Drogistenstern 12/19-1/20

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Dezember 2019 / Januar 2020

DROGISTENSTERN Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Dossier «Wirkstoffe»

Vom Molekül zum Medikament Husten bei Kindern

Was wirklich hilft Weihnachtsbäckerei

Selbst gemachtes Lebkuchenhaus


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Susanne Keller

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DOSSIER

Bettina Epper Stellvertretende Chefredaktorin b.epper@drogistenverband.ch

Chemie? Oje!

DROGISTENSTERN 12/19–1/20

6–16

Wirkstoffe

8 In fünf Schritten zu einem Arzneimittel 9 Grundlagenforschung 10 Präklinische Phase 11 Klinische Phase 12 Zulassungsphase 13 Hausspezialitäten aus der Drogerie 04 17

Kurz & knapp Produkte aus der Drogerie

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Akne, Couperose und Co.

22

Wenn Babys Husten haben

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Schöne Bescherung

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Eisig kalte Tage

Pflegen Sie Ihre Haut gesund

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Komplementärmedizin hilft auch bei kleinen Kindern Die besten Geschenkideen aus der Drogerie

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Fünf gute Gründe, den Winter zu lieben Mitmachen & gewinnen

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Ab in die Backstube!

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Dem Glück auf der Spur

Lebkuchenhaus selbst gemacht Was wirklich glücklich macht Susanne Keller

Angelina – stock.adobe.com

In diesem Heft lernen Sie, wie aus einem Molekül ein Medikament wird. Keine Angst, es folgt keine Lektion in Chemie mit kom­plizierten Zahlen und Formeln. Das wäre für mich mit einer knappen 4 in Che­ mie im Maturazeugnis wahrscheinlich noch abschreckender als für Sie. Nein, bloss keine Formeln! Die brauchen die vier Wissen­schaftler aber auch nicht, die mir ­erklärt haben, wie aus einem Wirkstoff ein neues Arzneimittel entsteht. Ganz im Gegenteil. Lesen Sie ab Seite 6 alles über die faszinierende Welt der Arznei­mittel­ forschung. Ich denke, Sie werden wie ich staunen, wie viel es braucht, bis ein neues Medikament auf den Markt kommt. Chemie steckt aber nicht nur in Arznei­ mitteln. Auch Kochen hat viel damit zu tun. Echt wahr. Und trotzdem hatte ich im Kochunterricht immer gute Noten. Ist ja ­logisch, Kochen und Backen machen schliesslich Spass, anders als dieses ChemieFormel-Zeugs. Vor allem jetzt in der Weihnachtszeit geht doch nichts über eine duftende Backstube. Darum haben wir für Sie ab Seite 28 ein feines Lebkuchen­ rezept inklusive Bauanleitung für ein Knusperhäuschen parat – schliesslich macht auch Basteln in der Weihnachtszeit Spass. Ich kann den frischen Kuchen förmlich ­riechen – pures Glück! Apropos Glück: Was macht eigentlich glücklich? Und wie wird man es? Das haben wir einen Glücks­forscher und Passanten auf der Strasse gefragt (Seite 30).

28 3


gpointstudio – stock.adobe.com

Kurz & knapp

Buchtipp Kälte, Hitze, Druck, Schwerelosigkeit … der menschliche Körper hält viel aus. Aber irgendwann ist Schluss. In seinem Buch «Am Tag zu heiss und nachts zu hell» zeigt der Berliner Welt­ raummediziner Hanns-Christian Gunga, was der Mensch alles aushalten kann – und wann es zu viel wird. Was passiert mit Menschen, die sich im Weltraum aufhalten? Mit Menschen, die sich ohne Wasser in der Wüste durchschla­ gen müssen? Hanns-Christian Gunga, Universitäts­professor für Weltraummedizin und Extreme Umwelten an der Charité in Berlin, weiss es genau. Der Mediziner, Geologe und Paläon­­to­loge hat zahlreiche Forschungsreisen nach Nord- und Süd­ amerika, Asien, Afrika und in die Antarktis unternommen und diverse inter­nationale Raum­fahrt­missionen begleitet. Anschaulich und auch für Laien ver­ständ­lich erklärt er, was im menschlichen Körper in Extremsitua­tionen geschieht. Warum Hitze eben­ so tödlich sein kann wie Kälte. Gut ver­an­schaulicht mit Beispielen wie einer Wander­gruppe, die in einen Schneesturm geriet und erfror. Ein ­faszinierendes Buch, bei dem man ganz nebenbei vieles über den menschlichen Körper lernt. Und un­ weigerlich ­darüber nachdenken muss, welche Auswirkungen die zunehmende Klima­ er­wär­mung für uns alle haben wird. Bettina Epper Hanns-Christian Gunga: «Am Tag zu heiss und nachts zu hell», Rowohlt, Reinbek, 2019, ISBN: 978-3-498-02540-3

Gesunde Nahrung rettet Leben Mit gezielten Investitionen in gesündere Ernährung könnten gemäss einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO weltweit Millionen von Men­schen­ leben gerettet werden. Als Beispiele nennt die WHO die Versorgung werdender Mütter mit Eisen- und Folsäure­präpa­ra­ ten sowie die Förderung des Stillens. Weltgesundheitsorganisation

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 2-Jahres-Abo Preisbasis 2019 (inkl. MWSt.) à Fr. 26.– (6 Hefte) à Fr. 48.– (12 Hefte) Bei Bestellung des Jahres- oder 2-Jahres-Abos erhalte ich nach Bezahlung der Rechnung folgendes Geschenk (nur 1x ankreuzen)  Geschenk Raumbeduftung  Geschenk Wohlfühlset  Geschenk GOLOY 33 Gesichtspflegeset  Geschenk Oral-B Pro 600  Geschenk GROWN ALCHEMIST Body Cleanser

Oktober / November 2019

DROGISTENSTERN Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Dossier «Gesund beraten»

Fragen Sie die Fachleute

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Mmh! Dossier «Starke Menschen»

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Datum

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DS12/19–1/20

Bei Geschenk-Abo. Zeitschrift geht an: Name, Vorname Strasse,4Nr.KURZ PLZ, Wohnort

& KNAPP

Talon einsenden an: CH Media Kundenkontaktcenter Neumattstrasse 1 CH-5001 Aarau Telefon +41 58 200 55 22 E-Mail abo@drogistenstern.ch Die Bestellung wird wirksam ab der nächsterreichbaren Ausgabe. Nach Ablauf des gelösten Abonnements kann ich dieses jederzeit kündigen. Dieses Angebot gilt nur in der Schweiz und solange Vorrat reicht.


Impressum  39. Jahrgang

Die Menschen in der Schweiz achten auf saubere Zähne. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag von Elmex. Fast alle (99,8 %) der befragten Deutschschweizer geben an, mindestens einmal pro Tag ihre Zähne zu putzen. Mehr als die Hälfte (58 %) putzt zweimal pro Tag, 24 % noch öfter. Für den Grossteil ­­gehören Zahn­bürste und Zahnpasta (87 %) zu den wichtigsten Bestandteilen der täglichen Zahnpflege, und auch Mundspülungen (45 %) werden genutzt. 37 % be­nutzen zudem Zahnseide und 21 % Interdentalbürsten. Elmex

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Es wird eifrig geputzt

Auflage 176 282 Exemplare (WEMF-Beglau­bigung 9/2019), 1 061 000 Leser (991 000 deutsch­sprachige ­gemäss Mach Basic 2019-2 und rund 70  000 fran­zö­sisch­sprachige)  Herausgeber Schweize­rischer Drogisten­verband, Nidaugasse 15, ­ 2502 Biel, Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogisten­verband.ch, drogisten­verband.swiss Geschäftsführung Frank Storrer  Redaktion Heinrich Gasser, Chef­redak­tion und Leiter Medien und Kommunikation, h.gasser@drogisten­verband.ch; Bettina Epper, Chef­re­daktorin Stv., b.epper@­drogistenverband.ch; ­Denise Muchenberger, d.muchenberger@drogisten­verband.ch  Fachliche ­Beratung Dr. phil. nat. Anita Finger Weber (Wissenschaftliche Fach­stelle SDV); Anton Löffel (Drogist HF), Mélissa Thalmann (Drogistin HF)  Layout Hiroe Mori  Fotogra­f­in ­Susanne Keller  Titelbild ­Susanne Keller  Druck Stämpfli AG, 3001 Bern  Verkauf ­und ­Sponsoring ­Tamara Freiburg­haus, Leiterin Verkauf, ­Vertrieb und Sponsoring, t.freiburghaus@drogisten­verband.ch; Gentiana Hulaj, g.hulaj@drogisten­verband.ch; Daniela Mondaca, Anzeigen­admi­nistra­tion, Telefon 032 328 50 51, ­inserate@drogisten­verband.ch  Abonnemente ­Jahresabonnement Fr. 26.– ­(6 Aus­gaben, inkl. MWSt); Telefon 058 200 55 22, Fax 058 200 55 56, abo@­drogistenstern.ch. Bestellen Sie jetzt ­kostenlos eine Ausgabe des Drogisten­sterns via E-Mail an info@drogisten­verband.ch oder unter Telefon 032 328 50 30.

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DOSSIER

WIRKSTOFFE Arzneimittel sind etwas Alltägliches. Wir schlucken, schmieren, inhalieren sie wie selbstverständlich, wenn wir krank sind. Doch haben Sie sich schon einmal gefragt, wie diese Medikamente entwickelt werden? Was alles in den bis zu 15 Jahren geschieht, bis aus einem Wirkstoffmolekül ein Medikament wird? Nein? Dann lesen Sie unbedingt weiter. Für Sie den Forschern über die Schulter geschaut hat Bettina Epper

Der 2017 in der Schweiz mit Abstand am

häufigsten bezogene Wirkstoff ist das Schmerz- und Fiebermittel Paracetamol.

6 WIRKSTOFFE

In der Schweiz hat 2017 jede Person im Schnitt

8

verschiedene Wirkstoffe bezogen.

Frauen haben 2017 im Schnitt

8,6

verschiedene Wirkstoffe bezogen, Männer 7,2.

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Susanne Keller

ALLES FÄNGT IM LABOR AN Professor Dr. Daniel Ricklin (rechts) lehrt und forscht an der Universität Basel. Mit seinen Studenten und Studentinnen sucht er auch nach neuen Wirkstoffen.

WIRKSTOFFE 7


DOSSIER

In fünf Schritten zu einem neuen Arzneimittel Abertausende Substanzen untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um neue Wirkstoffe zu finden. Daraus kann nach vielen Jahren der Forschung ein neues Arzneimittel werden. 32 Arzneimittel mit neuem Wirkstoff hat das Schweizerische Heilmittelinstitut Swiss­medic im Jahr 2018 zugelassen. 32 neue Arzneimittel in einem Jahr. Das tönt erst mal nicht nach viel. Schaut man aber etwas genauer hin, wird schnell klar, warum es nicht mehr sind: Es dauert bis zu 15 Jahre und kostet Millionen Fran­ ken, bis ein neues Arzneimittel auf dem Markt ist. Und: Misserfolge gibt es viele. Von Tausenden untersuchten Wirk­stoffen wird einer zu einem neuen Medi­kament. Der lange Entwicklungs­pro­zess lässt sich ganz kurz in fünf Schritten zu­sam­men­ fassen:

1 Wissenschaftlerinnen und Wissen­ schaftler wie beispielsweise Prof. Dr. Daniel Ricklin von der Univer­ sität Basel betreiben Grundlagen­ forschung, um neue Wirkstoffe zu finden. 2 Forscher der pharmazeutischen Industrie wie Dr. med. Guido Junge von Novartis untersuchen Wirk­ stoffe in präklinischen Studien. 3 Einige der Wirkstoffe kommen in die klinische Testphase, wie Dr. Jean-Marc C. Häusler von der Pharma­ firma Roche erzählt. Sie werden ­zuerst an gesunden, dann an kran­ ken Menschen getestet. Nach drei

Testphasen bleibt im besten Fall ein neuer Arzneistoff übrig. 4 Nun erfolgt die Zulassung durch Swissmedic, wo die Gesuche der Pharmafirmen von Fachleuten wie Dr. Jan Wagner geprüft werden. 5 Das neue Arzneimittel gelangt in den Verkauf. Kommen Sie mit auf eine Reise in die Welt der Arzneimittelforschung. Lesen Sie, wie Wissenschaftler wie Prof. Dr. Ricklin, Dr. Junge, Dr. Häusler oder Dr. Wagner täg­ lich versuchen, neue Wirk­stoffe zu ent­ decken, neue Arzneimittel zu entwickeln und zuzulassen. Bis sie schliesslich auf den Markt kommen.

100 Forschungsprojekte  1 Arzneimittel 0

1

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vecteezy.com

Wirkstoffsuche

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Präklinische Prüfung

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Klinische Studien

11

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14 Jahre

Zulassung

SSEN

ZUGELA

EIN LANGER WEG Bis aus einem Molekül ein zugelassenes Medikament wird, vergehen bis zu 15 Jahre. Der ganze Prozess kostet bis zu einer Milliarde Franken.

8 WIRKSTOFFE

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Wie alles anfängt In Laboren in Universitäten und Hochschulen erforschen Wissenschaftler Krankheiten und suchen nach neuen Wirkstoffen, aus denen Arzneimittel entwickelt werden können. So wie Dr. Daniel Ricklin, Professor für molekulare Pharmazie an der Universität Basel.

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Daniel Ricklin Prof. Dr. Daniel Ricklin hat an der ETH Zürich Pharmazeutische Wissen­schaften studiert und mehr als 10 Jahre in den USA im Bereich Immunmodulation ­geforscht. Seit 2017 ist er Leiter der Abteilung Molekulare Pharmazie an der Universität Basel.

Mit meiner Gruppe forsche ich an Krank­heiten, bei denen das Immunsystem überreagiert. Zum Beispiel bei der Ab­ stos­sung von Transplantaten, aber auch bei gewissen Formen der Altersblindheit sind es just die Systeme, die uns vor Mik­ roben beschützen sollten, die plötzlich ausser Rand und Band geraten. Pikan­ter­ weise lassen wir uns auf der Suche nach neuen Therapien von unseren ‹Wider­ sachern› inspirieren. So untersuchen wir etwa, wie Bakterien oder Parasiten die

«Wir in der akademischen Forschung dürfen uns bei kniffligen Projekten auch einmal etwas mehr Zeit ­nehmen.» An­ griffe des Immunsystems abwehren. Dann versuchen wir, diese Strategien auf die Behandlung von Immunerkrankungen zu übertragen. Solche Forschung braucht Ausdauer, führt uns aber zu innovativen Wirkstoffen oder Wirkstoffprinzipien. Die Wirkstoffforschung verändert sich ständig, auch das macht meine Arbeit so spannend. Nehmen wir Aspirin, das Me­ di­kament par excellence. Es besteht aus einem kleinen Molekül, wie viele Me­di­

kamente. Heute aber ist der Markt viel breiter. Wir arbeiten mit Proteinen wie Insulin oder mit Antikörpern. Es gibt Gentherapien und man versucht, biologi­ sche Partikel wie Viren gegen Krebszellen abzurichten. Sogar körpereigene Immun­ zellen, die ‹CAR-T-Zellen›, benutzt man seit Kurzem in der Krebstherapie. Man entnimmt sie dem Patienten und mani­ puliert sie mit biotechnologischen Me­tho­ den. Nachdem man sie dem Patienten wie­ der verabreicht, erkennen sie den Krebs und greifen ihn gezielt an. All das ist enorm spannend und vielverspre­ chend, aber die Entwicklung wirft auch Fragen auf. Eine Behandlung mit Aspirin kostet pro Tag vielleicht einen Franken, eine einmalige Therapie mit CAR-T-Zel­ len jedoch gegen 370 000. Dafür haben wir eine reelle Chance, gewisse Krebs­ patienten zu heilen. Die Umstände sind also ganz unterschiedlich und relativieren den enormen Preisunterschied. Den­noch gibt es eine klare Tendenz zu teureren Therapieformen, gerade bei bio­lo­gischen Wirkstoffen gegen seltene Erkrankungen. Die schwierige Diskussion darüber, wie wir im Gesundheitssystem damit umge­ hen sollen, werden wir in den nächsten Jahren führen müssen.» WIRKSTOFFE 9

Foto: Susanne Keller; Grafiken: vecteezy.com

«Im Zentrum der Arz­nei­mit­ tel­forschung steht der Wirk­ stoff. Zunächst braucht es aber fundiertes Wissen über die Krank­heit sowie eine Strategie, um an wirksame Substanzen zu gelangen. Die meisten Pharmafirmen haben eigene, er­ folgreiche Wirkstoff- und Entwicklungs­ pro­gram­me. Diese bauen oft auf bewähr­ ten Strategien auf, da sie letztlich einen absehbaren wirt­schaft­lichen Nutzen brin­ gen sollten. Wir in der akademischen For­ schung können uns weiter vorwagen und dürfen uns bei kniffligen Projekten auch einmal etwas mehr Zeit nehmen. So wer­ den viele For­schungsgrundlagen bei uns entwickelt, aber wir profitieren auch von Erkennt­nissen und Methoden der In­dus­ trie. Zu­ dem bilden wir Fachleute aus, Phar­ma­zeuten, Chemiker, Biologen und Ärzte, die später zum Teil in der Pharma­ industrie arbeiten werden. Das ist ein ganz wichtiger Teil unserer Arbeit. Um ein Arzneimittel entwickeln zu kön­ nen, müssen wir verstehen, was Krank­­heiten im Körper tun. Wir müssen eine Stelle im Krankheitsgeschehen fin­ den, an der ein Wirkstoff eingreifen könnte. Diesen Wirkort, oftmals ein be­ stimmtes Protein, nennen wir Target. Ist es gefunden, suchen wir nach Wirk­stof­ fen, die darauf einwirken können. Dazu testet man bis zu 10 000 Wirkstoffe, wo­ von letztlich oft nur 10 bis 15 Erfolg ver­ sprechend sind. Diese nimmt man, zu­ meist mit Reagenzglas-Methoden, genauer unter die Lupe. Sind sie wirklich so gut? Könnte es Probleme mit Nebenwirkungen geben, oder sind sie im Körper gar giftig? Um diese letzte Frage zu klären, ist ein Minimum an Tierstudien noch immer unerlässlich. Nach diesen präklinischen Studien bleiben vielleicht 5 bis 10 Kan­di­ daten übrig, die in die klinische Phase kommen. Spätestens dann verlagert sich die Entwicklung von den Universitäten zu den Pharmafirmen.


DOSSIER

Vom Wirkstoff zum Medikament Die Pharmaindustrie testet einen Wirkstoff schon ausgiebig, bevor er erstmals einem Menschen verabreicht wird. Dr. med. Guido Junge arbeitet bei Novartis und erklärt, wie das funktioniert. «Am Anfang stellen wir uns immer mehrere Fragen. Die erste ist, gegen welche Krank­ heit wir ein Medikament ent­ wickeln sollen. Es gibt Krankheiten, die wir heute noch gar nicht behandeln kön­ nen. Das kann für uns ein Ansatz sein. Dann gibt es Krankheiten, für die wir zwar ein Medikament haben, das aber vielleicht nur das Leben verlängert oder verbessert, das aber die Krankheit nicht heilt. Wie der Diabetes zum Beispiel. Oder manch­ mal gibt es aus der Grundlagenforschung Erkenntnisse, dank denen wir ein beste­ hendes Medikament verbessern oder Ne­ benwirkungen eines Arzneimittels ver­ ringern können. Eine andere Frage ist, ob letztlich jemand das Medikament bezah­ len wird. Es gibt Krankheiten, bei denen gibt es Bedarf nach neuen Medikamenten, aber die Bereitschaft in der Gesellschaft, dafür zu zahlen, ist relativ gering. Im Be­

können. Wenn wir hingegen nicht so genau wissen, wo wir bei einer Krankheit ansetzen könnten, dann nehmen wir Tau­ sende von Molekülen, schütten sie einfach mal drüber und schauen, was passiert. Dank Robotik können wir bis zu 300 000 Moleküle am Tag verarbeiten, das ist mehr, als ein Mensch in seinem gan­ zen Leben schaffen könnte. Eine weitere Möglichkeit ist, dass wir alles dreidimen­ sional am Computer nachbilden und ein passendes Molekül designen. Das, was wir dann am Schluss haben, wenn wir die Moleküle ausprobiert oder am Computer nachgebildet haben, sind sogenannte Hits, also Treffer. Die sind schon gut, aber noch nicht individuali­ siert. Man kann das mit dem Kleiderkauf vergleichen. Kleider von der Stange pas­ sen gut, aber wenn man zum Schneider geht, dann passt es perfekt. Chemiker und Biologen versuchen dann über zwei

bis drei Jahre, das Molekül zu optimie­ ren. Schliesslich wählen wir ein Molekül aus, einen Leadkandidaten oder ein Leit­ molekül nennen wir das. Das geht in die präklinische Testung. Und das ist dann der Härtetest. Das Wichtigste dabei ist immer die Sicherheit. In alle Richtungen testen wir darauf. Der Stoff darf zum ­Bei­spiel nicht ins Erbgut eingreifen, er darf keine Schäden an Embryonen verur­ sachen und keinen Krebs auslösen. Dazu kom­ men Verträglichkeitsstudien, das Mit­tel darf zum Beispiel keine Übelkeit auslösen, darf die Schleimhäute nicht reizen und Ähnliches. All das wird zuerst in Bak­ terien und Zellkulturen getestet. Wenn die Moleküle das überstanden ­ha­ben, dann muss der Stoff in zwei Tier­ studien getestet werden. Das ist so von den Behörden vorgeschrieben, und erst dann folgen die Tests am Menschen.»

reich des Übergewichts gibt es etwa viele freiverkäufliche Mittel, aber wenig zuge­ lassene Medikamente, die auch vergütet werden. Wenn für uns klar ist, welche Krank­ heit wir behandeln möchten, ist die nächs­te Frage, ob wir wissen, wie diese Krankheit funktioniert. Wissen wir, wo, an welchen Targets, ein Medikament an­ setzen könnte? Es kann zum Beispiel sein, dass wegen der Krankheit im Körper etwas fehlt. Auch hier ist der Diabetes ein gutes Beispiel. Dem Diabetiker fehlt Insulin, also müssen wir das entwickeln und ihm verabreichen. Wir gucken also zum Beispiel, ob es körpereigene Stoffe gibt, die wir studieren und nachbauen 10 WIRKSTOFFE

Foto: zVg/SDV; Grafiken: vecteezy.com

«Das Wichtigste ist immer die Sicherheit.»

Guido Junge Dr. med. Guido Junge ist als Kliniker ausgebildet, war in der Charité in Berlin als Chirurg und Intensiv­mediziner tätig, bevor er eine akade­ mische Karriere begann. Vor 12 Jahren kam er zu Novartis, wo er zu­ erst für die Entwicklung von Phase-3-Studien zuständig war. Heute ist er in der frühen Entwicklung, also beim Übergang von der präklini­ sche in die frühe klinische Forschung, tätig.

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Jetzt kommt der Mensch ins Spiel Bevor ein Medikament zugelassen werden kann, sind jahrelange klinische Studien nötig. Dr. Jean-Marc C. Häusler von der Pharmafirma Roche erklärt, warum das so ist und wie der Prozess funktioniert.

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keinen direkten Kontakt mit den Patien­ ten. Für jede Studie sind die Kriterien von uns aber genau festgelegt. Wir suchen Patienten mit einer speziellen Krankheit, die gewisse Vorerkrankungen nicht haben dürfen und gewisse Medikamente nicht nehmen. Der Arzt prüft, ob er passende Patienten hat und fragt sie, ob sie an der Studie teilnehmen möchten. Die Patien­ ten haben meistens zwei Motiva­tionen, mitzumachen: Einerseits kann es für sie

«Wir müssen in Studien Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität nachweisen.» interessant sein, etwas Neues auszupro­ bieren, insbesondere, wenn es noch keine guten Therapieoptionen gibt. Viele neh­ men aber auch teil, um der Allgemeinheit und der Medizin zu dienen. Überhaupt spielen die Patienten eine Schlüsselrolle in der Entwicklung neuer Medikamente. Es ist nicht selbstverständlich, dass sich jemand an einer Studie beteiligt, und ich finde, wir sollten jedem Einzelnen dafür danken. Ist Phase 3 abgeschlossen, sehen wir, ob es möglich ist, bei Swissmedic eine Zu­­lassung für das Arzneimittel zu bean­ tragen. Sind die Resultate negativ – und das ist leider gar nicht so selten – dann reichen wir das Dossier nicht ein. Das ist einer der Faktoren, warum die Entwick­ lung eines neuen Arzneimittels so kost­ spielig ist. Damit am Ende eine einzige Substanz zugelassen werden kann, braucht es sehr viele, die nicht so weit kommen. Man schätzt, dass die Ent­wick­ lung eines neuen Medikamentes inklu­ sive all jener, die es nicht geschafft ha­ ben, etwa 1 Milliarde Schweizer Franken kostet.»

Jean-Marc C. Häusler Dr. Jean-Marc C. Häusler hat an der Universität Bern Medizin studiert, und er verfügt über weitere Abschlüsse in Betriebswirtschaft und pharmazeutischer Medizin. Er arbeitet seit 15 Jahren in der Pharmaindustrie, hauptsäch­lich in der ­klinischen Entwick­lung und in Medical Affairs. Seit Dezember 2018 ist er Country Medical Director für Roche Pharma Schweiz. Er ist verheiratet und Vater zweier Töchter.

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Foto: Susanne Keller; Grafiken: vecteezy.com

«Patienten, die in der Schweiz ein Medikament einnehmen, erwarten, dass es wirkt, dass es sicher ist und dass es qua­ litativ gut hergestellt wird. Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität müssen wir in Studien nachweisen. Und das ist relativ aufwendig. Nachdem der Wirkstoff iden­ tifiziert ist und in präklinischen Studien nachgewiesen wurde, dass er Potenzial hat und nicht giftig ist, testen wir ihn in klinischen Studien zum ersten Mal am Menschen. Diese klinischen Studien sind in drei Phasen aufgeteilt. In Phase 1 wird das Medikament einer relativ kleinen Anzahl gesunder freiwilliger Probanden verab­ reicht. Das Ziel in dieser Phase ist, sicher zu sein, dass der Wirkstoff nicht giftig ist. Wir wissen zwar schon aus den prä­ klinischen Studien, dass er das nicht sein sollte, aber ganz sicher kann man immer erst sein, wenn man es am Men­ schen probiert hat. Um das Risiko der Test­per­ sonen zu minimieren, nehmen wir dafür gesunde Menschen. In Phase 2 testen wir an einer etwas grösseren Grup­pe von ein paar Dutzend bis ein paar Hundert Pa­ tien­ten. Hier geht es nun vor allem um die Sicherheit und Wirksamkeit bei Pa­ tienten. Wir wollen feststellen, ob unter­ schiedliche Dosierungen der Behand­lung unterschiedliche Wirkungen ­hervorrufen. In Phase 3 testen wir schliesslich an sehr vielen Patienten, das können 300 bis 3000 und mehr sein. Hier möchten wir heraus­ finden, wie sich die gewählte Dosis be­ züglich der Sicherheit und der Wirksam­ keit verhält. Alle diese klinischen Studien werden in Zusammenarbeit mit Ärzten und Fach­ personen in Spitälern und Praxen durch­ geführt. Wir selber haben üblicherweise


DOSSIER

Die letzte grosse Hürde Nach 10 bis 15 Jahren Forschung ist es so weit: Das neue Arzneimittel kann den Zulassungs­ behörden vorgelegt werden. In der Schweiz dem Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic. Dort beurteilen Wissenschaftler wie Senior Clinical Reviewer Dr. Jan Wagner die Dossiers. «Man stellt sich die Arbeit in einer Behörde wie der unse­ ren oft trocken vor, aber was wir bei der Swissmedic tun, ist extrem spannend, abwechslungsreich und sehr anspruchsvoll. Swissmedic ge­ hört zu den weltweit führenden regula­ torischen Behörden im Bereich der Arz­­ nei­ mittel. Wir werden verglichen mit Institutionen, die um ein Vielfaches grös­ ser sind. Das ist eine grosse Heraus­for­de­ rung, aber wir sind auch stolz darauf. Die hohe Dynamik im regulatorischen Um­ feld bedeutet aber auch, dass wir uns stän­ dig wei­terentwickeln und unsere Prozesse und Standards kritisch hinterfragen müs­ sen. Als ich 2011 bei der Swissmedic an­ gefangen habe, wurden die Unterlagen für die Zulassung neuer Arzneimittel bei­­spielsweise noch mit dem Lastwagen vor­gefahren. Das waren unzählige Ord­ ner mit einigen Hunderttausend Seiten. Heute werden die Dossiers elektronisch eingereicht. Dank einer genau definier­ ten modularen Struktur weiss jeder Mit­ SSEN

Foto: Susanne Keller; Grafiken: vecteezy.com

ZUGELA

arbeiter ganz genau, welches Paket inner­ halb dieser riesigen Datenmenge durch ihn oder sie zu begutachten ist, sei es die Doku­ men­ tation zur Qualität, Präklinik oder Kli­ nik. Diese Begutachtung darf man sich nicht als isolierten Prozess vor­ stellen. Ge­rade bei den grossen, innovati­ ven Gesu­ chen arbeiten wir parallel in so­ge­nannten Case Teams eng zusammen und tauschen uns aus. Unsere Reviewer arbeiten nie an nur einem Gesuch, son­ dern an vielen gleichzeitig. Sonst wäre es gar nicht möglich, die Fülle an Gesuchen fristgerecht abzuschliessen. Wir können ja auch nicht steuern, wie viele Gesuche wir bekommen. Die Firmen haben jeder­ zeit das Recht, ein Dossier einzureichen, das durch uns bearbeitet werden muss. Das bedeutet für uns ein hohes Mass an Fle­xi­bilität im Arbeitsalltag. Die grosse Herausforderung für uns Reviewer ist es, aus dieser riesigen Daten­ menge das herauszufiltern, was für den Antrag in puncto Wirksamkeit, Sicher­heit und Qualität entscheidend ist. Diese Ar­

Jan Wagner Dr. Jan Wagner hat Humanmedizin studiert und ist Facharzt für Innere Medizin mit einer ­Spe­zia­li­sierung in Altersmedizin. Er arbeitet als Senior Clinical Reviewer und ist seit 2011 bei Swiss­medic. Besonders interessieren ihn regulatorische Fragen rund um die Medikamenten­ anwendung im Alter.

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beit erfordert viel Erfahrung und Gründ­ lichkeit. Dabei sind Reviewer nie auf sich alleine gestellt. Einer unserer zentralen Prozesse ist das, wie ich es nenne, ‹Viel­ augen­ prinzip›, ein ausgefeilter Peer-Re­ view-Prozess, in dem die Datenlage und der Evaluationsbericht von mehreren er­ fahrenen Kollegen geprüft und die Schluss­ folgerungen kritisch hinterfragt werden. Dieser Austausch ist ganz wichtig. Auch

«Es ist ein immer tieferes Fachwissen notwendig, um einen Antrag fundiert ­beurteilen zu können.» spezialisieren wir uns zunehmend. Heute wird ein klinisches Dossier nicht mehr nur von einer, sondern von bis zu drei Personen begutachtet – einem medizi­ nischen Experten, einem Experten für Phar­makologie und, in gegebenen Fällen, einem Experten für Statistik. Grund da­ für ist, dass immer tieferes Fachwissen notwendig ist, um einen Antrag fundiert beurteilen zu können. Nach der ersten Begutachtung des Dos­siers stellen wir zunächst Fragen an die Firma, die so genannte List of Ques­ tions. Basierend auf den Antworten der Firma bilden wir uns eine vorläufige Meinung. In besonders kritischen Fällen wird diese im HMEC, dem Human Me­di­ cines Committee, diskutiert. Im HMEC sitzen externe klinische Experten, die mitbeurteilen, ob unsere vorläufige Mei­ nung in der klinischen Realität stand­ hält. Das HMEC spricht eine Empfehlung aus klinischer Perspektive aus, und in den allermeisten Fällen stimmt die Emp­ fehlung mit unserer vorläufigen Meinung überein. Dies liegt auch daran, dass wir versuchen, die klinischen Experten schon in einem sehr frühen Stadium der Be­gut­ achtung mit einzubeziehen. Ganz zuletzt bekommt die Firma den Ent­scheid. Das dauert je nach Art des Zulassungs­ver­fah­ rens unterschiedlich lang.» DROGISTENSTERN 12/19–1/20


Ein Blick ins Drogerielabor Drogist Stephan Vögeli, Inhaber der Drogerie Käser & Vögeli in Kirchberg, liebt es, im Labor neue Heilmittel zu kreieren. Er erzählt, wie er auf die Ideen für neue Mischungen kommt.

Stephan Vögeli

«Meistens entsteht die Idee für eine neue Hausspezialität, wenn ein Kunde für sein gesundheitliches Problem keine Lösung hat. Dann fange ich an, in Fach­zeit­schrif­ ten und Büchern nachzuforschen und mische das Arzneimittel nur für diesen einen Kunden. Ad-hoc-Herstellung heisst das. Hat der Kunde das Mittel ausprobiert, warte ich auf seine Rückmeldung. Je nach Bedarf verändere ich die Zusam­men­set­ zung, danach gebe ich es auch zwei, drei anderen Kunden mit demselben Problem, und wenn auch sie positive Erfahrungen machen, nehme ich das Produkt meist als Hausspezialität ins Sortiment auf. Ich erinnere mich an eine Kundin mit Akne. Sie hatte länger in den USA gelebt und eine homöopathische Mischung ein­ genommen, die ihr sehr gut half. Doch in der Schweiz gab es kein entsprechendes Produkt. Ich habe recherchiert und das Mittel für die Kundin gemischt und es hat super gewirkt. ‹Wie das Original›, sagte sie. Heute ist diese Mischung eine meiner rund 400 Hausspezialitäten. Da­ von sind etwa die Hälfte Heilmittel, der Rest Kosmetika, Nahrungsergänzung und Nahrungsmittel. Und das Sortiment wächst. Oft entdecke ich in der Fach­lite­ ratur neue Pflanzen oder finde in Studien neue Anwendungsgebiete traditioneller oder neu entdeckter Heilpflanzen. Hausspezialitäten müssen nicht von der Swissmedic zugelassen werden. Wir hier im Kanton Bern müssen sie dem Kantonsapotheker melden, der das einge­ reichte Dossier prüft. In anderen Kanto­ DROGISTENSTERN 12/19–1/20

Fotos: Susanne Keller; Grafik: vecteezy.com

Der 54-jährige Stephan Vögeli ist seit Juli 2000 Inhaber der Drogerie Käser & Vögeli in Kirchberg (BE). Seine Spezialge­ biete sind pflanzliche Naturheilmittel, Spagyrik und Nahrungsergänzungsmittel. www.calenda.ch

STEPHAN VÖGELI IN SEINEM ELEMENT Viele Drogisten stellen ihre eigenen Hausspezialitäten her.

nen gibt es leicht andere Bestimmungen, aber es ist immer ein einfacher Prozess, der sehr schnell abläuft. Anders als bei den Pharmafirmen. Dort dauert es viele Jahre, bis ein neues Arzneimittel auf den Markt kommt. Ich brauche dafür nur

«Hausspezialitäten dürfen wir nur an die eigene Kundschaft verkaufen.» wenige Wochen. Weil es ein einfaches Genehmigungsverfahren ist, dürfen wir unsere Heilmittel-Hausspezialitäten je­ doch nur an unsere eigene Kundschaft verkaufen. Das ist aber auch richtig, Be­ ratung ist auch hier, wie bei allen Arz­

neimitteln, unerlässlich. Oft zeigt sich nämlich erst dann, was der Kunde oder die Kundin tatsächlich braucht – und das ist nicht i­m­mer das, was er ursprünglich wollte. Wenn ich etwa an Wechseljahr­ beschwer­ den denke. Da kommen mir spon­ tan fünf, sechs verschiedene Mög­ lich­­keiten in den Sinn – und je nachdem ist eine andere die richtige. Welche, das kann ich nur im Beratungsgespräch her­ ausfinden. Leider kann ich nicht so oft im Labor stehen, wie ich das gerne möchte. Dabei wäre mir das eigentlich das Liebste an meinem Beruf. Aber es braucht halt viel Zeit, sodass ich meistens nur an meinem freien Tag dazu komme …» WIRKSTOFFE 13


DOSSIER

Ein Wirkstoff ist kein Medikament Ein Arzneimittel wie beispielsweise Aspirin ist kein Wirkstoff, es enthält ihn. In diesem Fall heisst der Wirk- oder Arzneistoff Acetylsalicylsäure. Wirkstoffe haben einen nachweisbaren Nutzen und werden gezielt eingesetzt, um Krankheiten und Be­schwerden zu behandeln. Acetylsalicylsäure beispielsweise ist fiebersenkend und lindert Schmerzen sowie Entzündungen. Manche Medikamente bestehen auch aus mehr als einem Wirkstoff. In der Schweiz sind insgesamt über 3000 pharma­ zeutische Wirkstoffe zugelassen. Viele der Wirkstoffe, die im 20. Jahrhundert entwickelt wur­ den, sind natürlichen Ursprungs oder von Naturstoffen wie Pflan­zen oder Pilzen abgeleitet. Acetylsalicylsäure etwa stammt ursprünglich aus der Weidenrinde, wird heute aber synthe­ tisch hergestellt. Neben dem eigentlichen Arzneistoff enthält ein Medikament verschiedene Hilfsstoffe wie Gelatine, Wasser, Farbstoffe, Süssungsmittel usw. Sie sind wichtig, damit man den Wirkstoff überhaupt einnehmen kann und er in der gewünschten Zeit zur richtigen Stelle im Körper gelangt. Hilfsstoffe sind aber auch für die Haltbarkeit oder den Geschmack eines Arzneimittels verantwortlich.

Medikamente können in verschiedenen Formen (Applikations- oder Arzneiformen) vorliegen: flüssig (Sirup, Tinktur, Tee), fest (Tablette, Pulver, Brause­ tablette) oder halbfest (Emulsion, Salbe, Globuli). Dazu kommen Pflaster, Sprays oder Inhalationsmittel. Manche Arzneimittel werden äusserlich (topisch) ange­ wendet, wie zum Beispiel eine Salbe, andere innerlich (oral), wie etwa eine Tablette. Neben dem enthaltenen Wirkstoff oder Wirkstoff­ge­ misch, das für die Wirksamkeit des Arzneimittels ­zentral ist, kommt auch der Arzneiform eine entschei­ dende Bedeutung zu. Sie kann zum Beispiel beein­ flussen, wie ein Arzneistoff wirkt, indem sie dafür sorgt, dass ein Medikament möglichst langsam vom Körper aufgenommen wird, etwa durch einen speziellen Überzug. Oder es gibt Kapseln, die sich nicht im Magen, sondern erst im Dünndarm auflösen, um dort ihre volle Wirkung zu entfalten. Von Schmerzmitteln beispielsweise gibt es verschiedene Formen wie Tabletten oder Zäpfchen, die je nach Zustand des Patienten besser oder schlechter geeignet sind. Hat jemand zum Beispiel starken Brechreiz, ist eher ein Zäpfchen angezeigt, weil er eine Tablette wahrscheinlich nicht im Magen behalten kann. Quellen: Bernhard Kunz: «Pharmakologie/Pathophysiologie 1/6. Lehrmittel Drogistin/Drogist», Careum-Verlag, 2012 /  Hartmut Derendorf, Ralf Wemhöner, Heike Steen, Anne Julia Schrank: «Arzneimittelkunde», Deutscher Apotheker Verlag, 2011

Quellen: Europäische Patientenakademie EUPATI, www.euati.eu /  Elsevier GmbH: «Arzneimittellehre», Urban & Fischer, 2018 / pharmawiki /  Deutsche Apotheker Zeitung / Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs, ­ www.gesundheit.gv.at

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Tabletten, Kapseln, Tropfen & Co.

Die Pharmakologie (Arzneimittellehre) ist die Lehre von den Wirkungen von Arzneimitteln. Sie erklärt, wie Arzneimittel sich im menschlichen Orga­nis­ mus verhalten und wie ihre Wirkung zustande kommt. Die Pharmakologie ­besteht aus zwei wichtigen Gebieten: Pharmakokinetik und Pharma­kodynamik. • Pharmakokinetik ist die Lehre davon, wie der Körper mit einem Arzneimittel umgeht. Es geht darum, wie das Arznei­mittel in den Körper gelangt, wohin im Körper es verteilt

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wird, wie es der Körper chemisch verändert und wie er es schliesslich ausscheidet. • Pharmakodynamik ist die Lehre von den Wir­ kungen des Arzneimittels auf den Körper. Das kann auf zwei Arten ­geschehen: Es kann Bedingungen im Körper ändern oder es kann auf zellulärer oder subzellulärer Ebene auf Teile des Körpers einwirken. Quellen: Elsevier GmbH: «Arzneimittellehre», Urban & Fischer, 2018 / Europäische Patientenakademie (EUPATI), www.eupati.eu/de/

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Pharmakologie


Quelle: Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz Interpharma

Ein Placebo ist ein Scheinmedi­ka­ ment ohne Wirkstoff, das genauso aussieht wie ein echtes Arzneimittel. Der Name stammt aus dem Latei­ni­ schen und bedeutet so viel wie «Ich werde gefallen». Placebo- und die entgegengerichtete Nocebo-Reak­tio­ nen sind daher Reaktionen des Körpers, für die es keine erkennbare medizini­sche Erklärung gibt. Place­ bos werden seit Mitte des 20. Jahr­ hun­derts in klinischen Studien ein­ gesetzt, um die Wirksamkeit von Medika­men­ten zu untersuchen (siehe auch Artikel auf Seite 11). Den ersten ­dokumentierten Versuch mit Place­ bos führte der US-Naturwissen­schaft­ ler Benjamin Franklin durch, um die Wirksamkeit einer damals popu­ lären Heilmethode zu widerlegen.

Placebos werden aber auch therapeu­tisch eingesetzt. Nicht nur als Medi­kament übrigens, es gibt auch Scheinoperationen oder Schein­ akupunktur. Wie genau der Placebo­ effekt funktioniert, ist noch nicht ausreichend erforscht. Wich­tige Ein­ flussfaktoren dürften die Er­war­ tungs­haltung des Patienten sowie die Kommunikation zwischen Arzt und Patient sein. Quellen: Deutsche Bundesärztekammer (Hrsg.): «Placebo in der Medizin», Deutscher Ärzte-Verlag, 2010 / Matthias Breidert, Karl Hofbauer: «Placebo. Missverständnisse und Vorurteile», Deutsches Ärzteblatt, 2009 /  Europäische Patientenakademie EUPATI, www.euati.eu  /  Elsevier GmbH: «Medi­zi­ni­ sche Fachwörter von A–Z», Urban & Fischer, 2018 / Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik, lexikon.stangl.eu

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STARKE MENSCHEN 15

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Ein Medikament ist ein Mittel zur Behandlung von Krankheiten und Be­ schwerden bei Menschen oder Tieren. Es kann Krankheiten heilen, lindern oder verhüten. Ausserdem kann es vom Körper selbst erzeugte Stoffe wie bei­ spielsweise Hormone oder Flüssigkeiten ersetzen. Medikamente können auch Krankheitserreger, Parasiten oder andere körperfremde Stoffe unschädlich machen. Ein Medikament besteht zum einen aus Wirkstoffen, die im Körper eine bestimmte Wirkung hervorrufen, sowie aus Hilfsstoffen, die das Medi­ kament in eine bestimmte Form bringen (z. B. Tropfen, Tabletten).

Placebo

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Medikament


DOSSIER

Spezialitätenliste

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Was Arzneimittel kosten

Bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln legt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) den Preis fest. Im Normalfall orientiert es sich dafür an einem Preis­ver­ gleich mit dem Ausland und/oder an einem Vergleich mit Medikamenten, die die gleiche Wirkung haben («therapeutischer Quervergleich»). Eine Beispiel­rechnung: Arzneimittel A gegen Krankheit X kostet in verschie­ denen europäischen Vergleichsländern* im Schnitt 93.90 Franken. In der Schweiz kann die Krankheit X auch mit den Arzneimitteln B, C und D behandelt werden, die in der Schweiz 100, 105 und 107 Franken kosten. Der therapeutische Quervergleich ergibt also einen Preis von 104. Für die Festlegung des Preises von Arzneimittel A werden die beiden Durchschnittsergebnisse (93.90) und (104) je hälftig gewichtet ([93.90 + 104] / 2); das ergibt einen Preis von 98.95 Franken. Der Preis wird vom BAG dann alle drei Jahre überprüft. Die Preise für freiverkäufliche Medikamente, die ohne Rezept in Apotheken oder Drogerien gekauft werden können, werden nicht vom BAG definiert, sie richten sich nach dem freien Markt. Es gibt daher je nach Ver­kaufs­ stelle Preisschwankungen.

Wirksam­keit beachtet das BAG die Unterlagen, die für die Zulassung durch Swissmedic entscheidend waren. Ein Arzneimittel gilt als wirtschaftlich, wenn es seine Heilwirkung mit möglichst ge­ ringem finanziellem Aufwand gewähr­ leistet. Quelle: Verband der forschenden pharmazeuti­ schen Firmen der Schweiz Interpharma

Auf den Zeitpunkt kommt es an Es ist bei manchen Medikamenten wichtig, wann sie einge­ nommen werden. Das hat mit der Ver­dauung zu tun. Der Magen braucht ein bis fünf Stunden, um eine Mahlzeit zu verdauen. Schluckt jemand also gleich nach einem üppigen Mahl mit Braten und Polenta eine Tablette, ­dauert es relativ lange, bis sie beispielsweise im Dünndarm an­ kommt und die Wirkung ­einsetzt. Manchmal ist eine solche ­verzögerte Wirkung gewünscht, dann sollte man ein Medi­ka­ment «nach dem Essen» zu sich nehmen. Manchmal aber soll der Wirkstoff so schnell wie möglich an seinen Bestimmungsort gelangen, dann heisst die Vorgabe zum Bei­ spiel «Auf nüchternen Magen». Andere Medikamente werden vielleicht auf ­leeren Magen schlechter vertragen, ­sodass sie «nach dem Essen» ein­genommen werden müssen. Hier die wichtigsten Regeln kurz erklärt: • «Nüchtern»: Mindestens 30, besser 60 Minuten vor einer Mahlzeit oder frühestens drei Stunden danach. • «Vor dem Essen»: 30 Minuten vor dem Essen. • «Zum Essen»: Während oder nach Abschluss der Mahlzeit. Wichtig: Befolgen Sie bei Medikamenten, die Ihnen ein Arzt oder eine Ärztin verschreibt, immer deren Anweisungen, fra­ gen Sie auch Ihren Drogisten oder Ihre Drogistin nach der passenden Einnahmezeit und lesen Sie die Packungsbeilage. Quellen: Broschüre «Arzneimittel richtig anwenden», Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie, Universitätsklinikum Heidel­berg, 2011 / Christine Gitter: «Zu Risiken und Nebenwirkungen ­fragen Sie Ihre Apothekerin», Droemer Verlag, 2019

* Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Niederlande, Österreich, Schweden Quellen: interpharma.ch / comparis.ch / Bundesamt für Gesundheit, Faktenblatt «Arzneimittel: Preisfestsetzung von Original­präparaten», 2017 / pharmasuisse.ch

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Die Krankenkassen vergüten ein Arznei­­ mittel nur, wenn es vom Arzt verschrie­ ben wurde und es in der Spezia­li­tätenliste des Bundesamtes für Gesund­heit (BAG) aufgeführt ist. In die Spe­zia­li­tä­tenliste nimmt das BAG nur Arzneimittel auf, die vom Schweize­­ri­schen Heilmittelinstitut Swiss­medic zugelassen wurden. Ausser­ dem müssen sie wirksam, zweckmässig und wirt­schaft­lich sein. Für den Beleg der


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Strapazierte Haut braucht eine sanfte Reinigung.

Gesunde Haut Fünf häufige Hautprobleme – und was man dagegen tun kann. Die Haut ist wichtig als Schutz vor Krank­ heiten und als Sinnesorgan. Umso prob­ lematischer, wenn sie krank wird. Drogist Peter Kressig gibt wertvolle Tipps zu den häufigsten Hautkrankheiten.

Akne Insbesondere Jugendliche und junge Er­ wachsene sind häufig von Akne ­betroffen: In der Pubertät arbeiten die Schweiss­ drüsen wegen des hormonellen Wandels auf Hochtouren. Für Betroffene ist es wich­ tig, auf die Ernährung zu achten. Wer zu fettiger Haut und entzündlichen «Bibeli» neigt, sollte sich ausgewogen er­ nähren und viel Wasser trinken. Ausser­ dem ist auch eine gute, dreistufige Pflege wichtig: Erst das Gesicht mit einem Wasch­­gel reinigen, dann mit einem Tonic erfrischen und schliesslich mit einer pfle­ genden Creme, beispielsweise mit Tee­ baumöl, das eine desinfizierende Wirkung 18 HAUT

hat, nähren beziehungsweise pflegen. Auch ein Gesichtsdampfbad mit Kamille und Schachtelhalm kann hel­fen, es öffnet die Poren und desinfiziert. Wer Pickel sel­ ber ausdrücken möchte, tut dies am bes­ ten mit einem speziellen Quet­­scher aus der Drogerie. Keinesfalls mit den Händen, das kann weitere Infek­tio­nen zur Folge haben. Innerlich rate ich zu einem Prä­ parat, um den Stoffwechsel und damit die Entgiftung anzuregen und andere Or­ga­ ne wie Leber oder Nieren zu stärken. Zink und Vitamin E tun der Haut gut. Ausser­ dem empfehle ich, einen Ess­löffel Leinöl pro Tag einzunehmen.

Sonnenempfindliche Haut Der Klimawandel ist spürbar: Viele Kun­ den berichten mir, dass sie bis anhin im­ mer einen Sonnenschutzfaktor 12 benutzt haben, dieser aber wegen der intensiven Sonnenstrahlung nicht mehr ausreicht. DROGISTENSTERN 12/19–1/20


Trockene Haut Bei trockener Haut ist die Pflege das A und O. Ideal ist eine rückfettende Creme mit natürlichen Inhaltsstoffen, etwa mit Nachtkerzenöl. Nachtkerzenöl oder alter­ nativ Borretschöl kann in Form von Kap­ seln auch innerlich eingenommen wer­ den, in Kombination mit Vitamin E – dem stärkenden Hautvitamin – ist der Effekt deutlich wirkungsvoller. Wegen der kli­ matischen Einflüsse, aber auch als Folge des Alterns (Hormonumstellung) treffen wir in der Drogerie immer wieder auf trockene und spannende Haut bei reife­ ren Damen und Herren. Mit einer inten­ siven Pflege kann man diesen Feuchtig­ keits­verlust der Haut effektiv behandeln, sie bewahrt die natürlichen Funktionen der Haut und schützt sie vor vorzeitiger Alterung. Hier habe ich gute Erfahrungen mit Nacht­kerzenöl gemacht.

Couperose

Gut ist, die Haut frühzeitig, also etwa zwei Wochen vor den Ferien, mit Betacarotin «anzubräunen». Wäh­rend der Ferien sollte man damit weiter­machen. Man kann es gut als Kapseln einnehmen. Ideal ist, das Betacarotin mit Kal­zium als Brause­tab­let­ ten zu kombinieren, denn Kalzium dich­ tet die Zellen ab und schützt sie und beugt so Sonnen­allergie vor. Ich rate immer zu einem Sonnenschutzfaktor 50 fürs Ge­ sicht und mindestens Faktor 30 für den Körper. Eine gute, hochwertige Sonnen­ creme ist essenziell. Achten Sie auf par­ fümfreie Produkte ohne Mikro­pig­mente und Mine­ralöle. Es lohnt sich, das Klein­

Couperose ist eine Ge­fässerweiterung im Gesicht. Ich rate dazu, das Problem auch über die Er­näh­rung an­zugehen. Also scharfe Speisen, Kaffee und Alkohol mei­ den, weil sie die Gefäss­durch­blutung an­ regen. Wohltuend sind für die gerötete Haut kühlende Prä­ parate, etwa mit Schwarztee, Zinnkraut oder Ross­ kas­ tanien. Am besten erst das Gesicht mit Schwarztee waschen. Dafür Wat­tepads in kalten Schwarztee tunken und die be­ troffenen Gesichts­partien reinigen. Dann folgt eine Creme beispielsweise mit Aloe vera, Rotal­gen­­ex­trakt und Süssholz­wur­ zel. Ich mische dazu Ross­ kastanie und Zinnkraut als Tinktur in eine Emulsion oder Creme. Auch Schüss­ler-Salze helfen: Die Nr. 10 entgiftet und die Nr. 11 ist das Salz der Haut schlechthin. Unterstützt

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gedruckte zu lesen. Ihr Drogist kann Sie fachgerecht be­raten.

Markus Kressig Der 50-jährige Markus Kressig ist eidg. dipl. Drogist und kant. appr. Naturheil­prak­tiker und seit 1997 Inhaber der Kressig Drogerie in Bad Ragaz (SG). Seine Spezial­gebiete sind natürliche Heilmittel wie Frisch­pflan­ zen-Tinkturen, Knospen­mazerate, Spagyrik, Homöopathie, Schüssler-­Salze und Bach­ blüten. Auch die Vital­stofftherapie ist sein Steckenpferd. www.kressig-drogerie.ch

werden sie durch die Nr. 3. Und dann nenne ich auch hier wieder das Vitamin E, das Haut­vitamin schlechthin.

Ausschläge Ausschläge sind häufig. Erst einmal frage ich nach, ob sie allergologisch auftreten und durch ein Pflegeprodukt, ein Wasch­ mittel, Kosmetika oder durch eine Nah­ rungsmittel­unverträglich­keit hervorge­ rufen werden. Häufig werden Weichspüler nicht vertragen. An einen Zusammenhang mit der Darm­ge­sundheit denken auch die wenigsten, aber wir machen sehr gute Er­ fahrungen, wenn wir den Darm stärken, ihn idealerweise erst entgiften und dann die Darmschleim­haut mit Pro­bio­tika wie­ der aufbauen. Bei lang anhaltendem Stress reagiert die Haut bei manchen Leuten mit Aus­schlä­gen und Haut­irri­ta­tionen. Auch die Schüss­ler-­Salze Nr. 3, 4, 6, 9 und 10 können hel­fen, da sie entzündungshem­ mend sind und den Stoff­wech­sel aktivie­ ren. Pro­duk­te mit Zinkoxid und Nacht­ kerzenöl können helfen, den Juck­reiz zu lindern. Ein Molke-, ein Moor- oder ein Schwefel­bad können auch wohltuend bei Aus­schlä­gen sein. Von unseren Kun­den hören wir viel Gutes, weil die Bäder die Haut zusätzlich pflegen und den Juck­reiz lindern. Denise Muchenberger

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Neuartige Basistherapie begeistert Patienten mit Neurodermitis 10 bis 20 Prozent aller Kinder und 5 bis 10 Prozent der Erwachsenen leiden an Neurodermitis. Die Krankheit, die in Schüben verläuft und zu Juckreiz führt, beeinträchtigt die Lebensqualität stark. Vor Kurzem haben 52 Betroffene in der Schweiz vier Wochen lang ein neuartiges Gel und eine Creme mit Vitamin B12 getestet – mit beachtlichem Erfolg. Das Grundproblem bei Neurodermitis ist die trockene Haut und ihre gestörte Schutzfunktion. Durch kleinste Risse gelangen Reizstoffe und Allergene einfacher in die Haut und lösen dort eine Entzündung aus, die oft stark juckt. Es kommt zu einem Teufelskreis, dem sogenannten Juck-KratzKreislauf. Je mehr sich Betroffene kratzen, desto stärker wird die Haut in Mitleidenschaft gezogen und desto intensiver werden die Entzündungen und der Juckreiz. Schlafprobleme sind keine Seltenheit, und häufig ziehen sich Betroffene aufgrund der sichtbaren Ekzeme zurück.

Vielfältige Ursachen Die Ursachen der Neurodermitis sind vielfältig. Neben der genetischen Veranlagung können auch Umweltfaktoren, das Klima, bei Kindern gewisse Lebensmittel und andere Allergene wie Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben einen Einfluss auf die Krankheit haben. Aber auch Schwitzen und Reibung können Schübe verursachen. Neurodermitis tritt heute häufiger auf als noch vor ein paar Jahrzehnten. Wissenschafter vermuten, dass eine übertriebene Hygiene oder die Umweltverschmutzung dahinterstecken könnten.

Gestörte Hautbarriere Kratzen

Eindringen von Reizstoffen/ Allergenen

Juckreiz

Entzündung

Die Bedeutung der Basistherapie Neurodermitis ist eine chronische Erkrankung, die nicht heilbar, aber gut behandelbar ist. Heute ist wissenschaftlich erwiesen, dass eine geeignete Basistherapie die wichtigste Massnahme im Umgang mit der Krankheit ist. PD Dr. Martin Glatz, Facharzt für Dermatologie, Allergologie

und klinische Immunologie in Uster, und bis vor Kurzem Leiter der Spezialsprechstunde für Neurodermitis am Universitätsspital in Zürich, sagt: «Die medizinisch erfolgreichste Behandlung ist das Eincremen der Haut am ganzen Körper zweimal täglich mit einer rückfettenden Lotion, Creme oder Salbe. Dadurch repariert man die gestörte Schutzfunktion der Haut und verbessert ihren Feuchtigkeitsgehalt und ihre Elastizität. Das macht 95 Prozent des Erfolges einer Neurodermitis-Therapie aus.» Am besten baut man das grosszügige Eincremen in die tägliche Morgen- und Abendroutine direkt nach dem Baden oder Duschen ein. Betroffene müssen ihre Haut oft über viele Jahre, manchmal lebenslang eincremen, denn die Therapie wirkt nur so lange, wie sie angewandt wird. «Eine Überdosierung beim Eincremen ist übrigens nicht möglich», ergänzt Martin Glatz.


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Creme und Gel mit Vitamin B12 überzeugen In einer kürzlich durchgeführten Anwendungsbeobachtung haben 52 Probanden aus der Schweiz vier Wochen lang die Mavena B12 Creme und das Mavena B12 Akut Gel als Basistherapie getestet. Die Testpersonen haben die Beurteilungen der beiden Präparate anhand detaillierter Fragebogen und Symptomskalen selbst vorgenommen. Die Ergebnisse sind äusserst positiv ausgefallen: 81% der Probanden waren mit den beiden Produkten zufrieden oder sehr zufrieden. Ihre Lebensqualität hat sich nach vierwöchiger Anwendung von Mavena B12 im Vergleich zu den Wochen unmittelbar vor der Anwendung deutlich verbessert. Die Hauptsymptome der Neurodermitis wie Juckreiz, Rötung, Schuppung und Trockenheit haben allesamt eine signifikante Linderung erfahren. 71% der Teilnehmer waren von den Mavena-Medizinprodukten so begeistert, dass sie diese weiterempfehlen würden.

Erfreuliche Rückmeldungen Die Verantwortlichen bei Mavena in Hünenberg waren überwältigt vom positiven Feedback der Probanden. So schrieb eine Probandin: «Bei meinen nässenden und juckenden Ekzemen hilft das Gel sehr schnell und gut. Es trocknet die Bläschen schnell und der Juckreiz lässt schnell nach.» Ein anderer Proband meldete: «Dank des Gels konnte ich bei den Augenpartien auf Cortison verzichten.» Eine weitere Teilnehmerin urteilte: «Die B12 Creme ist die beste Behandlung gegen das Jucken, die ich bisher angewendet habe.» Eine Mutter berichtete erfreut: «Mein Sohn kratzte sich klar weniger in der Zeit mit Mavena.» Viele Probanden äusserten sich auch positiv zur Anwendung der Produkte. So schrieb eine Probandin über die Mavena B12 Creme: «Mit jeder zusätzlichen Anwendung der Creme passte sie mir besser. Zieht schnell ein, angenehm weich auf der Haut.»

Gegen entzündete und juckende Haut Die Mavena B12® Creme und das Mavena B12® Akut Gel enthalten Vitamin B12, in der Fachsprache auch Cyanocobalamin genannt. Vitamin B12 bindet in der Haut überschüssiges Stickoxid und hemmt dadurch die Entzündung. Das wasserbasierte Mavena B12® Akut Gel zieht schnell ein, klebt nicht und hat einen sofortigen kühlenden und juckreizstillenden Effekt. Es ist besonders bei nässenden Ekzemen empfehlenswert, da es die Abheilung von offenen Hautstellen begünstigt. Die Mavena B12® Creme auf Lipidbasis zieht ebenfalls gut ein, lindert den Juckreiz und schützt die Haut über viele Stunden. Die Creme eignet sich vor allem für trockene Ekzeme. Beide Präparate werden von Dermatologen für die Basistherapie bei Neurodermitis empfohlen. Ob die Creme oder das Gel besser zusagen, ist individuell. Betroffene, die eine noch intensivere Rückfettung wünschen, werden von der Mavena B12® Salbe mit Avocado-Öl begeistert sein. Mavena-Medizinprodukte werden in der Schweiz hergestellt und sind frei von Duft- und Farbstoffen. Das von Natur aus rote Vitamin B12 erzeugt die rosa Farbe der Präparate. Studien haben ergeben, dass eine konsequente Basistherapie – also das Eincremen des ganzen Körpers zweimal pro Tag – den Juckreiz und die Hauttrockenheit bei Neurodermitis reduziert, die gestörte Barrierefunktion der Haut wiederherstellt, die schubfreien Phasen verlängert und somit dazu beiträgt, dass Betroffene weniger Cortison einsetzen müssen.


Kinderhusten selber behandeln Es gibt in der Drogerie viele gute Mittel, mit denen Sie Husten bei Babys und Kleinkindern ­lindern können.

Kindern ab zwei Jahren kann ein Hustensirup mit natür­ lichen Essenzen ­helfen. Bei jüngeren Kindern sind spa­gy­rische Sprays oder ­homöopathische Globuli die bessere Wahl.

Wenn das Baby hustet, sind viele Eltern verunsichert. Man möchte ja nichts Fal­ sches tun, um das vermeintliche Leiden des Kindes nicht noch zu erhöhen. «Nicht immer ist das Kind von Erkältungs­symp­ tomen wie Husten oder einer laufenden Nase tatsächlich so geplagt, wie wir das vermuten», sagt Drogistin Irene MenziZysset. Selber zweifache Mutter, ist sie im­mer hellhörig, wenn das eigene Kind hustet. «Aber ich beobachte dann vor allem auch sehr gut. Hat mein Kind Wein­­ krämpfe oder Atemnot, kommen Be­­­schwer­den wie über meh­rere Tage hohes Fieber dazu? Dann ist der Gang zum Arzt unumgänglich. Sonst aber kann man einen Husten gut selber behandeln.» Beispielsweise mit Spagyrik, die man via Pipette in den Mund tröpfeln oder auf 22 HUSTEN

den Nuggi sprayen kann. Essenzen, die Menzi-Zysset einer spagyrischen Mi­schung für Kinder bis zwei Jahre beimischt, sind Holunder, ein bewährtes Kinder­ mit­ tel, Bry­­o­nia und Drosera gegen Reiz­hus­ten und auch Propolis oder Pelargonium. Sie wirken gemeinsam lösend, reizmildernd, infektionshemmend und desinfizierend. Je nach Charakter des Kindes mischt Irene Menzi-Zysset noch etwas Be­ruhigendes für den Gemütszustand bei, wie etwa die ent­ spannende Chamomilla oder Pulsatilla. «Ich frage jeweils nach, wie es dem Kind aktuell geht. Schreit es viel, wird es wü­ tend oder eher ruhig und anhänglich? Solche Schilderungen helfen mir, die rich­ tigen Essenzen für das Kind zu finden.» Eine weitere gute Option für Klein­ kinder seien homöopathische Kügel­chen.

«Wir machen häufig die Erfahrung, dass Mütter, die selber schon Homöopathie ge­ nommen haben, ihren Kindern auch Kügeli geben wollen.» Bryonia, Drosera oder Ipecacuanha etwa sind gute Hus­ tenmittel für Kleinkinder. «Die Eltern mer­ken relativ schnell, ob sich der Zu­ stand des Kindes bessert, da die einzel­ nen Arzneistoffe gezielt wirken.» Für Babys unter zwei Jahren hingegen nicht ratsam sind konzentrierte Husten­ tees oder gar Sirup. «Viel­ mehr rate ich da­zu, eine zusammenge­faltete Decke zum Schlafen unter den Kopfteil der Matratze zu legen, damit der Kopf leicht erhöht ist. Ausserdem darauf achten, dass das Kind gut trinkt.» Ferner ist es hilfreich, in tro­ ckenen Räumen einen Luft­befeuchter auf­ zustellen, um die Schleim­ häute zu be­ DROGISTENSTERN 12/19–1/20


Für Kinder ab zwei Jahre Bei Kindern ab zwei Jahren sei die Be­ handlung ähnlich, nur können hier ein

paar Mittel mehr angewendet werden. Ein Hustensirup mit natürlichen Essenzen wie Efeu, Thymian und Primelwurzel zum Beispiel. «Der Husten­saft schmeckt recht kräuterig, aber man könnte ihn in einen Tee mit Honig geben», sagt die Drogistin. Zudem helfen auch Thymiantee oder ein spezieller Bronchialtee für Kinder, ferner spezielle Hustensalben* für Kinder, die man auf die Brust einreiben kann. Und nicht zu vergessen sind die alt bewährten

Fünf wertvolle Tipps • Für genügend Luftfeuchtigkeit im Kinderzimmer sorgen. Via Luftbefeuchter, oder feuchte Tücher über den Heizkörper legen. • Darauf achten, dass die Kinder viel trinken – zum Beispiel Husten-, Thymian- oder Spitzwegerichtee. • Inhalieren kann Linderung bringen. • Eine wohltuende Massage von Brust, Rücken und Füsschen mit einer wärmenden Salbe aus Salbei, Thymian, Lavendel und Niauli wirkt entspannend und lösend. Vorsicht: Ätherische Öle wie Eukalyptus, Kampfer oder Pfefferminz sind nicht für Babys und Kleinkinder geeignet. • Um die feine Kehle des Kindes nicht zu reizen, flüssige und breiige Nahrungsmittel geben, idealerweise frisch zubereitet. Quelle: wehwehbobo.ch

Irene Menzi-Zysset Die 40-jährige Irene Menzi-Zysset ist seit 2015 Inhaberin der Drogaria Zysset in Samedan und St. Moritz (GR). Ihre Spezialgebiete sind Spagyrik, Schüssler-Salze und Vitalstoffe. www.drogaria-zysset.ch

Hausmittel, die schon unsere Grossmütter angewendet haben: Zwiebelwickel oder eine wärmende Bienenwachs-Kompresse, die auf die Brust gelegt wird. Das sind Rituale, die nicht nur dank der ätheri­ schen Öle der Zwiebel beziehungsweise der Wärme des Bienenwaches wirkungs­ voll sind – sondern auch wegen der Zu­ nei­gung von Mami und Papi.

Denise Muchenberger

* Ätherische Öle wie Eukalyptus, Kampfer oder Pfefferminz können für Babys und Kleinkinder lebensbedrohlich sein und d ­ ürfen darum in Baby- bzw. Kleinkindermitteln nicht enthalten sein.

Publireportage

Wohltuend für Hals & Atem Bereits seit einigen Tagen von einem Husten und Kratzen im Hals geplagt? Dann ist es Zeit, etwas für das Wohlbefinden zu tun. Die neuen Multi-Active Bonbons von Ricola sind jetzt genau das Richtige. Die Multi-Active Bonbons von Ricola kombinieren die traditionelle Mischung aus 13-Schweizer-Bergkräuter mit weiteren natürlichen Zutaten von bester Qualität. Dank ihrer Extraportion Menthol wirken sie wohltuend für Hals und Rachen und sorgen für ein freies Atemgefühl.

Angenehm frisch Mit «Honig-Zitrone», «Pfefferminze» und «Kräuter» stehen drei Geschmacks-

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sorten zur Auswahl (siehe Spalte rechts). «Bei der Entwicklung der Rezepturen haben wir uns stark an den Rückmeldungen von Konsumentinnen und Konsumenten orientiert», erklärt Pierre-Alain Lachat, Leiter der Produktentwicklung von Ricola. Die einzigartige Zusammensetzung der Zutaten macht die Multi-Active Bonbons zu

einem besonders erfrischenden Atemerlebnis.

Die drei Geschmackssorten von Ricola Multi-Active Honig-Zitrone: Die 13 Ricola-Kräuter kombiniert mit Zitrone und Fairtrade-Honig sowie einer Füllung aus Honig und Menthol. Pfefferminze (zuckerfrei): Die 13 Ricola-Kräuter kombiniert mit Pfefferminzöl und einer Füllung aus Menthol, gesüsst mit Steviolglycosiden aus Stevia. Kräuter (zuckerfrei): Die 13 RicolaKräuter kombiniert mit Eucalyptus und einer Füllung aus Eucalyptus und Menthol, gesüsst mit Steviolglycosiden aus Stevia. SONNENSCHUTZ 23

Fotos: cherryandbees – stock.adobe.com, Susanne Keller; Grafiken: Irina – stock.adobe.com, stivio5 – stock.adobe.com

feuchten. Dies unterstützt den Prozess, um den lästigen Schleim zu lösen und aus­zuwerfen. Dann gilt: Be­obachten, auch mal die Stirn fühlen, Liebe, Wärme und Zuneigung schenken. «Das kann den Hei­ lungsprozess auf jeden Fall positiv beein­ flussen.»


Spezielle Geschenke aus der Drogerie Auch in den Drogerien weihnachtet es sehr. Wer die Drogerie Haus in Mellingen kennt, weiss, dass sie das ganze Jahr über voller Überraschungen steckt und der Kundschaft immer etwas Neues bietet. Kein Wunder also, dass Drogistin HF Claudia Haus in der Vorweihnachtszeit aus dem Vollen schöpft und ihre Drogerie festlich dekoriert: «Es ist eine wirklich märchenhafte Zeit, die wir

cremes oder Bodylotions – und somit ein reichhaltiges Pflegesortiment.

Wohlfühlgeschenke Körperpflege, Wellness und Vitalität zu ver­schenken, ist dank der Schweizer Dro­ ge­ rien und ihrem breiten Sor­

timent ein grosses Thema. Das spüren Claudia Haus und Tochter Lorena Widmer, die heute die Drogerie führt, im­ mer ­wieder. Sie haben in den letzten Jahren ihr Ge­ schenkesortiment erweitert, bei­ spielsweise mit Gesund­heits­körben: Dar­ in ­enthalten sind gesunde Lebensmittel, schwefelfreier Wein und Prosecco, ge­ sunde Säfte sowie natürliche Leckereien,

sehr genies­s en. Wir spüren die Freude der Kunden, hier einzukaufen und in Ruhe nach dem passenden Ge­schenk zu suchen.»

Wie das duftet! Die Drogerie Haus bietet für jeden Ge­ schmack und für jedes Alter das passende Geschenk: Teemischungen aus dem eige­ nen Teehaus, die man individuell zu­sam­ menstellen lassen kann, dazu allerlei an Zubehör – also schöne Teekannen zum Beispiel oder Geschirr. Doch nicht nur Teefreunde kommen auf ihre Kosten, auch alle anderen, die Freude an individuellen Geschenken ha­ ben: «Mit unserer Aromathek bieten wir die Möglichkeit, ein eigenes Massageöl, einen Energie- oder Raumspray zusam­ men­ zustellen ganz nach den individuel­ len Duftvorlieben. Das kommt immer sehr gut an, zumal wir auch die Etiketten selber beschriften beziehungsweise per­ sonalisieren können.» Auch Badesalze oder Duschgels mit ätherischen Ölen zu beduften, ist eine Option, ferner bietet die Drogerie Haus selbst gemachte Hand­ 24 WEIHNACHTSGESCHENKE

Claudia Haus gestaltet und verpackt Geschenke mit grosser Leidenschaft.

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Claudia Haus Die 58-jährige Claudia Haus ist seit 1986 Geschäfts­inhabe­rin der Drogerie C. Haus AG in Mellingen (AG). Seit 2015 führt ihre Tochter Lorena Widmer die Drogerie. Ihre Spezialgebiete sind: Aura Soma, Spagyrik, Aromatherapie, Phytotherapie und Tee. www.drogerie-haus.ch

die dem gesunden Genuss dienen. «Für uns ist selbstverständlich, dass wir diese Körbe mit viel Liebe gestalten und ver­ packen. Das wird geschätzt!», sagt Claudia Haus. Auch Gutscheine werden originell ver­ packt, denn in der Drogerie Haus ist auch eine Naturpraxis beheimatet, die Ent­gif­ tungsfussbäder, Massagen und gesund­

Husten? winterfit

heitsfördernde Behandlungen anbietet. «Zeit zu schenken, ist doch so was Schö­ nes. Gutscheine für solche Auszeiten sind immer gefragter.» Drogerien bieten noch viele weitere Ge­schenkideen: Steinketten, Heil­steine, Wärmetierchen für Kinder, Kirsch­kern­ kissen, warme Socken und Wärme­ fla­ schen. Und weil in der Weihnachtszeit

Similasan Hustenstiller Bei trockenem Husten. Der Hustensirup für die ganze Familie

wirklich alle beschenkt werden sollen, bietet Claudia Haus auch für die geliebten Vierbeiner Geschenke: Gesunde Lecker­li und sogar eigene Backmischungen, um dem Hund oder der Katze ein spezielles «Gudi» zu backen, ferner eine Tier­ apo­ theke, die Tierhalter immer gebrauchen können.

Für Kinder und Erwachsene

Ein neuer Trend

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Denise Muchenberger

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Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Erhältlich in Apotheken und Drogerien. Similasan AG

Susanne Keller, Chinnapong – stock.adobe.com

Die breiten Bedürfnisse abzudecken und auch herauszuspüren, was ein Kunde wünscht, das ist Claudia Haus und ihrem Team wichtig. Dabei hat sie festgestellt, dass das Thema Nachhaltigkeit und Re­ gio­nalität eine immer grössere Rolle spielt. «Man möchte zurück zur Natur, zu den Wurzeln, und schätzt etwa Ge­schenke aus heimischem Arvenholz. Din­ ge, die von hier und von hochwertiger Qualität sind.» Auch Nachfüllprodukte laufen gut. Seien es Teedosen, Bodylotion- und Seifen- oder Putzmittelflaschen, Duschgel oder Par­ füms, Raum- und Duft­sprays. Dank die­ ser Produkte, die man in der Drogerie nach­füllen lassen kann, kauft der Kunde bewusster und nachhaltiger ein. «Das ist ein Trend, den wir auf jeden Fall begrüs­ sen – und mit allen Mit­teln unterstützen», sagt Claudia Haus.

2 CHF RABATT beim Kauf einer Packung Similasan Hustensirup Einlösbar bei Drogerien- und Apotheken. Gültig bis 31.03.2020. Nicht kumulier bar.


Winterblues? Von wegen … Kälte, Schnee und Eis mögen Sie nicht? Fünf gute Gründe, den Winter trotzdem zu lieben.

Die 39-jährige Marsia Giovanoli-Gadeschi ist seit 2009 Geschäfts­ führerin und Inha­be­ rin der Drogheria Girasole in Vicosoprano (GR). Ihre Spezial­ gebiete sind Vitamine und Mineralstoffe, Schulmedizin, Soglio-Produkte. www.drogheria-girasole.ch

Im bündnerischen Vicosoprano kann der Winter schon mal rau werden. Denn das kleine Dorf im Bergell hat während zweier langer Monate keine Sonne, da die Strah­ len es nicht über die Berge bis hinunter ins Tal schaffen. Drogistin Marsia Giova­ noli-Gadeschi weiss sich zu helfen – und gibt auch ihrer Kundschaft gerne Wohl­ fühltipps für den Winter: • Wenn die Wettervorhersage gut ist, unbedingt nach draussen gehen. Vielleicht auch mal an einen besonders sonnigen Ort fahren, bei uns wäre das Soglio – und dort Sonne und Vitamin D tanken. Denn Vitamin D ist wichtig, um Nährstoffe wie etwa Kalzium ein­

zulagern. Vielen helfen auch Vita­minD-Tabletten oder Vitamin-D-Tropfen durch die weniger sonnenreichen Monate, insbesondere, wenn man sich antriebslos und erschöpft fühlt. • Ab in die Sauna! Wellnessen tut jetzt besonders gut und regt die Durch­blu­ tung an. Speziell in den kalten Winter­ monaten ist die Luft in den Räumen wegen der Heizung oft trocken, in der Sauna und im Dampfbad kann man die Schleimhäute befeuchten. Bei einem Wellnesstag aber auch daran denken, viel zu trinken. • Die Kulinarik geniessen! Im Winter liebe ich es, zu kochen und zu backen. Deftige Speisen, die im Sommer nicht so bekömmlich sind, machen jetzt Freude. Eine Bündner Gersten­ suppe oder ein feiner Marronikuchen mit Kastanien aus dem Bergell. Jeder Ort hat seine Spezialitäten und es macht Spass, mit saisonalen Produkten zu kochen und zu backen. Dazu eine heisse Schoggi oder einen energiespendenden Ingwertee trinken – und schon ist der sogenannte Winterblues ganz weit weg.

• Zur Ruhe kommen, innehalten, neue Pläne schmieden. Im Winter kann ich angestaute Dinge erledigen, ohne das Gefühl zu haben, dass ich draus­ sen etwas verpasse. Etwas aufräumen, Pläne fürs neue Jahr schmieden, Büroarbeiten erledigen, ein Zimmer neu einrichten, vor dem Cheminée ein Buch lesen. In der hektischen Zeit tut es auch gut, einfach mal nichts zu machen. Oder genüsslich in die Wanne zu liegen, ein Fussbad zu neh­ men oder mir eine Entgiftungskur zu gönnen. • Das tolle Angebot an Wintersportarten nutzen: Ich freue mich aufs Schlitt­ schuhlaufen und aufs Skifahren. Es gibt aber noch viele mehr: Langlaufen, Spa­ zieren, Schneeschuhwandern, Schlit­­teln und, und, und. Und nach einem schö­ nen Tag draussen mit sportlicher Akti­ vi­tät schmeckt das Fondue oder das Raclette am Abend doch besonders gut. Und schon denkt man sich wieder: Wie schön es doch ist, dass wir hier in der Schweiz vier Jahreszeiten – und somit auch Winter – haben.

Denise Muchenberger

Warum nicht wieder einmal eine Schneeball­ schlacht? Danach wärmt eine schöne heisse Tasse Tee.

26 WINTER

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iStock.com/vgajic, Denise Muchenberger

Marsia GiovanoliGadeschi


Mitmachen & gewinnen

25 x 2 Kosmetikprodukte zur Entspannung zu gewinnen Das Lavendel Entspannungsbad beruhigt und harmonisiert. Es eignet sich besonders, um das innere Gleichgewicht zu finden. Ergänzend dazu empfiehlt sich die beruhigende und entspannende Lavendel Cremedouche von Weleda. Verwöhnen Sie sich nach einem anstrengenden Tag mit der entspannenden Lavendel Cremedouche. Der Duft aus echtem ätherischem Lavendelöl gibt beruhigende Impulse und lässt Ihre Sinne sanft zur Ruhe kommen.

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So nehmen Sie teil Ihr Lösungswort mit Name und Adresse senden Sie an: Schweizerischer Drogistenverband, Preisrätsel, Nidaugasse 15, 2502 Biel wettbewerb@drogistenverband.ch Teilnahme via SMS: DS Abstand Lösungswort Abstand Name und Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS)

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Einsendeschluss 31. Januar 2020, 18.00 Uhr (Datum des Post­­stempels). Das richtige Lösungs­wort wird im Drogistenstern 2–3/20 ­publiziert.

30.08.19 11:35

Kreuzworträtsel 10–11/19 Das richtige Lösungswort lautete «SPAGYRIK». Die Gewinnerinnen und Gewinner ­werden schriftlich benachrichtigt. Korrespondenz wird keine geführt. ­ Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

MITMACHEN & GEWINNEN 27


Knusper, knusper, Knäuschen … Mit Kindern ein weihnachtliches Lebkuchenhaus basteln macht Spass – und ist einfacher, als Sie denken. Bäcker-Profi Peter Fahrni zeigt Schritt für Schritt, wie’s geht. Bei Bäcker-Konditor Peter Fahrni (55) aus dem bernischen Belp werden Märchen wahr. Wer seine Bäckerei betritt, fühlt sich ein bisschen in die Geschichte von Hänsel und Gretel versetzt. Überall Leb­ kuchen. Häuschen, Bären, Herzen, Guetz­ li … «Lebkuchen ist mein Ding!», sagt Fahrni. «Der Duft gibt mir ein Gefühl von Heimat. Sogar dann, wenn unsere Familie in die Ferien ans Meer fährt, haben wir stets ein bisschen Lebkuchen dabei.» Die Leidenschaft für das süss-würzige Weihnachtsgebäck teilen Fahrnis schon lange mit anderen Menschen: «Besonders schön ist, dass viele Familien seit mehre­ ren Generationen unseren Lebkuchen an Weihnachten geniessen oder verschen­ ken», sagt Peter Fahrni. Und sie sind nicht die Einzigen. In der Adventszeit verarbei­ tet die Bäckerei rund eine Tonne Leb­ kuchen­teig, nach einem Rezept, das knapp 100 Jahre alt ist. Was alles drin ist, verrät er aber nicht. Nur das: «Viel Ge­ würze, zum Beispiel viel Zimt.»

Backen, Schenken, Schnausen Damit auch Sie zu Hause feinen Leb­ kuchen backen können, hat Peter Fahrni ein einfaches Rezept ausgetüftelt. Und er zeigt, wie Sie ein Lebkuchenhaus bauen können. Wie im Märchen! Vanessa Naef

Lebkuchenrezept 325 g Zucker 160 g warme Milch 400  g flüssiger Honig 2 kleine Eier 15 g Triebsalz in 100 g kalter Milch ­aufgelöst 10 g Pottasche in 25 g kaltem Wasser aufgelöst 1 kg Weissmehl 2,5 g Zimt 20 g Lebkuchengewürz Zucker in warmer Milch auflösen und in einer Schüssel abkühlen ­lassen. Den Honig und die Eier bei­ geben. Alle anderen Zutaten in die Schüssel geben und alles zu einem Teig mischen. Teig 4–7 Tage im Kühlschrank stehen ­lassen, dann gut durchkneten und 5 mm dick ausrollen. Die Hausteile zuschnei­ den* und auf ein Silikon­papier auf das Backblech legen. Die Teile mit Milch bestreichen und bei ca. 170–180 Grad etwa 15 Min. backen, dann mit Gummi arabicum, das für Glanz sorgt, bestreichen. Leb­ kuchen 1 Tag offen an der Luft ­stehen lassen. * 1 Bodenplatte: 31,5 × 23,5 cm / 1 Hinterund 1 Vorderwand: Länge 24 cm, Höhe je 10 cm, Dachkanten je 18 cm / 2 Seiten­wände: 10 × 10 cm / 2 Dachplatten: 18 × 14 cm

Tipp: Honig, Triebsalz, Pottasche, Leb­kuchengewürz und Gummi ­arabicum sind in vielen Drogerien erhältlich.

Lebkuchenhaus ­machen 1 Die gebackenen Hausteile sind parat.

2 Schneiden Sie die Kanten der ­ein­zelnen Teile wenn nötig gerade, damit die Hausteile besser zusam­ men­­geklebt werden können.

3 Zum Garnieren brauchen Sie eine Spritztüte: Aus Backpapier ein Dreieck zuschneiden und zu einer Tüte rollen. Mit Klebstreifen zu­ sammenkleben, aber an der Spitze ein Loch schneiden, das der ­gewünschten Grösse entspricht.

Eiweissspritzglasur zum Kleben und Garnieren 100 g Eiweiss 500 g Puderzucker ohne Zusatz in einer Schüssel verrühren. Wer bunte Glasur möchte, findet in der Drogerie Lebensmittelfarbe.

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6 Fenster, Türe, Vorhänge … Gar­ nieren Sie die Vorder- (und wenn Sie wollen auch die Hinterseite) des Hauses mit Eiweissspritzglasur (siehe Kasten).

8 Hinterseite des Hauses auf die Bodenplatte kleben 1 . Als Leim dient Eiweissspritzglasur. Es folgen die Seitenwände 2 , die Haus­vorderseite 3 und zuletzt die Dachplatten 4 .

Dekorieren Sie das Haus mit Lebkuchenresten. Drei Ideen: 1 Christbaum: Ein Dreieck aus Lebkuchen zuschneiden und mit Eiweissspritzglasur garnieren. 2 Dachschiefer: Lebkuchen­ würfel­chen schneiden und aufs Dach ­kleben. 3 Eiszapfen aus Eiweiss­spritzglasur.

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2 Auf die Dachplatten grosszügig Ei­ weissspritzglasur mit einem Löffel oder Spachtel auftragen. Indem Sie punktweise ein bisschen Glasur mit Spachtel oder Löffel entfernen, ­entsteht eine Ziegelstruktur.

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9 Mit einem Sieb Puderzucker über das Haus schneien lassen.

7 Geben Sie auf alle Hauskanten nochmals Eiweissspritzglasur.

Wer das Haus verschenken möchte, ­sollte es rund 24 Stunden ­stehen lassen, bevor es in Frischhaltefolie verpackt wird.

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LEBKUCHENHAUS 29

Susanne Keller, TITUS GROUP – stock.adobe.com, electriceye – stock.adobe.com, brusheezy.com, Vladimir Borozenets – stock.adobe.com, PhenomenalPhoto – stock.adobe.com

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«… dann findet man das Glück im Alltag» Glücksforscher Mathias Binswanger verrät, wie man sein Glück findet – und ob Stress tatsächlich unglücklich macht. Wie finden wir unser persönliches Glück? Nicht, indem wir das Glück direkt anstre­ ben. Eine zu intensive Suche nach Glück ist nicht zielführend. Vielmehr geht es dar­um, im Alltag Dinge zu tun, die mir Freude bereiten. Sachen, die mich inte­ ressieren und worin ich einen Sinn er­ kenne. Als Nebeneffekt stellt sich das Glück meist von selbst ein. Glücksforscher teilen das Glück oft in zwei Komponenten ein: in die allgemeine Lebenszufriedenheit, eine langfristige Sicht. Da geht es um die Frage, ob man insgesamt mit seinem Leben zufrieden, sehr zufrieden oder un­ zufrieden ist. Dann geht es zweitens um das emotionale Wohlbefinden – die klei­ nen Glücksmomente im Alltag. Ein glück­ liches Leben besteht deshalb einerseits darin, dass ich mit dem Leben zufrieden bin. Andererseits aber auch darin, dass ich relativ viele Glücks­momente im All­ tag erleben darf und wenig Un­ glücks­ momente erleben muss. Was muss ich zwingend hinter mir ­lassen, um glücklich zu werden? 30 GLÜCK

Die negative Einstellung. Tendenziell wird beim Schweizer das Glas nicht zu neun Zehnteln als voll, sondern zu einem Zehn­ tel als leer gesehen. Man ist nie zufrieden mit dem, was man erreicht hat, und rei­ tet auf den Unvollkommenheiten herum, statt sich an den vorhandenen Mög­lich­ keiten zu erfreuen. Dabei haben wir ver­ mutlich noch nie so gut gelebt in der ganzen Menschheitsgeschichte. Es geht darum, herauszufinden, was mein Glück hemmt und was es fördert. Wenn mir Menschen oder Beziehungen nicht gut­ tun, ist es besser, sich davon zu lösen. Was sich bei Befragungen ebenfalls ge­ zeigt hat: Langes Pendeln zur Arbeit ist dem Glück nicht förderlich. Weniger Pen­ deln führt deshalb tendenziell auch zu einem glücklicheren Leben. Inwiefern ist Stress ein «Unglücksmacher»? Stress ist häufig auch ein Unglücksfaktor. Vor allem, wenn man sich stressen lässt von Dingen, die man nicht gern macht, die keinen Sinn ergeben. Rapporte schrei­ ben, berufliche Projekte, die mit viel büro­

kratischem Aufwand verbunden sind, ­bei­spielsweise. Wenn es in diese Richtung geht, ist man frustriert und irgendwann als Folge unglücklich. Leider ist es an vielen Arbeitsstellen nicht so leicht, sich von diesem negativen Stress zu befreien. Was macht Sie persönlich glücklich? Wenn ich aufwache und weiss, dass ich noch etwas liegen bleiben kann. Das sage ich bewusst, denn es geht hier um einen typischen kleinen Glücksmoment. Diese sind viel greifbarer und häufiger als die grossen Glücksmomente wie eine Hoch­ zeit, der Abschluss eines Studiums oder ein Sechser im Lotto. Wenn man sich hin­ gegen an kleinen Dingen freuen kann, ­ findet man das Glück auch im Alltag.

Interview: Denise Muchenberger

Mathias Binswanger ist Professor für Volks­­wirt­schaftslehre an der Fachhochschule Nord­­ west­­schweiz in Olten und Privatdozent an der Univer­sität St. Gallen. 2006 ist sein Buch «Die Tretmühlen des Glücks» erschienen.

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Susanne Keller/Berner Zeitung

Dem Glück auf der Spur: Professor Mathias Binswanger.


Was macht Sie glücklich? Sind es die kleinen Glücksmomente im Alltag oder doch die ganz grossen Ereignisse, die unsere Augen leuchten lassen? Der Drogistenstern hat sich am Bahnhof in Zürich umgehört und gemerkt, dass es oftmals gar nicht viel braucht, um glücklich zu sein …

Krshana Chandrakumar, 18, Zürich Gute Musik stellt mich immer auf. Wenn ich mal unausgeglichen bin, setze ich die Kopfhörer auf und schon fühle ich mich glück­ licher. Liebenswürdige und ­positive Menschen um mich zu haben, das macht mich ebenfalls glücklich. Wenn ich Freunde ­treffe und wir spontan etwas ­unternehmen, ist das immer am schönsten. Wir ­ziehen dann los, ohne konkreten Plan, sind viel draussen und lachen zusammen über alles Mög­liche. Wenn ich abends heimkomme, bin ich dann zufrieden und glücklich.

Umfrage: Denise Muchenberger

Remo Zahnd, 25, Dietlikon ZH Wenn ich morgens aufwache und alles voller Schnee ist. Da ich nicht in den Bergen wohne, kommt das leider nicht so oft vor. Wenn es aber richtig Winter ist, geniesse ich ihn umso mehr. Ich gehe dann oft draus­sen ­spazieren, höre meine Lieblings­ musik, die gut in den Winter passt, und geniesse das Skifahren auf der Piste. Ausserdem macht es mich glücklich, dass ich das Bier im Winter gar nicht erst kühl stellen muss, es ist es schon (lacht).

Gutes Wetter und Zufriedenheit ­machen mich glücklich. Ich ­betreibe Ausdauersport, fahre Rennvelo und jogge, auch das löst bei mir Glücks­gefühle aus. Ausserdem ist es für mich ein wichtiger Ausgleich zum Ar­beits­ alltag. Und dann natürlich gutes Essen, selbst gekocht oder auch mal auswärts in einem ­feinen Res­taurant. Wenn ich bekocht werde, ist das ebenfalls ein Grund, mich glücklich zu schätzen. Patrick Slomka, 42, Bratislava, Slowakei Ich geniesse die Zeit mit meiner Familie in der Heimat. Ich reise auch gerne und geniesse es, neue Länder zu sehen wie die Schweiz oder Deutsch­land. Hier haben die Men­schen viele Möglich­keiten, ich denke, da kann man sich glücklich schätzen. Ich besuchte hier Be­kannte und habe noch nicht so viele Freunde, aber wenn ich in unter Menschen bin, bin ich ebenfalls glücklich.

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Das Zusammensein mit meinen Enkelkindern macht mich glück­ lich. Ich verbringe so viel Zeit wie möglich mit ihnen. Dann der Kaffeeduft am Morgen. Oder wenn ich unverhofft netten Men­ schen begegne, die mir ein Lächeln schenken oder mir wei­ terhelfen, wenn ich sie nach dem Weg frage. Und das Reisen und Kennenlernen neuer Kulturen – das hat mich auch immer glücklich gemacht. Glücksbringer Kamin­ feger – doch warum eigentlich? Weil unge­ reinigte Kamine oft zu Bränden führten, hatten jene Haus­ besitzer Glück, deren Häuser nicht abbrann­ ten, weil die Kamine sauber waren.

GLÜCK 31

Florian Bärtschiger, Werner – stock.adobe.com

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1. Tag Basel Individuelle Anreise. Einschiffung ab 15.00 Uhr. Um 16.00 Uhr heisst es «Leinen los!». 2. Tag Kehl Rundfahrt/-gang(1) durch Strasbourg. 3. Tag Köln Passage der Loreley-Strecke. In Köln Rundfahrt/-gang(1) durch die alte Domstadt. 4. Tag Dordrecht–Rotterdam Ausflug(1) Windmühlen von Kinderdijk. Rundfahrt(1) in Rotterdam. 5. Tag Amsterdam Ausflug(1) zum Keukenhof mit weltweit einmaliger Blütenpracht (gilt für die Abreisedaten 20.03. bis 29.04.). An Abreisedaten ohne Keukenhof (04.03. und 12.03.) Panoramarundfahrt(1) mit Besuch des Reichsmuseums. Grachtenfahrt(2) durch das historische Zentrum. 6. Tag Duisburg–Düsseldorf Ausflug(1) zur Zeche Zollverein. Transfer(2) nach Düsseldorf für Besichtigungen. Wiedereinschiffung in Düsseldorf. 7. Tag Koblenz Rundgang(1) mit Besuch Festung Ehrenbreitstein. Passage «Romantischer Rhein». 8. Tag Baden-Baden Busausflug(1) in die Bäderstadt. Busrückfahrt und Wiedereinschiffung. 9. Tag Basel Ausschiffung und ind. Heimreise.

1. Tag Zürich/St. Margrethen–Passau Individuelle Anreise. Busfahrt, Einschiffung und «Leinen los!». 2. Tag Wien Rundfahrt/-gang(1) durch Kaiserstadt. 3. Tag Puszta Ausflug(1) mit Reitvorführung. 4. Tag Belgrad Rundfahrt/-gang(1) mit Festung. 5. Tag Flusstag Schifffahrt «Eisernes Tor». 6. Tag Bukarest Ausflug(1) «Paris des Ostens» . 7. Tag Donaudelta Rundfahrt(1) mit Ausflugsbooten oder Delta intensiv(3) mit Schnellbooten. 8. Tag Rousse Rundfahrt/-gang(1) durch den Donauhafen, Besuch Höhlenkloster Basarbowski. 9. Tag Flusstag Passage des «Eisernen Tores». 10. Tag Belgrad–Novi Sad Ausflug(1) Novi Sad mit Kloster Krusedol und Wehranlage Petrovaradin. 11. Tag Mohács Ausflug(1) ins mediterrane Pécs. 12. Tag Budapest Rundfahrt/-gang(1), freie Zeit. 13. Tag Bratislava Rundfahrt/-gang(1) mit Fahrt zur Burg. Rundgang Altstadt mit St. Martinsdom. 14. Tag Weissenkirchen Ausflug(1) zum Stift Melk. 15. Tag Passau–St. Margrethen/Zürich Ausschiffung, Busrückfahrt und individuelle Heimreise.

Abreisedaten 2020 Es het solangs het Rabatt 04.03. 1200 (6) 28.03. 800 (7) 21.04. 12.03. 1100 (6) 05.04. 700 (7) 29.04. 20.03. 900 (7) 13.04. 600 (7)

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