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Historisch

Hans Momsen – Ein mathematisches Genie setzte sich durch von Marianne Dwars

Jährlich verleiht der Kreis Nordfriesland den Hans-Momsen-Ehrenpreis an Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um das kulturelle Leben in der Region verdient gemacht haben. Wer war aber Hans Momsen, der Namensgeber? Die Lebensgeschichte des Landmanns und Gelehrten klärt auf.

Hans Momsen (1735-1811) erblickte auf Bottschlott in Fahretoft, ganz in der Nähe von Dagebüll, das Licht der Welt. Schon sehr früh stellte sich heraus, dass er außergewöhnlich begabt war. In der Schule machte ihm das Auswendiglernen von Bibeltexten und Katechismus wenig Spaß, ihn interessierte besonders die Mathematik. Ständig hatte er Fragen an den Lehrer, der sich dadurch nur gestört fühlte, und auch sein Vater zeigte für den Sohn kein Verständnis. Während seine Klassenkameraden draußen spielten, saß Hans zu Hause über den Büchern aus dem Besitz seines Vaters und übersetzte mit großer Mühe niederländische Literatur und stillte seinen Wissensdurst. Was sollte nur aus ihm werden? Er müsse doch auf ehrliche Weise sein Geld verdienen. Nach der Schulentlassung verlegte er wie seine Brüder pflichtgemäß den Arbeitsplatz mit Spaten und Schubkarren an den Deich. Er schaffte die körperliche Schwerarbeit trotz seiner schwächlichen Natur ohne Klagen, aber während die anderen pausierten, bildete er sich durch Bücher weiter. Er durchdachte die Arbeitsgänge am Deich, und ihm fiel so manche zweckmäßige mögliche Veränderung zur Arbeitser108 l e b e n s a r t 09|2016

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leichterung ein. Seine Arbeitskollegen, die meistens viel älter und erfahrener waren, lachten darüber. Als er 18 Jahre alt war, übernahm er das Amt als Deichvogt von seinem Vater. Jetzt konnte er bei der Eindeichung des Juliane-Marienkooges 1777 seine Vorstellungen einbringen.


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