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Juni / Juli 2019

DROGISTENSTERN Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Dossier «Draussen»

Ab ins Freie! Anis, Fenchel & Co.

Verdauungshelfer ätherische Öle Männer- vs. Frauenhaut

Der kleine feine Unterschied


Glückszahl eingeben und gewinnen! Freude, Glück und grosse Gefühle: Mit der Geburt eines Kindes sind viele schöne Emotionen verbunden. Vielleicht ist das Geburtsdatum Ihres Babys ja eine Glückszahl: Finden Sie es heraus und nehmen Sie teil am grossen Wettbewerb von vitagate.ch und der Holle baby food! Tragen Sie das Geburtsdatum Ihres Kindes mit Jahrgang 2015 oder jünger auf vitagate.ch ein und gewinnen Sie einen Sofortpreis. Nehmen Sie auch an der Hauptverlosung teil und gewinnen Sie mit etwas Glück den Hauptpreis, einen Familienkurzurlaub im Swiss Holiday Park in Morschach* oder einen von neun Drogerie-Gutscheinen im Wert von CHF 50. Teilnahmeschluss: 30. Juni 2019 *3 Übernachtungen im Familien-Appartement für 2 Erwachsene mit 2 Kindern (bis 15 Jahre) inkl. Sportpass für die gesamte Familie.

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Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.


Susanne Keller

Susanne Keller

DOSSIER

Bettina Epper Stellvertretende Chefredaktorin b.epper@drogistenverband.ch

Immer wieder montags

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Warum Draussensein gesund ist Rasche Hilfe für unterwegs Fünf Tipps gegen Muskelkater

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Kurz & knapp Mitmachen & gewinnen

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Männer- vs. Frauenhaut

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Natürliche Verdauungshelfer

Warum Männer andere Pflegeprodukte brauchen als Frauen Ätherische Öle wirken krampflösend und entspannend Wenn die Augen rot sehen

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Der perfekte Sommergenuss!

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Sommer, Sonne, Schweissfüsse …

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Pilze von Kopf bis Fuss

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Was Sie schon immer über die Blase wissen wollten …

Jetzt gibt es wieder Erbeeren So schaffen Sie das Übel aus der Welt Was gegen die unangenehmen Infektionen hilft … aber nie zu fragen wagten Produkte aus der Drogerie iStock.com/fotostorm

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Draussen

28 Bindehautentzündung

Susanne Keller

Ich bin eine Lundistin. Diesen Titel habe ich mir verliehen in Anlehnung an die Wander­gruppe namens Jeudisten des Schweizer Alpen-Clubs (SAC). Sie heissen so, weil sie jeden Donnerstag (französisch Jeudi) wandern gehen. Man sagt, das liege daran, dass früher viele SAC-Mit­glieder Ärzte waren, die am Donnerstag frei hatten und somit Zeit, in die Berge zu gehen. Ich bin keine Ärztin, sondern Journalistin und habe am Montag (französisch Lundi) frei. Und, Sie ahnen es, ich gehe jeden Montag wandern. Ob Sonne, Regen, Schnee oder Sturm, ich bin immer draussen unterwegs. Kann ich einmal nicht losziehen, geht es mir die ganze Woche schlecht. Mir fehlen die Stunden, die ich einsam irgendwo übers Gelände gehe. Warum mir die Natur so wohl tut? Im Dossier «Draussen» ab Seite 6 finden Sie Antworten – und vieles mehr. Und nach dem Wandern eine feine Bratwurst vom Grill, mmh. Wie es richtig geht, verrät uns der Grillprofi auf Seite 9. Und wenn es dann zum Dessert noch Erdbeeren (Seite 30) gibt, dann kann der Dienstag und mit ihm die Arbeitswoche kommen.

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Kurz & knapp

Gewinnerin Ryffel’sWettbewerb

Ausreichend Schlaf ist für das Immunsystem und die Abwehr von Krankheitserregern wichtig. Wie genau Schlaf bestimmte Immunfunktionen beeinflusst, ist jedoch noch nicht wissenschaftlich geklärt. Wissenschaftler der Universität Tübingen und der Universität Lübeck haben nun in einer Studie einen neuen Mechanismus nachgewiesen, über den der Schlaf das Immunsystem fördert. Die Forscher konnten an Probanden ­zeigen, dass bereits nach drei Stunden ohne Schlaf die Funktion der T-Zellen beeinträchtigt war. Das sind die weissen Blut­zellen, die für die Bekämpfung von Erregern zuständig sind. www.uniluebeck.de

Die Gewinnerin des Wettbewerbs aus dem Drogisten­stern Februar/März steht fest. Rosi Schoch aus Hallau (SH) hat den Hauptpreis ­gewonnen: Aktivferien von Markus Ryffel’s GmbH. Herzlichen Glückwunsch!

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Schlaf ist die beste Medizin

Gewinnerinnen und Gewinner Tanzwettbewerb Käru Abächerli aus Giswil (LU), Silvana Fischer aus Steinmaur (ZH) und Trudy Arnold aus Altdorf (UR) haben beim Wett­be­werb im Drogistenstern Februar/März einen Schnupper­tanz­ kurz gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!

bewährt Hilft bei offenen Wunden und stumpfen Verletzungen. Similasan Wundheilspray, Arnica Plus Globuli und Arnica Plus Spray mit Arnica aus Wildsammlung. Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Similasan AG 4 KURZ & KNAPP


2018 ist mit «Ally Science» eine neuartige Forschungsplattform für Allergien gestartet. Das Prinzip: Pollenallergiker geben via Smartphone-App ihre Symptome ein. Die Daten fliessen in die Forschung. Längerfristiges Ziel ist eine Plattform für Umwelt­epidemiologie und Frühwarnsysteme für Pollen­aller­ giker. Die erste Projektphase ist positiv verlaufen, wie die Initiatoren mitteilen. Knapp 8000 Menschen haben über 24 000 Mal ihre Symp­tome eingetragen. Die gesammelten Daten zeigen: Es gibt eine gute Übereinstimmung ­zwischen den pflanzenartspezifischen Pollenprognosen von Meteo Schweiz und den Rückmeldungen der Teilnehmenden. Jetzt geht «Ally Science» in eine zweite Phase mit einer weiterentwickelten App und der Verbindung zu Technologien, die Pollen­ belastung in Echtzeit messen. Infos und App-Download: www.allyscience.ch www.allyscience.ch

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Gelungener Start für Allergie-App

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Liste mit den zehn wichtigsten Gesundheitsbedrohungen für das Jahr 2019 veröffentlicht: • Luftverschmutzung und Klimawandel • Nichtübertragbare Krankheiten (Diabetes, Krebs usw.) • Globale Influenza-Pandemie • Fehlender Zugang zu medizinischer Versorgung aufgrund von Krisen und Konflikten • Gegen Medikamente resistente Viren und Bakterien • Ebola und andere Superkeime • Lückenhafte Primärversorgung • Impfskepsis • Dengue-Fieber • HIV und Aids www.who.int

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Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) bietet ein neues Instrument an, mit dem Seniorinnen und Senioren ihre Fahreignung selber prüfen können. Der Check umfasst sechs Themenblöcke: Als Fahrzeuglenker auf der Strasse, ­Seh­vermögen, Denkvermögen, Fitness, Gesund­heit, Medikamente und Alkohol. Jedes Kapitel enthält mehrere Fragen. Wer ehrlich und selbstkritisch antwortet, werde heikle Punkte für die eigene Fahr­ sicherheit rasch erkennen, schreibt die BfU. Die Selbstbeurteilung kann man online (www.fahrsicherheitscheck.ch) ausfüllen oder als gedruckte Version kostenlos bei der BfU bestellen. www.bfu.ch

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Fahrfitness im Bedrohte Seniorenalter Gesundheit

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DOSSIER

DRAUSSEN «Zufrieden jauchzet Gross und Klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!» Was der deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe seinen Faust in der gleichnamigen Tragödie ­während eines Spaziergangs ausrufen lässt, belegen mittlerweile wissenschaftliche Studien: Der Aufenthalt draussen in der Natur ist heilsam und beugt Krankheiten vor. Kommen Sie mit auf einen Ausflug nach draussen. Auf die Pirsch nach den Gründen, warum die Natur so wohl tut, begab sich Bettina Epper

Schon

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Minuten im Grünen senken das Stresslevel nachweislich.

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In der Schweiz gibts

65 000 km Wanderwege und 71 400 km Strassen.

15 % der Kinder in der Schweiz spielen nie draussen.

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Susanne Keller

GESUNDES GRÜN Natur entspannt, Natur tut gut. Also: Ab nach draussen!

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DRAUSSEN 7


DOSSIER

Natur und Mensch Einst war die Natur für den Menschen gefährlich, dann machte er sie sich zu Untertan, um schliesslich zu entdecken, dass er ohne sie nicht leben kann. Eine kurze Reise durch die Geschichte einer wechselhaften Beziehung.

DIE LUST NACH EIN BISSCHEN GRÜN

Die Natur ist dem Menschen eine schreck­ liche Feindin. Sie reisst ihn in den Tod, wenn die Erde bebt oder eine Lawine ins Tal stürzt. In Wäldern lauern Wölfe, in Meeren schwimmen Ungeheuer, in Wüs­ ten droht der Verdurstungstod. Lange Zeit fürchtete der Mensch das wilde Draussen und flüchtete es, wann immer es ging. Die Natur ist dem Menschen eine wun­ derbare Freundin. Sie ernährt ihn, schenkt ihm Früchte, Gemüse, Getreide … Dies machte sich der Mensch zunutze und be­ gann, die Natur zu beackern, ihr mehr und mehr Nahrung und Bodenschätze ab­ zutrotzen. Städte wuchsen, Menschen stan­den lange Stunden in Fabriken. Die

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Das Asphaltgrau der Städte weckt die Sehn­ sucht nach der Natur.

Welt um sie herum wurde grauer und grauer. Und mit den Städten, mit dem Grau und der Arbeitslast wuchs die Sehnsucht nach der Natur. Der Mensch erkannte, dass es ihm guttut, in Wiesen zu spazie­ ren, an Flüssen entlang zu schlendern, in Wäldern durchzuatmen (siehe auch Ar­ti­ kel auf Seite 22). Doch Glück allein genügt dem Men­ schen nicht mehr. Ein Spaziergang im Wald langweilt. Aug und Aug mit der wilden Natur will der Mensch bestehen: «Mit dem Quad durch die Wüste heizen. Die Landschaft aus dem Heissluftballon entdecken. (…) Die Dünen mit Fatbike

und Sandboard bezwingen. Dich wage­ mutig beim Skydiving aus dem Flugzeug schmeissen. (…) Die Grenzen (…) setzt nur Du allein» (Werbung für eine Reise nach Namibia). Der Mensch sucht die Schrecken der Natur, wo es nur geht. Und für alle, die dann doch ein biss­ chen Angst haben, sich den Naturgewalten zu stellen, baut der Mensch Hal­len mit Ski­­pisten und Glaskuppeln mit Mee­res­­ stränden. Die erste Schneehalle in Deutsch­ land war prächtig: «Es gab rich­tige Sesselund Schlepplifte, im unteren Bereich För­­­­derbänder für die Kleinsten, und so­ gar Tannen säumten den Pisten­rand.» Quellen: https://wedesigntrips.com/de/afrika/­ namibia/abenteuerreise / Verein für Volksgesund­ heit Zürich / Historisches Lexikon der Schweiz /  www.deutsches-museum.de / Claudia Mäder: «Wir und die Natur. Die Geschichte einer Hassliebe», NZZ Geschichte, 2017 / Gregor Schiemann: Natur, Technik, Geist: Kontexte der Natur nach Aristoteles und Descartes in lebensweltlicher und subjektiver Erfahrung, De Gruyter, 2005 /  Erika Hickel: «Tod der Natur. Frauen, Ökologie und w ­ issenschaftliche Revolution», Vortrag an der Technischen Universität Braunschweig, 1983 /  Prof. Dr. Jürgen Moltmann: Herr und Eigen­ tümer der Natur, akademieintegra.wordpress.com, 2012 / Wolfdietrich Schmied-Kowarzik: Schellings Idee einer Naturphilosophie. Ein noch heute ­herausforderndes Projekt. Information Philo­so­ phie, 27. Jahrgang, Heft 2, Juni 1999 / Godde­meier, Christof: William Harvey (1578–1657): Die Ent­ deckung des Blutkreislaufs, Deutsches Ärzte­blatt, 2007 / www.welt.de / www.snowtrex.de

Schwimmen macht Spass. Wer keinen See oder Fluss in der Nähe hat, muss dafür auf die Badi ausweichen, wo das Wasser mit Chlor oder anderen Chemikalien behandelt wird. Das ist wichtig zur Desinfektion, kann aber die Haare reizen, austrocknen und spröde werden lassen. Drogist HF Patrick Thurner aus der Drogaria Surses rät, sich deshalb nach dem Bad die Haare mit einem Spezialshampoo gegen trockene Haare zu waschen und einen Conditioner anzuwenden. In Ihrer Drogerie finden Sie das passende Produkt für Ihre Bedürfnisse – und eine gute Hautpflege gleich dazu, lassen Sie sich beraten. 8 DRAUSSEN

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Haarpflege nach dem Schwumm


Heisse Profi-Tipps für die Grillparty So wird der Grillabend zum echten Genuss.

Gas-, Elektro- oder Holzkohlegrill? Freddy Camerer: Grundsätzlich kommt es bei der Wahl des Grills auf die Wohnsituation an. Wenn man nicht zu heiss ­grilliert, merkt man eigentlich keinen Unterschied. Manche schwören aber einfach auf Holzkohle.

Und was kommt bei Vegetariern auf den Rost? Grundsätzlich alles! Also unbedingt auch immer eine Beilage neben dem Fleisch machen! Heutzutage hat man sehr viele Optionen beim Grill wie Pizzastein, Wokpfanne usw. Ihre ultimativen Tipps fürs Grillieren? • Nicht zu hohe Temperaturen. 180 bis 230 Grad sind ideal! • Neues ausprobieren. • Alles auf dem Grill machen. • Bei Fleisch immer die Kerntemperatur mit einem Grill­ thermometer messen. So hat man weniger Stress und immer ein Top-Ergebnis.

Foto: zVg, Grafiken: vecteezy.com

Jetzt ist wieder die Zeit, den Grill aus dem Keller zu holen und die ersten milden Abende draussen zu geniessen. Verkohlte Würste und trockenes Fleisch mag aber niemand. Grillprofi Freddy Camerer, Gründer und Inhaber des Catering- und Event-Unternehmens XXL BBQ, ist Grillweltmeister im Dauer­ grillen 2012, diplomierter Restaurateur und Hotelier HF. Der diplomierte Fleischsommelier beantwortet die vier brennendsten Fragen zum Thema Grillieren.

Wann und wie sollte man das Fleisch marinieren? Marinieren soll man nach Lust und Laune, aber wenn man ­mariniert, dann 12 bis 24 Stunden im Voraus. Und: Die Marinade vor dem Grillieren gut abtupfen. Bei Lamm, Schwein oder Poulet gebe ich gerne Marinaden dazu, um den Geschmack zu optimieren. Rind- und Kalbfleisch lasse ich dagegen naturbe­ lassen, da es einen tollen Eigengeschmack hat.

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HEILPFLANZEN 9


DOSSIER

Natürlich gesund Der Aufenthalt in der Natur kann helfen, gesund zu bleiben oder es zu werden. Eine Forscherin, ein Sportmediziner und eine Naturcoachin verraten, wie es geht. Draussen sein ist gesund. Oder um es mit den Worten des Schweizer Poeten Robert Walser zu sagen: «Was machte mich die

süsse Waldesstille glücklich!» Warum aber ist das so? Drei Fachleute haben Ant­ ­wor­ten.

Die Forscherin Jäten, harken, Blumen pflanzen  … Gar­­­­ten­­arbeit ist gesund. Nicht nur wegen der Bewegung. Auch für die Psyche ist sie ein Labsal. «Gerade für ältere und alte Men­ schen können Gärten viel zu einem gesunden, sinnerfüllten Leben beitra­ gen.» Das sagt die Kunsthistorikerin Petra Hagen Hodgson*. Mit ihrer For­ schungsgruppe «Grün und Gesund­ heit» an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissen­schaf­ten unter­ sucht sie, wie die Natur, wie die Be­ schäftigung mit Pflanzen und anspre­ chend gestaltete Grünräume zu mehr Gesundheit, Wohlbefinden und Lebens­ qualität beitragen können.

Ein Ort der Zuflucht Beispielsweise beim Bau von Alters­ sied­lun­gen. Hier sei dem Aussenraum bislang zu wenig Beachtung geschenkt worden. Dabei wären gerade für alte Men­schen einfach zugängliche und an­ sprechende Grünanlagen wichtig. «Gär­ ten sind Orte der Zuflucht, der Ruhe, der Erholung aber auch des Mitein­ anders», sagt Hagen Hodgson. «Und sie sind auch Orte der Betätigung. Gar­ten­ arbeit gibt dem Leben Rhythmus und Struktur. Über Gärten und das Gärt­ nern lässt sich viel miteinander reden, und in ihnen können Men­ schen ge­ meinsam etwas schaffen.» Ge­ ra­ de ist

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Der Sportarzt ein Buch über ihre Arbeit er­schienen (siehe auch Seite 12). Ein Garten kann dann ein angeneh­ mer Ort für alte Menschen werden, wenn er entsprechend angelegt ist. So sind für Men­ schen, die an Demenz leiden, Gärten wohltuend: «Sie dürfen aber nicht gefähr­lich sein. Darum ist es beispielsweise wich­tig, wie die Wege angelegt sind oder wel­che Pflanzen ver­ wendet werden, dass sich niemand an Stacheln verletzen kann.»

Ein Ort des Wohlbefindens Doch nicht nur explizit für ältere Men­ ­schen können Gärten und Gar­ten­arbeit etwas bewirken. Auch Schmerz­patien­ ten profitieren von einer Gar­tenthera­ pie. Sie hilft ihnen, ihre Schmerzen besser bewältigen zu lernen. Derzeit arbeitet die Forschungs­ gruppe ausserdem in einem Quartier, das aufgewertet und verdichtet wer­ den soll, wie Petra Hagen Hodgson er­ zählt. «Hier bieten sich gerade im Aus­ senraum viele Möglichkeiten für mehr Lebensqualität, Wohlbefinden und ein besseres Zusam­menleben.» * Petra Hagen Hodgson ist Kunsthistorikerin und lehrt Stadtentwicklung und Garten­ geschichte an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wädenswil (ZH).

Sport treiben draussen an der frischen Luft ist gesund und macht Spass. Das ist allgemein bekannt. Doch ist Sport treiben draussen auch gesünder, als sich drinnen zu bewegen? Professor Dr. Arno Schmidt-Trucksäss*, Sport­ medi­ ziner an der Universität Basel: «Grundsätzlich gilt: Rausgehen ist immer gut.» Für den Trainingseffekt mache es jedoch keinen Unterschied, ob jemand drin­nen oder draussen trainiert. «Auf dem Laufband kann man genauso schnell jog­gen wie im Wald, auf dem Ergometer genauso intensiv Velo fah­ ren wie auf der Landstrasse. Voraus­ gesetzt, bei beiden ist die Luftqualität gut. Der eigentliche Unterschied ist: Eine grüne Umgebung hat einen beru­ higenden, entspannenden Charakter.»

Starke Muskeln Ein weiterer Vorteil des Trainings in der Natur ist der unebene Boden. «Er fordert die Muskulatur anders als ebe­ nes Ge­lände. Jemand, der auf unebe­ nem Boden läuft, hat mehr Vor­span­ nung in der Bein­muskulatur, weil er immer bereit sein muss, auf unebe­ne Stellen zu reagieren.» Heute macht man sich diese Erkenntnis auch zu­ nutze. «Zum Beispiel bei ­Volley­bal­lern, die sich oft verletzen, weil sie beim Blocken am Netz auf den Fuss eines Gegners treten und abknicken. So trai­ nieren Volleyballer heute auch auf un­ ebenen Matten, um die Vor­span­nung der Muskulatur zu fördern und so das Ver­letzungsrisiko zu mindern.» Ausser­ dem fördert ein unebener Boden das Gleich­gewicht.

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Foto: iStock.com/Squaredpixels, Illustration: iStock.com/TatianaDavidova

Dass Sport draussen das Immun­ system stärkt, wie immer wieder ge­ sagt wird, kann Schmidt-Trucksäss so nicht bestätigen. «Man nimmt heute an, das Aus­­dauer­sport, egal, ob drin­ nen oder draus­sen, das Immunsystem verbessert.» Darüber hinaus könne er sich vor­ stellen, dass das Training draussen einen ver­ gleichbaren Effekt auf das Immun­ system habe wie ein Sauna­ gang. «Der Kälte­­reiz, wenn man von der warmen In­nenluft in die kühlere Aussenluft kommt, könnte stärkend auf das Im­mun­system wirken. Doch das wissenschaftlich zu beweisen, ist schwierig.» Weniger oft krank würden Men­ schen, die draussen trainieren, wahr­ scheinlich, weil sie weniger eng mit anderen Men­ schen in Kontakt kom­ men als Sportler im Fitnessstudio. Das verringert die Ge­fahr, sich Krank­heits­ erreger einzufangen. «Alle diese Faktoren können erklä­ ren, warum Menschen, die draussen Sport treiben, weniger oft krank sind. Ob Sport draussen das Immunsystem stärkt, ist damit aber nicht bewiesen. Gesund ist das Trainieren draussen, ist es nicht gerade über 30 Grad heiss, extrem kalt oder findet an einer viel­ befahrenen Strasse statt, aber alle­ mal.» * Professor Dr. Arno Schmidt-Trucksäss ist Sportmediziner. Er ist Leiter des Bereichs Sport- und Bewegungsmedizin am Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel.

GESUND DANK GRÜN In Gärten finden Menschen Ruhe, Erholung und Wohlbefinden.

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DOSSIER

Die Natur­coachin Auf die Natur als Heilerin setzt Bio­lo­ gin und Coachin Annette Mäder*. Sie be­­gleitet in sogenannten Natur­coa­ chings Men­schen in schwierigen Situ­a­ tionen. «Natur­coa­ching ist eine Weg­ be­gleitung in und mit Hilfe der Natur. Der Bera­tungs­prozess findet draussen in der Natur und nicht im Praxisraum statt», erklärt sie. Etwa an einem Ort, der dem Klienten spontan gefällt. So fördere der Aufenthalt in der Natur das Gefühl der Zugehörigkeit und des Verbundenseins. «Fühlt sich der Klient sicher und geborgen, fallen Alltags­las­ ten oft weg. Er bekommt Distanz zum Alltag. Die Sinne werden frei für neue Eindrücke, wodurch die eigenen Auf­ ga­ben oder Ziele klarer erkannt werden und Raum für Kreativität und neue Handlungs­mög­lichkeiten entstehen.»

Ein Gefühl der Freiheit Annette Mäder macht die Erfahrung, dass sich Menschen bei einem Coa­ ching in der Natur anders öffnen als in der Praxis, dass sie mehr erkennen und auch annehmen können. «Viele fühlen sich freier, weniger kontrolliert. Die Natur dient als Spiegel des eigenen Erlebens. In der Natur erlauben sich die Menschen, so sein zu dürfen, wie sie sich in einem bestimmten Moment gerade fühlen. Das führt oft zu einer tiefen Versöhnung mit sich selbst. Jede Andersartigkeit wird in der Natur

akzeptiert und kann so auch beim Klienten zum Erkennen, Annehmen und zum Integrieren all seiner ver­ schiedenen Seiten führen», erklärt sie den Erfolg des Naturcoachings. Sie arbeitet auch mit sogenannten Ressourcengegenständen. «Das kann ein Stein sein, ein Baum oder ein Ort. Etwas, womit eine gute Erinnerung verbunden ist. Den Stein kann man beispielsweise immer bei sich tragen, und wenn man ihn berührt, weckt das positive Gefühle.»

Dem Stress begegnen Insbesondere bei Stress hat sich Natur­ coaching bewährt. «Der Aufenthalt in der Natur führt nachweislich zu einer Reduktion der Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin. Dadurch wird der Parasympathikus, also der Teil des Nervensystems, der für die Ent­­span­­­nung zuständig ist, aktiviert. Blutdruck und Puls sinken. Zusätzlich steigt durch das Sonnenlicht die Menge des Wohl­fühl­hormons Serotonin, was ebenfalls zur Stressreduktion und zur Stärkung des Immunsystems beiträgt.» Kurz: Die Natur wird zur eigentlichen Therapeutin. * Annette Mäder hat Neuro- und Verhaltens­ biologie studiert und die dreijährige Ausbildung Integratives Coaching IBP (Integrative Body Psychotherapy) absolviert. Sie praktiziert in Brugg (AG).

Für ein Wohnen im Alter exis­ tieren heute verschiedenste Modelle von der Wohnge­mein­ schaft bis hin zu privaten Wohn­ konzepten. Dem Wohnaussen­raum ist aber noch wenig Auf­merk­samkeit ge­ schenkt worden. Dabei bietet ein vielfältiger Grünraum ­gerade für ältere und alte Menschen reiche Erlebniswelten und sinn­ stiftende Gestaltungs­möglich­ keiten – insbesondere, wenn der Garten gemeinsam entwickelt, geplant, genutzt und bewohnt wird. Hier setzt das Buch der Kunsthistorike­rin Petra Hagen Hodgson und des Archi­tek­ten Peter Eberhard an. Es führt in 66 Schritten durch den Prozess von der Idee für ein gemein­sames Gartenprojekt über die Planung und Durchführung bis zur Nut­ zung und Pflege des Gartens. Ein Buch für alle, die gemeinsam ein Gar­ten­projekt starten möchten. Zugleich eröffnet das Buch neue ­ästhetisch-gestalterische Er­ kennt­nisse. Petra Hagen Hodgson, Peter Eberhard: «Gartenleben im Alter. 66 Schritte zu einem ­gemeinsam gestalteten und bewohnten Garten», Haupt Verlag, 2018, ISBN: 978-3-258-08060-4

So ein Schweiss! Der Bergweg wird immer steiler und der Gipfel ist noch weit, die Passstrasse mit jedem Tritt in die Pedale des Velos länger, die Sonne brennt und der Schweiss beginnt zu rinnen. Wer sich draussen ­bewegt, kommt ins Schwitzen. Das ist gut. Es ist eine natür­liche Reaktion des Körpers und lebensnotwendig, da es vor Überhitzung schützt. Drogist HF Patrick Thurner: «Beim Wandern ­gehört Schweiss einfach dazu. Um das Schwit­zen 12 DRAUSSEN

aber nicht noch zu fördern, sollte man Kleidung aus ­funktionellen, atmungs­aktiven Fasern tragen. Und viel trinken. Anders im ­Ge­schäfts­leben, dort kann Schweiss natürlich un­an­ge­nehm werden.» Dann ist der Griff zu einem Deodorant oder Antitranspirant eine gute Lösung. Auch hier lassen Sie sich am besten kompetent ­in Ihrer Drogerie beraten.

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DOSSIER

Rasche Hilfe für unterwegs Mückenstiche, Blasen oder ein aufgeschrammtes Knie können einem den Aufenthalt im Freien ganz schön vermiesen – ausser im Rucksack steckt alles, um kleine Blessuren sofort richtig zu versorgen. Beim Wandern, Spielen im Wald oder Gril­ lieren kann schon mal ein Missge­ schick passieren. Drogist HF Patrick Thurner weiss, was alles schiefgehen kann, wenn man draussen unterwegs ist. Schliesslich liegt seine Drogaria Surses im bündnerischen Savognin und damit in einem wunderbaren Natur- und Wan­ der­gebiet mitten im grössten Naturpark der Schweiz, im Parc Ela. Er weiss aber auch, was im Notfall hilft.

Insekten- und Zeckenstiche Kleine Tiere können ganz schön lästig sein. Um Mücken oder Zecken fernzuhal­ ten, gibt es in der Drogerie sogenannte Repellentien. Diese Mittel werden auf die Haut aufgetragen und ihr Geruch ver­ treibt die Plagegeister. Auch lange Hosen und Oberteile sowie geschlossene Schuhe können vorbeugend helfen, insbesondere gegen Zecken. Wird man trotz aller Vor­ sicht gestochen, rät Drogist Thurner zu einem homöopathischen Spray für In­sek­ tenstiche. «Innerlich können ergänzend

homöopathisch Apis und Ledum helfen.» Ebenfalls ein lokales Anti­histaminikum ist geeignet. Zecken unbedingt sofort entfernen, am besten mit einer Zecken­ karte oder -zange. Danach die Bissstelle beobachten. Sollte sich eine Rötung um den Einstich bilden oder grippeähnliche Symptome wie Kopf- oder Glieder­schmer­ zen auftreten, sollten Sie zum Arzt.

Wunden Einmal ausgerutscht oder an einem dorni­ gen Gewächs entlang geschrammt, schon ist es passiert. Kleine Schürfungen oder Schnitte kann man gut selber versorgen. Insbesondere Schürfwunden sollten zu­ erst von Steinchen und Schmutz gerei­ nigt werden. «Dazu eignet sich Koch­salz­ lösung», sagt Patrick Thurner. «Für alle Wunden gilt: Ein Desinfektionsmittel auftragen und ein Pflaster drüberkleben. Ich rate zu einem Hydrokolloid-Pflaster. Das hilft, die Wunde feucht zu halten, und sie heilt besser.» Es ist auch sinnvoll, sofort ein homöopathisches Mittel mit

Arnika einzunehmen. «Das gehört eigent­ lich in jeden Wanderrucksack. Später sollte man auf Ledum und Calendula umsteigen.» Vorsicht bei Bisswunden, sie sollten vom Arzt behandelt werden, da Infektionsgefahr besteht.

Blasen Wandern wäre so schön, wären da nicht diese vermaledeiten Blasen an den Füs­ sen. Schnell handeln lohnt sich. «Am bes­ten klebt man schon vorbeugend oder ganz am Anfang, wenn die Haut nur gerötet ist und sich noch keine mit Flüssigkeit gefüllte Blase gebildet hat, ein Druckstellenpflaster drauf», sagt der Drogist. «Meistens kommen die Leute aber erst, wenn die Blase schon da ist. In diesem Fall eignet sich ein spezielles Blasenpflaster. Aufstechen sollte man Blasen nicht, das erhöht die Infektions­ gefahr.» Ausserdem sollten alte Schuhe beizeiten ersetzt und neue nicht auf einer längeren Tour zum ersten Mal getragen werden.

Susanne Keller, fotolia, zVg

Sonnenbrand GUT GERÜSTET FÜR DEN NOTFALL Wer den Rucksack clever packt, ist unterwegs auf alle Eventualitäten vorbereitet.

Wer sich längere Zeit draussen aufhält, sollte sich immer mit Sonnencreme schüt­ zen. Besonders in den Bergen oder am Was­ser kann die Sonne tückisch sein, dort ist die UV-Strahlung stärker. Das merkt auch Patrick Thurner, in seine Drogerie kommen oft Sommergäste, die sich einen Sonnenbrand eingefangen haben. «Ihnen rate ich zu einem kühlenden Schaum­ spray oder einer befeuchtenden Aloe-veraSalbe.» Hilfreich ist auch essigsaure Ton­ erde (siehe Kasten rechts).

Verstauchungen Ein verknackster Fuss kann sehr schmerz­ haft sein. Wird er sofort richtig behan­ delt, bleiben grosse Schwellungen und Blutergüsse meistens aus und die Ver­ letzung heilt schneller. Am besten sofort kühlen. Eine Sportsalbe oder ein kühlen­ des Arnikagel, das nimmt die Schwellung. «Danach die verletzte Stelle mit einem 14 DRAUSSEN

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Wolf

In den Rucksack sollte ein Schmerz­mit­ tel, das auch gegen Entzündungen hilft. «Es kann sinnvoll sein, einmal eine Tab­ lette zu nehmen. Aber nur kurzfristig. Es ist wich­ tig, nicht zu oft und zu lange Schmerz­mittel einzunehmen, um keine Symptome zu überdecken.» Lassen Sie sich in der Drogerie beraten.

Ruft Ihre Wanderbegleitung plötzlich «Ich habe den Wolf!», meint sie wohl nicht, dass sie ein Tier gefangen hat. Wahr­ schein­licher ist, dass sie Schmerzen hat, weil ihre Haut an der Innenseite der Ober­ schenkel wundgerieben ist. Das passiert vor allem im Sommer, wenn es heiss ist und man schwitzt. «Zuerst sollte man die Ursache entfernen, also eine andere Hose anziehen», sagt der Drogist. «Danach mit einer Fettsalbe, am besten einer mit Rin­ gelblume, behandeln. Allenfalls ist es auch sinnvoll, ein Pflaster auf die wunde Stelle zu kleben. Insbesondere, wenn sie offen ist. So verhindert man Infektionen.»

Verbrennungen

Verspannung

Der Cervelat schmeckt einfach besser, wenn er am offenen Feuer grilliert wird. Doch Feuer hat seine Tücken, und rasch ist der Finger verbrannt. Verbrennungen immer sofort mit Wasser kühlen. Bei klei­nen Verbrennungen rät der Drogist danach zu einer schmerzlindernden, küh­ lenden Salbe. Bei grossflächigen Ver­bren­ nungen sollte man aber einen Arzt auf­ suchen.

So mancher Wandersmann hat am Abend nach einer Tour mit einem schwe­ ren Rucksack schon stöhnend seine Schultern gerieben. «Gegen Verspan­nun­ gen sind Wär­­mepflaster oder eine wär­ mende Creme eine gute Wahl. Eventuell kombiniert mit Magnesium zum Ein­neh­ men. Und auch eine Massage oder ein warmes Bad tun wohl. In schlimmen Fäl­ len oder wenn es sich um einen Hexen­ schuss handelt, kann auch ein Schmerz­ mittel Linderung verschaffen.» Und für die nächste Wanderung gilt: Darauf ach­ ten, dass der Rucksack gut sitzt und ihn weniger schwer beladen. «Und allenfalls mit Stöcken laufen, das ist gut für die Haltung», sagt Patrick Thurner.

Schmerzen

Essigsaure Tonerde Die essigsaure Tonerde hilft gegen viele kleinere Wehwehchen und sollte daher in keinem Rucksack fehlen. «Sie ist zwar selten das Mittel erster Wahl», sagt Drogist HF Patrick Thurner. «Aber sie ist sehr vielseitig einsetzbar. Ob Insektenstich, Sonnenbrand oder eine Prellung, das kühlende Gel tut wohl.» Vorsicht: Nicht auf offene Wunden geben.

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Muskelkater Ob in den Beinen, Armen oder am Rücken, Muskelkater ist immer unange­ nehm (siehe auch Artikel auf Seite 18). «Gegen Muskelkater kann eine Arnika­ salbe helfen, eine wärmende Salbe oder ein warmes Bad. Und schonende Bewe­ gung.» Dass man Muskelkater erst recht mit intensiver Belastung begegnen soll, ist übrigens immer noch ein verbreiteter Volksglaube.

«Was ist Natur?» Natur bedeutet für mich alles, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Meiner An­sicht nach ist der Mensch nicht von der Natur getrennt zu betrachten, sondern als Teil dieses kom­plexen Konstrukts. In meinen Kursen lehre ich den Teil­nehmern die «urmenschlichen Fähig­keiten», in dieser Umgebung zu überleben. Es liegt in der Natur der Menschen, so kreativ wie möglich zu sein, damit sie in den jeweiligen Lebens­ räumen überleben können. Die Natur ist für mich ein immer wieder überwältigendes Spektakel. Selbst bei der Betrachtung einer Blüte oder einem Spaziergang in einem naturbelassenen Wald empfinde ich jedes Mal Ehrfurcht über die Perfektion des Planeten Erde.

zVg

«Bei Prellungen hilft eine Arnika- oder eine Sportsalbe. Es kann auch sinnvoll sein, eine Heparinsalbe zu verwenden, damit der Bluterguss sich rascher ab­ baut.» Normalerweise sind Prellungen nicht schwerwiegend. Treten sie an Bauch, Brustkorb oder Kopf auf oder sind sehr dunkel bis schwarz, sollte man zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen.

Der 46-jährige Patrick Thurner ist seit 1999 Inhaber der Drogaria Surses in Savognin (GR). Seine Spezialge­ biete sind verschie­ dene Hausspezia­li­täten aus Edelweiss und viele andere selbst hergestellte Produkte. www.drogariasurses.ch

Gion Saluz, Überlebenstrainer, Stäfa (ZH), www.swiss-survival-training.com

Als regelmässiger Wanderer bin ich fasziniert von den vier Jahreszeiten mit dem Werden, Leben und Ver­gehen. Im Früh­ ling sind es zum Bei­ spiel die hellgrünen Blätter der Buchen oder die ersten Kro­ kusse auf den Jura­ weiden. Im Sommer erfreut mich ein plätschernder Bergbach mit kristallklarem Wasser in den Alpen oder ein pfeifendes Murmeli, das die andern vor Gefahren warnt. Im Herbst sind es natürlich die far­ bigen Wälder und das Rascheln des trockenen, heruntergefallenen Lau­ bes beim Durchwandern. Und im Winter liebe ich die Stille eines verschneiten Waldes und wie alles ruht. Fritz Hegi alias «WanderFritz», Wander­ profi und Wanderbuchautor, Bern, www.wanderfritz.ch

DRAUSSEN 15

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Prellungen

Patrick Thurner

Gabrielle Frei

Verband fixieren und möglichst ruhig hal­ten. In der Drogerie gibt es spezielle Knöchelstützen oder Kniebandagen. Zur Unterstützung der Heilung rate ich schliesslich zu Arnika in homöopathi­ scher Form.»


DOSSIER

fotolia

Ob bei einer Bergwanderung oder einer Bootsfahrt, einer Velotour oder einem Waldspaziergang: Ein energiespendender Snack sollte immer mit dabei sein. In der Drogerie finden Sie alles, was Sie brauchen: • Trockenfrüchte sind reich an Mineral­ stoffen, enthalten aber weniger Vita­ mine als frische Früchte. Dafür sind sie reich an Kohlen­hydra­ ten, was sie zum ­idealen Energie­ spender für ­unterwegs macht.

• Nüsse enthalten viele wertvolle Fette. Sie lassen sich sehr gut mit Trocken­ früchten mischen. • Fruchtschnitten aus Trockenfrüchten, Nüssen und Kernen. • Vollkornreiswaffeln liefern Kohlen­ hydrate und Ballaststoffe. • Zuckerfreie Bonbons, um bei einem Formtief für gute Laune zu sorgen. • Zahnputzkaugummis ersetzen beim Wandern ausnahmsweise die Zahn­ bürste. Quellen: www.wanderplaner.ch /  www.wanderbares-deutschland.de

Bergwandern – aber sicher

iStock.com/Merlas

Wandern in den Bergen ist beliebt. Aber es ist auch anspruchsvoll. Jährlich er­eignen sich über 20 000 Unfälle, rund 40 davon enden tödlich. Die Kam­ pagne «Bergwandern – aber sicher» der Be­ratungsstelle für Unfallver­hütung (BfU), der Schweizer Wanderwege, der Seil­bahnen Schweiz und der Gesund­ ­heits­organisation Swica gibt nützliche Tipps für mehr Sicherheit in den Bergen (www.sicher-bergwandern.ch). Zudem können Sie beim Safety-Quiz her­ aus­finden, welcher Wandertyp Sie sind. Machen Sie den PEAK-Check. Er hilft, Unfälle zu verhindern: • Planung: Was habe ich vor? Planen Sie Ihre Bergwanderung sorgfältig (Route, Zeitbedarf, Wetterbericht). • Einschätzung: Ist diese Wanderung für mich geeignet? Stimmen Sie Ihre

Planung auf Ihre aktuellen Fähig­ keiten ab, überfordern Sie sich nicht. • Ausrüstung: Habe ich das Richtige dabei? Tragen Sie feste Wander­schuhe mit Profilsohle und nehmen Sie einen Wetterschutz und eine Apotheke mit. • Kontrolle: Bin ich noch gut unterwegs? Trinken und rasten Sie regelmässig, beachten Sie Zeitplanung und Wetter. Kehren Sie wenn nötig rechtzeitig um. Grundsätzlich gilt: Beim Abstieg ist ­besondere Vorsicht nötig, besonders bei exponierten und rutschigen Stellen. Dort passieren viele Unfälle. Deshalb: Planen Sie für den Abstieg genügend Zeit- und Kraftreserven ein. Gehen Sie konzentriert und bewusst, drosseln Sie das Tempo und legen Sie Pausen ein. Quelle: www.sicher-bergwandern.ch

pxhere.com

Etwas für zwischendurch

Richtiges Verhalten bei Gewitter Draussen in ein Gewitter zu ge­ raten, kann lebensgefährlich sein. Darum sollte bei der Wander­ planung (siehe auch Artikel links) unbedingt die Wetter­vor­hersage konsultiert werden. Unter­wegs ist es wichtig, die Wetter­entwicklung zu beobachten und beim Aufziehen von Gewitter­wolken die Tour rechtzeitig abzubrechen. Allerdings können Gewitter trotz guter Prognose auftreten. Gerät man also trotz guter Planung in ein Gewitter, sollte man wenn immer möglich Schutz in Gebäuden mit Blitzschutzanlage oder in einem Auto suchen. Ist das nicht möglich: • Höhen und Gewässer verlassen. • Schutzstellung einnehmen: Mit geschlossenen Beinen in einer Mulde niederkauern und die Knie umschlingen. • Nicht unter frei stehende Bäume, Baumgruppen, an Waldränder oder direkt neben Masten, An­ten­ nen und Metallkonstruktionen wie Zäune oder Gitter stehen. • Schutz unter Freileitungen, in Bodenmulden oder unter Fels­ vorsprüngen suchen. Aber nicht an der Wand anlehnen. • 3 Meter Abstand halten zu Gebäu­den, Metallmasten und Bäumen im Wald sowie zu ­anderen Personen. Quelle: Beratungsstelle für ­Unfall­verhütung (BfU), www.bfu.ch

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Da die Sonne nie aus dem Norden scheint, wächst Moos vor allem auf der Nordseite. • Frei stehende Bäume und Sträucher neigen sich weg von der Haupt­wind­ richtung, also nach Osten. • Mit der Sonne: Für grobe Schätzungen reicht es zu wissen, dass die Sonne im Osten aufgeht, am Mittag im Süden steht und im Westen untergeht. • Mit dem Mond: Der Vollmond steht um 6 Uhr im Westen und um 18 Uhr im Osten. • Mit einem Stab: Einen Stab in den Boden stecken und die Spitze des Schattens markieren (z. B. mit einem Stein). Eine halbe Stunde warten und den neuen Schatten ebenfalls markieren und nach einer weiteren halben Stunde den

Nicht alle Kinder dürfen raus Die Stiftung Pro Juventute hat untersucht, wie oft Kinder in der Schweiz draussen spielen, und wie oft sie das ohne Aufsicht tun. Der Studie (2016) liege die Überzeugung zugrunde, dass freies und unbeaufsichtigtes Spielen für Kinder von grosser Bedeutung für ihre Lebens­qualität und ihre Entwicklungs­ chancen ist, wie Pro Juventute schreibt. Unter­sucht wurde die Situation von 649 Kindern im Alter von 5 bis 9 Jahren in der Deutschschweiz und in der Romandie.

Wie spielen Kinder draussen? 15 %

34 %

• überhaupt nicht • Nur unter Aufischt • Nur ohne Aufischt • Unter Aufischt und ohne Aufsicht

20 %

31 %

Quelle: Prof. Dr. Peter Höflin, Prof. Dr. Baldo Blinkert, Stiftung Pro Juventute, Zürich (Hrsg.): «Freiraum für Kinder», Ergebnisse einer Umfrage im Rahmen der Freiraum­kampagne der Stiftung Pro Juventute, 2016

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­ ritten. Die drei Punkte mit einer Linie d verbinden. Norden ist senkrecht dazu. Auf der südlichen Halbkugel einfach Norden und Süden vertauschen. • Mit der Uhr, indem man den Stunden­ zeiger zur Sonne richtet: • Winterzeit: Süden ist auf der Winkel­ halbierenden zwischen dem Stunden­ zeiger und 12 Uhr. • Sommerzeit: Süden ist auf der Winkelhalbierenden zwischen dem Stundenzeiger und 1 Uhr. • Mit Satellitenschüsseln, die alle ungefähr nach Süden ausgerichtet sind. • Mit alten Kirchen, die oft so gebaut sind, dass ihr Altar im Osten steht. Quellen: scoutwiki.org / geo.de /  pfadfinder-innsbruck-pradl.at

Wissenswert «Wandern ist die vollkommenste Art der Fortbewegung, wenn man das wahre Leben entdecken will. Es ist der Weg in die Freiheit.» Elizabeth von Arnim, britische Schrift­ stellerin (1866–1941) fotolia

Ein Ausflug in den Wald oder in die Berge, ein bisschen rauf und runter, hierhin und dorthin gehen und schwupp­ diwupp hat man sich verlaufen. Selbst wenn man weiss, dass zu Hause irgendwo im Norden liegt, nützt das wenig, wenn kein Kompass zur Hand ist. Falsch! Es gibt ­andere Möglichkeiten, die Him­ mels­richtungen zu bestimmen: • Mit dem Polarstern: Der Polarstern liegt in der Verlängerung der Erdachse im Norden, also liegt die Stelle genau unter ihm geografisch nördlich. Den Polarstern findet man, indem man die hintere Achse des Grossen Wagens fünfmal verlängert, er ist auch die Deich­sel des Kleinen Wagens und strahlt besonders hell. Weil die Erde rund ist, kann man ihn auf der Süd­ halbkugel nicht sehen, als Ersatz kann Süden mit dem Kreuz des Südens ­bestimmt werden. • Mit der Bewegung eines Sternes in der Nähe des Horizonts. Da die Erde sich nach Osten dreht, bewegt sich … … ein Stern im Norden nach links … ein Stern im Osten nach oben … ein Stern im Süden nach rechts … ein Stern im Westen nach unten • Mit der Vegetation: • Moos wächst, wo es feucht ist. Also dort, wo der meiste Schatten ist.

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Wo war noch mal Norden?

DRAUSSEN 17


DOSSIER

WÄRME TUT WOHL Ein Bad mit Wintergrünöl entspannt und hilft den Muskeln, sich zu erholen.

Fünf Tipps gegen Muskelkater iStock.com/CentralITAlliance, Susanne Keller

Bewegung an der frischen Luft tut so richtig gut – bis am nächsten Tag der Muskelkater ­zuschlägt. Die Drogerie kann helfen.

Roland Rudolf von Rohr Der diplomierte Drogist HF Roland Rudolf von Rohr ist Inhaber der Apotheke Drogerie Santé ­Säli­park in Olten (SO). Seine Spezialgebiete sind Phytotherapie, Aromatherapie, Spagyrik, Homöopathie, Schüssler-Salze und Bachblüten. www.sante-saelipark.ch

Jetzt im Sommer lockt das schöne Wetter die Menschen wieder nach draus­ sen. Nicht nur zum «Spörtlen», auch im Gar­ ten gibt es einiges zu tun. Das Er­geb­nis des Jätens und Anpflanzens sind aller­ dings nicht nur blühende Blumenbeete, sondern häufig auch Muskelkater in Schul­tern, Armen, Rücken oder in den Ober­schenkeln.

Natürliche Hilfe Drogist HF Roland Rudolf von Rohr aus der Drogerie Santé Sälipark in Olten spürt insbesondere beim Start der Gar­ten­ ­­­saison, dass seine Kundschaft vermehrt über Muskelkater klagt. Wir haben ge­ meinsam mit ihm fünf Tipps gegen schmer­zende Muskeln zusammengestellt: 18 DRAUSSEN

• Ein Muskelfluid kühlt anfänglich ­an­ge­nehm und wärmt anschliessend dank der pflanzlichen Inhaltstoffe. Es regt die Durchblutung an. «Eine gute Durchblutung ist wichtig, weil bei Muskelkater kleinste Mikro­ver­letzun­ gen in den Fasern der Musku­la­tur die Schmerzen verur­sachen», sagt von Rohr. Untrainierte oder kaum be­ anspruchte Muskel­partien reagieren bei einer neuen oder zu starken ­Be­lastung mit solchen Mikrotraumata. Auch Wallwurz in Form eines Gels kann wohltuend w ­ irken und den Hei­ lungsprozess beschleunigen. • Ein warmes Entspannungs- oder Sport­bad mit Wintergrünöl tut dem ganzen Organismus gut. Es wirkt sehr wohl­tuend und hilft dem ge­ samten Körper und somit auch der Mus­kula­tur, sich zu entspannen und zu erholen. Gene­rell gilt bei Muskelkater: «Eher wärmen, weil dies die Zirkulation in den Fasern sanft ­anregt», sagt der Drogist. Zu kühlen, kann zwar im e­ rsten Moment guttun, wird den Rege­ne­ra­tionsprozess der Muskelfasern aber kaum be­ günstigen. • Auch eiweissreiche Nahrung unter­ stützt den Regenerationsprozess der

Muskeln. Dabei muss man nicht ­zwingend zu tierischen Eiweissen grei­ fen, es gibt auch pflanzliche wie Hanf- oder Sojaeiweiss. Ausserdem führen Droge­rien viele Nahrungsmittel zum Thema gesunde Proteine, lassen Sie sich beraten. • Ein spagyrischer Spray mit Arnika, Wallwurz, Rhus toxicodendron oder Bryonia wirkt entzündungswidrig und dämmt den Schmerz in der Mus­ ku­­latur. Einfach je nach Intensität der Schmerzen drei- bis fünfmal täg­ lich drei Sprühstösse direkt in den Mund sprühen. Auch die SchüsslerSalze Nr. 2, 3 und 7 helfen der Mus­ kulatur, sich schneller zu regenerieren. • Gönnen Sie sich Ruhe und schonen Sie die betroffene Stelle. «Es bringt nichts, sich selber herauszufordern und gleich weiter zu trainieren oder genauso i­ntensiv im Garten weiter­ zuarbeiten», sagt von Rohr. Ideal ist hingegen ein wiederkehrendes, an­ gepasstes Trai­ning, damit sich die Mus­ keln an die Bean­spruchung gewöhnen können. Und n ­ atürlich kann auch eine Massage helfen, den Muskelkater schneller loszuwerden. Denise Muchenberger

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Ich bin sehr gerne draussen. An ­meiner Arbeit bei Pro Natura schätze ich daher auch, dass ich oft in Schutz­gebieten oder an Projektstandorten unterwegs bin. Nicht selten schaue ich mir die Natur durch eine Lupe oder ein Fernglas an, um eine Art zu bestimmen. In meiner Freizeit geniesse ich die Land­schaft – Natur in Makro­ format sozusagen. Für mich ist die Vielfalt der Natur wichtig. Regelmässig erfahren wir Neues über einzelne Arten von Tieren, Pflanzen, Flechten, Moosen oder Pilzen. Teils sind es spannende öko­lo­ gische Zusammen­hänge, teils der Nutzen eines Stoffes für die Medizin. Die Natur und ihre Diver­ sität sind eine bedeutende Grund­lage unseres Lebens, sie zu schützen für die Zukunft ­zentral. Josephine Cueni, Projektleiterin Schutzgebiete und Biotop­ aufwertung bei Pro Natura, www.pronatura.ch

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Sabine Reber, Gartenbuchautorin, Gsteig bei Gstaad (BE), www.sabinesgarten.ch

Die fünf besten Ausflugs­tipps unserer Leserinnen und Leser • Annemarie Staub, Laupen (ZH): «Baumwipfelpfad in Mogelsberg (SG), geeignet für Gross und Klein.» • Petra Meister: «Von Bad Ragaz (SG) mit dem Postauto zum Alten Bad Pfäfers und dann bis zum Entstehungspunkt der Schlucht/Thermalquelle laufen (Eintritt 5 Franken). Es gibt auch ein Museum mit der Geschichte des alten Bades und der ­Ge­schichte der Quelle. Zu Fuss zurück nach Bad Ragaz, da sieht man die eindrücklichen hohen Felswände und den Verlauf der Schlucht.» • Ursula Armbruster-Dreier, Naters (VS): «Der Zauberwald in Ernen (VS). Er wird vom Postauto bedient und ist stets sauber, hat Feuerstellen (falls wir nicht unter zu grosser Trockenheit ­leiden) und ist sehr, sehr anregend. Man vergisst die Zeit.» • Nicole Ehrensperger, Erlenbach (ZH): «An der Maggia bei Aurigeno (TI) Steinmännli bauen.» • Marcel Peier, Hinwil (ZH): «Mit der Luftseilbahn von Intschi (UR) hoch nach Arni, wo der traumhafte Arnisee liegt.»

Das Glühwürmchen Seit 1998 kürt Pro Natura jährlich ein Tier des Jahres. Heuer ist es Glühwürmchen. Damit werfe man ein «Schlaglicht auf den Zerfall der Wunderwelt der Insekten», begründet Pro Natura die Wahl. Noch sei das Glühwürmchen in der Schweiz zwar weit­ verbreitet. Doch schrumpfender Lebensraum und steigende Licht­ verschmutzung setzen dem Käfer mehr und mehr zu. Quelle: Pro Natura

fotolia

Stöh Grünig

Natur – das sind wir alle, mit allem, was zu uns gehört: den Gärten, die wir an­legen, um Blumen und Gemüse zu ziehen, den Haus­ tieren, die den Alltag mit uns teilen, den Häusern, die wir möglichst ökologisch bauen, den Hüh­nern oder Ziegen, die wir vielleicht halten, wenn das möglich ist. Natur – das sind auch wir ­selber, mit unseren Kindern, mit unseren Liebsten, wie wir durch die Landschaft stapfen, durch ein wildes Tal, dem nächsten Gipfel zu, wie wir den Bo­den unter den Füssen, knirschenden Schnee, ­frisches Moos, Gras wahrnehmen. Wie wir die Kon­ turen der Gehölze sehen im Sonnen­auf­gang, die Vögel über uns am Himmel wahrnehmen. Wir sind Teil eines Ganzen, und das Ganze, das ist die Natur.

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«Was ist Natur?»

Geniessen Sie Ruhe und Entspannung in der Natur. © Mario Curti

sbb.ch/ruhe-entspannung

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HEILPFLANZEN 19


DOSSIER

• Augenbrennen und Reizungen der Schleimhäute, Kratzen im Hals, Druck auf der Brust und Schmer­ zen beim Einatmen, • Entzündungen der Atemwege, • einer messbaren vorübergehenden Einschränkung der Lungen­ funktion, • einer Beeinträchtigung der körperlichen Leistungsfähigkeit, • einem Anstieg der Spitalein­wei­ sun­gen und der Sterblichkeit. Eine hohe Ozonbelastung bedeutet aber nicht, dass man nicht mehr nach draussen gehen dürfte. Sport­ liche Betätigung ist grundsätzlich möglich. Allerdings wird während der heissesten Tageszeit davon ­abgeraten, weil dann auch die Ozon­ konzentration am höchsten ist. Quellen: Bundesamt für Umwelt /  ozon-info.ch

iStock.com/lechatnoir

Sommer, Sonne, Windstille. Super­ wetter für Ausflüge. Aber auch ­perfekte Voraussetzungen für eine hohe Belastung mit Ozon in Boden­ nähe, auch Sommersmog genannt. Ozon entsteht durch Stickoxide (NOx) und flüchtige organische Ver­bin­ dungen (VOC), die vor allem durch den motorisierten Verkehr, durch Industrie und Gewerbe frei­gesetzt werden. Scheint die Sonne, bilden sich aus diesen Stoffen besagtes Ozon und weitere Schadstoffe wie zum Beispiel Formaldehyd, Per­oxy­acetyl­ nitrat und Salpeter­säure. Und das ist ungesund. Zahl­reiche Studien belegen den Zusammenhang zwischen der Ozonkonzentration und Atem­ wegserkrankungen, Herz-KreislaufKrankheiten sowie Todes­fällen. Gemäss dem Bundesamt für Umwelt führt Sommersmog unter anderem zu:

iStock.com/momentarily

Wenn die Ozonwerte ­steigen Iiihh! Entenflöhe! Schwimmen und Baden in Schweizer Seen, Teichen und Flüssen macht Spass und ist gesund (siehe auch Text rechts). Wäre da nicht die Bade­derma­titis. Der ­allergische Hautausschlag wird durch winzig kleine Parasiten (Zerkarien, auch Entenflöhe genannt) verursacht, die durch infizierte Schnecken ausgeschie­den werden. Anstatt ihre eigentlichen ­Wirts­tiere wie Wasservögel zu befallen, können sie sich auch in die Haut von Menschen einbohren, was zu allergischen Reaktionen führt. Die Symptome wie Jucken und Brennen auf der Haut, kleine rote Pusteln sowie kleine Blasen können unangenehm und lästig sein. Der Juckreiz kann bis zu einer Woche und länger ­anhalten, um dann nach und nach zu verschwinden. In den meisten Fällen von Badederma­ti­tis ist eine medizinische Behandlung nicht nötig. Gegen den Juckreiz helfen kühlende Kompressen sowie juckreizstillende Gels oder Cremes. Auch homöopathische oder spagyrische Mittel, die gegen aller­ gische Hautausschläge eingesetzt werden, können helfen. Lassen Sie sich in der Drogerie beraten. Quellen: Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) / pharmawiki.ch

Kneippen

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Er ­stellte sie auf die fünf Säulen Wasser­ therapie (Kneippgüsse, Wassertreten), Ernährung (Vollwertkost), Bewegung (Barfusslaufen), Pflanzen­heil­kunde und Ordnungstherapie (bewusste Lebens­ führung). Eine Wirksamkeit von Kneipp­ anwendungen ist wissenschaftlich nicht belegt.

fotolia, brusheezy.com

Wenn Menschen mit nackten Füssen durch seichtes Wasser staken, dann kneippen sie wahrscheinlich. Namens­ geber der Wassertherapie ist der deutsche Pfarrer Sebastian Kneipp (1821–1897). Als Gymnasiast erkrankte er, so ­erzählt man sich, an einer schweren Tuber­kulose. Er war überzeugt von der Heilkraft der Natur und probierte Wasseran­wen­ dun­gen und wurde gesund. Später ­ent­wickelte er die Thera­pien weiter.

Quellen: Sebastian Kneipp: «Pfarrer Kneipps Wasserkur», AT-Verlag, 2012 / kneipp.ch­

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Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG

«Pack die Badehose ein …»

2018 sind in der Schweiz gemäss Angaben der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) 37 Menschen (27 Männer, 6 Frauen, 4 Kinder) in Flüssen, Seen oder Schwimmbädern ­ertrunken. Mit den 6 Baderegeln der SLRG schwimmen Sie auf der sicheren Seite: 1 Kinder nur begleitet ans Wasser lassen – kleine Kinder in Griffnähe beaufsichtigen!

Nicht umsonst gilt die Schweiz als das Wasserschloss Europas. Unzählige Flüsse und Seen locken zum Bade. Ob ein Morgenschwumm in der Aare in Bern, eine Abkühlung über Mittag in den Bains des Pâquis in Genf oder ein paar erfrischende Abendstunden in den Drei Weieren in St. Gallen, in natürlichen Gewässern badet es sich einfach am schönsten. Angst um die Gesundheit muss dabei niemand haben. «In den Seen und Flüssen in der Schweiz kann fast überall bedenkenlos gebadet werden», hält das Bundes­ amt für Umwelt (Bafu) fest. Auf https://map.geo.admin.ch zeigt eine gesamtschweizerische Karte alle vom Bafu beurteilten Badeplätze nach den vier Qualitätsklassen (CHEinstufung).

2 Nie alkoholisiert oder unter Drogen ins Wasser! Nie mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen. 3 Nie überhitzt ins Wasser springen! – Der Körper braucht eine Anpassungszeit. 4 Nicht in trübe oder unbekannte Gewässer springen! – Unbekanntes kann Gefahren bergen. 5 Luftmatratzen und Schwimmhilfen gehören nicht ins tiefe Wasser! – Sie bieten keine Sicherheit. 6 Lange Strecken nie alleine schwimmen! – Auch der besttrainierte Körper kann eine Schwäche erleiden. Quellen: Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) /  Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU)

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Schwimmen? Aber sicher!

Quellen: Bundesamt für Umwelt (Bafu) / Bundesamt für Lebens­ mittelsicherheit und Veterinärwesen / Manuel Kunz, Yael Schindler Wildhaber, Anne Dietzel, Irene Wittmer, Vera Leib: «Zustand der Schweizer Fliessgewässer. Ergebnisse der Nationalen Beobach­tung Oberflächengewässerqualität (NAWA) 2011–2014», Bundesamt für Umwelt (Bafu), 2016 (www.bafu.admin.ch/uz-1620-d)

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DOSSIER

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Jeder liebt sie, die Natur, und trotzdem wird sie von uns mit Füssen getreten. Die Zukunft wird zeigen, ob wir einen bewussteren Umgang mit ihr lernen ­können. Die Natur ist wahr, sie spielt uns nichts vor, sie ist, wie sie ist. In ­unserem hektischen Alltag voller Reiz­ über­flutung und Widersprüche ist dieses Echte und Klare für uns schwer einzuordnen. Für mich persönlich ist die Erfah­rung in der Natur oft ­anstrengend und ­unbequem, aber jedes Mal so intensiv und inspirierend, dass ich all die Strapazen, die ich auf mich nehme, ­vergesse – ja, sogar eine kreative Kraft entwickle, mit der ich in der Natur tätig werde und so ­überhaupt meine Natur­kunstwerke umsetzen kann. Ivo Moosberger, Polygraf, Naturkünstler, Abenteurer, Zug, www.naturschauspiele.ch

Der Wald als Gesundbrunnen In den Wald eintauchen, Waldluft einatmen, dem Rauschen der Blätter lauschen. Waldbaden soll Stress reduzieren und entspannen. In Japan ist «Shinrinyoku», wie das Waldbaden dort heisst, bereits zu einer anerkannten StressmanagementMethode avanciert und wird vom japanischen Gesundheits­ wesen gefördert. Studien japanischer Wissenschaftler zeigen denn auch, dass der Aufenthalt im Wald wie eine Aroma­ therapie wirkt. Quelle: www.waldbaden.org

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Thomas Pfister, Psychologe lic. phil., Gartenagoge, Wanderleiter, Heilkräuterspezialist, Heilkräuterschule Albinen / Seminar-Hotel Rhodania, Albinen (VS), www.heilkraeuterschule.ch

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Berührend natürlich.

Als Gartenagoge nutze ich die Natur für die Förderung der Gesundheit ­meiner Klientinnen und Klienten. Ich begleite Personen jeden Alters im Garten und zeige ihnen, welchen Reichtum uns die Natur bietet. Als Wanderleiter führe ich Kundinnen und Kunden in die wunderbare Berglandschaft rund um das Walliser Bergdorf Albinen, wo ich zusammen mit meiner Frau ein Seminar-Hotel betreibe. Im grössten Heilkräutergarten des Wallis lernen die Besuche­rin­nen und Besucher, welche Pflanzen sie für allerlei Be­schwer­ den selber verwenden können. Ich bin überzeugt, dass wir in der heutigen immer stärker digitalisierten Welt als Ausgleich die Natur brauchen, um wieder zur Ruhe zu kommen.

Fides Auf der Maur

«Was ist Natur?»


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So nehmen Sie teil Ihr Lösungswort mit Name und Adresse senden Sie an: Schweizerischer Drogistenverband, Preisrätsel, Nidaugasse 15, 2502 Biel wettbewerb@drogistenverband.ch Teilnahme via SMS: DS Abstand Lösungswort Abstand Name und Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS)

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Einsendeschluss 31. Juli 2019, 18.00 Uhr (Datum des Post­­stempels). Das richtige Lösungs­ wort wird im Drogistenstern 8–9/19 ­publiziert.

30.04.19 11:16

Kreuzworträtsel 4–5/19 Das richtige Lösungswort lautete «HITZSCHLAG». Die Gewinnerinnen und Gewinner ­werden schriftlich benachrichtigt. Korrespondenz wird keine geführt. ­ Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

MITMACHEN & GEWINNEN 23


Männer- vs. Frauenhaut Männer haben bezüglich der Haut auf den ersten Blick einige Vorteile gegenüber Frauen. Mit der richtigen Pflege können aber alle Wertvolles für die Haut tun.

Martin Vetterli Der 55-jährige Martin Vetterli ist seit 2007 Geschäftsführer der Post Drogerie in Schwanden (GL). Seine Spezialgebiete sind Schüssler-Salze, Ceres-Heilmittel und Mikronährstofftherapie.

Illustrationen: iStock.com/Lilanakani, iStock.com/adekvat, iStock.com/VectorMoon; Foto: zVg

In den Drogerieregalen gibt es spezielle Pflege­linien für beide Geschlechter. Das ist sinn­voll, sagt Dermatologin Dr. med. Malgor­ zata Rylska vom Kantonsspital Graubünden in Chur. Schliesslich ist die Haut von Mann und Frau unterschiedlich aufgebaut und benötigt deshalb auch unterschiedliche Pflege. «Männerhaut ist um einiges dicker als Frauenhaut, etwa 16 Prozent oder 0,2 Milli­­meter», sagt die Fachärztin. Män­ner­ haut habe auch deutlich grössere Talg­ ­

drüsen, welche Talg produzieren. Des­halb haben vor allem männliche Teen­ager und junge Erwachsene mit stärkeren Un­rein­ heiten zu kämpfen, weil das männ­liche Testosteron die Talg­ produktion anregt, während das weib­liche Pendant Östro­gen die Talgproduk­tion drosselt. «Auch der pH-Wert liegt bei Männern tiefer, und die Kollagenfasern sind in der Haut vernetzt, was das Gerüst fester macht», erklärt Rylska. Bei Frauen ver­ laufen diese Kollagenfasern, das haut­ eigene straffende Eiweiss, parallel, was die zartere Frauenhaut erklärt. «Aller­ dings ist sie dadurch anfälliger für die Faltenbildung im früheren Alter, im Ge­ gensatz zur festeren Haut bei Män­nern.» Und noch etwas ist den Männern von Natur aus reichlicher angelegt: Melanin, die natürlichen Pigmente, welche für die Hautfärbung und somit einen braunen Teint sorgen. Somit wird ein Mann im

Normalfall schneller braun und ist bes­ ser gegen UV-Strahlung geschützt. «So ge­­se­hen hat Männerhaut tatsächlich viele Vor­ t­ eile», sagt die Dermatologin. Doch eines bleibt Frauen erspart: Sobald der Bart­wuchs bei jungen Män­nern ein­ setzt, kann es zu schmerzhaften Irrita­tio­ nen und Ent­zündungen kommen, insbe­ sondere nach der Rasur, weil durch die übermässige Talg­ produktion deutlich mehr Keime auf der Hautober­fläche auf­ treten.

Seife und Wasser reichen nicht Weil jede Haut anders ist und eigene Tücken und Vorteile hat, ist es wichtig, eine Pflege zu finden, welche den Be­dürf­ nissen der Haut entspricht. Sich folglich genügend Zeit für eine Beratung zu neh­ men, ist sinnvoll. Drogist Martin Vetterli aus der Post Drogerie in Schwanden ist sich der Unter­

Männer brauchen andere Pflegeprodukte als Frauen, denn ihre Haut ist dicker und sie ­produziert auch mehr Talg.

24 PFLEGE

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schiede der männlichen und der weib­ lichen Haut ebenso bewusst wie der an­ spruchsvollen Umwelteinflüsse. Wäh­rend sich unsere Grosseltern das Gesicht noch mit Seife und Wasser gewaschen haben, reiche dies bei der höheren UVStrahlung durch den zunehmenden Ab­ bau der Ozon­schicht heute nicht mehr. «Hinzu kommen Partikel aus der Luftver­ schmut­ zung, die als freie Radikale die Haut angreifen und den Alterungs­ pro­ zess begünstigen.» Aus all diesen Gründen sei eine gute Reinigung zentral. Sei es mit einer mil­ den Waschlotion, einem Schaum oder einem Tonic. Ausserdem tue ein regel­ mässiges Peeling wohl – bei Mann und Frau, die je nachdem die Haut noch mit Schminke zusätzlich beansprucht. Ein Peeling befreie die Haut von den abge­ storbenen Zellen und helfe ihr, gesünder zu altern. Auch ein guter Schutz für den Tag sei wichtig, sagt der Drogist: «Also eine näh­ rende Tagespflege, die einen UV-Filter ent­ hält.» Während bei Männern die Cremes eine leichtere Textur haben, weil die Haut vor allem mit Feuchtigkeit versorgt wer­ den muss, ist sie bei Frauen reich­haltiger. «Männer haben von Natur aus eine höhere

Talgproduktion, deshalb können lipidrei­ che Cremes zu Unreinheiten führen.» Auch feuchtigkeitsspendende Fluids oder Gels seien für Männer sinnvoll. «Es ist wichtig, dass man sich mit einer Pflege wohlfühlt, schliesslich verwendet man sie täglich.»

Hilfe, Falten! Sowohl Frauen- als auch Männnerhaut kommt nicht um den natürlichen Alte­ rungsprozess herum, jedoch setzt der Pro­ ­zess bei der Frau wegen der feineren Haut­ struktur früher ein. Der Mann sollte sich aber nicht zu früh freuen: Die Fal­ ten­bil­­ ­ dung setzt zwar später ein, kommt dann aber dafür intensiver. «Wenn der Alte­rungs­prozess in Gang kommt, dann dafür richtig. Männerhaut fällt irgend­ wann schneller zusammen, es bilden sich dunklere Ringe unter den Augen, weil die Elastizität stärker abnimmt. Folglich kommt es dann auch schneller zu Trä­ nensäcke und die Falten werden tiefer», sagt Drogist Vetterli. Was hilft, ist ein gesundes Leben und eine ausgewogene Ernährung sowie ge­ nügend trinken. Sowohl falsche Er­näh­ rungsgewohnheiten, eine Lebensmittel­ unverträglichkeit als auch der Konsum von Tabak und Alkohol (im Übermass) können dem Hautbild schaden und den Alterungsprozess begünstigen. Ausser­dem ist die Haut ein Organ mit einem Lang­ zeitgedächtnis: Wer beispielsweise in der Jugend viel und gerne in der prallen Sonne lag, ohne sich zu schützen, wird spä­ter womöglich eher ein Risiko für Haut­krebs haben. Sünden der Jugend kön­­­nen also auch für spätere Haut­pro­bl­ eme oder -ver­ änderungen verantwortlich sein.

Die beste Pflege finden Fassen wir zusammen: Die Haut immer gut vor UV-Strahlen und Umweltein­flüs­ sen zu schützen, ist das A und O. Wäh­rend Männer auf zu lipidhaltige Cremes ver­ zichten und der Haut viel Feuchtigkeit spenden sollten, sind die Texturen der Frauenpflegeprodukte oft reichhaltiger. Ob Sie am besten mit einem Fluid, einem Serum, einer Creme oder sonstigen Pflege­ produkten zurechtkommen, sollten Sie in Ihrer Drogerie herausfinden. Die Pa­lette ist breit und bietet für alle mög­ lichen Hauttypen das Passende. Ihre Haut wird es Ihnen danken! Denise Muchenberger DROGISTENSTERN 6–7/19

« Alles gut »

PFLEGE 25

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Ätherische Öle sind in Pflanzen und Gewürzen enthalten und verleihen ihnen Duft und Aroma. Ihre Herstellung ist auf­ ­wendig und geschieht meist via Wasser­ dampf­ destillation oder Auspressen des Grundproduktes, deshalb haben ätheri­ sche Öle auch ihren Preis. «Man sollte aber nicht am falschen Ort sparen und auf eine hochwertige Qualität achten», sagt Drogistin Jessica Locher aus der Dro­ gerie Locher in Dietikon.

Innerliche Anwendung Ätherische Öle duften nicht nur fein, sie unterstützen auch die Verdauung. «Sie haben eine krampflösende und entspan­ nende Wirkung, ausserdem können sie je nach Öl entzündungshemmend wirken», erklärt die Drogistin. Einen Tropfen auf einen Würfel Zucker zu geben und ein­ 26 VERDAUUNG

zunehmen, sei eine Möglichkeit, sofern die Qualität des Öles stimmt und es auch zur inneren Einnahme geeignet ist. Da ätherische Öle gut von den Schleim­ häuten aufgenommen werden, «muss es gar nicht unbedingt geschluckt werden, sondern man kann einfach mit etwas Was­ ser im Mundraum damit gurgeln». Trotzdem sollte einem der Geschmack mun­den, und es ist wichtig, ein Öl zu fin­ den, das einem gefällt. Lavendel, Pfeffer­ minz, Fenchel, Kümmel, Kardamom oder etwa Oregano – das Angebot ist breit und geht von mild würzig bis hin zu fein duf­ tend.

Äusserliche Anwendung Eine andere, ebenfalls sehr wohltuende Methode ist, das fein duftende Öl mit einem hochwertigen neutralen Öl wie DROGISTENSTERN 6–7/19


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Man­­delöl zu verdünnen und bei Verdau­ ungsbeschwerden auf dem Bauch einzu­ massieren. «Dabei ist wichtig, dass das Öl im Uhrzeigersinn einmassiert wird, also in dieselbe Richtung, wie der Darmtrakt verläuft.» Die Öle werden über die Haut aufgenommen, ausserdem wirkt das Ein­ massieren bereits entspannend und kann Krämpfe oder etwa Verstopfungen lösen. Ausserdem wird der feine Duft inha­ liert, was ebenfalls für Entspannung sorgt. «Bei einem nervösen Magen rate ich da­ zu, ein wenig Lavendel- oder Melissenöl aufs Handgelenk aufzustreichen.»

Auch ein Tee tut wohl Ätherische Öle kommen ganz natürlich in Nahrungsmitteln vor, die wir zum Wür­zen, als Tee oder als Gemüse auch in der Küche verarbeiten. Die Konzentration DROGISTENSTERN 6–7/19

Jessica Locher Die 27-jährige Jessica Locher ist seit 2016 Geschäftsführerin der familieneigenen Drogerie Locher in Dietikon (ZH), die in diesem Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum feiert. Ihre Spezialgebiete sind Naturheil­ mittel wie Spagyrik und Homöopathie. www.drogerie-locher.ch

ist dann natürlich geringer, aber ein wohl­ tuender Fenchel- oder Pfefferminz­tee ist bei Magenbeschwerden ebenfalls hilf­ reich. Und nicht umsonst werden blähen­ den Lebensmitteln wie Sauerkraut gerne Kümmelsamen beigemengt, um die Ver­ dau­ung zu unterstützen. Denise Muchenberger VERDAUUNG 27

Fotos: Susanne Keller, zVg; Illustrationen: fotolia

Magenbeschwerden

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Bindehautentzündung: wenn die Augen rot sehen Gereizte Augen sind schmerzhaft, aber gut behandelbar. Gerade in der akuten Phase sollte man aber einiges berücksichtigen.

Schleimhäute bilden wichtige Schutz­ schichten, sie sind aber auch extrem emp­­findlich. Eine der Schleimhäute im Auge, die sogenannte Bindehaut, ist be­ sonders sensibel. Dass es durch Umwelt­ einflüsse, trockene Räume oder stunden­ langes Ar­­bei­ten am Computer zu einer Reizung dieser Bindehaut kommen kann, beobach­ tet auch Drogistin Doris Weid­ mann aus der Dorf Drogerie Weidmann in Embrach. Aus einer Reizung entsteht schnell einmal eine Entzündung. «Aber auch bei Allergien wie Heuschnupfen kann es zu einer Bindehautentzündung kommen.»

Augentropfen … Um ihrer Kundschaft helfen zu können, fragt die Drogistin gezielt nach den Symp­ tomen (juckende Augen, Schmerzen, er­ höhter Tränenfluss, Schwellung am Auge) und wie lange diese Beschwerden schon andauern. «Meistens helfen reizlindernde und beruhigende Augentropfen sehr gut. Sie müssen bei akuten Beschwerden aller­ dings recht häufig angewendet werden, also etwa jede Stunde einen Tropfen ins Auge geben.» 28 BINDEHAUTENTZÜNDUNG

Zusätzlich können Leinölkapseln ein­ genommen werden, welche trockene Schleim­ häute befeuchten und so auch reizlindernd wirken. Normalerweise sollte ein bis anderthalb Tage später eine rasche Besserung eintreten. Ist dies nicht der Fall, rät Weidmann immer zu einer ärztlichen Abklärung, da das Auge doch ein sehr sensibles Organ ist.

… und Schwarztee Ferner kann ein altes Hausmittel helfen: Schwarzteebeutel mit heissem Wasser auf­ giessen wie bei der Teezubereitung, den Teebeutel entfernen und ein Watte­ pad in den Tee tauchen. Dieses aufs Auge legen. «Schwarztee enthält Gerbstoffe, die zusammenziehend wirken und dadurch einen natürlichen ‹Schutzfilm› bilden», erklärt Weidmann. Entzündungs­ aus­ lösen­ de Krankheitserreger können sich somit nicht vermehren und sterben in der Folge ab – die Entzündung kann ab­ klingen. Die vielseits gerühmte Kamille ist zwar ebenfalls bakterienhemmend, kann aber Allergien auslösen und ist dar­ um für die Augen nicht immer geeignet. Ein gutes Mittel, das entzündungshem­

Doris Weidmann Die 59-jährige Doris Weidmann ist seit 1988 Inhaberin der Drogerien Weidmann in Embrach (ZH). Ihre Spezialgebiete sind Spagyrik, Naturheil­ mittel und Pferde. www.drogerie-weidmann-embrach.ch

mend wirkt, ist Augentrosttee. Ins­be­son­ dere für Kinder ist er besser als Schwarz­ tee, der viele Gerbstoffe enthält. Was ebenfalls wichtig ist für den Hei­ lungsprozess: Das Auge schonen und mit einer Sonnenbrille schützen. Zudem bes­ ser nicht ins Schwimmbad gehen, da chlorhaltiges Wasser das Auge reizt. Um Bindehautentzündungen vorzu­ beugen, gibt es in der Drogerie unter­ schiedliche befeuchtende Sprays und Trop­­fen, welche den natürlichen Schutz­ film auf dem Auge erhalten und es für die Abwehr von Viren stärken. Tipps zur richtigen An­ wendung gibt es direkt in Ihrer Dro­gerie. Denise Muchenberger­ DROGISTENSTERN 6–7/19

Fotos: fotolia, zVg; Grafiken: brusheezy.com

Reizlindernde und beruhigende Augentropfen lindern die Beschwerden einer Bindehautentzündung.


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Herrlich! Der Lust mach süss-saftigen Erdbeeren darf man ruhig nachgeben und auch einmal zwei Mal zugreifen.

Beerenstark! Brausetabletten-Packungen sind mit Orangen und Zitronen prominent bebil­ dert – als sogenannte Vitamin-C-Bomben. Eine weitere Frucht hat aber mindestens genauso viele von diesen Vitaminen und aktuell Saison: die Erdbeere.

Kaum Kalorien … Auch Drogistin und Ernährungsberaterin Simone Eschler kann der Sommerfrucht viel abgewinnen: «Vor allem frisch ge­ pflückt schmecken sie unheimlich gut. Sie schmecken aber nicht nur fein, son­ dern haben auch einen hohen Gehalt an Polyphenolen, also sekundären Pflanzen­ stoffen.» Eben diese Polyphenole unter­ stützten viele Prozesse im Körper und stärkten das Immunsystem, hemmten Ent­zündungen in den Zellen und könn­ ten somit auch die Blutwerte positiv be­ einflussen. Erdbeeren haben ferner einen hohen Gehalt an Folsäure. Was weiter für die Erdbeere spricht, ist ihr geringer Kaloriengehalt: «Sie be­ steht zu fast 90 Prozent aus Wasser, da darf man also ohne schlechtes Gewissen 30 ERDBEERE

herzhaft zugreifen», sagt Eschler. Al­ler­ dings ist die Erdbeere eine Sommerfrucht, die deutlich mehr Nährstoffe enthält, wenn sie in der Saison geerntet wird.

… viel Geschmack Es gibt die feinen Erdbeeren mittlerweile auch schockgefroren in Drogerien, weil die Kunden auch im Winter nicht mehr auf die Früchte verzichten wollen. So können sie in Müesli oder in ein Joghurt gemischt oder einfach als gesunder Snack zwischendurch genascht werden. Das ist eine Möglichkeit, um Erdbeeren auch im Winter zu geniessen. Eine andere wäre, die Frucht gleich nach dem Pflücken auf dem Feld zu pürieren und einzufrieren. Die weniger schönen Früchte können zu einem Kompott oder zu einer Konfitüre eingekocht werden. Aber: «Ganz frisch mit etwas Minze und Heidelbeeren sind sie für mich immer noch am besten – und ein regelrechter Vitaminboost», meint Simone Eschler. Es gibt also kaum etwas, ausser Le­ bens­mittelallergien, was gegen die süsse

Simone Eschler Die 24-jährige Simone Eschler arbeitet seit 2015 in der Drogerie Wehntal in Nieder­ weningen (ZH). Ihre Spezialgebiete sind Ernährung und Spagyrik. www.drogerie-wehntal.ch

Erdbeere spricht. In Unmengen verzehrt könnte sie höchstens abführend wirken. Eine Portion täglich ist aber unbedenk­ lich, wobei man bei einer Portion von etwa 7 bis 8 Erdbeeren oder etwa 125 Gramm spricht. Sie zu zuckern, ist in der Saison meist nicht nötig, wer es doch etwas süsser mag, nimmt am besten Xylit, einen Süssstoff aus der Birkenrinde, der den Blutzuckerspiegel kaum beeinträch­ tigt. Simone Eschler freut sich bereits auf die Ausflüge ins Beerenfeld zum Selber­ pfllücken. «Das macht Freude und ist so­ gar noch doppelt gesund.» Denise Muchenberger DROGISTENSTERN 6–7/19

fotolia/brusheezy.com, zVg

Die Erdbeere gehört zu den beliebtesten Sommerfrüchten. Frisch von der Staude gepflückt, ist sie ein Hochgenuss – und äusserst gesund.


Tipps gegen Käsefüsse Schweissfüsse sind unangenehm. So schaffen Sie das Übel aus der Welt.

Der 59-jährige Urs Hüttinger ist seit 2012 Geschäftsführer und Inhaber der Swidro Drogerie Hüttinger in Schwarzenburg (BE). Seine Spezialgebiete sind Spagyrik, Homöo­ pathie, Teemischungen und Phytotherapie. Seine Vision lautet: «Für naturgesundes Leben in Schwarzenburg». www.huettinger.ch

Sommer, Blumenduft, Grilliertes und plötz­lich – stink! – ein Gruss von den Füs­ sen, die gerade ins Freie durften und vor sich hinschwitzen. Es ist allerdings nicht der Schweiss, der stinkt. Drogist Urs Hüt­ tinger von der Swidro Drogerie Hüttinger: «Schweiss ist geruchlos. Erst, wenn Bak­ te­rien ihn auf der Haut zersetzen, ent­ steht eine Säure, die schlecht riecht.» Schwitzen ist lebenswichtig. Es kühlt und schützt so vor Überhitzung. Ob je­ mand stärker schwitzt oder riecht als an­­dere, kann verschiedene Gründe haben. Zum Beispiel mangelnde Hygiene, Medi­ ka­mente, Krankheiten, Stress, hormonelle Umstellungen, die Ernährung oder der Stoffwechsel. Hier die besten Tipps des Drogisten gegen starkes Schwitzen und strengen Fuss­geruch:

Alzheimer zu verursachen. Bewiesen ist das bislang nicht. Eine Alternative sind Fussdeos. Sie enthalten kein Aluminium, sondern antimikrobielle Stoffe wie Alko­ hol, die die Bakterien angreifen. Ein Fussbad mit Kräutern und Meer­ salz erfrischt, entspannt, regt den Stoff­ wechsel der Haut an und wirkt gegen unangenehmen Geruch. In der Drogerie erhalten Sie fertige Mischungen mit Ar­ nika, Kamille, Lavendel und Rosmarin. Wer will, kann sich auch eine Mischung zusammenstellen lassen.

Hilfe von innen Drogist Urs Hüttinger: «Bei hormonellen Umstellungen schwitzen manche Men­ schen mehr und riechen schneller. Da­von betroffen sind vor allem Frauen wäh­rend der Menstruation, Pubertierende oder ab und zu Frauen in den Wechsel­jahren.» Ihnen empfiehlt er, das Schwit­zen zusätz­ lich von innen anzupacken. «Natür­liche

Mittel unterstützen den Kör­per, die Hor­ mone zu regulieren und Schwit­­zen zu re­ duzieren.» Besonders bewährt haben sich: • Ein spagyrischer Spray mit Salbei, Traubensilberkerze und Granatapfel. Morgens, mittags und abends 3 Sprühstösse in den Mund. • Schüssler-Salze. Häufig enthält die Mischung die Nummern 5, 8 und 9, oft kommen noch weitere dazu. Schüssler-Salze zum Einnehmen gibt es als Tabletten und als Pulver. • Homöopathische Mittel mit Salbei, Kaliumsalzen und anderen Sub­stanzen, die in der Drogerie individuell ­gemischt werden. • Salbeitropfen helfen vor allem Frauen in den Wechseljahren gegen starkes Schwitzen. Je nach Beschwerden fügen Dro­gis­tinnen und Drogisten ihren Mitteln noch andere Wirkstoffe hinzu. Lassen Sie sich b ­ eraten. Vanessa Naef

Nach dem Wandern am besten raus aus den verschwitzen Schuhen und ab an die Luft mit den Füssen.

Susanne Keller, Flavia Trachsel

Urs Hüttinger

Kleiden Damit Schweiss verdunsten kann, sollten Sie atmungsaktive Socken und Schuhe tragen. Im Sommer eignen sich auch of­ fene Schuhe. Zusätzlich können Sie ein Schuhdeodorant anwenden. Das desinfi­ ziert, tötet Bakterien und neutralisiert un­angenehme Gerüche. Legen Sie zudem Sohlen mit Aktivkohle in Ihre Schuhe. Kohle bindet Feuchtigkeit und Stoff­ wechselprodukte der Bakterien, die den Gestank verursachen.

Pflegen Ein Antitranspirant mit Aluminium­chlo­ rid wirkt sehr effektiv gegen Schwitzen, Aluminium verschliesst die Poren. Aber: Der Stoff wird verdächtigt, Krebs oder DROGISTENSTERN 6–7/19

SCHWEISSFÜSSE 31


Fusspilz ist eine der häufigsten Pilzerkrankungen, die zum Beispiel im Schwimmbad übertragen wird.

Unerwünschte Pilze am Körper iStock.com/fotostorm, brusheezy.com, Flavia Trachsel

Ein Pilzinfekt kann an den unterschiedlichsten Körperstellen auftreten. Wie man ihn richtig behandelt und was man vorbeugend tun kann.

Thomas Schwimbersky Der 51-jährige Thomas Schwimbersky ist seit 1998 Inhaber der Drogerie Schwim­ bersky in Birsfelden (BL). Seine Spezialge­ biete sind Naturathek, Phytotherapie und Hörberatung. www.drogerie-schwimbersky.ch

Pilze sind eine Wissenschaft für sich. Man­che können wir essen, andere nut­ zen wir als Heilpilze, und dritte können schmerzhafte Infektionskrankheiten an Schleimhäuten, an inneren Organen und an Haut und Hautanhanggebilden wie Nägeln oder Haarwurzeln verursachen.

Von Kopf bis Fuss Drogist Thomas Schwimbersky aus der Drogerie Schwimbersky in Birsfelden: «Tat­sächlich können Mykosen, wie Pilz­ infektionen im Fachjargon heissen, von 32 PILZE

Kopf bis Fuss auftreten und alle mög­ lichen Körperstellen befallen.» Am häu­ figsten ist er in der Drogerie mit Fussund Nagelpilz konfrontiert, aber auch Pilz­ erkrankungen an der Kopfhaut, im Intimbereich oder zwischen feuchtwar­ men Hautfalten wie etwa unter den Ach­ seln sind ein Thema. «Die Pilze begleiten uns eigentlich im­mer in unserem Alltag, so wie Viren und Bakterien. Am besten können sie sich in einem feuchtwarmen Milieu aus­ breiten», sagt er. Ausserdem spiele das Immunsystem eine entscheidende Rolle. Häufig treten Pilzinfektionen auf, wenn das Immunsystem durch Stress oder Man­ gelernährung geschwächt ist. Oder wenn gewisse Medikamente wie Kortison oder Antibiotika einen Infekt begünsti­ gen. Deshalb sei es wichtig, das Immun­ system intakt zu halten und in stressrei­ chen Zeiten zu stärken, beispielsweise mit einem natürlichen Echinacea-Prä­pa­ rat. Zudem sei eine gute Hygiene wich­

tig, damit sich die Erreger nicht im menschlichen Gewebe ausbreiten.

Unbedingt behandeln … Schaffen es die Pilze doch, in den Körper zu gelangen, treten Juckreiz, Rötungen oder auch kleine Bläschen an einer Haut­ stelle auf – dies könnten also erste An­ zeichen für eine Pilzerkrankung sein. Um sie richtig zu behandeln, lohnt sich der Gang in die Drogerie. «Wir haben zahlreiche Präparate, um Pilzerkran­kun­ gen an den unterschiedlichsten Stellen gezielt zu behandeln. Wichtig ist, sich gut instruieren zu lassen, damit aus einem Pilzinfekt keine langwierige Sache wird.» Denn wird ein Pilz auf die leichte Schulter genommen, besteht die Gefahr, dass er sich weiter ausbreitet und immer grös­ sere Haut- oder Nagelpartien befällt. Für eine der häufigsten Pilzerkran­kun­ ­­gen – den Fusspilz – gibt es eine wirk­same Creme zur äusseren Anwendung: Der da­r­ in enthaltene Wirkstoff Clotri­ma­ DROGISTENSTERN 6–7/19


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SONNENSCHUTZ 33


Unerwünschte Pilze am Körper zol stört die Bildung der Zell­ membran von Pilzen, wodurch das Pilz­ wachstum zum Stillstand kommt. «Ein­fach zwei- bis dreimal täglich auf der betroffenen Stelle einreiben und einziehen lassen. Vor der Anwendung sollten die Füsse gewaschen und auch die Räume zwischen den Zehen gut getrocknet werden.»

… auch wenn es lange dauert Da die Pilze Sporen bilden können, rät Thomas Schwimbersky immer dazu, wäh­ rend einer Fusspilzerkrankung die Schuhe mit einem desinfizierenden Spray einzu­ sprayen und die Strümpfe oder Socken bei 90 Grad auszuwaschen, um eine Ver­ breitung und erneute Erkrankung zu ver­ meiden. Was laut dem Drogisten eben­falls wichtig ist, ist eine ausreichen­ de Behandlungsdauer. «Auch wenn der Juck­ reiz und Rötungen zurückgehen, lohnt es sich, die Creme noch ein paar Tage wei­terzuverwenden, um auch ganz sicher zu gehen, dass alle Pilze abgetötet sind.» Ausdauer ist ebenfalls angezeigt, wenn es um die Behandlung von Nagel­ pilz geht. Auch ist eine gute Instruktion durch eine Fachperson viel wert. «Der Pilz befällt nicht nur die Nagelplatte, sondern nistet sich häufig auch unter der

Platte im Nagelbett ein.» Das macht es nicht ganz einfach, den Pilz abzutöten. In der Drogerie finden Sie ein Behand­ lungsset, das neben Feilen und desinfizie­ renden Tüchern auch einen Lack enthält. «Diesen einfach einmal pro Woche auf­ tragen, aber über mehrere Monate lang, bis der Pilz tatsächlich ganz verschwun­ den ist.» Wer etwas auf natürlicher Basis wünscht, kann die pilzhemmende Kapu­ zinerkresse – beispielsweise als Urtinktur – einnehmen. Auch Teebaumöl hat sich als pilzhemmendes Mittel bewährt. Es kann einem Shampoo beigemischt wer­ den, wenn die Kopfhaut von einem Pilz befallen ist, auch auf die Schleimhäute im Mund aufgetragen oder einfach an der betroffenen Hautstelle eingerieben werden. Für Pilzerkrankungen im Intim­ be­ reich gibt es ebenfalls spezifische Präpa­

rate wie Zäpfchen und Salben. «Wichtig ist, darüber zu sprechen. In der Drogerie übernehmen wir gerne eine Triage-Funk­ tion und raten, wo nötig, zu einer weite­ ren ärztlichen Abklärung.»

Starkes Immunsystem Pilze sind im Normalfall also gut behan­ delbar. Gerade wenn sie wiederkehrend sind und nicht komplett ausheilen kön­ nen, sollten weitere Erkrankungen abge­ klärt und auch das Immunsystem und sonstige Lebensumstände betrachtet wer­ den. Mit der richtigen Ernährung, genü­ gend Erholung, Schlaf und einer Ergän­ zung durch zusätzliche Mikronährstoffe kann das Immunsystem gestärkt und ein optimales Milieu hergestellt werden. Eines, das Pilzen den Garaus macht. Ihre Drogerie berät Sie gerne. Denise Muchenberger­

Pilze leben überall Pilze gehören zu den eukaryotischen Lebewesen, denen bio­logisch sowohl Einzeller wie beispielsweise die Backhefe als auch Vielzeller wie Schimmelpilze und Ständer­ pilze gehören. Pilze vermehren und verbreiten sich geschlechtlich und ­un­ge­schlecht­lich durch Sporen und vegetativ durch Ausbrei­tung. Beim Menschen können Pilze ­verschiedene Pilzkrank­heiten hervorrufen und dabei Körperstellen von Kopf bis Fuss betreffen.

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Nagelpilz ist gut behandelbar, doch man braucht Geduld, bis er ganz verschwunden ist.

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bio t i f r ei k a -


Ist Urin unhygienisch? Ein Urologe gibt Antworten auf diese und acht weitere Fragen rund um die Blase. Urologe Dr. med. Marko Kozomara-Hocke vom Universitätsspital Zürich ist Fach­ mann in Sachen Blase.

Warum bekommen eher Frauen eine Blasenentzündung als Männer? Dies hängt mit der Harnröhrenlänge zu­ sammen. Diese ist bei den Frauen etwas kürzer und somit ist der Abstand zwi­ schen Umwelt und Blase bei Frauen ge­ ringer als bei Männern. Bakterien ­können somit besser und schneller ein­ dringen, und auch Rei­ zungen etwa beim Ge­ schlechtsverkehr oder durch Kälte wer­ den bei weiblichen Harnröhren empfind­ licher aufgenommen. Weitere Risiko­-

faktoren für einen Harn­wegs­infekt sind die sexuelle Aktivität, die Wechseljahre oder der Gebrauch eines Diaphragmas. Bakterien sind aber nicht per se schlecht für die Blase. Bei bleibendem Harndrang, Brennen beim Wasser­ las­ sen, häufigem Gang zur Toilette oder Schmerzen sollte man einen Facharzt aufsuchen. Weshalb kommt bei gewissen Menschen nur ein kurzer Strahl, ­während andere eine gefühlte Ewigkeit urinieren? Das hängt oft mit der Kontrolle bezie­ hungsweise Entspannung des Becken­ bodens zusammen. Wer ihn gut an- und entspannen kann, kann folglich kürzer

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Warum muss man urinieren, wenn man nervös ist? Ist etwas dran am berühmten «Angstbisi»? Ja. Dieser Harndrang bei Nervosität hängt mit dem vegetativen Nervensystem zu­ sammen. Ist dieses gestresst oder zusätz­ lich gereizt, wie etwa bei Nervosität, Angst oder Kälte, senkt dies die Reiz­ schwelle und man hat folglich bei gerin­ gerem Blasenvolumen einen Harndrang und das Gefühl, dass man urinieren muss. Entspannt man sich wieder, geht der Druck meistens weg. Auch Ablenkung

hilft. Wenn man aber wirklich dringend auf Toilette muss, bevor beispielsweise ein sportlicher Wettkampf startet, sollte man das falls möglich noch tun.

Frauenblasen und Männerblasen haben dieselbe Kapazität – Frauen müssen also nicht häufiger auf die Toilette als Männer.

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und stärker urinieren. Oft haben Leute, die in der Kindheit einen schwerwiegen­ den Übergriff oder Einschnitte ins Leben erfahren haben, später Probleme, richtig zu urinieren. Solche Erlebnisse können unter anderem zur Verspannung des Be­ ­ ckenbodens führen. Die Betroffenen haben sich diese über die Jahre angeeig­ net. Loszulassen, ist dann später gar nicht so einfach. Aber auch bei diesem Problem können Fachärzte und ein Becken­boden­ training bei einem Physio­ therapeuten oder einer Physiotherapeutin helfen. Stimmt es, dass Frauen tendenziell ­häufiger auf die Toilette müssen als Männer? Nein, wenn keine gesundheitlichen Pro­ bleme oder Beschwerden vorliegen, ha­ben beide Geschlechter dieselbe Vor­ aus­ set­ zung. Will heissen, dass beide Bla­sen im Normalfall dieselbe Kapazität besitzen und gleich viel aufnehmen kön­nen. Kann man der Blase Gutes tun und sie auch trainieren? Ja und nein. Trainieren kann man sie, ihr vorbeugend Gutes tun nicht – zumindest nichts, was wissenschaftlich belegt ist. Trainieren kann man sie beispielsweise mit einem Physiotherapeuten mittels Beckenbodentraining, mit gezielten Atem­ übungen, bestimmten Sitz­posi­tio­nen oder einfach, indem man immer wieder ver­ sucht, die Abstände zwischen dem Uri­ nieren zu verlängern. Dies sollte aber nicht als Wettkampfsport betrieben wer­

den, sonst kann es zu einer sogenannten Chauffeur-Blase kommen. Lastwagen­ chauffeure oder auch Kioskangestellte, die das Urinieren ständig unterdrücken, können irgendwann eine überdehnte Blase erleiden. Die Blase kann in der Folge nicht mehr vollständig entleert werden. Ist Urin unhygienisch? Eigentlich nicht. Es gibt Leute, die den eigenen Morgenurin trinken, um das Immunsystem zu stärken. Davon rate ich allerdings ab. Denn Urin ist zwar nicht unhygienisch und enthält auch keine le­ bensbedrohlichen Bakterien, aber er ent­ hält auch null Nährwerte. Denn über den Urin scheiden wir allesamt Abfallstoffe des Körpers aus, also Dinge, die der Orga­ nismus nicht mehr braucht. Was sagt die Farbe des Urins über die Gesundheit aus? Nichts Bestimmtes. Am Morgen ist er meist dunkler, da konzentrierter. Wenn wir Randen essen, ist er rötlich, bei be­ stimmten Medikamenten kann er auch orange sein, ganz hell ist er, wenn wir tagsüber viel trinken und regelmässig urinieren. Erst wenn man Blut im Urin hat, sollte man unbedingt zum Arzt, um weitere Abklärungen zu treffen. Wie verändert sich die Blase im Alter? Frauen haben bereits ab 30 erste Ver­än­ derungen, nicht selten durch eine Schwan­ gerschaft hervorgerufen. Es kommt zu Belastungsinkontinenzen, also dass man

unkontrolliert Wasser lässt beim Lachen, Husten oder Niesen. Bei Männern treten Veränderungen der Blase meist erst ab 50 auf, wenn sich auch die Prostata verän­ dert. Der Harndrang kann beispielsweise zunehmen, also die Ab­stände zwischen dem Gefühl, dass man aufs WC muss, weil die Prostata in die Blase drückt. Mit 80 sind beide Ge­schlechter gleichberech­ tig, und mindestens 40 Prozent haben mit Drang­be­schwerden und Urinin­kon­ti­ nenz zu kämp­fen. Was genau passiert bei einer Urininkontinenz? Der Schliessmuskel unterhalb der Blase ist defekt oder geschwächt – folglich kann der Urin beim Belasten nicht mehr gänz­ lich zurückgehalten werden. Wir spre­ chen von Belastungsinkontinenz. Bei der Dranginkontinenz kann die Blase nicht kontrolliert werden und sie zieht sich so stark zusammen, dass wir trotz eines starken Schliessmuskels Urin verlieren. Bei beiden kann man etwas tun, mittels Medikamenten, Operationen, Implan­ ta­ ten oder etwa Becken­boden­physio­thera­ pie und elektrischer Thera­ pie. Wichtig ist, über das Leiden zu sprechen und sich fachliche Hilfe zu holen. Sonst kann eine Inkontinenz aus Scham zu einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität und zu Isolation führen. Denise Muchenberger

Impressum  39. Jahrgang Auflage 182 907 Exemplare (WEMF-Beglau­bigung 9/2018), 1 092 000 Leser (1 022 000 deutsch­sprachige ­gemäss Mach Basic 2018-2 und rund 70 000 ­franzö­sisch­sprachige)  Herausgeber Schweize­rischer Drogisten­verband, Nidaugasse 15, ­2502 Biel, Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogisten­verband.ch, drogisten­verband.swiss Geschäftsführung Frank Storrer  Redaktion Heinrich Gasser, Chefredaktion und Leiter Medien und Kommunikation, h.gasser@drogisten­verband.ch; Bettina Epper, Chef­re­daktorin Stv., b.epper@­drogistenverband.ch; ­Denise Muchenberger, d.muchenberger@drogisten­verband.ch  Fachliche ­Beratung Elisabeth von Grünigen-Huber, Dr. phil. nat. Anita Finger Weber (Wissenschaftliche Fach­stelle SDV); Marisa Diggelmann (Drogistin HF); Helene Elmer (Drogistin HF); Daniel Jutzi (Drogist HF); Hanspeter Michel (Drogist HF); Isabella Mosca (Drogistin HF); Mélissa Roulin (Drogistin HF)  Layout Hiroe Mori  Fotogra­f­in S ­ usanne Keller  Titelbild ­Susanne Keller  Druck Stämpfli AG, 3001 Bern  Verkauf ­und ­Sponsoring T ­ amara Freiburg­haus, Leiterin Verkauf, ­Vertrieb und Sponsoring, t.freiburghaus@drogisten­verband.ch; Gentiana Hulaj, g.hulaj@drogisten­verband.ch; Daniela Mondaca, Anzeigen­administration, Telefon 032 328 50 51, ­inserate@drogisten­verband.ch  Abonnemente J­ ahresabonnement Fr. 26.– ­(6 Aus­gaben, inkl. MWSt); Telefon 058 200 55 22, Fax 058 200 55 56, abo@­drogistenstern.ch. Bestellen Sie jetzt ­kostenlos eine Ausgabe des Drogisten­sterns via E-Mail an info@drogisten­verband.ch oder unter Telefon 032 328 50 30.

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