Drogistenstern 10-11/19

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Oktober / November 2019

DROGISTENSTERN Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Dossier «Starke Menschen»

Voller ­Lebensmut Keine Ausreden mehr!

Gesunde Ernährung ist einfach Beckenboden

Kleiner Muskel, grosse Wirkung


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DROGISTENSTERN Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

August / September 2019

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DROGISTENSTERN Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Dossier «Draussen»

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Dossier «Gesund beraten»

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Ich bin damit einverstanden, dass mich der Schweizerische Drogistenverband künftig per E-Mail, Post oder Telefon über interessante Vorteilsangebote informiert (jederzeit widerruflich).

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Bei Geschenk-Abo. Zeitschrift geht an: DS10–11/19

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Der kleine feine Unterschied

Tipps für ein gesundes Znüni

Talon einsenden an: CH Media Kundenkontaktcenter Neumattstrasse 1 CH-5001 Aarau Telefon +41 58 200 55 22 E-Mail abo@drogistenstern.ch Die Bestellung wird wirksam ab der nächsterreichbaren Ausgabe. Nach Ablauf des gelösten Abonnements kann ich dieses jederzeit kündigen. Dieses Angebot gilt nur in der Schweiz und solange Vorrat reicht.


Susanne Keller

Susanne Keller

DOSSIER

Bettina Epper Stellvertretende Chefredaktorin b.epper@drogistenverband.ch

Beeindruckende Begegnungen

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Kurz & knapp Mitmachen & gewinnen

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Schluss mit faulen Ausreden!

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Zwei Drogisten, eine Leidenschaft

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Jürg Stahl steht uns Rede und Antwort

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Sie kennen sich mit Erkältungen aus?

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Auf den Beckenboden kommt es an

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Wenn Antibiotika nicht mehr wirken

Gesunde Ernährung ist nicht kompliziert

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Starke Menschen

10 Was ist Resilienz? 12 Hansjörg Hügli – ein starker Rollstuhlfahrer 14 Janine Hächler – eine starke Mutter 16 Susanne Richter – eine starke Unternehmerin 18 Gut schlafen, auch in stressigen Zeiten

Warum Daniel Jutzi und Walter Käch auf Komplementärmedizin setzen Der Präsident des Drogistenverbandes im Interview Dann rätseln Sie mit und gewinnen Sie tolle Preise So bringen Sie Schwung ins Bett Produkte aus der Drogerie fotolia

Susanne Keller

Ich wollte wissen, warum manche Menschen mit Schicksalsschlägen wie Tod, Krankheit oder Unfall so gut umgehen können, dass sie oft sogar gestärkt daraus hervorgehen. Ich habe Janine Hächler zu einem langen Gespräch getroffen (siehe Seite 14): Drei Kinder hat sie verloren, zwei noch im Mutter­leib, eines lebte wenige Monate lang. Sie hat mir erzählt, wie sie heute langsam, Schritt für Schritt, zurück ins Leben findet. Und ich habe Hansjörg Hügli getroffen (siehe Seite 12). Mit 22 hatte er einen so schweren Arbeitsunfall, dass er seither im Rollstuhl sitzt. Ich habe einen positiven, aufgestellten Menschen kennengelernt, der sein Leben nach dem Unfall umgekrempelt und weitergelebt hat. Janine Hächler und Hansjörg Hügli haben mir gesagt, dass sie immer auch das Positive in den Dingen sehen. Dass sie einen gewissen Optimismus haben und offene Menschen sind. Dass genau das wichtige Faktoren sind, die innere Widerstandsfähigkeit zu stärken, sagt auch die klinische Psychologin Prof. Birgit Kleim (siehe Seite 10). Und manchmal muss gar nichts Schlimmes passieren, damit Menschen ihrem Leben eine neue Wende geben. So wie Susanne Richter (siehe Seite 16). Die studierte Juristin ist heute selbstständige Unternehmerin, die pfiffige Haushaltshelfer entwickelt. Sie hatte den Mut, mit Mitte vierzig zu sagen: Ich starte noch einmal durch.

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Kurz & knapp

Buchtipp

Vanessa Naef

Dr. med. Johannes Wimmer: «Meine Hormone. Bin ich fern­­gesteuert?», Gräfe und Unzer Verlag, 2018, ISBN: 978-3-8338-6687-6

REM-Schlaf mag es warm Der REM-Schlaf (Traumschlaf) nimmt zu, wenn die Raumtemperatur warm und angenehm ist. Das weiss die Wissen­schaft schon länger. Warum das so ist, war bislang allerdings unklar. Nun haben Berner Forschende herausgefunden, dass bestimmte Gehirnzellen die REM-Schlaf­ phase dann auslösen, wenn sich der Körper am wenigsten um die Tempe­ratur kümmern muss. REM-Schlaf spielt für viele Gehirnfunktionen eine wichtige Rolle, unter anderem für unser Langzeit­ gedächtnis. Er nimmt rund ein Viertel unserer gesamten Schlafzeit ein. Universität Bern

Therapie gegen Erdnussallergie? Gegen Erdnussallergie gibt es noch keine wirksame Behand­ lung. Forschende berichten nun von ersten Erfolgen mit einer Immun­therapie. In einer gross angelegten Studie mit fast 500 Erdnussallergikern im Alter von 4 bis 17 Jahren wurde AR101 getestet, ein von Erdnüssen abgeleitetes, biologisches Immun­ therapiemittel. Die Idee: Der Körper soll durch die Ähnlichkeit des Mittels mit Erdnussallergenen langsam an die Allergene

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­ ewöhnt werden und lernen, Erdnüsse g zu tolerieren und dadurch weniger allergisch zu reagieren. Und tatsächlich führte die Behandlung mit AR101 dazu, dass die Betroffenen höhere Dosen von Erdnuss­protein einnehmen konnten, ohne dass Symptome aufgetreten sind. aha! Allergiezentrum Schweiz

Grippale Zustände? oscillococcinum® zur Vorbeugung der Grippe sowie bei ausgebrochenem grippalem Zustand. 4 KURZ & KNAPP

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Hormone haben im Körper das Sagen. Woher sie kommen und wie sie genau funktionieren, erklärt der deutsche Arzt Johannes Wimmer in seinem Buch «Meine Hormone. Bin ich ferngesteuert?» verständlich und charmant. Es gibt Tage, an denen die Laune grundlos im Keller ist. Und man sich eine Be­die­nungsanleitung wünschen würde, um ­wieder zufriedener zu sein. Schuld sind dann in der Regel die Hormone. Doch sie sind es auch, die dafür sorgen, dass wir ­verliebt auf Wolke ­sieben schweben, die das Herz klopfen lassen und Lust auf Sex machen. Im Grunde sorgen Hormone dafür, dass jedes Organ, ja jede Zelle im Körper funktioniert. Geraten die Botenstoffe auch nur ein bisschen aus dem Gleichgewicht, ist das Wohlbe­finden angekratzt. Wer versteht, wie Hormone funktionieren, versteht auch sich selber und womöglich seine Handlungen besser. Dr. med. Johannes Wimmer hat in seinem Buch «Meine Hormone. Bin ich ferngesteuert?» die Welt dieser Botenstoffe ganz einfach und mit einer Prise Humor erklärt. Er gibt auch Tipps zur Selbst­hilfe, zum Beispiel Ernäh­ rungsempfehlungen. Bringen Sie also Ihren Hormonhaushalt wieder in die Balance!


Testhörer gesucht

Die Rheumaliga Schweiz hat auf ihrer Website ein neues Quiz, das in sechs Fragen die wichtigsten Aspekte der Gicht erläutert. Mit dem Quiz möchte die Rheumaliga Wissen über die Krankheit vermitteln. Die Benutzerinnen und Benutzer erfahren nicht nur, ob sie mit der ihrer Antwort richtig liegen, sondern erhalten auch kurze Erläu­te­ rungen. Zudem finden sich am Ende des Quiz Links zu vertiefenden Informationen zur Gicht und zum Alltag mit dieser Erkrankung. Das Quiz finden Sie unter www.rheumaliga.ch/gicht-quiz. Rheumaliga Schweiz

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Quiz für Gichtbetroffene

Initiative gegen Tabakwerbung eingereicht sich: «Ich habe selbst auch Unter­schriften gesammelt und die Menschen haben die Initiative spontan unterzeichnet. Wir mussten diese Volksinitiative einreichen, damit die Mehrheit des Parlamentes auch einen wirkungsvollen Kinder- und Jugendschutz vor Tabakwerbung beschliesst. Denn ohne diese Initiative würde sich bestimmt wieder die Tabak­lobby mit zahnlosen Werbeeinschränkungen durchsetzen. Das wäre unverantwortlich unseren Kindern und Jugendlichen gegenüber.» www.kinderohnetabak.ch

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© Initiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung»

28 Gesundheits- und Jugend­organisa­ tionen, darunter auch der Schweize­ rische Drogistenverband, haben im März 2018 die Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabak­ werbung» lanciert. Sie strebt eine ­stär­kere Ein­schrän­kung von Werbung, Sponsoring und Promotionen für ­Tabak­produkte an, sodass Kinder und Jugendliche damit nicht mehr erreicht werden können. Am 12. September wurde die Initia­tive nun mit über 110 000 Unterschriften eingereicht. Der Berner SP-Ständerat Hans Stöckli, Präsident des Vereins «Kinder ohne Tabak», freut

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DOSSIER

STARKE MENSCHEN Manche Menschen knicken schon bei den kleinsten Schwierigkeiten ein wie ein morscher Ast bei einem lauen Lüftchen. Andere trotzen schlimmen Situationen im Leben wie ein gut verwurzelter Baum einem heftigen Sturm. Resilienz nennt die Wissenschaft diese innere Widerstandsfähigkeit, die hilft, Krisen zu meistern – und manchmal sogar gestärkt ­daraus hervorzugehen. Nach der inneren Stärke für Sie gesucht hat Bettina Epper

49 % der Menschen in der Schweiz fühlen sich vital und voller Energie.

6 STARKE MENSCHEN

15 %

der Schweizer Bevölkerung zeigen Symptome ­mittlerer oder hoher psychischer Belastung.

Depressionen sind die häufigste ­psychische Erkrankung in der Schweiz.

9 %

der Bevölkerung leiden daran.

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DROGISTENSTERN 10–11/19

Susanne Keller

MIT VOLLGAS GEGEN ALLE WIDERSTÄNDE Hansjörg Hügli (61) sitzt seit einem Unfall vor 38 Jahren im Rollstuhl. Ein erfolgreicher Rennfahrer wurde er trotzdem – oder vielleicht genau deswegen?

STARKE MENSCHEN 7


DOSSIER

Resilienz

Quellen: Dr. med. Eva Kalbheim: «Resilienz für Dummies», Wiley-VCH Verlag GmbH, 2016 / Christina Berndt: «Resilienz. Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft», Deutscher Taschenbuchverlag, 2013 / M. A. Wirtz (Hrsg.): «Lexikon der Psychologie», Verlag Hogrefe, 2014

Kohärenz

inueng – stock.adobe.com

Der Begriff «Kohärenz» steht vereinfacht gesagt dafür, über ­genügend Ressourcen zu verfügen, um den Anforderungen des Lebens zu begegnen. Das Konzept der Kohärenz wurde vom Medizinpsychologen Aaron Antonovsky entwickelt und bildet das Kernstück der sogenannten Salutogenese. Antonovsky hatte in den 1970er-Jahren festgestellt, dass viele HolocaustÜberlebende noch Jahrzehnte später psychisch und körperlich am Erlebten litten, andere jedoch gesundeten. Er folgerte, dass es gewissen Menschen offenbar gelingt, traumatische Erfahrungen gedanklich einzuordnen und zu verarbeiten, auch wenn sie noch so schrecklich sind. Antonovsky stellte diesen «Kohärenzsinn» als zentrale Eigenschaft für das heraus, was heute mit «Resilienz» (siehe auch Artikel auf Seite 10) oder psychischer Widerstandsfähigkeit bezeichnet wird.

Kintsugi Kintsugi stammt von den japanischen Wörtern kin (Gold) und tsugi (Verbindung), bedeutet also so viel wie «Goldverbindung». Dabei kittet der Kintsugi-Meister zerbrochene Teile so, dass die Bruchstellen mit Gold hervorgehoben sichtbar bleiben als Symbol für Zerbrechlich­ keit, Stärke und Schönheit. Die Idee, dass nichts für immer kaputt bleiben muss und der Riss sogar den Wert steigern kann, ist in gewissem Sinne auch auf den Menschen übertragbar: Nach Schicksalsschlägen kann sich der Mensch wieder neu zusammensetzen und daraus sogar gestärkt herauskommen.

Quellen: M. A. Wirtz (Hrsg.): «Lexikon der Psychologie», Verlag Hogrefe, 2014 / Jürgen Bengel, Lisa Lyssenko: «Resilienz und psychologische Schutz­ faktoren im Erwachsenenalter», Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2012 / Universität Zürich

Stress

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Quellen: Süddeutsche Zeitung / Céline Santini: «Kintsugi. Wie uns Bruchstellen im Leben stark machen. Der ­japanische Weg zur Resilienz», Kailash Verlag, 2018 /  Tomás Navarro: «Kintsugi. Die Kunst, emotionale Verletzungen zu heilen», Kösel-Verlag, 2019

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Der Begriff Resilienz stammt ursprünglich aus der Physik und bezeichnet dort die Fähigkeit eines Werkstoffes, nach einer Verformung wieder seine ursprüngliche Form anzunehmen. In der Psychologie steht Resilienz für Widerstandsfähigkeit. Resiliente Menschen entwickeln sich trotz ungünstiger Lebens­ umstände oder kritischer Lebensereignisse erfolgreich. Resilienz hängt von vielen Faktoren ab (siehe auch Interview auf Seite 10) wie beispielsweise Selbstwertgefühl, Intelligenz, Optimismus oder soziale Bindungen.

Das Leben stellt den Menschen immer wieder vor Herausforde­rungen. Jede Situation wird vom Gehirn in Sekundenschnelle analysiert und bewertet, beispielsweise als angenehm oder bedrohlich. Bei Be­ dro­hun­gen reagiert der Körper. Er schüttet Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus, dank denen der Mensch auf die Gefahr angemessen reagieren kann, sei es durch Kampf oder Flucht. Ist die Gefahr vorüber, kehrt der Körper in seinen Normalzustand zurück. Oder er sollte es zumindest. Passiert das nicht und wird der Stress dauerhaft, etwa durch grossen Druck am Arbeitsplatz, in der Schule, durch immer schnellere Kommunikationsmittel oder allgemein gestiegene Erwartungen, kann der Mensch krank werden. Der Gestresste fühlt sich unwohl, wird ängstlich oder traurig, launisch oder ungeduldig. Quellen: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber, Anania Hostettler, eidg. dipl. Apothe­kerin Christine Funke: «Fachdossier Stress», Schweizerischer Drogistenverband SDV, 2018 / www.psychologie.uzh.ch / www.stressnostress.ch / Dr. med. Eva Kalbheim: «Resilienz für Dummies», Wiley-VCH Verlag GmbH, 2016 / Christina Berndt: «Resilienz. Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft», Deutscher Taschenbuchverlag, 2013

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Optimismus ist gesund den Telo­mer­längen. Telomere schützen die Chromo­so­menenden vor Schä­di­gungen. Forscher haben herausge­funden, dass Per­so­ nen mit stärkerer ­pessimistischer Orien­tierung kürzere Telomer­ längen haben. Quelle: www.psychologie.uzh.ch

iStock.com/lankogal

Pessimismus und Optimismus sind zwei grundsätzlich verschiedene Eigen­schaften: Wer optimistisch ist, er­wartet eher das Positive, wer ­pessimistisch ist, das Nega­tive. Diverse wissenschaftliche Studien haben in den letzten Jah­ren einen ­positiven Einfluss von Opti­mismus auf die Gesund­heit gezeigt. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Es könnte sein, dass Opti­misten grund­ sätzlich gesünder leben, da sie ­weniger rauchen und sich mehr ­bewegen. Ausserdem sehen sie ihre Lebensziele als erreichbar an, wodurch sich ihr Engagement ­verstärkt und sie eher Erfolg haben. Optimistische Menschen gehen ­ausserdem besser mit stressigen Zeiten um und ­nehmen beispielsweise eher Hilfe an. Sogar auf Ebene der Chro­mo­somen finden sich Unterschiede, nämlich in

bei nervöser Erschöpfung

Posttraumatische Belastungsstörung

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vegetativen Nervensystems mit verstärkter Wachsamkeit, Schreckhaftigkeit und Schlaflosigkeit. Die Störung kann sich kurz nach dem traumatischen Ereig­ nis, aber auch erst Monate oder Jahre später entwickeln. Quellen: www.neurologen-und-psychiater-imnetz.org / Universität Zürich, Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik, www.psychiatrie.usz.ch

naka – stock.adobe.com

Die posttraumatische Belastungsstörung ist eine verzögerte psychische Reaktion auf ein extrem belastendes Ereignis (Trauma) wie beispielsweise schwere Unfälle, Gewalt, Naturkatastrophen oder Krieg, wobei die Betroffenen Gefühle wie Angst und Schutzlosigkeit erleben sowie Hilflosigkeit und Kontrollverlust empfinden. Typische Merkmale einer posttraumatischen Belastungsstörung sind das wiederholte Erleben des trauma­ tischen Ereignisses, etwa in sich auf­ drängenden Erinnerungen (Nach­hall­ erinnerungen, Flashbacks) oder in Träumen (Albträume). Ebenso können Gefühle von Betäubung und emotionaler Stumpfheit, Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen und Teilnahms­losig­ keit auftreten. Aktivitäten und Situa­ tionen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen, werden vermieden. Häufig besteht eine übermässige Erregbarkeit des

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DOSSIER

«Die meisten Menschen sind ­resilient» Warum schaffen es manche gut, mit traumatischen Erlebnissen umzugehen und andere gar nicht? Prof. Dr. phil. Birgit Kleim* hat Antworten. und Prozesse relevant, zum Beispiel die Art und Weise, wie die Person über das Ereignis nachdenkt und wie sie es interpretiert. Auch biologische und g ­ enetische Faktoren spielen eine Rolle. Und warum sind Beziehungen so wichtig? Schauen wir uns einmal das Gegenteil an, beispielsweise Personen, die nach einem traumatischen Ereignis eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln. Dies ist neben Angst und Depression eine der häufigsten psychischen Erkran­kun­gen nach einem Trauma. Das Fehlen von sozialer Unterstützung kann solche Erkran­ kungen begünstigen. Die Per­son spricht

vielleicht nicht über das Trauma, dabei kann dies bei der Ver­ar­bei­tung helfen, und sie erhält auch kein Feed­back und keine Unterstützung durch an­ dere. Es macht sehr viel aus, ob jemand über das Erlebte sprechen kann oder nicht. Aber wenn ich immer wieder über ein traumatisches Erlebnis spreche, kommt es doch auch immer wieder hoch. Wäre es nicht besser, ich würde es w ­ egschliessen? Nein, genau das Gegenteil. Wenn ich Ihnen beispielsweise sage, Sie sollen eine Minute lang nicht an einen pinkfarbenen Hasen denken, was passiert? Obwohl Sie es unterdrücken möchten, denken Sie in der nächsten Minute garantiert an einen

TAGTÄGLICH MIT SCHRECKLICHEN DINGEN KONFRONTIERT Rettungssanitäter erleben in ihrem Alltag viel – und stecken das meistens sehr gut weg. Doch irgendwann kann es auch ihnen zu viel werden.

iStock.com/vm

Frau Professor Kleim, resiliente Menschen schaffen es gut, nach er­ schütternden Ereignissen wie beispielsweise dem Tod eines nahestehenden Menschen, einer Gewalttat oder einer lebensbedrohlichen Situation seelisch und körperlich gesund zu bleiben. Woran liegt das? Prof. Dr. phil. Birgit Kleim: Ein ganz wichtiger Faktor, der in vielen grösseren Studien immer wieder zutage tritt, sind soziale Netzwerke, sind Beziehungen. Wer ein Netzwerk hat, bekommt Unter­ stüt­ zung von anderen Menschen, auf einer emotionalen oder materiellen Ebene oder auch ganz praktische Alltagshilfe. Da­ neben sind noch viele andere Faktoren


* Prof. Dr. phil. Birgit Kleim Birgit Kleim ist Leiterin des Psychologisch-psycho­therapeutischen Dienstes an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich und Professorin für ­expe­ri­mentelle Psycho­patho­logie und Psychotherapie am Psychologischen Institut der Universität Zürich.

pinkfarbenen Hasen. Und genau das erklären wir Menschen, die wir in Trau­ma­ therapien behandeln. Viele haben über Jahre versucht, das Erlebte immer wieder zu unterdrücken, und kurzfristig kann das helfen. Aber langfristig führt es dazu, dass man sogar mehr daran denkt. Und hier hilft die Therapie. Natürlich muss man vorsichtig vorgehen. Wer eine schlimme Situation durch­ gemacht hat, erinnert sich oft wie in Flashbacks immer wieder daran. Liegt das daran, dass man etwas nicht richtig verarbeitet hat? Genau. Das Erlebte wird verdrängt, und auf einmal überwältigt es einen. Ich veranschauliche das gerne mit einem Klei­der­ schrank. Wenn Schlimmes immer wieder hochkommt, ist das, wie wenn Klei­ der aus einem unaufgeräumten Schrank fallen. Das Ereignis wurde nicht sortiert und eingeordnet, sondern, analog zu den Erinnerungen, einfach in den Schrank gestopft. In der Therapie sortieren wir die Sachen. Wir falten jedes Kleidungs­ stück zusammen, schauen es noch einmal an und verstauen es dann im Schrank. Und dann kann die Schranktüre geschlos­ sen werden und geht nicht mehr unkontrolliert auf. Das Gleiche machen wir mit den Erinnerungen, wir nehmen sie noch einmal hervor und schauen sie gemeinsam an. Ziel der Therapie ist es, die Er­ innerungen in die Lebensgeschichte der Person einzuordnen und sie auch als etwas Abgeschlossenes zu betrachten. Aber es geht nicht darum, Erinne­rungen auszulöschen? Die Kleider bleiben alle im Schrank. Das ist absolut richtig. Wir gehen davon aus, dass man Erinnerungen in diesem Sinne nicht löschen kann. Wir können die Erinnerungen aber einordnen und an der Interpretation des Traumas arbeiten. Viele empfinden beispielsweise gros­se Schuld oder Scham nach einem Er­eig­nis, diese gilt es, gemeinsam zu bearbeiten. DROGISTENSTERN 10–11/19

Brauchen resiliente Menschen auch fachliche Hilfe, oder können die alles ­allein bewältigen? Das ist eine gute Frage. Es kann sein, dass es ein Teil der resilienten Persönlichkeit ist, dass die sich rasch von selber Hilfe suchen. Aber vielleicht sind die Resi­lien­ ten auch diejenigen, die Netzwerke haben und sich dort aussprechen können, und das genügt ihnen. Kann ich herausfinden, ob ich resilient bin, wenn ich noch nie eine Krise erlebt habe? Es gibt Fragebögen oder Checklisten. Aber ich denke nicht, dass sie verlässlich funktionieren. Wenn ein traumatisches Ereig­ nis passiert, funktioniert vieles anders als normalerweise. Der US-Psycho­loge George Bonanno, der mit am meisten zum Thema geforscht hat, sagt, Resilienz sei keine Per­sönlich­keits­eigen­schaft, sondern sie zeichne sich dadurch aus, dass jemand gut auf schwierige Umstände reagiere. Bonanno arbeitete 2001 an einer Studie mit Studenten, als die Terror­ an­ schläge auf das World Trade Center stattfanden. Viele der Studenten waren direkt betroffen und Bonanno hat untersucht, wie sie auf das traumatische Ereignis reagiert haben. Manche hatten grosse Pro­bleme, waren danach chronisch eingeschränkt. Andere erholten sich relativ rasch, manche reagierten erst später darauf. Und dann war da eine Gruppe, die war von Anfang an relativ wenig eingeschränkt und landete recht rasch wieder auf dem Ausgangniveau. Dies war die re­ siliente Gruppe. Und: Es war die grösste Gruppe. Die meisten Menschen sind also resilient? Ja, das zeigt sich in unterschiedlichen Stu­dien, meist sind es zwischen 40 und 60 Prozent. Unverwundbar ist die resiliente Gruppe aber auch nicht, oder? Nein. Wir haben Studien mit Rettungs­ sanitätern gemacht und festgestellt, dass

sie zwar sehr viele schlimme Erlebnisse gut wegstecken, aber es addiert sich im­ mer weiter auf, und irgendwann kann es passieren, dass jemand nicht mehr damit umgehen kann. Meistens erlebt ein Mensch aber ­glück­licherweise nicht so viele schlimme Sachen. Ja, aber wir wissen aus Studien, dass jeder mindestens einmal im Leben mit so einem Ereignis konfrontiert ist. Letztlich sind wir alle betroffen. Wird man mit dem Alter resilienter? Schliesslich hat man da schon vieles ­erlebt und daraus gelernt. Es gibt zwei Effekte. Die Erfahrung kann sich positiv auswirken. Man hat daraus ge­ lernt und weiss, was einem früher schon einmal geholfen hat, und kann profitieren. Andererseits ist rein statistisch die Wahrscheinlichkeit, ein traumatisches Ereignis zu erleben, grösser, und irgendwann kann es, wie beim Bei­ spiel mit den Rettungssanitätern, eines zu viel werden. Welche Rolle spielt die Kindheit? Es gibt eine spannende Studie aus den 1950er-Jahren der US-Entwicklungs­psy­ cho­login Emmy Werner. Sie hat in Ha­waii einen ganzen Jahrgang von Kindern untersucht, über Jahre. Einige davon wuchsen in schwierigen Familienverhältnissen auf. Manche dieser Kinder hatten später als Erwachsene Probleme, wurden kriminell zum Beispiel. Andere aber entwickel­ ten sich gut, gründeten Familien. Werner fand verschiedene Faktoren, warum das so war. Einer der wichtigsten: Die Kinder, die sich gut entwickelt hatten, hatten eine Bindungsperson ausserhalb der Familie. Einen Lehrer oder Sporttrainer zum Beispiel. Jemand, der ihnen gezeigt hat, dass sie etwas wert sind. Das zeigt wieder, wie wichtig Netzwerke und Be­ ziehungen für Resilienz sind.

STARKE MENSCHEN 11


DOSSIER

DER EINZIGE RENNFAHRER IM ROLLSTUHL Hansjörg Hügli (61) besitzt sein Rennauto noch immer, auch wenn er keine Rennen mehr fährt.

Hansjörg Hügli fährt immer weiter Foto: Susanne Keller; Grafiken: vecteezy.com

Seit einem Arbeitsunfall vor 38 Jahren sitzt Hansjörg Hügli im Rollstuhl. Behindern lässt er sich davon aber nicht. Im Gegenteil. Die ersten Maitage 1981 sind trüb und nass. Doch am 8. Mai 1981 scheint in Rapperswil (SG) die Sonne. Der 22-jährige Hansjörg Hügli arbeitet mit dem Gabel­ stapler. Routine. Um 15.30 Uhr blendet ihn ein Sonnenstrahl, er sieht die Ver­ laderampe nicht, der Gabelstapler kippt und begräbt ihn unter sich. Die Rega fliegt Hügli ins Spital, noch im Helikopter hat er einen Herzstillstand, ist klinisch tot. Doch die Ärzte können ihn widerbeleben. Im Spital dann zeigt sich das schreckliche Ausmass der Ver­let­zun­ gen: Sein Brustkasten ist eingedrückt, Milz und Magen gerissen, die Nieren gequetscht. Hügli hat sich den Schädel gebrochen, ebenso das Nasen­bein, den Kie­ fer, das linke Schlüsselbein, beide Schultern, den linken Arm, diverse Rippen, das Becken, das linke Schienbein, den linken Oberschenkel und sieben Rückenwirbel. Wegen der gebrochenen Wirbel ist er seit dem Unfall querschnittgelähmt.

«Ich habe es geschafft» Ein Jahr lang liegt Hügli im Spital, danach die Reha, bei der er alles von Grund auf neu lernen musste, und schliesslich eine Umschulung, die den gebürtigen 12 STARKE MENSCHEN

Tog­genburger nach Biel (BE) führt. Heute liebt der 61-Jährige die Stadt am Jura­ südfuss – und ganz Biel kennt ihn, den Mann mit dem markanten Schnurrbart, immer mit einem Lachen in Gesicht, im­ mer für einen Schwatz zu haben. «Nach dem Unfall habe ich mir gesagt: ‹Jetzt musst du unter die Leute, abschotten bringt nichts.›» Und das tut er. Kein Fasnachtsumzug ohne Hansjörg Hügli, kein Stadtfest, kein Eishockey­ match des EHC, keine Tour de Suisse. Mitten im Leben steht er, obwohl er im Rollstuhl sitzt. «Klar, dieser Tag im Mai 1981 hat alles total verändert», sagt er. «Man kann aber auch sagen, es war der Start zu einer neuen Karriere. Gleich nach dem Unfall dachte ich: ‹Jetzt ist es passiert – und jetzt musst du das Beste daraus machen.› Und das habe ich geschafft!» Vor dem Unfall fährt Hügli Velo­ren­ nen, macht die Rekrutenschule bei den Militärradfahrern, kurz vor dem 8. Mai 1981 beginnt er ausserdem, Autorennen zu fahren. Und das gibt er auch nach dem Unfall nicht auf und wird der ein­ zige Rennfahrer in der Schweiz, der im Rollstuhl sitzt. «Ich wurde anfangs schon

belächelt», erinnert er sich. «Viele meinten, ich sei ein Spinner.» Doch Hügli hat unzählige Rennen gewonnen, in seiner Wohnung steht ein Regal voller Pokale. «Mit Ehr­geiz und Willen kann man sehr vieles erreichen. Darauf bin ich stolz.»

Offen für alles Obwohl er Biel und die Menschen dort liebt, zieht es Hügli immer wieder weit weg. «Australien, Südafrika, Nord­ame­rika, Südamerika, Asien, Japan, China, Philip­ pinen, Singapur, Malaysia, Thai­ land, Kambodscha, die Vereinigten Ara­bi­schen Emirate, Südsee, Samoa …», zählt er die Länder auf, die er schon bereist hat: «Ich habe die ganze Welt gesehen. Immer allein, im Rollstuhl. Ich bin 886 Mal geflogen, in 56 verschiedene Länder. Ich habe auf dem Boden geschlafen und auf dem Flugplatz, im Rollstuhl und im 5-SterneSchuppen. Ich bin halt offen für alles.» Für kurze Zeit politisiert Hügli vor über zehn Jahren auch im Bieler Stadt­ parlament. Doch damit hat er wieder aufgehört, wie unterdessen auch mit den Autorennen. «Das war einfach alles zu zeitintensiv. Heute geniesse ich einfach mein Leben.»­ DROGISTENSTERN 10–11/19


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1. Tag Lausanne–Lyon–Trévoux Ind. Anreise zum Bahnhof Lausanne. Bustransfer, Einschiffung und «Leinen los!». Die Fahrt auf der Saône beginnt. 2. Tag Trévoux–Mâcon–Collonges Busausflug(1) nach Cluny. Besichtigung des mittelalterlichen Benediktinerklosters mit anschliessender Weinprobe. Weiterfahrt am Nachmittag nach Collonges 3. Tag Collonges–Lyon Rundfahrt/-gang(1) in Lyon. 4. Tag Viviers–Avignon Rundgang(1) durch Viviers mit eindrucksvoller Kathedrale. Schifffahrt. 5. Tag Avignon–Arles–Tarascon Rundgang(1) in Arles. Ausflug(1) in die Camargue, dem einmaligen Naturparadies. 6. Tag Tarascon–Avignon Rundgang(1) durch die UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Avignon. Besichtigungen von Papstpalast und der bekannten Brücke «Pont d’Avignon». Weiterfahrt am Mittag. 7. Tag Tournon–Lyon Ausflug(1) mit dem berühmten «Train de l’Ardèche» durch das Doux-Tal. 8. Tag Lyon–Lausanne Ausschiffung und Busfahrt zum Bahnhof Lausanne. Individuelle Heimreise. Reisedaten 2019 Es het solangs het Rabatt 09.10.–16.10. 300 (6) 23.10.–30.10. 16.10.–23.10. 400 (6)

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1. Tag Lausanne–Lyon Individuelle Anreise zum Bahnhof Lausanne. Bustransfer. (Abreisen Dezember: mit Halt in Annecy und Besuch des Weihnachtsmarktes). Einschiffung und «Leinen los!». 2. Tag Viviers Schifffahrt. Rundgang(1) durch die alte Bischofsstadt mit privatem Orgelkonzert. 3. Tag Arles–Avignon Rundgang(1) durch Arles. In Avignon Rundgang(1) mit Papstpalast und der berühmten Brücke «Pont d’Avignon». Weinverkostung im Carré du Palais. (Abreisen Dezember: Möglichkeit zum Besuch des Weihnachtsmarktes). 4. Tag Avignon (–Carpentras)–Tournon Halt in Châteauneuf-du-Pape. Ausflug(1) in Carpentras mit Rundgang, Trüffel- und Weinverkostung. Der Ausflug endet in St-Etienne-des-Sorts. Weiterfahrt. 5. Tag Tournon–Lyon Fahrt nach Lyon, Rundfahrt/ -gang(1). Besuch Markt «Les Halles Paul Bocuse». 6. Tag Lyon–Lausanne Ausschiffung und Busfahrt zum Bahnhof Lausanne. Individuelle Heimreise. Reisedaten 2019 Es het solangs het Rabatt 30.10.–04.11. 400 14.12.–19.12. 400 (8) 04.11.–09.11. 400 21.12.–26.12. 300 (8) 04.12.–09.12. 200 (7|8) 28.12.–02.01.20 300 (6|8) 09.12.–14.12. 300 (8)

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GESUND BERATEN 13


DOSSIER

«Meine Kinder sind in meinem Herzen» Drei ihrer vier Kinder hat die 46-jährige Janine Hächler verloren. Trotzdem hat sie wieder ins Leben zurückgefunden, Schritt für Schritt.

Vier kleine Mädchen Vor 11 Jahren ist die gelernte Kinder­kran­ kenschwester das erste Mal schwanger. Eineiige Zwillingsmädchen. «Ich fühlte

mich gut, es war alles in Ordnung», erzählt sie. Doch in der 27. Schwanger­ schafts­­woche der Schock: Jill und Linn leiden am sehr seltenen fetofetalen Trans­ fusionssyndrom. Am 31. Mai 2008 bringt Janine Hächler die Mädchen tot zur Welt. An ihrem 35. Geburtstag. Die Trauer ist unermesslich. «Es hat mich zutiefst erschüttert. Wie kann das Leben weiter­ gehen? Wie kann ich jemals wieder glücklich werden?» Doch sie gibt nicht auf. Schritt für Schritt findet sie wieder ins Leben zurück. «Ich habe von Anfang an gemerkt, dass es mir hilft, darüber zu

sprechen. Und ich bin raus in die Natur. Dort konnte ich Kraft tanken, ich konnte schreien und weinen im Wald. Konnte alle Wut rauslassen.» 2012 wird Juno geboren. Gesund. «Das war das Grösste für mich. Sie ist ein Ge­ schenk. Jeden Tag.» Irgendwann kam der Wunsch nach einem Geschwisterchen. Mit 42 klappts, Janine Hächler wird spontan schwanger. Doch in der 35. Schwan­ ger­schafts­woche sieht die Gynäkologin, dass die Nieren des Kindes vergrössert sind. Shayen kommt zwar termingerecht zur Welt, «doch sofort war klar, dass et­

EIN ORT DES FRIEDENS UND DER KRAFT Janine Hächler (46) auf dem Zürcher Friedhof Nordheim, wo ihre Töchter begraben sind.

14 STARKE MENSCHEN

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Foto: Susanne Keller; Grafiken: vecteezy.com

Der Zürcher Friedhof Nordheim ist für Janine Hächler ein ganz besonderer Ort. Ein Ort der Kraft. Ein Ort des Friedens und der Ruhe. Hier, im Gemeinschaftsgrab für Kinder, liegen ihre drei Töchter Jill, Linn und Shayen. «Egal, mit welcher Stim­ mung, Schwere, Trauer, Schmerz und Sehn­ sucht ich dorthin gehe, ich setze mich hin und spüre Frieden.»


Trauma

Die Liebe bleibt Doch das Leben ist nicht fair. Nach nur 8,5 Monaten stirbt Shayen. Im Spital, in den Armen ihrer Eltern. Eine unermess­ liche Trauer für Janine Hächler, ihren Mann und Juno. Doch in dieser Trauer zu versinken, das kommt für sie nicht in­ frage. «Ich habe eine Tochter, die mich braucht und der ich ein gutes und glückliches Leben ermöglichen möchte.» Das gibt ihr und ihrem Mann Kraft. Wie auch die Hilfe, die sie von Menschen aus ihrem engsten Umfeld erfahren. Menschen, die immer für sie da sind. «Ohne sie hätte ich es nicht geschafft. Allerdings haben mich viele Leute auch gemieden, wohl aus Furcht und Unsicherheit, etwas Fal­ sches zu sagen. Dabei ist alles besser, als gar nichts zu sagen, als nichts zu tun. Leider ist der Tod in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema.» Kraft geben ihr auch die Selbsthilfe­ gruppe, ihre Familie und Freunde. Und aus

artinspiring – stock.adobe.com

was mit ihr nicht stimmt.» In der vierten Lebens­woche wird das Schinzel-Gie­dionSynd­rom diagnostiziert. Eine Krank­heit, die weniger als 1 von 1 000 000 Kin­dern trifft. «Wieso noch einmal?», fragt sich Häch­ ler. «Das ist doch unfair, gemein, un­gerecht!»

Der Begriff Trauma geht zurück auf das altgriechische Wort ­«traúma», was «Wunde» bedeutet. Als trauma­ tisierend erleben Menschen ein­ schneidende Erfah­rungen wie schwere Un­fälle, Erkrankungen und Natur­­katastro­phen, aber auch erhebliche psy­chische, ­ körperliche oder sexuelle Gewalt so­wie schwere Verlust- und Vernachlässigungs­erfahrun­gen. Trau­matische ­ Erlebnisse können zu einer post­traumatischen Belas­tungsstörung führen (siehe auch Artikel auf Seite 9).

Quellen: Deutsche Traumastiftung, www.deutsche-traumastiftung.de / Deutschsprachige Gesellschaft für Psycho­traumatologie, www.degpt.de

der Zeit nach dem Verlust ihrer Zwil­linge weiss sie: «Das Leben hat auch viel Schönes, ich kann es wieder annehmen. Ich bin damals wieder glücklich geworden, und das möchte ich auch heute. Und ich muss die Liebe zu meinen Kindern, die nicht mehr da sind, nicht loslassen. Sie sind in meinem Herzen. Ich glaube, irgendwann werde ich sie wiedersehen, auf irgendeine Art und Weise. Ich bin sicher, es geht meinen Kindern gut, wo immer sie sind.»

Janine Hächler hat sich nach dem Tod ihrer Zwillinge zur Trauerbegleiterin weitergebildet. Im September 2018 hat sie zusammen mit einer Kollegin die Selbsthilfegruppe Papillon neu aufgebaut. «Ich möchte, dass der Tod ent­ tabuisiert wird.» Weitere Informationen auf himmelskind.ch (Trauerbegleitung und Akuthilfe) sowie bei der Selbsthilfegruppe Regenbogen verein-regenbogen.ch

Zwei Stimmen für die Gesundheit. Ursula Zybach in den Nationalrat / Liste 3 Grossrätin, Vizepräsidentin Allianz «Gesunde Schweiz» www.zyba.ch

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Hans Stöckli in den Ständerat Ständerat, Präsident Allianz «Gesunde Schweiz» STARKE MENSCHEN 15 www.hansinsstöckli.ch


DOSSIER

«Aufstehen, Krönchen richten, anders machen» Mit 45 hat die studierte Juristin Susanne Richter ihr Leben noch einmal total umgekrempelt und sich einen Kindheitstraum erfüllt. Susanne Richters Leben ist voller Wen­ dun­gen. Die studierte Juristin arbeitet in der Wirtschaft, macht Ausbildungen in Coaching, Mediation und Standort­be­stim­ mung. In Wien geboren und aufgewachsen, lebt sie eine Zeit lang in Schwe­den. Später zieht sie in die Schweiz, wo sie in der Prozessbegleitung tätig ist, als sie mit 41 Mutter wird. Damit hatte sie nicht gerechnet. «Das war eine extreme Ver­än­ derung», sagt die heute 50-­Jährige. Von

8 Uhr morgens bis 7 Uhr abends in einem Büro arbeiten, das kann sie sich nicht mehr vorstellen. Aus­schliess­lich Mut­­ter zu sein, aber genauso wenig. Mit 45 entscheidet sie: Ich werde Unter­neh­merin.

Von der Schuhmatte … Seit ihrer Kindheit löst Susanne Richter gerne Probleme. «Wenn ich etwas sehe, das nicht optimal funktioniert, überlege ich, wie man es besser machen könnte.»

MIT DEN SCHUHEN FING ALLES AN Susanne Richter hat den Schritt gewagt und sich selbstständig gemacht.

Zum Beispiel die Schuhmatte, das erste Produkt, dass sie nicht nur im Kopf entwickelt hat. «Ich ärgerte mich darüber, dass die Schuhabtropfschalen aus Hart­ plastik zerbrachen, wenn mein Sohn darauf trat.» Sie denkt sich eine neue Art von Abtropfmatte aus. Bunt, flexibel, abwaschbar. Anderthalb Jahre lang tüftelt sie daran herum. Kunden hat sie damals noch keine. Manche aus ihrem Umfeld belächeln sie ein bisschen, doch sie selber glaubt an ihre Idee. Zu Recht. «Es hat nicht immer alles sofort geklappt. Klar. Aber dann habe ich mir gesagt: ‹Aufstehen. Krönchen richten, anders machen. Ich schaffe das!›» Und das hat sie. Hartnäckig sucht Susanne Richter nach Kunden, geht an Messen, ist in der Pro-Sieben-Sendung «Das Ding des Jah­ res» dabei. Vor ein Millionenpublikum zu treten, hat sie viel Überwindung gekostet. «Es war ein grosser Schritt aus der Kom­ fortzone. Aber etwas Neues kann nur ent­ stehen, wenn man etwas tut. Und ich bin ein Mensch, der Veränderungen mag.» Heute hat sie bereits eine ganze Palette an pfiffigen Haushaltshilfen im Sorti­ment.

… zum Znüni

Foto: Susanne Keller; Grafiken: vecteezy.com

Bereut hat sie ihre Entscheidung nie. Klar, wenn sie sieht, wie ehemalige Studien­ kollegen eine schnurgerade Laufbahn hingelegt haben, fragt sie sich manchmal, ob sie das nicht besser auch getan hätte. «Doch nur für einen kurzen Mo­ment. Ich könnte das gar nicht. Mir wird rasch langweilig und ich bin zu freiheitsliebend.» Und so erstaunt es nicht, dass sie bereits das nächste Projekt am Start hat. Zu­­­sammen mit zwei Partnern will sie ein ge­sundes Znüni für Kinder produzieren. «Wir entwickeln seit über einem Jahr ein Produkt aus natürlichen Zutaten in optimaler Zusammensetzung, das schmeckt.» Nun geht es an die Finan­zie­rung. 16 STARKE MENSCHEN

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Psychologen teilen die Persönlichkeit, das Wesen eines Menschen, in fünf Faktoren (englisch: «Big Five») ein. Damit lassen sich Persönlichkeitsunterschiede in allen Kulturen beschreiben: • Offenheit: Je offener ein Mensch ist, desto mehr liebt er neue Erfahrungen. Offene Menschen sind kunstverständig, intellektuell, kultiviert und fantasievoll. Weniger offene Menschen sind eher traditionell, konservativ und weniger experimentierfreudig, dafür aber sachlicher und realis­ tischer. • Gewissenhaftigkeit: Gewissenhafte Menschen planen ihre Handlungen sorgfältig, sind zuverlässig, genau und beharrlich. Weniger gewissenhafte Menschen sind eher spontan, weniger sorgfältig, lockerer und oft auch ­unordentlich. • Extraversion: Extravertierte Menschen sind gesprächig, freimütig, unternehmungslustig, gesellig, introvertierte Menschen dagegen zurückhaltend, in sich gekehrt, reserviert, ruhig und unabhängig. • Verträglichkeit: Menschen mit hoher Verträglichkeit sind oft sozial eingestellt. Sie sind gutmütig, wohlwollend, freundlich, kooperativ. Weniger verträgliche Menschen

iStock.com/S-S-S

Persönlichkeitsmerkmale

sind tendenziell egozentrisch, begegnen ihren Mit­men­ schen mit Misstrauen und Unverständnis. • Neurotizismus: Menschen mit ausgeprägtem Neuro­ tizismus gelten als ängstlich, nervös, angespannt. Sie sind oft unsicher und verlegen. Menschen mit weniger aus­ geprägtem Neurotizismus hingegen sind stabil, entspannt, zufrieden und ruhig. Quellen: M. A. Wirtz (Hrsg.): «Lexikon der Psychologie», Verlag Hogrefe, 2014 / Christina Berndt: «Resilienz. Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft», Deutscher Taschenbuchverlag, 2013 / Online-Lexikon für Psychologie und Pädagogik www.lexikon.strangl.eu

Angststörung Leonid – stock.adobe.com

Angst ist eigentlich eine gute Sache. Sie tritt auf, wenn Gefahr besteht, und hilft zu überleben, etwa beim Überqueren einer Strasse. Allerdings kann Angst auch in Situationen auftreten, die ungefährlich sind, zum Beispiel in einer grossen Menschenmenge. Wer an einer sogenannten Angststörung leidet, zeigt ver-

schiedene Symptome wie Brustschmer­ zen, Zittern, Schwindel, Herz­rasen oder Atemnot. Angststörungen sind gut behandelbar, aber je länger abge­war­tet wird, desto schlimmer können sie werden. Quellen: www.psychiatrie.usz.ch /  www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org /  Psychiatrie St. Gallen Nord

Willkommen an der Quelle der Kraft

Informationen zum Haus und attraktive Angebote finden Sie unter www.kurhaus.info

Als Quelle der Kraft im Zentrum der Schweiz bietet das Kurhaus am Sarnersee dem Erholungsgast, dem Kurgast oder dem spirituellen Gast das Umfeld auf seinem Weg zur inneren Balance, Harmonie und Lebensfreude. Unsere Gäste schätzen die ruhige Lage direkt am See sowie den herrlichen Ausblick auf die Alpengipfel und fühlen sich hier sofort zu Hause. Die inspirierende Umgebung spendet Ihnen Kraft und Ruhe. Wir freuen uns, Sie schon bald im Hotel Kurhaus am Sarnersee begrüssen und verwöhnen zu dürfen! DROGISTENSTERN 10–11/19

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Hotel Kurhaus am Sarnersee Wilerstrasse 35 6062 Wilen bei Sarnen 041 666 74 66 info@kurhaus.info


DOSSIER

SÜSSE TRÄUME DANK STARKER PFLANZEN Wer gut schläft, ist gesünder und kann auch in schwierigen Zeiten besser bestehen.

Sechs Pflanzen zum Träumen Julia Tochilina – stock.adobe.com, emberiza – stock.adobe.com, luda311 – stock.adobe.com, interpas – stock.adobe.com, vencav – stock.adobe.com, iStock.com/tamara_kulikova, iStock.com/spline_x, zVg

In stressigen Zeiten ist Schlaf oft Mangelware. Pflanzen sind natürliche und effektive Ein- und Durchschlafhilfen.

Jasmin Keel Die 28-jährige Jasmin Keel ist seit 2014 Geschäftsführerin der Drogerie Waldstatt AG in Waldstatt (AR). Ihre Spezialgebiete sind Phytotherapie, Schüssler-Salze und Trifloris-Essenzen. www.drogerie-waldstatt.ch

Östrogen-ähnlichen Wirkung empfehle ich ihn auch, um das hormonelle Gleich­ gewicht wiederherzustellen. Die Bitter­ stoffe des Hopfens sorgen ferner dafür, dass die Verdauung angeregt wird und man besser entspannen kann. Der Hop­ fen eignet sich bei zielstrebigen, wissens­ durstigen Menschen, die nicht zur Ruhe kommen.»

Passionsblume Mit pflanzlicher Hilfe schläft es sich besser. Drogistin HF Jasmin Keel hat einige der wichtigsten Schlafpflanzen mit uns unter die Lupe genommen und erklärt, wie sie wirken.

Baldrian «Baldrian ist wohl die bekannteste Schlaf­ pflanze, die seit Jahrhunderten e­ ingesetzt wird. Die Pflanze enthält unter anderem ätherische Öle, welche eine beruhigende Wirkung haben. Baldrian hilft bei Durch­ schlafstörungen, Nervosität oder Unruhe, aber auch bei Lampenfieber oder Prü­ fungs­angst. Die Pflanze empfiehlt sich be­­ sonders bei gestressten Personen, die überempfindlich und auch ängstlich sind.»

Hopfen «Hopfen ist eine gute Einschlafhilfe, wenn die Gedanken nicht zur Ruhe kommen und abends weiter kreisen. Dank seiner 18 STARKE MENSCHEN

«Die Passionsblume ist ratsam bei Angst, Unruhe oder speziell bei einem oberfläch­ lichen, unruhigen Schlaf. Sie ist auch für Kinder geeignet. Wer die Blüte ­betrachtet, merkt, dass sie farbig und verspielt ist. Gerade Kinder erleben den ganzen Tag über viel, müssen die Eindrücke verarbeiten und sind abends vielleicht noch zappelig. Die Passionsblume wirkt entspannend und harmonisiert das innere Gleichgewicht.»

Kalifornischer Mohn «In der heutigen Gesellschaft mit ihren vielen Herausforderungen wie Stress und digitaler Technik ist der Kalifornische Mohn von zentraler Bedeutung, da er die gestörte innere Uhr wieder ins Gleich­ge­ wicht bringt. Der Mohn ist die perfekte Schlafpflanze, wenn jemand einen gestörten Schlaf-wach-Rhythmus hat. Er ist ideal bei Ein- und Durchschlafstörungen

und bewirkt eine geistige und körper­ liche Entspannung.»

Wolfstrapp «Wer eine innere Unruhe, Herzklopfen und ein inneres Zittern verspürt, abends voller Energie ist und an Schlaflosigkeit leidet, dem kann der Wolfstrapp Linde­ rung bringen. Super wirkt er meiner Er­ fah­rung nach als Schlafmittel bei Frauen in den Wechseljahren, die an Schweiss­ aus­­ brüchen leiden. Die Pflanze wird emp­­­fohlen bei innerlich aufgewühlten Men­schen, die abends nicht entspannen kön­nen und keine Nachtruhe finden.»

Lavendel «Die Hauptinhaltsstoffe des Lavendels sind die ätherischen Öle. Diese wirken be­ r­ uhigend auf unser Nervensystem und fördern die Schlafbereitschaft. Die Pflanze löst Anspannungen und Ängste, Dinge, die uns oftmals vom Schlafen abhalten. Auch bei körperlichen Beschwerden wie Krämpfen im Magen-Darm-Bereich oder Kopfschmerzen kann Lavendel helfen. Da er sehr mild ist, kann er tagsüber ohne Probleme eingenommen werden.» Anmerkung der Redaktion: Der Drogisten­ stern hat eine kleine Auswahl zusammengestellt, die nicht abschliessend ist.

Denise Muchenberger

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Buchtipp Leben lassen sich nicht planen, Leben passieren. Und manchmal verändern sie sich von Grund auf. Das kann durch einen Unfall p ­ assieren, durch einen Todes­ fall, eine Krankheit oder einfach durch eine Entscheidung. Die Bündner Jour­na­ listin und Autorin Cornelia Diethelm hat 27 solche «Lebenswandelgeschichten» in ihrem Buch «… dann begann die ­andere Geschichte» vereint. Sie porträtiert

27 Menschen aus dem Bündnerland, deren Leben sich an einem gewissen Punkt völlig verändert hat. Einen jungen Mann, der vom Junkie zum gefragten Künstler wurde, eine 15-Jährige, die einen riesigen Tumor auf der Lunge hatte und überlebte, oder den Banker, der ­monatelang durch die Alpen wanderte und heute ein Hotel führt. Cornelia Diethelm: «… dann begann die andere Geschichte. Lebenswenden», Somedia Buchverlag, 2017, ISBN: 978-3-906064-75-8

Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, die sich ganz unterschiedlich äussern kann. Etwa mit anhaltend ­gedrückter Stimmung, Antriebslosigkeit oder Interessen­ver­ lust. Dazu kommen vielfältige körperliche Symptome, die von Schlaflosigkeit über Appetitstörungen bis hin zu Schmerz­ zuständen reichen. Diese Symptome können auf eine De­ pres­sion hinweisen, sie können aber auch andere Ur­sachen haben. Lassen Sie sich auf alle Fälle von einem Arzt beraten. Depressionen können über längere Zeit oder wieder­ kehrend auftreten und Betrof­fene stark beeinträchtigen, etwa bei der Arbeit, beim Ler­nen oder einfach im Alltag. Im schlimmsten Fall kann eine Depression zum Suizid führen. Die Krankheit aus­lösen kann das Zusammenspiel verschiede­ ner Faktoren, besonders von biologischen Gegebenheiten (z. B. genetische Veranlagung) sowie von psychosozialen Fak­ toren (z. B. belastende Ereignisse). In der Schweiz berichten fast 30 Prozent der Bevölkerung von Depressions­sympto­men, wie das Monitoring 2016 des Schweizerischen Gesund­heits­­ observatoriums zeigt. Leichte Depressivität ist bei Frauen demnach häufiger als bei Männern, mittlere bis schwere Symp­

Bei nervösen Unruhezuständen und Schlafstörungen.

iStock.com/KatarzynaBialasiewicz

Depressionen

tome nennen beide etwa gleich häufig. Mit zunehmendem Alter und mit höherer Bildung nimmt die erlebte Depres­si­ vi­­tät ab. Quellen: Daniela Schuler, Alexandre Tuch, Nathalie Buscher, Paul Camenzind: «Psychische Gesundheit in der Schweiz. Monitoring 2016», Schweizerisches Gesundheitsobservatorium, 2016 /  Weltgesundheitsorganisation Europa www.euro.who.int /  www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org / www.depression.ch

Neurexan® ist ein homöopathisches Arzneimittel und kann typische Beschwerden wie Nervosität, Unruhezustände und Schlafstörungen innerhalb kurzer Zeit bessern.

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Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage (www.swissmedicinfo.ch).

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DOSSIER

Was den Menschen stresst 1 Tod des Ehepartners (100) 2 Scheidung (73)

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Die US-Psychiater Thomas Holmes und Richard Rahe haben vor über 40 Jahren eine Stressskala erarbeitet. Dazu befragten sie 5000 Menschen nach bedeutsamen Dingen, die in den vergangenen Monaten in ihrem Leben passiert sind, und setzten diese mit den Krankheiten der Befragten in Beziehung. Daraus entstand die «Social Readjustment Rating Scale» (Holmes-und-Rahe-Stress-Skala). Darin haben Holmes und Rahe 43 Er­eignissen Stresswerte von 0 bis 100 zugewiesen. Demnach ist ein Vorfall umso stressiger, je mehr Bereiche des Lebens danach neuen Umständen angepasst werden müs­­ sen. Hier die zehn Ereig­nisse, die am meisten belasten (in Klammer der jeweilige Stresswert):

3 Trennung vom Ehepartner (65) 4 Haftstrafe (63) 5 Tod eines nahen Familien­

angehörigen (63) 6 Eigene Verletzung oder

Krankheit (53) 7 Heirat (50) 8 Verlust des Arbeitsplatzes (47) 9 Aussöhnung mit dem Ehepartner

(45) 10 Pensionierung (45) Die drei letzten Plätze der Skala ­belegen Urlaub (13), Weihnachten (12) und geringfügige Gesetzes­ übertretungen (11). Für Kinder gibt es eine separate Skala, dort steht der Tod eines Elternteils an erster Stelle.

hedgehog94 – stock.adobe.com

Quellen: Christina Berndt: «Resilienz. Das Geheimnis der psychischen Widerstands­kraft», Deutscher Taschenbuchverlag, 2013 / Adam Cash: «Psychologie für Dummies», Wiley-VCH Dummies, 2010

Stress im Job Schon zum vierten Mal hat Gesund­heits­ förderung Schweiz den sogenannten ­Job-Stress-Index erhoben. Er zeigt Zu­ sam­menhänge zwischen Arbeits­be­ dingungen, Stress und gesundheitlicher Beeinträchtigung auf. Für das Jahr 2018 zeigte sich: • Rund jede vierte erwerbstätige Person (27,1 %; 2016: 25,4 %, 2015: 22,5 %) hat Stress, das heisst mehr Belastungen als Ressourcen am Arbeitsplatz. • Der Anteil emotional erschöpfter Personen tendiert gegen 30 Prozent. • Die Unterschiede zwischen Frauen und Männern sind marginal. • Jüngere Erwerbstätige weisen häufiger ein Ungleich­gewicht zwischen Belastung und Ressourcen auf. • Eine höhere Bildung geht tendenziell mit weniger Belastungen und mehr Ressourcen einher. • Stress kostet die Arbeitgebenden rund 6,5 Milliarden Franken pro Jahr. Quellen: Gesundheitsförderung Schweiz

Job-Stress-Index 2018 bei Erwerbstätigen (Hochrechnung)

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*Quelle Anzahl Erwerbstätige: BFS Q4/2017

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Der Ausdruck «Burnout» kommt vom englischen «to burn out», was so viel wie «ausbrennen» bedeutet. Ein Burnout entwickelt sich schleichend und bleibt oft lange unbemerkt. Wer hoher Belastung ausgesetzt ist, ­gepaart mit wenig Erholungs­phasen, ist irgendwann über­ fordert. Dauert dieser Zustand lange Zeit an, kann eine massive psychische Er­schöpfung entstehen – ein Burnout. Ein deutliches Zei­chen ist, wenn sich jemand trotz der Möglichkeit dazu nicht mehr richtig erholen kann. Typi­sche Symptome sind chronische Müdigkeit, Distanzierung von der Arbeit, körperliche Beschwerden (z. B. Schlaf­probleme, höhere Anfälligkeit für Krank­ heiten), psychische Veränderungen (z. B. erhöhte Gereizt­­ heit, innere Unruhe), kognitive Leistungs­einschrän­­kun­gen (z. B. Konzentrationsstörungen, Entscheidungs­ unfähig­keit) oder Änderungen im Verhalten (z. B. sozialer Rückzug, Hyperaktivität). Burnout geht oft mit einer ­psychischen Krankheit einher, ist aber keine. Insbesondere mit einer Depression kann es nicht gleichgesetzt werden. Quellen: Staatssekretariat für Wirtschaft Seco (Hrsg.): «Erschöpfung früh­zeitig erkennen – Burnout vorbeugen», Broschüre, 2015 /  «Medizinisches Fachwörterbuch von A–Z. Kleines Lexikon für Pflege- und Gesund­heits­fachberufe», Elsevier, 2018 /  www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org / www.burnoutinfo.ch

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Burnout

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Krise Der Begriff «Krise» leitet sich ab vom griechischen Wort «krisis» und bedeutet Scheidung, Streit oder Entscheidung nach einem Konflikt. Das Wort bezeichnet im Allgemeinen einen Zustand ­akuter Schwierigkeiten. Zum Beispiel wird damit in der Ökonomie die Übergangsphase vom wirtschaftlichen Aufschwung zum Abschwung bezeichnet oder in der Medizin das Auf­treten von Krankheitszeichen (Krank­heit, Symptom) mit besonderer Heftigkeit. Im psycho­ logischen Sinn ist unter Krise der Verlust des seelischen Gleichgewichts zu ver­

stehen. Wesentlich ist, dass der Betrof­ fene diesen Zustand nicht selbst überwinden kann. Solche dramatischen Auseinandersetzungen mit psychischen Konflikten können durch besondere Situationen hervorgerufen werden, zum Beispiel Prüfung oder Scheidung, aber auch durch bestimmte Lebensphasen wie Pubertät oder Klimakterium. Quellen: Sigrun-Heide Filipp, Peter Aymanns: «Kritische Lebensereignisse und Lebenskrisen: Vom Umgang mit den Schattenseiten des Lebens», Kohlhammer Verlag, 2018

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So viele Gefühle! Bisher ging die Wissenschaft davon aus, dass es die sechs Grundgefühle Angst, Ekel, Glück, Trauer, Über­ raschung und Wut gibt, aus denen sich alle anderen Gefühle zusammensetzen. Nun haben Forscher der USUniversität Berkeley eine viel grössere Palette an Emotionen entdeckt: 27*. Die Wissenschaftler hatten 853 Teil­ nehmern 30 Videos gezeigt, die unter anderem lachende und weinende Kinder, herzige Katzenbabys, Auto­ unfälle, Sex oder Stürme zeigten. Ihr Zweck: Emotionen auslösen. Die Teilnehmer nannten danach Gefühls­ zustände wie Anbetung, Langeweile, Gelassenheit oder Neid. So haben die Forscher schliesslich 27 unterschied­ liche Gefühle identifiziert. Jetzt hoffen

sie, dass die Erkenntnisse dabei helfen, die psychiatrischen Behandlungs­ methoden zu verbessern. Menschen mit Depressionen könnte durch die differenzierte Emotionseinteilung gezielter geholfen werden, wenn die Stimmungsschwankungen über Wut und Angst hinaus eingeordnet würden, hoffen die Wissenschaftler. * Angst, Ekel, Schrecken, Besorgnis, sexuelles Verlangen, Romantik, Nostalgie, Trauer, Wut, Schmerz, Überraschung, Erleichterung, Auf­ regung, Interesse, Langeweile, Verwirrung, Verzückung, Gelassenheit, Verlangen (nach Essen), ästhetische Wertschätzung, Bewun­ derung, Verehrung, Freude, Staunen, Belus­ti­ gung, Zufriedenheit, Befangenheit. Quelle: Alan S. Cowen and Dacher Keltner: «Self-report captures 27 distinct categories of emotion bridged by continuous gradients», PNAS, 2017

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Einsendeschluss 30. November 2019, 18.00 Uhr (Datum des Post­­stempels). Das richtige Lösungs­wort wird im Drogistenstern 12/19–1/20 ­publiziert.

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Kreuzworträtsel 8–9/19 Das richtige Lösungswort lautete «WUNDPFLEGE». Die Gewinnerinnen und Gewinner ­werden schriftlich benachrichtigt. Korrespondenz wird keine geführt. ­ Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

MITMACHEN & GEWINNEN 23


Hilfe für trockene Augen Es kann beim Arbei­ Schmerzende, brennende oder juckende Augen im Winter • Homöopathische ten am PC auftre­ müssen nicht sein. Eine sanfte 3-Phasen-Therapie hilft, Augentropfen kön­ ten, beim Spazieren unser Auge auf natürliche Weise zu schützen und gesund zu nen bei trockenen oder beim Abend­ halten. Augen, Sandgefühl essen mit Freunden: in den Augen und das unangenehme Gefühl trockener dunsten. Wir können Nährstoffe und gereizten, tränenden Augen ange­ Augen. Man schliesst die Augen, blin­ Vitamine nicht mehr so gut aufneh­ wendet werden. Die Augentropfen zelt, sucht nach etwas Tränenflüssig­ men – und: Wir bekommen trockene sind leicht anwendbar und können keit in der Handtasche. Eine richtige Augen. Betroffene kennen das unan­ problemlos in den Alltag integriert und vor allem langfristige Linderung genehme Gefühl, ein Sandkorn oder werden. Beachten Sie, dass ein ent­ eine Wimper im Auge zu haben, ir­ mag sich aber nicht einstellen. zündetes Auge gegenüber Linsen Nun ist auch bekannt, wieso. gendeinen Fremdkörper, der da nicht empfindlicher reagiert. Bei Augen­ Während man lange Zeit davon aus­ hingehört. Ferner haben Krankheits­ entzündungen ist somit das Tragen ging, dass trockene Augen aufgrund erreger nun ein Leichtes, sich auf der von Kontaktlinsen nicht vorteilhaft. eines Mangels an Tränenflüssigkeit trockenen Hornhaut anzusiedeln und • Ein Liposomalspray schützt das entstehen, ist mittlerweile bekannt, schmerzhafte Entzündungen hervor­ Auge vor Verdunstung der Tränen­ dass in rund 80 Prozent der Fälle die zurufen. flüssigkeit. Drei bis vier Mal täglich Um das Auge feucht und vor äussere Schicht des Tränenfilms – angewendet, stabilisiert er nach­ also die Lipidschicht – gestört ist. Der allem gesund zu halten, ist es also weislich die Lipidschicht. Wichtig Tränenfilm ist ein natürliches Schutz­ wichtig, den Tränenfilm zu stärken. ist dabei, dass der Spray mit einem organ und aus folgenden drei Schich­ Insbesondere, weil unser Sehorgan Abstand von etwa 10 bis 20 Zenti­ ten aufgebaut: einer Vitamin­A­halti­ weiteren «Störfaktoren» ausgesetzt meter auf die geschlossenen Augen­ gen Schleimschicht, einer wässrigen ist und sich nicht nur auf die trocke­ lider aufgesprüht wird. Er ist auch Schicht, die Nährstoffe enthält, und ne Luft in den Wintermonaten, son­ für Kontaktlinsenträger geeignet einer Fettschicht, die ein rasches Ver­ dern auch auf langes Arbeiten vor und gut verträglich mit Make­up. dunsten der Tränen verhindert. Wenn dem Bildschirm, Stress oder etwa • Zuletzt die Lidrandhygiene: Sie legt die Lipidschicht wegen äusserer Um­ die Einnahme von Hormonpräparaten den Fokus auf die überaus emp­ welteinflüsse wie etwa trockener Luft einstellen muss. Um diesen vielen findlichen Lidränder. Empfohlen im Winter oder einer Medikamenten­ Herausforderungen gerecht zu wer­ wird, erst die Lidränder zu erwär­ einnahme aus der Balance gerät, den, empfiehlt sich eine 3­Phasen­ men – etwa mit einer Wärmegel­ reisst sie schneller auf und lässt die Therapie, welche auf mehreren Ebe­ maske oder feuchtwarmen Watte­ darunter liegende Feuchtigkeit ver­ nen ansetzt: pads. Somit wird das zu entfer­ 24 SONNENSCHUTZ

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nende Sekret schön weich und flüssig. Wohltuend ist anschlies­ send eine Lidmassage, wobei die Lider mit dem Finger sanft mas­ siert werden. Wichtig ist dabei, dass die Bewegungen am Oberlid von oben nach unten beziehungs­ weise am Unterlid von unten nach oben sind. Abschliessend folgt die Lidreinigung, welche die verflüssig­ ten Sekrete, Keime und Ablagerun­ gen entfernt. Mittels Wattepad und einer tensidfreien Reinigungsflüs­ sigkeit werden die Augenlider nun sorgfältig abgestrichen. Wichtig: Nehmen Sie sich Zeit für die Lid­ reinigung und sehen Sie es auch als wohltuendes Ritual für die Augen. Nach drei bis vier Wochen ist eine

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deutliche Besserung spürbar, ins­ besondere wenn es um chronische Beschwerden wie häufige Lidrand­ entzündungen geht.

Tipps für den Alltag Dem Auge Aufmerksamkeit zu schen­ ken und es zu pflegen, ist wichtig, um unser Sehorgan langfristig gesund zu halten. Denn insbesondere im fort­ schreitenden Alter treten Augenbe­ schwerden und Einschränkungen des Sehvermögens häufig auf. Um die Augengesundheit zu fördern, ist es ratsam, viel zu trinken und sich aus­ gewogen zu ernähren: Omega­3­Fett­ säuren in den Speiseplan einzubauen, lohnt sich! Denn wie Studien gezeigt haben, können Omega­Fettsäuren,

wie sie in Samenölen und fettreichen Fischen vorkommen, positiv auf Ent­ zündungen und die Tränenproduktion einwirken. Ein Luftbefeuchter im Büro oder zu Hause kann bei trockenen Augen helfen. Hingegen gilt es, Klima­ anlagen, staubige und verrauchte Räumlichkeiten zu meiden. Gönnen Sie Ihren Augen ab und zu eine Pause. Blinzeln Sie immer wieder, wenn Sie mehrere Stunden vor dem Bildschirm arbeiten. Auch bewusst einmal innezuhalten und die Augen für einen Moment zu schliessen, ist wohltuend. Und wer besonders sen­ sible Augen hat, schützt sie draussen am besten mit einer Sonnenbrille vor Wind und Wetter.

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Kampf den Ausreden! Im Fast-Food-Lokal gehts so schön schnell, ausserdem kann man ja sowieso nicht kochen, und Gemüse schmeckt irgendwie auch so fade. Es gibt genügend Ausreden, um sich nicht ausgewogen und gesund zu ernähren. Die ausgebildete Drogistin und Ernährungs­ beraterin Flurina Pitsch* kennt sie alle – und zeigt Alternativen auf! Denise Muchenberger

Gesundes Essen ist teuer Das kommt drauf an. Stellt man «gesund» mit «Bio» gleich, dann ist da etwas dran. Ansonsten würde ich dem entschieden entgegentreten. Auf einem lokalen Markt oder beim Bau­ ern auf dem Land kann man Gemüse, Eier und Früchte häufig preiswert beziehen, dann haben auch die Dis­coun­ ter aufgerüstet mit guter Ware aus der

Region. Ausserdem besteht ein ge­sun­ des Essen aus drei Komponenten: einer Stärkebeilage wie Kartoffeln, Reis, Brot oder Pasta – das ist nicht teuer –, einer Eiweissbeilage wie Eiern, Fisch, Käse oder Fleisch sowie einer Gemüsebeilage oder einem Salat. Beim Fleisch muss es nicht immer ein Filetstück sein, ich rate im Sommer gerne zu einem frischen TomatenMozzarella-Salat mit einem Stück Brot. Der sättigt und enthält alle drei Kom­ ponenten. Im Herbst könnte eine feine Kürbissuppe mit einem Stück Käse, etwas Schinken und einem Stück Brot auf dem Menü stehen. Gesund essen muss nicht teuer sein – im Gegenteil!

lun­gen anpassen und verlangt nach einer gewissen Zeit nicht mehr nach dem Zucker. So ist es auch bei gesüsstem Tee. Einfach den Zucker mal weglassen und schauen, wie es nach 2 bis 3 Wochen ist. Viel trinken ist wichtig, und ich rate dazu, das Wassertrinken an ein Ritual zu

binden. Vor dem Zähneputzen ein Glas Wasser, vor dem Essen eines und so wei­ter. Irgendwann kommt dann auch ein natürliches Durstgefühl auf, weil der Körper das Wasser dankbar aufnimmt und danach verlangt. Es lohnt sich, dranzubleiben und einer Um­stel­ lung Zeit zu geben. Wasser kann man übrigens auch sehr leicht aufpeppen, mit etwas Zitrone, Ing­ wer­ scheiben, Minze oder Gurke.

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Nur Wasser trinken ist langweilig und sowieso habe ich keinen Durst Das Trinken ist ein grosses Problem bei vielen Menschen. Dabei ist es eine Frage der Gewohnheit. Wenn jemand pro Tag 2 Liter Süssgetränke trinkt, lohnt es sich, schrittweise davon wegzukommen. Also nur 1,5 Liter Süss­ge­ tränke und einen halben Liter Wasser zu Beginn. Dann den Wasseranteil ste­ tig erhöhen. Bis zuletzt die Lust nach den Süssgetränken ausbleibt; der Körper kann sich an solche Um­ stel­

26 ERNÄHRUNG

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Mir fehlt die Zeit zum Kochen

Das hören wir in der heutigen, hektischen Zeit oft. Dabei kann man umdenken und einfach grössere Mengen kochen und die Resten einfrieren oder unter der Woche aufwärmen. Das geht ganz gut bei einer Kartoffel- oder Gemüsesuppe, und eine Tomatensauce mit Gemüse ist ebenfalls vielseitig einsetzbar. Auch tiefgekühltes Gemüse ist im Nu zubereitet und enthält genauso viele Vitamine wie ein frisches aus dem Laden, da es gleich nach der Ernte schockgefroren wird. Ein­fach etwas Olivenöl, Knob­ lauch und Zwie­beln an­dünsten und das Gemüse damit köcheln – schon ist eine gesunde Beilage bereit. Auch Gschwellti mit Käse, Quark und Hüttenkäse sowie Salat ist nicht aufwendig und ein gesundes Essen, zumal es die Salate heutzutage ja bereits gerüstet und vorgewaschen gibt. Auf Online­plattformen gibt es ausserdem haufenweise Rezepte, die schnell gehen und gesund sind.

Hier sollte man sich fragen, wa­rum und wann man Süs­ ses als Kom­pen­sation braucht und für was. Es spricht nichts dagegen, sich mit einer Reihe Schokolade etwas Gutes zu tun. Wenn es aber zu einem Muster wird und häufig überbordet – beispielsweise eine Tafel Schokolade am Tag – sollte man dem auf den Grund gehen. Denn nach dem «Trösterli» folgt das schlechte Gefühl und ein grosser Frust. Viel eher sollte man sich in einem solchem Moment ablenken, ein gutes Buch le­sen, nach draussen gehen. Das gibt einem nicht nur für den Moment et­was, sondern hallt länger nach. Wenn man sich danach ein feines Dessert zubereitet – etwa Erdbeeren mit Quark und etwas Honig – ist das ein Ge­nuss­mo­ment, und aus einer anfänglich schwie­ rigen Si­ tu­ ation kann plötzlich eine ganz gute werden.

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Kampf den Ausreden!

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Früchte und Gemüse mag ich nicht! In gewisser Weise habe ich Verständnis für diese Ausrede (lacht). Als Kind habe ich die gekochten Rüebli meiner Mutter geliebt. Auswärts konnte ich sie nicht essen. Meine Mutter hat immer ein feines Gewürz drangetan, Dill, das hat mir geschmeckt. Es gilt also: Probieren Sie Neues aus, Gratins, Auf­ läufe, Gewürze und Kräuter. Häufig kommt es dann zum Aha-Erlebnis, wie fein und schmackhaft Gemüse sein kann. Fenchel mit etwas Greyerzerkäse überbacken oder Lauch mit etwas Speck und Rahm verfeinern – und sofort schmecken die Vitamine

ganz anders. Generell lohnt es sich, nicht immer nur über die Kalorienanzahl nachzudenken. Unsere Lebensmittel enthalten Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium oder Zink und Vitamine, die der Körper absorbieren muss. Wenn wir «nur» Zucker und Fett in Form von Snacks und Süssig­ keiten essen, ist der Nährstoffgehalt gering. Essen wir hingegen zu Stärke- und Ei­weiss­ beilagen Gemüse und Früchte, kann der Körper einen beachtlichen Teil der Nähr­ stoffe aus der Nahrung aufnehmen.

* Flurina Pitsch ist ausgebildete Drogistin und Ernährungsberaterin. Heute arbeitet sie in der Praxis für Ernährungsberatung ­«nudrescha’t» in Samedan (GR) als dipl. Ernährungsberaterin HF.

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Eine Leidenschaft fürs Leben!

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Die Komplementärmedizin ist beliebter denn je. Von der traditionellen chinesischen Medizin über die Homöopathie bis hin zu anthroposophischen Ansätzen – heutzutage setzen viele Menschen auf alternative Heilmethoden. Auch die Drogisten Daniel Jutzi und Walter Käch brennen jeweils für eine Form der Komplementärmedizin. Zwei Menschen und ihre Leidenschaft.

Daniel Jutzi, Drogist und Homöopath in der Drogerie Jutzi in Oberhofen (BE) Für Daniel Jutzi ist die Homöopathie eine Leidenschaft fürs Leben. Er hat nie ausgelernt und kann sich bis heute weiterentwickeln. In der Drogistenlehre hat es ihn gepackt, das war 1976: «Damals konnte ich als Lehrling ein homöopathisches Mit­ ­tel für einen Kunden herstellen. Den Pro­ zess fand ich so spannend, dass es mich packte.» Das Dynamisieren, das Kraft­voll­ machen eines Arzneimittels und dass man in der Homöopathie in geringen Dosen auch mit Giftpflanzen arbeiten kann, das ist es, was Daniel Jutzi fasziniert. Was bei anderen die Dosis ist, ist bei der Homöopathie die Potenz. Dabei wird das Arzneimittel verdünnt, was seine Wirkung potenziert oder eben verstärkt. Worauf Daniel Jutzi seit je achtet, ist der eigene Gemütszustand bei der Her­ stel­ lung von homöopathischen Mitteln: «Es braucht Ruhe und Konzentration, vor allem aber auch Lust und Laune», sagt er. Über die Jahre hat er etliche Weiter­ bildungen gemacht und Kurse absolviert. «Für mich ist es eine Lebensschule, die nie endet, ich fühle mich wie ein ewiger Student.» Vor allem im Drogeriealltag könne er vieles dazulernen, wenn er direktes Feedback vom Kunden erhalte. Mittlerweile hat sich sein breites Wis­ sen herumgesprochen, über die Kantonsund Ländergrenzen hinaus. «Wir haben Stammkunden aus London. Und kürzlich hatte ich sogar einen Anruf aus Austra­ lien.» Daniel Jutzi beobachtet, dass es häufig zu einem sorgfältigen Herantasten an die homöopathischen Mittel kommt: «Viele Mütter kommen mit ihren Kindern vorbei. Dann probieren sie es selbst aus. Bis zuletzt der Ehemann für die Wochen­ endmigräne vorbeikommt.»

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Daniel Jutzi begann schon in der Lehre vor über 40 Jahren, sich mit Homöo­ pathie zu beschäftigen – und er hat noch lange nicht ausgelernt.

KOMPLEMENTÄRMEDIZIN 29


Walter Käch, Drogist und Schüssler-Salz-Experte in der Drogerie Hochdorf/Neuenkirch (LU) Lange schlummerten die Schüssler-Salze in einer Schublade der Drogerie Käch vor sich hin. Bis vor rund 20 Jahren ein Teenager vorbeikam und konkret das Akne-«Mitteli» – das Schüssler-Salz Nr. 9 – verlangte. «Da machte es bei mir Klick. Wenn so ein junger Bursche schon von den Salzen gehört hatte, muss etwas dran sein. Also begann ich, mich einzulesen, und konnte die Über­ legungen des Begründers Wilhelm Heinrich Schüssler sofort nach­vollziehen», sagt Walter Käch. Ihn überzeugen an den Schüssler-Salzen nicht nur ihre Logik als chemische Substanz und ihre Wirksamkeit, sondern – aus Sicht der Drogerie – auch die konkreten Anwen­ dungsgebiete bei entsprechender Sympto­ ma­ tik: «Das ist eine dankbare Beratungs­ situation für uns Drogisten.» Häufig brauche es auch gar nicht viele Worte, sagt Walter Käch. «Die Kunden lassen sich darauf ein und kommen vorbei, weil sie begeistert sind, wie gut es wirkt.» Mittlerweile brennt Walter Käch förmlich für die Schüssler-Salze, die gut miteinander kombiniert und problemlos mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden können. Er hat etliche Vorträge gehalten, ein Buch geschrieben und behandelt akute Beschwerden wie etwa Kopfweh immer mit Schüssler-Salzen. «In den Ferien klagte ein Freund über Kopfschmerzen. Dann habe ich ihm zehn Stück von der Nr. 7 gegeben. In­

Susanne Keller, TanyaJoy – stock.adobe.com

Eine Leidenschaft fürs Leben!

Walter Käch und die Schüssler-Salze – vor rund 20 Jahren begann der Drogist, sich intensiv damit ausein­ anderzusetzen.

nert Minuten waren die Schmerzen weg.» Einen Liebling unter den Schüss­ ler-Salzen zu nennen, fällt ihm schwer, aber wenn er sich entscheiden müsste, dann wäre es wohl die Num­mer 22,

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«Die Disziplin ‹Präsidieren› ist mir ein bisschen gegeben» Jürg Stahl ist nach fast 20 Jahren aus dem Nationalrat zurückgetreten. Einfluss nimmt er nun als Präsident von Swiss Olympic und dem Schweizerischen Drogistenverband.

Herr Stahl, Sie treten nach fast 20 Jahren nicht mehr zu den National­ rats­wahlen an. Dafür haben Sie jetzt ­dreimal die Wahl. Drogerie oder Apotheke? Drogerie. Dort ist meine Heimat, das ist mein gelernter Beruf und mein Berufs­ver­ band, den ich mit Stolz präsidieren darf. Sport oder Politik? Sport. Nach 19,5 Jahren im Nationalrat habe ich jetzt zum einen mehr Zeit, selDROGISTENSTERN 10–11/19

Anita Vozza

Jürg Stahl auf der Bundesterrasse in Bern. Nach 20 Jahren verlässt er den National­rat, Präsident des Drogisten­ver­ bandes bleibt er ­jedoch.

ber Sport zu treiben und für mein Amt als Swiss-Olympic-Präsident. Neue Zürcher Zeitung oder Drogistenstern? Drogistenstern. Über die Tages­aktuali­tä­ten mache ich mich auf den verschiedensten Kanälen schlau. Aber der Drogis­tenstern liegt mir besonders am Herzen. Es ist eines der meistgelesenen Kunden­ maga­ zine und von hoher Qualität. Selbst als ge­ lernter Drogist entdecke ich immer wie­der Neues.

Wie geht es Ihnen, während die erste Session abläuft, an der Sie nicht dabei sind? (Anm.: Das Interview fand im Juni statt) Es ist tatsächlich speziell, aber es geht mir gut. Sogar sehr gut. Ich schaue mit vie­ len Emotionen zurück. Es wäre komisch, wenn es mich gar nicht bewegen würde, nachdem ich 19,5 Jahre lang etwas gern gemacht habe. Was nehmen Sie nach diesen 19,5 Jahren aus dem Bundeshaus mit? JÜRG STAHL 31


«Die Disziplin ‹Präsidieren› ist mir ein bisschen gegeben» Die Vielzahl an Begegnungen. Auch un­ spek­takulären. Und was mich nach wie vor beeindruckt, ist das Bundeshaus. Das ist ein spezieller Ort, ein Ort der Demo­ kratie, vor dem ich grossen Respekt habe. Und was lassen Sie dort? Dieses strikte Programm des Parlaments­ jahres, diese rhythmisch wiederkehrenden Tagessitzungen. Es ist mir sehr lieb, dass die jetzt auch ohne mich funktionieren. Manchmal frage ich mich, wie ich es jeweils geschafft habe, alles unter einen Hut zu bringen. Die «Aargauer Zeitung» schrieb 2016 über Sie: «In einer Partei, in der es an Lautsprechern nicht mangelt, fällt er auf, weil er eben gerade nicht auffällt.» Waren Sie zu leise? Klar, manchmal habe ich mir überlegt, ob ich etwas nicht pointierter oder lauter hätte sagen sollen. Aber letztlich ist für mich nach fast zwei Dekaden Parlaments­ arbeit klar: Es war das richtige Rezept, so

zu bleiben, wie ich bin. Und als Natio­nal­ ratspräsident kam mir dieser verbindende Charakter sicher zupass. Das Jahr als Nationalratspräsident war Ihr persönliches Highlight? Ja, ganz klar. Ganz im Gegensatz zur OlympiaAbstimmung? (Anm.: 2018 Jahr sagten 54 Prozent der Stimmberechtigten im Kanton Wallis Nein zu den Olym­pi­ schen und Paralympischen Winter­ spielen «Sion 2026») Das war vor über einem Jahr. Ich bin vom Typ her einer, der lieber nach vorne statt nach hinten schaut. Sie sind trotz der Niederlage Präsident von Swiss Olympic geblieben. Was wollen Sie in diesem Amt jetzt an die Hand nehmen? Ja, die Niederlage hat mich emotional ge­ troffen, aber wir kämpfen weiter. Und die sportliche Leistung unser Athletinnen und

Athleten gibt uns immer wieder recht, dass wir vieles richtig und gut machen. Das ist Motivation genug. Wir sind jetzt intensiv an den Vorbereitungen für die Olympischen Jugendspiele in Lau­ sanne im Januar. Und im Sommer 2020 werden wir mit über 100 Athletinnen und Ath­le­ ten an die Sommerspiele in Tokio reisen. Auch dafür laufen die Vor­be­rei­tun­gen auf Hochtouren. Sie präsidieren ausserdem den Schweize­rischen Drogistenverband. Was hat Sie an diesem Amt gereizt? Ich glaube, die Disziplin «Präsidieren» ist mir ein bisschen gegeben (lacht). Ich war der Drogerie immer sehr eng verbunden, und wenn ich dieser kleinen, schlagkräftigen Branche etwas zurückgeben kann, dann tue ich das sehr gern. Es ist wie ein Nach-Hause-Kommen. Ich habe 1984 meine Lehre angefangen und führte fast 10 Jahre lang als Inhaber die Drogerie, die ich von meinen Eltern übernehmen durfte. Ich habe jahrelang im Nebenamt

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Sie glauben also an die Drogerien. Absolut. Ich glaube an unser Fachwissen und an die Nähe zu unseren Kundinnen und Kunden. Und ich glaube an unseren Nachwuchs. Wir bilden seit Jahrzehnten mit Leidenschaft junge Berufsleute aus. Das gibt mir auch immer Motivation und Hoffnung, dass unsere Branche auch in Zukunft eine starke Position einnehmen kann. Dass wir auch künftig ein wichtiger Teil des Gesundheitswesens sein werden. Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, wir sind ein wichtiger Teil der Gesellschaft. Drogerien sind sehr lokale, analoge Drehscheiben. Das ist eine enorme Chance.

Ich bin der Meinung, wir müssen analog gut funktionieren, damit wir digital erfolgreich sein können. Anders gesagt: Wir müssen das eine tun und das andere nicht lassen. Was immer bleibt – egal ob analog oder digital –, ist das Vertrauen, das wir ausstrahlen. Das ist entscheidend. Inwieweit spielen die Drogerien ­bezüglich der stetig steigenden Gesund­ heits­kosten eine Rolle? Die Kundinnen und Kunden der Dro­ge­ rien leisten einen signifikanten Beitrag zur Senkung der Kosten. Sie kommen zu uns, setzen auf Selbstmedikation und ­ha­ben nicht einmal einen unmittelbaren Gewinn davon. Wir müssten einmal sehr pointiert Danke sagen dafür. Danke, dass unsere Kundschaft der Gesellschaft hilft, damit die Kosten nicht noch mehr steigen. Interview: Bettina Epper

Jürg Stahl Jürg Stahl ist seit dem 1. Juli 2018 Zentralpräsident des Schweizerischen Drogistenverbandes. Der 51-Jährige ist eidg. dipl. Drogist, ­verheiratet und Vater einer vier­jährigen Tochter. 1999 wurde der Winter­thurer mit 31 für die SVP in den National­rat gewählt. Als Mitglied der Kommission für ­soziale Sicherheit und Gesundheit ­gestaltete er die Gesundheitspolitik auf nationaler Ebene mit. Seit 2017 ist Stahl Präsident von Swiss Olympic.

Sie sprechen von «Analog», stellen sich die Drogerien auch der digitalen Heraus­forderung?

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Foto: Anita Vozza; Grafik: Spencer – stock.adobe.com

an der Berufsschule unterrichtet und auch einmal an der Höheren Fachschule in Neuenburg. Das Amt als Präsident run­ det es jetzt irgendwie ab.


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Impressum  39. Jahrgang Auflage 176 282 Exemplare (WEMF-Beglau­bigung 9/2019), 1 076 000 Leser (1 006 000 deutsch­sprachige ­gemäss Mach Basic 2019-1 und rund 70 000 ­franzö­sisch­sprachige)  Herausgeber Schweize­rischer Drogisten­verband, Nidaugasse 15, ­2502 Biel, Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogisten­verband.ch, drogisten­verband.swiss Geschäftsführung Frank Storrer  Redaktion Heinrich Gasser, Chefredaktion und Leiter Medien und Kommunikation, h.gasser@drogisten­verband.ch; Bettina Epper, Chef­re­daktorin Stv., b.epper@­drogistenverband.ch; ­Denise Muchenberger, d.muchenberger@drogisten­verband.ch  Fachliche ­Beratung Dr. phil. nat. Anita Finger Weber (Wissenschaftliche Fach­stelle SDV); Hanspeter Michel (Drogist HF)  Layout Hiroe Mori  Fotogra­f­in S ­ usanne Keller  Titelbild ­Susanne Keller  Druck Stämpfli AG, 3001 Bern  Verkauf ­und ­Sponsoring T ­ amara Freiburg­haus, Leiterin Verkauf, ­Vertrieb und Sponsoring, t.freiburghaus@drogisten­verband.ch; Gentiana Hulaj, g.hulaj@drogisten­verband.ch; Daniela Mondaca, Anzeigen­administration, Telefon 032 328 50 51, ­ inserate@drogisten­verband.ch  Abonnemente J­ ahresabonnement Fr. 26.– ­(6 Aus­gaben, inkl. MWSt); Telefon 058 200 55 22, Fax 058 200 55 56, abo@­drogistenstern.ch. Bestellen Sie jetzt ­kostenlos eine Ausgabe des Drogisten­sterns via E-Mail an info@drogisten­verband.ch oder unter Telefon 032 328 50 30.

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Drogistin und Frauenintimberaterin Manuela Knechtle*: «Ein gut trainierter Beckenboden steigert die Empfindsamkeit und erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen Orgasmus. Eine gute Durchblutung des Beckenbodens fördert beim Mann die Potenz und bei Frauen die Sensibilität, wodurch sie feuchter werden.» Die Be­ cken­­bodenmuskulatur einsetzen bedeutet, sie rhythmisch an- und entspannen. Dieses Gefühl kennen viele beim Wasser­ lassen: wenn man versucht, den Urin an­ zuhalten und wieder fliessen zu lassen. «Männer, die die Beckenboden­mus­ku­ l­­ atur anspannen und loslassen, schaffen es so beispielsweise, den Zeitpunkt des Or­­gasmus hinauszuzögern. Und Frauen ver­engen beim Anspannen kurzzeitig ihre Vagina, wodurch sich die Lust für beide erhöht», sagt Knechtle. 36 BECKENBODEN

Um die Beckenbodenmuskulatur beim Sex einsetzen zu können, muss sie genug stark sein, jedoch auch entspannen können. Ist sie zu schwach oder zu verspannt, helfen verschiedene Atem-, Wahr­ neh­ mungs- und Kräfti­gungs­übun­gen mit und ohne Hilfsmittel. Um dabei alles richtig zu machen, sollte man sich an eine Fach­ person wie eine Be­cken­boden­trainerin oder Physiotherapeutin wenden.

Seinen Körper kennen Viele Menschen haben jedoch grössere Probleme in ihrer Sexualität als das richtige Einsetzen des Beckenbodens. Knechtle: «Es kommen Frauen in meine Beratung, die überhaupt nicht wissen, was ihnen Lust bereitet. Manche kennen kaum ihren eigenen Körper. Was bei Männern weniger der Fall ist.» Das liege unter anderem an der Anatomie, oft auch an der Er­zie­ hung. «Jungs sehen ihr Geschlecht schon von klein auf. Sie kommen auch schon früh damit in Berührung, weil sie es beim Pipimachen anfassen oder ab und zu damit spielen.» Das ist bei Mäd­chen anders. Ihr Geschlecht liegt zwischen den Beinen verborgen und wird von den äusseren Schamlippen verdeckt. «Wenn also ein Mädchen an sich hinunterschaut, sieht es gar nicht, was es da unten alles DROGISTENSTERN 10–11/19


Mehr Genuss dank ­starker Muskeln. Für sie und ihn.

hwung ins Bett hat. Und Entdecken und An­fassen gilt leider oft als unanständig.» Des­halb könne noch als Erwachsene vieles, was sich im Intimbereich abspiele, negative Gefühle auslösen. Die Expertin empfiehlt allen, die beim Liebesakt mehr Lust erleben möchten, sich mit dem eigenen Körper, dem anderen Geschlecht und Schamgefühlen auseinanderzusetzen und wenn nötig, professionelle Hilfe anzunehmen. Hilf­ reiche Fragen sind auch: «Tue ich Dinge

nur meinen Partner zuliebe?» «Was mag ich, was nicht?» Knechtle: «Guter Sex ist letztendlich, wenn man sich dabei und danach gut fühlt. Egal ob er lang oder kurz dauert. Ob mit oder ohne Orgas­ mus.» Vanessa Naef * Manuela Knechtle ist gelernte Drogistin und zertifizierte Beckenboden-Kurs­leiterin. Sie berät Frauen zum Thema Intimgesundheit in ihrer Praxis «Manuellen» in Gunzgen (SO) oder auf Wunsch auch bei einer Kundin daheim.

Dos and Don’ts für den Beckenboden Die Beckenbodenmuskulatur kann durch zu viel oder zu häufigen Druck geschwächt werden. Deshalb hat Beckenbodenspezialistin Manuela Knechtle vier Alltagstipps für Frauen und Männer: 1 In aufrechter Haltung husten oder niesen. 2 Aufrecht auf der Toilette sitzen und beim Wasserlassen möglichst nicht pressen. 3 Aufrecht Treppen steigen. 4 In die Knie gehen, um schwere Lasten aufzuheben und diese nahe am Körper ­tragen.

Der Beckenboden Der Beckenboden besteht aus drei verschiedenen Muskelschichten. Er liegt horizontal im Becken, zwischen den beiden Sitzbeinhöckern, dem Schambein und dem Steissbein und schliesst dieses nach unten ab. Seine Aufgaben sind, Organe wie Darm, Blase und Gebärmutter zu stützen und die Ausscheidungen unter Kontrolle zu ­halten. Er unterstützt die Schliessmuskeln beim Öffnen und Schliessen der Körper­ öffnungen Harnröhre und After. DROGISTENSTERN 10–11/19

BECKENBODEN 37

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der echte Trumpf im Bett ist eine starke Beckenboden­muskulatur.


Antibiotikaresistenz: Wenn Bakterien aufrüsten Bei einem bakteriellen Infekt werden häufig Antibiotika verschrieben. Wer sich nicht an die ärztlichen Anweisungen hält, riskiert, dass die Bakterien resistent auf das Medikament werden. Bakterien sind ein Phänomen für sich. Sie übernehmen in unserem Körper wich­ tige Funktionen, helfen bei der Verdau­ ung, bei der Bildung von Vitaminen oder helfen, das Immunsystem aufrechtzuerhalten. Sie können aber als Krankheits­ erreger auch schwere Infekte auslösen. Dagegen helfen Antibiotika. Oder sie soll­ ten es zumindest.

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Auf den Arzt hören In den letzten Jahren haben sich nämlich vermehrt Bakterien als resistent gegen Antibiotika erwiesen. Dies macht die Be­ kämpfung der Krankheitserreger komplexer, sagt Corinne Corradi vom Bundes­ amt für Gesundheit (BAG). «Jeder Einsatz von Antibiotika begünstigt die Entste­ hung resistenter Bakterien. Wer nichtbakterielle Infektionen mit Antibiotika behandelt oder sich nicht an die Ver­ schreibung seiner Ärztin oder seines Arz­ tes hält, riskiert, die Entwicklung und Ver­mehrung resistenter Bakterien zu beschleunigen.» Um das zu verhindern, muss

Antibiotika immer genau nach Anweisung des Arztes einnehmen.

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man sich genau an die vom Arzt individuell verordnete Dosierung und Be­hand­ lungsdauer halten, darf keine Ein­nahme auslassen und die Behandlung nicht von sich aus vorzeitig abbrechen. Corradi rät weiter dazu, angebrochene Antibiotikapackungen für eine fachgerechte Entsorgung zurückzubringen. Sie sollen nicht zu Hause aufbewahrt, ohne ärztlichen Rat weiterverwendet oder an andere Personen weitergegeben werden. «Antibiotika gehören auch nicht in den Haushaltabfall oder gar in die Toi­lette. Un­ sachgemäss entsorgt, belasten sie die Um­ welt und können dort ebenfalls zur Re­ sistenzbildung beitragen», erklärt Co­rinne Corradi.

Händewaschen! Der sorgfältige Gebrauch von Antibiotika sei das eine, die Prävention das andere: «Jede Infektion, die wir verhindern, reduziert den Einsatz von Antibiotika und damit das Risiko einer Resistenzbildung. Infektionen lassen sich etwa mit Imp­fun­

gen reduzieren, und mit guter Hygiene. Dazu gehört das konsequente Hände­ waschen.» Seit 2004 beobachtet das Bundesamt für Gesundheit die Entwicklung von Anti­ ­biotikaresistenzen mittels eines nationalen Überwachungssystems. Bei einigen Bak­terienarten haben Resistenzen stark zugenommen, bei anderen ist die Anti­ bio­tikaresistenz stabil geblieben oder zurückgegangen. Im Fall von Escherichia coli beispielsweise – ein Verursacher von Blasenentzündungen – hat die Resistenz gegen häufig verabreichte Antibiotika zugenommen. Hingegen haben Infek­tio­ nen durch Penizillin-resistente Strepto­ kokken – die etwa Lungenentzündungen verursachen können – abgenommen. Informationen des BAG zu Antibiotikaresistenzen

Denise Muchenberger


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