Drogistenstern 2-3/20

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Februar / März 2020

DROGISTENSTERN Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Dossier «Herz»

Der Takt des Lebens Erkältung

Mit TCM gegen Schnupfen, Husten & Co. Schlaf trotz Baby

So finden junge Eltern Erholung


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DROGISTENSTERN Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Dezember 2019 / Januar 2020

 2-Jahres-Abo

Preisbasis 2020 (inkl. MWSt.) à Fr. 26.– (6 Hefte) à Fr. 48.– (12 Hefte) Bei Bestellung des Jahres- oder 2-Jahres-Abos erhalte ich nach Bezahlung der Rechnung folgendes Geschenk (nur 1x ankreuzen)  Geschenk Raumbeduftung  Geschenk Wohlfühlset  Geschenk GOLOY 33 Gesichtspflegeset  Geschenk Oral-B Smart 4500  Geschenk GROWN ALCHEMIST Body Cleanser

Name, Vorname

Weihnachtsbäckerei

Selbst gemachtes Lebkuchenhaus

Geburtsdatum Bezahlung erfolgt per Rechnung an oben stehende Adresse.

Unterschrift

Bei Geschenk-Abo. Zeitschrift geht an: DS2–3/20

Kleiner Muskel, grosse Wirkung

Husten bei Kindern

Ich bin damit einverstanden, dass mich der Schweizerische Drogistenverband künftig per E-Mail, Post oder Telefon über interessante Vorteilsangebote informiert (jederzeit widerruflich).

PLZ, Wohnort

Gesunde Ernährung ist einfach Beckenboden

Was wirklich hilft

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Strasse, Nr.

Voller Lebensmut Keine Ausreden mehr!

Telefon

Name, Vorname

Dossier «Starke Menschen»

Vom Molekül zum Medikament

PLZ, Wohnort

Datum

Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Dossier «Wirkstoffe»

Strasse, Nr.

DROGISTENSTERN

Talon einsenden an: CH Media Kundenkontaktcenter Neumattstrasse 1 CH-5001 Aarau Telefon +41 58 200 55 22 E-Mail abo@drogistenstern.ch Die Bestellung wird wirksam ab der nächsterreichbaren Ausgabe. Nach Ablauf des gelösten Abonnements kann ich dieses jederzeit kündigen. Dieses Angebot gilt nur in der Schweiz und solange Vorrat reicht.


Susanne Keller

Susanne Keller

DOSSIER

Bettina Epper Stellvertretende Chefredaktorin b.epper@drogistenverband.ch

Herzhaft gesund

6–20

04 21

Kurz & knapp Mitmachen & gewinnen

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Handmasken, -peelings & Co.

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Mit Fangfeng gegen Schnupfen

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Gesünder essen dank Lebensmittelampeln?

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Schlafen trotz Baby

Zarte Hände auch im Winter 23 Schaufenster So hilft TCM gegen Erkältungen Was der Nutri-Score wirklich bringt So finden junge Eltern Ruhe Rätselspass und Vorschau Susanne Keller

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Herz

10 Was das Herz krank macht 13 Hilfe für die Psyche 14 Frauenherzen schlagen anders 16 Leben nach dem Herzinfarkt 20 Hilfe aus der Drogerie

Susanne Keller

Seit mir Martin Born seine Lebens­geschichte erzählt hat, bin ich im nationalen Organ­ spenderegister eingetragen. Das war ganz einfach: Auf www.swisstransplant.org sind alle Informationen dazu zu finden und man kann sich gleich online registrieren. So müssen nicht meine Angehörigen ent­ scheiden, sollte sich die Frage einer Organ­ spende je stellen. Der 70-jährige Born lebt nach einem schweren Herzinfarkt vor 23 Jahren nämlich nur noch, weil er damals rasch ein Spenderherz bekommen hat. Ohne Herz ist kein Leben möglich, es schlägt und schlägt und schlägt – solange es gesund ist. Lesen Sie in unserem Dossier ab Seite 6 alles über das faszinierende Organ, lernen Sie Martin Born (Seite 17) kennen und Roland Feer (Seite 16), der einen Defi­bril­ lator und Herzschrittmacher implantiert hat. Auch er hatte in jungen Jahren einen schweren Herzinfarkt. Wussten Sie übri­ gens, dass mehr Frauen an Herzinfarkten sterben als Männer? Die Kardiologin Prof. Dr. med. Catherine Gebhard forscht auf ­diesem Gebiet und erzählt im Interview ab Seite 14, warum das so ist. Ganz wichtig für ein gesundes Herz ist eine ausgewogene Ernährung. Wie viel Lebens­mittelampeln dazu beitragen ­könnten, ist um­stritten, wie Sie ab Seite 26 erfahren. Auch genügend Schlaf fördert die Gesund­heit. Doch gerade junge Eltern bekommen oft viel zu wenig davon. Wir verraten Ihnen die besten Tipps für einen geruhsamen Schlaf trotz Baby (Seite 28).

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Kurz & knapp

7000 Jahre Heilkunst

Museum für Urgeschichte(n) Zug, Res Eichenberger

Noch bis am 17. Mai zeigt das Museum für Urgeschichte(n) in Zug die Sonder­ ausstellung «Gesundheit!». Zu sehen ist, wie Menschen vergangener Epochen Krankheiten und Verletzungen kurierten. Pflanzliche Heilmittel und ihr Nachweis in archäologischen Ausgrabungen stehen im Zentrum. Mehr Informationen unter www.urgeschichte-zug.ch. Museum für Urgeschichte(n)

Buchtipp Hitzewallungen, Blasenentzündung, leere Eisenspeicher, Brust­schmerzen, prämenstruelle Beschwerden … Es gibt fast un­endlich viele Beschwerden und Krankheiten, bei denen Kräuter Frauen helfen können. Das Handbuch «Frauen­kräuter» hilft, sich einen Überblick zu verschaffen. Schon vor Jahrhunderten waren heilkundige, weise Frauen und Hebammen für die medizinische Versorgung zuständig. Im Mittelalter dann wurden diese Kräuterfrauen als Hexen ver­ folgt und getötet. Ihr Wissen um die kraftvolle Wirkung von Pflanzen aber hat überlebt und in den letzten Jahrzehnten den Weg zurück in die Frauenarzt- und Hebammenpraxen gefunden. Die Heil­prak­ti­ kerin Margret Madejsky hat nun mit dem «Praxishandbuch Frauenkräuter» ein ­praktisches Nachschlagewerk verfasst. Es erklärt die interessanten hormonartigen Effekte von Heilpflanzen, porträtiert 120 Frauenkräuter und bietet über 200 be­ währte Rezepte und viele Praxistipps. Ein praktisches Nachschlagewerk auch für Laiinnen. Die benötigten Heilkräuter und gleich noch die fachliche Beratung dazu, bei­­spielsweise über die korrekte Dosierung oder mögliche Nebenwirkungen, finden Sie übrigens in jeder Drogerie in Ihrer Nähe. Bettina Epper Margret Madejsky: «Praxishandbuch Frauenkräuter. Mit vielen Rezepten und ­praktischen Heilpflanzen-Anwendungen», AT-Verlag, 2019, ISBN: 978-3-03800-129-4

Wenn Zoés Haut aufgekratzter ist als ihre Stimmung. Eine ganzheitliche Lösung in 2 Phasen bei juckender Haut.

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4 KURZ & KNAPP

Jahre

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Tag der Kranken am 1. März Tausende beteiligen sich am 1. März mit Konzerten, Besuchs- und Geschenk­ aktionen in Spitälern und Heimen oder mit Solidaritätsveranstaltungen am diesjährigen «Tag der Kranken». Dieses Jahr zum Motto: «Ich bin mehr als meine Krankheit(en)». Laut dem Schwei­ zerischen Gesundheitsbericht 2015 sind hierzulande 2,2 Millionen Menschen chronisch krank. Gut die Hälfte arbeiten oder sind in einer Ausbildung, ein Drittel ist im Pensionsalter und bezieht Rente. Die Zahlen zeigen weiter, dass die Men­ schen trotz Krankheit aktiv am Sozial­

leben teilnehmen. Deshalb der Auf­ruf für den «Tag der Kranken 2020»: «Seien wir da für diejenigen, denen es nicht so gut geht. Engagieren wir uns für sie und binden sie ein in unsere Gesell­ schaft.» Hinter dem Tag steht der gleich­ namige Trägerverein, der seit über 80 Jahren jährlich zu einem anderen Thema aus dem Bereich «Gesundheit und Krankheit» sensibilisiert. Ziel ist es, Gesunde und Kranke zusammenzu­ bringen und der Vereinsamung kranker Menschen entgegenzuwirken. www.tagderkranken.ch

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bei nervöser Erschöpfung

Impressum  40. Jahrgang Auflage 176 282 Exemplare (WEMF-Beglau­bigung 9/2019), 1 061 000 Leser (991 000 deutsch­sprachige ­ emäss Mach Basic 2019-2 und rund 70 000 fran­zö­sisch­sprachige)  g Herausgeber Schweize­rischer Drogisten­verband, Nidaugasse 15, ­2502 Biel, Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogisten­verband.ch, drogisten­verband.swiss Redaktion Heinrich Gasser, Chef­redak­tion und Leiter Medien und Kommunikation, h.gasser@drogisten­verband.ch; Bettina Epper, Chef­re­daktorin Stv., b.epper@­drogistenverband.ch; ­Denise Muchenberger, d.muchenberger@drogisten­verband.ch; Vanessa Naef, v.naef@drogistenverband.ch  Fachliche ­Beratung Dr. phil. nat. Anita Finger Weber (Wissenschaftliche Fach­stelle SDV); Marisa Diggelmann (Drogistin HF), Helene Elmer (Drogistin HF), Adrian Würgler (Drogist HF)  Layout Hiroe Mori  Fotogra­f­in ­Susanne Keller  Titelbild ­Susanne Keller  Druck Stämpfli AG, 3001 Bern  Verkauf ­und ­Sponsoring T ­ amara Freiburg­haus, Leiterin Verkauf, ­Vertrieb und Sponsoring, t.freiburghaus@drogisten­verband.ch  Abonnemente J­ ahresabonnement Fr. 26.– ­(6 Aus­gaben, inkl. MWSt); Telefon 058 200 55 22, Fax 058 200 55 56, abo@­drogistenstern.ch.

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KURZ & KNAPP 5

RUHE FÜR DIE NERVEN Neurodoron® Tabletten

Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Weleda AG, Schweiz


DOSSIER

HERZ Tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam, tadam*. * So oft schlägt ein Herz im Schnitt in einer Minute.

Dem Herzen auf den Puls gefühlt hat für Sie Bettina Epper

2017 litten

19 %

der Männer und 16 % der Frauen an zu hohem Blutdruck oder nahmen Medikamente dagegen ein.

6 HERZ

Jährlich haben ca.

8000

Personen einen Herz-Kreislauf-Stillstand, weniger als 5 % überleben.

Über die Schweizer Gesamtbevölkerung gesehen sind HerzKreislauf-Krankheiten die

häufigste Todesursache in der Schweiz.

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Susanne Keller

DIAGNOSE HERZINFARKT Vor 19 Jahren brach Roland Feer, ­damals 47, mitten in der Nacht plötz­ lich zusammen. Seine Frau rettete ihm das Leben.

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DOSSIER

iStock.com/rodnikovay

Jedes Jahr sind in der Schweiz 16 000 Menschen von einem Schlaganfall oder Hirnschlag betroffen. Zu einem Hirn­ schlag kommt es, wenn die Blutzufuhr in einem bestimmten Bereich des Gehirns unterbrochen ist. Es gibt verschiedene Formen: • In etwa 85 Prozent der Fälle verstopft ein Blutgerinnsel ein Gefäss. Die Nerven­ zellen im betroffenen Bereich erhalten zu wenig oder gar keinen Sauerstoff und keine Nährstoffe und sie gehen zu­ grunde. Man nennt diesen Hirnschlag auch ischämischen Hirninfarkt. • Deutlich seltener ist eine Hirnblutung. Dabei platzt ein Gefäss im Gehirn, ­worauf sich das Blut ins Hirngewebe ergiesst.

• Selten ist auch die sogenannte Sub­ arachnoidalblutung. Hierbei reisst ein Blutgefäss im Bereich der Hirn­ häute ein und das Blut fliesst ­zwischen Hirn­häute und Gehirn. Rasch handeln Es ist wichtig, einen Hirnschlag rasch zu erkennen und richtig zu ­reagieren. In den meisten Fällen ­treten eines oder mehrere der folgen­ den Anzeichen auf: • Plötzliche Lähmung, Gefühlsstörung oder Schwäche, meist nur auf einer Körperseite (Gesicht, Arm oder Bein) • Plötzliche Blindheit (oft nur auf einem Auge) oder Doppelbilder • Sprachstörungen und Schwierig­ keiten, Gesprochenes zu verstehen • Heftiger Schwindel mit Geh­unfähig­ keit • Plötzlicher, ungewöhnlicher, ­heftiger Kopfschmerz Reagieren Sie bei Verdacht auf einen Hirnschlag sofort und alarmieren Sie den Notruf 144.

Kammerflimmern Beim sogenannten Kammer­flim­ mern schlägt das Herz über 320 Mal pro Minute. Das ist so oft, dass das Herz kein Blut mehr in den Kreis­ lauf pumpen kann. Resultat: HerzKreislauf-Stillstand. Be­trof­fene werden plötzlich bewusstlos, rea­gie­ ren weder auf Ansprechen noch auf Schütteln, die Atmung setzt aus und es ist kein Puls mehr spürbar. Wenn in einer solchen Situation nicht innerhalb von wenigen Mi­nu­ ten Wieder­belebungs­mass­nahmen (siehe auch Artikel auf Seite 18) ­erfolgen, stirbt die Person. Quellen: Christopher Scharf: «Das Puls­buch. Herzrhythmus und Herzkrank­heiten», Orell Füssli Verlag, 2018 / Susanne Unver­ dorben, Martin Unverdorben: «Kardiologie kompakt. Kleines Fachlexikon für Patienten und Übungs­leiter», Spitta Verlag GmbH & Co. KG, 2013 / Schweizerische Herzstiftung, www.swissheart.ch vfhnb12 – stock.adobe.com

Schlaganfall

Quellen: Elsevier GmbH: «Medizinische Fachwörter von A–Z», Urban & Fischer, 2018 /  Schweizerische Herzstiftung, www.swissheart.ch

Arteriosklerose

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einem Hirnschlag (siehe auch Artikel oben) führen kann. Verengte Herz­kranz­ gefässe verursachen koro­nare Herz­ krank­heit (KHK), also eine Angina pec­toris (siehe auch Artikel auf Seite 12) oder schlimmstenfalls einen Herzinfarkt (siehe auch Arti­kel auf Seite 12) oder eine Herzinsuffizienz (siehe auch Artikel auf Seite 19). Quellen: Dr. med. Marianne Koch: «Das HerzBuch. Wie wir unser Herz schützen und gesund erhalten können», dtv Verlagsgesellschaft, 2015 /  Dr. med. Stefan Waller: «Der Dr. Heart HerzCoach. Herz­infarkt verhindern, besser und be­ wusster leben», Gräfe und Unzer Verlag, 2017 /  Broschüre: «Herzhaft gesund. Herz-KreislaufRisiken kennen und vorbeugen», Schweizerische Herzstiftung, 2015

Arterielles Gefäss ohne Ablagerungen

Gefäss mit Ablagerungen (arteriosklerotischen Plaques)

Durch starke Ablagerungen verengtes Gefäss

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iStock.com/go-un lee

Die Arteriosklerose dürfte vielen eher unter dem Namen «Arterien­ver­ kalkung» ein Begriff sein. Das ist eine krankhafte Veränderung der Blut­ge­ fässe, die sich über Jahre hinweg ent­ wickelt. Dabei wird die Innenhaut der Arte­rien rau und es lagern sich so­ genannte Plaques ab, die unter ande­ rem Cholesterin und Kalk enthalten. Dadurch verliert das Gefäss an Weite und Elastizität. Je mehr Risiko­fak­to­ ren (siehe auch Artikel auf Seite 10) vorhanden sind, desto grösser ist die Gefahr, dass jemand an Arterio­­skle­rose erkrankt. Die Krankheit kann alle Arterien im Körper befallen und je nachdem zu verengten oder verschlossenen Halsoder Hirn­gefässen führen, was zu


Vorhofflimmern ist die häufigste Herz­ rhyth­mus­störung. In der Schweiz ist rund ein Prozent der Bevölkerung betroffen. Bei den über 75-Jährigen sind etwa zehn Prozent ­betroffen, das sind rund 100 000 Personen. Verur­sacht wird es durch eine Art «elek­trisches Gewitter» im Reiz­ lei­tungs­system des Herzens. Die Vorhöfe und Herz­kammern pumpen nicht mehr aufeinander abgestimmt und zu schnell. In der Folge nimmt die Herz­ leistung ab. Anhand der Häufigkeit und Dauer unterteilt man das Vorhof­ flim­mern in drei Formen: • Paroxysmales Vorhofflimmern: Das Vorhof­flimmern tritt anfalls­artig auf, dauert nicht länger als ­sieben Tage und hört spontan auf. • Persistierendes Vorhofflimmern: Das Vor­hof­flimmern dauert länger als

s­ ieben Tage und hört nicht von selbst auf. Es kann aber durch eine Behand­ lung in einen normalen Rhyth­mus über­ führt werden. • Permanentes Vorhofflimmern: Das Vorhof­flimmern bleibt dauerhaft vor­ handen. Ein normaler Rhythmus kann nicht erreicht werden. Viele Betroffene spüren ein rasches Herz­klopfen, das über Stunden oder ­länger andauern kann. Andere Symp­ tome sind Enge- oder Druckgefühle in der Brust, Müdigkeit oder Atemnot. Beschwerden können verschwinden, wenn die anfallsartigen Rhyth­mus­­stö­ run­gen in ein permanentes Vor­hof­­flim­mern übergehen. Oder sie treten nur noch in bestimmten Situationen auf. Bei vielen löst Vorhofflimmern gar keine Beschwerden aus. Grund­sätzlich ist

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Das Symbol für Liebe schlechthin ist das rote Herz. Es sieht allerdings überhaupt nicht aus wie ein mensch­liches Herz. Das liegt daran, dass es seinen Ursprung in stilisierten Darstellungen von Wein-, Feigen- und Efeublättern hat. Das Sym­bol gab es schon in der Antike, häufig auf erotischen Abbildungen. Quellen: Deutsches Ärzteblatt: «Das Herzsymbol: Wappenzeichen der Kardiologie», 2003 /  Schweizerische Gesellschaft für Kardiologie, www.swisscardio.ch

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Quellen: Schweizerische Herzstiftung, www.swissheart.ch / Susanne Unverdorben, Martin Unverdorben: «Kardiologie kompakt. Kleines Fachlexikon für Patienten und Übungs­ leiter», Spitta Verlag GmbH & Co. KG, 2013

Die Schweizerische Herzstiftung ­bietet verschie­ denen informative Bro­schü­ren an wie «Herz und Psyche», «Herz­haft gesund» oder «Besser leben, ­länger leben dank guter Prävention». Interessierte können sie bestellen unter: www.swissheart.ch/shop

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Vorhofflimmern nicht akut ge­fährlich. Unbehandelt kann es aber schwere Fol­ gen haben. Die un­regel­mässigen Pump­ bewegungen führen dazu, dass sich ver­ mehrt Blut­gerinnsel bilden. Verstopft ein solches Gerinnsel eine Hirnarterie, ist ein Hirnschlag (siehe auch Artikel links) die Folge.

Mehr wissen

Das «Herz» ist gar kein Herz

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Vorhofflimmern

und Hirnschlag

kennen und vorbeugen

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DOSSIER

Was das Herz krank macht Wie ein Mensch lebt, hat grossen Einfluss darauf, wie gesund sein Herz bleibt. Das Herz schlägt etwa 2,6 Milliarden Mal in einem Menschenleben. Beeindruckend, findet auch PD Dr. med. Rainer Zbinden, Chefarzt Kardiologie am Spitalzentrum in Biel (BE). Er ist fasziniert von ebendiesem Organ: «In manchen Kulturen glaubt man gar, die Seele sässe im Herzen. Dies ist wahrscheinlich eher ein Mythos. Aller­ dings gibt es Herzkrankheiten, die durch positive oder negative Emotionen ausgelöst werden können.» Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Herz­rhyth­mus­ störungen sind häufig. Die Risiko­fak­to­ ren, die sie begünstigen, hängen eng mit dem Lebensstil zusammen.

Bluthochdruck Jeder Herzschlag löst eine Druckwelle aus, die in die Arterien weitergeleitet wird. Die Regulation dieses Blutdrucks erfolgt

durch ein Zusammenspiel von Gefäss­ weite, Herz­leistung und Blutvolumen. Die schlechte Nachricht: In der Schweiz hat schätzungsweise jede fünfte erwachsene Person einen erhöhten Blutdruck. Be­sonders fatal ist, dass man das nicht spürt. Doch die Auswirkungen sind drastisch: «Bluthochdruck beschleunigt die Ablagerung von Cholesterin in den Ge­ fässwänden, die sogenannte Plaque-Bil­ dung, und der Herzmuskel verdickt sich», sagt der Kardiologe. «Einerseits steigt so­ mit das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls, andererseits wird der Herz­ muskel steifer und weniger elastisch, was das Auftreten von Rhythmus­störungen, vor allem des sogenannten Vorhof­flim­ merns, fördert.» Die gute Nachricht: Mit einem gesunden Lebensstil können Sie dazu beitragen,

Ihren Blutdruck im normalen Bereich zu halten oder zu senken. «Ein erhöhter Salz­ konsum oder Bewegungsmangel etwa ­ kön­nen das Auftreten von Bluthoch­druck fördern.»

Cholesterin Das Blutfett Cholesterin ist wichtig. Der Körper braucht es zur Produktion von Zell­wänden, Nervengewebe und Hormo­ nen oder als Energielieferanten. Es gibt mehrere Arten von Cholesterin. Das LDLCholesterin gilt als das «schlechtes» Cho­ lesterin. Ist zu viel LDL-Cholesterin im Blut, kann es sich an Arterienwänden ab­­­ lagern. Das «gute» HDL-Cholesterin sam­ melt überflüssiges Cholesterin von den Zellen ein und transportiert es zur Leber. Die schlechte Nachricht: 2017 litten 13 Pro­zent der Menschen in der Schweiz

BEWEGUNG BRINGTS Aktive Menschen haben ein kleineres Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten.


«Häufig kann man nur die Risiko­faktoren behandeln» an erhöhtem Cholesterinspiegel oder nah­ men cholesterinsenkende Medi­ka­mente. Ab 65 Jahren sind 32 Prozent betroffen, Männer häufiger als Frauen. Die gute Nachricht: Durch die Umstellung der Ernährung und mehr Bewegung können sich die Cholesterinwerte v ­ erbessern.

Fotos: Halfpoint – stock.adobe.com, zVg; Grafik: vecteezy.com

Diabetes Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist eine chronische Stoffwechselerkrankung. «Dabei produziert die Bauchspeicheldrüse zu wenig des Hormons Insulin. In der Folge steigt der Blutzuckerspiegel an», so Dr. Zbinden. «Das greift unter anderem die Gefässwände an und fördert stark die Ablagerung von Cholesterin in den Ge­ fässen.» Es gibt zwei Formen von Diabetes. Beim Typ 1 wird zu wenig oder gar kein Insulin produziert. Beim Diabetes Typ 2 bildet der Körper zwar Insulin, die Zellen können jedoch nicht mehr ausreichend darauf reagieren. Ursachen sind neben familiären Faktoren und dem Alter der Lebensstil: Übergewicht, Fehlernährung und mangelnde körperliche Aktivität kön­nen das Risiko für einen Diabetes Typ 2 stark erhöhen. Die schlechte Nachricht: Schätzungsweise sind in der Schweiz rund 500 000 Per­so­ nen an Diabetes erkrankt. Es dauert im Schnitt sieben Jahre, bis ein Diabetes Typ 2 erkannt wird. Darum weiss die Hälfte aller Diabetiker und Diabeti­ke­rin­nen noch gar nicht, dass sie krank ist. Die (fast) gute Nachricht: Normales Kör­ per­gewicht, Bewegung und ausgewogene Ernährung tragen dazu bei, das Risiko für Diabetes Typ 2 zu senken. Es gibt aber auch bei einem gesunden Le­bensstil die Möglichkeit, an Diabetes zu erkranken, denn auch Vererbung spielt eine wich­ tige Rolle.

Ernährung/Übergewicht Ausgewogenes Essen und Trinken versorgt den Körper mit Energie, Nähr- so­wie Schutzstoffen und trägt dazu bei, Krank­­ heiten vorzubeugen. Aber: «Es kommt da­ DROGISTENSTERN 2–3/20

Drei Fragen an Kardiologe PD Dr. med. Rainer Zbinden. Herr Dr. Zbinden, gibt es Warnsignale, wenn mit dem Herz etwas nicht stimmt? Typische Beschwerde ist ein Engegefühl auf der Brust bei Be­lastung, das rasch vorbeigeht, wenn die Be­las­tung vorüber ist. Viele haben aber auch erstmals Beschwer­den beim ersten Herz­infarkt. Lähmungs­­er­schei­nungen, Sprachstörungen oder Gefühls­störun­ gen sind Warnsignale für einen Hirnschlag. Herz­ stolpern, Herz­klopfen oder plötzlicher Be­wusst­­seins­­ver­lust deuten auf Herz­ rhythmusstörungen hin. Wann sollte man zum Arzt? Beim Auftreten oben genannter Symptome. Kann man Herz-Kreislauf-Krankheiten heilen? Häufig kann man nur die Risikofaktoren behandeln wie Diabetes, hohe Choles­ terinwerte oder Bluthochdruck und ein rasches Fortschreiten der PlaqueAblagerungen verlangsamen. Auch die Aufweitung respektive Wieder­er­öff­ nung von Herzkranzarterien oder peripheren Arterien ist nur eine symp­­to­ matische Behandlung. Die Ursache wird damit nicht ­behoben. Herz-KreislaufKrankheiten sind chronisch fortschreitend. Ein Herzinfarkt oder Hirn­schlag resultiert auch mit teilweisem Absterben von Gewebe und hinterlässt dann eine Narbe.

bei auf die Qualität und die Quantität des Essens an. Die Menschen in der Schweiz werden immer dicker», sagt der Kardio­ loge. «Es bleibt in der heutigen Arbeits­ welt leider oft zu wenig Zeit, um ausgewogen zu kochen oder zu essen.» Die schlechte Nachricht: In der Schweiz sind rund 41 Prozent der Erwachsenen übergewichtig. Das führt auch zu Blut­ hoch­ druck und Diabetes. Kaum eine Gruppe von Krankheiten wird durch die Ernährung so stark beeinflusst wie jene des Herz-Kreislauf-Systems. Die gute Nachricht: Eine ausgewogene Er­ ­nährung leistet einen Beitrag zum Schutz der Blutgefässe. Durch die Reduk­tion des Gewichts entlasten Sie nicht nur Ihre Ge­ fässe, sondern auch Gelenke und Rücken.

Rauchen «Rauchen ist einer der Hauptrisiko­fak­to­ ren für kardiovaskuläre Erkrankungen»,

sagt Zbinden. Es fördert ebenfalls die Plaque-Bildung. «Zusätzlich reduziert Rau­ ­­chen das ‹gute› HDL-Cholesterin zugunsten des ‹schlechten› LDL-Choles­te­rins.» Die schlechte Nachricht: Wer raucht, hat ein bis zu viermal höheres Risiko, an einer Herzkrankheit zu sterben. Die gute Nachricht: Wenn Sie mit Rau­ chen aufhören, beginnt Ihr Risiko für Ar­te­­riosklerose sofort zu sinken. Nach nur fünf rauchfreien Jahren ist das Herz­ infarkt-Risiko in etwa gleich wie bei Per­ sonen, die nie geraucht haben.

Bewegungsmangel Körperlich Aktive leben länger, sind im Alter geistig fitter und weniger pflegebedürftig. Die schlechte Nachricht: Knapp 35 Pro­ zent der Erwachsenen in der Schweiz sind ungenügend aktiv oder gänzlich inaktiv. «Bewegungsmangel führt zu HERZ 11


DOSSIER

Stress Bei Bedrohungen reagiert der Körper und schüttet Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Ist die Gefahr vorüber, kehrt der Normalzustand zurück. «Stress an und für sich kann auch positiv sein und führt nicht zwingend zu Herz-Kreis­ lauf-Erkrankungen», sagt Dr. Zbinden. Der hektische Berufsalltag führe aber oft dazu, dass man zu wenig Zeit für ausgewogenes Essen sowie Bewegung hat. Die Folge: Wir werden krank.

Die schlechte Nachricht: Zwei von drei Erwachsenen sind häufig gestresst. Das erhöht den Blutdruck, treibt den Herz­ schlag an, steigert die Ausschüttung von Insulin und schwächt das Immun­system. Dies alles schädigt das Herz direkt. Und Dauerstress wirkt auch indirekt auf die Herzgesundheit: Gestresste rauchen häufiger, ernähren sich ungesund und bewegen sich weniger. Die gute Nachricht: Stress kann man abbauen. Etwa durch Bewegung wie Wan­ dern, eine anregende Beschäftigung wie Gärtnern oder mit Entspannungs­tech­ni­ ken wie Yoga.

Alter Auch das Alter ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten, sagt Dr. Zbin­ den: «Mit zunehmendem Alter steigen nebst dem Cholesterinwert auch die Ge­

Herzinfarkt

hedgehog94 – stock.adobe.com

Das Herz wird durch Blutgefässe, die so­ genannten Koro­nararterien, mit Sauer­ stoff versorgt. Verschliesst sich ein solches Herzkranzgefäss, meistens wegen eines Blut­ge­rinnsels als Folge von koronarer Herzkrankheit, kommt es zu einem Herz­ infarkt. Dabei stirbt Herzmusku­latur ab. Es können verschiedene Symptome auftreten wie ausstrahlende Schmerzen in Arme, Rücken oder Bauch, Atem­not, kalter Schweiss, Ohnmacht und lebens­ bedrohliche Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herz-Kreislauf-Still­stand. Bei Frauen, Diabetikern und älteren Patien­ ten können folgende Symptome als allei­ nige Warnsignale auf­treten: Atemnot, unerklärliche Übelkeit und Erbre­chen, Druck in Brust, Rücken oder Bauch.

Lebenswichtig: Ein Herzinfarkt ist ein Not­fall und verlangt sofortiges Handeln! Alarmieren Sie den Notruf 144. Ist die Person nicht ansprechbar und atmet nicht, beginnen Sie sofort mit der Herz­ druckmassage, setzen Sie wenn vor­han­ den einen Defi­bril­lator (siehe auch Artikel auf Seite 18) ein, und fahren Sie weiter, bis der Rettungswagen ­eintrifft. Quellen: Susanne Unverdorben, Martin Unverdorben: «Kardiologie kompakt. Kleines Fachlexikon für Patienten und Übungsleiter», Spitta Verlag GmbH & Co. KG, 2013 / Schweize­ rische Herzstiftung, www.swissheart.ch /  Christopher Scharf: «Das Pulsbuch. Herz­ rhythmus und Herzkrankheiten», Orell Füssli Verlag, 2018

fässablagerungen. Zusätzlich sinkt die Elas­tizität der Arterien und ihre Ver­kal­ kung nimmt zu. Zudem steigt die Häu­ figkeit von Übergewicht, Blut­hoch­druck und Diabetes mit dem Alter. Dies alles erklärt die Häufung von Herz-Kreis­laufErkrankungen mit steigendem Alter.» Quellen: PD Dr. med. Rainer Zbinden, Chefarzt Kardiologie am Spitalzentrum in Biel (BE) /  Schweizerische Herzstiftung, www.swissheart.ch /  Bundesamt für Sport: «Gesundheitswirksame Bewegung», 2013 / Schweizerische Gesellschaft für Ernährung: Merkblatt «Ernährung bei Arteriosklerose und koronare Herzkrankheit (KHK)», 2017 / Bundesamt für Gesundheit /  Bundesamt für Statistik: «Schweizerische Gesundheitsbefragung», 2017 / Diabetesschweiz, www.diabetesschweiz.ch / www.feel-ok.ch /  www.suchtschweiz.ch / Dr. phil. nat. Anita Finger Weber, Anania Hostettler, eidg. dipl. Apothekerin Christine Funke: «Fachdossier Stress», Schweizerischer Drogistenverband SDV, 2018 /  www.psychologie.uzh.ch / www.stressnostress.ch /  www.unispital-basel.ch

Angina pectoris Angina pectoris heisst über­ setzt Brustenge. Dabei han­ delt es sich um eine Durch­ blutungs­störung des Her­zens aufgrund einer «Arterien­ verkal­kung» (Arte­rio­sklerose) (siehe auch Artikel auf Seite 8). Wegen der Durch­ blu­tungs­störung kommt es zu einer ungenügenden Sauerstoff­ versorgung des Herz­mus­kels. Das löst das typische Engegefühl in der Brust sowie Brust­schmer­ zen aus. Gele­gent­lich strahlt der Schmerz in den Hals, die Arme, die Schul­tern oder den Ober­ bauch aus. Er kann auch mit Atem­not verbunden sein. Quellen: Dr. med. Stefan Waller: «Der Dr. Heart Herz-Coach. Herzinfarkt ver­ hindern, besser und bewusster leben», Gräfe und Unzer Verlag, 2017 / Susanne Unverdorben, Martin Unverdorben: «Kardiologie kompakt. Kleines Fach­ lexikon für Patienten und Übungs­leiter», Spitta Verlag GmbH & Co. KG, 2013

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Über­ gewicht, was wiederum Diabetes begünstigt und die Plaque-Bildung stark för­­dert», erklärt Dr. Zbinden. Die gute Nachricht: Jeder Schritt hin zu mehr Bewegung nützt der Gesundheit. Zbinden: «Bereites dreimal 20 Minuten Aus­­ dauertraining pro Woche bringen etwas.»


Herz und Psyche Ein Herzinfarkt aus heiterem Himmel. Roland Feer (siehe auch Seite 16) hat ge­ nau diesen Albtraum erlebt. Danach hatte er Angst. Angst, es könnte wieder geschehen. Wie Feer geht es vielen Herz­patien­ ten, wie Psychologe Sven Schmutz sagt. Er leitet die Abteilung Kardiopsychologie am Inselspital Bern. «Menschen mit Herz­ problemen leiden oft auch psychisch. Sie haben häufiger Depressionen, Angst- oder Schlafstörungen.» Umgekehrt weiss man, dass Personen mit einer Depression häufiger Herzkrankheiten haben. «Zum einen fördert die depressive Verstimmung einen ungesunden Lebensstil, wie zum Bei­spiel Rauchen, weniger Bewegung und sozialen Rückzug. Zum anderen führt die Depres­ sion zu anhaltenden körperlich-­ bio­ logi­ schen Stressreaktionen, die dem HerzKreis­lauf-System schaden.» Ein Herzinfarkt verunsichert, erschüttert das Vertrauen in den Körper. Herz­ kranke schätzen ihre Gefühlslage darum oft falsch ein. «Klopft ihr Herz sehr stark, realisieren sie beispielsweise nicht, dass sie lediglich nervös sind, sondern haben Angst, wieder einen Herzinfarkt zu haben. In der Therapie können sie lernen, Ge­ fühle wieder richtig einzuordnen. Wir in der Kardiopsychologie helfen, den Lei­ densdruck zu reduzieren. Wir unterstützen aber auch bei der Krankheits­verar­ beitung und -akzeptanz und fördern das Gesundheitsverhalten.»

Die Therapie Eine Therapie beginnt mit einer Stand­ ortbestimmung. «Danach finden wir mittels Fragebögen und strukturierten Inter­ views heraus, woran der Patient genau leidet. Ob er beispielsweise eine Depres­ sion oder eine Angststörung hat.» Der Psychologe setzt dann zusammen mit dem Patienten Ziele fest und gibt ihm kleine Aufgaben mit nach Hause. Zum Beispiel jeden Tag zu notieren, wie er sich fühlt und was er tut. «Wir sehen dann vielleicht, dass der Patient sich immer besser fühlt, wenn er im Wald spazieren DROGISTENSTERN 2–3/20

WENN HERZKRANKHEITEN AUF DIE PSYCHE SCHLAGEN Kardiopsychologen wie Sven Schmutz helfen herzkranken Menschen, beispielsweise gegen Depressionen oder Angstzustände.

geht, und können so Muster herausarbeiten.» Leidet jemand unter einer Angst­ störung, übt der Psychologe mit ihm, sich ihr zu stellen. «Der Patient lernt, kurz gesagt, körperliche Aufregung von einem Herzinfarkt zu unterscheiden. Das ist nicht immer einfach, aber kann erlernt werden.» Begibt man sich rechtzeitig in Be­ hand­lung, stehen die Chancen auf eine Besserung gut, sagt Schmutz. «Gerade bei Belastungsreaktionen braucht es oft gar nicht viel, bis sich der Knopf löst. Hat jemand zum Beispiel Schlafprobleme, können wir oft mit kleinen Verhaltens­ände­ rungen viel bewirken. Tut man nichts,

verfestigt sich die Schlafproblematik und es wird schwierig, etwas zu verbessern.» Die Kardiopsychologie ist nur ein Teil der Behandlung herzkranker Menschen. Dazu kommen die körperlich-sportliche Rehabilitation sowie die Ernährungs- und Sozialberatung. «Dieses Inter­diszipli­näre ist sehr wichtig», sagt Dr. Schmutz. «Ich hatte beispielsweise kürzlich einen Pa­ tien­ten, der finanziell stark belastet war. Unser Sozialdienst konnte Verschie­denes bezüglich Versicherungen und Kran­­ken­ taggeld klären. Das bringt eine grosse Ent­ lastung, was letztlich der Psy­che und da­ mit der Gesundheit hilft.»

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Susanne Keller

Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommt es sehr häufig zu psychischen Belastungen. Die Kardiopsychologie kann helfen, sie zu verarbeiten.


DOSSIER

DER GROSSE UNTERSCHIED Bei Frauen werden Herzprobleme oft nicht ­erkannt.

Frauenherzen ticken anders Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind Diagnose, Behandlung und Rehabilitation auf Männer fokussiert. Mit fatalen Folgen: Frauen sterben häufiger an Herzinfarkten als Männer. Prof. Dr. med. Catherine Gebhard forscht am Universitätsspital Zürich nach den Gründen. Frau Prof. Gebhard, ich habe kürzlich gehört, dass Frauen vor der Menopause keinen Herzinfarkt bekommen können. Stimmt das? Prof. Dr. med. Catherine Gebhard: Nein, das stimmt nicht. Neue Studien aus den USA und Frankreich zeigen, dass die Zahl der Herzinfarkte auch bei unter 55-jährigen Frauen seit 10 Jahren ansteigt. Bei den Männern hingegen ist die Zahl gleich ge­ blieben beziehungsweise gesunken. Warum? Daran forschen wir. Zusammen mit anderen Kliniken des Universitätsspitals Zü­ rich planen wir aktuell eine Studie mit Frauen zwischen 35 und 55 Jahren, um dem auf den Grund zu gehen. Diese Alters­gruppe ist in den bisherigen HerzKreislauf-Studien stark unterrepräsentiert 14 HERZ

Catherine Gebhard Prof. Dr. med. Catherine Gebhard ist Oberärztin und Forschungs­gruppen­ leiterin an der Klinik für Nuklearmedizin und am Zentrum für Molekulare Kardiologie der Universität Zürich und forscht im Rahmen ihrer SNFProfessur am Universitätsspital Zürich und an der Universität Zürich zu ­altersbedingten Veränderungen des weiblichen Herzens.

und es fehlen Daten und Therapie­emp­ feh­lungen.

Besonders hoch ist die Sterblich­keit bei jungen Frauen mit einem Herz­infarkt.

Ich habe auch gelesen, dass mehr Frauen an einem Herzinfarkt sterben als Männer. Ja, und zwar auch an anderen Herz-Kreis­ lauf-Erkrankungen wie der Herz­in­suf­fi­ zienz oder dem Schlaganfall. 49 Pro­zent der Todesfälle bei Frauen sind in Europa auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurück­ zuführen. Bei Männern sind es 40 Pro­zent.

Warum? Ein Problem ist, dass Frauen länger warten, bis sie Hilfe suchen, und es kommt auch im Spital zu mehr Verzögerungen als bei Männern. Ausserdem gibt es bei der Behandlung öfter Komplikationen. Zum Beispiel haben Frauen häufiger Blu­ tungskomplikationen bei kathetergeführ­ ten Interventionen, da beispielsweise die DROGISTENSTERN 2–3/20


Gefässe von Frauen kleiner und fragiler sind. Der weibliche Organismus verstoffwechselt ausserdem Medi­ka­mente anders als der männliche, was ihre Wirkung be­ ein­trächtigen kann. Und schliesslich neh­ men Frauen seltener eine Rehabilitation in Anspruch. Grundsätzlich ist Diagnose, Behandlung und Rehabilitation der Er­ kran­kung auf Männer ausgerichtet. Das­ selbe gilt für die Forschung. Was bedeutet das? Es fängt schon bei den Zellexperimenten im Reagenzglas an. Das Geschlecht jeder Zelle ist durch die Chromosomen festgelegt, aber meistens wird das gar nicht beachtet. Schon bei Tierexperimenten über­wiegen dann männliche Tiere, und klinische Studien mit Menschen werden häufig mit Männern durchgeführt. Das hängt auch mit den Kosten zusammen. Sind Frauen dabei, erhöht sich die Varia­ bilität, unter anderem durch zyklusbedingte Hormonschwankungen, was eine höhere Teilnehmeranzahl notwendig macht. Im kardiovaskulären Bereich etwa sind nur 18 bis 24 Prozent Frauen unter den Studienteilnehmern. Das bedeutet, dass Medikamente nicht spezifisch auf den weiblichen Organismus aus­gerichtet sind. Die amerikanische Ge­sundheits­be­ hörde FDA hat jetzt zumindest dazu aufgerufen, dass die Forschung geschlechterspezifisch sein muss. Bei uns sind wir noch nicht so weit. Gender­ medizin ist noch wenig bekannt, auch unter Fach­ leuten. Gendermedizin? Gendermedizin bedeutet, Krankheiten ge­ schlechtsspezifisch zu erforschen und zu behandeln. Die Kardiologie ist heute auf DROGISTENSTERN 2–3/20

Übel­keit, Erbrechen, Druck oder Bren­ nen in der Brust mit Ausstrah­lung an Hals, Oberbauch oder Unterkiefer, Schweissausbrüche, ausserordentliche Müdigkeit oder Schwächen einen Herzinfarkt anzeigen. Oft treten bei Frauen mehrere Symptome gleich­ zeitig auf.

Männer ausgerichtet, und die Frauen sind benachteiligt. In der Psychiatrie dagegen, etwa bei Essstörungen oder bei der De­ pres­sion, ist die Behandlung auf Frauen ausgerichtet. Gendermedizin ist ein junges Fach. Warum forschen Sie in diesem Bereich? Mir ist vor einigen Jahren aufgefallen, dass es grosse Unterschiede gibt, wie die Herzen von Frauen und Männern altern. Die Gründe dafür möchte ich erforschen. Welche Unterschiede? Das weibliche Herz schlägt mit dem Alter immer stärker, das männliche nicht. Wa­ r­um, wissen wir nicht. Eine Möglichkeit ist, dass männliche Herzmuskelzellen

frü­her absterben, eine andere, dass das vegetative Nervensystem beim alternden Frau­ enherz eine grössere Rolle spielt. Das heisst, dass die älteren Frauenherzen «gestresster» sind als die Männerherzen. Beispielsweise haben wir festgestellt, dass bei herzkranken Frauen der Teil des Ge­ hirns, der Angst und Emotionen steuert, stärker aktiviert ist als bei gesunden. Bei Männern haben wir nichts dergleichen gefunden. Nun wollen wir erforschen, was dahinter steckt mit dem Ziel, die Be­ handlung für Frauen zu verbessern, Medi­ kamente zu optimieren und auch die bildgebenden Methoden. Denn auch die Vorhersagewerte unserer diagnostischen Massnahmen sind bei Frauen schlechter als bei Männern.

Aus dem Takt Das Herz schlägt in Ruhe normaler­ weise 60 bis 70 Mal pro Minute. Bei körperlicher Anstrengung oder Stress kann es bis zu 180 Mal pro Minute sein. Von einer Herz­rhythmusstörung (Arrhyth­mie) spricht man, wenn das Herz zu langsam, zu schnell oder un­ regelmässig schlägt. Die Beschwerden einer Arrhythmie hängen von der Art der Störung ab. Ein zu lang­samer Rhythmus kann sich als Schwindel, Leistungsschwäche und kurzeitige Be­ wusstlosigkeit äussern, ein zu schnel­ ler als hef­tiges Herzklopfen und Herz­ rasen. Manche Leute spüren einen un­regelmässigen Puls, Kurzatmig­keit, Schwitzen oder einen Druck auf der Brust. Andere bemerken ihre

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Hat ein Mann einen Herzinfarkt (siehe auch Seite 12), spürt er in der Regel ­typische Symptome wie starke Schmer­ zen im Brustraum, die in verschiedene Körperregionen wie Arme oder Rücken ausstrahlen können. Bei Frauen sind die Anzeichen oft viel weniger deutlich. So können starke Kurzatmigkeit,

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Herzinfarkt: Frauen haben andere Symptome

Herz­rhyth­musstörung kaum oder gar nicht. Rasches oder unregelmässiges Herz­klopfen sowie Herz­rasen sollten ärztlich abgeklärt werden, insbeson­ dere wenn es von oben genannten Be­ schwer­den begleitet wird. Quellen: Schweizerische Herzstiftung, www.swissheart.ch / Deutsche Herz­stiftung, www.herzstiftung.de

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DOSSIER

An der Schwelle zum Tod Ein Herzinfarkt trifft Roland Feer vor 19 Jahren völlig unvorhergesehen. Er hatte vorab nichts gespürt und sich völlig gesund gefühlt. Roland Feer ist 47, als es passiert. «Es war der 22. Februar 2001. Ich erwachte nachts und hatte wahnsinnige Schmerzen in der Brust.» Er steht auf, geht nach unten. «Ich dachte, ich hätte eine Lungen­ entzün­ dung.» Als er wieder ins Bett zurück will, stürzt er auf der Treppe. «Meine Frau hat mich gehört und sofort die Ambulanz ge­rufen.» Sie hat ihm damit wahrscheinlich das Leben gerettet. Im Spital die Diag­­nose: schwerer Herzinfarkt. Roland Feer steht an der Schwelle zum Tod. Dass sich sein Leben nun von Grund auf ändern wird, ahnt der passionierte Lok­füh­ rer in diesen ersten Stunden im Spital noch nicht.

Ein neues Leben Nach ein paar Tagen realisiert Roland Feer, dass er seinen Beruf wegen des Herz­ infarktes möglicherweise nicht mehr wird ­ausüben können. Nach Wochen im Spital und in der Reha ist er endlich wieder zu Hause in Luzern. Er fängt wieder an zu arbeiten. Allerdings im Büro, nicht im ­ Füh­rer­stand. «Ob ich dort je wieder hinkommen würde, war fraglich. Ent­schei­ den musste das der Arzt. Vor diesem Mo­ ment hatte ich wirklich Angst.» Schliesslich die Gewissheit: Feer ist fahruntauglich. Im ersten Mo­ment kann

ICD-Selbsthilfegruppe Seit 2004 gibt es die Schweizer Selbsthilfegruppe für ICD. Sie bietet Betroffenen durch Vorträge die Möglichkeit, das Wissen und die Zusammenhänge rund um das Herz-Kreislauf-System im Zusam­ menhang mit einem ICD zu er­ weitern. Seit Roland Feer den ICD hat, ist er in der der Gruppe aktiv, heute präsidiert er sie. www.icdselbsthilfegruppe.ch

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LEBEN NACH DEM HERZ­ INFARKT Roland Feer musste seinen Alltag komplett umkrempeln.

er nur weinen. «Dann fiel ich in ein Loch.» Doch er rappelt sich wieder auf, blickt nach vorn. Fünf Jahre lang arbeitet er im Büro, versucht immer wieder, als fahr-

tauglich befunden zu werden. «Doch das ging nicht, mein Herz war zu schwach.» 2006 schlägt ihm sein Kardiologe vor, sich einen ICD (siehe auch Kasten unten) implantieren zu lassen. Ein Ge­ rät, das

Was ist ICD? Der ICD (Implantable Cardioverter ­De­fibrillator) ist ein Gerät zur Er­­ken­nung und Behandlung von schnellen, lebens­bedrohlichen Herzrhyth­ mus­störungen. Er besteht aus zwei Teilen, einer oder meh­reren Sonden, die in die Herz­höhlen eingeführt ­werden, und dem Im­puls­generator, dem eigentlichen ICD, in dem ein Herzschritt­macher integriert ist. ICD werden bei Patien­ten eingesetzt,

die einen plötz­lichen Herztod wegen Kam­mer­flim­mern überlebt oder einen sehr schnellen Puls direkt aus der Haupt­kammer heraus haben. Häufig werden ICD auch zur Prophylaxe bei Patienten eingesetzt, die ein hohes Risiko für Herz­rhythmusstörungen haben. Quelle: Universitätsspital Basel

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LEBEN MIT EINEM NEUEN HERZ

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«Ich hatte so viel Glück» Seit 23 Jahren lebt Martin Born nach einem schweren Herzinfarkt mit einem Spenderherz. Martin Born geniesst im Frühling 1996 ein paar Tage mit Bekannten in einer Berghütte im Jura. «Nach dem Mittag­ essen hatte ich plötzlich das Gefühl, als würde mir jemand mit den Händen über die Schultern fahren.» Er legt sich hin, hat kalt, heiss, wieder kalt, fühlt sich gar nicht wohl. «Meine Bekannten vermuteten, ich hätte etwas mit dem Her­ zen und riefen die Ambulanz.» Zum Glück, es ist ein schwerer Herzinfarkt. Der 46-jährige liegt fünf Wochen lang in Olten im Spital. Danach kommt er in die Reha nach Le Noirmont. Zuerst geht es ihm besser, bald kann er leichte Wan­ derungen unternehmen. «Ich habe mir

auch Gedanken gemacht, wie mein Le­ ben künftig aussehen wird. Ich hoffte, zumindest Teilzeit arbeiten zu können. Doch dann wurde alles anders.» Ende der zweiten Woche wird Martin Born immer schwächer, fühlt sich schlecht. Schliesslich wird er ins Berner Insel­ spital verlegt. Nach drei Wochen steht fest: Sein Herz ist so geschwächt, dass nur noch eine Transplantation helfen kann.

Ein neues Leben Fünf Wochen nur wartete Martin Born. «Ich war relativ jung und ein Notfall, darum ging es ziemlich schnell. HERZ 17

Susanne Keller

Herzschrittmacher und Defi­bril­lator zugleich ist. Feer muss nicht lange über­ legen. Kurz nach der Operation schlägt der ICD plötzlich aus. «Ich war noch im Spi­ tal und gerade am Zähneputzen, als es – pfaff! – einen Schlag gab. Meine Zahn­ bürste verwarf ich vor lauter Schreck.» Kurz darauf passiert dasselbe noch einmal. Später stellt sich heraus: Es war kein Herzinfarkt, das Gerät war nur falsch ein­gestellt. Seither funktioniert es aber tadellos. Die Angst vor einem neuen An­ fall bleibt trotzdem. Deswegen ist Roland Feer auch eine Zeit lang in psychologischer Behand­ lung. «Ich konnte mir selber nicht mehr vertrauen.» Angst hat auch seine Frau. «Sie war damals, als ich ins Spital kam, mit zwei halbwüch­ sigen Kindern plötzlich allein. Für mich war ja gesorgt, aber sie bekam keine Hilfe.» 2006 bringt nicht nur den ICD, Roland Feer findet auch beruflich einen neuen Weg. Er wird Chef Lokpersonal in Olten. 13 Jahre bleibt er dort, bis zu seiner kürzlichen Pensionierung. «Heute kann ich sagen, dass die ganze Geschichte auch etwas Positives hatte. Sie hat mir einen anderen Blickwinkel gegeben, auf mein Leben, auf meinen Job.»

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Susanne Keller

Martin Born spürt grosse Dankbarkeit ­gegenüber dem Spender.


DOSSIER aber die Ärzte konnten immer helfen. «Die Be­treuung im Spital ist wirk­lich aus­ gesprochen gut. Vor und nach der Ope­­ra­ tion haben mich Ärzte und Pfle­ge­rin­nen sehr gestützt. Und auch meine da­ma­lige Freundin und jetzige Frau stand mir im­ mer zur Seite.» Schon im November 1996 geht der In­­ formatiker wieder zur Arbeit. Zuerst Teil­ zeit, ab Januar 1997 voll. «Mir war wichtig, so schnell wie möglich wieder zu arbeiten. Mein Chef war glücklicher­ weise sehr verständnisvoll und entgegen­

Schweizerischer Transplantierten Verein Der Schweizerische Transplantierten Verein (STV) steht allen Organempfängern und ihren Angehörigen offen. www.transplant.ch

kom­mend.» Anders als seine Arbeit kann er sein Hobby, das Fliegen, nicht mehr ausüben. «Es war zu riskant. Ich habe mich dann dem Modellbau gewidmet.» Viel Zeit verbringt er auch mit seinem Enkel. «Gestern war er bei mir und wir haben von morgens bis abends Lego gespielt, das lieben wir beide. Schon mein Sohn war ein Legofan», sagt er und lacht. Born engagiert sich im Schweize­ ri­ schen Transplantierten Verein und er ver­ ­tritt die Transplantierten im Stif­tungs­­rat von Swisstransplant. Seit seiner Pen­sio­ nie­­ rung arbeitet der heute 70-Jäh­ rige aus­ serdem als freiwilliger Fahrer beim Roten Kreuz. «Ich hatte so viel Glück und möchte etwas zurückgeben. Manch­ mal geht mir alles wieder durch den Kopf. Als ich mein erstes Grosskind in den Armen hielt, beispielsweise. Ich spürte eine gros­se Dank­bar­keit gegenüber dem unbekann­ ten Spen­ der, der mir solche Momente er­mög­licht.»

Elektrische Lebensretter Immer öfter hängen sie an öffentlichen Orten oder in Büros: automatische ­externe Defibrillatoren (AED oder kurz Defi genannt). Mit einem solchen Gerät, das auf Knopfdruck funktioniert, können Men­schen mit einem HerzKreislauf-Still­stand wiederbelebt wer­ den. Die Defis sind sehr einfach zu ­bedienen:

• Gerät einschalten. • Die beiden Elektroden gemäss Anweisung an der Brust des/der Betroffenen anbringen. • Knopf zum Auslösen eines Elektro­ schocks drücken. Das Gerät gibt klare akustische An­wei­­ sungen. Der Elektroschock wird nur bei Bedarf abgegeben. Das Gerät erkennt

selbstständig, ob die Elek­troden richtig angebracht sind, liest das EKG und stellt die Diagnose. Nur wenn wirklich ein potenziell tödliches Kam­mer­flim­mern vorliegt, ­erteilt es die Auffor­de­rung zum Aus­lösen des Elektro­schocks.

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In einer Nacht kam der Arzt zu mir und sagte, sie hätten ein Herz für mich.» Gerade noch rechtzeitig. «Ich hätte die nächsten Tage nicht überlebt.» Martin Born wird im Juli 1996 operiert, nach zweieinhalb Wochen schon kann er nach Hause. Lang­ sam kommt er wieder zu Kräften. «Und dann hatte ich eine Ab­ stossung und war wieder ein paar Tage im Spital. Zum Glück halfen die Medi­ kamente, auch wenn sie einen Diabetes Typ 2 aus­lösten.» Zu kleinen Abstos­sun­ gen kommt es in der Folge immer wieder,

Quelle: Schweizerische Herzstiftung

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Herzinsuffizienz Seltener: • Herzklappenerkrankungen • Entzündliche Herzer­kran­kungen (Endokarditis, Myokarditis) • Angeborene Herzmuskelerkrankung (dilatative Kardio­myopathie) • Alkohol- und Drogen­miss­brauch

Quellen: Dr. med. Marianne Koch: «Das Herz-Buch. Wie wir unser Herz schützen und gesund erhalten können», dtv Verlagsgesellschaft, 2015 / Susanne Unverdorben, Martin Unverdorben: «Kardiologie kompakt. Kleines Fach­ lexikon für Patienten und Übungs­leiter», Spitta Verlag GmbH & Co. KG, 2013

Die Schweizerische Herzstiftung bietet auf ihrer Website einen Herz­insuffi­zienzSymptomtest an. Quellen: Christopher Scharf: «Das Puls­buch. Herzrhythmus und Herzkrank­heiten», Orell Füssli Verlag, 2018 / Susanne Unverdorben, Martin Unver­dorben: «Kardiologie kompakt. Kleines Fachlexikon für Patienten und Übungs­ leiter», Spitta Verlag GmbH & Co. KG, 2013 /  Schweizerische Herzstiftung, www.swissheart.ch

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Ist das Herz ist nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut und damit mit Sauerstoff zu versorgen, spricht man von einer Herzin­suf­fi­zienz oder Herz­schwäche. Dies ver­min­dert die Leis­ tungsfähigkeit. Ein ­typisches Symptom ist Atemnot bei Be­las­tung, Ermüdung und Erschöp­fung. Ausser­dem kommt es oft zu Wasser­einlage­rungen in Beinen, Knö­cheln oder Füssen. Herzin­suffizienz kann aus verschiedenen Gründen auf­ treten. Häufig: • Verkalkung (koronare Herz­krank­heit, Arteriosklerose) (siehe auch Artikel auf Seite 8) der Herzkranz­arterien • Herzinfarkt (siehe auch Artikel auf Seite 12) • Bluthochdruck (siehe auch Artikel auf Seite 10)

Das Herz hat seinen eigenen Schrittmacher. Dieser Sinus­ knoten liegt im rechten Vorhof. Diese besondere Zellgruppe gibt in regelmässigen Abständen elektrische Impulse an das Herz, damit es sich zusammenzieht und Blut durch den Körper pumpt. Der Sinusknoten gibt also den Takt vor, wie langsam oder schnell das Herz schlägt. In Ruhe ist das 60 bis 80 Mal in der Minute.

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DOSSIER

Herzgesund? Natürlich! In Drogerien gibt es viele Heilpflanzen, die das Herz stärken und in seiner Funktion unterstützen.

Gemmotherapie … «Eine wichtige Pflanze zur Kräftigung des Herzens in der Gemmotherapie ist die Mais­knospe», sagt Roider. «Sie wirkt unter anderem entzündungshemmend auf den Herzmuskel und die Arterien und kann bei Folgeerscheinungen nach einem In­ farkt helfen.» Ausserdem rät der Drogist zu Weiss­ dorn. «Das ist eine starke Pflanze für das Herz, sei es als Urtinktur, ­homöopathisch oder natürlich auch wieder die Knospe.» Drogist Roider kombiniert den Weissdorn in der Gemmotherapie oft mit dem Roten Hartriegel. «Dieser hilft bei Zirku­lations­

störungen, verdünnt leicht das Blut und kann helfen, Arteriosklerose vorzubeugen.»

… und andere Naturheilmittel Auch Ginkgo tut dem Herzen gut, er fördert die Durchblutung vor allem im Ge­ hirn und hilft gegen Schwindel. «Und dann natürlich der altbekannte Knob­ lauch», sagt Reiner Roider. Die Knolle ent­ hält verschiedene Schwefel­kom­po­nen­ ten, ihr Hauptinhaltsstoff ist Allicin. Dieses Öl hemmt die Blutplättchen­aggre­ gation und reguliert die Blutgerinnung. Dadurch wird Knoblauch zu einem unterstützenden Heilmittel für Menschen, die an zu hohem Blutdruck leiden, throm­ bosegefährdet sind oder mit Herz- und Kreislaufproblemen zu kämpfen haben. «Wer sich an dem Geruch stört, kann den fermentierten schwarzen Knoblauch neh­­ men. Er ist geruchlos und beeinflusst den Körpergeruch nicht.» Es gibt Produkte mit schwarzem Knob­lauch, die auch Vitamin B ­enthalten. «Vita­mine der B-Gruppe empfehle ich bei Herzproblemen häufig. Betroffen sind ja oft Menschen, die sich schnell aufregen.

Reiner Roider Der 63-jährige Reiner Roider ist seit 1990 Inhaber der ChläggiDrogerie in Neunkirch (SH). Seine Spezial­­ge­biete sind Gemmo­ therapie, CeresArznei­mittel und Schüssler-Salze.

Mit den B-Vitaminen können wir zusätzlich ihre Nerven stärken.» Neben Stress ist auch ein hoher Blutdruck schlecht fürs Herz. «Dagegen empfehle ich die Mistel. Und wieder aus der Gemmotherapie die Olivenknospe. Beide zusammen können helfen, den Blutdruck zu senken.» Grundsätzlich gilt: Lassen Sie sich im­ mer in der Drogerie beraten, bevor Sie (pflanzliche) Heilmittel nehmen. Nicht alle Mittel sind für alle Menschen geeignet. Quellen: Drogist HF Reiner Roider / Dr. med. Barbara Bichsel, Dr. med. Julia Brönnimann: «Gemmotherapie. Die Kraft der Knospen», Ulmer, 2016 / Dr. med. Barbara Bichsel, Dr. med. Julia Brönnimann: «Fachdossier Gemmo­ therapie», Schweizerischer Drogistenverband SDV, 2017

DIE MAISKNOSPE STÄRKT DAS HERZ Gemmotherapie und andere Naturheil­ mittel helfen, das Herz gesund zu halten.

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Wenn es um die Herzgesundheit geht, setzt Reiner Roider auf die Kraft der Pflanzen. «Bei uns in der Drogerie ist vor allem die Gemmotherapie sehr gefragt», sagt der Drogist. Gemmotherapie ist eine spezielle Form der Phytotherapie, bei der nur Knospen (lateinisch = gemmae), Trieb­ spitzen, junge Schösslinge und im Wachs­ tum befindliche Wurzelfasern ­verwendet werden. Dies, da in Knospen oder jungen Trieben die meiste Energie und Vitalität einer Pflanze stecken.


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Einsendeschluss 31. März 2020, 18.00 Uhr (Datum des Post­­stempels). Das richtige Lösungs­wort wird im Drogistenstern 4–5/20 ­publiziert.

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Kreuzworträtsel 12/19–1/20 Das richtige Lösungswort lautete «GESCHENK». Die Gewinnerinnen und Gewinner ­werden schriftlich benachrichtigt. Korrespondenz wird keine geführt. ­ Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

MITMACHEN & GEWINNEN 21


Drei Schritte zu zart gepflegten Händen: Eincremen, Handschuhe überziehen, schlafen.

Küss die Hand, schöne Frau … In den kalten Wintermonaten sind spröde, rissige und raue Hände quasi vorprogrammiert. Dank Handmasken, Handpeelings und Handcremes bleiben sie schön geschmeidig. Drogistin Denja Mosimann weiss aus eige­ner Erfahrung: In den kalten Winter­ monaten werden die Hände besonders stark beansprucht. Das Wechselbad zwischen Kälte und aufgeheizten, trockenen Innenräumen sorgt schnell einmal für Feuchtigkeitsverlust und führt zu sprö­ den, rissigen und spannenden Händen.

Handmasken Um es gar nicht so weit kommen zu lassen, empfiehlt Denja Mosimann eine regelmässige Handpflege, die weiter geht als nur Eincremen mit einer nährenden Handcreme. «Womit wir sehr gute Erfah­ rungen machen, sind Handmasken. Sie sind einfach anzuwenden und können auch über Nacht getragen werden.» Der Effekt ist am Morgen spürbar: Die reichhaltige Pflegecreme zieht über Nacht in die Hände ein, spendet wertvolle Feuch­ tigkeit, verbessert die Hautelastizität und unterstützt den Regenerationsprozess der Hautzellen. Folglich sind die Hände am Morgen wieder straffer und geschmeidiger. «Es gibt in der Drogerie vorgefertigte 22 HANDPFLEGE

Handschuhe, die eine Lotion mit Bündner Edelweiss enthalten. Die Handschuhe sind so gross geschnitten, dass sie sowohl von Männern als auch von Frauen getragen werden können.» Wer mit Handschuhen nicht gut schla­ ­fen kann, zieht sie am besten abends vor dem Zubettgehen an. Einfach 15 bis 20 Minuten die Hände still halten und die Pflege einziehen lassen. «Anschliessend allfällige Reste der Creme sanft einmassieren. Ich persönlich verteile die überschüssige Creme meistens noch auf den Armen», sagt Drogistin Mosimann. Was man hingegen nicht tun sollte: Die Hände mit Wasser abwaschen, «besser mit einem Tuch trocken tupfen». Handmasken kann man auch einfach selber zubereiten. Dafür einfach eine gute Handpflege, etwa mit Shea-Butter, sehr grosszügig auf die Hände auftragen. Dann Baumwollhandschuhe anziehen und 20 Minuten oder über Nacht einwirken lassen. «Für meine Hände sind solche Mas­ ken derart wohltuend, dass ich sie im Winter sicher ein- bis zweimal pro Woche

mache. Das empfehle ich auch den Kun­ den in der Drogerie.»

Handpeeling Ein weiterer hilfreicher Tipp: Vor der Hand­­ maske ein Handpeeling durchführen. Dazu kann man ein feinkörniges Kör­­per- oder Gesichtspeeling verwenden. «Ein­­­fach eine nussgrosse Portion auf die Hand­ oberfläche geben und das Peeling sanft einmassieren.» Dabei darauf achten, nicht zu viel Druck auszuüben oder gar zu schrubben. Dank leichter Mas­sa­ge­be­we­ gun­gen können sich die trockenen Haut­ schuppen gut lösen. «Ein solches Hand­ peeling ist ein schönes Ritual und sorgt für einen feinen Duft auf den Hän­den. Ausserdem bereitet es die Hände gut auf die Handmaske vor und die Pflege kann folglich besser in die Hände ein­ziehen.»

Handbäder Und wie sieht es mit (Hand-)Bädern aus? «Zu diesen rate ich eher, wenn man trockene Nagelhäute entfernen möchte. Dann am besten ein Becken mit warmem DROGISTENSTERN 2–3/20


Fotos: Susanne Keller; Grafiken: vecteezy.com

Wasser füllen, etwas entzündungs­hem­­­ mende Kamille beigeben und die Hände 10 bis 15 Minuten eintauchen.» Dies weicht die Nagelhäute auf und sie können besser gelöst werden. «Ab­schlies­send die Nägel mit einem Nagelöl pflegen und eine Handcreme benutzen.» Wer rissige Hände hat, kann in der Drogerie einen Pflegestift kaufen, der unter anderem Schüssler-Salze enthält. Da­ s füllt schmerzhafte Schrunden auf und regt die Zellerneuerung an.

Pflege von innen Um die Hände zu pflegen, kann man auch etwas einnehmen: Die Schüss­ler-Salze 1

und 11 stärken Bindegewebe und Zell­ wände. Borretschölkapseln machen trockene Haut geschmeidig, in den kalten Monaten kann man sie als unterstützende Massnahme einnehmen. Aus­serdem darauf achten, welche Hand­seife man verwendet: «Rückfettende Seifen mit natürlichen Inhaltsstoffen sind im Win­ter besonders wichtig. Häu­ figes Hän­de­wa­schen und Desinfizieren trocknet die Hände aus.» Besser etwas weniger Seife ver­wenden oder nach dem Hände­ wa­ schen mit einer pflegenden Creme ein­ cremen, da­ mit der Feuchtig­ keitsverlust nicht zu hoch ist. Es gibt ein breites Sor­timent an Seifen, Lotionen und

Denja Mosimann Die 22-jährige Denja Mosimann ist seit 2018 Drogistin in der Drogerie Salute in Langenthal. Ihre Spezialgebiete sind Schüssler-Salze und der Körperpflegebereich. www.drogerie-salute.ch

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HANDPFLEGE / SCHAUFENSTER 23


Mit Fangfeng gegen Schnupfen und Co. Vor über 2000 Jahren in China entstanden, hat sich die traditionelle chinesische Medizin (TCM) mittlerweile auch in Europa verbreitet und hilft beispielsweise gegen Erkältungen.

Tom Huber Der 37-jährige Tom Huber ist seit 2010 Drogist in der Drogerie und Apotheke Späni in Kriens (LU). Seine Spezialgebiete sind Naturheilkunde und traditionelle chinesi­ sche Medizin. www.spaeni.ch

Wenn Tom Huber erste Erkältungs­symp­ tome spürt, kann der ausgebildete Dro­ gist und TCM-Therapeut aus dem Vollen schöpfen. Er setzt bei ersten Beschwerden

ausschliesslich auf die Naturheilkunde, wobei er in den letzten bald zehn Jahren die Ansätze der traditionellen chinesischen Medizin (siehe Kasten auf Seite 25) vermehrt zu schätzen gelernt hat. Dem­ entsprechend trinkt er einen Tee mit chi­ nesischen Arzneikräutern und führt dem Körper via Wärmepflaster Wärme zu.

Weg mit der Kälte Logisch lässt der diplomierte Akupunk­ teur und Herbalist TCM-FVS die traditionelle chinesische Medizin öfters in seine Beratungen in der Apotheke und Droge­ rie Späni in Kriens mit einfliessen. Auch

bei jetzt in der kalten Jahreszeit so häufig auftretenden Erkältungsbeschwerden: «Die TCM besagt, dass bei ersten Erkäl­ tungssymptomen Wind und Kälte in den Körper eindringen. Deshalb geht es dar­ um, diese Kälte aus dem Körper auszutreiben, bevor die Erreger weiter und tie­­fer in den Organismus eindringen kön­­ nen», erklärt Tom Huber. Mittels Mi­schun­ gen von scharfen und wärmenden Kräu­ tern versucht Huber, Symptome wie eine laufende Nase, klaren Schleim, Kälte­emp­­ findlichkeit und einen steifen Nacken zu behandeln. Ingwer, Zimt, Thy­mian aber auch exotisch klingende Kräu­ter wie Fang­

Wärmepflaster mit chinesischen Arznei­ kräutern stärken den Organismus.

24 ERKÄLTUNG

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Im Gleichgewicht Generell versucht Tom Huber als TCMTherapeut in der Praxis, Geist und Körper präventiv zu stärken. «Letztendlich ha­ben wir in der TCM verschiedene Methoden, um den Energiefluss im Körper – das Qi zu fördern und zu einem Gleichgewicht zwischen Yin und Yang zu gelangen. So­ mit erreichen wir langfristig, dass der Kör­ per weniger anfällig für Infektionen ist.» Bei der Akupunktur etwa, der wohl be­ kanntesten TCM-Methode, wird dem Körper nichts zugeführt. Sondern es wird mit der vorhandenen Energetik gearbeitet: Mittels feiner Akupunkturnadeln werden durch Einstiche an der Körper­ ober­ fläche Blockaden gelöst, damit die Energie wieder besser fliessen kann. «Unter­stüt­zend kann ich mit chinesischen Arznei­ kräutern arbeiten, die den Orga­ nis­mus von innen heraus stärken.» Auch Wärme­pflaster mit chinesischen Arznei­ kräutern und Salben wendet Huber an – sie lösen Muskelverspannungen. Und die Einnahme von Vitalpilzen dient dazu, das Immun­sys­tem zu stärken, während Qi­ gong-Übun­ gen für Entspannung sorgen und die Achtsamkeit fördern. Tom Huber ist in seiner Tätigkeit als Drogist und TCM-Therapeut ­angekommen. «Die chinesische Medizin ist eine grosse Bereicherung, sie geniesst breite Akzep­ tanz und kann auf zahlreiche wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit verweisen.» Denise Muchenberger

Die fünf Säulen der TCM Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) ist vor über 2000 Jahren in China ­entstanden und wendet verschiedene Heilmethoden an – man spricht von den fünf Säulen: Akupunktur Bei der Akupunktur wird durch unterschied­ lich ­tiefes Einstechen von feinen Nadeln an der Körper­ober­fläche die Qi-Zirkulation aus­ geg­lichen. Ausserdem werden ­bestimmte Organsysteme ­reguliert und Blockaden gelöst. Qigong Bei Qigong geht es darum, Atmung und Bewe­ gung mit Übungen in Einklang zu ­halten. Bestimmte Körper­haltungen und eine konzen­ trierte Atmung sollen da­für sorgen, dass der Energiestrom in Bewegung bleibt oder wieder in Fluss kommt. Arzneikräuter In der chinesischen Flora gibt es um die 11 000 Arzneipflanzen, wobei circa 300 bis 400 in der TCM regelmässig eingesetzt werden. Sie sind bei der Zulassungsstelle Swissmedic ­registriert. Bevor aus einer Pflanze eine Arz­ nei wird, wird sie getrocknet und je nach Verwendung geröstet, gedämpft oder eingelegt. Dies, um ihre Wirkung zu akzentuieren oder ­schonender zu machen. Ernährungslehre Bereits seit ihren Anfängen arbeitet die TCM mit ihrer eigenen Ernährungslehre. Die Nahrungsmittel werden gemäss ihrer Ener­ge­ tik (kühlend, erwärmend oder ­neutral) und ihrem Geschmack (bitter, süss, scharf, ­salzig und sauer) eingeteilt. In der Ernährung ­werden die Nahrungsmittel zusätzlich einer der fünf Wandlungs­phasen (Feuer, Erde, Metall, Wasser oder Holz) zugeordnet. Tuina Tuina ist die traditionelle chinesische Massage. Sie wird unter anderem bei Störungen des Bewegungs­apparates angewendet und eignet sich auch gut für Kinder. Tuina ­basiert auf ­ speziellen Hand­tech­niken und Manipu­la­tio­nen wie Schieben, Streichen, Drücken, Reiben, Klopfen, Klatschen bis hin zur Technik der Vibration.

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feng oder Xin Yi öffnen die Poren und sorgen dafür, dass die Kälte aus dem Kör­ per ausgetrieben wird. «Ein­fach zwei- bis dreimal täglich eine Tasse des warmen Tees trinken.» Anders ist es hingegen, wenn die Er­ reger schon tiefer eingedrungen sind und bereits leichte Temperatur beziehungsweise langsames Schwitzen, Halsweh und gelblicher Schleim auftreten. «Hier wäre es falsch, mit Ingwer zu arbeiten, da er uns von innen wärmt. Nun würde ich kühlende Kräuter wie etwa Chinesische Minze, Sonnenhut oder Lindenblüte einsetzen. Das ist ein wichtiger Aspekt: Die traditionelle chinesische Medizin hat durch ihre lange Geschichte ein sehr differenziertes Wissen über die Kräuter ent­ wickelt und kann sie dadurch viel gezielter einsetzen.»

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Quelle: TCM Fachverband Schweiz (www.tcm-therapeuten.ch)

ERKÄLTUNG 25


Bei Rot aufgepasst! Lebensmittelampeln sollen helfen, dass wir uns gesünder ernähren. Der sogenannte Nutri-Score hat aber nicht nur Befürworter. «gesund», gelb für «akzeptabel» oder rot für «weniger gesund» leuchten. Ein Sys­ tem, das jedes Kind beziehungsweise jeder Konsument gut und schnell begreift und das ihn so über den Nährwert des Le­bens­ mittels informieren soll.

Was dafür … In Frankreich hat sich dieser sogenannte Nutri-Score (siehe Kasten auf Seite 27) bereits durchgesetzt, Deutschland zog letzten Herbst nach, und auch in der Schweiz wird immer wieder über die Einführung solcher farbigen Nährwert­ kenn­zeichnungen diskutiert. Zurecht, wie

die Westschweizer Konsumenten­schüt­ze­ rin Barbara Pfenniger findet. «Nutri-Score ist eine gute Ergänzung zu den anderen Angaben und leicht verständlich. So kann ein Konsument im Laden ähnliche Pro­ dukte miteinander vergleichen», sagt sie. Die Nährwertangaben und die Zu­ta­ ten­ liste würden dadurch nicht ersetzt. «Sie bleiben auf den Packungen. Man kann sie also bei Interesse zu Hause in aller Ruhe durchlesen.» Wie sich gezeigt habe, seien aber die Nährwerttabellen für viele Menschen zu wenig verständlich. «Eine Schweizer Studie hat ergeben, dass über die Hälfte der Befragten die

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Schon als kleine Kinder haben wir das Ampelsystem an Strassenkreuzungen im­mer und immer wieder verinnerlicht bekommen: Rot heisst Gefahr beziehungs­ weise Stehenbleiben. Bei Orange gilt es, sich zu beeilen oder im Zweifelsfall lieber stehenzubleiben und abzuwarten. Und bei Grün dürfen wir gehen. Be­zie­ hungs­weise mit gutem Gewissen zulangen, wenn es um Lebensmittel geht. Schon länger wird hierzulande über die Einführung von Lebens­mittel­ampeln auf Nahrungsmittelverpackungen diskutiert. Auf Müesli, Fertiglasagne- und Joghurt­ bechern soll es also zukünftig grün für

Grün steht für «gesund», gelb für «akzeptabel» und rot für «weniger gesund» – so soll die Lebensmittel­ ampel helfen, besser zu essen.

26 LEBENSMITTELAMPELN

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Nutri Score

Angaben auf der Nährwerttabelle nicht ganz verstehen», sagt Pfenniger. Als Kon­ sumentenschützerin erhält sie immer wieder Anfragen von Menschen, die mehr wissen wollen über Zusatzstoffe, die Her­ kunft der Zutaten oder den effektiven Zuckergehalt. All diese konkreten An­ga­ ben kann ein Nutri-Score zwar nicht liefern, aber er gebe eine gute Orien­tie­rungs­ hilfe, sagt Pfenniger. Die Auswirkung auf ein verändertes Kaufverhalten wurde in französischen Supermärkten bereits beobachtet. «Dort wurden die Kaufquittungen aus 60 Super­ märkten ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass die Einkaufskörbe in Supermärkten mit Nutri-Score-Produkten die bessere Nähr­wertqualität hatten als jene in Super­ märkten ohne Nutri-Score.» Der positive Effekt geht in Frankreich noch weiter: Ein grosser französischer Super­ markt­ kon­­zern gab an, die Rezepturen von über 900 Eigenmarken-Lebensmitteln zu optimieren, um mehr grüne oder wenigstens gelbe Nutri-Score-Bewertungen zu erhalten. Dies könnte durchaus ein Schritt in die richtige Richtung sein, sagt Barbara Pfenniger. «Es gibt schon heute grosse Unterschiede bei Fertiggerichten wie Tief­kühlpizza oder Mikrowellen-La­sagne. Wenn die Rezepturen überarbeitet und

Der Nutri-Score wurde von Er­nährungs­wissenschaftlern aus Frankreich und Gross­britannien entwickelt. In Frank­­ reich ist er seit 2017 offiziell ­erlaubt, in Belgien und Spanien seit 2018. Deutschland zog im Herbst 2019 nach. Die Lebens­ mittel­ampeln geben mittels Farben an, wie gesund (grün), mittelgesund (gelb) be­ ziehungs­weise ­ungesund (rot) ein Lebens­mittel ist. Für die Kennzeichnung als grünes, gelbes oder rotes Lebens­mittel diente bei der Ent­wicklung des Nutri-Scores die Kalorien­anzahl eines Lebensmittels, welche mit den aus ernährungswissenschaft­ licher Sicht günstigen oder ungünstigen Nährstoffen ver­rechnet wurde. Dabei ­wurden also Nährstoffe mit einbezogen, die negative Aus­wir­kun­gen auf die Gesund­ heit haben könnten wie etwa Zucker, gesättigte Fettsäuren und Salz (Natrium). Auf der anderen Seite werden auch Eigen­schaften berücksichtigt, die eine positive gesundheitliche Wirkung haben könnten – zum Beispiel der Ballaststoff- und Eiweissgehalt sowie der Anteil an Obst, Gemüse und Nüssen.

die Produkte dadurch gesünder werden, umso besser.»

… und was dagegen spricht Skeptischer betrachtet der deutsche Autor und Ernährungswissenschaftler Uwe Knop die Einführung eines Nutri-Scores. «Ich sehe hier ganz klar einen weiteren unterschwelligen Esserziehungsfaktor, der zu noch mehr Unsicherheit und Angst vor dem Essen führen wird – und das bereits bei der Auswahl im Super­ markt. Die Ampel ist meiner Meinung nach absolut kontraproduktiv.» Er gibt zu bedenken, dass man wissenschaftlich nicht belegen kann, dass ein Lebensmittel per se gesund oder ungesund sei. «Es kommt immer auf die Menge an, die man davon verzehrt und auf die Frage ‹Warum esse ich?›. Die Ampel wird ernährungs-

sensible Konsumenten noch stärker verunsichern.» Einen weiteren Aspekt, den er zu bedenken gibt: «Der Nutri-Score wird auch dazu führen, dass hochwertige Lebens­ mit­ tel minderwertiger werden: Denn wenn die Industrie Energie- und Ge­ schmacksträger aus den Rezepturen entfernt, um von den roten, definitiv verkaufshemmenden Gefahrenpunkten weg­zukommen, dann werden Kohlenhydrate, Fette, Salz und Zucker durch gehaltlose Füllstoffe ersetzt, die keinen Einfluss auf den Nutri-Score haben.» Ob diese «entkernten» Lebensmittel dann den Kon­su­ menten überhaupt noch munden, stehe auf einem anderen Blatt. Denise Muchenberger

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Appetitlosigkeit

SONNENSCHUTZ 27

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«Nio schlief nur auf unserem Körper»

Foto: Susanne Keller; Grafiken: brusheezy.com

Davon können frischgebackene Eltern ein (Einschlaf-)Liedlein singen: Schlafmangel. Tipps, wie Sie und Ihr Baby besser zur Ruhe kommen. Am besten folgte jetzt wohl ein grottenlangweiliger Text. Damit allen frischgebackenen Eltern die Augen zufallen und sie sich erholen können. Vielen ergeht es nämlich so: Kind da, Schlaf weg. So ähnlich war es auch bei Larissa Trösch (38) und Simon Ruch (37) aus Köniz (BE). Vor rund eineinhalb Jahren kam Nio zur Welt. Larissa Trösch: «Mit so wenig Schlaf hatten wir überhaupt nicht gerechnet.» Das Paar hatte geplant, dass der Kleine nachts im Beistellbettchen schlafen sollte. Und er, wenn er aufwacht und Hunger hat, im Liegen gestillt werden kann und danach alle weiterschlafen. «Schön wär’s ge­wesen», sagt Trösch. Im Beistellbett lag Nio maximal 10 Minuten ruhig. «Schnell gab er uns zu verstehen: ‹Nicht mit mir!›, und schrie wie am Spiess. Die ersten sechs

Wochen schlief Nio ausschliesslich auf unserem Körper» – und die Eltern nicht mehr als vier Stunden pro Nacht.

Schlaftraining Mit der Zeit fand sich die Familie mit dem Schlafmangel ab: «Es hilft, Situationen zu akzeptieren, wie sie sind. Das entspannt. Die Schlafqualität ist sowieso nur etwas von vielem, das sich mit einem Neuge­ borenen verändert», sagt Larissa Trösch. Ein bisschen mehr schlafen konnte das Paar, als sie sich dem Rhythmus des Kindes anpassten und abends früh ins Bett gingen. Noch mehr bergauf ging es, als sie anfingen, Nio mit Schoppenmilch zu füttern und sie eine neue Strategie hatten: «Simon bringt Nio jeweils ins Bett und ist bis drei Uhr morgens für ihn zu-

ständig, ich danach. So können wir beide mindestens ein paar Stunden pro Nacht ungestört schlafen.» Ein guter Trick. Als Nio sechs Monate alt war, machte Simon Ruch ein Schlaftraining. Eines, bei dem die Eltern ihr Kind eine Zeit lang weinen lassen, bevor Mama oder Papa zu ihm gehen. So soll es lernen, sich selber zu beruhigen und einzuschlafen. «Ob das half, ist schwierig zu sagen. Aber Nios Schlafverhalten hat sich schon etwas ver­ bessert.»

Individuelle Lösungen finden In der Fachwelt sind Schlaftrainings umstritten. Bei Erziehungsfragen gibt es über­­haupt massenhaft Pros und Kontras. Manche Fachleute empfehlen beispielsweise, sofort auf die Signale des Kin­

Baby Nio raubte Larissa Trösch und ihrem Mann in den ersten Monaten oft den Schlaf.

28 SCHLAFMANGEL

DROGISTENSTERN 2–3/20


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SONNENSCHUTZ 29


des zu reagieren, weil das Weinen seine einzige Sprache ist. Prompt auf die Be­ dürf­nisse des Kindes einzugehen, sei wichtig für die gesunde Entwicklung und die Eltern-Kind-Bindung, argumentieren sie. Knapp 20 Jahre Erfahrung hat die Pflege­ fachfrau, selbstständige Wochen­ bett­betreuerin und Mutter dreier Kinder Ruth von Niederhäusern Dick aus Suberg (BE): «Für mich gibt es nicht richtig oder falsch. Jedes Kind, jede Familie ist anders, die Bedürfnisse sind verschieden. Die einen können sich überhaupt nicht vorstellen, mit dem Kind in einem Bett zu schlafen, für andere ist das die perfekte Lösung. Egal, um was es geht, Eltern müs­sen herausfinden, was für sie stimmt, und das umsetzen.»

Nicht unter Druck setzen Wichtig: Sich nicht vom Umfeld reinreden lassen. Und dem Internet und den sozialen Medien wie Facebook und In­sta­ gram nicht alles glauben. Einfacher gesagt als getan. «Viele Mütter fühlen sich unter Druck, weil sie im Netz Bilder von

fitten, perfekt gestylten Mamis sehen, die basteln, kochen, ja allen Heraus­for­ derungen mit einem Baby gewachsen zu sein scheinen.» Die Realität ist aber oft eine andere: «Für die meisten Eltern ist der Alltag mit einem Kind schwierig, viele sind müde bis komplett erschöpft.» «Es reicht, täglich nur das Wichtigste zu erledigen. Dann hat man vielleicht noch Zeit, sich etwas Gutes zu tun wie Freunde zu treffen, ins Yoga zu gehen, ein Buch zu lesen oder einfach zu schlafen.» Häufig werde leider eher das Hobby gestrichen als beispielsweise das Erle­di­ gen des Haushalts. Wer jedoch gut zu sich selber schaut, tankt Energie. «Eltern sollten ihr Umfeld um Hilfe bitten, bevor sie am Ende sind», sagt Ruth von Niederhäusern Dick. «Es gibt ein afri­ kanisches Sprichwort: Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf. Doch in unserer Kultur lebt und kämpfen fast alle nur für sich, statt Heraus­ forderungen mit anderen zu meistern. Dabei erlebe ich ganz oft, dass das Umfeld gern hilft. Warum also das Baby nicht

Tipps aus der Drogerie Drogerie-Tipps für Eltern mit Schlaf­ mangel von Marisa Diggelmann, Drogistin HF, Geschäftsführerin der Welldro Drogerie Lachen: Spagyrik Ein spagyrischer Spray mit Hopfen, Hafer und Lavendel entspannt und hilft beim Einschlafen. «Dreimal täglich drei Sprüh­ stösse in den Mund. Und falls man nachts nicht einschlafen kann, nochmals drei Sprühstösse.» Für den Tag empfiehlt die Drogistin eine Mischung, die Energie ­liefert, mit Kalium phosphoricum und Taiga­wurzel. Je nach Beschwerden ­können andere Essenzen zusätzlich unter­ stützen. Schüssler-Salze «Eine Schüssler-Salz-Mischung mit den Nummern 2, 5, 7, 11 und 22 stärkt die Nerven», sagt Diggelmann. «Sie hilft, wenn man tagsüber müde ist und leistungs­ fähig sein muss.» 30 SCHLAFMANGEL

Ätherische Öle Lavendel entspannt und beruhigt. Diggel­ mann: «Am besten zwei Tropfen äthe­ risches Lavendelöl auf ein Tuch tröpfeln und es in die Nähe des Eltern- oder Babybetts legen. Alternativ hilft eine Duftlampe mit zwei bis zehn Tropfen Lavendelöl.»

Marisa Diggelmann Marisa Diggelmann ist Drogistin HF und Geschäftsführerin der Welldro Drogerie Lachen (SZ). Ihre Fachgebiete sind Spagyrik und die ­moderne orthomolekulare Medizin. www.welldro.ch/lachen

mal eine Nacht lang einer Freundin oder einem Freund in Obhut geben?»

Schlaf, Kindlein, schlaf! Schneller Ruhe finden Eltern auch, wenn das Baby besser einschläft. «Vor dem Zu­ bettgehen helfen Rituale. Zum Beispiel immer das gleiche Lied hören. Oder manch­mal braucht das Kind noch länger körperliche Nähe», sagt Ruth von Nieder­ häusern Dick. Larissa Trösch schaltet auch mal den Dampfabzug zur Hilfe ein, um den weinenden Nio zu beruhigen. «Beim Ein­ schla­fen helfen ihm regelmässige Geräu­ sche von einer App. Und seit er so alt ist, dass er auf dem Bauch schlafen darf, legen wir ihm gern die Hand auf den Rücken, und falls er länger nicht einschlafen kann, ersetzen wir die Hand durch ein Kirschsteinkissen. So hat er das Gefühl, dass wir noch da sind.» Und schläft ein. Vanessa Naef

Vitamine und Mineralstoffe «Für gute Nerven und ausreichend Energie sorgen natürliche Multivitamin­ präpa­rate», sagt Diggelmann. Traubenzucker, Schokolade oder Nickerchen Drogistin Marisa Diggelmann ist selber Mutter. «Wenn ich mich tagsüber sehr schwach fühlte, gönnte ich mir zwischen­ durch ein Stück Schokolade oder einen Traubenzucker. Das gab mir Schub. Neue Kraft schöpfte ich auch, indem ich mich hinlegte, wenn mein Baby schlief.»

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«Nio schlief nur auf unserem Körper»


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kischer Bauweise. Weiterfahrt nach Lauffen. 7. Tag Lauffen–Stuttgart Erleben Sie während des Ausflugs(1) zum Ludwigsburger Schloss die Schönheit des «Blühenden Barocks». Mittags Weiterfahrt. 8. Tag Stuttgart–Zürich Ausschiffung und kurze Rundfahrt durch Stuttgart (inkl.). Busrückfahrt nach Zürich Flughafen. Individuelle Heimreise. Stuttgart–Heidelberg–Saarbrücken Gleiche Reise in umgekehrter Reihenfolge mit kleinen Anpassungen. Halt in Koblenz und Rundgang(2). MS Thurgau Casanovabbbb Dieses elegante Schiff im Grandhotel-Stil bietet Platz für 96 Gäste. Die Kabinen (ca. 12 m²) verfügen über ein Doppelbett mit zwei Matratzen oder ein Sofabett sowie ein getrennt stehendes Bett. Die Deluxe Kabinen (ca. 16 m²) über ein Doppelbett mit zwei Matratzen. Alle Kabinen mit Dusche/WC, Föhn, Kühlschrank, Safe, TV, Bordtelefon und ind. regulierbarer Klimaanlage. Sämtliche Kabinen des OD haben einen franz. Balkon. Die Fenster der Kabinen auf dem HD lassen sich nicht öffnen. Bordausstattung: Réception, Panorama-Salon mit Bar, Souvenir-Shop, Sonnendeck mit Sonnensegel, Liegestühlen, Stühlen und Tischen. Gratis WLAN nach Verfügbarkeit. Nichtraucherschiff (Rauchen auf dem Sonnendeck erlaubt).

8 Tage ab Fr. 1290.– (Nach Rabattabzug, günstigste Kategorie in Nebensaison inkl. VP)

Reisedaten 2020 Es het solangs het Rabatt Stuttgart–Saarbrücken Saarbrücken–Stuttgart 04.04.–11.04. 900 09.05.–16.05. 500 (7) 16.05.–23.05. 500 01.08.–08.08. 700 08.08.–15.08. 600 15.08.–22.08. 500 22.08.–29.08. 500 29.08.–05.09. 500 12.09.–19.09. 500 (7) Geändertes Programm, Halt in Koblenz und Rüdesheim anstatt Trier und Bernkastel, Details siehe Internet Unsere Leistungen Kreuzfahrt in gebuchter Kategorie, Vollpension an Bord, Bustransfer Basel–Saarbrücken/Stuttgart–Zürich oder v.v., kurze Rundfahrten in Saarbrücken und Stuttgart, Thurgau Travel Bordreiseleitung, Audio-Set bei allen Ausflügen Preise pro Person in Fr. (vor Rabattabzug) 2-Bettkabine Hauptdeck hinten 2-Bettkabine Hauptdeck 2-Bettkabine Deluxe Hauptdeck(5) 2-Bettkabine Oberdeck hinten, franz. Balkon 2-Bettkabine Oberdeck, franz. Balkon Zuschlag Alleinbenutzung Hauptdeck Zuschlag Alleinbenutzung Oberdeck Ausflugspaket (6 Ausflüge) Annullations- und Assistance-Versicherung (5) Nicht zur Alleinbenutzung möglich

2190 2390 2590 2790 2890 690 1290 195 69

Weitere Flussfahrten mit dem Bijou-Schiff Stuttgart–Heidelberg–Speyer-Basel 7 Tage ab Fr. 890.– (Nach Rabattabzug) Saarbrücken–Trier–Metz–Nancy 8 Tage ab Fr. 1390.– (Nach Rabattabzug) Heidelberg (1) Im Ausflugspaket enthalten, vorab buchbar

Ab-Preise, günstigste Kategorie in Nebensaison inklusive Vollpension.

Schloss Ludwigsburg

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(2) Fak. Ausflug nur an Bord buchbar

Weitere Informationen oder buchen www.thurgautravel.ch

| Programmänderungen vorbehalten | Reederei/Partnerfirma: River Chefs

Buchen oder Prospekt verlangen Gratis-Nr. 0800 626 550 Amriswilerstrasse 12, 8570 Weinfelden Tel. 071 552 40 00, info@thurgautravel.ch

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