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DROGISTENSTERN Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

April / Mai 2016

Laktoseintoleranz

Milch macht nicht alle munter Sonnencreme: 15 Fragen – 15 Antworten Gestresst? Ganz natürlich die Balance wiederfinden


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Schauen Sie rein!

5 Kurz & knapp Laktoseintoleranz 6 Wenn Milch Bauchweh macht

Anita Vozza

Bettina Epper Stellvertretende Chefredaktorin b.epper@drogistenverband.ch

Ja, Sie lesen tatsächlich den Drogistenstern, auch wenn er ganz anders aussieht, als Sie es gewohnt sind. Wir haben nämlich die Wintermonate hindurch tüchtig ­renoviert, damit Sie ein modernes, frisches Magazin lesen können. Unter uns gesagt: Ich bin ­ziemlich stolz darauf. Keine Angst, wir haben nicht alles total umgekrempelt. Es gibt zwar eine neue Gestal­ tung, eine neue Bildsprache und neue Rubriken. Wie gewohnt finden Sie im Drogisten­ stern aber Artikel aus den Bereichen Gesundheit, Schönheit, Fitness und Wohlbefinden, ­natürlich immer mit vielen praktischen Tipps direkt aus Ihrer Drogerie. Neu setzen wir einen besonderen Akzent beim Titelthema. Wir nehmen verschiedene Aspekte eines Themas für Sie genau unter die Lupe, porträtieren Menschen, gehen auf Repor­tage … Im aktuellen Heft steht die Laktoseintoleranz im Fokus. Lesen Sie ab Seite 6, wie Valentina Morgante, eine junge Frau aus Zürich, mit der Milchzuckerunverträglichkeit im Alltag zurechtkommt, erfahren Sie, wie in der Molkerei laktosefreie Milch produziert wird und vieles mehr rund um Milchzucker. Zu viel möchte ich aber gar nicht verraten. Am besten blättern Sie einfach rein ins neue Heft und entdecken es selber. Ich hoffe, Ihnen gefällt der neue Drogistenstern genau­so gut wie mir, und ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen, Schauen, Staunen!

So lebt Valentina Morgante mit Laktoseintoleranz

10 Milchzuckerfreie Milch – wie geht das?

Ein Blick hinter die Kulissen einer Molkerei

12 Mehr wissen 13 Grosser Baby-Fotowettbewerb

Jetzt mitmachen und tolle Preise gewinnen

14 Grippe oder HIV? Fieber und Halsweh können auf eine ­HIV-Infektion hindeuten

16 Natürlich gegen Stress 20 Malwettbewerb Die Gewinnerinnen und Gewinner

22 Lichtschutzfaktor, Haltbarkeit & Co. Was Sie schon immer über Sonnencreme wissen wollten

6 Anita Vozza

Wie Urs Mühlethaler seine innere Balance ­wieder fand

27 Mitmachen & gewinnen 28 Tabuthema Intimpflege Warum es sich lohnt, darüber zu sprechen

30 Entzündungen im Mund Hilfe gegen unangenehme Aphthen

33 Produktetipps 34 Wirksam gegen Warzen 36 Im Notfall gut gerüstet Was alles in die Hausapotheke gehört

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Was gegen die Wucherungen hilft

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Kurz & knapp

Auf dem «Pulsmesser» des Konsu­menten­ forums (KF) stehen die Gesundheits­ kosten an erster Stelle: 92 Prozent aller Befrag­ten gaben dies als Sorge Nummer eins an. Insbesondere ältere Menschen (96 Prozent) beschäftigen sich sehr mit der Ent­wick­lung der Kranken­kassen­prämien und Medikamentenpreise. Bei den bis 30-Jährigen sorgten sich noch 12 Prozent deswegen. 47 Prozent der Befragten gaben an, dass ein «sehr grosser» politi­ scher Handlungsbedarf zur Ein­dämmung der Kosten im Gesund­heits­wesen be­ steht. Das KF erfasst seit elf Jahren mit seinem «Pulsmesser» die Sorgen der Menschen in der Deutsch­schweiz und der Romandie. www.konsum.ch

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Gesundheitskosten bereiten Sorge

Mitgefühl ist lernbar Wie Forscherinnen und Forscher der Universität Zürich herausgefunden haben, kann man Mitgefühl für fremde Menschen lernen. Demnach lösen ­überraschend positive Erfahrungen mit Fremden im Gehirn einen Lerneffekt aus. Dadurch steigt das Mitgefühl. Schon wenige positive Lernerfahrungen reichen gemäss Mitteilung der Univer­ sität Zürich aus, um empathischer zu werden. www.uzh.ch

Papas FolsäureSpeise­plan mangel könnte beeinflusst den krank machen Nachwuchs Eine einseitige Er­näh­rung des Vaters kann über das Sperma den Stoffwechsel seiner Kinder negativ ­be­einflussen. Zumindest bei Mäusen. Forscher der University of Nevada in Reno (USA) haben Mäusemännchen sechs Monate lang mit einem Fettanteil von 60 Prozent gefüttert. In einer Kontroll­gruppe ent­ hielt das Essen nur 10 Prozent Fett. Die Nach­kommen der fettreich er­nährten Väter hatten eine gestörte Glukose­ toleranz und eine Insulin­resistenz. www.srf.ch

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Auf den ersten Blick haben Spina bifida (Wirbelspalt oder offener Rücken) und Leukämien bei Kindern nichts miteinan­ der zu tun. Während Spina bifida eine Störung der Entwicklung des Embryos ist, die zur Missbildung des Rücken­mark­ kanals führt, sind Leukämien Krebs­er­kran­kungen des blutbildenden Systems. Neue Forschungen weisen nun aber auf eine mögliche Verwandtschaft hin. Beide könnten auf einen Mangel an Folsäure (oder Vitamin B9) zurückzu­ führen sein. Das hat eine von der Krebsliga Schweiz unterstützte Ärztin mit ihrem Team der Universität von Kalifornien in San Francisco herausge­ funden. Sie hat dafür das Erbgut von 343 gesunden Kindern untersucht. www.krebsliga.ch KURZ & KNAPP 5

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«Ohne Milch geht es mir tipptopp» Als Kind und Teenager hatte Valentina Morgante immerzu Bauchschmerzen, Blähungen, Krämpfe und Verstopfung. Sie litt sehr darunter. Es dauerte Jahre, bis sie herausfand, dass eine Unverträglichkeit von Milchzucker die Ursache ist. Heute fühlt sie sich endlich «megawohl». Aufgezeichnet von Bettina Epper Fotos Anita Vozza Illustrationen fotolia

6 LAKTOSEINTOLERANZ

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Valentina Morgante (26) verträgt keinen Optatem ullecerci volore dolut officie Milchzucker, sieseque achtet darum darauf, ­ntescie nditiasi aut ad quo testio. nur Produkte einzukaufen. Ut adlaktosefreie mos era volupitis eatus, quis Das Foto chitiscimus entstand in et der Drogerie im ­molorer pos sundipsant. Schwamedingerhuus in Zürich, das ein grosses Reformsortiment führt mit Produkten ohne Laktose oder Gluten, einem Sortiment für Diabetiker sowie vielen vegetarischen und veganen Speisen. Daneben hat die Drogerie eine umfangreiche Auswahl an Honig, Tees, Speiseölen, Essig, Getreide, Broten, Glace, Weinen usw. www.drogerieschwamendingen.com DROGISTENSTERN 4–5/16

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«Ohne Milch geht es mir tipptopp»

«Wenn ich versehentlich etwas esse, das Milchzucker enthält, bekomme ich rasch Blähungen, Magen­ ­ krämpfe und Bauchschmerzen und habe heftiges Aufstossen. Mein Bauch bläht sich auf wie ein Ballon und ich fühle mich wirklich sehr, sehr schlecht. Oft bin ich auch verstopft, manchmal habe ich Herzrasen und Mühe zu atmen. Wenn ich dazu noch gestresst bin, kann das die Symptome verstärken. Sie können einen ganzen Tag lang anhalten. Viel tun dagegen kann ich nicht, meistens trinke ich Tee. Das hilft ein bisschen. Fenchel-, Kamillen- oder ein spezieller Magen-­Darm-Tee sind am besten.

Fast normaler Alltag Ich kann Milchzucker nicht verdauen. Das heisst Laktoseintoleranz (siehe auch Kasten rechts). Ich wusste aber lange nicht, woran ich eigent­lich leide. Zwar vertrug ich schon als Kind Milch schlecht. Wenn ich am Morgen ein Glas trank, bekam ich immer Bauchweh. Und als ich etwa acht Jahre alt war, sagte mir eine Ärztin, ich solle keine Milch mehr trinken. Das habe ich getan und es wurde etwas besser. Von Laktoseintoleranz sprach damals aber noch niemand. Die Besserung war leider nicht von langer Dauer, in der Pubertät hatte ich wieder sehr oft Beschwerden. Milch trank ich zwar weiterhin nicht, gab aber ab und zu mal einen Spritzer in den Tee. Und ich ass Guetzli, Müesli oder Hüttenkäse mit Milch­zucker drin. Das ging so, bis mein Vater vor etwa sieben Jahren wegen Magenproblemen zum Arzt ging. Dieser d ­ iagnostizierte eine Laktoseintoleranz. Ich forschte selber nach und stellte zusammen mit meinem Vater meine Ernährung um, verzichtete auf alles, was Milch enthalten könnte – und dann ging es mir auf einmal wieder tipptopp. Dass ich wirklich an einer Laktoseintoleranz leide, bestätigte mir ein Arzt ein bisschen später, als ich wegen einer Infektion eine Magenspiegelung machen lassen musste. Seither verzichte ich konsequent auf alle laktosehaltigen Milchprodukte. Das ist gar nicht schwierig, es gibt laktosefreies Joghurt, laktosefreie Milch oder auch Alternativen wie Soja- oder Mandel­ milch. Um genügend Kalzium zu bekommen, nehme ich ab und zu Kalziumtabletten. Heute ist das alles megaeinfach. Ich musste mich anfangs zwar ein biss­ 8 LAKTOSEINTOLERANZ

Laktoseintoleranz Der Körper von Menschen, die an einer Laktose­intoleranz leiden, ­produziert das Ver­dauungsenzym Laktase nicht oder unge­nügend. Dieses Enzym ist aber nötig, damit der Milch­ zucker (Laktose) im Darm in Schleim­zucker (Galaktose) und Traubenzucker (Glukose) auf­ gespalten werden kann. Nur so können diese ins Blut aufgenommen werden. Fehlt die Laktase, gelangt der Milchzucker unverdaut in den Dickdarm und wird dort von Bakterien ver­goren. Es bilden sich Gase und Wasseran­ sammlungen, die zu den typischen Symp­to­men wie Blähungen, Bauchkrämpfen, Durch­fall, Übelkeit, Verstopfung oder Erbre­chen führen. Die Unverträglichkeit kann angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln. Die Mehrheit der Weltbevölkerung kann Laktose nach dem Säuglingsalter nicht mehr richtig verwerten. Es gibt dabei aber grosse ­regionale Unterschiede. In nordischen Län­dern sind nur rund drei Prozent der Bevölkerung betroffen, in Afrika fast hundert. In der Schweiz hat gemäss dem Bundesamt für Gesundheit ca. jeder und jede Fünfte eine Laktoseintoleranz. Dabei ist die Laktoseintoleranz eigentlich der Normalzustand von erwachsenen Säugetieren. So konnte auch der Mensch einst Milch­zucker nur als Säugling während der Stillzeit gut ver­ dauen. Danach versiegte die Produktion der Laktase. Womöglich war das ein natür­licher Mechanismus, der die Muttertiere von den Säugern erlöste, wenn diese alt genug waren, um sich selbst Nahrung zu beschaffen. Dass viele erwachsene Menschen heute ­dennoch Kuhmilch vertragen, ist wahrscheinlich eine Folge der Milchwirtschaft, vor allem in Nord­ europa. Über Tausende von Jahren hat sich so eine genetische Veränderung durch­gesetzt, und im Dünndarm von Erwachsenen findet sich unterdessen ausreichend Laktase.

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Als Kind und Teenager litt Valentina Morgante an ihrer Laktoseintoleranz. «Heute kann ich mit der Unverträglichkeit ohne Probleme leben», sagt die 26-jährige.

chen an den Geschmack gewöhnen, manche laktose­ freie Produkte sind zum Beispiel süsser als die norma­ len, aber ansonsten gibt es keine Unterschiede. Schwie­­riger ist es zu wissen, welche Lebensmittel alle Milch enthalten. Dass zum Beispiel in Wurstwaren meistens Milchzucker drinsteckt, würde man eigentlich nicht vermuten. Und auch in fast allen Fertigprodukten, vor allem in Saucen, in praktisch jedem Gebäck, in Eistee und selbst in Vollkornbrötchen ist oft Milchpulver drin. Ich studiere darum immer die Zutatenlisten und habe mich auch gut darüber informiert, welche Nah­ rungsmittel mir Probleme bereiten könnten. So weiss ich unterdessen, was ich vertrage. Ausserdem koche ich eigentlich alles selber, dann kann ich kontrollie­ ren, was ich esse. Aber auch in Restaurants ist eine Laktoseintoleranz kaum ein Problem. Meistens frage ich, ob irgendwo Butter oder Milch drin ist, und bitte darum, es ohne zuzubereiten. Bei Salatsaucen bestelle ich immer Essig und Öl, und oft nehme ich etwas Veganes, darin ist ganz sicher kein Milchzucker. Meine Freunde nehmen Rücksicht, wenn sie mich zu sich nach Hause zum Essen einladen. Und vieles kann ich ja essen. Raclette zum Beispiel ist überhaupt kein Problem. In Halbhart- und Hartkäsen ist kaum Laktose enthalten. Laktasetabletten (siehe Kasten rechts) nehme DROGISTENSTERN 4–5/16

ich hingegen nicht so Laktasetabletten gerne, da sie bei mir nur Statt auf Milchprodukte zu wenig helfen. Wenn ich verzichten, können von Laktose­ bei jemandem eingela­ into­leranz Betroffene das fehlende den bin und etwas ist Laktaseenzym in Form von Kapseln, in Butter a ­ngebraten, Kautabletten oder Pulver einnehmen. dann nützt die Tablette, Das kann die Verträg­lich­keit von aber ein Glas Milch zum Milch­produkten verbessern. Beispiel könnte ich trotz­ Solche Präparate sind in dem nicht trinken. In den Drogerien erhältlich. Ferien habe ich einmal ein gefrorenes Joghurt gegessen und hatte trotz der Tabletten da­ nach Beschwerden. Heute kann ich mit meiner Unverträglichkeit ohne Probleme leben. Wenn ich Lust auf Schog­ gi habe, nehme ich einfach eine mit über 70 Prozent Kakao­ anteil, die ist garantiert milchfrei. Als Kind und Teen­ ager war es viel schlim­mer, weil ich nicht wusste, woher meine Be­ schwer­ den kamen. Jetzt weiss ich, was mit mir los ist, und ich fühle mich megawohl.» Valentina Morgante ist 26. Die junge Frau mit italienischen Wurzeln arbeitet als Anwaltsassistentin in Zürich.

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«Ohne Milch geht es mir tipptopp»

Milch ohne Laktose – wie geht das? Immer mehr laktosefreie Produkte füllen die Regale der Supermärkte. Der Drogistenstern wollte wissen, wie sie hergestellt werden, und hat eine Molkerei in Obergerlafingen besucht. Interessant: Die Laktose wird gar nicht aus der Milch herausgenommen. Text Denise Muchenberger Fotos Anita Vozza Illustrationen fotolia

Wenn Andreas Lanz morgens um vier Uhr in die Molkerei kommt und die Maschinen startet, dann wer­ den als Erstes die laktosefreien Milchprodukte produ­ ziert. Denn diese müssen unter strengsten Vorschriften räumlich oder zeitlich von der normalen Produktion getrennt sein, um sicherzustellen, dass keine Laktose­ rückstände in den Maschinen zurückbleiben. Nachdem die angelieferte Milch von den umliegenden Bauern­ höfen erst kontrolliert und abgeschmeckt wurde, wird sie in einen der drei rund 15 000 Liter fassenden Milch­

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t­anks abgepumpt. Anschliessend wird sie gereinigt und pasteurisiert, bevor sie zu laktosefreier Milch ver­ arbeitet wird. Der Milch wird aber nicht etwa mittels aufwendigem Verfahren die Laktose (Milchzucker) entzogen, worauf man bei dem Vermerk «laktosefrei» schliessen könnte. «Wir mischen der Milch einfach ein Enzym in Form einer Flüssigkeit bei, das den Milch­ zucker spaltet», sagt Molkerist Andreas Lanz. Das Enzym Laktase spalte den Milchzucker in die beiden Ausgangszucker Glukose und Galaktose. Diese Ein­ fach­zucker können dann problemlos verdaut werden, denn Menschen mit einer Laktoseintoleranz (siehe auch Kasten auf Seite 8) fehlt es häufig an genügend Laktase-Enzymen. «Die Milch verändert sich von den Nährwerten her also nicht, es wird ihr in dem Sinn nichts ­entnommen», erklärt Lanz. Und weiter: «Da die beiden Einfachzucker aber intensiver schmecken können als der Mehrfach­ zucker Laktose, wird die laktosefreie Milch häufig etwas süsslicher wahrgenommen als die normale.» Bis das En­ ­zym den Milchzucker gespalten hat, dauert es entweder sechs bis sieben Stunden oder einen ganzen Tag, je nach Produktionsverfahren. «Bei der M ­ ilch­produk­tion fügen wir das Enzym der kalten Milch bei, dann dauert die Spaltung länger.» Bei der Produktion der Joghurts hingegen sei die Milch bereits lauwarm, das beschleu­ nige den gesamten Prozess – und die Milch ist bereits nach sechs bis sieben Stunden laktosefrei und bereit zur Weiterverarbeitung. Erst wenn die vom Allergie­ zentrum aha! zertifizierten Produkte fertig verarbeitet sind, nimmt das Team der Lanz AG die Produktion der «normalen» Milchprodukte in Angriff. Abends werden die Maschinen gereinigt und sterilisiert, damit eben keinerlei Laktoserückstände darin zurückbleiben.

Ausbau des Sortimentes denkbar

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Für die Lanz AG in Obergerlafingen habe sich eigent­ lich kaum etwas verändert, seit der Betrieb vor über vier Jahren die Produktion laktosefreier Produkte ein­ geführt hat. «Wir mussten einfach die Prozessabläufe anpassen. Diese Umstellung hat aber in der gesamten Belegschaft gut funktioniert.» Dass sich die Familien­ molkerei, die vor 75 Jahren von Lanz’ Vater g ­ egründet DROGISTENSTERN 4–5/16


und nun in der zweiten Generation geführt wird, für die laktosefreie Produktion entschieden hat, habe ganz einfache Gründe: «Die Nachfrage ist in den letz­ ten Jahren stetig gewachsen. Wir beliefern viele Heimund Spitalbetriebe, und insbesondere bei diesen Kun­ den wurden vermehrt laktosefreie Produkte gewünscht.» Heute produziert das Unternehmen rund sechs unter­ schiedliche Sorten Joghurts, Schlagrahm für Industrie­ kunden und eine pasteurisierte Vollmilch. Das laktose­ freie Angebot ist somit überschaubar, wenn man bedenkt, dass der Solothurner Betrieb insgesamt etwa 150 bis 200 verschiedene Milchprodukte anbietet: Butter, Hartkäse, Fonduemischungen, Lassi, Joghurts, Milchreis, Desserts wie gebrannte Cremen und ­diverse Milchsorten – das ist nur ein kleiner Auszug aus der breiten Palette. Dass Andreas Lanz das laktosefreie Sortiment in Zukunft noch weiter ausbauen wird, ist gut möglich: «Als KMU richten wir uns nach den Bedürfnissen unser Kunden. Falls die Nach­frage nach einem speziellen Produkt längerfristig steigt, können wir es auch in der laktosefreien Variante p ­ roduzieren.» Der Solothurner Molkerist Lanz selber leidet an keinen Allergien oder Intoleranzen und erkennt im Geschmackstest auch keinen Unterschied zwischen laktosefreien und normalen Joghurts. «Die Lebens­ mittel­­branche ist stetig im Wandel, eben weil auch vermehrt spezielle Esstrends, Unverträglichkeiten und Allergien ein Thema sind. Darauf zu reagieren, ist spannend und macht unseren Beruf interessant und herausfordernd.»

Molkerist Andreas Lanz produziert seit über vier Jahren laktosefreie Milchprodukte – weil die Nachfrage stetig stieg.

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Alltag einfacher gestalten Dass mittlerweile vermehrt Menschen, die an keiner Intoleranz leiden, gerne zu laktose- oder auch gluten­ freien Produkten greifen, beobachtet Georg Schäppi. Der Geschäftsleiter vom aha! Allergiezentrum Schweiz sagt, dass es nur wenige wissenschaftliche Studien zur Entwicklung der Häufigkeit von Nahrungs­mittel­into­ le­ranzen gebe. Deshalb sei es schwierig zu sagen, ob diese tatsächlich zugenommen hätten. «Sicher ist aber, dass beispielsweise die Zöliakie vermehrt auf dem diagnostischen Radar der Ärzteschaft ist und dass die Diagnoseverfahren heute besser und genauer sind.» Dadurch steige die Chance, dass die Betroffenen auch tatsächlich diagnostiziert würden. Andere Menschen sind zwar nicht betroffen, set­ zen aber aus einem Bauchgefühl heraus auf laktoseoder glutenfreie Produkte. Dazu meint Schäppi: «Wenn sich Menschen ohne Allergien und Intoleranzen ­besser fühlen, wenn sie solche Produkte konsumieren, gön­ nen wir ihnen das natürlich.» Grundsätzlich würde das aha! Allergiezentrum Schweiz die durch SAS Service Allergie Suisse SA zertifizierten laktose- und glutenfreien Produkte aber jenen Menschen empfeh­ len, die aus gesundheitlichen Gründen darauf ange­ wiesen sind. «Zahllose Betroffene geben uns Rück­ meldungen und sind begeistert, weil sie den gesamten Familienalltag dank der Produkte einfacher und siche­ rer gestalten können.» DROGISTENSTERN 4–5/16

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«Ohne Milch geht es mir tipptopp» Laktosefreies Rezept

Spargeln mit Sauce hollandaise Zutaten für 4 Personen 2 kg Spargeln – 1,5 kg Kartoffeln – 250 g laktosefreie Butter – 3 Eigelb – 3 EL Weisswein – Saft einer h ­ alben Zitrone – Salz – Pfeffer 1 Kartoffeln und Spargeln schälen. 2 Salzwasser ­jeweils für Kartoffeln und Spargeln ­aufsetzen. 3 Kartoffeln je nach Grösse ca. 20–30 Minuten gar ­kochen. 4 Butter vorsichtig in einem Topf schmelzen. 5 Parallel in einem Topf Wasser für ein Wasserbad langsam erwärmen. 6 In einer in das Wasserbad pas­ senden Schale das Eigelb mit dem Weisswein mit dem Schneebesen ­verrühren. 7 Schale in das Wasser­ bad geben und langsam auf ca. 40 Grad (man kann sie gerade noch anfassen) erwärmen. 8 Schaum mit einem Löffel vorsichtig von der ­zerlassenen Butter entfernen. 9 Butter langsam in die Schale fliessen lassen und dabei ständig mit dem Schneebesen langsam ­weiterrühren. 10 Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft würzen und in einer Sauciere anrichten. 11 Spargeln parallel je nach Dicke und Geschmack 10–15 Minuten gar kochen. Quelle: www.laktoseintoleranz.de

Laktosefrei ­geniessen Der praktische GU-Kompass «LaktoseIntoleranz» bietet Betroffenen einen guten Überblick über Ursachen, Diagnose und Therapie sowie praktische Tipps für den Alltag. Kernstück ist eine grosse Lebens­mitteltabelle. Sie zeigt den Laktosegehalt von über 1000 Lebensmitteln, Fertiggerichten und Restaurantspeisen auf. So erkennen Betroffene auf einen Blick, welche Nahrungsmittel gut und welche weniger gut verträglich sind. Ausserdem enthält das Buch Rezepte für zu Hause und Snacks für unterwegs sowie eine praktische Vorlage für ein Ernährungs- und Beschwerdetagebuch. Sarah Schocke: «Laktose-Intoleranz», Gräfe & Unzer, 2015, ISBN 978-3-8338-5005-9

Milchzucker in Produkten So viel Gramm Milchzucker enthalten diese Produkte (in Gramm pro 100 Gramm oder pro Deziliter) Quelle: Beobachter Milch (Kuhmilch)

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HIV oder Grippe? Fieber, Abgeschlagenheit, geschwollene Lymphknoten, Halsschmerzen. Das könnte eine Grippe sein – oder eine Ansteckung mit dem HI-Virus. Text Bettina Epper Foto fotolia

«Fieber nach Sex ohne Gummi? Sprich mit deinem Arzt über HIV.» So lautete der Slogan der aktuellen «Love Life»-­ Kam­ pagne des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Hintergrund: Eine Infektion mit dem HI-Virus kann in der Anfangsphase ­Symp­­tome zeigen, die denen einer Grippe ähneln: Fieber, Abge­schla­gen­heit, Nacht­ schweiss, geschwollene Lymphknoten, ­ Hals­­­schmer­­zen, Hautausschlag, Muskelund Gelenk­schmer­zen, Durchfall, ­Übel­keit oder Er­bre­­chen. Ein Laie kann die Symp­ tome nicht von denjenigen einer Grippe unterscheiden, wie Simone Eigen­mann, Leite­rin der Sektion Prävention und Pro­ motion des BAG, sagt: «Und auch für einen Arzt ist das nur aufgrund der Sympto­ma­ tik nicht möglich. Nur ein HIV-Test kann eine Infektion ­sicher nach­weisen.»

Immer sofort zum Arzt Deshalb rät das BAG: «Wer ausserhalb der Grippesaison solche Symptome hat und

in den Tagen bis Wochen davor unge­ schützten Sex hatte, sollte sofort zum Arzt.» Eigenmann präzisiert: «Die Emp­ feh­lung hat das ganze Jahr über Gültig­ keit. In der Grippesaison ist die Ur­sache für Grippesymptome aber in der Regel eine Grippe und keine HIV-Infektion.» Wichtig ist, den Arzt auf den ungeschütz­ ten Geschlechtsverkehr hinzuweisen, dann kann er einen speziellen HIV-Test machen, der eine Infektion schon nachweist, wenn noch gar keine Anti­körper im Blut zirku­ lieren. Es sei aus zwei Gründen sehr wichtig, eine An­steckung früh zu entdecken, sagt Eigenmann. «Die Ausbreitung von HIV im Körper der betroffenen Person kann so eingegrenzt werden. Eingegrenzt werden kann bei rascher Diagnose und Be­hand­ lung auch die weitere Ausbreitung der Infektion in der Bevölkerung.» Betroffene sind nämlich während der ersten Wochen der Infektion, der sogenannten Primo­

infektion, um ein Vielfaches anstecken­ der als später während der chronischen Phase. Ausserdem kann nur dann eine Früh- oder Soforttherapie mit antiretro­ viralen Medi­ kamenten helfen, dass die In­fek­tion weniger Schaden im Körper an­ richtet und langfristig vom Immunsystem besser kontrolliert werden kann. www.lovelife.ch

Safer-Sex-Regeln 1 Beim eindringenden Verkehr immer Präservative verwenden. 2 Kein Sperma in den Mund, kein Sperma schlucken, kein Menstruations­blut in den Mund, kein Menstruationsblut schlucken. 3 Umgehend zum Arzt bei Jucken, Aus­ fluss oder Schmerzen im Genital­bereich sowie bei Grippesymptomen nach unge­ schütztem Sex.

HIV und Aids HIV steht für «Humanes Immun­ schwäche Virus» (menschliches Immun­ ­schwäche-Virus). Über­tragen wird es durch ­un­­geschütz­ten Geschlechts­ verkehr sowie ­gemeinsame Benutzung von Spritzen und Nadeln bei intra­ venösem Drogen­konsum. Eine infizierte Mutter kann das Virus während der Schwanger­schaft oder Stillzeit auf das Kind über­tragen. Aids (Acquired Immuno­deficiency ­­ Syn­­drome, erworbenes Immun­ schwäche­­syndrom) ist die Spätfolge einer ­HIV-­­Infektion. Die Abwehr­ fähigkeit des Körpers gegenüber Krank­heits­erregern ist vermindert. Eine ­fortgeschrittene Immun­schwäche kann zu schweren Erkrankungen und zum Tod führen. Die HIV-Infektion ist nach wie vor nicht heilbar, sie wird aber ­erfolgreich mit ­antiretroviralen Medi­ kamenten behandelt.

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FIEBER NACH SEX OHNE GUMMI? Sprich mit deinem Arzt über HIV.

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Stress sanft bekämpfen Stress gehört zu den häufigsten Problemen in der heutigen Gesellschaft. Wer unter Stresssymptomen leidet und ­wieder eine innere Balance finden möchte, kann dies mit Unterstützung natürlicher Heilmittel tun. Text Denise Muchenberger Fotos Florian Bärtschiger, Flavia Trachsel

Als Urs Mühlethaler Ende 2010 spürte, dass ihm der Stress zu viel wurde, suchte er Hilfe. Er fand sie bei Drogist Anton Löffel.

Urs Mühlethaler erinnert sich noch gut an den Herbst 2010: Damals drohte dem Solothurner alles über den Kopf zu ­wach­sen, er fühlte sich immer häufiger ge­stresst und hatte entsprechende Symp­ tome: «Eines war, dass ich nicht mehr ­ schlafen konnte und schon jeweils um vier Uhr morgens wach war. Irgendwann spürte ich im Alltag die starke Über­ müdung, ich war matt und antriebslos», erinnert er sich. Seine Schlaflosigkeit führte er auf eine innere Unruhe, auf Stress und eine zu hohe berufliche Belas­ tung zurück. Heute weiss er ganz genau, dass er sich damals, im Alter von 61 Jahren, zu viel zugemutet hatte. «Mein ganzes Leben spielte sich im Arbeitsleben ab. Ich ging morgens um halb sieben aus dem Haus und kam erst abends, frühestens um ­sieben, wieder zurück. Häufig wurde es aber auch acht, manchmal sogar neun oder zehn Uhr, je nach Arbeitsanfall.» 16 STRESS

Mühlethaler pendelte damals über eine Stunde zwischen Wohn- und Arbeitsort, eine Belastung, die sich mit der Zeit be­ merkbar machte. Ausserdem hatte er als Studiengangleiter an einer Fach­ hoch­ ­ schule eine hohe Verantwortung zu tra­ gen, er budgetierte ganze Semester, war Anlaufstelle zahlreicher Dozenten und Studenten, musste an allerlei organisa­ torische Dinge denken. «Am Samstag konnte ich meistens etwas anderes ­machen. Aber bereits am Sonntag­nach­ mittag widmete ich mich gedanklich wie­ der der Arbeit und bereitete die W ­ oche vor.» Mühlethaler spürte, wie ihm der Leistungsdruck immer stärker zusetzte. «Ich begann, Anrufe nur zögerlich anzu­ nehmen oder E-Mails erst am Abend zu öffnen, da ich ‹schlechte› Nachrichten be­ fürchtete.» Für ihn ein weiteres, ganz kon­ ­kretes Stresssymptom: «Alltägliche Dinge wurden plötzlich zur Herausforderung. Ich hatte beispiels­weise das Gefühl, am

Flughafen vor lauter Schildern den rich­ tigen Weg nicht zu finden und den Flug zu verpassen.» Irgendwann wurde die Stressbelastung für den heute 67-Jährigen zu hoch, er spürte, dass er etwas unternehmen m ­ üsste. Für ihn war weder der Gang zum Haus­ arzt noch zum Psychologen die richtige Lösung: «Ich hatte bereits in den 1990er-­ Jahren ein Burn-out. Schon damals kam eine medikamentöse Behandlung für mich nicht infrage. Die Ursachen des Problems werden so nicht angegangen. Ich war mir im Klaren, dass ich grund­ legende Dinge in meinem Leben selber ändern müsste und bereit war, höchs­ tens ein n ­atürliches Mittel gegen die Schlaf­probleme einzunehmen.»

Erst zuhören, dann beraten Mit dieser Absicht machte sich Urs Mühle­ ­thaler auf den Weg nach Solothurn in die Drogerie Zeller im Stadt­zentrum. Dort im DROGISTENSTERN 4–5/16


Anton Löffel Laden traf er auf ­ Drogist und Inhaber Anton Löffel. Die beiden begannen ein Gespräch, das eine führte zum anderen, und der Solo­thurner öffnete sich je l­ änger je mehr einer Person, «der ich alles anver­ trauen ­konnte». Er berichtete von seinen Symptomen, von seiner ­beruflichen Si­tua­ ­tion, von ­einem privaten Projekt, das er gerne in Angriff nehmen würde, und von dem Gefühl, häufig im Alltag antriebsund kraftlos zu sein. Er berichtete von seinen Schlafproblemen und von Schweiss­ ausbrüchen, die er nachts regelmässig ­ ­hatte. Anton Löffel hörte zu, fragte nach, «das ist eigentlich der wichtigste Teil unserer Arbeit: Die Kunden reden lassen, ihnen zuhören, bis sie ihre Geschichte zu Ende erzählt haben. Erst dann kommt unsere Beratung zum Zuge.»

Pflanzen helfen Löffel arbeitet seit über 30 Jahren in der Kräuterdrogerie in Solothurn und hat mittlerweile eine langjährige Erfahrung, auch wenn es um Stresssymptome geht. «Bei Urs Mühlethaler war der Stress beruf­ lich bedingt. Also ging es für ihn darum, in diesem Bereich etwas zu ändern. Be­ gleitend habe ich ihm Taiga-Kapseln ver­ schrieben: Der Sibirische Ginseng s­ teigert die geistige und körperliche Leis­ tungs­ fähigkeit, er verbessert den Allgemein­zu­ stand, den Schlaf und die Stimmungslage.» Mühlethaler nahm die Kapseln täglich ein und fühlte sich bald einmal wohler. «Wie viel die Kapseln dazu ­beigetragen haben, kann ich nicht abschätzen. Aber nach dem Gespräch mit Anton Löffel habe ich vieles in die Hand genommen und geändert. Ich habe mich für ein Coaching angemeldet – ­dieses hat mir in der stress­ reichen Zeit geholfen. Ich habe mir Ge­ danken über eine frühzeitige Pensio­nie­ rung gemacht und alles Nötige in die Wege geleitet. Plötzlich hatte ich wieder Pläne und Projekte, auf die ich mich ­freute.» Er ging das geplante Projekt in Kapstadt an, wo er Qualitätssicherung und Coaching für südafrikanische Dozen­ ten anbieten wollte. «Als ich 63 war, kün­ digte ich meine ­Stelle bei der Fach­hoch­ schule und engagierte mich weiterhin in einem ­kleinen P ­ ensum für einzelne Pro­ jekte. Daneben a ­ rbeitete ich für das Pro­ jekt in Südafrika.» Heute hat er das Projekt erfolgreich lanciert und in Kapstadt einen Zweit­wohn­ ­sitz eingerichtet. Einige Monate ­verbringt er jeweils in Südafrika und eini­ge im solo­ thurnischen Lommiswil. «Stress ist heute DROGISTENSTERN 4–5/16

Anton Löffel ist seit 1998 Inhaber der KräuterhausDrogerie Zeller AG in Solothurn. Der eidg. dipl. Drogist und Heilkräuter­ spezialist hat sich vor allem in den Gebieten Homöopathie, Spagyrik, Aromatherapie, Schüssler-Salze, Bachblüten, Phytotherapie, Anatomie, Pathologie und Pharmakologie (Kennt­ nisse der chemischen, rezeptfreien Medi­ kamente) weitergebildet. Nebst seinen Aufgaben als Geschäftsinhaber und seiner Beratungstätigkeit als Heilkräuter­ spezialist vermittelt er sein Wissen in Fabrikationskursen, Kräuterbummeln, Heilkräuterschulungen usw. an Inte­ ressierte weiter. www.drogerie-zeller.ch

kein Thema mehr. Auch der Wechsel vom einen an den anderen Ort gelingt mir sehr gut. Ich bin froh, dass ich damals Hilfe gesucht hatte und in Anton Löffel nicht nur einen Drogisten, sondern auch eine Vertrauensperson gefunden habe.»

Auslöser suchen Für Drogist Löffel sind solche Feedbacks nicht nur erfreulich, sie sind auch wich­ tig: «Die Rückmeldungen unserer Kunden helfen uns, die Beratung stetig zu opti­­ mie­ren. Jede positive Erfahrung zeigt, dass wir mit unseren natürlichen Heil­mitteln, sei es mit eigenen Urtinktur­mischungen, mit Kapseln oder spagy­ ri­ schen Sprays, vieles bewirken können, auch in der Stressbekämpfung.» Laut Anton Löffel hätten sich die Passionsblume, das Johanniskraut, der Sibirische Ginseng (Taigawurzel) und auch der Rosenwurz als effiziente Helfer gegen Stress bewährt. «Wir klären immer in ­ einem persönlichen Gespräch die Symptome und ihre Häufigkeit ab. ­Aus­ser­dem suchen wir nach möglichen Auslösern der Stresssituation», erklärt Löffel. Dann gehen er und sein Team ebenfalls auf persönliche Bedürfnisse ein: «Wenn jemand keine Kapseln schlucken will, v ­ erschreiben wir eine Tinktur oder ein M ­ ittel in Pulverform. Es gibt da viele Möglichkeiten.» Oftmals spricht Löffel seine Kundinnen und Kunden auch auf Begleiterscheinungen des Stresses an, «es heisst nicht umsonst, dass Stress an die Nieren geht oder auf den Magen schlägt». Bei Nierenproblemen rät der Drogist zur zusätzlichen Einnahme eines Goldruten­ präparats, bei Magenproblemen helfen beispielsweise Tinkturmischungen mit bitteren Essenzen wie Enzian oder krampf­ lösende wie Pestwurz. STRESS 17

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Stress sanft bekämpfen

Was ist Stress? Text Denise Muchenberger

Stress ist nicht gleich Stress. Es gibt den «guten» Stress (Eustress) und den negati­ ven Stress (Disstress). In S ­ tresssitua­tionen werden vermehrt Hormone wie Adrenalin

und Kortisol produziert. Der Blutdruck steigt – der Körper reagiert und stellt auf Alarmbereitschaft. Ein G ­ esundheitsrisiko ist Stress dann, wenn er im Übermass auf­

10 garantiert chemiefreie Rezepte gegen Stress 1 Sport, wie Joggen oder Velofahren an der frischen Luft, baut Stress ab. Auch Yoga, autogenes Training und ein täglicher Spaziergang ­wirken stresslindernd. 2 Ein regelmässiges Entspannungsbad wärmt, entspannt die Mus­kulatur und tut der Seele gut. 3 Gönnen Sie sich ab und zu einen Kakao. Er schmeckt nicht nur fein: Dunkle Schokolade enthält Botenstoffe, welche die Glückshormone anregen. 4 Grenzen Sie sich bewusst ab und gehen Sie Kollegen und Bekannten aus dem Weg, die Ihnen nicht guttun. 5 Nach der Arbeit bewusst runterfahren! Entwickeln Sie ein Ritual, das Sie nach der Arbeit abschalten lässt: ein Spaziergang durch den Park oder ein aus­ giebiges Telefonat mit einem Freund oder einer Freundin. 6 Nehmen Sie keine Arbeit mit nach Hause. Ihr Zuhause ist zum Abschalten und Auftanken da. 7 Auch die Hausarbeit ist Arbeit: Machen Sie sich einen Plan und nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor, teilen Sie Ihr Pensum auf die gesamte Woche auf. 8 Seien Sie nicht zu perfektionistisch und zu streng zu sich selber – das sorgt nur unnötig für Stress. 9 Tagträumerei ist schön und vertreibt stressreiche Gedanken. Denken Sie an Ihr Paradies, an Ihre persönlichen Träume und Wünsche. 10 Du bist, was du isst. Eine Ernährungsumstellung kann helfen, Stress abzu­ bauen und neue Energien freizusetzen.

tritt. In diesem Fall können die An­span­ nungsphasen nicht mehr ausreichend durch Entspannungsmomente entschärft werden. Häufigkeit, Vielfalt, Dauer sowie die persönliche Bewertung einer Situation entscheiden, was als (negativer) Stress empfunden wird. Ein gestresster Mensch fühlt sich gewissen Situationen nicht mehr gewachsen und fürchtet negative Konsequenzen. Dieses Gefühl wird als Gefährdung der eigenen Gesundheit, der sozialen An­passung oder der Leistungs­ fähigkeit wahrgenommen. Stress ist so­ mit ein Ungleichgewicht zwischen den inneren und äusseren Anforderungen und den Möglichkeiten der betroffenen Person, darauf zu reagieren. Diese emp­ findet es zumindest so, auch wenn es dieses Ungleich­gewicht objektiv gar nicht gibt. Häufige Stressauslöser sind Exis­ tenz­angst, Arbeitslosigkeit, Ein­sam­keit, Lärm, Über- oder Unterforderung, Schlaf­ mangel, Ver­sagensängste, Zeit- und Lei­s­ tungs­­druck oder etwa Streit. Stress kann sich durch folgende Be­ schwerden bemerkbar machen: – Kopfschmerzen – Herzbeschwerden – Magenschmerzen, Durchfall – Allergien –V erspannungen oder Verkrampfungen – Gereiztheit, nervöse Unruhe – Schlafstörungen – Erschöpfung bis hin zum B ­ urn-out – Depression

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«Noia und der Zauberzwerg»

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Die Gewinnerinnen und Gewinner unseres Malwettbewerbs sind gekürt. Text Bettina Epper

Das Märchen von Prinzessin Noia und dem Zauberzwerg auf dem Regenbogenberg hat die Phantasie vieler Kinder angeregt. Fast hundert kleine Künstlerinnen und Künstler zwischen 3 und 13 Jahren haben ge­ zeichnet, gemalt, geklebt; farbig und schwarz-weiss, grossformatig und auf kleinstem Raum. Allerbesten Dank für die vielen tollen Bilder, wir haben uns sehr darüber gefreut!

Unsere Jury hatte die schwierige Aufgabe, die krea­ tivsten, buntesten, fantasievollsten Bilder ­auszusuchen. In vier Alterskategorien gab es jeweils einen Hauptund drei Trostpreise von Faber Castell zu gewinnen. Herzlichen Glückwunsch an alle Gewin­ne­rin­nen und Gewinner! Die Gewinnerinnen und Gewinner bekommen die Preise per Post zugeschickt.

Drei- bis Fünfjährige 1. Preis Jonathan Hodel (3), Willisau LU Trostpreise Hanna Trunz (4), Zihlschlacht TG Nora Lea Retter (4), Villeneuve VD Mélody Gaillard (5), Villeneuve VD

Sechs- bis Achtjährige 1. Preis Melina Massmann (8), Rothenburg LU Trostpreise Chiara (7), Kollbrunn ZH Ilaria (6), Kollbrunn ZH Naema Jeuch (8), Celerina GR

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Neun- bis Elfjährige 1. Preis Jasmine Schmid (10), Langnau BE Trostpreise Moana Tanda (11), Münchenstein BL Mark (10), Kollbrunn ZH Stella Hänsenberger (11), Erlach BE

Zwölf- und Dreizehnjährige 1. Preis Lélya Gerzner (13), Rennaz VD Trostpreise Simona Keller (12), Ammerswil AG Katja Iten (12), Oberägeri ZG Lena Sprecher (12), Wald AR

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Nach den dunklen Wintertagen ist die Frühlings­sonne ein Genuss. Doch auch diese Sonnenstrahlen können die Haut schädigen.

Warum Sie sich auch im Schatten eincremen sollten … … und 14 weitere spannende Fakten zu Sonnencreme und Sonnenschutz. Text Bettina Epper Fotos fotolia, Jakob Ineichen

Endlich werden die Tage länger und die Sonne scheint wieder häufiger. Frühling! Doch so schön die Sonnen­ strahlen das Gesicht auch wärmen – vergessen Sie nicht, sich vor den schädlichen UV-Strahlen zu schüt­ zen. Renate Wicki, Drogistin in der Drogerie Vivian in Luzern, hat Antworten auf 15 spannende Fragen rund um Sonnencreme und Sonnenschutz.

1

Was ist der Lichtschutzfaktor? Der Lichtschutzfaktor (LSF) gibt an, wie viel län­ ger sich jemand mit Sonnencreme der Sonne aussetzen kann, ohne durch die UV-B-Strahlen eine Hautrötung zu bekommen, als wenn die Person unge­ schützt ist. Hat das Sonnenschutzmittel b ­ eispielsweise einen Lichtschutzfaktor 25, dringt theoretisch nur 1⁄25 der UV-B-Strahlung auf die Haut. Das gilt aber nur, wenn genügend Sonnencreme aufgetragen wurde (siehe auch Punkt 3). Laut der Krebsliga Schweiz wirkt 22 SONNENSCHUTZ

bei jemandem, der nur die halbe Menge aufträgt, höchstens die Hälfte des angegebenen Schutzfaktors. Renate Wickis Tipp: Wählen Sie einen hohen Licht­ schutzfaktor.

2

Was ist der Unterschied zwischen o ­ rganischen (chemischen) und mineralischen (physi­ka­li­ schen) UV-Filtern? Organische oder chemische UV-Filter dringen in die Haut ein und wandeln dort, dank ihrer speziellen Molekülstruktur, UV-Strahlen in langwellige, unge­ fährliche Wärmestrahlen um. Mineralische oder phy­ sikalische UV-Filter funktionieren mit Mikropigmenten. Diese kleinen Teilchen dringen nicht in die Haut ein, sondern bilden darauf einen Schutzfilm. Sie reflektie­ ren und absorbieren die UV-Strahlen. Ein Nachteil ist, dass diese Produkte die Haut weiss verfärben können. Dafür vertragen auch Menschen, die eine Allergie auf DROGISTENSTERN 4–5/16


organische Filter haben, die mineralischen Filter in der Regel gut. Renate Wickis Tipp: Verwenden Sie eine Sonnencreme mit einem hohen Mikro­pigmentanteil.

Renate Wicki Die 26-jährige Renate Wicki arbei­ tet seit Juli 2012 als Stellvertreterin in der Drogerie Vivian in Luzern. Ihre Spezialgebiete sind Schüssler-Salze, Spagyrik und Dekorativkosmetik, da sie vor Kurzem eine Ausbildung zur Visagistin gemacht hat. www.vivian.ch

3

Wie viel Sonnencreme ist nötig? Für den ganzen Körper sollte ein Erwachsener 30 Milliliter Sonnencreme auftragen. Eine 200-­Milliliter-Tube reicht also nicht aus, um eine vier­ köpfige Familie während einer Woche Badeferien zu schützen. Am besten nehmen Sie pro Familienmitglied eine Tube mit. Grundsätzlich lautet das Motto: Lieber zu viel als zu wenig. Achten Sie vor allem bei Kindern darauf, sie grosszügig einzucremen und häufiger und regelmässig nachzucremen (siehe auch Punkt 5). Renate Wickis Tipp: Es gibt für Kinder praktische Sonnencremen mit Pumpspender, bei denen genau angegeben ist, wie viele Pumpstösse Sonnencreme für welches Alter ausreichen.

4

Wann ist der richtige Zeitpunkt fürs Ein­ cremen? Cremen Sie sich 20 bis 30 Minuten, bevor Sie an die Sonne gehen, ein. Renate Wickis Tipp: Wichtig ist nicht nur, sich rechtzeitig einzucremen, sondern es am ganzen Körper zu tun. Achten Sie besonders auf Ohren oder Fusssohlen, diese Partien gehen h ­ äufig vergessen.

5

Wie oft sollte das Eincremen wiederholt wer­ den? Nachcremen ist wichtig, um die Schutzwirkung aufrechtzuerhalten. Vorsicht: Die Schutzzeit ­verlängert sich dadurch nicht! Liposomale Sonnenschutzmittel, die Teilchen enthalten, die tief in die Haut e­ indringen, bleiben lange stabil. Mit solchen Produkten reicht es, sich einmal am Tag einzucremen. Renate Wickis Tipps: Wenn Sie Sport treiben und schwitzen oder ins Wasser gehen, sollten Sie danach immer nachcremen, um den Schutz ganz sicher aufrechtzuerhalten, egal, welches Sonnenschutzmittel Sie benutzen.

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Wie sollte Sonnencreme gelagert w ­ erden? Bewahren Sie Sonnencreme immer im Schatten auf, möglichst kühl und dunkel. Renate Wickis Tipp: Wer möchte, kann die Sonnen­creme auch im Kühlschrank aufbewahren. Notwendig ist das aber nicht.

8

Schützt Sonnencreme vor Haut­krebs? Nein. Sonnencreme schützt vor Sonnen­brand, nicht vor möglichen Spätfolgen. Hautkrebs be­ kommt man nicht nur durch Sonnen­brand, auch chro­ nische Bestrahlung unterhalb der Sonnen­brandgrenze schädigt die Haut. Renate Wickis Tipp: Halten Sie sich nicht stundenlang in der Sonne auf, bevorzugen Sie schattige Plätze. Eincremen allein schützt nicht, tra­ gen Sie Hut, Sonnenbrille und schützende Kleidung.

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Was ist besser: Spray, Milch oder Öl? Von der Wirkung her gibt es keinen Unterschied zwischen Spray, Milch oder Öl. Sprays sind prak­tisch, weil das Verteilen des Sonnenschutzmittels fast wie von allein geht. Öl ist sehr pflegend bei tro­ ckener Haut, zudem sieht gebräunte Haut damit meistens noch etwas dunkler aus. Allerdings haben Öle nicht so hohe Schutzfaktoren und sind oft etwas klebrig. Renate Wickis Tipp: Egal, was Sie benutzen, tragen Sie Insektenschutzmittel erst nach der Sonnencreme auf. Ansonsten könnten sowohl der Sonnen- als auch der Insektenschutz ihre Wirkung verlieren.

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Muss Sonnencreme gut einmassiert werden, damit sie richtig wirkt? Nein. Es reicht, wenn Sie sie gut verteilen. Cremen mit Mikropigmenten müssen Sie vielleicht ein bisschen länger einreiben, damit der weisse Film, den sie auf der Haut hinterlassen, verschwindet. Renate Wickis Tipp: Sonnencreme länger einmassieren scha­

det nicht. Lassen Sie sich also ruhig von Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin ausgiebig den Rücken eincremen.


Warum Sie sich auch im Schatten eincremen sollten …

UV-Strahlung Ultraviolette Strahlen (UV-Strahlen) haben eine ­kürzere Wellenlänge als sicht­bares Licht und Infrarotstrahlen. Sie wirken besonders intensiv und können Haut und Augen schädigen. UV-Strahlen werden in UV-A, UV-B und UV-C ­unterteilt. UV-C-Strahlen werden in der Atmosphäre absorbiert und dringen nicht bis zur Erd­oberfläche vor. Die UV-Strahlen, die auf die Erdoberfläche treffen, ­bestehen aus UV-A­und UV-B ­Strahlen. UV-Strahlen sind in der Schweiz nicht immer gleich stark. Von Novem­ber bis Februar sind sie im Mittel­land schwach, es braucht normalerweise kaum Sonnen­schutz. Wer sich in den Bergen aufhält, etwa zum Ski­fahren, braucht aber ­Sonnen­schutz. Im März und April sollten Sie Ihre Haut ­unbedingt schützen, auch wenn die Temperaturen noch niedrig sind. Von Mai bis August sind die UV-Strahlen sehr intensiv, die Haut braucht Schutz durch Kleider und Schatten. Wahrend der Mittags­zeit (11–15 Uhr) sollten Sie die Dauer des Aufenthalts an der Sonne reduzieren. Im Herbst, von September bis Oktober, sollten Sie an ­sonnigen Tagen die Mittagszeit möglichst im Schatten ver­ bringen. (Quelle: Krebsliga Schweiz)

10

Was bedeutet «wasserfest»? Bei wasserfester Sonnencreme muss, wenn jemand zweimal 20 Minuten in bewegtem Wasser ist, da­ nach immer noch 50 Prozent des schüt­ zenden Faktors auf der Haut vorhanden sein. Die meisten Produkte auf dem Markt sind wasserfest. Bei Produkten, die «extra wasserfest» sind, muss der 50-prozentige Schutz nach viermal 20 Minuten in be­ wegtem Wasser noch gegeben sein. Diese sind vor allem für all jene geeignet, die

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Wer den ganzen Körper eincremen möchte, braucht ungefähr 30 Milliliter Sonnencreme. Grundsätzlich gilt: Lieber zu viel als zu wenig.

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11

Schützt Vorbräunen im Sola­ rium vor den gefährlichen ­ Strahlen der Sonne? Nein, Vorbräunen im Solarium ist nicht sinnvoll. In Solarien wird die Haut vor allem mit UV-A-Licht bestrahlt, das löst nur eine Sofortpigmentierung aus. Das schützt nicht vor der natürlichen Sonnen­ ­einstrahlung. Renate Wickis Tipp: Lassen Sie die Finger von Solarien.

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Wie lange ist Sonnencreme haltbar? Auf der Sonnencreme steht ein Ab­lauf­datum, so lange ist die Wirkung bei ungeöffneter Packung garantiert. Meis­tens steht auf den Tuben auch, wie lange die Wirkung anhält, sobald sie ge­ öffnet wurde. In der Regel ist das ein Jahr. Verwenden Sie die Sonnencreme länger als bis zum angegebenen Ablaufdatum, müs­ sen Sie damit rechnen, dass der Schutz­ faktor nachlässt. Wenn die Sonnen­creme komisch riecht oder sich trennt, sollten Sie sie gar nicht mehr verwenden. Renate Wickis Tipp: Wenn Sie nach einer Saison noch Reste von Sonnencreme haben, ver­ wenden Sie sie im nächsten Jahr besser gegen Saison­schluss, wenn Ihre Haut schon etwas angebräunt ist, dann ist es nicht so schlimm, wenn der Licht­schutz­faktor nicht mehr ganz so hoch ist wie angegeben.

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Was sollten Allergikerinnen und Al­ler­giker beachten? Für Sonnenallergikerinnen und -allergiker ist es wichtig, Sonnen­creme zu verwenden, die keine Emulgatoren,

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kein Fett und kein Parfum enthalten. Renate Wickis Tipp: Sinnvoll ist es ausser­ dem, bereits zwei oder drei Wochen vor den geplanten Badeferien Kalzium und Betacarotin einzunehmen. Das schützt von innen vor der Sonne. Lassen Sie sich in Ihrer Dro­gerie beraten.

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Sind After-Sun-Produkte wirk­­lich nötig? Ja, After-Sun-Produkte sind sinnvoll. Meis­tens ist die Haut nach dem «Sünnele» etwas gestresst, manchmal hat man trotz aller Vorsicht einen leichten Sonnenbrand. After-Sun-Produkte ­kühlen, beruhigen und regenerieren. Sie ­enthalten viel mehr Feuchtigkeit als eine normale Bodylotion. Gels sind noch kühlender als Milch. Am besten tragen Sie After-SunPflege am Abend direkt nach dem D ­ u­schen auf, statt der normalen Body­lotion. Renate Wickis Tipp: Wenn Sie das After-Sun-Pro­ dukt im Kühlschrank aufbewahren, kühlt es noch etwas mehr.

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Braucht es auch im Schatten oder an bewölkten Tagen Sonnencreme? Ja, unbedingt. Bis zu 80 Prozent der UVStrahlen können Wolken durchdringen. Vorsicht ist auch im Schatten geboten, da die Strahlen von hellen Flächen wie Böden, Sand oder Schnee reflektiert wer­ den. Renate Wickis Tipp: Wenn Sie an einem stark bewölkten Frühlingstag nur kurz spazieren gehen, reicht fürs Gesicht eine gute Tagescreme mit UV-Schutz aus.

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MITMACHEN & GEWINNEN 27


Intimpflege: Ein Tabu zum Gesprächsthema machen Wenn es um die Intimpflege geht, gibt es viele Hemmschwellen. Nicht alle Frauen können oder wollen sich einer fremden Person anvertrauen. Doch der Schritt lohnt sich. Gerade Drogerien bieten neben einem umfassenden Sortiment auch eine fundierte fachliche Beratung. Text Denise Muchenberger Fotos fotolia, Florian Bärtschiger, Jakob Ineichen

Als Dorothee Ehmke-Eichenberger vor 20 Jahren die Drogistenausbildung absol­ vierte, waren Intimpflegeprodukte kaum ein Thema. Weder in der Schule wurde vertieft darauf eingegangen noch an ihrem Arbeitsort. «Als ich in der Drogerie anfing, gab es vielleicht ein Produkt», erinnert sie sich. Heute habe sich vieles verändert. Gels, Pflegelotionen, befeucht­ ende Cremen, Kapseln, Globuli zur inne­ ren Einnahme oder Pflegetücher sind nur einige der Produkte aus dem mittler­ weile breiten Sortiment. Auch die An­ bieter hätten sich deutlich vermehrt.

Grosse Hemmschwelle In der Dorf Drogerie Eichenberger im basellandschaftlichen Therwil ist heute ein ganzes Regal für die Intimpflege re­ serviert, das Angebot wurde in den letzten Jahren aufgestockt. «Dank Werbemass­ nahmen werden immer mehr Frauen auf diese Produkte aufmerksam. Die Wer­bung hat auf jeden Fall geholfen. Dennoch müsste noch mehr passieren, um über das einstige Tabuthema weiter zu sprechen und zu informieren.» Laut Ehmke-Eichen­ berger sind es hauptsächlich Frauen ab 40, die den Gang in die Drogerie wagen und sich im Bereich Intimpflege beraten lassen. Einmal hätten sie eine junge Kundin im Alter von etwa 16 Jahren ge­ habt. Sie sei in Begleitung ihrer Mutter in den Laden gekommen und habe sich be­ raten lassen. Das sind aber Ausnahmen. «Sonst gehe ich davon aus, dass sich junge Frauen eher direkt in ärztliche Behandlung begeben oder sich im Inter­ net informieren, wenn sie Probleme wie Juckreiz, Trockenheit oder chronischen Ausfluss haben.» Da sei wohl die Hemm­ schwelle zu gross, sich einer meist frem­ den Person in der Drogerie ­anzuvertrauen. Im Internet seien die Tipps aber oft aus dem Zusammenhang gegriffen, eine Eins-­ zu-eins-Beratung ist nicht gegeben, und 28 INTIMPFLEGE

die Behandlung könnte für weitere Irri­ tationen sorgen. «Ich denke, dass wir uns weiterhin engagieren müssen, um all­ fällige Blockaden abzubauen. Am besten, indem wir aufklären und informieren.» Informieren über das umfassende An­ gebot und Fachwissen, das eine Drogerie bietet. Neben präventiven Massnahmen in der Intimpflege kann Ehmke-Eichen­ berger mit ihrem Team ebenfalls bei chro­ nischen Problemen helfen. «Schüss­ lerSalze und Spagyrik wirken unterstützend antimikrobiell, stärken die Bakterienflora und begünstigen den Schleimhautaufbau. Wenn eine Kundin in die Drogerie kommt und ihre Be­schwerden schildert, können wir sie mit unseren Essenzen längerfris­ tig unterstüt­ zen.» Die Drogistin fragt immer ganz konkret nach den Symp­to­ men, hakt auch nach, ob ein allfälliger Ausfluss ver­färbt ist, unangenehm riecht, juckt oder brennt. Sie selber hat 2014 die Ausbildung zur Spagyrikerin absolviert und im Lehrgang insbesondere auch über Ge­schlechts­krank­heiten beziehungs­weise Be­schwer­den im Intimbereich vieles ge­ lernt.

Erstmals ein Schaufenster Dieses Jahr wird die Dorf Drogerie Eichen­ berger zum ersten Mal ein Schaufenster mit Intimpflegeprodukten gestalten. Es sei ein Thema, das jede Frau, unabhängig des Alters, anspreche: «Noch immer ver­ wenden viele Frauen beim Duschen ein normales Gel für den Intimbereich. Dieses beeinflusst die Bakterienflora ne­ gativ – als Folge werden die Schleimhäute geschwächt.» Solche Irritationen ­könnten chronische Beschwerden wie häufige Bla­ sen- und Nierenentzündungen, Juck­reiz oder einen Pilz auslösen. «Spezielle Pflege­ produkte sind vom pH-Wert so e­ ingestellt, dass sie die Bakterienflora stärken und die Schleimhäute schonen.» Mittlerweile gibt es leicht parfümierte, aber auch

ganz geruchsneutrale Gels und Lotionen, die Kundin hat quasi die Qual der Wahl. Um der weiblichen Kundschaft ein gutes Gefühl zu geben und ihre Diskretion zu wahren, sind die Produkte im hinteren Teil des Ladens zu finden. Das ­ermöglicht dem Team rund um Drogistin EhmkeEichenberger eine Art Rück­zugs­mög­lich­ keit, um die Frauen in aller Ruhe zu be­ raten und ihre Fragen zu beantworten. «Wir nehmen da auf jeden Fall Rücksicht und achten darauf, dass andere Dro­ge­rie­ besucher nichts von den meist sehr per­ sönlichen Gesprächen mitbekommen.»

Aus dem Gleichgewicht Bei Urs Nussbaumer ist Zurückhaltung bei solchen Themen nicht zwingend ge­ fragt: «Bei uns sind die Kunden sehr offen, auch wenn es um Probleme im Intim­ bereich geht», beobachtet der Drogist aus

Dorothee EhmkeEichenberger Die 40-jährige Dorothee EhmkeEichenberger ist seit 2004 Geschäfts­ führerin/Inhaberin der Dorf Drogerie Eichenberger in Therwil. Ihre Spezial­gebiete sind Spagyrik und Schüssler-Salze. www.drogerie-eichenberger.ch

Urs Nussbaumer Der 54-jährige Urs Nussbaumer ist seit 1992 Geschäfts­ inhaber der Urs­ Drogerie GmbH in Steinhausen. Seine Spezialgebiete sind verschiedene Naturheilverfahren wie Homöopathie, Phytotherapie, Bach­ blüten, Steinessenzen und vieles mehr. www.ursdrogerie.ch

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Steinhausen (ZG). Das gesamte Team der UrsDrogerie sei im Bereich Intim­pflege­ umfangreich geschult, egal ob männlich oder weiblich. Dass sich die Kundschaft ausschliesslich an weibliche Drogisten wendet, wenn es um den Intimbereich geht, sei nicht der Fall. «Als Inhaber der Drogerie kommen gerade die Stamm­ kundinnen oftmals direkt auf mich zu. Natürlich gibt es Fälle, wo die Kunden fast zu offen sind und alles ganz detail­ liert beschreiben. Trotz­ dem habe ich keinerlei Berührungsängste, auch wenn es um eben diese Thematik geht.» Dass in den letzten Jahren eine deutliche Wand­ lung stattgefunden habe und aus seiner Sicht die Hemmschwelle in den meisten Fällen verschwunden ist, sieht der Dro­ gist auch in der Häufigkeit der Beschwer­ den. «Die Kunden kommen zu uns in die Drogerie, um Hilfe zu bekommen. Egal, ob es sich nun um einen Husten oder eben um Beschwerden in einem anderen Bereich handelt.» Schneller würden heute Antibiotika verabreicht, welche auf die Schleimhäute generell, auch im Intimbereich, negativ einwirkten. Als Folge könnten die Me­di­ kamente die Flora aus dem Gleichgewicht bringen. «Wir gehen deshalb auch pro­ aktiv auf die Kun­den zu. Wenn jemand bei­spielsweise tränende Augen hat, was auf eine schlechte Ver­ sorgung der Schleim­häute mit hochwertigem Kör­per­ fett hindeuten könnte, fragen wir auch mal nach.» Bei­spiels­weise, ob Be­­schwer­­ den im ganzen Schleim­haut­be­reich auf­­ treten, ein­schliesslich des Vagi­nalbereichs. Denn das Ziel sei es ja immer, der Kundin weiterzuhelfen, sie längerfristig beim Auf­­­bau des Immun­systems oder eben der Bak­terienflora zu unter­stützen. Weil die UrsDrogerie in Stein­hausen auch einen grossen Bio­lebens­mittel­bereich hat, könn­ ten sich Kun­­din­nen und Kunden beraten lassen, wenn sie neben einer Arznei­mit­tel­ DROGISTENSTERN 4–5/16

­ein­nahme eine Umstellung der Er­nährung planen. Wo­ rauf das Team rund um Urs ­Nuss­­baumer im Bera­tungs­ge­ spräch bei Be­schwerden im Intim­ bereich ebenfalls hin­ weist: Die Unter­ wäsche immer heiss auskochen, damit keine Pilzund ­Bak­terien­rück­stände zurück­ bleiben, ausserdem wenn möglich den Part­ner einweihen be­zie­hungs­weise auf­ klären. Drogisten und Drogistinnen bieten also heutzutage ein umfassendes Wissen und können wertvolle Tipps geben – das Einzige was die Kundschaft tun muss, ist, dieses auch zu nutzen.

Heute gibt es unzählige Produkte zur Pflege des Intimbereichs. Die Drogistin und der Drogist wissen, was für wen am besten geeignet ist – fragen Sie nach.

INTIMPFLEGE 29


Lästige Bläschen Aphthen im Mund können richtig wehtun. Drogist Adrian Imlig weiss, was gegen die Entzündungen hilft. Text Denise Muchenberger Fotos Anita Vozza, Jakob Ineichen

Es ist ein milchiges Bläschen, kaum einen Zentimeter gross, meist mit gerötetem Rand, das einem die Freude am Essen ver­ ­derben kann. Kommen Säure und Zucker daran, juckt und brennt es. Drogist Adrian Imlig von der Drogerie Imlig aus Schwyz weiss um die schmerzhafte Er­ fah­ rung, die diese «Aphthen» ­hervorrufen ­können. Sie tauchen oft innen an Backen und Lip­ pen oder auf der Zunge auf. «Be­son­ders unangenehm ist es natürlich, wenn der ge­ samte Mund voller Aphthen ist», so Imlig. Bei ersten Rötungen bzw. Schmerz­ symptomen sollte man rasch han­ deln. Wer die Entzündung zu Beginn hemmt, kann die Heilung verkürzen. Sind die Bläs­

Adrian Imlig Der 45-jährige Adrian Imlig ist seit 2001 Geschäfts­ führer der Drogerie Imlig in Schwyz, Mitinhaber der Drogerie Imlig AG mit Standorten in Schwyz und Ibach. Seine Spezialgebiete sind: Naturheilmittel im Allgemeinen, Spagyrik, Phytotherapie, OrthomolekularTherapie. Er ist dipl. Drogist HF seit 1992 und Naturheilpraktiker; NVS-A-Mitglied mit EMR-Anerkennung seit 2003. www.drogerien-imlig.ch

chen erst einmal gereift und weiss, d ­ auert es rund zwei Wochen, bis sie weg sind.

Hilfe aus der Drogerie Behandelbar sind Aphthen, die meist als Kombination eines viralen und eines Pilz­ infektes auftreten, äusserlich mit Tink­ turen. Imlig rät zu Präparaten, die Tee­ baumöl, Myrrhe, Salbei oder Thymian enthalten. Zudem empfiehlt er Kapseln mit Lysin, diese Aminosäure ­beschleunigt die Regeneration der geschwächten Schleim­ häute. Und sie stärkt das Immunsystem, das bei Auftreten von Aphthen oft ge­ schwächt ist. «Wer die Kapseln in der akuten Phase dreimal täglich nimmt, kann davon ausgehen, dass der Schmerz relativ rasch zurückgeht.» Die Amino­ säuren hemmen die Entwicklung des Virus. Auch spagyrische Sprays mit ent­ zündungshemmenden und antiviralen Essenzen wie Propolis (Bienenkittharz) oder Myrrhe helfen. «Am besten eignet sich eine kombinierte Therapie, um die Heilungsverfahren zu beschleunigen und gleichzeitig das Immunsystem länger­ fristig zu stärken.» Imlig beobachtet, dass im Winter, wenn die Menschen mehr Nüsse und Zi­ trusfrüchte essen, Aphthen häufiger auf­ treten können. «Von daher geben wir auch

Tinkturen mit Teebaumöl, Myrrhe, Salbei oder Thymian helfen gut gegen Aphthen.

gerne Ernährungstipps und weisen darauf hin, bei einer starken Anfälligkeit besser auf Reis, Mais und Nüsse zu verzichten.» Eben diese Lebensmittel, die reich an der Aminosäure Arginin sind, förderten die Ausbreitung des Infektes. Lebensmittel, die viel von der Aminosäure Lysin enthal­ ten wie Hülsenfrüchte, Fleisch, Kartoffeln unterstützten hingegen den Heilungs­ prozess. Und um Stress vorzubeugen, rät Imlig zu einer Taigakur, die Konzentration und Leistungsfähigkeit fördert und gegen Müdigkeit hilft. Der Sibirische Ginseng beruhigt, und das kann helfen, dass die schmerzhaften Bläschen verschwinden.

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*Lassen Sie sich in Ihrer Drogerie beraten und lesen Sie die Packungsbeilage. www.swissmedicinfo.ch Auf dieser Seite stellen Inserenten Produkte aus ihrem Angebot vor. Der Inhalt dieser Texte liegt ausserhalb der redaktionellen Verantwortung.

Impressum  36. Jahrgang Auflage 194 297 Exemplare (WEMF-Beglaubigung 9/2015), 866 000 Leser (786 000 deutsch und 80 000 ­französisch gemäss Mach Basic 2015-2)   Herausgeber Schweize­rischer Drogistenverband, Nidaugasse 15, ­2502 Biel, Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogistenverband.ch, www.drogerie.ch Geschäftsführung Martin Bangerter  Redaktion Heinrich Gasser, Chefredaktion und Leiter Medien und Kommunikation, h.gasser@drogistenverband.ch; Bettina Epper, Chefre­daktorin Stv., b.epper@­drogistenverband.ch; ­Denise Muchenberger, d.muchenberger@drogistenverband.ch  Fachliche ­Beratung Dr. sc. nat. ­Julia Burgener (Wissenschaftliche ­Fachstelle SDV); Andrea Ullius (Drogist HF)­  Fotogra­f­in ­Flavia Trachsel  Verkauf ­und ­Sponsoring ­Monika ­Marti, Leiterin Verkauf, ­Vertrieb und Sponsoring, m.marti@­drogistenverband.ch; Tamara Freiburghaus, t.freiburghaus@drogistenverband.ch; Claudia Graness, Anzeigen­administration, Telefon 032 328 50 51, ­inserate@drogisten­verband.ch  Layout Hiroe Mori  Abonnemente J­ ahresabonnement Fr.   26.– ­(6 ­Ausgaben, inkl. MWSt.); Telefon 071 274 36 13, Fax 071 274 36 19, abo@­drogistenstern.ch  Druck Stämpfli AG, 3001 Bern  Titelbild ­Anita Vozza Bestellen Sie jetzt kostenlos eine Ausgabe des Drogistensterns via E-Mail an info@drogistenverband.ch oder unter Telefon 032 328 50 30.

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PRODUKTE 33


Vorsicht – Warzengefahr! Um die Füsse zu schützen, wäre es besser, in Schwimmbädern nicht barfuss zu laufen.

Warzen – wüste Wucherungen Warzen sind hässlich, können schmerzen und kommen recht häufig vor – gefährlich sind sie aber nicht. Der Baselbieter Drogist Peter Heiniger weiss, was gegen die Störenfriede hilft. Text Bettina Epper Fotos Anita Vozza, Florian Bärtschiger

Warzen sind unschöne Haut­ wuche­ run­ gen. Schuld daran sind Viren, meistens das humane Papillomavirus. Davon gibt es Dutzende Typen, manche befallen vor allem Füsse, andere Gesicht oder Ge­nital­ bereich. Und eines ist allen g ­ e­mein: «Ge­ fährlich sind Warzen selten, hässlich immer», sagt Drogist Peter Heiniger, Ge­ schäftsführer der Dro­ ge­ rie Heiniger in Aesch (BL) und Reigolds­wil (BL). Vorbeugend hilft ein starkes Immun­ system. Und um die Füsse zu schützen, ist es sinnvoll, in Schwimmbädern, Sau­ nen oder Umkleidekabinen nicht barfuss zu laufen und einen Desinfektionsspray zu benutzen.

Schmerzfreie Spagyrik Wer trotz Vorsorge Warzen hat, sollte unter keinen Umständen daran herum­ schneiden. «Das tut nicht nur weh, es kann durch die Blutung auch dazu füh­ ren, dass sich die Warzen ausbreiten», sagt Heiniger. Gegen Warzen gibt es in der Drogerie viele gute Mittel, die erst noch schmerzfrei sind. Drogist Heiniger empfiehlt «am liebs­ ten einen das Immunsystem stärkenden spagyrischen Spray, der innerlich und äusserlich gleichzeitig angewendet wird». 34 WARZEN

Peter Heiniger Der 50-jährige Peter Heiniger ist seit 1999 Inhaber der Drogerie Heiniger in Reigoldswil. Seine Spezialgebiete sind Spagyrik, Schüssler-Salze und Phytotherapie. www.drogerie-heiniger.ch

Er erhalte viele positive Rückmeldungen dazu: «Kürzlich kam zum Beispiel eine Kundin, um ein zweites Spray zu kaufen. Sie litt schon lange unter Warzen auf den Fusssohlen, war bei mehreren Ärzten, doch niemand konnte ihr helfen. Dann probierte sie es mit Spagyrik, und rasch war die erste Warze verschwunden.» Die Dauer der Behandlung ist individuell ver­ schieden. «Es kann sein, dass die Warzen schon nach einigen Tagen verschwinden, es kann aber auch Wochen dauern.»

Verätzen, vereisen, verbrennen Hilfreich gegen Warzen sind auch Tink­ turen mit Salizyl-, Milch- oder Essigsäure, die die Haut auflösen. Ihre Anwendung ist einfach: Täglich einen Tropfen auftra­ gen, und das bis zu zehn Tage wieder­

holen. Die so aufgeweichte Haut lässt sich leicht abschaben und die Warze ver­schwindet nach und nach. Ätzender sind Produkte mit Essigsäure. Diese müs­ sen dafür auch nur einmal in der Woche aufgetragen werden. «Dabei sollten Sie aber sehr vorsichtig sein. Wenn die ät­ zende Lösung auf gesunde Haut gerät, kann es Verbrennungen geben», warnt der Drogist. Einfacher in der Handhabung und ungefährlich sind Mittel zur Vereisung. «Meistens reicht eine Anwendung, die nur 20 bis 30 Sekunden dauert. Einzig ganz am Schluss kann es ein bisschen wehtun.» Heinigers Tipp: Tragen Sie bei sehr starker Verhornung vor dem Ver­ eisen etwas Haut ab, dann geht die Be­ handlung schneller. Warzen ausbrennen oder herausschneiden kann nur der Arzt. Das eine richtige Mittel zur Behand­ lung von Warzen gibt es nicht. «Alle Be­ handlungen, auch die beim Arzt, können nicht hundertprozentige Sicherheit geben, dass die Warze verschwindet und nicht wieder kommt. Es ist sinnvoll, Ver­schie­ denes zu kombinieren und aus­zu­pro­bie­ ren, was am besten hilft. Es kommt übri­ gens auch vor, dass Warzen von a ­ lleine verschwinden.» DROGISTENSTERN 4–5/16


Für Säuglinge und Kinder bei: Unruhezuständen und Weinerlichkeit Schlaflosigkeit Erschwerter Zahnung Blähkoliken Dies sind Arzneimittel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihre Fachperson.

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Dr. Wild & Co. AG, 4132 Muttenz www.wild-pharma.com

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Für jeden Notfall gut gerüstet Wenn daheim etwas passiert, ist eine gut sortierte Hausapotheke ein Segen. Drogist Thomas Bohl hat für Sie zusammengestellt, was Sie alles für den Notfall parat haben sollten. Text Bettina Epper Fotos Anita Vozza, Michael Schoch

Lose Tablettenblister, fast leere Nasen­ tropfen, die Anti­biotika von der vorjährigen Angina, zwei Pflaster, ein Queck­ silber­ thermometer und ein Dreiecktuch von Papas letztem WK. Alles wild durcheinander in eine Schublade in der Küche gestopft. Sieht Ihre Hausapotheke so ähnlich aus? Dann können Sie nur hoffen, nie einen Notfall zu haben. Der eidgenössisch diplomierte Drogist Thomas Bohl, Inhaber und Ge­ schäfts­führer der Drogerie Bohl in Flawil (SG), kennt das Problem. «Viele vernachlässigen die Erste-­ HilfeAusrüstung, haben keine oder nur eine sehr unvoll­ ständige Haus­apotheke. Dabei ist es wichtig, im Not­ fall alles zur Hand zu haben. Das merken viele leider erst, wenn es zu spät ist.»

Dreiecktuch

Durchfallmedikament

Schere

Zeckenkarte

Die Grundausstattung In Drogerien gibt es fertige kleine Haus­apotheken in verschiedenen Grössen zu kaufen. Das ist praktisch, deckt aber nur einen kleinen Teil einer gut sortierten Erste-Hilfe-Ausrüstung ab. «Sie finden Pflaster, Bin­ den, Desinfektionsmittel und Ähnliches sowie eine Erste-Hilfe-Bro­ schü­ re, die in keiner Hausapotheke fehlen sollte», sagt Bohl. «Das ist nützlich, reicht aber nicht aus. In eine Haus­apotheke gehören neben Ver­ bands­zeug auch Medikamente und Instrumente.» Drogist Thomas Bohl empfiehlt als Grund­aus­stat­ tung für die Hausapotheke: Medikamente + Ein schulmedizinisches Schmerzmittel, das auch bei gröberen Schmerzen rasch hilft. Vor allem auf Reisen nützlich sind Schmerzmittel, die ohne Wasser eingenommen werden können. + Durchfallmedikament, zum Beispiel Kohle­ tabletten, zusätzlich ein Probiotikum, um die Darmflora wieder aufzubauen. + Etwas gegen Übelkeit und Erbrechen, zum Beispiel homöopathische Magen-Darm-Globuli oder eine Spagyrikmischung, die Sie beide problemlos auch Kindern verabreichen können. + Ein schulmedizinisches fiebersenkendes Mittel, das gleichzeitig die Schmerzen nimmt, zum Beispiel ein Heissgetränk. Ergänzend dazu eine spagyrische Mischung oder ein homöopathisches Präparat. + Nasenspray, am besten ein komplementärmedizini­ sches Mittel. + Halswehlutschtabletten, am besten ein komple­ men­tär­medizinisches Mittel. + Ein Mittel gegen Verstopfung. Schulmedizinische Dragées, Zäpfchen oder Sirup, die relativ «rabiat» wirken und bei einem Verstopfungsnotfall rasch 36 HAUSAPOTHEKE

Pflaster Insektenspray

Essigsaure Tonerde

Einweghandschuhe

Kalt-/Warm-Kompresse

Elastische Binde

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Thomas Bohl Der 45-jährige Thomas Bohl ist seit 1994 Inhaber und Geschäftsführer der Drogerie Bohl in Flawil. Sein Motto heisst «von Natur aus gesund & schön», seine Spezialgebiete sind Naturheilmittel (z. B. Spagyrik, Schüssler usw. und natür­ liche Hausspezialitäten) sowie die ent­ sprechende Beratung dazu. Nebenher lebt er seine Passion für Weine, Spirituosen und Delikatessen aus und führt auch eine Vinothek. www.drogerie-bohl.ch

Gazebinde

Verbandsmaterial + Unterschiedlich grosse Pflaster + Kompressen + Gazebinden + Elastische Binden, am besten selbstklebende + Notfallkompressen, zum Beispiel für Druckverband + Dreiecktuch + Sicherheitsnadeln + Einweghandschuhe + Evtl. Händedesinfektionsmittel (zwingend in der Reiseapotheke) + Kalt-/Warm-Kompressen. Wichtig: Im Tiefkühlfach lagern, damit sie immer einsatzbereit sind

Desinfektionsspray

Kompressen

Arnikaglobuli

helfen. Bitte beachten Sie: Chronische Verstopfung braucht eine andere Behandlung, fragen Sie Ihren Drogisten oder Ihre Drogistin. + Je nach Bedarf ein Mittel gegen Magenbrennen. + Essigsaure Tonerde zur Behandlung von stumpfen Ver­letzungen wie Prellungen, Zerrungen, Quetschungen usw. wie auch gegen Insektenstiche, Sonnenbrand und leichte Verbrennungen. Ebenfalls hilfreich sind Arnika- oder Wallwurzgel. + Homöopathische Wundtinktur, wirkt entzündungs­ hemmend und wundheilungsfördernd bei Schnittund Schürfwunden. Auch einsetzbar bei Insekten­ stichen, Juckreiz, Sonnenbrand und leichten Verbrennungen. + Desinfektionsmittel in Sprayform. + Arnikaglobuli, insbesondere für Kinder. Sie helfen innerlich bei Verletzungen jeglicher Art. + Homöopathische entzündungshemmende Augen­ tropfen bei entzündeten, trockenen Augen oder bei Fremdkörpern im Auge. + Individuelle Medikamente wie Asthmaspray, Antiallergikum etc.

Schmerzmittel Fieberthermometer

Instrumente + Digitales Fieberthermometer, falls Kinder im Haushalt leben, ist ein Ohrthermometer sinnvoll + Eine gute Pinzette, am besten vorne schräg, so ist sie vielseitig einsetzbar + Verbandschere + Eventuell eine Lupe, zum Beispiel bei sehr feinen Holzsplittern im Finger + Eine Taschenlampe, falls man ins Ohr oder in den Mund schauen muss + Zeckenzange / Zeckenkarte

Speziell für Kinder Pflaster

Pinzette

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Leben Kinder im Haushalt, ist insbesondere bei der Verabreichung von Medikamenten Vorsicht geboten. Drogist Thomas Bohl: «Nicht jedes Arzneimittel ist für Kinder geeignet, beachten Sie unbedingt die Packungsbeilage und lassen Sie sich von einer medizi­ nischen Fachperson beraten.» Ausserdem sollten Sie die Medikamente in Ihrer Hausapotheke regelmässig daraufhin kontrollieren, ob sie noch dem Alter des Kindes entsprechen. Bohl rät Familien zu einer homöopathischen Taschen­apotheke, von der es auch spezielle Kinder­ anfertigungen gibt – inklusive eines Büchleins, HAUSAPOTHEKE 37


Wehweh und Bobo Wissen, was Kindern wirklich hilft

Für jeden Notfall gut gerüstet

das die einzelnen Mittel erklärt. «Diese praktischen Apotheken enthalten rund 30 Mittel, mit denen Sie fast alles behandeln können, was in einer Familie so anfällt.»

Rasche Hilfe für Ihr Kind Selbst die bestsortierte Haus­ apotheke nützt nichts, wenn Sie nicht wissen, wie man im NotWehweh und Bobo fall handeln sollte. Darum hat der Wissen, was Kindern wirklich hilft Schweizerische Drogistenverband die Website wehwehbobo.ch ins Leben gerufen. Dort finden Sie ­rasche, verständliche Antworten zu Fragen über Verletzungen oder leichten Erkrankungen bei Kindern. Wehweh und Bobo www.wehwehbobo.ch

Wissen, was Kindern wirklich hilft

Vorsicht! Nichts zu suchen in der Hausapotheke haben ange­ brochene Produkte, «insbesondere Augentropfen und Nasenspray müssen Sie ersetzen, wenn die Packung geöffnet ist», sagt der Drogist. «Bei Augentropfen sind Einzelportionen sicher die gute Wahl.» Ausserdem gehören verschreibungspflichtige Medikamente nicht in die Hausapotheke: «Solche wurden vom Arzt einer Person für ein ganz bestimmtes Problem verschrie­ ben und sollten nicht anders verwendet werden.»

Richtig aufbewahren Die eingangs erwähnte Schublade in der Küche ist kein guter Platz für die Hausapotheke. «Sie sollte immer trocken, dunkel und kühl gelagert werden», sagt Bohl. Küche oder Badezimmer sind also nicht geeignet, besser sind beispielsweise Wohnzimmer,

Notrufnummern + Allgemeine Notrufnummer 112 (Sanität, Polizei, Feuerwehr) + Sanität 144 + Vergiftungsnotruf (ToxInfo Suisse) 145 + Feuerwehr 118 + Polizei 117 + Rega 1414 + Ärztlicher Pikettdienst selber eintragen + Hausarzt selber eintragen + Kinderarzt selber eintragen + Drogerie selber eintragen + Spital selber eintragen Bei einem Notruf sollten Sie folgende Fragen knapp und klar beantworten: + Wer ruft an (Name, Telefonnummer)? + Was ist geschehen (genaue, kurze Beschreibung)? + Wo ist es passiert (Ort, Strasse, Hausnummer etc.)? + Wann ist es geschehen? + Wie viele Personen sind betroffen?

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Büro oder Gang. Wichtig ist, dass die Apotheke im Notfall rasch zur Hand ist. «Bewahren Sie sie aber immer ausserhalb der Reichweite von Kindern auf, am besten in einem abgesperrten Schränkchen. Legen Sie den Schlüssel in der Nähe griffbereit hin.» Ihre Hausapotheke sollten Sie mindestens einmal im Jahr überprüfen. Tauschen Sie abgelaufene Medi­ kamente rasch aus. Dasselbe gilt übrigens auch für die Reise- und die Autoapotheke, «gerade Letztere geht leider oft vergessen». Abgelaufene Medikamente kön­ nen Sie, am besten in der Originalverpackung, in Ihrer Drogerie kostenlos zur fachgerechten Entsorgung ab­ geben. Falls Sie unsicher sind, ob Ihre Hausapotheke noch à jour ist, fragen Sie in Ihrer Drogerie nach. Thomas Bohl: «In vielen Drogerien können Sie Ihre Hausapotheke sogar zur Überprüfung vorbeibringen. Wir schauen, was ersetzt werden muss und was fehlt, und stellen individuell die passende Hausapotheke zusammen.»

Extratipps zum Schluss Damit Sie immer wissen, was alles in Ihrer Haus­ apotheke ist, rät Bohl dazu, an der Türe des Schrankes eine Inhaltsliste aufzuhängen. «Am besten schreiben Sie darauf auch gleich den Verwendungszweck des Medikamentes und notieren, welche Medikamente für Kinder welchen Alters geeignet sind.» Das könnte zum Beispiel so aussehen: + Durchfall: Kohletabletten, 3–4-mal täglich, für Kinder geeignet, Ablaufdatum: 23. Februar 2018 + Insektenstich: Essigsaure Tonerde, mehrmals am Tag dünn auftragen, für Kinder geeignet, Ablaufdatum: 14. Juni 2017 + Kopfweh: Schmerztablette, maximal dreimal am Tag, nicht für Kinder unter zwölf, Ablaufdatum: 17. März 2018 + Etc. Bewahren Sie ausserdem eine Liste mit den ­wichtigsten Notfallnummern in der Hausapotheke auf. Wir haben für Sie eine Vorlage zum Ausschneiden gestaltet, da­ mit Sie im Notfall immer gut gerüstet sind. DROGISTENSTERN 4–5/16


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Sobald sich der Frühling von seiner warmen und sonnigen Seite zeigt, verspüren viele von uns den Wunsch, ins Freie zu gehen und die Natur zu geniessen. Sei es beim Wandern, auf dem Velo oder beim Joggen. Schnell

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ist es jedoch passiert: Man stolpert, knickt um oder stürzt. Viele Menschen greifen dann zur Arnica montana, die in den Bergen Mittel- und Südeuropas heimisch ist. In frischen, feuchten Wiesen auf kieselhaltigem Boden und unter intensivem Sonnenlicht gedeiht sie am besten. In der Volksmedizin wird die gelbe Bergblume schon seit langem als natürlicher Entzündungshemmer zur Behandlung bei Prellungen, Quetschungen und Blutergüssen eingesetzt. Aber auch bei Muskel- und Gelenkbeschwerden hat sich die äusserliche Behandlung mit Arnica-Salben oder -Gels bewährt. Denn die Heilpflanze wirkt nicht nur entzündungshemmend, sie hat auch einen schmerzlindernden und abschwellenden Effekt. Die Arnica unterstützt den Selbstheilungsprozess des Körpers, indem sie die gesunde Struktur des Bindegewebes, der Haut, des Nervensystems und der Gefässwände wiederherstellt.

Weleda Arnica-Gel ist die Soforthilfe bei Prellungen und Zerrungen, da es nicht nur Schmerzen lindert, sondern auch Kühlung für die betroffene Stelle bietet. Das Gel zieht schnell ein, ohne einen klebrigen Film auf der Haut zu hinterlassen.

Dies ist ein Arzneimittel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. www.swissmedicinfo.ch. Weleda AG, 4144 Arlesheim, Schweiz

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