notabene 10/2013

Page 1

Nr 10 / Dezember 2013

notabene Zeitschrift für die Mitarbeitenden der Zürcher Landeskirche

Hip-Hop mit Bodenhaftung Streetdance-Netzwerk «roundabout» Seite 12

Seite 19

Mitten im Umbruch

365 Tage der Offenen Tür

Martin Peier steht als Projektleiter mitten im Umbruchsprozess von KirchGemeindePlus: Wie fühlt sich das an?

«Macht hoch die Tür» gilt hier nicht nur im Advent: Die Kirche von Bachs ist immer offen.


Editorial / Inhaltsverzeichnis

Aktuell

Nachrichten 3–6

Kolumne «Männersache» 5

Schwerpunkte

Hoffnungsstreifen quer durch die Schweiz

Liebe Leserin, lieber Leser

7 Im kleinen Dorf Bachs steht eine Kirche, die tagsüber immer offen ist. Man kann dort jederzeit hineinsitzen (mehr dazu auf Seite 19), zum Beispiel wenn man den Bus verpasst hat oder einem die Füsse vom Wandern wehtun. Wenn es der Zufall will, spielt die Organistin zu Übungszwecken gerade ein Werk, in dem sie sich selbst und die ganze Welt vergisst und man Klänge zu hören bekommt, die man den blankpolierten Pfeifen auf der Empore nicht zugetraut hätte. In den meisten Fällen ist man bei einem Spontanbesuch in der Bachser Kirche allerdings allein mit sich selbst

gekommen, um ihnen einmal etwas Raum zu geben. Kann sein, dass man von Trauer gepackt oder von Hoffnung überrascht wird, wenn man die dünnen Kerzen im Chor flackern sieht, die Besucher dort entzündet haben und die in einer reformierten Kirche Seltenheitswert haben. Vielleicht zündet man selbst ein Lichtlein an. Oder man lässt es bleiben, weil sich das dann doch irgendwie zu katholisch anfühlt, oder man kein Münz fürs Kässeli im Portemonnaie findet. Man könnte auch auf die Idee kommen, einmal auf die verwaiste Kanzel zu steigen. Man wüsste genau, was von hier oben wieder einmal gesagt sein sollte und wer die Zuhörer sein müssten, denen man gerne die Leviten lesen würde. Man könnte in der Bibel blättern, ein Solo vor leeren Bänken singen oder die Aussicht von der Empore geniessen. Manch einem sagt das alles wenig: zu langweilig, allein in einer leeren Kirche. Das ist nicht weiter schlimm, weil die Türen ja auch zum Hinausgehen immer offen sind und weil man niemandem erklären muss, warum man denn jetzt schon wieder geht, obwohl der Bus ja noch immer nicht fährt. Es kann einem einiges passieren in einer Kirche. Und nicht nur in Bachs. Aber natürlich nur, wenn sie offen ist.

«Es kann einem einiges passieren in einer Kirche.» und fragt sich, was man in einer Kirche tun könnte, ohne sie besichtigen zu wollen, weil sie ja eigentlich eine ganz gewöhnliche reformierte Kirche ist. Gut möglich, dass bald schon Erinnerungen hochkommen von früher, als man als Kind auf einer solch harten Kirchenbank neben den Eltern endlos stillsitzen musste oder als Könfler in der hintersten Reihe herumgeblödelt hat. Vielleicht münden die Gedanken in ein Schmunzeln oder in wohlige Melancholie. Vielleicht machen sich auch die kleinen Sorgen und die grossen Fragen des Lebens plötzlich ganz breit, und vielleicht ist man genau deswegen hierher-

2

Christian Schenk Redaktor «notabene»

Hip-hop macht stark – «roundabout» in Oerlikon 8 – 10

«Konflikte kriegen ein Gesicht» – Zu Gast beim Ökumenischen Rat der Kirchen 11

«Bei Kirche denke ich an Trauben»: Im Gespräch mit Martin Peier 12 – 14

Rubriken

Themen und Termine 15 – 18

Stellenmarkt 18

kreuz & quer: Offene Türen in Bachs 19

Impressum / Cartoon 20

Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Adventszeit und frohe Weihnachten! Das nächste «notabene» finden Sie im Februar 2014 wieder in Ihrem Briefkasten. Aktuell informiert bleiben Sie jederzeit auf: www.zh.ref.ch

notabene

10 / 2013


Ja zum Budget 2014 / Mitgliederverlust

«kostet» 600 000 Franken

mo. Eigentlich sah der Voranschlag der landeskirchlichen Zentralkasse, der den Synodalen am 26. November vorlag, bei einem Gesamtaufwand von 107 Mio. Franken einen leichten Aufwandüberschuss von 13 000 Franken und damit ein ausgeglichenes Budget vor. Aufgrund einer unvorhergesehenen Anpassung bei der Verteilung der Staatsbeiträge auf die anspruchsberechtigten Kirchen und Religionsgemeinschaften im kommenden Jahr zeichnet sich jedoch ab, dass der Kirchenrat aufgrund des Mitgliederverlustes weitere 600 000

Franken einsparen muss. Das Budget 2014 wurde dennoch mit grossem Mehr genehmigt. Gleichzeitig wird der Beitragssatz für die Kirchgemeinden um 0.05 Punkte auf 3.15 gesenkt, um die Belastung der Kirchgemeinden so gering wie möglich zu halten. Im Durchschnitt beträgt diese Belastung damit 30.27%. Der Beitragssatz soll gemäss Finanzplan 2015–2018 in den kommenden Jahren beibehalten oder sogar noch weiter gesenkt werden. Die Steuereinnahmen der Kirchgemeinden sind 2013 allerdings tiefer ausgefal-

Kirchensynode / Keine

Kirchensynode / Not

len als budgetiert, so dass die weitere finanzielle Entwicklung schwierig abzuschätzen ist. Keine Freude an der Senkung des Beitragssatzes hatte die Religiös-soziale Fraktion, die dazu eine Fraktionserklärung abgab. Präsident Matthias Reuter wies darauf hin, dass die Senkung zu einer weiteren Reduktion des ohnehin schon tiefen Eigenkapitals führe und gegebenenfalls ja auch noch die 600 000 Franken verkraftet werden müssen. Zudem schlug er vor, den Beitragssatz künftig schon vor der Budgetdebatte festzulegen.

PUK für Werner

der Theologischer Verlag / TVZ Christen in Syrien mit neuer Leitung

mo. In der Synodesitzung vom 17. September 2013 forderte der Synodale Helmuth Werner, provisorisch im Amt eingestellter Kirchenpflegepräsident der Kirchgemeinde Zürich Industriequartier, die Einsetzung einer Parlamentarischen Untersuchungskommission. Das Büro der Kirchensynode hat das Anliegen in der Zwischenzeit geprüft. Synodepräsident Kurt Stäheli teilte der Kirchensynode mit, dass der Wunsch von Helmuth Werner nicht erfüllt werden könne. Es fehlten die gesetzlichen Grundlagen. Die Angelegenheit müsse im Rahmen der laufenden Verfahren geklärt werden. Im Sommer hatte der Kirchenrat Helmuth Werner provisorisch im Amt eingestellt und Strafanzeige eingereicht, unter anderem wegen ungetreuer Geschäftsführung und Nötigung. In der Zwischenzeit haben die verbleibenden Mitglieder der Kirchenpflege ihren Rücktritt eingereicht oder sind vom Kirchenrat aus dem Amt entlassen worden. Als interimistischer Präsident amtiert bis spätestens zur Konstituierung der neuen Kirchenpflege im Frühjar 2014 Uwe Müller-Gauss.

mo. Auf Einladung der Kirchensynode hielt der Islamwissenschaftler Wolfgang Schwaigert zu Beginn der Nachmittagssitzung ein Referat zur Lage der Christen in Syrien. Schwaigert war bis im Sommer Honorarprofessor an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. Laut dem Syrienexperten ist die Situation im Land katastrophal und fast nicht zu beschreiben. Die Christen seien die Hauptverlierer des Krieges. Bereits seien rund 450 000 von den früher 1,5 Mio. Christen geflohen, viele in den Libanon und von dort weiter nach Europa und in die USA. Aus Angst vor muslimischen Übergriffen würden viele die Flüchtlingslager meiden. Schwaigert ist überzeugt, dass es für die Christen in Syrien ums Überleben geht. In mehreren Provinzen seien alle Kirchen zerstört und die Christen vertrieben worden. In eindringlichen Worten lud er die Synodalen ein, die Christen in Syrien zu unterstützen. Es dürfe nicht sein, was ein Flüchtling in eine Kamera sagte, dass sich der Westen nicht für die orientalischen Christen interessiere.

notabene

10 / 2013

kom. Der TVZ Theologische Verlag Zürich hat eine neue Leitung: Der Verwaltungsrat hat Ende November die Leitung des Verlags an Lisa Briner und Hansruedi Hausherr (Co-Leitung) übertragen. Sie haben nach dem plötzlichen Tod der langjährigen Verlagsleiterin, Marianne Stauffacher, den Verlag bereits interimistisch geleitet. Der Theologische Verlag Zürich ist der traditionsreichste reformierte Verlag der Schweiz für theologische und christliche Literatur aller Bildungsstufen.

Aufgeschnappt Im Rathaus /

«Wir dürfen nicht wegschauen und uns nicht abstumpfen lassen.» Kurt Stäheli, Präsident der Kirchensynode, zur Not der Christen in Syrien. «Warum fangen wir als Synodale mit dem Sparen nicht bei uns selbst an? Hanna Marty in der Budgetdebatte.

3


Verfassung SEK / Auch

Zürcher sagen Nein Kirchensteuer-Initiative / Es zur neuen SEK-Verfassung geht los!

kom. Im vergangenen Sommer gab der SEK den Entwurf für eine neue Verfassung in die Vernehmlassung. Der Kirchenrat hat am 6. November seine Stellungnahme eingereicht. Er teilt darin die Auffassung, dass der Kirchenbund gestärkt werden soll, indem dieser erkennbarer, verbindlicher und kirchlicher wird. Es sei unbestritten, dass die evangelisch-reformierten Kirchen in der Schweiz näher zusammenrücken müssten, um der sinkenden gesellschaftlichen und zahlenmässigen Bedeutung und den schwindenden Mitteln etwas entgegensetzen zu können. Der Kirchenrat will eine Stärkung der kirchlichen Gemeinschaft aber eher in Form eines «Staatenbundes» erreichen und nicht als «Bundesstaat», wie dies der Verfassungsentwurf des SEK vorsieht: Die schweizerische reformierte Ekklesiologie sehe keine Bundesebene vor und die Basis der kirchlichen Ge-

in Form eines kirchlichen Rahmenprogramms. Dieses «Mehr» steht für die Gäste auch 2014 auf dem Programm: Nach einem Strandtag besteht die Möglichkeit, thematische Workshops zu besuchen oder den Tag mit einer stillen Feier ausklingen zu lassen. Am Morgen stehen zwei Chorleiter und eine ElternKind-Singleiterin bereit.

mo. Der Abstimmungstermin für die Kirchensteuer-Initiative ist nach wie vor offen. Noch hat der Kantonsrat die Initiative nicht traktandiert, da das Geschäft nochmals an die vorberatende Kommission zurückging. Grund dafür waren Meinungsdifferenzen in der Kommission bezüglich der Übergangsfrist im Falle einer Annahme des Gegenvorschlags. In der Zwischenzeit hat sich insofern eine neue Situation ergeben, als die Staatskanzlei die Bearbeitungsdauer zwischen Kantonsratsbeschluss und Volksabstimmung grundsätzlich verkürzt hat. Konkret heisst das, dass wenn das Parlament die Initiative bis spätestens 24. Februar behandelt, am 18. Mai 2014 darüber abgestimmt wird. Erfolgt die Beschlussfassung des Kantonsrates später, verschiebt sich die Abstimmung auf den 28. September 2014. Trotz der zeitlich und inhaltlich unklaren Ausgangslage hat das Komitee Nein zur Kirchensteuer-Initiative seine Kampagne gestartet. Es handelt sich in dieser ersten Phase um eine Vorkampagne, die mit dem Slogan «Sorge tragen» auf die zahlreichen gemeinnützigen Leistungen der Kirchen hinweist, beispielsweise «Sorge tragen zu praktischer Lebenshilfe». Die Kirchgemeinden bekommen für diese Vorkampagne im Dezember ein Paket mit Materialien, u. a. einen Hängekarton, ein Kleinplakat und Infoflyer zum Verteilen. Sie erhalten Vorschläge für Gemeindeaktivitäten und ein juristisches Merkblatt, das darüber informiert, was Kirchgemeinden dürfen und was nicht. Grob gesagt ist Informationsarbeit erlaubt, klassische Abstimmungspropaganda verboten. Aufgrund der Deklaration des Komitees als kirchlicher Verein ist es jedoch möglich, dass Kirchgemeinden das Komitee in verhältnismässigem Rahmen finanziell unterstützen. Die Hauptkampagne, für die zu einem späteren Zeitpunkt weitere Materialien zur Verfügung stehen werden, wird sich dann auf die kurze Phase vor der Abstimmung konzentrieren.

Kontakt: andreas.manig@zh.ref.ch

kirchensteuerinitiative-nein.ch

meinschaft seien die kantonal verfassten öffentlich-rechtlichen Kirchen. Der Kirchenrat sieht im Verfassungsentwurf immerhin einige wesentliche Anliegen aufgenommen, darunter eine veränderte Form der Stimmengewichtung. Die Zürcher Kirche sieht sich untervertreten, sowohl was ihre Mitgliederzahl als auch ihre finanzielle Verantwortung betrifft. Die vorgeschlagenen Lösungen überzeugen den Kirchenrat aber nicht. Dem Kirchenrat fehlen zudem Vorschläge für konkret anstehende Herausforderungen: zum Beispiel der Umgang mit kleiner werdenden finanziellen Mitteln und die Verbesserung des Austauschs unter den Mitgliedskirchen. Aufgrund dieser Einschätzungen und weil auch andere Kantonalkirchen Ablehnung signalisiert haben, geht der Kirchenrat davon aus, dass der Verfassungsentwurf umgearbeitet und erneut in eine Vernehmlassung gegeben wird.

Mit der Kirche in die Ferien / Neuauflage

von

Foto: A. Manig

«Sonne und Mehr»

Zum zweiten Mal bietet die Landeskirche im Herbst 2014 Badeferien für Familien, Paare, Singles und Senioren an. Reiseziel ist wie bei der ersten Auflage von «Sonne und Mehr» im Jahr 2012 ein Ferienhotel auf dem Peloponnes in Griechenland. Damals genossen 240 Sonnenhungrige die von der Landeskirche und einem Reiseveranstalter organisierten Ferien am Meer und ein «Mehr» 4

notabene

10 / 2013


Leserbriefe / Kann

man als aufgeklärter Mensch an Gott glauben? «notabene» 9/13: Zum Leserbrief von Christine Keusen – «Leere Kirchen und altertümliches Gottesbild» In ihrer Antwort auf den Leserbrief «Gottesdienstbesuch» äussert sich Frau Keusen als Liberale und ehemalige kirchliche Mitarbeiterin. Angelpunkt ihrer Darlegung ist das Glaubensbekenntnis an die Evolution. Ganz abgesehen davon, dass wesentliche Teile der Schultheologie bereits auf diese Linie eingeschwenkt sind, muss ich widersprechen. Eine ganze Anzahl von bedeutenden Wissenschaftern und Entdeckern waren und sind gläubige Christen. In letzter Zeit beginnen auch säkulare Denker am gegenwärtig herrschenden Weltbild zu zweifeln. Ein Schwergewicht auf diesem Gebiet ist der amerikanische Philosoph Thomas Nagel. Er ist Träger des Balzan-Preises und arbeitet auf dem Gebiet der Erkenntnistheorie. Von ihm ist kürzlich eine deutsche Übersetzung seines Buches «Mind and Cosmos» mit dem Untertitel «Warum die materialistische neodarwinistische Konzeption der Natur so gut wie sicher falsch ist» erschienen. Ich zitiere die letzten zwei Sätze seines Buches: «Ich würde darauf wetten wollen, dass der gegenwärtige Konsens, was zu denken richtig ist, in einer oder zwei Generationen lachhaft wirken wird – auch wenn er vielleicht

durch einen neuen Konsens ersetzt werden wird, der ebenso wenig triftig ist. Des Menschen Wille, zu glauben, ist unerschöpflich.» Hans Kuhn, Bubikon

Was soll daran aufgeklärt sein? Ich nehme die Sichtweise, dass sich die Menschen Gott erschaffen hätten statt umgekehrt, zur Kenntnis. Allerdings sehe ich nicht, was daran «aufgeklärt» sein soll. Das Motto «ich glaube nur, was ich sehe» ist doch nicht entscheidend für die Existenz oder Inexistenz der Wahrheit. Falls es Gott gibt, ist er immer grösser als unser Vorstellungsvermögen. In all diesen Fragen nach Gott, auf die es nur vorläufige Antworten geben kann, fällt mir doch auf: Zahlreiche moderne ernsthafte Physiker gelangen in ihren Studien zur Erkenntnis, dass da ein Schöpfer sein muss. Man kann also in guten Treuen auch aufgeklärt sein und an die Existenz Gottes glauben. Wenn es aber einen Gott gibt, dann könnte er doch auch Wunder tun!? Nun sehen das nicht alle so in der reformierten Kirche. Aber genau diese Fähigkeit, trotz unterschiedlicher Meinungen miteinander auszukommen, würde ich als wahrhaft liberal und reformiert bezeichnen. Felix Geering, Illnau

Dargebotene Hand / Wie

geht es dir? Wie gehts der Schweiz?

kom. Eine neue Web-Plattform der Dargebotenen Hand zeigt die Stimmungslage der Schweizer Bevölkerung. Mit einem Klick können Besucherinnen und Besucher auf 143heartbeat.ch die eigene Befindlichkeit einstufen und das momentane Gesamtergebnis wie auf einer Börsenkurve ablesen. Das Sorgentelefon will mit seiner Kampagne im Vorfeld der Weihnachtszeit insbesondere jüngere Menschen auf seine kostenlose Dienstnotabene

10 / 2013

leistung aufmerksam machen. Die rund 640 Mitarbeitenden von Tel 143 haben ein Ohr für die grossen und kleinen Sorgen und leisten Hilfe auch per E-Mail oder Chat. Die Telefonseelsorge gibt es seit 1957. Sie wurde vom damaligen Leiter der Zürcher Stadtmission, Pfarrer Kurt Scheitlin, lanciert. www.143heartbeat.ch

Männersache Wir sind Volkskirche. Als Kirche für alle veranstalten wir Feiern für Krabbelkinder und für Senioren; für Gospelfans und für Bachliebhaber; für Bergwandernde und für Daheimgebliebene. Und einmal im Jahr findet in der Krypta des Grossmünsters sogar eine Adventsfeier speziell für Männer statt. Braucht es wirklich einen speziellen Männergottesdienst? Es gibt doch bereits viele gute Gottesdienstangebote für Männer: vom Krabbelgottesdienst (da sind ja auch Väter willkommen) bis zum Fernsehgottesdienst. Zudem bedeutet der Advent vielen Männern wenig, manche Männer mögen nicht singen und andere finden Stille eine Zumutung. Auch dem Männergottesdienst wird es daher nicht gelingen, die Männer in Scharen in die Kirche zu locken. Ja, es gibt ein breites Gottesdienstangebot, das viele Männer anspricht. Und nein, auch mit speziellen Männergottesdiensten wird es nicht gelingen, alle Männer anzusprechen. Und ja, es braucht sie dennoch: spezielle Anlässe nur für Männer, für unterschiedliche Männer in ihren spezifischen Lebenszusammenhängen. Gott ist Mensch geworden und sucht die Nähe aller Menschen. Das ist die Botschaft von Weihnachten. Ich glaube, dass Männer diese Botschaft nur hören können, wenn sie nicht bloss als Mensch oder Wanderer oder Bachliebhaber, sondern auch als Mann angesprochen werden. Wenn ein Mann zugesprochen bekommt, erfahren und glauben kann, dass Gott ihn auch und gerade in seiner geschlechtlichen Identität, mit seinen individuellen und seinen typisch männlichen Stärken, Schwächen und Verletzungen sieht, liebt und annimmt, dann ist Weihnacht. Pfrn. Sabine Scheuter und Pfr. Mark Schwyter leiten die Fachstelle Geschlechter & Generationen. In dieser Kolumne sagen sie abwechselnd, was in der Kirche Sache ist: aus Männersicht und aus Frauensicht. 5


HEKS / Hilfe

an vielen Fronten

Das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz hat seine Soforthilfe für die Opfer des Taifuns auf den Philippinen auf zwei Millionen Franken erhöht. Da HEKS seit Jahrzehnten auf den Philippinen tätig ist und über ein gutes Partnernetzwerk verfügt, konnten die Fachleute vor Ort gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation kurz nach der Naturkatastrophe mit der Verteilung dringend benötigter Güter beginnen. Humanitäre Hilfe leistet HEKS derzeit auch an anderen Fronten: Zusammen mit der Partnerorganisation Najdeh versorgt HEKS syrische Flüchtlinge in Beirut mit Lebensmittelgutscheinen und den in den Wintermonaten dringend benötigten Decken, Öfen und Brennstoffen. In der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit fördert das evangelische Hilfswerk Kleinbauernfamilien in Indien, Bangladesch, Kolumbien und im Kongo. Es sorgt mit der Kampagne «Entwicklung ermöglichen» (siehe Bild) dafür, dass die Familien Land und Nutzungsrechte erhalten und ermöglicht ihnen damit eine Sicherung ihrer Existenz. Die Sammlung «Entwicklung ermöglichen» steht auch im Zentrum der Weihnachtsaktion, die Kirchgemeinden dieses Jahr mittragen und mitgestalten können. www.heks.ch 6

Evangelisches Stadtkloster Zürich auf Probe / Kloster-

leben im Advent Mit gemeinsamem Tisch und gemeinsamem täglichem Gebet während der vier Wochen Adventszeit haben rund zwei Dutzend Menschen begonnen, als Gruppe miteinander die Stille zu hüten, die einem alleine so leicht abhandenkommt. Täglich morgens um 7 Uhr und abends um 18 Uhr beten sie in der Bullingerkirche in Zürich-Hard die benediktinische Laudes und Vesper und nehmen in Gemeinschaft ihr Frühstück und Abendessen ein. Damit setzen sie ausufernder vorweihnächtlicher Hektik einen klaren Rahmen und öffnen ein Zeitfenster für das Göttliche. In der Dunkelheit an den Tagesrändern dem Lichterfest entgegenwarten, täglich, eine ganze Adventszeit lang: damit der Advent seinen Namen wieder verdient. Die Schlichtheit des gregorianischen Singens stellt die Psalmen und Hymnen in den Mittelpunkt und richtet die Teil-

nehmenden im Hören daran aus. Das Experiment mit einer für viele ungewohnten, strengen Gebetsform taktet den normalen beruflichen und familiären Alltag in einen klösterlichen Rhythmus. Gäste sind bei Gebet und Mahlzeit willkommen. Getragen wird das Kloster im Advent von einer Gruppe von Freiwilligen, die sich um die Vision versammelt hat, inmitten von Zürich ein evangelisches Stadtkloster zu gründen. Einen definitiven Standort gibt es dafür noch nicht. Der Freundeskreis zählt mittlerweile deutlich über 100 Namen von Leuten aus Stadt und Kanton Zürich. Pfr. Roland Beat Diethelm Kloster im Advent: Bullingerkirche Zürich-Hard, Bullingerstrasse 10, Zürich. 30. November bis 25. Dezember. Kontakt: Beat Schwab: besb@gmx.ch

Kirchen der Stadt Zürich mit Plakataktion / Was

man

nirgends kaufen kann mp. Die reformierte, die römisch-katholische und die christkatholische Kirche der Stadt Zürich wünschen der ganzen

Bevölkerung mit einer Plakataktion im Tram und im Kino gesegnete Weihnachten. Bereits im letzten Jahr sandten die Kirchen eine ökumenische Weihnachtskarte an alle Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt. Mit der diesjährigen Aktion und dem Slogan «Wir wünschen Ihnen all das, was es nirgends zu kaufen gibt: Liebe, Hoffnung, Vertrauen» sollen auch kirchenferne Menschen, Konfessionslose und Menschen anderen Glaubens angesprochen werden. Ohne zu moralisieren und ohne zu missionieren möchten die Kirchen die Menschen an die Kraft des Glaubens erinnern und auf das Angebot der Kirchen aufmerksam machen. Die Botschaft wird im Dezember in den Zürcher Trams und in den Zürcher Kinos präsent sein. www.kirche-zh.ch

notabene

10 / 2013


Hoffnungsstreifen quer durch die Schweiz

Diakoniekampagne /

Liebe lebt von Zeichen. Diakonie auch: 2014 startet die Diakoniekampagne der reformierten Kirchen der Schweiz. Sie ist eine Steilvorlage für Gemeinden, ihr Tun zu zeigen. Von Frieder Furler

Am 12. Mai 2014 startet die Diakoniekampagne der reformierten Kirchen der Schweiz. Sie wird eröffnet durch eine Plakataktion, die während zweier Wochen vom Tessin bis nach Schaffhausen und vom Genfersee bis zum Bodensee reicht. Möglich wird diese einmalige Präsenz durch die Unterstützung der Stiftung fondia des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK.

Fünf Sujets auf den Plakaten Die fünf Sujets der Kampagne lehnen sich an die biblische Rede vom Weltgericht an. Dort heisst es unter anderem: «Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben» (Matthäus 25,30). Ähnlich ist die Plakatserie aufgebaut. «Ich war in einer hoffnungslosen Situation. Und du bist mein Hoffnungsstreifen geworden.» Bei Matthäus kommen im Weiteren die Durstigen, die Fremden, die Unbekleideten, die Kranken und die Gefangenen vor. Auf den Plakaten werden es ein trauernder Mann, eine überlastete Mutter mit ihrem Kind, eine übergewichtige junge Frau, eine Migrantin mit ihrem Kind und ein nach Sinn suchender junger Mann sein.

Der richtige Zeitpunkt Die Kappeler Kirchentagung 2013 war der Startschuss zur Umsetzung des Diakoniekonzepts. Auf diesem Weg befinnotabene

10 / 2013

det sich die Landeskirche nun in der Phase der Kommunikation. Für 2014 bietet die Kampagne eine Steilvorlage für die Kirchgemeinden, ihr diakonisches Profil zu zeigen. Liebe lebt von Zeichen und Diakonie auch. Es geht darum, innerhalb der Kirchgemeinde und darüber hinaus sichtbare diakonische Zeichen zu setzen oder das viele schon geschehende Gute publik zu machen. Als Kirchgemeinden bestimmen Sie selber, in welcher Form und mit welchem Inhalt Sie die Kampagne umsetzen. Hier sind Ihre Kreativität und Ihre Originalität gefragt und natürlich auch Ihre Flexibilität, denn im Mai 2014 ist es schon so weit. Ein paar Beispiele: Die Kirchgemeinde Stäfa hat mit ihrem «kirchenbanking» für Aufsehen gesorgt. Ahmen Sie das nach und profitieren Sie von den Erfahrungen.

www.kirchestaefa.ch/bericht/779

• Ihre

Gemeinde hat einen grossen kirchlichen Besuchsdienst aufgebaut, in welchem viele Freiwillige engagiert mitarbeiten. Nutzen Sie die Diakoniekampagne, um diese Arbeit sichtbar zu machen (Porträts von freiwillig Engagierten in der lokalen Presse). Auf dem Areal Ihres Kirchgemeindehauses ist informell ein Kinderspielplatz entstanden. Mit wenigen Ressourcen könnte daraus ein richtiger Spielplatz werden. Ein regionaler Serviceclub würde sich bestimmt an den Investitionen mitbeteiligen.

Sie stellen – angeregt vom Titelbild des Zürcher Diakoniekonzepts – an einem zentralen Ort Ihrer Kirchgemeinde an einem belebten Tag einen Riesentisch auf, an welchem Sie einige VIPs einladen, die sich mit Passantinnen und Passanten unterhalten werden. Also ein «kirchentisching».

Gratis Unterstützung Unterstützungsmaterial in Form von Werbemitteln wird kostenlos zur Verfügung gestellt. Vorschläge zur Gestaltung eines Gottesdienstes, des kirchlichen Unterrichts (Unter- und Mittelstufe sowie Konfirmationsunterricht), von Jugend- und Freiwilligenanlässen werden zurzeit erarbeitet. Sie werden am 6. März an einem Einführungsabend am Hirschengraben 50 (18 bis 21 Uhr) präsentiert. Online verfügbar sind sie ab Januar: www.diakonie-verbindet.ch. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an furler@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 44. Melden Sie sich bis Ende Jahr für die Teilnahme an der Kampagne an. Dann erhalten Sie automatisch das Werbepaket: www.diakonie-verbindet.ch Informieren Sie in der Kirchenpflege und am Gemeindekonvent über die Kampagne und begeistern Sie alle dafür. Nützen Sie dazu die Powerpointpräsentation auf

• • •

www.zh.ref.ch/diakoniekampagne

7


Fotos: Reto Schlatter

Hip-Hop macht fit und frech Tanzprojekt «roundabout» /

Das Tanzprojekt «roundabout» bewegt Mädchen in der ganzen Deutschschweiz. Auch im Kanton Zürich lernen Mädchen und junge Frauen in über zwanzig Gruppen coole Choreografien zu Hip-HopSound. Träger des erfolgreichen Tanzprojekts sind Institutionen, die sich in dieser Disziplin bisher kaum einen Namen gemacht haben: das Blaue Kreuz und die Kirchen. Fotos: Reto Schlatter, Text: Christian Schenk

«Ja, macht diesen Kick mit dem Gesäss so, als ob ihr jemanden damit wegspicken wolltet.» Das mit dem frechen Hüftschwung zum satten Ragga-Beat will noch nicht so gelingen. Zu zaghaft, findet Tanzleiterin Nati, und führt den Kick ihren Mädchen im Saal des Gemeinschaftszentrums Oerlikon vor der Spiegelwand nochmals vor. Die acht Mädchen getrauen sich etwas mehr, und üben den Move nochmals und nochmals, bis die Schüchternheit allmählich der Keckheit weicht und die Sequenz so frech gelingt, wie sie soll. Um dieses Selbstbewusstsein, um die Freude am Bewegen, um ein gutes Körpergefühl, darum geht es bei roundabaout. Das Streetdance-Netzwerk sucht nicht künftige Tanzprofis, sagt 8

Jessica Tegg, kantonale Leiterin von roundabaout Zürich und Glarus: «Es geht darum, dass sich die Mädchen mehr und gerne bewegen und einen Platz haben, wo sie dazugehören, egal wie sie sind.»

Rezept gegen Selbstzweifel Das kommt an. Das vom Blaukreuz lancierte und von lokalen Partnern getragene Tanzprojekt bringt in der deutschsprachigen Schweiz gegen 1000 junge Frauen zum Tanzen. 250 roundaboutMädchen sind es im Kanton Zürich, wo die Landeskirche am Projekt mit namhaften Beiträgen beteiligt ist. Jessica Tegg betreut die 24 Gruppen in der Region zusammen mit Jael Hiltbrunner

und Natasa Regojevic. Sie bilden die Tanzleiterinnen aus, organisieren Weiterbildungen und sorgen dafür, dass das Konzept vor Ort richtig umgesetzt wird. «Mädchen in diesem Alter haben viele Selbstzweifel, wissen nicht, ob sie genügend schön, genügend gut oder genügend beliebt sind. Im Tanzen lernen sie selbstbewusst mit ihrem Körper umzugehen. In der Gruppengemeinschaft packen sie Auftritte und Projekte gemeinsam an, lernen im Team, auf ein Ziel hinzuarbeiten», sagt die 33-jährige Regionalleiterin. Wichtig sei auch das Aufgehobensein in einer Gruppe, Freundinnen finden, mit denen man über alles reden kann, sagt die ausgebildete Atemund Bewegungstherapeutin. Sie wisse als klassische Seconda aus eigener Erfahnotabene

10 / 2013


Hip-Hop stärkt die Beine und das Selbstbewusstsein: roundabout-Tanzgruppe in Oerlikon.

rung, wie wichtig der Halt in einer Gruppe und die Bestätigung sei, die man sich im Sport holen könne.

«Tanzen hilft, mich zu verstehen» Freundschaften knüpfen, das spielt auch in der roundabout-Gruppe Oerlikon eine grosse Rolle. Aysha, beispielsweise, ist das sehr wichtig. Ihre Freundinnen haben sie damals zu roundabout mitgeschleppt. Und jetzt fegt die 12-Jährige mit ihren Kolleginnen jede Woche übers Parkett. Heute so intensiv, dass sie sich nach einer halben Stunde kurz aufs Sofa setzten muss, weil ihr im Kopf alles dreht. «Tanzen macht Spass und hilft, sich selber zu verstehen», sagt sie noch, bevor sie nach der Verschnaufpause wienotabene

10 / 2013

der zu den Kolleginnen hüpft, die an einer neuen Sequenz der Choreografie feilen. Leiterin Natasa Regojevic zeigt diese Sequenz geduldig und gekonnt immer wieder vor, muntert auf, stachelt an. Die Lektion hat nichts Verbissenes. Es geht aber gleichwohl konzentriert zu und her. Niveau und Altersklassen sind bunt gemixt und – typisch Oerlikon – auch die Nationalitäten der Mädchen. Natasa Regojevic arbeitet wie die meisten roundabout-Leiterinnen ehrenamtlich. Tanzen ist seit eh und je ihre Leidenschaft. Hier könne sie etwas von ihrem Können und von ihrer Begeisterung weitergeben und profitiere gleichzeitig von den Erfahrungen, die sie als Unterrichtende sammeln kann. Dazu gehört bei roundabout auch das Plau-

Streetdance-Netzwerk roundabout ist ein StreetdanceNetzwerk, lanciert vom Verband Blaues Kreuz Prävention und Gesundheitsförderung und mitgetragen von den Kirchen. Das Angebot richtet sich an Mädchen zwischen 8 und 11 Jahren und junge Frauen zwischen 12 und 20 Jahren. Als niederschwelliges Gesundheitsförderungsangebot will roundabout junge Frauen in ihrer Einzigartigkeit und Entwicklung unterstützen und sie dazu ermutigen, sich und ihren Körper zu schätzen. Die Gruppen treffen sich wöchentlich zum Training. Beim gemütlichen Teil mit Snacks und Plaudern werden die Beziehungen gepflegt und aktuelle Themen besprochen. Alle Infos und die Gruppen in Ihrer Region finden Sie auf: www.roundabout-network.org

9


Natasa Regojevic mit Kapuzenpulli: Die Leiterin kann man nicht nur bei schwierigen Tanzschritten um Rat fragen.

dern und Zusammensitzen nach dem Training. Da fläzen sich die Mädchen auf dem Boden, plaudern, chillen. Und mit der Leiterin haben sie so etwas wie eine grosse Schwester dabei, die man

der Abteilung Diakonie der Landeskirche. «Nichts Kopflastiges, sondern etwas, das zum Mitmachen bewegt, das junge Frauen aus allen Milieus anspricht und sie später auch als Leiterinnen partizipieren lässt.» Dazu kommen Aspekte der Gesundheitsförderung und der Suchtprävention und die Möglichkeit, Gemeinschaft zu erleben. «roundabout erfüllt alle Kriterien für ein diakonisches Projekt», sagt Furler und freut sich, dass es bei den Mädchen so gut ankommt. Er hofft, dass noch mehr Kirchgemeinden auf diese Art der Jugendarbeit aufmerk-

«Nichts Kopflastiges, sondern etwas, das junge Frauen aus allen Milieus bewegt.» nicht nur bei schwierigen Tanzschritten um Rat fragen kann. «Ein bestechendes Angebot für Mädchen», findet auch Frieder Furler, Leiter

sam werden. Sie funktioniert sowohl in städtischen wie ländlichen Gemeinden, in Oerlikon und Albisrieden genauso wie in Bassersdorf-Nürensdorf oder Dürnten. Gemeinden müssen nicht alles neu erfinden, sondern können ein bewährtes Projekt bei sich einführen und umsetzen. Und tönt aus den Boxen einmal der richtige Beat, dann braucht es kaum mehr grosse Motivationskünste, um junge Mädchen auf die Tanzfläche zu bringen.

Fotos: Reto Schlatter

Dehnen und chillen: Nach dem Training machen es sich die Mädchen gemütlich auf dem Tanzparkett. Es bleibt auch Zeit zum Plaudern.

10

notabene

10 / 2013


«All die Konflikte bekommen ein Gesicht» Ökumenischer Rat der Kirchen /

Vom 30. Oktober bis 8. November trafen sich die Mitglieder des Ökumenischen Rates der Kirchen in Korea. «Der Weg zu Gerechtigkeit und Frieden» – das Motto der Tagung – ist in vielen Ländern noch weit. Und bei uns? Von Peter Dettwiler

Das Thema der 10. ÖRK-Vollversammlung in Busan im Südosten der koreanischen Halbinsel war ein Gebet: «Gott des Lebens, weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden.» Biblische Grundlage ist der schöne Psalmvers: «Es küssen sich Gerechtigkeit und Friede» (85,11). Für die gastgebenden Kirchen Koreas ist dieses Szenario weit weg: Seit 60 Jahren ist ihr Land geteilt und kein Friede und keine Wiedervereinigung in Sicht. Eine Waffenstillstandslinie trennt bis heute die koreanische Halbinsel.

Embargo leide nämlich die einfache Bevölkerung am meisten. Wieder etwas anderes bedeutet Gerechtigkeit für den Delegierten aus Tuvalu: Der höchste Punkt dieses Inselparadieses im Pazifik liegt vier Meter über Meer. Bei einer Erhöhung des Meeresspiegels um einen halben Meter steht den Inselbewohnern buchstäblich das Wasser am Hals. Sie werden früher oder später emigrieren müssen. Ihre Schuld ist es beileibe nicht. Wo bleibt da der Friede, wo die Gerechtigkeit?

Grenzzäune und Bürgerkrieg

Leidet ein Glied, leiden alle Glieder

Der Weg zu Gerechtigkeit und Friede ist auch in anderen Ländern dieser Welt sehr weit: Ein Grenzzaun beeinträchtigt auch das Leben der palästinensischen Christinnen und Christen. Friede in Gerechtigkeit würde für sie zunächst einmal das Ende der israelischen Besetzung bedeuten. Für die Delegierten der «Evangelical Christian Church in Tanah Papua» wiederum bedeutet Friede und Gerechtigkeit die Befreiung von der Besetzung Westpapuas durch Indonesien. Für die Glaubensgeschwister aus Syrien ist der Bürgerkrieg (mit ausländischer Einmischung) ein Albtraum, und Friede eine ferne Utopie. Wieder anders stellt sich die Lage für eine junge Iranerin dar: Sie richtete einen bewegenden Appell an die Versammlung zur Aufhebung der Sanktionen gegen ihr Land. Unter dem

Was bedeutet das für uns in der Schweiz, die wir von Wohlstand und politischer Stabilität verwöhnt sind? Wenn wir ein Smartphone in der Hand halten oder uns im Kleidergeschäft eine neue Jeans aussuchen, dann fragen wir uns vielleicht, unter welchen Bedingungen diese Produkte hergestellt wurden. Und schon sind wir beim Thema Gerechtigkeit! Das Eindrückliche an der Versammlung in Busan: All die Konflikte bekamen auf einmal ein Gesicht. Die Schwestern und Brüder aus anderen Ländern und Kontinenten leiden und kämpfen mit ihren Mitmenschen um Gerechtigkeit und Frieden: «Leidet ein Glied, so leiden alle Glieder mit.» Das Bild vom einen Leib und den unterschiedlichen Gliedern wurde an der Versammlung lebendig. Vielleicht sind wir Reformierten

notabene

10 / 2013

aus der Schweiz manchmal versucht zu denken, wir hätten die weltweite Kirche nicht nötig und könnten uns selber genügen. Doch «reformiert sein heisst ökumenisch sein», wie Setri Nyomi, Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, betonte. Man kann heute nicht mehr reformiert sein ohne die katholischen Geschwister, ohne die Ergänzung durch Methodisten, Baptisten oder andere Freikirchen, ohne die Migrationsgemeinden unter uns, ohne die Spiritualität der orthodoxen Kirchen – und auch nicht ohne sich bewusst als Teil des weltweiten ökumenischen Netzwerkes auf dem Weg zu Gerechtigkeit und Friede zu verstehen. Peter Dettwiler (zweiter von rechts), Leiter der Fachstelle Ökumene, war Teilnehmer der ÖRK-Versammlung in Busan.

ÖRK vereinigt 500 Millionen Christen Die Mitgliederbasis des ÖRK umfasst mehr als 500 Millionen Christen in Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften in aller Welt: Zu ihnen zählen die Mehrzahl der orthodoxen Kirchen, anglikanische, baptistische, lutherische, methodistische und reformierte Kirchen. Ende 2012 zählte der ÖRK 345 Mitgliedskirchen. Berichte zur Versammlung in Busan: www.zh.ref.ch/busan

11


Martin Peier, Prozess-Beauftragter KirchGemeindePlus

«Bei Kirche denke ich an Trauben»

Martin Peier, wie fühlt es sich an, mitten in einem der grössten Umstrukturierungsprozesse der Zürcher Kirche zu stehen?

Ich erlebe, dass eine grosse Körperschaft von historischer Bedeutung in einem Veränderungsprozess steht. Ob sie will oder nicht. Niemand in der Kirche hat diesen Prozess ausgelöst. Die ganze Gesellschaft befindet sich in diesem Veränderungsprozess. Und die Kirche steigt jetzt endlich auch darauf ein. Nicht überall sehr freudig – wie man den Medien entnimmt. Sie müssen gelegentlich eine dicke Haut haben, diesen Job zu machen. Oder eine Vorliebe für Gegenwind?

12

In diesem Prozess gibt es Missverständnisse. Es gibt Menschen, die meinen, da gehe es um oben und unten, um Wertungen und Abwertungen. Es gibt die Angst vor Macht- und Identitätsverlust, die in eine Opferhaltung mündet. Das wiederum ist Futter für die Medien, die sich gerne auf die Seite der vermeintlichen Opfer stellen und nach Tätern suchen. Damit bin ich mittendrin in einem hochspannenden Prozess, und zwar als Intermediär. Ich bin Vermittler, weil alle an diesem Prozess mitgestalten können, die zu dieser lernenden Organisation gehören. In dieser Allparteilichkeit beobachte ich, dass viele Vorgeschichten den Prozess hemmen können. In diesem Sinn bin ich auch Projektionsfigur. Und

Foto: Christian Schenk

Die Zürcher Kirche ist in Bewegung. Und nicht überall ganz freudig: Zusammenrücken soll man. Sparen muss man. Und Neues wagen darf man. Mittendrin in diesen Umbrüchen steht Martin Peier, Prozess-Beauftragter für KirchGemeindePlus. Wie fühlt sich das an? Interview: Christian Schenk

das braucht tatsächlich eine dicke Haut. Meine grösste Sorge gilt aber nicht der Haut. Sondern: Schafft die Kirche als Gesamtheit diesen Umbruchsprozess? Wie gehen Sie damit um, dass sich nicht alle auf diesen Umwandlungsprozess einlassen wollen, dass Ihnen beispielsweise aus dem Zürcher Oberland viel Gegenwind entgegenkommt?

Ich würde nicht sagen, dass der Gegenwind aus einer bestimmten Region bläst. Aus allen Regionen gibt es sowohl ermutigende Zeichen als auch Widerstand: Manchmal spürt man mehr Widerstand von Mitarbeitenden und Behörden und dafür Zustimmung bei den Mitgliedern. Manchmal ist es umnotabene

10 / 2013


Haben Sie Verständnis für Gemeinden, die keine Lust auf Gemeindezusammenschlüsse haben, weil sie eine familiäre Grösse haben und so gut funktionieren?

Ich habe vor allem dort Verständnis, wo die Leute die Sorgen zu diesem Veränderungsprozess wirklich benennen. Das ist besser, als wenn man nur Behauptungen

Kritik an KirchGemeindePlus kommt auch, weil man findet, man müsse nicht alles über den gleichen Kamm scheren, Gemeinden auf dem Land funktionierten anders als in Städten. Was sagen Sie dazu?

Wenn es um Richtgrössen bei Mitgliedszahlen geht, muss man variabel denken. Und natürlich sind die Verhältnisse auf dem Land anders. Aber die Durchmischung der Bevölkerung ist in vollem Gang. In Eglisau ist die Bevölkerung um über 1000 Personen gewachsen, aber nur acht Prozent davon sind reformiert. Es sind urbane Menschen, die sich in Eglisau niedergelassen haben. Ländliche Gebiete haben eine andere Situation, aber auch eine, die sich eindeutig verändert. Ziemlich schnell beginnen sich da Urbanität und Ländlichkeit an einem einzigen Ort zu vermischen.

«Wenn wir Kirche nur als Familie wie anno dazumal denken, dann schliessen wir heute ganz viele Menschen aus.»

Vermittler in Sachen KirchGemeindePlus Martin Peier, 53, ist Pfarrer, Kommunikationsfachmann und Sprechausbildner. Er war geschäftsführender Sekretär des CVJM St. Gallen, während dreizehn Jahren Radiound Fernsehbeauftragter der Reformierten Medien in Zürich und sechs Jahre Präsident einer städtischen Schulbehörde in St. Gallen. Seit Januar 2013 ist er ProzessBeauftragter für KirchGemeindePlus. Martin Peier ist Vater von drei Söhnen und wohnt in Uetikon am See.

gekehrt. Aber da ist überall Energie drin; Menschen setzen sich mit ihrer Kirche auseinander, auch mit schwierigen Fragen. Und diese Auseinandersetzung ist notwendig. Wie argumentieren Sie bei Widerstand?

Es geht doch um die Frage: Genügt man sich selber und dem Bild, das man von Kirche hat? Die Kirchgemeinde ist Kirche, gleichzeitig aber auch ein Teil des Ganzen. Es geht also darum, dass sich die Menschen als ein Teil des Ganzen sehen und sich deshalb auch für das Ganze einsetzen. Natürlich hat jeder die Freiheit, sich diesem Prozess zu verweigern. Aber den Prozess kann man nicht stoppen und wegbefehlen. notabene

10 / 2013

aufstellt: z. B. Fusion zerstört Identität. Das ist eine Behauptung, die ich im Bereich von Gemeinwesen nie bestätigt bekommen habe. Schauen Sie in den Kanton Graubünden, da erstreckt sich eine Kirchgemeinde auf über zehn Dörfer, ohne dass die Dörfer dabei ihre Identität verloren hätten. Aber familiär gehts da nicht mehr zu ...

Zusammengehörigkeitsgefühle können sich auch in grösseren Einheiten und mit grösseren Mitgliederzahlen einstellen. Das funktioniert heute schon im Kanton Zürich: Zu Andelfingen gehören vier Dörfer. Und dann habe ich auch eine grundsätzliche Anfrage an das «Familiäre»: Wenn wir Kirche nur als Familie wie anno dazumal denken, dann schliessen wir heute ganz viele Menschen aus. «Wir haben es schön miteinander» signalisiert etwas ziemlich Exklusives. Stimmt das mit Kirche überein? Kirche muss auch als Freundschaftssystem angelegt sein, damit sie Menschen erreicht. Überdies sind die Lebensräume heute viel grösser. Kann es dann sein, dass sich die Kirche in kleine Einheiten zurückziehen will?

Es gibt also verschiedene Wege und verschiedene Tempi?

Ist es nicht gerade die Sehnsucht nach dem Überschaubaren, die in der Zeit der Umbrüche und der Mobilität wächst?

Meine Rolle sehe ich als Sensibilisierungsmotor für all die gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungsprozesse und als Animator, sich in diesem Prozess zu engagieren. Ich möchte vermitteln, dass nicht nur all die anderen sich bewegen sollen, sondern dass man selbst darauf einsteigen soll. Passivität macht mir tatsächlich am meisten Sorgen.

Das kann sein. Und das müsste man überprüfen. Und zwar, indem man mit den Mitgliedern spricht und sie fragt. Da darf man sich diesem Dialog nicht schon von Anfang an verweigern.

Es gibt verschiedene Modelle, aber die Regionen selbst sollen sie entwickeln. Wir müssen unsere Produktepalette auf die Zukunftstauglichkeit überprüfen. Das braucht Zeit, und es ist besser, dies zusammen mit den Nachbarn, mit den Nachbargemeinden zu tun. Nutzen wir die Zeit und die Mittel! Wir haben mit KirchGemeindePlus einen Zeitplan für die Strukturveränderungen aufgezeigt, und natürlich gibt es Gründe, den zu ändern, aber Lethargie oder Verdrängung sollten keine sein. Sie sind also auch als Motivator gefragt. Hat man deshalb einen ausgewiesenen Spezialisten für Kommunikation an diesen Posten gesetzt?

13


Was sind denn Ihre Rezepte dagegen?

Wir können als öffentlich-rechtliche Kirche ein gewichtiger Partner sein in dieser Gesellschaft. Wir haben etwas zu sagen, wenn es um die Frage geht, was dem Leben Sinn gibt. Wir haben wichtiges Gut. Wir müssen es in unserer Zeit mit den Menschen gestalten, sie teilhaben lassen. Das Bild mit der Herde und Schäfchen ist passé. Das neue Bild der Kirche ist ein Ensemble von unterschiedlichen Welten. Als Kirchgemeinden sehe ich das, was man im Züritütsch «Trübel» nennt: ein Trübel besteht aus verschiedenen Beeren am gleichen «Strüpf». Die Trauben sind miteinander verbunden, und zwar verbindlich. Nicht nur, weils zufälllig gerade passt. Wo sehen Sie in der Zürcher Kirche schon solche Trübel wachsen?

An ganz vielen Orten hat es Menschen, die sich auf die Veränderung einlassen und sie gestalten wollen. Aus Rücksicht auf den zerbrechlichen Prozess der Annäherung möchte ich die Dörfer und Re-

zum Aufbruch. Dann sind wir daran, Handreichungen für juristische Fragen zu erstellen und Prozessbegleiter und -begleiterinnen auszubilden. Die Kappeler Kirchentagungen Anfang 2014 bieten ebenfalls Hilfestellungen. Das Interesse daran ist riesig. Welche Rolle spielt die Pfarrschaft?

Wir sind stark auf sie angewiesen. Wir müssen das Zusammenwachsen auch theologisch entwickeln und darüber diskutieren, was es für die einzelnen Handlungsfelder der Kirche bedeutet. Es ist ein gemeinsames Bilden, und zwar nicht auf einer theologischen Metaebene. Wir wollen konkrete, verbindliche, zukunftsweisende Aktualisierungen unseres kirchlichen Handelns. Sie sind bald ein Jahr im Amt. Wie sieht Ihre Zwischenbilanz aus?

Die Ziele stimmen immer noch: nahe am Ort, stark in der Region, bedeutsam im Kanton, glaubwürdig für die Gesellschaft und verwurzelt im Glauben. Wenn ich zurückblicke auf das erste Jahr, sehe ich viele Begegnungen mit guten Menschen, die die Kirche tragen. Ich sehe auch, wie anspruchsvoll der Prozess ist. Er wird sicher Jahre dauern. Aber es geht um viel, um die Gestaltung unserer Kirche, und das holt neue Leute an Bord, die gern Veränderung haben. Halt gibt uns dabei das, was wir als Kirche glauben, und unsere reformierte Tradition: Vor 500 Jahren gab es Streit um Ablassgelder. Die damaligen Reformatoren hätten sich auf den Knatsch ums Geld beschränken können. Das haben sie aber nicht. Sie gingen grundsätzlich über die Bücher. Und wir? Wir könnten uns auch nur um das schwindende Geld kümmern. Aber eigentlich sollten auch wir neue Antworten suchen. Wir, als Ensemble, nicht allein, sondern zusammen als «Trübel».

«Als Kirchgemeinden sehe ich das, was man im Züritütsch ‹Trübel› nennt.» gionen nicht explizit nennen. Auf jeden Fall weiss ich von vielen Gruppen von Gemeinden, die Gespräche über das Zusammenwachsen führen, in mehreren Vierer-, Fünfer und sogar Sechsergruppen. Und diese Gemeinden erkennen, dass sie nicht mehr alles allein tun müssen, sondern dass die Stärken der einen den Schwächen der andern helfen. Welche Hilfe bieten Sie jenen, die willens sind, sich auf die Umgestaltung und das Zusammenwachsen einzulassen?

Ich bin in der jetzigen Phase jeden Tag bei einer Gemeinde am Ort. Es geht darum, dass die Menschen den Mut haben, die Gespräche mit den Menschen ihrer und der Nachbargemeinde zu führen. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Bezirkskirchenpflegen; auch sie erlebe ich als Menschen mit Motivation 14

KirchGemeindePlus kurz erklärt KirchGemeindePlus ist ein kirchlicher Aufbruchsprozess, ausgelöst durch die Synode, weiterentwickelt durch den Kirchenrat und ausgestaltet durch alle, die sich daran beteiligen. Die Zürcher Landeskirche reagiert damit auf die rückläufige Mitgliederentwicklung und sucht nach neuen Formen für ein vielfältiges kirchliches Leben. Der Kirchenrat räumt Gemeindezusammenschlüssen die grössten Chancen ein, dieses Anliegen zu unterstützen. Alle Infos auf: www.kirchgemeindeplus.ch

Altikon-Thalheim und Ellikon gehen zusammen Ohne Gegenstimme verabschiedete die Kirchensynode jüngst den Zusammenschluss der Kirchgemeinden Altikon-Thalheim und Ellikon an der Thur zur Kirchgemeinde Altikon-Thalheim-Ellikon. Die neue Kirchgemeinde zählt rund 1450 Mitglieder und wird dem Bezirk Andelfingen zugewiesen. Gemäss kirchenrätlichem Bericht liegt die Vereinigung von kleinen Kirchgemeinden zu grösseren Einheiten auf der Linie, wie sie das vor einem Jahr lancierte Projekt «KirchGemeindePlus» verfolgt, auch wenn die Initiative zum Zusammenschluss der Gemeinden an der Thur bereits länger unterwegs ist. Da die neue Kirchgemeindegrösse noch erheblich unter der Orientierungsgrösse liegt, die der Kirchenrat vor Jahresfrist postuliert hat, haben die Kirchenpflegen der beiden fusionierenden Gemeinden angekündigt, dass die Gemeindevereinigung ein erster Schritt auf dem Weg zu einer noch grösseren Kirchgemeinde bilde. Für den Kirchenrat hat die erfolgte Zusammenlegung Vorbildcharakter für weitere Kirchgemeinden, weshalb die gemachten Erfahrungen in einen Leitfaden einfliessen.

notabene

10 / 2013


Themen und Termine

Verkündigung & Gottesdienst

Diakonie & Seelsorge

Treffpunkt Krippe

Die Saat von heute ist das Brot von morgen Impulsveranstaltungen zur ökumenischen Kampagne 2014 von Brot für alle, Fastenopfer und Partner sein. Ateliers für Katechese und Gottesdienst. Leitung: Peter Dettwiler, Monika Baechler. 11. Januar, 9 bis 16 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. 15. Januar, 14 bis 17 Uhr. Pfarreiheim St. Peter und Paul, Laboratoriumsstrasse 5, Winterthur www.zh.ref.ch/oeme

Seit etlichen Jahren feiern Männer in der Vorweihnachtszeit einen besonderen Gottesdienst an einem besonderen Ort: die Oekumenische Adventsfeier in der Krypta des Grossmünsters. Sie steht dieses Jahr unter dem Motto «Treffpunkt Krippe». Leitung: Pfr. Christian Eggenberger. 19. Dezember, 19 Uhr. Weitere Infos: zh.ref.ch/maenner

Sprechen und auftreten im Gottesdienst Die Teilnehmenden erhalten eine lebendige Beziehung zur eigenen Stimme und zu vorzulesenden Texten. Leitung: Dorothée Reize (Schauspielerin). 18. Januar und 1. Februar, jeweils 9 bis 12.30 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: dorathea. morf@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66

Grooviges Begleiten am Klavier, Frühjahrskurs Popularmusik in der Kirche Im Einzelunterricht werden Liedbegleitungen eingeübt. Berücksichtigt wird vor allem das Jugendliederbuch «rise up». Eigene Lieder können eingebracht werden. Leitung: Eugenio Giovine. Ab 24. Februar, neun Lektionen. Kursort: Reformierte Kirche Effretikon. Anmeldung: dorathea. morf@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66

notabene

10 / 2013

Intervisionsgruppe «va bene – besser leben zuhause» Kollegiales Coaching mit Moderation. Die Teilnehmenden unterstützen sich gegenseitig in ihrer Arbeit als Verantwortliche von Kirchgemeinden im Projekt «va bene – besser leben zuhause». Leitung: Silvia Nigg Morger. 21. Januar, 14.15 bis 16 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: silvia.nigg@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 95

Wie Kirchgemeinden Familien alltagsnah stärken Eine Kindertagesstätte unterm Kirchendach wäre eine Chance, aber…? Die Teilnehmenden können die Bedarfslage und Kooperationsmöglichkeiten vor Ort systematisch klären und kennen die Projektphasen sowie die Rahmenbedingungen für den Aufbau einer Kita. Leitung: Gerda Zbinden, Talin Stoffel (Geschäftsführerin KiTaS). 24. Januar, 16 bis 19 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: dorathea.morf@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66

Partizipation und Gemeindeaufbau Ressourcen neu entdecken. Die Gemeinwesenarbeit nutzt Partizipation in allen Formen, sei

dies in der Quartiersarbeit, der Jugendarbeit oder im Gemeindeaufbau. Folgende Fragen führen durch den Kurs: Welche Ressourcen sind zu entdecken? Wie erreiche ich Zielgruppen? Wie funktioniert zeitgemässe Freiwilligenarbeit? Leitung: Barbara Schleuniger, Fränzi Dürst. 28. Januar, 9 bis 13 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: katja.martin@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 93

Intervisionsgruppe Jugendarbeit Kollegiales Coaching mit Moderation. Leitung: Barbara Schleuniger. 4. Februar, 8.30 bis 11 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: barbara.schleuniger@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 41

Bildung & Spiritualität Erde – guten Boden finden: KiK-Bolderntagung 2014 In der Bibel spielt der fruchtbare Boden eine wichtige Rolle. Wir spüren der Bedeutung von Boden und Erde nach. Auch Probleme der heutigen Zeit wie «Landgrabbing» und Umweltfragen werden angesprochen. Ziel der Tagung ist, dass die Teilnehmenden theologisches Hintergrundwissen sowie praktische Ideen für Unterricht und Feiern mit nach Hause nehmen können. Leitung: Stephanie Gysel und KiK-Kommission 11. Januar bis 12. Januar. Tagungszentrum Boldern, Männedorf. Anmeldung: dorathea. morf@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66

Intervisionsgruppe Altersarbeit Kollegiales Coaching mit Moderation. Erfahrungsaustausch, Reflexion und Entwicklung eigener Konzepte und Projekte in der Arbeit für und mit Senio-

rinnen und Senioren. Leitung: Walter Lüssi. Starttermin: 13. Januar, 14 bis 16 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich. Anmeldung: petra.huettner@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 80

Gymnasium Unterstrass Zwei Klassen pro Jahrgang, innovative Lernformen und der respektvolle Umgang ermöglichen eine breite intellektuelle und musischkreative Bildung. Das evangelische Gymnasium ist allen Jugendlichen unabhängig vom Portemonnaie zugänglich. Es bietet das Kurzgymnasium mit dem musischen Profil und einzig im Kanton Zürich mit dem Profil PPP (Philosophie/ Pädagogik/Psychologie). Informationsabend: 14. Januar, 19.30 bis 21.30 Uhr. Tag der offenen Tür: 17. Januar, 7.50 bis 16.30 Uhr. Seminarstrasse 29, Zürich. www.unterstrass.edu/gymnasium. Tel. 043 255 13 33

Entwicklungspsychologie Grundwissen für die Religionspädagogik. Die Teilnehmenden eignen sich Grundlagen der Entwicklungspsychologie an und lernen Modelle der religiösen und moralischen Entwicklung kennen. Leitung: Katharina Sigel und Markus Zimmermann. Ab 14. Januar. Vier Studien(halb)tage. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: Tel. 044 258 92 45, katechetik@zh.ref.ch

Die Eltern mit ins Boot nehmen Was für eine Rolle spielen die Eltern hinter «unseren» Kindern? Die Teilnehmenden lernen Formen der Elternarbeit kennen, die an die verschiedenen religionspädagogischen Angebote (von Elternkindsingen bis JuKi) anknüpfen. Leitung: Andreas Manig. 16. Januar, 9.15 bis 11.15 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: dorathea.morf@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66

15


Können wir wollen? Witiker Gespräche. Kaum eine andere wissenschaftliche Disziplin stellt unser Menschenbild so in Frage wie die Neurowissenschaft. Die dreiteilige Veranstaltung der Paulus-Akademie in Zusammenarbeit mit der katholischen und reformierten Kirchgemeinde Witikon beleuchtet das Thema aus Blickwinkeln: • Was bleibt vom Ich und vom freien Willen? • Was lösen die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse in der Philosophie, Psychologie und Theologie aus? • Genügt Wissen, um das eigene Verhalten zu ändern? 15. Januar, 22. Januar, 29. Januar, jeweils 19.30 bis 21 Uhr. Paulus-Akademie Zürich, Carl Spitteler-Str. 38, Zürich. www.paulus-akademie.ch

wortlichen in den Gemeinden, für alle, die in der Kirche Verantwortung tragen und Kirche weiterdenken wollen. Leitung: Christina aus der Au und Brigitte Becker. 17. Mai, 9 bis 17 Uhr, Zürich. Infos und Anmeldung (ab Januar): brigitte.becker@zh.ref.ch

Über 80: Fachtagung

Glaubenskurse – und dann? Was bieten wir den Menschen an, die nach dem Besuch eines Glaubenskurses offen sind für mehr? Mit einem Anschlussangebot können Glaubenskurse ihre Wirkung für den Gemeindeaufbau entfalten.Mit Klaus Douglass, Referent für missionarisches Handeln, Frankfurt.

Nationale Fachtagung von Pro Senectute 2014 in Biel. Demographische Schätzungen gehen davon aus, dass der Anteil von Menschen über 80 Jahre von heute 400 000 bis 2040 auf 1,2 Millionen Menschen anwachsen wird. An der Fachtagung werden die gesellschaftlichen Fragestellungen rund um die Hochaltrigkeit thematisiert und Lösungsansätze diskutiert.

1. März, 9.30 bis 16.30 Uhr, Hirschengraben 50, Zürich. www.weiterbildungkirche.ch

15. Mai 2014. Kongresshaus Biel. Infos und Anmeldungen unter: www.pro-senectute.ch/nf2014

Geht uns die Sprache für den Glauben aus? Christian Lehnert, Leipzig, stellt sich dieser Frage in Vortrag und Gespräch in der Reihe «fragwürdig». Leitung: Beatrice Acklin, Brigitte Becker.

Gemeindeaufbau & Leitung

sion erleben. Mit dem Bohmschen Dialog steht eine Kommunikationsmethode zur Verfügung, deren Anwendung die Hintergründe kontroverser Ansichten ausleuchtet, das Verständnis für unterschiedliche Positionen weckt und Gemeinsamkeiten aufzeigt. Leitung: Lisa Jud, Martin Heyer.

ung mit einem Gutschein beschenken. Die Landeskirche stellt Geschenkgutscheine für Angebote der Paarberatungsstelle «PaarImPuls» zur Verfügung. Ziel des Geschenkes ist es, dass die Kirche dem Paar über den Hochzeitstag hinaus eine Anregung zur Gestaltung der Paarbeziehung gibt.

Ab 20. Januar, sechs Montagabende, jeweils 17 bis 19 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: edwin.blumer@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 36

Infos: www.paarimpuls.ch

Werben für die Kirche Öffentlichkeitsarbeit in Kirchgemeinden, Pfarreien und anderen kirchlichen Institutionen. Der Kurs vermittelt Basiswissen der Kommunikation und ermöglicht den Einstieg in die Öffentlichkeitsarbeit. Die Teilnehmenden lernen, wie man Kommunikationsaktivitäten plant, und erhalten Hinweise von Fachleuten aus der Praxis. Leitung: Nicole Zeiter, Simone Strohm, Aschi Rutz. 23., 24. und 31. Januar. Hirschengraben 50, Zürich. www.paulus-akademie.ch

Freiwilligkeit und Recht Juristische Betrachtungen zur Freiwilligenarbeit. Die Teilnehmenden kennen Grundsätze, Rechtsverhältnisse und Haftung in Bezug auf Freiwilligenarbeit. Leitung: Dr. Markus Edelmann (Rechtsanwalt, Präsident Benevol St. Gallen), Fränzi Dürst (Fachstelle Freiwilligenarbeit).

«still» Die Reihe lädt ein, den Weg, in der Stille zu sitzen, kennen zu lernen und zu üben. Leitung: Brigitte Becker, Wanda Wolfensberger. 26. Februar, 12. März, 26. März und 9. April, jeweils 18.30 bis 20 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich. Infos: brigitte.becker@zh.ref.ch

15. Januar, 9 bis 12 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: freiwilligenarbeit@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66

4. Februar, 16 bis 18.30 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: freiwilligenarbeit@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66

Milieus, Profile und der Leib Christi Gemeinschaft (anders) denken. Studientag für die Milieuverant-

Auf neue Weise gemeinsam denken Den Bohmschen Dialog kennenlernen: Dialog statt Diskus-

Geschenkgutscheine für Hochzeitspaare Pfarrer und Pfarrerinnen können Hochzeitspaare nach der Trau-

16

11. und 12. Januar. Messehallen Zürich-Oerlikon.

Von & für Gemeinden Krippenausstellung in Zürich-Wollishofen

30. Januar, 17 bis 20 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmeldung: freiwilligenarbeit@ zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66

Weiterbildung für Freiwillige planen Die Teilnehmenden kennen Möglichkeiten, Weiterbildungen für Freiwillige selber oder durch externe Referenten zu gestalten. Sie reflektieren Fragen zur Weiterbildung ihrer eigenen Freiwilligen. Leitung: Silvia Nigg Morger, Fränzi Dürst.

23. Januar, 18.30 bis 20 Uhr, Wasserkirche, Zürich. Infos: www. fragwürdigblog.blogspot.ch

Kirchen an der Hochzeitsmesse Heiraten in der Kirche – das ist etwas Besonderes und bei vielen Pärchen, die sich trauen lassen möchten, tauchen in der Vorbereitung Fragen auf. Darf ein katholischer Pfarrer ein Paar in einer reformierten Kirche trauen? Dürfen die Lieder für den Gottesdienst selbst ausgesucht werden? Alle Fragen beantworten Seelsorgende der Katholischen Kirche im Kanton Zürich und der reformierten Landeskirche an ihrem Messestand.

Dossier freiwillig engagiert Die Einführung gibt Sicherheit für die Nutzung des «Dossiers». Sie befähigt dazu, Kompetenzen in der Freiwilligenarbeit zu benennen und aussagekräftige Beurteilungen freiwilliger Einsätze zu erarbeiten. Leitung: Fränzi Dürst.

Weit über 200 Krippen aus aller Welt können an der Krippenausstellung in der Kirche auf der Egg bewundert werden. 29. November bis 2. Januar. Kirche auf der Egg, Zürich-Wollishofen. Öffnungszeiten auf: www.kirchewollishofen.ch

Engel in der Offenen Kirche in Pfäffikon Während 13 Tagen steht die Kirche über die üblichen Öffnungszeiten hinaus offen und ist mit Engeln geschmückt. Die Engel wurden angefertigt von notabene

10 / 2013


Kindergärten, Schulklassen und sämtlichen Sozialinstitutionen des Dorfes inklusive Bezirksgefängnis und UR-Dörfli von Pfarrer Sieber. Abends findet immer ein kurzer musikalischer Akzent statt. Alle Infos:

Gedichten erzählt es Tag für Tag von Himmelszeichen und von Menschen, die sich von ihnen leiten lassen. Weihnachtsheft (mit Kunstkarte A6): Fr. 8.–. Bestellen auf: www.zeitschrift-frauenforum.ch

www.refkirchepfaeffikon.ch

Koffermarkt in Wallisellen

Der evangelische Frauenverein Wallisellen lädt im Januar zum ersten Koffermarkt in Wallisellen ein. An Koffermärkten wird Selbstgemachtes in liebevoll dekorierten Koffern ausgestellt und verkauft. Mehr als fünfzig Anbieter bieten Handgefertigtes, Accessoires, Schmuck und Mode feil. 25. Januar, 10 bis 16 Uhr. Saal zum Doktorhaus, Wallisellen. Infos und Teilnahmebedingungen: www.frauenvereinwallisellen.ch/ koffermarkt

Ausstellung «Respekt für Carl Lutz» Carl Lutz hat im Zweiten Weltkrieg als Vizekonsul der Schweizer Botschaft in Budapest über 60 000 Juden vor der Deportation und Ermordung durch die Nazis gerettet. Die Ausstellung im Chor der Kirche St. Peter informiert über die aus eigener Initiative gestartete Rettungsaktion. Öffnungszeiten: 6. bis 18. Januar, 10 bis 18 Uhr, (So geschlossen). 4. Januar, 17 Uhr: Eröffnung mit Orgelkonzert. 19. Januar, 10 Uhr : Gedenkgottesdienst.

25. Dezember, 17.15 Uhr

Chilemüüs mit neuem Programm Vier lustige Mäuse sind ganz Ohr für die brennenden Alltagsfragen der Menschen rund um die Kirche, die ihnen lieb ist. Gewitzt und gewürzt, mal mit überraschenden Perspektiven, mit Charme oder mit visionärem Weitblick und stets mit feinem Humor präsentiert das Cabaret Chilemüüs sein neues Programm «Schalter auf». Die Szenen zum Lachen und Nachdenken eignen sich als Rahmenprogramm für Mitarbeiteranlässe oder Kirchenfeste.

notabene

10 / 2013

Der du die Zeit in Händen hast Mit Kreistänzen das Leben feiern. Rita Kaelin-Rota. 29. Dezember

Silvesterabend im Kloster Kappel Gottesdienst um 18 Uhr; festlicher Abend ab 19.30 Uhr im Klosterkeller (Tischreservation).

Musik und Wort Bettina Boller, Violine, und Srdjan Vucasinovic, Akkordeon, spielen Werke von Giger, Piazzolla, Bériot, Saint-Saëns. Lesungen: Pfr. Markus Sahli.

Yoga & Singen Die Befreiung des inneren Sängers. Angela Croce, Bettina Keller. Kontaktperson: Pfr. Andres Boller Tel. 043 477 88 30.

Kloster Kappel

10. bis 12. Januar

LAufmerksamkeit Pilgerweg von Zürich über den Albiskamm nach Kappel am Albis. Treffpunkt: Krypta Grossmünster. Infos: Pilgerzentrum St. Jakob, Tel. 044 242 89 15. 25. Januar, 9.30 Uhr

Den offenen Himmel suchen Ästhetische und spirituelle Wege, den Himmel zu fassen. Brigitte Becker, Birgit Weindl. 13. bis 15. Dezember

KlosterTage zu Weihnachten «Zur Abendzeit wird Licht sein!» Für alle, die die Festtage individuell gestalten und gleichzeitig in Gemeinschaft verbringen möchten. Pfrn. Elisabeth WyssJenny, Pfr. Markus Sahli.

KlosterTage zum Jahreswechsel «… gehen im Licht Gottes». Für alle, die die Festtage individuell gestalten und gleichzeitig in Gemeinschaft verbringen möchten. Pfr. Markus Sahli, Pfrn. Elisabeth Wyss-Jenny. 30. Dezember bis 2. Januar

Kalligrafie – Zeichen – Ornament Kompositionen mit Buchstabenteilen. Hansulrich Beer. 21. bis 23. Februar

Trinke vom Wasser des Lebens Einübung in die Kontemplation. Elisa-Maria Jodl. 21. bis 23. Februar Auskunft/Anmeldung: Tel. 044 764 88 30 www.klosterkappel.ch

Stellenmarkt

31. Dezember, ab 17.30 Uhr

1. Januar, 17.15 Uhr

23. bis 26. Dezember

Himmelszeichen vom «frauen forum» Unter dem Stichwort «Himmelszeichen» geht das Adventsheft von «frauen forum» auf die vielfältigen Wahrnehmungen der Sterne ein. Mit Meditationen zu Sternentexten aus der Bibel, mit alten und neuen Geschichten und

Musik und Wort Besinnliche und festliche Klänge zu Weihnachten mit dem Ilios Quartett (Andrzej Kilian, Violine; Seiko Morishita, Violine; Dominik Ostertag, Viola; Anita Federli-Rutz, Violoncello).

Musik und Wort Duo Praxedis (Praxedis HugRütti, Harfe; Praxedis Geneviève Hug, Klavier): Werke von Carl Rütti, Claude Debussy, Maurice Ravel, nach Texten von Silja Walter, Walther von der Vogelweide, Paul Celan. Lesungen: Pfr. Markus Sahli 26. Januar, 17.15 Uhr

Gruppe Atem Klang 9 Insel der Ruhe, wo Heilung und Wandlung möglich wird. Kursreihe von sieben Vormittagen. Verena-Barbara Gohl. Start: 7. Februar

Wer mich findet, findet Leben Mit Kreistänzen auf den Spuren von Frau Weisheit. Rita KaelinRota. 14. bis 16. Februar

Vakante Pfarrstellen Altikon-Thalheim 1.08.13 Bauma 1.08.13 Buchs 1.07.12 Bülach, 50% 1.04.13 Dietikon 1.12.12 Dübendorf 1.06.13 Eglise française, 30%, EPS* 16.08.13 Ellikon an der Thur, 70% 1.05.11 Fällanden, 80% 1.01.14 Hinwil 1.07.13 Kilchberg 1.08.13 Maur 1.01.14 Oberwinterthur 1.01.13 Opfikon, 80% 1.11.13 Regensdorf 1.10.10 Rümlang 1.03.12 Rümlang, 30%, EPS 1.07.12 Rüti 1.08.13 Schönenberg 1.08.13 Turbenthal 1.07.12 Uster, 50% 1.01.14 Wallisellen 1.07.13 Winterthur Stadt, 50%, EPS 1.05.13 Zürich Höngg 1.06.13 Zürich Matthäus 1.08.13 Zürich Im Gut 1.07.14 Zürich Industriequartier, 1.09.11 50%, EPS Zürich Industriequartier 1.09.11 Zürich Saatlen 1.02.14 Zürich Seebach 1.02.14 Zürich Wipkingen, 30%, EPS 1.08.12 Zürich Wollishofen, 50%, EPS 15.08.13 *Ergänzungspfarrstelle Weitere Stellen für kirchliche Berufe im Web Offene Stellen in den Gesamtkirchlichen Diensten und den Kirchgemeinden finden Sie auf: www.zh.ref.ch/stellen

17


Buchtipps: Darüber reden

sch. «Nach dem Tod kommt die Ohnmacht, weil ich Dir nicht helfen konnte.» So formuliert eine Hinterbliebene ihre Lage nach der Selbsttötung eines nahen Angehörigen. Der Trauerprozess bei Suizid ist ein unendlich langer und schwerer Weg. Angehörige gehen ihn oft allein. Tausend Fragen quälen sie. Antworten werden sie nie finden. Das Thema ist so schwer, dass kaum jemand wagt, darüber zu sprechen. Das vorliegende Buch bricht das Schweigen. Betroffene versuchen je auf ihre Weise, das Unfassbare in Worte zu fassen. Die persönlichen Texte und Gedichte zeigen, was in diesen Menschen vorgeht. Sie sprechen von Wut, Verzweiflung, von Resignation und Auflehnung. Sie sprechen aber auch von Liebe und Dankbarkeit. Die Texte wollen Menschen in gleicher Situation in ihrer Trauerarbeit unterstützen und «Nichtbetroffene aus der blockierenden Sprachlosigkeit im Umgang mit Hinterbliebenen führen». Jörg Weisshaupt (Hersg.): Darüber reden. Perspektiven nach Suizid. Lyrik und Prosa von Hinterbliebenen. Verlag Johannes Petri, 2013. 173 Seiten, Fr. 24.–. Das Buch enthält einen Anhang mit Adressen zu Anlaufstellen: www.nebelmeer.net; verein-refugium.ch; verein-regenbogen.ch; seelsorge.net; ipsilon.ch

18

Heimat oder Exil?

sch. Im Irak ist der arabische Frühling nie angekommen. Von einem hoffnungsvollen gesellschaftlichen Umschwung war nie etwas zu spüren. Im Zweistromland prägten auch nach dem Sturz des Diktators Saddam Hussein Gewalt, Unsicherheit und Wirtschaftskrise den Alltag der Menschen. Ethnische und religiöse Minderheiten – darunter auch die ansässigen Christen – sind seit Jahren stark gefährdet. Ausharren in der Heimat oder flüchten ins Exil? Für orientalische Christen wird die Frage immer dringlicher, da sich die Lage auch in den umliegenden Ländern wie Syrien zuspitzt. Das Buch von Horst Oberkampf und Thomas Prieto Peral (beides Kenner der Region und als Vertreter deutscher evangelischer respektive lutherischer Landeskirchen engagiert in der Irakhilfe) zeigt die aktuelle Lage der Christen im Irak aus verschiedenen Perspektiven und blendet zurück in die biblische Zeit und in die 2000 Jahre alte Geschichte der Christen zwischen Euphrat und Tigris. Thomas Prieto Peral, Horst Oberkampf: Heimat oder Exil? Zur Lage der Christen im Irak. Erlanger Verlag für Mission und Ökumene, 2013. ISBN 978-3-87214538-3. 264 Seiten, 19.80 Euro.

Hoffnung schöpfen

sch. Die Gärten auf der Insel Tresco vor der Küste Cornwalls haben etwas Paradiesisches. Sie sind so üppig und farbenprächtig, so artenreich und

dicht. Lars Lepperhoff hat sie fotografiert und setzt die Bilder im Buch von Alfred Eglin wirkungsvoll in Szene. Sie sind die visuellen Begleiter und Verstärker der Worte, die in diesem Werk trösten und Mut machen wollen. Es sind lyrische und Prosatexte, die der pensionierte Pfarrer selber geschrieben oder aus Psalmen-, Bibeltexten oder Gedichten ausgewählt hat. Das Buch kann zur seelsorgerlichen Hilfe für Menschen in schwierigen Lebensphasen werden. Die Beiträge eignen sich zum Vorlesen oder Vorzeigen am Krankenbett oder bei seelsorgerlichen Besuchen bei Betagten. Alfred Eglin-Weidmann: Hoffnung schöpfen. Worte, die trösten und Mut machen. Blaukreuz-Verlag. 176 Seiten, 47 Bilder, Fr. 29.80.

Flughafengeschichten von Walter Meier* Selbstverständlichkeit oder Wunder? Im Andachtsraum an unserem Flughafen sollen sich ausdrücklich alle Menschen, das heisst Glaubende aus allen Religionen, willkommen fühlen. Für Muslime zeigt ein Pfeil mit arabischer Schrift die Gebetsrichtung zur Kaaba an, weil sie sich ja bekanntlich während des Gebets Richtung Mekka verneigen. Für die jüdischen Gläubigen sei die genaue Gebetsrichtung nicht so wichtig, hat mir einmal ein Rabbiner gesagt. Allerdings kam es schon vor, dass wir von jüdischen Gläubigen gefragt wurden, in welche Richtung es zur Klagemauer in Jerusalem ginge. Sie würden sich beim Gebet gerne dorthin richten. Diesen Menschen antworten wir jeweils, dass vom Standort Zürich aus die Richtung nach Jerusalem etwa die gleiche sei wie nach Mekka. Sie könnten sich also an den Pfeil Richtung Kaaba halten. Kürzlich trafen wir in unserem Andachtsraum eine schöne und ergreifende Szene an: Der jüdische Gläubige, der sich zuvor nach der Richtung zur Klagemauer erkundigt hatte, begrüsste herzlich einen Moslem, der nach ihm die Kapelle betrat, um ebenfalls zu beten. Dieser erwiderte den Gruss ebenso herzlich, und gemeinsam bereiteten sich die beiden Männer vor zum Gebet. Nebeneinanderstehend, riefen sie, in die gleiche Richtung betend, den einen Gott, den Schöpfer von Himmel und Erde, an, jeder auf seine Weise und in seiner Sprache, wobei Hebräisch und Arabisch ja miteinander verwandte Sprachen sind. Im Stillen beteten wir mit, auf unsere Weise. Mir kam das, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist, wie ein Wunder vor. Hallelujah, Alhamdu lillah, Gott sei gelobt. *Walter Meier ist Seelsorger am Flughafen Zürich. Einige seiner Begegnungen hat der Pfarrer aufgeschrieben und als «Flughafengeschichten» veröffentlicht. «notabene» bringt Auszüge daraus. Flughafengeschichten. JordanVerlag 2013.127 Seiten, Fr. 27.–.

notabene

10 / 2013


Und wie halten Sie es mit offenen Kirchentüren?

kreuz & quer /

Wir haben offen

Foto: sch

Im Advent sind Kirchentüren mancherorts länger geöffnet als sonst. In Bachs ist kein Sonderservice nötig. Dort ist die Kirche immer offen. Von Christian Schenk

Es gehört bei Familie Lang zum Morgenritual wie das Zähneputzen. Nach dem Frühstück geht man kurz hinüber zur Kirche und öffnet dort das Portal. Magrit und Peter Lang wechseln sich ab. Sie ist Sigristin. Er Kirchenpflegepräsident. In seltenen Fällen macht auch der Sohn den kurzen Fussmarsch mit dem Schlüssel, um die Kirche aufzuschliessen. Die Kirche soll offen sein in Bachs, nicht nur sonntags, nicht nur bei speziellen Anlässen, sondern immer: Vom Morgengrauen bis zum Eindunkeln, dann, wenn die Glocken zum Betzeitgeläut einsetzen. Seit dem Auffahrtstag 2004 ist das im kleinen Dorf im Zürcher Unterland die Regel. Kirchenpflege und Pfarrerin haben es so beschlossen. Und Familie Lang – schon seit Generationen mit dem Sigristenamt bekleidet – setzt den Beschluss tagtäglich in die Tat um. Man habe bis jetzt sehr gute Erfahrungen damit gemacht, berichten Peter und Margrit Lang. Die Kirche als Ort der Einkehr werde oft genutzt. Wanderer, die vom Frühling bis Herbst durch das malerische Bachsertal marschieren, machten gerne einen Halt in der Kirche. Und auch die Einheimischen nutzten die Möglichkeit, in der Kirche einen Ort der Stille zu finden. Nicht dass das bald notabene

10 / 2013

300-jährige Bauwerk spektakulär wäre. Der Kirchenraum strahlt reformierte Schlichtheit und Aufgeräumtheit aus. Trotzdem entdeckt man bald die kleinen Zeichen, die den Besuchern sagen, dass Menschen hier jederzeit willkommen sind: Auf dem Taufstein steht ein Blumenbouquet, auf dem Tisch im Chor liegen Handzettel zur Baugeschichte der Kirche, eine Zürcher Bibel und ein Buch mit Kugelschreiber, das zum Schreiben persönlicher Gedanken und Wünsche

«Bis jetzt wurde nichts gestohlen – ausser einer Bibel.»

Margrit und Peter Lang sorgen für lange Kirchenöffnungszeiten in Bachs.

Die Zürcher Kirchgemeinden halten es unterschiedlich mit den Öffnungszeiten in ihren Kirchen. Einige (wie z. B. Bülach, Pfäffikon, Stäfa, Winterthur oder die Altstadtkirchen in Zürich) halten die Türen werktags durchgehend offen. Andere öffnen ihre Pforten nur zu Gottesdienstzeiten oder ermöglichen mit einem speziellen Aufsichtsdienst längere Öffnungszeiten. Letzteres geschieht häufig in der Adventszeit. Uster, Rüschlikon, Bassersdorf oder Pfäffikon u. a. laden dieses Jahr im Advent mit unterschiedlichen Projekten zu Tagen der Offenen Kirche ein. Mit generell geöffneten Türen profilieren sich reformierte Kirchen in den Kantonen Graubünden und St. Gallen. Der SEK hat zum Thema «Offene Kirchen» eine Handreichung erstellt, zu finden auf: www.kirchenbund.ch/de/themen

einlädt. Dem Schmerz, dem Dank und der Hoffnung kann man in der Bachser Kirche auch mit dem Entzünden einer Kerze Ausdruck verleihen. Ein kleiner Kerzentisch steht dazu da, ein Bündel Andachtskerzen und Zündhölzer liegen griffbereit. Die Sigristen müssen oft Nachschub liefern. Auch dieses Angebot in ihrer Kirche wird rege genutzt. Ob die Bachser Offenheit und Gastlichkeit nicht manchmal missbraucht werde, will man wissen. Andere Kirchgemeinden sind mit dem Öffnen ihrer Kirchentüren oft viel zurückhaltender, haben schlechte Erfahrungen mit Vandalenakten oder Diebstahl gemacht. «Nichts dergleichen» heisst es in Bachs. Nur einmal in diesen bald zehn Jahren der offenen Tür habe einmal ein Besucher – vielleicht ziemlich durchfroren – den Heizregler aufs Maximum geschoben und damit die Kirche am andern Tag kurzfristig zur Schwitzkammer werden lassen. Und nur einmal sei etwas gestohlen worden. «Jemand hat eine Bibel mitlaufen lassen», erzählen die Langs. Kein Grund zur Sorge, findet man in Bachs. Dem stimmt auch Pfarrerin Sonja Weisenhorn zu: «Was kann uns besseres passieren, als dass uns jemand eine Bibel klaut.»

19


AZB CH-8001 Zürich P. P. / Journal Post CH AG Absender: notabene Evang.-ref. Landeskirche des Kantons Zürich Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich

Adressberichtigung melden an: Evang.-ref. Landeskirche, Kommunikation Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich

Frohe Weihnachten! Ein Cartoon von Max Spring.

Impressum «notabene» ist die Zeitschrift aller, die beruflich, ehrenamtlich oder regelmässig freiwillig als Mitglieder in der Zürcher Landeskirche mitarbeiten. Redaktion und Gestaltung Christian Schenk (sch), Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich, Tel. 044 258 92 97 www.zh.ref.ch / notabene, notabene@zh.ref.ch Redaktionssekretariat Helena Klöti, helena.kloeti@zh.ref.ch Tel. 044 258 92 13

Herausgeberin Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich. Kommunikation Druck Robert Hürlimann AG, Zürich Auflage 7000 Exemplare Erscheint monatlich mit Doppelnummern im Juli / August und Dezember / Januar. Nächste Ausgaben Nr. 1 / 2014 (Februar, Woche 6) Nr. 2 / 2014 (März, Woche 10) Redaktionsschluss: Am 15. des Vormonats

Titelbild: roundabout in Oerlikon: Ein Streetdanceprojekt für Mächchen. Foto: Reto Schlatter


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.