diesmal auf die Unterstützung des neuen Zürcher Männerbeauftragten und einen Pater des Lassalle-Hauses zählen. «Treffpunkt Krippe» stand auf der Einladung. Es darf erwartet werden, dass die Adventsfeier für viele ein wichtiger Treffpunkt bleibt, von dem aus man(n) mit Gewinn in die Weihnachtstage gehen kann.

«Prix Chronos» in Schwamendingen Von September 2012 bis April 2013 machte die Kirchgemeinde Zürich Schwamendingen beim generationenübergreifenden «Prix Chronos» von Pro Senectute mit: Senioren ab 60 Jahren und Kinder zwischen neun und zwölf Jahren lasen gemeinsam fünf Jugendbücher, die vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM ausgewählt worden waren. Alle Geschichten befassten sich mit Generationenbeziehungen und leisteten mit Charme und Humor einen Beitrag zum besseren Verständnis zwischen Jung und Alt. An regelmässigen Treffen hat die altersdurchmischte Schwamendinger Lesegruppe einander die Bücher vorgelesen. Es wurde viel gelacht, manchmal auch gestritten, und es entstanden Beziehungen und Freundschaften über die Altersgrenzen hinweg. Nach einem halben Jahr Lesezeit musste entschieden werden, welches Buch man der Pro Senectute als Gewinner des Buchpreises vorschlagen wollte. Die gemeinsame Reise nach Bern zur Preisverleihung war der krönende Abschluss des Projekts.

Pfäffikon als «Dorf der Engel» Während zweier Wochen im Advent bevölkerte eine grosse «Engelschar» die Kirche Pfäffikon. Die grossen, kleinen, hölzernen, tönernen, bunten oder filigranen Himmelsboten wurden zuvor in zahlreichen Institutionen im Dorf zum Leben erweckt. Nebst vielen Schulklassen produzierten diverse soziale Institutionen wie das Alterszentrum, das «Urdörfli» oder Behindertenwohnheime verschiedene Engelsgestalten. Auch das Bezirksgefängnis beteiligte sich an der Engelsproduktion. Das Kunst- und Musikprojekt «Offene Kirche im Advent» hatte seine Türen in den zwei Wochen den ganzen Tag geöffnet. Unter der Woche fand am Abend jeweils eine musikalische Umrahmung statt. Inmitten des Trubels in der Ad-

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Während zweier Wochen im Advent wurde Pfäffikon von einer Schar von Engeln «heimgesucht».

Engel der etwas anderen Art: Im «Konf» finden Humor und Auseinandersetzung mit der Bibel zusammen.


Bildung und Spiritualität / Einblicke

ventszeit verhalf die Engelsausstellung in der reformierten Kirche zu einem willkommenen Moment der Ruhe.

Dürnten und Bubikon im Himmel Der Jugendarbeiter der Kirchgemeinde Dürnten und die Katechetin von Bubikon waren mutig in die Lücke gesprungen, als die schulischen Ferienplausch-Angebote für Kinder des Bezirks Hinwil letztes Jahr ausgefallen sind. Zusammen und mit Kindern beider Gemeinden haben sie in einer Ferienwoche ein Musical erarbeitet, eingeübt und anschliessend in beiden Gemeinden aufgeführt – was so grosse Begeisterung auslöste, dass die beiden bereits ein neues Musical mit dem Thema «Himmelsleiter» organisieren, bei dem wiederum Kinder aus Bubikon, Dürnten und der weiteren Umgebung mitmachen. Über aller Freude am Gestalten und Auftreten haben die Bubiker Kinder und Jugendlichen aber nicht vergessen, dass es in ihrem Alter auch schwerkranke und behinderte Menschen gibt, für die solches Tun nicht selbstverständlich oder gar nicht möglich ist. In einer Aktion im November buken sie deshalb Zöpfe und verteilten sie an einem Sonntag auf Bestellung in die Haushalte. Der Ertrag ging an die Stiftung Wunderlampe, die sich dafür einsetzt, kranken und behinderten Kindern und Jugendlichen einen Herzenswunsch erfüllen zu können.

«Essen & Ethik» am Zürisee Die Kirchgemeinden Erlenbach und Küsnacht organisieren gemeinsam mit der katholischen Kirchgemeinde Küsnacht-Erlenbach regelmäss das Forum Essen & Ethik, das aktuelle gesellschaftspolitische Fragen aufnimmt. Nach einem «bodenständigen» Apéro («Essen») werden jeweils mit Podiumsgästen brisante Themen diskutiert («Ethik»). Moderiert werden die Veranstaltungen abwechslungsweise durch einen Pfarrer der beteiligten Kirchgemeinden. 2013 wurden u. a. über folgende The-

men debattiert: «Wie kann etwas sein, wenn nichts ist?» (mit Weltraumforscherin Kathrin Altwegg), «Gutes Sterben» (mit Filmregisseur und Exit-Patronatskomitee-Mitglied Rolf Lyssy und der Pflegewissenschafterin Barbara Steffen-Bürgi), «Wohin mit dem Geld? Auf der Suche nach neuen Ideen für eine solidarische Gemeinschaft» (mit Soziologe Ueli Mäder, Unternehmensberaterin Sonja Buholzer und Wirtschaftsforensiker Stephan Kühn), «Was ist human?» (mit dem ehemaligen IKRK-Präsidenten Jakob Kellenberger) im Anschluss an eine Aufführung des Sprechtheaters «Im Namen Gottes – Nine Eleven» von Peter-Adrian Cohen. Der breite Kreis der Teilnehmenden und die engagierten Diskussionen belegen das grosse Interesse, sich mit solchen Fragen auseinanderzusetzen – und die organisierenden Kirchgemeinden profitieren von der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit.

«Schleier & Entschleierung» Im November und Dezember wurde auf Initiative der Zürcher Landeskirche in der Pädagogischen Hochschule die Ausstellung «Schleier & Entschleierung. Zur Kulturgeschichte, Erscheinung und Deutung» von Elisabeth Reichen-Amsler aus der Neuenburger Kirche gezeigt. Die Ausstellung erzählte in sieben Kapiteln die lange Geschichte des Schleiers von der Antike bis heute. Die Ausstellung und das dazugehörige Begleitprogramm waren publikumsmässig und medial ein grosser Erfolg. Eine thematische Engführung auf das muslimische Kopftuch wurde bewusst vermieden. Ausstellung und Begleitprogramm haben zu einer differenzierten, religions- und kulturübergreifenden Betrachtung des Schleiers beigetragen. Die ungewohnte Kooperation von schulischen, politischen, kirchlichen und interreligiösen Institutionen und Organisationen war erfreulich und produktiv. Dadurch wurden ganz verschiedene Zielgruppen angesprochen.

TVZ befeuert die theologische Debatte Von den 50 neuen Titeln, die 2013 beim TVZ Theologischer Verlag Zürich AG, bei der Edition NZN und beim Pano Verlag erschienen sind, fand im Frühjahr v. a. «Glauben an einen Gott, den es nicht gibt» des holländischen Pfarrers Klaas Hendrikse einige Beachtung, ebenso die rege besuchten Diskussionen mit dem Autor in Basel und Zürich. Zu einem guten Ende gebracht wurde mit den sieben Bänden «Exegetische Schriften» die Edition der Zwingli-Werke im Corpus Reformatorum. Einen weiteren Schwerpunkt bildete das Lektorat der Arbeitshilfe für die Konfirmationsarbeit «Wir leben in Beziehungen», die im November 2014 erscheinen wird. Von der Zürcher Bibel konnten in den verschiedenen Ausgaben seit 2007 rund 132 000 Exemplare verkauft werden. Das Jahr war aber auch geprägt vom unerwarteten Tod der langjährigen Verlagsleiterin Marianne Stauffacher im September, die den Verlag seit 2004 geleitet und stark geprägt hatte. Die Leitung übernahmen im Dezember die beiden TVZ-Mitarbeiter Hansruedi Hausherr und Lisa Briner in Co-Leitung.

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Ordinationen und Beauftragungen sind stets รถffentliche Feiern, denn es geht um den Dienst an, in und mit der Gemeinschaft.


Gemeindeaufbau und Leitung

Gemeindeaufbau und Leitung

Drum steht der Himmel Lichter voll, dass man zum Leben sehen soll, und es mög schön geordnet sein zu Ehren Gott, dem Schöpfer dein. So hat der Leib der Augen Licht, dass er dadurch viel Guts ausricht und seh auf Gott zu aller Frist und merk, wie er so gnädig ist. O Gott, du schöner Morgenstern, gib uns, was wir von dir begehrn: Zünd deine Lichter in uns an, lass uns an Gnad kein’ Mangel han. RG 557,2–4 – Johannes Zwick (um 1541) 1545

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Gemeindeaufbau und Leitung

Auftakt zum Reformationsjubiläum «Der Auftakt ist gelungen – wir sind gemeinsam auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017», sagte Gottfried Locher, Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK, auf der Abschlusspressekonferenz. Vorausgegangen war ein viertägiger internationaler Kongress zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums, den der SEK zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD im Oktober 2013 in Zürich veranstaltet hatte. Rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 35 Ländern und fünf Kontinenten berieten am Kongress über die Bedeutung der Reformation für Kirche und Gesellschaft und über Chancen und Perspektiven des Reformationsjubiläums. Die Zürcher Landeskirche war Gastgeberin und selber für einen Teil des Programms zuständig, v. a. für den Eröffnungsgottesdienst im Grossmünster, an dem Kirchenratspräsident Michel Müller die Predigt hielt. Die Zürcher Kirche war auch für den Kulturabend verantwortlich: Die Kongressteilnehmenden sowie die interessierte Öffentlichkeit waren zu einem Programm mit dem Titel «Altfrentsch, Zäuerli und frischer Wind» in die Kirche St. Peter eingeladen. Geboten wurde ein musikalisch-poetischer Streifzug durch Geschichte und Brauchtum von Appenzell-Ausserrhoden, dem vielleicht speziellsten reformierten Kanton der Schweiz. Bei der multimedialen Reise durch die Zeit von Zwingli bis heute beeindruckten insbesondere der Appenzeller Naturjodel, die stilisierten Videoprojektionen mit dem Alpaufzug und den Urnäscher Silvesterkläusen sowie die innovativen Töne der Helvetic Fiddlers. Gottfried Locher lobte am Ende des Kongresses die überzeugende Kombination von Theologie, Glaube und Gottesdienst. Die hohe Beteiligung von Kirchenleitungen zeuge vom Willen zur Einheit über konfessionelle und geografische Grenzen hinaus. «Reformationskirchen aus aller Welt wollen ihre Gemein-

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schaft vertiefen und verstärken», sagte er. «Der Kongress von Zürich ist ein Meilenstein auf dem Weg der reformatorischen Einheit.» Die positive Erfahrung des Kongresses gebe den Kirchen zusätzlich Kraft, das Reformationsjubiläum als «Fest des Glaubens» zu begehen. Locher: «Wir feiern nicht uns selber, sondern die Freilegung des Evangeliums.» Es gelte auch, die Botschaft über die protestantischen Kirchengrenzen hinauszutragen und vermehrt Antworten auf die vielfältigen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu geben. Die Schattenseiten der Reformation sollen gemäss Locher bei den Feiern nicht ausgeblendet werden, im Gegenteil: «Reformationsgeschichte ist Kirchengeschichte, und Kirchengeschichte war immer schon ambivalent. Dazu stehen wir uneingeschränkt.» Margot Kässmann, die Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017, zeigte sich ebenfalls erfreut: «Die Vorbereitungen für das Jubiläum haben hier in Zürich eine entscheidende Ermutigung und Stärkung erfahren.» Sie sei beeindruckt von der Fülle der Ideen und Projekte, die bereits vorlägen. Der Kongress habe zum richtigen Zeitpunkt stattgefunden: «Wir haben hier die Grundlage geschaffen, um im Hinblick auf 2017 gemeinsam nachzudenken, Ideen zu bündeln und Neues wahrzunehmen, Projekte abzustimmen und zusammenzuführen.» Dieser Dialog werde in den kommenden vier Jahren intensiv weitergeführt. Kässmann: «Ich bin sehr zuversichtlich, dass das Reformationsjubiläum in weltweitem und ökumenischem Horizont gefeiert werden kann.»

«Fresh ex»: Create don’t clone! Die Arbeitsstelle für die Aus- und Weiterbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer hat sich weiter intensiv der Erforschung und dem Transfer der anglikanischen Aufbruchsbewegung «Fresh expressions of

church» gewidmet. Aus den Studienreisen für Vikarinnen und Vikare ist ein mehrteiliges Angebot in der Pfarr-Weiterbildung erwachsen. Im Oktober 2013 hat eine Studienreise für Pfarrerinnen und Pfarrer stattgefunden. Die Teilnehmenden erhielten dabei Einblicke in kirchliche Formen, die sich bewusst an Menschen in nicht-kirchlichen Lebenswelten richten. Diese non-territorialen, kontextuellen Formen von Kirchgemeinden finden sich inzwischen überall in Grossbritannien. Die meisten von ihnen sind klein – aber insgesamt gestalten sie den Kontakt zu 60 000 Menschen, die sonst keine Berührung mit der Kirche und ihrer Botschaft hätten. In der Pfarr-Weiterbildung ist ein Reiseseminar zu ähnlichen Projekten in der Schweiz zu finden, ausserdem ist unter dem Titel «Pimp my church» ein Coaching-Angebot für junge Pfarrerinnen und Pfarrer entstanden, die Lust auf neue Ausdrucksformen haben. Eine Impulstagung zu «Fresh expressions» hat im November 250 Teilnehmende aus der ganzen Schweiz angezogen. Der Fokus lag auf kontemplativen Lebens- und Glaubensformen, die in postmoderner Zeit an Relevanz gewinnen. Bedeutsam ist ausserdem die Entstehung eines überkonfessionellen Netzwerks in der Schweiz. Teilnehmende daran finden sich sowohl in den grossen Landeskirchen wie in der Methodistischen Kirche und in Freikirchen. Als Mittel der Vernetzung wurde eine Website eingerichtet und zu einem ersten Runden Tisch eingeladen. Die Aufgabe des Runden Tisches ist: die Transferarbeit für die Schweiz weiterzuführen, theologische Grundlagenarbeit voranzutreiben und Impulsgeber für kirchliche Reformprozesse zu sein. Im Zusammenhang mit dem Projekt KirchGemeindePlus ist ein erhöhtes Interesse an non-territorialen und lebensweltorientierten Formen von kirchlicher Arbeit wahrzunehmen. Nicht nur in England sind dazu erste Erfahrungsberichte vorhanden. Diese für die Entwicklungen in der Schweiz nutzbar zu machen, ist eines


Gemeindeaufbau und Leitung

der Ziele des Netzwerks «Fresh expressions of church». «Create don’t clone» ist dabei nicht nur ein zentrales Motto der «Fresh expressions»-Bewegung in England. Auch für die Schweiz wird es zentral sein, die Impulse nicht einfach zu kopieren, sondern hier auf sinnvolle Weise fruchtbar zu machen.

2013 wurde auch die Förderung des theologischen Nachwuchses vorangetrieben, nun unter verstärktem Einbezug von Multiplikatoren, d. h. der Pfarrerinnen und Pfarrer sowie der Religionslehrerinnen und -lehrer. Höhepunkt des Nachwuchsjahres war der Campus Kappel (siehe nachstehenden Bericht).

Starthilfe in den Pfarrberuf

Erfolgreicher erster Campus Kappel

2013 wurden im Auftrag des Konkordats für die Aus- und Weiterbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer 21 Vikarinnen und Vikare ausgebildet. Ihre Praxisausbildung ist intensiv. Nebst dem Einsatz in einer Kirchgemeinde müssen sie ein Kursprogramm von mehreren Wochen und eine Schlussprüfung absolvieren. Sehr präsent war dabei immer wieder die Frage, welche Kirchensituation Einsteigende in den Pfarrberuf in ein paar Jahren antreffen werden – nicht zuletzt unter dem Eindruck verschiedener Reformprojekte in einigen Landeskirchen. Die Weiterbildung in den ersten Amtsjahren WeA ist ein verpflichtendes Angebot für Pfarrerinnen und Pfarrer zu Beginn ihrer Laufbahn. Sie werden dadurch als Berufsanfängerinnen und -anfänger in ihrer spezifischen Gemeindesituation weiter ausgebildet und beim Berufseinstieg unterstützt. WeA findet in Kooperation mit den Reformierten Kirchen BernJura-Solothurn statt. 2013 ist es gelungen, diese Kooperation auf eine solide Rechtsgrundlage zu stellen. Seit zwei Jahren ist weiter das Projekt Gesamtcurriculum im Gange. 2013 ist in breiter Zusammenarbeit mit den Fakultäten, mit Pfarrkollegen, mit Kommissionen und mit Bildungsfachleuten ein Kompetenzstrukturmodell entstanden, das die Konkordatskonferenz Ende November in Kraft gesetzt hat. Es zeigt die Standards für das Evangelisch-reformierte Pfarramt, die künftig in Aus- und Weiterbildung, Personalentwicklung und Standortbestimmung zur Anwendung kommen werden.

Im Juli 2013 fand der allererste Campus Kappel statt. Während fünf Tagen hatten sich im Kloster Kappel 36 Jugendliche aus allen Teilen der Deutschschweiz mit theologischen Fragen auseinandergesetzt

Herzchirurg Thierry Carrel meinte: «Gehen Sie hinaus mit Ihren Ideen und suchen Sie andere, die Sie überzeugen können.» Die 36 Jugendlichen diskutierten eifrig mit. Zunächst debattierten sie mit den Gästen, später unter sich bis in alle Nacht. Am Campus trafen sie auf Jugendliche, welche die gleichen Fragen beschäftigten. Diese Gelegenheit befeuerte die Gespräche. Theologie wurde so als offene, diskussionsfreudige Disziplin erlebbar, die sich den Fragen anderer Disziplinen stellt, diese aber ebenso in Frage stellt. Und nicht nur der Kopf wurde in den fünf Tagen angeregt: Sport und Geselligkeit kamen ebenfalls nicht zu kurz.

Die «Fresh expressions» ermöglichen Menschen, die der traditionellen Kirche fernstehen, neue Beteiligungsformen.

– Fragen, die sie existenziell betreffen und philosophisch fordern: Urknall oder Schöpfung? Ist der Mensch gut oder böse? Was können wir für eine gerechtere Welt tun? Und wie verträgt sich der Wahrheitsanspruch der verschiedenen Religionen? Zahlreiche Gäste beleuchteten diese Fragen aus den verschiedensten Blickwinkeln. Hirnforscher Andreas Bartels zeigte, wie Hormone moralische Entscheidungen beeinflussen. Der Theologe Thomas Schlag erzählte von seinem Jahr unter Englands Obdachlosen. Moderatorin Mona Vetsch rief dazu auf, abenteuerlich zu leben und keine Fragen zu scheuen. Esther Imhof, Pfarrerin am Zentrum für Migrationskirchen, schilderte die Selbstverständlichkeit, mit der viele zugewanderte Christen missionieren.

Der Campus Kappel ist eine Theologiewoche für Jugendliche ein oder zwei Jahre vor der Matur oder Berufsmatur. Veranstalter sind die reformierten Kirchen der Deutschschweiz und die Theologischen Fakultäten Zürich, Basel und Bern. Mit dem Campus sind Jugendliche mit und ohne kirchlichen Hintergrund angesprochen. Einzige Voraussetzung ist das Interesse an den Fragestellungen und ein Engagement im sozialen oder kirchlichen Bereich. Die Veranstalter erhoffen sich vom Anlass ein verstärktes Interesse am Theologiestudium: Erklärtes Ziel ist, dass sich von den 36 Jugendlichen später vier für ein Theologiestudium entscheiden. Selbstverständlich wird die Zielerreichung dann auch überprüft.

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Zürifäscht 2013: Mitglieder von Migrationskirchen bieten Köstlichkeiten aus ihren Herkunftsländern an.

Pfarrerinnen aus verschiedenen Generationen feiern im Zürcher Stadthaus 50 Jahre Frauen im Pfarramt.


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Einblicke

das von Freiwilligen dargereichte Brunnenwasser und das offerierte Brot gestossen.

Kirchensteuerinitiative Nein 50 Jahre Frauen im Zürcher Pfarramt Das Jahr 2013 stand für die Pfarrerinnen der Zürcher Landeskirche im Zeichen des Feierns und Gedenkens: Hundert Jahre zuvor nahm Rosa Gutknecht als erste Schweizerin das Studium an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich auf. Und am 17. November 1963 wurden im Grossmünster die ersten zwölf Frauen für den pfarramtlichen Dienst ordiniert. Die Gedenkfeier zum Doppeljubiläum am 17. November 2013 stiess auf grosses Interesse. Am Nachmittag verfolgten viele Interessierte die Referate über verhinderte und gelungene Frauenkarrieren an der Universität und in der Kirche. Das Jubiläum «50 Jahre Frauen im Pfarramt» wurde danach im Grossmünster würdig begangen und im Anschluss beim Nachtessen fröhlich gefeiert. Der Kirchenrat hatte alle Pfarrerinnen der Landeskirche ins Stadthaus eingeladen, und hier wurde eindrücklich sichtbar, wie viele Frauen heute, nach fünfzig Jahren, Pfarrberuf und Kirche prägen und bereichern.

Ref-reshing: Kirche am Züri Fäscht «Die Chöre der reformierten Kirche waren buchstäblich Strassenfeger», freute sich Rolf Walther, damaliger Präsident des Verbandes der Stadtzürcher evangelisch-reformierten Kirchgemeinden. Und das beim erstmaligen Auftritt der Reformierten am «Züri Fäscht». Zu Tausenden waren die Leute von der Strasse in den Kreuzgang des Fraumünsters geströmt, um die internationalen Gerichte der Migrationskirchen zu kosten und Musik von über 400 Auftretenden zu hören. Auch die viertelstündigen Orgelkonzerte im Fraumünster und die Gotttesdienste waren gut besucht. Auf besonderes Echo ist bei den Besucherinnen und Besuchern

Der im Dezember 2012 gegründete Verein Komitee Nein zur Kirchensteuerinitiative nahm 2013 seine Tätigkeiten zur Bekämpfung des von den Jungfreisinnigen des Kantons Zürich eingereichten Vorstosses auf. Schon bald konnten prominente Persönlichkeiten wie Ständerätin Verena Diener oder alt Regierungsrat Markus Notter für das Co-Präsidium gewonnen werden. Im Weiteren konzentrierte sich die Arbeit des Komitees auf das politische Lobbying, die Vorbereitung der Abstimmungskampagne und die Mittelbeschaffung. Im Dezember 2013 wurde die Vorkampagne «Sorge tragen» lanciert, u. a. mit einem Hängekarton und Papiertragtaschen. Sie forderte auf, Sorge zu tragen zu den Angeboten einer Institution, die Hilfe und Unterstützung für sozial Schwache und Benachteiligte leistet, die Menschen in Not und in schwierigen Lebenssituationen begleitet und die mit ihrem Dienst an der Gemeinschaft wesentlich zur Stabilität unserer Gesellschaft beiträgt. Dieser Sichtweise schloss sich nicht nur der Regierungsrat an, der die Initiative ablehnte, sondern im Januar 2014 mit Dreiviertelsmehrheit auch der Kantonsrat.

Einsatz für bedrängte Christen Schwerpunkte des Einsatzes für bedrängte Christen waren 2013 der Nordirak sowie die Solidarität mit den syrisch-orthodoxen Christen. Aus dem entsprechenden Sammelkonto des Kirchenrates wurden folgende Projekte unterstützt: das Bildungsprogramm von CAPNI (Christian Aid Program Northern Iraq) im Irak, das den Gemeinden in der Seelsorge und Katechese hilft; ein Traumazentrum in Dohuk (Autonome Region Kurdistan), wo auch viele christliche Binnenflüchtlinge

leben; ein Nothilfeprojekt des Bethnahrin Solidaritätskomitees im Nordosten von Syrien. Zudem wurde die Sanierung des Gartens des Klosters St. Avign in Arth SZ unterstützt. Das Kloster ist das geistliche Zentrum der syrisch-orthodoxen Gläubigen in der Schweiz. Es hilft ihnen, in der Diaspora ihre Kultur, Sprache und religiöse Identität zu bewahren. Zum Dank lud der Abt des Klosters, Erzbischof Mor Dionysios Isa, zu einer freundschaftlichen Begegnung ins Kloster ein. Im November verantworteten und gestalteten der Erzbischof, Generalvikar Josef Annen und der Kirchenratspräsident zudem das «Ökumenische Friedensgebet für Syrien» in der Wasserkirche.

Behördenschulung im Wandel Neben dem Courant normal beschäftigten sich die Kirchenpflegen einerseits mit dem Projekt KirchGemeindePlus, das an Regionalkonferenzen thematisiert wurde, und anderseits mit der Aufgabe, ein Gemeindekonzept für die Diakonie zu erarbeiten. Im Blick auf das Wahljahr 2014 wurde zudem die Suche nach neuen Behördenmitgliedern angegangen, unterstützt durch die Broschüre «Ich bin Kirchenpfleger/in». Zur Einführung neugewählter Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger bot die Fachstelle Behördenschulung im Berichtsjahr vier «Grundkurse Kirchenpflege» an. Um spezifische Fragen besprechen und den Austausch pflegen zu können, fanden unter dem Titel «Kirchenpflege-Forum» 18 ressortspezifische Weiterbildungsveranstaltungen statt, die Bezug auf das Diakoniekonzept der Landeskirche nahmen. Für das Wahljahr 2014 wurde das gesamte Schulungsprogramm neu konzipiert und ausgeschrieben. Als Schulungsunterlage ist ein neues Heft in Arbeit, das die bisherige «Kirchenpraxis» ablöst. Zur Unterstützung bei der kommenden Konstituierung wurden neue Empfehlungen zur Ressortstruktur erarbeitet.

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Gemeindeaufbau und Leitung / Einblicke

Auch Basare schaffen Gemeinschaft

Neue Richtlinien für Freiwilligenarbeit

Auch 2013 fanden Ende Jahr in vielen Kirchgemeinden Basare zugunsten von Hilfswerken und Projekten statt. Auf der landeskirchlichen Website wurden 41 Basarveranstaltungen beworben. Oft treffen sich freiwillig Engagierte das ganze Jahr über, um für den Verkauf hochwertige und individuelle Artikel herzustellen. Diese Arbeit und das sinnvolle Ziel stiften Gemeinschaft. Am Termin selbst beteiligen sich verschiedene Gemeindegruppen beim Aufbau, Kochen und Dekorieren. Auch Kinder und Jugendliche werden einbezogen, z. B. beim Verkauf von Losen einer Tombola. An manchen Orten wird der Anlass mit Musikaufführungen oder Informationsveranstaltungen verbunden. Für viele Leute ist es eine lieb gewordene Tradition, auf dem Basar nach Weihnachtsgeschenken zu schauen. Schliesslich findet man nicht überall so liebevoll handgefertigte Artikel. Einer der Verkaufsschlager waren 2013 die farbigen Blachentaschen. Ihre Geschichte ist speziell: Das Material stammt aus Transparenten mit der Aufschrift «Überwinde das Böse durch das Gute». Die Blachen wurden anlässlich der Initiative zur Etablierung einer jährlichen «Friedenszeit» im Rahmen der «Dekade zur Überwindung der Gewalt 2001 bis 2010» zur Verwendung in den Kirchgemeinden hergestellt. Beim jährlich von der Fachstelle Ökumene, Mission und Entwicklung organisierten Werktag für Basare wurde ein Atelier angeboten, bei dem die Teilnehmerinnen lernten, aus dem Rest der Transparente Blachentaschen und Blachenetuis zu nähen. Der Tag dient auch dem Ideenaustausch zwischen den Gemeinden. Basare werden in verschiedenster Form durchgeführt. Da gibt es neben dem traditionell bunten Angebot auch das Buchantiquariat, den Flohmarkt, den Handwerksmarkt und neu den Koffermarkt. Bei letzterem werden alle Verkaufsangebote aus Koffern präsentiert.

Die Fachstelle Freiwilligenarbeit führte in zehn Kirchgemeinden Beratungen durch, etwa zum Thema Vereinbarkeit und Zusammenarbeit von bezahlten und freiwillig Mitarbeitenden. Für Freiwilligenverantwortliche fanden zwölf Weiterbildungen statt, und in Kursen wurde zum Beispiel das Thema «Neue Freiwillige gewinnen» angeboten oder in die Anwendung des «Dossiers Freiwillig Engagiert» eingeführt. Die Fachstelle lieferte die Grundlagen zur Erarbeitung von Richtlinien zur Freiwilligenarbeit (vgl. Art. 141 KO). Die Richtlinien basieren auf den schweizweit anerkannten Freiwilligenstandards und unterstützen Kirchgemeinden in der Planung, Gewinnung, Begleitung und Weiterentwicklung der Freiwilligenarbeit. Zusätzlich in die Richtlinien aufgenommen wurde die Überprüfung der Wirkung der Freiwilligenarbeit. Hierzu werden 2014 Arbeitshilfen erarbeitet, die den bereits bestehenden Leitfaden Freiwilligenarbeit ergänzen.

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«Kirchenbanking» in Stäfa Im vergangenen Herbst platzierte die Kirchgemeinde Stäfa im Rahmen der Aktion «Kirchenbanking» während mehrerer Wochen eine alte Kirchenbank an verschiedenen Orten in der Gemeinde, etwa am Wochenmarkt, in einem Einkaufszentrum oder vor einem Café. Vor der Bank knieend putzten dann die Pfarrerin und der Pfarrer den Passanten die Schuhe. Dabei kamen sie mit den Leuten ins Gespräch, was auch Zweck der Aktion war. Dabei ging es um Fragen wie: Was gefällt den Leuten an ihrem Wohnort, was nicht? Fühlen sie sich hier daheim? Gibt es Menschen, auf die sie sich verlassen können? Und gibt es Momente, in denen sie sich einsam fühlen? Neben dem Schuheputzen wurden bei der Kirchenbank auch andere Aktionen durchgeführt. Das «Kirchenbanking» war Teil der Öffentlichkeitskampagne für

das Diakoniekonzept der Kirchgemeinde. Das Projekte wurde weitherum wahrgenommen und war in Stäfa ein grosser Erfolg.

Kirchenfeste feiern mitten im Volk Die Kirchgemeinde Zürich Fluntern machte im vergangenen Juni positive Schlagzeilen weit über die Stadtgrenze hinaus. Anlass war das 250-Jahr-Jubiläum der Alten Kirche Fluntern, das im Rahmen eines besonderen Quartierfestes gefeiert wurde. Es ist der Kirchenpflege dabei nicht nur gelungen, die Leute in die Kirche zu bringen, sondern auch die in Fluntern ansässigen Institutionen und Organisationen wie Schule, Quartierverein, Zunft und katholische Kirche einzubinden. Das Konzept basierte auf der historischen Tatsache, dass die Alte Kirche insgesamt «nur» 102 Jahre den Status einer eigentlichen Kirche hatte und im Verlauf ihrer Geschichte als Bethaus, Maleratelier, Tanzlokal und offener Begegnungsort für die Bevölkerung diente. Der erfreuliche Erfolg des Festes lag einerseits am Auftritt von schweizweit bekannten Musikerinnen und Musikern wie Seven, Steff la Cheffe, Knackeboul und Endo Anaconda und anderseits am vielfältigen Programm, das Jung und Alt, Kirchennahe und Kirchenferne gleichermassen ansprach. Noch lange in Erinnerung bleiben wird der würdige und eindrückliche Jubiläumsgottesdienst am Sonntag. Auch in der Kirchgemeinde Wald fand im September unter dem Motto «Wo Himmel und Erde sich berühren» ein grosses «Chilefäscht» statt, das die breite Bevölkerung einbezog. Da wirkten (Jugend-)Bands und (Posaunen-)Chöre ebenso mit wie Gospelformationen und der bekannte Kinderliedermacher Andrew Bond. Besondere Beachtung fand das Vater-Kind-Übernachten in der reformierten Kirche. Auch über die Zukunft der Kirche(n) konnte in einer Zukunftswerkstatt zum Thema KirchGemeindePlus nachgedacht werden. Und


Die Alte Kirche Fluntern machte sich der Bevölkerung während des Quartierfestes zum Geschenk.

Lichtkünstler Gerry Hofstetter verwandelte den St. Peter innen und aussen in ein visuelles Spektakel.


Gemeindeaufbau und Leitung / Einblicke

schliesslich bot das Fest mit der Aktion «Gratishilfe» auch die Möglichkeit, über den Anlass hinaus etwas ganz Konkretes zur gegenseitigen Unterstützung in der Gemeinde zu tun, etwa durch Hilfe bei der Gartenarbeit oder beim Fensterputzen.

Der Grüne Güggel von Bülach Konkrete Bewahrung der Schöpfung, sichtbares Umweltmanagement der Kirchgemeinde. Die Kirchgemeinde Bülach hat diese Verantwortung mit einem Umweltmanagementsystem (UMS) wahrgenommen, das speziell auf Kirchgemeinden zugeschnitten ist. Während rund eineinhalb Jahren wurde das UMS – Grüner Güggel genannt – durch einen kirchlichen Umweltberater eingeführt. In allen für die Umwelt relevanten Bereichen des kirchlichen Lebens wurden konkrete Massnahmen geprüft und umgesetzt. Das Ziel war und ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess – zugunsten der Umwelt, aber auch der Finanzen. Mithilfe des Grünen Güggels konnte die Kirchgemeinde Bülach sogar die Zertifizierung nach ISO 14001 erlangen – als erste Kirchgemeinde in der Schweiz! Die feierliche Übergabe des Zertifikats fand am 24. September 2013 in der Bülacher Kirche statt. Auch wenn damit ein grosses Ziel erreicht wurde, wird die Kirchgemeinde den kontinuierlichen Verbesserungsprozess in Richtung Nachhaltigkeit weiter vorantreiben.

Wochenende der Generationen Im September 2013 fanden sich jüngere und ältere Menschen in Ehrikon und Schalchen zum Generationenwochenende der Kirchgemeinde Wildberg ein, wo zahlreiche Attraktionen Jung und Alt miteinander in Kontakt brachten. Beispielsweise konnten auf einem «Konferenzbike» sieben Personen miteinander Runden drehen. Weiter wurden ein Tischtennisroboter, ein Musikzimmer oder eine Zauberschau angeboten. Von Schal-

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chen gelangte man mit einem «Rösslitaxi» nach Ehrikon, wo in einem Landwirtschaftsmaschinen-Museum allerlei Gerät bestaunt werden konnte. Am Sonntag begeisterte die Gottesdienstband aus Bauma mit ihren Liedern. Mit einem Tessiner Risotto fand das gelungene Wochenende, das nur dank der engagierten Mitarbeit vieler Freiwilliger durchgeführt werden konnte, seinen stimmungsvollen Abschluss.

Bistro und Migrationstreff in Wetzikon Den Umbau des Alten Pfarrhauses im Zentrum von Wetzikon nutzten zwei angehende Sozialmanagerinnen, um im Rahmen ihrer Diplomarbeit ein Konzept für ein öffentliches Bistro und einen Migrationstreff zu entwerfen. Aus dem früheren Andachtsraum im Erdgeschoss wurde so ein gemütliches Café mit Kinderspielecke, das im November 2013 als «treff 8» feierlich eröffnet wurde. Es ist ein Ort der Begegnung zwischen jungen und älteren Menschen, zwischen Einheimischen und Menschen aus anderen Kulturen. Das Bistro ist an zwei Vormittagen pro Woche offen für alle Passanten, die vor oder nach dem Einkaufen einen Kaffee trinken, sich austauschen oder einfach kurz verschnaufen wollen. Es ist gedacht als ein niederschwelliger Begegnungsort auch für kirchenfernere Menschen. Jeden Freitag wird im «treff 8» mit Unterstützung eines interkulturellen Freiwilligenteams Deutsch gelernt. Rund 15 Personen aus aller Welt nehmen jeweils teil. Weitere freiwillige Helferinnen kümmern sich in der Zwischenzeit in einem Nebenraum um die Kinder. Mit diesem Angebot will die Kirchgemeinde nicht nur die Deutschkenntnisse fördern, sondern auch soziale Kontakte und die Integration ausländischer Personen.

Spaghetti-Plausch in Oberengstringen Jeden ersten Donnerstag im Monat lädt die Kirchgemeinde Oberengstringen über

Mittag zum Spaghetti-Plausch in den Kirchgemeindesaal. Zwischen 100 und 150 grosse und kleine Oberengstringerinnen und Oberengstringer nutzen das Angebot regelmässig, obwohl es stets das gleiche Menu gibt: Spaghetti mit weisser und roter Sauce – dafür reichlich, gut und günstig. Das lieben die Männer vom Werkhof genauso wie die älteren Damen des Seniorenkreises und die Schüler, die direkt von der Schule kommen, oder die vielen Mütter mit ihren kleinen Kindern, die es sich für einmal sparen können, selber zu kochen. Doch es geht nicht nur um das Kulinarische, sondern um Begegnung und Gemeinschaft. Der SpaghettiPlausch hat sich in Oberengstringen als Treffpunkt für Menschen verschiedener Generationen und Nationalitäten etabliert und ist seit zwölf Jahren ein nicht mehr wegzudenkender Beitrag der Kirchgemeinde zum Dorfleben.

Eine Krippe aus dem Heiligen Land Die Kirchgemeinde Knonau führt seit fünf Jahren Gemeindereisen in Länder mit besonderer kirchlicher Vergangenheit oder evangelischen Minderheiten durch. 2012 ging die Reise nach Israel und Palästina, auf den Spuren von Jesus und den ersten Christen. Die Reise 2013 galt den französischen Hugenotten, und im September 2014 wird die Reise nach NordGriechenland auf die Spuren von Paulus führen und zur Geburtsstätte des griechisch-orthodoxen Christentums. Die 22 Teilnehmenden, die 2012 das Heilige Land besuchten, waren sehr beeindruckt von dieser Reise. Ein Höhepunkt war dabei der Besuch der Geburtsstätte von Jesus in Bethlehem, verbunden mit einem Mittagessen bei drei christlichen palästinensischen Familien. Die karge Existenz dieser Familien basiert stark auf der Herstellung von Ställen, Krippen und geschnitzten Figuren aus Olivenholz. Schon lange hegte die Kirchenpflege den Wunsch, in der Kirche eine geeignete Krippendarstellung zu haben. Die wunderschön ausgearbeiteten Kunstwerke


Gemeindeaufbau und Leitung / Einblicke

bestärkten die Reisegruppe im Entschluss, eine Krippe samt Figuren zu erwerben. Im November 2013 erreichten schliesslich vier grosse Pakete Knonau, und am dritten Advent konnte der Pfarrer die Krippe aus Bethlehem im Gottesdienst einweihen. Neben dem nun bestehenden besonderen Bezug zur Geburtsstätte von Jesus ist die Kirchgemeinde auch glücklich darüber, dass mit dem Kauf eine bedrängte Minderheit von Christen in Bethlehem unterstützt werden konnte.

Elgg und Elsau im Berner Oberland Die Seniorenferien der reformierten und katholischen Kirchgemeinden Elgg und Elsau führten im Juni 2013 nach Lenk im Berner Oberland. 25 Seniorinnen und Senioren fuhren im Car erwartungsfroh in die Ferien, umsorgt von drei ausgewiesenen Betreuungspersonen. Begleitet wurden die Feriengäste zudem vom ökumenischem Pfarrteam, das sich die Reiseleitung teilte. Ein vielfältiges Programm versprach einen kurzweiligen Aufenthalt: Gymnastik für Leib und Seele, leichte Wanderungen und Ausflüge in die Umgebung, Lachen und Singen, eine Theateraufführung und vieles mehr. Feines Essen und ein guter Tropfen sorgten für das leibliche Wohl, der Gottesdienst am Sonntag und die Morgenandachten für das seelische Gleichgewicht.

Kontinuität durch Gemeindekonvent Sechs Jahre nach Einführung ist der Gemeindekonvent in über 90 Prozent der Kirchgemeinden installiert. Als Gremium der Berufstätigen einer Kirchgemeinde steht der Gemeindekonvent gemeinsam mit der Kirchenpflege als der gewählten Behörde im Auftrag des Gemeindeaufbaus. Wie die früheren Mitarbeiterkonvente ist der Gemeindekonvent an manchen Orten allerdings immer noch ein relativ unverbindlicher Treffpunkt für Terminabsprachen und Austausch. Da-

mit Gemeindekonvente noch besser die zielorientierte Arbeitsweise gewährleisten, die Koordination sicherstellen und die Zusammenarbeit organisieren können, wurde die Schulung für neugewählte Leiterinnen und Leiter des Gemeindekonvents auch 2013 durchgeführt, neben Beratungen vor Ort. Im Blick auf die Bildung grösserer Kirchgemeinden wird den Gemeindekonventen eine wichtige Rolle zukommen, insbesondere beim sorgsamen Umgang mit den Mitteln und der Entwicklung einer Zusammenarbeitskultur. Eine über mehrere Jahre dauernde Langzeitbegleitung von Kirchgemeinden kam 2013 zum Abschluss. Als wichtiges Fazit lässt sich festhalten, dass personelle Wechsel sowohl bei Behörden wie Berufstätigen allzu oft Projekte der Gemeindeentwicklung unterbrechen oder gar zum Stillstand bringen. Die weitere Konkretisierung von Leitungsfunktionen in der Kirchgemeinde muss deshalb künftig die Kontinuität im Gemeindeaufbau besser gewährleisten können.

Kirchgemeindesekretariate auf Kurs Der Pilotversuch zum Aufbau eines gemeinsamen Kirchgemeindesekretariates für zwei Kirchgemeinden zeitigte in der Evaluation nach einem Jahr ein positives Ergebnis. Die Erfahrungen daraus werden in das Projekt KirchGemeindePlus einfliessen können. Innerhalb der Bezirke funktioniert unter den Sekretariaten schon jetzt eine gute Zusammenarbeit. In mindestens vier Bezirken treffen sie sich ca. zweimal jährlich, um aktuelle Fragen zu besprechen und sich auszutauschen. Für die Administration ihrer Angebote im Bereich Religionspädagogik profitierte eine wachsende Zahl von Kirchgemeinden von der Einführung der webbasierten Anwendung «untipunkt». Als organisatorische Hilfe zur Gastfreundlichkeit in Kirchgemeindehäusern wurden von der Fachberatung Kirchgemeindesekretariate verschiedene Tools für Raumreservationen evaluiert und zahlrei-

che Abklärungen in Kirchgemeinden getroffen.

Startschuss für E-Government Im Sommer 2013 entschied der Kirchenrat, den Einstieg ins E-Government zu wagen. Das Ziel von E-Government besteht darin, die Verwaltungstätigkeit durch Einsatz von webbasierten Informationstechnologien möglichst effizient und dienstleistungsorientiert zu gestalten. Im Vordergrund steht dabei u. a. der Behördenverkehr mit den Gemeinden. Diese werden E-Government zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls nutzen können. Der Kirchenrat bewilligte ein erstes Vorprojekt, das die kirchlichen Nutzungsmöglichkeiten evaluieren und eine mehrjährige Projektplanung skizzieren soll. Ein wichtige Grundlage für den Startschuss bildete die E-Government-Strategie des Kantons Zürich.

Ökumene-CD jetzt ebenfalls modular Das 2012 entwickelte neue ökumenische Erscheinungsbild (CD) konnte den Kirchgemeinden 2013 mit einem Manual und einem grafischen Unterstützungsangebot zur Umsetzung empfohlen werden. Neu ist inbesondere der modulare Aufbau, wie ihn bereits das LandeskircheCD verwendet: Die Kirchgemeinden haben die Möglichkeit, ihren Namen in die ökumenische Wortmarke einzusetzen. Ziel des neuen Erscheinungsbildes ist es, in der gemeinsamen Kommunikation beider Kirchen einheitlich aufzutreten, den Absender klar zu kommunizieren und die Ökumene noch stärker in die Öffentlichkeit zu tragen. Auf landeskirchlicher Ebene kommt das Erscheinungsbild beispielsweise in der Medienarbeit oder bei gemeinsamen Auftritten an Messen (Hochzeitsmesse, «famexpo») zum Einsatz, wird aber auch von ökumenischen Fach- und Dienststellen genutzt.

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Kirchliche Behörden ■ Kirchensynode: Wahlen, Geschäfte, Vorstösse Seite 52 ■ Bezirkskirchenpflegen

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■ Kirchenrat

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■ Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK

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■ Rekurskommission

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Kirchensynode: Wahlen, Geschäfte, Vorstösse Sitzungen Die Kirchensynode versammelte sich zu vier Sitzungen, je am Dienstag, 12. März, 11. Juni, 17. September und 26. November. Am 25. Juni fand eine ganztägige Aussprachesynode unter dem Titel «perspektive kirche» statt.

Ersatzwahlen Im Rahmen von Ersatzwahlen wurden neu in die Kirchensynode gewählt: ■ Im Wahlkreis XIII, Pfäffikon, Elisabeth Scholl, Pfäffikon, für die verstorbene Monika Müller-Rhyner, Effretikon ■ Im Wahlkreis XII, Uster, Herbert Pachmann, Dübendorf, für die zurückgetretene Rita Famos, Uster ■ Im Wahlkreis III, Stadt Zürich, Stadtkreise 4 und 5, Manuel Amstutz, Zürich Industriequartier, für den zurückgetretenen Roland Diethelm, Zürich Aussersihl ■ Im Wahlkreis II, Stadt Zürich, Stadtkreise 3 und 9, Ulrich Lüthi, Zürich Altstetten, für die zurückgetretene Brigitte Wachsmuth, Männedorf ■ Im Wahlkreis XVII, Bülach, Dominik Zehnder, Bülach, für den zurückgetretenen Markus Kuemin, Winterthur Seen ■ Im Wahlkreis XVI, Andelfingen, Eva Ebel, Laufen am Rheinfall, für den zurückgetretenen Alfred Vogel, Marthalen ■ Im Wahlkreis XII, Uster, Theodor Heinz Zobrist, Dübendorf, für die zurückgetretene Margrit Senn, Dübendorf ■ Im Wahlkreis II, Stadt Zürich, Stadtkreise 3 und 9, Andrea Christian Saxer, Zürich St. Peter, für die zurückgetretene Erika Compagno, Zürich Friesenberg

Offene Ersatzwahl ■ Im Wahlkreis II, Stadt Zürich, Stadtkreise 3 und 9, für den zurückgetretenen Peter Waldvogel, Zürich Altstetten

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Wahlen in der Kirchensynode ■ Als Stimmenzähler Gerhard Haupt, Iglesia Evangélica Hispana, für den zurückgetretenen Alfred Vogel, Marthalen ■ Als Synodalprediger für das Jahr 2013 Pfarrer Lukas Maurer, Rüti ■ Als Mitglied der Finanzkommission Elisabeth Scholl, Pfäffikon, für die zurückgetretene Erika Compagno, Zürich Friesenberg ■ Als Mitglied der Rekurskommission Tobias Jaag, Zürich Witikon, für den zurückgetretenen Ernst Danner, Zürich Oerlikon ■ Als Mitglied der Geschäftsprüfungskommission für den Rest der Amtsdauer 2011 – 2015 Huldrych Thomann, Benglen, für den zurücktretenden Hans Peter Bachmann, Hausen a. A. ■ Als Präsident der Geschäftsprüfungskommission Hans Peter Murbach, Zürich Neumünster, für den zurücktretenden Hans Peter Bachmann, Hausen a. A.

Geschäfte Die Kirchensynode behandelte folgende Sachgeschäfte: ■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Kloster Kappel – Abrechnung Ersatz der Hotelküche ■ Antrag und Bericht der Kommission «Kirche 2019» betreffend Durchführung einer Aussprachesynode am 25. Juni 2013 unter dem Titel «perspektive kirche» ■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Teilrevision Synodalwahlverordnung ■ Jahresrechnung 2012 der Zentralkasse und der Fonds der Evangelisch-reformierten Landeskirche ■ Jahresbericht 2012 des Kirchenrates und der Landeskirchlichen Rekurskommission ■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend die Kirchliche Fachstelle bei Arbeitslosigkeit (Postulat Nr. 2011-003 von Rosmarie Egli, Dürnten, und Mitunterzeichnenden) ■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Bildungskonzept (Motion Nr. 2012-002 der vorberatenden Kommission

«Boldern – Integration des Studienbereichs in die Gesamtkirchlichen Dienste») ■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Vereinigung der Kirchgemeinden Altikon-Thalheim und Ellikon an der Thur zur Kirchgemeinde Altikon-Thalheim-Ellikon ■ Antwort des Kirchenrates auf die Interpellation von Peter Schmid, Bäretswil, und Mitunterzeichnenden betreffend «fresh expressions of church» ■ Budget der Zentralkasse für das Jahr 2014 ■ Beitragssatz an die Zentralkasse für das Jahr 2014 ■ Finanzausgleich 2014 ■ Kenntnisnahme von der Nachführung des Finanzplans ■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Revisionsstelle der Landeskirche ■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Auflösung des Ausgleichsfonds Stellennetz für Beschäftigungsprojekte und Einsetzung des Kapitals als Stiftungskapital der Stiftung Stellennetz ■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Genehmigung einer Teilrevision der Verordnung über die Ergänzungspfarrstellen ■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Teilrevision der Personalverordnung der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich ■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Zürcher Orgelsymposium 2011 (Postulat Nr. 2011-005 von Jürg Wichser, Wila) – Fristverlängerung Der Kirchenrat beantwortete in den Fragestunden vom 11. Juni, 18. September und 26. November Fragen zu folgenden Themen: ■ Budget und Rechnung für das Projekt «KirchGemeindePlus» ■ Projektbegleitende Arbeitsgruppe für «KirchGemeindePlus» ■ Theologie als Berufsperspektive angesichts drohenden Pfarrermangels ■ Kirchliches Innovationsprojekt


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■ Abstimmung zur Revision des Asylgesetzes ■ Probleme in der aktuellen Situation von Pfarrerinnen ■ «Vademecum» der Schweizerischen Bischofskonferenz für die Zusammenarbeit von römisch-katholischer Kirche und staatskirchenrechtlichen Körperschaften in der Schweiz ■ Verfahren gegen die Kirchgemeinde Zürich Industriequartier ■ Kurzstudium mit dem Ziel des Einstiegs ins Pfarramt ■ Bedeutung des akademischen Grads «p.theol.» (peritia theologiae) ■ Initiative zur Abschaffung der Kirchensteuer für juristische Personen

Parlamentarische Vorstösse Es wurden überwiesen oder entgegengenommen: ■ Postulat von Theddy Probst, Wildberg, betreffend Verhältnis der Landeskirche zu den nicht deutschsprachigen evangelischen Kirchen im Kanton Zürich ■ Postulat von Huldrych Thomann, Benglen, betreffend das Projekt «KGplus» ■ Postulat von Hannes Aeppli, Oberwinterthur, und Mitunterzeichnenden betreffend nachhaltige Kapitalsicherung Nicht überwiesene Vorstösse: ■ Postulat von Dominic Schelling, Zürich Höngg, betreffend Mitgliedschaft von Pfarrerinnen und Pfarrern in der Kirchensynode

Übersicht über die Überweisungen der Kirchensynode an den Kirchenrat § 60 Abs. 1 der Geschäftsordnung der Kirchensynode: «Die hängigen Motionen und Postulate werden im Anhang des Jahresberichtes des Kirchenrates aufgeführt mit einem Vermerk über den Stand des Geschäfts.» ■ Nr. 2011-005 6. Dezember 2011 (Postulat Jürg Wichser, Wila) Der Kirchenrat wird eingeladen, die Re-

solution des Orgelsymposiums zu prüfen und vor allem die darin enthaltenen Anstösse auf ihre Umsetzung in die Praxis hin zu überdenken und der Kirchensynode Bericht zu erstatten, welche Konsequenzen er für die Förderung der Sache der Orgel, insbesondere des Organistennachwuchses und der Wahrnehmung inund ausserhalb der Kirche sieht. Die Frist zur Beantwortung wurde bis Ende März 2014 verlängert. Antrag und Bericht des Kirchenrates liegen der Synodeversammlung vom 10. Juni 2014 vor. ■ Nr. 2011-007 6. Dezember 2011 (Postulat Roland Peter, Winterthur Stadt, und Mitunterzeichnende) Der Kirchenrat wird eingeladen zu überprüfen, wie gross der Mehrwert einer Einführung des Umweltmanagement-Systems «Grüner Güggel» für die Landeskirche ist. Die Frist zur Beantwortung lief bis Ende Dezember 2013. Antrag und Bericht des Kirchenrates lagen der Synodeversammlung vom 26. November 2013 vor. Das Geschäft konnte noch nicht behandelt werden und wurde auf die Synodeversammlung vom 25. März 2014 verschoben. ■ Nr. 2012-008 12. Juni 2012 (Postulat Rita Famos, Uster) Der Kirchenrat wird gebeten zu prüfen, ob und wie in der Landeskirche ein Schwerpunkt «Palliative Care» geschaffen werden soll. Innerhalb dieses Schwerpunkts wird sichergestellt, dass die Kirche Weiterbildungsangebote für Freiwillige im Bereich Sterbebegleitung anbietet, Kirchgemeinden im Aufbau von Freiwilligenteams für Sterbebegleitung unterstützt werden und dass Gemeindepfarrer/innen und insbesondere Pfarrer/ innen in der Spezialseelsorge in Heimen und Spitälern unterstützt werden, professionelle Partner/innen in der Umsetzung der «Nationalen Strategie Palliative Care» zu sein. Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende

März 2014. Antrag und Bericht des Kirchenrates liegen der Synodeversammlung vom 25. März 2014 vor. ■ Nr. 2013-007 12. März 2013 (Postulat von Theddy Probst, Wildberg) Der Kirchenrat wird eingeladen, zu prüfen, wie das Verhältnis der Landeskirche zu den nicht deutschsprachigen evangelischen Kirchen im Kanton Zürich in Zukunft geregelt werden soll und welche finanziellen Leistungen die Landeskirche für diese Kirchen weiterhin erbringen will. Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende März 2015. ■ Nr. 2013-004 12. März 2013 (Postulat Huldrych Thomann, Benglen) Der Kirchenrat wird eingeladen zu prüfen, ob er bei der Strukturreform Kirchgemeinde plus auf eine schematische Festlegung der «richtigen» Grösse einer Kirchgemeinde und auf die fixe Vorstellung von einer «richtigen» Anzahl der Zürcher Kirchgemeinden verzichten könnte. Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende März 2015. ■ Nr. 2013-012 26. November 2013 (Postulat Hannes Aeppli, Oberwinterthur, und Mitunterzeichnende) Der Kirchenrat wird eingeladen zu prüfen, ob und wie 1. Liegenschaften und weitere Vermögenswerte der Kirchgemeinden in einem kantonalen Gesamtkonzept mit ethisch verantwortbarer Rendite bewirtschaftet werden können. 2. die Kirchgemeinden bei der Umsetzung unterstützt werden können. 3. die Idee einer Überführung der Liegenschaften / Vermögenswerte in eine geeignete Trägerschaft (z. B. Stiftung) voranzutreiben ist. Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende November 2015.

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Bezirkskirchenpflegen Auch die Bezirkskirchenpflegen beschäftigten sich im Berichtsjahr mit KirchGemeindePlus. Nachdem für die Mitglieder der Bezirkskirchenpflegen die Möglichkeit bestanden hatte, an den Regionalkonferenzen zu diesem Projekt teilzunehmen, bildete es einen Schwerpunkt der BKP-Tagung von Mitte August im Kloster Kappel. Intensiv wurde dabei die Rolle der Bezirkskirchenpflegen im Rahmen von KirchGemeindePlus erörtert. Verschiedene Bezirkskirchenpflegen organisierten in der zweiten Jahreshälfte – teilweise in Zusammenarbeit mit den Kirchgemeinden im Bezirk – Bezirkskonferenzen zu KirchGemeindePlus und boten so den Kirchenpflegen eine Plattform für Aussprache und Meinungsbildung. Die Bezirkskirchenpflegen übernahmen auf diese Weise die Funktion von Animatorinnen im Blick auf die regionale Arbeit. Gespräche untereinander ermöglichten es den Kirchgemeinden, die Sicht auf die je eigene Gemeinde zu erweitern. Zudem liessen sich die Kirchgemeinden für die politische Dimension von regionalen Formen der Zusammenarbeit sensibilisieren. Während des ganzen Berichtsjahres waren die Bezirkskirchenpflegen sodann gefordert, die ihnen seit Mitte 2011 neu obliegenden Aufgaben im Bereich der Gemeindevisitation wahrzunehmen. Sie führten in zahlreichen Kirchgemeinden erstmals die «grosse» Visitation durch, d. h. die Visitation der behördlichen Tätigkeit, der Kirchgemeindeverwaltung, des Gemeindehaushalts und des Rechnungswesens sowie des Kirchgemeindeund des Pfarrarchivs und der kirchlichen Register. Diese Visitationen und die Prüfung der Jahresrechnungen der Kirchgemeinden zeigten fast durchwegs erfreuliche Ergebnisse. Nur vereinzelt waren seitens der Kirchgemeinden Nachbesserungen erforderlich oder sah sich eine Bezirkskirchenpflege veranlasst, Auflagen und Bedingungen zu formulieren.

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Es zeigt sich, dass die Bezirkskirchenpflegen in der Lage sind, ihren Aufsichtsund Visitationsauftrag nicht nur in den Handlungsfeldern Verkündigung und Gottesdienst, Diakonie und Seelsorge sowie Bildung und Spiritualität, sondern auch im Handlungsfeld Gemeindeaufbau und Leitung zu erfüllen. Dies gilt es hervorzuheben, sind die Bezirkskirchenpflegen doch als Milizbehörden organisiert und verfügen sie über keinen besoldeten Mitarbeiterstab. Mit der Vermehrung der Aufgaben wuchs allerdings auch die Belastung der Mitglieder der Bezirkskirchenpflegen, insbesondere der Präsidien. Betroffen sind davon sowohl die zeitliche Beanspruchung als auch die Inanspruchnahme durch administrative Arbeiten. Diese Entwicklung ist auch weiterhin im Auge zu behalten, damit rechtzeitig Massnahmen getroffen werden können. Im Blick auf die Gesamterneuerungswahlen der Bezirkskirchenpflegen im Jahr 2015 muss es attraktiv bleiben, in einer Bezirkskirchenpflege mitzuarbeiten. Mit zu dieser Belastung bei trug in einzelnen Bezirken die Bearbeitung von Rekursen und Aufsichtsbeschwerden. So hatte die Bezirkskirchenpflege Zürich im Berichtsjahr 29 Rekurse zu bearbeiten und zu entscheiden. Während diese Bezirkskirchenpflege die hierfür erforderlichen fachlichen und personellen Ressourcen selber stellen konnten, waren fast alle anderen Bezirkskirchenpflegen bei der Behandlung von Rekursen und Beschwerden in erheblichem Umfang auf rechtliche Unterstützung angewiesen.

kungsstätte jeweils auch eine Vertretung des Kirchenrates dabei. Landeskirche, Pfarramt und Kirchgemeinde haben sich in den letzten Jahrzehnten enorm verändert. Was für Soziologen ein abstrakter Prozess ist, haben einzelne Menschen in ihrem Berufs- und Lebensvollzug hautnah miterlebt. Diese Erfahrung gilt es auch über die Pensionierung hinaus fruchtbar zu machen. Das alljährliche Emeritiertentreffen, das 2013 durch ein Referat des Beauftragten für das Reformationsjubiläum bereichert wurde, ist dafür mindestens ein Zeichen. Die Personalentwicklung ist eine strategische Aufgabe der Landeskirche, und zugleich müssen die einzelnen Mitarbeitenden im Blick sein, was auf allen Ebenen eine enge Zusammenarbeit erfordert. Sie endet nicht mit der Pensionierung und beginnt lange, bevor jemand einen kirchlichen Beruf ergreift. Die Landeskirche unternimmt deshalb zusammen mit anderen Institutionen Anstrengungen, um Menschen für die Behördenarbeit, die Sozialdiakonie, die Kirchenmusik, die Arbeit im Dienst an Gebäuden und Verwaltung und für das Pfarramt zu gewinnen, ob sie nun mit dem Berufsleben erst beginnen, wieder oder quer einsteigen. Ein kirchlicher Beruf ist eng mit «Leben und Glauben» verbunden, so dass die vielfältigsten Erfahrungen eingebracht werden können. Wenn dann Menschen in einem Gottesdienst zum Dienst am Wort Gottes und an der Gemeinde ordiniert oder beauftragt werden, so ist die ganze Landeskirche zum Feiern eingeladen.

Beziehungen zu Staat und Kirchen

Kirchenrat Personalentwicklung als langfristige Aufgabe Wenn eine Pfarrerin oder ein Pfarrer nach 30 bis fast 40 Jahren verabschiedet wird, so ist das für die Landeskirche ein besonderes Ereignis. Deshalb ist neben der Kirchgemeinde als der letzten Wir-

Die Römisch-katholische Körperschaft beging 2013 das 50-Jahr-Jubiläum ihrer öffentlich-rechtlichen Anerkennung im Kanton Zürich. Zeitgleich wurde vor 50 Jahren die Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich – neben den zuvor schon bestehenden Kirchgemeinden – als öffentlich-rechtliche Körperschaft eingerichtet. In diesen 50 Jahren hat sich das Verhältnis zwischen den


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beiden Kirchen, dazu in ihrer Mitte noch die kleine christkatholische Kirchgemeinde, stetig verbessert, so dass die Ökumene heute an den meisten Orten auf erspriessliche Weise gelebt wird. In diesen 50 Jahren haben die Katholiken an Zahl stetig zu- und die Reformierten abgenommen. Der gemeinsame Anteil an der Gesamtbevölkerung nimmt ebenfalls ab, während orthodoxe Christen und Muslime vor allem durch Einwanderung ebenso zunehmen wie auch freikirchliche Gemeinden. Durch diese Entwicklung hat sich die kirchliche und religiöse Landschaft stark verändert. Sie ist pluraler, multireligiöser und zugleich konfessionsloser geworden. Es liegt nahe, dass im Zuge dieser Entwicklung auch das Verhältnis der Kirchen zum Zürcher Staat der veränderten Situation schrittweise angepasst wurde, zuletzt mit der neuen Kantonsverfassung von 2005 und den zugehörigen Gesetzen. Das Zürcher Volk hat weder eine radikale Trennung vom Staat (1995) noch eine rasche Anerkennung weiterer als der während Jahrhunderten im Kanton ansässigen Religionsgemeinschaften durch den Staat (2003) gutgeheissen, mit Ausnahme der Anerkennung zweier jüdischer Gemeinden durch die neue Kantonsverfassung. Die Entwicklung eines vertrauensvollen Verhältnisses braucht Zeit, zugleich muss sie aber stattfinden können. So ist es grundsätzlich zu begrüssen, wenn durch Abstimmungen oder Debatten im Kantonsrat regelmässig über das Verhältnis der Öffentlichkeit zur Religion nachgedacht wird. Dabei ist zu wünschen, dass einerseits der Staat ein verlässlicher Partner bleibt und andererseits die notwendigen inneren Veränderungen der Religionsgemeinschaften auch angegangen werden. Für die Landeskirche bedeutet das eine strukturelle Anpassung an die seit 50 Jahren rückläufige Mitgliederentwicklung. Im Hinblick auf das geplante Asylzentrum des Bundes in Zürich-Altstetten hat sich der Interreligiöse Runde Tisch im

Kanton Zürich mit einem Brief an den Direktor des Bundesamtes für Migration gewandt. Das Bundesamt wird darin gebeten, im geplanten Zentrum einen interreligiösen «Raum der Stille» ein- und die Seelsorge verstärkt interreligiös auszurichten. Der Dachverband der muslimischen Gemeinden ist bereit, Mitverantwortung zu übernehmen und bei der Seelsorge aktiv mitzuwirken. Räume der Stille und interreligiös verantwortete Seelsorge gibt es auch in den bestehenden Asylzentren. Bei beiden Anliegen geht es darum, Erfahrungen zu sammeln. Das Bundesamt für Migration hat dafür Offenheit signalisiert. Die konkrete Umsetzung ist aber noch offen. Probleme bestehen insbesondere im Bereich der Finanzierung.

Beziehungen zu Organisationen Aus der Kirche heraus oder neben der Kirche ist eine grosse Vielfalt von Bewegungen und Organisationen entstanden. Landeskirche und Kirchgemeinden sind mit ihnen durch persönliche Beziehungen und inhaltliche Unterstützung verbunden, aber auch über Beiträge und Kollekten. Dem Kirchenrat werden viele Gesuche eingereicht, die er längst nicht alle gutheissen kann. Trotzdem werden auf diese Weise die vielfältigen Beziehungen sichtbar, die dann etwa auch in Grussworten ausgedrückt werden können. Der Kirchenratspräsident war zum Beispiel Gast am Jubiläum «100 Jahre Cevi-Militär-Service» und an der Einweihung des Zürcher Jakobswegs von Schaffhausen nach Rheinau; er feierte 50 Jahre Frauenordination, besuchte die Genfer Kirche, wo er sich über die grossen finanziellen und inhaltlichen Herausforderungen unterrichten liess; er war an der Mitgliederversammlung des Verbands des Personals Zürcherischer Evangelisch-reformierter Kirchgemeindeverwaltungen; er eröffnete das Amtsjahr von Kantons- und Regierungsrat, predigte am Zunftgottesdienst zum 1. Advent, begrüsste das Landeskirchenforum zu seiner Sommertagung in Zürich, vertrat die Landeskirche im

Verwaltungsrat des Theologischen Verlags Zürich und pflanzte Anfang 2014 für die Zürcher Kirche einen Apfelbaum im Luthergarten in Wittenberg.

Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK Gemeinsames Erscheinungsbild? Im Blick auf das Reformationsjubiläum reichte die Waadtländer Kirche an der Sommer-Abgeordnetenversammlung (AV) in Filzbach eine Motion zur Schaffung eines gesamtschweizerischen gemeinsamen Erscheinungsbildes ein. Der Vorstoss wurde schliesslich als Postulat überwiesen und auch im Blick auf den hängigen AV-Auftrag zur «Bündelung der kirchlichen Kommunikation Schweiz» als sinnvoll erachtet. Es wurde jedoch auch darauf hingewiesen, dass ein solches Projekt nur im Verbund mit dem Verfassungsprozess eine Chance habe.

Fragen zur HEKS-Strategie Der Zürcher Kirchenrat stellte dem Rat SEK in einer Interpellation eine Reihe von Fragen zur Strategie des Hilfswerks der Evangelischen Kirchen Schweiz HEKS. Dem Kirchenrat ging es u. a. um die Relevanz der christlichen Wurzeln des HEKS und um dessen Engagement für verfolgte Christinnen und Christen. Die Antwort des Rates und die anschliessende Diskussion ergaben, dass die HEKS-Strategie unterschiedlich kritisch gesehen werden kann und dass insbesondere das Verhältnis der «christlichen Wurzeln» zu den allgemeinen Menschenrechten einer vertiefteren Klärung bedürfte.

Resolution für bedrohte Christen Im Blick auf die in einer ganzen Reihe von Ländern bedrohten Christinnen und Christen verabschiedete die AV eine Resolution. Darin ruft sie den Bundesrat

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insbesondere auf, die «Diskriminierung, Ausgrenzung und Bedrohung von Christen gegenüber den politisch Verantwortlichen weiterhin deutlich anzusprechen» und die «Gewissens-, Meinungs-, Versammlungs- und Religionsfreiheit sowie die Rechtssicherheit auch für Christen nachdrücklich einzufordern». Zudem sei «die Beobachtung und Beurteilung der Lage der christlichen Kirchen als fester Bestandteil der aussenpolitischen Agenda der Schweiz zu etablieren».

Anerkennung der Taufe Die AV ermächtigte den Rat, die Erklärung zur gegenseitigen Anerkennung der Taufe der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz AGCK zu unterzeichnen. Die Taufanerkennung zwischen den Schweizer Landeskirchen ist zwar bereits 40 Jahre alt, mit diesem neuerlichen Schritt wird sie nun aber auf weitere Mitgliedkirchen der AGCK ausgedehnt, insbesondere auf die orthodoxen Kirchen und die anglikanische Gemeinschaft sowie auf die lutherische und die methodistische Kirche. Gemäss AGCK-Präsidentin Rita Famos ist dies «ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur sichtbaren Einheit der Kirche».

Revision der Verfassung des SEK Im Sommer 2013 gab der SEK den Entwurf für eine neue Verfassung in die Vernehmlassung. Der Zürcher Kirchenrat teilt in seiner Stellungnahme die Auffassung, «dass der Kirchenbund gestärkt werden soll, indem dieser erkennbarer, verbindlicher und kirchlicher wird. Er soll für die Mitgliedskirchen wie auch für die Gesellschaft an Bedeutung gewinnen.» Unbestritten ist für den Kirchenrat auch, «dass die evangelisch-reformierten Kirchen in der Schweiz näher zusammenrücken müssen, um der aktuell sinkenden gesellschaftlichen und zahlenmässigen Bedeutung und den künftig schwindenden personellen und finanziellen Mitteln etwas entgegensetzen zu können». Dabei stellt sich für den Kirchenrat die grundsätzliche Frage, ob eine Stärkung

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der kirchlichen Gemeinschaft eher als Modell «Bundesstaat», wie es der Verfassungsentwurf vorschlägt, oder als «Staatenbund» organisiert werden soll. Da die schweizerische reformierte Ekklesiologie keine Bundesebene vorsieht und die Basis der kirchlichen Gemeinschaft letztlich die kantonal verfassten öffentlich-rechtlichen Kirchen sind, ist als Organisationsform einer evangelischen Kirche in der Schweiz für den Zürcher Kirchenrat nur die Form eines «Staatenbundes» vorstellbar. Der Kirchenrat erachtet es jedoch als sinnvoll, dass auch die Schweizerische Ebene über eine Synode verfügt. Eine solche Bundessynode könne aber die kantonal verfassten Kirchen, von denen sie getragen wird, nicht überstimmen, sondern nur einladen, die gemeinsam gefassten Beschlüsse in eigener Kompetenz umzusetzen. Der Zürcher Kirchenrat sah im vorgelegten Verfassungsentwurf einige wesentliche Anliegen aufgenommen, darunter insbesondere eine veränderte Form der Stimmengewichtung: Die Zürcher Kirche sieht sich untervertreten, sowohl was ihre Mitgliederzahl als auch ihre finanzielle Verantwortung betrifft. Die vorgeschlagenen Lösungen überzeugten den Kirchenrat aber sowohl insgesamt als auch im Einzelnen nicht.

Neue Zürcher Vertretungen Die Herbst-AV in Bern wählte Grossmünster-Pfarrer Christoph Sigrist für die Amtsdauer 2014 – 2017 in den Stiftungsrat des HEKS sowie Urs Woodtli Stebler für den Rest der Amtsdauer 2011 – 2014 in den Stiftungsrat der fodia – Stiftung zur Förderung der Gemeindediakonie im Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund.

Rekurskommission Präsident: Dr. Markus Zingg Die 2. Abteilung der Landeskirchlichen Rekurskommission wies einen aus dem Vorjahr pendenten Rekurs ab. Er betraf die Abstimmung einer Kirchgemeinde über einen Standort für Mobilfunkantennen in einem denkmalgeschützten Kirchturm. Im Berichtsjahr ging ein weiterer Rekurs ein betreffend den gleichen AntennenStandort. Dieser Rekurs wurde ebenfalls abgewiesen. Die 1. Abteilung der Landeskirchlichen Rekurskommission hatte sich mit einem eigenen Rekursentscheid vom 12. Dezember 2012 zu befassen, in welchem sie den Rekurs einer Kirchgemeinde betreffend deren Zentralkassenbeitrag an die Landeskirche gutgeheissen hatte. Hiergegen erhob der Kirchenrat Beschwerde in öffentlichrechtlichen Angelegenheiten beim Bundesgericht. Die Rekurskommission erstattete eine Vernehmlassung. Mit Urteil vom 25. November 2013 wies das Bundesgericht die Beschwerde ab, sodass der Rekursentscheid in Rechtskraft getreten ist. Bei der 1. Abteilung gingen im Berichtsjahr vier Rekurse ein gegen mehrere (zeitlich gestaffelte) aufsichtsrechtliche Anordnungen des Kirchenrates gegen eine Kirchenpflege, insbesondere gegen deren superprovisorische und darauf folgende provisorische Einstellung im Amt und gegen die Einsetzung eines Sachwalters mit umfassenden Vollmachten. Das erste Rekursverfahren wurde bis auf Weiteres sistiert. Zwei Rekursverfahren wurden vereinigt und – betreffend die superprovisorische Einstellung des Kirchenpflegepräsidenten im Amt – bis zum Ausgang des diesbezüglichen Strafverfahrens sistiert. Bei allen Rekursverfahren ist der Schriftenwechsel noch nicht abgeschlossen.


Statistische Angaben

Statistische Angaben Mitgliedschaft 2013

Evangelisch-reformierte Wohnbevölkerung Bezirk Affoltern Andelfingen Bülach Dielsdorf Dietikon Hinwil Horgen Meilen Pfäffikon Uster Winterthur Zürich Kanton Zürich 1)

31.12.2012 19 030 17 131 44 666 28 307 20 850 35 236 38 814 37 964 25 166 41 484 61 974 90 980 461 602

31.12.20131) 18 890 17 017 44 139 27 882 20 471 34 922 38 233 37 390 24 890 41 000 61 431 89 487 455 752

Konfessionelle Zusammensetzung im Kanton Zürich per 31. Dezember 2013:

Austritte

Römisch-katholisch

27,51%

Andere Konfessionen / Religionen und Konfessionslose

0,13%

40,31%

Damit gehören 59,69% der Wohnbevölkerung des Kantons Zürich einer der drei öffentlich-rechtlich anerkannten Kirchen an.

Eintritte

Austritte zu (bzw. Übertritte aus) anderen Konfessionen bzw. religiösen Gemeinschaften: Anglikanische Kirche 0 Evangelisch-lutherische Gemeinde 0 Evangelisch-methodistische Kirche 0 Freikirchen 5 Griechisch-orthodoxe Kirche 0 Israelitische Cultusgemeinde 1 Neuapostolische Gemeinde 0 Römisch-katholische Kirche 1 Andere Religionen 0 Konfessionslosigkeit 2

0 20 3 25 1 0 5 154 10 170

Aus anderen Gründen Weltanschauung Finanzen Politik Keine Beziehung zur Kirche Keine Begründung haben angegeben Auswanderung / Einwanderung Total 2013 Total 2012

1 0 0 3 55 0 447 397

10 8 4 9 3979 0 4019 4357

32,05%

Christkatholisch

2013: provisorische Zahlen gemäss Angaben des Statistischen Amtes des Kantons Zürich

Austritte und Eintritte

Evangelisch-reformiert

Rückgang der evangelisch-reformierten Wohnbevölkerung 2010: 2011: 2012: 2013:

3860 5617 5751 5850

Der Mitgliederrückgang geht zu rund 2/3 auf Austritte und zu 1/3 auf demografische Veränderungen (Wanderverluste, Todesfälle) zurück.

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Statistische Angaben

Kirchliche Handlungen 2013 Taufen, Segnungen, Konfirmationen, Trauungen und Bestattungen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare

30 38

3486 3450

740 925

300 371

49 55

2 3

5347 5427

148 155 251 168 109 208 253 269 182 275 393 507

1 0 1 6 1 3 0 0 2 0 1 14

0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0

1 0 1 6 1 3 0 0 3 0 1 14

159 208 364 283 118 320 328 333 235 327 526 285

(Stand 1. März 2014) Frauen

Diakonie

1)

% 63 48

Total 100 % 369 87

Dekanat

Dekane / Dekaninnen Dekanat Vize

1 4

9 31

10 9

91 69

11 13

165

66

85

34

250

38

31

85

69

121

1 3 33 73 715 1 100

14 25 40 41 57 20 61

6 9 50 107 529 4 64

86 75 60 59 43 80 39

7 12 83 180 1244 5 164

Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone

Kirchenrat Bezirkskirchenpflegen

Präsidien Mitglieder Präsidien Mitglieder Abteilungsleitung Mitarbeitende

inkl. 3 Lernende, ohne Pfarrerinnen und Pfarrer in Institutionen

58

Männer

Gemeindepfarramt Pfarramt in Institution

Kirchenpflegen Gesamtkirchliche Dienste1)

Total 233 42

Pfarrerinnen und Pfarrer

Kirchensynode Kirchliche Behörden

% 37 52

Total 136 45

Total

Interrel.

1 3

Total

29 35

Total

37 2918 29 3020

Erwachsene

192 150 473 249 278 396 517 474 226 381 648 1363

Kinder

0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 1 0

Total

0 7 3 1 0 2 11 5 1 4 5 10

Erwachsene

10 11 14 18 11 31 45 46 32 18 30 34

1 0 0 0 0 3 1 1 0 1 12 18

Anteil Frauen und Männer in Ämtern und Diensten

Pfarramt

Bestattungen

19 51 59 39 23 72 81 97 66 47 81 105

147 155 251 168 109 205 252 268 182 274 381 489 2881 2991

Trauungen

Interkonf.

2013 2012

Konfirmationen

Kinder Bezirk: Affoltern Andelfingen Bülach Dielsdorf Dietikon Hinwil Horgen Meilen Pfäffikon Uster Winterthur Zürich

Segnungen

Total

Taufen


Statistische Angaben

Gesamtkirchliche Dienste Stellen und Mitarbeitende inkl. Pfarrämter in Institutionen und Erwerbslosenarbeit (Stand 1. März 2014) Aufstellung nach Funktionen Kirchenrat Gesamtbehörde Präsidialressort (Gottesdienst / Musik, Kommunikation, a+w Pfarrschaft) Kirchenratsschreiber (Kanzlei- und Rechtsdienst, Personaldienst 1), Personalentwicklung) Finanzen, Zentrale Dienste, Beiträge 2) Gemeindeentwicklung 3) Katechetik 4) Bildung Diakonie5) Seelsorge 6) Total Personenbereinigt 1) inkl. 3 Lernende à 100% 2) inkl. Pfarramt Kloster Kappel 3) inkl. Bahnhofkirche, Flughafenpfarramt und Pilgerzentrum St. Jakob 4) inkl. Heilpädagogisches Pfarramt Zürich 5) neu inkl. DFA 6) inkl. Stellennetz und Kantonale Pfarrämter in Institutionen

Stellen

Anzahl an Stellen

Anzahl Vollzeitpensen

2.80 21.71

1.7% 13.0%

1 7

7 29

17.40 8.65 11.20 13.56 12.40 13.31 65.33

10.5% 5.2% 6.7% 8.1% 7.5% 8.0% 39.3%

13 5 5 5 5 0 9

22 11 15 25 17 21 113

166.36

100.0%

50

260 256

Gemeindeeigene Pfarrstellen

Total

Ergänzungspfarrstellen

Aufstellung nach Bezirken (179 Kirchgemeinden) Zürich Eglise évangélique réformée zurichoise de langue française Chiesa Evangelica di Lingua Italiana Dietikon Affoltern Horgen Meilen Hinwil Uster Pfäffikon Winterthur Iglesia Evangélica Hispana Andelfingen Bülach Dielsdorf

Ordentliche Pfarrstellen

Gemeindepfarrstellen und Ergänzungspfarrstellen (Stand 31. 12. 2013)

Gemeinden

Pfarrschaft

Anzahl Mitarbeitende

33 1 1 7 13 12 11 11 10 12 24 1 15 13 15

45 0.7 0.6 10 12.6 18.5 17 17.7 18 13.3 32.2 0.6 12.9 20.8 16

11.6 0.8 0.4 2.7 1 3.7 3.7 2.3 4.1 2.3 6.1 0.15 1.5 3.6 1.8

0.8 – – 0.6 – 3.37 5.9 0.1 0.8 0.2 0.3 – – 1.1 –

179

235.9 1)

45.75 2)

13.17 3)

1)

= 246 ordentliche Pfarrstellen (211 zu 100%, 10 zu 80%, 19 zu 70%, 6 zu 60%) = 77 Ergänzungspfarrstellen (11 zu 100%, 11 zu 80%, 6 zu 70%, 5 zu 60%, 29 zu 50%, 1 zu 40%, 11 zu 30%, 2 zu 20%, 1 zu 15%) 3) = 35 gemeindeeigene Pfarrstellen (3 zu 100%, 10 zu 50%, 1 zu 40%, 1 zu 36.67%, 8 zu 30%, 8 zu 20%, 4 zu 10%) 2)

59


Bilanz der Zentralkasse per 31. Dezember 2013

Position Kasse Postcheck Banken

Berichtsjahr 20’480 1’448’298 16’115’159 17’583’937 7’523’679 7’523’679 1’291’310 629’102 1’920’412 15’224 422’167 243’116 680’507 112’761 112’761 2’120’610 2’120’610

Vorjahr 28’522 1’066’980 15’610’778 16’706’281 7’148’326 7’148’326 600’302 0 600’302 11’663 538’447 96’307 646’416 170’672 170’672 901’791 901’791

Abweichung – 8’043 381’318 504’381 877’656 375’353 375’353 691’008 629’102 1’320’111 3’561 – 116’280 146’810 34’091 – 57’911 – 57’911 1’218’819 1’218’819

Finanzanlagen

29’941’907 4 12’017’645 12’017’649 6 382’750 382’756

26’173’788 123’178 5’533’139 5’656’316 6 423’250 423’256

3’768’118 – 123’174 6’484’506 6’361’332 0 – 40’500 – 40’500

Anlagevermögen

12’400’405

6’079’572

6’320’832

42’342’311 – 3’761’927 – 509’159 – 605’519 – 523’218 – 5’399’823 – 11’940’980 – 11’940’980 – 2’252’556 – 2’252’556 – 19’593’359 – 17’061’570 – 525’851 – 17’587’421 – 17’587’421

32’253’361 – 2’145’999 – 266’585 – 326’868 – 730’692 – 3’470’144 – 13’270’792 – 13’270’792 – 2’402’843 – 2’402’843 – 19’143’779 – 11’876’714 – 1’232’868 – 13’109’582 – 13’109’582

10’088’951 – 1’615’928 – 242’574 – 278’652 207’474 – 1’929’679 1’329’811 1’329’811 150’287 150’287 – 449’581 – 5’184’856 707’016 – 4’477’839 – 4’477’839

– 5’161’531

0

– 5’161’531

– 42’342’311

– 32’253’361

– 10’088’951

Flüssige Mittel Wertschriften Wertschriften Debitoren Restanzen Zentralkassenbeitrag Forderungen aus Leistungen Verrechnungskonti Kontokorrente Übrige Forderungen Sonstige Forderungen Vorräte Kloster Kappel Vorräte Aktive Rechnungsabgrenzungen Aktive Rechnungsabgrenzungen Umlaufvermögen Mobilien Immobilien Sachanlagen Beteiligungen Darlehen

Aktiven Kreditoren Kontokorrente Kurzfristige Rückstellungen Passive Rechnungsabgrenzungen Kurzfristige Verbindlichkeiten Langfristige Rückstellungen Langfristige Verbindlichkeiten Fonds mit einschränkender Zweckbindung Fonds mit einschränkender Zweckbindung Fremdkapital Freies Kapital Freie Fonds Organisationskapital Eigenkapital

Jahresergebnis Passiven

Die ausführliche Jahresrechnung mit Kommentaren kann eingesehen werden unter: www.zh.ref.ch

60


Erfolgsrechnung 2013 der Zentralkasse

Beiträge der Kirchgemeinden Staatsbeiträge Weitere Beiträge Erlöse und Rückerstattungen Total Ertrag Personalaufwand Sachaufwand Beiträge Abschreibungen Total Aufwand Interne Verrechnungen – Aufwand Interne Verrechnungen – Ertrag Betriebsergebnis Vermögenserträge Finanzaufwand Nicht realisierter Wertschriftenerfolg Ordentliches Ergebnis Ausserordentlicher Aufwand Ausserordentlicher Ertrag Aufwand- (+) / Ertragsüberschuss (–)

Rechnung 2013

Budget 2013

– 66’917’606 – 27’895’000 – 89’953 – 14’285’713 – 109’188’273 84’724’121 7’960’435 11’134’996 624’692 104’444’243 118’254’966 – 118’254’966

– 66’918’000 – 27’845’000 – 62’700 – 12’392’300 – 107’218’000 86’362’900 8’919’300 10’613’100 1’057’200 106’952’500 121’770’900 – 121’770’900

– 4’744’030 – 513’804 45’741 – 209’890 – 5’421’983 773’973 – 513’520 – 5’161’531

– 265’500 – 380’500 26’100 0 – 619’900 0 0 – 619’900

Abweichung absolut 394 – 50’000

Abweichung in % 0 0

Rechnung 2012

– 1’893’413 – 1’970’273 – 1’638’779 – 958’865 521’896 – 432’508 – 2’508’257 – 3’515’934 3’515’934

15 2 –2 – 11 5 – 41 –2 –3 –3

– 62’518’685 – 31’245’000 – 74’176 – 12’673’262 – 106’511’122 83’013’034 7’627’498 11’021’928 1’203’136 102’865’597 116’340’890 – 116’340’890

– 4’478’530 – 133’304 19’641 – 209’890 – 4’802’083 773’973 – 513’520 – 4’541’631

1’687 35 75 100 775 100 100 733

– 3’645’526 – 449’402 226’829 – 429’230 – 4’297’328 10’210’367 – 2’098’531 3’814’508

61


Kollektenerträge 2013 Vom Kirchenrat angeordnete Kollekten und Sammlungen Kollekte Menschenrechte Jugendkollekte Zwinglifonds Evangelische Schulen Pfingstkollekte Reformationskollekte Bibelkollekte Kirche weltweit Fonds für Frauenarbeit

2013 57’744 108’187 86’471 51’833 65’605 79’262 55’933 40’274 45’883

2012 50’205 94’693 66’707 49’979 48’232 74’162 55’562 46’147 46’243

+/–% + 15.0 + 14.2 – 2.5 + 3.7 + 36.0 + 6.8 + 0.7 – 12.7 – 0.8

Total

591’192

573’930

+ 3.0

Bettagskollekte

182’077

161’852

+ 12.5

Total ohne Werke

773’269

735’782

+ 5.1

Brot für alle mission 21 HEKS

3’061’658 2’000’257 7’322’639

3’212’196 1’924’057 6’855’794

– 4.8 + 3.9 + 6.8

Total Werke

12’384’554

11’992’047

+ 3.2

Gesamttotal

13’157’823

12’727’829

+ 3.3

Der Kirchenrat dankt den Kirchenpflegen, Pfarrerinnen, Pfarrern und allen kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür, dass sie die Aufrufe zu gemeinsamem Handeln aufnehmen und die Sammlungen tatkräftig unterstützen. Der Kirchenrat dankt der reformierten Bevölkerung unseres Kantons für ihre Spendenbereitschaft.

Übersicht über die Beiträge der Landeskirche In den neun thematischen Kollekten sammelte die Landeskirche über die Kirchgemeinden 2013 einen Betrag von 591’192 Franken. Dies entspricht einer Steigerung von 3 Prozent. Für die Bettagskollekte konnten 182’077 Franken gesammelt werden. Diese Kollekte war für «Brot für alle» bestimmt. Damit wurden Projekte für «Faire Finanzbeziehungen» gefördert. Die Vorjahreskollekte kam «edu.unterstrass» zu als Finanzierungshilfe für den Ergänzungsbau auf der Nordseite des Areals. Die Hilfswerke Brot für alle, mission 21 und HEKS erzielten inklusiv eigenen Sammlungen im Kanton Zürich einen Gesamtertrag von 12’384’554 Franken, entsprechend einem Zuwachs von 3.2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Kirchgemeinden sammelten in weiteren, von ihnen bestimmten Kollekten namhafte Summen für gemeinnützige Organisationen.

62


Bericht der Revisionsstelle zur Rechnung der Zentralkasse

63


Gesamtrechnung 2013 1. Einleitung Gemäss Verordnung zum Kirchengesetz (§ 12) hat die Landeskirche eine jährliche Gesamtrechnung der Kirchgemeinden und der

Zentralkasse zu erstellen. Gleichzeitig ist der Nachweis der negativen Zweckbindung (§ 27) zu erbringen.

2. Gesamtrechnung Die Gesamtrechnung muss mit den Gesamtrechnungen der Römisch-katholischen Körperschaft und der Christkatholischen Kirchgemeinde vergleichbar sein. Als Struktur der Gesamtrechnung dient deshalb die für alle Körperschaften verbindliche Struktur des Gemeindekontenplans (Kontierungsrichtlinien 2011). Die Umsetzung der einzelnen Bereiche der Rechnung der Zentralkasse (Hierarchie 2) in die Struktur der Gemeinderechnung erfolgte für den grössten Teil der Positionen nach dem nachfolgend dargestellten Schema.

Funktionsbereich 390 Gemeindeaufbau und Leitung

Die Position «Staatsbeiträge» (Kontierung 4600.9100) wurde manuell zugeordnet («940 Staatsbeitrag»). Die Zentralkassenbeiträge, die Zahlungen der finanzstarken Kirchgemeinden in den Steuerkraftabschöpfungsfonds und die Finanzausgleichsbeiträge wurden nicht in die Gesamtrechnung mit einbezogen (Weglassen des Funktionsbereiches 920 der Kirchgemeinderechnungen und Weglassen der Position 4380.9200 der Rechnung der Zentralkasse). Ebenfalls nicht in der Gesamtrechnung berücksichtigt wurden die Funktionsbereiche «995 Neutrale Aufwendungen und Erträge» sowie «999 Abschluss».

Details 390 Gemeindeaufbau und Leitung

66’547’746

390 Pfarrlöhne

12’697’219

Gemeindeaufbau und Leitung Ergebnis 391 Verkündigung und Gottesdienst

79’244’965 391 Verkündigung und Gottesdienst

17’907’717

391 Pfarrlöhne

12’697’219

Verkündigung und Gottesdienst Ergebnis 392 Diakonie und Seelsorge

30’604’936 392 Diakonie und Seelsorge

46’027’896

392 Pfarrlöhne

12’697’219

Diakonie und Seelsorge Ergebnis 393 Bildung und Spiritualität

58’725’115 393 Bildung und Spiritualität

16’444’508

393 Pfarrlöhne

12’697’219

Bildung und Spiritualität Ergebnis 394 Kultur

29’141’727 394 Kultur

Kultur Ergebnis 396 Liegenschaften VV

900 Steuern

– 159’728’581

Steuern juristischer Personen

– 52’672’904 – 208’149’790

940 Kapitaldienst

– 8’151’170

940 Staatsbeitrag

– 27’400’000 – 35’551’170

941 Buchgewinne / Buchverluste

Buchgewinn / Buchverluste Ergebnis 942 Liegenschaften FV

– 1’531’020 – 1’531’020

942 Liegenschaften FV

Liegenschaften FV Ergebnis 990 Abschreibungen

4’251’695

Steuern natürlicher Personen

Kapitaldienst Ergebnis 941 Buchgewinne / Buchverluste

30’542’061 30’542’061

Steuern Ergebnis 940 Kapitaldienst

4’924’623 4’924’623

396 Liegenschaften VV

Liegenschaften VV Ergebnis 900 Steuern

Rechnung 2013

– 1’170’174 – 1’170’174

990 Abschreibungen

24’479’524

Abschreibungen Ergebnis

24’479’524

Gesamtergebnis

11’260’797

64


3. Nachweis der negativen Zweckbindung Der Nachweis der negativen Zweckbindung erfolgt auf der Basis der Steuer- und Rechnungsdaten 2013. Es ist mit den Faktoren

Position

Herkunft der Zahlen

Faktor

0,7 und 1,0 gerechnet. Damit werden die kultischen Aufwendungen ausgewiesen.

CHF

Steuererträ ge na türlicher ersonenSteuermeldungen P /2015 2013

159’728’581

Steuererträ ge juristischer ersonen PSteuermeldungen/2015 2013

52’672’904

PfarrsaläreSozialkosten inkl. (ordentliche Stellen und Ergänzungspfarrstellen) Rechnung 2013 Faktor «kultische Tätigkeit» im Personalaufwand

51’081’411

Sachaufwand Zuschlag für ergänzende kultische Aufwendungen

0.70

35’756’988

0.10

3’575’699

1.00 Total kultische Aufwendungen Berechnung tive nega Zweckbindung

39’332’686

Bemerkungen

Saldo der Kostenstelle 2420 und der Kostenträger 100000, 200000, 300000, 400000 Faktoren zwischen 0.6 und 0.8 (Begründung zur Verordnung zum Kirchengesetz; Kirchenratsbeschluss 76 vom 6. März 2013) Faktoren zwischen 0,75 und 1,25 (BegründungVer zur ordnung zum Kirchengesetz; Kirchenra tsbeschluss 76 März vom 6. 2013)

78’665’373

81’063’208

Die Steuererträge natürlicher Personen müssen die kultischen Aufwendungen decken. Wenn das Resultat positiv ist, so ist der Nachweis der negativen Zweckbindung erbracht.

65


Bericht der Revisionsstelle zur negativen Zweckbindung

66

66




Jahresberichte weiterer Institutionen

Jahresberichte weiterer Institutionen

Zürcher Arbeitsgemeinschaft der Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone

Jacqueline Kaes Alter Kirchenweg 11 Die nachstehenden, mit der Landeskirche verbundenen 8304 Wallisellen Institutionen geben je eigene Jahresberichte heraus, die unter Tel. 044 883 36 00 der angegebenen Adresse angefordert werden können. jacqueline.kaes@zh.ref.ch Felix Känzig-Wolf Alte Landstrasse 82 8800 Thalwil Tel. 044 720 71 31 Schweizerischer EvangeLiturgie- und Gesangfelix.kaenzig@kirche-thalwil.ch lischer Kirchenbund SEK buchverein www.zag-sdm.ch Sekretariat, Sulgenauweg 26 Geschäftsstelle «KiK Züri» – Verband der Postfach, 3000 Bern 23 Hirschengraben 50 Mitarbeitenden im Bereich Tel. 031 370 25 25 8001 Zürich «Kinder in der Kirche» info@sek.ch, www.sek.ch Tel. 044 258 92 68 im Kanton Zürich christine.esser@zh.ref.ch HEKS Hilfswerk der EvangePfr. W. Schneebeli Zürichstrasse 94a Bürgschafts- und Darlehenslischen Kirchen Schweiz 8910 Affoltern am Albis genossenschaft Seminarstrasse 28, Postfach Tel. 044 761 56 50 der Evang.-ref. Landeskirche 8042 Zürich werner.schneebeli@zh.ref.ch des Kantons Zürich Tel. 044 360 88 00 www.kik-zueri.ch Zentralstrasse 2 info@heks.ch, www.heks.ch Postfach 9768 Brot für alle Stiftung der Evangelischen 8036 Zürich Bürenstr. 12 Gesellschaft Tel. 044 492 39 90 des Kantons Zürich Postfach 1015, 3000 Bern 23 info@bueda-zh.ch Häringstrasse 20 Tel. 031 380 65 65 www.bueda-zh.ch 8001 Zürich bfa@bfa-ppp.ch Zwingliverein Tel. 043 244 74 85 www.brotfueralle.ch Barbara Kobel Pfister info@stiftung-eg.ch mission 21 evangelisches Hammerstrasse 60 www.stiftung-eg.ch missionswerk basel 8032 Zürich Missionsstrasse 21 Zürcher Stadtmission Tel. 044 422 16 55 Häringstrasse 20 4003 Basel b.kobelpfister@bluewin.ch 8001 Zürich Tel. 061 260 21 20 www.zwingliverein.ch Tel. 043 244 74 84 info@mission-21.org Pfarrverein info@stadtmission.ch www.mission-21.org des Kantons Zürich www.stadtmission.ch Deutschschweizerische Pfrn. Dr. Gina Schibler Kirchenkonferenz Die Dargebotene Hand Bergwisenstrasse 23 Geschäftsstelle Zeltweg 27 8123 Ebmatingen Blaufahnenstr. 10 8032 Zürich Tel. 044 910 62 80 8001 Zürich Tel. 043 244 80 80 gina.schibler@pfarrverein.ch Tel. 044 258 92 10 zuerich@143.ch www.pfarrverein.ch/zuerich edith.baechle@zh.ref.ch www.zuerich.143.ch

Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule

Neuweg 16 8125 Zollikerberg Tel. 044 397 31 11 info@dwn.ch www.diakoniewerkneumuenster.ch Reformierte Medien

Badenerstrasse 69 Postfach 8026 Zürich Tel. 044 299 33 11 medien@ref.ch www.ref.ch/medien G2W – Ökumenisches Forum für Glauben, Religion und Gesellschaft in Ost und West

Birmensdorferstrasse 52 Postfach 9329 8036 Zürich Tel. 044 342 18 19 g2w.sui@bluewin.ch www.g2w.eu Zürcher Lehrhaus, Judentum Christentum Islam

Limmattalstrasse 73 8049 Zürich Tel. 044 341 18 20 info@lehrhaus.ch www.lehrhaus.ch Christlich-jüdische Arbeitsgemeinschaft im Kanton Zürich

c/o Hanspeter Ernst Limmattalstrasse 73 8049 Zürich Tel. 044 341 18 20 ernsthp@bluewin.ch Zürcher Telebibel

Hirschengraben 66 8001 Zürich Tel. 044 252 22 22 www.telebibel.ch amanda.ehrler@bluewin.ch

69


Jahresberichte weiterer Institutionen

Protestantisch-kirchlicher Hilfsverein

Schweizerische Evangelische Allianz

des Kantons Zürich Zwinglikirche Aemtlerstrasse 23 8003 Zürich Tel. 044 261 12 62 pkhvz@bluewin.ch www.pkhvzh.ch

Josefstrasse 32 8005 Zürich Tel. 043 344 72 00 info@each.ch www.each.ch

Sozialwerke Pfarrer Sieber

Hohlstrasse 192 8004 Zürich Tel. 043 336 50 80 info@swsieber.ch www.swsieber.ch

oeku Kirche und Umwelt

Schwarztorstrasse 18 Postfach 7449, 3001 Bern Tel. 031 398 23 45 info@oeku.ch www.oeku.ch Stiftung Kirchlicher Sozialdienst Zürich

Klosbachstrasse 51 8032 Zürich Tel. 044 268 50 10 info@ksdz.ch info@stadtmission-winterthur-ch www.ksdz.ch Stadtmission Winterthur

Technikumstrasse 78 8400 Winterthur Tel. 052 345 05 29

www.stadtmission-winterthur.ch Internet- und SMS-Seelsorge Schweizerischer Protestantischer Volksbund

Pfr. Richard Kölliker Meisenweg 15 8200 Schaffhausen zh@spv-online.ch www.spv-online.ch Schweizerische Bibelgesellschaft

Sekretariat Spitalstrasse 12 2501 Biel Tel. 032 322 38 58 info@die-bibel.ch www.die-bibel.ch

Stauffacherstrasse 10 8004 Zürich Tel. 043 322 15 46 admin@seelsorge.net www.seelsorge.net Verband des Personals Zürcherischer Evangelischreformierter Kirchgemeindeverwaltungen (VPK)

Evang.-ref. Kirchgemeinde Bülach, Bernhard Neyer Grampenweg 5 8180 Bülach Tel. 043 411 41 40 info@vpk.ch www.vpk-zh.ch

Jahresberichte der Kirchgemeinden «Die Kirchenpflege erstattet der Kirchgemeindeversammlung und der weiteren Öffentlichkeit jährlich Bericht über ihre Tätigkeiten und das kirchliche Gemeindeleben» (Art. 165 Abs. 1 KO). In der Regel können die entsprechenden Jahresberichte bei den Sekretariaten der Kirchgemeinden bezogen werden.

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Etat

Etat Kirchenrat Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident Kirchgasse 50, 8001 Zürich Telefon 044 258 92 51 michel.mueller@zh.ref.ch Irene Gysel Vizepräsidentin Alte Landstrasse 71 8802 Kilchberg Telefon 079 400 84 77 irene.gysel@bluewin.ch Pfr. Andrea Marco Bianca Theodor-Brunner-Weg 3 8700 Küsnacht Telefon 044 911 00 01 andrea.bianca@ref.ch Daniel Reuter Postfach 72, 8051 Zürich Telefon 079 216 21 68 daniel.reuter@zh.ref.ch Pfr. Thomas Plaz-Lutz Sonnenbergstrasse 9 8400 Winterthur Telefon 052 212 49 68 thomas.plaz@zh.ref.ch Fritz Oesch Hanfroosenweg 10 8615 Wermatswil Telefon 044 940 57 34 Fax 044 942 35 88 fritzoesch@me.com Bernhard Egg Kirchgasse 13, 8353 Elgg Telefon 052 364 02 76 Telefon privat 052 364 12 94 begg@bluewin.ch

Kirchenratsschreiber Pfr. Alfred Frühauf Kirchgasse 50, 8001 Zürich Telefon 044 258 92 69 alfred.fruehauf@zh.ref.ch

Kirchensynode Büro der Kirchensynode Präsident: Kurt Stäheli, Töbeli 1, 8460 Marthalen 1. Vizepräsident: Martin Fischer, Wihaldenstrasse 30, 8340 Hinwil 2. Vizepräsidentin: Marianne Meier General-Wille-Strasse 127 8706 Meilen 1. Sekretär: Andri Florin, In der Bänklen 19, 8802 Kilchberg 2. Sekretär: Peter Bretscher, Eichliackerstrasse 66, 8406 Winterthur Fraktionsvorsitzende: Pfr. Thomas Maurer, Oberdorfstrasse 2, 8934 Knonau Pfr. Willi Honegger, Wolfsbergstrasse 1, 8494 Bauma Pfr. Matthias B. Reuter, Im Leeacher 40, 8132 Hinteregg Wilma Willi-Bester Dorfstrasse 12, 8175 Windlach Protokollführung: Theres Ruef-Lehner, Pfannenstielstrasse 12, 8132 Egg Margrit Hugentobler, Rainstrasse 5, 8330 Pfäffikon (Stellvertreterin) Kathrin Stalder, Alte Gfennstrasse 64A, 8600 Dübendorf (Stellvertreterin)

Stimmenzähler: Gerold Gassmann, Malerweg 16, 8400 Winterthur Gerhard Haupt, Im Lerchenbüel 7, 8405 Winterthur Cornelia Paravicini, Geerenstrasse 8, 8604 Volketswil Fritz Stüssi, Hüttikerstrasse 6 8955 Oetwil a. d. L. Ersatzstimmenzähler: Dominic Schelling Am Börtli 8, 8049 Zürich Martin Zimmermann, Zielstrasse 75, 8400 Winterthur Landeskirchliche Rekurskommission Präsidium: vakant Pfrn. Kristiana Eppenberger Vogel, Kreuzareal 5 8180 Bülach Margereth Frauenfelder, Hochwachtweg 6, 8400 Winterthur Prof. Dr. Tobias Jaag In der Looren 62, 8053 Zürich Dr. Kaspar Plüss Imfeldstrasse 37, 8037 Zürich Pfr. Joachim Reichert, Rütibuckstrasse 7, 8248 Uhwiesen Regula Spichiger Höhenweg 21, 8032 Zürich Geschäftsprüfungskommission Präsident: Hans Peter Murbach Freiestrasse 166, 8032 Zürich Pfrn. Christine Diezi-Straub Kirchstrasse 6, 8458 Dorf Marianne Jucker-Stüber Twäracherstrasse 5 8118 Pfaffhausen Bruno Kleeb, Lipperschwendi 41, 8494 Bauma Huldrych Thomann Sonnenhof 8, 8121 Benglen Andrea Widmer Graf, Kilchbergstrasse 136, 8038 Zürich Pfr. Rudolf Wöhrle, Fellenbergstrasse 315, 8047 Zürich

Finanzkommission Präsident: Markus Bürgin, Auhaldenstrasse 5 8427 Rorbas Hannes Hinnen, Unterburg 43 8158 Regensberg Henrich Kisker, Stegengasse 4 8001 Zürich Pfr. Lukas Maurer Neuguetweg 2, 8630 Rüti Peter Schlegel, Bahnhofstrasse 18, 8157 Dielsdorf Elisabeth Scholl, Baumenstrasse 11, 8330 Pfäffikon Jan Smit, Schachenstrasse 74 8906 Bonstetten

Abordnungen der Kirchensynode Abgeordnetenversammlung des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes Pfr. Thomas Grossenbacher Kantstrasse 21, 8044 Zürich Annelies Hegnauer, Hubenstrasse 93, 8051 Zürich Felix Känzig-Wolf, Ludretikonerstrasse 65, 8800 Thalwil Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident Pfr. Thomas Plaz-Lutz Mitglied des Kirchenrates Daniel Reuter, Mitglied des Kirchenrates Wilma Willi-Bester Dorfstrasse 12, 8175 Windlach Ersatzabgeordnete: Roman Baur, Neuhofstrasse 20 8708 Männedorf Theophil Meier, Finsterrütistrasse 32, 8134 Adliswil Trägerverein reformiert.zürich Delegierte der Kirchensynode: Andreas Feurer, Dorfstrasse 19 8152 Opfikon Martin Fischer, Wihaldenstrasse 30, 8340 Hinwil

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Etat

Heinz Forrer, Darhaldenstrasse 2, 8703 Erlenbach Annelies Hegnauer, Hubenstrasse 93, 8051 Zürich Margrit Hugentobler, Rainstrasse 5, 8330 Pfäffikon Peter Schmid, Rigistrasse 7 8344 Bäretswil Delegierte des Kirchenrates: Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident Walter Lüssi Hirschengraben 7, 8001 Zürich (mit im Vorstand)

Kirchenrätliche Delegationen Konferenz des Konkordats betreffend gemeinsame Ausbildung der evangelischreformierten Pfarrerinnen und Pfarrer und ihre Zulassung zum Kirchendienst Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident (Präsident der Konkordatskonferenz) Weiterbildungskonferenz Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident TVZ Theologischer Verlag Zürich AG Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident Zwingliverein Zürich Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident Beirat Bullingeredition Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident Oekumenische Kommission für Gefängnisseelsorge Irene Gysel Mitglied des Kirchenrates

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Pfrn. Rita Famos Härtefallkommission Hirschengraben 7, 8001 Zürich Pfr. Franz Schüle, RigiblickJasmine Güdel, Rieterstrasse strasse 13A, 8915 Hausen a. A. 116, 8002 Zürich Bürgschafts- und DarlehensKommission zur Begleitung der genossenschaft der Evangelischökumenischen Arbeitsstelle für reformierten Landeskirche Gefängnisseelsorge des Kantons Zürich Pfrn. Rita Famos Hans Peter Bachmann, HusHirschengraben 7, 8001 Zürich mattweg 7, 8915 Hausen a. A. Verein kon§sens für Strafmediation, Vorstand Pfr. Adrian Berger, Endlikerstrasse 88/19, 8400 Winterthur Kappelerpflege Dieter Zaugg, Kirchgasse 50 8001 Zürich Pfr. Markus Sahli, Kloster Kappel, 8926 Kappel am Albis

Deutschschweizerische Kirchenkonferenz (KIKO) Delegation Kirchenkonferenz Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident Ausschuss Kirchenkonferenz Fritz Oesch Mitglied des Kirchenrates

Katechetische Kommission Verein Kloster Kappel, Vorstand (KaKoKi) Dieter Zaugg, Kirchgasse 50 Pfrn. Sabine Stückelberger 8001 Zürich Hirschengraben 50 8001 Zürich Stiftung Anna und Heinrich Dünki-Baltensperger Konferenz der Beauftragten Pfr. Michel Müller für Jugendfragen (KOJU) Kirchenratspräsident Barbara Schleuniger, Hirschen(Präsident des Stiftungsrates) graben 50, 8001 Zürich Luise Huber-Stiftung Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident (Delegierter)

Kommission für die Aus- und Weiterbildung in Seelsorge AWS Franziska Greber, Forstbergstrasse 11, 8820 Wädenswil

Stiftung Interkonfessionelle Aktion Solidarität Dritte Welt SDW (Regionalkomitee Zürich) Bernhard Egg Mitglied des Kirchenrates

Internet-Seelsorge Irene Gysel Mitglied des Kirchenrates

Ökumenische Kommission für Asyl-, Flüchtlings- und Migrationsfragen Bernhard Egg Mitglied des Kirchenrates Pfr. Walter Meier Flughafenpfarramt, Postfach 8060 Zürich-Flughafen

Die Dargebotene Hand Vorstand Regula Gasser, Hirschengraben 7, 8001 Zürich Deutschschweizerische Diakonatskonferenz Bernhard Egg Mitglied des Kirchenrates

Frieder Furler, Hirschengraben 50, 8001 Zürich Fachkommission zur Überprüfung von ausserordentlichen Zulassungen als Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone Erika Elmer, Oberschirmensee 4, 8714 Feldbach Diakonatsrat der Deutschschweizerischen Diakonatskonferenz Bernhard Egg Mitglied des Kirchenrates Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund Diakoniekonferenz Bernhard Egg Mitglied des Kirchenrates Urs Woodtli, Hirschengraben 50, 8001 Zürich (Stellvertreter) Frauenkonferenz Irene Gysel Mitglied des Kirchenrates Pfrn. Sabine Scheuter, Hirschengraben 7, 8001 Zürich (Stellvertreterin) Fondia – Stiftung zur Förderung der Gemeindediakonie im Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund Urs Woodtli, Hirschengraben 50, 8001 Zürich Bund protestantischer Kirchgemeinden ungarischer Sprache in der Schweiz Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident Waldenserkomitee in der deutschen Schweiz Liliane Werthmüller, Chiesa Evangelica di Lingua Italiana di Zurigo, Nordstrasse 155 8037 Zürich


Etat

Pfr. Matthias Rüsch, Unterbüh- Liturgiekommission der lenstrasse 17A, 8610 Uster Evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Interkonfessionelle Schweiz Kommission für die Pfr. Arend Hoyer, Alte LandOrthodoxen in der Schweiz strasse 93, 8800 Thalwil Pfr. Peter Dettwiler, Hirschen- Pfr. Roland Diethelm, Hirgraben 50, 8001 Zürich schengraben 7, 8001 Zürich

Paritätische Steuergruppe kabel Bernhard Egg Mitglied des Kirchenrates Carla Mom, biz Oerlikon Dörflistrasse 120, 8050 Zürich Regula Rother Zürcher Stadtmission Häringstrasse 20, 8001 Zürich

Trägerverein Tagungszentrum Boldern, Vorstand Präsident: Andreas Feurer, Dorfstrasse 19 8152 Opfikon (bis April 2014)

Die kirchliche Fachstelle bei Arbeitslosigkeit DFA Bernhard Egg Mitglied des Kirchenrates

Kirchenmusikkommission des Verbandes der stadtzürcherischen evangelischreformierten Kirchgemeinden Daniel Schmid, Hirschengraben 7, 8001Zürich

Finanzkommission: Peter Ritschard, Langwiesstrasse 22, 8050 Zürich

Begleitkommission Bahnhofkirche Pfr. Andrea Marco Bianca Arbeitsgemeinschaft christlicher Mitglied des Kirchenrates Kirchen im Kanton Zürich Andreas Jakob, HirschenPfr. Peter Dettwiler, Hirschen- graben 50, 8001 Zürich graben 50, 8001 Zürich Jörg Weisshaupt Begleitkommission Höhestrasse 80, 8702 Zollikon Flughafenpfarramt Zwei Vakanzen Pfr. Andrea Marco Bianca Mitglied des Kirchenrates Reformierte Medien Andreas Jakob, HirschenPfr. Michel Müller graben 50, 8001 Zürich Kirchenratspräsident Pfr. Matthias B. Reuter, Im Kirchliche Stellen für Leeacher 40, 8132 Hinteregg Ehe- und Paarberatung (Vorstand) Andreas Jakob, Hirschengraben 50, 8001 Zürich Beirat Zentrum für Kirchenentwicklung Kommission streetchurch Zürich Pfr. Michel Müller Andreas Jakob, HirschenKirchenratspräsident graben 50, 8001 Zürich Liturgie- und Gesangbuchkonferenz der Evangelischreformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz Delegierter Abgeordnetenversammlung: Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident

Jugendkirche Winterthur Vorstand Andreas Jakob, Hirschengraben 50, 8001 Zürich Ökumenische Mittelschulseelsorge Pfr. Frieder Furler, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Stiftung Stellennetz Bernhard Egg Mitglied des Kirchenrates Runder Tisch der Religionen Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident (Präsident) Irene Gysel Mitglied des Kirchenrates Philippe Dätwyler, Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich (Sekretär) Zürcher Forum der Religionen Pfr. Peter Dettwiler, Hirschengraben 50, 8001Zürich Verein Ökumenische Mediengruppe, Vorstand Pfr. Thomas Plaz-Lutz Mitglied des Kirchenrates Beirat der Evangelischen Informationsstelle Kirchen – Sekten – Religionen Pfr. Walter Lüssi Hirschengraben 7, 8001 Zürich

Schweizerische Bibelgesellschaft, Vorstand Pfr. Michael Baumann, Kirchstrasse 3, 8542 Wiesendangen Schweizerische St. Lukasgesellschaft für Kunst und Kirche Pfrn. Ulrike Büchs Obertor 5, 8400 Winterthur

Von Mitgliedern der Kirchensynode oder des Kirchenrates werden u. a. folgende Mandate wahrgenommen: Kantonale Arbeitsgemeinschaft für Ausländerfragen im Kanton Zürich Bernhard Egg Mitglied des Kirchenrates Stiftungsrat der Evangelischen Gesellschaft des Kantons Zürich Irene Gysel Mitglied des Kirchenrates (Präsidentin) Zürcher Stiftung für Gefangenen- und Entlassenenfürsorge Irene Gysel Mitglied des Kirchenrates Patronatskomitee des Landeskirchenforums Pfr. Michel Müller Kirchenratspräsident Stiftungsrat Unterstützungsfonds der Strafanstalt Pöschwies Bernhard Egg Mitglied des Kirchenrates (Präsident)

Begleitkommission Polizeiseelsorge Irene Gysel Mitglied des Kirchenrates

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Etat

Aktivbürgerschaft

Kirchensynode

Kirchenrat

Michel Müller Kirchenratspräsident

Fritz Oesch

Andrea Marco Bianca

Thomas Plaz-Lutz

Daniel Reuter

Bernhard Egg

Irene Gysel

Präsidialressort

Finanzen

Gemeindeentwicklung

Katechetik

Bildung

Diakonie

Seelsorge

Finanzen und Controlling

Gemeindeaufbau

Gemeindediakonie

Beiträge

Behördenschulung

Personelles

Zentrale Dienste

Geschlechter und Generationen

Sozialdiakonat

Personalentwicklung

Vor- und Primarschulzeit Oberstufe und Konfirmation Heilpädagogische Schulen

Spiritualität und Lebensstil

Personaldienst

Theologie Gottesdienst und Musik Kultur

Familie Jugend

Gesellschaft und Ethik

Migration und Integration

Pfarrämter in Institutionen: Spitalseelsorge Gefängnisseelsorge Seelsorge für Polizei und Schutz & Rettung Notfallseelsorge

Ausbildung Katechetik

Erwachsenenbildung und Theologie

Werke (BfA, HEKS, mission21)

Reformiertes Hochschulforum

kabel

Alfred Frühauf Kirchenratsschreiber

Rechtsdienst und Kanzlei

Projekte

Pfarrschaft (Dekanat, Konkordat, Theologische Fakultät, Weiterbildung)

Informatik

Kommunikation Beziehungen der Landeskirche zu Staat, SEK, Kantonalkirchen, Bezirken, Kirchgemeinden, Religionsgemeinschaften

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Freiwillige und Besuchsdienst

Liegenschaften Kloster Kappel

OeME

Sekretariate

Bahnhofkirche Flughafenpfarramt Pilgerpfarramt Streetchurch und Fabrikkirche Migrationskirchen Paarberatung

Internetseelsorge

Elternbildung Mittelschulen Fachhochschulen

Kirchliche Fachstellen bei Arbeitslosigkeit Stellennetz

Gehörlosenpfarramt


Impressum

Impressum Herausgeber Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich Redaktion Abteilung Kommunikation Bildnachweis Die ganzseitigen Fotos in diesem Jahresbericht wurden anlässlich der Beauftragungsfeiern für die Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker (31. Mai 2013, Paulus-Kirche), für die Katechetinnen (27. Juni 2013, Grossmünster) und für die Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone (24. September 2013, Stadtkirche Winterthur) sowie anlässlich der Ordinationsfeier für die Pfarrerinnen und Pfarrer (18. August 2013, Grossmünster) von Gion Pfander, Zürich, aufgenommen. Evang.-ref. Kirchgemeinde Dürnten (34a) Janine Frick (34b) Andreas Furrer (15a) Gerry Hofstetter (47b) Kantorei St. Peter (11b) Gion Pfander (1, 3, 4, 8, 11a, 16, 28, 40, 50, 67, 68) Tanja Sägesser (47a) Christian Schenk (38b) Reto Schlatter (7, 19b, 74) Schweizer Radio und Fernsehen SRF (21a) Schweizerische Epilepsiestiftung Zürich (21b) Romi Staub (15b) Silvia Steffen (38a) Angelika Steiner (44b) Perrine Waldesbühl-Janson (19a) Jörg Weisshaupt (44a) Papier Aus 100 % chlorfrei gebleichtem Zellstoff (FSC-zertifiziert) Kontakt und weitere Informationen www.zh.ref.ch

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