Jugendzeitung YAEZ

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Mai 2011 ⋅ kostenlos ⋅ www.yaez.de

Bosse, Kitty Kat, Kostja Ullmann: Die besten Antworten aus der YAEZ-Fragestunde

Warum Freundschaft manchmal ein Verfallsdatum hat –   und was man tun kann, damit sie hält

Praktikums-ABC: Wie dein Einsatz ein Erfolg wird Fußball-WM: Spielerinnen erzählen von ihrem Sport Sommer 2011: Insider geben die besten Urlaubstipps

Ausgabe

#53


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intro 03

Freunde auf Zeit? Ab Seite 4

Making of #53 Im Musikunterricht eigene Rapsongs schreiben? An der Geschwister-Scholl-Schule in Hannover kommt im Wahlpflichtkurs Musik Hip-Hopper Spax in den Unterricht und zeigt, wie’s geht. Danach geht es dann ins Studio, wo die Schüler ihre selbstgeschriebenen Zeilen einsingen können. Auf dem Foto bekommt der 15-jährige Emre (links) noch letzte Tipps für seinen Rap von Spax. Die ganze Geschichte über das Projekt kannst du auf Seite 10 lesen.

Lieblinge der Redaktion Der letzte Kindergeburtstag ist schon eine Weile her aber an Muttis leckeren »Kalten Hund« aus viiiiiiel Schokolade und knusprigem Keks erinnern wir uns immer noch gerne zurück. Wie schön, dass neulich der Eismann in der YAEZ-Redaktion vorbeikam und uns drei Familienpackungen der eiskalten Version des DessertKlassikers vorbeibrachte. So macht Arbeiten Spaß und beim nächsten Geburtstag darf der »Eiskalte Hund« auf keinen Fall fehlen...

Titelfoto: Jan Kopetzky / Illustrationen: Julia Humpfer

Fußball-WM Ab dem 26. Juni kann Deutschland auf ein neues Fußball-Sommermärchen hoffen. Dann geht nämlich die Weltmeisterschaft der Damen los, bei der unsere Mannschaft als klarer Favorit gehandelt wird. Wir haben die Nationalspielerin Alexandra Popp interviewt, wollten aber auch von ganz normalen Mädels wissen, was für sie die Faszination ihrer Sportart ausmacht. Mehr über die Leidenschaft Fußball gibt’s auf Seite 11.

Freunde: So hast du lange was von deinen Freunden.......4 Doppeljahrgänge: Genug Studienplätze für alle?............8 Unterricht: Rappen als Schulfach..................................10 Fußball: Mädchen über ihren Lieblingssport..................11 Sommerurlaub: Wohin sich eine Reise wirklich lohnt.....12 Praktika: So wird das Probearbeiten ein Erfolg.............15 Praxis-Check: Mechatronik............................................17 Internet: Wie online gemobbt wird................................21 Gewinnspiele............................................................22 Impressum...............................................................23

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Durch dick und dünn Während wir im Internet problemlos »Freunde« gewinnen, fällt es uns im richtigen Leben oft ganz schön schwer, einer zu sein. Unser Freundschafts-Guide erklärt, wie ihr am besten mit gemeinsamen Krisen, Enttäuschungen und Gefühlsschwankungen umgeht. texte: Erik Brandt-Höge FOTO: jan kopetzky

Unser Experte: Heiko Ernst ist Chefredakteur von »Psychologie Heute« und Fachmann in Sachen Freundschaft

Wie kann ich prüfen, ob ich meinem neuen Freund vertrauen kann?

Vertrauen ist das Wichtigste in einer Freundschaft – aber wie findet man heraus, ob der neu gewonnene Freund genauso denkt? Schließlich lernt man ihn gerade erst kennen, weiß noch nicht viel über seine Prinzipien und schon gar nicht, was für ihn die Basis einer guten Freundschaft bedeutet. »Vertrauen ist ein Vorschuss, den man geben muss – und meistens wird Vertrauen auch belohnt«, sagt Heiko Ernst. Man würde zwar dazu neigen, immer wieder zu vertrauen, bekäme aber keine Garantie dafür, dass dieses Vertrauen nicht auch mal missbraucht wird. Vertrauen, so Ernst, könne man nicht prüfen, sondern nur erfahren. Das gilt natürlich für alle zwischenmenschlichen Beziehungen.

Was mache ich, wenn es tatsächlich zu einem Vertrauensbruch kommt?

Erst einmal sollte man versuchen, den Vertrauensbruch richtig einzuordnen. Wenn daraus keine schwerwiegenden Folgen für die Freundschaft entstehen, sollte man sein allgemeines Vertrauen in den Freund nicht vorschnell verlieren. Zudem sollte man nicht nur den Vertrauensbruch, sondern auch sich selbst prüfen. Es könne hilfreich sein, erklärt Ernst, wenn man sich fragt, ob die Erwartungen an den Freund womöglich zu groß und die eigenen Maßstäbe zu hoch angelegt sind. Ob man vielleicht überreagiert, wenn man in seiner Enttäuschung über Kleinigkeiten das große Ganze infrage stellt – und dadurch die Freundschaft selbst gefährdet. Wenn man einen Vertrauensbruch richtig einstuft, kann man damit auch leichter umgehen.

Mein Freund ist ein Außenseiter in der Klasse. Wie kann ich ihn in seiner Situation unterstützen?

Wenn ein Freund von Mitschülern mies behandelt wird, kann man ihm schon dadurch helfen, dass man vor den anderen zur Freundschaft mit ihm steht. »Er fühlt sich dadurch aufgewertet und zumindest zum Teil integriert«, sagt Ernst. »Man kann ihn dann auch zu beispielsweise Geburtstagspartys mitnehmen und sich mit ihm öffentlich zeigen, um klar zu machen, dass einem diese Freundschaft etwas wert ist – auch wenn viele darüber die Nase rümpfen.« Hält man in schwierigen Phasen zu seinem Freund, wird dadurch nicht nur sein Selbstwertgefühl gesteigert, sondern auch die Bereitschaft der anderen, ihren Mitschüler zu integrieren.

Wie schaffe ich es, mit meinem Ex nach der Beziehung eine Freundschaft aufzubauen?

»Lass uns Freunde bleiben« – einer der meist gebrauchten Sätze am Ende einer Liebesbeziehung. Leider bleibt es oft bei der Hoffnung auf eine Freundschaft danach, wenn nicht beide Ex-Partner die gleiche Distanz zur vorhergegangenen Beziehung halten können. Eine weitere Hürde auf dem Weg zur Freundschaft kommt hinzu, wenn auch nach der Beziehung noch ein gewisses Begehren vorhanden ist und sich die Ex-Partner weiterhin sexuell attraktiv finden. »Das bringt Schwierigkeiten mit sich«, so Ernst, »denn ein sexueller Unterton kann eine Freundschaft schnell belasten. Deshalb sollte man vor einer Freundschaft nach einer Beziehung sorgfältig prüfen, ob es dabei auch wirklich keine Hintergedanken gibt. Freunde können sich zwar auch lieben, aber eben nicht sexuell. Das ist ein Tabu.«


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ANZEIGE Wie beende ich am besten eine Freundschaft?

Immer wieder kommt es vor, dass sich Freunde auseinanderentwickeln. Interessen verändern sich mit jeder Lebensphase, die man durchläuft. Dabei entstehen neue Möglichkeiten – und neue Freundeskreise. Wie aber erklärt man einem alten Freund, dass man nicht mehr so eng wie einst mit ihm befreundet sein möchte? Oft umgeht man in einer solchen Lage die direkte Konfrontation und benutzt teils faule Ausreden, wenn man mal wieder ein Treffen absagt. Dabei kann ein gemeinsames Gespräch hier am ehesten helfen. Das ist nicht einfach, aber fair. Außerdem schafft man dadurch die Voraussetzungen dafür, sich weiterhin mit jemandem verstehen und unangenehme Begegnungen in Zukunft vermeiden zu können.

Wie verhalte ich mich, wenn sich der beste Freund nicht mit meinem Partner versteht?

Die Liebe für den Partner trifft im Freundeskreis nicht immer auf Begeisterung. Manchmal wird der Partner selbst von besonders guten Freunden nicht akzeptiert. Neid, Eifersucht oder einfach nur fehlende Sympathie – es gibt viele Gründe, weshalb die eigenen Freunde den Partner ablehnen. »Man kann sich in solchen Fällen darüber hinweghelfen, indem man seine Zeit aufteilt«, rät Ernst. Schließlich müsse man nicht immer alles zusammen machen und nicht ständig versuchen, Freunde und Partner an einen Tisch zu bringen. Bei bestimmten Gelegenheiten wie Geburtstagsfeiern ist ein Zusammentreffen natürlich unvermeidbar. Diese Situationen müsse man entweder lernen auszuhalten – »oder aber man verzichtet des lieben Friedens darauf, den Freund oder die Freundin zu bestimmten Anlässen einzuladen, wenn man weiß, dass es den Partner kränken könnte«, so Ernst. »Allerdings ist dieser Zwang – ›Den bring’ besser nicht mit, mit dem will ich nichts zu tun haben‹ – auch nicht gerade fair.« Generell täte allen Parteien ein bisschen mehr Gelassenheit gut: »denn in jeder Clique und später auch in jedem Arbeitsteam müssen sich nicht alle gleich gut verstehen«.

Wenn ich mich in meinen besten Freund verliebe, muss ich ihm das gestehen?

»Man sollte beobachten, ob diese Gefühle von Dauer sind und es nicht nur eine kurzzeitige Verliebtheit ist, die sich wieder verflüchtigt«, sagt Ernst. »Wenn es dann mehr ist, ganz deutlich gefunkt hat und man die Freundschaft benutzt, um dem anderen nah zu sein, sollte man seine Gefühle ansprechen.« Wenn die Freundin oder der Freund nicht genauso fühlen sollte, ist es wichtig, auch wieder auf Distanz zu gehen, ihr oder ihm Luft zum Atmen zu lassen und niemanden zu bedrängen. Eine solche Ungleichheit der Gefühle ist schließlich für beide nicht leicht. Wenn man versucht, die Freundschaft auf eine andere Ebene zu heben, und dabei auf Widerstände trifft, sollte man außerdem darauf verzichten, die Freundin oder den Freund unnötig in Verlegenheit zu bringen, indem man sie oder ihn zum Beispiel ständig mit schmachtenden Augen ansieht.

Sind Jungs-Jungs-Freundschaften weniger kompliziert als Mädchen-MädchenFreundschaften?

»Angeblich sind Jungs-Jungs-Freundschaften einfacher, weil Jungs immer ein gemeinsames Projekt wie zum Beispiel Sport haben«, sagt Ernst. »Mädchen dagegen bauen Freundschaften eher über Vertrauen und ein Sich-Einsicht-Geben in die Seele auf.« Jungs seien sehr viel zögerlicher, wenn es darum ginge, etwas aus ihrem Innenleben preiszugeben, und würden sich häufig darüber wundern, wie viele private Dinge Mädchen untereinander ausplaudern. »Das heißt nicht, dass Jungs das nicht können«, so Ernst weiter, »aber es gehört zum männlichen Rollenklischee dazu, dass man eher den lockeren, lustigen Typen gibt, mit dem alles einfach ist und mit dem man Spaß haben kann.« Mädchen hingegen fänden manchmal eher Spaß daran, vertiefende Gespräche zu führen.


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Paul (15)

Wir sind nicht nur Freunde, sondern auch Nachbarn. Jeden Tag, wenn der Eismann klingelt und durch unsere Straße kommt, sehen wir uns. Wir kennen uns nun seit fast acht Jahren, und auch wenn wir nicht auf dieselbe Schule gehen, sehen wir uns oft. Unsere Partner sind zum Glück nicht eifersüchtig, denn sie wissen ja, dass uns nur eine gute Freundschaft verbindet. Es ist toll, einen Freund so in der Nähe zu haben, vor allem wenn man auf dem Land lebt und man zu vielen Freunden erst immer hinfahren muss.

Hannah (14) Wir unternehmen viel, gehen paddeln, hören die gleiche Musik und können über viele Dinge reden. Wir haben viel Spaß, so wie gestern, als wir im Garten Trampolin springen waren und danach eine Wasserschlacht gestartet haben. Wir denken, dass wir auch in Zukunft befreundet sein werden und uns später zumindest immer dann sehen werden, wenn wir unsere Eltern besuchen.

»Wir werden auch in zwanzig Jahren noch befreundet sein« Skrollan (18)

Trotz der Distanz hat unsere Freundschaft bisher super funktioniert, vielleicht ja sogar auch gerade deswegen. Wir leben schon immer an verschiedenen Orten, und im Sommer letztes Jahr ist Momo dann nach Japan gezogen. Nun ist Momo wegen der Katastrophe in Japan seit Ende März wieder zurück in Hamburg und wird bis zu ihrem Abitur hier bleiben. Wir können wirklich über alles reden, auch der Altersunterschied ist überhaupt kein Problem.

Momo (16) 2008 haben wir uns bei einer Sprachreise in Oxford kennengelernt. Skrollan ist ihrem Koffer auf dem Laufband hinterhergerannt, das fand ich total witzig, und im Flugzeug haben wir uns dann gleich nebeneinandergesetzt und die ganze Zeit geredet. Zurück zu Hause haben wir uns dann in Briefen und Mails viele Dinge anvertraut und eine enge Freundschaft aufgebaut. Im Moment sehen wir uns vielleicht zweimal im Monat. Wir werden auch in zwanzig Jahren noch befreundet sein – egal an welchen Orten in der Welt wir leben!


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Wie Liebe, nur ohne Knutschen Niemand will allein durchs Leben gehen. Wir haben nachgefragt: Wie wird man eigentlich ein guter Freund, und gibt es Freundschaften, die für immer halten? text und fotos: Anne ackermann Wenn Felix eine Freundin hat, dann hat die neben ihm auch noch einen zweiten Partner in der Beziehung: Seinen besten Freund Philip, mit dem den 18-Jährigen eine fast lebenslange Freundschaft verbindet. Die beiden sind sich sicher, dass ihre Freundschaft auch in zwanzig Jahren noch bestehen wird. Das ist keinesfalls selbstverständlich, denn Freundschaften haben einen ähnlichen Verlauf wie die Liebe und haben damit auch öfters mal ein Verfallsdatum. Genau wie in einer Beziehung beginnt nämlich irgendwann die Alltagsphase. Man muss sich überlegen, was man für die Freundschaft tun kann, um sie am Leben zu erhalten. Kommt es zu Konflikten, bedeutet das oft schon das Ende einer Freundschaft. Das muss aber nicht unbedingt negativ sein, im Gegenteil: Es ist ganz normal, dass man im Laufe seines Lebens neue Freunde findet und alte Verbindungen zu Bruch gehen. Schließlich verändern wir uns – und damit ändern sich auch die Erwartungen, die wir an unsere Freunde haben. So erneuern sich laut

Freundschaftsexperte Wolfgang Krüger innerhalb von sieben Jahren rund 50 Prozent aller Freundschaften. Die meisten Freundschaften beginnen schon in der Kindheit und der Pubertät. Besonders Mädchenfreundschaften können in dieser Zeit sehr intensiv werden. Studien zeigen, dass zwei Drittel aller Frauen enge Verbindungen pflegen, jedoch nur ein Drittel aller Männer. Jungs haben eher Freizeitfreundschaften und verabreden sich gezielt für Aktivitäten wie Fußball, Kickern oder Skaten, die Gespräche bleiben dabei oft auf der Strecke. »Die Bindungen bleiben weniger stark, und das Vertrauen fehlt: Der Freund bleibt in seiner Funktion als Freizeitpartner ersetzbar. Dagegen kann man sagen, dass bei Frauen der Grad der emotionalen Bindung fast doppelt so stark ist«, sagt der Psychologe Dr. Wolfgang Krüger, der schon mehrere Bücher zum Thema Freundschaft veröffentlicht hat. Diese emotionalen Geständnisse, die wir unseren Freunden gegenüber machen, sind der Beziehungskitt, der Tiefe schafft und zusammenschweißt. Solche

»Freundschaft heißt für uns, sich alles zu erzählen«

Felix (18)

Das Besondere an unserer Freundschaft ist das Vertrauen, das wir zueinander haben. In jedem Moment unseres Lebens wissen wir, dass der andere für einen da ist. Selbst unsere Freundinnen müssen loyal sein und unsere Freundschaft respektieren, das haben wir irgendwann mal abgemacht. Unsere Freundschaft beruht darauf, dass wir uns für den anderen interessieren. Wir erzählen uns alles und halten zusammen, egal was für Probleme es gibt.

Philip (17) Kennengelernt haben wir uns über unsere Eltern, das ist nun schon 17 Jahre her. Wir kamen dann in denselben Waldorfkindergarten, aber in getrennte Gruppen. Später sind wir dann zum Glück durch eine Sondergenehmigung in dieselbe Klasse gekommen. Auch wenn wir in Zukunft einmal getrennt sein werden, ist das nicht weiter schlimm, in dem Moment, in dem wir uns wieder treffen, ist es bestimmt wieder wie vorher.

Beziehungen halten auch dann, wenn wir uns nicht mehr jeden Tag sehen oder in verschiedenen Städten leben. Doch es gibt auch die Kehrseite: Gerade weil diese Freundschaften sehr emotional sind, beinhalten sie auch die Angst vor dem Verlust. Wenn andere Menschen als potenzielle Freunde auf der Bildfläche erscheinen, kann es zu Eifersucht und Rivalität kommen. In so einem Fall kann eine gewisse Distanz also sogar von Vorteil sein. Distanz oder Nähe, jede Freundschaft ist anders, vor allem in Zeiten sozialer Netzwerke. Auch wenn Facebook und Co das Kennenlernen erleichtert haben und eine neue Art der klassischen Brieffreundschaft darstellen, sind sie natürlich kein Ersatz für echte Kontakte. Der Schriftsteller Georg Christoph Lichtenberg hat einmal gesagt: »Es ist nur eine gute Freundschaft, wenn man vom anderen träumt.« Letztlich ist ein guter Freund so sehr Teil des eigenen Innenlebens geworden, dass er einfach zu einem gehört und Teil der inneren Welt ist. Wer es einmal so weit geschafft hat, den wird diese Freundschaft mit Sicherheit nicht enttäuschen. •


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Alle mal zusammenrücken Die Bundesländer stellen um auf das achtjährige Gymnasium. Wir haben uns umgehört, was das für die Doppeljahrgänge bedeutet. Text: johanna blees Zu große Klassen, zu viel Unterricht und Hausaufgaben bis zum Abwinken. Die Liste an Beschwerden über die G8/G9Doppeljahrgänge ist lang. Dabei hören die Probleme nach dem Abitur nicht auf: Viele Schüler fragen sich, wo die Studienplätze für doppelt so viele Abiturienten wie üblich herkommen sollen. Dieses Jahr sind erst mal Niedersachsen und Bayern dran, und für sie kommt es doppelt dicke: Es machen nicht nur die zwölfte und die dreizehnte Klasse gemeinsam Abitur, sondern es wurde außerdem im Oktober vergangenen Jahres die Aussetzung des Wehrdienstes beschlossen. Also rüsten sich die Universitäten für den erwarteten Ansturm: In Osnabrück zum Beispiel sind mittlerweile die Bänke im Hörsaal gegen Stühle ausgetauscht worden, um Platz zu schaffen, an der KU Eichstätt-Ingolstadt sollen einige Studiengänge schon zum Sommersemester angeboten werden. Prof. Dr.-Ing. Erich Barke, Präsident der Leibniz-Uni Hannover, rechnet mit enormen Platzproblemen: »Es kann sein, dass wir für Lehrveranstaltungen ein Zelt im Park aufstellen oder andere

große Räume wie etwa das Congress Centrum anmieten müssen.« Die Schüler sind ebenso unruhig. In Baden-Württemberg ist der Doppeljahrgang zwar erst nächstes Jahr an der Reihe, doch auch Michael, der in Böblingen zur Schule geht, hat Bedenken: »Ich denke, dass es auf jeden Fall mehr Konkurrenz geben wird. Nicht nur beim Studienplatzangebot, sondern auch bei der Suche nach Wohnungen, Nebenjobs oder Stipendien.« Deswegen legt er sich nicht auf eine Uni und ein Fach fest, sondern will sich mehrere Alternativen offenhalten.

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Doch was ist eigentlich dran an all der Panikmache? Zunächst einmal muss man sagen, dass die von Anfang bis Mitte der Neunzigerjahre geborenen Schüler, die in den nächsten Jahren Abitur machen werden, generell eher aus geburtenschwachen Jahrgängen kommen. Obwohl es anteilsmäßig gesehen immer mehr Erstsemester gibt, sank die Zahl der Studienanfänger bis zum Aufkommen der Doppeljahrgänge, ganz einfach weil es wegen des demographischen Wandels immer weniger Schulabgänger gibt. Außerdem ist der Anstieg der Studienanfängerzahlen nicht so dramatisch, wie viele befürchten. Nach Schätzungen der Kultusministerkonferenz wird es bis zum Jahr 2015 275.000 zusätzliche Studienanfänger geben. Am höchsten wird die Zahl wahrscheinlich 2013 sein, wenn mit Hessen und Nordrhein-Westfalen zwei der bevölkerungsreichsten Bundesländer ihre Doppeljahrgänge entlassen und außerdem diejenigen aus den vorhergehenden Jahrgängen, die beispielsweise noch ein Auslandsjahr eingelegt haben, an die Universitäten gehen. Dann wird die Quote nach Hochrechnungen um etwa zehn Prozent über der von 2008 liegen. »Bis 2020 wird die Zahl dann wieder auf rund 375.000 zurückgehen und bewegt sich damit wieder auf dem Niveau der vergangenen Jahre«, sagt Dr. Joachim Welz, Vorsitzender des Hochschulausschusses der Kultusministerkonferenz. Zehn Prozent klingen nach viel, doch es wird vorgesorgt. Im Hochschulpakt sind von der Bundesregierung bis 2015 4,7 Milliarden Euro vorgesehen, die allein in die Schaffung neuer Studienplätze investiert werden sollen. Interessant dabei ist, dass die neuen Bundesländer wie beispielsweise Sachsen sogar einen Rückgang ihrer Studienanfänger befürchten, obwohl ihre Universitäten modern und gut ausgestattet sind. Für alle, die um ihren Studienplatz fürchten, wäre »Fernost«, wie sich die neuen Bundesländer in einer Kampagne scherzhaft selbst nennen, also eine gute Alternative. Auch auf dem Ausbildungsmarkt sieht es für die Abiturienten sehr gut aus, da viele Betriebe die Doppeljahrgänge als eine Chance sehen, ihre Lehrstellen qualifiziert zu besetzen. Die Wartesemester, die man dadurch vor dem Studium sammelt, könnten für einige Abiturienten mit schlechterem Notendurchschnitt nützlich sein. Alles in allem: Keine Panik! Wer einfach sein Bestes gibt, hat sich hinterher in keinem Fall etwas vorzuwerfen. Und vielleicht kann man die ganze Diskussion um die Doppeljahrgänge auch zum Anlass nehmen, seine Zukunft etwas flexibler zu planen, statt sich von vornherein festzulegen. • Demographischer Wandel bedeutet hier, dass das Durchschnittsalter der Deutschen steigt, weil immer weniger Kinder geboren werden. Der Hochschulpakt ist eine Initiative von Bund und Ländern zur Verbesserung der Forschung und Lehre in Deutschland.

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Keine zweite Wahl Klar, zur Schule gehen müssen in Deutschland alle. Unterschiede gibt es trotzdem. YAEZ stellt ungewöhnliche Lernmodelle vor. TEXT: JOHANNA BLEES ILLUSTRATION: CHRISTOPH RAUSCHER

Folge 3: Abi auf dem zweiten Bildungsweg »Ich werde niemals Abi machen!« Das hat sich die 22-jährige Lea Schmitz geschworen, als sie ihren Realschulabschluss in den Händen hielt und sich damit für eine Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste in einer Mediathek entschied. Die Ausbildung lief gut, und Lea wäre damals auch übernommen worden. Aber sie war gerade mal zwanzig Jahre alt und auf einmal war da der Drang, noch mal etwas Neues anzufangen. Gesagt, getan: »Ich bewarb mich bei mehreren Kollegs, die ein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg anbieten, und landete im Berlin Kolleg Schöneberg«, erzählt sie. Die Aufnahme war einfach, die Finanzierung stellte dank eines elternunabhängigen BAföGs auch kein großes Problem dar. Die Fächer waren die gleichen wie an jedem anderen Berliner Gymnasium auch. »Meine Schwerpunkte habe ich auf Deutsch und Politik gelegt, ansonsten belege ich dieses Halbjahr Mathe, Englisch, Geschichte, Rhetorik und Biologie.« Ganz anders als an einer normalen Schule ist hingegen die Klassengemeinschaft: »Ich bin mit Abstand die Jüngste in meiner Klasse. Jeder bringt seine eigene Vergangenheit mit und seine eigenen Probleme: Da ist ein 60-jähriger ehemaliger Chemie-Laborant, der jetzt noch mal was anderes machen will. Ein 30-Jähriger, der bislang sein ganzes Leben ohne irgendeinen Abschluss gejobbt hat. Menschen mit gescheiterter Familiengründung, mit einer Drogenvergangenheit.« Jeder am Kolleg bringt seinen Grund mit, weshalb er neu anfangen und das Abitur nachholen will. Es sei schwer, sich da einen Freundeskreis aufzubauen, klagt Lea. »In den Pausen bin ich oft allein und bereite die Aufgaben für die nächste Stunde vor. Klassenausflüge gibt es auch nicht. Andere Abijahrgänge haben gemeinsame Partys, ihre ersten gemeinsamen Besäufnisse, schließen in der Zeit Freundschaften fürs Leben. Das wird mir nicht passieren.« Die Schüler am Kolleg sehen das wohl einfach pragmatischer: Jeder will in erster Linie sein Abitur bestehen – deshalb ist man nun einmal da. Diese Einstellung habe aber auch etwas Positives, findet Lea. Die Menschen seien alle sehr vernünftig: »Man mobbt sich nicht gegenseitig, auf den Lehrer werden keine Papierflieger geworfen, und solche Seiten wie »isharegossip.com« sind bei uns niemals Gesprächsthema.« Ob sie im Rückblick lieber das Abi auf dem herkömmlichen Bildungsweg gemacht hätte? »Vielleicht, das wäre sicher einfacher gewesen. So ein Kolleg ist ganz schön anspruchsvoll. Aber ich blicke lieber in die Zukunft. Damals war ich einfach noch nicht weit genug für das Abitur.« •

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Für das Abi auf dem zweiten Bildungsweg gibt es in Deutschland verschiedene Möglichkeiten. Die bekannteste ist sicher die Abendschule, wo der Unterricht abends stattfindet und das Abitur neben dem Beruf nachgeholt werden kann. In einem Kolleg dagegen ist der Unterricht wie in der normalen Schule vormittags und man kann nebenbei höchstens jobben, um sich ein bisschen Geld zu verdienen. Eine dritte Alternative ist die Fernschule, wo man sich komplett allein auf den Abschluss vorbereitet und das Studienmaterial zugeschickt bekommt. Sowohl staatliche als auch private Anbieter haben den Schulabschluss auf dem zweiten Bildungsweg im Programm, also gibt es erhebliche Preisunterschiede. Für jede Variante kann man aber BAföG beantragen, das macht die Finanzierung um einiges leichter.

Bundeswettbewerb Fremdsprachen Du solltest mitmachen, wenn: r alle von dir abschreiben in Englisch- und Französischarbeiten imme hrift auf der Aufsc wollen und du findest, die mehrsprachige t zum enhei Geleg super eine Frühstücksflockenpackung ist Vokabelnlernen. Du darfst mitmachen, wenn: le besuchst. du in der 5.–13. Klasse bist oder eine Berufsschu Das gibt’s zu holen: dien. Geld- und Sachpreise, Sprachreisen und Stipen emdsprachen.de 6. Oktober 2011 | www.bundeswettbewerb-fr

Nachwuchsjournalisten gesucht Du solltest mitmachen, wenn: du immer und überall denkst, du hast was zu sagen, und es liebst, Sachen nachzurecherchieren, die du ausnahmsweise mal nicht weißt. Du darfst mitmachen, wenn: du zwischen 16 und 25 bist und eine DIN-A4-Seite mit klugen Gedanken zu deinem Traumberuf füllen kannst. Das gibt’s zu holen: Ein zweiwöchiges Praktikum bei der »FAZ«, die Veröffe ntlichung deines Textes in einer Sonderbeilage der »FAZ« und im »EINSTIEG Abi Magazin«, Zeitungsabonnements und Büchergutsche ine. 15. Juni 2011 I www.einstieg.com

Internationale Physikolympiade Du solltest mitmachen, wenn: früher schon Kindersicherungen an technischen Geräten für dich ittags mit deinen nachm mal manch dich du kein Hindernis waren und zu diskutieren. ung Forsch der e Problem e aktuell um Lehrern triffst, Du darfst mitmachen, wenn: e Schule du im Schuljahr 2011/2012 eine allgemeinbildende deutsch bist. n gebore 92 30.6.19 dem nach besuchst und Das gibt’s zu holen: reisen, Geldpreise, Büchergutscheine, Zeitschriftenabos, Sprach ien. Praktika, Stipend Anmeldung ab jetzt möglich I www.ipho.info TEXTE: JOHANNA BLEES

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10 schule

Vierte und fünfte Stunde: Rappen Rap ist für viele die schmuddelige Sprache der Straße. Doch es geht auch anders: An einer Schule in Hannover gibt es HipHop als Wahlpflichtfach. text und fotos: birk grüling Gerade hat es zur großen Pause geklingelt, als Rafael Szulc, wie Spax im richtigen Leben heißt, mit seinem Auto auf den Lehrerparkplatz einbiegt. Wie ein großer dunkler Klotz erhebt sich die Realschule in einem sozial schwachen Viertel Hannovers. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, und die Häuserblocks der Nachbarschaft sind grau. Schon beim Aussteigen fällt Spax auf, mit seinen knallgrünen Sneakern und dem nicht weniger grellen T-Shirt wirkt er wie ein belebender Farbklecks im Straßengrau. Mit einem breiten Grinsen und einer kleine Mappe unterm Arm steuert er auf den Eingang zu. Hier und da einen Schüler grüßend, geht er hoch zum Musikraum. Auf dem Flur riecht es nach Putzmittel, und ein paar Kinder aus der Klasse warten schon vor der Tür. Alles wirkt wie ganz normaler Schulalltag, außer dass hier hinter der weißen Tür des Klassenraums nicht Mathe oder Deutsch unterrichtet wird, sondern Rap.

»Rap ist nicht nur Beleidigung«

Nach dem zweiten Klingeln trudeln die Schüler langsam ein. »Hallo, Herr Spax«, grüßt ein Junge und wirft seinen Rucksack auf den Tisch. Schon eine Minute später herrscht völlige Stille, und Spax fragt nach den Erkenntnissen der letzten Wochen. »Ich hasse und ich liebe« ist das Thema, dazu sollen die 17 Schüler des

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Wahlpflichtkurses einen Rapsong schreiben. Der Text ist schon fast fertig, gemeinsam mit ihrem rappenden Lehrer soll heute nur noch an Feinheiten gearbeitet werden. Die Reime kommen von den Schülern, Spax selbst gibt nur die Hilfestellungen beim Finden der richtigen Worte. Auf die Frage, was sie gelernt hätten, kommt die Antwort eines Schülers: »Wir haben gelernt, dass Rap nicht nur Beleidigung ist.« Sein Sitznachbar fügt hinzu: »Wir haben versucht, unsere Gefühle zu erkennen.« Spax nickt zustimmend: »Ich sage immer, es gibt keine schlimmen Worte, entscheidend ist nur der Umgang mit ihnen. Ich vergleiche das gern mit einem Messer: Man kann jemanden damit verletzten, aber gleichzeitig auch Brot schneiden.« »Ich hasse Eltern, die ihre Kinder schlagen und die Zukunft stören und eine Sünde tragen« – über diese Zeilen brüten die Schüler, als es zur Pause klingelt. Spax unterbricht die Arbeit und verkündet: »Pause! In fünf Minuten sind wir wieder fresh.« Während die Schüler aus dem Raum eilen oder sich auf den Tisch des Nachbarn legen, ist Spax zufrieden: »Jede Stunde ist anders, man muss sich immer wieder auf die Schüler einlassen. Zum Glück habe ich einen Vorteil. Ich bin flapsiger als ein normaler Lehrer und darf ganz anders mit den Schülern umgehen.« Obwohl es bereits die sechste Stunde ist, kommen die Schüler erstaunlich motiviert in die Stunde zurück. Immerhin geht es ja um ihr eigenes Lied. »Ich hasse es, mich selbst unter Druck zu setzen und mein wahres Ich falsch einzuschätzen«, reimt Emre (15) gleich drauflos. Für die Zeile bekommt er Lob von seinen Mitschülern. »Bist du auf einem Wörterbuch eingeschlafen?«, fragt auch Spax begeistert. Damit ist der Song fertig, und schon bald soll er im Studio aufgenommen werden. »Ich finde, dass die Studiosituation eine gute Erfahrung für die Schüler ist. Sie sehen, wie CDs aufgenommen werden, und hören einmal ihre eigene Stimme über das Mikrofon«, beschreibt der Rapper. »Nebenbei werden noch Dinge wie Reimschema und Betonung von Gedichten erarbeitet.«

»Schule muss sich an der Lebenswelt orientieren«

Projekte wie an der Geschwister-Scholl-Schule in Hannover sollte es durchaus häufiger geben, dieser Meinung ist auch Musikpädagogik-Professor Hans Bäßler von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover: »Alle Genres der Musik können Gegenstand des Unterrichts sein. Als Musiklehrer müssen wir viel stärker danach schauen, in welchen musikalischen Welten die Schüler leben. Musik selbst ist in der Freizeit emotional so positiv besetzt und gleichzeitig der Musikunterricht so unbeliebt, aus diesen beiden Fakten erkennt man schon, wie viel Potenzial ungenutzt bleibt.« Ein Eindruck, der sich schnell bestätigt, so ist Spax zwar als Dozent gefragt und gibt in ganz Deutschland HipHop-Workshops, doch Geld- und Auftraggeber sind meist keine Schulen, sondern Jugendzentren und Vereine. Kontinuierliche Schulprojekte wie in Hannover sind derzeit noch eine Seltenheit. Nur HipHop im Unterricht zu fördern, wäre natürlich zu einseitig, viel eher geht es um mehr Offenheit im Unterricht für die Lebenswelt der Schüler. »Von Workshops mit Experten, sei es nun zum Thema HipHop oder auch Klassik, profitieren nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer. Das Gemeinschaftsgefühl ist gerade in der Kunst, ohne richtig oder falsch, sehr gewinnbringend«, erklärt Bäßler. Auch für Spax selbst sind die Ziele klar: »Einen eigenen Song zu schreiben, ist für die Schüler ein großartiges Gefühl und sich selbst Rappen zu hören, etwas ganz Neues. Mir geht es nicht darum, dass die Schüler alle Rapper werden, sondern vielmehr darum, dass sie etwas Neues kennenlernen.« •

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schule 11

»Die Anerkennung wächst« Fußballerin Alexandra Popp ist zwar erst 20, hat aber schon einen EM- und einen WM-Titel in der Tasche. Mit YAEZ hat sie über ihre eigene Laufbahn und die bevorstehende WM gesprochen. Interview: birk grüling illustration: jakob hinrichs

Die Nationalspielerin Alexandra Popp wurde am 6. April 1991 in Witten geboren und startete ihre Fußballkarriere beim FC Silschede. Im Moment spielt sie beim FCR 2001 Duisburg, mit dem sie auch bereits den UEFA- und den DFB-Pokal holte. Außerdem wurde sie als beste Spielerin und Torschützenkönigin der U20-WM 2010 ausgezeichnet. Nach ihrem Fachabitur im vergangenen Jahr konzentriert sie sich jetzt erst mal hauptsächlich auf den Fußball, möchte aber in Deutschland bleiben. 2007 schlug sie ein Angebot von Olympique Lyon aus und wohnt noch bei ihren Eltern in Grevelsberg im Ruhrgebiet.

Wie bist du zum Fußball gekommen? Ich bin mit Fußball groß geworden. Mein Vater und mein Bruder haben auch gespielt. Insofern lag es für mich nahe, dass ich auch damit angefangen habe. Was macht den Reiz der Sportart aus? Ich mag dieses Mannschaftsgefühl, in einer Gruppe etwas zu leisten. Bei mir hat sich ganz schnell eine Leidenschaft für diesen Sport entwickelt. Das hat vornehmlich damit zu tun, dass es mir sehr viel Spaß macht, Fußball zu spielen. Gab es schon mal blöde Kommentare, weil du als Mädchen professionell Fußball spielst? Nicht weil ich jetzt in der Bundesliga oder der Nationalmannschaft spiele. Aber früher, als ich das einzige Mädchen in unserer Mannschaft war, haben die Jungs aus dem gegnerischen Team schon mal gefrotzelt, dass sie schon gewonnen hätten, weil bei uns ja ein Mädchen dabei ist. Aber das ist an mir abgeperlt und auch an meinen Mitspielern, wir haben denen dann auf dem Platz gezeigt, wer besser ist.

Lena (19): »Beim Fußball kann ich mich richtig auspowern, das ist ein guter Ausgleich für den Schulstress. Und der Teamgeist ist richtig klasse, dieses Gefühl, für ein gemeinsames Ziel zu arbeiten und es dann auch noch zu erreichen.«

Ist es für dich überhaupt möglich, neben dem Fußball noch etwas anderes zu machen? Das geht ganz gut, weil mein Arbeitgeber großes Verständnis für meine Situation hat. Ich mache ein Praktikum in einer Praxis für Physiotherapie. Das funktioniert so gut, weil meine Chefin auch die Physiotherapeutin beim FCR 2001 Duisburg ist. Insofern besteht da ein hohes Maß an Verständnis für mich. Wie wird sich der Frauenfußball deiner Meinung nach in den nächsten Jahren verändern? Die Entwicklung ist schon sehr gut. Es geht eigentlich in allen Bereichen nach oben. Die Anerkennung wächst und wächst. Ich finde, wir haben auch in den Medien gute Partner. Das Fernsehen überträgt schon viele Spiele, gerade die Länderspiele. Ich hoffe, das geht so weiter.

Fotos: Horst Hamann (DFB), Privat

Was ist dein persönlicher Wunsch für die WM? Ich hoffe, dass die WM ein kleines Sommermärchen wird. Wir werden alles geben, um gute Spiele zu zeigen. Und vielleicht gelingt es uns ja tatsächlich, am Ende den Titel zu holen.

Denise (19): »Ich spiele in der zweiten Bundesliga und war also schon bei vielen Partien dabei. Mädels spielen einfach einen schöneren Fußball als Männer! Langsamer zwar, aber man kann die Spielzüge deutlicher erkennen. Und Schwalben oder unfaire Fouls gibt es eigentlich nie.«

Nina (15): »Ich finde es toll, Teil einer Mannschaft zu sein, in der man füreinand er einsteht. Außerdem ist Fuß ball total abwechslungsreich, wir rennen nicht nur durch die Gegend , sondern trainieren auch noch Techni k und Geschicklichkeit.«

Chiara (15): »Ich glaube, dass bei Mädels de r Teamgedan ke stärker ausgeprägt is t. Wenn ich vor dem Tor stehe, dann überlege ich mir, ob es Si macht, den B nn all nochmal abzuspielen. Ein männlich er Spieler zieh t das eher durch, weil er selbst de r Torschütze se in will.«

Die Frauenfußball-WM 2011 in Deutschland Anstoß Am 26.6. werden Nigeria und Frankreich mit dem ersten Spiel des Turniers in Sinsheim die WM 2011 eröffnen. 16 Mannschaften haben sich qualifiziert und werden bis zum Finale am 17.7. in 32 Spielen um den Titel kämpfen. Aufstellung Teilnehmen werden die Teams von Deutschland, Kanada, Nigeria, Frankreich (Gruppe A), Japan, Neuseeland, Mexiko, England (Gruppe B), USA, Nordkorea, Kolumbien, Schweden (Gruppe C), Brasilien, Australien, Norwegen, ÄquatorialGuinea (Gruppe D) Heimspiel Gespielt wird in Augsburg, Berlin, Bochum, Dresden, Frankfurt, Leverkusen, Mönchengladbach, Sinsheim und Wolfsburg. Hattrick Die deutsche Nationalmannschaft gilt als großer Favorit, da sie bereits die vergangenen beiden Weltmeisterschaften für sich entscheiden konnte und ebenso 2009 die Europameisterschaft zum fünften Mal in Folge gewann. Jetzt ist das Ziel der dritte WM-Sieg in Folge, denn dann würde das Team von Trainerin Silvia Neid zum alleinigen Rekord-Weltmeister aufsteigen.


Wegfahren möchte jeder. Aber wo Schönsten? Wir haben die gefragt, Die Bewohner der beliebtesten Urla

Anja Sadlowski (29) London, UK

protokolle: christian fahren illustration: till hafenbrak

Großbritannien ist das beste Reiseziel überhaupt, weil das

Land wunderschön ist, die Leute extrem freundlich sind und es als Insel unendlich viel Küste gibt. Das ist sowieso das Beste überhaupt: Fahr nach Croyde in North Devon, miete dir ein Surfboard, und stürz dich ins kalte Nass. Iss danach ein Cornish Pasty, und misch dich unter die lokalen Surfer. Und ein echter Klassiker ist natürlich Camden Town Market in London. Ein Muss! Verpass aber auch Spitalfields, Portobello und Borough Market nicht.

Cécile Apert (21), Toulouse, Frankreich

Frankreich ist einfach das

tollste Land zum Reisen, weil es so vielseitig ist und so viele Möglichkeiten bietet. Wir haben Strände zum Baden, Berge zum Skifahren oder Klettern und viele interessante Städte. Natürlich solltest du Paris und Versailles gesehen haben, aber die sind im Sommer vollkommen von Touristen überlaufen. Wer mehr auf Party steht, sollte nach Cap d’Agde fahren, das ist sozusagen unser kleines Ibiza am Mittelmeer. Beim Essen heißt es zwar immer, dass wir Froschschenkel und Schnecken essen, aber ich empfehle natürlich die Spezialität meiner Heimatstadt: Cassoulet, ein Eintopf mit Bohnen und Fleisch.

Leonardo degli Angeli (19), Cesenatico, Italien

Italien ist ein tolles Reiseziel für junge Leute, weil man so

viel draußen unternehmen kann: Radfahren, Segeln, Windsurfen. Und im Sommer gibt’s viele Lokale, in denen Bands kostenlos Konzerte geben. Manchmal kann man sogar an Jamsessions teilnehmen, denn viele Lokale bieten ihren Gästen die Möglichkeit an, selbst live zu spielen. Zwei besondere Tipps sind die »Rosa Nacht« in der Emilia Romagna mit 10.000 rosaroten Liegestühlen, 3000 rosa Straßenlaternen und vielen Konzerten und Theaterstücken überall am Strand, da kommen über 1,5 Millionen Menschen. Da kannst Du dann super eine Piadina essen, eine Teigtasche wie eine halbe Pizza.


ist denn nun am die es wissen müssen: aubsländer.

nbach

Schweden ist das beste Reiseland in Europa, weil es bei

uns hübsche Menschen, tolle Mode und großartiges Design gibt. Am besten erkundest du das Land mit dem Zug. Ich liebe es, an der Westküste von Malmö nach Norden zu fahren, du bist so nah am Strand. Auch wenn du nach Stockholm fährst, sorg dafür, dass du zehn Minuten vor dem Bahnhof deine Sachen gepackt hast und dann aus dem Fenster schauen kannst. Wenn du aus den Tunnels kurz nach der Sodra-Haltestelle hinausfährst, taucht links und rechts die ganze Stadt vor dir auf. Probier unbedingt Kartoffelbrei mit Hotdog, manche essen den bei uns sogar mit Shrimp-Salat. Kaijsa Cornelia (24), Stockholm, Schweden

Natürlich ist die Türkei das tollste Reiseland überhaupt. Die Türken genießen ihr Leben in vollen Zügen, das liegt in der Luft, das liegt im Essen, überall. Wenn man einmal einen guten Kebab gegessen hat, weiß man doch, warum das so ist. Ich finde, selbst die Tomaten schmecken bei uns besser, weil vieles noch naturbelassener ist. Für junge Leute ist in Istanbul auf jeden Fall der Stadtteil Cihangir interessant. Da leben fast nur Künstler, viele Musiker, die ganze hippe Szene der Türkei trifft sich dort. Funda Doghan (24) Tokat, Türkei


14 zukunft YAEZ stellt die beliebtesten Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt vor und sagt, worauf du achten solltest.

Auslandsschuljahr Für dieses Abenteuer solltest du möglichst nicht anfällig für Heimweh sein. Denn wie der Name schon sagt, bist du in der Regel ein ganzes Jahr an deiner Gastschule und lebst dort bei einer Familie. Die meisten Schüler entscheiden sich für ein Auslandsjahr in Frankreich und Osteuropa oder für ein Highschool-Jahr in den USA oder Neuseeland, deutsche Schulen unterstützen die Aufenthalte in der Regel. www.schueleraustausch-international.de, www.newzealandeducated.com, www.auslandszeit.de

Auslandspraktikum Für alle, die eine neue Sprache lernen und gleichzeitig ihre sozialen Fähigkeiten ausbauen wollen, sind Auslandspraktika ideal. Im Internet findest du viele Vermittlungsagenturen gerade für Praktika im Ausland, von denen aber einige hohe Gebühren verlangen. Vergleichen lohnt sich auf jeden Fall. www.praktikum.info, www.praktikum-im-ausland.de, www.im-ausland-arbeiten.de

Auslandspraktikum Für alle, die eine neue Sprache lernen und gleichzeitig ihre sozialen Fähigkeiten ausbauen wollen, sind Auslandspraktika ideal. Im Internet findest du viele Vermittlungsagenturen gerade für Praktika im Ausland, von denen aber einige hohe Gebühren verlangen. Vergleichen lohnt sich auf jeden Fall. www.praktikum.info, www.praktikum-im-ausland.de

Ab ins Ausland

Au-pair Du bist kostenlos in einer Familie untergebracht, und im Gegenzug hütest du Kinder und verrichtest leichtere Tätigkeiten im Haushalt. Dazu gibt’s ein kleines Taschengeld und nebenbei bleibt oft Zeit, einen Sprachkurs zu besuchen. Logischerweise ist ein Au-pair-Aufenthalt nur geeignet, wenn du Kinder magst und dir vorstellen kannst, in einer fremden Familie zu leben. www.aupair.com. www.aupairzentrale.de, www.first-aupair.de

Work & Travel Das ist eine beliebte Form des Auslandaufenthalts, weil du mit Gelegenheitsjobs wie Obstpflücken oder Kellnern die Reisekasse aufbessern kannst. Die beliebtesten Reiseziele sind Australien, Neuseeland und die USA. Vergleiche auf jeden Fall die verschiedenen Agenturen, denn es gibt erhebliche Preisunterschiede. www.aifs.de, www.auslandsjob.de, www.travelworks.de

Von unterwegs der Freundin im Auslandsjahr noch schnell per Facebook alles Gute zum Geburtstag wünschen, dann Mama oder Papa nach der Geschäftsreise vom Flughafen abholen und abends gemeinsam den nächsten Urlaub planen – Situationen, die viele kennen und die zeigen, wie alltäglich Mobilität und globale Vernetzung für uns sind. Doch wie wurde unser Leben so mobil, wie es heute ist? Welche Entwicklungen und Erfindungen waren dafür nötig, und wie wirkt sich all das eigentlich auf uns aus? Diesen Fragen will die ARD-Themenwoche in Radio, Fernsehen und zahlreichen lokalen Aktionen auf den Grund gehen. Vom 22. bis zum 29. Mai sind im ARD-Programm Dokumentationen, Shows und auch Spielfilme zum Thema geplant. Auch dieses Jahr wieder ist YAEZ als Kooperationspartner bei der Themenwoche dabei – mit dieser Themenseite im Heft, einem umfangreichen OnlineSpecial und der Schülerveranstaltung in Stuttgart. themenwoche.ard.de, www.yaez.de/ausland

texte: johanna blees, ineke haug foto: jan kopetzky

Sprachreise Diese Variante ist perfekt, um eine Sprache zu lernen und vor Ort auch gleich anzuwenden. Besonders beliebte Ziele sind Frankreich, Spanien, Malta und Großbritannien, weil sich dort auch die Kosten in Grenzen halten. Damit es einen Lerneffekt gibt, solltest du mindestens 15 Unterrichtsstunden pro Woche einplanen. www.fdsv.de, www.languagecourse.net, www.auslandsjahr.org

Deine Fragen an Susanne Holst Patin der ARD-Themenwoche ist die bekannte Moderatorin und Buchautorin Susanne Holst, die selbst jahrelang gleichzeitig in Hamburg, Heidelberg und auf Hawaii lebte und jeden Morgen über Skype mit ihrem Mann frühstückt. Ab sofort könnt ihr in der Fragestunde auf YAEZ.de eure Fragen zur Themenwoche an sie loswerden. www.yaez.de/fragestunde

Als Schüler ins Ausland – ist das was für mich?

Jetzt für das YAEZ-Even t anmelden !

Wenn du mehr über die Möglichkeiten, als Schüler ins Ausland zu gehen, wissen willst, dann melde dich auf YAEZ.de an und komm am 27. Mai nach Stuttgart. Dort kannst du bei einer Diskussionsrunde mit Auslandsexperten ins Gespräch kommen und viele verschiedene Organisationen kennenlernen, die Auslandsaufenthalte anbieten. Ihr könnt euch auf der Infomeile auch direkt bei den Anbietern informieren. Wann: 27. Mai 2011, 10 bis 14 Uhr | Wo: SWR Funkhaus Stuttgart, Studiosaal | Anmeldung: www.yaez.de/ausland

Kleines Foto: SWR/André Poling

ARD-Themenwoche: »Der mobile Mensch«

Workcamps Für alle, die nicht so lange weg wollen. Ähnlich wie beim Freiwilligendienst arbeitest du an gemeinnützigen Projekten mit, jedoch dauern die meisten Workcamps nur zwischen zwei und vier Wochen, einige aber auch mehrere Monate. Du mit anderen Freiwilligen aus aller Welt zusammen. workcamps.kolping.de, www.ibg-workcamps.org


zukunft 15

Kontakte knüpfen statt Kaffee kochen In den Sommerferien oder nach dem Abi ist ein Praktikum die beste Möglichkeit, das Berufsleben kennenzulernen. Hier sagen Experten, wie dein Einsatz ein voller Erfolg wird. protokolle: ineke haug illustration: Julia humpfer dann auch der Praktikumsvertrag, wenn man beispielsweise für Aufgaben eingesetzt wird, die dort nicht vermerkt sind oder die abgesteckten Lernziele nicht angegangen werden. Ändert sich danach nichts, sollte man das Praktikum abbrechen.

Wie finde ich den richtigen Praktikumsplatz? Zunächst musst du dir darüber im Klaren sein, was du von dem Praktikum erwartest: Willst du in eine Branche reinschnuppern, erste Erfahrungen in einem neuen Berufsfeld sammeln, oder willst du Erfahrungen, die du bereits hast, ausbauen? Als nächsten Schritt solltest du dir überlegen, was du im Praktikum genau lernen möchtest. Sind die Ziele abgesteckt, kannst du dich auf die Suche machen. Susanne Schneider Woran erkenne ich ein faires Praktikum? Zum Beispiel an der Dauer des Praktikums: Ein langes Praktikum ist für den Arbeitgeber besonders sinnvoll, da nach der Einarbeitungszeit der Praktikant mit voller Arbeitskraft zur Verfügung steht. Der Erkenntnisgewinn nimmt für den Praktikanten mit der Dauer des Praktikums hingegen ab. Praktika über drei Monate bringen dem Unternehmen billige Arbeitskräfte, für den Praktikanten sind sie ab dem Punkt, wo nichts mehr gelernt wird, reinste Zeitverschwendung. Jessica Heyser

Susanne Schneider

Was sollte in einem Praktikumszeugnis auf jeden Fall stehen? Du hast das Recht auf ein qualifiziertes Zeugnis, in dem deine Leistung und Führung während des Praktikums bewertet werden. Das Zeugnis sollte zeitnah zum Praktikum ausgestellt und am besten vom Vorgesetzten unterschrieben werden. Es sollte die Lern- und Tätigkeitsschwerpunkte während des Praktikums aufführen und eine mindestens wohlwollende Bewertung des Praktikanten enthalten. Jessica Heyser

Soll ich auf einen Praktikumsvertrag bestehen? Auf jeden Fall, denn im Vertrag ist genau abgesteckt, welche Lernziele erreicht werden sollen bzw. für welche Aufgabengebiete man eingesetzt wird. Im Streitfall kann man sich dann auf den Vertrag berufen. Susanne Schneider

Muss ich als Praktikant Aufgaben wie Auf Seiten wie ww Geschirr spülen und -work.de und e ht ric www.students-at be Kaffee kochen übergs hrun de kannst du Erfa www.prakti-test. nehmen? ! aktikanten lesen von ehemaligen Pr Nein. Natürlich sind das Dinge, die jeder Mitarbeiter mal übernimmt, auch im richtigen Job, Bezahlung: »Leider keine« steht bei den meisten und man sollte sich als Praktikant dem nicht verPraktikaangeboten unter dem Punkt Bezahlung. weigern. Aber es soll nicht zur Hauptbeschäftigung Ein fairer Arbeitgeber zahlt aber mindestens 300 werden. Schließlich sind das nicht die Tätigkeiten, Euro pro Monat, für Absolventen mindestens das die man erlernen wollte, und in einem fairen PrakDoppelte. Je länger das Praktikum dauern soll, tikum steht immer der Lerneffekt im Vordergrund. desto höher sollte das Praktikantengehalt sein. Da Susanne Schneider man als Praktikant keine Zeit hat, nebenbei noch zu jobben, ist das Geld nicht nur eine Anerkennung der Arbeitsleistung, sondern auch wichtig für den Jessica Heyser ist Politische Lebensunterhalt. Jessica Heyser Referentin des DGB für Jugend und Jugendpolitik Was tun, wenn ich das Gefühl

Habe ich ein Recht auf Gehalt oder muss ich mich mit einem unbezahlten Praktikum abspeisen lassen?

habe, ich werde ausgenutzt? Zunächst das Gespräch mit dem Mentor oder mit dem direkten Vorgesetzten suchen und die Kritik auf einer sachlichen Ebene loswerden. Dabei hilft

Was mache ich, wenn sich niemand für mich verantwortlich fühlt? Dann ist das kein Praktikum! Es muss immer einen Mentor geben, der den Praktikanten anleitet, Feedback gibt und helfend zur Seite steht. Ist das nicht der Fall, ist es kein faires Praktikum, und man sollte es abbrechen. Susanne Schneider

: YAEZ-Extratipp w.fairwork.de,

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Susanne Schneider leitet die Interessenvertretung fairwork e.V.


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zukunft 17

Studiengänge im PraxisCheck: Mechatronik Wer sich für ein Studium entscheidet, der weiß oft nicht so richtig, was ihn damit später im Berufsleben erwartet. Deshalb nimmt YAEZ in jeder Ausgabe ein Berufsfeld unter die Lupe. protokolle: kata kottra

Man sollte sich nicht von einem Mechatronik-Studium abschrecken lassen, bloß weil man Physik schon vor dem Abitur abgewählt hat. Die Begeisterung für das Fach ist wichtiger als die Frage, in welchem Schulfach man gut war. Mechatronik ist ein relativ junges Fach, das sich aus Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik zusammensetzt. In Dresden liegt der Schwerpunkt auf Elektrotechnik, aber das ist an jeder Uni anders. In den ersten beiden Jahren des Studiums haben wir viel Theorie gemacht, Mathe, Elektrotechnik und technische Mechanik. Das lief ein bisschen nach dem Prinzip »Friss oder stirb«. Ich habe die Erklärungen vermisst, wofür das alles gut sein soll. Mindestens die Hälfte der Studenten bricht während des Grundstudiums ab. Später habe ich dann aber gemerkt, wofür man die Theorie braucht: Momentan schreibe ich meine Diplomarbeit über mathematische Modelle für die Quellung von Holz. Die Ergebnisse kann man dann beispielsweise benutzen, um Laminate stabiler und haltbarer zu machen. Aber das ist eine eher untypische Abschlussarbeit für einen Mechatroniker. Zum Studium gehören auch Praktika: Ich habe sie beispielsweise bei einem Tischler, in einer Metall- und in einer Motorradwerkstatt absolviert. Dabei geht es darum, dass wir auch handwerkliche Fähigkeiten erwerben. Beim Tischler haben wir eine Spielecke für einen Kindergarten gebaut, das war toll! Aber es geht auch darum, dass wir als zukünftige Diplomingenieure lernen, welche theoretischen Konstruktionen überhaupt in der Praxis umsetzbar sind. Man hat an den Zeichnungen gleich gesehen, wer noch nie in einer Werkstatt gearbeitet hat: Die Leute haben Bauteile entworfen, die man nie hätte herstellen können. • Raimund Sprick (35) studierte Mechatronik an der Fachhochschule Bochum. Heute arbeitet er bei dSPACE als Teamleiter in der Softwareentwicklung. Gleich nachdem ich mein Studium 2002 beendet hatte, habe ich angefangen, bei dSPACE zu arbeiten. Unser Unternehmen stellt beispielsweise Anwendungen her, mit denen Autofirmen ihre Steuergeräte entwickeln und testen. In modernen Autos findet man bis zu 70 solcher Steuergeräte: Sie sind wie kleine Computer und steuern die Zündung des Motors, das Antischleudersystem ESP oder die Türschlösser. In den ersten fünf Jahren bei dSPACE habe ich als Ingenieur Systeme entwickelt, mit denen man solche Steuergeräte testen und verbessern kann. Ich bin viel herumgereist, um bei unseren Kunden aus der Automobilbranche die Systeme anzupassen – in Deutschland und auch in Japan. Inzwischen arbeite ich als Teamleiter in der Software-Entwicklung. Bei der Firma arbeiten viele Mechatroniker. Unser Vorteil ist: Wir sind Generalisten. Auch wenn ich momentan in der Software-Entwicklung arbeite, weiß ich noch sehr genau, wie Mechanik und Elektronik im Auto funktionieren. Das hilft, um größere Zusammenhänge zu verstehen. Weil wir im Studium sowohl Maschinenbau als auch Elektrotechnik und Informatik gemacht haben, fehlte zwar manchmal die Tiefe. Aber im Job muss man sich sowieso ständig in neue Themen einarbeiten. Wie man im Team zusammenarbeitet oder Projekte leitet, wurde uns an der Uni nicht beigebracht. Dabei gibt es kaum noch Ingenieure, die allein vor sich hinbrüten. Bei uns werden die meisten Projekte von Teams betreut. Ich denke, dass Mechatronik auf jeden Fall ein Studium mit Zukunft ist. In den Autos wird immer mehr Elektronik verbaut – zum Beispiel, um die Antriebe sparsamer oder die Fahrzeuge sicherer zu machen. Das ist ein riesiger Wachstumsmarkt. •

Fotos: Privat

Uwe Jaschke (25) schreibt gerade seine Diplomarbeit in Mechatronik an der Universität Dresden.

Rhetoriktrainer Nicolas Matt gibt Tipps, wie du dein Bewerbungsgespräch meisterst.

»Wer sich wohl fühlt, kriegt den Job« Egal ob für das Praktikum oder den Ausbildungsplatz: Wer eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommt, ist der Traumstelle schon einen Schritt näher. Rhetoriktrainer Nicolas Matt verrät, wie du beim Jobinterview punktest. interview: INEKE HAUG Wie bereitet man sich am besten mental auf ein Bewerbungsgespräch vor? Wichtig ist, eine positive Ausstrahlung zu haben. Rationale Entscheidungen gibt es nicht. Es entscheiden immer die Gefühle, wirklich immer! Der folgende Trick ist so einfach wie effizient: Denk vor dem Gespräch an deinen Freund oder deine Freundin, an den letzten Sommerurlaub oder sonst eine schöne Erinnerung. Das verleiht dir ein natürliches Lächeln. Und wie ein altes chinesisches Sprichwort bereits sagt: »Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln.« Wie kann man mit seinem Äußeren punkten? Wichtig ist, dass man sich in seinen Kleidern wohlfühlt. Du musst glaubwürdig sein und auch so auftreten. Das erreichst du aber nicht, wenn du dich unwohl fühlst. Nur übertreiben sollte man es nicht, denn zu viel Farbe erschlägt – genauso wie zu viel Schmuck oder ein zu starkes Parfum. Versuche auf keinen Fall, deinen potenziellen Chef in Sachen Kleidungsstil zu überbieten. Der Schuss geht in den meisten Fällen nach hinten los. Wie verbirgt man durch Körpersprache seine Nervosität? »Wie du gehst, so geht es dir – wie du stehst, so steht es um dich!« Dieses Sprichwort beschreibt treffend, wie wichtig eine aufrechte und selbstbewusste Körperhaltung ist. Denn diese wirkt sich sofort auf das Gemüt aus. In den USA gibt es eine Klinik für depressive Menschen, wo die Patienten als erste Maßnahme eine Halskrause bekommen, die sie einige Wochen tragen müssen, um nicht mehr »den Kopf hängen zu lassen«. So einfach funktionieren wir.

Nicolas Matt wurde 1990 in Heilbronn geboren und machte 2009 sein Abi am Schelztor-Gymnasium Esslingen. Derzeit studiert er Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste in Berlin und arbeitet nebenbei als Rhetoriktrainer. Er ist Mitbegründer von »Social Skills Development – die junge Rhetorikakademie«. www.social-skills-development.de

yaez


18 freistunde

The Translators – die abgewichsten Umbenenner Zur besseren Verständlichkeit ist es in Deutschland üblich, dass Filme aus dem Ausland einen deutschen Titel bekommen. Ergibt das eigentlich Sinn? text: jannis funk Die Filmvermarkter meinen es nur gut mit uns, dabei nimmt ihr Erfindungsreichtum schon mal kuriose Züge an. Das Spektrum der Irrungen und Wirrungen reicht von ungewollten Akzentverschiebungen über falsch verstandene Akribie bis hin zu totaler Entstellung. Dass aus »Tomorrow never dies« hierzulande »DER Morgen stirbt nie« geworden ist, mag man noch hinnehmen, obwohl »tomorrow« streng genommen etwas völlig anderes bedeutet als »morning«. Dagegen ist »Meh’ Geld« zwar die wortwörtliche Übersetzung von »Mo’ Money«, aber eben kein gängiger, umgangssprachlicher Ausdruck, sondern schlicht sinnlos. Schlimmer als völlige Sinnlosigkeit ist nur noch blanke Irreführung: Der Kriegsfilm »We Were Soldiers« wurde in Deutschland zu »Wir waren Helden« und verlor damit jede kritische Distanz. Falls es einen Preis für die mieseste Filmtitel-Übersetzung gäbe, dann wäre »The Secretary« von 1995 ein heißer Anwärter, der hierzulande als »The Bitch« und »Die Schlampe – Karriere um jeden Preis« vermarktet wurde.

Paul auf der Flucht

Im Laufe seines Lebens hat ein Film oft viele verschiedene Namen. Der Drehbuchautor benennt seine erste Idee, der Produzent legt einen Arbeitstitel fest, und der Verleih, der die einzelnen Kopien in die Kinos bringt, wählt schließlich einen Verleihtitel. In jedem Land hat der Film einen eigenen Verleih und somit oft auch einen eigenen Titel. Das Marketing ist natürlich immer auf den Zielmarkt abgestimmt – und da unterstellen die Marktforscher den Deutschen mangelnde Englischkenntnisse. So bekommt beinah jeder Film zumindest einen deutschen Untertitel. Aus »Paul« wird »Paul – Ein Alien auf der Flucht« und aus »Hot Fuzz« wird »Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis«. Übersetzungen müssen natürlich nicht schlecht sein: »Stirb langsam« zum Beispiel ist eine treffende, sinngemäße Übertragung von »Die Hard«. Und manchmal, wenn die Marke noch Das Filmplakat von »Paul – ein Alien nicht bekannt ist, hilft es auf der Flucht. Im Original heißt der sogar, sich vom Original zu Film nur »Paul« (seit 14. April im Kino) lösen und ganz neu zu überlegen, wie ein Film heißen könnte. »Lock, Stock and Two Smoking Barrels« zum Beispiel ist unübersetzbar, weil »Lock, Stock and Barrel« (die Bestandteile eines Gewehrs) im Englischen so viel bedeutet wie »mit Bausch und Bogen«. Der deutsche Titel »Bube, Dame, König, GrAs« ist keine krampfhafte Übersetzung, sondern trifft überraschend gut den Charakter des Films. Englisch-Puristen können sich übrigens damit trösten, dass das Übersetzungsfieber langsam nachzulassen scheint: Alle zehn Filme, die 2011 als »Bester Film« für den Oscar nominiert waren, von »Inception« bis »Toy Story 3«, liefen auch in Deutschland unter ihren englischen Originaltiteln. •

yaez

Utopia Ltd. – 1000 Robota Start: 12.5.2011

Worum geht’s? Filmemacherin Sandra Trostel hat den Werdegang der Hamburger Band 1000 Robota begleitet, die von drei Jugendlichen gegründet wurde und binnen kürzester Zeit einen Plattenvertrag erhielt. Trostel zeigt die Widrigkeiten, mit denen die ambitionierten Jungmusiker zu kämpfen haben: Das Album muss fertig werden, eine Tour steht bevor, nebenbei muss noch das Abitur gewuppt werden. Lohnt sich die Kinokarte? In Zeiten von gecasteten Superstars vom Fließband gibt diese Doku einen ungeschminkten, erhellenden Einblick in das schwierige Musikgeschäft. Völlig zu Recht lief der mit »Prädikat wertvoll« ausgezeichnete Film bei der diesjährigen Berlinale in der Sektion »Perspektive Deutsches Kino«.

Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten Start: 19.5.2011

Worum geht’s? Vier Jahre nach Abschluss der ersten Trilogie »Pirates of the Caribbean« schlüpft Johnny Depp endlich wieder in das Kostüm von Captain Jack Sparrow. Dieses Mal ist der tuntig-kauzige Pirat auf der Jagd nach dem Quell ewiger Jugend – begleitet von der undurchschaubaren Angelica (Penélope Cruz). Lohnt sich die Kinokarte? Orlando Bloom und Keira Knightley, das Liebespaar aus der ersten Trilogie, fehlen in der Fortsetzung. Aber mal ehrlich: Johnny Depp alias Captain Jack Sparrow hat sie eh komplett an die Wand gespielt. Und auch dieses Mal ist er wieder in Höchstform!

Die Relativitätstheorie der Liebe Start: 26.5.2011

Worum geht’s? Wer Olli Dittrich und Katja Riemann nicht mag, sollte diesen Film unbedingt meiden. Denn die beiden Schauspieler sind darin omnipräsent: Sie schlüpfen in jeweils fünf Rollen und spielen insgesamt vier Großstadt-Paare, die auf den ersten Blick nichts miteinander gemein haben und deren Leben doch ein gemeinsames Thema prägt: die unwiderstehliche Kraft der Liebe. Lohnt sich die Kinokarte? Der Titel ist etwas überkandidelt, aber das tragikomische Liebeskarussell um vier Paare ist ein köstlicher Spaß. Genau das Richtige für den beginnenden Sommer.

Der Mann, der über Autos sprang Start: 2.6.2011

Worum geht’s? In diesem tragikomischen Roadmovie macht sich der Psychiatriepatient Julian (Robert Stadlober) zu Fuß von Berlin ins schwäbische Tuttlingen auf. Er ist überzeugt, durch die Kraft des Gehens den herzkranken Vater seines gestorbenen Freundes zu heilen. Bei seiner esoterisch angehauchten Reise trifft er auf ganz unterschiedliche Menschen, die ihn ein Stück des Weges begleiten. Lohnt sich die Kinokarte? Ein Träumer wandert durch Deutschland: Nette Geschichte mit skurrilem Humor, die man sich aber getrost auch zu Hause auf DVD anschauen kann. texte: jochen blind


freistunde 19

Rechnen, Reli, Rock’n’Roll Der Spagat zwischen Klassenzimmer und Proberaum ist nicht leicht. Schülerbands haben uns verraten, wie man neben dem Lern- und Klausurenstress noch eine Karriere starten kann. text und interview: Erik Brandt-Höge

Foto: PR

Seitdem wird die Band immer öfter gebucht, spielte unter anderem schon als Support von Luxuslärm und beim »Bochum Total«-Festival. Erstaunlich, dass Last Exit/Artig all das – wie sie selbst sagen – immer gut mit der Schule koordinieren konnten. So auch die einzelnen Ausscheidungsrunden beim »SchoolJam«. Ein Bandcontest wie dieser sei für Newcomer sehr wichtig, meint Max. »Wir können nur jeder Band empfehlen, an so etwas teilzunehmen. Weil man dadurch die Möglichkeit hat, neue Leute kennenzulernen, mal in die Branche reinzuschnuppern und Professionalität zu erleben.« Und Dave ergänzt: »Für uns als Band bedeutet der Sieg beim ,SchoolJam‘ so etwas wie ein Abi am Ende der Schulzeit. Man hat als Band eine Prüfung bestanden und plötzlich etwas in der Hand. Diese Referenz ist für uns schon ziemlich wertvoll.« •

»At Eaze« darf sich die beste deutsche Schülerband nennen. Gerade machen sie ihr Abitur in Alsfeld.

Laura (18, Gesang und Bass), Kevin (18, Gitarre), Steffen (18, Gitarre) und Simon (19, Schlagzeug) nennen sich At Eaze und spielen Hardrock, der an den wilden Gitarrensound der 70er-Jahre erinnert. Seit 2005 gibt es die Band, deren erstes und in Eigenregie aufgenommenes Album »Facing The Odds« im Mai 2010 erschien. Derzeit stehen Laura, Kevin und Simon in ihrer Heimatstadt Alsfeld kurz vor dem Abitur, Steffen macht eine Ausbildung zum Elektroniker. »An sich haben Schule und Ausbildung Vorrang, das haben wir in der Band klar festgelegt«, sagt Laura. Trotzdem sei die Musik für sie immer mehr als ein Hobby gewesen. Schon früh haben At Eaze versucht, so oft wie möglich live zu spielen, Kontakte zu knüpfen und sich als Band professionell zu präsentieren. Knapp zwanzig Konzerte waren es im vergangenen Jahr, dazu kamen Auftritte beim »SPH Bandcontest« und beim »SchoolJam«, dem bekanntesten Wettbewerb für deutsche Schülerbands. Hier schafften es At Eaze aus über 1400 Bewerbern bis ins Finale.

deshalb ausschließlich der Weiterentwicklung ihrer Band widmen.

Büro-Container als Proberaum

»Beste deutsche Schülerband«, so darf sich die Band Artig nennen. Denn die vier Bochumer Jungs haben nicht nur wie At Eaze das Finale des diesjährigen »SchoolJam« erreicht, sondern den Wettbewerb auch noch gewonnen. Ihre Schulzeit haben Max (21, Gesang und Gitarre), Dave (21, Gitarre und Gesang), Marten (20, Bass) und Chris (21, Schlagzeug) zwar schon hinter sich, sie besuchen aber noch die Berufsschule. Ihr Bandname ist übrigens brandneu – im Gegensatz zur Band selbst. 2004 wurde sie als Last Exit gegründet und setzt seitdem auf radiotauglichen RockPop mit deutschen Texten. Geprobt wird bis heute in einem restaurierten BüroContainer auf dem Firmengelände von Max’ Vater – und das fast jeden Tag. Denn die Gruppe hat nicht erst seit ihren jüngsten Erfolgen einen vollen Terminkalender. »Am Anfang hatten wir Auftritte in Gärten und kleinen Clubs«, erzählt Max. »Darauf blicken wir gern zurück, weil wir damals immer ein direktes Feedback bekommen haben. Die Zuschauer waren ja meistens Freunde von uns, aus denen irgendwann Fans wurden.« Größer wurde es dann, nachdem Last Exit im »ZDF Fernsehgarten« zu sehen waren. Dave: »Ich habe die Sendung eines Sonntagmorgens gesehen. Darin hieß es, dass sich junge Bands für einen Auftritt im ›Fernsehgarten‹ bewerben könnten. Wir haben dann ein Online-Formular ausgefüllt und zusammen mit einem Song von uns verschickt. Nur zwei Tage später kam die Antwort: ›Ihr seid dabei.‹«

»Beste deutsche Schülerband«

Erst Abi dann Musik

At Eaze scheinen auf dem richtigen Weg zu sein – musikalisch wie organisatorisch. Das müssen sie auch, denn sie haben große Ziele: »Wir wollen so weit im Musikbusiness Fuß fassen, dass wir vom Musikmachen leben können«, sagt Laura. »Dazu gehören dann natürlich auch größere Auftritte, und dass wir im Radio gespielt werden.« Nach der Schule wollen sich Laura, Kevin, Steffen und Simon

»Ein Internetauftritt kann schnell peinlich werden« Die Kilians waren Abiturienten, als sie ihren ersten großen Plattenvertrag unterschrieben. Frontmann Simon den Hartog erklärt, was Newcomer generell beachten sollten. Wie würdest du jungen Schülerbands die Bedeutung von MySpace, YouTube und anderen Plattformen erklären? Die Bedeutung ist relativ. Denn je mehr Aufmerksamkeit man auf diesen Plattformen bekommt, desto bedeutsamer werden sie auch für einen. Es kann natürlich sein, dass so ein Internetauftritt auch schnell mal peinlich wird, das haben wir am Anfang selbst erlebt. Wie würdest du Newcomern den besten Weg zu einem Plattenvertrag beschreiben? Für jede Band ist es wichtig, erst mal anständige Demo-Aufnahmen zu machen. Ansonsten sollte man sich bemühen, so oft wie möglich zu spielen und sich Fans zu erarbeiten. Denn wenn man Fans hat, ist man interessant. Ich würde mal behaupten, dass es Plattenfirmen gibt, denen es weniger um Musik geht als darum, etwas zu verkaufen. Als euer Debütalbum »Kill The Kilians« 2007 erschien, habt ihr gerade Abitur gemacht. Wie habt ihr damals die Prioritäten gesetzt? Wir wollten die Schule auf jeden Fall mit dem Abitur beenden. Immer wenn wir etwas mit der Band machen wollten, mussten wir das bei unseren Direktoren durchsetzen. Die haben uns gesagt, dass wir uns freinehmen können, wenn wir später das Verpasste nacharbeiten. Also haben wir uns mehr angestrengt, auch wenn wir weniger in der Schule waren. Und das hat funktioniert.

yaez


20 freistunde

Katharina Weiß

Janne Teller

Theresa Bäuerlein

Natürlich ist es beachtlich, dass Katharina Weiß mit ihren 16 Jahren nach »Generation Geil«, das sich glänzend verkaufte, nun wenig mehr als ein halbes Jahr später schon das zweite Buch vorlegt. Zwar ist es mehr oder weniger das gleiche Konzept wie bei »Generation Geil«, nämlich dass sich die Autorin mit Jugendlichen ihres Alters trifft und über große Fragen wie die Liebe, das Leben und die eigene Einstellung zu all dem diskutiert, aber man muss ihr lassen, dass sie das richtige Händchen für die Auswahl der Interviewpartner hat. 20 junge Menschen hat sie darüber befragt, wie sie Schönheit, auch im Verhältnis zu ihrem eigenen Körper, empfinden und wie kritisch sie mit sich und anderen sind. Heterosexuelle, Homosexuelle, Bisexuelle. Models, Nachwuchsdesigner, Tänzer. Ein Mädchen mit Tattoos von Kopf bis Fuß, eins, das nichts als Schwarz trägt. Selbst aus ganz normalen Jugendlichen kitzelt sie deren persönliche Geschichten und Gedanken heraus, die man ihnen so nicht zugetraut hätte. Tiefgründig, mal lustig, mal verwirrend und traurig, aber auf jeden Fall so vielseitig wie die Schönheit selbst. •

Es dauert wirklich nicht lange, dieses schmale Büchlein zu lesen. Und doch verändert es alles. Die einfachen Kategorien von »Wir« und »Die«, von »Richtig« und »Falsch«, mit denen man sich die komplizierte Flüchtlingspolitik gern erleichtert, und die beruhigende Sicherheit, dass all das einen doch eigentlich gar nicht betrifft. Denn die Flüchtlinge sind hier nicht Menschen aus Afrika oder Arabien, sondern wir selbst. Der Leser wird aufgefordert, sich in einen vierzehnjährigen Jungen hineinzuversetzen, dessen Familie aus Deutschland fliehen muss. Die Europäische Union ist zusammengebrochen, in all dem Chaos und der Gewalt konnte eine faschistische Diktatur die Macht übernehmen, und man ist nirgendwo mehr sicher. Die Familie versucht, ein neues Leben in Ägypten zu beginnen, doch das Leben im Flüchtlingslager ist hart, und die Bearbeitung ihres Asylantrags wird von der Bürokratie in die Länge gezogen. Sprachliche und kulturelle Schwierigkeiten kommen dazu, und so muss diese deutsche Mittelstandsfamilie in Armut leben, wird wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Ein beeindruckender Perspektivwechsel, der zu denken gibt. •

Die neue Freundin des Bruders kommt zum ersten Mal zum Abendessen. Sie ist Vegetarierin, und schon geht die alte Diskussion wieder los: Massentierhaltung ist grausam und angeblich schlecht fürs Klima, Fleisch ohnehin schlecht für die Gesundheit. Jemand hält dagegen, dass der Mensch nun einmal von Natur aus ein Allesfresser sei und der Löwe ja auch kein schlechtes Gewissen habe, wenn er die Antilope reißt. Wer hat denn nun recht? Dieser Frage geht Neon-Autorin Theresa Bäuerlein, die selbst lange Vegetarierin war, in diesem Buch nach. Sie überprüft die Argumente der Vegetarier und spricht mit Milchbauern wie mit Schlachthofbetreibern. Dabei deckt sie auf, wie erschreckend wenig die meisten Menschen darüber wissen, unter welchen Bedingungen ihre Nahrung produziert wird. Und sie kommt zu der ernüchternden Erkenntnis: Man kann nicht essen, ohne dabei jemandem zu schaden. Doch wer sich informiert und nachhaltig produzierte Lebensmittel, ob tierisch oder pflanzlich, bevorzugt, ist zumindest auf einem guten Weg. •

Schwarzkopf & Schwarzkopf, 220 Seiten, 9,95 Euro

Carl Hanser Verlag, 64 Seiten, 6,90 Euro

Ludwig Verlag, 160 Seiten, 12,99 Euro

»Schön?!«

»Krieg. Stell dir vor, er wäre hier«

»Fleisch essen, Tiere lieben«

texte: johanna blees

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Das ist mein Lieblingsbuch YAEZ-Leser verraten, was sie am liebsten lesen! Hier schreibt Lara (15) über »Ich schreib dir morgen wieder« Den Roman von Cecelia Ahern »Ich schreib dir morgen wieder« könnte ich immer wieder lesen. Er handelt von der 16-jährigen Tamara, die keinen Gedanken an die Zukunft verschwendet. Sie lebt im Hier und Jetzt, was sich allerdings schlagartig ändert, als ihr Vater Selbstmord begeht. Von heute auf morgen muss sie mit ihrer depressiven Mutter zu Verwandten aufs Land ziehen. Tamaras Leben steht nun vollkommen auf dem Kopf, besonders ihre konservative Tante macht ihr das Leben schwer. Doch dann findet Tamara ein altes Tagebuch, das völlig unberührt ist. Als sie jedoch einen Eintrag machen möchte, ist dort bereits der kommende Tag in Tamaras Handschrift festgehalten. Für Tamara beginnt eine mysteriöse Zeit, in der scheinbar längst vergessene Familiengeheimnisse ans Tageslicht kommen. Hat sich nicht jeder schon einmal gefragt, wie es wäre, wenn man wüsste, was morgen passiert, ob man sein Schicksal beeinflussen kann? Genau deshalb ist dieser Roman so spannend: Er dreht sich um die Frage, wie ein Blick in die Zukunft die Gegenwart verändern kann. Hat man erst einmal angefangen, möchte man »Ich schreib dir morgen wieder« gar nicht mehr aus der Hand legen und nur noch wissen, wie es weitergeht. Spannung ist garantiert, denn Tamaras Neugierde und Tatendrang stecken regelrecht an. Mit der Zeit hat man das Gefühl, selbst die Protagonistin zu sein, und kann richtig nachfühlen, was sie erlebt. Das ist unter anderem nicht nur der Handlung, sondern vor allem dem lockeren Schreibstil der Autorin zu verdanken. Eine perfekte Mischung aus Humor und Liebe, Mystik und Spannung. •

yaez


freistunde 21

www.yaez.de/fragestunde

Jan Köppen, Viva-Moderator

In der Fragestunde kannst du Prominente oder Experten genau das fragen, was dich interessiert. Gleichzeitig kannst du auch bestimmen, welche Fragen für dich am spannendsten sind, denn über die Unterstützer-Funktion werden die Fragen mit den meisten Unterstützern von den Stars beantwortet. Immer wieder gibt es in der Fragestunde auch Expertenrunden, bei denen du Fragen an Fachleute zu Themen wie Ernährung, Sucht oder Umweltschutz stellen kannst. Die kompletten Fragen und Antworten aus der Fragestunde findet ihr auf YAEZ.de, Facebook und SchülerVZ – hier gibt’s schon mal ein ganz subjektives Best-of!

Sabrina: Jan, du hast ja schon für die Werbung gerappt. Hast du je über ein eigenes Rap-Album nachgedacht? Jan: Es kommt, wie’s kommt, aus’m Bauch raus wie Kacke, und wenn es rockt, kommt es rauf auf die Platte, doch vorher wird gebastelt, so lang der Beat ein’ wach hält, und wenn’s nich’ funktioniert, wird halt noch mal rumprobiert.

Svenja: Wie war die Erfahrung, einen Selbstmordattentäter zu spielen? Kostja: Es war eine spannende Erfahrung, sich in jemanden hineinzuversetzen, der so denkt und mit dem Leben abgeschlossen hat. Für mich ist so ein Verhalten aber nicht nachvollziehbar.

Milena: Was ist für dich ein No-Go bei Frauen? Jan: Abfälligkeit, Egoismus und albernes Rumgezicke an den falschen Stellen. Und bloß nicht etepetete sollte sie sein!

Bosse, Singer/Songwriter Lara: Wo nimmst du die Inspiration für deine Texte her? Bosse: Aus dem Leben. Ich schreibe viel aus meiner Erinnerung. Und sonst sind es oft Wörter, aus denen dann ganze Geschichten entstehen können.

Fotos: Universal Music

Kostja Ullmann, Schauspieler

Gegruschelt und gedisst Mobbing im Internet wird zum immer größeren Problem. YAEZ erklärt, wer die Täter sind und was Opfer tun können. text: christian fahrenbach

Kitty Kat, Rapperin Leila: Unterstützt du jüngere bzw. noch nicht bekannte Talente oder Anfänger? Kitty: Ja, auf jeden Fall. Rob Major, BK, Baby… Das sind einige, die ich pushe. Hätte mich niemand unterstützt, wäre ich heute nicht da, wo ich bin! Madita: An was willst du zufrieden zurückdenken, wenn du mal alt bist? Kitty: An alles. Ich will, dass ich glücklich bin, wenn ich sterbe! So, geiles Thema, da schreib ich gleich mal einen Song drüber!

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Ghyslain Raza aus Kanada ist auf der ganzen Welt als »Star Wars Kid« bekannt. Über 22 Millionen Menschen haben sich bisher bei YouTube angeschaut, wie der 15-Jährige mit einem Golfschläger vor einem schwarzen Vorhang steht und Kampfszenen aus Star Wars nachstellt. Doch was für die meisten Surfer ein kurzer Spaß ist, wurde für Raza zum ziemlichen Problem: Das 2002 von ihm gedrehte Video wurde nämlich heimlich ins Internet gestellt, und die gehässigen Reaktionen haben den Jugendlichen lange beschäftigt. Der Kanadier musste in psychische Behandlung, seine Eltern verklagten die beiden anderen Schüler, die das Video hochgeladen hatten. Raza ist nur eins von vielen Opfern. In den neun Jahren seit dem »Star Wars Kid«-Video ist Cybermobbing zum ernsten Problem geworden. Fiese Kommentare über andere werden nicht mehr nur per Zettelchen durch die Klasse gereicht, sondern für alle sichtbar in SchülerVZ-Gruppen gepostet.

Mobber sind oft beliebt

Überraschenderweise sind nicht nur Außenseiter die Täter. Forscher haben herausgefunden, dass nicht nur die unbeliebten und zurückhaltenden Kinder im Internet anonym andere quälen. Die Wissenschaftler der Universität Hohenheim fanden heraus, dass es vor allem gut integrierte Schüler mit vielen Freunden sind, die andere quälen. Und die Experten sagen auch: Eltern und Lehrer reagieren auch deshalb oft panisch, weil sie gar nicht verstehen, was genau im Internet passiert. Hier sei eine größere Aufklärung gefragt, fordern die Forscher – und geduldige Jugendliche, die auch mal erklären, was genau eine StudiVZ-Gruppe ist. Für das »Star Wars Kid« Ghyslain Raza würde das zu spät kommen. Allerdings ist seine Geschichte trotzdem einigermaßen gut ausgegangen. Er ist heute 24 Jahre alt und studiert Jura in Montreal. Vielleicht ist auch das eine Lehre aus den Mobbingfällen im Internet: Eines Tages geht das Leben ganz normal weiter. • Was kannst du gegen Cybermobbing tun? Alle Tipps findest du auf www.yaez.de (Webcode @cybermobbing)

yaez


Das gibt’s zu gewinnen:

Wir schenken dir einen perfekten Sommer! YAEZ verlost Tickets für deine LieblingsFestivals! Zu gewinnen gibt’s jeweils 2x2 Tickets.

Gewinne eine STABILO pointVisco Drum mit 10 Stiften!

Southside

Vielschreiber aufgepasst: Mit dem STABILO pointVisco zeigt sich der orange-weiße Klassiker von STABILO in neuem Gewand. Dank eines innovativen Gels gibt es kein Schmieren und Klecksen mehr, die rutschfeste Griffzone sorgt für perfekte Handhabung, und ein praktischer Clip macht ihn zu einem zuverlässigen Begleiter auch außerhalb des Klassenzimmers. YAEZ verlost 15-mal die STABILO pointVisco Drum mit jeweils 10 Stiften in allen erhältlichen Farben.

Hier ist für jeden was dabei, ob zum Beispiel Rock mit den Kaiser Chiefs und den Hives, Indie mit den Kooks und den Arctic Monkeys oder Electro mit Frittenbude und Digitalism. Neuhausen ob Eck, 17.–19.Juni

Echte Fans fahren auch mal bis ins Ausland, um ihre Idole zu sehen, in diesem Fall in die Schweiz. Und vor allem für die HipHop-Fans unter euch lohnt sich die Reise, denn mit Snoop Dogg, Lil Wayne und dem Wu Tang Clan haben sich echte Größen des Genres angekündigt. Frauenfeld in der Schweiz, 10.–13. Juli

Gewinnspiel & Festivalkarten: 1. Kreuzworträtsel lösen 2. Lösungswort unten eintragen 3. Auf YAEZ.de teilnehmen 3. Webcode: @25391199

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Chiemsee Reggae Summer

Drei Tage chillen und baden am Chiemsee zu den Klängen von Blumentopf, Ohrbooten, Patrice und vielen anderen. Übersee am Chiemsee, 26.–28. August

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Nature One

Raven bis zum Gehtnichtmehr kannst du hier unter anderem mit Paul van Dyk, Sven Väth, Lexy & K-Paul und Moguai. Kastellaun im Hunsrück, 5.–7. August

Ruhr in Love

Drei Tage wach ist dir dann doch ein zu strammes Programm? Deine Liebe zu Electro und House kannst du hier auch nur für einen Tag ausleben, mit Acts wie Tocadisco, Felix Kröcher und Sven Wittekind. Olga-Park Oberhausen, 26. Juni

Splash!

Baseballkappe noch mal zurechtgerückt und die Baggy runtergezogen, denn beim Splash! werden euch zum Beispiel Cypress Hill und Black Star stilsicher einheizen. Ferropolis in der Nähe von Leipzig, 8.–10. Juli (Ab 18!)

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Am Gewinnspiel kannst du auf www.yaez.de teilnehmen! Webcode: »@25391199« Teilnahmeschluss: 13.06.2011. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Openair Frauenfeld


pausenhof 23

texte: johanna blees

BL O G WATCH

Emma Tiger Schweiger, bekannt aus Filmen ihres Papas Til wie »Keinohrhasen« und »Kokowääh«, hat bereits den ersten Preis abgeräumt! Mit gerade mal acht Jahren stolzierte sie selbstbewusst über den roten Teppich und holte sich den »New Faces Award« ab. YAEZ meint: Schauspielern kann die Kleine. Wir warten jetzt gespannt auf ihren ersten Auftritt in einem Film, den nicht der Papa produziert.

Blogs gibt es wie Sand am Meer. Wir zeigen euch, wo es sich lohnt, vorbeizuschauen. Diesmal: anouk-onthebrink.blogspot.com Anouk ist gerade mal 15 und schon eine feste Größe in der Welt der Mode-Blogger. Entstanden ist die Idee für einen eigenen Blog während einer Reise nach New York mit ihrer Mutter, da las sie in einem Magazin einen Artikel über Modeblogs – damals war sie zwölf. Anouk schreibt über Mode und Trends und ihre schönen, poetischen Fotos regen zum Träumen an und machen Fernweh. Anouk selbst liebt die Bilder von Annie Leibovitz, weil sie sie bunt, märchenhaft und perfekt findet.

Der schreckliche Unfall bei »Wetten dass...?« ist schon einige Monate her, aber Kandidat Samuel Koch (23) liegt immer noch im Krankenhaus. Zumindest konnte er jetzt die Intensivstation verlassen und gibt sich zuversichtlich: »Ich weiß, dass ich hier raus gehen will.« YAEZ sagt: Toll, was Samuel für einen Kampfgeist hat, weiter so!

Impressum yaez erscheint jeden Monat (außer Schulferien) und liegt kostenlos an 4781 weiterführenden Schulen in ganz Deutschland aus.

STIMMT

ISSN: 1612-8257

ES, DASS...

HERAUSGEBER: Janos Burghardt, Simon Keller, Michael Hartung REDAKTION & VERLAG: Yaez Verlag GmbH Arminstraße 15, 70178 Stuttgart Tel: 0711 137780-20 Fax: 0711 137780-22 redaktion@yaez.de, www.yaez-verlag.de Chefredakteur: Janos Burghardt (ViSdP) ART DIRECTOR: Simon Keller Textchefin: Ineke Haug Redaktion dieser ausgabe: Erik Brandt-Höge, Birk Grüling, Anne Ackermann, Johanna Blees, Jochen Blind, Jannis Funk, Michael Metzger, Christian Fahrenbach, Kata Kottra, Maria-Janine Steiner, Lektornet (Schlussredaktion)

... Kaugummi kauen die Konzentration fördert? »Es stimmt bedingt«, sagt Dr. Siegfried Lehrl, Präsident der Gesellschaft für Gehirntraining. »Das Kaugummi hilft zum Beispiel beim Frontalunterricht«, fügt er hinzu. Wenn wir dem Lehrer zuhören, uns gemütlich zurücklehnen und fast eindösen, dann hilft Kaugummi bei der Konzentration und der Informationsaufnahme. »Kaugummi kauen hilft aber nicht bei schriftlichen Prüfungen«, sagt Lehrl. Denn dann ist die primäre Bewegung das Schreiben und zusätzliches Kauen wäre für die Konzentration eher hinderlich.

Illustrationen / Grafik: Julia Humpfer, Till Hafenbrak, Christoph Rauscher Fotos: Jan Kopetzky (Titelfoto), Anne Ackermann, Presse/PR HERSTELLUNG: Simon Keller

Sido und Bushido, die Streithähne des deutschen HipHops: Jahrelang haben sie sich gegenseitig gedisst und verspottet. Doch nach der öffentlichen Versöhnung über twitter soll Bushidos neues Album »Jenseits von Gut und Böse« sogar einen gemeinsamen Rap der beiden enthalten. YAEZ glaubt: Wahrscheinlich alles reine Strategie, um sich endlich wieder ins Gespräch zu bringen, ihre Hass-Raps will schließlich keiner mehr hören!

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AnzeigenLEITUNG: (verantwortlich für den Anzeigenteil) Michael Hartung (0711 137780-16, mh@yaez-verlag.de) verbreitete auflage: 392.819 Exemplare (IVW Q1/2011) Die Auflage wird regelmäßig von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) geprüft. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 13 vom 01.02.2011. abo/vertrieb: Tel: 0711 137780-20, Fax: -22 E-Mail: vertrieb@yaez.de Der Bezug der Jugendzeitung ist kostenlos. Druck: Bechtle Verlag&Druck, 73730 Esslingen Die namentlich gekennzeichneten Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags.

Pietro und Sarah von DSDS sind jetzt ein Paar und haben das auch direkt mit einer Bravo-Fotostrecke und der Ankündigung eines gemeinsamen Duetts dokumentiert. »Sie ist das beste Mädchen, das ich je getroffen habe«, schwärmt der 18-Jährige von seiner neuen Freundin. YAEZ fragt sich: Ob die Liebe der beiden wohl länger hält als der Ruhm der von RTL produzierten »Superstars«?

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Vorschau #54

Amerika ist empört: Es kursieren »Oben ohne«-Fotos von Glee-Star Lea Michele (24). Im Broadway-Musical »Spring Awakening« spielte sie vor drei Jahren jeden Abend eine Sexszene und sang mit vorn aufgeknöpftem Kleid. Jetzt wollen besorgte Eltern die TV-Serie verbieten lassen. YAEZ erklärt: Klar, so ein Paar nackte Brüste gefährdet Jugendliche auch viel mehr als frei erhältliche Schusswaffen.

Grün, grün, grün … kommt die nächste YAEZ daher! Die Sommer-Ausgabe wird eine »Green Issue«, das heißt, im Heft soll es vor allem um die Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und gesundes Leben gehen Die nächste Ausgabe erscheint am 14.06.2011

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