Report // Radtourismus Japan
NipponFerienort will mehr Furano ist eine typische »Laid-back«Ortschaft auf der nördlichen Japan-Insel Hokkaido. Wer hier im Sommer hinkommt, will vor allem entspannen. Dennoch sucht man emsig nach einer weiteren echten Sommer-Alternative für Ski und Snowboard im Winter. Zum Beispiel Radfahren. Daran arbeitet der freiberufliche Mountain-Ressort-Berater und Hobby-Downhiller Kenji Matsuzawa jetzt vor Ort.
W
Öffnet nur nach vorheriger Absprache und in Begleitung eines MTB-Guide ausnahmsweise auch im Sommer: Die Seilbahn des Wintersport-Gebiets Furano. Im Bild Trailbuilder Teppei Nakajima (links) und der in Furano lebende Mountain-Resort-Berater Kenji Matsuzawa an der Seilbahn-Bergstation.
ährend Furano inerhalb
auf die richtige Antwort zu haben:
man ganz unten anfangen. Das braucht
Japans hauptsächlich
»Wenn alle an einem Strang ziehen,
seine Zeit«, erklärt Hobby-Downhiller
mit seiner Blumenland-
können wir in Furano ein Top-Fahrrad-
Matsuzawa.
schaft in Verbindung
revier aufziehen, das Leute hierhin
gebracht wird, ist der Ort international
bringt, die länger als nur ein oder zwei
vor allem durch den Wintersport
Tage bleiben.«
bekannt geworden. Auf den Hausbergen
Also redet Matsuzawa mit mehreren
Liftebetreiber werden mit in den Sattel geholt Einen Teilerfolg kann der 39-Jährige
der seit 50 Jahren mit Wintersport in
offiziellen Stellen. Die Seilbahn-Betrei-
schon aufweisen: Die Seilbahnbetreiber
Verbindung gebrachten Ortschaft haben
ber hat er mittlerweile so weit, dass sie
gestatteten es ihm, einen Trail in die
bereits Ski- als auch Snowboard-Welt-
– wenn er eine Gruppe zusammen-
vorhandenen Skihänge zu ziehen. Um
cuprennen stattgefunden. Somit ist
bringt und die vorab anmeldet – ihre
das bewerkstelligen zu können, hat
zumindest der Winter für den dortigen
Anlagen anwerfen. Das läuft derzeit
Matsuzawa den Furano Mountainbike
Tourismus eine gute Einnahmequelle.
aber nur mit vorheriger Anmeldung und
Club ins Leben gerufen. Der hat mittler-
Trotzdem reichen die Besucherzahlen
einem Guide, der das Ganze organisiert
weile 21 Mitglieder. Wobei leider nur
längst nicht an den Juli heran, wenn
und vor allem: Verantwortung über-
sieben aus Furano selbst und die restli-
blumenbegeisterte Japaner aus den süd-
nimmt. Die Angst vor etwaigen Ansprü-
chen 14 aus der etwa 120 Kilometer ent-
lichen Ballungsgebieten des Landes mit
chen nach irgendwelchen Unfällen sitzt
fernten Hokkaido-Metropole Sapporo
ihren Kameras die bunte Landschaft
tief. Noch sind den Seilbahnbetreibern
kommen. Der Club kümmert sich
erstürmen.
diese Typen, die da mit ihren Bike-Boli-
sowohl um die Trails im Wintersport-
den die Skihänge herunterbrettern,
Gelände als auch um den Shimizuyama
vom Juli ist im sommerlichen Furano
Das ist auch ein Problem. Abgesehen
nicht ganz geheuer. »In Japan ist Moun-
Mountainbike Park, der auf einem von
nichts los. Kenji Matsuzawa glaubt, dar-
tainbiken kein Breitensport. Hier muß
der Stadt (die über ihre Tourismuszent-
03/13 41