Ob Herz oder Haut, Knochen, Luftröhre oder Leber – Heike Walles experimentiert mit vielen unterschiedlichen Zellen, Geweben und Organen. Sie will biologische Ersatzmaterialien züchten, mit denen die Funktion geschädigter Gewebe und Organe des Menschen wiederhergestellt werden kann.
hne seine Freundin
die Wissenschaftlerin aus einem Stück
wollte der 28-Jähri-
Schweinedarm alle tierischen Zellen
ge nicht mehr leben:
entfernt und nur die Trägerstruktur
Sie hatte sich von
übrig gelassen. Darauf siedelte sie in
ihm getrennt, und
mühevoller Kleinarbeit Zellen an, die
er schluckte Rohrreiniger. Die Chemi-
aus einem Hautstück vom Oberschen-
kalien verätzten
kel des Patienten
die Luftröhre des
stammten. Wo-
jungen Mannes, und die Biologin Heike
Walles
wagte etwas bis dahin nie Dagewesenes: Sie baute im Labor die erste künstliche Luftröhre
der
Welt,
ihr
und
„Ich laufe nur selten vor einer Verantwortung davon.“
Mann, der Chir-
chen vergingen – dann hatte sich ein neues Gewebe mit Blutgefäßen entwickelt. Das war ein erster großer Erfolg. Doch würde das im Labor herangezüchtete
Er-
satzteil auch im
urg Thorsten Walles, pflanzte sie dem
Körper des Patienten funktionieren?
Schwerverletzten ein. Das war im Jahr
Die Transplantation glückte: Heute
2009. Monatelang bangten Heike und
kann der junge Mann wieder ein nor-
Thorsten Walles: Würde ihr Patient je
males Leben führen. Und Heike Walles
wieder atmen und sprechen können?
sagt: „Ich laufe nur selten vor einer Ver-
Während ihrer Arbeit im Labor hatte
antwortung davon.“
Name: Prof. Dr. Heike Walles Geburtstag: 1. Oktober 1962 Geburtsort: Wiesbaden Beruf: Zellbiologin