Gesundheitscluster - Impuls

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Fachbeitrag Seite 2: RFID-Systeme in der Kardiologie

Funksignale aus dem Herzen

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TAGnology Pollmann SANTESIS PGA Schinko GmbH Projektvorstellung: Elexis HOST – Business-Partnering Nachbericht Jahrestagung

SONDERBEILAGE: Life-Science-Initiative OÖ

www.gesundheits-cluster.at


Willy Brandt

Das Selbe in Grün … und doch ganz neu Beim GC-GENIUS Ideenwettbewerb 2011 wird erstmalig zu den bestehenden Kategorien ein „Oberösterreichischer Medizintechnik-Preis“ unter allen oö. Einreichungen vergeben. Außerdem: Durch die neue Online-Plattform ist die Teilnahme noch einfacher und schneller als bisher. In den ersten beiden Ausschreibungsjahren 2008 und 2009 konnten insgesamt 69 Ideen abgeholt

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GC-GENIUS 2008 & 2009: 69 eingereichte Innovationen Clusterprojekte Projektideen in Bearbeitung keine Weiterverfolgung

Funksignale aus dem Herzen

RFID-Systeme in der Kardiologie

Kleiner Sensor mit großer Wirkung

Erleichterung für Arzt und Patient

„Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“

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Fachbeitrag von Dipl.-BW Robert A. Thiem, Fraunhofer Austria Research GmbH

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Die Koronarangiographie, die Druckmessung in der Herzkammer, ist ein lebenswichtiges, derzeit jedoch aufwendiges Verfahren. Diese Lücke hat die Medizin- und Gesundheitstechnologie erkannt und arbeitet bereits an neuen Methoden. Dabei sollen künftig RFID-Systeme eingesetzt werden, die Dank moderner Funktechnologie Abhilfe schaffen. Um den Druck in der Herzkammer zu messen, muss der Arzt mittels Leistenpunktion einen Katheter in die Arterie einführen. Durch ein injiziertes Kontrastmittel kann er dann den Weg des Katheters zum Herz am Röntgenschirm verfolgen und die Herztätigkeit überwachen. Bei dieser Untersuchung liegt der Patient ruhig im Bett und darf sich nicht bewegen. Zudem kann der Druck in der Herzkammer nur für die Dauer der Untersuchung gemessen werden. Anders beim Einsatz von RFID-Systemen. Sie können dank moderner Funktechnologie diese traditionelle Messmethode wesentlich verbessern und damit auch die mit ihr verbundenen Probleme lösen.

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werden. Nun sind Unternehmen, Gesundheitseinrichtungen und Forschungsinstitutionen wieder zum aktiven Mittun eingeladen. Ob neue Innovationen, Verbesserungen und Erweiterungen von Produkten oder Prozessen. Alle Einreichungen werden anonym von einer Fachjury bewertet und die Gewinner im Rahmen der GC-Jahrestagung 2011 prämiert. Sie haben eine innovative Idee aus den Bereichen der Medizin-, Krankenhaus-, Pflege- oder RehaTechnik? Dann hoffen Sie nicht länger – handeln Sie: www.gesundheits-cluster.at/gc-genius

Das Fraunhofer IMS in Duisburg hat ein neues Verfahren zur Messung des Drucks in der Herzkammer entwickelt. Mithilfe eines im Herz implantierten, miniaturisierten Drucksensors, kann künftig der behandelnde Arzt bei Bedarf Messwerte des Herzens per Funk ermitteln.

RFID-Systeme in der Medizintechnik RFID (radio-frequency identification) bedeutet frei übersetzt „das Erfassen von Daten mit Hilfe elektromagnetischer Wellen“. RFID-Systeme bestehen aus einem Transponder und einem Lesegerät. Es gibt aktive und passive RFID-Transponder. Passive Transponder versorgen sich aus den Funksignalen des Abfragegeräts, arbeiten also ohne Batterie. Ihr Einsatz eröffnet in der Medizin viele neue Therapiemöglichkeiten. Ein implantierbarer Sensortransponder besteht aus einer Antenne und einem Mikrochip, auf dem die Sensorik untergebracht ist. Die Transponder-Technologie wird durch diese zusätzliche Sen-

sorik erweitert, damit im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren kontinuierlich Messdaten gewonnen werden können. Durch die Miniaturisierung solcher Transponder ist eine Implantation mittels Katheter durchführbar. Der anstelle einer offenen Operation notwendige minimalinvasive Eingriff bedeutet für den Patienten eine wesentliche Entlastung. Anforderungen an medizinische Sensoren Seit Jahren ist in der Mikroelektronik ein Trend zu immer kleineren Sensoren zu beobachten. Die Anforderungen an dieses medizintechnische Gut sind hoch: Hohe Leistungsfähigkeit, niedriger Energieverbrauch und natürlich die Möglichkeit der Implantierung in den menschlichen Körper. Durch die Fertigung als integrierte, kapazitive Drucksensoren in Oberflächenmikromechanik ist eine Verbindung mit jeder Art der Signalverarbeitung möglich. Ein Beispiel dafür ist die Auslese der Druck- und Temperaturtransponder direkt on-chip durch einen speziellen A/D-Wandler. Der A/D-Wandler ist in den Chip integriert und wechselt bei der Auswertung der Daten zwischen Druck- und Temperatursensor hin und her. Die Erfassung der Daten erfolgt extern über ein Zusatzgerät, das entweder drahtlos oder leitungsgebunden mit dem Chip kommuniziert.

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System im 10-MHz-Bereich. Es steckt in einer biokompatiblen Polymerhülle, die – im Gegensatz zu Metall – Funkwellen nicht abschirmt, sondern passieren lässt. Übertragung mit optimierter Energieversorgung Darüber hinaus haben die Duisburger Forscher ein neues Übertragungsverfahren entwickelt, das verlustarm arbeitet: „Die für passive RFID-Transponder genutzte Lastmodulation vernichtet gezielt einen Teil der übertragenen Energie, um die Sendeinformation zu codieren. Dieser Energieanteil, der üblicherweise verloren geht, wird als Sendeenergie genutzt und dadurch wesentlich höhere Reichweiten erzielt“, erklärt vom Bögel. Die neue Form der Frequenz-Konversion kann auch die Leistungsfähigkeit anderer RFID-Systeme verbessern, die im 10-MHzBereich arbeiten – beispielsweise in der Logistik zur automatisierten Erkennung und Verfolgung von Gasflaschen oder Behältern mit gefährlichen Flüssigkeiten. „Wir konzentrieren uns im Moment jedoch auf medizinische Anwendungen“, verrät Gerd vom Bögel. Um den Herzdrucksensor noch effizienter arbeiten zu lassen, wollen die IMS-Forscher als Nächstes das Design des Chips optimieren, in dem sowohl Sensor als auch Funkeinheit integriert sind.

Fraunhofer IMS in Duisburg

Sensor im Herz. Er liefert – wenn erforderlich – über einen Zeitraum von mehreren Monaten auf Anfrage Daten über die Druckverhältnisse. Wie ein passiver RFID-Transponder arbeitet der Sensor lediglich dann, wenn ihn das zugehörige Lesegerät mit Energie versorgt – induktiv via Antenne. Er benötigt weder Akku noch Batterie. Eine Leistung von 90 Mikrowatt reicht aus, um den Druck zu messen und die Werte bis zu 40 Zentimeter weit zu senden. Um die Dämpfung des Signals durch Knochen, Körpergewebe und -flüssigkeiten so gering wie möglich zu halten, funkt das

Ihre Eva-Maria Gillesberger

Das Duisburger Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS beschäftigt sich seit Jahren mit dem Einsatz von Sensortranspondern in der Medizintechnik. Nun hat es ein neuartiges Drucksensorsystem vorgestellt, das Langzeitmessungen unter verschiedenen Belastungssituationen ermöglicht. „Unser Drucksensor liefert bis zu 200 Messwerte pro Sekunde“, erklärt Dr. Gerd vom Bögel, Gruppenleiter am IMS. „Mit ihm lassen sich auch kleinste Herzfehlfunktionen sichtbar machen, die vor allem zu Beginn einer Erkrankung nur sporadisch auftreten“. Der stäbchenförmige, 2 x 10 Millimeter große Sensor wird mithilfe eines Katheters an der Herzwand befestigt. Während der Katheter anschließend gezogen wird, verbleibt der

AUSGABE: 4/2010

GC-IMPULS 4/2010

Mit seiner Kompetenz in den Bereichen CMOS Bauelemente und Technologieentwicklung, Sensorik und Mikrosystemtechnik, Chip Design und ASIC Fertigung sowie der Transpondersysteme deckt das Fraunhofer IMS die gesamte Breite der Mikroelektronik ab. Zusätzlich werden im Haus-Innovationszentrum auf insgesamt 4800 m² die neusten Entwicklungen im Bereich „Health und Senior Care“ erprobt und weiterentwickelt. www.fraunhofer.at

Nine/Eleven im November

KOMMENTAR

EDITORIAL

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Unser Englischlehrer versuchte uns beizubringen, dass 9/11 nicht im November stattfindet. Unser alpenländisches 9/11, die nationale Katastrophe, kam im November …

Genial war die Idee am 9.11. von Leitl und Marin. 50 % oder 277 Millionen hätte sich die Pensionsversicherung gespart. Die Pensionsberechtigten, die lieber weiterarbeiten, hätten 25 % ihrer Pension als Dankeschön dazu bekommen. Betriebe, die das Können dieser Menschen schätzen, hätten 25 % als Bestätigung für ihren richtigen Weg erhalten. Ein Rosengarten motivierter Menschen und wirtschaftlichen Aufschwungs stand offen. Nur kurz. Der Boss der wirtschaftskompetenten Volkspartei meinte dazu im staatlichen Rundfunk tatsächlich, man dürfe niemanden dafür belohnen, dass er seine Frühpension nicht antrete. Er sagte nicht „verdiente Frühpension“. Sein sozialdemokratisches Pendant enthielt sich der inhaltlichen Beurteilung, murmelte etwas von Arbeitsmarkt. Es ist amtlich: Auf dem Altar der Vollbeschäftigung wird angsterfüllt jede Tendenz zu mehr Selbstbestimmung und Selbstverantwortung geopfert. Alle bösen demographischen und weltwirtschaftlichen Entwicklungen werden in Zukunft ausschließlich über Sozialkürzungen, Beitrags- und Steuererhöhungen zu bekämpfen sein. So sorgen sie auf unsere Kosten für uns. Politiker sind in ihrer Angst, die nächste Wahl nicht zu überleben, lebensfeindlicher geworden als ihre Herren in der Sozialpartnerschaft. Oft trifft man sein Schicksal auf Wegen, die man eingeschlagen hatte, um ihm zu entgehen. (La Fontaine) Und wir schütteln noch immer den Kopf darüber, dass unser Gesundheitswesen vor seiner eigentlichen Aufgabe als Mittel für eine parteiengesteuerte Arbeitsmarktpolitik herhalten muss!? Hören wir auf zu schütteln und: fürchten wir uns nicht!

Mag. Roland Schaffler Herausgeber der „ÖKZ – Das österreichische Gesundheitswesen“

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Eine revolutionäre Art von Unternehmenskonzept steht hinter TAGnology

Weniger probieren, mehr wissen Transpondertechnologie sowie deren Vermarktung ist das Kerngeschäft der TAGnology RFID GmbH. Das Unternehmen aus Voitsberg begleitet, entwickelt, fertigt und setzt kundenspezifische Applikationen um. Zudem ist eine hauseigene Versuchs- und Entwicklungsabteilung auf die Verwirklichung, Anpassung und OEM Produktion von Kundenwünschen spezialisiert.

Probieren war gestern: TAGnology bietet umfangreiches RFID Entwicklungs- und Projektwissen.

Das Unternehmen TAGnology wurde 2003 von den Geschäftsführern Ing. Markus Schriebl und Ing. Andreas Pensold gegründet. Bis heute erzielen die beiden Gründer mit weiteren acht Mitarbeitern einen Umsatz von rund 1,2 Millionen Euro. „Für das Jahr 2010 erwarten wir sogar zweistellige Steigerungsraten“, so Ing. Markus Schriebl.

Flexibel – schnell – zuverlässig Mit mehr als zwölfjährigem RFID Entwicklungs- und Projektwissen und einem internationalen Netzwerk aus Spezialisten verschiedenster Branchen der Hard- und Software, bietet TAGnology umfangreiche Möglichkeiten, Lösungen sowie High-Tech auf höchstem Niveau. Durch Kreativität, Qualitätsverständnis, rasche Abwicklung und technische Kompetenz verlassen sich zahlreiche Firmen, Konzerne, Universitäten und Fachhochschulen auf das Know-how des Unternehmens. Namhafte Kunden sind beispielsweise Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co KG, Bayer Schering Pharma AG oder Fraunhofer Institute. Ausgezeichnetes Behälter-Management „In unserer Branche ist Forschung und Entwicklung ein Muss“, weiß Geschäftsführer Ing. Markus

Schriebl. In diesem Sinne nahm das Unternehmen im Jahr 2008 an dem erstmalig ausgeschriebenen VDEB RFID-Award für innovative, praxisnahe und fortschrittliche RFID-Anwendungslösungen teil. Mit dem Projekt „Einführung RFID-Behälter-Management“ in Kooperation mit der Silverstroke AG machte die TAGnoloy das Rennen. Zudem konnte gemeinsam mit dem Arzneihersteller Boehringer Ingelheim ein Projekt zur automatischen Identifikation mittels RFID von Bulkwaren und Granulatcontainern abgeschlossen werden. Durch das neue Behälter-Management können die Abteilungen Supply-ChainManagement und Pharma-Produktion Container per RFID-Gates an acht Positionen am Standort Ingelheim identifizieren und effizienter verwaltet werden. www.tagnology.at

Österreichisches Innovationsprodukt von Pollmann und Science & Research Marketing SANTESIS bündelt Know-how im Facility Management

Klopfreize an der Fußsohle als Therapie: Der PSR-Schuh

Technik für die Gesundheit Logistik, Technik und Instandhaltung: Diesen umfassenden Anforderungen im Gesundheitswesen wird die SANTESIS technisches Gebäudemanagement & Service GmbH gerecht. Das 2006 von der Vinzenz Gruppe gegründete Unternehmen führt bis heute sieben Betriebsstätten in Österreich und beschäftigt rund 160 MitarbeiterInnen.

Die Pollmann International GmbH wurde 1988 gegründet. Durch ihr umfassendes Entwicklungs-, Produkt- und Prozess-Know-How in den Bereichen der Kunststoff- und Metallverarbeitung sowie Integration von Elektronik, ist das Unternehmen aus Karlstein (NÖ) ein kompetenter Ansprechpartner für Kunden der Automobilindustrie, Konsumelektronik und Medizintechnik. Typische Neuzeit- und Langzeiterkrankungen wie das Restless-Legs-Syndrom, Polyneuropathie oder andere Missempfindungen in den Beinen und Füßen können bereits medikamentös behandelt werden. Der PSR-Schuh von Pollmann und S&R Marketing soll nun eine alternative Abhilfe schaffen. Entgegen den Auswirkungen der Schwerelosigkeit Die Idee eines Stimulationsschuhs stammt ursprünglich aus der Weltraumfahrt. Durch die Schwerelosigkeit entstehen Muskelatrophien und Osteoporose. Um dem entgegenzuwirken wurde von Prof. Gerstenbrand und Prof. Gallasch ein Stimulationsschuh entwickelt. Nur zehn Jahre später begannen die Unternehmen Pollman und Science & Research Marketing an der terrestrischen Umsetzung zu

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arbeiten und entwickelten gemeinsam mit Doz. DI Dr. Golaszewski den Prototyp „PSR-Schuh“ basierend auf den Forschungsergebnissen aus der Weltraumfahrt. Dieses Medizinprodukt soll künftig in der Therapie bei neurologischen Erkrankungen wie dem Restless-Legs-Syndrom eingesetzt werden. Eine neue Therapie? Der PSR-Schuh wurde gemäß der wissenschaftlichen Ergebnisse exakt auf die optimale Aktivierung des peripheren und zentralen Nervensystems abgestimmt. Der PSR-Schuh verfügt über eine sehr dicke Sohle, in welcher ein Akku und zwei Elektromotoren untergebracht sind. So können mittels elektrisch betriebener Klopfkolben in der Sohle feine Impulse

Der PSR-Schuh soll künftig in der Therapie neurologischer Erkrankungen eingesetzt werden.

gesetzt und Rezeptoren der Haut angeregt werden. Diese leiten die Information über die Nervenbahnen an sensorische und motorische Areale im Gehirn weiter. Im Wesentlichen werden jene Gehirnregionen aktiviert, die für Tastsinn und Bewegung zuständig sind. www.psr-schuh.at www.pollmann.at

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Neben dem technischen, infrastrukturellen und kaufmännischen Gebäudemanagement erbringt die SANTESIS auch Spezialleistungen wie Instandhaltung, Medizintechnik, Baumanagement oder Consulting im Sozial- und Gesundheitsbereich. Wichtig ist dem Unternehmen dabei, dass die Kunden- und Mitarbeiterorientierung stets einen hohen Stellenwert einnimmt. Hoher Qualitätsanspruch Durch das herstellerunabhängige Agieren bietet SANTESIS einen Mehrwert bei der Bewirtschaftung von Anlagen und Geräten. Durch Outsourcing von Dienstleistungen kann sich der Kunde verstärkt seinem Kernprozess widmen. Zugleich besteht die Sicherheit, eine qualitativ hochwertige und ökonomisch planbare Dienstleistung zu erhalten. Dieser hohe Qualitätsanspruch wird durch die Zertifizierung nach ISO 9001:2008 dokumentiert.

GC-IMPULS 4/2010

Entlang des Gerätekreislaufes Vor allem der Bereich Medizintechnik gewinnt in Gesundheitseinrichtungen immer mehr an Bedeutung und setzt Zuverlässigkeit und hohe Verfügbar-

keit voraus. Ausgebildete Medizintechniker der SANTESIS stehen dem Kunden mit Professionalität zur Verfügung: Von Geräteanschaffung, über Reparatur, Wartung und sicherheitstechnischer Prüfung, bis hin zum Ausscheiden eines Gerätes. Vertrieb und Support „MT/BT Data“ ist eine Software für Facility Management, Instandhaltung und Prüfwesen im Krankenhaus. Mit einem herstellerunabhängigen Tool werden Prozesse gesichert, automatisiert erfasst und die Schnittstelle zwischen Kerngeschäft und Facility Management optimiert. Das Produkt „ChargenDoc“ ermöglicht den gesamten Prozess rund um Aufbereitung und Logistik von Sterilgütern zu dokumentieren und damit die Validierung zu unterstützen. Mit Vertrieb, Support, Wartung und Schulung in Österreich rundet die SANTESIS ihre Lösungskompetenz ab. www.santesis.at

v.l.n.r.: Krammer, Atzlinger, Hufnagl

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20 Jahre mehr Gesundheit für Oberösterreich

PGA setzt Maßstäbe in der Gesundheitsvorsorge Der PGA ist Österreichs größter Gesundheitsverein und hat seine Zentrale in Linz. 250 MitarbeiterInnen arbeiten in sechs Geschäftsfeldern. PGA bietet Mobile Therapien an und führt drei Therapiezentren in Ried, Traun und Perg. Ein Großteil der Leistungsbereiche finanziert sich selbst, für Andere sind Krankenkassen und Länder die Auftraggeber. Die umfangreichen Facetten ganzheitlicher Gesundheit spiegeln sich in der Tätigkeitspalette des Vereins wider: Von Zahngesundheitserziehung für Kinder, kommunaler Gesundheitsförderung und PGA Akademie, über die sexualpädagogische Aufklärung für Jugendliche im Lovetourbus, kostenfreie Psychotherapie in 50 Außenstellen in ganz Oberösterreich, bis hin zu Frauengesundheitszentren in Wels und Ried, die CliniClowns OÖ sowie der Akademie für Arbeitsmedizin. Betriebliche Gesundheitsförderung und gesunde Kundenevents Durch die jahrelange Erfahrung mit groß angelegten Gesundheitskampagnen und Veranstaltungen sieht der PGA den Bereich Gesundheitsförderung in Unternehmen als entwicklungsfähig. Dieser schließt nicht

nur den weit gefassten Gesundheitsbereich für die Mitarbeiter ein, sondern auch jenen der Kunden. Der PGA bietet innovative und maßgeschneiderte Programme vom Konzept bis zur Evaluierung. Ausgezeichnete Arbeit Zahlreiche Auszeichnungen in den vergangenen zwei Jahrzehnten bestätigen das erfolgreiche Engagement des Gesundheitsvereins. Viele nationale und internationale Preise, wie beispielsweise „Bestes Kinderzahnprophylaxeprojekt der Welt 2001“ in Paris, zeigen die Kreativität und den Erfolg im vielfältigen Angebot des PGA. Vorsorge laut WHO Gesundheitsförderung erfolgt in der jeweiligen

Seit 20 Jahren arbeitet der PGA für eine bessere oberösterreichische Gesundheitsversorgung.

Lebenswelt der Betroffenen. Heinz Eitenberger, Geschäftsführer des PGA: „Seit 20 Jahren tragen wir dazu bei, dass Menschen ihren Weg zu Gesundheit finden, gesunde Impulse gewinnen und qualifizierte Ausbildungen im Sozial- und Gesundheitsbereich absolvieren können.“ Besonders erfreut ist Eitenberger über die Etablierung der Marke PGA in der Gesundheitslandschaft: „Wir sehen mit Stolz in die Vergangenheit und mit Zuversicht in die Zukunft.“ www.pga.at

Schinko GmbH rückt Qualität & Design in den Mittelpunkt

Gehäuse für höchste Ansprüche Bereits mit 15 Jahren bestückte Michael Schinko seinen ersten Schaltschrank – 1990 gründet er dann die Schinko GmbH. Bis heute entwickelte sich das Unternehmen aus Neumarkt im Mühlkreis zu einem der führenden Produzenten für Sondergehäusetechnik in Mitteleuropa. Von der Konstruktion bis zum fertigen Produkt befinden sich alle Leistungsbereiche der Schinko GmbH zentral am Standort in Neumarkt. Dort erwirtschaften 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jährlich rund 9 Millionen Euro. Ein Erfolg, der auf die hohen Qualitätsstandards sowie die fundierte Ausbildung zurückzuführen ist. Dem größten Ausbildungsbetrieb der Region ist zudem sehr wichtig, ausgelernte Mitarbeiter und somit bestehendes Fachwissen im Betrieb zu halten. Design und Technik Seit über 20 Jahren produziert die Schinko GmbH eine breite Gehäusepalette aus Stahl, Edelstahl und Aluminium für Labor-, Medizin-, Mess- und Lebensmitteltechnik, Energie- und Steuerungstechnik, Zutritts- und Infosysteme, Produktionsmaschinen sowie Anlagen- und Fahrzeugbau. Die Spezialität des Familienunternehmens: Hochkomplexe Technik in

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funktionellem, ansprechendem Design zu verpacken. Denn gut gemachtes, solides Industrial Design und exzellente Technik betonen nicht allein die optimale Funktionalität, sondern entscheiden über Sicherheit, Bedienungskomfort und Effizienz von Maschinen und Geräten. Extrem saubere Lösung Krankenhausabfälle stellen in der Regel ein besonderes Infektionsrisiko dar. Mit einem neu von Kunden hergestellten Sterilisationsgerät für kontaminierte Krankenhausabfälle, wofür Schinko GmbH das Sondergehäuse entwickelte und fertigte, gelang ein großer Schritt in Richtung Sicherheit, Umwelt und Wirtschaftlichkeit beim Endanwender. Die Abfälle werden unschädlich gemacht und können somit normal als Restmüll entsorgt werden.

Design und Technik: Durch das Sterilisieren von Krankenhausabfällen gelang ein großer Schritt in Richtung Sicherheit, Umwelt und Wirtschaftlichkeit.

Life-Science Initiative OÖ Jetzt einsteigen und profitieren!

Schinko GmbH A-4212 Neumarkt im Mühlkreis Matzelsdorf 60 Telefon: +43/(0)7941/6906 Fax: +43/(0)7941/6906-66 E-Mail: verkauf@schinko.at

www.schinko.at

GC-IMPULS 4/2010


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Starkes Angebot für Forschung, Wirtschaft und Medizin:

Projekt-Highlight Regenerative Medizin:

Life-Science Initiative OÖ

So werden Knochen wieder heil Tissue Engineering – also die Gewebezüchtung – ist ein besonders spannendes Gebiet innerhalb der Life Sciences. Hier geht es im Wesentlichen darum, dass lebende Zellen eines Patienten außerhalb seines Körpers kultiviert, bearbeitet und wieder implantiert werden.

„Die Life Sciences bieten mit einem geschätzten Weltmarkt-Potenzial von 2.000 Milliarden Euro beste Chancen für die oberösterreichischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Die höhere Lebenserwartung der Menschen und die wachsende Weltbevölkerung unterstreichen die Potenziale der „Lebenswissenschaften“, die sich für das 21. Jahrhundert ergeben, nochmals eindrucksvoll“, informiert Forschungslandesrätin Mag.a Doris Hummer, die Schirmherrin der Life-Science Initiative OÖ. „Wir wollen interessierten Unternehmen mit einem speziellen Informations- und Beratungsangebot den Einstieg in diesen Markt erleichtern, OÖ als LifeScience-Region etablieren und vor allem Wirtschaft, Forschung und Medizin noch stärker vernetzen. Die Voraussetzungen dafür sind mit unseren innovativen Unternehmen, den renommierten Forschungseinrichtungen und dem guten Kooperationsklima wirklich gut“, so Landesrätin Hummer weiter.

Oberösterreichs Expertise in den Life Sciences: • Biosystemanalyse (Nanobiotechnologie, Mikrosystemtechnik, Bioinformatik) • Diagnostische und Regenerative Medizin (Gewebe- und Zellkultursysteme) • Bioverfahrenstechnik in Bereichen Umwelt, Lebensmittel, Chemische Industrie • Medizin- und Gesundheitstechnik

Zu den Hintergründen: Die Life-Science Initiative OÖ wurde ins Leben gerufen, um Oberösterreich als führendes Wirtschafts- und Innovationsbundesland auch in diesem zukunftsträchtigen Gebiet voranzutreiben und Oberösterreich erfolgreich als Unternehmens- und Forschungsstandort im Bereich Life Sciences zu etablieren. Eingebettet in das Strategische Wirtschafts- und Forschungsprogramm „Innovatives OÖ 2010plus“, wird sie von der CATT Innovation Management GmbH koordiniert und gemeinsam mit dem Gesundheits-Cluster (GC) und der OÖ. Technologie- und Marketinggesellschaft mbH (TMG) umgesetzt. Unternehmen, die in den Life-ScienceMarkt einsteigen oder sich durch innovative F&EProjekte weiterentwickeln wollen, profitieren von einem spezifischen Beratungs- und Unterstützungsangebot: Neben wichtigen Kontakten zu F&E-Experten, Herstellern, Zulieferern, Krankenhäusern und Kunden, erhalten Interessierte maßgeschneiderte F&E-Beratungen zu Förderungen, Technologieverwertung und Patentrechten, Projekt- und Medienunterstützung sowie wertvolle Branchen- u. Marktinformationen u.v.m. Spezifische Fachveranstaltungen runden das umfangreiche Angebot ab. „Unsere starken universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie die Johannes

Kepler Universität, die Fachhochschulen OÖ, die Blutzentrale des Oberösterreichischen Roten Kreuzes, die UAR-Gruppe, Profactor oder die Leitbetriebe des oö. Gesundheitswesens haben in den letzten Jahren exzellente Kompetenzen aufgebaut. Diese können nun von oö. Unternehmen genutzt werden, um sich am Life-Science-Markt zu etablieren“, unterstreicht Landesrätin Mag.a Hummer. Positive Zwischenbilanz Erfreulich ist – nach knapp zwei Jahren – auch die sehr positive Zwischenbilanz: 40 initiierte Kooperationen, davon zehn Cluster-Kooperationsprojekte mit Gesundheitseinrichtungen, über 30 Expertenkontakte zwischen Unternehmen und Fachexperten, rund 210 Beratungen hinsichtlich innovativer F&E-Projektideen, neun fachspezifische Impulsveranstaltungen und Workshops mit über 320 Teilnehmern und vier internationale Messebeteiligungen mit 14 oö. Firmenteilnahmen zeigen, dass die Life-Science Initiative OÖ gut unterwegs ist. Auch ein beachtliches Fördervolumen wurde in Gang gesetzt: Für Projekte, die im Zuge der Initiative initiiert wurden, konnten bis Mitte 2010 insgesamt bereits rund 1.000.000,– Euro an europäischen, nationalen und regionalen Fördermitteln lukriert werden. „Die Life-Science Initiative OÖ bietet der oö. Wirtschaft aber auch medizinischen Einrichtungen ein hochqualifiziertes und kostenfreies Beratungsnetzwerk an. In knapp zwei Jahren haben wir viel bewegt, wir arbeiten aber mit Hochdruck weiter, um noch mehr für Forschung, Wirtschaft und Medizin in diesem Sektor zu erreichen. Ich lade daher alle Interessierten ein, sich bei den Experten/-innen der CATT Innovation Management GmbH kostenfrei und kompetent zu Förderungen und Technologieverwertung beraten zu lassen. Der Gesundheits-Cluster bietet darüber hinaus ein spezielles Informationsangebot zum Thema Medizin- und Krankenhaustechnik an!“, so Forschungslandesrätin Mag.a Doris Hummer abschließend. Optimale Kooperation zwischen Wirtschaft, Forschung und Medizin. Ein Paradebeispiel dafür ist die Zusammenarbeit der Blutzentrale Linz mit namhaften Partnern der Industrie wie Greiner Bio-One, Roche, Anagnostics, Biomerieux und der Johannes Kepler Universität Linz

Landesrätin Mag.a Doris Hummer: „Die Life-Science Initiative OÖ ist ein Paradebeispiel für die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Forschung und Medizin, von dem wir alle profitieren!“

beziehungsweise der FH Oberösterreich. Dadurch werden Arbeitsplätze gesichert und die außeruniversitären Forschungstätigkeiten in Oberösterreich weiter gestärkt. Und: Auch die Industrie profitiert, weil Kooperation dazu beiträgt, neue innovative Technologien routinefähig zu machen. Last but not least wird auch für die Patientinnen und Patienten die Sicherheit von Transplantationen – etwa durch HLA-Untersuchungen, die Aufschluss über die Verträglichkeit von Organen geben – erhöht.

GC: 17 Cluster-Kooperationsprojekte Mit siebzehn Cluster-Kooperationsprojekten im Bereich Medizin- und Krankenhaustechnik trägt der Gesundheits-Cluster einen besonderen Betrag zum Erfolg der Initiative bei. Bislang konnten über 615.000,– Euro an regionalen Fördergeldern lukriert werden – Tendenz steigend! Erfreulich ist, dass dabei 10 Projekte mit Gesundheitseinrichtungen mit einer Fördersumme von 380.000,– Euro initiiert werden konnten.

350.000,– Euro EU-Fördergeld für Projekt Ein besonderes Highlight unter den zahlreich initiierten Kooperationen ist das von CATT unterstützte Life-Science-Projekt „SIMS – Integrated Biodiagnostic System“ das über das 7. EU Forschungsrahmenprogramm gefördert wird. Das oö. Startup-Unternehmen Prelonic sorgt mit seiner Projektbeteiligung für die Rückflusssicherung von über 350.000,– Euro an Fördergeld aus den Fördertöpfen der EU zurück nach Österreich.

LIFE-SCIENCE INITIATIVE OÖ

Knochen und Knorpel können so, etwa nach einem Unfall oder einem anderen Schicksalsschlag, rekonstruiert werden. Die Anwendungsgebiete in der modernen Humanmedizin sind vielfältig und reichen von der Orthopädie bis hin zur Zahn-, Kiefer- und Knochenchirurgie. Die Forschung konzentriert sich derzeit auf die Herstellung von vitalem Hautersatz, der bei Personen mit großflächigen Verbrennungen zur Anwendung kommt. Der Vorteil von körpereigenen Tissue-Engineering-Implantaten besteht darin, dass sie vom Immunsystem akzeptiert werden. Für die Zellvermehrung müssen allerdings die Zellen außerhalb des Organismus genährt werden – dies geschieht bei konventionellen Methoden durch das im Nährmedium enthaltene fötale Kälberserum (FCS). Unter Umständen kann es hier zu Abstoßungsreaktionen bei den Patienten kommen. Eine vielversprechende Alternative ist „Humanes Plättchenlysat“. Aktuell wird in mehreren F&E-Projekten der Blutzentrale Linz des OÖ. Roten Kreuzes, die exakte Zusammensetzung der Inhaltsstoffe, Wirkung und Einsatzmöglichkeiten von humanem Plättchenlysat erforscht, um diese Erkenntnisse zum Wohle des Patienten einzusetzen.

Machen sich für den Life-Science Standort Oberösterreich stark: v.l. Isabel Karlhuber und DI Gilbert Schreiber (CATT), LR Mag.a Doris Hummer, DI (FH) Philipp Wittmann (GC) und Dr. Eva-Maria Gillesberger (GC).

Projekt-Highlight Bioverfahrenstechnik:

Umwandlung des Klimaschadstoffes Nr. 1 „CO2“ in Energie

Dr. Alexander Krajete und extremophile Mikroorganismen.

LIFE-SCIENCE INITIATIVE OÖ

Dr. Alexander Krajete hat mit seinem Life-ScienceProjekt „Greentech“ Revolutionäres zu Tage gebracht. So gelang es ihm eine weltweit einzigartige Technologie zu entwickeln, wodurch der Klimaschadstoff Nummer eins – das CO2 – zur Energiequelle wird. Durch die internationalen Netzwerke der CATT Innovation Management konnten seine Forschungsaktivitäten nach Oberösterreich gebracht und erste Kooperationen angebahnt werden. Mit der oö. Hightech-Gründeragentur tech2b rief er das Projekt Greentech ins Leben. Eine „Preseed“-Finanzierung vom Austria Wirtschaftsservice folgte. „Die Biologie eignet sich besser als die Chemie, um CO2 sinnvoll verwerten zu können“, so der promovierte Chemiker. An der TU Wien wurde im Labor und in einer mobilen Pilotanlage das Treibhausgas CO2 zu

Erdgas umgewandelt. Außergewöhnlich ist auch, dass die CO2-Abgasströme direkt verwertet werden können, da die eingesetzten Mikroben keine Aufbereitung des Abfallgas-Gemisches benötigen. Das Potenzial: Mittelfristig beim Einsatz in Biogasanlagen, langfristig könnte unterirdisch zwischengespeichertes CO2, das somit gar nicht erst in die Atmosphäre gelangt, umgewandelt werden. Daraus würde ein gigantisches Erdgasreservoir entstehen, denn: „Jährlich werden 26 Milliarden Tonnen CO2 emittiert, das ist weit mehr, als die Pflanzen binden können. Wir wollen diesen Abfall aktiv verwerten und einen signifikanten Beitrag zur Schließung des offenen CO2-Kreislaufes leisten“, informiert Dr. Alexander Krajete über die Potenziale der neuen Biokraftstoffe der 4. Generation.


Projekt-Highlight Biosystemanalyse:

OpenSource Ordinationssoftware

Mehr Rechenleistung für Diagnoseverfahren

Elexis Austria schafft mehr Freiraum für Ärzte

Die in der molekularen Humangenetik auf molekularbiologischen Grundlagen basierenden Diagnoseverfahren werden aufgrund der enormen technologischen Entwicklung immer aufwändiger. Im Forschungsprojekt Bioinformatics-Ressource-Facility Hagenberg (BiRFH) der FH OÖ Fakultät für Informatik Kummunikation und Medien in Hagenberg wird eine Soft- und Hardwareinfrastruktur im Bereich des Hochleistungsrechnens (HPC) implementiert, um damit für Forschungseinrichtungen aus dem Bereich der Human-Molekularbiologie die entsprechenden bio- und medizininformatischen Dienst- und Rechenleistungen anbieten zu können.

Die Ordinationssoftware in Arztpraxen dient der Sicherung vertraulicher Patientendaten sowie der Abrechnung der ärztlichen Leistungen mit der Sozialversicherung. Bestehende Systeme sind stets an den Hersteller sowie das Betriebssystem MS Windows gebunden. Genau hier setzt das GC-Kooperationsprojekt an, um eine OpenSource-Lösung zu entwickeln, die nicht nur die Herstellerabhängigkeit lockert, sondern auch flexibel an die individuellen Anforderungen der Ärzte angepasst werden kann.

Projekt-Highlight Medizin- und Gesundheitstechnologie:

Messtechnische Dekubitus Prävention Pflegebedürftige Menschen mit Mobilitätseinschränkung leiden oft an Druckgeschwüren, dem sogenannten Dekubitus. Trotz einer Vielzahl an entlastenden Lagerungshilfen, fehlt bis heute die Möglichkeit

einer individuellen Anpassung. In dem im September 2010 gestarteten GC-Kooperationsprojekt wird nun an einer optimierten Methode gearbeitet. Das Ziel der Projektpartner Rumpfhuber Consulting, MDP Wolfgang Mayer und Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz ist eine Untersuchung, wie und in welchem Ausmaß der Einsatz von Auflagedruckmessungen zur optimierten Patientenlagerung beitragen kann, durchzuführen. Mit Hilfe genauer und hoch auflösender Sensorfolien, auf welche der

Betroffene „gebettet“ wird, sollen erstmals klinisch relevante Aussagen zur druckentlastenden Lagerung bei dekubitusgefährdeten Patienten getroffen werden. Erst durch das Erfassen und Darstellen aller Druck- und Liegepunkte ist eine individuelle, objektive Bewertung und die Einleitung einer gezielten druckentlastenden und therapeutischen Maßnahme möglich. Die Projektergebnisse ermöglichen eine Qualitätssteigerung in der Patientenversorgung, eine Effizienzsteigerung der Hilfsmittellogistik sowie langfristig Einsparungen im Gesundheitswesen. Start-Up Unternehmen im oö. Life-Science-Sektor, wie in diesem Fall MDP, sollen aufbauend auf den umfangreichen Erfahrungen gezielt unterstützt und beraten werden. Nicht zuletzt profitieren aber die Betroffenen durch die optimale druckentlastende Versorgung, da langwierige und qualvolle Wundverläufe und sogar operative Eingriffe vermieden werden können.

Dekubitus Prävention dank neuer und individueller Auflagedruckmessung.

Von der Schweiz nach Österreich Initiiert wurde das Projekt „Elexis“ von Schweizer Ärzten und befindet sich in der Schweiz bereits im Produktiveinsatz. Seit November 2010 arbeiten Dr. Mayr, Dr. Savernik und Mag. Rumpfhuber an der Umsetzung von „Elexis Austria“: Planung und Analyse, Entwurf eines Softwaredesigns sowie Implementierung und Durchführung der notwendigen Tests. Basierend auf einem Java-Eclipse-Framework sollen künftig Erweiterungen sehr leicht als Plug-ins realisiert werden können. Besonders zu beachten sind hier die österreichischen Anforderungen wie die Anbindung an das eCard-System oder die Eingliederung des heimischen Medikamentenstamms. Einladung zum Mitgestalten Um die Bedürfnisse der Anwender bestmöglich einzubinden, ruft das Projektteam Ärzte und Forschungspartner auf, sich als (Mit-)Entwickler oder KeyUser aktiv zu beteiligen. Denn nur durch diesen

Projektkoordinator: Dr. Mag. Bernhard J. Mayr, MBA Projektpartner: Dr. Leo Savernik; Mag. Maximilian Rumpfhuber, MBA; MR Dr. med. Gustav Leitner; Dr. med. Heike Rottmann

Ihr direkter Draht zum Betreuungs-Netzwerk der „Life-Science Initiative OÖ“: CATT Innovation Management GmbH Hafenstraße 47 – 51, 4020 Linz Tel. +43 732 9015-5420 www.catt.at info@catt.at

Seit Jahren unterstützen spezielle Softwaresysteme administrative Tätigkeiten in Ordinationen. Sie verwalten und sichern sensible Daten wie Konsultationen, Befunde oder Überweisungen und steuern die Abrechnung über die vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger entwickelte Hardware. Nun soll im Rahmen einer Vorstudie das Potential von OpenSource-Programmen als Ordinationssoftware erhoben werden. Das Ziel des GC-Kooperationsprojektes ist die Entwicklung einer voll funktionsfähigen und vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger zertifizierten Lösung.

Gesundheits-Cluster Hafenstraße 47 – 51, 4020 Linz Tel. +43 732 79810-5156 www.gesundheits-cluster.at gesundheits-cluster@clusterland.at

Impressum Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Clusterland Oberösterreich GmbH, Redaktionsadresse: Hafenstraße 47 – 51, 4020 Linz, Telefon: +43 732 79810-5156, Fax: +43 732 79810-5150, gesundheits-cluster@clusterland.at, www.gesundheits-cluster.at. Für den Inhalt verantwortlich: CATT Innovation Management GmbH, Gesundheits-Cluster; Redaktion: Mag. Harald Hochgatterer, Michaela Scheweder. Grafik/Layout: Brot & Butter · www.andraschko.co.at. Gastbeiträge müssen nicht notwendigerweise die Meinung des Herausgebers wiedergeben. Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr; eine Haftung ist ausgeschlossen.

LIFE-SCIENCE INITIATIVE OÖ

Weitere Informationen zum Projekt können Sie unter office@elexis-austria.net anfordern!

Hauptansicht von Elexis-Austria. Links: Patientenliste. Mitte: Stammdaten des aktuellen Patienten. Rechts: Liste von Fällen und Konsultationen des aktuellen Patienten.

Input kann Elexis Austria zum optimalen Komplettlösungssystem heranwachsen – ganz der Grundphilosophie von Elexis „von Ärzten für Ärzte“ folgend. Kein Stillstand in Sicht Die OpenSource-Ordinationssoftware soll auch nach Projektende laufend weiterentwickelt werden. Einerseits erfordern gesetzliche Änderungen in der Regel Produktanpassungen, andererseits können dem Kunden so immer neue Funktionen angeboten werden. Im Einzelnen bedeutet die Projektbeteiligung für den Koordinator Dr. Mayr den Aufbau eines soliden Netzwerks im Gesundheitssektor, um langfristig in diesem Bereich Fuß zu fassen. Auch für Mag. Rumpfhuber ist Elexis Austria eine perfekte Einstiegsmöglichkeit in die Branche und sorgt für Umsatzsteigerung, neue Arbeitsplätze sowie hohe Krisenstabilität. Das Wissen über klinische Abläufe zu vertiefen und die Tätigkeit der Softwareentwicklung im Gesundheitsbereich zu steigern stehen bei Dr. Savernik im Mittelpunkt. Die beiden medizinischen Berater, MR. Dr. Leitner und Dr. Rottmann, unterstützen das Projektteam hinsichtlich fachlicher Fragestellungen. Sie bringen ihre wertvollen Erfahrungen aus der Praxis in Bezug auf Prozessabläufe im niedergelassenen Bereich wie auch im Bereich der Krankenanstalten ein.

KOMMENTAR

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Deutsche Krankenhauslandschaft im Umbruch

Vor großen Herausforderungen steht derzeit das europäische Spitalswesen. Nicht nur in Österreich, auch in Deutschland steht die Krankenhauslandschaft vor einem Umbruch. Einerseits gilt es, eine Kostensenkung herbeizuführen, andererseits soll die Wettbewerbsfähigkeit der Spitäler durch Investitionen in eine bessere Qualität und neue Angebote gesteigert werden. Das sind die Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young, die auf einer Befragung von 300 Krankenhausmanagern und 1.500 Verbrauchern in Deutschland beruht. Um künftig im Wettbewerb bestehen zu können, planen die Krankenhäuser qualitätssteigernde Maßnahmen und neue Angebote für die Patienten. Gleichzeitig spielen bei 84 Prozent der Spitäler kostensenkende Programme eine große Rolle. Krankenhausmanager stehen damit vor immer schwierigeren Aufgaben. Unter dem Druck bestenfalls stagnierender Einnahmen sowie angesichts steigender Kosten und eines immer schärferen Wettbewerbs müssen Strategien entwickelt werden, um die Existenz ihrer Häuser langfristig zu sichern.

Private Klinikkonzerne hingegen wurden gemäß der deutschen Studie im Zuge der Wirtschaftskrise eindeutig begünstigt, denn deren Geschäft ist aufgrund ihrer Finanzkraft vom konjunkturellen Geschehen weitaus weniger abhängig. Sie sind geschätzte Kreditnehmer und erfreuen sich auch am Kapitalmarkt beachtlicher Beliebtheit – selbst in der Krise. Die Prognose für Deutschland lautet daher: Die Unterschiede, die es schon heute in der deutschen Krankenhauslandschaft gibt, werden weiterhin zunehmen. Auf der einen Seite die privaten Kliniken, die mit neuen Angeboten ihre Attraktivität weiter steigern werden. Auf der anderen Seite die öffentlich-rechtlichen Krankenhäuser, deren Finanzen unter den Lasten des Sozialsystems wegschmelzen. Mag. Erich Lehner Partner und Geschäftsführer Ernst & Young in Österreich und Standortleiter Linz/ Oberösterreich www.ey.com/austria

Dieses Projekt wurde mit Mitteln des Landes Oberösterreich gefördert.

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HOST – Hamburg Oberösterreich Steiermark – Business-Partnering

ReinraumAkademie: Von Leipzig in die Welt

Bericht eines Reisenden: Hamburg … ich komme

CLEANROOM EXPERIENCE SHOWROOM öffnet seine Pforten

Es ist kurz vor fünf Uhr am Flughafen Linz-Hörsching als ich auf die Partner des Gesundheits-Clusters treffe. Nach dem Check-In und einem ersten Kaffee startet unsere Reise mit einem Zwischenstopp in Wien, wo wir auf die Partner der Human.technology Styria GmbH stoßen. Direkt am Gate findet das erste „Beschnuppern“ statt, bevor es gemeinsam Richtung Hamburg weitergeht. So stehen auch die nächsten beiden Tage unter dem Motto „Kennenlernen.Zusammenkommen.Austauschen“. 1st stop: 20. Oktober 2010 I 11.00 Uhr European Screening Port GmbH Carsten Claussen, Geschäftsführer Realistisch ist, ein Medikament in zehn Jahren auf den Mark zu bringen. „Als Forschungsdienstleister im Bereich der Biotechnologie und Zentrum für Wirkstoffforschung wissen wir genau wie schwierig es ist, Innovation von der Akademie in die Industrie zu bringen“, erzählt Dr. Claussen. Umso erstaunlicher ist es für mich zu sehen, wie viel Aufwand betrieben wird, um auszutesten ob ein Stoff eine Krankheit hemmt oder nicht. Zudem sehen wir eine Bibliothek mit 250.000 verschiedenen chemischen Substanzen und eine Screening-Anlage, die ihres Gleichen sucht. 2nd stop: 20. Oktober 2010 I 15.00 Uhr Technologien in der Innovativen Medizin Partner der Norgenta Fachvorträge und Diskussionen erwarten uns bei der zweiten Station. Jürgen Heinzerling von Philips Healthcare berichtet: „In der Bildgebung ist seit 30 Jahren grundlegend alles bekannt, außer das MAPIVerfahren“. Weiters informiert man uns über ein aktuelles präklinisches Projekt, indem an einer neuartigen tomografischen Bildgebung mittels Nanopartikel gearbeitet wird. Noch mehr überrascht mich Holger Kalthoff vom Universitätsklinikum: „Wir können In-Vivo einen einzigen Virus darstellen. Bis vor Kurzem hätte ich gesagt: No Go!“ Ulrich Kanter von Roche Diagnostics sensibilisiert uns für Qualität: „Die Fehlertoleranz bei Medizintechnikgeräten ist noch sehr groß. Würde man dies mit der Automobil-

industrie vergleichen so wäre es, als ob Sie ein Auto kaufen, das nur vorwärts und nicht rückwärts fährt.“ Zum Abschluss lernen wir Ulrich Spengler kennen. Ob Schweinegrippe oder BSE – er war bei allen großen Gesundheitskrisen dabei. Nun hören wir wie er sein zweites Hamburger Biotech-Unternehmen gründet hat und wohin er seine Fühler ausstreckt. 3rd stop: 20. Oktober 2010 I 18.30 Uhr Das „Parlament“ Bernd Reinert, Staatsrat

Szenenwechsel. Von der Fachwelt der Biotechnologie und Medizintechnik in die Welt von guter Stimmung, Networking und vielen neuen Namen. Wir werden im Hamburger Rathaus, auch das Parlament genannt, vom Staatsrat für Wissenschaft und Forschung empfangen. Viele von uns nutzen im Restaurant die Zeit, um Kontakte zu vertiefen und Anknüpfungspunkte weiter auszubauen. Ein paar Meter entlang der wunderschönen Alster spazierend, fallen mir nach diesem straffen Tagesprogramm dann aber im Hotelzimmer angekommen bald die Augen zu.

Um alle Anbieter von Reinraumbau, -zubehör und -service an einem Ort präsentieren zu können, eröffnete am 27. Oktober 2010 in Leipzig (Deutschland) der CLEANROOM EXPERIENCE SHOWROOM.

Kunden die komplette Ausstattung für die Endoskopie. Alles aus einer Hand“, so der Produktmanager von Olympus. „Im Hauptfokus stehen Umweltschutz und Patientensicherheit“, erklärt er weiter und wir erfahren, dass sich die Single-Site-Chirurgie aus Sicht von Olympus in den nächsten fünf bis zehn Jahren durchsetzen wird. Nach dem Trainingszentrum erhalten wir noch Einblick in die Fertigung von Endoskopen und mechanischen Instrumenten sowie die CNC-Fertigung. Zur Frage, welche innovativen Ideen weiterverfolgt werden: „Unsere interne Regel ist, dass innerhalb von drei Jahren der Break Even Point bei einem neuen Produkt erreicht werden muss.“ 5th stop: 21. Oktober 2010 I 14.30 Uhr Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie Charli Kruse, Standortleiter Warum befindet sich eine Einrichtung für Marine Biotechnologie mit den Schwerpunkten In-Vitro, Zellkultur und Medizintechnik nicht am Meer? So scherzen meine Mitreisenden zu Beginn. Ganz einfach: „Zentral gelegen und doch Zufall“, erklärt uns Charli Kruse, bevor er uns durch die Institutsräumlichkeiten führt und mehr Details zur maritimen Ausrichtung gibt.

Ein neuer Tag und noch mehr Eindrücke! Der Schlaf war flach aber ausreichend, um das Gesehene des ersten Tages zu ordnen und bereit zu sein für Neues. 4th stop: 21. Oktober 2010 I 09.30 Uhr Olympus Surgical Technologies Europe Thorsten Lüdtke, General Manager Es ist beeindruckend! Ein Trainingszentrum mit allem was dazu gehört. Wir stehen mitten in einem Untersuchungsraum: „Unser Unternehmen bietet dem

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Hamburg … ich komme wieder Mein Fazit – beruflich und privat: Durch den Gesundheits-Cluster und den Humantechnologie-Cluster, Steiermark hatte ich zwei spannende und informative Tage mit jeder Menge Kontakte zu den Partnern der Norgenta sowie zu jenen aus meinem Netzwerk und konnte zahlreiche Eindrücke einer wunderschönen, belebten Stadt einfangen.

GC-IMPULS 4/2010

Der anwesende sächsische Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Sven Morlok, zeigte sich beeindruckt. „Ich finde es eine super Idee, in einer Art kleinen Messe die verschiedenen Beteiligten um den Reinraum herum zusammen zu bringen und gemeinsam die Produkte für Interessenten anzubieten“, so der Minister.

Der CLEANROOM EXPERIENCE SHOWROOM ist ein Projekt der ReinraumAkademie, die seit Jahren erfolgreich Seminare und Workshops in Deutschland und Österreich anbietet. Der Showroom soll dieses Angebot erweitern. „Der Standort Leipzig könnte für die Welt der Reinraumtechnologie eine entsprechende Plattform darstellen. Daran arbeiten wir und vielleicht ist es auch das Samenkorn für weitere Projekte“, sagte Frank Duvernell, Geschäftsführer der ReinraumAkademie. Auch internationale Fachtagungen finden im Showroom statt – die CLEANROOM EXPERTS DAYS. „Reine Zonen“ ist das Thema der ersten Tagung am 25. und 26. Januar 2011. www.reinraum-akademie.de

v.l.n.r.: Frank Duvernell, Sven Morlok, Uwe Albrecht

1. Reinraum-Experten-Tage „Reine Zonen“ 25. und 26. Jänner 2011 | Leipzig (D) www.cl-ex.com

Medizinische Universität Linz

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OÖ braucht eine Med Uni ■ Vorsorge für den zukünftigen Ärztebedarf in Stadt und Land in Oberösterreich. ■ Gewährleistung einer breiten und auch maximalen medizinischen Versorgung der Bevölkerung zur Vermeidung einer Zweiklassenmedizin. ■ Weiterentwicklung einer hohen Ausbildungs qualität für die Ärztinnen und Ärzte durch patientennahe, praxis- und problemorientierte Ausbildung an den Schwerpunktkrankenhäusern und Arzt-/Lehrpraxen. ■ Gewährung zukünftiger Anforderungen im Gesundheitswesen, z.B. in der Altersmedizin. ■ Schaffung einer Standortexzellenz in der Altersmedizin, in der medizinisch-technischen Forschung, sowie Anwendungs- und Versorgungsforschung. ■ Kooperation und Integration der medizinischen Universität Linz OÖ mit bestehenden Einrichtungen der Johannes-Kepler-Universität, der oö. Fachhochschulen und verschiedener Forschungseinrichtungen. ■ Attraktivierung neuer Betriebsansiedelungen und Schaffung neuer Arbeitsplätze.

GC-IMPULS 4/2010

KOMMENTAR

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Neue Medizintechnik Labors an der FH Oberösterreich

Ab Ende November 2010 stehen am Campus Linz der FH Oberösterreich erweiterte medizintechnische Labors zur Verfügung. Sie sind zunächst in der berufsfeldrelevanten Grundlagenausbildung und der angewandten Forschung im Einsatz. Darüber hinaus können sie aber als Infrastruktur für klinische Einrichtungen ebenso genutzt werden wie von Medizinprodukte-Herstellern. Damit stellt die FH OÖ der Wirtschaft wie auch den Gesundheitseinrichtungen eine zusätzliche Kooperationsform zur Verfügung.

Die Verwaltung der entsprechenden Geräte, ihre Beschaffung und Wartung, sowie die Lagerhaltung von Verbrauchsmaterialien bilden das organisatorische Rückgrat des Laborbetriebs und ermöglicht das reibungsfreie Nebeneinander einzelner Arbeitsbereiche. Es können unter geschulter Betreuung – etwa mittels professionellem CAD–System – produktionsreife Pläne für medizinische Geräte erstellt werden, die dann zu Prototypen entwickelt, evaluiert und unter Berücksichtigung der regulatorischen bzw. normativen Anforderungen für die Medizinprodukte-Herstellung vorbereitet werden. Am Linzer FH-Campus werden nun Labors für folgende Bereiche betrieben: ■ Medizintechnik-Funktionsprinzipien, technische und medizinische Physik und Elektronik ■ Elektronische Schaltungsentwicklung und EMV ■ Biomechanik und Rehabilitationstechnik ■ Augenbewegungsmessung ■ Hochauflösende Mikroskopie ■ Chemie und Biomedizinische Chemie ■ Oberflächenanalytik ■ Medizinische Software ■ Simulation in der Kiefer- und Wirbelsäulenchirurgie Weitere Labors der FH OÖ, die auch in der Medizintechnik genutzt werden können, sind jene für zerstörungsfreie Werkstoffprüfung (Campus Wels) oder für Biomedizinische Datenanalyse (Campus Hagenberg).

Informieren Sie sich unter www.meduni-linzooe.at

Prof.(FH) Dr. Martin Zauner, MSc Vizedekan der Fakultät für Gesundheit und Soziales, Campus Linz Studiengangsleiter Medizintechnik

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GC-Jahrestagung 2010

Sichere Medizinprodukte-Identifikation durch GS1 Standards

Sternbild Medizintechnik – kleiner oder großer Wagen?

Was haben Coca-Cola und Herzschrittmacher gemeinsam? Rund 60 Vertreter aus der Industrie und dem Gesundheitswesen konnten sich im Rahmen der AUSTROMED-Herbstveranstaltung darüber informieren, welche Veränderungen im Bereich der Produktkennzeichnung zu erwarten sind und welche Strategien sich bereits bewährt haben, um für die kommenden Herausforderungen gerüstet zu sein.

Von der Spitalsreform II, über die geplante Med Uni Linz, bis hin zu Innovationen in der Medizin- und Gesundheitstechnologie: Bei der GC-Jahrestagung am 30. September in Linz wagten die Teilnehmer unter dem Motto „Sternbild Medizintechnik“ einen Blick in die Ferne. Der Experten-Talk mit MMag. Bayer und Prim. Dr. Aichinger zum Thema Gesundheitsversorgung stieß beim Publikum auf großes Interesse und wurde mit zahlreichen Fragen belohnt. Aber auch die Vorstellung einiger ausgewählter Ideen und Innovationen der letzten beiden GC-GENIUS Einreichungen wurden mit viel Aufmerksamkeit verfolgt.

Höller über die Umsetzung neuer Ideen und Innovationen und waren sich dabei einig: „Unsere Zeit ist geprägt von einer neuen Schnelligkeit – alles muss frühzeitiger, kürzer, sicherer und komfortabler sein. Exponentielle Entwicklungen sind kontinuierlich, stetig, gleichmäßig, aber im Ergebnis dramatisch anders.“

Große Gedanken brauchen nicht nur Flügel, sondern auch ein Fahrgestell zum Landen.

GC-GENIUS 2011 Im kommenden Jahr sind wieder kreative Ideen und innovative Ansätze aus der Medizin- und Krankenhaustechnik gefragt. Einreichungen für den GCGENIUS 2011 werden ab sofort beim GesundheitsCluster entgegen genommen. Alle Informationen zu Ihrer Bewerbung sowie das Einreichformular finden Sie auf www.gesundheits-cluster.at/gc-genius.

Neil Armstrong Der zweite Block „Stern oder Schnuppe“ startete mit dem brandaktuellen Vorhaben einer Medizin-Universität in Linz. Zudem informierten Dr. Koubek und DI

Mit freundlicher Unterstützung:

Die Branche der Medizin- und Gesundheitstechnologie gilt nach wie vor als dynamischer und stark wachsender Wirtschaftszweig. Gerade aus diesem Grund sind die Innovationen und das Engagement des Gesundheits-Clusters für den Wirtschaftsraum Oberösterreich und unsere heimischen Unternehmen so wichtig.

Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl

1.v.l. Konrad Scheiber (Quality Austria), 2.v.l. Mag. Monika KircherKohl (Infineon Austria), 3.v.l. Dr. Heinz Brock, MBA, MPH (AKH Linz), 2.v.r. Dr. Reinhold Mitterlehner (Wirtschaftsminister), 1.v.r. Dr. Erlfried Taurer (FunderMax GmbH)

gen ständig hinterfragen und weiter verbessern, können langfristig erfolgreich sein“, so Konrad Scheiber, CEO der Quality Austria.

Staatspreis Unternehmensqualität 2010

AKH Linz bei Staatspreisverleihung mit Jurypreis ausgezeichnet Foto: Quality Austria GmbH

Am Abend des 7. Oktobers wurde der Staatspreis Unternehmensqualität 2010 von Bundesminister Dr. Reinhold Mitterlehner in Kooperation mit der Quality Austria Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH verliehen. „Erfolgsfaktoren für Unternehmensqualität sind Leadership und eine klare, zukunftsorientierte Strategie,

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die von den Mitarbeitern verstanden und gelebt wird. Nur Unternehmen, die sich selbst und ihre Leistun-

AKH Linz als Vorbild für den öffentlichen Sektor Die konsequente Strategiearbeit und -umsetzung des AKH Linz sind – vor allem für den öffentlichen Bereich – beispielgebend. Das AKH Linz stellt im deutschsprachigen Raum in puncto Unternehmensqualität einen Benchmark dar. Die hauseigene ITgestützte „Balanced Scorecard“ wurde 2002 entwickelt und wird bis heute als zentrales Steuerungsinstrument im gesamten Krankenhaus eingesetzt. Die hohe Patientenzufriedenheit ist der Nachweis für den Erfolg der jahrelangen Auseinandersetzung mit den Prinzipien von Unternehmensqualität und stellt gleichzeitig eine große Motivation für die Weiterführung des eingeschlagenen Weges dar. Anzeige www.qualityaustria.com

GC-IMPULS 4/2010

Unique Device Identification (UDI), die Auszeichnung auf Produktebene, ist es, die eine Brücke zwischen Konsumgütern und Medizinprodukten schlägt. Was sich im Handel durch das vertraute „Piep“ an der Supermarktkassa seit rund 30 Jahren bewährt hat, hält in den letzten Jahren langsam auch Einzug in das Gesundheitswesen. Der Grund liegt auf der Hand: Die einfache, rasche und eindeutige Identifizierung trägt erheblich zur Sicherheit bei und eröffnet auch Sparpotenziale – zwei Argumente, die den Strichcode für das Gesundheitswesen besonders attraktiv machen. „Das ist ein Thema, dem wir uns weder von der Lieferanten- noch von der Krankenhausbetreiberseite verschließen werden können“, ist AUSTROMED-Präsident Olivier Loudon überzeugt. „Die UDI ist keine Frage von ob, sondern nur mehr von wann und wie“, ist auch Ulrike Kreysa vom GS1

Global Office für Gesundheitswesen sicher. In den USA steht eine diesbezügliche Gesetzgebung bereits kurz vor dem Abschluss und auch EU-Behörden sind aktiv in Richtung einer Umsetzung von einschlägigen Vorschriften aktiv. Unter UDI wird konkret ein standardisiertes System verstanden, mit dessen Hilfe Medizinprodukte eindeutig mit einer Produktnummer zu identifizieren sind. Die UDI muss in lesbarer Schrift oder in Form eines Strichcodes oder RFIDTags auf der Verpackung, dem Etikett oder dem Medizinprodukt selbst aufgebracht sein. „Zu dieser Nummer werden Hersteller die notwendigen Produktinformationen liefern müssen, die in einer Datenbank gesammelt werden“, prognostiziert Kreysa die Entwicklung.

Vorbilder aus der Konsumgüterindustrie bewegen die Medizintechnik. Gestartet wurde die Entwicklung zur eindeutigen Kennzeichnung von der FDA (Food and Drug Administration) im Hinblick auf die Postmarketing Surveillance (PMS) von Produkten. In der Praxis sind die Vorteile der UDI vielfältig und reichen von Rückholaktionen, der Kompatibilität mit elektronischen Patientenakten bis hin zum Echtheitsnachweis. Eine zentrale Grundlage für diese Anwendungen wird die Führung eines einheitlichen Kataloges von Produkten sein, der diese Daten auch weltweit abrufbar macht. „UDI macht nur Sinn, wenn alle mitmachen – die einen, die kennzeichnen, und die anderen, die diese Daten auslesen“, betont Kreysa und ergänzt: „Unsere Vision ist es, dass GS1 Standards für alle Patienten, Prozesse, Produkte, Standorte und Personalmitglieder verwendet werden. Wir wollen, dass jedes Medizinprodukt genauso sicher eindeutig identifiziert werden kann wie heute bereits eine Coca-Cola-Dose.“ www.gs1.at

Wettbewerb „Gesundheit im Betrieb“ auf der Suche nach den besten Ideen

Gesundheit als das höchste Gut In einer Zeit, in der Bewegungsmangel sowie psychische Belastungen auf der Tagesordnung stehen, ist die Gesundheitsförderung zu einem zentralen Thema geworden. Fast ein Drittel seiner Lebenszeit verbringt der erwerbsfähige Mensch bei der Arbeit. Das Arbeitsumfeld und seine Rahmenbedingungen bieten sich daher immer mehr für gezielte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung an. Weil sich die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Gerald Heerdegen. Weil sich der BGF-GütesiegelMitarbeiter auch wirtschaftlich rechnet, setzen Betrieb auch Corporate Social Responsibility (CSR) Unternehmen wie die Fahnen Gärtner auf seine Fahnen geschrieben hat, samGmbH schon seit längerem auf melte Fahnen Gärtner beispielsweibetriebliche Gesundheitsfördese bei der Initiative „Bewegung rung (BGF). „Es ist wichtig, für einen guten Zweck“ Geld dass wir unsere Gesundfür soziale Institutionen und heit erhalten und bedürftige Familien. auch die Mitarbeiter dabei unterstützen und dazu animieren. Das Personal ist schließlich das Wertvollste, was wir im Unternehmen haben“, betont Geschäftsführer Ing. Bewegung für einen guten Zweck

GC-IMPULS 4/2010

Ideenwettbewerb startet „Jene Unternehmen, die bereits Schritte zur betrieblichen Gesundheitsförderung umgesetzt haben, wissen, diese Maßnahmen zahlen sich aus – betriebswirtschaftlich, volkswirtschaftlich und vor allem menschlich“, ist auch Wirtschaftsreferent LH-Stv. Dr. Wilfried Haslauer überzeugt. Daher hat die ITG Salzburg mit dem Land Salzburg und der Uniqa Versicherungen AG sowie den Partnern StandortAgentur Salzburg, Salzburger Gebietskrankenkasse und AMD Salzburg – Zentrum für gesundes Arbeiten ein Programm zur betrieblichen Gesundheitsförderung ins Leben gerufen, welches maßgeblich aus Mitteln des Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) gefördert wird. Als Teil der regionalen Initiative werden beim Ideenwettbewerb „Gesundheit im Betrieb“ ab sofort Salzburgs kreativste Vorschläge und Maßnahmen zur Förderung der physischen und psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz gesucht. Für die besten Ideen winken Preise im Gesamtwert von rund 10.000,– Euro. Nähere Infos zu Einreichung und Teilnahmebedingungen auf: www.itg-salzburg.at

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Tolle Sonderkonditionen EXKLUSIV für GC-Partner! INSERATE Ihr Inserat in Das Österreichische Gesundheitswesen (ÖKZ) Der DeviceMed GC-Partner MINUS 15 Prozent Rabatt AUS- UND WEITERBILDUNG Quality Austria, Weiterbildung/Lehrgänge Medizinprodukte und Reinraummanagement GC-Partner MINUS 10 Prozent Rabatt Alle weiteren Trainings: GC-Partner MINUS 5 Prozent Rabatt

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GS1 Akademie der GS1 Austria GmbH GC-Partner MINUS 10 Prozent Rabatt

Impressum Blattlinie: Information über aktuelle Entwicklung aus den Bereichen Medizin- und Gesundheitstechnologie. Die Clusterland Oberösterreich GmbH ist Träger von Cluster-Initiativen in den Bereichen Automobil, Kunststoff, Möbel- und Holzbau, Gesundheitstechnologie, Mechatronik sowie Umwelttechnik und von Netzwerken in den Bereichen Humanressourcen, Design & Medien sowie Energieeffizienz. Alle Maßnahmen werden vom Land Oberösterreich und Beiträgen der Partner-Unternehmen finanziert. Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Clusterland Oberösterreich GmbH, Redaktionsadresse: Hafenstraße 47 – 51, 4020 Linz, Telefon: +43 732 79810-5156, Fax: +43 732 79810-5150, gesundheits-cluster@clusterland.at, www.gesundheits-cluster.at, Für den Inhalt verantwortlich: DI (FH) Werner Pamminger MBA; Redaktion: Michaela Scheweder; Grafik/Layout: Brot & Butter · www.andraschko.co.at, Bildmaterial: Werner Leutner, Innovations- und Technologietransfer Salzburg GmbH, ÖKZ – Das österreichische Gesundheitswesen, Institute for International Research GmbH, Ernst & Young, Fachhochschule OÖ, fotolia, Quality Austria, GS1 Austria GmbH, KHB-Seemayer, Reinraumakademie, Life Science Initiative OÖ, TAGnology RFID GmbH, Schinko GmbH, SANTESIS Technisches Gebäudemanagement & Service GmbH, Pollmann Austria GmbH, PGA Verein für prophylaktische Gesundheitsarbeit, GC-Archiv. Gastbeiträge müssen nicht notwendigerweise die Meinung des Herausgebers wiedergeben. Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr; eine Haftung ist ausgeschlossen.

Strategische Innovationspartner

www.gesundheits-cluster.at

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