Jahresbericht 2010

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reformierte kirche kanton z端rich

Jahresbericht

2010


Inhaltsverzeichnis

Jahresbericht 2010

der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich 05 06 09

Vorwort der Vizepräsidentin des Kirchenrates Reichweiten des Evangeliums Zum Rücktritt von Kirchenratspräsident Ruedi Reich

Handlungsfelder 11 17 29 39

Verkündigung und Gottesdienst Diakonie und Seelsorge Bildung und Spiritualität Gemeindeaufbau und Leitung

Kirchliche Behörden 48 50 50 50 52

Kirchensynode Rekurskommission Behörden und Gremien auf Bezirksebene Kirchenrat Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund

53 56 61 62 67

Statistische Angaben Übersicht über die landeskirchlichen Finanzen Jahresberichte weiterer Institutionen Etat Impressum

Der Kirchenrat beschliesst: 1. Der Jahresbericht 2010 wird gemäss Artikel 222, Absatz 1 der Kirchenordnung den Mitgliedern der Kirchensynode, ferner den Bezirks- und Gemeindekirchenpflegen sowie den Mitgliedern des zürcherischen Ministeriums zugestellt. 2. Nach Genehmigung des Berichtes durch die Kirchensynode erfolgt nach § 6 Absatz 1 des Kirchengesetzes die Zustellung an den Regierungsrat, ferner an die Mitglieder des Kantonsrates. Vor dem Kirchenrat Kirchenratsschreiber: Alfred Frühauf

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Zürich, 6. April 2011


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Vorwort

Das Evangelium bleibt das Fundament – auch in Zeiten des Wandels

Der vorliegende Jahresbericht markiert in verschiedener Hinsicht einen Perspektivenwechsel. 2010 war das erste Jahr, das im Zeichen der neuen gesetzlichen Grundlagen stand: des neuen Kirchengesetzes und der neuen Kirchenordnung. Der Jahresbericht 2010 erscheint im neuen Erscheinungsbild der Landeskirche – in schlichter, moderner Textform und in lebendiger Bildsprache.* Mit dem zeitgemässen und ästhetisch ansprechenden Auftritt unterstreicht die Landeskirche auch visuell ihre Präsenz in unserem Kanton. Das mit der neuen Kirchenordnung für alle Kirchgemeinden verbindlich gewordene Erscheinungsbild verhilft unserer Landeskirche dabei zu einer besseren Lesbarkeit in all ihren Äusserungen und Angeboten. Neben seiner geänderten Erscheinungsform bildet der Jahresbericht 2010 auch in seiner inhaltlichen Gliederung die Architektur der neuen Kirchenordnung ab. Diese orientiert sich am Auftrag der Landeskirche und gewichtet diesen stärker als die organisatorischen Strukturen. Die Kirchenordnung geht aus von den Diensten der Kirche in den vier Handlungs-

feldern Verkündigung und Gottesdienst, Diakonie und Seelsorge, Bildung und Spiritualität sowie Gemeindeaufbau und Leitung. Die inhaltlichen Leistungen, welche die Kirche gegenüber ihren Mitgliedern wie auch gegenüber der Gesamtgesellschaft erbringt, treten deutlicher in den Vordergrund. Die Darstellung der Dienste, fokussiert auf die erwähnten vier Handlungsfelder, macht es gegenüber Staat und Öffentlichkeit leichter einsehbar, wo und wie die Landeskirche die ihr anvertrauten Mittel einsetzt. Für das Berichtsjahr sind diese zwar noch nicht in allen Einzelheiten auf die verschiedenen Handlungsfelder umgerechnet, da die dafür nötige Datenbasis nicht zur Verfügung stand. Ab dem Folgejahr wird die Landeskirche dies mit belegbaren Kennzahlen ausweisen können. Künftig wird der Jahresbericht über das Gesamte der Landeskirche inklusive ihre Kirchgemeinden Auskunft geben. Bereits der vorliegende Jahresbericht gibt zur Illustrierung konkreter Aufgaben Einblicke in die Arbeitsfelder einzelner Kirchgemeinden.

So wichtig Handlungsfelder, Rechenschaft und Erscheinungsbild sind, im Wesentlichen braucht es viel mehr und doch auch wieder viel weniger, um präsent, glaubwürdig und wirksam Kirche zu sein: das Hören auf Gottes Wort. Auf diesen inneren Bestand unserer kirchlichen Existenz weisen die grundsätzlichen Gedanken auf den folgenden Seiten dieses Jahresberichts. Sie machen deutlich, dass gerade die pulsierende Mitte der Kirche, die Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat, auch bei grossen organisatorischen Umwälzungen unangetastet bleibt: als verlässliches Fundament, als treibende Kraft und Verpflichtung zugleich. Jeanne Pestalozzi-Racine Vizepräsidentin des Kirchenrates

*  Das

Titelbild und ein grosser Teil der Aufnahmen in diesem Jahresbericht entstanden an der Missionssynode, die vom 16. bis 20. Juni 2010 auf Einladung der Landeskirche in Zürich stattfand, sowie am Migrationsgottesdienst im November 2010 in Zürich-Wipkingen.

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Globalbericht zur Landeskirche

Reichweiten des Evangeliums Abschluss und Neubeginn

Die Kirche meint die Welt

Auf den 1. Januar 2010 ist mit dem neuen staatlichen Kirchengesetz auch die neue Kirchenordnung der Landeskirche in Kraft getreten. Damit erreichte ein 15jähriger Reformprozess sein Ziel. Aber bereits dieses erste Jahr machte deutlich, dass das Vorliegen der neuen Regelungen zwar den Abschluss eines längeren Prozesses der politischen Umgestaltung – insbesondere des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat – bedeutet, aber gerade damit einen Neubeginn markiert. Die neue Kirchenordnung erforderte zahlreiche Nachfolgearbeiten, um als wichtigste nur die Personal- und die Finanzverordnung zu nennen. Auch hier ist das Vorliegen der Reglemente aber erst die halbe Wegstrecke. Nun gilt es, das Ganze auf Ebene Landeskirche und in den Kirchgemeinden Schritt für Schritt umzusetzen.

«Die Kirche lebt aus dem befreienden Zuspruch Gottes. Aus ihm leitet sie ihre Verantwortung in der Gesellschaft ab» (Art. 4 KO). Zu ihrer innersten Freiheit findet die Kirche dort, wo sie aus dieser Quelle der Kraft, des Vertrauens und der Ermutigung heraus in die Welt hineinwirkt. So wichtig Organisationsstrukturen sind, so kraftlos werden sie, wenn sie nicht von dieser Mitte her mit Leben gefüllt werden. Das zeigt sich zunächst in der Verantwortung der Kirche, die sie «in der Offenheit gegenüber der ganzen Gesellschaft» wahrnimmt. Von ihrem Selbstverständnis und Auftrag her setzt sich die Landeskirche für die Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse ein. Verankert in ihrer Tradition und auf dem Fundament ihres Glaubens ist die reformierte Kirche ein gesellschaftlicher Faktor, dessen Wirkkraft sie unparteiisch, aber selbstbewusst einsetzt. Auf der Grundlage der biblischen Botschaft beteiligt sie sich an der Wertediskussion unserer Zeit. Dieser Wille zur Gestaltung und zur Teilhabe an der Welt zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Kirchenordnung. Auch in den Bestimmungen zu den vier Handlungsfeldern kommt zum Ausdruck, dass die Landeskirche ihre Verantwortung für die Gesamtgesellschaft wahrnehmen will und dass diese Verantwortung genuin mit ihrem Auftrag verbunden ist, das Evangelium in Wort und Tat zu verkünden. Damit ist die Kirche ein Gegenüber zu Staat und Zivilgesellschaft – eine engagierte, eigenständige und verantwortungsbewusste Kraft

Gestaltungsspielraum nutzen Alle diese gesetzgeberischen Regelungen bleiben dem grundlegenden Auftrag der Landeskirche verpflichtet, wie er in den Eingangsartikeln der Kirchenordnung formuliert wurde. So ist das Tun und Lassen im kirchlichen Alltag darauf hin zu prüfen, ob und wieweit es der Verkündigung des Evangeliums eine plausible und nützliche Gestalt gibt. Die neue Kirchenordnung brachte der Landeskirche mehr Freiheit in der Gestaltung ihrer Strukturen und Belange und damit auch mehr Verantwortung, besonders im Personalbereich. Instrumente der Personalführung und -förderung sind auf allen Ebenen eingeführt oder geplant.

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Globalbericht zur Landeskirche

Der Kirchenrat (v. l. n. r.): Andrea Marco Bianca, Helen Gucker-Vontobel, Kirchenratsschreiber Alfred Frühauf, Irene Gysel-Nef, Daniel Reuter, Kirchenratspräsident Michel Müller-Zwygart, Thomas Plaz-Lutz, Jeanne Pestalozzi-Racine.

für ein gedeihliches Zusammenleben der Menschen in unserem Kanton.

Lebenswelten wahrnehmen Die Landeskirche will die Menschen in ihren je eigenen Millieus ansprechen. Es ist ihr ist bewusst, dass sich die Menschen heute in sehr unterschiedlich geprägten Lebenswelten bewegen. Unterschiedliche Werthaltungen, das Bedürfnis nach Selbstbestimmung sowie ein hohes Mass an Wahlmöglichkeiten prägen unsere Zeit. Diese Trends haben ihre Wurzeln zum Teil auch in der reformierten Tradition selbst. Es ist deshalb wichtig, die Lebenswelten zu kennen, in denen die Menschen beheimatet sind, die Fragen, die sie bewegen – auch ihre Suche nach Orientierung. Die Kirche ist gefordert, eine zeitgenössische Dialogpartnerin zu sein, nicht nur ästhetisch und formal, sondern auch inhaltlich: ihre theologische Deutungs- und Übersetzungskompetenz ist gefragt!

Ein waches und reflektiertes Wahrnehmen heutiger Lebenswelten bedingt ein konzeptionelles Vorgehen. Dabei sind die Lebensstile und -gewohnheiten der Menschen methodisch in Beziehung zu setzen zu den Gestaltungsformen kirchlichen Lebens. Nur wer sowohl die Unterschiedlichkeit der Menschen wie auch die Vielfalt kirchlicher Angebote zur Kenntnis nimmt, angemessen würdigt und sinnvoll aufeinander bezieht, stellt sicher, dass auch eher kirchenferne Milieus mit der befreienden und ermächtigenden Kraft des Evangeliums in Berührung kommen.

Der Gemeinschaft verpflichtet Die Beachtung und Würdigung der Vielfalt heutiger Lebensentwürfe darf aber nicht dazu führen, die zunehmende Aufsplitterung der Gesellschaft unbesehen zu unterstützen. Prozessen der schleichenden Entsolidarisierung der Generationen und gesellschaftlichen Gruppen tritt die Landeskirche entschieden entgegen. Sie setzt sich für den sozialen Zusammenhalt ein.

Zahlreiche Projekte – beispielsweise die «familien-generationen-kirche», an der die Zürcher Landeskirche beteiligt ist – widmen sich der Einlösung dieses Anspruchs. Dafür braucht es das Gespräch, den Dialog mit den gesellschaftlichen Partnern. Die Landeskirche will hier ein verlässliches Gegenüber sein, das durch Umsicht, Verbindlichkeit und Mut die Vertretung und Durchsetzung von Partikularinteressen hinterfragt. Selbstbewusst steht sie für ihre Überzeugung ein, dass gerade unsere profane Gesellschaft auf die jüdisch-christliche Überlieferung und damit auch auf die Kirche angewiesen ist und diese einen soliden und bewährten Schatz solidarischen Miteinanders darstellt.

Ökumene: Klärung und Vertiefung Die Einheit der Kirche in der vielfältigen Ausgestaltung der verschiedenen christlichen Traditionen bleibt grundlegende Verheissung und Verpflichtung. In der

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Globalbericht zur Landeskirche

Ökumene kann die Verschiedenheit christlicher Zeugnisse ihren Reichtum erweisen und entfalten. Wo sich die Kirchen und Glaubensgemeinschaften auf Christus ausrichten, leuchten Vorboten ihrer noch verdeckten Einheit schon heute auf. So wie die römisch-katholische Kirche auch evangelische Kirche ist, ist die reformierte Kirche im Kreis der einen christlichen Kirche auch katholische Kirche (Art. 3 Abs. 2 KO). Mit der römisch-katholischen Körperschaft im Kanton Zürich verbindet die Landeskirche zudem eine besondere Verantwortung und Partnerschaft, vertreten beide zusammen doch die Mehrheit der Bevölkerung unseres Kantons. Das Ziel, Seite an Seite ein glaubwürdig zusammenklingendes, lebendiges Zeugnis Jesu Christi in unserer Zeit abzulegen, gibt unserer ökumenischen Zusammenarbeit in allen ihren Bereichen Horizont und Tiefgang.

Religionen: Kenntnis und Verständigung Der interreligiöse Dialog, zu dem die Kirchenordnung die Landeskirche verpflichtet, ist ein wirkungsvoller Beitrag zur gegenseitigen Verständigung und dem Erhalt des religiösen Friedens in der multireligiösen Gegenwart. Das ist nur möglich, wenn sich die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Religionen mit Achtung und Respekt vor der religiösen Herkunft und Prägung des Anderen begegnen. Wertvolle Dienste leistet hier seit Jahren der Interreligiöse Runde Tisch im Kanton Zürich. Die Landeskirche hat sich im vergangenen Jahr besonders mit dem Islam befasst. Ausgehend von der angenommenen Minarettverbotsinitiative hat sie ein Positionspapier herausgegeben, das sich mit dem zukünftigen interreligiösen Handeln beschäftigt. Im Vordergrund steht dabei die Versachlichung der Debatte. Hier trägt die Landeskirche als grösste Religionsgemeinschaft eine spezifische Verantwortung. Dazu gehört auch das

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Benennen vorhandener Spannungsfelder, etwa dem zwischen der Integrationsleistung, die von Muslimen erwartet werden kann, und den Freiheiten, die unsere Gesellschaft den muslimischen Einwohnerinnen und Einwohnern für die Bewahrung ihrer religiösen Identität zugesteht. Das friedliche Zusammenleben der Religionen ist sowohl Modell als auch Voraussetzung für einen globalen Frieden. So nimmt die Landeskirche mit ihrem Engagement vor Ort exemplarisch auch eine in globale Dimensionen weisende Verpflichtung wahr. Dazu gehört auch der Einsatz für verfolgte Christen in aller Welt. Insbesondere im Irak unterstützt die Landeskirche – u. a. mit der Bettagskollekte 2010 – die bedrängten Christen in Norden des Landes und trägt so zur Kontinuität christlichen Lebens in dieser Region bei. Hier wie an anderen Orten ist es dieser Bogen, der sich aus verbindlicher lokaler Präsenz in weltweite Verbundenheiten und Verantwortlichkeiten spannt, in dem sich Auftrag und Bestimmung der Landeskirche bewähren und erfüllen: Die Reichweiten des Evangeliums!


Würdigung Kirchenratspräsident Ruedi Reich

Zum Rücktritt von Kirchenratspräsident Ruedi Reich weiterhin miteinander gestalten dürfen ‹im Vertrauen auf das Evangelium und im Wissen um die Vorläufigkeit menschlichen Tuns›.»

Ökumene und interreligiöser Dialog

Am 30.  März 1993 wurde Ruedi Reich zum Kirchenratspräsidenten gewählt. Auf Ende 2010 trat er zurück. Ruedi Reich trat sein Amt zwei Jahre vor der Abstimmung über die Trennung von Kirche und Staat an. Der ablehnende Volksentscheid und der anschliessende Reformprozess prägten seine Amtszeit wesentlich. Mit der Inkraftsetzung des neuen Kirchengesetzes anfangs 2010 kam dieser Reformprozess zu einem guten Abschluss. Regierungsrat Markus Notter bezeichnete Ruedi Reich rückblickend als «meinen wichtigsten Partner bei allen Fragen rund um die Organisation des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat». Nicht zuletzt deshalb erhielt Ruedi Reich 2008 die silberne Ehrenmedaille des Zürcher Regierungsrates. Dass im Anschluss an die staatlichen Vorlagen am 27. September 2009 die neue Kirchenordnung mit grossem Mehr angenommen wurde, nahm Ruedi Reich freudig zur Kenntnis: «Ich bin dankbar, dass wir die Zukunft der Landeskirche

Den jahrelangen Reformprozess bestritten die Landeskirche und die römischkatholische Kirche gemeinsam und einvernehmlich. Für Ruedi Reich war dies eine Selbstverständlichkeit. Dass dabei die Staatsbeiträge für die Landeskirche gekürzt und jene für die römisch-katholische Kirche entsprechend der Mitgliederstärke erhöht wurden, taxierte er als gerecht. Das Miteinander pflegte Ruedi Reich auch auf theologischer Ebene. Gemeinsam mit dem damaligen Weihbischof Peter Henrici unterzeichnete er 1997 den «Ökumene-Brief». Henrici würdigte die Zusammenarbeit mit Ruedi Reich als eine Zeit, in der das ökumenische Verständnis einen guten Schritt vorwärtsgekommen sei. Auch im Dialog mit anderen Religionen setzte Ruedi Reich zukunftsweisende Akzente: Auf seine Initiative hin wurde 2004 der Interreligiöse Runde Tisch im Kanton Zürich gegründet. Der Austausch zwischen den Vertretern der Religionsgemeinschaften leistet einen Beitrag zum religiösen Frieden. Gerade auch für seine Verdienste in der Zusammenarbeit mit anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften erhielt Ruedi Reich 2005 die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Zürich.

Neuübersetzung der Zürcher Bibel

Zürcher Bibel. 2007 konnte sie der Öffentlichkeit übergeben werden. «Auch die neue Zürcher Bibel bleibt darauf angewiesen, dass Menschen sich von ihrer Botschaft ansprechen und verändern lassen und so für ihr Leben Trost, Ermutigung und Weisung erfahren», kommentierte Ruedi Reich die Herausgabe.

Nachfolger des Nachfolgers An der reformierten Geschichte weitergeschrieben hat Ruedi Reich exemplarisch auch 2004 mit der Feier des 500. Geburtstags von Heinrich Bullinger. Die Landeskirche hat den Zwingli-Nachfolger geehrt, aber nicht verherrlicht. Ruedi Reich hat es nicht versäumt, das Jubiläum auch dazu zu nützen, die dunklen Seiten der Reformation – die Verfolgung der Täufer – zum Thema zu machen. An einem Begegnungstag mit Nachfahren der damaligen Täufer nannte er die Täuferverfolgung aus heutiger Sicht einen «Verrat am Evangelium». Die Bullinger-Feierlichkeiten wurden so zum Ausgangspunkt einer historischen Versöhnung. Es waren solche Momente, die deutlich machten, dass hier nicht nur ein Kirchenpolitiker, sondern immer auch ein Seelsorger sein Amt ausfüllte. Die Zusammenarbeit mit Staat, anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie die Auseinandersetzung mit der reformierten Tradition waren wichtige Akzente in Ruedi Reichs Wirken. Daneben waren ihm aber auch die Begegnungen und Kontakte innerhalb der Landeskirche ein grosses Anliegen. Ruedi Reich hat sich in hohem Masse mit seiner Aufgabe und seiner Kirche identifiziert.

Ein weiterer Meilenstein in Ruedi Reichs Amtszeit war die Neuübersetzung der

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Gottesdienst zum Abschluss der Missionssynode im Grossmünster am 20. Juni 2010: Die Kameruner Pfarrerin Jeanne Mbah gibt Einblick in afrikanische Aspekte reformierter Spiritualität.

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Verkündigung und Gottesdienst

Verkündigung und Gottesdienst «Der Gottesdienst ist Mittelpunkt der Verkündigung. Er ist Quell des Lebens der Gemeinde und Zeugnis in der Welt» (Art. 31 KO).

Dem Kirchenrat ist der Gottesdienst, dessen musikalischliturgische und sprachliche Gestaltung sowie dessen Gemeinschaftscharakter, ein zentrales Anliegen. Selbstbewusst und selbstkritisch zugleich ist an der Ausgestaltung des reformierten Gottesdienstes zu arbeiten. Selbstbewusst: Die Landeskirche erweist sich in ihren Gottesdiensten als Institution, die aus dem Grund des Evangeliums Vergewisserung des Glaubens und Werthaltungen vermittelt, die wachsam das Zeitgeschehen beobachtet und begleitet und von daher

neue Lebensperspektiven erschliessen kann. Selbstkritisch: Der Identität des reformierten Gottesdienstes ist Sorge zu tragen. Dazu gehört die Sorgfalt im Umgang mit der Sprache und zugleich eine Offenheit bezüglich der Vielfalt an Gestaltungsformen und bezüglich der Vielfalt von Orten und Zeiten. Ebenso ist dem Atmosphärischen der Gottesdienste Beachtung zu schenken. Kirchgemeinden sowie Pfarrerinnen und Pfarrer sind zu ermutigen und darin zu unterstützen, ihren gottesdienstlichen Gestaltungsraum auszuschöpfen.

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Verkündigung und Gottesdienst

Gottesdienste mit Ausstrahlung Ein Schlüsselsatz der Kirchenordnung weist auf Bedeutung und Ort des Gottesdienstes hin: «Der Gottesdienst ist Mittelpunkt der Verkündigung. Er ist Quell des Lebens der Gemeinde und Zeugnis in der Welt» (Art. 31). Damit sind die rund 180 Kirchgemeinden im Blick, sehr grosse und ganz kleine, in denen entlang den fünf Schritten der Zürcher Liturgie – Sammlung, Anbetung, Predigt, Fürbitte und Sendung – Gottesdienste gefeiert

Besonders ansprechende Gottesdienste sollen eine Breitenwirkung erfahren. Aus guter Praxis können andere Gemeinden lernen und diese Impulse umsetzen. werden. Neben dem klassischen Predigtgottesdienst stehen Gottesdienste mit besonderen meditativen oder musikalischen Akzenten, Fürbittegottesdienste, Segnungsgottesdienste, Gottesdienste entlang der Biographie. Oft wird von der Krise des Gottesdienstes gesprochen. Tatsächlich gibt es Gottesdienste mit nur wenig Teilnehmenden. Es gibt aber ebenso die anderen, wo hunderte von Menschen und teils weit über tausend miteinander feiern. Die Legislaturziele 2008–2012 des Kirchenrates gehen nicht von Defiziten aus, sondern von dem, was vorhanden ist, wenn sie die Gemeinden einladen, ihr Gottesdienstprofil bewusst zu machen und im Bereich der Predigt und der liturgisch-musikalischen Gestaltung eine innovative Gottesdienstkultur zu fördern. In erster Linie ist dabei der bewährte Sonntagsgottesdienst im Blick, vermehrt wird aber auch mit besonderen Formen Erfahrung gesammelt:

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■ In der Kirchgemeinde Pfäffikon besteht seit längerem ein besonderer Gottesdienst, der acht Mal im Jahr stattfindet. Dieser Gottesdienst wird von einem Pfarrer mit einem Team von dreissig Personen vorbereitet. Eine Lehrerband ist für die Musik verantwortlich, eine Theatergruppe für ein anspruchsvolles Anspiel. Der Pfarrer trägt die theologische Verantwortung, und ein Chor unter Leitung des Kantors unterstützt und bereichert den Gemeindegesang. Dieser Gottesdienst spricht sehr viele Menschen an und hat regionale Ausstrahlung. ■ Die Kirchgemeinde Zollikon arbeitet mit mehreren Pfarrerinnen und Pfarrern. Sie hat ein Gottesdienstprofil entwickelt, das sich strikt an einem Monatsrhythmus orientiert, je eine bestimmte Zielgruppe ins Auge fasst und bewusst besondere und spezifische Kenntnisse der Pfarrschaft mit einbezieht. ■ Die Kirchgemeinde Steinmaur-Neerach feiert den Gottesdienst seit längerem in einem Mehrzweckraum, weil dieser Gemeindeteil über keine Kirche verfügt. Es beteiligen sich regelmässig zweihundert Menschen. Der musikalische Teil wird von lokalen Musikgruppen gestaltet und weist ein breites Spektrum an Musikstilen auf. Der Predigtteil beinhaltet ein Interview oder ein Podium mit Personen, die von ihrem beruflichen oder persönlichen Hintergrund her etwas zu sagen haben. Dieser Gottesdienst mündet immer in ein gemeinsames Mittagessen. Diese Beispiele und weitere wie Gottesdienstforen oder übergemeindliche Netzwerke weisen alle in dieselbe Richtung: Besonders ansprechende Gottesdienste sollen eine Breitenwirkung erfahren. Aus guter Praxis können andere Gemeinden lernen und diese Impulse in der eigenen Gemeinde situationsgemäss umsetzen. Durch solch gegenseitige Ermutigung und Ansporn zu «best practice» wird schrittweise die gottesdienstliche Präsenz gestärkt.


Verk체ndigung und Gottesdienst

Die gezielte Auswahl des Musikstils wird f체r kirchliche Veranstaltungen immer wichtiger.

Migrations-Gottesdienst in Wipkingen: Fremdl채ndische Kl채nge inspierieren auch die hiesigen Kirchgemeinden.

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Verkündigung und Gottesdienst

Popularmusikalische Impulse «Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker erweitern ihr musikalisches Repertoire und ihre fachlich-methodische Kompetenz, insbesondere im Bereich der Popularmusik», lautet eine Massnahme in den Legislaturzielen. Diese Massnahme zielt auf ein konkretes «Handwerk». Die erwünschte fachlich-methodische Kompetenz wird deshalb am besten durch regelmässigen praktischen Unterricht gefördert. Seit Anfang 2010 erteilt ein Kantor der Landeskirche Einzelunterricht am Flügel. Er bringt dafür ideale Voraussetzungen mit, denn er durchlief nicht nur eine klassische und kirchenmusikalische Ausbildung, sondern absolvierte auch ein Nachdiplomstudium in Jazzmusik. Ziel des Unterrichts ist es, Lieder aus dem popularmusikalischen Bereich (zum Beispiel aus dem Jugendgesangbuch «Rise Up») so zu begleiten, dass sie rhythmisch mitreissen. In einer unverbindlichen Probe-Lektion werden zunächst Bedürfnisse und Erwartungen abgeklärt, die Ziele definiert und der Zeithorizont abgesteckt. Dann wird zuerst das Theoretische geübt: Was gibt es für Stile (Pop, Bossa Nova, Rock usw.)? Dann kommt das praktische Umsetzen, beispielsweise das Einüben von Akkordfolgen oder die Grundregeln des «poppigen» Anschlags. Einzelne Lieder werden in verschiedenen Stilen variiert und es werden Intros und Ausklänge ausprobiert. Als Krönung folgt das freie Improvisieren. Wichtig ist, dass die Lieder stilgerecht gespielt werden. Bach muss nach Bach klingen, Beatles nach Beatles. Am Sonntagmorgen sollte der Gottesdienst einen roten Faden haben, auch stilistisch. Popularmusikalische Begleitungen sollen so gewählt werden, dass die Pfarrerin, der Pfarrer dann auch entsprechende Lieder wie z. B. «Danke für diesen guten Morgen» angibt. In Jugendgottesdiensten, in Kolibri-Feiern, Musicals mit Kindern und Jugendlichen, im Gospelchor und an speziellen Gottesdiensten wie der Konfirma-

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tion soll die Musik auch der speziellen Zusammensetzung der Gemeinde entsprechen. Es ist gar nicht so einfach, populäre Musik gut zu spielen. Die vorliegende Weiterbildung will dazu einen Beitrag leisten. Der Kurs wird kirchlichen Mitarbeitenden und Freiwilligen angeboten, die bereits Klavierkenntnisse haben. Nicht nur professionelle Kirchenmusiker, sondern auch Laien können von dieser Weiterbildung profitieren. Bis jetzt nahmen und nehmen zwei Pfarrpersonen, sechs Kirchenmusiker und zwei Katechetinnen dieses Angebot in Anspruch.


Verkündigung und Gottesdienst / Kurzberichte

Kurzberichte Auf dem Weg zu einem Gottesdienstkonzept Im Rahmen der Entwicklung eines Gottesdienstkonzeptes wurde eine Studie in Auftrag gegeben, in der aus der Sicht von Kulturschaffenden Gottesdienste kritisch gewürdigt wurden. Aus diesem Blickwinkel standen die Kriterien Dramaturgie und Ästhetik im Vordergrund. Dennoch ergab sich daraus auch in theologischer Hinsicht eine qualifizierte Rückmeldung: Es ist darauf zu achten, dass der Glaube in guter Form zur Sprache kommt, so dass die Botschaft Ereignis und die feiernde Gemeinde zur lebendigen Gemeinschaft wird. Im Blick auf ein künftiges Gottesdienstkonzept zeichnen sich vier Linien ab: ■ Entwicklung eines Netzwerks unter Pfarrerinnen und Pfarrern, das dem Erfahrungsaustausch, der gegenseitigen Impulsgebung und Ermutigung dient. ■ Entwicklung eines Netzwerks unter Kirchgemeinden, das die Verbreitung gelungener gottesdienstlicher Angebote unterstützt. ■ Gottesdienstentwicklung ist Personalentwicklung: Die gottesdienstliche Handwerkskunst ist in der Aus- und Weiterbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer zu verstärken. ■ Einräumen von genügend Zeit für die Vorbereitung des Gottesdienstes.

Grosse Vielfalt an Musikstilen Zunehmend entdecken Kirchgemeinden Musik als wichtiges Element des Gemeindeauf baus. Sie erarbeiten ein Leitbild Musik und leiten davon das kirchenmusikalische Stellenprofil ab. Soll das Singen und Musizieren gefördert werden, kann dies in mittleren bis grossen Kirchgemeinden durch eine Kantorin oder einen Kantor bewirkt werden.

Kleinere Kirchgemeinden können Gleiches anstreben, indem sie auf weltliche Chöre und Ensembles in ihrem Dorf zugehen oder regionale Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden suchen. Die Breite der Fragestellungen in den Beratungen der Kirchgemeinden macht deutlich, dass diese eine Vielfalt von Musikstilen und -angeboten pflegen wollen.

Gefragte Jugendkirchen in Zürich und Winterthur An den monatlichen Gottesdiensten der streetchurch in Zürich nahmen durchschnittlich gut 250 Personen teil. Das Sozialberatungsteam begleitete 125 Personen, ein Drittel davon junge Frauen. Durch Hilfe beim Stellenantritt, Schuldensanierung oder Finden einer Wohnlösung konnte bei 57 jungen Menschen eine deutliche Stabilisierung der persönlichen Situation erreicht werden. Für das diakonische Projekt «LifeSchool», das Jugendlichen grundlegende Lebenskompetenzen vermittelt, wurden 24 Themen-Module neu erarbeitet. Zu den beliebtesten Modulen zählten Bewerbungswissen, Steuererklärung und PC-Grundanwendung. Einen ermutigenden Start mit acht jungen Erwachsenen nahm im November das vierwöchige Pilotprojekt «top4job», das eine Tagesstruktur bietet und so auf den späteren Einstieg ins Arbeitsleben vorbereitet. Nach achtjährigem Bestehen hat die fabrikkirche Winterthur den Schritt vom Projekt zu einer eigenen Form von Gemeinde vollzogen und ihren Platz im Stadtverband der Kirchgemeinden gefunden. Die monatlichen Gottesdienste werden vom Freiwilligenteam mit der neuen Pfarrerin gestaltet. Sie bewegen sich weg vom blossen Angebot hin zur Beteiligung von Gästen, die aus ihrem Leben oder von ihrem Engagement berichten. Die monatliche «WunderBar» hat sich zu einem regelmässigen Diskussionstreffpunkt in Sachen Religion entwickelt. Im Bereich Sozialdiakonie war der

Büroservice ein gut ausgelasteter Dienstzweig der fabrikkirche. Und nicht zuletzt schätzen viele ganz unterschiedliche Leute die fabrikkirche wegen des Fabrikbistros, wo sie unkompliziert und bei gutem und günstigem Essen eine gemütliche Mittagszeit verbringen können. Die streetchurch Zürich und die fabrikkirche Winterthur werden vom jeweiligen Stadtverband geführt und von der Gesamtkirche finanziell mitgetragen. Zudem begleiten Mitarbeitende der Gesamtkirchlichen Dienste die Projektverantwortlichen in Zürich und Winterthur.

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Gemeinsames Essen verbindet in der Gemeinschaft und in der Dankbarkeit f端r die Gaben des Lebens.

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Diakonie und Seelsorge

Diakonie und Seelsorge Zum Wesen und zum Auftrag der Kirche gehört es, auf Menschen zuzugehen, Anteil zu nehmen an Freude und Glück, an Leid und Belastungen. Die Öffentlichkeit weiss dies. Sie bringt deshalb der Kirche im Bereich von Diakonie und Seelsorge besonderes Vertrauen entgegen und erwartet deren entsprechendes Engagement. Diakonie ist tätige Nächstenliebe und Ausdruck gelebten Glaubens (Art. 65 der Kirchenordnung). Sie ist soziales Handeln, das Linderung und Entlastung bringt. Dies wird in den Kirchgemeinden sichtbar in der Arbeit derer, die beruflich Verantwortung tragen, und es zeigt sich im Mitwirken vieler Freiwilliger. Diese Haltung kommt auch in regionalen und gesamtkirchlichen Projekten zum Tragen, ebenso dadurch, dass Kirchgemeinden und Landeskirche zusammenwirken, sich darin ergän-

zen und verstärken. Seelsorge ist Anteilnahme, Begegnung, Gespräch, das auf die Liebe Gottes, auf seine Gegenwart vertraut. Die seelsorgliche Zuwendung gehört zur pfarramtlichen Grundaufgabe im Gemeindepfarramt und im Pfarramt in Institutionen. In beiden Bereichen wird die seelsorgliche Präsenz gestärkt. Das diakonische und seelsorgliche Handeln der Landeskirche ist Anteilnahme, Linderung und Entlastung. Darüber hinaus benennt die Landeskirche auch öffentlich Unrecht und Leid und deren Ursachen. Sie arbeitet mit beim Entwickeln von Lösungen und sichert ihren Dienst der Vermittlung zu.

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Diakonie und Seelsorge

«Für eine bessere Welt»: Diakonie und Kirche in weltweiter Perspektive An sechs gut besuchten Kirchenpflegetagungen auf Boldern liessen sich über 600 Behördenmitglieder und Mitarbeitende aus den Kirchgemeinden mitnehmen auf eine «Reise der Hoffnung». Es ging um Mission und Diakonie in weltweiter Verantwortung, basierend auf der neuen Kirchenordnung: «Die Landeskirche versteht die Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat als Auftrag im weltweiten Bezug. Landeskirche und Kirchgemeinden setzen sich ein für Aufgaben und Projekte weltweiter Diakonie» (Art. 13 und 67). «Ich hatte nicht erwartet, dass dieses Thema so interessant ist.» Dieses mehrmals gehörte Echo deutet darauf hin, dass einerseits der Besuch der Kirchenpflegetagungen für viele auch unabhängig vom Thema zum selbstverständlichen

«Grundsätzlich geht es darum, die Migrationskirchen als Teil der weltweiten Kirche Jesu Christi wahrzunehmen und als Schwesterkirchen ernst zu nehmen.» Programm der Kirchenpflege gehört, und dass andererseits dieses Thema weniger naheliegt als Herausforderungen direkt vor der Haustüre in der eigenen Gemeinde. Die Tagung konnte jedoch aufzeigen, dass lokale Verantwortung und globale Vernetzung heute je länger je mehr miteinander verknüpft sind – und dass die Kirche lokal im Kleinen und durch ihre Werke auch global Akzente setzen und einen kleinen Beitrag zu einer besseren Welt leisten kann. Anschauungsunterricht brachte dann im Juni in Zürich die dritte internationale

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Missionssynode von mission 21 mit Delegierten aus vier Kontinenten zum Thema «Glauben bewegt, Glauben verbindet». Hier wurde «weltweite Kirche» konkret erfahrbar. Bewusst wurden die Synodeverhandlungen im Zentrum für Migrationskirchen in Zürich-Wipkingen abgehalten, um Begegnungen mit christlichen Migrantinnen und Migranten vor Ort zu ermöglichen. Der farbenfrohe Festgottesdienst im Grossmünster wurde vom Schweizer Fernsehen direkt übertragen, mit musikalischen Akzenten eines afrikanischen und eines koreanischen Chores. Den Schlusspunkt bildete das Missionsfest rund ums Grossmünster.

Neue Farbtupfer durch christliche Migrationsgemeinden «Jung, dynamisch, farbig, charismatisch», so präsentieren sich die jüngeren Migrationskirchen, die sich in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren gebildet haben. «Unstet, zersplittert» sind andere Eigenschaften dieser Gemeinschaften, welche die etablierten landeskirchlichen Gemeinden herausfordern. Die Migrationskirchen sind stets auf der Suche nach Räumlichkeiten für ihre vielfältigen Aktivitäten, von den Gottesdiensten über Chorproben und Bibelstunden bis zu den Gebetsnächten. In einem Konzept schrieb der Kirchenrat 2006: «Grundsätzlich geht es darum, den Migrationskirchen nicht nur unter dem diakonischen, sondern auch unter dem ökumenischen Aspekt zu begegnen, sie als Teil der weltweiten Kirche Jesu Christi wahrzunehmen und als Schwesterkirchen ernst zu nehmen.» Folgerichtig wurde im gleichen Jahr unter der Federführung des Zürcher Stadtverbandes eine Koordinationsstelle für Migrationskirchen geschaffen. Die erste Stelleninhaberin hat tatkräftig und umsichtig den Aufbau eines Zentrums für Migrationskirchen im Kirchgemeindehaus Wipkingen an die Hand genommen. Diese Aufgabe wird seit Juli 2010 von ihrer Nachfolgerin weitergeführt.


VerkĂźndigung und Gottesdienst

Abendmahl am Migrationsgottesdienst: Das Teilen von Brot und Wein verbindet in besonderem Mass.

Gottesdienste von Migrationskirchen beeindrucken durch ihre Lebendigkeit und durch das Ablegen persĂśnlicher Zeugnisse.

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Diakonie und Seelsorge

Mittlerweile sind acht Gemeinden in diesem grossen Gebäude beheimatet: zwei afrikanische Gemeinden, eine portugiesischsprachige (mehrheitlich brasilianische) und eine spanischsprachige (mehrheitlich argentinische) Gemeinde, die tamilische, koreanische und finnische Gemeinde sowie die deutschsprachige «Internationale Gemeinde Christi». Eine Arbeitsgruppe begleitet dieses Projekt. Höhepunkt ist jeweils am ersten Advent der Gottesdienst aller Migrationsgemeinden zusammen mit der Kirchgemeinde Wipkingen und zahlreichen Gästen, wobei etwas von der multikulturellen, vielsprachigen und vielfarbigen Realität der Kirche Christi zum Ausdruck kommt. Fremdheit und Verbundenheit als Glieder der einen Kirche stehen hier in einer spannungsvollen Wechselbeziehung. Im Rahmen der neuen Kirchenordnung wurden die Eglise évangelique réformée de langue française, die Iglesia Evangélica Hispana und die Chiesa Evangelica di Lingua Italiana neu als Kirchgemeinschaften der Zürcher Landeskirche anerkannt. Damit sind nun auch die Iglesia und die Chiesa öffentlich-rechtliche Körperschaften. Beide können auf eine eigene prägende Tradition zurückblicken und haben ein wichtiges Stück Migrationsgeschichte des Kantons Zürich miterlebt und mitgestaltet. Die Kirchgemeinschaften sind für viele Migrantinnen und Migranten Quelle von Heimat und Integration zugleich. Damit hat diese kirchliche Arbeit neben der seelsorglichen und gottesdienstlichen auch eine wichtige sozialdiakonische Dimension.

An der Grenze des Legalen Das kostenlose Beratungsangebot der Kirchlichen Fachstellen bei Arbeitslosigkeit DFA in Zürich, Winterthur und Uster richtet sich an Erwerbslose und an Menschen mit Schwierigkeiten am Arbeitsplatz. Was sich in den letzten zwei Jahren ereignete, lässt sich mit einer grossen Welle vergleichen. Bereits 2009 nahmen

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die Erwerbslosenzahlen zu, der Höhepunkt wurde im Januar 2010 erreicht. Die DFA-Standortgemeinden Zürich, Winterthur und Uster waren von der Erwerbslosigkeit überdurchschnittlich betroffen. Gegen 1000 Personen nahmen 2010 in der DFA Zürich rund 2500 Beratungstermine wahr. In der DFA Winterthur wurden 370 Personen beraten, ein Viertel mehr als 2009. Trotz erhöhter Anstrengungen konnte nicht allen Ratsuchenden ein Termin angeboten werden; die Zahl der Abweisungen ist nach wie vor hoch. Die Klienten der DFA profitieren voraussichtlich kaum von der Erholung der Wirtschaft. Bei Verlust des Arbeitsplatzes sind die materiellen Folgen trotz Arbeitslosenversicherung oft bedrohlich. Viele Klienten der DFA, die zuvor in Tieflohnbereichen tätig waren, geraten in existenzielle Not. Wer seine Familie bisher knapp ernähren konnte, weiss mit 80 % des Einkommens oft kaum noch, wie es weitergehen soll. Zuerst stellt sich in solchen Fällen die Frage, ob die Arbeitslosenkasse ohne Verzögerungen mit den Leistungen einsetzt. Die Anforderungen der Kasse müssen exakt erfüllt werden, Formulare sind korrekt auszufüllen. Die Arbeitssuche hat gezielt zu erfolgen, genügend Bewerbungen sind zu schreiben. Ging eine Kündigung voraus, muss die Arbeitslosenkasse überzeugt werden, dass sie nicht selber verschuldet wurde. Wer nur mangelhafte Sprachkenntnisse hat, sich nur schwer schriftlich ausdrücken kann oder den Umgang mit Behörden nicht gewohnt ist, ist rasch überfordert. Fehler führen zu Einstelltagen und können sehr teuer werden. Schnell sind ein, zwei Entschädigungsmonate weg. Es droht die Schuldenfalle, als letzter Ausweg bleibt der Gang zum Sozialamt. Neben den Angeboten der Bewerbungsunterstützung und der Sozialberatung wird vor allem die Rechtsberatung stark in Anspruch genommen. Es gibt immer wieder Arbeitgeber, die mit ihren Anstellungsbedingungen die Grenzen der Legalität überschreiten.

Viele der Klientinnen und Klienten der DFA arbeiten im Niedriglohnsektor und erleben dort ausserordentlich raue Umgangsformen. Der wirtschaftliche Druck wird vollumfänglich an sie weitergegeben. Sie berichten von Arbeitszeitbeschränkungen, die missachtet werden, Löhne werden nicht ausbezahlt, Sozialbeiträge werden zwar abgezogen, jedoch nicht einbezahlt, Schwangere werden gedrängt, das Arbeitsverhältnis von sich aus aufzulösen. Durch das System «Arbeit auf Abruf» tragen viele der Arbeitnehmenden im Niedriglohnbereich das wirtschaftliche Risiko allein. Die Rechtsberatung der DFA bietet Hilfe und Unterstützung an, wenn ein privater Anwalt nicht finanzierbar ist. Zwei Mitarbeitende können Rechtsvertretungen vor Gericht wahrnehmen. Die DFA erfüllt damit den wichtigen kirchlichen Auftrag, die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft vor skrupelloser Ausbeutung zu schützen. Das ökumenische Angebot der DFA stellt insbesondere mit der unentgeltlichen Rechtsberatung eine Dienstleistung dar, die auf praktische Art und Weise dem Prinzip der Gerechtigkeit dient – auch für Menschen, die sich das eigentlich gar nicht leisten können. Angesichts dieser Schwierigkeiten ist es nicht erstaunlich, dass die Nachfrage nach Beratung und Unterstützung bei der DFA im Zuge der Wirtschaftskrise und ihren Folgen stark angestiegen ist. Nicht zuletzt versuchen die Beraterinnen, mit den Ratsuchenden eine Kündigung und die dadurch verursachte Verunsicherung oder gar Verletzung zu verarbeiten und neue Perspektiven zu eröffnen. Menschliche Zuwendung und genügend Zeit sind dafür oft der Schlüssel – Bedingungen, welche staatliche Beratungsangebote kaum noch bieten können.

Notfallseelsorge: auf das Schlimmste gefasst Immer wieder lange Zeit auf Pikett sein, ohne gerufen zu werden – und dann ein Einsatz, der einem alles abverlangt. Not-


Diakonie und Seelsorge

fallseelsorge ist für Pfarrerinnen und Pfarrer eine echte Herausforderung. Doch gerade dieser Dienst, im Unglück und im Leid für andere da zu sein, gehört zum Kern seelsorglicher Tätigkeit. Die Notfallseelsorge im Kanton Zürich machte 2010 einen wichtigen Schritt in Richtung ökumenischer Zusammenarbeit. Nachdem das Team der Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger bereits seit Beginn ökumenisch zusammengesetzt war, werden nun auch Leitung und Finanzen von beiden Kirchen gemeinsam gestaltet bzw. getragen. Neue Wege beging die Notfallseelsorge auch in der Grundausbildung. Die angehenden Notfallseelsorgenden nutzten erstmals ein Angebot des Care Teams Bern, das einen eigenen Zertifizierungslehrgang innerhalb der Normen des Nationalen Netzwerks Psychologische Nothilfe (NNPN) anbietet. Diese Grundausbildung umfasst die Themen Psychotraumatologie, Umgang mit Medien, Stabsarbeit, Akutintervention, Angst und Stress, Analyse von Risiko und Schutzfaktoren sowie Schuld und Verantwortung. Mit der Zertifizierung der Seelsorgenden existieren neu verbindliche Standards. Weit über hundert Mal pro Jahr werden reformierte Pfarrerinnen und Pfarrer oder katholische Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger im Kanton Zürich von Polizei und Rettungsdiensten aufgeboten: bei ausserordentlichen Todesfällen, schweren Unfällen, Selbsttötungen, Tötungsdelikten oder bei der Übermittlung von Todesnachrichten an Angehörige. Seit 2005 ist die Notfallseelsorge flächendeckend im ganzen Kanton Zürich einsatzbereit. Rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sieben Regionalteams gewährleisten den Dienst an 365 Tagen rund um die Uhr. Bei einem Einsatz geht es zuerst darum, Sicherheit zu schaffen und die traumatisierten Menschen zu schützen – auch vor sich selber. Die Notfallseelsorge bleibt in der Regel so lange vor Ort, bis weitere Betreuung gewährleistet ist. Nach drei, vier Stunden ist der Einsatz abgeschlossen. Für die nachfolgende Seelsor-

ge, die Begleitung in der Trauer und die Vorbereitung eines allfälligen Abdankungsgottesdienstes ist das Pfarramt der Wohngemeinde zuständig. Es gehört zum Grundauftrag der Kirche, Dienst und eben auch Notfalldienst am Nächsten zu leisten. Nicht selten entdecken Menschen erst bei Schicksalsschlägen, wie verletzlich das Leben eigentlich ist – und oft brechen genau in diesen Momenten Sinn- und Schuldfragen auf. Der ganze Lebensentwurf kann auf einmal in Frage gestellt sein.

ihre neue Aufgabe eingeführt. Im Bereich von Homiletik und Liturgie, Seelsorge und Diakonie sowie Bildung wurden die Zusammenhänge zwischen dem speziellen Kontext (Männerkultur, WK-Betrieb, Rekrutenschule) und dem Auftrag der Kirche aufgezeigt. Theoriemodelle und Praxiseinsätze, die reflektiert und ausgewertet wurden, waren Bestandteile dieser intensiven Ausbildungswochen. Im Zusammenhang mit den Reformprozessen der Armee versuchen die Verantwortlichen der Armeeseelsorge, ge-

Es gehört zum Grundauftrag der Kirche, Dienst und eben auch Notfalldienst am Mitmenschen zu leisten. In der heutigen Gesellschaft, in der alles als plan- und kontrollierbar gilt, sind solche Erfahrungen besonders schwierig zu fassen. Dass notfallseelsorglich geschulte Pfarrerinnen und Pfarrer in solchen Momenten die richtigen Begleitpersonen sind, wird von Polizei und Rettungsdiensten anerkannt und gewürdigt. Die Notfallseelsorgenden werden jeweils von den Blaulichtorganisationen aufgeboten und stehen in regem Kontakt mit diesen.

Armeeseelsorge: Auftrag gegenüber der Zivilgesellschaft Armeeseelsorge ist Spezialseelsorge. 20 reformierte und katholische Pfarrer nahmen am «Technischen Lehrgang für Armeeseelsorge» (früher «Feldpredigerschule») teil, der in der Ecole des Missions in Le Bouveret am Walliser Ufer des Genfersees stattfand. Sie wurden dabei anhand eines Kompetenzenprofils, das auch in der Aus- und Weiterbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer angewandt wird, in

meinsam mit den Kirchenleitungen und dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund SEK die Struktur des Einsatzes und der Einteilung der Armeeseelsorgenden anzupassen. Ziel ist, auch bei geringeren Beständen ein Einsatzmodell zu haben, bei dem genügend Seelsorgerinnen und Seelsorger für die ihnen zugeteilten Armeeangehörigen zur Verfügung stehen. Auch Pfarrerinnen und Pfarrer der Landeskirche leisteten ihren Dienst zwischen Gottesdiensten, Sitzungen, Unterricht, Seelsorgebesuchen und Kasualien. Die Belastung ist hoch, zwischen den beiden Lebenswelten und Erfahrungsräumen hin und her zu pendeln. Die Verantwortlichen der Landeskirche suchen darum zusammen mit den zuständigen Dienstchefs der Armeeseelsorge, in diesem belastenden Bereich strukturelle Entlastungen zu erarbeiten, sowohl für die betroffenen Pfarrpersonen wie auch für die Gemeinden. Die Armeeseelsorge mit ihrem Milizcharakter bleibt ein wichtiger Bestandteil des kirchlichen Auftrags gegenüber der Zivilgesellschaft.

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Verkündigung und Gottesdienst

Gedenkgottesdienst im Januar 2010 zum 10. Jahrestag des Flugzeugabsturzes von Nassenwil.

Oft treten gerade bei Schicksalsschlägen grundsätzliche Sinn- und Lebensfragen auf.

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Diakonie und Seelsorge / Kurzberichte

Kurzberichte Soziale Not lindern durch Gemeindediakonie Die Kirchgemeinden tragen mit ihrem diakonischen Handeln dazu bei, persönlicher und sozialer Not vorzubeugen, diese zu lindern oder zu beheben. Sie begleiten Menschen in der selbständigen Lebensgestaltung und schaffen Möglichkeiten der Begegnung und der Gemeinschaft. Die landeskirchlichen Fachstellen Aus- und Weiterbildung, Familie, Alter und Generationenbeziehungen unterstützen das diakonische Handeln der Kirchgemeinden mit Schulung und Beratung sowie Grundlagenarbeit. Praxisnahe Aus- und Weiterbildung Der Lehrgang «Diakonie – Soziale Arbeit in der Kirche», den die Landeskirche gemeinsam mit der Hochschule für Soziale Arbeit durchführt, befähigt zum Praxistransfer der sozialfachlichen Kompetenzen in das diakonische Handeln der Kirchgemeinde und vermittelt biblischtheologische Grundkenntnisse. In den letzten fünf Jahren wurde der zertifizierte Lehrgang von 43 Personen aus dem Kanton Zürich und 11 Personen aus anderen Kantonen besucht. Die 16 Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone des Lehrgangs 2010 wurden beim Aufbau von diakonischen Projekten in der eigenen Kirchgemeinde begleitet. Es entstanden unter anderem Gruppen für Jugendliche und Erwachsene, Lager für Kinder oder Angebote für wirtschaftlich benachteiligte Menschen wie das Sozialprojekt «Tischlein Deck Dich». 60 Personen, das ist ein Viertel aller in der Landeskirche angestellten Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone, wurden 2010 hinsichtlich ihrer beruflichen Weiterbildung beraten und diesbezüglich mit Beiträgen unterstützt.

Familien im Fokus 2010 entschieden zehn Kirchgemeinden, den diakonischen Auftrag an Familien verstärkt wahrnehmen zu wollen. In oft länger dauernden Beratungen, durch die Mitarbeit in Arbeitsgruppen oder mit der Moderation von Kirchenpflege-Retraiten half die Fachstelle Familie mit, das Bestehende auf «Familienfreundlichkeit» bzw. auf «Generationenfreundlichkeit» zu überprüfen. Es wurde zum Beispiel durch direktes Einbeziehen von Müttern und Vätern deutlich, dass ein Grossteil der kirchlichen Angebote den Familien oft zu wenig bekannt ist. Mit besserer Kommunikation (z. B. Einbezug des Internets) gelang es rasch, bisher nicht erreichte Familien anzusprechen. Andere Kirchgemeinden setzten in der kirchlichen Erwachsenenbildung auf Eltern- und Erziehungsthemen. So entdeckten auch «neue» Familien die Kirche als eine hilfreiche Entlastung und Stütze im Familienalltag. Weiter zeigte sich, dass «Raumgestaltung» eine entscheidende Ressource für die Familienfreundlichkeit einer Kirchgemeinde sein kann. Mit einfachen, kostengünstigen Anpassungen konnten unattraktive, multifunktionelle Allzweckräume in einladende Begegnungsräume für Familien verwandelt werden. (Vgl. auch Seite 30.) Altersarbeit vor neuen Herausforderungen Die Altersarbeit hat eine lange Tradition in der reformierten Kirche. In den meisten Kirchgemeinden ist sie ein starker Pfeiler der diakonischen und seelsorglichen Arbeit. Der demografische Wandel mit mehr Menschen im Rentenalter und mehr hochaltrigen Menschen fordert die Gesellschaft schon jetzt heraus. Darum ist es für die diakonische Arbeit wichtig, dass sie die tatsächlichen Bedürfnisse der älteren Generationen ernst nimmt. Die seit 2009 bestehende Fachstelle Alter und Generationenbeziehungen hat 2010 zusammen mit Praktikerinnen aus Kirchgemeinden sowie gerontologischen Fachpersonen die Broschüre «Lebensabschnitt Alter» erarbeitet. Mit dieser Bro-

schüre können sich Interessierte einen aktuellen Überblick über die Bevölkerungszusammensetzung der eigenen Gemeinde und die zu erwartende Entwicklung in den nächsten Jahren verschaffen. Dazu erhalten die Kirchgemeinden Anregungen für die Weiterentwicklung der Altersarbeit. Die Broschüre dient gleichzeitig als Arbeitsgrundlage für die Schulung und Beratung in den Kirchgemeinden. Zusammen mit dem Institut Neumünster und dem Stadtarzt von Zürich erarbeitete die Fachstelle das Projektkonzept «va bene – besser leben zuhause». Aufbauend auf den schon bestehenden Besuchdiensten wird dabei den Mitarbeitenden und Freiwilligen der Kirchgemeinden fachliches gerontologisches Wissen vermittelt. Dadurch werden die Besucherinnen und Besucher in die Lage versetzt, alte Menschen in einer möglichst selbständigen Bewältigung ihres Alltags zu unterstützen. Das Projekt startet anfangs 2011 in einigen Pilotgemeinden.

Flughafenpfarramt: auch im Dienste der Angestellten Was die Seelsorge am Flughafen prägt, sind nicht nur die punktuellen Kontakte mit Reisenden, sondern mehr noch die Begegnungen mit Angestellten der verschiedenen Firmen, die am Flughafen ansässig sind. Gefühlsmässig zählen sich viele dort Tätige irgendwie zur grossen «Flughafenfamilie». Und darum ist für sie der Weg zu den Seelsorgenden am Flughafen nicht nur räumlich kürzer, sondern offenbar auch emotional näherliegend als jener zum Pfarramt an ihrem Wohnort. So erfüllt die kirchliche Präsenz am Flughafen auch mancherlei kirchgemeindliche Funktion. Neben seinem regelmässigen Angebot an Gottesdiensten und Andachten gestaltete das Flughafenpfarramt im Januar 2010 einen ökumenischen Gedenkgottesdienst zum 10. Jahrestag des Flugzeugabsturzes von Nassenwil.

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Diakonie und Seelsorge / Kurzberichte

Kerzen in der Bahnhofkirche Seit der Eröffnung der Bahnhofkirche an Pfingsten 2001 wurden in der «Kerzenburg» der Kapelle rund 280 000 Kerzen angezündet. Durchschnittlich etwa jeder zehnte Kapellengast benützt diese Gelegenheit, und gewiss sind es nicht nur katholische Besuchende. Das Ritual, eine Kerze für jemanden oder für etwas anzuzünden und ein Gebet dazu zu sprechen, ist unmittelbar für alle verständlich und Ausdruck einer gelebten Spiritualität. Jede der vielen Kerzen macht Halt und Zuversicht deutlich: «Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern das Licht des Lebens haben» (Joh. 8,12).

Sihlcity-Kirche: Rastplatz bei Einkaufstouren «Immer wieder meine Tankstelle!» Diese Worte fanden im November 2010 ihren Weg ins Anliegenbuch der Kirche in Sihlcity. Sie drücken das Empfinden einer Besucherin oder eines Besuchers der ökumenischen und interreligiös offenen Kapelle im Einkaufs- und Freizeitzentrum aus. Für viele ist das ergänzende kirchliche Seelsorgeangebot ein Ort zum Auftanken, für andere ein Ort des Haltmachens, also ein Rastplatz, wie es im regelmässig erscheinenden Wort zur Woche, dem «Rastwort», zum Ausdruck kommt. Im Laufe des Berichtsjahres kam es zu über 1300 längeren und kürzeren Gesprächen und Beratungen durch das Seelsorgeteam und zu etwa 750 Auskünften durch die rund 30 Mitglieder der Freiwilligengruppe. Bei gut 60 Gruppenbesuchen und Anlässen konnte das Konzept mehr als 1000 Personen nähergebracht werden. Die drei Trägerschaften, der reformierte und der römisch-katholische Stadtverband sowie die christkatholische Gemeinde Zürich, haben die definitive Fortführung des Pilotprojektes in Sihlcity beschlossen.

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Koordination ökumenische Eheund Paarberatungsstellen Für die Beraterinnen und Berater der in zehn Bezirken bestehenden Paarberatungsstellen führt die Koordinationsstelle regelmässige Sitzungen durch. 2010 standen dabei der fachliche Austausch und die Umstrukturierungspläne des Kantons im Zentrum. Nach dessen Nein zum Entwicklungsprojekt sind die reformierte und die katholische Kirche daran, weitere Schritte zu planen. Im Rahmen des Präventionsprojekts «PaarImPuls» wurde im September in Winterthur erstmals eine Tagung zum Thema «Auch über Sex reden lohnt sich» durchgeführt, an der rund 180 Personen teilnahmen.

Besuchsdienst: Lebensgeschichten erschliessen Die Besuchsdienst-Tagungen zum Thema «Die Kraft der Lebensgeschichten» wurden aufgrund der grossen Nachfrage drei statt zwei Mal durchgeführt. Trotzdem konnten nicht alle Interessierten berücksichtigt werden. Die Historikerin Heidi Witzig schilderte, wie heute achtzig- bis neunzigjährige Menschen in ihrer Kinder- und Jugendzeit geprägt wurden. Otto Spirig entlockte dem Akkordeon vielfältige Liedanfänge, welche bei den Teilnehmenden Erinnerungen wachriefen. Die Besucherinnen und Besucher erhielten Anregungen für ihre Besuche bei den Betagten. Sie wurden ermutigt, bei ihrem Gegenüber die Kraft der Lebensgeschichten zu erschliessen, sei es übers Zuhören, über gemeinsame Tätigkeiten oder über Musik. In Zusammenarbeit mit Pro Senectute wurde ein Leitfaden für Besuchsdienste erarbeitet.

Konsolidierung der Reformierten Spitalseelsorge Seit Anfang 2010 werden die Seelsorgebereiche von Universitätsspital, Kantons-

spital Winterthur, der Zürcher Stadtspitäler, der Regionalspitäler, Pflegezentren und Psychiatrischen Kliniken unter dem Dach der Reformierten Spitalseelsorge im Kanton Zürich zusammengefasst. Angesichts der verschiedenen Hintergründe und bisherigen Strukturen der einzelnen Seelsorgebereiche war es wichtig, die Überführung unter das gemeinsame Dach sorgfältig zu planen und durchzuführen. Der Zusammenschluss ist gelungen, die einzelnen Bereiche sind aufgebaut, die neue Führungsstruktur spielt sich ein. Die Leitenden Pfarrerinnen und Pfarrer berufen regelmässig Konvente ein. Die neue Organisation der Reformierten Spitalseelsorge im Kanton Zürich erbrachte neben der administrativen Vereinheitlichung auch bessere Voraussetzungen für regelmässigen Kontakt und professionellen Austausch. Neben der Seelsorgetätigkeit gab es in jedem Bereich spezielle Fragestellungen und neu konzipierte Anlässe: Zehn Regionalspitäler sind seit Anfang 2010 zum Seelsorgebereich Regionalspitäler zusammengefasst. Die Leitende Pfarrerin hat Konvente ins Leben gerufen und Strukturen für eine gute Zusammenarbeit geschaffen. Es wurden gemeinsame Fortbildungen durchgeführt, z. B. zu interreligiöser Kompetenz oder zur Begleitung von Eltern, die ein Kind verloren haben. Das kantonale PalliativCare-Konzept hatte zur Folge, dass in einigen Institutionen die interdisziplinäre Zusammenarbeit stärker gewichtet wurde als bisher. Neue Onkologie-Zentren forderten einen besonderen Einsatz auch der Seelsorge, wie am Spital Männedorf und am Spital Limmattal. Die Seelsorge in elf Pflegezentren des Kantons Zürich wurde neu als Seelsorgebereich Pflegezentren der Reformierten Spitalseelsorge angegliedert. Auch hier wurden Konvente eingeführt und der professionelle Austausch intensiviert. Grosse Herausforderungen sind in diesem Bereich neben den Seelsorgegesprächen die Gottesdienste, in denen es darum geht, für sehr unterschiedliche Menschen wie


Diakonie und Seelsorge / Kurzberichte

Demenzkranke, Angehörige, theologisch Interessierte, Betreuende, Freiwillige oder Angst- resp. Schizophrenie-Betroffene eine gemeinsame Sprache zu finden. Vernetztes Handeln mit dem Personal führte zu einigen zukunftsweisenden Projekten, so zu einem «Raum der Stille» im Pflegezentrum Embrach und im Haus Wäckerling, sowie zu den Projekten «Freiwilligenarbeit» und «Spiritualität» im Pflegezentrum Bächli in Bassersdorf. Die Seelsorgestellen in den stadtzürcherischen Spitälern wurden als Seelsorgebereich Spitäler und Pflegezentren der Stadt Zürich in die Reformierte Spitalseelsorge der Landeskirche integriert. Dieser Bereich hat dabei in wenigen Belangen seine bisherige Struktur behalten können, zum Beispiel die Zusammenarbeit mit den Seelsorgenden der städtischen Pflegezentren, was sich bis jetzt gut bewährt. Einzig das Spitalpfarramt des Spital- und Gesundheitszentrums Sanitas in Kilchberg wurde durch den Zusammenschluss des Sanitas mit dem Spital Zimmerberg dem Seelsorgebereich der Regionalspitäler angegliedert. Das Spitalpfarramt des Universitätsspitals war bereits bisher ein eigener Seelsorgebereich, dotiert mit einem überdurchschnittlichen Stellenetat, welcher jedoch verkleinert werden musste. Die Seelsorgenden waren mit den für Patientinnen und Patienten teils gravierenden Auswirkungen des neuen Transplantationsgesetzes konfrontiert. Für ältere Menschen können Transplantationen belastende Folgen haben. Das Pfarramt kann neu – mit Unterstützung der Spitaldirektion – verschiedene Möglichkeiten nutzen, sich den häufig wechselnden Mitarbeitenden und Patienten regelmässig vorzustellen. Erstmalig gab es in der Passionszeit eine Klagemauer in der Spitalkirche, von der rege Gebrauch gemacht wurde. Das Spitalpfarramt des Kantonsspitals Winterthur veranstaltete zwei ökumenische Gedenkfeiern für früh verstorbene Kinder auf dem Friedhof Rosenberg. Diese Gedenkfeiern sollen von nun an jähr-

lich stattfinden. Mit der Spitalleitung wurde die Abmachung für eine Vorgehensweise zur Verabschiedung verstorbener KSW-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter getroffen. Im November fand zum ersten Mal eine Gedenkfeier für verstorbene Mitarbeitende des KSW statt. Der grosse Bereich Psychiatrieseelsorge hat wenig Veränderungen erfahren. Die psychiatrischen Kliniken Hard in Embrach und ipw in Winterthur haben fusioniert. Dieser Zusammenschluss wurde nun auch im Bereich der Seelsorge vollzogen. Die beiden Seelsorger der ipw betreuen seit August 2010 auch die Patientinnen und Patienten in Embrach. Die bisherige Seelsorgerin der Hard wechselte in die Psychiatrische Universitätsklinik PUK. Im Pflegeheim Sonnhalde in Grüningen wurde neu ebenfalls eine Psychiatrieseelsorgestelle errichtet Seit Januar 2010 gehört auch das Pfarramt des Epilepsiezentrums zur Reformierten Spitalseelsorge. Der Schwerpunkt des EPI-Pfarramtes liegt in der Seelsorge mit Menschen, die an Epilepsie erkrankt sind. Der (öffentliche) Gottesdienst für die Epilepsie-Kranken findet in der 1971 erbauten Giacometti-Kirche der EPI statt. Die Arbeit der Seelsorgerinnen beschäftigt sich immer wieder auch mit der Frage, wie gegenüber Epilepsie-Kranken Vorurteile abgebaut werden können und wie eine entsprechende Ethik formuliert und öffentlich gemacht werden kann. Zu dieser Frage fand im April 2010 die 6. Ethiktagung «Krank und behindert in der Leistungsgesellschaft» statt.

Aidspfarramt im Umbruch Ein neuer reformierter Co-Leiter hat im Oktober im Aidspfarramt die Arbeit aufgenommen. Die Angebote in Einzelseelsorge, Massage und Körperarbeit sowie die gemeinschaftlichen Unternehmungen wurden im gewohnten Rahmen durchgeführt. Die Abteilung Diakonie und Seelsorge legte ihr besonderes Augenmerk auf die veränderte Situation von HIVpositiven Menschen. Die meisten können

heute dank guter Medikamente ein annähernd normales Leben führen und sind nicht mehr, wie vor 20 Jahren, unmittelbar vom Tod bedroht. Der Kirchenrat hat deshalb beschlossen, 2011 aus der ökumenischen Zusammenarbeit im Aidspfarramt auszusteigen. Die Abteilung Diakonie und Seelsorge will ihre Kräfte neuen Herausforderungen widmen.

Gehörlosenpfarramt zunehmend vernetzt Das Pfarramt wird seit Januar 2010 von einer neuen Pfarrerin geleitet. Sie musste sich in eine für sie ganz neue Welt einarbeiten. Impulse gab es auf verschiedenen Ebenen: durch die gute ökumenische Zusammenarbeit hinsichtlich zukünftiger gemeinsamer Projekte, durch ein Gemeindewochenende im Kloster Kappel und durch die verstärkte Zusammenarbeit mit den sich in Zürich engagierenden Gehörlosen-Organisationen. Der Mimenchor nahm ein weiteres Theaterprojekt in Angriff, das 2011 zur Aufführung kommt.

Pfarramt für Menschen mit cerebraler und geistiger Behinderung: Engagement im Religionsunterricht Das Religionspädagogische Gesamtkonzept rpg wird auch an den heilpädagogischen Schulen umgesetzt. Schwerpunkt der Arbeit war die Organisation des Religionsunterrichts an 20 heilpädagogischen Schulen. Konfirmandenbesuche und Elternbetreuung werden immer wichtiger. Ende November trafen sich rund 100 Personen an der Tagung «Heilpädagogik im Dialog mit der Theologie», die von der Hochschule für Heilpädagogik unter Mitwirkung des Pfarramts angeboten wurde.

Gefängnisseelsorge im Zeichen von Fusionen Die Gefängnisseelsorge war im vergangenen Jahr mit den Folgen von Zusammenlegungen resp. Neueröffnungen von Gefängnissen beschäftigt, die sich auch

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Diakonie und Seelsorge / Kurzberichte

auf die Stellenaufteilung innerhalb des Seelsorgeteams auswirkten. Zur besonderen Herausforderung wurden die Folgen des Ausschaffungsstopps im Flughafengefängnis Zürich sowie verschiedene Suizidfälle. An der jährlichen Fachkonferenz konnte der Austausch zwischen der Gefängnisseelsorge und der Staatsanwaltschaft für beide Seiten gewinnbringend intensiviert werden. Von grosser Bedeutung war auch die Zusammenlegung der Bussenhaft Urdorf für von Sucht betroffene Menschen mit der Kolonie Ringwil, der letzten Vollzugsstufe für Männer mit langen Gefängnisstrafen. Diese Begegnung unterschiedlicher «Kulturen» verlangte von den Seelsorgenden, sich konzeptionell neu zu orientieren. Die Deutschschweizerische Ökumenische Arbeitsstelle für Gefängnisseelsorge AST stellte die Weichen für die künftige Weiterarbeit, nachdem die Leistungsvereinbarung für die Jahre 2010–2013 neu erstellt worden war. In Zusammenarbeit mit der interkonfessionellen Konferenz des Kantons Bern konnten Richtlinien zur Gefängnisseelsorge ausgearbeitet werden. An der Tagung der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie zum Thema «Religiöse Pluralität in Gefängnissen» beteiligte sich die AST am Runden Tisch.

Ausbau bei der Polizeiseelsorge Die beiden Gottesdienste der Polizeiund Rettungsdienste wurden beide in der Stadt Zürich gefeiert, im Sommer wie gewohnt im St. Peter. Dem ökumenischen Adventsgottesdienst in der Kirche St. Konrad in Zürich Friesenberg gaben Jugendliche der streetchurch Zürich ein besonderes Gesicht. Die Trägerschaft beschloss, den Stellenetat der Polizeiseelsorge auf 2011 um 40 % auf 130 % zu erhöhen. In Zukunft werden den Polizeiund Rettungskräften zwei Seelsorgende zur Verfügung stehen.

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Stellennetz neu mit Stellenvermittlung für Sozialhilfebezüger Das Stellennetz bietet neben den Einzelarbeitseinsätzen, den Fach-, Begleit- und Strategiekursen seit Herbst 2010 auch eine Stellenvermittlung für Personen an, die Sozialhilfe beziehen. Ziel dieses Angebotes ist es, eine unbefristete Anstellung zu vermitteln.

Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz HEKS: Ein Leben in Würde HEKS arbeitet in seinen Auslandsprojekten konsequent mit lokalen Mitarbeitenden. So wird in über 40 Ländern eine nachhaltige und bedarfsgerechte Arbeit vor Ort gewährleistet und im Kleinen grosse Wirkung entfaltet. Drei Viertel der mittellosen Menschen weltweit leben im ländlichen Raum. In der Entwicklung ländlicher Gemeinschaften setzt sich HEKS für einen gesicherten Zugang zu Land, Wasser und Wissen, verbesserten Produktionsmitteln und -methoden sowie zu lokalen und regionalen Märkten ein. HEKS leistet humanitäre Hilfe, engagiert sich in der Friedensförderung und unterstützt diverse Projekte im Bereich der zwischenkirchlichen Hilfe. In seiner Sammelkampagne «Entwicklung ermöglichen» stellte HEKS 2010 die ländliche Entwicklung im kargen Bergland Georgiens in den Mittelpunkt: Im Dorf Mirashkhani gibt ein Bewässerungsprojekt den Anstoss für einen tiefgreifenden Wandel, von der Erschliessung neuer Ackerflächen über die Milchverarbeitung bis hin zur Käseproduktion. Heute planen die Bauern schon neue Projekte. In der Schweiz setzte sich HEKS 2010 mit zahlreichen Projekten für die Integration von Minderheiten ein. Das Projekt «Neue Gärten» beispielsweise erleichtert die soziale Integration von Migrantinnen und Migranten. Um Menschen vor einer drohenden Obdachlosigkeit und Isolation zu schützen, wurde das Projekt «HEKS


Diakonie und Seelsorge / Kurzberichte

– Wohnen» ins Leben gerufen. Eine professionelle Wohnbegleitung führt Betroffene dabei Schritt für Schritt in die Selbständigkeit.

Brot für alle: Mit Ausdauer für Gerechtigkeit Die Ungerechtigkeiten des internationalen Handelssystems standen im Zentrum der ökumenischen Kampagne «Stoppt den unfairen Handel!»: Unfaire Handelsregeln, Nahrungsmittelspekulation und Eingriffe in die Agrarpolitik führen dazu, dass in südlichen Ländern die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen zerstört wird. Über eine Milliarde Menschen hungert. Die Kampagne zeigte Möglichkeiten für Konsumentinnen und Konsumenten auf, Menschen im Süden in ihrem Kampf für faire Arbeitsbedingungen und den Zugang zum Weltmarkt zu unterstützen. Den Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in den Kirchgemeinden wurde eine Fair-Trade-Mappe mit konkreten Umsetzungsvorschlägen zur Verfügung gestellt. Gute Beachtung fand auch die im Rahmen der Kampagne durchgeführte Umfrage zum öffentlichen Beschaffungswesen: Sie offenbarte grosse Unterschiede unter den Kantonen, zeigte aber auch, dass das Anliegen positiv aufgenommen wurde und in vielen Kantonsparlamenten Vorstösse zur vermehrten Verwendung von Produkten des Fairen Handels in der Verwaltung gemacht worden sind. Als eine der ersten Organisationen in der Schweiz hat Brot für alle das Thema «Land Grabbing» (Raffgier nach Land) aufgegriffen und auf die Auswirkungen des Aufkaufs riesiger Landflächen durch Regierungen, globale Unternehmen und Investoren hingewiesen. Im Herbst fand dazu in Genf ein Symposium statt. Die Nothilfe im Zusammenhang mit Katastrophen wie dem Erdbeben in Haiti und den Überschwemmungen in Pakistan haben das Jahr 2010 geprägt und das Spendenergebnis von Brot für alle beeinträchtigt. Insgesamt wurden rund

11 276 000 Franken gespendet, etwa 7,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Zu Sorgen Anlass gibt der merkliche Rückgang von Spenden aus Kirchen und Kirchgemeinden, der jedoch im Kanton Zürich 2010 nicht zu spüren war: Von den insgesamt 3,2 Mio. Franken aus dem Kanton Zürich stammten 2,3 Mio. Franken aus den Kirchgemeinden, rund 740 000 Franken gingen von Privatpersonen ein. Positiv entwickelten sich die Einnahmen im Zusammenhang mit der Kampagne. Spenden sind für Brot für alle zentral, sowohl für die Finanzierung der Projekte und Programme der Partnerwerke sowie auch für die eigene kontinuierliche Arbeit in den Bereichen Information, Bildung und Entwicklungspolitik.

mission 21 evangelisches missionswerk basel: Sicherung von Lebensgrundlagen mission 21 arbeitete 2010 in 17 Ländern in rund 100 Projekten mit 57 Partnerkirchen und -organisationen zusammen. Arbeitsschwerpunkte waren die Sicherung der Lebensgrundlagen, theologische Ausund Weiterbildung, Friedensarbeit und Kirchen- und Gemeindeaufbau. 31 Mitarbeitende leisteten in verschiedenen Bereichen in Afrika, Asien und Lateinamerika Langzeiteinsätze zur Unterstützung der lokalen Kirchen; 17 junge Erwachsene waren im Rahmen eines Kurzzeitprogramms im Einsatz. Auf Einladung der Zürcher Landeskirche tagte im Juni die internationale Missionssynode, das oberste Entscheidungsorgan von mission 21, in Zürich (vgl. S. 18). Mit dem Theologieprofessor Edwin Mora aus Costa Rica wurde ein neuer Vorsitzender der Synode gewählt. Die Kampagne zur Fussball-Weltmeisterschaft in Südafrika, «Anstoss zum Ausgleich – Fairplay für Afrika», die Herbstsammlung zu «Fair Trade» und das interreligiöse Friedensprojekt «Religion in Freiheit und Würde» setzten die thematischen Schwerpunkte der Arbeit von mission 21 in der Schweiz.

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Missionsfest 20. Juni 2010: Im Verbund mit Spiel und Kreativität wird die Weitergabe der biblischen Botschaft zum bleibenden Erlebnis.

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Bildung und Spiritualität

Bildung und Spiritualität Die Weitergabe der christlichen Tradition und die Stärkung des sozialen, spirituellen und kulturellen Urteilsvermögens sind wesentliche Ziele der kirchlichen Bildung.

Bildung und Spiritualität tragen dazu bei, Zugehörigkeit zu schaffen, Identität zu stiften und Orientierung zu geben. Die Bildungsarbeit vermittelt Menschen Impulse zu neuen Erfahrungen und Einsichten, die den Glauben vertiefen. Sie befähigt und ermächtigt Menschen zur Mündigkeit im Glauben, zur Freude am Leben und zur Verantwortung in der Welt. Sie stärkt die evangelische Identität und die Fähigkeit zum Dialog im religiösen Pluralismus. Sie verbindet mit der

weltweiten kirchlichen Gemeinschaft und führt zu wacher Zeitgenossenschaft. Im Bereich der Spiritualität setzt die Landeskirche Impulse zur Lebensgestaltung aus dem Glauben. Sie leitet dazu an, den persönlichen und beruflichen Alltag geistlich zu vertiefen. Die Landeskirche positioniert sich in der aktuellen Bildungslandschaft. Sie macht Angebote, die in der Öffentlichkeit sichtbar, verständlich und attraktiv sind. Sie lanciert Themen im öffentlichen Bildungsdiskurs.

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Bildung und Spiritualität

Umsetzung des rpg am Beispiel von Stäfa In der Kirchgemeinde Stäfa ist das verbindliche Angebot des Religionspädagogischen Gesamtkonzepts rpg von der 2. Klasse bis zur Konfirmation seit Sommer 2010 definitiv umgesetzt. Bis es soweit war, dauerte es fünf Jahre. Im Dezember 2005 sagte die Kirchgemeindeversammlung ja zu einem Rahmenkredit von 53 000 Franken. Er diente der Einrichtung von 60 Stellenprozenten. Die dafür angestellte Person sollte die Umsetzung fachkundig begleiten und einen Teil der neuen Angebote selber übernehmen. Den Stellenumfang errechnete die Kirchenpflege aufgrund einer Analyse des bisherigen religionspädagogischen Angebots. Es sollte gemäss den landeskirchlichen Vorgaben um die 2. und 4. Klasse erweitert werden. Für die vormalige rpg-Verantwortliche in der Kirchenpflege war klar, dass der Ausbau des rpg sehr sorgfältig angegangen werden muss. Um Erfolg zu haben, war es wichtig, Eltern, Kinder und auch die Schule mit ins Boot zu bekommen. Bei den Eltern besteht ein Bedürfnis nach Flexibilität und Wahlmöglichkeit. Darum sollte neben dem 3. Klass-Unti nur noch in der 2. Klasse eine im Stundenplan integrierte Lektion angeboten werden. Mit einem modulartigen Unterricht in der 4. und 5. Klasse kann aus mehreren Angeboten ausgewählt werden. Lösungen ausserhalb des Stundenplans haben sich auch aus einem anderen Grund bewährt: Mit der Einführung des Blockunterrichts wurde das Ansetzen von Einzellektionen immer anspruchsvoller. Damit die Teilnahme am kirchlichen Unti nicht zu einem Entscheid gegen die Klavierstunde wird, wurde ein jährliches Treffen zwischen einer Delegation der Kirchen- und der Schulpflege mit dem Zuständigen für den Stundenplan und den kirchlichen Unterricht ins Leben gerufen. Damit konnten die rpg-Lektionen bereits im Vorfeld platziert werden. Parallel zur Bekanntgabe des Stundenplans wurden

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die Eltern informiert, wann der Religionsunterricht stattfindet. Umfassend informiert wird in Stäfa auch an den Elternabenden. Dies war besonders wichtig, weil parallel zum Ausbau des religionspädagogischen Handelns der schulische B-Unterricht zur Debatte stand. Im Weiteren galt es beim Ausbau des religionspädagogischen Handelns, die personellen Ressourcen zu sichern und zu pflegen. Um glaubwürdig zu bleiben, kann es sich die Kirche nicht leisten, einen qualitativ schlechten Unterricht zu führen. Es wurde ein Team von Katechetinnen aufgebaut und eine Bereichsleitung eingeführt. Damit gelang es der Kirchgemeinde, die verbindlichen Angebote qualitativ gut abzudecken und flexibel zu sein. Sie ist überzeugt, dass die sorgfältige Umsetzung des religionspädagogischen Konzepts viel dazu beigetragen hat, dass in Stäfa der Ausbau des kirchlichen Unterrichts bei den Eltern und Kindern auf hohe Akzeptanz gestossen ist. Einzig die Einführung des Unterrichts an der 2. Klasse stiess im ersten Jahr auf etwas Widerstand.

Zur Situation der Familie Die Mitglieder der Bezirkskirchenpflegen haben bei ihrer Visitationstätigkeit alle Kirchgemeinden zur Situation der Familien befragt. Die Umfrage wurde im Berichtsjahr ausgewertet. Hier drei Resultate: ■ Familien und Feiern: Anknüpfungspunkte für Feiern sind das Kirchenjahr, das rpg und spezielle Orte des Feierns: Familiengottesdienste – zum Beispiel an Weihnachten, Ostern, Erntedank – sind in den meisten Kirchgemeinden gut verankert. Sehr häufig erwähnt wird die Kolibriweihnachtsfeier mit Krippenspiel als Höhepunkt. Auch das profane Jahr bietet vielerorts Gelegenheit für Familiengottesdienste, zum Beispiel beim Schuljahresanfang. – Ebenfalls in fast allen Kirchgemeinden werden Familiengottesdienste im Rahmen der verbindlichen Angebote des rpg gefeiert. Diese Gottesdienste

scheinen sich gut etabliert zu haben. Ab und zu wird in der Umfrage kritisch erwähnt, dass hier die Familien nicht «freiwillig» teilnähmen. Darin zeigt sich eine Tendenz: Familien kommen nicht einfach auf eine Ausschreibung hin. Sie brauchen einen Anlass oder eine Gelegenheit. – Schliesslich gehen von speziellen Orten Anreize zum gottesdienstlichen Feiern mit Familien aus: Feld-, Wald- und Chilbigottesdienste, aber auch Feiern auf dem Sportplatz, am Ufer des Rheins (Pontoniergottesdienst) oder auf dem Bauernhof. ■ Entlastung und Unterstützung von Familien: Die Kirchgemeinden erproben hier erfreulicherweise Vieles. Es gibt Vater-Kind-Wochenenden, Mittagstische, Lager und Tageslager, Generationenferien, Mutter-Kind-Treffen. Es gibt noch zu wenig Angebote, welche für die Familie als Ganzes in Frage kommen. Eine solche Möglichkeit ist der Mittagstisch, den 15 Gemeinden mit Erfolg für alle anbieten. Bei Angeboten, die getrennt für Mütter (mit Kindern) oder Väter (mit Kindern) bestehen, fällt auf, dass Formen und Themen in Bezug auf den Genderaspekt einseitig sind: Für Frauen dominieren Gespräche zu psychologischen und pädagogischen Themen. Für Männer stehen Erlebnis und Abenteuer im Vordergrund. Hier wären neue Ansätze gefragt. ■ Familien-Bildung: Sieben Kirchgemeinden planen oder führen den Kurs «Starke Eltern – starke Kinder» durch. Einige sind am Kurs «Tripple P» (Positive Parenting Program) interessiert. Die traditionelle Elternbildung mit bekannten externen Referierenden wie Regine Schindler oder Remo Largo findet nach wie vor statt. Zwölf Kirchgemeinden geben an, Elternabende zum rpg gleich als Elternbildung zu nutzen. Hier zeigt sich eine ähnliche Tendenz wie beim Gottesdienst. Bildungsangebote brauchen eine Gelegenheit oder einen Anknüpfungspunkt, um wahrgenommen zu werden. Positiv erwähnt werden in der Umfrage sehr oft die Gespräche mit Pfarrpersonen beim Tauf- oder Konfirmationsbesuch.


Bildung und Spiritualität

Sie haben neben dem seelsorglichen immer auch einen Bildungsaspekt. (Vgl. auch Seite 23.)

«bibel(plus)» erfolgreich abgeschlossen Am 2. Dezember 2010 fand die Vernissage des Kommentars zur Zürcher Bibel statt. 40 Kommentierende und zehn Betreuende haben in fünf Jahren drei Bände von zusammen 5,7 Kilo erarbeitet, bestehend aus 2716 Seiten. Damit ist das Begleitwerk zur Zürcher Bibel, «bibel(plus)», abgeschlossen. Es liegen nun alle vier Teile vor: ■ besichtigt – Der Reiseführer zur Zürcher Bibel bietet eine Einführung ins selbständige Lesen der Bibel: Wer sie kennenlernen will, macht sich mit ihm auf den Weg, um im Selbststudium die unbekannte Welt der Bibel zu erkunden. Das wollten seit 2006 so viele, dass der Reiseführer in der zweiten Auflage vorliegt. ■ vertieft – Das Seminar zur Zürcher Bibel bietet ein Lernprogramm für Eingeführte: Wer tiefer in die biblischen Epochen eindringen will, fragt nach einer Lerngruppe und kann sich mit ihr in 25 Etappen ins Wechselspiel von Lebenserfahrung und Glaubensvorstellung einarbeiten. ■ mitgehört – Der Originalton zur Zürcher Bibel bietet ein biblisches Hörbuch: Wer ganze Passagen der Bibel anders wahrnehmen will, kann sich in die Welt der biblischen Formensprache und Ausdrucksweisen einhören. Zwei ältere und zwei jüngere Stimmen lesen als Bühnenprofis vor. Der im vergangenen Jahr vollendete Kommentar zur Zürcher Bibel bietet weniger einen Text zum Durchlesen an, er ist vielmehr eine Werkstatt, die bei Bedarf intensiv genutzt werden kann: Steckbriefe für die schnelle Information; Kurzabrisse für die Zusammenfassung wesentlicher Inhalte; Tipps für weiterführende Lektüre oder Unterstützung durch andere Teile von «bibel(plus)»; Spots für parallele Stellen und Lexikonartikel an anderen Stellen des Kommentars.

Zur Werkstatt wird vor allem der breite Rand, der viele Artikel bietet, zu wiederkehrenden Themen wie aufgrund einzelner Bibelstellen zur reformierten Lehre überhaupt. Auch finden sich Abbildungen aus der Arbeit biblischer Archäologie. Die Länge der Kommentare entspricht derjenigen des jeweiligen Bibeltextes. – Die erste Auflage war so rasch verkauft, dass im Februar 2011 bereits die zweite erschien.

Bekennen in der Gemeinde 2010 fand landesweit eine Besinnung auf das Kerngeschäft der Kirche statt: Was haben wir zu bekennen? Ein entsprechendes Projekt wurde von der Landeskirche lanciert und interkantonal vorwärtsgebracht. Es wird vom Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund betreut und kommt zunehmend in Bewegung.

deren um religiöses Bekennen in Lebensvollzügen: kein Waschtag am Sonntag, Ruhe am Feiertag, moralisches Handeln. Abschliessend wurde über das Für und Wider eines vorgegebenen Bekenntnistextes geredet. Am zweiten Abend stand ein dogmatischer Vortrag von Pierre Bühler, Professor für Systematische Theologie an der Universität Zürich, im Mittelpunkt: zunächst zur Aufgabe des Bekennens aus biblischer und reformatorischer Sicht; dann zu notwendigen Spannungen beim Bekennen: Einzelner und Gemeinschaft, Freiheit und Verbindlichkeit, Tradition und Situation, Konfession und Oekumene; schliesslich zur Bedeutung des Bekenntnisses für die verschiedenen Konfessionen. Bühler verwendete sich für Bekenntnisübungen als Sprachschule des Glaubens. Am dritten Abend führte die Theologin Christine Stuber, die als Religionspäda-

2010 fand landesweit eine Besinnung auf das Kerngeschäft der Kirche statt: Was bekennen wir?

Unter dem Titel «Ich glaube an . . . woran glauben wir?» haben die Kirchgemeinden Greifensee und Schwerzenbach im Herbst 2010 eine dreiteilige Veranstaltungsreihe durchgeführt. Am ersten Abend ging es um eigene Zugänge zum Thema Bekennen und Bekenntnis. Nach einer Einführung in das Projekt fand in Gruppen ein Austausch über eigene Erfahrungen mit einem Glaubensbekenntnis statt. Zur Diskussion regten zwei Impulse von Gemeindegliedern an, in denen es zum einen um die Frage des alltäglichen Bekennens im säkularen Bereich ging: durch Kleidung, Lebensstil, Musik, Zugehörigkeit zu Vereinen, und zum an-

gogin im Kanton Aargau arbeitet, kirchengeschichtlich in die Entstehung und Bedeutung reformierter Bekenntnisse ein, darunter die Confessio Helvetica Posterior und der Heidelberger Katechismus. Ein Durchgang durch die Berner Thesen führte zu einer lebhaften Diskussion. Je 25 Personen nahmen an den drei Abenden teil. Sie begannen und endeten mit einem Bekenntnislied. So wurde allen bewusst, wie viele Bekenntnistexte schon längst Eingang in den Gottesdienst gefunden haben. Für 2011 sind ein vierter Abend, ein dauerhafter Gesprächskreis und eine zwölfteilige Predigtreihe geplant.

31


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Das Haus Sonnegg in Zürich-Höngg soll ein «Familien- und Generationenhaus» werden. Angebote für Familien brauchen spezifische Anknüpfungspunkte, um wahrgenommen zu werden.

32

Verkündigung und Gottesdienst


Kolibri-Tag mit Andrew Bond und einem Wettbewerb «Summer adee!» Dieses Lied stimmte Andrew Bond zu Beginn des ersten kantonalen Kolibritags am 31. Oktober 2010 in der Kirche Effretikon an. Die Kinder stiegen sofort mit ein und sangen nicht nur dieses Lied auswendig mit. Alle Kolibrigruppen aus dem Kanton Zürich konnten teilnehmen. Gegen dreihundert Kinder und hundert Leiterinnen und Leiter machten am ausgeschriebenen Wettbewerb mit. Zu einer biblischen Geschichte gestalteten sie im Voraus eine Szene. Sie wurde fotografiert und dann von einer Jury bewertet. Die Szenen – von der Arche Noah bis zur Hochzeit zu Kana – beeindruckten. Sie wiederspiegeln das grosse Engagement der Kolibrimitarbeitenden. Viele Kinder kamen in ihren Verkleidungen. Andrew Bond nahm das Thema «Verkleiden» in seinem MitsingKonzert auf. Er stieg selbst in verschiedene Kostüme – bis hin zum Esel im Stall. Damit schlug er die Brücke zur Weihnachtszeit, die für viele mit den Proben für die Krippenspiele begann.

Familien- und Generationenhaus Sonnegg in Höngg Nach einem dreijährigen Willens- und Meinungsbildungsprozess wurden 2010 in Höngg die Bau- und Businesskommission für das Pionierprojekt «Sonnegg» ins Leben gerufen und eine Machbarkeitsstudie ausgearbeitet. Kirchenpflege und Kirchgemeindeversammlung haben das Projekt genehmigt. 2011 folgt die Bauprojektierung. Im August 2013 sollte der Hausbetrieb eröffnet werden. Das Sonnegg im alten Zentrum von Höngg, neben Pfarrhaus und Kirche, mit

Garten und Umschwung, Spielplatz und Schopf, wird auf zeitgemässe Art ein niederschwelliger Begegnungsort für alle Generationen werden, ein Ort zum Sein und ein Ort zum Handeln. Damit nutzt die Kirche Raum für diakonisches Handeln, fördert Eigeninitiative und Entwicklung und versucht glaubhafte, offene Alltags- und Festtagskirche zu leben. Zehn Kulturplattformen werden einladen zu generationenverbindenden und zielgruppenspezifischen Begegnungen. Dazu gehören beispielsweise ein Kreativatelier mit Gartenteil für Kurse und Spielgruppen, eine Dachlounge mit Bibliothek sowie ein Gesprächsraum für niederschwellige Seelsorge. Der Prozess des Familienkirche-Projekts hat eine familienfreundliche Haltung in der Kirchgemeinde gefördert. Die Broschüre «Jahresprogramm Kinder & Familien» informiert und lädt mit vielfältigen Angeboten ein, vorbeizuschauen, sich zu beteiligen oder einfach da zu sein. Das Projekt wurde im Quartier und in der Presse positiv wahrgenommen. Generationenverbindende Angebote sprechen vermehrt Kirchenferne an. Diese erfreuliche Feststellung wurde 2010 am «FamilienTag Sonnegg» geäussert. Es entstand eine Ahnung davon, was niederschwellige kirchliche Gemeinwesenarbeit bewirken kann.

Wissenschaftliche Evaluation des rpg Die erste rpg-Umsetzungsetappe 2004– 2008 wird durch die Theologische Fakultät der Universität Zürich wissenschaftlich ausgewertet. Ein Beispiel aus den bisherigen Ergebnissen: (siehe Tabelle 1) . Angesichts der erst kurzen Projektdauer und des mit der Einführung des rpg verbundenen erheblichen Aufwandes für die Kirchgemeinden sind die Umfrageergebnisse überraschend positiv einzuschätzen.

Aussagen der Kirchenpflegemitglieder im Ressort rpg

Mittelwert auf einer Skala von 1 bis 5

Unsere Gemeinde ist für die Umsetzung des rpg sehr motiviert.

3.68

Aufwand für und Ertrag des rpg stehen in einem guten Verhältnis.

3.57

Für viele Kinder ist es zeitlich sehr schwierig, an den verbindlichen Angeboten des rpg teilzunehmen.

3.48

Das rpg hat eine positive Auswirkung auf das Leben der Kirchgemeinde.

3.32

Das rpg trägt in unserer Gemeinde zum Gemeindeaufbau bei.

3.14

Familien lassen sich vermehrt ins Gemeindeleben integrieren.

3.04

Merkmale

Total

Geschlecht

Alter

Frau

228

Mann

181

15 – 19 Jahre

283

20 – 24 Jahre

111

mehr als 24 Jahre Lernende

15 182

Lehrabbrechende Zielgruppe (bei Beratungs- Schulabgängerinnen und beginn) Schulabgänger

173

Andere

29

Zu kabel gekommen durch

150

Eltern / Verwandte

61

Berufsbildungsamt / Ausbildungsbetrieb

17

Lehrpersonen (Berufsfachschule, Volksschule)

80

Freunde, Kolleginnen

42

Internet

69

beruflich

365

Anzahl Beratungen

Situation am 30.12.10

25

Fachstellen (ohne Berufsbildungsamt)

Fragestellung (Mehrfachnen- schulisch nung möglich) privat

71 93 1299

Beratung 2010 abgeschlossen

230

Beratung 2010 abgebrochen

73

Beratung geht 2011 weiter

Tabelle 2

Kurzberichte

teil des kirchlichen Auftrags gegenüber der Zivilgesellschaft.

Tabelle 1

Bildung und Spiritualität / Kurzberichte

106

33


Bildung und Spiritualität / Kurzberichte

Modulare Ausbildung von Katechetinnen

Frauenordination: Vernetzung dank unverständlichem Entscheid

Beiträge wurden im Büchlein «Worte gefunden» publiziert.

Die Ausbildung wurde 2010 zum ersten Mal modularisiert durchgeführt. Das System bewährt sich. Die elf Grundmodule (z. B. Entwicklungspsychologie, Theologie, Methodik, Genderpädagogik oder Sozialpsychologie) wurden insgesamt 147 Mal und die sechs Aufbaumodule insgesamt 142 Mal besucht.

2006 wurde in der Karpato-Ukraine die Frauenordination abgeschafft, was international heftige Reaktionen auslöste. Auch die Kirchensynode verabschiedete eine Resolution. Der Entscheid wurde teilweise rückgängig gemacht. Der Besuch von zwei Pfarrerinnen aus der Ukraine schuf den Kontakt, der seither Pfarrerinnen aus der Ukraine mit Kolleginnen aus der Zürcher Landeskirche verbindet. Ein Gegenbesuch konnte im September 2010 in Kooperation mit HEKS und der Weiterbildung der Pfarrschaft organisiert werden. Die 16köpfige Delegation aus der Schweiz wurde in Tschechien, Ungarn und der Ukraine gastfreundlich aufgenommen und konnte sich vor Ort ein Bild machen über die Arbeitssituation der Pfarrerinnen. Gemeinsame Bibelarbeiten und intensive Gespräche trugen zum gegenseitigen Verständnis und zur Ermutigung bei. Die zahlreichen Kontakte sind Basis für geplante Gemeindereisen und Partnerschaften: Mit ihnen soll erlebt und reflektiert werden, was Reformierte Kirche in ganz unterschiedlichen Kontexten sein kann.

Wirtschaftsethik auf den Spuren von Arthur Rich

Rege Nutzung von «kabel» «kabel», die ökumenische Anlaufstelle zu Fragen der Lehre wurde nach wie vor rege genutzt. Pro Person ergaben sich 2010 im Durchschnitt drei Beratungsgespräche (siehe Tabelle 2 auf Seite 33).

Erfahrung nutzen durch Intervision Einmal im Jahr treffen sich Verantwortliche des Ressorts Erwachsenenbildung im sogenannten Kirchenpflegeforum zum Austausch. Erwachsenenbildung ist ein Arbeitsfeld, das mit viel Kreativität gestaltet werden kann, wenn es gut auf die eigene Gemeinde ausgerichtet ist. Darum ist das Bedürfnis gross, voneinander zu hören, welche Veranstaltungen gut laufen, wo massgeschneiderte Konzepte bestehen, welche Referentinnen und Themen auf Interesse stossen oder wie die Zusammenarbeit zwischen Kirchenpflege, Team und Kommission geregelt werden kann. Für einen vertieften Austausch gibt es durchs Jahr hindurch die Intervisionsgruppe, die von Fachmitarbeiterinnen der Gesamtkirchlichen Dienste moderiert wird. Hier ist Zeit, auch auf einzelne Projekte einzugehen, Meinungen zu einem Prospekt einzuholen oder zu diskutieren, wie eine Zielgruppe am besten zu erreichen ist. So werden Erfahrungen anderer genutzt, um sie am eigenen Ort fruchtbar umzusetzen.

34

Worte finden an der Hochschule Kreative Zugangsweisen, eigenes Engagement und der Erwerb von Kompetenzen durch die Studierenden und Assistierenden standen bei der Projektarbeit im Vordergrund. Unterschiedliche Formen der Beteiligung wurden ermöglicht. So suchten Studierende in einem Wettbewerb nach dem in ihren Augen schönsten Wort aus dem religiösen Sprachschatz. 51 Beiträge wurden von einer Jury aus mehreren Disziplinen begutachtet. Ausgewählt wurden die Wörter Menetekel (Platz 1 für einen Theologen), Engelsgeduld (Platz 2 für einen angehenden Mittelschullehrer) und Begeisterung (Platz 3 für eine Germanistin). Die Feier zur Auszeichnung war gut besucht und fand auch in der Presse Nachhall. Die

Der Höhepunkt im Januar 2010 war die mit anderen getragene Tagung aus Anlass des hundertsten Geburtstags des Zürcher Sozial- und Wirtschaftsethikers Arthur Rich. Er verdient den Ehrentitel Pionier. Das Ziel der sehr gut besuchten Veranstaltung, Stand und Aufgaben der theologischen Wirtschaftsethik auszuloten, stiess auf grosse Resonanz. So folgte eine Einladung des Schweizer Fernsehens, im Format Sternstunde Religion für ein grösseres Publikum darzulegen, weshalb Wirtschaft und Ethik nicht im Widerspruch stehen müssen und vor welchen Aufgaben sich eine christlich inspirierte Wirtschaftsethik heute sieht. Andere Einladungen trafen ein, so zum Lilienberg Unternehmerforum in den Thurgau oder zur Jahrestagung der europäischen Societas Ethica nach Hessen. Im dritten Jahrzehnt nach Richs zweibändiger Wirtschaftsethik ist Ethik als Thema in der Wirtschaft fest verankert.

Neue theologische Leitung und erneute Umsatzsteigerung im Kloster Kappel 2010 war für das Kloster Kappel geprägt durch den Wechsel der theologischen Leitung: Am 5. September wurde Pfarrer Markus Sahli anlässlich eines Gottesdienstes in der Klosterkirche in sein Amt eingesetzt. Inhaltlich galt es, sowohl die erfolgreichen Veranstaltungen wie «Musik und Wort» oder Ausstellungen an die Hand zu nehmen sowie sich im stilleren Puls der Tagzeiten einzufinden. In der ersten Zeit standen zudem grosse organisatorische Herausforderungen an: Es war der Beschluss des Kirchenrates umzusetzen, den ehemals in der Abteilung Bildung und Gesellschaft angesiedelten Bereich «Kurse in Kappel» neu der Theologischen Leitung des Klosters Kappel zu unter-


Bildung und Spiritualität / Kurzberichte

stellen. Das Angebot wurde zu «Kurse im Kloster Kappel» überarbeitet, im Januar 2011 konnte das erste Heft «Angebote des Klosters Kappel» an über 6000 Adressen verschickt werden. Es erscheint in Zukunft vierteljährlich und bündelt verschiedene bisherige Publikationen des Hauses. Der Hotelbetrieb konnte sich 2010 wiederum erfolgreich behaupten, dies in einem wirtschaftlich zunehmend volatilen und stark umworbenen Seminar- und Bildungsmarkt. Die Steigerung der betrieblichen Kennzahlen findet nun bereits das sechste Jahr in Folge statt. Übernachtungszahlen und Bruttoumsatz erhöhen sich nochmals leicht und bestätigen die solide Nachfrage auf das Angebot des Hauses. (Siehe Tabelle rechts oben.) Neben den knapp 18 300 Logiernächten trugen mehr als 15 000 Restaurantund Tagesgäste wesentlich dazu bei, den Gesamtumsatz auf stattliche 4,65 Mio. Franken zu steigern. Dank dieses positiven Resultates ist der Betrieb wiederum in der Lage, an die Abschreibungen des Umbauprojektes «Spiritualität und Gastlichkeit» beizutragen.

Tagungs- und Studienzentrum Boldern zwischen Verpachtung und «Bildungs-Think-tank» 2010 war der Vorstand des Trägervereins intensiv mit der Zukunft Bolderns beschäftigt. Es galt, ein wirtschaftlich tragbares Konzept für den Beherbergungsbereich zu entwickeln sowie den Bereich Tagungen und Studien für die kommenden Jahre inhaltlich tragfähig zu planen. Der Beherbergungsbereich ist seit Jahren in der Verlustzone. Es stehen zudem mittelfristig grössere bauliche Investitionen an. Für eine längerfristige Existenzsicherung ist eine Verbesserung der Ertragslage unabdingbar. Um die finanzielle Situation zu stabilisieren, prüfte der Vorstand die Verpachtung des Hotelbetriebs an einen professionellen Partner. Statutengemäss hatte sich der Kirchenrat zu einer Verpachtung

Belegung Kloster Kappel

2007

2008

2009

2010

Zahlen Zimmerauslastung 49 % Übernachtungen 14 116 Aufenthaltsdauer (pro Gast und Nacht) 1,86 Bruttoumsatz in Fr. 3 511 193

55,2 % 16 207 1,82 4 001 435

59,2 % 18 123 1,9 4 611 949

58,7 % 18 272 1,81 4 649 005

34 % 14 %

38 % 15 %

40 % 19 %

36 % 16 %

19 % 15 % 18 %

16 % 11 % 20 %

14 % 11 % 16 %

15 % 11 % 22 %

Belegung Boldern

2008

2009

2010

Zahlen Zimmerauslastung Übernachtungen Aufenthaltsdauer (pro Gast und Nacht) Bruttoumsatz in Fr.

59,5 % 22 616 2,2 3 373 310

58,6 % 18 488 1,7 3 127 303

61,3 % 18 800 1,8 3 310 312

Beitrag an Pensionseinnahmen Tagungen und Studien Kirchliche Gruppen (davon Kirchenpflegetagungen) Gastgruppen

17 % 10 % (3 %) 73 %

16 % 10 % (3 %) 74 %

14 % 12 % (3 %) 74 %

Herkunft a) Gruppen Industrie und Wirtschaft Non-Profit-Bereich Theologie & Kirche (inkl. 3 % Kirchenpflege) Boldern Eigenveranstaltungen b) Individualgäste

6 % 57 % 10 % 17 % 10 %

7 % 54 % 10 % 16 % 13 %

5 % 55 % 12 % 14 % 14 %

Tagungen und Studien Veranstaltungen (2008 inkl. Jubiläum) Teilnehmende (2008 inkl. Jubiläum)

64 3 586 (2 403)

74 3 051

72 3 509

Herkunft der Gäste a) Gruppen Industrie und Wirtschaft Non-Profit-Bereich Theologie und Kirche (inkl. Programm des Hauses) Kurse im Kloster Kappel b) Individualgäste

Veranstaltungsort a) Boldern Veranstaltungen 55 53 Teilnehmende 3 303 (2 403) 2 678 b) auswärts Veranstaltungen 9 19 Teilnehmende 283 373

54 2 147 18 1 362

35


Bildung und Spiritualit채t / Kurzberichte

Kloster Kappel: Auch 2010 mit sehr guten Zahlen unterwegs. Kolibri-Tag in Effretikon: Rollenspiele stossen bei Kindern stets auf grosse Begeisterung.

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Bildung und Spiritualität / Kurzberichte

zu äussern. Der Kirchenrat betonte die Bedeutung des Symbolortes «Boldern», für dessen Erhalt in erster Priorität die Rentabilität des Betriebes hergestellt werden müsse. Eine Verpachtung des Beherbergungsbetriebes auf Boldern stelle eine vertretbare Option dar, der eine Chance zu geben sei. Allerdings bedeute das Modell Verpachtung noch keine Entwarnung. Der Vorstand bleibe – wenn auch in grösserer Distanz – in der Verantwortung, dass der Verein Ertrag generieren könne. Das finanzielle Risiko bleibe erheblich. Die ausserordentliche Vereinsversammlung im November 2010 ermächtigte den Vorstand zu einer Verpachtung. Dieser ist darauf bedacht, dass Boldern auch mit einem neuen Geschäftskonzept als kirchlicher Ort erhalten bleibt. Um seinen Handlungsspielraum gegenüber Boldern zu erweitern, hat der Kirchenrat die Kooperationsvereinbarung mit Boldern per Ende 2010 auf Juni 2011 gekündigt. Der Vorstand beauftragte den Bereich Tagungen und Studien, eine klarere Profilierung zu erarbeiten, welche aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen gerecht wird. Gedacht wird dabei an einen «Bildungs-Think-tank», der als erstes das Thema «Zugehörigkeit» der Menschen bearbeiten wird. Dies in einer Zeit, in der sich viele Menschen auf sich selbst zurückziehen und vereinzeln und andere zunehmend unter gesellschaftlichen Ausschlüssen leiden. Die Frage, wie Menschen ihre Dazugehörigkeit leben, berührt auch die Kirche (siehe www. dazugehören.net). (Siehe untere Tabelle auf Seite 35.)

TVZ Theologischer Verlag Zürich: Grosse Nachfrage nach Zürcher Bibel

gebot im 5.–7. Schuljahr (JuKi), «Wir glauben in Vielfalt», die im Mai 2011 erscheint. 2010 erschienen bei TVZ, Edition NZN und Pano Verlag zwölf Nachdrucke und 35 neue Titel, die sehr gut besprochen wurden und bei einer grösseren Leserschaft Interesse weckten, z. B. Jörg Stolz  / Edmée Ballif, «Die Zukunft der Reformierten», oder Achim Kuhn (Hg.), «Was der Mensch braucht», insbesondere aber die «Notizen und Details 1964–2007» von Kurt Marti. Die Zürcher Bibel 2007 erfreut sich weiterhin grosser Beliebtheit, was sich u. a. auch darin zeigt, dass seit Ende Juni 2007 nun bald 100 000 Exemplare abgesetzt werden konnten.

Bibliothek Hirschengraben 50 jetzt ökumenisch vernetzt Zielgruppen der Fachbibliothek h50 sind im kirchlichen Unterricht Tätige sowie Seelsorgende und kirchliche Mitarbeitende aus allen Bereichen. Auf Beginn 2010 wurden kundenfreundlichere Öffnungszeiten eingeführt. Die Katalogdaten wurden mit jenen der Religionspädagogischen Bibliothek im Centrum 66 in einer optimierten Bibliothekssoftware zusammengeführt. Die Dienstleistungen der Bibliothek wurden von rund 1900 Interessierten genutzt. 3687 Titel wurden von 1093 Benutzenden ausgeliehen. 122 Benutzende schrieben sich 2010 neu ein und es wurden über 1500 Titel neu erfasst. Der Gesamtbestand der Bibliothek umfasst knapp 19 000 Einheiten. Die Projektarbeiten zur Ausgestaltung eines künftigen ökumenischen religionspädagogischen Medienzentrums wurden mit einer Machbarkeitsstudie weitergeführt.

Das Jahr 2010 war geprägt durch die Arbeit am Kommentar «bibel(plus) – erklärt», der Ende November ausgeliefert werden konnte und dessen erste Auflage Mitte Dezember bereits ausverkauft war. Ein weiterer Schwerpunkt war das Lektorat der Arbeitshilfe für das kirchliche An-

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Kirchenpflege-Forum zum Handlungsfeld Diakonie und Seelsorge: Das neue Gefäss stÜsst bei den Verantwortlichen in den Kirchgemeinden auf gute Resonanz.

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Gemeindeaufbau und Leitung

Gemeindeaufbau und Leitung Die Grundsatzartikel der Kirchenordnung sind im Spannungsfeld des Auftrags der Kirche, den Erfordernissen der Zeit und dem nachhaltigen Einsatz der Mittel zu konkretisieren. Das neue Kirchengesetz, die neue Kirchenordnung, die Finanzverordnung und die Personalverordnung bilden den rechtlichen Rahmen, in dem die Landeskirche ihren Auftrag künftig unter dem Aspekt grösserer Autonomie wahrnimmt. Die Inkraftsetzung der Kirchenordnung und die damit verbundene Ausgestaltung des rechtlichen Rahmens insgesamt hat für die Legislaturziele 2008–2012 Priorität. Das Leitbild der Landeskirche, wie es die neue Kirchenordnung in den Grundsatzartikeln zeichnet (Art. 1–7), ist im Spannungsfeld zwischen dem Auftrag der Kirche, den Erfordernis-

sen der Zeit und einem nachhaltigen Einsatz der Mittel zu konkretisieren. Zum einen hinsichtlich des Gemeindeaufbaus, zum andern hinsichtlich der Leistungen der Landeskirche im Gegenüber von Staat und Gesellschaft. Um ihren Auftrag erfüllen und ihre Dienste erbringen zu können, bedarf die Landeskirche kompetenter und engagierter Pfarrerinnen und Pfarrer, qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie motivierter und fähiger Behördenmitglieder. Personalförderung, Personalentwicklung und Behördenschulung sind deshalb zentrale Leitungsaufgaben.

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Gemeindeaufbau und Leitung

Erfolgreiche Erneuerungswahlen der Kirchenpflegen Gibt es eine Krise des Milizsystems? Seit den achtziger Jahren sind alle vier Jahre, wenn es um die Neubesetzung der Kirchenpflegen geht, jeweils besorgte Stimmen zu hören, es werde immer schwieriger, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. Und manche Medien überbieten sich darin, die Krise oder gar das Ende des Milizsystems auszurufen. 2010 waren insgesamt 480 zurücktretende Kirchenpflegemitglieder zu ersetzen. Einige Findungskommissionen stan-

glieder von sich aus meldeten, auch und gerade jüngere, und dass Suchinserate überraschendes Echo fanden. Anders als in vergangenen Wahljahren mussten keine ehemaligen Mitglieder angefragt werden. In den 25 Einführungskursen, die meist regional, bei grossen Wechseln auch vor Ort, angeboten wurden, trafen die Kursleitenden auf grösstenteils motivierte und kompetente Neue aus auffällig allen Altersstufen, Milieus und Berufen. Qualitativ und quantitativ ist die Besetzung der Kirchenpflegen gut gelungen, wie auch die Statistik der letzten vier Amtsdauern zeigt (siehe Tabelle unten).

Gemeindeaufbau ist in allen Handlungsfeldern geplant, zielorientiert und langfristig. den tatsächlich bis kurz vor Ende der Anmeldefrist mit noch fast leeren Händen da; umgekehrt war aber auch Ungewohntes zu vernehmen: dass sich Kirchenmit-

Bestand der Kirchenpflegen Soll-Bestand vakant Frauen Männer Total Ist-Bestand Anzahl Neugewählte Während der letzten Amtsdauer Gewählte Total Neue in 4 Jahren Präsidien Frauen Männer Total

40

Der Grundkurs wurde auf der Basis der neuen Kirchenordnung vollständig neu konzipiert. Insbesondere wurde das neue Modell der Gemeindeleitung ver-

2010

2006

2002

1998

1303 56 (4,3 %) 718 529 1247

1365 56 (4,1 %) 741 568 1309

1398 47 (3,4  %) 759 592 1351

1436 nicht erhoben 745 691 1436

483 (37,1%)

470 (34,4 %)

507 (36 %)

570 (39,7 %)

243 (18,7 %) 726 (55,8 %)

291 (21,3 %) 761 (55,7 %)

nicht erhoben nicht erhoben

nicht erhoben nicht erhoben

67 109 176

65 114 179

77 102 179

68 111 179

mittelt, mit einem Schwerpunkt auf dem Aspekt der Zusammenarbeitskultur. Die Einführungsabende zu den einzelnen Ressorts wurden von insgesamt 804 Teilnehmenden besucht. Neu kam eine Schulung für Mitglieder der Rechnungsprüfungskommissionen hinzu, die mit 218 Teilnehmenden auf grosse Nachfrage stiess. Im dreiteiligen Präsidienkurs wurden 64 neue Präsidentinnen und Präsidenten in ihr Amt eingeführt.

Gut besuchte Kirchenpflege-Foren Im Hinblick darauf, dass die Kirchenordnung die Aufgaben der Kirche in vier Handlungsfeldern strukturiert, wurden bereits 2006 entsprechende Empfehlungen für die Ressorts der Kirchenpflege gegeben. Gleichzeitig wurde ein neues regionales Gefäss zur Weiterbildung und zum gemeindeübergreifenden Erfahrungsaustausch in den Handlungsfeldern Verkündigung und Gottesdienst, Diakonie und Seelsorge sowie Bildung und Spiritualität geschaffen. Seit 2010 heisst dieses inzwischen bewährte jährliche Treffen KirchenpflegeForum. In der neuen Amtsdauer wird das Kirchenpflege-Forum auch im vierten Handlungsfeld Gemeindeaufbau und Leitung angeboten. Mit insgesamt 452 Teilnehmenden war das Forum im Handlungsfeld Bildung und Spiritualität von praktisch allen Gemeinden besucht, in den andern Handlungsfeldern von zwei Dritteln der Kirchenpflegen. Die zuständigen Fachstellen der Gesamtkirchlichen Dienste messen diesem Gefäss einen grossen Stellenwert bei. Um den Kirchenpflegen eine gute und geschätzte Plattform für ihre Anliegen und die regionale Vernetzung zu bieten, bleiben die Qualität der gebotenen Inhalte und die Moderation eine stetige Herausforderung. Im Handlungsfeld Gemeindeaufbau und Leitung werden neben den Präsidien die Ressorts Freiwilligenarbeit und Öffentlichkeitsarbeit eingeladen. Auch dieses Kirchenpflege-Forum setzt auf einen spannenden Ideen- und Erfahrungsaustausch.


Verkündigung und Gottesdienst

Die jährliche Präsidientagung im Zollikerberg bietet Gelegenheit für Information und Austausch.

Die Vorbereitungen für das Europäische Freiwilligenjahr brachten neuen Schwung in die Freiwilligenarbeit.

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Gemeindeaufbau und Leitung / Kurzberichte

Kurzberichte Orientierung an Legislaturzielen Mit den drei Begriffen «ermöglichen, unterstützen und überprüfen» umreisst die Kirchenordnung (Art. 87) ein Leitungsverständnis, das sich bezüglich der Aufgaben von Kirchenpflege und Gemeindekonvent in der Orientierung an Zielsetzungen und Arbeitsschwerpunkten niederschlägt. Der Gemeindekonvent wirkt an der Erarbeitung dieser Ziele und Schwerpunkte mit (Art. 172), die Kirchenpflege beschliesst sie (Art. 163). Die Schulung der Kirchenpflegen und der mit der Leitung des Gemeindekonvents Beauftragten orientierte sich 2010 an diesem neu definierten Modell. Erstmals wurden dabei die Legislaturziele des Kirchenrates thematisiert und den Kirchenpflegen im Hinblick auf die neue Amtsdauer 2010–14 zur Berücksichtigung empfohlen. Deutlich mehr Gemeinden als in früheren Amtsperioden führten bereits im ersten Jahr der neuen Amtsdauer Retraiten durch, in der Regel im Hinblick auf die Erarbeitung von Legislaturzielen. Es ist Bereitschaft feststellbar, sich auf geplanten, zielorientierten und langfristigen Gemeindeaufbau einzulassen.

Leitung Gemeindekonvent: Gemeindegrösse beachten An der Schulung von Leitenden des Gemeindekonvents nehmen vermehrt Pfarrerinnen und Pfarrer teil. Im Vordergrund steht dabei die Aufgabe, den Gemeindekonvent auch inhaltlich zu leiten. Noch sind die neuen Möglichkeiten des geleiteten Gemeindekonvents nicht in allen Gemeinden ausgeschöpft. Manchenorts kommt es einem eigentlichen Paradigmenwechsel gleich, dass ein an gemeinsamen Zielen ausgerichtetes Team etwas anderes ist als die Summe von «Einzel-

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kämpfern» und dass Ziele nicht blosse Absichtserklärungen bedeuten, sondern verbindlich und nachhaltig umzusetzen sind. Was sich immer deutlicher zeigt: Die Situation in Gemeinden mit Einzelpfarramt ist von jener in grösseren Gemeinden mit Pfarr- und Mitarbeitendenteams doch sehr verschieden. Noch richten sich viele Arbeitshilfen zu stark an mittleren und grossen Gemeinden aus. Die künftige Schulung und Beratung wird den unterschiedlichen Situationen kleiner, mittlerer und grosser Gemeinden noch besser Rechnung tragen müssen.

Stärkung des Dekanenamtes Die Pilotphase des Projekts «Stärkung des Dekanenamtes» steht vor der Auswertung. Schon jetzt zeigt sich, dass die Einführung des sogenannten «Fachgesprächs» ein wichtiger Baustein des neuen Profils des Dekanenamtes ist. Dieses regelmässige Gespräch wird von den Pfarrerinnen und Pfarrern im Sinne der Wertschätzung positiv wahrgenommen, insbesondere dass der Dekan als Vertrauensperson im Auftrag des Kirchenrates dieses Gespräch führt – differenziert, strukturiert – und sich so Zeit nehmen kann für eine Standortbestimmung. Inhalt des Gesprächs sind die pfarramtlichen Aufgaben entlang der vier Handlungsfelder Verkündigung und Gottesdienst, Diakonie und Seelsorge, Bildung und Spiritualität, Gemeindeauf bau und Leitung. Neben den fachlichen Belangen werden die persönlichen Kompetenzen im Bereich von Leitungs-, Rollen- und Verhaltensfragen angesprochen. Bei Gesprächen mit jüngeren Pfarrerinnen und Pfarrern liegt der Akzent oft bei Fragen des Selbstmanagements und der beruflichen Spezialisierung; bei Pfarrerinnen und Pfarrern in der zweiten Hälfte der beruflichen Tätigkeit bei der Suche nach Möglichkeiten, die eigenen Gaben und Fähigkeiten noch gezielter einsetzen zu können.

Aus- und Weiterbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer im Umbruch ■ Weiterentwicklung der Arbeitsstelle a+w: Im Zuge der Übergabe der Arbeit von den langjährigen Beauftragten an ein neues Bildungsteam, die 2010 angebrochen ist und im Laufe des Jahres 2011 abgeschlossen wird, zeigt sich ein Weiterentwicklungsbedarf der Aus- und Weiterbildung für Pfarrerinnen und Pfarrer. Aus- und Weiterbildung wachsen zunehmend zusammen. Gleichzeitig kommt die Personalentwicklung stärker in den Blick. Die Kirchen möchten die Weiterentwicklung ihres Pfarr-Personals bewusst gestalten. Mit einer neuen Stelle zu diesem Arbeitsfeld spielt die Zürcher Kirche dabei eine Pionierrolle. Dafür braucht es neue Gefässe und eine neue Kultur. Schliesslich kommt in den Blick, dass mit einer starken Aus- und Weiterbildungstätigkeit immer auch organisationelle, strategische Fragen ins Zentrum rücken. Hier hat a+w begonnen, eng mit dem von der Theologischen Fakultät der Universität Zürich begründeteten Zentrum für Kirchenentwicklung zusammenzuarbeiten. Die Arbeitsstelle a+w sucht in diesem umfassenden Sinn Wege, um eine kompetente Partnerin für Kirchenleitungen in der Schweiz zu werden. Mehrere Veränderungsprojekte, so zum Beispiel im Bereich Lernvikariat, wurden unter diesen Gesichtspunkten in Angriff genommen. ■ Ausbildung: Zur pfarramtlichen Ausbildung gehören verschiedene Gefässe: zunächst während des Studiums das ekklesiologisch-praktische Semester (EPS), dann das einjährige Lernvikariat und schliesslich die Weiterbildung in den ersten Amtsjahren (WeA). Dieses System der Praxisausbildung hat sich bewährt und stellt eine solide Grundlage dar für die Weiterentwicklung. Neuere Bildungsforschung zeigt, dass Fokussierung auf Kernfelder der pfarramtlichen Tätigkeit notwendig ist. Eine erste Analyse des gegenwärtigen Angebots im zweiten Halbjahr 2010 hat gezeigt, dass noch stärker auf ein Gesamtcurriculum hingearbeitet


Gemeindeaufbau und Leitung / Kurzberichte

werden muss, damit eine nachvollziehbare, auf das Pfarramt fokussierte Bildungstätigkeit der Kirchen besteht. Das Lernvikariat, das im August 2010 gestartet hat, dient als ein erstes Pilotjahr in diesem Prozess. Die Ausbildungsphase wird vom Konkordat getragen, einem Zusammenschluss von 18 Deutschschweizer Kirchen. Im WeA-Bereich gibt es zusätzlich eine Kooperation mit der Kirche Bern-Jura-Solothurn. ■ Weiterbildung: 2010 haben 1311 Pfarrerinnen und Pfarrer mit insgesamt 5724 Kurstagen an einem Weiterbildungsangebot teilgenommen. Die Kurse werden aufgrund eines Kompetenzprofils geordnet und können so auch für persönliche Entwicklungsbedürfnisse einzelner Pfarrerinnen und Pfarrer genutzt werden. In diesem Bereich hat sich in den letzten Jahren das Angebot von Langzeitweiterbildungen herauskristallisiert, die in Kooperation mit Theologischen Fakultäten als CAS, DAS oder MAS angeboten werden. Daraus ergeben sich allerdings weitere Fragen: Welche beruflichen Entwicklungsperspektiven hat ein Pfarrer oder eine Pfarrerin, die einen MAS-Abschluss hat? Gibt es Einsatzmöglichkeiten für Pfarrleute mit einer Spezialisierung im Bereich Gottesdienst, Religionspädagogik oder interkultureller Kompetenz? Eine erste Analysephase hat 2010 bereits zu konzeptionellen Anpassungen geführt: Das Angebot «Postvention nach häuslicher Gewalt» wurde eingestellt; andere werden kleinere oder grössere konzeptionelle Veränderungen erfahren. Grundsätzlich muss das Weiterbildungsangebot relevant sein für den pfarramtlichen Alltag und einen Kompetenzund Methodenzuwachs für die Praxis bedeuten.

tiven Verbesserung der Freiwilligenarbeit. Anstösse dazu gaben die Sensibilisierung für das Europäische Freiwilligenjahr 2011, die Behördenschulung und die aktualisierten Arbeitshilfen. Viele Kirchenpflegen, Sozialdiakoninnen und Pfarrer sind motiviert, 2011 freiwilliges Engagement im Sinne des Gemeindeaufbaus zu fördern und die Freiwilligen mit ihren Aktivitäten sichtbar zu machen. Die Fachstelle Freiwilligenarbeit der Landeskirche arbeitete in einer bereichsübergreifenden Projektgruppe für das Freiwilligenjahr im Kanton Zürich an Grundlagen für Aktivitäten auf Gemeindeebene mit.

Kirchgemeindeverwaltungen optimieren Die landeskirchliche Projektstelle Kirchgemeindeverwaltung verfolgt das Ziel, dass Kirchgemeinden ihre Verwaltung zu klar strukturierten, effizient funktionierenden und modernen Arbeitsstellen entwickeln. Sie unterstützt die Kirchenpflegen und Sekretariate in arbeitsbezogenen, personellen und rechtlichen Fragestellungen. Um die Administration kirchgemeindlicher Unterrichtsangebote zu erleichtern, wurde zusammen mit den Reformierten Medien das webbasierte Instrument «Untipunkt» entwickelt. In Zusammenarbeit mit dem Verband des Personals Zürcherischer Evangelisch-reformierter Kirchgemeindeverwaltungen (VPK) wurden acht Weiterbildungen durchgeführt, an denen neben Sekretariatsangestellten auch Behördenmitglieder und Angestellte im Hausdienst teilnahmen.

Freiwilligenarbeit im Aufwind

Recht: Ausführungsbestimmungen zu Kirchengesetz und Kirchenordnung

In den Kirchgemeinden hat die Freiwilligenarbeit neuen Schwung erhalten. Deutlich mehr Kirchgemeinden beanspruchten Beratung, sei es zur Gestaltung des Freiwilligenjahres oder zur qualita-

Tätigkeitsschwerpunkte im Rechtsbereich der Landeskiche bildeten zum einen die Rechtsauskünfte und Rechtsberatungen zugunsten von kirchlichen Behörden in den Bezirken und Kirchgemeinden.

Zum andern galt es, die Umsetzung des neuen Kirchengesetzes und der neuen Kirchenordnung durch den Erlass von Ausführungsbestimmungen an die Hand zu nehmen. Im Berichtsjahr richteten Kirchenpflegen, Bezirkskirchenpflegen sowie weitere Stellen und Personen ausserhalb der Gesamtkirchlichen Dienste über 1000 Anfragen an das Juristische Sekretariat als Rechtsdienst der Landeskirche. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme der Anfragen um einen Viertel. Die Anfragen entstammten fast allen Rechtsgebieten. Sie betrafen zu rund 30 % den Bereich des Gemeinderechts und des Gemeindehaushalts, zu rund 22 % Fragen das Stimm- und Wahlrecht sowie die Pfarrwahl. 20 % der Auskünfte betrafen das Personalrecht. Daneben wurden zahlreiche Kirchengemeinden bei der Revision oder beim Neuerlass ihrer Kirchgemeindeordnung, beim Abschluss von Zusammenarbeitsvereinbarungen und von Verträgen aller Art sowie in rechtlichen Auseinandersetzungen begleitet. Im Bereich der Rechtssetzung sind folgende Aufgaben und Projekte hervorzuheben: ■ Begleitung der Kirchensynode und des Kirchenrates in den Beratungen über die Finanzverordnung, die Personalverordnung, die Synodalwahlverordnung, die Verordnung über die Ergänzungspfarrstellen und die Geschäftsordnung der Kirchensynode ■ Ausarbeitung der Vollzugsverordnungen zur Finanzverordnung und zur Personalverordnung, der Aufsichts- und Visitationsverordnung, einer Totalrevision der Geschäftsordnung der Kirchensynode ■ Durchführung und Auswertung von Vernehmlassungen zu den Verordnungsentwürfen ■ Publikation des neuen landeskirchlichen Rechts im kantonalen Amtsblatt und in der kantonalen Gesetzessammlung

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Gemeindeaufbau und Leitung / Kurzberichte

Kommunikation: Neuzugezogene im Fokus 2010 widmeten sich Kirchgemeinden vermehrt der Frage, wie sie Neuzugezogene ansprechen sollen. Bei der Beratungsarbeit ging es darum, zu analysieren, ob die Kommunikation der Kirchgemeinden in diesem Punkt angemessen und zeitgemäss ist und ob sie gut mit der politischen Gemeinde zusammen und ökumenisch vernetzt arbeiten. Neuzugezogene interessieren sich oft für ein Engagement, weil dies für sie eine attraktive Möglichkeit ist, sich am neuen Ort zu integrieren und dort Menschen kennenzulernen. Vor dem Hintergrund der Informations- und Kontaktbedürfnisse der neuen Mitglieder ist ein Formenmix in der Begrüssungskommunikation zweckmässig. Auf den 20. Dezember 2010 hat die Landeskirche ihren neuen Internetauftritt aufgeschaltet. Neu ist auf www.zh.ref.ch insbesondere die Navigation: Die Inhalte sind nicht mehr entlang den Ressorts von Kirchenrat und Gesamtkirchlichen Diensten geordnet, sondern gemäss den Handlungsfeldern, wie sie in der neuen Kirchenordnung stehen. Die neue Website basiert mit Plone (Version 4) auch auf einem neuen Content-ManagementSystem (CMS). Auch bei den Kirchgemeinden ist es aufgrund des Behördenwechsels im Sommer zu zahlreichen Neuprojekten und Überarbeitungen im Webbereich gekommen. Damit zeigen die Verantwortlichen in den Kirchgemeinden, dass sie dem Internet einen hohen Stellenwert in der Mitglieder-Kommunikation beimessen. Basierend auf dem Bericht des Kirchenrates an die Kirchensynode über das interreligiöse Handeln nach der MinarettAbstimmung gab der Kirchenrat das Positionspapier «Kirche und Islam» heraus. Die Schrift versucht, vorhandene Spannungsfelder zu benennen und skizziert mögliche Schritte für ein friedliches Miteinander. In einer Forums-Veranstaltung wurde die Schrift vorgestellt und von der Religionspädagogin Lamya Kad-

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dor aus islamischer Sicht kommentiert. Im Herbst fand zudem ein Stadtgespräch XL mit dem Thema «Occident meets Orient: Begegnung und Bereicherung – oder Konfrontation?» statt. Unter anderen nahmen der Kulturwissenschaftler Gerhard Schweizer und die islamische Theologin Hamideh Mohagheghi teil. Der Trägerverein von reformiert.zürich beschloss nach einer Organisationsberatung durch einen externen Verlagsfachmann eine umfassende Restrukturierung. Die bisherige Geschäftsleitung wurde aufgelöst. Die neue Geschäftsleitung besteht aus dem Redaktionsleiter und dem Verlagsleiter. Dadurch werden die Entscheidungswege kürzer, die Kommunikation wird einfacher und die Arbeit professioneller. Zum neuen Verlagsleiter wurde Kurt Blum gewählt. Angesichts des Aufstiegs der Social Media (Facebook, Twitter, Xing etc.) haben die Reformierten Medien ein Team eingesetzt, das ein Jahr lang mit diesen Medien experimentiert. Ziel des Versuchsbetriebs ist es, Möglichkeiten der kirchlichen Nutzung sozialer OnlinePlattformen zu erkunden. Innovativ sind die Reformierten Medien auch beim Angebot an Bildungsmedien. Der gemeinsam mit der katholischen Partnerorganisation getragene Medienladen hat als erste kirchliche Einrichtung die OnlineDistribution digitaler Medien eingeführt. Unterrichtende können eine rasch wachsende Zahl von Filmen kostenlos aus dem Internet herunterladen. Bei der den Reformierten Medien angegliederten Kommunikationsagentur Medienpark ragten zwei Aufträge heraus, zum einen die Werbung für die Kapuziner. Diese Kampagne ist im Ansatz ungewöhnlich, hat internationales Echo ausgelöst und erreicht ihr Ziel. Zum andern freut sich Medienpark über den Beratungs- und Gestaltungsauftrag für ein neues Erscheinungsbild (Corporate Design) der Zürcher Landeskirche.


Gemeindeaufbau und Leitung / Kurzberichte

Finanzen und Controlling Die Behördenwahlen in den Kirchgemeinden und die neuen Grundlagen der Finanzverordnung und der Vollzugsverordnung erforderten die Schulung der neugewählten und auch der bisherigen Behördenmitglieder im Verantwortungsbereich Finanzen. An zwei Veranstaltungen konnten insgesamt gut 100 Finanzverantwortliche in die Grundsätze des kirchlichen Finanzwesens und die Neuerungen der Finanzverordnung und die Vollzugsverordnung eingeführt werden. Auf Wunsch einzelner Kirchgemeinden wurde in Zusammenarbeit mit dem Gemeindeamt des Kantons Zürich eine Einführung für Mitglieder der RPK angeboten. Was als Schulung im kleinen Kreis für einzelne Interessierte gedacht war, erwies sich als Angebot mit grosser Nachfrage: An einer ersten Veranstaltung nahmen über 100 interessierte RPK-Mitglieder teil, an einer zweiten Veranstaltung nochmals 120. Neben den Grundsätzen des kirchlichen Finanzwesens wurde von einem Mitarbeiter des Gemeindeamtes die finanzpolitische Prüfungsarbeit der RPK dargestellt. Mit zahlreichen schriftlichen, telefonischen und persönlichen Kontakten wurden die Kirchgemeinden bei Fragen zu Controlling und Finanzen unterstützt. Die Anfragen waren im Jahr 2010 besonders zahlreich, weil die Kirchgemeinden die Budgets für 2011 auf der Basis der neuen Finanzverordnung erstellen mussten.

schaftenfragen in Kirchgemeinden wird sehr begrüsst und bereits gut genutzt: Ein Fachmann mit Erfahrung im kirchlichen Liegenschaftenwesen steht den Kirchgemeinden für eine erste Beratung gratis zur Verfügung. Die Dienste werden vor allem bei grösseren Umbauprojekten in Anspruch genommen.

Leitungskonvent Der Konvent der Abteilungsleitungen der Gesamtkirchlichen Dienste hat in zwölf Sitzungen unter der Leitung des Kirchenratsschreibers getagt. In diesem Gremium werden abteilungsübergreifende Projekte koordiniert und die Infrastruktur der Gesamtkirchlichen Dienste sichergestellt. Das Gefäss dient dem Informationsaustausch, der gegenseitigen Beratung, insbesondere auch in Personalangelegenheiten. Neben dem Alltagsgeschäft bildeten folgende Themen besondere Akzente: Spar- und Investitionsverhalten angesichts der finanziellen Situation – dieser Controllingprozess im Sinne einer Standortbestimmung über die erbrachten Dienste entlang der vier Handlungsfelder soll künftig jährlich stattfinden –, Neugestaltung des Jahresberichts im Blick auf künftige Anforderungen an die Rechenschaftslage, das neue Erscheinungsbild, die Projekte «va bene – besser leben zuhause», Paarberatung, Gottesdienstentwicklung, Diakoniekonzept sowie Grundwertediskussion im Blick auf die Kirchenpflegetagungen 2012.

Liegenschaften Für die neugewählten und bisherigen Liegenschaftenverantwortlichen der Kirchgemeinden wurden zwei Schulungen in den Bereichen Baubeiträge, strategisches Immobilienmanagement und «Tipps und Tricks eines Experten» durchgeführt. Diese wurden von gut 50 Liegenschaftenverantwortlichen besucht. Das seit der zweiten Jahreshälfte bestehende Beratungsangebot für Liegen-

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Kirchliche Behörden

Kirchliche Behörden ■

Kirchensynode: Wahlen, Geschäfte, Vorstösse (S. 48)

Rekurskommission (S. 50)

Bezirkskirchenpflegen (S. 50)

Kirchenrat (S. 50)

■ Schweizerischer

Evangelischer Kirchenbund SEK (S. 52)

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Kirchensynode: Wahlen, Geschäfte, Vorstösse Sitzungen Die Kirchensynode versammelte sich zu Sitzungen, je am Dienstag 5. und 19. Januar, 16. März, 13. April, 11. Mai, 8. und 15. Juni, 23. und 30. November.

Ersatzwahlen Im Rahmen von Ersatzwahlen wurde neu in die Kirchensynode gewählt ■ im Wahlkreis XI, Meilen, Jacqueline Sonego Mettner, Meilen, für den zurückgetretenen Stefan Siegrist, Meilen ■ im Wahlkreis XXI, Kloten, Christina Eppler, Glattbrugg, für den zurückgetretenen Willi Hanselmann, Oberembrach ■ im Wahlkreis XV, Pfäffikon, Monika Müller-Rhyner, Effretikon, für den zurückgetretenen Hansruedi Kocher, Hittnau ■ im Wahlkreis XVI, Winterthur Stadt, Stefan Sailer, Winterthur, für den zurückgetretenen Beat Beck, Winterthur Ende 2010 waren sechs Sitze aufgrund von weiteren Rücktritten vakant.

Wahlen in der Kirchensynode ■ Wahl von Rita Famos, Uster, und Mi-

chel Müller, Thalwil, als Synodalpredigerin bzw. Synodalprediger ■ Wahl von Thomas Illi, Bubikon-Wolfhausen, für den zurückgetretenen Walter von Arburg, Winterthur, als Mitglied für den Trägerverein reformiert.zuerich ■ Wahl von Peter Schlegel, Kilchberg, für den zurückgetretenen Hans Ulrich Schwarzenbach, Mettmenstetten, als Mitglied der Rechnungsprüfungskommission ■ Wahl von Wilma Willi, Stadel, für die zurückgetretene Monica Strickler, Richterswil, als Mitglied der Geschäftsprüfungskommission

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Geschäfte

■ Termine für die Gesamterneuerungs-

Im Weiteren behandelte die Kirchensynode folgende Geschäfte: ■ Vereinigung der Kirchgemeinden Altikon und Thalheim an der Thur ■ Finanzverordnung der Landeskirche ■ Verordnung über die Wahl der Kirchensynode ■ Personalverordnung der Landeskirche ■ Interpellation zum Verhältnis der Reformierten zum Islam und dem zukünftigen interreligiösen Handeln nach der Minarett-Abstimmmung ■ Jahresrechnung 2009 der Zentralkasse und der Fonds der Evangelisch-reformierten Landeskirche ■ Jahresbericht 2009 des Kirchenrates und der Landeskirchlichen Rekurskommission ■ Verordnung über die Ergänzungspfarrstellen ■ Verordnung über die Reduktion der Löhne ■ Voranschlag der Zentralkasse für das Jahr 2011 ■ Beitragssatz an die Zentralkasse für das Jahr 2011 ■ Finanzausgleich 2011 ■ Kenntnisnahme von der Nachführung des Finanzplans ■ Ausbildungskurs für eine vielseitige und lebendige Gemeindeentwicklung ■ Schaffung eines HF-Berufstitels Gemeinwesenarbeit ■ Stärkung der Diakonie in der Landeskirche und Diakoniekredit ■ Geschäftsordnung der Kirchensynode

wahlen der Kirchensynode und der Bezirkskirchenpflegen ■ Ökumenische Kampagne von «Brot für alle» und «Fastenopfer» betreffend nachhaltige Beschaffungsstrategie von Informatikgeräten ■ Das heutige Verhältnis der Stiftung der Evangelischen Gesellschaft des Kantons Zürich zur Landeskirche ■ Raueres Klima für Christen auch in der Schweiz? – Präventiver Austausch mit der katholischen Kirche und den freikirchlichen Vereinigungen über Diskriminierungen ■ Untersuchung des Kirchenrates in der Kirchgemeinde Winterthur Seen

Ausserdem wurden in den Fragestunden vom 16. März, 13. April, 11. Mai, 8. Juni, 23. November vom Kirchenrat Fragen zu folgenden Themen beantwortet: ■ Diakoniekonzept ■ Zahlenverhältnis von Christen und Muslimen ■ Erneuerungswahlen für die Kirchenpflegen ■ Gewalt von Jugendlichen ■ Rechnungsprüfung in der Kirchgemeinde ■ Besoldung der Pfarrerinnen und Pfarrer

Parlamentarische Vorstösse Es wurden überwiesen bzw. entgegengenommen: ■ Interpellation von Matthias Reuter, Zürich Höngg, Willi Honegger, Bauma, Stephan Denzler, Winterthur Wülflingen, Ursula Frey, Greifensee, zum Verhältnis der Reformierten zum Islam und dem zukünftigen interreligiösen Handeln nach der Minarett-Abstimmmung ■ Postulat von Gerold Gassmann, Winterthur Mattenbach, betreffend Männerarbeit ■ Postulat von Kurt Stäheli, Marthalen, und Mitunterzeichnenden betreffend Übergemeindliche Zusammenarbeit ■ Interpellation von Karl Stengel, Meilen, und Mitunterzeichnenden betreffend Unterstützen von kirchlichen Aufgaben bzw. deren Finanzierung durch privatrechtliche Einrichtungen. Nicht überwiesene Vorstösse: ■ Postulat von Martin Weibel, Zürich Altstetten, und Mitunterzeichnenden betreffend Lobpreis und Anbetung Übersicht über die Überweisungen der Kirchensynode an den Kirchenrat ■ Nr. 416 18. Oktober 2008 (Postulat Matthias Rüsch, Elgg, und Mitunterzeichnende) Der Kirchenrat wird ersucht, die vor-


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handenen Materialien (Befragungsliteratur / Studien), die sich mit Kirche und Gesellschaft bei uns befassen, zu sichten und zu interpretieren. Im Hinblick auf eine breite Diskussion sollen Schlussfolgerungen, Kernfragen und Thesen formuliert werden, die dazu dienen, den Prozess einer inhaltlichen Auseinandersetzung in Bewegung zu bringen. Zudem soll ein mögliches Vorgehen skizziert werden, wie weit heute in der Kirche ein offener Diskussions- resp. Disputationsprozess in Gang gesetzt werden kann, der eine möglichst grosse Zahl an Gemeindegliedern involviert. Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende März 2011. Die Beantwortung ist für die Synodeversammlungen vom Juni 2011 vorgesehen. ■ Nr. 417

20. November 2009 (Motion der Geschäftsprüfungskommission und der Rechnungsprüfungskommission) Der Kirchenrat wird verpflichtet, einen Prioritätenkatalog mit den von den GKD erbrachten Leistungen sowie den Beiträgen vorzulegen und ein Finanzierungsszenario der Landeskirche aufzuzeigen. Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende November 2011. Die Beantwortung ist für die Synodeversammlungen vom Juni 2011 vorgesehen. ■ Nr. 418

15. Juni 2010 (Postulat Gerold Gassmann, Winterthur Stadt) Der Kirchenrat wird eingeladen, zu prüfen, wie er die Männerarbeit analog der Familienarbeit verstärkt begleiten und in den Gemeinden initiieren kann. Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende November 2012. Die Beantwortung ist für die Synodeversammlungen vom Juni 2011 vorgesehen. ■ Nr. 419

20. Juni 2010 (Postulat Kurt Stäheli, Marthalen, und Mitunterzeichnende) Der Kirchenrat wird eingeladen, in einem Bericht darzulegen, wie die übergemeind-

liche Zusammenarbeit gezielt gefördert werden kann. Eine sinnvolle Zusammenarbeit von Kirchgemeinden verhindert den Druck auf allfällige Fusionen, ermöglicht die bessere Nutzung der Ressourcen in allen kirchlichen Handlungsfeldern und schafft so für die Gesamtkirche dringend nötige Einsparungsmöglichkeiten. Die gezielte Förderung der übergemeindlichen Zusammenarbeit ist damit ein dringendes Anliegen für die nächsten Jahre. Der Bericht soll sich insbesondere mit folgenden Fragen auseinander setzen: – Sieht auch der Kirchenrat Vorteile in der Erhaltung der bestehenden Strukturen unserer Landeskirche? Wie stellt sich der Kirchenrat im Grundsatz zur Frage von Fusionen von Kleingemeinden? Dies gerade mit Blick auf die nächsten Jahre, die aus finanzieller Sicht für die Landeskirche und ihre Kirchgemeinden von geringeren Einnahmen und damit von Sparmassnahmen geprägt sein werden. – Wie und zu welchem Zeitpunkt gedenkt der Kirchenrat den Auftrag von Art. 174 Abs. 2 der Kirchenordnung (KO) umzusetzen, wonach er Richtlinien zur Förderung der übergemeindlichen Zusammenarbeit zu erlassen hat? – Sieht der Kirchenrat ausser den Empfehlungen gestützt auf Art. 174 Abs. 2 KO weitere Möglichkeiten zur Förderung der übergemeindlichen Zusammenarbeit? – Ist der Kirchenrat allenfalls bereit, die gezielte Förderung der übergemeindlichen Zusammenarbeit in die Legislaturziele 2012–2016 aufzunehmen? – Sieht der Kirchenrat Möglichkeiten, dabei die Bezirkskirchenpflegen in diese Prozesse einzubeziehen? Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende November 2012. Die Beantwortung ist pendent. § 60 Absatz 1 der Geschäftsordnung der Kirchensynode lautet: Die hängigen Motionen und Postulate werden im Anhang des Jahresberichtes des Kirchenrates aufgeführt mit einem Vermerk über den Stand des Geschäfts.

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Rekurskommission Präsident: Dr. Markus Zingg Aus dem Vorjahr war keine Pendenz zu übernehmen. Im Berichtsjahr ging auch kein neuer Rekurs ein.

Behörden und Gremien auf Bezirksebene Die jährliche Konferenz der Präsidien der Kirchenpflegen und Bezirkskirchenpflegen fand im Diakoniewerk Neumünster statt. Im Zentrum stand ein Referat von Professor Daniel Hell, Leiter des Kompetenzzentrums Depression und Angst der Privatklinik Hohenegg, zum Thema «Christlich-humanistisches Menschenbild – Suizidalität als Lebensproblem und die Herausforderungen der organisierten Suizidbeihilfe». In Anknüpfung daran referierte Kirchenratspräsident Ruedi Reich unter dem Titel «Offen, engagiert, evangelisch auftreten – Landeskirche und Zivilgesellschaft» zur Rolle der Landeskirche in der modernen Gesellschaft. Kirchenratspräsident Ruedi Reich und Kirchenrätin Helen Gucker äusserten sich sodann zu den finanziellen Perspektiven der Landeskirche aufgrund der zu Jahresbeginn in Kraft getretenen Neuregelung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirchen (Rückgang der Leistungen des Staates an die Landeskirche) sowie der Wirtschafts- und Finanzkrise (Rückgang der Kirchensteuererträge). Prof. Konrad Schmid, Dekan der Theologischen Fakultät der Universität Zürich, informierte über ein Projekt der Fakultät zur Unterstützung der Ausbildung von chinesischen reformierten Pfarrerinnen und Pfarrern. Die Präsidienkonferenz der Bezirkskirchenpflegen fand traditionsgemäss Ende September statt. Im Mittelpunkt der Zusammenkunft standen die Umsetzung der neuen Kirchenordnung durch die landeskirchliche Ausführungsgesetzgebung. Dis-

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kutiert wurden auch die von den Bezirkskirchenpflegen neu zu erfüllenden Aufgaben und der Entwurf der hierfür massgebenden Aufsichts- und Visitationsverordnung. Die Konferenz der Dekaninnen und Dekane wurde dreimal einberufen. Aufgrund eines polemischen Artikels mit dem Titel «Das Wort zum Einschlafen» in der NZZ am Sonntag wurde die Frage diskutiert, wie die Kirche mit dem zunehmenden Thesenjournalismus umgehen soll. Um die Sicht der Medienschaffenden kennenzulernen, wurde Felix E. Müller, Chefredaktor der NZZ am Sonntag, zur nachfolgenden Konferenz eingeladen. Seine Ausführungen waren überraschend medienkritisch. Er bedauert, dass sich die Medien heute immer stärker am Unterhaltungsbedürfnis der Konsumenten und nicht am Informationsbedürfnis der Staatsbürger orientieren. Viele Medien lösten ihren Qualitätsanspruch nicht mehr ein. An der zweitägigen Weiterbildung im Kloster Kappel wurden unter anderem die Fachgespräche, die die Dekaninnen und Dekane mit den Pfarrpersonen ihres Dekanats führen müssen, evaluiert. Die Diakonatskapitels-Präsidien trafen sich auf Einladung des Kirchenrates zu zwei gut besuchten Konferenzen. Neben den Tätigkeitsberichten der Vorstände waren die Kirchenordnung und die Frage der Leitung der Gemeindekonvente Verhandlungsthemen.

Kirchenrat Anlässe und Begegnungen Auch 2010 pflegte der Kirchenratspräsident durch Predigten, Vorträge und Begegnungen viele persönliche Kontakte mit Kirchgemeinden und einer weiteren Öffentlichkeit. Er wirkte an verschiedenen Orten als Gastprediger. So etwa beim 300-Jahre-Jubiläum der Kirchgemeinde Schöfflisdorf-Oberweningen-Schleinikon

oder beim 100-Jahre-Jubiläum der Kirche Zürich-Oberstrass. Beim 50-Jahre-Jubiläum der Grossmünster-Orgel wies er auf die stets innige Verbindung von Wort und Musik hin. Zwar wurde die Orgel im Grossünster 1525 abgebrochen, aber «auch in der strengen Zürcher Reformation war kein Kraut gewachsen gegen die Musik. Bereits 1534 erschien das erste Gesangbüchlein. Der Psalmengesang kam von Genf her auch nach Zürich. Trotz obrigkeitlicher Zurückhaltung fingen Zürcher Gemeinden, allen voran Winterthur und Stein am Rhein, mit dem Kirchengesang an. 1598, am Ende des Reformationsjahrhunderts, kapitulierte die Obrigkeit und führte den Kirchengesang ein. Wenn schon gesungen werden sollte, dann aber recht und auf obrigkeitlichen Befehl.» Im April gingen die Kirche und das Pfarrhaus von Hirzel vom Kanton ins Eigentum der Kirchgemeinde über. Anlässlich dieser Übergabe wies der Kirchenratspräsident auf die bewegte und teils dunkle Geschichte der Kirche von Hirzel hin: «Nicht nur aus Freude am Evangelium wurde die Kirche in Hirzel im Jahr 1617 errichtet. Kirche und Pfarrhaus auf dem Hirzel sind in nachreformatorischer Zeit durch offensichtliches Unrecht den Taufgesinnten gegenüber entstanden. Gegen die Hirzler Täufer und gegen die Katholiken ‹ennet› der Zürcher Grenze wollte man ein Zeichen setzen. So wurde der Täufer Hans Isler enteignet, um das Bauland für Kirche und Pfarrhaus Hirzel zu finden. Eine Familie wurde um Eigentum und Brot gebracht, um eine Kirche zu bauen. Und Hans Landis aus Hirzel war 1614 der letzte Täufer, der durch die Zürcher Obrigkeit als Aufrührer hingerichtet wurde. Ein 72-jähriger Mann!» In einem Gottesdienst in Mettmenstetten würdigte er die 110 Jahre alte Arbeit der Mission am Nil als «Christuszeugnis» und tätige Mitmenschlichkeit, besonders auch durch medizinische Hilfe an leidenden Menschen. Dabei kam er auch auf das Verhältnis von Christen und Muslimen in der Schweiz zu sprechen: «Wir haben das


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mitmenschliche Gespräch mit dem muslimischen Nachbarn ohne jegliche Missionierungsabsichten zu führen, ihn in seinem Anderssein zu achten. Aber wir sind auch den Muslimen hier oder anderswo unser Christuszeugnis schuldig.» Ökumene Die gute Zusammenarbeit mit der Römisch-katholischen Kirche im Kanton Zürich hat sich auch 2010 sowohl auf kantonaler wie auf gemeindlicher Ebene bewährt. Im September trafen sich die Mitglieder der reformierten und der katholischen Synode zu einem Begegnungsabend im Pfarreizentrum St. Anton in Zürich. Die Gespräche fanden in einer lockeren, herzlichen Athmosphäre statt. Kirchenrat Andrea Marco Bianca und Weihbischof Marian Eleganti debattierten auf einem Podium über die ökumenischen Perspektiven im Kanton Zürich. Dabei wurde deutlich, dass in den sozialdiakonischen und seelsorgerlichen Bereichen die beiden Kirchen vieles verbindet und man in vielen Arbeitsbereichen gut zusammenarbeitet. Bei ekklesiologischen und theologischen Fragen wie dem Verständnis von Abendmahl und Eucharistie sind die Differenzen aber offensichtlich. Aber gerade darum brauche es die ökumenischen Bemühungen. Interreligiöse Beziehungen Der Interreligiöse Runde Tisch nahm in seinem Neujahrsbrief 2010 zur Annahme der Minarettverbotsinitiative Stellung. Das Abstimmungsresultat fordere alle Religionsgemeinschaften heraus, denn: «Es geht um das grundsätzliche Spannungsfeld zwischen der nötigen Integration und der freien Ausübung der Religion. Es gilt in Zukunft die Frage zu klären, wie viel Anpassung von kulturellen und religiösen Minderheiten verlangt werden kann und welchen Raum sie brauchen, um ihre Identität leben zu können.» – Auf Wunsch der Mitglieder des Runden Tisches wurde die Delegation der Muslime um einen Imam und eine Muslimin erweitert.

Kantonsrat und Regierungsrat Beim ökumenischen Gottesdienst zum neuen Amtsjahr des Kantonsrates und des Regierungsrates stand Vers 17 aus dem Römerbrief, Kapitel 17, im Zentrum: «Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Frieden und Freude im heiligen Geist.» In seiner Meditation über den tieferen Grund der «Freude» sagte der Kirchenratspräsident: «Als der Zürcher Rat 1525 auf dem Höhepunkt der Reformation die Leibeigenschaft auf der Zürcher Landschaft abschaffte, begründete er dies unter anderem mit der Feststellung: ‹da wir alle Kinder Gottes sind.› Das ist der tiefe Grund zur Freude: Wir alle sind Kinder Gottes, Menschen mit einer unverlierbaren Würde.» Vor dem Gottesdienst las Rabbiner Reuven Bar-Ephraïm auf Hebräisch und Deutsch ein biblisches Wort. Theologische Fakultät Auch 2010 kamen die Theologische Fakultät und der Kirchenrat zu ihrem jährlichen Treffen zusammen. Zusammen mit Thomas Wipf, Ratspräsident des SEK, diskutierte man die Situation der christlichen Minderheiten im Nahen Osten. Zudem wurden die Perspektiven für die Einrichtung islamischer Studien und die zunehmend aktuelle Frage nach einer Imam-Ausbildung an Schweizer Universitäten erläutert.

Tradition und Innovation «Innovation und Tradition – darum geht es in Kirche und Staat. Innovation ohne Tradition führt zu unüberlegter Neuerungssucht, zur Ökonomisierung aller Lebensbereiche und damit zu Verunsicherung, ja Angst breiter Bevölkerungsschichten. Tradition ohne Innovation führt zur Erstarrung, dazu, dass auf Fragen von morgen Antworten von gestern gegeben werden. Tradition und Innovation – beide müssen einander polar zugeordnet bleiben. Aus ihrer heilsamen Spannung heraus erwachsen die Kraft und Lebendigkeit, die es braucht, damit Staat und Kirche auf komplexe gesellschaftliche Situationen angemessen reagieren.» Ruedi Reich

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Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK Open Forum: Finanzkrise, Klimawandel und Gewalt Ende Januar 2010 fand in Davos parallel zum WEF das Open Forum statt. In diesem Jahr fragte das Forum im Gespräch mit Persönlichkeiten aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft nach den Konsequenzen von Finanzkrise und Klimawandel, es diskutierte den Zusammenhang von Religion und Gewalt und debattierte die Rolle der Schweiz als Sonderling oder Vorbild. Empfehlungen zu Migrationskirchen Im Februar veröffentlichte der Rat SEK die Studie «Neue Migrationskirchen in der Schweiz». Über 300 verschiedene neue Kirchen wurden bis heute in der Schweiz von christlichen Migrantinnen und Migranten aus Lateinamerika, Afrika und Asien gegründet. Die Studie gibt auf nationaler Ebene erstmals einen Überblick zu Organisationsform, Zahl und Mitgliedern der Migrationskirchen. Sie enthält theologische und sozialwissenschaftliche Überlegungen und gibt Handlungsempfehlungen ab. Gottfried Locher neuer SEK-Präsident An der SommerAbgeordnetenversammlung (AV) vom 13.–15. Juni 2010 in Herisau wurde Gottfried W. Locher zum neuen Präsidenten des Rates SEK für die Amtsdauer 2011–2014 gewählt. Locher löst Thomas Wipf ab, der nach zwölfjähriger Amtsdauer auf Ende 2010 zurückgetreten ist.

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Seelsorge für Asylsuchende Ebenfalls an der Sommer-AV bewilligten die Abgeordneten für 2011 220 000 Franken für die Finanzierung der Seelsorge für Asylsuchende in den Empfangsund Verfahrenszentren des Bundes und in den Transitzonen der Flughäfen ZürichKloten und Genf-Cointrin. Zudem wurde der Rat SEK beauftragt, die Entwicklung der Rechtsberatungsstellen hinsichtlich Organisation und Finanzierung zu beobachten und der AV Bericht zu erstatten. Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen WRK Am 18. Juni 2010 schlossen sich im amerikanischen Grand Rapids der Reformierte Weltbund RWB und der Reformed Ecumenical Council REC zur Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen WRK zusammen. Die neue Gemeinschaft umfasst 80 Millionen reformierte Christen in über 200 Kirchen. Der SEK vertrat die Schweizer reformierten Kirchen bei der Gründungsversammlung. Nahostreise für christliche Minderheiten Eine zwölfköpfige Delegation des SEK inklusive einer Vertretung der Zürcher Landeskirche besuchte im September und Oktober den Nahen Osten. Die Reise führte nach Beirut, Damaskus, Amman, Bethlehem und Jerusalem. Im Fokus der Gespräche mit Religions- und Regierungsvertretern standen die christlichen Minderheiten und das Zusammenleben der Religionen im Nahen Osten. Beitrag zur Diskussion um Suizidhilfe Im November veröffentlichte der SEK die Broschüre «10 Fragen – 10 Antworten» zur Suizidhilfe. «Die Antwort auf den Suizidwunsch eines Menschen ist eine doppelte: Respekt vor der Entscheidung und die Suche nach Hoffnungsschimmern, die so stark sind, dass sie in das Leben der sterbewilligen Person scheinen können.» Diese Überzeugung bildet den Kern der Publikation, die einen Beitrag zur aktuellen Diskussion leisten will.

Rita Famos-Pfander neues Mitglied des Rates SEK An der Herbst-AV vom 8.–9. November in Bern wurde Rita Famos-Pfander neben fünf weiteren Mitgliedern für die Amtsdauer 2011–2014 in den Rat SEK gewählt, wo sie aus Zürcher Sicht die zurückgetretene Kirchenrätin Helen Gucker-Vontobel ersetzt. Rita Famos-Pfander ist Pfarrerin in der Kirchgemeinde Zürich Enge und ab Juli 2011 Beauftragte für die Ausbildung im Konkordat der Deutschschweizer Kirchen. Empfehlungen zur Taufe An der Herbst-AV hat der Rat SEK den Mitgliedern Formulierungsvorschläge zum Thema Taufe vorgelegt, welche diese zur Kenntnis nahmen. Der Rat empfiehlt den Mitgliedskirchen, die Texte bei der Revision von Kirchenordnungen zu berücksichtigen.


Statistische Angaben

Statistische Angaben Mitgliedschaft 2010 Reformierte Wohnbevölkerung Bezirk Affoltern Andelfingen Bülach Dielsdorf Dietikon Hinwil Horgen Meilen Pfäffikon Uster Winterthur Zürich links der Limmat Zürich rechts der Limmat Kanton Zürich

31. 12. 2009 19 257 17 077 46 370 29 372 21 738 36 037 40 246 39 554 25 595 42 903 63 296 38 573 56 750 476 786

31. 12. 20101 Plus 19 180 17 007 45 877 29 066 21 432 35 802 39 828 39 085 25 471 42 715 63 088 38 293 56 126 472 970 0

Minus 77 70 493 306 306 235 436 469 124 188 208 280 624 3 816

Konfessionelle Zusammensetzung im Kanton Zürich per 31. Dezember 2010: Evangelisch-reformiert

34,50 %

Römisch-katholisch

28,28 %

Christ-katholisch Andere Konfessionen / Religionen und Konfessionslose

0,13 % 37,09 %

Damit gehören 62,91 % der Wohnbevölkerung des Kantons Zürich ­einer der drei öffentlichrechtlich ­anerkannten Kirchen an.

1) 2010: provisorische Zahlen gemäss Angaben des Statistischen Amtes des Kantons Zürich

Austritte und Eintritte

Austritte

Eintritte

Austritte zu (bzw. Übertritte aus) anderen Konfessionen bzw. religiösen Gemeinschaften: Anglikanische Kirche 0 Evangelisch-lutherische Gemeinde 0 Evangelisch-methodistische Kirche 0 Freikirchen 6 Griechisch-orthodoxe Kirche 0 Israelitische Cultusgemeinde 1 Neuapostolische Gemeinde 0 Römisch-katholische Kirche 1 Andere Religionen 2 Konfessionslosigkeit 2

2 41 9 14 3 0 2 296 14 243

Aus anderen Gründen: Weltanschauung Finanzen Politik Keine Beziehung zur Kirche Keine Begründung haben angegeben Auswanderung / Einwanderung Total 2010 Total 2009

0 0 0 0 3 0 627 514

5 42 9 101 4 769 0 4 938 3 360

Rückgang der reformierten Wohn­bevölkerung: 2007: 2008: 2009: 2010:

1003 1756 3860 3816

Der Mitgliederrückgang fällt geringer aus als die Zahl der Austritte, da er durch Zuzüge und Eintritte zu einem Teil kompensiert wird.

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Statistische Angaben

Kirchliche Handlungen 2010

2010 2009

Total

Total

173 147 311 208 116 187 274 303 192 308 404 187 296

0 1 2 5 1 8 0 1 0 0 8 2 1

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

0 1 2 5 1 8 0 1 0 0 8 2 1

217 200 325 297 152 276 332 336 235 387 542 92 237

3088 3184

18 3106 29 3213

29 38

0 29 0 38

3628 3878

37 54 66 74 28 69 88 122 84 71 92 65 76

22 1 25 0 27 2 27 0 11 3 27 4 49 2 63 3 33 2 30 2 47 0 34 8 37 10

0 0 0 0 0 0 0 0 2 0 1 0 0

156 174 476 241 259 317 518 575 246 370 613 603 804

926 432 37 999 449 0

3 0

5352 5431

Anteil Frauen und Männer in Ämtern und Diensten (Stand 15. März 2011) Frauen

Kirchliche Behörden

Gesamtkirchliche Dienste 1) inkl. 6 Lernende

54

Total

%

Total

%

100 %

124 49

34 58

244 35

66 42

368 84

0 4

0 31

100 69

13 13

Sozial-Diakoninnen und SozialDiakone

146

63

86

37

232

Kirchensynode

68

39

106

61

174

Kirchenrat

3

43

4

57

7

Gemeindepfarramt Pfarramt in Institutionen

Dekanat

Dekane / Dekaninnen Dekanat Vize

Pfarramt

Diakonie

Männer

Total Pfarrerinnen und Pfarrer

13 9

Bestattungen

Total

Erwachsene

0 0 1 1 4 0 1 4 1 1 2 1 2

Interrel.

Kinder

173 147 310 207 112 187 273 299 191 307 402 186 294

Trauungen Interkonf.

Total

Konfirmationen

Erwachsene

Bezirk: Affoltern Andelfingen Bülach Dielsdorf Dietikon Hinwil Horgen Meilen Pfäffikon Uster Winterthur Zürich, links der Limmat Zürich, rechts der Limmat

Segnungen

Kinder

Taufen

Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare

Taufen, Segnungen, Konfirmationen, Trauungen und Bestattungen

Bezirkskirchenpflegen

Präsidien Mitglieder

4 36

31 40

9 54

69 60

13 90

Kirchenpflegen

Präsidien Mitglieder

69 720

38 57

112 547

62 43

181 1267

Abteilungsleitung Mitarbeitende

0 149

0 70

6 65

100 30

6 214 1


Statistische Angaben

Gesamtkirchliche Dienste Stellen und Mitarbeitende inkl. Sonderpfarrämter und Erwerbslosenarbeit (Stand 1. März 2010)

Stellen

Anteil an Stellen

Anteil Vollzeitpensen

Anteil Mitarbeitende

Aufstellung nach Funktionen Kirchenrat Gesamtbehörde 2,80 Gemeindedienste / Pädagogik und Animation 28,40 Bildung und Gesellschaft 10,50 Diakonie und Seelsorge 1) 78,25 Verwaltungsbereiche und Stabsaufgaben 2) 16,10 Präsidialressort 14,31 Finanzabteilung 8,45 Werke und Beiträge 3) 3,20 Kloster Kappel 4) 35,36

1,4 % 14,4 % 5,3 % 39,6 % 8,2 % 7,3 % 4,3 % 1,6 % 17,9 %

1 9 3 9 12 6 6 1 16

7 45 14 147 18 17 11 5 44

Total 197,37

100 %

63

308

inkl. Kantonale Pfarrämter in Institutionen (neu ab 1. Januar 2010 inkl. regionale Spitalseelsorge)  inkl. 3 Lernende à 100 % 3)  inkl. Theologie im Kloster Kappel 4)  inkl. 3 Lernende à 100 % 1) 2)

Gemeindepfarrstellen und zeitlich befristete Pfarrstellen (Stand 31. 12. 2010)

Gemeinden

Ordentliche Pfarrstellen

Gemeindeeigene Pfarrstellen

Zeitlich befristete Pfarrstellen

Pfarrschaft

Aufstellung nach Bezirken (179 Kirchgemeinden) Zürich links der Limmat Zürich rechts der Limmat Eglise évangélique réformée de lange française Chiesa Evangelica di Lingua Italiana Dietikon Affoltern Horgen Meilen Hinwil Uster Pfäffikon Winterthur Iglesia Evangélica Hispana Andelfingen Bülach Dielsdorf

14 19 1 1 7 13 12 11 11 10 12 24 1 15 13 15

19 27 0,7 0,6 11 13,1 20 17 16,8 18 14,7 34,4 0,6 13,5 21,8 16,5

– – – – – – 2,47 4,9 – 0,6 – – – – 0,3 –

5,3 8,8 1,3 0,4 2,8 1 3,5 4 3,3 4,3 1,5 6,2 0,15 1,5 3,8 1,8

179

244,7 1)

8,27 2)

49,65 3)

Total

= 250 ordentliche Pfarrstellen (231 zu 100 %, 7 zu 80 %, 9 zu 70 %, 3 zu 60 %) = 18 gemeindeeigene Pfarrstellen (3 zu 100 %, 6 zu 80 %, 1 zu 40 %, 1 zu 36,67 %, 3 zu 30 %, 2 zu 20 %, 2 zu 10 %) 1) = 79 Ergänzungspfarrstellen (14 zu 100 %, 15 zu 80 %, 5 zu 70 %, 4 zu 60 %, 28 zu 50 %, 1 zu 40 %, 10 zu 30 %, 1 zu 20 %, 1 zu 15 %)

1)

1)

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Bilanz der Zentralkasse per 31. Dezember 2010

Position Kasse Postcheck Banken Flüssige Mittel Vorschüsse Kontokorrente Restanzen Zentralkassenbeitrag Übrige Debitoren Festgelder Übrige Guthaben Guthaben Wertschriften Darlehen Vorräte Anlagen Transitorische Aktiven Finanzvermögen Hochbauten Mobilien Sachgüter Gemischtwirtschaftliche Unternehmungen Darlehen und Beteiligungen Private Institutionen Investitionsbeiträge Übrige aktivierte Ausgaben

Berichtsjahr 43’680 1’155’352 7’691’920 8’890’953 9’602 438’470 263’800 1’927’409 0 45’285 2’684’565 7’202’842 514’610 141’113 7’858’565 965’512 20’399’596 4’121’115 267’889 4’389’004 6 6 1 1 2

Vorjahr 32’670 793’365 14’023’442 14’849’477 16’507 605’204 490’613 1’779’984 0 37’488 2’929’796 7’248’386 568’905 133’986 7’951’277 995’029 26’725’579 4’103’537 408’353 4’511’890 6 6 1 1 151’379

Abweichung 11’010 361’987 -6’331’522 -5’958’524 -6’906 -166’734 -226’813 147’425 0 7’797 -245’230 -45’544 -54’295 7’127 -92’712 -29’516 -6’325’983 17’578 -140’464 -122’886 0 0 0 0 -151’377

4’389’013

4’663’276

-274’263

24’788’609 -2’368’839 -597’440 -838’772 -3’805’051 0 0 -731’655 -115’051 -846’706 -7’633’472 -340’771 -7’974’243 -532’841 -13’158’841 -142’044 -493’247 -635’291 -16’845’884

31’388’855 -3’104’282 -380’729 -608’556 -4’093’567 -230’785 -230’785 -763’238 -135’085 -898’322 -5’119’000 -2’750’761 -7’869’761 -964’315 -14’056’750 -29’617 -456’604 -486’221 -16’676’897

-6’600’246 735’443 -216’712 -230’215 288’516 230’785 230’785 31’582 20’033 51’616 -2’514’471 2’409’990 -104’482 431’473 897’908 -112’426 -36’643 -149’069 -168’987

Jahresergebnis

5’851’408

-168’987

6’020’395

Passiven

-24’788’609

-31’388’855

6’600 246

Verwaltungsvermögen Aktiven Kreditoren Durchlaufende Beiträge Kontokorrente Laufende Verpflichtungen Langfristige Darlehen Langfristige Schulden Eigene Anstalten und Einrichtungen Sparkassen Verpflichtungen für Sonderrechnung Rückstellungen der laufenden Rechnung Rückstellungen der Investitionsrechnung Rückstellungen Transitorische Passiven Fremdkapital Quellensteuern Übrige Verrechnungskonten Verrechnungen Eigenkapital

Die ausführliche Jahresrechnung mit Kommentaren kann eingesehen werden unter: www.zh.ref.ch

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Erfolgsrechnung 2010 der Zentralkasse

Rechnung 2010 Budget 2010 Beiträge der Kirchgemeinden -51’439’755 -51’100’000 Staatsbeiträge -37’895’000 -38’445’000 Erlöse und Rückerstattungen -13’211’320 -10’783’300 Total Ertrag -102’546’075 -100’328’300 Personalaufwand 85’437’156 77’491’700 Sachaufwand 7’536’471 7’901’400 Abschreibungen 890’456 867’000 Beiträge 14’911’042 15’473’800 Total Aufwand 108’775’125 101’733’900 Interne Verrechnungen – Aufwand 123’163’353 60’066’400 Interne Verrechnungen – Ertrag -123’163’353 -60’066’400 Betriebsergebnis Vermögenserträge Passivzinsen / a. o. Erfolg Nicht realisierter Wertschriftenerfolg Ordentliches Ergebnis Bildung /Auflösung von Rückstellungen Aufwand- (+) / Ertragsüberschuss (-)

6’229’050 -457’735 348’786 -147’063 5’973’038 -121’630 5’851’408

1’405’600 -501’000 131’100 0 1’035’700 -105’700 930’000

Abweichung absolut -339’755 550’000 -2’428’020 -2’217’775 7’945’456 -364’929 23’456 -562’758 7’041’225 63’096’953 -63’096’953

Abweichung in % 1 -1 23 2 10 -5 3 -4 7 105 105

Rechnung 2009

4’823’450 43’265 217’686 -147’063 4’937’338 -15’930 4’921’408

343 -9 166 0 477 15 529

-488’018 -458’394 223’827 590’472 -132’113 -36’875 -168’988

-34’402’777 -7’812’169 -9’823’379 -52’038’325 24’375’833 7’970’039 1’832’449 17’371’986 51’550’307 1’115’523 -1’115’523

Mittelherkunft und Mittelverwendung Rechnung 2010 150 100 50 0 -50 -100 -150

Aufwand MCHF

 Übriger Aufwand

0

 Abschreibungen

1

 Sachaufwand

8

 Beiträge

15

 Personalaufwand

85

Ertrag MCHF

 Übrige Erlöse / Rückerstattungen

-14

 Beiträge des Staates

-38

 Beiträge der Kirchgemeinden

-51

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Kollektenerträge 2010 Vom Kirchenrat angeordnete Kollekten und Sammlungen

Kollekte 2009 2010 Menschenrechte 45’280 47’502 Jugendkollekte 94’552 98’118 Zwinglifonds 86’398 85’353 Evangelische Schulen 50’009 44’631 Pfingstkollekte 72’705 71’725 Reformationskollekte 74’353 65’399 Bibelkollekte 52’233 53’746 Kirche weltweit 48’094 49’366 Fonds für Frauenarbeit 38’382 39’415 Total 562’006 555’277

Bettagskollekte

+ /- % 4.9 3.8 -1.2 -10.8 -1.3 -12.0 2.9 2.6 2.7 -1.2

201’263

291’800

45.0

763’269

847’076

11.0

3’625’936 2’181’793 6’489’009

3’201’907 2’188’159 8’625’887

-11.7 0.3 32.9

Total Werke

12’296’738

14’015’953

14.0

Gesamttotal

13’060’007

14’863’029

13.8

Total ohne Werke

Brot für alle mission 21 HEKS

Der Kirchenrat dankt den Kirchenpflegen, Pfarrerinnen, Pfarrern und allen kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür, dass sie die Aufrufe zu gemeinsamem Handeln aufnehmen und die Sammlungen tatkräftig unterstützen. Der Kirchenrat dankt der reformierten Bevölkerung unseres Kantons für ihre Spendenbereitschaft.

Übersicht über die Beiträge der Landeskirche Die Abteilung Werke und Beiträge der Landeskirche befasste sich mit 231 (im Vorjahr 227) Gesuchen. Die durch die Kirchensynode gesprochene Beitragssumme betrug 2010 rund 7,4 Mio. Franken (Vorjahr 6,6 Mio. Franken). Die Beiträge (ausgenommen Pfarrsaläre) für die fremdsprachigen Kirchgemeinschaften Eglise Réformée française, Chiesa Evangelica di Lingua Italiana und Iglesia Evangélica Hispana liefen gemäss der neuen Kirchenordnung mit einem Gesamtbetrag von 770 000 Franken über das Beitragsbudget der Kirchensynode. Der Kirchenrat gewährte aus dem Freien Kredit Beiträge von 227 300 Franken. Aus dem Zwinglifonds, der landeskirchlichen Spendkasse, wurden 59 000 Franken gesprochen. Grössere Beiträge gingen an die Edition der Apokryphen durch die Theologische Fakultät der Universität Zürich (Fr. 25 000), an das Zentrum für Kirchenentwicklung (Fr. 30 000), an die Stiftung für Kriegstraumatherapie in Rorschach (Fr. 10 000), an die Dauerausstellung Sinnorama in Winterthur (Fr. 10 000) sowie an den

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Wiederaufbau von Gebäuden der Roma-Bevölkerung nach dem Hochwasser in Ungarn (Fr. 10 000). Das Gesamttotal der Kollektenerträge inklusive Werke stieg 2010 um 13,8 % auf 14,86 Mio. Franken. Zu diesem guten Resultat haben die Bettagskollekte und die Sammlung von HEKS beitragen. Die Bettagskollekte für die christlichen Flüchtlinge im Nordirak ergab die hohe Summe von 291 799 Franken. Das Geld wird für Schulen, Kirchen, medizinische Zentren, Apotheken, Traktoren, Nutztiere, Obstbäume, Druckereien und vieles mehr verwendet. Die Zürcher Landeskirche unterstützt zusammen mit der Evangelischen Kirche in Württemberg und Bayern lokale christliche Hilfswerke. Das HEKS konnte seine Sammlung im Kanton Zürich um 32,9 % auf 8,63 Mio. Franken steigern. Grosszügige Unterstützung erhielt das HEKS nach dem Erdbeben in Haiti und den Überschwemmungen in Pakistan. 1,8 Mio. Franken des Sammelergebnisses entfallen auf humanitäre Hilfe. Die übrigen Kollekten konnten sich halten oder verloren leicht. Eine Übersicht findet sich oben.


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Bericht der Revisionsstelle

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Ăœbersicht landeskirchlicher Finanzen

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Jahresberichte weiterer Institutionen

Jahresberichte weiterer Institutionen Die nachstehenden, mit der Landeskirche verbundenen Institutionen geben je eigene Jahresberichte heraus, die unter der angegebenen Adresse angefordert werden können.

Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK Sekretariat, Sulgenauweg 26 Postfach, 3000 Bern 23 Tel. 031 370 25 25 sek@sek.ch, www.sek.ch HEKS Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz Seminarstrasse 28, Postfach 8042 Zürich Tel. 044 360 88 00 info@heks.ch, www.heks.ch Brot für alle Monbijoustrasse 29 Postfach 5621, 3001 Bern Tel. 031 380 65 65 bfa@bfa-ppp.ch www.brot-fuer-alle.ch mission 21 evangelisches missionswerk basel Missionsstrasse 21 4003 Basel Tel. 061 260 21 20 info@mission-21.org www.mission-21.org Deutschschweizerische Kirchenkonferenz Geschäftsstelle Blaufahnenstr. 10 8001 Zürich Tel. 044 258 92 10 edith.baechle@zh.ref.ch

Liturgie- und Gesangbuchverein Geschäftsstelle Blaufahnenstr. 10 8001 Zürich Tel. 044 258 92 10 edith.baechle@zh.ref.ch Bürgschafts- und Darlehensgenossenschaft der Evang.-ref. Landeskirche des Kantons Zürich Zentralstrasse 2 Postfach 9768 8036 Zürich Tel. 044 492 39 90 info@bueda-zh.ch www.bueda-zh.ch Zwingliverein Barbara Kobel Pfister Hammerstrasse 60 8032 Zürich Tel. 044 422 16 55 b.kobelpfister@bluewin.ch www.zwingliverein.ch Pfarrverein des Kantons Zürich Pfrn. Dr. Gina Schibler Drusbergstrasse 19 8703 Erlenbach Tel. 044 910 62 80 gina.schibler@pfarrverein.ch www.pfarrverein.ch/zuerich

Arbeitsgemeinschaft der Zürcher Sozialdiakonisch Mitarbeitenden Jacqueline Kaes Alter Kirchenweg 11 8304 Wallisellen Tel. 044 883 36 00 jacqueline.kaes@zh.ref.ch Felix Känzig-Wolf Alte Landstrasse 82 8800 Thalwil Tel. 044 720 71 31 felix.kaenzig@kirche-thalwil.ch www.zag-sdm.ch «KiK Züri» – Verband der Mitarbeitenden im Bereich «Kinder in der Kirche» im Kanton Zürich Pfr. W. Schneebeli Zürichstrasse 94a 8910 Affoltern am Albis Tel. 044 761 56 50 werner.schneebeli@zh.ref.ch www.kik-zueri.ch Stiftung der Evangelischen Gesellschaft des Kantons Zürich Häringstrasse 20 8001 Zürich Tel. 043 244 74 85 info@stiftung-eg.ch www.stadtmission.ch Zürcher Stadtmission Häringstrasse 20 8001 Zürich Tel. 043 244 74 84 info@stadtmission.ch www.stadtmission.ch Die Dargebotene Hand Zeltweg 27 8032 Zürich Tel. 043 244 80 80 zuerich@143.ch www.zuerich.143.ch

Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule Neuweg 16 8125 Zollikerberg Tel. 044 397 31 11 info@dwn.ch www.diakoniewerkneumuenster.ch Reformierte Medien Badenerstrasse 69 Postfach 8026 Zürich Tel. 044 299 33 11 medien@ref.ch www.ref.ch/medien G2W – Ökumenisches Forum für Glauben, Religion und Gesellschaft in Ost und West Birmensdorferstrasse 52 Postfach 9329 8036 Zürich Tel. 043 322 22 44 g2w.sui@bluewin.ch www.g2w.eu Zürcher Lehrhaus, Judentum Christentum Islam Limmattalstrasse 73 8049 Zürich Tel. 044 341 18 20 info@lehrhaus.ch www.lehrhaus.ch Christlich-jüdische Arbeitsgemeinschaft im Kanton Zürich c/o Hanspeter Ernst Limmattalstrasse 73 8049 Zürich Tel. 044 341 18 20 ernsthp@bluewin.ch Zürcher Telebibel Hirschengraben 66 8001 Zürich Tel. 044 266 12 22 www.telebibel.ch

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Jahresberichte weiterer Institutionen / Etat

Protestantisch-kirchlicher Hilfsverein des Kantons Zürich Zwinglikirche Aemtlerstrasse 23 8003 Zürich Tel. 044 261 12 62 pkhvz@bluewin.ch www.pkhvzh.ch Sozialwerke Pfarrer Sieber Hohlstrasse 192 8004 Zürich Tel. 043 336 50 80 administration@swsieber.ch www.swsieber.ch

Schweizerische Evangelische Allianz Josefstrasse 32 8005 Zürich Tel. 043 344 72 00 info@each.ch www.each.ch oeku Kirche und Umwelt Schwarztorstrasse 18 Postfach 7449 3001 Bern Tel. 031 398 23 45 info@oeku.ch www.oeku.ch

Stiftung Kirchlicher Sozialdienst Zürich Stadtmission Winterthur Klosbachstrasse 51 Technikumstrasse 78 8032 Zürich 8400 Winterthur Tel. 044 268 50 10 Tel. 052 345 05 29 info@stadtmission-winterthur-ch info@ksdz.ch www.stadtmission-winterthur.ch www.ksdz.ch Schweizerischer Protestantischer Volksbund Ruth Spar Glärnischstrasse 30 8600 Dübendorf Tel. 044 821 64 16 zh@spv-online.ch www.spv-online.ch

Internet- und SMS-Seelsorge Stauffacherstrasse 10 8004 Zürich Tel. 043 322 15 30 admin@seelsorge.net www.seelsorge.net

Schweizerische Bibelgesellschaft Sekretariat Spitalstrasse 12 2501 Biel Tel. 032 322 38 58 info@die-bibel.ch www.die-bibel.ch

Jahresberichte der Kirchgemeinden «Die Kirchenpflege erstattet der Kirchgemeindeversammlung und der weiteren Öffentlichkeit jährlich Bericht über ihre Tätigkeiten und das kirchliche Gemeindeleben» (Art. 165 Abs. 1 KO). In der Regel können die entsprechenden Jahresberichte bei den Sekretariaten der Kirchgemeinden bezogen werden.

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Etat Kirchenrat Pfr. Michel Müller-Zwygart Kirchenratspräsident Kirchgasse 50, 8001 Zürich Direktwahl 044 258 92 51 Fax 044 258 91 20 Privat: Seehaldenstrasse 35 8800 Thalwil Telefon 044 722 16 20 michel.mueller@zh.ref.ch Jeanne Pestalozzi-Racine Vizepräsidentin Mühlehaldenstrasse 25 8953 Dietikon Telefon 044 774 22 11 Fax 044 774 22 12 jeanne.pestalozzi@zh.ref.ch Helen Gucker-Vontobel Seestrasse 628, Postfach 664 8706 Meilen Telefon Geschäft 044 923 00 89 Fax 044 923 80 89 Tel. / Fax privat 044 923 33 25 helen.gucker@zh.ref.ch Irene Gysel-Nef Wibichstrasse 10, 8037 Zürich Telefon 044 362 90 83 Fax 044 362 91 01 Privat: Alte Landstrasse 71 8802 Kilchberg Telefon 044 715 52 55 irene.gysel@bluewin.ch Pfr. Andrea Marco Bianca Theodor-Brunner-Weg 3 8700 Küsnach Telefon 044 911 00 01 Fax 044 911 00 10 andrea.bianca@ref.ch Daniel Reuter Postfach 72, 8051 Zürich Telefon 079 216 21 68 daniel.reuter@zh.ref.ch

Pfr. Thomas Plaz-Lutz Sonnenbergstrasse 9 8400 Winterthur Telefon 052 212 49 68 thomas.plaz@zh.ref.ch Kirchenratsschreiber Pfr. Alfred Frühauf Kirchgasse 50, 8001 Zürich Direktwahl 044 258 92 69 Fax 044 258 91 20 Privat: Museumstrasse 3 8400 Winterthur Telefon 052 223 14 30 alfred.fruehauf@zh.ref.ch

Kirchensynode Büro der Kirchensynode Präsident: Peter Würmli Langrütistrasse 123 8635 Oberdürnten 1. Vizepräsident: Rico Wohlwend, Rütnerstrasse 32 8302 Kloten 2. Vizepräsidentin: Helena Meili, Rütihofstrasse 44 8713 Uerikon 1. Sekretärin: Elisabeth Rysler, Drusbergstrasse 15, 8610 Uster 2. Sekretär: Peter Bretscher, Bütziackerstrasse 52, 8406 Winterthur Fraktionsvorsitzende: Jean E. Bollier Geeringstrasse 48/4 8049 Zürich Pfr. Willi Honegger, Wolfsbergstrasse 1, 8494 Bauma Pfr. Matthias B. Reuter, Im Leeacher 40, 8132 Hinteregg 1 Vakanz Protokollführung Theres Ruef-Lehner, Pfannenstielstrasse 12, 8132 Egg


Etat

Annelies Hegnauer, Hubenstrasse 93, 8051 Zürich Pfr. Michel Müller-Zwygart Kirchenratspräsident Kirchgasse 50, 8001 Zürich Geschäftsprüfungskommission Pfr. Thomas Plaz-Lutz Mitglied des Kirchenrates Präsident: Hans Peter BachStimmenzähler Sonnenbergstrasse 9 mann, Husmattweg 7 Gerold Gassmann, Betten8400 Winterthur 8915 Hausen a. A. strasse 21, 8400 Winterthur Daniel Reuter, Mitglied des Pfr. Roland Diethelm Ernst Härtner, Landstrasse 21 Kirchenrates, Postfach 72 Hohlstrasse 78, 8004 Zürich 8450 Andelfingen 8051 Zürich Kurt Hemmerle, FelseneggGeorg Marti, Im Grossacher 17 strasse, 8132 Egg 1 Vakanz 8125 Zollikerberg Marianne Jucker-Stüber Fritz Stüssi, Hüttikerstrasse 6 Ersatzabgeordnete: Twäracherstrasse 5 8955 Oetwil a. d. L. Pfr. Theodor Bächtold 8118 Pfaffhausen Stauffacherstrasse 8 Hans Peter Murbach, FreieErsatzstimmenzähler 8004 Zürich strasse 166, 8032 Zürich Johannes Ramsauer, HaldenErika Elmer, OberschirmenWilma Willi-Bester, Dorfstrasse 21, 8708 Männedorf see 4, 8714 Feldbach strasse 12, 8175 Windlach Martin Zimmermann, ZielPfr. Rudolf Wöhrle, Fellenbergstrasse 75, 8400 Winterthur Trägerverein strasse 315, 8047 Zürich reformiert.zürich Landeskirchliche RekursDelegierte der Kirchensynode: Rechnungsprüfungskommission Andreas Feurer, Dorfstrasse 19 kommission Präsident: Dr. Markus Zingg 8152 Opfikon Präsidentin: Barbara GolderStrickhofstrasse 12 Heinz Forrer, DarhaldenVicari, Holderweg 1 8057 Zürich strasse 2, 8703 Erlenbach 8472 Seuzach Ernst Danner, FunkwiesenAnnelies Hegnauer, HubenMarkus Bürgin, Auhaldenstrasse 44, 8050 Zürich strasse 93, 8051 Zürich strasse 5, 8427 Rorbas Pfrn. Heidi Profos, ZinzikerThomas Illi, Säntisstrasse 13 Hans Gebhard, Küferweg 2 bergstrasse 76 8633 Wolfhausen 8912 Obfelden 8404 Winterthur Peter Schmid, Rigistrasse 7 Alfred Gut, BuechhaldenRegula Spichiger 8344 Bäretswil strasse 20, 8192 Glattfelden Höhenweg 21, 8032 Zürich Brigitte Wachsmuth, BühlHans Mathys, Alte ForchSekretär: Dr. Rolf Steiner strasse 28, 8055 Zürich strasse 74, 8127 Forch Dorfstrasse 6, 8404 Winterthur Pfr. Lukas Maurer Delegierte des Kirchenrates: Neuguetweg 2, 8630 Rüti Ersatzmitglieder: Helen Gucker-Vontobel Peter Schlegel, BächlerWilly Bütikofer, Dorfstrasse 74 strasse 55, 8802 Kilchberg Mitglied des Kirchenrates 8152 Opfikon Seestrasse 628, Postfach 664 Abordnungen Dr. Bernhard Rahn, Pfeifen8706 Meilen der Kirchensynode weid 2, 8134 Adliswil Philippe Dätwyler, BlauKurt M. Scheidegger, Kirchfahnenstrasse 10, 8001 Zürich Abgeordnetenversammlung weg 8, 8414 Buch am Irchel des Schweizerischen EvanKirchenrätliche Delegationen gelischen Kirchenbundes WahlaktenprüfungsMadeleine Blum, Neuwiesen- Konferenz des Konkordats kommission strasse 9, 8630 Rüti betreffend gemeinsame Präsident: Kurt Beller Pfr. Thomas Grossenbacher Ausbildung der evangelischElisabethenstrasse 9 Kantstrasse 21, 8044 Zürich reformierten Pfarrerinnen 8004 Zürich Margrit Hugentobler, Rainstrasse 5, 8330 Pfäffikon (Stellvertreterin) Kathrin Stalder, Alte Gfennstrasse 64A, 8600 Dübendorf (Stellvertreterin)

Jasmine Güdel, Im Walder 11 8008 Zürich Marc Toedtli, Bergstrasse 5 8113 Boppelsen

und Pfarrer und ihre Zulassung zum Kirchendienst Pfr. Michel Müller-Zwygart Kirchenratspräsident Kirchgasse 50, 8001 Zürich (Präsident der Konkordatskonferenz) Weiterbildungskonferenz Pfr. Michel Müller-Zwygart Kirchenratspräsident Kirchgasse 50, 8001 Zürich TVZ Theologischer Verlag Zürich AG Pfr. Michel Müller-Zwygart Kirchenratspräsident Kirchgasse 50, 8001 Zürich Zwingliverein Zürich Pfr. Michel Müller-Zwygart Kirchenratspräsident Kirchgasse 50, 8001 Zürich Beirat Bullingeredition Pfr. Michel Müller-Zwygart Kirchenratspräsident Kirchgasse 50, 8001 Zürich Oekumenische Kommission für Gefängnisseelsorge Irene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates, Wibichstrasse 10 8037 Zürich Pfr. Ulrich Bosshard, Hirschengraben 7, 8001 Zürich Claudia Bretscher-Hunziker Kirchgasse 15, 8001 Zürich Kommission zur Begleitung der ökumenischen Arbeitsstelle für Gefängnisseelsorge Pfr. Ulrich Bosshard, Hirschengraben 7, 8001 Zürich Verein kon§sens für Strafmediation, Vorstand Pfr. Adrian Berger, Endlikerstrasse 88 /19, 8400 Winterthur

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Etat

Kappelerpflege Jeanne Pestalozzi-Racine Mitglied des Kirchenrates Mühlehaldenstrasse 25 8953 Dietikon Pfr. Markus Sahli, Kloster Kappel, 8926 Kappel am Albis Verein Kappelerhof, Vorstand Jeanne Pestalozzi-Racine Mitglied des Kirchenrates Mühlehaldenstrasse 25 8953 Dietikon Stiftung Anna und Heinrich Dünki-Baltensperger Pfr. Michel Müller-Zwygart Kirchenratspräsident Kirchgasse 50, 8001 Zürich (Präsident des Stiftungsrates) Luise Huber-Stiftung Pfr. Michel Müller-Zwygart Kirchenratspräsident Kirchgasse 50, 8001 Zürich (Delegierter) Stiftung Interkonfessionelle Aktion Solidarität Dritte Welt SDW (Regionalkomitee Zürich) Helen Gucker-Vontobel Mitglied des Kirchenrates Seestrasse 628, Postfach 664 8706 Meilen Stiftungsrat der Emil Brunner-Stiftung Pfr. Michel Müller-Zwygart Kirchenratspräsident Kirchgasse 50, 8001 Zürich Helen Gucker-Vontobel Mitglied des Kirchenrates Seestrasse 628, Postfach 664 8706 Meilen Ökumenische Kommission für Asyl-, Flüchtlings- und Migrationsfragen Irene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates, Wibichstrasse 10 8037 Zürich

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Pfr. Walter Meier, Flughafenpfarramt, Postfach 8060 Zürich-Flughafen

Christine Huck, Hirschengraben 7, 8001 Zürich

Deutschschweizerische Härtefallkommission Diakonatskonferenz Pfr. Franz Schüle, RigiblickPfr. Andrea Marco Bianca strasse 13A, 8915 Hausen a. A. Mitglied des Kirchenrates Theodor-Brunner-Weg 3 Bürgschafts- und Darlehens- 8700 Küsnacht genossenschaft der EvanAndreas Jakob gelisch-reformierten Landes- Hirschengraben 50 kirche des Kantons Zürich 8001 Zürich Hans Peter Bachmann Husmattweg 7 Diakonatsrat der Deutsch8915 Hausen a. A. schweizerischen Diakonatskonferenz Deutschschweizerische Pfr. Andrea Marco Bianca Kirchenkonferenz (KIKO) Mitglied des Kirchenrates Delegation Kirchenkonferenz Theodor-Brunner-Weg 3 Pfr. Michel Müller-Zwygart 8700 Küsnacht Kirchenratspräsident Kirchgasse 50 Schweizerischer Evan8001 Zürich gelischer Kirchenbund Jeanne Pestalozzi-Racine Diakoniekonferenz Mitglied des Kirchenrates Pfr. Andrea Marco Bianca Mühlehaldenstrasse 25 Mitglied des Kirchenrates 8953 Dietikon (Präsidentin) Theodor-Brunner-Weg 3 8700 Küsnacht Katechetische Kommission Christine Huck, Hirschen(KaKoKi) graben 7, 8001 Zürich Pfrn. Sabine Stückelberger (Stellvertreterin) Hirschengraben 50 8001 Zürich Frauenkonferenz Irene Gysel-Nef, Mitglied des Konferenz der Beauftragten für Kirchenrates Jugendfragen (KOJU) Wibichstrasse 10, 8037 Zürich Barbara Schleuniger, Hirschen- Pfrn. Sabine Scheuter graben 50, 8001 Zürich Hirschengraben 7, 8001 Zürich (Stellvertreterin) Kommission für die Aus- und Weiterbildung in Seelsorge AWS Finanzkommission Franziska Greber, ForstbergHelen Gucker-Vontobel strasse 11, 8820 Wädenswil Mitglied des Kirchenrates Seestrasse 628, Postfach 664 Internet-Seelsorge 8706 Meilen Irene Gysel-Nef, Mitglied des Dieter Zaugg, BlaufahnenKirchenrates, Wibichstrasse 10 strasse 10, 8001 Zürich 8037 Zürich Kantonale ArbeitsgemeinDie Dargebotene Hand, schaft für Ausländerfragen Vorstand im Kanton Zürich

Irene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates, Wibichstrasse 10 8037 Zürich Bund protestantischer Kirchgemeinden ungarischer Sprache in der Schweiz Pfr. Michel Müller-Zwygart Kirchenratspräsident Kirchgasse 50, 8001 Zürich Waldenserkomitee in der deutschen Schweiz Pfr. Matthias Rüsch, Langfurristrasse 10, 8353 Elgg Liliana Werthmüller Chiesa Evangelica di Lingua Italiana di Zurigo Zwinglikirche Aemtlerstrasse 2, 8003 Zürich Interkonfessionelle Kommission für die Orthodoxen in der Schweiz Pfr. Peter Dettwiler Hirschengraben 50 8001 Zürich Pfr. Michel Baumgartner Eglise française Bremgartnerstrasse 20 8003 Zürich Evangelisches Tagungs- und Studienzentrum Boldern Arbeitsgruppe für übergemeindliche Erwachsenenbildung: Jeanne Pestalozzi-Racine Mitglied des Kirchenrates Mühlehaldenstrasse 25 8953 Dietikon Daniel Reuter, Mitglied des Kirchenrates Postfach 72 8051 Zürich Pfr. Dr. Matthias Krieg Hirschengraben 7, 8001 Zürich Finanzkommission: Peter Ritschard Blaufahnenstrasse 10 8001 Zürich


Etat

Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen im Kanton Zürich Pfr. Peter Dettwiler Hirschengraben 50 8001 Zürich Pierre Alfred Vuilleumier Brandschenkestrasse 80 8002 Zürich Jörg Weisshaupt Höhestrasse 80 8702 Zollikon 1 Vakanz

Begleitkommission Bahnhofkirche Pfr. Andrea Marco Bianca Mitglied des Kirchenrates Theodor-Brunner-Weg 3 8700 Küsnacht Andreas Jakob, Hirschengraben 50, 8001 Zürich Begleitkommission Flughafenpfarramt Pfr. Andrea Marco Bianca Mitglied des Kirchenrates Theodor-Brunner-Weg 3 8700 Küsnacht Andreas Jakob, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Stiftungsrat der Evangelischen Gesellschaft des Kantons Zürich Irene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates, Wibichsstrasse 10 Öffentliche Fach8037 Zürich (Präsidentin) und Beratungsstellen für Beziehungsfragen im Reformierte Medien Kanton Zürich Pfr. Michel Müller-Zwygart Andreas Jakob, HirschenKirchenratspräsident graben 50, 8001 Zürich Kirchgasse 50, 8001 Zürich Pfr. Matthias B. Reuter, Im Projektvorstand streetchurch Leeacher 40, 8132 Hinteregg Zürich Andreas Jakob, HirschenLiturgie- und Gesangbuchgraben 50, 8001 Zürich konferenz der Evangelischreformierten Kirchen der Projektvorstand Jugenddeutschsprachigen Schweiz kirche Winterthur Pfr. Michel Müller-Zwygart Andreas Jakob, HirschenKirchenratspräsident graben 50, 8001 Zürich Kirchgasse 50, 8001 Zürich Joachim Zahn, Hirschengraben 50, 8001 Zürich Liturgiekommission der Evangelisch-reformierten Begleitkommission Kirchen der deutschAids-Pfarramt sprachigen Schweiz (bis September 2011) Pfr. Arend Hoyer Irene Gysel-Nef, Mitglied des Alte Landstrasse 93 Kirchenrates, Wibichstrasse 10 8800 Thalwil 8037 Zürich 1 Vakanz Pfr. Ulrich Bosshard, Hirschengraben 7, 8001 Zürich Kirchenmusikkommission Dr. Judith Uehlinger-Walter des Verbandes der stadtEbnetstrasse 23, 8810 Horgen zürcherischen evangelischrefomierten Kirchgemeinden Ökumenische MittelschulDaniel Schmid, Hirschenseelsorge graben 50, 8001 Zürich Pfr. Frieder Furler

Hirschengraben 50 8001 Zürich

Pfr. Michael Baumann Kirchstrasse 6, 8458 Dorf

Paritätische Begleitkommission kabel Pfr. Thomas Plaz-Lutz Mitglied des Kirchenrates Sonnenbergstrasse 9 8400 Winterthur Pfr. Frieder Furler, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Schweizerische St. Lukasgesellschaft für Kunst und Kirche Pfrn. Ulrike Büchs, Obertor 5 8400 Winterthur

Die kirchliche Fachstelle bei Arbeitslosigkeit DFA Winterthur, Trägerschaft Christine Huck, Hirschengraben 7, 8001 Zürich Hochschule für Soziale Arbeit Zürich Expertengremium: Andreas Jakob, Hirschengraben 50 8001 Zürich Runder Tisch der Religionen Pfr. Michel Müller-Zwygart Kirchenratspräsident Kirchgasse 50, 8001 Zürich (Präsidium) Irene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates, Wibichstrasse 10 8037 Zürich Zürcher Forum der Religionen Pfr. Peter Dettwiler, Hirschengraben 50, 8001 Zürich Zürcher Stadtmission, Vorstand Christine Huck, Hirschengraben 7, 8001 Zürich

Von Mitgliedern der Kirchensynode oder des Kirchenrates werden u. a. folgende Mandate wahrgenommen: Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK Pfrn. Rita Famos Pfander Brunnenwiesenstrasse 16 8610 Uster (Mitglied des Rates SEK) Stiftungsrat Brot für alle BFA Jeanne Pestalozzi-Racine Mitglied des Kirchenrates Mühlehaldenstrasse 25 8953 Dietikon (Mitglied des Stiftungsrates) Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule, Zollikerberg Helen Gucker-Vontobel Mitglied des Kirchenrates Seestrasse 628, Postfach 664 8706 Meilen (Präsidentin des Stiftungsrates) Patronatskomitee Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber (SWS) Helen Gucker-Vontobel Mitglied des Kirchenrates Seestrasse 628, Postfach 664 8706 Meilen (Co-Präsidentin)

Begleitkommission Polizeiseelsorge Irene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates, Wibichstrasse 10 Zürcher Stiftung für Gefangenen- und Entlassenenfürsorge 8037 Zürich Irene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates, Wibichstrasse 10 Schweizerische Bibelgesell8037 Zürich schaft, Vorstand

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Etat

Aktivbürgerschaft der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich

Kirchensynode, 180 Mitglieder, gewählt in 23 Wahlkreisen

Kirchenrat, 7 Mitglieder, gewählt von der Kirchensynode

Alfred Frühauf

Michel MüllerZwygart

Helen GuckerVontobel

Jeanne PestalozziRacine

Andrea Marco Bianca

Thomas Plaz-Lutz

Daniel Reuter

Irene Gysel-Nef

Präsidialressort

Finanzen

Werke und Beiträge

Gemeindedienste

Pädagogik und Animation

Bildung und Gesellschaft

Diakonie und Seelsorge

Belange der Kirchgemeinden, der Kirchgemeinschaften und der Pfarrschaft

Finanzen und Rechnungs- wesen

Beiträge und Kollekten

Gemeindeaufbau Vor- und Primarschulzeit Behördenschulung und BeraOberstufe und tung Konfirmation

Spiritualität und Kultur

Spitalpfarrämter

Gottesdienst und Musik

Erwachsenenbildung und Theologie

Kirchenrats­präsident

Kirchenrats­- schreiber

Verwaltungsbereiche und Stabsaufgaben

Kirchenratskanzlei Juristisches Sekretariat / Sekretariat Synodales Personaldienst Personalentwicklung Pfarrerinnen und Pfarrer

Beziehungen zum Staat und zu anderen Kirchen Aus- und Weiterbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer Kirchlicher Informationsdienst

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Zentrale Dienste

Hilfswerke und Missionen Kloster Kappel

Gemeinde- diakonie Ökumene, Mission und Entwicklung Ehe- und Paar­ beratung Bahnhofkirche

Familie Jugend Mittelschulen Lehrlinge

Frauen und Männer

Reformiertes Hochschulforum Freiwilligenarbeit und Besuchsdienst Kirche und Wirtschaft

Gefängnisseelsorge Aidspfarramt Gehörlosenpfarramt Pfarramt für Menschen mit cerebraler oder geistiger Behinderung Polizeiseelsorge Notfallseelsorge

Flughafenpfarramt

Die kirchlichen Fachstellen bei Arbeitslosigkeit

Jugendkirchen

Stellennetz


Impressum

Impressum Herausgeber Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich Redaktion Kirchlicher Informationsdienst kid Gestaltung Reformierte Medien Bildnachweis Christine Bärlocher (Seiten 9, 36b) Doris Burtscher (41b) Peter Hürlimann (22b) Claire-Lise Kraft (32a) Nicolas Mori (36a, 41a) Pia Neuenschwander (52) Gion Pfander, refbild (1, 3, 4, 10, 13, 16, 19, 22a, 28, 32b, 46, 56) Christian Schenk (38) Reto Schlatter (7, 66) Papier Aus 100 % chlorfrei gebleichtem Zellstoff (FSC-zertifiziert) Kontakt und weitere Informationen www.zh.ref.ch

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