Ich mach was mit MINT

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Auto leisten möchte. Eine Firma, die an einer Fachkraft

page zu testen, welche Stärken und Interessen sie haben,

interessiert ist, wird ihr häufig auch in puncto Teilzeitar-

und diese dann auch zu verfolgen.

beit oder Kinderbetreuung entgegenkommen. Sie kann sich auch eher aussuchen, in welcher Stadt sie arbeiten

Was wünschen Sie sich von Eltern und Lehrern?

möchte, oder auch einmal beruflich ins Ausland gehen.

Cathrin: „Vertrau auf deinen Instinkt, und mach was aus deinem Leben!“ – das sollte jeder von zu Hause mit-

Cathrin: Wir versuchen, den Mädchen, die sich prinzipi-

bekommen.

ell für MINT-Themen ­interessieren, klar zu machen, dass sie diese Richtung beibehalten sollten. Es geht um den

Sandra: Und von den Lehrern würde ich mir wünschen,

Werdegang jeder einzelnen, um ihre eigene Selbstver-

dass sie früher als bislang versuchen, ihren Schülern die

wirklichung.

Scheu vor den Naturwissenschaften und der Technik zu nehmen.

Sandra: Wir ermuntern sie auch, uns auf Facebook zu schreiben und im Karriere-Navigator auf unserer Home-

Im Porträt: Sandra Höppner „Informatik machen doch nur komische Leute …“ Eine Informatikerin, die mit Leidenschaft Handtaschen und Kissen näht? „Ich lasse mich nicht in eine Schublade stecken“, sagt Sandra Höppner selbstbewusst. Zu ihren vielen Interessen gehören neben bunten Stoffen auch das Klettern mit Gurt und Seil, das Fotografieren („alles quer durch“) und das Entwickeln neuer Apps für Smartphones. Dass sie Informatik studieren wollte, wusste Sandra Höppner bereits in der elften Klasse, als Informatik Unterrichtsfach in ihrem Gymnasium in Montabaur wurde. Dennoch war der Studienbeginn an der Fachhochschule Trier nicht leicht. Nicht wegen der fachlichen Inhalte – die machten Sandra Höppner nach wie vor Spaß. Doch auf jeder Party musste sie hören. „Was studierst du? Informatik machen doch nur komische Leute!“ Es gab keine Informatikerinnen in ihrem Umfeld, alle Professoren und fast alle Studierenden waren männlich. In ihrer Masterarbeit im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Kaiserslautern verbesserte Sandra Höppner Benutzeroberflächen (darauf tippt man beispielsweise, wenn man an einem Automaten eine Fahrkarte kaufen will). Später erleichterte sie Kunden das Buchen von Hotels im Internet – und suchte nach weiteren Herausforderungen. Weil sie sich bereits vor ihrem Abschluss dafür eingesetzt hatte, Abiturientinnen für das Studium von MINT-Fächern zu begeistern, lag die Bewerbung bei „Coaching4Future“ nahe. Seit einem Jahr fährt sie nun im Auftrag der Baden-Württemberg Stiftung kreuz und quer durchs Land – nicht nur zu Schulen. Die Coaches besuchen auch Unternehmen oder spüren Zukunftstrends auf Messen nach, um ihre Vorträge stets mit aktuellstem Wissen zu spicken. Sandra Höppner liebt diese stete Abwechslung, den Kontakt zu vielen unterschiedlichen Menschen und „die Herausforderung, ständig noch so viel Neues zu lernen“.

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