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notabene Nr 4 / Mai 2014

Zeitschrift für die Mitarbeitenden der Zürcher Landeskirche

Wo unsere Hilfe gefragt ist Die Diakoniekampagne rüttelt auf und macht Hoffnung Seite 8

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1200 pflegen die Kirche

Willkommen bei uns

1200 Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger starten in eine neue Amtszeit. Sie hat es in sich.

Es gibt viele Varianten, wie man Neuzuzüger begrüssen kann. Hauptsache man tut es.

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Editorial / Inhaltsverzeichnis

Liebe Leserin, lieber Leser Es gibt Wörter, die sind so wichtig, dass man meint, alleine schon deswegen müssten sie alle verstehen. Diakonie ist so ein Wort. Ohne Diakonie ginge nichts in der Kirche. Die Menschen hätten sich ohne Diakonie in der Kirche nie geborgen gefühlt, sie hätten sich nie für sie engagiert, ihr nie über den Weg getraut, sie für heillos leer und hoffnungslos kalt befunden. Sie und ich kennen den Fachbegriff, der dafür bürgt, dass sich die Kirche mit Leben füllt, die Frohe Botschaft erlebbar wird und Gott zum Tätigkeitswort.

«Damit Diakonie kein Fremdwort bleibt.» Sie und ich sind vertraut mit diesem Schlüsselbegriff, der die Hoffnung auf Gerechtigkeit und Teilhabe an der Gemeinschaft aufrechterhält. Sie tragen ihn als Sozialdiakonin gar im Berufsnamen oder stehen als Kirchenpfleger dem Ressort vor, das sich mit diesem Handlungsfeld befasst. Oder sie setzen die Diakonie, den Dienst am Nächsten, als Freiwillige im Besuchsdienst oder in der Jugendarbeit in die Tat um. Vergessen wir dabei nicht: So geläufig uns der Begriff ist und so sehr sein Auftrag uns in der Kirche umtreibt: Diakonie ist für viele ein Fremdwort. Im Volksmund ist Diakonie bei uns – wohl anders als in Deutschland – nicht zu Hause. Das Wort braucht deshalb immer wieder Übersetzungshilfen, Bilder 2

und Geschichten, die deutlich machen, was es mit der Diakonie auf sich hat, und was die Menschen in und um die Kirche damit anfangen. Die Diakoniekampagne, getragen von den reformierten Kirchen und finanziert durch die Stiftung «fondia», bietet eine solche Möglichkeit. Sie läuft diese Woche an und weist bis Mitte Juni mit Plakaten in der ganzen Schweiz darauf hin, wo die diakonische Kraft der Kirche gefragt ist: Dort, wo Menschen in Not und ins gesellschaftliche Abseits geraten, und dort, wo wir als Mitmenschen gefragt und gefordert sind. Wir sollen «Hoffnungsstreifen» werden, fordert uns die Plakatkampagne auf. Wir sollen «verbinden», was zu Bruch gegangen ist. Kirchgemeinden in der ganzen Schweiz, über hundert allein im Kanton Zürich, nutzen die Gelegenheit auf ihre Art und machen mit unzähligen Aktionen sichtbar, wie sie die Diakonie in die Tat umsetzen, wie sie Menschen einladen, mit ihnen teilen, sie unterstützen und Verbundenheit und Wertschätzung leben (Lesen Sie mehr dazu ab Seite 10). Diakonie ist ein Fremdwort. Man versteht es erst, wenn man es tut. Und wenn man sagt, was man tut. Dazu ist die Kampagne da. Das weckt Hoffnungen, das bringt Menschen dazu, selber zum Hoffnungsstreifen zu werden. Das macht Diakonie erfahrbar und für alle verständlich. Christian Schenk Redaktor «notabene»

Aktuell

Nachrichten 3–5

Kolumne «Männersache»

Zeit zum Vatersein 5

Schwerpunkte

Massengrab auf offner See – Bootsflüchtlinge

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Neuzuzüger: Herzlich willkommen! 7

«Nur gemütlich wars ja noch nie» – Neue Amtsperiode für Kirchenpflegen 8–9

Diakoniekampagne: Wo unsere Hilfe gefragt ist

10 – 11

Rubriken

Themen und Termine 12 – 14

Stellenmarkt 14

kreuz & quer: Mit dem Töff in die Kirche Oberengstringen 15

Impressum / Cartoon

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Abstimmung /

Breite Front gegen Kirchensteuer-Initiative

sch. Der Countdown zum Abstimmungssonntag ist fast schon runtergezählt. Am 18. Mai entscheiden die Zürcher Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, ob die Firmen die Leistungen der Kirche für die Gesellschaft weiter mittragen. In den letzten Wochen hat sich eine breite Front von Politikern aller Couleurs und Führungskräften aus der Wirtschaft gebildet, die dieser Arbeit der Kirche Sorge tragen will und die Kirchensteuer-Initiative der Jungfreisinnigen klar ablehnt. Regine Sauter, Direktorin der Zürcher Handelskammer und FDP-Kantonsrätin, gehört ebenso dazu wie Markus Neuhaus, Verwaltungsratspräsident von PricewaterhouseCoopers. «Es ist richtig, dass auch die Wirtschaft die gemeinnützige und kostengünstige Arbeit der Kirchen zum

Wohle der Allgemeinheit unterstützt», sagt Neuhaus. Für ein Nein engagieren sich an vorderster Front auch Verena Diener, Ständerätin der Grünliberalen, Maja Ingold, Nationalrätin EVP, und Martin Naef, Nationalrat SP. Auch SVP-Kantonsrat Martin Arnold, Gemeindepräsident von Oberrieden, kämpft engagiert für ein Nein, «damit Gemeinden und Kirchen auch in Zukunft Hand in Hand arbeiten können». Grosse Wertschätzung für die kirchliche Arbeit ist also quer durch alle Parteien spürbar und der Support im Kampf gegen die Initiative prominent. Ob sich das auch an der Urne mit einem deutlichen Nein zur Initiative niederschlagen wird, ist offen. Entscheidend wird sein, dass auch die Mobilisierung der Stimmberechtigten gelingt.

Verfassungsrevision SEK / Weiter

zurück auf Feld eins? sch. Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund hat am 7. April die Ergebnisse der Vernehmlassung zu seiner geplanten Verfassungsreform präsentiert. In seinem Communiqué hält er dazu fest, dass sich die Mitgliedskirchen für eine Stärkung des Kirchenbundes ausgesprochen hätten. Nur wollten die Kantonalkirchen dieses Ziel auf unterschiedlichen Wegen erreichen. Und die Erwartungen an den SEK würden stark variieren. Mehrere grosse Mitgliedskirchen hatten in ihren Vernehmlassungsantworten massive Kritik am Revisionsvorschlag geäussert. Darunter auch die notabene

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im Text oder

Zürcher Landeskirche (vergleiche «notabene» 10/2013). Zurück also auf Feld eins? Der SEK hält fest, dass die Revision fortgesetzt werde und man sich an der Abgeordnetenversammlung im Juni in Scuol grundsätzlich über Form und Inhalt der zukünftigen Verfassung austauschen will. Den gemeinsamen Nenner zu finden, dürfte schwierig werden. Das SEKCommuniqué umschreibt die Situation mit Durchhalteparolen: Man werde «Wege suchen, wie dies am besten zu bewerkstelligen» sei.

Sagen mit guten Gründen Nein zur Kirchensteuer-Initiative (v.l.): Martin Naef (SP), Verena Diener (glp), Martin Arnold (SVP), Maja Ingold (EVP), Markus Neuhaus (VR-Präsident PWC), Regine Sauter (Direktorin Handelskammer, FDP). Alle Argumente und Testimonials auf:

kirchensteuerinitiative-nein.ch

Jede Stimme zählt! Falls Sie Ihre Stimme nicht schon brieflich abgegeben haben: Gehen Sie abstimmen, und nehmen Sie Ihre Freunde und Verwandten mit! Abstimmungsresultate live: via Twitter (#kist14) und auf www.zh.ref.ch

Ökologie / Umwelt-

Newsletter

sch. Interessiert an aktuellen Infos zu Umweltfragen? Seit April gibt es den Newsletter «Kirche & Umwelt» der Zürcher Landeskirche. Er wird von der Umweltgruppe der Gesamtkirchlichen Dienste versandt und informiert über Umweltmassnahmen der Landeskirche, Umweltprojekte in Zürcher Kirchgemeinden sowie Veranstaltungen, Material und Ideen zum Thema Umwelt und Kirche, z. B. Velo-Förderung, Grüner Güggel oder Ökologie am Arbeitsplatz. Anmelden unter: zh.ref.ch/handlungsfelder/gl/umwelt

www.sek.ch

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Foto: Cevi

Unterwegs auf und am Bodensee mit Konfklassen aus verschiedenen Gemeinden.

Jugendorganisation etabliert «KonfProject» / Ins sch. Was in Basel seit einigen Jahren funktioniert, kommt nun auch im Kanton Zürich ins Rollen: Der Cevi, der Lager- und Outdoor-erprobte christliche Jugendverband, organisiert zusammen mit einzelnen Kirchgemeinden ein gemeinsames Konflager. 2013 liessen sich die Gemeinden Illnau-Effretikon, Stadel und Mönchaltorf mit insgesamt über 50 Konfirmandinnen und Konfirmanden auf das «KonfProject» des Cevi Regionalverbands Zürich, Schaffhausen, Glarus ein. Im Oktober 2014 soll nun eine zweite Auflage mit dem gleichen Konzept stattfinden: Das Lager wird von langjährigen Cevianern geleitet und von der Geschäftsstelle des Regionalverbands unterstützt. Zusammen mit den Pfarrerinnen und Pfarrern und freiwilligen Helfern aus den teilnehmenden Kirchgemeinden wird das Konflager geplant und im Cevi-Haus Wartburg in Mannenbach am Bodensee durchgeführt.

Fussball-WM / Hopp

«Eine durchwegs positive Erfahrung», sagt Peider Kobi, Pfarrer in Stadel. Zusammen mit elf Konfirmandinnen und Konfirmanden hat er letztes Jahr eine gelungene Woche am Bodensee verbracht. Für die Jugendlichen sei der Kontakt mit anderen Gleichaltrigen ein grosser Gewinn gewesen. Und einer der nachwirkt: An die Konfirmationsfeier in Stadel kommen dieses Jahr auch Gäste aus Mönchaltorf und Effretikon. Auch die Zusammenarbeit mit dem Cevi und mit den anderen Pfarrern wertet Kobi als gute Erfahrung und als Übung überregionaler Zusammenarbeit. Dies bestätigt auch sein Amtskollege Andreas Manig von Illnau-Effretikon, der in der Konzeptarbeit des Cevi-Projekts mit eingebunden war: Vom LagerKnow-how des Cevi könne man viel profitieren. Das könne eine Entlastung sein für Pfarrpersonen, die mit OutdoorAktivitäten wenig Erfahrung hätten. Gleichwohl habe man beim «KonfPro-

ject» genügend Möglichkeiten, sich bei Planung und Gestaltung der Lagerwoche einzubringen. Vorteile bringt das Angebot des Cevi auch für Gemeinden mit kleinen Konfklassen. Gemeinsam mit Könflern aus anderen Gemeinden lässt sich ein vielseitigeres Programm gestalten, als es einer kleinen Gemeinde sonst möglich wäre. Wo sonst gibts neben den Themenblöcken zur Konfarbeit auch die Möglichkeit, sich in Kick-Boxen, Backen, Musizieren, Sprayen und Feuerspucken zu üben? Eben deshalb hat sich Mönchtaltorf mit der diesjährigen Konfklasse für das nächste Lager bereits wieder angemeldet. Weitere Gemeinden sind willkommen.

Mitmachen? Alle Infos erhalten Sie bei: Cevi Regionalverband ZH-SH-GL, Sihlstrasse 33, 8001 Zürich Tel. 044 213 20 50 michaela.meresi@cevi.ch www.cevi-zhshgl.ch

Schwiiz im Kirchgemeindehaus?

sch. Mit dem Start der Fussballweltmeisterschaft am 12. Juni (22 Uhr) dominiert König Fussball für einen Monat das Tagesgespräch und besetzt so manchen Abendtermin in der Agenda. Auch wenn dies nicht alle gleichermassen freut, lohnt sich bei der Sitzungs- und Veranstal4

Konflager mit dem Cevi

tungsplanung ein Blick auf den Spielplan. Wer sich vom globalen Fussballfieber gerne anstecken lässt, darf den nervenaufreibenden Passivsportanlass vor dem TV auch zum Gemeinschaftserlebnis machen. Public-Viewing ist im nichtkommerziellen Bereich (bis 5000

Zuschauer) ohne grössere Auflagen möglich – auch für Kirchgemeinden. Orientieren Sie sich dabei am Merkblatt der Fifa zu Public Viewing, aufgeschaltet unter der Rubrik «Fussball-WM» auf www.zh.ref.ch/a-z

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Alterskampagne / Wir

werden älter

kom. Keine Tabuisierung und eine Wertschätzung des hohen Alters – das fordern Pro Senectute, die reformierten Kirchen der Schweiz und Justitia et Pax mit der nationalen Kampagne «Alles hat seine Zeit». Sie wurde am 24. April in Neuenburg gestartet. Die Initianten wollen die Diskussion um das hohe Alter ankurbeln und rufen dazu auf, das Thema nicht nur unter ökonomischen Aspekten zu betrachten. Sie rufen in Erinnerung, dass die Anzahl hochaltriger Menschen in den nächsten Jahrzehnten weiter wachsen wird. Im Jahr 2060 könnten es in der Schweiz über eine Million Menschen sein, die 80 Jahre und älter sind. Es gelte, sich heute schon mit den Herausforderungen des hohen Alters auseinanderzusetzten und eine Kul-

tur der Wertschätzung zu pflegen: «Hochaltrige Menschen sind ein wertvoller Bestandteil unserer Gesellschaft. Sie verfügen über breite Lebenserfahrung und ein Wissen, z. B. zu geschichtlichen Ereignissen, Naturkunde oder Gesundheit, welches ein Fundament unseres Zusammenlebens darstellt, das weit über die Familien und Generationen hinauswirkt.» Die Kampagne ist mit einer Reihe von Veranstaltungen unterwegs und setzt das Thema in Zusammenarbeit mit dem Lichtkünstler Gerry Hofstetter ins rechte Licht. Er illuminiert im Laufe des Jahres Kirchen in den vier Sprachregionen. Am 22. November ist er mit seiner Installation am Grossmünster am Werk. www.alleshatseinezeit.ch

Gesetzliche Regelung / Richtlinien

Freiwilligenarbeit in Kraft kom. Freiwillige sind für die Kirche essenziell. Wie wichtig ihre Mitarbeit für die Gestaltung des Gemeindelebens ist und welcher Rahmenbedingungen sie bedarf, das hält auch die Kirchenordnung in Artikel 141 fest. Derselbe Artikel bestimmt auch, dass der Kirchenrat Richtlinien für die Freiwilligenarbeit erlässt. Diese Richtlinien liegen nun seit Anfang April vor und gehen in die Gesetzessammlung des Kantons ein. Sie beschreiben die Rahmenbedingungen der Freiwilligenarbeit detaillierter, als es die Kirchenordnung vermag. Sie liefern eine Definition, was unter rechtlichen Gesichtspunkten unter Freiwilligenarbeit zu verstehen ist und stecken ihren Geltungsbereich ab. Der Gesetzestext hält ausserdem die Rechte und Pflichten der Freiwilligen (z. B. Spesen, Weiterbildung, Rechtsschutz) fest und beschreibt die Aufgaben und Zuständigkeiten der Kirchgemeinden im Umgang und in der Förderung der Freiwilligenarbeit. Fränzi Dürst von der Fachstelle notabene

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für

Freiwilligenarbeit der Landeskirche ist froh um die rechtlichen Leitplanken: «Sie sind den Kirchgemeinden eine gute Stütze zur Gestaltung der Freiwilligenarbeit.» Gerade auch im Hinblick auf die engere Zusammenarbeit der Gemeinden im Rahmen von KirchGemeindePlus seien die Richtlinien hilfreich, wenn es darum geht, die Freiwilligenarbeit neu und in grösseren Strukturen zu denken. Fränzi Dürst empfiehlt den Gemeinden, die neuen Richtlinien als Anstoss für eine Situationsanalyse im Bereich Freiwilligenarbeit zu nehmen.

Richtlinien online Die Richtlinien sind abrufbar unter www.zh.ref.ch/freiwillig (Rubrik «Für Verantwortliche»): Dort finden Sie weitere Hilfsmittel, z. B. einen Leitfaden, Arbeitsinstrumente, Links und Literatur. Kontakt: Fachstelle Freiwilligenarbeit, Fränzi Dürst, Hirschengraben 50, Zürich, Tel. 044 258 92 01 fraenzi.duerst@zh.ref.ch

Männersache Neun von zehn Männern möchten Umfragen zufolge gerne Teilzeit arbeiten. Doch nicht einmal einer von zehn Vätern mit kleinen Kindern reduziert sein Pensum, um mehr Zeit für Hausarbeit und Kindererziehung zu haben. Nicht nur Mütter haben ein Vereinbarkeitsproblem, sondern auch Väter. Wobei Erstere in der Regel den Kindern den Vorrang geben und dafür Einbussen bei Karriere und Lohn in Kauf nehmen, während Letztere bei zunehmender Kinderzahl mehr arbeiten und ihre Zeit mit den Kindern beschneiden. Die Gründe dafür sind vielschichtig, aber jedenfalls nicht nur im Privaten zu suchen. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen machen es den Männern schwer, sich mehr Zeit zum Vatersein zu nehmen. Vor acht Jahren wurde der Schweizer Vätertag ins Leben gerufen. Er findet jeweils am ersten Sonntag im Juni statt und hat zum Ziel, die Vereinbarkeitsproblematik von Vätern ins öffentliche Bewusstsein zu heben und Väter zu ermutigen, sich Zeit mit ihren Kindern zu nehmen. Dabei geht es nicht darum, ein neues Familienmodell und neue Rollen zu propagieren, sondern darum, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es Vätern und Müttern erleichtern, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Als Männerbeauftragter der Zürcher Landeskirche ist es meine Aufgabe, Kirche von, mit und für Männer, Buben und Väter zu gestalten. Wie können wir als Kirche «Leben in Fülle» für Väter und ihre Familien verstehund erlebbar machen? Zusammen mit Vätern der Kirchgemeinde Zürich Wipkingen suchen wir eine Antwort auf diese Frage. Am 1. Juni laden wir Väter, Grossväter und väterlich engagierte Männer mit ihren Kindern in die Kirche Letten ein: zum Familiengottesdienst und zu einem spannenden Vater-Kind-Programm. Infos: zh.ref.ch/maenner Pfrn. Sabine Scheuter und Pfr. Mark Schwyter sagen in dieser Kolumne abwechselnd, was in der Kirche Sache ist: aus Männersicht und aus Frauensicht. 5


sch. Die Zürcher Landeskirche ruft am diesjährigen Flüchtlingssonntag die nicht enden wollende Tragödie der Bootsflüchtlinge in Erinnerung und plädiert für Mitverantwortung und Mitmenschlichkeit im Flüchtlingselend, das sich seit Jahren im Mittelmeer abspielt. Zusammen mit dem HEKS, mit der Katholischen Kirche im Kanton Zürich, dem Solinetz und anderen Organisationen lädt sie vom 13. bis 23. Juni in Zürich zu einer Reihe von Veranstaltungen: einem Gottesdienst mit Ständerat Paul Rechsteiner (Stiftung Paul Grüninger) im Grossmünster, einem Requiem für ertrunkene Flüchtlinge in der Predigerkirche, einem Podiumsgespräch und einer Ausstellung zu den Bootsflüchtlingen. Spezieller Gast am Sonntag, 15. Juni, ist Stefan Schmidt. Als Kapitän des Hilfsschiffes «Cap Anamur» hat

Schmidt 2004 zwischen Lampedusa und Malta 37 afrikanische Bootsflüchtlinge gerettet. Schmidt wurde daraufhin wegen «bandenmässiger Beihilfe zur illegalen Einreise» angeklagt. Heute ist er Flüchtlingsbeauftragter von SchleswigHolstein. Das Flüchtlinselend auf hoher See geht indessen weiter: Die jüngste Katastrophe ereignete sich im Herbst 2013. Damals starben bei einem Bootsunglück vor Lampedusa mindestens 360 Menschen. Seither hat die italienische Marine ihren Einsatz zur Rettung von Flüchtlingen ausgeweitet. Laut Medienangaben versuchen immer noch Tausende Menschen jeden Monat mit überfüllten und kaum seetauglichen Booten über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Die Opferzahlen der letzten 25 Jahre sind verheerend. Die «Süddeut-

Irak und Syrien / Osterhoffnung

Bootsflüchtlinge: Eine Veranstaltungsreihe in Zürich ruft uns zur Verantwortung.

sche Zeitung» geht davon aus, dass gegen 20 000 Flüchtlinge bei der Überfahrt ertrunken sind. Infos zur Veranstaltung: zh.ref.ch/boot

und neues Flüchtlingsdrama

schen Flüchtlingshilfswerks Capni, mit dem auch die Zürcher Landeskirche zusammenarbeitet, wurde das Gotteshaus aufgebaut und kürzlich geweiht. Die Kirche in Hawresk ist ein Hoffnungszeichen in einem von Krieg und Bürgerkrieg geschüttelten Land, in dem die christliche Minderheit besonders hart zu leiden hat. Hunderttausende flohen in den letzten Jahren aus dem Irak. Einige Zehntausend fanden, wie die Christen von Hawresk, Zuflucht im kurdisch kontrollierten Norden des Landes. Eben jener Landesteil ist nun bereits

wieder Schauplatz des jüngsten Flüchtlingsdramas im Nahen Osten. 250 000 Menschen, geflohen aus dem benachbarten Syrien, harren seit einigen Monaten in den Zeltstädten des UNHCR aus. Infos zum Engagement der Zürcher Kirche im Irak unter der Rubrik «Bedrängte Christen» auf www.zh.ref.ch/a-z. Hintergrundberichte zu den Christen im Nahen Osten auch im aktuellen Heft «Religion und Gesellschaft in Ost und West» vom Institut G2W. www.kirchen.ch/g2w

Fotos: sch / Thomas Prieto Peral

sch. Für die 450 Einwohner des Flüchtlingsdorfs Hawresk in Nordirak war dieses Osterfest ein Tag, an dem die Hoffnung besonders konkret und greifbar wurde. Die armenischen Christen feierten das Fest der Auferstehung Jesu Christi nämlich erstmals in ihrer eigenen Kirche. 2008 hatten sie im neu aufgebauten Dorf nördlich von Mosul Zuflucht vor der Verfolgung im eigenen Land gefunden. Zwei Jahre später legten sie den Grundstein zu einer kleinen Kirche (Bild links, «notabene» 7/2010 berichtete). Mit Unterstützung des iraki-

im Meer

Illustration: Daniel Lienhard

Flüchtlingssonntag / Massengrab

Flüchtlingsschicksale in einem nicht enden wollenden Flüchtlingsdrama im Nordirak: Zwei Knaben im Flüchtlingsdorf Hawresk 2010 (Bild links) und ein Bub über dem Zeltlager Kawgosk im Herbst 2013 nach der Flucht aus Syrien.

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Wie Gemeinden Neuzugezogene begrüssen /

Willkommen heissen Ein Brief, ein persönlicher Besuch, eine Einladung zum Brunch oder zur Kirchturmbesteigung: Es gibt viele Möglichkeiten, Neuzugezogene in der Gemeinde willkommen zu heissen. Hauptsache man tut es. Von Simone Strohm

Wer an einen neuen Ort zieht, muss sich zuerst einmal orientieren. Das fängt beim Alltäglichsten an: Wo gehe ich einkaufen? Wo geht mein Kind in die Schule? Und was mache ich in meiner Freizeit, wenn ich am neuen Wohnort noch kaum jemanden kenne? Um sich zu orientieren, gehen viele Neuzugezogene zuerst einmal ins Internet auf die Seite der politischen Gemeinde. Begegnen sie dort auch der reformierten Kirchgemeinde? In Wallisellen schon. Da spürt man auch virtuell, dass die Kirche im Dorf ist. Die Mitglieder der Kirchenpflege werden unter der Rubrik «Behörden» des politischen Internetauftritts aufgelistet, und die kirchlichen Gebäude findet man unter dem Stichwort «Sehenswürdigkeiten». Im Halbjahresprogramm für Menschen ab sechzig finden die Neuzugezogenen die Kirchgemeinde zusammen mit der Pro Senectute und der Pfarrei als Verantwortliche für die Altersarbeit. Ebenso ist die Familienbeauftragte der Kirchgemeinde zusammen mit derjenigen der politischen Gemeinde erwähnt. Auch in der Veranstaltungsdatenbank ist die Kirchgemeinde mit ihrem Angebot präsent, und ein Link führt zum Internetauftritt der Kirchgemeinde.

Am Schalter im Gemeindehaus Früher oder später kommen Neuzugezogene auch beim Gemeindehaus vorbei. Bei der Anmeldung in der politischen Gemeinde füllen Neuzugezogene Formulare aus und erhalten eine InfoMappe. Auch hier ist es wichtig, dass die Neuankömmlinge Hinweise auf das Gemeindeleben der Kirche finden. Ein Gespräch darüber mit den Verwaltungsangestellten der Gemeinde lohnt sich. Oft notabene

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sind diese offen dafür, eine Postkarte oder Broschüre der Kirchgemeinde ihrem Material beizulegen. Hier gibt es Kirchgemeinden, die speziell für deutsche Mitglieder der evangelisch-lutherischen Kirche ein Schreiben abgeben, um sie zu informieren, dass sie ohne Weiteres auch Mitglied der reformierten Kirche sein können.

Vielfalt der Begrüssung Dass man auf die neuen Mitbewohner zugeht, ist für viele Kirchen selbstverständlich. Die Wege sind dabei vielfältig. • Rüti hat sich gar mit einem Neuzuzüger-Konzept grundlegende Gedanken gemacht und die Einzelheiten der Massnahmen notiert. Darin steht zum Beispiel, dass man beim Begrüssungsbrief die Adressen von Hand schreibt und besondere Briefmarken verwendet. • Wetzikon lädt Neuzuzüger/innen zum «Chileparkfest» ein. Der Festgottesdienst wird gefilmt. Die Neuzugezogenen erhalten einen Memory-Stick als Erinnerung. • In Wallisellen ist der Begrüssungsanlass ein festliches Abendessen. Er wird von der politischen Gemeinde, der Kirchgemeinde und den örtlichen Vereinen zusammen gestaltet. • Turbenthal begrüsst Neuzugezogene mit einem Glas Honig aus der Gemeinde. • Zürich Wipkingen und Schlieren haben je eine Postkarte drucken lassen, die sie ihren Neuzugezogenen schicken. Diese Postkarte dient vor allem dazu, Interessierte auf die Internetadresse hinzuweisen. • Illnau-Effretikon legte dem Begrüssungsschreiben eine Umfrage bei, um die Bedürfnisse und Wünsche der Neuankömmlinge an die Kirche kennenzulernen.

Nahe bei den Menschen Bei grossen Neubausiedlungen sind spezielle Massnahmen kirchlicher Präsenz gefragt. Hier ist frühzeitige Planung und der enge Kontakt mit der politischen Gemeinde nötig. So können Nachbarschaftsnetze aufgebaut, gemeinsame Gärten geplant oder eine mobile Kirchgemeinde entwickelt werden, um vor Ort nahe bei den Menschen zu sein. Auch die Mitwirkung beim Aufbau einer Kindertagesstätte bietet sich an.

Offen für Kontakte Neu in eine Gemeinde Zugezogene sind offen für neue Kontakte, möchten sich engagieren und vernetzen. Die Chancen stehen gut für eine Kontaktaufnahme, wenn es gelingt, diese Menschen in einer für ihre Lebenswelt geeigneten Form zu begrüssen. Ob mit einem Besuch, einem Telefon, einem Brief, einer Broschüre, einem Geschenk, mit einer Extraausgabe des reformiert.lokal, an einem Apéro: Neuzugezogene ansprechen und willkommen heissen lohnt sich. Und: der erste Eindruck zählt.

Infos und Beispiele: www.zh.ref.ch/kommunikation Kontakt: Simone Strohm, Beratung Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 044 258 92 15, simone.strohm@zh.ref.ch

Und beim Abschied? Neben der Willkommenskultur ist auch der Umgang mit Abschied eine Überlegung wert. Rüti verabschiedet sich mit einem Brief von denjenigen, die wegziehen und legt ein Bild der Kirchgemeinde als Andenken bei.

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Neue Kirchenpflegen im Amt /

«Nur gemütlich wars ja noch nie» Die neue Amtsperiode 2014 bis 2018 hat es in sich. Die über 1200 Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger sind schon kurz nach den Neuwahlen mit wichtigen Weichenstellungen gefordert. Mit ihnen auch Peter Wilhelm von der Fachstelle Behördenschulung der Landeskirche. Interview: Christian Schenk

Peter Wilhelm, die nächste Amtsperiode ist für die Kirchenpflegen mehr als courant normal. Es stehen zukunftsweisende Projekte wie die Umsetzung des Diakoniekonzepts oder der Reformprozess KirchGemeindePlus an. Sind die Kirchenpflegen gut gerüstet?

Ich bin immer wieder beeindruckt vom Erfahrungshintergrund und den Kompetenzen der Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger. Viele von ihnen waren an der Kappeler Kirchentagung, wo KirchGemeindePlus das grosse Thema war, und wo wir uns darin geübt haben, die Kirche in grösseren Strukturen zu denken. Die Kirchenpflegen werden nun in den kommenden Jahren für sich entscheiden, wie sie ihre Gemeinden in ihren Regionen gestalten werden. Ich gehe davon aus, dass wir bei den nächsten Wahlen nicht mehr 178 Kirchgemeinden zu bestellen haben. Für die frisch gewählten Behörden bleibt bei diesen Vorhaben wenig Zeit zum Aufwärmen.

Stimmt. Aber so richtig gemütlich war das ja auch in anderen Amtsperioden nie. Es gab immer schon wichtige Geschäfte, die die Kirchenpflegen anpacken mussten. Jetzt geht es allerdings um Entscheide, die weit über das Tagesgeschäft und auch über die angestammten Gemeindegrenzen hinaus Auswirkungen haben. Es geht nicht nur darum zu verwalten, sondern konzeptionell zu denken und zu gestalten. Das ist eigentliche eine sehr motivierende Ausgangslage. Kaum je zuvor bot die Kirche und damit das Kirchenpflegeamt so grossen Gestaltungsraum wie heute. Die Kirchenpflegen müssen sich überlegen, wie die Kirche der Zukunft aussehen wird. Sie werden über neue Strukturen entscheiden, aber auch – und vor allem – inhaltliche Fragen klären. Und da auferlegt der Kirchenrat mit der Umsetzung des Diakoniekonzepts den Kirchgemeinden ein anderes Grossprojekt.

Was es für die kirchliche Arbeit alles so braucht: Illustration von Daniel Lienhard aus der neuen «Kirchenpraxis» für Behörden und Mitarbeitende.

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Vorschnell könnte man denken, dass das zwei Grossprojekte sind, die es zu stemmen gilt. Aber das Umsetzen des Diakoniekonzepts hat eine direkte Beziehung zu KirchGemeindePlus: Wenn sich die Gemeinden überlegen, wie sie ihr diakonotabene

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nisches Handeln stärken können, bedeutet das eben auch die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden. Abgesehen davon, muss man die zugegeben grossen anstehenden Aufgaben auch mit einer gewissen Gelassenheit angehen. Niemand muss die Welt oder auch die Kirche im Alleingang retten. Rund ein Drittel der Mitglieder der Kirchenpflegen kommt jetzt neu ins Amt. Wenn Sie sehen, welch grosse Baustellen sich vor ihnen auftun, brauchen sie Unterstützung. Was kann ihnen Ihre Fachstelle bieten?

Die neuen Behördenmitglieder lernen in den jetzt angelaufenen Einführungskursen, sich in der Kirche und in ihrem Amt zurechtzufinden. Zusätzlich zu diesen Grundkursen organisieren wir jährlich die Kirchenpflege-Foren. Diese Veranstaltungen geben ressortspezifische Impulse und fördern den Austausch mit Kollegen und Kolleginnen. Dazu bieten die Gesamtkirchlichen Dienste eine Vielzahl von Schulungen an, die das Knowhow der Behördenmitglieder in ihren Aufgabenbereichen unterstützen. Auch für Beratungen stehen sie bereit. Neben der Schulung stellen wir im Internet Unterlagen und Hilfsmittel zur Verfügung (siehe Kasten). Hilfe bei der Amtseinführung erfahren die neuen Kirchenpflegemitglieder ja zum grossen Teil auch von den Bisherigen. Wie werden die Neuen integriert?

Ich weiss von Gemeinden, wo man die Zusammenarbeit mit einem gemeinsamen Abendmahl beginnt. Das ist ein schönes Zeichen, weil es zeigt, dass es nicht nur um Papiere, Formulare und Strukturen geht. Darüber hinaus ist es so, dass der Grossteil an Wissenstransfer zur Behördenarbeit in den Gemeinden selber passiert: von den bisherigen Mitgliedern der Behörden, aber auch von den Mitarbeitenden in den Gemein-

den. Meine Fachstelle gibt zusätzliche Impulse der Landeskirche, ermöglicht einen Blick aufs Ganze und vernetzt mit den Kolleginnen und Kollegen anderer Gemeinden. Bei aller Freude am Gestaltungsraum, den man als Kirchenpflegerin und Kirchenpfleger vorfindet, das Gremium ist auch konfliktanfällig. Erzählen Sie uns – und den neuen Kirchenpflegenden – etwas über die schwierigen Seiten des Amtes.

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Neue Kirchenpraxis:

Soziale Systeme wie jenes der Kirchenpflege haben die Tendenz, sich so zu reproduzieren, wie sie bereits sind. Ein Beispiel: Besteht eine Behörde zum grossen Teil aus 65-jährigen Männern aus der sozialen Mittelschicht, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass sie bei Neuwahlen auch wieder solche Jungsenioren gewinnen werden. Das hat zwar den Vorteil, dass die Mitglieder sich gut verstehen und reibungslos miteinander funktionieren, aber ... … das kann nicht das Ziel sein, oder?

Nein. Kirchenpflegen sollten den Anspruch haben, verschiedene Lebenswelten zu repräsentieren. Und so sitzen in einer gut durchmischten Kirchenpflege Menschen, die nicht gleich ticken und ganz unterschiedliche Perspektiven für die Kirche entwickelt haben. Das ist für die Gemeinden wertvoll. Der Preis ist aber, dass man Auseinandersetzungen führen muss – und das kostet Energie. Wie begegnet man Konfliktsituationen?

Wichtig ist, dass man Meinungsunterschiede oder Konflikte offen anspricht. Findet man im Gremium selbst zu keiner Einigung, ist es hilfreich, Beratung und Moderation von aussen beizuziehen. In neuer Zusammensetzung ist förderlich, wenn bisherige Kirchenpflegen de und bestandene Mitarbeitende bereit sind, die frischen Ideen und Pläne der

Peter Wilhelm (53) leitet seit 2013 die Fachstelle Behördenschulung der Landeskirche. Seit 2003 ist er Mitarbeiter der Gesamtkirchlichen Dienste, zuerst als Fachmitarbeiter im Bereich Familie und in der Aus- und Weiterbildung Sozialdiakonie. Peter Wilhelm ist diplomierter Erwachsenenbildner und Supervisor und arbeitete 18 Jahre als Sozialdiakon in St. Gallen und Stäfa.

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Neugewählten ernst zu nehmen. Das braucht Kraft, Zeit und Geduld. Aber das ist schliesslich das grosse Plus unseres Milizsystems: Da kommen immer wieder Menschen mit neuen Talenten, Sichtweisen, Fähigkeiten und vor allem neuem Gestaltungswillen zum Zug.

Die im April erschienene «Kirchenpraxis» gibt einen Überblick über das, was die Kirche ist und was sie tut. Sie beschreibt auf 34 Seiten Auftrag und Zusammenspiel von Mitarbeitenden und Behörden, orientiert über den Umgang mit Finanzen und Liegenschaften und weist auf die für die Zürcher Landeskirche massgeblichen Grundlagendokumente hin. Sie dient als Handreichung für Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger, die ihr Amt neu antreten. Sie richtet sich auch an alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der Kirchgemeinde eine Aufgabe angetreten haben und um grundlegende Informationen froh sind: Wer ist die Kirche, für die ich mich engagiere? Wie ist diese Kirche aufgebaut? Was ist ihr Auftrag? Wie verhalten sich Kirchgemeinde und Landeskirche zueinander? Wer entscheidet was? Woher kommt das Geld? Wo bekomme ich Hilfe bei konkreten Fragen? • Download unter: www.zh.ref.ch/kirchenpraxis • Übersicht über alle Kurse und weitere Unterlagen zu Ressortstruktur und Aufgabenbereichen der Kirchenpflegen auf: www.zh.ref.ch/kirchenpflege

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Diakoniekampagne /

Wo unsere Hilfe bitter nötig ist In diesen Tagen startet die Diakoniekampagne der reformierten Kirchen der Schweiz. Unter dem Motto «Hoffnungsstreifen» zeigen Kirchgemeinden ihr diakonisches Wirken und rufen die Menschen auf, selber zum Hoffnungsstreifen zu werden. Von Christian Schenk

Zeigen, wo Hilfe nottut und was man Gutes tun kann: Im Kanton Zürich nutzen in den nächsten zwei Wochen über hundert Gemeinden die Steilvorlage der Diakoniekampagne. Möglich wird die grosse öffentliche Präsenz des diakonischen Handelns der Kirche durch die Unterstützung der Stiftung fondia des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes. Sie liefert mit Fahnen, Plakaten, Taschentüchern, Klebeband und dem Slogan «Hoffnungsstreifen – Diakonie verbindet» den Rahmen und das Schaufenster, in dem die Kirchgemeinden zeigen können, was sie selbst unter Diakonie verstehen und wie sie den Menschen in schwierigen Lebenslagen eine konkrete Stütze sind.

Treffpunkt im Einkaufstempel Die lindengrünen HoffnungsstreifenBanner sind in den nächsten Wochen auch im Einkaufszentrum Rosenberg in Winterthur Veltheim platziert und weisen auf ein kirchliches Projekt hin, das die hier wohnhaften Menschen regelmässig zusammenbringt: Im CaféFoyer des Zentrums laden die reformierte Kirchgemeinde und die katholische Pfarrei Passanten und die Bewohner des Quartiers jeden Donnerstag Nachmittag zu einer Verschnaufpause im Einkaufstempel ein. Zwischen zehn und zwanzig Personen lassen sich jeweils gern darauf ein. Der Rahmen ist locker. Man trinkt Kaffee und Tee und nimmt sich Zeit für einen Schwatz. Seit bald drei Jahren läuft das Projekt unter dem Namen «Zeit-Punkt». Der regelmässige Austausch sorgt für menschliche Nähe an einem Ort, der sonst von Anonymität geprägt ist. Vor allem ältere Leute seien froh um den Treffpunkt, der für sie fast schon zum Stammtisch geworden ist, 10

sagt Ruth Hess, Sozialdiakonin und Initiantin des Projekts. Im Rahmen der Diakoniekampagne nutze man nun die Möglichkeit, diese diakonische Arbeit noch etwas bekannter zu machen.

Dietikon tischt auf Auch die Kirchgemeinde Dietikon geht mit dem Thema Diakonie direkt unter die Leute – mehr noch: sie tischt sie den Passanten auf und lädt sie unter den Flaggen der Diakoniekampagne zum Gratis-Risotto-Essen. «Diakonie geht durch den Magen», sagt Pfarrer Daniel Wiederkehr mit einem Lachen und kündigt an, man wolle bei Tisch auf die sozialen Aktivitäten der Kirchgemeinde hinweisen und die Menschen zum Mit-

helfen animieren. «Wir suchen Freiwillige für unseren Besuchsdienst», sagt Daniel Wiederkehr und hofft, durch die Aktion neue Leute für den Dienst zu gewinnen. Auch im Gottesdienst und im Religionsunterricht will die Kirchgemeinde das Thema Hoffnungsstreifen einbauen und beispielsweise auf die Nöte Alleinerziehender hinweisen. Die Kampagne biete die vielfältige Chance, mit den diakonischen Angeboten hinaus in die Öffentlichkeit zu treten, sagt Wiederkehr. «Und das wollen wir nutzen.» Wie kreativ Kirchgemeinden in der ganzen Schweiz die Kampagne nutzen, zeigt die Website www.diakonie-verbindet.ch

Sind wir teilnahmslos geworden? Vier Fragen an Frieder Furler, Leiter Abteilung Diakonie der Zürcher Landeskirche und Mitglied der Steuergruppe der Diakoniekampagne.

Frieder Furler, mit der Diakoniekampagne erhalten die Kirchgemeinden die Möglichkeit zu zeigen, wie sie mit konkreter Hilfe Hoffnung verbreiten. Nimmt die Gesellschaft, die diakonische Arbeit der Kirche denn zu wenig wahr?

Ich würde es von der Kirche her formulieren. Wir tun viel Gutes, da haben wir lange Erfahrung und vielfältige Kompetenzen. Aber wir reden zu wenig über das Gute, das wir tun. Auf dem Marktplatz des Sozialen und angesichts der Frage nach der Legitimität von Kirchensteuern juristischer Personen ist es wich-

tig, das Gute, das wir tun, sichtbar zu machen. Wir sollen das Licht nicht unter den Scheffel stellen. Dazu kommt, dass es nicht nur um die Wahrnehmung kirchlicher Leistungen durch die Zivilgesellschaft geht. Es geht auch darum, Menschen anzustecken, selber Hoffnungsstreifen zu werden. Das ist doch unsere Mission. Wo sind Ihrer Meinung nach die Hoffnungsstreifen am dringlichsten? Wo ist die diakonische Kraft der Kirchen besonders gefragt? notabene

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Unterstützung für Alleinerziehende – eines von fünf Plakatsujets, das zeigt, wo Hilfe und Hoffnungsstreifen gefragt sind.

Ich nenne einmal soziale Brennpunkte der politischen Diakonie, welche uns nicht immer gerade am nächsten liegen: Ökologie, Entwicklungspartnerschaft, Halbierung der Armut und Migration und Integration. Dann wären Beispiele

«Unser Hunger nach Gerechtigkeit braucht immer wieder Sauerstoffzufuhr.» struktureller Diakonie zu nennen wie Familienentlastung oder Begleitung von Sterbenden. Und dann gilt es, die Diakonie dadurch zu stärken, dass sie noch vermehrt eine Sache der Freiwilligen neuen Typs wird. Diese wollen selber innotabene

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itiativ werden, ihre Kompetenzen einbringen und auch Freude aus ihrem Engagement ziehen. «Hoffnungsstreifen» ist auch eine Kampagne zur Gewinnung neuer Freiwilliger innerhalb und ausserhalb der Kirche. Brauchts den Weckruf? Ist unsere Gesellschaft teilnahmslos geworden?

Nein, solch eine pessimistische Pauschalisierung läge mir fern. Unsere Gesellschaft als Ganzes – ob kirchlich oder nicht – tut viel Gutes und Soziales. Aber wir brauchen immer wieder neue Impulse dazu. Unsere Wohltätigkeit, unsere Barmherzigkeit, unser Hunger nach Gerechtigkeit brauchen immer wieder Sauerstoffzufuhr, Ermutigung und Verstärkung,

damit wir nicht weg-, sondern hinschauen. Ist die Kampagne auch ein Weckruf an die Kirche selbst, die diakonische Arbeit stärker zu gewichten?

Auf jeden Fall! Wir sind ja auch ein Teil der Gesellschaft und brauchen immer wieder einen Weckruf. Das ist eigentlich ein prophetischer Dienst. Gleichzeitig bietet die Kampagne ganz niedrigschwellige Möglichkeiten, dass wir Gutes tun und anderen Hoffnungsstreifen werden. Angefangen damit, dass ich einer Person eine Karte schreibe, um ihr zu danken oder sie zu trösten oder zu ermutigen.

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Themen und Termine

Kantaten-Gottesdienst Musik von Christoph Graupner und Johann Christoph Frauenholtz: Andreas Jost, Ulama Purjeval und Kantor Daniel Schmid. Anschliessend Morgenmusik. 18. Mai, 10 Uhr. Grossmünster, Zürich

Das Abendmahl in der reformierten Tradition

torendienst in der Kirchgemeinde, auch für interessierte Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger offen. 24. Mai, 9.30 bis 12.30 Uhr. Reformierte Kirche Dinhard

Bach-Kantatenprojekt der Zürcher Hochschule der Künste Martin Wildhaber und Marco Amherd, Leitung. Gottesdienst Pfr. Niklaus Peter. Auffahrt, 29. Mai, 10 Uhr. Fraumünster, Zürich

GKD Sommer-Gottesdienst mit anschliessendem Apéro. 2. Juli, 17 Uhr. Predigerkirche, Zürich

Öffentliche Vorlesung des Lehrstuhls für Praktische Theologie: Prof. Ralph Kunz und Dr. Luca Baschera mit Gästen. Fragen wie diese stehen im Zentrum: • 20. Mai: Was kommt nach dem Essen? Abendmahl als Zentrum des Gemeindeaufbaus und Herzschlag der Diakonie • 27. Mai: Wie verändert man eine Form? Die Reihe beginnt um 12.30 Uhr in der Wasserkirche mit einer Abendmahlsfeier. Vorlesung: 14.15 bis 16 Uhr, Theologisches Seminar der Universität Zürich

5. Kirchenmusiktag Ein Weiterbildungstag des Zürcher Kirchenmusikvereins (ZKMV): Musikalische Fragen und Themen aus dem Berufsfeld eines Kirchenmusikers. 23. Mai, 8.30 bis17.30 Uhr. Kirchgemeindehaus und Kirche Paulus Zürich. Anmeldung: www.zkmv.ch

Lektoren-Fortbildung (Teil II) Sprechschulung und Auftritt mit der Schauspielerin Dorothée Reize und Pfr. Jürgen Terdenge sowie Pfr. Roland Beat Diethelm. Pilotprojekt für einen Lek-

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Samstagsvesper im Grossmünster Die Samstagsvesper ist ein Vorabendgottesdienst. Er richtet sich an die Bewohner der Stadt und Region Zürich sowie an die Touristen. Der musikalischen Ausgestaltung (mit offenem Singen) und der Orientierung am Kirchenjahr gilt besondere Aufmerksamkeit. Jeden zweiten Samstag im Monat, 16 bis 16.45 Uhr. Grossmünster, Zürich. www.kantorat.ch

Diakonie & Seelsorge Besuchsdiensttagung 2014 Wo Menschen aufeinandertreffen, spielt der Humor mit. Manchmal versteckt er sich, dann taucht er unvermittelt auf. Weil Humor entspannt und verbindet, ist er auch im Besuchsdienst ein willkommener Gast. Geben wir ihm Raum, so ist er eine Quelle der Kraft. Leitung: Silvia Nigg Morger. 11. Juni, 9 bis 16.45 Uhr. (Eine zweite Tagung findet am 2. Oktober statt). Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: Tel. 044 258 92 66. freiwilligenarbeit@zh.ref.ch

Lagerplanung Foto: Birgitta Hohenester/Pixelio

Verkündigung & Gottesdienst

werden, das Zentrum: Glaubensgeschichten, Gleichnisse, Geschichten im Jahresfestkreis. Im Staunen, Feiern, Lernen und in spirituellen Erlebnissen wird den Kindern der Zugang zur Geschichte ermöglicht. Leitung: Tobias Arni.

Die Teilnehmenden kennen die wichtigsten Punkte der Planungsarbeit für ein Lager. Anhand der kantonalen Richtlinien für Freizeitangebote geht es um Fragen der Planungsgrundlagen, der Verantwortlichkeit und der Sicherheit. Leitung: Fränzi Dürst und Barbara Schleuniger. 3. Juli und 19. August, 8.30 bis 13 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: katja.martin@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 93

Arbeiten für die Dargebotene Hand – Ausbildungskurs Die Teilnehmenden lernen, eine Beziehung am Telefon herzustellen; das Anliegen des Anrufenden zu erfassen; eine wertfreie Haltung einzunehmen; die Gesprächsführung an die unterschiedlichen Bedürfnisse anzupassen; sich selber wertzuschätzen; ein Gespräch zu strukturieren und zu beenden und ihr eigenes Verhalten am Telefon zu reflektieren. Dauer: ein Jahr, Beginn: Januar 2015. Wöchentlich ein Kursabend. Infos und Anmeldung: Dargebotene Hand Zürich, Zeltweg 27, 8032 Zürich. Tel 043 244 80 80. zuerich.143.ch

Bildung & Spiritualität Godly Play Eine Methode für Kolibri und Unterricht. Godly Play eröffnet einen kindgemässen Zugang zu liturgischen Abläufen. Darin bilden biblische Geschichten, welche anschaulich erzählt

21. Mai, 18.30 bis 21.30 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: dorathea.morf@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66

Jugendgottesdienst Die Teilnehmenden werden für die gottesdienstlichen Bedürfnisse Jugendlicher sensibilisiert. Sie können Gottesdienste und Feiern jugendgerecht gestalten und Jugendliche altersgerecht beteiligen. Leitung: Barbara Schleuniger und Dorothea Meyer. 23. Mai und 6. Juni, 8.30 bis 16.15 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: katja.martin@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 93

Vätertag Wipkingen Ausstellung zum Thema «Zeit zum Vatersein», Familiengottesdienst und anschliessendes Vater-Kind-Programm mit diversen Stationen (z. B. Mittagessen kochen). 1. Juni, 10 bis 14 Uhr. Kirche Letten. www.zh.ref.ch/maenner

Frauentreff Winterthur «Seidenstadt Zürich – von der Blüte bis zum Niedergang.» Referentin: Beatrice Stirnemann. 24. Mai, 9 bis 11 Uhr. Hotel Krone, Marktgasse 49, Winterthur. Fr. 25.– (inkl. Frühstück).

Frauentreff am Lindentor Ein Blick hinter die Kulissen der Dargebotenen Hand Zürich. Referentin: Katrin Egloff, Mitarbeiterin des Leitungsteams der Dargebotenen Hand Zürich. 28. Mai, 14.30 bis 16.15 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich. Fr. 15.–. www.vefz.ch

Dazugehören Inklusion als Leitperspektive für das Leben und Handeln in der Kirchgemeinde. Der dreiteilige Kurs bietet konzeptionelle Überlegungen und Praxiserfahrungen an verschiedenen gemeindlichen Orten. Die Kirchgemeinde als inklusive Praxis verstehen lernen. Leitung: Walnotabene

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ter Lüssi, Ralph Kunz, Thomas Schlag, Matthias Stauffer.

welt» heutiger Familien. Leitung Andreas Manig.

12. Juni, 26. Juni und 10. Juli, 18.30 bis 21.30 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich. Anmeldung: petra.huettner@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 80.

17. Juni, 9.15 bis 11.15 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: dorathea.morf@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66

Foto: Rainer Sturm/Pixelio

Seiltechniken und -spiele

Seilkonstruktionen, Besinnliches und Spiele mit dem Seil. Die Teilnehmenden kennen die wichtigsten Knoten und können eigenständig einfache Seilkonstruktionen für Kinder aufbauen. Sie kennen Spiele mit dem Seil. Sie können mit dem Seil besinnliche Momente gestalten. Der Kurs eignet sich für den Kolibri, den Unterricht, für Lager, Tageslager oder Familienanlässe. Leitung: Silvia Rey und Stephanie Gysel. 14. Juni, 10 bis 16 Uhr. Waldplatz (noch nicht definiert). Infos und Anmeldung: dorathea.morf@zh. ref.ch, Tel. 044 258 92 66

«Hör nicht auf zu singen» – Zeuginnen der Reformation

Die Tagung will die Beiträge von Frauen in der Reformationszeit im Schweizer Kontext sichtbar machen und den Einfluss der Reformation auf Frauen- und Männerrollen sowie auf das Ehe- und Familienverständnis klären und diskutieren. 20. bis 22. August. Theologische Fakultät, Kirchgasse 9, Zürich. Anmeldung und alle Infos: www.zh.ref.ch/frauen

Advent als Familie feiern Die Teilnehmenden lernen, wie Elternbildung ins Kirchenjahr eingebunden werden kann. Impulsreferat mit theologischer Einführung und praktischen Folgerungen für die «Alltagsnotabene

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Katechetische Ausbildung Informationsveranstaltung. Die Teilnehmenden gewinnen eine Übersicht über Aufbau, Inhalt und Arbeitsweise der Ausbildung zur Katechetin, zum Katecheten. Leitung: Katharina Sigel, Sabine Stückelberger.

Neu in der Kirchenpflege – Ressort Freiwilligenarbeit Grundkurs B für neugewählte Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger 19. Juni, 18.15 bis 21.15 Uhr. Rebbuckstrasse 1, Effretikon. Anmeldung: edwin.blumer@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 36

Neu in der Kirchenpflege – Ressort Personelles Grundkurs B für neugewählte Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger.

18. Juni, 17.30 bis 19.30 Uhr. Anmeldung: dorathea.morf@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66

18. August, 18.15 bis 21.15 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: edwin.blumer@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 36

Gemeindeaufbau & Leitung

Beurteilungs- und Fördergespräch Mitarbeitende fördern und fordern. Leitung: Harry Nussbaumer.

Neu in der Kirchenpflege: Ressort Gottesdienst und Musik Grundkurs B (mit ressortspezifischen Inhalten) für neugewählte Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger im Ressort Gottesdienst und Musik.

11. Juni, 18.15 bis 21.45 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: edwin.blumer@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 36

Schreibwerkstatt

19. Mai, 18.15 bis 21.15 Uhr. Rebbuckstrasse 1, Effretikon. Anmeldung: edwin.blumer@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 36

Neu in der Kirchenpflege – Ressort Diakonie, OeME Grundkurs B für neugewählte Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger. 27. Mai, 18.15 bis 21.15 Uhr. Rebbuckstrasse 1, Effretikon. Anmeldung: edwin.blumer@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 36

Neu in der Kirchenpflege – Ressort Kommunikation Grundkurs B für neugewählte Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger 4. Juni, 18.15 bis 21.15 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: edwin.blumer@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 36

Neu in der Kirchenpflege – Ressort Finanzen Grundkurs B für neugewählte Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger 12. Juni, 18.15 bis 21.15 Uhr. Rebbuckstrasse 1, Effretikon. Anmeldung: edwin.blumer@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 36

Wie soll ich diese Story nur zu Papier bringen? In der journalistischen Schreibwerkstatt üben die Teilnehmenden, Geschichten spannend und leserfreundlich zu erzählen und Botschaften und Kommentare frisch und frech auf den Punkt zu bringen. Leitung: Christian Schenk.

mehrere tausend Wohnungen. Wie bewirtschaften die Institutionen in Zeiten knapper Gelder ihre Liegenschaften? Wie gehen sie mit Zielkonflikten um? Welche Erwartungen haben Kirchenleute, Klienten und Spender? Podiumsdiskussion, veranstaltet von der Zürcher Stadtmission und dem Mieterinnen- und Mieterverband Zürich. 27. Mai, 18 Uhr. Kirche Offener St. Jakob. www.stadtmission.ch, www.mieterverband.ch/zh

Für lebenswerten Stadtraum: Aktionsmonat Mai im Kreis 4 Die reformierte Citykirche Offener St. Jakob engagiert sich gemeinsam mit Mieterverband, Wohnbaugenossenschaften, Kunstschaffenden und anderen Organisationen mit einem Aktionsmonat für den Lebensraum im ehemaligen Arbeiterviertel Zürichs. Infos unter www.citykirche.ch

Singing Gospel – Workshop und Konzert Gospel heisst übersetzt die frohe Botschaft. Und genau diese werden über 200 Sängerinnen und Sänger am Singing Gospel 2014 in der Thomas Kirche musikalisch an die Besucherinnen und Besucher weitergeben. Der Erfolg von Singing Gospel 2010 und 2012 ermutigten die Gospel Colors Zürich unter der Leitung von Roswitha Höhn auch dieses Jahr, den Grossanlass zu organisieren. 23. Mai: Beginn Workshop. 25. Mai, 18 Uhr. Abschlusskonzert. Thomas Kirche im Gut, Burstwiesenstr. 44, Zürich Tickets: www.singinggospel.ch

17. Juni, 9 bis 13 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: annemarie.huber@zh.ref.ch, Tel. 044 258 91 40

Von & für Gemeinden Streitpunkt Immobilien Wie gehen Kirchen und soziale Institutionen mit ihren MieterInnen um? Kirchen, private Stiftungen und soziale Institutionen vermieten in der Stadt Zürich 13


Kloster Kappel

andere übertragen und ausgleichen. Ernst und Roswita Timm. 14. bis 15. Juni

Auskunft/Anmeldung: Tel. 044 764 88 30 www.klosterkappel.ch

Musik und Wort Jodlerklub «Aemtler Jodlerfründe», Ursula Hauser (Orgel) und Priska Walss (Alphorn). Lesungen: Pfr. Markus Sahli. 25. Mai, 17.15 Uhr

Chortage Auffahrt 2014 Vier Tage Chormusik in Zusammenarbeit mit dem Kantorat Grossmünster und dem Schweizerischen Kirchengesangsbund SKGB. Daniel Schmid und Markus J. Frey. 29. Mai bis 1. Juni

Abendrundgang durch den Klostergarten Gärten der Zisterzienser: mit Christine Schmid, Gartenbauingenieurin HTL, Leiterin Garten Kloster Kappel. 6. Juni, 17 Uhr

KlosterTage zu Pfingsten «Geist kannst du nicht sehen.» Für alle, die die Festtage individuell gestalten und gleichzeitig in Gemeinschaft verbringen möchten. Leitung: Pfrn. Elisabeth Wyss-Jenny und Pfr. Markus Sahli. 6. bis 9. Juni

Musik und Wort Collegium Vocale und Collegium Musicum unter der Leitung von Daniel Schmid: Messe G-Dur, BWV 236, Pfingst-Kantate «Also hat Gott die Welt geliebt», BWV 068. Lesungen: Pfrn. Elisabeth Wyss-Jenny. 8. Juni, 17.15 Uhr

LAufmerksamkeit Ein Pilgerweg von Zürich über den Albiskamm nach Kappel am Albis. Treffpunkt: in der Krypta des Grossmünsters. Keine Anmeldung nötig, Proviant mitnehmen, gutes Schuhwerk. Informationen: Pilgerzentrum St. Jakob, Tel. 044 242 89 15. 14. Juni, 9.30 Uhr

Heilend berühren Die Kraft unserer Hände. Heilende Energie wahrnehmen, auf

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«Cantate Domino! – Singet dem Herrn!» Singen in den Psalmen und im Gregorianischen Choral. Christof Nikolaus Schröder. 20. bis 22. Juni

Möge das Leben dir freundlich entgegenkommen Begegnung mit dem keltischen Christentum. Im frühen Irland traf die Begeisterung für den armen Mann aus Nazareth auf die Naturreligion der Druiden. Daraus erwuchs eine Spiritualität, die mit ihrer Herzensweisheit und ihrer Liebe zu allem Lebendigen noch heute fasziniert. Angela Römer. 21. bis 22. Juni

Tai Ji – verbunden mit dem Leben Meditation in Bewegung. Christoph Endress.

Zürich Industriequartier 1.09.11 Zürich Industriequartier, 50%, EPS 1.09.11 Zürich Saatlen 1.02.14 Zürich Wipkingen, 30%, EPS 1.08.12 Zürich Wollishofen 1.12.15 Zürich Wollishofen, 50%, EPS 15.08.13 *Ergänzungspfarrstelle

Weitere Stellen für kirchliche Berufe im Web Offene Stellen in den Gesamtkirchlichen Diensten und den Kirchgemeinden finden Sie auf: www.zh.ref.ch/stellen

Buchtipp: Zürich im Ersten Weltkrieg

Generalstreik eskalierte. Das vorliegende Buch greift diese Themen mit vielfältigen Zugängen auf. 18 Beiträge werfen einen regionalgeschichtlichen Blick auf Wirtschaft, Alltag, Militär, Mentalität und Kultur von Stadt und Kanton Zürich in den Jahren 1914 bis 1918. Ein Schlaglicht fällt dabei auch auf die Kirche und auf die theologischen Richtungskämpfe, angestossen durch den Theologen und Pazifisten Leonhard Ragaz. Fotos, Zeitungsausschnitte und Karikaturen lassen die Vorstellung dieser Krisenzeit in Zürich lebendig werden. Erika Hebeisen, Peter Niederhäuser, Regula Schmid (Hg.): Kriegsund Krisenzeit. Zürich während des Ersten Weltkriegs. ChronosVerlag, 2014. 239 Seiten, Fr. 53.–.

27. bis 29. Juni

Orthodoxes Christentum Wesen, Geschichte und Theologie des orthodoxen Christentums. Thomas Maurer. 27. bis 29. Juni

Stellenmarkt Vakante Pfarrstellen Adliswil 16.02.14 Altikon-Thalheim-Ellikon 1.08.13 Altikon-Thalheim-Ellikon 1.08.13 Buch am Irchel 1.06.14 Eglise française, 30%, EPS* 16.08.13 Flaach-Volken 1.07.14 Fällanden, 80% 1.01.14 Kilchberg 1.08.13 Langnau am Albis, 50% 1.09.14 Maschwanden 1.09.14 Oberwinterthur 1.01.13 Opfikon, 80% 1.11.13 Rümlang 1.03.12 Rümlang, 30%, EPS 1.07.12 Rüti 1.08.13 Schönenberg 1.08.13 Steinmaur, 80%, EPS 1.08.14 Turbenthal 1.07.12 Winterthur Stadt, 50%, EPS 1.05.13 Zürich Fluntern 1.08.14 Zürich Höngg 1.06.13 Zürich Matthäus, 80% 1.08.13

sch. Der Erste Weltkrieg schrammte an der Schweiz vorbei. Die Auswirkungen des grossen Krieges prägten den Alltag der Menschen und das Zusammenleben dennoch deutlich und schmerzhaft. Die Mobilmachung, die wirtschaftliche Krise, die Lebensmittelknappheit bedeuteten einen tiefen Einschnitt in das Leben fast aller Familien in der Schweiz. Die mit dem Weltkrieg einhergehenden politischen Verwerfungen fanden ihren Schauplatz vor allem in den grossen Städten. Besonders in Zürich zeigte sich, wie sehr der soziale Frieden in dieser Zeit auf der Kippe stand und wie sich der Konflikt zwischen Arbeiterschaft und Bürgertum verschärfte und im

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Motorensound und Halleluja

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Oberengstringen lädt zum Töff-Gottesdienst. Nicht nur harte Jungs mit schweren Bikes werden erwartet. Das Born-to-bewild-Fieber ergreift gewöhnlich auch manchen Fussgänger.

Fotos: Angelika Naske

Von Christian Schenk

«Steel Eagle» Remo Schmid (links) und Pfarrer Jens Naske: Sie bringen den Töff-Gottesdienst am 18. Mai ins Rollen.

Der Töff-Pfarrer muss zum nächsten Termin und rollt los: nicht mit der Harley, nicht mit der Suzuki – mit dem Kickboard. Motorradfahrer sei er nicht, sagte Jens Naske vorher im Gespräch auf dem Kirchenplatz und also eigentlich auch nicht der klassische Töff-Pfarrer. Die Leidenschaft der Biker könne er aber gut nachvollziehen. Er teile die Freude an den Motoren und den dröhnenden Traum von der Freiheit gern mit den Jungs in den Lederjacken, die auch dieses Jahr wieder an einem Mai-Sonntag vor der Kirche Oberengstringen Halt machen werden. «Ums Teilen, darum geht es doch letztlich in jedem Gottesdienst. Teilen dessen, was einem wichtig ist im Leben», sagt der gebürtige Hamburger: «Eben die Freude an den Töffs, aber auch die Gefahr und das Wissen um die Zerbrechlichkeit des Lebens, die mit dem Ritt auf den schweren Zweirädern immer verbunden sei. Solche Themen greife er im Töff-Gottesdienst auf, und diese bewegten eben nicht nur die Biker. In Oberengstringen sitzen denn auch bei weitem nicht nur Menschen im Lederkombi in den Kirchenbänken, wenn am 18. Mai der dritte Töff-Gottesdienst gefeiert wird. Die Oberengstringer Benotabene

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völkerung nimmt regen Anteil am Treffen, das nach der Feier in der Kirche in einem eigentlichen Dorffest mit Festwirtschaft und Musik mündet. Eine Rockabilly Liveband («The Rockets») spielt auf, der Töffclub grilliert. Die Maschinen, schön herausgeputzt, stehen in Reih und Glied, werden allseits bestaunt und warten auf den Ausritt, der ebenfalls zum festen Programmteil des Nachmittags zählt.

Motoren und Gospel Remo Schmid wird dann seine Maschine ebenfalls starten. Er, ein eingefleischter Biker und Mitglied beim Töffclub «Steel Eagle», hat die Sache mit dem Oberengstringer Töff-Gottesdienst damals angestossen. Pfarrer Naske, den er aus der gemeinsamen Zeit bei der Feuerwehr kenne, sei sofort darauf eingestiegen. Und so hätten sie gemeinsam den Anlass auf die Beine – oder besser – auf die Räder gestellt. «Die Freude und Akzeptanz im Dorf ist gross», sagt Remo Schmid. Darum helfen er und seine Kollegen auch dieses Jahre gerne wieder mit. Unterstützung erhalten die Oberengstringer diesmal übrigens auch von der Nachbargemeinde. Von Uitikon

rollt Pfarrer Vincent Chaignat, selber erfahrener Töff-Pfarrer, mit einer Delegation an. Der Anlass hat beste Chancen, zu einem weiteren Markenzeichen für die Oberengstringer Kirchgemeinde zu werden. Für Innovation und aktive Gestaltung des Dorflebens ist sie nämlich bereits weit herum bekannt: Seit Jahren finden hier einmal im Monat GospelGottesdienste statt. Namhafte Sängerinnen und Sänger aus der Szene, die Kirchenmusiker und der eigene Gospelchor bringen die Frohe Botschaft mit Negro Spirituals, Blues- und Jazzakkorden bewegt, laut und fröhlich unter die Menschen. Das verträgt sich gewiss auch gut mit dem Töff-Gottesdienst. Laut und bewegt wird der auch werden. Und für einen echten Biker ist der Sound der Motoren mindestens so schön wie Kirchenmusik. Töff-Gottesdienst 18. Mai. 10 Uhr, Zürcherstrasse 125, Kirche Oberengstringen. Kontakt: Pfr. Jens Naske, gospelkirche@zh.ref.ch www.ref-kirche-oe.ch

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AZB CH-8001 Zürich P. P. / Journal Post CH AG Absender: notabene Evang.-ref. Landeskirche des Kantons Zürich Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich

Adressberichtigung melden an: Evang.-ref. Landeskirche, Kommunikation Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich

Was die Kirchenpflegen alles auf Trab hält, lesen Sie im Bericht ab Seite 8.

Impressum «notabene» ist die Zeitschrift aller, die beruflich, ehrenamtlich oder regelmässig freiwillig als Mitglieder in der Zürcher Landeskirche mitarbeiten. Redaktion und Gestaltung Christian Schenk (sch), Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich, Tel. 044 258 92 97 www.zh.ref.ch / notabene, notabene@zh.ref.ch Redaktionssekretariat Helena Klöti, helena.kloeti@zh.ref.ch Tel. 044 258 92 13

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Herausgeberin Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich. Kommunikation Druck Robert Hürlimann AG, Zürich Auflage 7000 Exemplare Erscheint monatlich mit Doppelnummern im Juli / August und Dezember / Januar. Nächste Ausgaben Nr. 5 / 2014 (Juni, Woche 23) Nr. 6 / 2014 (Juli/August, Woche 27) Redaktionsschluss: Am 15. des Vormonats

Titelbild: Hoffnungsstreifen für Menschen am Rand der Gesellschaft. Plakat der Diakoniekampagene (Ausschnitt). www.diakonie-verbindet.ch


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