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Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Babymassage: Verwöhnen Sie Ihr Kind Heilkräuter: Auf den Spuren von Pfarrer Johann Künzle Fit mit Spass: Trendsport Functional Training

Sie haben all die E-Nummern in Ihrem Essen satt?

Chemie wäre nicht immer nötig


PUBLIREPORTAGE

Nationaler Vorsatz 2015: Besser hören.

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enn zum Jahreswechsel die Korken knallen, werden eifrig gute Vorsätze gefasst. Die beiden nationalen Marktführer Amplifon und Phonak unterstützen Sie mit jahrelangem Know-how und der neusten Hörgeräte-Technologie, Ihren Vorsatz in die Tat umzusetzen: wieder besser zu hören und so das Leben aktiv zu geniessen. Testen Sie jetzt kostenlos bei Amplifon für 4 Wochen die absolute Weltneuheit – das Hörgerät «Audéo V» von Phonak. Zum Dank schenken wir Ihnen CHF 50.–*. Wieder mittendrin statt nur dabei. Ob an den Festtagen oder beim geselligen Fondueplausch – wenn es draussen winterlich kalt ist, geniesst man gemütliche Abende mit Freunden und Verwandten ganz besonders. Gerade in diesen Situationen fühlen sich Menschen mit Hörminderung aber oft isoliert. Vielleicht haben auch Sie sich beim letzten Zusammensein dabei ertappt, wie Sie den Unterhaltungen am Tisch nur mit grösster Anstrengung folgen konnten und sich ausgeschlossen fühlten. Als Schweizer Marktführer mit rund 60 Jahren Erfahrung in der Hörberatung wissen wir, wie schwierig solche Situationen sind.

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Editorial Veränderte Wahrnehmung

Inhalt

6 Zusatzstoffe

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Antioxidationsmittel, Backtriebmittel, Emulgatoren, Farbstoffe, Feuchthaltemittel, Füllstoffe, Geschmacksverstärker, Komplexbildner, Konservierungsmittel, Säuren, Säuerungsmittel, Schaummittel, Schaumverhüter, Schmelzsalze, Stabilisatoren, Trägerstoffe, Treib- und Schutzgase, Trennmittel, Überzugsmittel, Verdickungsmittel … Haben Sie Appetit bekommen? Nein? Dabei haben Sie all diese Zusatzstoffe sehr wahrscheinlich schon einmal gegessen. Sie machen Lebensmittel haltbar (Konservierungsstoffe); hübsch (Farbstoffe); dick (Verdickungsmittel) oder geschmacksintensiv (Geschmacksverstärker). Alle in der Schweiz zugelassenen Zusatzstoffe sind gesundheitlich unbedenklich. Das glaube ich sogar. Aber trotzdem mach ich mir Gedanken, denn sie verändern die Wahrnehmung. Kürzlich kochte ich für meine Neffen Brätkügeli. Selbst gemacht aus Brät, Kräutern, Salz und Pfeffer. Dazu eine Rahmsauce aus Rahm, Butter, Mehl und Salz. Die drei mochten die Kügeli nicht. «Die schmecken gar nicht wie die aus der Migros.» Ernährungswissenschaftler haben erforscht, was Kinder gerne essen. Sie haben Fünfjährigen Erdbeerjoghurt gegeben. Eines mit frischen Beeren, das andere mit künstlichem Aroma. Die meisten Kinder mochten das aromatisierte Joghurt lieber. Der Grund: Sie kennen den Geschmack frischer Erdbeeren gar nicht. Das ist verheerend, denn Menschen lernen Geschmäcke in ihrer Kindheit kennen und lieben, die ersten zehn Lebensjahre bilden die Grundlage der Geschmacksgewohnheiten fürs ganze Leben. Kurz: Wenn Kinder mit Fertigprodukten aufwachsen, werden sie auch als Erwachsene Fertigprodukte essen. Lesen Sie ab Seite 6, wie Lebensmittel natürlich konserviert werden können.

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in Lebensmitteln Es muss nicht immer Chemie sein

Konsumenten lieben Drogerien

Kompetente, persönliche Beratung punktet bei der Kundschaft

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Mini-Jetlag wegen der Sommerzeit

Natürliche Hilfe gegen Müdigkeit und Schlafprobleme

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Verwöhnen Sie Ihr Baby

Eine Massage entspannt Eltern und Kind

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Erste Hilfe bei Nasenbluten

Den Kopf immer nach vorne beugen

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Heilkräutern auf der Spur

Hommage an Kräuterpfarrer Johann Künzle

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Dufte Gefühle

Die Macht der Düfte

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Guter Rat rund um die Uhr

Expertinnen und Experten beantworten Ihre Gesundheitsfragen

Bettina Epper Stellvertretende Chefredaktorin b.epper@drogistenverband.ch

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Fit mit Feierabend-Bier

Was Functional Training alles kann

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Kurz und gesund Senkt Joghurt das Diabetesrisiko?

pixelio.de

US-Forscher haben Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten von 290 000 US-Bürgern untersucht, um Antworten zur steigenden Anzahl von Diabeteserkrankungen zu finden. Dabei scheint der Joghurtkonsum eine schützende Rolle zu spielen: Joghurtesser hatten ein reduziertes Risiko, Diabetes zu entwickeln. Unter Einbezug von Resultaten aus früher veröffentlichten Studien zu Milchprodukten und Diabetes sowie von anderen Faktoren wie Gewicht, Alter, Ernährungsgewohnheiten und Lebensstil kamen die Forscher auf folgendes Ergebnis: Der Konsum von 28 Gramm Joghurt täglich schien das Diabetesrisiko um 18 Prozent zu senken. Andere Milchprodukte wie Käse oder Frischmilch beeinflussen es jedoch nicht. Weitere Studien müssten jetzt den Zusammenhang zwischen Joghurtkonsum und Diabetesrisiko noch genauer untersuchen, lautet das Fazit der Forscher.

Forscher enttarnen natürliche Killerzellen Wissenschaftler des Kinderspitals und der Universität Zürich haben eine bestimmte Gruppe von Killerzellen identifizieren können, die mit dem Epstein-Barr-Virus infizierte Zellen tötet. Epstein-Barr-Viren können das Pfeiffersche Drüsenfieber auslösen und sind an der Entstehung des Hodgkin-Lymphoms, eines Tumors des Lymphsystems, beteiligt. Die natürlichen Killerzellen finden sich vor allem bei Kindern unter fünf Jahren. Die Entdeckung könnte für eine effiziente Behandlung von Lymphdrüsenkrebs von grossem Nutzen sein und längerfristig helfen, die Therapie bei diesen Tumoren zu verbessern. Die natürlichen Killerzellen gehören zu den schnellen Helfern des angeborenen Immunsystems des Menschen, sie töten krankhaft veränderte und körperfremde Zellen ohne vorherige Stimulation.

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Talon einsenden an: Swissprinters AG Fürstenlandstrasse 122, Postfach 1815 CH-9001 St. Gallen Telefon +41 71 274 36 13 Fax +41 71 274 36 19 Die Bestellung wird wirksam ab der nächsterreichbaren Ausgabe. Nach Ablauf des gelösten Abonnements kann ich dieses jederzeit kündigen. Dieses Angebot gilt nur in der Schweiz und solange Vorrat reicht.


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Die Redaktion empfiehlt Immer, wenn ich mit meinem guten Freund Matthias im Bündnerland wandern gehe, gehört ein feines Essen mit dazu. Uns schmeckt alles: Capuns, Pizokel, Maluns, und wie die feinen Speisen im Kanton Graubünden alle heissen. Zu Hause nachkochen traute ich mich bislang nicht. Das hat sich jetzt geändert.

Jacky Donatz und Chasper Pult haben mir mit ihrem Buch «Bündner Küche» eine Freude gemacht. Sie versammeln die berühmten Rezepte meines Lieblingswanderkantons alle zusammen in einem Buch. Eine kulinarische Reise von Nord bis Süd und von Ost nach West und einmal querdurch. Dank des Kochbuchs kann ich kulinarisch durch den Kanton streifen und mich an all die schönen Wanderungen erinnern, die ich dort schon gemacht habe. Ganz gemütlich daheim am Esstisch. Neben vielen «gluschtigen» Rezepten enthält das Buch auch viele Informationen über den (kulinarischen) Kanton Graubünden. So manche erstaunliche kulinarische Geschichte wird erzählt. Zum Beispiel: Wie und wann ass man dort? Welche Geschichten stecken hinter den traditionellen Gerichten? Oder: Die GourmetEreignisse früher und heute. Und schliesslich ist das Buch nicht nur für den Eigengebrauch geeignet. Es ist in drei Sprachen verfasst – deutsch, englisch und italienisch – und darum auch ein schönes Mitbringsel. Zusammen mit einer guten Flasche Wein aus dem Bündnerland zum Beispiel oder einem Bier aus dem Unterengadiner Dorf Tschlin. Jacky Donatz und Chasper Pult: Bündner Küche / Graubünden cooking / La cucina dei Grigioni, Fona Verlag, 2013, ISBN 978-3-03780-549-7 epp

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Einflussreiche Menschen haben eine mächtige Stimme Machtmenschen ändern automatisch ihre Stimme, wenn sie in eine Position gelangen, in der sie ihre Macht ausüben können. Amerikanische Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die mächtig sind, sich mehr Raum und Zeit zum Sprechen nehmen, lauter und langsamer reden und das Gesagte mehr betonen. Nach Untersuchungen mit über 150 Studienteilnehmern konnten die Forscher zeigen, dass sich die Stimmlage von Menschen automatisch ändert, wenn sie in einer Machtposition sitzen. Ausserdem verbinden Menschen eine lautere Stimme mit einer höheren Leistung. Das bedeutet auch, dass Menschen an der Stimme von anderen hören können, wer das Sagen hat. www.pressetext.com

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«En Guete»: In vielen Produkten stecken unzählige E-Nummern, die für jeweils einen Zusatzstoff stehen. Diese Deklaration ist in ganz Europa gleich, das «E» steht für «EU/Europa».

Natürlich konservieren mit Oregano, Nelken & Co. Sehr viele Lebensmittel enthalten künstliche Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel oder Geschmacksverstärker. Dabei wäre das gar nicht immer nötig. Forscher haben entdeckt, dass auch Gewürze gegen Bakterien, Viren und Pilze helfen.


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Wenn auf Lebensmittelverpackungen Codes wie E 200 oder E 210 stehen, verbinden wir das oft mit chemischen Konservierungsmitteln, die Lebensmittel haltbar machen. Oder mit Geschmacksverstärkern, die ihnen mehr Aromen verleihen. Viele Produkte in den Lebensmittelabteilungen enthalten Zusatzstoffe, seien es Fertiggerichte, Lightprodukte oder Instantsuppen. Aber auch Brot, Joghurt oder verarbeitetes Obst und Gemüse werden mit Emulgatoren, Aromastoffen und Hormonen «aufgepeppt». Emulgatoren sind Hilfsstoffe, die zwei eigentlich nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten wie Öl und Wasser verbinden. Achten Sie beim Einkaufen auf die Lebensmitteletikette. Sabina Helfer, Sprecherin des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV): «Die Stoffe, die darauf aufgeführt sind, stellen in den zulässigen Produkten und den zulässigen Mengen kein Gesundheitsrisiko dar.» Die Stoffe sind streng geregelt und werden von internationalen Expertengremien regelmässig neu bewertet. Diese Liste finden Sie beispielsweise auf der Website des BLV.

Strenge Kontrolle Komplett auf Zusatzstoffe zu verzichten ist heutzutage fast unmöglich. Die Lebensmittelindustrie muss sie aber auf der Verpackung kennzeichnen, «somit können die Konsumenten selber wählen, welche Produkte sie bevorzugen», sagt Helfer. Kantonale Kontrollbehörden, die stichprobenartige Lebensmittelkontrollen durchführen, überprüfen die korrekte Deklarierung der Zusatzstoffe laufend. Das soll verhindern, dass die Angaben getarnt werden. «Ausserdem sind auch die Produzenten zu einer Selbstkontrolle verpflichtet», sagt Helfer.

Oregano für Wurstwaren

Häufige Zusatzstoffe Der Einsatz von Zusatzstoffen ist genauso vielfältig wie ihre Form. Neben Süssstoffen, Festigungsmitteln, Geschmacksverstärkern oder Trennmitteln kommen folgende Zusatzstoffe häufig in Lebensmitteln vor: Farbstoffe: Sie werden zum Verschönern von Lebensmitteln verwendet und sollen die Speisen appetitlicher aussehen lassen. Schon die Römer und Ägypter haben Lebensmittel gefärbt. Somit konnten sie auch bereits verdorbene Waren zum Verkauf anbieten. Heute zugelassene Farbstoffe sind beispielsweise Chlorophyll, Carotinoide und Randen.

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Professor Gerhard Franz vom Institut für Pharmazeutische Biologie der Universität Regensburg (D) vertritt ebenfalls die Meinung, dass Konsumenten der Lebensmittelindustrie ruhig vertrauen können. Er befasst sich schon länger mit der Wirkung von ätherischen Ölen. «In unseren Ländern können wir davon ausgehen, dass die vorgegebene Dosis für den Menschen kaum schädlich ist», sagt er. Einzig hyposensible Menschen könnten auf Koservierungsstoffe allergisch reagieren, wenn sie beispielsweise eine Pollen-

oder eine Nussallergie haben. «Allergische Reaktionen auf Zusatzstoffe können anhand von Hautausschlägen sichtbar werden. Oder wenn sich die Schleimhäute verändern, die Nase tropft, und auch Durchfall kann ein Hinweis sein», sagt er. In solchen Fällen sollten Sie die Verträglichkeit der Konservierungsmittel ärztlich abklären lassen. Mittlerweile gibt es natürliche Alternativen zu den synthetischen Stoffen. Gewürze wie Oregano, Salbei, Nelken, Thymian, Zimt oder Knoblauch sind laut amerikanischen Forschern wirksame Bakterienkiller. «Sie enthalten ätherische Öle, also flüchtige Stoffe, die gegen Mikroorganismen wirken und die Lebensmittel haltbar machen», sagt Franz. Nelkenöl beispielsweise würde sich anbieten, um Konfitüre zu konservieren. Herbe Gewürze wie Oregano und Majoran würden Wurst- und Fleischspeisen beigemischt, um sie vor Pilzen und Bakterien zu schützen. Und auch die aus der Weidenrinde gewonnene Salizylsäure habe sich als wirkungsvolles Konservierungsmittel bewährt. «Natürlich sollte man darauf achten, ob ein Gewürz geschmacklich zu dem entsprechenden Lebensmittel passt. Oregano eignet sich für Wurstwaren, bei Süssspeisen wie Eis sollte man aber doch eher auf Rohrzucker zurückgreifen.» Franz ist überzeugt, dass auch die Lebensmittelindustrie in Zukunft vermehrt natürliche Stoffe einsetzen wird, um die Produkte haltbar zu machen. Auch wenn diese Umstellung einen Mehraufwand bedeuten würde. «Wenn die Konsumenten natürlicher werden möchten, werden die Produzenten diesem Trend folgen.»

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_ Konservierungsstoffe:

Konservierungsstoffe verhindern oder verzögern den Verderb eines Lebensmittels mittels Mikroorganismen (Bakterien, Hefe, Pilze). Oft werden mehrere Konservierungsstoffe gleichzeitig eingesetzt, um die Lebensmittel haltbar zu machen. Die Verwendung von Konservierungsstoffen muss auf der Verpackung gekennzeichnet sein. Bekannte Stoffe sind Sorbinsäure, Benzoesäure, Sulfit, Nitrit oder auch Nitrat. Säuerungsmittel: Der Zusatz von Säure ist vermutlich die älteste Methode, um Lebensmittel zu konservieren. Säuren verändern den Geschmack der Speisen und erhöhen den Säuregrad. Weil Pilze und Bakterien als säureempfindlich gelten, wird ihr Wachstum im sauren Milieu gehemmt. Das wohl bekannteste Säuerungsmittel ist die Essigsäure. Antioxidanzien: Antioxidanzien schützen Lebensmittel vor Verderb durch Anlagerung von Luftsauerstoff. Sie müssen als «Antioxidationsmittel» deklariert werden. Speisefette, Suppen, Gewürze, aber auch Marzipanmassen oder Kaugummis enthalten unter anderem diese Zusatzstoffe. Antioxidanzien können einen natürlichen Ursprung (Vitamine) haben oder synthetisch hergestellt werden. Stabilisatoren: Zu den Stabilisatoren gehören Gelier- und Dickungsmittel, aber auch Emulgatoren. Sie erhalten oder verbessern die Struktur von Lebensmitteln und werden häufig bei Cremespeisen, Desserts oder Joghurts eingesetzt. Dickungs- und Geliermittel sind im Gegensatz zu Emulgatoren nicht fettlöslich. Emulgatoren können sich somit sowohl mit wässrigen als auch mit nichtwässrigen Stoffen verbinden. Da der Organismus sie rückstandsfrei abbaut, sind sie aus gesundheitlicher Sicht unbedenklich. Mayonnaise oder Salatsaucen enthalten häufig Emulgatoren.

So unterstützen Sie Ihre Verdauung wirkungsvoll Albana Musa, Drogistin in der Metalli-Drogerie in Zug, weiss, was Ihrem Magen guttut.

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Was bietet die Drogerie gegen Verdauungsprobleme? Albana Musa: Bitterstofftropfen unterstützen die Verdauung, sie fördern die Verdauungssäfte und regen den gesamten Prozess im Magen an. Wer immer Fertigprodukte isst, sollte auch seinen Säure-Basen-Haushalt prüfen und, falls er aus dem Gleichgewicht ist, eine Basenmischung einnehmen. Um die Verdauung zu fördern, gibt es neben Tropfen auch Tabletten, beispielsweise aus Artischockenextrakt. Wobei die Tropfen besser sind, da sich die Bitterstoffrezeptoren auf der Zunge befinden und somit schneller die Verdauungssäfte anregen können. Bei chronischen Beschwerden empfehlen wir, dreimal täglich 10–15 Tropfen einzunehmen, sonst lediglich nach dem Essen bei Bedarf. Nehmen Magenbeschwerden in der heutigen Zeit zu? Die Menschen nehmen sich oft zu wenig Zeit zum Essen. Stress und Hektik gehören zum Alltag. Zwischen Tür und Angel bleibt kaum Zeit für Gesundes. Deshalb greifen viele zu Fertiggerichten und Fast Food. Die Folgen können diverse Verdauungsbeschwerden, vor allem Magenbrennen, saures Aufstossen, Blähungen

und Übersäuerung sein. Wir als Drogerie bieten unserer Kundschaft eine umfangreiche Beratung, um nicht nur die Beschwerden zu lindern, sondern auch die Ursachen zu ergründen. Was kann man präventiv Gutes für seinen Magen tun? Die Magenschleimhaut können Sie mit einem Spagyrik-Spray stärken, der unter anderem Natrium chloratum und Hydrastis sowie persönlich abgestimmte verdauungsfördernde Essenzen enthält. Um die Verdauung allgemein zu regulieren, empfehle ich, Milchsäurebakterien einzunehmen. Sie helfen, die Darmflora im Gleichgewicht zu halten. Was machen Sie persönlich für ein gutes Bauchgefühl? Persönlich achte ich darauf, möglichst keine Fertiggerichte zu essen. Oftmals koche ich zu Hause vor und nehme das Essen zur Arbeit mit. Oder ich mache einen Salat und koche abends frisch. Ausserdem trinke ich regelmässig einen stoffwechselaktivierenden Tee und achte darauf, immer in Bewegung zu bleiben. Wer eine Ernährungsumstellung plant, sollte dies schrittweise tun. Denn Magenbeschwerden weisen oftmals darauf hin, dass irgendetwas im Leben im Ungleichgewicht ist. Wenn sie chronisch werden, sollte man sie auf jeden Fall bei einem Arzt abklären lassen. Text: Denise Muchenberger Fotos: Corinne Futterlieb / zVg.

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vitagate.ch – die Gesundheitsplattform der Schweizer Drogerien


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«Lassen Sie sich von Ihrer Drogistin beraten» – diesen Rat beherzigen hierzulande viele Menschen.

Beliebte Drogerien Eine neue Umfrage zeigt: Für viele Menschen in der Schweiz sind Drogerien ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge. Die Kundschaft schätzt die kompetente fachliche Beratung und die persönliche Beziehung zu ihrem Drogisten oder ihrer Drogistin. Die Drogerie als Verkaufsort von Gesundheits- und Schönheitsprodukten ist in der Schweizer Bevölkerung bekannt und, vor allem in der Deutschschweiz, sehr attraktiv. Das zeigt eine Onlinebefragung bei über 800 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz, die das Marktforschungsunternehmen ValueQuest im Auftrag des Schweizerischen Drogistenverbandes (SDV) im letzten Jahr durchgeführt hat. Auf die Frage «Welche Orte, an denen Sie Gesundheitsprodukte kaufen können, fallen Ihnen spontan ein?», nannten mehr als 60 Prozent der Befragten die Drogerie.

Persönliche Beziehung Martin Bangerter, Zentralpräsident und Geschäftsleiter des SDV in Biel, erklärt: «Der Drogeriekunde schätzt die fundierte Fachberatung sowie die persönliche Beziehung zum Drogisten seiner Wahl.» Gerade weniger mobile und ältere Kunden würden in hohem Mass von einer Stammdrogerie vor Ort profitieren. Was das Thema Gesundheit angeht, beraten

Drogistinnen und Drogisten ihre Kundschaft sowohl im Bereich der schulmedizinischen wie auch der komplementärmedizinischen Methoden respektive Arzneimittel. «Viele Drogerien stellen auch individuell auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmte Arzneimittel her», sagt Bangerter. Dank der fundierten Ausbildung verfüge der Drogist beziehungsweise die Drogistin über die nötige fachliche Kompetenz, um die Kundschaft im Bereich der Selbstmedikation umfassend und vernetzt zu beraten. «Durch die teils über Jahre gewachsene Beziehung zum Kunden kennt der Drogist oft auch dessen soziales Umfeld und weitere für die Gesundheit relevante Faktoren im Leben seines Kunden und kann ihn dadurch optimal unterstützen.»

Stammdrogerien Bei der Wahl der Stammdrogerie sind vor allem für ältere Menschen nebst der persönlichen Beziehung zum Fachpersonal die räumliche Nähe und gute Erreichbarkeit entscheidend. Martin

Bangerter ist überzeugt, dass die Stammdrogerie vor Ort in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen wird. Sowohl bei der jüngeren als auch bei der älteren Kundschaft. «Die Zahl älterer und pflegebedürftiger Menschen wird stark ansteigen, was uns Drogisten in der Beratung und Betreuung stark fordern wird.»

Kundenbindung Um den steigenden Anforderungen im Gesundheitsbereich gerecht werden zu können, wünscht sich der SDV-Zentralpräsident umfassende Abgaberechte in der Selbstmedikation. «Der Bereich Gesundheit ist weiterhin zu forcieren, sei es in Bezug auf das Sortiment oder die Ausbildung der Drogisten.» Das Hauptaugenmerk gelte auch in Zukunft der Kundenbindung durch individuelle Beratung sowie der Herstellung von Hausspezialitäten und der Vernetzung mit anderen Anbietern im Gesundheitswesen. Text: Silvia Stähli-Schönthaler Foto: Corinne Futterlieb, Flavia Trachsel

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Wer hat an der Uhr gedreht? Wer sich auf die Zeitumstellung gut vorbereitet, gerät nicht tagelang aus dem Takt.

Sommerzeit macht müde Wenn am 29. März auf Sommerzeit umgestellt wird, bringt das manche Menschen ziemlich durcheinander. Sie schlafen schlecht und haben Kopfschmerzen. Kurz: Sie erleiden eine Art Mini-Jetlag. Drogistin Eliane Schweizer weiss, was hilft. Rund ein Viertel der Weltbevölkerung muss Jahr für Jahr alle Uhren im Frühling eine Stunde vor und im Herbst eine Stunde zurückstellen. So wie am 29. März 2015, wenn wieder Sommerzeit ist. Als erste Länder führten 1916 das Vereinigte Königreich von Grossbritannien und Irland, das deutsche Kaiserreich und Österreich-Ungarn neben der normalen Winterzeit die Sommerzeit ein.

Adriana Schönhofer, 15, Biel Ich freue mich auf die Zeitumstellung im Herbst, dann kann ich länger schlafen. Stören tut sie mich überhaupt nicht.

In Deutschland war 1919 wieder Schluss mit der Zeitumstellung, sie wurde erst während des Zweiten Weltkrieges kurzzeitig wieder praktiziert. Von 1950 bis 1979 gab es in Deutschland erneut keine Sommerzeit mehr, bis sie 1980 wieder eingeführt wurde. Die Schweiz zog 1981 nach, auch aus praktischen Gründen, schliesslich waren alle Länder rundherum bereits auf die Zeitumstellung umgestiegen. Die Idee hinter der Zeitumstellung: Energie sparen. Wenn es im Sommer am Abend länger hell ist, so war die Hoffnung, wird weniger Strom verbraucht. Falsch gedacht, dieser Effekt ist nur gering. Das deutsche Umweltbundesamt hat berechnet: «Durch das Vor- und Zurückstellen der Uhren sparen wir keine Energie. Zwar knipsen die Bürgerinnen und Bürger im

Romi Gasser, 78, Grenchen Ich bin absolut wohl, so wie es ist. Ich möchte die Zeitumstellung gar nicht hinterfragen. Wer deswegen nicht gut schlafen kann, hat wahrscheinlich auch noch andere Probleme. Wenn ich nicht gut schlafen kann, dann trinke ich abends einen Beruhigungstee vor dem Zubettgehen. Das nützt. Obwohl ich eigentlich Kaffeetrinkerin bin und Tee gar nicht so mag.

Sommer abends weniger häufig das Licht an, allerdings heizen sie im Frühjahr und im Herbst in den Morgenstunden auch mehr – das hebt sich gegenseitig auf.»


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Innere Uhr gerät ausser Takt Die Zeitumstellung hat aber einen relativ grossen Effekt auf die Gesundheit. Vielen Menschen macht sie zu schaffen. Manche erleiden eine Art Mini-Jetlag: Sie schlafen schlecht ein, haben (Durch-)Schlafstörungen, sind müde und leiden unter Kopfschmerzen. Forscher haben herausgefunden, dass die gesundheitlichen Folgen der Zeitumstellung drastischer sind als früher angenommen. Das liegt daran, dass sie die innere Uhr und damit den ganzen Organismus des Menschen aus dem Takt bringt. Normalerweise passt sich die innere Uhr mithilfe des Tageslichts an den 24-Stunden-Rhythmus der Umwelt an. Und zwar ausserordentlich exakt. Wie ein Forscherteam der Ludwig-MaximilianUniversität in München herausgefunden hat, passt sich das Schlafverhalten sogar dem Lauf der Dämmerung von Osten nach Westen an. Doch die Zeitumstellung stört diese Anpassung empfindlich.

«Eulen» haben mehr Mühe Die Münchner Forscher haben für ihre Untersuchung rund 55 000 Menschen befragt und ausserdem eine experimentelle Studie durchgeführt. Ihr Fazit: Die Anpassung der inneren Uhr an die Umstellung der einen Stunde mehr im Herbst macht kaum Probleme. Dies liegt auch daran, dass die innere Uhr natürlicherweise einen 25-Stunden-Rhythmus hat und die eine Stunde zusätzlich ent-

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Magali Eschlimann, 34, Biel Ich merke überhaupt nichts von der Zeitumstellung. Das Einzige, was mich daran stört: Wenn ich das Gefühl bekomme, dass ich weniger schlafen kann, als ich eigentlich möchte. Aber ansonsten finde ich die Zeitumstellung eigentlich eine gute Sache, schliesslich hat sie Tradition.

Man schläft, wie man sich bettet.

sprechend gut «verträgt». Sehr viel schwieriger ist die jetzt anstehende Anpassung an die Sommerzeit, wenn eine Stunde wegfällt. Vor allem Menschen, die spät zu Bett gehen und lange schlafen, sogenannte Eulen oder Nachtmenschen, haben Mühe damit. Kein Wunder: Wenn am 30. März um 7 Uhr früh der Wecker klingelt und es gemäss Winterzeit eigentlich erst 6 Uhr wäre, ist der Körper überhaupt nicht aufs Aufstehen vorbereitet. Im Organismus ist noch viel des Hormons Melatonin vorhanden, das den Schlaf begünstigt. Ausserdem laufen Blutdruck und Pulsfrequenz noch im Schlafmodus. Die Botschaft des Körpers an den Menschen ist klar: «Steh jetzt bloss nicht auf!» Am Abend sind dieselben Menschen dann um 22 Uhr noch überhaupt nicht müde, da ihre innere Uhr erst 21 Uhr hat.

Hilfe aus der Drogerie Maximilian Tikhomirov, 18, Evilard

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Unbeliebte Zeitumstellung Im Oktober 2014 hat die deutsche Krankenkasse DAK-Gesundheit in Deutschland eine repräsentative Umfrage zur Zeitumstellung veröffentlicht. Etwa ein Viertel der Befragten sagte aus, sie würden nach der Umstellung an gesundheitlichen Problemen leiden. Und: Nur 27 Prozent der Deutschen halten die Zeitumstellung für sinnvoll, 71 Prozent möchten sie abschaffen. In der Schweiz hat der Nationalrat eine Motion zur Abschaffung der Sommerzeit 2012 abgelehnt.

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Bei jeder Zeitumstellung geht es etwa zwei Wochen, bis ich mich daran gewöhnt habe. In dieser Zeit bin ich meistens sehr müde, erst recht, wenn es draussen noch dunkel ist. Ausserdem habe ich das Gefühl, ich werde schneller krank. Mein Rezept: Möglichst viel schlafen.

Die gute Nachricht ist, dass bei den meisten Menschen nach einigen Tagen alles wieder im Takt läuft. Sie können sich die Zeitumstellung ausserdem angenehmer machen, wenn Sie sich gut vorbereiten. Eliane Schweizer, Drogistin in der Drogerie Sonderegger in Speicher (AR), hat praktische Tipps: Schlafen Sie ausreichend. Halten Sie sich an einen geregelten

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Anja Hesse, 15, Magglingen Eigentlich ist mir die Zeitumstellung ziemlich egal. Bei der Umstellung im Herbst wache ich einfach immer etwas früher auf, weil ich es von der Sommerzeit her so gewöhnt bin.

Tagesrhythmus, stehen Sie also immer zur selben Zeit auf. Verbringen Sie am Tag viel Zeit im Freien und bewegen Sie sich ausgiebig. Nehmen Sie weder Schlafmittel noch Alkohol. Achten Sie auf eine angenehme Raumtemperatur im Schlafzimmer, am besten sind 17 bis maximal 20 Grad. Bei solchen Temperaturen muss sich der Körper weder aufwärmen noch abkühlen. Schlafen Sie in einem dunklen Zimmer, allenfalls kann auch eine Schlafbrille helfen.

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Schlafprobleme und Müdigkeit helfen. Drogistin Schweizer rät insbesondere zu Schüssler-Salzen Nr. 5 Kalium phosphoricum und Nr. 25 Aurum chloratum natronatum, eventuell kombiniert mit Nr. 7 Magnesium phosphoricum. «Fangen Sie circa eine Woche vor der Zeitumstellung an, diese Schüssler-Salze zu nehmen, und nehmen Sie sie etwa sechs bis zehn Tage lang. Am besten lösen Sie zehn Tabletten von Nr. 5 und Nr. 7 sowie vier Tabletten von Nr. 25 in Wasser auf, das Sie über den Tag verteilt trinken. Nehmen Sie gegen Ende der Kur jeden Tag ein bisschen weniger, bis Sie schliesslich ganz aufhören.» Homöopathischen Mitteln gegen Schlaflosigkeit. Gegen Müdigkeit hilft Anamirta cocculus D12, die auch bei Reisebeschwerden, Erschöpfung, Unwohlsein sowie gestörter Nachtruhe eingesetzt wird. Wenn sie am Tag schlafen und nachts schlaflos sind, ist Zincum metallicum D12 die richtige Wahl. Nehmen Sie im Wechsel von beiden circa fünfmal täglich je 4 bis 6 Globuli. Beginnen Sie am Tag nach der Zeitumstellung. Wenn die Symptome bessern, schleichen Sie die Globuli aus, nehmen also immer weniger davon, bis sie nicht mehr nötig sind.

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schiedene Schlaf- und Nerventeemischungen. Sie enthalten häufig Baldrian, Melisse und Hopfen. Und der ganz persönliche Tipp von Drogistin Eliane Schweizer: «Lassen Sie es nach der Zeitumstellung einfach etwas ruhiger angehen. Entspannen Sie sich ganz bewusst und nehmen Sie sich nicht zu viel vor.» Text: Bettina Epper Fotos: Flavia Trachsel, Bettina Epper

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Jakob Brack, 69, Biel Auf mich hat die Zeitumstellung keine grossen Auswirkungen, auch wenn es immer eine gewisse psychische Umstellung ist. Besser als diese Zeitumstellung wäre es aber, wenn die Menschen selber entscheiden könnten, ob sie früher anfangen zu arbeiten und früher Feierabend machen wollen im Sommer. Grundsätzlich fände ich es vernünftiger, wenn jeder nach seinem persönlichen Rhythmus leben könnte.

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Die innere Uhr Biologische Uhren kontrollieren die rhythmischen Prozesse des Menschen wie Schlaf, Körpertemperatur, Blutdruck oder Verdauung. Die «Chef-Uhr» sitzt im Gehirn (im Nucleus suprachiasmaticus). Sie wird durch Licht synchronisiert und kommuniziert mit untergeordneten sogenannten Sklaven-Uhren. Diese kommen in den meisten Körperzellen vor. Alle damit ausgestatteten Zellen sind für die innere Uhr, die «zirkadiane Uhr», verantwortlich. Diese bestimmt, was Körper und Gehirn wann tun. Sie sorgt beispielsweise dafür, dass der Blutdruck in der Nacht sinkt und der Mensch flacher atmet. Wissenschaftler haben Testpersonen für längere Zeit in einen Bunker eingeschlossen, in den kein Licht eindringen konnte. Dabei zeigte sich: Die innere Uhr hat nicht 24, sondern 25 Stunden.


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Gewinnen Sie den Frühling! 2 x ein Wochenende zu zweit! Im neu renovierten Panoramarestaurant geniessen unsere Gäste eine vorzügliche Küche mitten in der schönen Obwaldner Landschaft. Das reichhaltige und vielseitige Angebot bietet auch schmackhafte Schon- und Diätkost. Der freundliche Service und die schöne Rundsicht auf See und Berge machen das kulinarische Erlebnis im Panoramarestaurant doppelt genussvoll. Das Restaurant ist bis 19.00 Uhr für Gäste geöffnet.

So nehmen Sie teil: Ihr Lösungswort mit Name und Adresse senden Sie an: Schweizerischer Drogistenverband, Preisrätsel, Postfach 3516, 2500 Biel 3

_ _ wettbewerb@drogistenverband.ch _ Teilnahme via SMS: DS Abstand Lösungswort Abstand Name und Adresse an 966 (Fr. 1.–/SMS) Einsende- und Anrufschluss: 31. März 2015, 18.00 Uhr (Datum des Poststempels). Das richtige Lösungswort wird im Drogistenstern 4/15 publiziert. Die Adressen werden ans Kurhaus am Sarnersee weitergeleitet.

Erholung mit Seeanstoss Als Quelle der Kraft im Zentrum der Schweiz bietet das Kurhaus mit Hotelcharakter eine einmalig erholsame Atmosphäre. Die Gäste schätzen die ruhige Lage direkt am See, sowie den herrlichen Ausblick auf die Alpengipfel und fühlen sich hier sofort zu Hause. Die inspirierende Umgebung spendet Kraft und Ruhe. Die Schiffsanlegestelle beim Kurhaus am Sarnersee lädt sie zu einer genussvollen Rundfahrt ein. Direkt ab der kurhauseigenen Anlegestelle geht es mit dem MS Seestern ganz beschaulich rund um den Sarnersee mit zahlreichen Möglichkeiten zum Aussteigen und Verweilen. Neben einem attraktiven Freizeitangebot bieten wir unseren Gästen auch Sonderkonditionen im grosszügig und entspannt-extravagantem Wellnessund Spabereich eines nahegelegenen Hotels. Das Kurhaus am Sarnersee legt Wert auf beste Qualität und Leistungen, welche auf die verschiedenen Bedürfnisse und Wünsche der Gäste ausgerichtet sind. Im Zentrum stehen Erholung, Entspannung und Abwechslung zum Alltag. «Es sich gut gehen lassen» und individuelle Freiheiten geniessen – so fühlen sich sowohl Patientinnen und Patienten, als auch Feriengäste rundum gut aufgehoben.

Kreuzworträtsel 2/15 Das richtige Lösungswort lautete «ANTIBIOTIKA». Die Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Korrespondenz wird keine geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Weitere Informationen sowie einen Kurzfilm finden Sie auf der Homepage: www.kurhaus-am-sarnersee.ch Kurhaus am Sarnersee Wilerstrasse 35 6062 Wilen/Sarnen T 041 666 74 66 info@kurhaus-am-sarnersee.ch

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Sanfte Streichelein Drücken und Kneten wie bei Massagen für Erwachsene sind bei Babys tabu. Streichen Sie stattdessen fein und zärtlich über die Haut Ihres Kindes. Drogistin und Naturheilpraktikerin Katrin Fries zeigt, wie das Verwöhnprogramm richtig geht.

Baby-Fotowettbewerb mit Online-Abstimmung. Thema: «Kind beim Essen»

Laden Sie bis spätestens 26. Mai 2015 das schönste Bild Ihres Babys (0 bis 3 Jahre) beim Essen oder Trinken auf unsere Fotogalerie auf www.vitagate.ch. Die 30 Kinder mit den meisten Stimmen kommen in die Endauslosung. Eine Jury wählt die sechs Gewinner. Es lohnt sich, Freunde und Bekannte zum aktiven Mit-Voten aufzufordern. Das Online-Voting ist bis am 31. Mai 2015 geöffnet. 1. Preis: Ein professionelles Fotoshooting für Ihr Baby im Juli/August in Ihrer Nähe in der Schweiz im Wert von 1000 Franken. 2.–6. Preis: Gutscheine für Babynahrung im Wert von je 250 Franken. Als Dankeschön erhalten alle Teilnehmer einen Bon für eine Gratis-Kekspackung.

Lust auf eine Extraportion Nähe zu Ihrem Kind? Dann ist eine Babymassage genau das Richtige. Sie spendet viel Wärme, Geborgenheit und Zärtlichkeit und intensiviert die Eltern-KindBindung. Und das ist noch lange nicht alles: Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass massierte Kinder entspannter sind, seltener weinen und besser schlafen. Bei Bauchschmerzen oder Koliken kann eine Bauchmassage Wunder wirken. Und schliesslich stimulieren Massagen die Atmung, unterstützen das Immunsystem und verbessern die Muskelkoordination.

Zwingen Sie Ihr Kind nicht Eine Babymassage hat also viele positive Effekte. Vorausgesetzt, Sie wissen, wie Sie Ihr Kind massieren sollten und es dem Kind gefällt. Katrin Fries, Naturheilpraktikerin und Inhaberin der Drogerie Salute in Langenthal (BE): «Sobald Eltern das Gefühl haben, dass sich ihr Kind während einer Massage nicht wohlfühlt, sollten Sie entweder darauf verzichten oder versuchen herauszufinden, woran es liegt. Vielleicht ist es bloss hungrig, müde oder friert.» Fries ist spezialisiert auf Lymphdrainage und Fussreflexzonenmassage. «Die Raumtemperatur sollte bei einer Babymassage etwa 25 Grad sein und das Kind bequem in gewohnter Umgebung liegen», rät Fries. «Achten Sie zudem darauf, dass Ihre Hände warm sind. Fühlt sich der Spross nicht wohl, weint er vielleicht, verspannt oder versteift sich.» Wichtig ist zudem, dass die Massage immer etwa nach dem gleichen Schema verläuft. Gewohnte Abläufe geben dem Baby Sicherheit.

Nie zu jung für eine Massage «Mit einer Babymassage können Sie schon in den ersten Tagen nach der

Geburt beginnen», sagt die eidgenössisch diplomierte Drogistin. Babymassagen sind etwas Zärtliches, Feines. Denn anders als bei Massagen für Erwachsene wird nicht gedrückt und geknetet, sondern es gibt sanfte Streicheleinheiten. Ein Massagekurs ist nicht zwingend nötig, aber manchmal hilfreich. «Wer Gemeinschaft und Anleitung mag oder sehr unsicher ist, dem empfehle ich einen Kurs.» Für Eltern, die ihr Baby ohne professionelle Hilfe massieren wollen, hat Fries ein paar Tipps parat: Massieren Sie grundsätzlich immer im Uhrzeigersinn und von oben nach unten. Führen Sie die Massagebewegungen ruhig, langsam und locker durch. Hören Sie mit der Massage auf, sobald das Kind keine Lust mehr hat. Erzwingen Sie nichts. Eine Babymassage macht meistens müde. Massieren Sie Ihr Kind also am besten vor dem Schlafengehen. Passen Sie auf, wenn Sie lange Fingernägel haben, sie sollten Ihnen beim Massieren nicht in die Quere kommen. Nehmen Sie sich Zeit, damit die Babymassage für Gross und Klein ein positives Erlebnis ist.

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Bevor Sie mit der Massage beginnen, legen Sie Ihr Kind bequem auf den Rücken. Dann können Sie es begrüssen, es sozusagen darauf vorbereiten. Dazu legen Sie eine Hand für ein paar Sekunden auf den Bauch oder die Brust des Babys. Jetzt gehts los!

Vier einfache Übungen Beine und Füsse Das Kind liegt auf dem Rücken. Halten Sie mit einer Hand das linke Bein sanft an der Fussfessel fest. Streichen Sie mit der anderen Hand

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heiten für die Kleinsten

Ein Genuss für Eltern und Kind: Bei der Brustmassage streichen Sie mit beiden Händen sanft vom Brustbein aus nach aussen über die Brust und die Oberarme.

Arme und Hände Das Kind liegt auf dem Rücken. Halten Sie das Handgelenk sanft fest. Wahlweise das linke oder das rechte zu-

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erst. Dann streichen Sie vom Oberarm Richtung Unterarm bis zur Hand. Beugen Sie danach die Händchen leicht nach oben und unten. Massieren Sie wie bei der Fusssohlenmassage die Handinnenfläche mit kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn. Allerdings sollten Sie das erst bei Babys tun, die nicht mehr nur Fäustchen machen. Brust- und Bauchraum Das Kind liegt auf dem Rücken. Streichen Sie vom Brustbein aus sanft

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nach aussen über die Brust und die Oberarme. Legen Sie die Hände auf die Brust Ihres Babys. Streichen Sie mit beiden

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vom Oberschenkel Richtung Fuss. Dann verwöhnen Sie die linke Fusssohle. Massieren Sie diese mit Ihrem Daumen in kleinen kreisenden Bewegungen. Zum Schluss streichen Sie die Zehen einzeln aus. Danach sind das rechte Bein und der rechte Fuss an der Reihe.

Pflegeöle erleichtern die Massage und pflegen die Haut des Babys. Drogistinnen und Drogisten können Ihnen bei der Wahl des richtigen Produktes helfen.

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Händen gleichzeitig beiden Aussenseiten des Oberkörpers entlang bis zum Becken oder zur Leiste. Streichen Sie mit einer Hand von der linken Schulter zur diagonal gegenüberliegenden Hüfte. Anschliessend streichen Sie von der rechten Schulter zur linken Hüfte. Bei Bauchkrämpfen und Blähungen: Machen Sie mit einer Handfläche langsame Kreisbewegungen im Uhrzeigersinn. Und zwar unter dem Rippenbogen um den Bauchnabel herum. Lassen Sie die Bewegung zwischendurch über das linke Bein auslaufen. Einfach mit der Hand vom linken Oberschenkel Richtung Fuss streichen.

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Eine Verabschiedung rundet die Massage ab. Das Kind liegt auf dem Rücken. Streichen Sie zärtlich vom Oberkörper bis über die Füsse hinaus. Wenn das Baby mag, können Sie es auch noch am Kopf streicheln. Text: Vanessa Naef

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Foto: Corinne Futterlieb

Rücken Das Kind liegt auf dem Bauch. Streichen Sie mit beiden Händen von den Schultern und Schulterblättern bis über den Po hinaus. Die Wirbelsäule in der Mitte wird nicht berührt. Auch Querstreichungen, also im 90-Grad-Winkel zur Wirbelsäule, empfinden viele Babys als angenehm.

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Erste Hilfe bei Nasenbluten Nasenbluten ist zwar unangenehm, aber in den meisten Fällen unproblematisch. Wichtig ist: Neigen Sie den Kopf nach vorne, nicht nach hinten. Die meisten Menschen haben in ihrem Leben zumindest einmal Nasenbluten. Oft sind starkes Schnäuzen, heftiges Niesen oder Nasenbohren die Ursache. Aber auch ein Schlag auf die Nase oder Fremdkörper in der Nase können Blutungen auslösen. Trockene Schleimhäute, etwa nach einer Erkältung oder in den Wintermonaten wegen der warmen Heizungsluft, erhöhen die Anfälligkeit.

Kopf nach vorne neigen Wenn die Nase blutet, sollten «Sie sich hinsetzen und den Kopf leicht nach vorne neigen. Schlucken Sie das Blut nicht, es könnte Übelkeit und Erbrechen verursachen», rät der eidgenössisch diplomierte Drogist Andrea Ullius. «Wenn Sie blutstillende Watte haben, können Sie diese zusätzlich in die Nasenlöcher stopfen, um die Blutung zu stoppen.» Drücken Sie ausserdem die Nasenflügel 10 bis 20 Minuten mit Zeigefinger und Daumen fest zusammen. Sie können dazu einen kalten Umschlag in den Nacken legen, etwa ein feuchtes Handtuch. Das verengt die kleinen Blutgefässe in der Nase, was die Blutung eindämmt. Einen Arzt sollten Sie aufsuchen wenn: Ihre Nase nach 15 bis 20 Minuten immer noch blutet, die Blutung auf beiden Seiten auftritt,

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Wenn Blutgefässe in der Nasenschleimhaut platzen, kommt es zu Nasenbluten.

_ der Blutverlust grösser als ein halber Liter ist, _ Sie mehrmals am Tag mehrere Tage hintereinander Nasenbluten haben, _ Sie nach einem Unfall Nasenbluten haben, _ Sie gerinnungshemmende Medikamente einnehmen.

Vor- und Nachbehandlung «Um Ihre Nasenschleimhaut zu befeuchten und so Nasenbluten vorzubeugen, können Sie eine Nasensalbe verwenden», rät Drogist Ullius. Und wenn die Nase doch einmal geblutet hat, können Sie «zur Reinigung einen Meersalzspray oder

eine Nasendusche einsetzen. Das spült zudem die Kruste weg.» Meerwasserspülungen sollten Sie zwei- bis dreimal täglich anwenden, tägliche Nasenduschen mit Salzspülungen stärken die Nasenschleimhäute zusätzlich. Sorgen Sie ausserdem dafür, dass Ihre Wohnung gut gelüftet ist. Lüften Sie mehrmals am Tag, dafür nur kurz. Das ist vor allem im Winter nötig. Luftbefeuchter können gegen trockene Raumluft ebenfalls hilfreich sein. Und vergessen Sie nicht, ausreichend zu trinken: 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüssten Tee am Tag. Text: Bettina Epper / Foto: panthermedia.net

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Auf den Spuren des Kräuterpfarrers Wo Pfarrer Johann Künzle lebte und wirkte, hinterliess er Spuren. Eine Wanderausstellung erinnert nun an ihn. Sein aussergewöhnliches Wissen über die Heilkraft der Pflanzen und deren Anwendung regt heute wie damals dazu an, sich mit dem auseinanderzusetzen, was rundherum herum wächst. «Hier», sagt Louis Hüppi und macht eine ausladende Armbewegung über den Platz vor dem Rathaus von Wangs: «Hier hat Pfarrer Künzle zum ersten Mal einen Kräutermarkt durchgeführt.» Das war am 24. März 1914, vor 101 Jahren also. «Die Wangser kamen aus allen Richtungen mit Leiter- und Kinderwagen voller Kräuter daher. Pfarrer Johann Künzle stand mittendrin, beurteilte die Qualität der Ware und bestimmte den Preis», erzählt Hüppi, als wäre er hautnah dabei gewesen. «Er war streng. Mindere Qualität lehnte er ab, für gute gabs oben im Kräuterhaus einen schönen Lohn.» Der Präsident des Pfarrer-Künzle-Vereins mit Sitz in Wangs, einer kleinen

Gemeinde im Sarganserland am Fusse des Pizols, muss es wissen. Er hat viel gelesen und recherchiert über den berühmten Kräuterpfarrer und beschlossen, etwas zu unternehmen, damit dieser nicht in Vergessenheit gerate. Denn Künzle habe, so Hüppi, während seiner Jahre in Wangs so manches bewirkt, habe sich nicht nur um das seelische, sondern auch das materielle Wohl seiner Pfarreimitglieder gekümmert und natürlich um deren Gesundheit. Daran wolle man erinnern. So lädt denn der Verein seit 2006 unter anderem jeweils von Frühling bis Herbst allmonatlich zu einer mehrstündigen Themenwanderung rund um Wangs

Johann Künzle (1857–1945) war Pfarrer und Kräuterheilkundiger. Sein Büchlein «Chrut und Uchrut» wurde über zwei Millionen Mal verkauft.

ein, auf der Präsident Louis Hüppi persönlich von Pfarrer Künzles Schaffen und Kräuterwissen erzählt. Damit die Stimme hält, schiebt er sich nun noch ein Bibernell-Bonbon in den Mund, den Gästen offeriert er in Plastikbechern selbstgemachten Mädesüss-Sirup, der Power geben soll, dann kann es losgehen – auf dem Platz vor dem Rathaus, neben dem damals das Volksbadhaus stand, in dem Kräuterbäder nach Künzles Rezeptur angeboten wurden. Bald einmal war der Ansturm so gross, dass ein gewisser A. Freuler, der das Badehaus leitete, etwas weiter oben am Dorfrand das Kurhaus Bad-Wangs eröffnen konnte.

Louis Hüppi, Präsident des Pfarrer-Künzle-Vereins, weiss viel von Künzles Schaffen und Kräuterwissen zu berichten.


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Die Heilkraft ist ganz nah Erst einmal stossen die Wanderer am Wegrand aber auf Heilkräuterschilder, in deren naher Umgebung die darauf beschriebenen Pflanzen wachsen. Zum Beispiel das Frauenmänteli an der Böschung eines Obstgartens. Man könne seine Blätter – «möglichst die kleinen, weil die am meisten Inhaltsstoffe haben» – von Staub befreit zur Heilung auf Wunden legen, erklärt Hüppi. Auch wenn man kribbelig-nervös sei, helfe das Frauenmänteli. Und: «Frauen sollten jede Woche eine Tasse Frauenmäntelitee trinken. Sie hätten es viel leichter mit ihren Frauengeschichten», sagt der Wanderleiter so unumwunden, wie Pfarrer Künzle sich damals auszudrücken pflegte. Eine Kostprobe aus Künzles erstmals 1911 veröffentlichten Büchlein «Chrut und Uchrut» aus dem Kapitel zum Frauenmänteli: «Manche Kinder hätten noch ihre Mutter und mancher geschlagene Witwer seine Frau, wenn sie diese Gottesgabe gekannt hätten.» Ein Satz, der nicht nur Künzles Gottverbundenheit, sondern auch die Motivation seines Schaffens deutlich macht: Den Leuten die Augen öffnen für die alte, vergessene Kräuterheilkunde. In seinem Vorwort, das sich bis heute durch all die mehr als zwei Millionen verkauften Exemplare in 40 Auflagen von «Chrut und Uchrut» hindurchzieht, bringt er es auf den Punkt: «Unser Büchlein zeigt, dass der Herrgott dem Menschen die besten Heilkräuter in den Weg gelegt hat, vor die Hausflur, in den Garten als unvertilgbares Unkraut, in die nahe Wiese, in den Berg und Wald.» Um sich selbst zu helfen und anderen Leidenden schnelle, wohlfeile und unschädliche Hausmittel zu reichen, müsse man nicht zehn Jahre studieren, so die Botschaft. Er schliesst mit den Worten: «Damit Gott befohlen», so wie er auch das Kapitel zum Frauenmänteli aufschauend und bewundernd beendet: «Welche Heilkraft hat der gütige Schöpfer diesem zierlichen Kraut verliehen!» Johann Künzle war zeit seines Lebens von der Pflanzenwelt fasziniert. Als Kind schon bekam er von seinem Vater, der als Gärtner arbeitete, den Blick für die V V

Vom Frühling bis in den Herbst führt der Pfarrer-Künzle-Verein jeden Monat eine mehrstündige Themenwanderung rund um Wangs (SG) durch.

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Schönheit der Natur mit auf den Weg und erhielt erste Heilpflanzenkenntnisse. Später im Benediktinerkollegium Einsiedeln gab ihm Botanikprofessor Pater Ludwig Staub einen vertieften Einblick; er gilt denn auch als sein Spiritus Rector für die spätere Berufung zum Kräuterpfarrer. Praktische Erfahrungen mit Heilpflanzen schliesslich machte Künzle als Pfarrer in Libingen und danach in Amden (siehe Kasten auf Seite 21), wo er, weil man für den Weg zum nächsten Arzt von diesen kleinen Bergdörfern aus Stunden brauchte, oft zur Ersten Hilfe gerufen wurde und sodann aufgrund seiner Heilkräuterkenntnisse manche Person vor dem Tod retten konnte. Weitere Erkenntnisse gewann Künzle aus Beobachtungen der Natur, zum Beispiel dem Verhalten kranker Tiere, aber auch aus den Schriften der heiligen Hildegard von Bingen und nicht zuletzt aus dem an einer Gant ersteigerten grossen Medizinalkräuterbuch von Dr. Jakob Theodor Tabernaemontanus aus dem 17. Jahrhundert, dessen Inhalt er nach dem Erwerb

regelrecht aufsog – botanische und medizinische Beschriebe von über 3000 Pflanzen, mit Hinweisen auf deren Verwendung bis zurück ins Altertum.

Tee gegen tödliche Grippe «So war er», sagt Louis Hüppi, «ein Mensch, der bis weit in Details und Feinheiten vordrang und es doch verstand, für das normale Volk zu reden.» Dieses strömte in Scharen zu ihm, wo immer er wirkte. Heilungserfolge machten schnell die Runde und führten weitere Hilfesuchende her. Ein besonderer Markstein war in diesem Zusammenhang die weitherum todbringende Spanische Grippe 1918. Hüppi ist, um davon zu erzählen, auf der Themenwanderung bei einer prächtigen Stechpalme oberhalb von Wangs stehen geblieben: «Aus Blättern hiervon und von Wermut und Salbei bereitete Künzle einen Kräutertee, den er den Leuten verschrieb. Ja, er ging sogar morgens in die Schule, um die Kinder zu fragen, ob sie heute schon von dem Tee getrunken hätten. In Wangs starb nie-

mand an der Grippe.» Dass ihm das noch mehr Bekanntheit einbrachte, versteht sich von selbst. Indes hatte Pfarrer Künzle auch immer Neider und Gegner. Während seiner Zeit in Wangs wurde er aus Ärztekreisen beim Bischof angeschwärzt. Und weil die Naturheilpraxis im Kanton St. Gallen nicht freigegeben war, rieten ihm die kirchlichen Obrigkeiten, mit dem «Doktern» aufzuhören. In Zizers, wo er sich auf Empfehlung des Churer Bischofs als Nächstes niederliess, erging es ihm nicht anders. Alsbald wurde er von den Behörden wegen seiner Hilfe an den Kranken eingeklagt und gebüsst. Doch nun wehrten sich die bei Künzle Rat und Hilfe Suchenden und sammelten Unterschriften, bis es 1922 im Kanton Graubünden zur berühmten Abstimmung über die Volksinitiative «Freigabe der giftfreien Kräuterpraxis» kam, welche die Befürworter gewannen. Die «Lex Künzle» wurde in Kraft gesetzt. Nun musste der «Wunderdoktor» nur noch eine Prüfung beim Sanitätsdepartement bestehen, danach war der Weg frei, als Naturheilarzt bis ins hohe Alter Menschen von nah und fern zu empfangen – immer unterstützt von seiner Nichte Christine.

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23 Jahre lang hatte er zuletzt in Zizers gewirkt, 1939 noch die Kräuterpfarrer Künzle AG gegründet und 1944 kurz vor seinem Tod «Das grosse Kräuterheilbuch» herausgegeben. Dennoch und auch trotz seiner schon zu Lebzeiten grossen Berühmtheit ist er dort heute ausser in einem Strassennamen kaum mehr präsent. Sowohl sein Anwesen «Helios» als auch die damals florierende und in alle Himmelsrichtungen exportierende Kräuterapotheke sind nicht mehr. «Schade eigentlich», findet Johannes Künzle, der Sohn eines Neffen von Pfarrer Künzle und einer der Letzten in Zizers, die ihn noch zu Lebzeiten kannten. «Er war im Dorf präsent», erzählt er. «Ich sehe ihn noch gut vor mir, wie er deutsch und deutlich mit markanter Stimme zu den Leuten geredet hat. Er war wirklich ein Original, keine Frage.» Von Physiologie und Anatomie habe sein Grossonkel, wenn man es kritisch betrachte, keine genauen Kenntnisse gehabt, so Künzle, der bis vor Kurzem selbst praktizierender Arzt war. «Aber wie er den Menschen vor sich und den Kern dessen Leidens erfasst hat, das ist beachtlich.» Auch habe er Onkel


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Pfarrers Kräuterheilkunde stets akzeptiert und gelten lassen, weil er es als wertvoll erachte, wenn der Patient aktiv etwas für seine Genesung mache. «Das ist ein elementarer Punkt der Heilung. Jedes Tier leckt sich an den eigenen Wunden.» Auch Hansjörg und Margrit Wälle von der Drogerie Wälle in Zizers schätzen des Kräuterpfarrers Vermächtnis. Er habe viel Gutes getan für die Menschen, und seine Produkte gehörten für sie seit ihrer Ausbildung fest zu jeder Drogerie. Über den Ladentisch gingen sie allerdings mit unterschiedlichem Erfolg. «Künzles Hustentee und der Nieren- und Blasentee zum Beispiel verkaufen sich gut», sagt

Pfarrer-KünzleAusstellung Die Themenwanderung in Wangs ist ein Teil der in diesem Jahr am 21. März beginnenden Ausstellung zu Ehren Johann Künzles. Weit mehr noch passiert in Amden, einer Sonnenstube oberhalb des Walensees, wo Künzle zwischen 1890 und 1893 als Pfarrer tätig war und seine Spuren hinterliess. Jetzt soll er für ein halbes Jahr und darüber hinaus wieder aufleben, so das Ziel der Ausstellungsmacher, die unter dem Patronat der Gemeinden Amden und Weesen und dem Pfarrer-KünzleVerein in Wangs arbeiten. Hanspeter Paoli vom Verein «Chrut und Uchrut» sagt, man wolle unter anderem wichtige Kräuterkenner zu Worte kommen lassen. Workshops stehen ebenso auf dem Programm wie Lesungen und Kräuterwanderungen in drei Klimastufen. «Wir haben hier rund um Amden alle Heilkräuter, die Künzle beschreibt», so Paoli. Zusätzlich gibt es auf dem Weg zum Alpstall beim Aussichtspunkt Chapf einen Kräutergarten. Darin einen Gastbetrieb und eine Kurzbiografie und entlang des Weges dorthin Stelen mit Zitaten und Anekdoten zu Pfarrer Künzles Kräuterei. Sein ganzes Leben wiederum wird im Museum in Weesen ausgebreitet zusammen mit Requisiten aus seinem Leben, Originalverpackungen seiner Produkte und Originalen seiner Publikationen. Reproduktionen und ausgedruckte Seiten daraus können auch in der Pfarrer-Künzle-Stube im Café Schärli in Amden in Zeitungshalter eingeklemmt gelesen werden. Genaue Informationen zu allen Ausstellungsorten und Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung auf: www.chrutunduchrut.ch

Margrit Wälle. Auch die Salbei- und Bibernell-Lutschpastillen in der Dose mit seinem Konterfei drauf seien beliebt. «Bibernell übrigens hat Pfarrer Künzle viel bedeutet. Das Kraut ist noch heute sehr wichtig in jedem Hustentee, sowie auch Salbei gegen Halsschmerzen», weiss sie. Bei anderen Künzle-Produkten wie der Arnikacreme oder der Ringelblumensalbe halte sich der Absatz in Grenzen. Auch Mariendistel- und Passionsblumenkapseln müssten sie aktiv empfehlen, um sie an die Leute zu bringen. Und: Die beliebten Lapidar-Tabletten gebe es leider nicht mehr. Im Schaufenster neben der Eingangstür zur Drogerie haben Wälles eine Tafel von Kräuterpfarrer Künzles Lebensstationen von 1857 bis 1945 aufgehängt und auch eine Urkunde, welche am 20. Februar 1932 von der Bürgergemeinde Zizers unterschrieben wurde und Hochwürden Herrn Pfarrer Johann Künzle das Ehrenbürgerrecht verlieh. Sie zollen ihm so ihren Respekt, erleben aber auch Abneigung: «Hier in Zizers sind leider nicht alle

Bewohner Künzle wohlgesinnt», sagt Margrit Wälle: «Aber es gibt doch viele, die ihn lieben.» Künzle starb am 9. Januar 1945 in Zizers, zur letzten Ruhe gelegt wurde er indes auf seinen Wunsch hin in Wangs, seiner letzten Seelsorgegemeinde. Auf dem Themenrundweg sind die Wandernden mittlerweile an einigen aus Holz gesägten Künzle-Skulpturen des Künstlers Thomas Jud vorbeigekommen und auch an einer weiteren Original-Künzle-Grotte, die Louis Hüppi in Zizers rettete und aufwendig hertransportieren liess, ehe sie jetzt die letzten Stufen hinauf zur Kirche im Dorf nehmen, vor der Pfarrer Künzle begraben liegt. Das Grab ziert ein Grabmal aus Marmor, das Künzle mit einem Rosenkranz ums Handgelenk, einem Evangelium in der einen und einem Kräuterstrauss in der anderen Hand zeigt. Louis Hüppi sagt anerkennend: «Für mich gibt es keinen Zweiten, der ein derartiges Wissen hatte über die Kräuter, die hier um uns herum wachsen.» Text: Janosch Szabo / Fotos: zVg.

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Wohlriechende Gülle? Das ist kein Mist Die meisten rümpfen angeekelt die Nase, wenn sie Gülle riechen. Manche aber atmen extra tief ein und fühlen sich wie zu Hause. Das liegt daran, dass Düfte Erinnerungen auslösen, sagt Riechforscher Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt. Jeden Sommer besuchte mich meine Freundin Sandra. Sie kam aus einem Dorf im Tösstal, wo ihre Familie einen kleinen Bauernhof bewirtschaftete. Manchmal hatte sie Heimweh. Manchmal aber wenn wir einen Ausflug machten, atmete Sandra tief ein und fühlte sich pudelwohl:

«Jetzt riecht es hier wie zu Hause!» Was sie roch, war die Gülle von der Wiese nebenan. Ich stand da und rümpfte die Nase. Für Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt von der Ruhr-Universität in Bochum (D) ist das keine Überraschung: «Düfte sind sehr emotional», sagt der Riechforscher.

Ekel ist sinnvoll Manche Menschen lieben einen bestimmten Duft, und andere hassen ihn. Wie eben Gülle. Experte Hatt: «Jeder Duft löst Erinnerungen aus. Sind sie positiv, mögen wir den Geruch, sind sie negativ, mögen wir ihn nicht.» Sandra


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mag Güllegeruch, weil es bei ihr zu Hause so riecht. Es ist sinnvoll, dass der Mensch sich vor manchen Gerüchen ekelt. Die Nase hilft beim Überleben. Riecht zum Beispiel etwas vergammelt, ranzig oder schimmlig, ist es höchstwahrscheinlich nicht mehr geniessbar, ja sogar giftig. Also: Finger weg! Ebenso funktioniert es in die andere Richtung. Riecht ein möglicher Sexualpartner verlockend, ist er eventuell ein genetisch guter Vater potenzieller Kinder.

Spermien können riechen

Wer auf einem Bauernhof aufgewachsen ist und dort eine schöne Zeit erlebt hat, wird sich beim Geruch von Gülle wohlfühlen. Für alle anderen stinkt sie einfach schrecklich.

ist ein hochkomplexer Vorgang, der von der Wissenschaft immer noch nicht vollständig entschlüsselt ist. Es gibt also noch viel zu entdecken. Beispielsweise fand Hatt erst vor wenigen Jahren heraus, das nicht nur die menschliche Nase riechen kann. Auch Spermien haben einen Riechrezeptor. Der Duftstoff Bourgeonal, der an Maiglöckchenduft erinnert, hilft den Samen, im Eileiter den richtigen Weg zu finden. Im Detail nachzulesen in Hatts Buch «Das Maiglöckchen-Phänomen». Anders als die Nase, die Tausende von verschiedenen Düften unterscheiden kann, erkennt die Zunge übrigens nur die fünf Grundrichtungen sauer, salzig süss, bitter und umami (Glutamat/Hühnerbouillon). Essen wird erst durch die Kombination von Riechen und Schmecken zum wahren Genuss.

Weihnachten im Sommer Geriet meine Freundin Sandra beim Güllegeruch aus dem Häuschen, so lösen Orangen, Zimt und Nelken bei den meisten Menschen Verzücken aus. Diese Gerüche verbinden viele mit Weihnachten und schönen Erinnerungen und Gefühlen von Geborgenheit und Sicherheit. Im Sommer aber können dieselben Menschen Zimt oft überhaupt nicht riechen. Riechexperte Hatt: «Zimt ist ein Duft, der von innen heraus erwärmt, da mag man ihn natürlich eher in der kalten Jahreszeit. Ausserdem tritt der Geruch im falschen V V

Der Riechsinn ist der älteste aller Sinne. Die ersten bakteriellen Lebensformen auf der Erde lebten in der sogenannten Ursuppe. Dort war es dunkel und still. Zur Orientierung, zur Nahrungs- und später zur Partnersuche blieb als einzig taugliches Mittel das Riechen. Beim Einatmen gelangen Duftmoleküle durch die Nase an die Riechschleimhaut (Regio olfactoria). An den etwa 20 bis 30 Millionen Riechzellen sitzen Geruchsrezeptoren, an die die Duftmoleküle andocken. Es gibt rund 350 Rezeptoren in der Nase. Jeder gehört zu einem bestimmten Duft, zum Beispiel Lavendel, Vanille oder Zimt. Das Duftmolekül Zimt etwa dockt also genau an den Zimt-Rezeptor an, so wie ein Schlüssel nur für ein bestimmtes Schloss passt. Danach gelangt die Duftinformation «Zimt» über Nervenbahnen blitzschnell ins Gehirn, und der Mensch riecht Zimt. Das ist die vereinfachte Kurzversion. Denn Riechen

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Kontext auf. Im Sommer ist nicht Weihnachten, also gehört da auch kein Zimt hin.» Diese Reaktion spielt nicht nur bei Essensgerüchen. «Eine Buchhandlung hat einen bestimmten Geruch, eine Metzgerei einen anderen. Wenn nun eine Metzgerei wie eine Buchhandlung riecht, dann ist das einfach falsch.» Menschen beurteilen Gerüche zwar sehr subjektiv, wie Sandra und die Gülle zeigen, die Wahrnehmung ist aber auch «ausgesprochen kulturell bedingt», sagt Hatt. In Indien zum Beispiel hat Zimt nichts mit Weihnachten zu tun, sondern steckt im alltäglichen Essen. Somit ist das Gewürz dort zu jeder Jahres-

zeit beliebt. Auch in Amerika gibt es das ganze Jahr über Zimt in Form von Zimtschnecken. Mit Weihnachten assoziieren die Menschen dort andere Gerüche. Und sie haben andere Duftabneigungen, sagt Hatt: «In Florida zum Beispiel würde nie jemand ein Spülmittel mit Zitronenduft verwenden, da die Menschen dort Zitronenduft mit Mückenschutzmittel in Verbindung bringen.» Ein anderes Beispiel ist Afrika. Dort betreiben die Menschen viel Rinderzucht, und sie mögen den Duft von Gülle, genau wie meine Freundin Sandra. «Dort wird Kuhmist sogar mit Macht und Ansehen in Verbindung gebracht – wo es am stärksten stinkt, gibt

So riechen Krankheiten Zum Beispiel in der traditionellen chinesischen Medizin werden Krankheiten auch nach dem Geruch diagnostiziert. So gehört ranzig zum Funktionskreis der Leber, verbrannt zum Funktionskreis des Herzens, süsslich zum Funktionskreis der Milz, Übelriechendes zum Funktionskreis der Lunge und Fauliges zum Funktionskreis der Nieren. Ein paar Beispiele:

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Der Atem von schwer Zuckerkranken riecht nach Äpfeln, weil durch den gestörten Zuckerabbau eine grosse Menge einer Säure entsteht, die nach faulen Äpfeln stinkt.

_ Leberkranke riechen nach Ammoniak. _ Lungenkranke riechen nach Zersetzung. _ Nierenkranke riechen nach Urin. _ Masernkranke riechen nach gerupften Federn. _ Scharlachkranke riechen nach gemähtem Gras. _ Pockenkranken riechen wie ein Raubtierkäfig. _ Typhuspatienten verströmen einen angenehmen Duft nach frischem Brot.

es die meisten Rindviecher und damit den grössten Reichtum», schreibt Hatt in seinem Buch «Niemand riecht so gut wie du».

Was Hänschen nicht mag … Menschen mögen bekannte Gerüche mehr als unbekannte. «Der Mensch ist ein Gewohnheitstier», sagt Hatt. Ich mag Zimt immer und überall, kann aber Senf nicht riechen. Hatt erklärt: «Grundsätzlich hat jeder Duft eine Erinnerung, das löst Emotionen aus. Wenn Sie also keinen Senf mögen, dann wahrscheinlich darum, weil es Senf in Ihrer Kindheit immer zu einem Essen gab, das Sie nicht mochten. Ich zum Beispiel kann keinen Meerrettich riechen, da es jeden Samstag bei meinen Grosseltern fettes Suppenrindfleisch mit Meerrettich gab. Ich hasste dieses Fleisch – und kann deshalb Meerrettich nicht riechen.» Das liegt daran, dass «Dufterinnerungen im Gehirn im Hippocampus immer zusammen mit Emotionen, die ich beim Riechen des Duftes empfunden habe, sowie mit Bildern und Tönen, die ich in diesem Moment gesehen und gehört habe, gespeichert werden», sagt Hatt. Es ist also immer entscheidend, wann jemand etwas zum ersten Mal gerochen hat und ob diese Situation positiv oder negativ war. «Diese Dinge bleiben relativ stabil abgespeichert im Gehirn und ändern sich auch nicht mehr.»

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Guter Rat rund um die Uhr Sie haben eine Frage rund um Gesundheit, Selbstmedikation und Prävention? Die qualifizierten Expertinnen und Experten von vitagate.ch beantworten Ihre Fragen persönlich, prompt und kostenlos. Im Drogistenstern veröffentlichen wir eine Auswahl der aktuellen Fragen und Antworten. Ich bin 23 und verhüte mit einem Implantat. Ich vertrage es eigentlich gut, habe aber wochenlange Dauerblutungen. Nun muss es deswegen entfernt werden. Gerne möchte ich die Pille nehmen, habe aber Angst, weil ich gelesen habe, dass sie das Immunsystem schwächt. Ausserdem befürchte ich, dass ich wegen der Pille Herpes-Ausbrüche haben werde. Als ich vor zwei Jahren das letzte Mal die Pille nahm, hatte ich zudem trockene Haut und Depressionen.

Sollte eine Hausapotheke für Kinder mit Homöopathika sowie mit Schüssler-Salzen ausgestattet sein?

Maja Steingruber, Drogistin HF

Andrea Ullius, eidg. dipl. Drogist Andrea Ullius: Wenn Sie die Pille nehmen, müssen Sie sich bewusst sein, dass Sie Ihrem Körper Hormone verabreichen und damit in das hormonelle Gleichgewicht und auch in den Stoffwechsel eingreifen. Davon kann auch das Immunsystem betroffen sein. Es heisst, dass die Pille eine «Zinkräuberin» ist, und Zink spielt im Immunsystem eine wichtige Rolle. Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin darüber, welche Pille Sie nehmen wollen. Sollten Nebenwirkungen auftreten wie trockene Schleimhäute, helfen zum Beispiel Leinölkapseln. Herpes tritt nur auf, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Sie können zudem die Aminosäure Lysin einnehmen. Sie soll verhindern, dass sich Herpesviren vermehren.

Maja Steingruber: Die Hausapothekenübersicht für Kinder listet die wichtigsten Salben, Gels und Verbände auf, die in eine kindergerechte Hausapotheke gehören. Es ist verständlich, dass die verschiedenen Naturheilverfahren ein bisschen Verwirrung stiften können. Am Ende kommt es nicht darauf an, ob Sie Ihre Kinder mit den Schüssler-Salzen oder homöopathisch behandeln. Es ist ganz individuell, was Ihnen besser behagt. Der Vorteil der Schüssler-Salz-Apotheke gegenüber der homöopathischen Taschenapotheke ist, dass die Übersicht klarer ist und man sich weniger einlesen muss. Es macht hingegen keinen Sinn, beides, also homöopathische Mittel und Schüssler-Salze, zu Hause zu haben. Denn beide machen dasselbe.

Ich habe kürzlich zu Hause (ca. 1 Stunde nach dem Essen einer grossen Pizza und 4 dl Rotwein) meinen Blutzuckerspiegel gemessen: 17,7. Ich finde, das ist ein sehr hoher Wert und bin jetzt verunsichert, ob er überhaupt stimmen kann. Am Morgen habe ich dann nochmals nüchtern gemessen und hatte immer noch 7,8. Nun habe ich Angst, an Diabetes zu leiden. Mein Vater hatte ab 58 Altersdiabetes. Hat mein erhöhter Wert einfach mit dem üppigen Essen zu tun gehabt, oder soll ich das vom Hausarzt abklären lassen?

Denise Egli, Drogistin EFZ und Vitalstofftherapeutin Denise Egli: Ich empfehle Ihnen, das Thema Blutzuckerspiegel bei Ihrem nächsten Hausarztbesuch anzusprechen. Vor allem, da Diabetes in Ihrer Familie ein Thema ist. Es ist nicht sinnvoll, wenn Sie zu Hause selber Ihren Blutzucker messen. Es ist besser, wenn Sie das zusammen mit Ihrem Hausarzt machen, da er Ihre Krankengeschichte kennt und Sie optimal aufklären und beraten kann.

Was möchten Sie wissen? Stellen Sie unseren Experten Ihre Fragen. Unsere Fachpersonen finden Sie unter www.vitagate.ch/de/expertenrat/uebersicht, oder fotografieren Sie mit Ihrem Smartphone den QR-Code. Nach Eingang des Mails leitet die Redaktion es an die jeweilige Fachperson zur Beantwortung weiter. Sie können Ihre Frage auch per Post schicken: Schweizerischer Drogistenverband, Expertenrat, Nidaugasse 15, Postfach 3516, 2500 Biel 3. Ihre Fragen werden anonymisiert veröffentlicht. Der Service ist kostenlos.

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Seit 1921

Mit Sixpack in Schwung Einfach zu Hause mit einer sandgefüllten PET-Flasche oder einem Pack Mineralwasser trainieren? Das geht. Mit Functional Training. Sportphysiotherapeut Roger Krähenbühl erklärt, wie es funktioniert. Roger Krähenbühl hat Feierabend und gönnt sich zwei Flaschen Bier. Trinken tut er sie nicht, er trainiert damit. Functional Training heisst die Methode. Dabei geht es darum, Bewegungsmuster zu trainieren. Roger Krähenbühl: «Es sind Bewegungen, die über mehrere Gelenke gehen. Die meisten unserer Alltagsbewegungen sind solche Abläufe. Ein simples Beispiel ist das Aufheben und Abstellen einer Kiste Bier.» Krähenbühl weiss, wovon er spricht. Er war lange Chef-

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physiotherapeut beim FC Basel und beim BSC Young Boys. Heute ist er auch Instruktor für Functional Training.

Die Wurzeln Functional Training ist keine neue Erfindung. Vieles basiert auf dem Turnen oder erinnert an Vitaparcours. Wichtig sind vor allem zwei Dinge: Die korrekte Ausführung der Bewegungsabläufe: Vor allem am Anfang ist es wichtig, die Bewegungsabläufe korrekt

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auszuführen, bis Sie sie verinnerlicht haben. Erst wenn diese Abläufe perfekt sitzen, können Sie die Frequenz steigern. Das hat einen positiven Einfluss auf die Energiebilanz und ergibt zudem einen

Nachbrenneffekt. Dieser ist mindestens zwei Stunden nach dem Training vorhanden. Das heisst, dass Functional Training auch bei einer Gewichtsreduktion helfen kann. Der parallel laufende Muskelaufbau führt zudem dazu, dass die Muskeln mehr Energie verbrennen, selbst im Ruhezustand. So kann das reduzierte Gewicht auch wirklich gehalten werden. Gleichzeitig wird der Körper gestrafft.

_ Das spielerische Element und der Spass daran: Möglich ist beim Functional Training alles. Draussen oder drinnen trainieren, in der Gruppe oder al-


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Roger Krähenbühl mit seinem Feierabendbier. Der Sporttherapeut und Osteopath hält sich mit Functional Training fit.

lein. Dabei wird gezogen, gestossen, sich abgesenkt und wieder raufgedrückt, gesprungen und so weiter. Dazu können Treppen oder Baumstämme mit einbezogen werden. Sie können aber auch ein elastisches Gummiband mitnehmen und spontan einbauen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Roger Krähenbühl ist Sportphysiotherapeut, Osteopath FO i. A. CURA und Functional-Training-Instruktor.

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Nach der Ausbildung zum medizinischen Masseur arbeitete er in einer Praxis für Physiotherapie sowie im Profiradsport und sammelte erste Erfahrungen als Therapeut. In seiner zehnjährigen Funktion als Chefphysio beim FC Basel und beim BSC Young Boys hat er sein Wissen mit Weiterbildungen zum Sportphysio SPT und dem CAS zum Psychologischen und Mentalen Trainer IAP/SASP erweitert. Mit der Ausbildung in funktioneller Osteopathie wird das Therapieangebot ganzheitlich ergänzt. Als Schweizermeister und mehrfacher EM- und WM-Teilnehmer im Triathlon hat er selbst grosse Erfahrung im Leistungssport, die er als Functional-Training-Instruktor bei «physioundmehr» in Bern gezielt einsetzen kann. www.physioundmehr.ch

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Die Hilfsmittel Auch bei den Hilfsmitteln können Sie fantasievoll sein. Sie können sie auch ganz einfach selbst herstellen, zum Beispiel indem Sie PET-Flaschen mit Sand füllen oder ein Mineralwasser-Sixpack mit Tragegriff einsetzen. Ausserdem gibt es offizielle Hilfsmittel. Wir stellen Ihnen die gebräuchlichsten vor:

_ TRX:

Das TRX ist ein tragbares Trainingsgerät, das aus speziell ausgerichteten Bändern besteht und an einem Baum, Zaun oder an der Decke befestigt wird. Beim TRX-Training wird mit dem eigenen Körpergewicht trainiert.

_ Sandbag: Der Sandbag oder deutsch _ Widerstandsbänder: Elastische BänSandsack ist ein stabiler Beutel, der mit Sand gefüllt ist.

der, sogenannte Widerstandsbänder, gibt es in verschieden Stärken. Teilweise sind sie zu einem Ring geschlossen und können so helfen, die seitlichen Beinmuskeln aufzubauen.

_ Kettlebell:

Der Kettlebell oder deutsch Kugelhantel ist eine Hantel mit Griff. Sie ermöglicht schwingende Bewegungen.

Weg mit lästigen Pfunden: Gute Tipps aus Frühlingstipps von Irene Zysset, Geschäftsführerin der Drogaria Mosca in Samedan (GR): So werden Sie im Frühling lästige Pfunde los: Es ist wichtig, frische und leichte Lebensmittel von guter Qualität in den

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Speiseplan einzubauen. Fertigprodukte mit vielen Zusatzstoffen möglichst meiden, genauso wie schwere Mahlzeiten und Alkohol. Um den Stoffwechsel positiv zu unterstützen, können Sie sehr gut mit Schüssler-Salzen arbeiten. Der Sportdrink Nr. 3/Nr. 5/Nr. 7 eignet sich auch hervorragend für sportliche (Wieder-)Einsteiger. Nr. 3 Ferrum phosphoricum optimiert den Sauerstofftransport zu der Zelle, Nr. 5 Kalium phosphoricum ist für die Energie zuständig, und die Nr. 7 Magnesium phosphoricum unterstützt die Entspannung und Regeneration der Muskulatur. Den Drink können Sie vor, während oder nach dem Sport einnehmen und auch an den Tagen dazwischen.

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_ Nach dem Sport, oder einfach um sich zu verwöhnen, eignet sich ein Basenbad. Der Körper wird entsäuert, entschlackt, und es wird Muskelkater vorgebeugt. Um einige Kilos loszuwerden, können Sie eine bis zwei Mahlzeiten mit einem speziellen Shake ersetzen. Der Vorteil: Sie haben eine optimale Nährstoffzusammensetzung inklusive Vitalstoffe, und die Sättigung ist trotz reduzierter Kalorienanzahl gut. Ausserdem ist es sehr einfach umzusetzen. Damit die Pfunde noch einfacher purzeln, hilft die Einnahme von L-Carnitin und der Schüssler-Salze Nr. 6 Kalium sulfuricum, Nr. 9 Natrium phosphoricum und Nr. 10 Natrium sulfuricum.

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So entschlacken Sie Ihren Körper ganz nebenbei: Beim Entschlacken gilt vor allem: Ausreichend trinken. Am besten Wasser («Hahnenburger»), weil es am besten Schlackenstoffe binden kann. Ergänzend dazu eignet sich ein Stoffwechseltee, der alle Entschlackungsorgane, also Nieren, Leber und Lymphsystem, anregt.

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Essen Sie möglichst oft frische und leichte Lebensmittel wie zum Beispiel Salat.


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_ Push: Push trainiert die Vorderseite

Die sechs Basisbewegungen Auch die Bewegungen sind beim Functional Training einfach. Sie gründen alle auf sechs fundamentalen Bewegungen, bei denen teilweise die genannten Hilfsmittel eingesetzt werden. Functional Training stammt aus der USA, darum sind die folgenden Begriffe englisch.

des Oberkörpers. Der Druck verläuft vom Körper weg. Übung: Liegestütz (Druck nach vorne) und Sandbag-Press (Druck nach oben).

_ Pull: Der Pull trainiert die Rückseite des Oberkörpers. Der Zug verläuft nach hinten oder nach unten. Übung: Rudern am TRX (Zug nach hinten) oder Klimmzug (Zug nach oben).

_ Squat: Beim Squat wird die Vorderseite des Unterkörpers trainiert. Der Druck kommt von unten nach oben. Übung: Kniebeuge mit Sandbag.

_ Carries: Bei Carries geht es um das Zusammenspiel des Ober- und Unterkörpers. Übung: Sandbag-Farmers-Walk, Schlitten ziehen oder schieben.

_ Hinge: Hinge trainiert die Rückseite des Unterkörpers. Der Zug kommt von unten nach oben. Übung: Einbeiniges Kreuzheben mit Sandbag.

_ Groundwork: Auch beim Groundwork geht es um das Zusammenspiel von Ober- und Unterkörper.

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Übung: Turkish-Get-up mit Kettlebell oder Sandbag (Bilder), aber auch Sprints, Würfe mit dem Medizinball oder einseitige Schwungbewegungen mit Kettlebells. Das sind alles Übungen, bei denen der Körper kontrolliert rotiert oder einer Rotation widerstehen muss. Diese sechs Grundbewegungen werden möglichst ausgewogen und abwechslungsreich eingesetzt, damit jeder Bereich des Körpers trainiert wird. Es kann dabei sinnvoll sein, zwei verschieden aufgebaute Trainingsabläufe abwechselnd, je zweimal die Woche, durchzuführen. Wichtig ist vor allem, dass Einsteigerinnen und Einsteiger zuerst ein fachkundig durchgeführtes Training besuchen. Mit der Zeit kann das Training völlig selbstständig durchgeführt werden.

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eine hochwertige Eiweissqualität achtgeben. Nüsse, Magerquark, Hülsenfrüchte, eiweisshaltige Getreide wie Amaranth und Quinoa und mageres Fleisch eignen sich sehr gut als Eiweissquellen. In der richtigen Kombination können Sie eine hohe biologische Wertigkeit erreichen. Eine optimale Kombination ist beispielsweise Ei mit Kartoffeln. Unterstützen können Sie den Eiweissstoffwechsel mit den Schüssler-Salzen Nr. 2 Calcium phosphoricum, Nr. 4 Kalium chloratum und Nr. 6 Kalium sulfuricum. Zur Regeneration der Muskulatur und zur Vorbeugung von Muskelkater eignen sich Arnica-Globuli, Schüssler-Salz Nr. 7 Magnesium phosphoricum und Nr. 9 Natrium phosphoricum.

kann die gleiche Wirkung mit einem Spagyrik-Stoffwechselspray erreichen. Zusätzlich sollten Sie den Säure-Basen-Haushalt mit einem Basen-Mineralpräparat und Basenbädern wieder ins Gleichgewicht bringen. So helfen Sie dem Körper, Säuren loszuwerden, die er im Zwischenzellgewebe abgelagert hat. Diese können den optimalen Stoffwechsel behindern. Das sollten Sie beachten, wenn Sie Muskeln aufbauen möchten: Wichtig ist, dass Sie dem Körper hochwertiges Eiweiss zur Verfügung stellen. Am einfachsten ist dies in Form eines Eiweissdrinks. Auch bei der Ernährung sollten Sie auf

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gönnen. Geniessen Sie eine Massage, ein Sprudelbad oder ein Basen-/Sportbad. Text: Ann Schärer Fotos: Corinne Futterlieb, fotolia.com, zVg.

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Dienstag 11.45 Uhr

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Dienstag 13.20 Uhr

Dienstag 10.45 Uhr

Dienstag 10.15 Uhr

Montag 13.20 Uhr

Mittwoch 9.45 Uhr

Dienstag 10.15 Uhr

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…und jederzeit zum Nachhören, Downloaden und Weiterempfehlen. www.vitagate.ch/radio

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GESUNDHEIT, DIE AB MÄRZ INS OHR GEHT Auf Sendung ab 2. März

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Auflage: 221 964 Exemplare (WEMF-Beglaubigung 9/14), 928 000 Leser (848 000 deutsch und 80 000 französisch gemäss Mach Basic 2014-2) Herausgeber: Schweizerischer Drogistenverband, Nidaugasse 15, Postfach 3516, 2500 Biel 3, Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogistenverband.ch, www.drogerie.ch Geschäftsführung: Martin Bangerter Redaktion: Heinrich Gasser (hrg), Chefredaktion und Leiter Medien und Kommunikation, h.gasser@drogistenverband.ch; Bettina Epper (epp), Chefredaktorin Stv., b.epper@drogistenverband.ch; Denise Muchenberger (dmu), d.muchenberger@drogistenverband.ch Fachliche Beratung: Dr. sc. nat. Julia Burgener (Wissenschaftliche Fachstelle SDV); Andrea Ullius (Drogist HF) Fotografinnen: Corinne Futterlieb; Flavia Trachsel Verkauf und Sponsoring: Monika Marti, Leiterin Verkauf, Vertrieb und Sponsoring, m.marti@drogistenverband.ch; Nicolas Bobillier, n.bobillier@drogistenverband.ch; Claudia Graness, Anzeigenadministration, Telefon 032 328 50 51, inserate@drogistenverband.ch Layout: Claudia Luginbühl Abonnemente: Jahresabonnement Fr. 26.– (10 Ausgaben, inkl. MWSt.); Telefon 071 274 36 13, Fax 071 274 36 19, abo@drogistenstern.ch Druck: Swissprinters AG, 4800 Zofingen Titelbild: Corinne Futterlieb Bestellen Sie jetzt kostenlos eine Ausgabe des Drogistensterns via E-Mail an info@drogistenverband.ch oder unter Telefon 032 328 50 30.


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