Drogistenstern 12/18-1/19

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Dezember 2018 / Januar 2019

DROGISTENSTERN Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Dossier «Schön gepflegt»

Ein reines Vergnügen Erkältung

Hilfe gegen Husten, Schnupfen & Co. Verdauung

Bitterstoffe tun wohl


Wehweh und Bobo

Wissen, was Kindern wirklich hilft

Mit wehwehbobo.ch können Sie Krankheiten bei Kindern ganz einfach erkennen, deuten und behandeln oder kleinere Wunden versorgen. Egal, wo Sie gerade sind.

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Eubos Sensitive. Schonende Reinigung und aktive Pflege für empfindliche Haut. Im Wert von Fr. 120.– August / September 2018

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DROGISTENSTERN Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Oktober / November 2018

 Jahres-Abo

DROGISTENSTERN

 2-Jahres-Abo

Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Preisbasis 2018 (inkl. MWSt) à Fr. 26.– (6 Hefte) à Fr. 48.– (12 Hefte) Bei Bestellung des Jahres- oder 2-Jahres-Abos erhalte ich nach Bezahlung der Rechnung folgendes Geschenk (nur 1 x ankreuzen)  Geschenk Raumbeduftung  Geschenk Wohlfühlset  Geschenk GOLOY 33  Geschenk Körperpflegeset

Dossier «Schmerzen»

Wenns wehtut

Name, Vorname Dossier «Erkältung»

Ha…, ha…, hatschi!

Strasse, Nr.

Kopfläuse

Weg mit den Krabbeltierchen Heilerde

Wohltuender Schlamm

Haaröle

Einfach schön gepflegt

PLZ, Wohnort

Hämorrhoiden

Erkennen, vorbeugen, behandeln

Telefon

Geburtsdatum Bezahlung erfolgt per Rechnung an oben stehende Adresse.

E-Mail 

Ich bin damit einverstanden, dass mich der Schweizerische Drogistenverband künftig per E-Mail, Post oder Telefon über interessante Vorteilsangebote informiert (jederzeit widerruflich).

Datum

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DS12/18–1/19

Bei Geschenk-Abo. Zeitschrift geht an: Name, Vorname Strasse, Nr. PLZ, Wohnort

Talon einsenden an: NZZ Media Services AG Im Feld 6 CH-9015 St. Gallen Telefon +41 71 272 71 33 Fax +41 71 272 73 84 E-Mail abo@drogistenstern.ch Die Bestellung wird wirksam ab der nächsterreichbaren Ausgabe. Nach Ablauf des gelösten Abonnements kann ich dieses jederzeit kündigen. Dieses Angebot gilt nur in der Schweiz und solange Vorrat reicht.


Susanne Keller

Susanne Keller

DOSSIER

Bettina Epper Stellvertretende Chefredaktorin b.epper@drogistenverband.ch

«Wasser ist zum Waschen da»

DROGISTENSTERN 12/18–1/19

Schön gepflegt

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Ein Vollbad tut so wohl! Verwöhnprogramm für zu Hause Verführerische Parfüms

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Kurz & knapp

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Husten, Schnupfen & Co.

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Bleiben Sie gesund!

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Verdauung, marsch!

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Malwettbewerb

Rasche Hilfe gegen Erkältungssymptome Salutogenese oder die Frage, was uns gesund hält Bitterstoffe bringen den Magen-Darm-Trakt in Schwung

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Kinder, holt die Stifte raus! Produkte aus der Drogerie

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Wenn die Gelenke schmerzen

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Könnt ihr das Versli für den Samichlaus schon?

Die besten Tipps für Gichtgeplagte Mitmachen & gewinnen

30 Gamesucht

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iStock.com/Vertigo3d

Wenn Kinder nur noch vor dem Computer sitzen

Susanne Keller

In den 1950er-Jahren sang das Trio «Die Peheiros»: «Wasser ist zum Waschen da, ­falleri und fallera …» Selbstverständlich? Mitnichten. Früher war das ganz anders. Nachdem im Mittelalter die Menschen noch gemeinsam in Zubern badeten, wurde Wasser im 17. und 18. Jahrhundert von der Oberschicht nicht mehr zum Waschen ­verwendet. Damals galt es als Überträger von Krankheiten. Stattdessen reinigten die Adligen sich mit trockenen Tüchern, rieben sich mit Parfüm ein und puderten Körper, Kleidung und Perücke. Erst ab dem 18. Jahrhundert wurde das Wasser langsam rehabilitiert. Im 19. Jahrhundert wiesen Wissenschaftler schliesslich nach, dass es reinigt und nicht krank macht. Heute sind hierzulande regelmässige Duschen für die meisten selbstverständlich. Im Dossier «Schön gepflegt» ab Seite 6 finden Sie allerlei Wissenswertes übers Waschen, Pflegen und Verschönern. Übrigens: Ein hübsch verpacktes Pflege­ produkt oder ein Parfüm ist das perfekte Weihnachtsgeschenk. Ihr Drogist oder Ihre Drogistin berät Sie gerne. Oder liegen Ihnen die bevorstehenden Festtage eher schwer im Magen? Dann sind Bitterstoffe das Richtige für Sie (Seite 22). Und wenn Ihre Kinder nichts anderes mehr tun, als auf dem neuen Computer zu gamen, sollten Sie unseren Bericht ab Seite 30 lesen – und den Kleinen unseren Malwettbewerb (Seite 24) geben. Dort gibt es nämlich tolle Preise zu gewinnen!

6–17

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Kurz & knapp

Diesen und viele andere Buchtipps finden Sie auch auf vitagate.ch, der Gesundheitsplattform der Drogerien im Netz.

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Früher war nicht einfach alles besser. Aber viele gute Dinge von früher sind in Vergessenheit geraten. Wieder­ ­finden können wir sie in Meta Zweifels Buch «Leben mit Goldrand». Treuen Leserinnen und Lesern dieser Zeitschrift dürfte Meta Zweifel noch als Chefredaktorin des Drogistensterns in Erinnerung sein. Heute lebt und schreibt die Journalistin in der Nähe von Basel. Gerade ist ihr Buch «Leben mit Gold­rand» erschienen. Der Titel spielt auf das gute Goldrand­ge­schirr an, das Grossmutter nur zu festlichen Anlässen aus der Vitrine nahm. Meta Zweifel blickt zurück. Nicht wehmütig, sondern mit Neugier. Und entdeckt dabei hochaktuelle Themen wie beispielsweise Food Waste (Verschwendung von Nahrungsmitteln). Hartes Brot wegschmeissen? Bloss nicht! Es gibt so viele alte Rezepte wie Vogel­ heu oder Brotsuppe. Aber auch Rezepte fürs Einmachen finden sich in Zweifels Buch, neben Gartentipps, Tricks fürs Putzen ohne Chemie (auch das sehr aktuell), gesunde Heil­ pflanzentees und vieles mehr. Eben einfach das Beste aus der guten alten Zeit, immer verbunden mit kleinen persönlichen Geschichten. Bettina Epper Meta Zweifel: «Leben mit Goldrand», Orell Füssli Verlag, 2018, ISBN 978-3-280-05679-0

Jedes Gehirn ist ­einzigartig Wie der Fingerabdruck unterscheidet sich auch die Anatomie des Gehirns von Mensch zu Mensch. Dies konnten For­schende der Universität Zürich in einer Studie zeigen. Ausschlaggebend für den charakteristischen Aufbau des Organs ist demnach eine Kombination aus gene­tischen Voraussetzungen und individu­ellen Lebenserfahrungen. Universität Zürich

Entwicklung des Selbst­­wertgefühls Das Selbstwertgefühl sinkt, anders als bisher vermutet, in der Pubertät nicht, sondern es stagniert. Dies zeigen For­schende des Instituts für Psychologie der Universität Bern in einer umfassenden Untersuchung. Demnach steigt das Selbst­wertgefühl im jungen Erwachsenenalter stark an und erreicht im Alter von etwa 60 bis 70 Jahren den Höhepunkt. Erst im hohen Alter sinkt die Selbstachtung wieder. Die Forscher haben für ihre Unter­­su­chung Daten von über 160 000 Perso­nen im Alter von 4 bis 94 Jahren ausge­wertet. Die Pro­ banden waren in 331 Einzel­studien zu ihrem Selbstwert­gefühl befragt worden. Universität Bern

iStock.com/Ismailciydem

Buchtipp

So viel kosten Krankheiten

4 KURZ & KNAPP

• Platz 4: Verletzungen, 5,2 Milliarden Franken (8,1 Prozent) • Platz 5: Urogenitale, Blut- und Hormonerkrankungen, 4,4 Milliarden Franken (6,8 Prozent) • Platz 6: Erkrankungen der Mundhöhle, 4 Milliarden Franken (6,1 Prozent) • Platz 7: Krebs, 3,9 Milliarden Franken (6 Prozent) Die Studie zeigt die direkten Kosten für die Behandlung einer Erkrankung. Kosten für die Behandlung anderer Krankheiten, die durch eine Krankheit ausgelöst werden, sind in diesen nicht inbegriffen. * Jährliche Gesamtkosten: 65 Milliarden Franken, 80 Prozent davon ent­fallen auf nichtübertragbare Krankheiten

fotolia

Eine Studie hat erstmals die jährlichen Krankheitskosten von nichtübertragbaren Erkrankungen in der Schweiz ermittelt. Die im August 2018 im «European Journal of Health Economics» erschienene Untersuchung basiert auf einem vom Bundesamt für Gesundheit in Auftrag gegebenen Bericht über die Kosten nichtübertragbarer Krankheiten, die 2014 von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, der Universität Zürich, dem Forschungsinstitut Polynomics und der Kranken­ versicherung Helsana erstellt wurde: • Platz 1: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, über 10 Milliarden Franken oder 15,6 Prozent der gesamten Kosten* • Platz 2: Muskuloskelettale Erkrankungen (z. B. Arthrose, Rheu­ ma, Rückenschmerzen), 8,7 Milliarden Franken (13,4 Prozent) • Platz 3: Psychische Erkrankungen (z. B. Depression), 6,9 Milliarden Franken (10,6 Prozent)

Schweizer Ärztezeitung

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Die Schweizerische Vereinigung Morbus Bechterew hat in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) das Projekt «Rheumafit» ins Leben ­gerufen. Die Inter­ netplattform www.rheumafit.ch bietet Übungs­programme, die für Menschen mit Morbus Bechterew und anderen rheumatischen Erkrankungen geeignet sind. Daneben finden sie wichtige Tipps und Hinweise für das Trai­ning zu Hause. www.rheumafit.ch

Super Premium 3:

fotolia

Kinder mit älteren Geschwistern haben häufig eine weniger enge Beziehung zu ihren Eltern. Ausserdem sind sie emotional labiler und furchtsamer, werden schneller nervös, können schlechter mit Stress umgehen und machen sich häu­ figer Sorgen als Einzelkinder oder Kinder mit jüngeren Geschwistern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des ­For­schungszentrums «Demografischer Wandel» an der Frankfurt University of Applied Sciences. Frankfurt University of Applied Sciences

Drogistenstern legt zu Der Drogistenstern hat erneut mehr Leserinnen und Leser, nämlich knapp 1,1 Millionen! Das ist ein Plus von 1,6 Prozent­punkten gegenüber DROGISTENSTERN dem Vorjahr, wie die neuesten Zahlen der MACH-BasicStudie zeigen. Mit der Studie unter­sucht die AG DROGISTENSTERN für Werbe­medien­for­schung WEMF DROGIST ENSTERN zweimal jährlich, wie sich die Reich­ weiten der ge­druck­ ten Medien in der Schweiz entwickeln. Dezember 2018 / Januar 2019

Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Dossier «Schön gepflegt»

Ein reines Vergnügen

Oktober / November 2018 Erkältung

Die Zeitschrift aus Ihrer

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August / Septembe

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Die Zeitsch

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Dossier «Erkältung»

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Dossier «Schmerz en»

Wenns wehtut

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11.07.18

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Alkoholkonsum in der Freizeit Eine aktuelle Befragung der Beratungs­ stelle für Unfallverhütung (BfU) zeigt, in welchen Sportarten und bei welchen Freizeitbeschäftigungen wie häufig Alkohol konsumiert wird.

6 % Schwimmen 9 % Fussball 9 % Handwerken 11 % Gartenarbeit

Quelle: bfu-Befragung 2017. Aufgeführt ist, wie viele Prozent der Befragten angeben, dass sie bei der jeweiligen Tätigkeit «oft» oder «gelegentlich» unter Alkoholeinfluss stehen.

11 % Wandern 15 % Skifahren 19 % Snowbarden

Beratungsstelle für Unfallverhütung

Wie gemacht für kleine Superhelden.

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Schweizerische Vereinigung Morbus Bechterew

Neue Plattform für RheumaNesthäkchen kranke sind labiler

Auch die neuste Kindermilch von Bimbosan wird mit bester Schweizer Milch und ganz ohne Palmöl hergestellt. Super Premium 3 enthält alles, was kleine Superhelden ab 12 Monaten brauchen. Extra viel Omega 3, Omega 6, zahlreiche Vitamine sowie Nukleotide für ein gutes Wachstum. Wichtig: Muttermilch ist das Beste für den Säugling. Die WHO empfiehlt 6 Monate ausschliessliches Stillen.

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SONNENSCHUTZ 5


DOSSIER

SCHÖN GEPFLEGT Es war einmal vor rund 50 000 Jahren. Die Neandertaler ­verzierten ihre Körper mit farbigen Metallpulvern. Deutlich jünger als Schminke ist Seife. Das älteste überlieferte Rezept ist 4500 Jahre alt und stammt von den Sumerern. Die Mixtur aus Pflanzenasche und Ölen diente damals als Heilsalbe, nicht zur Reinigung. Heute gib es unzählige Salben, Cremen, Öle, Seifen, Syndets, Shampoos … und glück­licherweise Drogerien mit fachlicher Beratung. Sich von Kopf bis Fuss für Sie auf Körperpflege eingestellt hat Bettina Epper

Rund

61

Franken gab ein Schweizer Haushalt 2015 pro Monat im Mittel für Körper­ pflegeprodukte aus.

6 SCHÖN GEPFLEGT

Im Schnitt

43

Liter Trinkwasser verbraucht jede Person in der Schweiz am Tag. 25,3 Prozent davon für Duschen und Baden.

Ein Erwachsener schwitzt täglich ca.

0,5

Liter Wasser aus, auch wenn er nichts tut.

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Susanne Keller; Vielen Dank an die Santag AG in Gwatt (Thun), in deren Ausstellungsräumen unser Titelbild sowie dieses Foto entstanden sind.

SPIEGLEIN, SPIEGLEIN IN DER HAND … Schöne Haut braucht Pflege. Die ­passenden Körperpflege- und Kosmetik­ produkte aus der Drogerie helfen dabei – und die gute Beratung natürlich auch.

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SCHÖN GEPFLEGT 7


DOSSIER

Die Anti-Aging-Creme Einfach eincremen, und die Falten verschwinden? Petra Huber*: «Alle Falten einfach wegbügeln, das geht tatsächlich nicht. Mimikund Lachfalten vertiefen sich mit der Zeit. Trocken­heits­falten kann man gut ‹behandeln›.» Solche Falten entstehen bei einem mangelnden Lipid- und Feuchtig­keits­gehalt. «Aber auch wenn die Falten noch klein und oberflächlich sind, können Cremes die Zellen anregen, aktiv zu bleiben, und die Haut kann sich rege­ nerieren.» Für tiefere Falten und auch vorbeugend sind antioxidative Substanzen und Peptide (kleinste Eiweiss­bau­steine) eine gute Wahl. «Das beste Mittel gegen Falten ist aber Vorbeugen», sagt Huber. «UV-Strahlung meiden, denn übermässiges Sonnen­licht ist nicht gut für die Haut. Ausserdem helfen Antioxidantien, ­innerlich und äusserlich, die Haut gesund und jung zu erhalten.» Anti­oxidantien sind chemische Verbindungen, die aggressive «freie Radikale» abfangen und so «oxidativen Stress» verhindern, der die Zellen und Hautstrukturen schädigt. Das ­können Vitamine sein, wie Vitamin A, C oder E, oder pflanzliche Substanzen, wie sie in Grüntee, Traubenkernen, Kakaobohnen enthalten sind. Quelle: Horst Fey, Xenia Petsitis: «Wörterbuch der Kosmetik», Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2004

Warum gibt es so viele verschiedene Pflegeprodukte? Gesichtscreme, Fusscreme, Handcreme, Bodylotion … Für jede Körperregion gibt es ein spezielles Pflegeprodukt. Das liegt daran, dass die Bedürfnisse der Haut unterschied­lich sind. Petra Huber*: «Wo die Hornhaut dicker ist wie an den Füssen, braucht sie reichhaltigere Pflege, beispielsweise mit hochdosiertem Harnstoff, der die Hornhaut geschmei­diger macht. Eine solche Creme in dieser Kon­zen­tration würde die Gesichtshaut jedoch reizen.» Ausser­dem müssen die Pro­ dukte unterschiedlichen Anforde­run­gen gerecht werden. «Eine Creme für den Körper sollte gut verteilbar sein, während eine Gesichtscreme nicht zu flüssig, sein sollte. Sonst könnte sie leicht in die Augen ­geraten.» 8 SCHÖN GEPFLEGT

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Vor 4000 Jahren schminkten sich die Ägypter die Augen mit «Kohl», einem Gemisch aus Blei­ glanz, Eisen, Kupferdioxid und Malachit. Heute gibt es eine riesige Auswahl an sogenannter ­dekorativer Kosmetik, also Produkten, die keinen pflegenden, sondern einen verschönernden Effekt haben. «Ganz neu gibt es aber auch pflegende Dekorativkosmetik», sagt Petra Huber*. «Das sind beispielsweise Lippenstifte, die gut ­decken und gleichzeitig pflegen, oder Fonds de teint, die auch Feuchtigkeit spenden, aber trotzdem einen ganzen Tag gut haften.» Quellen: Andrea Peng, Marianne Tresch: «Schönheits­pflege/ Hygiene/Medizinprodukte 1/2», Lehrmittel Drogistin EFZ /  Drogist EFZ, Careum Verlag, 2012

Kosmetika halten nicht ewig Kosmetische Produkte, die weniger als 30 Monate haltbar sind, müssen gemäss Schweizer Recht ein Mindesthaltbarkeitsdatum mit Monat und Jahr aufgedruckt haben. Halten sie länger als 30 Monate, steht auf der Packung, wie lange das Mittel nach dem Öffnen ohne Beeinträchtigung verwendet werden kann. Dieses sogenannte PAO-Symbol («Period after Opening») sieht wie ein Cremetiegel aus. Die Zahl darin entspricht der Anzahl Monate, während denen man das Pro­ dukt nach dem Öffnen noch ver­wenden kann. «Am besten schreibt man sich dieses Datum auf die Packung, wenn man sie geöffnet hat», rät Petra Huber*. Es ist aus verschiedenen Gründen wichtig, sich an die Haltbarkeitsangaben zu ­halten. Insbesondere bei Sonnenschutzmitteln. «Vor allem, wenn sie grossen Temperatur­­unter­schieden ausgesetzt waren.» Das kann die Sta­bi­lität des Produktes verändern. Das ­bedeutet, es scheidet sich (physikalische Reak­tion) oder es wird ranzig und verfärbt sich (chemische Reaktion), und es ist nicht mehr garantiert, dass der aufgedruckte Schutzfaktor wirklich noch so hoch ist. Quelle: Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung (LGV)

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www.bvl.bund.de

iStock.com/Ridofranz

Dekorative Kosmetik

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*Petra Huber Petra Huber ist Apothekerin und Dozentin für Kosmetik und Toxikologie an der Zürcher Hoch­ schule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). www.zhaw.ch

iStock.com/wundervisuals

Männer haben tatsächlich eine andere Haut­ beschaffenheit als Frauen. So ist ihre Epi­ dermis (Oberhaut) dicker und deshalb in der Regel ­weniger empfindlich. Ausserdem haben Männer in der Dermis (Lederhaut) mehr Kollagenfasern, das gibt Männerhaut eine grössere Festigkeit. Schliesslich ist die Bindegewebsstruktur bei Männern so gestaltet, dass optisch keine Cellulitepölsterchen sichtbar sind. «Und gesunde Männerhaut ist fettiger als die von Frauen», sagt Petra Huber*: «Auf­ grund der männlichen Hormone sind die Talg­ drüsen aktiver. Wegen des Kollagens sieht die Haut von Männern im vergleichbaren Alter meistens besser aus als die von Frauen, weil sie ihre Falten erst später bekommen.» Dar­über hinaus stellten Männer auch andere Anfor­de­ rungen an die Produkte, sagt Huber. «Sie sollten einfach auf der Haut verteilbar sein, die Packungen sind meist handlicher, damit sie sich gut öffnen lassen und die Entnahme grosszügiger Mengen des Produktes ermög-

zVg

Männer- und Frauenkosmetika

licht. Kleine Tiegel, in die man nur mit den Fingerspitzen kommt, sind nichts für Männer. Tuben hingegen sind immer willkommen: Einfach draufdrücken und es kommt etwas heraus.» Quelle: Sabine Bender: «Körperpflegekunde», Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2009

Biochemische Mineralstoffe nach Dr. Schüssler

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zuliebe.

Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Angaben auf den Packungen.

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DOSSIER

Ab in die Wanne! Baden Sie sich wohl und gesund. Badedauer Ein Vollbad wärmt wunderbar an einem kalten Wintertag. Doch es kann noch viel mehr. Drogistin HF und Natur­heil­ praktikerin Nadine Russi: «Ein Bad mit ätherischen Ölen hilft bei Erkältung, tut den Gelenken und Muskeln gut. Für die Haut empfehle ich ein Basenbad oder ein Bad mit Salz aus dem Toten Meer, und wer unter Schlafstörungen leidet, kann mit einem entspannenden Bad am Abend viel erreichen.»

Totes Meer

• Entspannungsbad: 10 bis 20 Minuten • Basenbad: 30 bis 60 Minuten • Erkältungsbad: 15 Minuten, alle 5 Minuten heisses Wasser nachlaufen lassen, damit die ätherischen Öle wirken ­können. • Totes Meer: 15 bis 20 Minuten

Ein Bad mit dem Salz des Toten Meeres ist für Menschen mit Haut­ problemen eine Wohltat. Es enthält neben Natriumchlorid (Kochsalz) auch Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Kalzium sowie Brom und Jod. «Ein solches Bad lindert den Juckreiz, hat eine entzündungs­ hemmende Wirkung und fördert die Ab­ schuppung.» Es hilft auch bei Nervosität, Dann zweimal wöchentlich maximal Basenbad 20 Minuten baden. «Wer sich danach Basenbäder helfen Erkältungsbad 30 Minuten Bettwärme gönnt, dem Körper, übermässige Bei einer Erkältung tut ein verstärkt die Wirkung.» Säure, Gift- und Abfallstoffe, Bad mit ätherischen Ölen wie sogenannte Schlacken, auszuEukalyptus, Thymian und Fichten­nadeln scheiden. «Wichtig ist, die Haut wohl. Nadine Russi: «Am besten an drei während des Bades sanft abzu­ Abenden hintereinander baden, so wirkt es rubbeln», sagt Drogistin Russi. sehr effizient.» Wichtig: Das Öl erst ins Wasser «Sie fühlt sich danach ganz geben, wenn man in der Wanne sitzt. «Wir geschmeidig und zart ­nehmen die Wirkstoffe auch über die Haut auf. an.» Wird das Öl schon beim Einlaufen ins Bad ge­ Ätherische geben, verdampfen sie.» Während des Badens Öle inhalieren und danach die Haut nur ab­ Ätherische Öle helfen bei Er­ tupfen, so können die ätherischen Öle kältung, gegen Schlaf­probleme, nachwirken. Nach dem Bad am sind entspannend, tun wohl bei besten gleich schlafen Gelenk- oder Muskel­problemen gehen. usw. Welches Öl wofür geeig­ net ist und wie Sie es dosie­ ren sollten, erfahren Sie in Ihrer Drogerie.

Baden plus

Illustration: iStock.com/budazhok; Foto: zVg, Susanne Keller

«Beim Baden sollte man sich Zeit nehmen, um zu entspannen», sagt Nadine Russi. «Warum also nicht zusätzlich eine Gesichtsmaske auftragen?» Zudem rät die Drogistin, zwei- bis dreimal die Woche ein Ganzkörper- oder zumindest ein Gesichtspeeling zu machen. «Das entfernt Hautschuppen, strafft die Haut, verbessert die Durchblutung und die nachfolgende Pflege wird besser aufge­ nommen.»

10 SCHÖN GEPFLEGT

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Nadine Russi

Badetemperatur • Entspannungsbad: 36 °C • Basenbad: 36 bis 37 °C • Erkältungsbad 37 °C Drogistin Russi empfiehlt, die Temperatur mit einem Thermo­ meter zu kontrollieren. «Viele baden zu heiss, das ist nicht gut fürs Bindegewebe.»

Pflege nach dem Bad

Die 39-jährige Nadine Russi hat 2014 die Swidro Drogerie Russi in Würenlos (AG) ­gegründet. Sie legt ­grossen Wert auf eine ganzheitliche, natür­ liche Behandlung von Beschwerden und Krankheiten, um möglichst tiefgreifend und anhaltend mit natur­ heilkundlichen Therapien und Therapie­ konzepten zu helfen. www.drogerie-russi.ch

Nach einiger Zeit im heis­sen Wasser schrumpelt die Haut. Das macht sie nach dem Baden anfälliger fürs Aus­trock­nen, es ist also sinnvoll, sie mit Lotionen, Cremes oder Körper­ ölen zu pflegen. «Wer sich nicht gerne eincremt, kann auch mit einem Ölbadezusatz baden. Nach dem Mehr Bad die Haut nicht ab­ wissen Nicht baden! rubbeln.» Mehr übers Baden er­ Wer Fieber hat, sollte auf die fahren Sie auf vitagate.ch, der erwähnten Badekuren ver­zichten. Gesundheitsplattform der «Das belastet den Kreislauf», sagt Schweizer Drogerien. Drogistin Russi. Auch wer Hautver­ letzungen hat, sollte verzichten. «Schwangere Vorsicht! dürfen baden, sollten aber bei ätherischen Ölen Ist es wirklich gefährlich, aufpassen. Manche kurbeln die Durch­blutung sich beim Baden die Haare zu an oder reizen. Am besten von einer föhnen? Die Beratungsstelle für Unfall­ Fachperson beraten lassen.» Wer Rücken­ verhütung (BfU) antwortet: «Alles, was schmerzen, Hexenschuss oder Gelenk­ eine Verbindung zum 230-Volt-Stromnetz hat, beschwerden hat, sollte sicher­stellen, sollte nur in grosszügigem Abstand zur dass er auch wieder aus der Badewanne ­genutzt werden. Der Volksmund hat Wanne hinauskommt. Badezusätze also recht: Ein Föhn in der Badewanne kann Das passende Weih­ tödlich sein.» Dasselbe gilt für alle elektrischen nachts­geschenk noch Geräte, auch für Smart­phones oder Tablets. nicht gefunden? Badesalz, «Sie sind in der Badewanne hochgefährlich, Sprudeltabs, Badeöle, wenn sie via Ladekabel mit einer Steckdose Badeschwämme und vie­ verbunden sind.» Im kabellosen les mehr finden Sie in Akkubetrieb ist hingegen vor allem der Drogerie. das Gerät gefährdet. www.bfu.ch

Genussvolle Pflege für Haut und Körper reduziert und lindert • Übersäuerung im Körper • Schmerzen bei Rheuma, Gicht • Beschwerden bei Hautkrankheiten

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entspannt und wirkt wohltuend • müde, schmerzende Beine und Füsse • bei Muskelkater • nach körperlicher Anstrengung

ERKÄLTUNG 11 www.nutrexin.ch


DOSSIER

Ein Wohlfühltag daheim Nehmen Sie sich eine kurze Auszeit. Das tut so richtig gut! Haben Sie keine Zeit, zu entspannen? Dann ist es höchste Zeit, es zu tun! Gön­ nen Sie sich einen Tag nur für sich allein. Alles, was Sie dafür brauchen, finden Sie in Ihrer Drogerie.

Ambiente Sarah Meer weiss als Drogistin bestens da­rüber Bescheid, was Körper und Seele gut­tut. «Zu einem Wellness-Tag zu Hause gehört ein schönes Ambiente. Richtig gut entspannen lässt es sich mit ätherischen Ölen in Duftkerzen oder Raumsprays. Da­zu meditative Musik und eine Tasse Tee.» Zur Entspannung rät die Drogistin zu Orangenblüten-, Rosenblüten-, Melis­ seoder Lavendeltee. Wer den Körper ent­ giften möchte, greift zu Tees mit Bitter­ stof­ fen wie Löwenzahn und Angelika­wur­zel oder stoffwechselfördernden Heil­pflanzen wie Mariendistel, Erdrauch oder Storchenschnabel.

Trinken «Grundsätzlich sollte man viel trinken, damit der Körper entgiften kann.» Erste Wahl sind Wasser und ungesüsste Tees. «Wer Tee lieber süss trinkt, kann Stevia oder Süssholz dazugeben. Süssholz hat zudem den Vorteil, dass es beruhigend auf die Magenschleimhaut wirkt.» Auch ein selbst gemachter Smoothie schmeckt und tut wohl. «Nehmen Sie viele farbige Früchte, die viele verschie­ dene Vitamine enthalten. Oder mixen Sie einen grünen Smoothie mit Spinat. Wer mag, kann auch ein Stärkungsmittel aus der Drogerie oder Superfood wie Erd­ man­­ delpulver, Weizengras oder Lein­ samen da­ runtermischen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.»

Riechen

ENTGIFTEN UND ENTSPANNEN Eine schöne heisse Tasse Tee gehört einfach dazu.

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Ätherische Öle gehören zu einem Wohl­ fühlprogramm dazu. Als Raumbeduftung, aber auch als Badezusatz oder in Peelings und Gesichtsmasken: «Ätherische Öle ent­spannen, umhüllen, stärken, pflegen. Für jedes Bedürfnis gibt es das passende», sagt Sarah Meer. Ylang-Ylang riecht sinn­ lich und pflegt empfindliche Haut. Pat­ DROGISTENSTERN 12/18–1/19


ders gut. Die Maske auftragen und etwa 10 Minuten einwirken lassen. Und dann – mit der Maske im Gesicht – ins warme Vollbad steigen.

Reinigen

Entspannen

Zum Start in den Wohlfühltag bietet sich ein Peeling an. Es regt die Durchblutung an und entfernt abgestorbene Haut­ schuppen. So wird die Haut am Körper und im Gesicht zart und weich. Es gibt in der Drogerie fertige Produkte. Oder man besorgt sich dort, was man braucht, um selber ein Peeling zu mischen. «Das ist ganz einfach. Feines Salz oder Rohzucker mit Olivenöl mischen, bis die Paste eine Konsistenz hat, die einem gefällt. Dann ein paar Tropfen ätherisches Öl dazu, fertig. Schön verpackt ist das übrigens auch eine gute Geschenkidee zu Weih­ nachten», sagt Sarah Meer.

Was wäre ein Wellnesstag ohne Bad? Eben! 10 bis 15 Minuten lang entspannen geht nirgendwo besser. «Ich rate zu einem Bad mit Meersalz, dazu ein ätheri­ sches Öl. Wer mag, kann fürs schöne Ambiente Rosen-, Lavendel- oder Ringel­ blumenblüten ins Wasser streuen.» Während des Bades können Sie Ihren Augen etwas Gutes tun mit einer Hydro­ latkompresse. «Rosenwasser und Myrte sind besonders gut für die Augenpartie.

Pflegen Nach dem Peeling ist die Haut besonders aufnahmefähig für Pflegeprodukte. Dro­ gistin Meer rät zu einer Gesichtsmaske mit Heilerde. «Heilerdepulver mit einem Hydrolat in der gewünschten Konsistenz anrühren und aufs Gesicht auftragen.» Hydrolate entstehen bei der Gewinnung von ätherischen Ölen durch Wasser­ dampfdestillation. Während das Öl die fettlöslichen, flüchtigen Teile der Pflanze enthält, ist das Hydrolat mit ihren was­ serlöslichen Bestandteilen versetzt. «Der Vorteil von Hydrolaten ist, dass sie be­ denkenlos auch bei Kindern oder Schwan­ geren verwendet werden dürfen. Bei äthe­rischen Ölen aufpassen und sich un­ bedingt beraten lassen. Sie sind stark konzentriert, und nicht alle eignen sich daher für Kinder, Schwangere oder Men­ schen mit gesundheitlichen Beschwer­ den.» Wer unreine Haut hat, ist mit Manuka oder Teebaumöl gut bedient, Rosengeranium pflegt die Haut beson­

Haltbarkeit Selber gemachte Peelings und Ge­ sichtsmasken halten nicht so lange wie ­fertig gekaufte, da darin keine Konservierungsstoffe sind. Am besten immer nur so viel zubereiten, wie man gerade braucht. Manche ätherischen Öle sollten nach einer gewissen Zeit entsorgt werden. Tee­baumöl zum Beispiel nach dem Öffnen nicht länger als ein halbes Jahr aufbewahren. Diese ätheri­ schen Öle können aber noch gut als Zusätze im Putzwasser verwendet werden.

Sarah Meer Die 34-jährige diplomierte Drogistin Sarah Meer ist Aroma­ therapeutin und seit 2015 Geschäfts­inha­ berin der Drogerie Meer in Siebnen (SZ). Ihre Spezialgebiete sind die Aromatherapie und die Spagyrik. www.drogerie-meer.ch

Das Hydrolat auf eine Kompresse oder ein Baumwolltuch sprühen und während des Bades auf die Augen legen.» Während­ dessen tut die Heilerdemaske ihre pfle­ gende Wirkung.

Nähren Nach dem Bad Augenkompresse und Heil­ erdemaske entfernen. «Befeuchten Sie Ihre Haut nun mit einem Hydrolat und massieren Sie sanft Sesamöl ein. Das kann natürlich auch jemand anders überneh­ men, das ist besonders entspannend.» Mit dem Sesamöl können Sie problemlos den ganzen Körper einölen. «Es hat eine entgiftende Wirkung. Wer mag, mischt Vanil­le, Tonkabohne und Mandarine bei, das eignet sich besonders für eine sinn­ liche Massage, auch zu zweit.» Für die Füsse rät die Drogistin zu Shea­butter. «Das pflegt und ist gut gegen Hornhaut. Auch hier kann man je nach Bedürfnis ätherisches Öl hinzugeben. Pal­ma­rosa oder Rosengeranium sind sehr hautfreundlich und pflegen die Haut zu­ sätzlich.»

Das kleine Extra Und zum Schluss des Entspannungstages zu Hause sollten Sie sich eine kleine Por­ tion Extragenuss gönnen: «Schwarze Scho­ kolade macht glücklich. Also naschen Sie ein Stück.»

Natürlich schön gepflegte Haut dank Molke. Sidefyn Cosmetics – Schweizer Verwöhnprodukte mit Molke und natürlichen ätherischen Ölen. 181026_rz_sidefyn_inserat_drogistenstern_D.indd 1

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Fotos: fotolia, zVg; Grafiken: Brusheezy.com

schuli verbreitet orientalisches Flair, Lavendel entspannt, Bergamotteminze er­ frischt und klärt, Tonkabohne und Vanille umhüllen und geben Gebor­gen­heit.


DOSSIER

Warum Haare ­glänzen Die Kopfhaut hat viele Drüsen, die Talg erzeugen. Dieses Fett verteilt sich beim Bürsten oder Massieren über die Ober­ fläche der Haare, wodurch sie geschmeidig werden. Fällt das Licht aufs Haar, wird es von der Haaroberfläche reflektiert, sofern diese gut «geschmiert» ist. Resul­tat: Das Haar glänzt. Entfettete Haare, etwa durch ungeeig­nete Pflege­mittel, glänzen nicht mehr. iStock.com/Graf_lab

Eine Hautcreme ist eine Emulsion, bestehend aus einem Gemisch aus Öl- und Wasserphase, die durch Emul­ gatoren stabil gemacht wird. Manche Cremes enthalten beispiels­weise mehr Öl (auch Lipide genannt), damit sie rückfettend wirken, wie Petra Huber* erklärt. «Andere beinhalten beispielsweise Harnstoff oder Glyzerin, das die Feuchtigkeit in der Haut speichert.» Manchen Cremes werden vermehrt Lipide zugesetzt, damit der feine Fettschutzfilm auf der Haut schneller regeneriert wird. Auch UV-Schutz ist in Haut­cremes oft enthalten. In Anti-Aging-Produkten finden sich antioxidative Substanzen oder Peptide (kleinste Protein­bausteine), welche die Zellen in der Epidermis anregen und dadurch die Hautstruktur ­verbessern. Viele Cremes kombinieren verschiedene Inhaltsstoffe. «Aber nicht nur die Inhalts­stoffe sind bei der Wahl der richtigen Creme wichtig», sagt Huber. «Auch sensorische Eigenschaften spielen für die Anwenderin eine wichtige Rolle. Gefällt der Duft, zieht die Creme schnell ein, hinterlässt sie ein samtiges Hautgefühl ohne einen klebrigen Rückstand? All das muss stimmen.»

fotolia

Die Hautcreme

fotolia

Das Peeling

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Ein Peeling rubbelt abgestorbene Haut­ schuppen durch feine Partikel ab, ­danach sieht die Haut strahlender aus. Petra Huber*: «Ein Peeling ist ein ­mechanischer Vorgang. Früher verwendete man dazu Mikro­plastik­ partikel. Diese kann man technologisch in der Herstellung gleichmässig ab­ runden, damit sie die Haut nicht verletzen. Aber es ist Plastik. Heute sind Mikroplastikpartikel durch natür­­ liche Stoffe, etwa aus Trauben- oder Aprikosenkernen, ersetzt.» Nur ist es schwieriger, diese in feinste, gleich­ mässig runde Formen zu bringen. «Neuerdings kommen gehärtete Fettund Wachs- oder ­gepresste Zellu­lose­ partikel zum Ein­satz. Die sind gut formund herstellbar und biologisch gut abbaubar, da natür­lichen Ur­sprungs.»

Quelle: Andrea Peng, Marianne Tresch: «Schönheitspflege/Hygiene/ Medizinprodukte 1/2», Lehrmittel Drogistin EFZ/Drogist EFZ, Careum Verlag, 2012

Was ist Kosmetik? Das Wort Kosmetik kommt vom griechischen «kosmetikós», was so viel wie «Schönheit aus der Ord­ nung heraus» bedeutet. Die Schweizerische Lebens­ mittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung (LGV), Art. 53, definiert Kosmetik so: «Kosmetische Mittel sind Stoffe oder Zubereitungen, die dazu bestimmt sind, äusserlich mit bestimmten Teilen des menschlichen Körpers wie der Haut, dem Behaarungssystem, den Nägeln, den Lippen oder äusseren intimen Regionen oder mit den Zähnen und den Schleimhäuten der Mundhöhle in Berührung zu kommen, und zwar zu dem ausschliesslichen oder überwiegenden Zweck, diese zu reinigen, zu parfümieren, ihr Aussehen zu ver­ ändern, sie zu schützen, sie in gutem Zustand zu halten oder den Körpergeruch zu beeinflussen.» Petra Huber* fasst zusammen: «Kosmetika sind pflegende Produkte, die primär für gesunde Haut gedacht sind. Zusätzlich schützen sie vor Sonnenstrahlen wie zum Beispiel Sonnenschutzprodukte oder beugen in der Mundpflege Karies vor. Oder sie verschönern das Gesicht, wie zum Beispiel Lippenstift oder Lid­schatten.» Quelle: Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung (LGV)

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Was stoppt Schweiss?

Quellen: Andrea Peng, Marianne Tresch: «Schön­­heits­ pflege/ Hygiene/ Medizin­ produkte 1/2», Lehrmittel Drogistin EFZ /  Drogist EFZ, Careum Verlag, 2012 / Bundesamt für Lebensmittel­ sicherheit und Veterinärwesen BLV

Vitamin D3 unentbehrlich für jeden Lebensabschnitt

Vitamin D3 Wild Öl wird angewendet zur Vorbeugung und Behandlung von Vitamin-D-Mangelerkrankungen (z.B. Rachitis, Osteomalazie). Vitamin D3 Wild Öl ist ein zugelassenes Arzneimittel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. Dr. Wild & Co. AG, 4132 Muttenz www.wild-pharma.com

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zVg

abschliessend zu klären. Das BLV empfiehlt, Anti­transpirantien mit Aluminium nicht auf gereizter oder verletzter Haut, zum Beispiel nach dem Rasieren, zu verwenden. Petra Huber empfiehlt, bei übermässigem Schwitzen alle zwei bis drei Tage ein Antitranspirans aufzutragen, das länger wirkt und dazwischen ein Deodorant zu verwenden.

*Petra Huber Petra Huber ist Apothekerin und Dozentin für Kosmetik und Toxikologie an der Zürcher Hoch­ schule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). www.zhaw.ch

iStock.com/Photodjo

Frischer Schweiss ist praktisch geruchlos. Erst durch Zersetzung der Bestandteile des Schweis­ses durch die hauteigenen Mikro­ organismen entsteht schlechter Geruch. «Deo­ do­rants überdecken oder reduzieren diese Gerüche, den Schweissfluss beeinflussen sie aber nicht», sagt Petra Huber*. Anders Anti­ transpirantien. «Sie verringern übermässige Schweiss­produk­tion, indem sie die Öffnungen der Schweissdrüsen verkleinern, wodurch die Schweissproduktion runterreguliert wird. Diese Produkte enthalten in der Regel Alumi­ niumsalze.» Alumi­nium­salze stehen unter Ver­ dacht, krebserregend zu sein. Bewiesen ist das jedoch nicht. Das Bundes­amt für Lebens­mittel­ sicherheit und Veterinär­wesen (BLV) hält fest, dass es derzeit keine Hinweise darauf gebe, «dass die Verwendung von Alumi­nium enthal­ tenden Kosmetik- und Hautpflege­produk­ten das Risiko von Brustkrebs oder anderen Krank­ heiten wie Alz­heimer erhöht». Allerdings lägen noch zu wenig Daten vor, um die Frage


DOSSIER

Eine Reise ins Reich der Düfte Fotos: Michael Schoch; Illustrationen: fotolia

Ein Parfüm ist mehr als nur ein Duft. Ein Parfüm ist ein sinnliches Erlebnis, eine Reise in die Vergangenheit, ein Tor in andere Welten.

Patrick Stebler Der 54-jährige Patrik Stebler ist seit 1990 Inhaber der Drogerie Stebler in Chur (GR). Seine Spezialgebiete sind Parfüms, Natur­ heilmittel und Natur­ kosmetik. www.stebler-sinnesduefte.ch

Mitten in Chur liegt das Tor zu einer fas­ zinierenden Welt: dem Reich der Düfte. Den Schlüssel dazu hütet Drogist, Aroma­ therapeut und Parfümeur Patrick Stebler. In seiner Drogerie verkauft er aber nicht einfach Parfüms. Er lässt sie seine Kund­ schaft erschnuppern, erfahren, erleben. Und manchmal macht er jemanden so richtig glücklich.

In Erinnerungen schwelgen Nur schon bei der Erwähnung des Wortes «Duft» beginnen Patrick Steblers Augen ein bisschen zu leuchten. «Klar, lebens­ notwendig ist ein Parfüm nicht», sagt er.

«Aber es ist etwas Wunderschönes. Düfte sind die intensivste Form der Erinnerung.» Ein Geruch kann in einem Menschen ex­ trem viel auslösen. Die erste Reise ans Meer steht einem wieder glasklar vor Augen, wenn man Wassermelone riecht, weil es das am Strand immer gab. Die kuscheligen Abende mit dem Grossvater vor dem Cheminée tauchen aus dem Unterbewusstsein auf, wenn man Zimt, Zeder und Salbei riecht. Exakt Opas Rasierwasser. Kurz: Düfte wecken Emo­ tionen. Starke zuweilen. «Ich hatte schon Kunden, die weinten, weil wir exakt den Duft gefunden haben, der sie an etwas ganz Spezielles erinnert», sagt er und sucht ein Flakon aus dem Regal heraus.

Auf dem Meer segeln Stebler sprüht ein paar Stösse in ein Papier­tüchlein. «Dieser Duft erinnert an Meer, an Ferien. Und er hat, wie alle Düfte, eine Geschichte. Dieses Parfüm hat seinen Ursprung in einer Segeltour Rich­ tung Sardinien und Korsika. Man

steht an Bord und schliesst die Augen. Die Mee­resbrise kitzelt die Nase – genau diesen Duft bildet das Parfum ab.» Ich schnuppere an dem Tuch und fühle mich nicht wohl. Fast ein bisschen krank. Riecht das wie Erkältungssalbe? «Das kann sein», sagt Stebler. «In diesem Par­ füm ist Myrten­kraut, welches das ätheri­ sche Öl Menthol enthält. Dieser Duft wäre also nichts für Sie, aber andere erinnert er an Ferien.» Düfte sind eben sehr individuell. Was dem einen gefällt, kann die andere nicht ausstehen. «Das hat auch mit Religion, mit Kulturen zu tun. In Nordeuropa par­ fümiert man sich beispielsweise eher zu­ rückhaltend. Ganz anders im Orient, wo sich die Menschen intensiv mit Düften einhüllen.»

Ein Buch beschnuppern Der Name Parfüm kommt von lateinisch «per fumum», was «durch Rauch» bedeu­ tet. Bereits 7000 vor Christus bedufteten sich die Menschen, damals noch, indem

DER PARFÜMEUR Will Drogist Patrick Stebler schöne Momente noch einmal erleben, schnuppert er an einem Parfüm.


sie Stoffe wie Hölzer oder Weihrauch ver­ brannten. Erst, als Destillation aufkam (siehe Kasten rechts), gab es Par­füms in der heutigen Form. Heute hat ein Parfümeur die Wahl aus rund 500 natürlichen und rund 2500 synthetischen Duftstoffen aus acht ver­ schiedenen Hauptgruppen (siehe Kasten rechts). «Grundsätzlich gibt es nichts, was es nicht gibt», sagt Stebler und zieht ein Buch hervor, darin eingebettet ein Fläsch­ chen. «Dieses Parfüm erinnert an den Duft eines neu gekauften Buches.» Und tat­ sächlich, dem Papiertüchlein entströmt Buchduft. Herrlich!

Nach Brasilien reisen Düfte für Männer und Düfte für Frauen – das gibt es bei Patrick Stebler übrigens nicht. «Alle sollen den Duft nehmen, der ihnen gefällt. Frauen- und Männer­ par­ füms, das ist eine Erfindung der Indus­ trie.» Ein Parfüm duftet nicht immer gleich. Zuerst erschnuppert man die sogenannte Kopfnote, darauf folgt die Herz- und schliesslich die Basisnote. Die Kopfnote ist 5 bis 10 Minuten lang dominant. Das sind vor allem leichtflüchtige Düfte wie Orangen oder Zitronen. Die Herznote, vor allem Blumen wie Lavendel oder Rosen, herrscht bis zu zwei Stunden vor. Und schliesslich die Basisnote, die bis zu 4 Stunden wahrnehmbar ist. Hier handelt es sich vor allem um Hölzer und Harze. Und schon steht das nächste Flakon bereit. «Dieser Duft erinnert an Brasilien. In der Kopfnote hat er Zitrone, Berga­ ­ mot­ te, Mandarine, alles frische Düfte. Nach einer gewissen Zeit kommen Ing­ wer, Pfeffer und Kardamom, die sind feu­ rig. Und in der Fussnote sind dann Caipirinha und Rum. Eine wilde, span­ nende Mischung.» Und obwohl ich noch nie in Brasilien war, fühle ich mich schon irgendwie in weiter Ferne, wenn ich tief einatme. Doch eigentlich reise ich am liebsten in die kühlen Schweizer Berge.

Im Arvenwald wandern Natürlich hat Patrick Stebler auch das. Seine Eigenkreation. Eines von zwei Par­ füms, die er zusammen mit einem Jugend­ freund anlässlich ihres 50. Geburtstages entwickelt hat. «Dieser Duft soll an einen Spaziergang in einem Bündner Arvenwald im Herbst erinnern.» Und das tut er. Das passt zu mir. DROGISTENSTERN 12/18–1/19

Duftgruppen Düfte sind in acht Hauptgruppen unterteilt: Blüten wie Jasmin, Lavendel, Rosen Früchte wie Bergamotte, Zitrone Gewürze wie Ingwer, Vanille Rinden und Harze wie Sandelholz, Weihrauch Blätter, Gräser, Moose, Beeren, Wurzeln wie Citronella, Patschuli Tierische Sekrete wie Moschus, Amber Gourmand-Noten wie Schokolade, Mandel Synthetische Duftstoffe wie Aldehyde, Phenole

Herstellung der Duftstoffe Es gibt vier Herstellungsmethoden für Duftstoffe: Destillation: Geeignet für wenig empfindliche Stoffe wie Kräuter und Hölzer. Pflanzenteile werden zerkleinert, danach wird Wasserdampf hindurchgeleitet. Der mit den Duftstoffen gesättigte Dampf wird durch Abkühlung kondensiert und daraus das ätherische Öl gewonnen. Extraktion: Frische oder getrocknete Pflanzenteile werden mit einem Lösungs­ mittel durchspült. Danach wird das Lösungsmittel destilliert. Expression (Auspressen): Ätherische Öle werden mechanisch ausgepresst. Diese Methode eignet sich für Zitrusfrüchte wie Orangen und Zitronen. Enfleurage: Eignet sich für Blüten. Diese werden auf einer mit Fett bestrichenen Glasplatte aufgedrückt, das Fett saugt den Blütenduft auf. Die Duftstoffe ­werden dann mit Alkohol aus dem Fett herausgelöst. Quelle: Drogist HF Patrick Stebler / Andrea Peng, Marianne Tresch: «Schönheitspflege/ Hygiene/Medizinprodukte 1/2», Lehrmittel Drogistin EFZ/Drogist EFZ, Careum Verlag, 2012

Und darauf kommt es an. «Mit einem Parfüm sollte man sich wohlfühlen, ein Duft ist sehr persönlich und intim.» Darum ist es auch so wichtig, sich beim Aus­suchen Zeit zu nehmen. «Kaufen Sie bloss nie ein Parfüm, weil es gerade Mode ist oder weil eine Sängerin ihren Namen da­für hergegeben hat. Probieren Sie den Duft aus, auch auf der Haut. Und ist der richtige Duft einmal gefunden, bleiben Sie ihm treu.» Vier bis sechs Parfüms sollte man daheim haben, rät der Experte. Eines für die Arbeit, eines für den Ausgang. Eines ist eher für den Sommer, eines für den Winter … «Je nach Situation hat man so immer das passende zur Hand.»

Eindruck machen Und wo trägt man das Parfüm am besten auf? «Jemand hat einmal gesagt, überall, wo man gerne geküsst werden möchte.» Stebler lacht. «Am besten aufsprühen, wo das Blut gut fliesst und es entspre­ chend warm ist. Also an den Hand­ ge­ lenken, hinter den Ohren, zwischen den

Brüsten. Was sich auch gut eignet, sind die Haare oder die Kleidung, zum Beispiel der Schal im Winter. Hier aber aufpas­ sen, dass es keine Flecken gibt.» Einen hochwertigen Duft muss man nur ein­ mal am Tag auftragen. Ganz zum Schluss holt Patrick Stebler seinen Verkaufsschlager aus dem Regal. «Das ist der Beweis, dass ein Duft etwas bewirken kann. In einem normalen Par­ füm sind bis zu 60 verschiedene Inhalts­ stoffe drin, hier nur ein Molekül, das Iso E Super Gamma, ein Pheromon. Und das wirkt, davon bin ich felsenfest über­ zeugt. Wäre ich auf Partner- oder Job­ suche, ich würde mich damit parfümie­ ren. Und hätte bestimmt Erfolg.» Es gäbe auch noch den «FrischeWäsche-Duft», der sich für Menschen eignet, die bei ihrer Arbeit mit anderen Menschen in engen Kontakt kommen wie Ärztinnen, Coiffeusen oder Masseure. Oder den «Kinderpuder-Duft», den ältere Damen lieben, oder den südländischen Pinienhain, oder die Pferdeherde …

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Erkältungssymptome lindern Es gibt keine Medikamente gegen Erkältungen. Gegen die Symptome aber gibt es eine ganze Palette an Behandlungen.

Barbara Reichenbach Die 47-jährige Barbara Reichenbach ist eidg. dipl. Drogistin und seit 15 Jahren Geschäfts­ führerin der Drogerie Aebi in Murten (FR). Ihre Spezialgebiete sind Naturheilmittel wie Spagyrik, Homöo­ pathie, Schüssler-Salze und Urtinkturen. Auch über Vitalstoffe und Naturkosmetik weiss sie viel. www.drogerieaebi.ch

Die Symptome einer Erkältung zeigen, dass sich der Körper gegen die Krankheit wehrt. Das ist gut. Leider sind Schnupfen, Halsweh und Co. unangenehm. Linde­ rung verschaffen Mittel aus der Drogerie. Dro­gistin HF Barbara Reichenbach: «Vor­ beu­gend und zur Behandlung der ersten Symptome empfehle ich Vitamin C, Zink und Echinacea in der maximalen Dosie­ rung.»

Schnupfen Zur Behandlung von Fliessschnupfen rät die Drogistin zu homöopathischen Mit­ teln wie Allium cepa (Küchenzwiebel) oder zu spagyrischen Mischungen mit Küchenzwiebel, Propolis, Thymian und Echinacea.

Halsschmerzen «Auch gegen Halsweh hilft Spagyrik. Da­zu einen Löffel (Manuka-)Honig schlu­ cken, das schmiert die Schleimhäute und wirkt antibakteriell.» Tee mit Holunder-, Lin­den­blüten oder Thymian tut ebenfalls wohl. «Wer keinen Tee mag, kann war­ men Holundersaft trinken.» Grund­ sätz­ lich sollte bei Halsweh viel getrunken werden. Am Abend zudem mit Salbei oder einem konventionellen Arzneimittel gurgeln. 18 ERKÄLTUNG

Heiserkeit Gegen Heiserkeit hilft Wärme. «Zwiebeloder Kartoffelwickel etwa, es gibt aber auch fertige Pasten in der Drogerie mit Methylsalicylat, einem schmerz- und ent­ zündungshemmenden Wirkstoff aus dem Wintergrünöl.» Wer lieber lutscht, kann zu homöopathischen Globuli oder Lutschtabletten mit befeuchtenden und regenerierenden Wirkstoffen greifen. «Das pflegt die Schleimhäute. Und: Die Stimme schonen und wie beschrieben gurgeln.»

Kopfschmerzen Gegen leichtere Kopfschmerzen rät Barbara Reichenbach zu Kompressen. Auch Pfefferminzöl, auf die Schläfen ge­ rieben, hilft. «Aus der Homöopathie hel­ fen Belladonna, Bryonia, Iris versicolor, Gelsemium, Lycopodium oder Nux vomi­ ca. Schüsslersalzmischungen mit Mag­ne­ sium phosphoricum lindern krampfartige Kopfschmerzen bereits bei ersten An­zei­ chen. Ist der Schmerz sehr stark, können nach Rücksprache mit einer Drogistin/ einem Drogisten auch einmal klassische Schmerzmittel eingesetzt werden.»

Husten «Gegen den trockenen Husten zu Beginn einer Erkältung rate ich zu einem Sirup, etwa mit Thymian, Eibisch, Schlüssel­ blumen oder Spitzwegerich. Das lindert den Reiz. Ebenso Isländisch Moos als Sirup oder Tee, mit Honig.» Gegen den schleimigen Husten gegen Ende der Erkältung rät die Drogistin zu Efeu und Thymian. «Das löst den Schleim. Hilfreich ist auch, die Brust vor dem Schlafen mit Salben aus Thymian- oder Eukalyptusöl einzureiben. Und auch Inhalieren löst den Schleim.» Genauso hilft Pelargorium. «Diese Pflanze ist stark im Kampf gegen Viren und Bakterien. Am besten schon

bei den ersten Anzeichen einer Er­ kältung eine Urtinktur einnehmen. 30 Trop­fen dreimal täglich, idealer­ weise 30 Minu­ten vor den Mahl­ zeiten und so lange, bis die Flasche aufge­bracht ist.»

Müdigkeit «Gegen Müdigkeit rate ich zu den Vita­minen C und E. Achten Sie auch darauf, genügend Fla­ vo­noide (sekundäre Pflan­zen­ stoffe), z. B. aus Orangen, zu sich zu nehmen. Auch Prä­ parate mit Ginseng­ extrakt machen munter und stär­ken das Immunsystem.» Zudem gibt es Aufbau­prä­pa­rate mit Kräu­ter­hefe oder verschie­ denen Vital­stoffen, welche ebenfalls die Kör­per­ab­ wehr unterstützen und bei Er­schöpfungs­zu­stän­ den oder in der Re­kon­­va­ ­leszenz stär­ken. «Jetzt in der Win­ter­­saison sind zum Bei­spiel die klassischen Leber­tran­ ­perlen aktuell, sie enthalten nicht nur Vita­ min A und D und stär­ken so das Im­mun­­s­ys­tem. Bettina Epper

Ein Pfefferminzöl auf die Schläfe ­gestrichen lindert Erkältungs­kopf­ schmerzen.

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Weleda Hustensirup

Fotos: Susanne Keller

Bei Hustenreiz und zähem Schleim

Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Weleda AG, Schweiz


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Gesund bleiben statt werden Die Salutogenese stellt nicht die Krankheit, sondern die Gesundheit ins Zentrum. Und geht der Frage auf den Grund, was uns langfristig helfen könnte, gesund zu bleiben. Was hilft den Menschen, gesund zu blei­ ben? Diese simple Frage steht hinter einem Konzept, das den komplizierten Namen «Salutogenese» trägt. Er ist abge­ leitet vom lateinischen «salus» (Gesund­ heit, Heil, Glück) und vom griechischen

Salutoge ... was?

Illustrationen: iStock.com/Qvasimodo; Foto: Miriam Kolmann

Weisst du, was Salutogenese ist?

«génesis» (Entstehung, Entwicklung), be­ deutet also so viel wie «Entstehung der Gesundheit». Die Salutogenese (siehe auch Text auf Seite 21) legt den Fokus also auf die Gesundheit und ist damit das Gegen­ stück zur sogenannten Patho­ ge­

nese, bei der der Fokus auf der Krankheit liegt.

Ganzheitliche Anschauung Georg Bauer, Gesundheits- und Arbeits­ wissenschaftler an der ETH Zürich, ist schon früh in seiner Karriere, gleich nach Abschluss seines Medizinstudiums, auf den Begriff «Salutogenese» aufmerksam geworden: «Mir fiel bei meiner Arbeit im Spital auf, dass bildungsbenachteiligte Men­ schen früher und häufiger erkran­ ken. Also wollte ich der Frage auf den Grund gehen, weshalb das so war.» Schlechtere Ernährungs­gewohn­hei­ten und Risiken im Job waren eine mögliche Erklärung dafür, Bauer wollte den Fokus aber auf die positiven Faktoren richten. Also darauf, was diese Menschen gesund hält oder was sie gesund halten könnte. «Ich fand diese ganzheitliche, übergeord­ nete Anschauungsweise faszinierend, auch, weil man nicht an einer einzelnen Krankheit festhält, sondern sie in einen übergeordneten Lebenskontext stellt.» Treten beispielsweise Herz-Kreislauf-Er­ kran­kungen oder Depressionen gehäuft auf, sollten auch Ursachen im Umfeld, sprich berufliche und private Situation, betrachtet werden.

Das Positive sehen Schnell war Georg Bauer vom Grund­ge­ dan­ken der Salutogenese überzeugt, je­­ doch spürte er, dass er das Konzept weiter­entwickeln und den heutigen Ge­ sell­­schafts- und Lebensformen anpassen

Pflanzen- und Quintessenzen 3000 Therapeutinnen und Naturheilpraktiker wissen Bescheid. <wm>10CAsNsjY0MDS20DU0NTcxMAAA5VjXkg8AAAA=</wm>

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20 SALUTOGENESE

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Stress macht krank. Darum: Mach mal Pause!

wollte. «Die Anforderungen an die Men­ schen haben sich in den letzten vier Jahr­ zehnten stark gewandelt. Wir müssen mehr leisten in weniger Zeit, also habe ich mich in erster Linie dem Arbeitsplatz und den dazugehörigen Ressourcen ge­ widmet.»

Krankheit als Signal Der Wissenschaftler ist überzeugt, dass eine gute Arbeitsumgebung, motivierende Aufgaben, eine gute Stimmung im Team sowie Respekt und Wert­ schät­ zung der Ge­sundheit dienen. Mittels wissenschaft­ licher Studien zeigt Bauer den Unter­neh­

men auf, inwiefern es sich lohnt, verstärkt ein Augenmerk auf eine aus­ gewogene Ressourcen-Belastungs-Balance zu richten: «Natürlich sind in der Arbeits­welt immer auch Aufgaben und Situa­ tio­ nen dabei, die mühsam, auslaugend, erschöpfend, de­ motivierend sind. Es gibt aber auch jene, die aufbauend, motivierend und inspirie­ rend sind. Sich dieser und der vielen posi­ tiven Aspekte bewusst zu werden, ist ein Ansatz, mit dem wir arbeiten.» Ein weite­ rer: Gemeinsam im Team zu eruieren, wie Belastungen zukünftig vermieden und Res­­sourcen wie gegenseitige Unter­stüt­ zung gestärkt werden können.

Der Erfinder der Salutogenese Als Begründer der Salutogenese gilt der israelisch-amerikanische Medizinsoziologe und Stressforscher Aaron Antonovsky (1923 bis 1994). Den Anstoss zur Entwicklung des Modells gab eine Studie, die Antonovsky 1970 bei Frauen in den Wechseljahren durchführte. Dabei fiel ihm auf, dass unter den Frauen viele waren, die den Holocaust, also den nationalsozialistischen Völkermord in den 1930er- und 1940er-Jahren, gesundheitlich gut überstanden hatten. Er wollte herausfinden, was ihnen bei dieser enormen Stressbewältigung geholfen hatte. Mit den Antworten der Frauen definierte er den sogenannten Sense of Coherence SOC. Dieser SOC beziehungsweise das sogenannte Kohärenzgefühl als grundlegende Lebensorientierung setzt sich aus drei Komponenten zusammen: 1 Verstehbarkeit (Comprehensibility) 2 Handhabbarkeit (Manageability) 3 Sinnhaftigkeit (Meaningfulness) Kurz gesagt: Ein Mensch kann Belastungen besser bewältigen und mehr Wohlbe­finden empfinden, wenn er sein Leben versteht, es als handhabbar empfindet und darin einen Sinn sieht. Antonovskys Erkenntnisse werden mittlerweile weltweit genutzt, um beispielsweise chronische Krankheiten besser bewältigen zu können oder um Gesundheit zu ­fördern.

Prof. Dr. med. Georg Bauer Prof. Dr. med. Georg Bauer ist Mediziner mit einem Doktor in Public Health der Universität Berkeley (USA) sowie einer Habilitation am Lehr­­ stuhl für Arbeits- und Organi­sa­ tions­­psychologie an der ETH Zürich. Er leitet seit 2001 die Abteilung Public & Orga­ni­zational Health und seit 2017 das neu ­gegründete Center of Salutoge­nesis an der Universität Zürich. In der Praxis schult Georg Bauer erst die Führungskräfte, damit diese ihre Er­ kennt­nisse an die Mitarbeitenden weiter­ geben können. Häufig erlebt er einen «Aha-Effekt», weil Teams Lösungen erar­ beiten, die schon lange in der Luft lagen: «Häufig fehlt nur die Zeit beziehungsweise das langfristige Denken, um die Arbeits­ prozesse zu überdenken und zu optimie­ ren.» Daher hat Bauer mit seinem Team mit wecoach.ch ein digitales Tool ent­ wickelt, das Führungskräfte und ihre Teams darin unterstützt. Inwiefern nutzt Georg Bauer die salu­ togenetischen Ansätze für sich selber? «Wenn ich in stressreichen Zeiten Rücken­ schmerzen oder Verspannungen habe, nehme ich das als Signal. Anstatt eine Pille einzuwerfen, baue ich wieder bewusster Pausen mit Kollegen ein, die mich moti­ vieren und mir guttun, und setze Prio­ri­ täten neu. Dann gehen die Verspannungen auch wieder weg.» Denise Muchenberger

Impressum  38. Jahrgang Auflage 182 907 Exemplare (WEMF-Beglau­bigung 9/2018), 1 092 000 Leser (1 022 000 deutsch­sprachige ­gemäss Mach Basic 2018-2 und rund 70 000 franzö­sisch­sprachige)  Herausgeber Schweize­rischer Drogisten­verband, Nidaugasse 15, ­2502 Biel, Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogisten­verband.ch, drogisten­verband.swiss Geschäftsführung Frank Storrer  Redaktion Heinrich Gasser, Chefredaktion und Leiter Medien und Kommunikation, h.gasser@drogisten­verband.ch; Bettina Epper, Chefre­daktorin Stv., b.epper@­drogistenverband.ch; ­Denise Muchenberger, d.muchenberger@drogisten­verband.ch  Fachliche ­Beratung Dr. phil. nat. Anita Finger Weber (Wissenschaftliche Fach­stelle SDV); Marisa Diggelmann (Drogistin HF); Helene Elmer (Drogistin HF); Anton Löffel (Drogist HF); Hanspeter Michel (Drogist HF)  Layout Hiroe Mori  Fotogra­f­in ­Susanne Keller  Titelbild Susanne Keller  Druck Stämpfli AG, 3001 Bern  Verkauf ­und ­Sponsoring ­Monika ­Marti, Leiterin Verkauf, ­Vertrieb und Sponsoring, m.marti@­drogistenverband.ch; Tamara Freiburghaus, t.freiburghaus@ drogisten­verband.ch; Daniela Mondaca, Anzeigen­administration, Telefon 032 328 50 51, ­inserate@drogisten­verband.ch  Abonnemente J­ ahresabonnement Fr.   26.– ­(6 Aus­gaben, inkl. MWSt); Telefon 071 272 71 33, Fax 071 272 73 84, abo@­drogistenstern.ch. Bestellen Sie jetzt ­kostenlos eine Ausgabe des Drogisten­sterns via E-Mail an info@drogisten­verband.ch oder unter Telefon 032 328 50 30.

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SALUTOGENESE 21


Bitte eine bittere Note! Bitterstoffe helfen der Verdauung und bringen einen träge ­gewordenen Magen-Darm-Trakt wieder in Schwung. ra­tions- und Entgiftungsprozesse im Orga­ nis­mus», erklärt Brunnschweiler.

Verdauung, marsch! Bitterstoffhaltige Heilpflanzen tun also vor allem Magen und Darm gut. Sowohl vorbeugend als auch nach einem üppigen, fetthaltigen Essen. Die Bitterstoffe kön­ nen als Tinktur, in Form eines Tees oder als Kapseln eingenommen werden. «Ich empfehle meistens eine Tinktur, da die Bitterstoffe dann in hoher Kon­zen­tration bereits auf der Zunge wahrnehmbar sind.» Die Bitterstoffe reizen das vege­ta­ tive Nervensystem, das beginnt, Speichelund Magensaft zu produzieren. Im Magen bewirken die Bitterstoffe, dass vermehrt Magensaft freigesetzt wird und die Magen­ schleimhaut mehr durchblutet wird. Dies hilft für eine schnellere und gründ­ lichere Verarbeitung der Mahlzeit.

Bitter macht gesund

Mit einer Biotta Wellness Woche erleben Sie in wenigen Tagen ein neues Körpergefühl. Gönnen Sie sich eine kleine Auszeit!

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Wenn Drogistin Stéphanie Brunn­schweiler sich nicht in Topform fühlt, macht sie eine vierwöchige Bitterkur. Denn eine bittere Note kann Wunder wirken. «Bitter­ stoffe regen nicht nur Leber-Galle an, sondern den gesamten Verdauungstrakt. Sie unterstützen somit gleich mehrere Funktionen wie unter anderem Rege­ne­ 22 BITTERSTOFFE

Als natürliche Bitterstoffe, die man ein­ fach in den Speiseplan einbauen kann, haben sich Artischockenherzen, Chicorée oder Cicorino-Rosso-Salat bewährt, auch Rucola und Löwenzahnblätter enthalten natürliche Bitterstoffe. Heilpflanzen wie Enzian, Tausend­gül­ den­kraut oder Artischocke können wie erwähnt als Tinktur oder in Form von Kapseln eingenommen werden. «Löwen­ zahn hat einen weniger hohen Bitter­ge­ halt, dafür wird der ganze Organismus angeregt. Er wirkt auch harntreibend und wird deshalb in Stoffwechselkuren verwendet. Artischocke hat eine choles­ terinsenkende Wirkung.» Bitter­orangen­ DROGISTENSTERN 12/18–1/19


blüten können gut von Kindern gekaut oder als Tee getrunken werden, wenn sie unter psychosomatischen Bauch­schmer­ zen leiden, da die Blüten auch beruhi­ gend und angstlösend wirken. «Wichtig für alle, die eine Diät machen: Nehmen Sie die Bitterstoffe nicht vor, sondern zu oder nach dem Essen ein, da sie den Appe­ tit anregen.»

Tee statt Schnaps Stéphanie Brunnschweiler kann als Dro­ gistin aus dem Vollen schöpfen und Bitter­ ­stoffe in den unterschiedlichsten Formen anwenden beziehungsweise einnehmen. Auf einen bitteren Kräuterschnaps, wie er auf der Alp oder zu einem Käsefondue getrunken wird, verzichtet sie aber dan­ kend. «Gerade bei fettreichen Käse­ ge­ ­ richten kann er zwar tat­ sächlich verdauungsanregend wirken. Die Bitterstoffe im Schnaps regen die Gal­ len­­­säfte an und un­ ter­­­stützen so­mit die Fett­ver­dau­ ung.» Aber der hohe Al­ko­­hol­ge­ halt des Schnap­ses störe die Entgiftung der Leber und ver­ zögere die Verdauung. Besser würde ein verdauungsanregender Tee dafür sorgen, dass das Fondue nicht allzu schwer im Magen liegt. Denise Muchenberger

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Stéphanie Brunnschweiler Die 33-jährige Stéphanie Brunnschweiler ist seit 2015 Mitglied der Geschäfts­ führung der Drogerie Brunn­schweiler in Steckborn (TG). Ihre Spezialgebiete sind Tinkturen, Spagyrik und selbst hergestellte Spezialitäten wie Salben und Cremen. drogeriebrunnschweiler.mykom.ch

Fotos: Susanne Keller, fotolia, zVg

Artischocke, Cicorino Rosso, Chicorée und Rucola enthalten natürliche Bitterstoffe.

Unwohlsein Magenbeschwerden Kopfschmerzen Gliederschmerzen Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Enthält 64 Vol. % Alkohol. Iromedica AG, St. Gallen

BITTERSTOFFE 23

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Malwettbewerb

Ihr könnt tolle Preise gewinnen!

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24 MALWETTBEWERB

Fotos: iStock.com/AkilinaWinner, fotolia; Grafiken: vecteezy.com

Macht mit bei unserem grossen Malwettbewerb. Es ist ganz einfach: Malt ein Bild von euch und eurer Familie und schickt es bis am 31. Januar 2019 an: Schweizerischer Drogistenverband, Malwettbewerb, Nidaugasse 15, 2502 Biel Wichtig: Bitte schreibt euren Vor- und Nachnamen, eure Adresse und euer Alter auf die Rückseite der Zeichnung. Mitmachen dürfen alle Kinder bis 12 Jahre. Der Wettbewerb ist in vier Alterskategorien aufgeteilt (3–5, 6–8, 9–10, 11–12). Pro Kategorie gibt es einen Hauptpreis, Preise für den 2. und 3. Platz sowie je 5 Trostpreise von Faber Castell zu gewinnen. Alle Hauptgewinner bekommen ausserdem einen Eintritt ins Freilichtmuseum Ballenberg für die ganze Familie! Die Siegerinnen und Sieger werden von einer Jury gekürt und die Gewinner­­bilder im Drogistenstern (Ausgabe April/Mai) abgedruckt. Alle Bilder ­werden zudem auf vitagate.ch veröffentlicht. Wir von der Drogistenstern-Redaktion freuen uns schon sehr auf eure Kunstwerke.

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Produkte aus der Drogerie* Burgerstein BIOTICS-O: Für eine gesunde Rachenflora

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Hautbeschwerden wie Hautausschläge, allergische Ekzeme oder Hautentzündungen sind für die Betroffenen oft unangenehm. Die OMIDA Cardiospermum-N Salbe enthält den ­bewährten Wirkstoff der Cardiospermum halicacabum-Heilpflanze (Ballonrebe). Diese wirkt dank ihren reizmildernden Eigenschaften juckreizstillend und entzündungshemmend. Tipp: Bei Neurodermitis empfehlen wir die OMIDA Cardio­ spermum fettarm Creme. OMIDA AG

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* Lassen Sie sich in Ihrer Drogerie beraten und lesen Sie die Packungsbeilage. www.swissmedicinfo.ch Auf dieser Seite stellen Inserenten Produkte aus ihrem Angebot vor. Der Inhalt dieser Texte liegt ausserhalb der redaktionellen Verantwortung.

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PRODUKTE 25


Bewegung tut den Gelenken gut – aber bitte gelenk­ schonende Sportarten bevor­zugen.

Gicht ist ein Warnsignal Bei Gicht wird zu viel Harnsäure gebildet oder der Abbau der Harnsäure funktioniert nicht wie gewünscht. Beugen Sie vor. Drogist Peter Jaggi arbeitet in Lenk im Simmental. Also an einem Ort, wo andere Ferien machen. Umgeben von Bergen wid­ men sich die Menschen sportlichen Akti­ vi­täten und geniessen Wellness. Und man­ che merken plötzlich, dass sie krank sind.

Fotos: fotolia, zVg

Überschuss an Harnsäure So ist Peter Jaggi in der Drogerie im Orts­ kern regelmässig mit dem Thema Gicht konfrontiert. «Wir haben Kunden, die eben beim Sport hier in den Bergen mer­ ken, dass ihnen aufgrund der Belastung das grosse Gelenk am Zeh wehtut, weil es sich entzündet und anschwillt.» Dies könnten mögliche Indizien für eine Gichterkrankung sein: Die Harn­ säure im Blut kann nicht mehr genügend gut über die Nieren ausgeschieden wer­ den. Oder Purine werden zu Harnsäure umgewandelt. Ab einem gewissen Harn­ säurewert im Blut beginnt die Harnsäure auszukristallisieren und lagert sich in den Gelenken ab, was zu schmerzhaften Entzündungen führt. 26 GICHT

Zuerst geht Peter Jaggi auf Ursachen­ forschung, befragt die Kundinnen und Kun­ den zu Ernährungsgewohnheiten: «Der häufige Verzehr von Fleisch, aber auch der Genuss von Alkohol, darunter Wein und Bier sind gichtfördernd. Sie alle sind purinhaltige, säurebildende Lebens­ mittel.» Um die Bildung der Harnsäure einzu­ dämmen, kann darum eine Umstellung der Ernährung vieles bewirken. «Wir raten, begleitend dazu eine Säure-BasenKur zu machen, um den Körper zu ent­ säuern. Neben der Meidung von säure­

bildenden Lebensmitteln kann ein Basenpulver eingenommen werden, das den Säuren-Basen-Haushalt wieder ins Gleich­ gewicht bringt.» Im Akutfall helfen Basen­ pulver auch äusserlich angewandt: 1 bis 2 Esslöffel Pulver für ein lauwarmes (ja nicht heisses!) Fussbad. Ein gut funktionierender Stoffwechsel ist ebenfalls wichtig: Um den Stoffwechsel in Schwung zu halten, helfen Sport und eine ausgewogene Ernährung, damit die Verdauung gut funktioniert. «Wir emp­ fehlen auch die Einnahme der stoffwech­ selanregenden Schüssler-Salze Nummer

Tipps für den Alltag Achten Sie auf eine purinarme Ernäh­rung: Purine werden im Stoffwechsel zu Harnsäure umgewandelt und über die Nieren ausgeschieden. Also Mass halten bei Fleisch und Fisch! Milchprodukte sind unbedenklich. Meiden Sie Bier, auch alkoholfreies. Es enthält Purin. Trinken Sie Wein und Spirituosen nur in Massen. Alkohol senkt die Ausscheidung von Harn­säure, deren Kristalle die Gicht verursachen. Bauen Sie Übergewicht ab und bewegen Sie sich regelmässig! Quelle: Rheumaliga Schweiz

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8, 9 und 10 oder einen spagyrischen Spray, den wir individuell mischen können.» Ferner gilt es, gelenkbelastende Sport­ arten wie Tennis oder Fussball zu ­meiden. «Schwimmen und Gymnastik kämen statt­ dessen infrage. Es ist wichtig, während eines Gichtschubes die Gelenke nicht zu­ sätzlich durch anstrengende s­portliche Tätigkeiten zu beanspruchen.» Dann kön­ nen die Entzündungen nämlich nicht zu­rückgehen und die Schwellungen nicht abklingen.

Hilfe aus der Natur Ausserdem bietet Peter Jaggis Drogerie spezielle Gicht-Tropfen an, die in akuten

Fällen dreimal täglich eingenommen werden können. «Etwa 20 bis 30 Tropfen in etwas Wasser einnehmen. Die Tropfen enthalten entzündungshemmende Es­sen­ zen wie etwa Arnika, Löwenzahn, Brenn­ nessel, Myrrhe und Rosmarin. Diese Mischung ist ebenfalls nierenanregend und unterstützt die Ausscheidung», er­ klärt Jaggi. Dazu sollte man viel trinken: Wasser und ein harntreibender Tee bie­ ten sich an. «Zur Unterstützung des Heilungs­ prozesses kann ein Arnikagel oder ein Gel mit Teufelskralle äusserlich ange­ wendet werden.» Wenn die äusserlichen Anzeichen und die Schmerzen besonders

Immer mehr Gichtkranke Gicht ist heute weitverbreitet. Warum? Rheumatologe Dr. med. Andreas Krebs von der Rheumaliga: «Gemäss allen Unter­ suchungen steigt die Inzidenz und Prä­valenz der Gicht weltweit an. Ich kenne zwar keine neuen Zahlen nur für die Schweiz, aber aus verschiedenen anderen westlichen Ländern wie etwa Gross­britannien. Somit ist es anzunehmen, dass das auch bei uns der Fall ist. Die Gründe dafür sind vielfältig: Ernährungs­gewohn­heiten, aber auch der Umstand, dass wir immer älter werden. Die Gicht nimmt mit dem Alter zu, unter ­anderem wegen der Abnahme der Nierenfunktion und verschiedener Medikamente, die ältere Menschen häufig nehmen müssen.»

Peter Jaggi Der 59-jährige Peter Jaggi ist seit 1987 Inhaber der Drogerie Jaggi in Lenk (BE). Seine Spezialgebiete sind Naturheilmittel, insbesondere Phyto­ therapie und Spagyrik. www.drogerie-jaggi.ch

stark sind, rät Peter Jaggi immer auch zu einer ärztlichen Abklärung.

Sich Zeit nehmen Jaggi achtet darauf, die Bergwelt zu nut­ zen und regelmässig Sport zu treiben, aus­serdem setzt er auf die Ein­nahme von Antioxidantien und Vita­mi­nen, um den Stoffwechsel anzukurbeln. Und nicht zu unterschätzen sei auch der Verzehr natur­ belassener, möglichst unverarbeiteter Lebensmittel: «Heute muss es oftmals schnell gehen. Wer sich aber die Zeit nimmt und selber und frisch kocht, tut insbesondere bei Gicht­be­schwerden viel Gutes.» Selber kochen braucht bekannter­ massen etwas Zeit, es steigert aber das Wohlbefinden. Denise Muchenberger

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Bereit für den Samichlaus? Wir wollten von Kindergartenkindern wissen, ob sie das Versli für den Samichlaus schon ­aufsagen können …

Amélie, 5 Jahre «Santi Niggi Näggi, hinterem Ofe stegg i, gib mir Nuss und Biire, denn kumm i wieder füre.» Meistens bin ich etwas nervös, wenn ich dieses Versli aufsagen muss. Ich werde vor­ her noch gut üben. Schimpfen tut er eigentlich nie mit mir, obwohl ich nicht immer folge. Manch­mal bin ich einfach zu müde, um das Zimmer aufzuräumen, und ich glaube, der Santichlaus hat dafür Verständnis.»

Sina, 4 Jahre Ein Versli kann ich noch nicht. Ich werde ihn einfach fragen, ob er mir einen Lebkuchen mitgebracht hat. Und Mandarinli. Oder eine Gummischlange, die mag ich sehr. Weil der Samichlaus aus dem Schwarzwald anreist, werde ich einen Napf mit Wasser füllen und nach draussen stellen – für sein Reh.

Emma, 5 Jahre Ich kenne nur ein Versli: «Sami­ chlaus, du liebe Maa, gib mir doch e Grättimaa.» Meistens bringt er mir aber etwas anderes mit, Mandarinli und Schoggi. Das ist aber auch in Ordnung, ich liebe Schoggi!

Juri, 5 Jahre Ich kann meins schon: «Samichlaus, du liebe Maa, schenk mir doch e Grättimaa.» Meistens lacht er dann und gibt mir ­tatsächlich einen Grätti­mann. Er kommt meistens ­alleine, ohne Schmutzli. Angst habe ich nicht vor ihm, ich freue mich immer, ihn zu sehen.

Emil, 4 Jahre «Ich lerne das Versli immer, kurz bevor der Samichlaus kommt, jetzt kann ich es noch nicht auswendig. Ich weiss aber, wo er wohnt, ich habe einmal seine Hütte im Wald gesehen. Ich erzähle aber nie­mandem davon, das ist mein Geheim­nis.»

Emilie, 4 Jahre Der Samichlaus kommt zu uns in den Garten und wir bleiben dann mit ihm draussen. Was ich dann sagen soll, weiss ich jetzt noch nicht. Ich höre einfach zu, was er mir so erzählt. Meistens bringt er auch Süssigkeiten mit, auf die freue ich mich besonders!

28 UMFRAGE

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Fotos: Florian Bärtschiger, iStock.com/inhauscreative, fotolia; Grafiken: Brusheezy.com

Valentin, 6 Jahre Ja, weil ich jedes Jahr das gleiche Versli aufsage: «Santi Niggi Näggi, hinterem Ofe stegg i, gib mir Nuss und Biire, denn kumm i wieder füre.» Ich habe das Gefühl, das gefällt dem Samichlaus ganz gut.

Umfrage: Denise Muchenberger


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So nehmen Sie teil Ihr Lösungswort mit Name und Adresse senden Sie an: Schweizerischer Drogistenverband, Preisrätsel, Nidaugasse 15, 2502 Biel wettbewerb@drogistenverband.ch Teilnahme via SMS: DS Abstand Lösungswort Abstand Name und Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS)

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Einsendeschluss 31. Januar 2019, 18.00 Uhr (Datum des Post­­stempels). Das richtige Lösungs­ wort wird im Drogistenstern 2–3/19 ­publiziert.

Kreuzworträtsel 10–11/18 Das richtige Lösungswort lautete «HERBSTBLUES». Die Gewinnerinnen und Gewinner ­werden schriftlich benachrichtigt. Korrespondenz wird keine geführt. ­ Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

MITMACHEN & GEWINNEN 29


Gamesucht beginnt schon früh Wenn Kinder sich immer mehr isolieren und nicht mehr von Computer oder Spielkonsole wegzubringen sind, sollten Eltern aufmerksam werden. Gamesucht bei Kindern ist ein Problem. Das bestätigt Renanto Poespodihardjo, Leiter Abteilung Verhaltenssüchte an der Universitären Psychiatrischen Klinik (UPK) in Basel. Erst im Sommer 2018 hat die UPK eine stationäre Abteilung einge­ richtet für Menschen, die nicht mehr vom Gamen und anderen Verhaltens­ süchten (bspw. Kaufzwang, Sportzwang) loskommen. «Gleich beim Start der Therapie waren neun der zwölf Plätze besetzt», sagt der leitende Psychologe. Die Nachfrage nach einer Behandlung im Bereich Gamesucht habe in den letzten Jahren zugenommen. «Zuverlässige Daten über das Ausmass der Zunahme der Sucht in der Schweiz werden wir aber erst ab 2019 haben.»

Ferien, nur weil dann der Zugang zum PC nicht da ist. Eltern sollten hellhörig werden, wenn die Noten schlechter wer­ den, womöglich sogar eine Wiederholung einer Schulstufe ansteht. Auch auf dem Instrument wird nicht mehr geübt, Freunde werden unwichtig, das Fuss­ball­ training oder der Ballettunterricht wer­ den geschwänzt. «Häufig beobachten wir, dass Kinder, die in einer schweren Situation stecken, in einer Gamesucht landen. Sie werden in der Schule gemobbt oder zu Hause gibt es Probleme: Die Eltern streiten häu­

fig oder sind ständig am Arbeiten. Also zieht sich das Kind immer mehr in seine eigene, virtuelle Welt zurück, weil es sich dort entfalten kann und Sicherheit findet.» Vielen Eltern fällt dies oftmals gar nicht oder erst sehr spät auf: Sie sind einfach froh, dass die Kinder zu Hause sind und nicht irgendwo draussen auf der Strasse rumlungern.

Unendlich spielen Dem Experten fällt auf, dass der ständige Zugang zum Internet, verbunden mit ­familiären Problemen und Leistungs­an­ sprü­chen, für Kinder und Teenager die Wahrscheinlichkeit erhöht, sich in der virtuellen Welt zu verlieren. «Die Spiele sind heute so konzipiert, dass der User in eine Rolle beispielsweise eines Avatars schlüpfen und mit anderen agieren kann. Diese hohe Interaktivität erhöht das Suchtpotenzial», sagt Poespo­di­hardjo. Suchtfördernd ist auch, dass die virtuel­ len Spiele meist nicht endlich sind wie beispielsweise ein Brettspiel wie «Mensch ärgere dich nicht». Ein Game geht immer weiter, neue Heraus­forde­run­gen ploppen auf, einen weiteren Geg­ner gilt es zu be­ zwingen, eine Strategie zu überdenken, eine neue Challenge zu meistern. So kann ein Kind regelrecht abdriften und eine starke, viel zu nahe Bindung zum virtuellen Spiel aufbauen. Aber wann spricht man von Sucht, und wann ist es einfach ein geliebtes Hobby? «Wenn die Bindung zum Game so stark ist, dass alle anderen Dinge wie Schule, Hobbys, zwischenmenschliche Bezie­ hun­ gen und die reale Welt nicht mehr wichtig sind.» Ein Kind möchte allenfalls sogar nicht mehr mit in die ­ 30 GAMESUCHT

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Erste Hilfe: SafeZone.ch

alter, wo es auch um Ausbildung und Jobsuche geht, ähnliche Verhaltenssüchte entwickelt und sich weiteren Medien oder auch Glücks­spielen widmet.

Verbote bringen wenig Sich fachmännische Hilfe zu holen, ist also eine wichtige Massnahme. Verständ­ nis für das Kind und seine «Welt» zu

Stunden vor dem Computer oder der Spielkonsole – wenn das Spiel zur Sucht wird, sollten Eltern rasch handeln.

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entwickeln, ist eine weitere. «Ich gebe gerne ein Beispiel: Ein Kind, das liebend gerne Velo fährt, wird sich schmollend zurückziehen, wenn ich ihm das Velo weg­nehme. Zeige ich ihm aber auf, wes­ halb das Velofahren gewisse Gefahren birgt, wird es mich vermutlich besser verstehen», sagt Renanto Poespodihardjo. Des­ halb sollten sich Eltern mit den Games ihres Kindes vertraut machen und sie auch einmal spielen, um zu verste­ hen, weshalb sie eine derart grosse Fas­ zination auf das Kind ausüben. «Also um was geht es im Spiel, um einen Raum­ schiffbau, um Strategien, sind Schwerter oder anderer Spieler integriert? Erst kann man sich einen Überblick verschaf­ fen, bevor man das Gespräch mit dem Kind sucht.» Anschliessend kann man mit Ver­ ständnis und Empathie auf das Kind ein­ gehen, ihm sagen, dass man es toll fin­ det, wie es ein derartiges Raumschiff virtuell bauen kann. Aber dass daneben auch andere Verpflichtungen wie Schule, Sport und Musikunterricht anstehen und persönliche Beziehungen gepflegt wer­ den müssen. «Komplette Verbote bringen meiner Meinung nach wenig. Es ist besser, dem Kind aufzuzeigen, was die reale Welt alles bietet und was es verpasst, wenn es ständig vor dem Bildschirm hockt.» Es braucht womöglich etwas Geduld und Zeit, um dem Kind den Weg zurück in die Realität zu zeigen. Und klare Verein­ ba­ rungen, wann das Kind spielen darf und wann es sich anderen Dingen wid­ met wie Freunden, Kultur, Hausaufgaben oder auch dem Familien­leben. Denise Muchenberger GAMESUCHT 31

Foto: iStock.com/Vertigo3d

Sich rasch Hilfe zu holen, ist wichtig, sagt der Experte: «Am besten, man infor­ miert sich beim Hausarzt oder via Schulleitung, wo entsprechende Anlauf­ stellen und Ämter in der Nähe zu finden sind.» Denn wird ein Kind mit dem Problem alleine gelassen, bestehe die Gefahr, dass es immer weiter in die Sucht abdriftet und im jungen Erwachsenen­

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