ATLAS ePartizipation: Demokratische Stadtentwicklung

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F OK USTHEMEN

3.4.

ANSÄTZE UND HERAUSFORDERUNGEN VON BOTTOM-UP-COCREATION L ITE RAT U R

Vernetzte Gesellschaft – Web 2.0 als Treiber von Bottom-up-Bewegungen

Faraon, M., Villavicencio, V., Ramberg, R. und Kaipainen, M., 2013. From mobilization to consensus. Innovating cross-media services to organize crowds into collaborative communities. In: P. Parycek und N. Edelmann, Hrsg. 2013. Proceedings of Conference for E-Democracy and Open Government. Krems: Edition Donau-Universität Krems. S. 215 – 227. Howe, J., 2006. The rise of crowdsourcing. Wired, 14(6), S. 176–183. Kaplan, A. M., und Haenlein, M., 2010. Users of the world, unite! The challenges and opportunities of social media. Business Horizons, 53(1), S. 59 – 68. Klammer, J., Anker, F. van den, Fröhlich, J.K. und De Groote, Z., 2014. Successful Community Management: What drives user participation in online research communities? Proceedings General Online Research Conference 2014, Köln, März 5. – 7. S. 293 – 300. Klammer, J., Anker, F. van den und Janneck, M., 2011. Participatory Service Innovation inHealthcare: The Case of Videoconsultation for Paraplegics. Proceedings of Participatory Innovation Conference, Sønderborg, Dänemark, Januar 2011. S. 293 – 300. Sanford, C., und Rose, J., 2007. Characterizing eParticipation. International Journal of Information Management, 27(6), S. 406 – 421.

30

Svensson, 2013.

31

Kaplan und Haenlein, 2010.

32

Sanford und Rose, 2007.

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Faraon et al., 2013.

Surowiecki, J., 2005. The Wisdom of Crowds. New York: Anchor. Svensson, J., 2013. Relations of power within a field of contemporary activism. Activist capitals in Network Societies. In: P. Parycek und N. Edelmann, Hrsg. 2013. Proceedings of Conference for E-Democracy and Open Government. Krems: Edition Donau-Universität Krems. S. 199 – 213.

Die Vernetzung und die zunehmende Do-it-yourself-Kultur bieten ganz neue Möglichkeiten, Partizipation zu denken. Besonderes Aufsehen haben in den letzten Jahren Social-Media-Aktivisten im Arabischen Frühling erhalten, die durch die Nutzung von für jeden zugänglichen Informations- und Kommunikationskanälen die Vernetzung Gleichgesinnter ermöglichten und gemeinsam politisch aktiv werden konnten. Dies geschah ausserhalb der demokratischen Institutionen, jedoch meist mit dem Ziel, gewählte Entscheidungsträger zu beeinflussen, was typisch ist für Bottom-up-Aktivismus30. Ebenfalls stark präsent war die Occupy-Bewegung, die sich in vielen Grossstädten organisierte und regelrecht ganze Plätze einnahm. Ob online oder offline, den Bewegungen gemeinsam ist die sich ändernde Rolle des Bürgers vom passiven Subjekt hin zum Produzenten und Partizipanten. Social Media haben dazu beigetragen, dass die Demokratisierung der Kommunikation voranschreitet 31. Dieser Rollenänderung im Kommunikationsverhalten, von oneto-one zu many-to-many, sind wir tagtäglich ausgesetzt. Sie erhöht auch die Selbstverständlichkeit, sich in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen einzubringen.

OECD, 2013.

Vom Freundeskreis zu 10.000 Bürgern Die Partizipation von unten kommt auch langsam in der Stadtentwicklung an. Bisher wurden Massnahmen, um die Bevölkerung zu bevollmächtigen und an der Stadtentwicklung teilhaben zu lassen, oftmals als Top-down-Initiativen lanciert und auch die Forschung beschäftigte sich bei ePartizipationen weitgehend mit top-down empowerment 32. Regierungsgetriebene Ansätze haben laut Faraon et al.33 jedoch drei deutliche Schwachstellen , weshalb sie nicht dazu einladen, spontan zu partizipieren oder aktiv zu werden: 1. 2. 3.

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Sie basieren nicht auf den Themen und Problemen, die durch Bürgerinnen und Bürger identifiziert wurden. Sie übernehmen nicht deren Sprache, Konzeptualisierung und Ontologie. Sie basieren nicht auf deren Praktiken und Technologien.

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