Ausgewählte Gerichte von Wielkopolska

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Ausgew채hlte Gerichte von Wielkopolska


Wielk

) n e l o opolska (Großp

Lage: Die Wojewodschaft Großpolen (Wielkopolska) liegt im Einzugsgebiet der Warthe, in der europäischen Ost-West-Hauptachse, im mittleren Teil des Großpolnischen-Kujawischen Tieflandes. Die Wojewodschaft hat sehr gute Verkehrsverbindungen mit Europa und der Welt. Hier verlaufen die Straßen aus Berlin über Posen, Konin und Warschau nach Moskau und aus Prag über Breslau, Leszno, Posen nach Norden.

Fläche: Die Fläche der Wojewodschaft beträgt 29.826 Km2, das entspricht 9,5% des Gebiets Polens.

Bevölkerung: Die Wojewodschaft hat 3.400.000 Einwohner, das entspricht 8,7% der Bevölkerung Polens.

Hauptstadt: Die Hauptstadt der Wojewodschaft ist die Stadt Posen, die 600.000 Einwohner zählt. Sie ist das wirtschaftliche, Handels-, wissenschaftliche, kulturelle und touristische Zentrum Westpolens. Der Flughafen Ławica spielt eine wichtige Rolle sowohl im Inlands- als auch internationalen Verkehr.

Wichtigste Städte Gniezno, Kalisz, Konin, Leszno, Ostrów Wielkopolski, Piła.

www.wielkopolska.travel

ISBN 978-83-61454-86-1

www.turystyka-kulturowa-wlkp.pl

Das Projekt wird von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Operationellen Regionalprogramms für Wielkopolska für den Zeitraum 2007-2013 mitfinanziert

EUROPÄISCHE FONDS – FÜR DIE ENTWICKLUNG DES INNOVATIVEN WIELKOPOLSKA


Tra ditio n

s ka l o elle Reze p o k l pte aus der Region Wie

Die kulinarischen Traditionen der Region Wielkopolska, die im Deutschen auch unter der wörtlichen Übersetzung „Großpolen” bekannt ist, sind so alt wie ihre Geschichte. Archäologen und Historiker erforschen intensiv, was ihre früheren Bewohner zu sich genommen haben.

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m Laufe der Jahrhunderte gehörte Wielkopolska immer zu den fortschrittlichsten Regionen Polens, was sich auch auf den Tischen und Tellern sowohl des Adels als auch des Bürgertums und der Bauern widerspiegelte. Den größten Einfluss auf die besondere Entwicklung der regionalen Küche hatte aber das 19. Jahrhundert. Auch in dieser Hinsicht hat die preußische Herrschaft ihre Spuren hinterlassen. Unter dem Einfluss der deutschen Kochkunst wurden viele Gerichte übernommen, die in dieser Gegend zuvor unbekannt waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg etablierten sich infolge der Umsiedlung der Bevölkerung aus den früheren polnischen Ostgebieten auch Spezialitäten der litauischen und ukrainischen Küche. Da man sich heute allgemein der Welt öffnet, sind Anlehnungen an die Küche Europas, aber auch anderer Teile des Globus an der Tagesordnung. Trotz dieser Entwicklung hat die Küche der Region Wielkopolska ihren typischen Charakter bewahrt. Sie ist vielleicht nicht sonderlich erlesen, aber man kann in Wielkopolska mit Sicherheit gut essen gehen. Bis vor kurzem assoziierte man die Region mit Kartoffelspeisen und Kohl als wichtigste Bestandteile

des Speiseplans und die Bezeichnungen der regionalen Gerichte waren Einwohnern anderer Landesteile nicht unbedingt vertraut. Heute kann man viele traditionelle Gerichte der Region wie Kartoffeln mit Quark, Schwarzsauer, Ente mit Hefeklößchen und Rotkohl sowie Eisbein nicht nur in örtlichen Restaurants, sondern auch in anderen Regionen des Landes probieren. Die wachsende Beliebtheit der in Wielkopolska gepflegten Kochkunst ist auch auf verschiedene Wettbewerbe, Präsentationen und regionale Feste, auf denen man lokale Spezialitäten kosten kann, zurückzuführen. Auch Kochsendungen im Fernsehen haben viele Zuschauer. Um leckere Speisen der regionalen Küche zu genießen, schlagen wir Ihnen vor, in einem alten Wirtshaus, Gasthof oder Restaurant einen Zwischenstopp einzulegen. Deshalb werden Sie bei der Beschreibung der einzelnen Speisen Informationen finden, wo man die Gerichte essen kann. Bei der Wahl der Restaurants haben wir uns an keinem komplizierten Ranking orientiert, sondern die Orte in unterschiedlichen Teilen der Region angegeben, in denen uns die jeweiligen Gerichte am besten geschmeckt haben.


Schw arzsauer

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Zutaten:

2 Gläser Entenblut 100 g Innereien (Ente, Huhn, Gans) Suppengrün Trockenpflaumen, Birnen Löffel Sahne Majoran, Zimt, Gewürznelken Salz, Pfeffer Klößchen oder Fleckerln Fruchtessig Rezept: Die Brühe mit den Innereien ist nach Hinzugabe des Suppengrüns zu kochen. Die zuvor in Wasser eingelegten getrockneten Früchte sind in diesem Wasser zu kochen. Diese sind dann mit der Brühe, dem Blut, Mehl und Sahne zu vermengen. Die Suppe ist ständig umzurühren, aber nicht zu kochen. Sodann ist sie mit Salz und Zucker abzuschmecken sowie mit Zitronensaft, Gewürznelken, Majoran, Zimt und Pfeffer zu würzen. Die gekochten Innereien sind klein zu schneiden und in die Suppe zu werfen. Sie ist mit Fleckerln, Nudeln oder Klößchen zu servieren.

Restaurant „Rycerska” ul. Chrobrego 3 64-500 Szamotuły Tel. +48 61 292 00 94, +48 61 292 00 94 Tel./Fax +48 61 293 21 20 restauracja@rycerska1979.pl www.rycerska1979.pl Das Restaurant befindet sich am Ortsausgang von Szamotuły an der Fernstraße Nr. 184 in Richtung Poznań. Das alte Kantinengebäude wurde 1979 zu einem Restaurant umgebaut. Im Rittersaal und im Jägersaal, die im ihrer Bezeichnung entsprechenden Stil eingerichtet worden sind, finden 100 Personen Platz. Das Restaurant spezialisiert sich hauptsächlich auf eine für Wielkopolska typische Küche und die Köche bereiten die Gerichte nach alten regionalen Rezepten zu. Außer Schwarzsauer ist die Küche für ihre Ente mit Klößen und Rotkohl sowie ihre Wildgerichte bekannt.

FOTO: MICHAŁ BENDKOWSKI

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m ganzen Land bekannte dicke Suppe, deren grundlegende Bestandteile Entenblut (seltener Blut von Huhn, Kaninchen oder manchmal Gans) und Brühe sind. Ihren charakteristischen süß-sauren Geschmack erhält sie durch die Zugabe von Zucker und Essig sowie getrockneten Früchten (Birnen, Pflaumen oder Rosinen). In der Region Wielkopolska ist sie auch heute sehr beliebt. Sie wird in vielen Restaurants angeboten, die auch traditionelle gebratene Ente mit Kartoffeln servieren. Es gibt unterschiedliche polnische Bezeichnungen in den einzelnen Regionen. Früher wurde sie einem Junggesellen serviert, dessen Heiratsantrag abgelehnt wurde. Schwarzsauer wird mit Klößen, Nudeln und manchmal auch mit Kartoffeln gereicht.


st r u W t i Sauermehlsuppe m

Z utate n:

FOTO: ARCHIV VON RESTAURANT

Restaurant „Olandia” Prusim 5 64 – 420 Kwilcz Tel./Fax +48 61 29 15 379 Mobiltel. +48 608 467 367 olandia@olandia.pl marketing@olandia.pl Das Restaurant „Olandia” befindet sich in Prusim, einem Dorf, das in der Nähe (1 km) der Landstraße Nr. 24 zwischen Kwilcz und Kamionna liegt. Es gehört zum Freilichtmuseum Olandia in der Nachbarschaft eines Herrenhauses am Kuchenne-See. Das Restaurant Olandia nimmt zwei Etagen des restaurierten, barocken Herrenhauses ein. Es bietet Platz für 150 Personen und besitzt Hotelzimmer. Im benachbarten Kornspeicher wurden ein Hauländer Gasthof und eine Weinstube eingerichtet. Die Küche spezialisiert sich auf hauländische Speisen und Gerichte der europäischen und polnischen Küche.

Pflanzenöl – 2 Esslöffel Schmalz – 1 Esslöffel geräucherter Speck – 100,0 g Zwiebel – 100,0 g (fein gewürfelt) Nelkenpfeffer – 6 Stück Lorbeerblatt – 4 Stück Knoblauch – 4 Zehen (gehackt) Weißwurst – 150,0 g Majoran – zum Abschmecken Sud aus geräuchertem Fleisch – 2 l Kartoffeln – 100,0 g (in Würfel geschnitten) Roggensauerteig – 0,5 l Sahne 18% – 0,25 l Ei – 0,5 Stück pro Portion (gekocht) Zwiebelbrot – 1 pro Portion Salz Pfeffer Re ze pt: Das Öl und der Schmalz sind in einem Kochtopf zu erhitzen. Der in Würfel geschnittene Speck ist hinzuzugeben und anzubraten. Danach fügt man die Zwiebel, den Nelkenpfeffer, das Lorbeerblatt und den Knoblauch hinzu. Sodann gibt man die halbmondförmig geschnittene Weißwurst hinzu, die eine Weile anzubraten und mit Majoran zu verfeinern ist. Nachdem alles angebraten worden ist, schüttet man den vorher vorbereiteten Sud und die Kartoffeln hinzu. Das Ganze ist solange zu kochen, bis die Kartoffeln weich sind. Am Ende gibt man den Sauerteig und anschließend die Sahne hinzu. Das Ganze ist zu kochen. Die Sauermehlsuppe wird in gebackenem Brot mit Ei serviert.

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ie beliebte Sauermehlsuppe, die auch weißer Borschtsch genannt wird, bildet ein einfaches Gericht, das nicht nur in der Region Wielkopolska in vielen Haushalten sowie Kantinen serviert wird. Vor allem in Gemüseläden kann man eine fertige Suppenbasis in Flaschen kaufen. Nicht immer wird wegen des Zeitaufwands von 4-5 Tagen zur Zubereitung einer Sauermehlsuppe Roggensauerteig verwendet. Sauermehlsuppe wird mit Eiern, Kartoffeln oder Piroggen serviert. Seit einigen Jahren wird Sauermehlsuppe auch gerne in einem ausgehöhlten Brötchen oder in einem kleinen Brot gereicht.

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rühe ist die beliebteste Fleischsuppe in der Region Wielkopolska. Während früher für die Zubereitung von Brühe Rind-, Schweine- oder Lammfleisch verwendet wurde, wird gegenwärtig meistens Hühnerfleisch gewählt. Eine echte Hühnerbrühe bildet ein typisches Festtagsessen (Ostern, Weihnachten) und sie wird auch bei Familienfeiern gereicht. Beste Beilage zur Brühe sind hausgemachte Nudeln.

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FOT. ARCHIWUM RESTAURACJI

Hühn erbrühe

Z utate n :

Huhn Bund Suppengrün Liebstöckel Salz, Pfeffer Zucker Zwiebel Re ze pt: Das vorbereitete Huhn ist mit heißem Wasser zu übergießen, zu salzen und nach Hinzugabe einer Prise Zucker bei geringer Hitze zu kochen. Der entstehende Schaum ist abzuschöpfen. Nach dem Aufkochen behält man eine halbe Stunde lang geringe Hitze bei. Nun werden das Suppengrün und die Gewürze hinzugegeben und das Huhn eine weitere Stunde gekocht, bis es weich ist. Zum Abschluss gibt man gebräunte Zwiebel hinzu. Die Brühe serviert man am besten mit hausgemachten Nudeln oder Reis.

Restaurant Pięterko Staropolska ul. Zamkowa 12 62-800 Kalisz Tel.+48 62 757 53 02 Das Restaurant „Pięterko Staropolska” befindet sich im Stadtzentrum von Kalisz in der Nachbarschaft des Markts. Untergebracht ist es im Obergeschoss eines alten Bürgerhauses. In mehreren Räumen gibt es Platz für insgesamt 180 Gäste. Die Küche bietet eine große Auswahl polnischer Gerichte mit Elementen der europäischen Küche an.


e p p u S Parzybroda

Z utate n:

FOTO: ARCHIV VON RESTAURANT

Restaurant Pomarańczowy Fortepian („Oranges Klavier”) ul. Paderewskiego 14 64-920 Piła Tel./Fax +48 67 353 23 20 info@pomaranczowyfortepian.pl www.pomaranczowyfortepian.pl Das Restaurant „Oranges Klavier” befindet sich im Zentrum von Piła in der Nähe des StanisławStaszic-Stadtparks. Es handelt sich um einen großen gastronomischen Betrieb, der auf die Betreuung von Großveranstaltungen, Konferenzen und Schulungen ausgerichtet ist. Im Restaurant „Oranges Klavier” finden Veranstaltungen unter Beteiligung verschiedener Künstler und Musikgruppen statt. Das im rustikalen Stil eingerichtete Restaurant bietet in vier Sälen Platz für 240 Personen und verfügt über einen Sommergarten für 150 Gäste.

700 g Schulterstück junger Wirsing 3 Möhren 1 Bund Petersilie halber Sellerie halber Porree 5 mittelgroße Kartoffeln 2 Brühwürfel Nelkenpfeffer Salz Pfeffer Rezept: In einen großen Kochtopf sind 1,5 Liter Wasser zu füllen. Das Fleisch ist hineinzulegen, das Wasser zum Sieden zu bringen und etwa fünf Minuten lang zu kochen. Der sich auf der Oberfläche bildende Schaum ist abzuschöpfen. Das Suppengrün mit der geriebenen Möhre, der Petersilie, dem Sellerie und dem geschnittenen Porree ist hinzuzugeben. Ebenso sind ein Löffel Salz, Nelkenpfeffer und die Brühwürfel hinzuzufügen. Das Ganze ist bei geringer Hitze etwa 15 Minuten lang zu kochen. Danach ist der fein gehackte Wirsing hinzuzugeben und die Suppe weiter zu kochen. In einem gesonderten Kochtopf sind die klein gehackten und gesalzenen Kartoffeln zu kochen. Wenn sie vollkommen weich sind, sind sie der Suppe hinzuzugeben. Wir nehmen das Fleisch aus der kochenden Suppe und schneiden es in kleine Stücke. Danach ist es wieder in die Suppe zu geben. Das Ganze ist noch 10 bis 15 Minuten lang zu kochen und zum Schluss mit Pfeffer zu bestreuen.

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arzybroda-Suppe ist eines der charakteristischsten Gemüsegerichte der Küche in der Region Wielkopolska. Bekannt ist sie auch in anderen Regionen Nordpolens. Der ungewöhnliche Name der Suppe stammt daher, dass beim Essen heiße Kohlblätter am Kinn kleben bleiben und dieses verbrühen (parzybroda = „Kinnverbrüher”). Die Suppe wird aus Wirsing und Kartoffeln zubereitet, manchmal aus einer Fleischbrühe mit getrockneten Pilzen.

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Karto ffelpuffer („Plyndze”)

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artoffeln, die im Raum Poznań auch Pyry genannt werden, bildeten mindestens seit dem 19. Jahrhundert ein grundlegendes Produkt der in Wielkopolska gebräuchlichen Küche. Sie wurden auf unterschiedliche Weise serviert. Weiterhin zu den populärsten und am schnellsten zubereiteten Gerichten gehören Kartoffelpuffer aus geriebenen rohen Kartoffeln.

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Zutaten:

1 kg Kartoffeln 3 Löffel Weizenmehl 1 Ei 1 Zwiebel Speiseöl Salz Rezept: Die Kartoffeln und die Zwiebel sind zu schälen und mit einer feinen Reibe zu reiben. Das Mehl und das Ei sind hinzuzufügen und genau zu vermengen. In einer Bratpfanne ist das Öl zu erhitzen und in diese kleine oder große ovale Puffer zu legen. Diese sind von beiden Seiten goldgelb zu braten. Man kann sie leicht gesalzen servieren. Kartoffelpuffer kann man ohne Zwiebel auch süß mit Zucker, Sahne, Marmelade oder Konfitüre zubereiten.


rk a u Q t i Kartoffeln m

Zutaten:

FOTO: ARCHIV VON RESTAURANT

Hotel Poznański *** ul. Krańcowa 4 62-030 Luboń k/Poznania Tel. +48 61 649 99 88 Tel./Fax 61 649 99 89 biuro@hotelpoznanski.pl www.hotelpoznanski.pl Das Restaurant des Hotels Poznański befindet sich gleich an der Abfahrt von der Autobahn BerlinWarszawa. Der gute Standort verschafft Reisenden eine hervorragende Gelegenheit, Poznań als Hauptstadt der Region Wielkopolska ohne größere Umwege kennenzulernen. Den modernen Innenbereich des Hotels schmücken für die Stadt charakteristische Elemente. Die freundliche Atmosphäre in Restaurant und Club garantiert entspannende Stunden und der Küchenchef sorgt sich mit seinen erlesenen Gerichten um das leibliche Wohl aller Gäste. Neben Kartoffeln mit Quark werden Sie im Menü des Restaurants weitere regionale Speisen wie Altpolnische Sauermehlsuppe sowie Posener Rinderroulade mit Roter Bete und Klößen finden. Das Restaurant bietet Platz für 150 Gäste.

300 g Quark Glas Sahne Zwiebel und Schnittlauch 2 – 3 Kartoffeln pro Person Butter Salz und Pfeffer Rezept: Der Quark muss genau zerrieben werden, so dass er keine Klümpchen aufweist. Dann ist die Sahne hinzuzufügen und genau zu vermischen. Die Zwiebel muss geschält und wie der Schnittlauch kleingehackt. Das alles ist dem Quark hinzuzufügen und muss noch einmal vermischt werden. Anschließend schmeckt man den Quark mit Salz und Pfeffer ab. Am besten serviert man ihn mit Pellkartoffeln und mit Dickmilch, vielleicht auch mit Buttermilch.

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ulinarisches Aushängeschild der Region. Die Kartoffeln müssen unbedingt ungeschält gekocht werden. Wirklichen Landquark, am besten mit hohem Fettgehalt, kann man ähnlich wie Sahne eigentlich nur bei befreundeten Bauern auf einem dörflichen Marktplatz kaufen. Halbfertigprodukte sind in jedem Geschäft erhältlich. Kartoffeln mit Quark, der mit Sahne und Schnittlauch gemischt wird, werden zu den Fastenspeisen gezählt. Das Gericht wird nicht nur gerne in Wielkopolska, sondern auch immer häufiger in anderen Regionen des Landes serviert.

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Kürb issuppe

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Z ut a t en:

0,6 kg Kürbis 3 Gläser Milch Salz, Zucker Gewürznelken, Zimt

ürbissuppe gehört zu den Gerichten, die für die Küche der Region Wielkopolska typisch sind. Der im Raum Poznań nicht als „dynia”, sondern „korbol” bezeichnete Kürbis ist ein universelles Gemüse, das in der Küche vielseitig einsetzbar ist. Aus ihm werden Suppen, Kuchen sowie Füllungen für Piroggen und Pfannkuchen zubereitet. Kürbissuppe wird mit Kartoffelbällchen oder mit Grütze serviert.

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Rez ep t : Den geschälten Kürbis schneiden wir in Würfel und kochen ihn in einer geringen Menge Wasser, bis er weich ist. Nach dem Abkühlen ist er mit einem Durchschlagsieb zu pürieren und zu mixen. Danach ist er in den Kochtopf zu geben und unter Zugabe von Milch und Gewürzen zu kochen. Sodann ist die Suppe abzuschmecken. Man kann gekochte Hirsegrütze, Klößchen oder Kartoffelbällchen hinzugeben.

„Blin de Fische”

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iese Fastensuppe besitzt in der Region Wielkopolska eine lange Tradition. Da sich auf ihr keine Fettaugen bilden, wird sie allgemein „Blinde Fische” genannt, auch wenn sie nichts mit Fischen zu tun hat. Es gibt auch andere Bezeichnungen wie „dünne Kartoffeln” oder „Kartoffelsuppe mit Sahne”. In vermögenderen Haushalten wurde die Suppe aus Räucherspeck, Wurst oder anderem Fleisch mit Suppengrün zubereitet. Zur Suppe wurde Brot mit Butter gereicht. Früher, als die Suppe das einzige Mittagsgericht bildete, musste sie so dick sein, dass ein Löffel in ihr stehen konnte. Gegenwärtig wird sie meistens aus einer Fleischbrühe, meistens am privaten Küchenherd, zubereitet.

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Suppe Zutaten:

2 Möhren Bund Suppengrün 0,5 kg Kartoffeln Zwiebel Salz, Pfeffer Majoran, Lorbeerblatt Sahne 200 g geräucherte Rippchen Rezept: Die geräucherten Rippchen sind mit dem klein geschnittenen Suppengrün zu kochen. Die geschälten Kartoffeln sind in dem Sud zu kochen. Die fein geschnittene Zwiebel ist auf Butter mit Mehl zu einer Mehlschwitze zu erhitzen. Sodann ist diese der Suppe hinzuzugeben. Das gekochte Suppengrün wird püriert, das Fleisch von den Knochen abgelöst und in die Suppe geworfen. Das Ganze ist zu kochen und dann ist Sahne hinzuzufügen. Zum Schluss wird die Suppe mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.


n e g g o r i P

Z utate n:

Gasthof „Gryszczeniówka” 64-605 Wargowo II Nr. 87 Tel. +48 61 2972 06 Tel. +48 509 443 085 poczta@gryszczeniowka.pl www.gryszczeniowka.pl Der Gasthof liegt an der Fernstraße Nr. 11 zwischen Poznań und Oborniki in der Nähe von Chludowo. Von der Hauptstraße zweigt ein 300 m langer Weg nach Wargowo II ab. Der Gasthof wurde 2003 in einem alten Obstgarten gebaut. In dem kleinen, im Landhausstil eingerichteten, Objekt, das Platz für 40 Personen bietet, kann man auch einen Landurlaub verbringen. In der Küche werden regionale Traditionen gepflegt. Sie bietet eine Vielzahl eigener Produkte an. Am populärsten sind die „Piroggen aus Wargowo”, die in die vom Ministerium für Landwirtschaft und dörfliche Entwicklung geführte Liste Traditioneller Produkte aufgenommen worden sind. Empfehlenswert sind auch selbst gemachte Wurstwaren (Schinken, Polnische Wurst, Wildpastete, Schmalz, Grützwurst, Preßkopf, Leberwurst, Pastetenwurst) sowie Marmeladen, Konfitüren, Fruchtsäfte und eingelegte Gurken nach Art des Hauses.

Weizenmehl, Typ 450 3 Fleischsorten (Schweine-, Geflügel- und Rindfleisch) Zwiebel Salz, Pfeffer, süße Paprika Eier Butter Re ze pt: Das Fleisch ist durch den Fleischwolf zu drehen. Zunächst ist Butter in einer Bratpfanne zerlaufen zu lassen und die kleingehackte Zwiebel anzubraten. Dem Hackfleisch werden die Eier und die Gewürze hinzugegeben. Das Ganze ist in der Bratpfanne zu braten und anschließend gründlich zu mischen. Aus Mehl, Eiern und Wasser wird ein Teig geknetet. Nach dem Ausrollen des Teigs werden mit einem Förmchen kreisförmige Stücke ausgestochen und die vorbereitete Füllung platziert. Die anschließend gewissenhaft geformten Piroggen werden in kochendes Wasser, in das etwas Salz gegeben wurde, gelegt und solange gekocht, bis sie an die Oberfläche steigen. Am besten schmecken sie mit geräuchertem Speck mit Zwiebel.

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ie Zubereitung von Piroggen hat eine jahrhundertealte Tradition. Piroggen sind über die östlichen Grenzen nach Polen gekommen und treten in vielen Arten und Formen auf. Gegenwärtig gehören Piroggen zu den beliebtesten Gerichten in polnischen Speiseplänen. Man kann sie in fast jedem Imbiss und Fast-Food-Lokal finden, etwas seltener in Restaurants. In der Region Wielkopolska erfreuen sich Piroggen mit Fleisch, mit Sauerkraut und Pilzen, nach russischer Art, mit Quark und mit Früchten besonderer Beliebtheit. Leider bilden die meisten angebotenen Piroggen industriell gefertigte Tiefkühlprodukte. Umso mehr sollte man frische Piroggen schätzen, die erst unmittelbar vor dem Zubereitung in kochendem Wasser geformt werden.

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Karto ffelklöße („Szare kluski”)

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artoffelklöße entwickelten sich zu einem der populärsten Gerichte in der Region Wielkopolska, als im 19. Jahrhundert Kartoffeln Teil des allgemeinen Speiseplans wurden. Sie werden auf unterschiedliche Weise aus rohen Kartoffeln mit Mehl und Eiern zubereitet. Das Rezept hat sich über die Jahre im Grunde nicht verändert. In den einzelnen Regionen gibt es im Polnischen unterschiedliche Bezeichnungen für Kartoffelklöße. Das Gericht galt bis vor kurzem als typische Speise armer Leute. Heute jedoch wird es in eleganten Restaurants als Beilage zu Fleisch anstatt Kartoffeln serviert. Kartoffelklöße werden oft mit geräuchertem Speck und geschmortem Sauerkraut gereicht.

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Z utate n :

1 kg Kartoffeln 1 Ei 5 Löffel Weizenmehl 30 g fettreicher oder geräucherter Speck Zwiebel Salz Rezept: Die gewaschenen Kartoffeln werden geschält und mit einer Reibe mit kleinen Öffnungen gerieben. Der Saft ist in einem Tuch leicht auszudrücken. Die Kartoffeln sind mit dem Mehl und dem Ei zu vermengen, zu mischen und abzuschmecken. Es sind kleine Teigportionen zu formen und mit einem Löffel in kochendes, gesalzenes Wasser zu legen. Sie sind 5 Minuten lang zu kochen, bis sie an die Oberfläche aufsteigen. Der gewürfelte Speck ist mit der Zwiebel in eine Bratpfanne zu geben und zu bräunen. Nach dem Kochen sind die Klöße abzugießen, in eine Schüssel zu legen und mit Fett zu übergießen. Am besten werden die Klöße mit Sauerkraut oder gekochten Möhren serviert.

Wirtshaus „Kołodziej” 62-085 Skoki ul. Poznańska 10 Tel. +48 61 812 4046 Am Ortsausgang von Skoki an der Fernstraße Nr. 196 Poznań – Wągrowiec liegt dieses alte Wirtshaus aus dem frühen 20. Jahrhundert. In mehreren Räumen im Erdgeschoss und im Keller, in denen alte Haushalts- und landwirtschaftliche Geräte ausgestellt sind, befinden sich 100 Plätze. Die Küche benutzt lokale Rezepte und pflegt regionale Traditionen. Neben den Klößen sollte man hier den gebratenen Schweinekamm in Kräutern mit Klößchen sowie Schwarzsauer mit hausgemachten Nudeln probieren.


Klöß ki) w chen a ó g a us gekochten Kartoffeln (Sz

Z utate n:

Restaurant „Stajenka” Głosiny 6 63-810 Borek Wielkopolski Tel. +48 65 571 6739; +48 604 609 326 www.reges.pl/stajenka Das Restaurant liegt vor dem Ortseingang von Borek Wielkopolski an der Fernstraße Nr. 12 von Gostyń nach Jarocin. Es befindet sich in einem neuen Gebäude mit einer verglasten Veranda mit Wintergarten, das im Jahr 1997 entstanden ist. Im Innern finden in zwei Räumen 48 Personen Platz. Die Küche serviert Gerichte aus eigenen Zutaten, die typisch für den südlichen Bereich der Region Wielkopolska sind.

1 kg gekochte Kartoffeln 2 Eier Glas Weizenmehl 1/2 Glas Kartoffelmehl Salz Re ze pt: Die Kartoffeln sind zu waschen und ungeschält zu kochen. Danach entfernt man die Pelle und dreht die Kartoffeln durch den Fleischwolf. Dann gibt man Mehl, Eier und Salz hinzu und knetet einen Teig. Aus dem Teig formt man abgeflachte Röllchen mit einer Dicke von etwa 3 cm und schneidet sie schräg in Stücke. Danach legt man jeweils mehrere Stücke in kochendes, zuvor gesalzenes, Wasser. Man kocht die Klößchen solange, bis sie an die Oberfläche steigen. Je nach Vorliebe serviert man sie mit geräuchertem Speck oder zu einem Fleischgericht.

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zagówki sind eine für die Region Wielkopolska typische Kartoffelspeise. Diese aus gekochten Kartoffeln und Mehl zubereiteten Klöße kommen in jeder Familie oft auf den Tisch. Ihre Bezeichnung wird von ihrem schrägen Zuschnitt abgeleitet. Mit geräuchertem Speck und Zwiebel können sie ein eigenständiges Gericht bilden. Häufiger werden sie jedoch zu gebratenem oder gekochtem Fleisch serviert. Besonders populär in jüngster Zeit ist ein Menü, das aus Klößchen, (gebratenen oder gekochten) Rippchen, gekochtem Sauerkraut oder Gemüse besteht.

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Kalb

sbraten

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as Fleisch junger Kälber stand in der Vergangenheit nur auf dem Speiseplan des Adels. Kalbsbraten gehörte nie zu den alltäglichen Gerichten. Er wurde eher an Feiertagen wie Ostern und anlässlich großer Familienfeiern wie Hochzeiten zubereitet. Auch heute gehört Kalbfleisch zu den teuersten Fleischsorten und nur manche Restaurants führen es in Form von Kalbshaxe oder Kalbsbraten im Menü. Es wird warm mit Kartoffeln oder Reis und auch kalt als Beilage zu Gebäck serviert.

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Z utate n :

1,5 kg Kalbfleisch 5 Löffel Öl Zwiebel Glas Weißwein Salz, Pfeffer Gewürzmischung des Küchenchefs Re ze pt: Ein Stück Kalbsfleisch (am besten Keule) wird mit Gewürzen sowie Salz bestreut und aufgerollt. Das Fleisch ist mit kochendem Wasser von allen Seiten zu brühen. Nach dem Abtropfen ist es zu salzen und in einen heißen Topf mit Fett zu legen. Nun wird es etwa fünf Stunden lang bei relativ großer Hitze gebraten und dabei von Zeit zu Zeit mit Fett sowie Weißwein übergossen. Sobald das Fleisch weich ist, ist es in Scheiben zu schneiden. Am besten schmeckt es mit Kartoffeln, Reis sowie Gemüse.

Restaurant „Przystań” Borgowo 1 63-100 Śrem Tel. +48 61 2832 739, +48 602 795 880 przystan1996@02.pl www.przystanborgowo.pl Das Restaurant befindet sich am Ortsausgang von Śrem an der Fernstraße Nr. 434 Richtung Dolsk. In dem eine abwechslungsreiche Form aufweisenden Gebäude aus dem Jahr 1997 gibt es kleine Clubräume sowie einen Saal, in dem große Feiern veranstaltet werden können. Daneben liegt eine offene Gartenterrasse an einem Teich und am Flüsschen Pysząca. Für Gäste stehen insgesamt 150 Plätze zur Verfügung. Die von jungen Köchen geführte Küche serviert für die Region Wielkopolska typische Speisen sowie Wildgerichte.


hl o K t i m Eisbein

Z utate n:

Wirtshaus „Husarska” Czacz ul. Wielichowska 1 64-030 Śmigiel Tel. +48 65 5180 228 Tel. +48 605 893 684 www.karczmahusarska.pl Czacz ist ein bekanntes Dorf an der Fernstraße Nr. 5 zwischen Kościan und Leszno in der Nähe von Śmigiel. Das Wirtshaus befindet sich in einer alten, spätklassizistischen Herberge aus dem frühen 19. Jahrhundert, die in den Jahren 1960-70 restauriert worden ist. Gegenwärtig bieten zwei Räume Platz für 100 Personen. Die Küche orientiert sich an polnischen Traditionen. Ihre Spezialität sind auch Sauermehlsuppe, Rinderrouladen mit Klößen sowie Eisbein auf bayerische Art.

700 g gepökeltes Eisbein Bund Suppengrün 2 Zwiebeln 2 Äpfel 500 g Sauerkraut 100 g Erbsen 2 Löffel Schmalz Knoblauch Nelkenpfeffer, Lorbeerblatt Salz, Pfeffer Meerrettich Re ze pt: Das zuvor gepökelte Eisbein ist zunächst in Wasser einzuweichen. Es ist mit kochendem Wasser zu übergießen. Sodann sind Suppengrün, Nelkenpfeffer und Lorbeerblatt hinzuzufügen. Nun wird das Eisbein bei geringer Hitze etwa zwei Stunden lang gekocht. Nachdem aus dem Sauerkraut der übermäßige Saft gepresst wurde, ist dieses in einen Topf mit geschmolzenem Schmalz zu geben. Die Gewürze, die geschmorte Zwiebel und der Eisbein-Sud sind dem Sauerkraut hinzuzugeben und es wird bei geringer Hitze weichgekocht. Das Eisbein kann mit Erbsen, Kartoffeln oder Brot sowie etwas geriebenem Meerrettich oder Senf serviert werden.

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isbein ist ein Gericht, das vor fast 100 Jahren während der preußischen Teilungszeit über die westliche Grenze nach Wielkopolska gekommen ist. Schnell hat es sich auch in anderen Regionen des Landes etabliert. Das leckere und beliebte Gericht erfordert keinen allzu großen Arbeitsaufwand bei der Zubereitung. Jedoch kann man nicht überall ein entsprechend gepökeltes und schmackhaftes Eisbein essen. Es wird am meisten mit Kartoffeln oder Brot und immer seltener, wie in diesem Teil Polens üblich, mit Erbsen serviert. Am besten schmeckt Eisbein mit gekochtem Sauerkraut und natürlich mit Bier.

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Gebra ten

e Ente mit Ro tkohl und Klößen

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ENTE MIT Ä PF EL N Zutaten:

Ente 4 Äpfel (durchschnittlicher Größe) 4 Orangen süße Paprika Bund Petersilie 100 ml Öl Salz, Pfeffer, Majoran

ebratene Ente mit Rotkohl und PoznańHefeklöße bildet in der Region Wielkopolska ein typisches Mittagsgericht an Sonn- und Feiertagen. Es wird in allen Restaurants für anspruchsvolle Kunden zubereitet. Die Ente sollte eine intensive braune Farbe annehmen und knusprig sein. Sie muss unbedingt mit Klößen serviert werden. Die PoznańHefeklöße sind in anderen Gebieten unter abweichenden Bezeichnungen bekannt, was oft zu Verwechslungen führt.

FOT. ARCHIWUM RESTAURACJI

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Rezept: Die Ente ist zu säubern und zu trocknen. Ihr Inneres ist mit Salz, Pfeffer und Majoran einzureiben. Die Ente ist mit geschälten Apfelvierteln zu füllen und mit Zahnstochern zu verschließen. Ihre Außenseite ist mit Salz, Pfeffer und süßer Paprika zu würzen und mit Öl zu beträufeln. Der Ofen ist auf 160 Grad Celsius zu erhitzen und die Ente etwa zwei Stunden lang zu backen, wobei sie alle 20 Minuten mit geschmolzenem Fett zu übergießen ist. Damit die Ente von außen nicht zu schnell dunkel wird, können wir auf kritische Stellen (Flügel, Schenkel) Orangenscheiben legen. Aus der restlichen Orange pressen wir den Saft aus, die verbliebene Haut schneiden wir in kleinere Teile. Die gebackene Ente ziehen wir aus dem Ofen, schneiden sie der Länge nach durch und entfernen vorsichtig die Knochen (belassen werden die Knochen in Schenkel und Flügeln). Die fleischlosen Knochen werfen wir in einem Kochtopf und geben die Orangenhaut, das Bund Petersilie und die Hälfte des Orangensaftes hinzu. Wir geben ebenfalls das während des Backvorgangs gewonnene Fett und die, sofern vorhanden, übrig gebliebenen Apfelviertel hinzu. Auf dem Herd kochen wir hieraus eine Soße, wobei wir die verdampfende Flüssigkeit durch Entenboullion ersetzen. Mit der zubereiteten Soße begießen wir die zuvor auf ein Backblech gelegten Entenhälften. Dieses schieben wir in den auf 160 Grad Celsius erhitzten Backofen und dünsten das Fleisch, bis es weich genug ist. Vor dem Servieren bereiten wir mit Mehlschwitze eine Soße vor und schmecken sie mit Salz und Pfeffer ab.


ROTKOHL Zutaten:

1 Rotkohl 250 g (Packung) Schmalz 100 g Speck 2 Zwiebeln 1 Apfel Essig, Zucker, Salz, Pfeffer Rez ept: Der Kohl ist kleinzuhacken und abzubrühen, darf aber nicht gekocht werden, damit er nicht zu weich wird. In einem Kochtopf mit einem breiten Boden ist das Schmalz zu erhitzen; die klein gehackte Zwiebel, der in Würfel geschnittene Speck und der Apfel sind hinzuzufügen. Zu den so geschmorten Zutaten geben wir den Kohl hinzu und mischen alles gründlich. Nach dem Anbraten schmecken wir das Ganze mit Essig, Zucker, Salz und ein wenig Pfeffer ab.

KL ÖS SE ( für ca. 5 Portionen) Zutaten:

500 g Mehl 10 g Zucker 300 ml Milch 2 Eier 25 g Hefe 50 g Butter Salz

Restaurant Morena Mickiewicz-Tourismuszentrum ul. Jarocińska 35 63-210 Żerków Tel.+48 62 740 20 82 Fax +48 62 740 20 88 biuro@mct.zerkow.pl www.mct.zerkow.pl Das Restaurant „Morena” befindet sich in Żerków, einer im Zentrum des Landschaftsparks Żerków-Czeszewo gelegenen Ortschaft. Das Restaurant ist im Gebäude des ehemaligen Stadtbads aus dem Jahr 1943 eingerichtet worden. Es ist Teil des MickiewiczTourismuszentrums, das aus Hotel- sowie Konferenz- und Schulungsobjekten und auch Freibädern besteht. Das Restaurant besitzt vier Säle und spezialisiert sich auf die regionale Küche.

Rez ept: Die Hefe, der Zucker und das Salz sind in warmer Milch zu vermischen. Der aufgegangenen Hefemischung sind Eier und Mehl hinzuzugeben und ein Teig zuzubereiten. Die geschmolzene Butter ist hinzuzufügen, der Teig gut durchzukneten und zum Aufgehen abzustellen. Aus dem aufgegangenen Teig sind Kugeln zu formen und auf einem Küchenbrett abzulegen. Ein breiter, flacher Kochtopf ist bis zu einer Höhe von 1/3 mit Wasser zu füllen. Ein Stück Mull oder grobes Tuch ist zusammenzubinden. Der Kochtopf ist mit einer Schüssel entsprechender Größe abzudecken, damit der entstehende Dampf nicht entweichen kann. Die aufgegangenen Klöße sind auf das Tuch zu legen, abzudecken und etwa 15 Minuten lang zu kochen.

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Rind erroulade

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as Rindfleisch für Rouladen musste den besten Stücken eines geschlachteten Tiers entnommen werden. Deshalb wurde dieses Gericht in vergangenen Jahrhunderten nur vom Adel und während Familienfeiern gegessen. Gegenwärtig findet man Rouladen in fast jedem Haus und in jedem Restaurant. Jedoch wird das Gericht je nach Region etwas anders zubereitet. Die größten Unterschiede gibt es bei der Füllung der Roulade. Ihre Hauptbestandteile sind bei der Zubereitung nach in der Region Wielkopolska üblichen Art fettreicher Speck mit Brötchen oder Brot, Zwiebel und manchmal auch Pilze.

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Z utate n :

1 kg Rindfleisch 2 Zwiebeln Vollkornbrot 5 Löffel Butter 1 Glas Brühe fettreicher Speck Salz, Pfeffer Re ze pt: Das Rindfleisch ist in dünne Scheiben zu schneiden und weichzuklopfen. Dann ist es zu salzen und zu pfeffern. Auf die Scheiben ist eine dünne Schicht gewürfelten Specks, Zwiebeln und gemahlenen Brots aufzutragen. Die so vorbereiteten Portionen sind sorgfältig aufzurollen, wobei man Nähgarn oder spezielle Spieße verwendet. Sodann sind sie in einen Topf mit heißem Fett zu legen und von beiden Seiten zu bräunen. Danach werden sie bei geringer Hitze unter einem Deckel gedünstet. Dabei sind sie mit Wasser oder Brühe zu übergießen, bis das Fleisch weich ist. Zu Rouladen werden Kartoffeln, Brot oder geschmorte Rote Bete serviert.

Restaurant „Zamkowa” pl. Zamkowy 1 64-130 Rydzyna Tel./Fax +48 65 538 85 39 Tel. +48 510 043 882 zamkowa@zamkowa-rydzyna.pl www.zamek-rydzyna.com Rydzyna ist ein reizendes Städtchen an der Fernstraße Nr. 5 Poznań – Wrocław unweit der Stadt Leszno. Das Restaurant befindet sich in einem Barockschloss, dem ehemaligen Sitz der Familien Leszczyński und Sułkowski. Von hierher stammt Stanisław Leszczyński, der polnische König und spätere Herzog von Lothringen. Seine Tochter Maria war als Gattin Ludwigs XV. französische Königin. In dem Restaurant mit über 150 Plätzen gibt es zwei große Säle, Räume im Eckturm sowie eine Bar. Das Schlossrestaurant serviert Gerichte der altpolnischen und regionalen sowie auch der internationalen Küche.


se ä k h c o K

Z utate n:

1/2 kg Quark 1 Löffel Butter 2 Eier Salz, Pfeffer, Kümmel Re ze pt: Zerbröckelter Landquark ist zu salzen und zwei bis drei Tage an einem warmen Ort abzustellen. Sobald der Quark gelb wird und gereift ist, kann er gebraten werden. In einer Bratpfanne wird Butter zerlassen, sodann der Quark und die gequirlten Eier hinzugegeben. Wir braten das Ganze bei geringer Hitze und unter ständigem Rühren, bis eine einheitliche Masse vorliegt. Man kann einen Teelöffel Kümmel oder gehackten Dill hinzufügen. Zum Abschluss füllen wir die Speise in kleine Schüsseln ab und lassen sie ausreichend lange ruhen.

K

äse ist im ländlichen Raum seit langem als eines der grundlegenden, aus Milch hergestellten, Produkte bekannt. Im größeren Maß haben sich mit der Erzeugung von Kochkäse wahrscheinlich die Hauländer befasst, die sich seit dem 18. Jahrhundert in der Region Wielkopolska niedergelassen haben. Deshalb muss man sich nicht wundern, dass der beste Kochkäse aus Nowy Tomyśl kommt, wo es die meisten hauländischen Siedlungen gab. Heute gehört Kochkäse, der im in Wielkopolska gelegenen Nowy Tomyśl produziert wird, zu den polnischen Erzeugnissen, die unter dem Schutz der Europäischen Union stehen.

K

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Mart inshörnch en

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ermutlich reicht die Tradition der Zubereitung dieser Hörnchen bis in heidnische Zeiten zurück. Später wurde sie von der Kirche übernommen und mit dem heiligen Martin in Verbindung gebracht. In Poznań, wo heute Tonnen von Hörnchen genossen werden, begann erst an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein Konditor in der Nähe der Martinskirche, diese Hörnchen zu backen. Heute wird dieses für Poznań typischste Gebäck von Konditoren zum 11. November vorbereitet und muss ein Zertifikat eines speziellen Ausschusses, der die Herstellung der Martinshörnchen überwacht und auf Initiative der Konditor- und Bäckerzunft in Poznań, der Handwerkskammer und der Stadtverwaltung Poznań gebildet worden ist, besitzen. Im Jahr 2008 wurde dem Martinshörnchen (Rogal Świętomarciński) in der Europäischen Union der Status einer geschützten Ursprungsbezeichnung und geschützten geographischen Angabe gewährt.

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Z utate n :

Teig: 1/2 kg Weizenmehl 1/2 Packung Butter 1 Ei 3 Löffel Zucker 1/2 Glas Milch 50 g Hefe 2 Löffel Zucker

nadzienie: 1/2 kg weißer Mohn 250 g Mandeln 250 g Wallnüsse 250 g Zucker 2 Löffel Sahne

R e z e p t : Zur Zubereitung des Teigs ist das Ei mit Zucker zu vermengen und die zerlassene Butter hinzuzugeben. Nachdem das Mehl in gesiebten Portionen sowie die Milch hinzugefügt worden sind, ist das Ganze zu kneten. Zum Schluss ist die in einer geringen Menge Milch gelöste Hefe hinzuzugeben und der Teig solange zu kneten, bis sich Luftbläschen bilden. Der Teig ist an einem warmen Ort abzustellen, damit er aufgeht. Nach dem Ausrollen kühlen wir den Teig zwei Stunden lang im Kühlschrank. Diesen Schritt wiederholen wir drei- bis viermal und kühlen den Teig beständig. In der Zwischenzeit bereiten wir die Füllung zu. Die Mandeln, die Nüsse und den Mohn übergießen wir mit heißem Wasser. Nach dem Abgießen sind sie genau in einer Mühle zu mahlen. Zucker und Sahne sind hinzuzufügen und zu vermischen. Der fertige Teig ist erneut auszurollen und in kleine Dreiecke zu schneiden. Auf diese sind große Portionen der Füllung aufzutragen und die Dreiecke, an der längeren Seite beginnend, aufzurollen. Die so vorbereiteten Hörnchen sind auf ein Backblech zu legen und etwa eine Stunde lang ruhen zu lassen, damit sie aufgehen können. Nachdem sie mit Eigelb bestrichen worden sind, werden sie etwa 20 Minuten lang bei 200°C im Ofen gebacken. Wenn sie schon fertig und dunkel sind, werden sie glasiert und mit Nüssen bestreut.


en k c e n h Glasierte Sc

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in im ganzen Land bekanntes Hefegebäck wird in der Region Wielkopolska glasierte Schnecken („szneka z glancem”) genannt. Dieser aus dem Deutschen entlehnte Name ist während der preußischen Herrschaft entstanden und hat sich in der Umgangssprache erhalten. Das schneckenförmige Hefegebäck mit Zuckerguss ist heute eine vieler Zwischenmahlzeiten, die auf die Schnelle genossen werden. Man kann sie auf der Straße und in jeder Konditorei kaufen. Es gibt unterschiedliche Variationen des Hefegebäcks: mit Käse, mit Mohn, mit Pflaumenmus oder mit Früchten.

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Z utate n:

0,5 kg Mehl 3 Eier Packung Butter 1 Glas Milch 50 g Hefe 1 Teelöffel Salz 1 Löffel Zucker Re ze pt: Zunächst ist der Hefeteig vorzubereiten. Die Hefe ist in warmer Milch aufzulösen und an einem warmen Ort abzustellen. Die zerlassene Butter ist mit Zucker, den Eiern, dem Mehl, dem Salz und der aufgegangenen Hefe zu vermengen. Der Teig ist gründlich zu kneten, bis er nicht mehr klebt. Wir formen kleine Teigrollen und winden sie schneckenförmig. Die fertigen Schnecken legen wir an einem warmen Ort ab, damit sie aufgehen können. Zum Schluss bestreuen wir sie mit Streuseln. Sie verbleiben bei einer Temperatur von 250°C solange im Backofen, bis sie eine hellgelbe Farbe annehmen. Nach dem Abkühlen überstreuen wir sie mit Puderzucker und übergießen sie mit Zuckerguss.

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Tourismusinformation Poznań

Piła

Tourismusinformationszentrum

Kreis-Tourismusinformationszentrum

61-772 Poznań, Stary Rynek 59/60 tel. 61 852 61 56, 61 855 33 79 it@cim.poznan.pl

64-920 Piła, al. Niepodległości 33/35 tel. 67 210 94 80 pit@powiat.pila.pl

Städtisches Informationszentrum

Nowy Tomyśl

61-816 Poznań, ul. Ratajczaka 44 (Eingang an der ul. 27 Grudnia) tel. 61 851 96 45 61 856 04 54 centrum@cim.poznan.pl

Gemeinde-Tourismusinformationszentrum 64-300 Nowy Tomyśl, pl. Niepodległości 10 tel. 61 44 23 806 r.ratajczak@nowytomysl.pl

Filiale Städtisches Informationszentrum Poznań Internationale Messe

Puszczykowo

60-734 Poznań, ul. Głogowska 14 tel. 61 869 20 84 centrum@cim.poznan.pl

Ekoinfo Zentrum

Filiale Städtisches Informationszentrum Flughafen Poznań 60-189 Poznań, ul. Bukowska 285 tel. 61 849 21 40 lawica@cim.poznan.pl

Ausgewählte incoming Reisebüros

62-040 Puszczykowo, ul. Poznańska 1 tel. 61 633 62 83 61 898 37 11 promocja@puszczykowo.pl

MARPOL TRAVEL ul. Dworcowa 1 64-500 Szamotuły tel./fax 61 292 38 21 www.marpoltravel.pl info@marpoltravel.pl Reisebüro „ATUR” ul. Mielżyńskiego 18/3 61-725 Poznań tel. 61 85 16 292, 61 85 60 881 fax 61 85 13 604 www.atur.com office@atur.com.pl Reisebüro – Karolina Gnusowska-Weiss ul. Mścibora 62/9 61-062 Poznań tel. 61 65 33 650 fax 61 65 33 659 office@weiss-travel.com

Śrem

Tourismusinformation Glob-Tour FB

Wirtschaftsunion der Śremer Region – Śremer Zentrum der Unterstützung der Kleinen Geschäftstätigkeit

60 – 801 Poznań, ul. Dworcowa 1 tel. 61 866 06 67 info@globtourfb.poznan.pl

63-100 Śrem, ul. Okulickiego 3 tel. 61 283 27 04 unia@srem.com.pl

Gniezno

Wolsztyn

Kreis-Tourismusinformationszentrum

Gemeinde-Tourismusinformationszentrum

62-200 Gniezno, ul. Rynek 14 tel. 61 428 41 00 info@szlakpiastowski.com.pl

64-200 Wolsztyn, ul. Roberta Kocha 12a tel. 68 347 31 04 gci@wolsztyn.pl

Kalisz Tourismusinformationszentrum 62-800 Kalisz, ul. Zamkowa tel. 62 598 27 31

it@um.kalisz.pl

Konin Tourismusinformationszentrum ul. Dworcowa 2, 62-510 Konin tel. 63 246 32 48 biuro@lotmarina.pl

Leszno Tourismusinformation 64-100 Leszno, ul. Słowiańska 24 tel. 65 529 81 91 65 529 81 92 65 529 81 92 infotur@leszno.pl

Wielkopolska im Internet

www.wielkopolska.travel www.turystyka-kulturowa-wlkp.pl


Wielkopolska Landkarte


Verlag:

Wielkopolska Tourist Organisation www.wot.org.pl

Text:

Zbigniew Szmidt

Fotos:

Zbigniew Szmidt

Karte:

Autograf www.autograf-poligrafia.pl

Übersetzung:

Andreas Prause

ISBN

978-83-61454-86-1

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Poznań 2012

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