Winterberg-Hallenberg - Sauerland.Seelenorte

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S a u e r l a n d -Wa n d e rd ö r fe r — 1 . Qu a l i t ä t s re g io n ›Wand erba res Deutsc hla nd ‹

Sauerland·Seelenorte ankommen. bei dir.

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Was wären wir ohne diese Aussicht darauf, dass alles gut ist oder gut wird. K I R C H E S T. M A R I A M A G D A L E N A

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Liebe Gäste! Nach ihren Seelenorten gefragt, haben sich die Menschen in Winterberg und Hallenberg aufgemacht, Gästen und Einheimischen die Plätze zu zeigen, an denen sie immer wieder Stille, Alltagsferne, Verbundenheit und Heimat, aber auch die Begegnung mit den großen Fragen und Freuden des menschlichen Lebens erleben.

Die Orte, die sie für Sie ausgewählt haben, zeigen den besonderen kulturellen und natürlichen Reichtum des Sauerlandes und auch die große Offenheit der Menschen für ganz unterschiedliche Zugänge und Möglichkeiten des Erlebens.

Jeder der sieben ausgewählten Orte inspiriert auf seine ganz eigene Weise. Etwas dort berührt uns und wir gehen damit in Resonanz, antworten darauf mit Gefühlen und Gedanken. In diesem Heft erzählt unser Autor Michael Gleich die Geschichten der Sauerland-Seelenorte in Winterberg und Hallenberg als einer, der seine Heimat verließ, zurückkehrt und sie völlig neu erlebt. Damit möchten wir Sie einladen, sich selbst – wandernd oder lesend – auf den Weg zu machen, diese besonderen Plätze für sich zu entdecken und sich von ihnen inspirieren zu lassen. Resonanz ist nichts Mechanisches, wie Michael Gleich zeigt. Sie kann für jede/n anders aussehen. Es braucht dazu etwas Wanderlust und Zeit. Und die Bereitschaft, still zu werden und nach innen zu blicken und zu lauschen.

Der Erzähler Michael Gleich, geboren 1960, aufgewachsen in Oberhundem im Sauerland, lebt in Berlin und arbeitet als Journalist, Buchautor und Moderator. Er ist begeisterter Wanderer und praktizierender Meditierer.

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Die Menschen in Winterberg und Hallenberg freuen sich, ihre Schätze mit Ihnen zu teilen. Die Tourist-Information hilft Ihnen dabei, auch die versteckt liegenden Orte zu finden und hält ein Angebot an geführten Wahrnehmungsspaziergängen zu den SauerlandSeelenorten in Winterberg und Hallenberg für Sie bereit.

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Sauerland·Seelenorte — Winterberg · Hallenberg Seelenorte rund um

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· W i nt e r b e rg · Ha l l e n b e rg

01 · De r Gol d e n e Pfa d Winterberg-Niedersfeld 02 · K i rc he St . Ma r i a Ma gda l ena Winterberg-Elkeringhausen 03 · Ge r ke n ste i n Winterberg-Neuastenberg 04 · Si e b e n a h o r n Winterberg-Züschen

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0 5 · St . Bo nifatius Winterberg-Elkeringhausen 0 6 · Unt erkirch e Hallen b erg Hallenberg 0 7 · Nu hneursprun g Winterberg Züschen

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Stille und Weite.

Winterberg – das ist ein Gestalt gewordener Kontrast. Eine aktive, lebendige, ständig in Bewegung stehende Kleinstadt mit zahlreichen Sport- und Freizeitarenen. Und doch: Wandert man nur wenige Kilometer hinaus aus dem Zentrum, hinauf auf die Gipfel, findet man: Stille, Ruhe, wohltuende Weite und sieben Sauerland-Seelenorte. Winterberg bietet auch auf diese Weise Erholung. Zum Beispiel auf der Hochheide rund um den berühmten Wetterberg Kahler Asten. Eine Naturidylle, ja, aber in Jahrhunderten von Menschenhand geschaffen, eine offene Hochebene, bedeckt von dichtem Heideteppich.

Im Frühjahr golden-grün, im späten Sommer blaubeerdunkel. Wer so hoch oben unterwegs ist, sollte vor allem tief einatmen, denn die reine Luft gilt nachgewiesen als wohltuendes Heilklima. Zahlreiche Wanderwege führen in die Landschaft hinaus, manche eine echte Herausforderung – wie die Winterberger Hochtour von 82 Kilometern über die höchsten Berge der Region. Andere erwandern sich ganz gemütlich, bestens geeignet für eine entspannte Tagestour. Allesamt sind die Routen von höchster Güte, denn Winterberg gehört zusammen mit dem Schwesternort Hallenberg zur zertifizierten Qualitätsregion der Sauerland-Wanderdörfer. Das bedeutet für die Wanderer: Gipfel stürmen und Kontraste erleben geht hier rundum komfortabel. Seelenorte finden - alles ist hier möglich.

Ferienwelt Winterberg Am Kurpark 4 59955 Winterberg 0 29 81-925 00 Tourist-Information Hallenberg Petrusstraße 2 59969 Hallenberg 02981-92500 info@winterberg.de www.winterberg.de

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Achtsamkeit und BrĂźche

Der goldene Pfad

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Bis zum Mittelalter waren Bergkuppen wie diese von dichten Mischwäldern überzogen. Für die Köhlerei, die Herstellung von Holzkohle, wurden im Sauerland große Waldflächen gerodet. Den hohen Bäumen folgten Zwergsträucher, vor allem Heidekraut. In unserer Zeit begannen die Bäume, ihr ursprüngliches Areal zurück zu erobern. Doch die Menschen befanden, dass sie Heide schöner finden und nannten das Naturschutz. Die letzten mächtigen Stämme wurden gefällt, damit sie keinen Nachwuchs ausstreuen können. Anfliegende Keimlinge werden seitdem entfernt, einmal im Jahr zieht eine kleine Herde von Heidschnucken übers Plateau und hält den Bewuchs niedrig.

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Mir ist, als betrete ich eine Skulpturen-Ausstellung. Ein dicker grüner Teppich erstreckt sich vor mir, unterbrochen von einem Pfad, der von Exponat zu Exponat führt, eines ungewöhnlicher als das andere. Hier eine stolze Pyramide. Dort ein Vogel Strauß. Eine Hofdame mit hochtoupiertem Haar gesellt sich zu einem tanzenden Skelett. Doch diese Skulpturen hat kein Künstler aus dem Holz geschält, sie sind einfach so gewachsen. Zerzauste Kiefern, vom Wind gebeugte Wacholder, allesamt Solitärbäume, dem Wanderer präsentiert auf einem im Sommer grün, im Spätherbst lila ausgelegten Teppich von Heidekraut. Sie gehören zu einer Galerie der Natur auf hohem Niveau: Auf 800 Meter über dem Meer liegt die Hochheide bei Niedersfeld. Von den europäischen Bergheiden, ein seltener Landschaftstyp, ist sie mit einer Fläche von 74 Hektar eine der größten.

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Der Goldene Pfad Achtsamkeit und Brüche Weg (5 km) am Übergang zur Niedersfelder Hochheide mit Impulsen zum Erleben der Landschaft an 10 Stationen Winterberg-Niedersfeld 51.255445 | 8.559937 Wanderweg: Rothaarsteig, Der Goldene Pfad Parken: Wanderparkplatz Hochheide

Ist das Natur? Ist das Kultur? Ist das göttliche Kunst? Jedenfalls liefert das so gepflegte Hochplateau die ideale Kulisse für den 2015 eingeweihten Goldenen Pfad. Sein Gestalter, der Psychologe Reinhard Schober, schickt die Wanderer durch ›Atmosphäre-Bäder‹. An zehn Stationen werde ich eingeladen, mit allen Sinnen die Umgebung wahrzunehmen. Dem Konzert der Natur lauschen an einer Notenschlüssel-Skulptur, auf dem ›Landschaftsbalkon‹ die Augen auf unendlich zu fokussieren, an einer Tafel über einen Satz von Franz Kafka nachsinnen: »Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg. Was wir Weg nennen, ist Zögern.« Wenn ich immer wieder innehalte, mich auf die Übun-

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Wind und Wetter haben die Baumskulpturen auf dem Goldenen Pfad geformt.

gen einlasse, wird das Gehen zur Lehrstunde in Sachen »die Seele flanieren lassen«. Fünf Kilometer lang führt mich der Pfad in weiten Bögen über den Heideteppich. Seine höchste Erhebung ist auch mein persönlicher Höhepunkt, der 837 Meter hohe Clemensberg. Auf dem Gipfel, wie es sich gehört, mit Kreuz und Gipfelbuch. Ich stehe auf einem Vulkan, einem erloschenen, der in seinem Inneren aus hartem Diabas-Gestein besteht. Von hier oben zeigt sich eine Landschaft, die bäuerlich-lieblich und gleichzeitig auch voller Brüche ist. Wiesen, Äcker, Waldstücke und Hecken umrahmen kleine Dörfer und Weiler. Doch gleich unterhalb des Clemensberges gräbt sich ein Diabas-Steinbruch in die Erde, ich blicke auf glatte, tiefe Schnitte und blank →

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liegenden Fels. Eine Wunde in der grünen Haut. Ich weiß nicht, ob den Pfaderfindern die Wirkung dieses Gipfelblicks bewusst war. In mir bringt er viele Gedanken in Gang: über Brüche und Widersprüche, nicht nur in der Landschaft, sondern auch in meinem eigenen Leben. Über Wunden, die noch offen, und welche, die schon geheilt sind. Und über die wunderbare Fähigkeit des Menschen, Gegensätze in sich zu vereinen und daraus etwas gänzlich Neues zu kreieren. Etwas kommt in mir zusammen, nach den Wechselbädern des Goldenen Pfads. Es fühlt sich rund und freudig an. —

Die Besenheide (Calluna vulgaris) wird auch Heidekraut genannt und ist eine prägende Pflanzenart der Niedersfelder Hochheide. Der verholzende und immergrüne Zwergstrauch wächst nur langsam und kann 40 Jahre alt werden. Die Blütezeit reicht vom Spätsommer bis in den Herbst. Dann verwandelt sich die Hochheide in ein farbenprächtiges Blütenmeer.

— D E R G O L D E N E P FA D — www.sauerland-wanderdoerfer.de/goldener_pfad 5,4 km 73 1:20 Stunden leicht Wanderparkplatz ›Hocheide‹ Seelenort Goldener Pfad ›Hochheidehütte‹

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Etwas kommt in mir zusammen, nach den Wechselbädern des Goldenen Pfades.

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Heilung

Kirche St. Maria Magdalena

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K i rc h e St . Mari a Ma g dalena Heilung Kleine Dorfkirche mit einer ungewohnten künstlerischen Gestaltung des Innenraums und der Fenster aus dem Jahr 1999. WinterbergElkeringhausen 51.204300 | 8.574155 Wanderwege: Sonnenweg E2, Winterberger Hochtour Parken: Wanderportal/Bushaltestelle

02 Ich stehe vor einer Dorfkirche, wie es viele im Sauerland gibt. Weiße Wände, graues Dach, der rechteckige Turm überragt nur wenig die benachbarten Wohnhäuser. Doch als ich durch die graugestrichene Eingangstür trete, erlebe ich mein blaues Wunder. Und dann ein rotes. Mich überwältigt ein Spiel von roten und blauen Tönen, ungewohnte Farbenfreude, eine überraschende Helligkeit. Die Wände mit ihrem Terrakotta, das nach oben, zum Himmel hin, immer lichter wird, strahlen Wärme und Schutz aus. Spitzbogige Fenster setzen mit ihrem wasserblauen Glas als Grundfarbe kühlere Akzente dagegen, ohne kalt zu wirken. In den Fensterbildern sehe ich zunächst nichts anderes als abstrakte Flecken, goldgelb, zartweiß, blutrot, schwimmend im Blau. Erst als ich ganz nah heran gehe und mit verschiedenen Blickwinkeln spiele, entdecke ich erste Konturen. Noch näher: ein Gesicht. Ganz nah: das Antlitz einer schönen Frau mit Kopfschleier. Fast versteckt, wie in einem Suchbild. Hans Joachim Bexkens, 67, Diakon von St. Maria Magdalena, erklärt mir die Idee hinter dieser mehr andeutenden als zeigenden Form: »Wir werden im Alltag von Bildern überflutet. Laut, aufdringlich, überflutend. Wir wollten Darstellungen, an die sich Menschen herantasten. Wer die Geduld aufbringt und genau hinschaut, freut sich an der Feinheit der Porträts.« Bei der Meditation vor den Fenstern kommt mir der Gedanke: Es gibt eine Wirklichkeit hinter dem Plakativen. Liebe auf den zweiten Blick. Eine Wucht in der Zartheit.

Darstellung der Maria Magdalena in einem Fensterbild der Elkeringhauser Kirche.

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Als in den Nuller Jahren die Neugestaltung der 1863 errichteten Kirche anstand, durfte die ganze Gemeinde von Elkeringhausen über die Gestaltung entscheiden. Sie votierte für die Entwürfe der Bonner Künstlerin Anja Quaschinski. Ausschlaggebend sei gewesen, »dass sie das Weibliche der Kirche hevorgehoben hat«. Für Bexkens ist das auch ein Ausdruck der Wertschätzung »für die vielen Frauen, die überall im Dienste Gottes dienen«. Alles Weibliche wurde in der katholischen Kirche über Jahrhunderte abgewertet, gleichgesetzt mit Versuchung, →

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mit Sünde. Dazu gehörte auch die Diskreditierung Maria Magdalenas, eine Freundin und Jüngerin Jesu, als vom Teufel besessene Hure. Mittlerweile weiß die Bibelforschung, welche Textstellen missverstanden oder bewusst missdeutet worden sind, um aus einer Heiligen eine Unperson zu machen. Diese Kirche huldigt einer Frau, die Jesus folgte und ihm treu war, im größten Leiden am Kreuz, als die männlichen Jünger ihn verlassen hatten, und über den Tod hinaus, als die Jünger an der Auferstehung zweifelten. Ein farbenfrohes Denkmal für eine, die bleibt. Drei Fenster links, drei rechts: Für Bexkens markieren sie Stationen von spirituellen Prozessen, die er aus seiner anderen Arbeit als Seelsorger für Polizisten und Feuerwehrleute kennt. Denen steht er nach Einsätzen bei, die besonders belastend waren, etwa Unfälle mit Schwerverletzten und Toten. »Wenn man sich Zeit nimmt und auf die Bildnisse einlässt, kann man einen ganzen Lebenslauf mit seinen Höhen und Tiefen nachvollziehen.« Ist es nur der Maria Magdalenas? Oder auch der eigene, im Spiegel der blauen Bilder? Beginnend auf der linken Seite erzählen die Fenster von schwerer Krankheit, in der Bibel ausgedrückt als ›von Dämonen besessen‹; von der Begegnung mit Jesus, die auf der Stelle einen ganzen Lebensweg umleitet; von Heilung und einer ausströmenden Dankbarkeit; von Phasen der Dunkelheit und Depression; und schließlich, nach Abschied und Tod, von Hoffnung und Helligkeit. In Hollywood würde man das ein ›happy end‹ nennen. Aber was wären wir ohne diese Aussicht darauf, dass alles gut ist oder gut wird?

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Blick in den Innenraum der 1999 umgestalteten Dorfkirche. Die Gemeinde entschied sich damals für die Künstlerin Anja Quaschinski, weil sie in ihrem Entwurf die Wertschätzung des Weiblichen in den Mittelpunkt stellte.

Wenn der Diakon Bexkens Menschen seelsorgerisch begleitet, die einen lieben Menschen verloren haben, oder Polizisten, die beim Einsatz traumatisiert wurde, dann tut er eine lange Zeit... gar nichts. Er hört nur zu. Später dann, wenn die Wunden langsam verheilen, nimmt er Menschen mit in seine Kirche. Geht mit ihnen von Fenster zu Fenster, von Etappe zu Etappe des Weges. Der führt auf der linken Seite durch das Leiden, »das nun mal dazu gehört«, und dann, vor den Fenstern auf der rechten Seite, »stelle ich die Menschen wieder auf«. So wird die Kirche zum Therapieraum, wo Gemüter geheilt werden, nicht mit Versprechen auf ein Irgendwann. Sondern ganz praktisch, hier und jetzt. Gab es auch mal Kritik an der Farbenflut? »In der Übergangszeit, als die Wände schon rot, aber die Fenster noch nicht blau waren, sondern aus Klarglas bestanden, beschwerte sich eine Frau bei mir: ‚Ich fühle mich wie im Fegefeuer. Nee, da gehe ich nicht mehr rein.‘ Wenig später hatten wir einen Benediktiner-Mönch zu Gast. Er wusste von der Geschichte. Am Ende seiner Predigt sagte er: ,Also, wenn das Fegefeuer so wunderschön ist wie diese Kirche, weiß ich gar nicht, ob ich überhaupt weiter will.‘ Die Dame sei danach wieder zum Gottesdienst erschienen. —

— SONNENWEG E2 — www.sauerland-wanderdoerfer.de/maria_magdalena 5,7 km 99 1:40 Stunden leicht Elkeringhausen Seelenort Kirche St. Maria Magdalena ›Landhotel Grimmeblick‹

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Auf Augenhรถhe mit dem Himmel

Gerkenstein

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Ganz nett, denke ich, aber jetzt könnte mal langsam der Hauptfilm beginnen. Im Publikum, heute nur aus mir bestehend, macht sich leise Ungeduld bemerkbar. Doch da, Bewegung in der Szenerie. Auftritt von links: Eine Frau führt ein Pferd am Zügel. Sie gehen an einem der Weidezäune entlang, gemächlichen Schrittes die Zweibeinerin, behutsam Huf vor Huf setzend der Vierbeiner. Ähnelt er nicht ein wenig Winnetous schwarzem Hengst Iltschi? Ist sie, in Reithosen und hohen Stiefeln, die Pferdeflüsterin? Die beiden streben auf einen Unterstand zu, das Pferd wird angebunden, die Frau beginnt, mit einer Bürste das Fell zu striegeln. Lange, behutsame und doch kraftvolle Bewegungen. In Ermangelung von Ablenkungen schaue ich einfach, schaue und entspanne, schaue und lasse alles los, was ich an diesen Ort an Gedankendichte im Kopf mitgebracht hatte, bis die Fellpflege beendet ist, die Frau einen hellbraunen Sattel festzurrt und aufsteigt. Ruhiger Abgang nach links aus dem Bild.

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Heute mal ins Wald-und-Wiesen-Kino. Am Gerkenstein oberhalb von Neuastenberg steht eine Art Bilderrahmen, groß wie ein Garagentor, ein Karree aus massiven Holzbalken. Davor bergseitig drei gemütliche Waldsofas. Statt Popcorn gibt es mitgebrachte Stullen aus dem Rucksack. Ich ziehe die Wanderschuhe aus, lasse die Füße an die frische Luft, lehne mich zurück und frage mich, was das wohl für ein Film ist, der heute gezeigt wird. Erstmal nur dieses Standbild: Sanft abfallende Wiesen, ordentliche Zäune, ein Mosaik aus Fichtenschonungen und Laubwäldchen, geschwungene Höhenlinien, deren Farbstriche von dunkelgrün in der Nähe zu blauen Pastellfarben in der Ferne changieren.

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Gerkenstein Auf Augenhöhe mit dem Himmel Aussichtspunkt oberhalb von Neuastenberg mit weitem Blick auf die Bergwiesen, ins Wittgensteiner Land und nach Hessen. WinterbergNeuastenberg 51.166193 | 8.480668 Wanderwege: Hoher-Knochen-Weg N2, Rothaarsteig Parken: Wanderportal/TouristInformation

Das muss der Vorfilm gewesen sein, denke ich, merkwürdigerweise gar nicht mehr ungeduldig. Meine Blicke wandern jetzt langsamer durchs Bild. Sie nehmen wahr, wie sich das frischgrüne, junge Gras auf der Wiese im Vordergrund seinen Platz gegen die hellbraunen Stängel vom Vorjahr erkämpft. Das Ganze in Zeitlupe, wie sonst? Zwei Pappeln, Solitäre auf weiter Flur, Nachbarn seit vielen Jahren, scheinen flüsternd miteinander zu palavern. Der Frühlingswind tritt auf, ein leises Säuseln

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anstimmend, Hintergrundmusik für ein Motorsägen-Solo, natürlich in Dolby-Surround-Qualität. Mir fällt eine satirische Fotomontage ein, die ich vor kurzem sah: Ein Mann geht durch einen Wald, auf dem Kopf trägt er eine dieser Künstliche-Realität-Brillen, die aussehen wie klobige, schwarze Ski-Brillen; in diesem Fall fehlen jedoch die Vorderseite und das komplette Innenleben. Mit anderen Worten: Der Mann trägt nur ein leeres Gehäuse und sieht die Bäume, Sträucher und Gräser in höchster Bildqualität und sogar 3-D – mit den EIGENEN AUGEN. Hier und jetzt. Kein Medium nötig, nur direktes Gewahren.

Am Gerkenstein steht man über den Dingen. Der Blick geht über weite Bergwiesen in Richtung Wittgenstein und Lennetal.

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Langsam dämmert mir, was das Besondere an dem Kino ist, in dem ich sitze. Das hölzerne Geviert vor mir rahmt eine Leinwand, auf die ich meine eigenen inneren Bilder projizieren kann. Eine Landschaft als Projektionsfläche für einen Film, dessen Regisseur und einziger Zuschauer ich bin. Sie eignet sich hervorragend dafür, weil →

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sie eben nicht spektakulär und actionreich ist. Sondern weit, offen, licht, in dezenten Farbkompositionen und begleitet von einem zurückhaltenden Soundtrack. Eine filmische Meditation für Augen und Ohren. Mir wird klar, wie oft meine Aufmerksamkeit völlig von äußerem Geschehen gefesselt ist, möglichst ereignisreich, und ich mich von der Wahrnehmung von Gedanken und Gefühlen im eigenen Inneren ablenke. Aber stimmt es wirklich, dass die Außenwelt so viel attraktiver ist als mein Innenleben? Weiche ich nicht manchmal Empfindungen von Leere und Einsamkeit aus, indem ich mich auf die kleinen und großen Dramen des Alltags stürze? Tut mir nicht Verlangsamung gut, um zu erkennen, dass einige meiner inneren Filme schon in der tausendsten Wiederholung laufen? Insbesondere die mit den Sorgen-Drehbüchern und Angst-Plots?

Die andere Seite des Gerkensteins: moosbewachsene Felsen und ein schmaler Pfad zwischen hohen Fichten.

Abschalten hilft. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich am Gerkenstein gesessen habe. Die Zeit hatte sich gedehnt bis weit hinter den Horizont. Als ich meine Wanderstiefel wieder anzog, den Rucksack aufsetzte und langsam das kurze Wegstück zurück zum Rothaarsteig ging, dachte ich nur: »Großes Seelenkino!« —

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2006 bis 2011 wurden Fichtenforste und Grünland wieder in artenreiche Bergwiesen umgewandelt.

— HOHER-KNOCHEN-WEG N2 — www.sauerland-wanderdoerfer.de/gerkenstein 7,2 km 256 2:40 Stunden mittel Parkplatz Postwiese / Tourist Info Neuastenberg Seelenort Gerkenstein www.winterberg.de

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Richtig — falsch — Recht

Siebenahorn

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Si e b e n a h o rn Richtig – falsch - Recht Inszenierung eines mittelalterlichen Gerichtsplatzes auf einer abseits gelegenen Waldlichtung nahe des historisch belegten Ortes. Winterberg-Züschen 51.139415 | 8.494461 Wanderwege: Sauerland-Höhenflug, Winterberger Hochtour, Mythen- und Sagenweg Züschen Parken: Wanderportal Haus des Gastes

05 Allein das Wetter ist eine Strafe. Als ich in Züschen loswandere, nieselt es leicht. Dann stärkerer Regen. Ich denke, okay, könnte schlimmer kommen. Und es kommt schlimmer: Auf der Suche nach dem Gerichtsplatz verlaufe ich mich, versunken in meine Gedanken, im Wald. Schließlich angekommen auf einer kleinen Anhöhe, wechselt der Himmel seine Farbe von grau auf schwarz, ein Schneesturm bricht los. Ich suche Schutz zwischen den nahen Buchen. Mitten am Tag wird es düster, Windböen schütteln das Geäst, mir läuft es eiskalt den Rücken runter. Mir kommt der Gedanke: Was für eine perfekte Inszenierung für diesen Ort! Die Konturen der sieben Ahorn-Bäume, die den Platz umstehen, verschwimmen im Zwielicht, ich bin ganz allein. In dieser völligen Abgeschiedenheit und Stille fällt es leicht, uralte Bilder wachzurufen: Ein Aprilmorgen des Jahres 1458. Der Tag des Gerichts. In der Mitte des Platzes bildet ein mächtiger, grauer Steinblock den Richtertisch. Der Freigraf legt wortlos, mit bedächtiger Bewegung, zwei Gegenstände auf die Platte, ein Schwert und einen Strick. Die Schöffen stellen sich im Halbkreis um ihn, jeder spricht den rituellen Gruß, während er sich die rechte Hand auf die linke Schulter legt: Den Sieben ist klar: Es geht um Leben oder Tod. Sie sind die Wissenden, sie sind eingeschworen worden, auf ihnen lastet eine große Verantwortung. Sie wissen: Sollte einer von ihnen das Gericht, seinen Ort, seine Strafen preisgeben, droht auch ihm der Strang. Die kleinen Fische, die geringen Delikte werden im Dorf verhandelt. Anders an diesem Platz, weit abseits im Wald und unter freien Himmel. Wer hierher befohlen wird, dem gnade Gott! Ein Mann wird vor den steinernen Richtertisch geführt.

Weit abgeschieden von der übrigen Welt liegt der mittelalterliche Gerichtsplatz am Siebenahorn. Ein Platz der Widersprüche, ein Platz von Recht und Unrecht.

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Der Bauer wird beklagt mit Mord, er soll seinen Nachbarn erstochen haben. Ein »vemwrogiges« Verbrechen, es gehört vor die Feme. Wenn er unter den Schöffen Eidesgenossen hat, die seine Unschuld bezeugen, besteht die Chance, dass er lebend davonkommt. Doch die Verhandlung zeigt: Hat er nicht. Der Freigraf spricht das Todesurteil. →

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Ein Sonnenstrahl holt mich in die Gegenwart zurück. Die Wolkendecke ist aufgerissen. Es wird schlagartig wärmer, die Jacke trocknet. Ich hocke mich auf einen der flachen Steinquader, die über die Lichtung verstreut sind und andeuten, dass man hier zu Gericht gesessen hat. Fragen tauchen auf: Was ist für mich eigentlich Gerechtigkeit? Ist das Leben fair? Gibt es so etwas wie göttliche Gerechtigkeit? Oder sind Urteile immer menschlich, eingebettet in Zeit, Ort und Kultur? Ich setze mich auf die anderen Steinplätze. Jeder lässt eine andere Perspektive zu. Ich kann die Verzweiflung des Angeklagten spüren; den Wunsch der Schöffen, der Friede im Dorf möge wieder hergestellt werden; das innere Ringen des Freigrafen, der um seine Macht über Leben und Tod weiß und alles richtig machen will. Im Open-Air-Gerichtssaal haben sehr widersprüchliche Gefühle Platz.

Waldszenerie am Siebenahorn.

Während ich Richtung Züschen zurückwandere, denke ich über das Erlebte nach. Über die Feme waren im Mittelalter viele Schauergeschichten im Umlauf. Die Vorschriften zur Geheimhaltung befeuerten die Fantasie der Menschen. Von Willkür und Machtmissbrauch wurde gemunkelt, von Folter und Kerkerhaft. Organisierte Grausamkeit. Heute wissen die Historiker, dass es zwar auch Korruption und Machtmissbrauch gegeben hat. Aber die Zahl der Todesurteile war eher niedrig. Die Verurteilten konnten bei anderen Freigerichten Berufung einlegen. Es gab Rituale und Regeln, ein Ringen um Recht und Gerechtigkeit. Man wollte den Frieden in den Dorfgemeinschaften aufrechterhalten. Den Zehn Geboten sollte auch mit weltlichen Mitteln Geltung verschafft werden. Womöglich, denke ich, als ich aus dem Wald trete und die ersten Fachwerkhäuser sichtbar werden, war das Mittelalter gar nicht so dunkel, wie es immer heißt. Auch damals gab es den Wunsch der Menschen nach Gerechtigkeit. Auch damals schon die Versuche, das Faustrecht zu beenden und die Gewalt einzuhegen. Die Feme war einer davon. —

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— D E R MY T H E N- U N D SAG E N W EG — www.sauerland-wanderdoerfer.de/Siebenahorn 26,1 km 887 9 Stunden schwer Wanderportal/ Haus des Gastes Züschen Seelenort Siebenahorn ›Landhotel Mühlengrund‹ ›Hotel zum Dorfkrug‹ ›Gasthof Lumme‹

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Ankommen 1

AUFWÄRMEN Beginnen Sie mit einer kleinen Übung zur Verfeinerung Ihrer Wahrnehmung: Sind Sie wandernd unterwegs, gehen Sie die letzten 10 bis 15 Minuten bis zum Ziel in Stille: Lauschen Sie eine Weile auf das, was Sie umgibt. Nehmen Sie den Ort mit Ihren Augen auf. Genießen Sie die unterschiedlichen Farben und Formen, das Weite und Nahe. Spüren Sie die Sonne auf Ihrer Haut, den Wind im Haar, den Boden unter den Füßen. Welche Düfte und Gerüche können Sie wahrnehmen? Wie schmeckt die Luft, das Wasser der Quelle? Wenn Sie mit dem Auto oder ÖPNV anreisen, können Sie sich einen geschützten Platz in der unmittelbaren Nähe suchen und diese kleine Übung im Stehen machen. 2

AUSWEITEN Suchen Sie sich einen Ast, eine Rinne oder Wegkante. Mit einem bewussten Schritt über diese ›Schwelle‹ betreten Sie einen neuen Wahrnehmungsraum. Nun lassen Sie sich – ohne zu sprechen – treiben. Folgen Sie Ihrem Gefühl.

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Was zieht Sie an? Wo möchten Sie auf Abstand bleiben? Tun Sie, was Sie sonst vielleicht nicht tun: Breiten Sie sich auf dem Waldboden aus, legen Sie Ihr Ohr an einen Baum, nehmen Sie in einer Kirche eine ungewohnte Perspektive ein. Nutzen Sie all Ihre Sinne, um aufzunehmen, was Sie umgibt. Sammeln Sie neugierig und ohne Vorurteile ein, was dieser Ort für Sie bereithält – ohne zu bewerten. Beobachten Sie Ihre Gedanken. Verändert sich Ihre Stimmung? Regt sich etwas im Körper? Nach einer Weile (etwa 15 Minuten) verlassen Sie mit einem Schritt über die Schwelle diesen besonderen Wahrnehmungsraum. 3

NACHSPÜREN Nehmen Sie sich zum Abschluss noch etwas Zeit, um sich bewusst zu werden, was dieser Ort in Ihnen bewegt hat. Welche Bilder, Assoziationen oder Geschichten sind lebendig geworden, welche Saiten in Ihnen kamen in Schwingung? Haben Ihre Gedanken, Gefühle oder körperlichen Empfindungen ein gemeinsames Thema? Und schließlich: Wie geht es Ihnen jetzt? Hat die Zeit gutgetan? Hat Sie die Begegnung mit diesem Ort angeregt? Sind Sie innerlich ruhig geworden? Haben Sie Antworten gefunden? Oder sind Sie auf eine Frage gestoßen, die Sie weiterbringt? Trauen Sie Ihrer Wahrnehmung und geben Sie ihr Bedeutung. Vielleicht möchten Sie das Erlebte in einer kleinen Tagebuchnotiz bündeln oder auf einer Postkarte, die Sie sich selbst zuschicken? Wenn Sie in einer kleinen Gruppe unterwegs sind, lohnt es sich, die Erlebnisse zusammenzutragen. Sie werden erstaunt sein, wie sich unterschiedliche Wahrnehmungen zu einem Ganzen zusammenfügen. Die Qualität eines Ortes zeigt sich darin. Manchmal hell und klar, zuweilen als ein Schimmer oder ein Aufblitzen. Und bei Ihrem nächsten Besuch entdecken Sie vielleicht eine ganz andere Qualität dieses Seelenortes. Ein Tipp: Unsere Sinne wollen gelockt werden. Geben Sie Ihnen dazu etwas Zeit. Haben Sie Geduld.

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Ganz sein

St.Bonifatius

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St . Bo n i fat i u s Ganz sein Vom Gipfel der ›Alten Grimme‹ zum Gelände vom Bildungsund Exerzitienhaus St. Bonifatius mit Gästehäusern, Wiesen, altem Baumbestand, Kapelle, Zeltkirche und Übergang zum Städtischen RuheWald. WinterbergElkeringhausen, Bonifatiusweg 1 – 5 51.200552 | 8.563437 Wanderwege: Winterberger Hochtour (WHT), Gipfeltour Parken: Wanderportal/Bushaltestelle

Ein Ort vielfältiger Inspiration mitten in der Natur: St. Bonifatius.

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07 Wandern und Spiritualität sind nahe Verwandte. Warum ist das so? Beim bewussten Gehen bewegen wir uns nicht nur körperlich. Auch innerlich gehen wir Schritte. Können wir Fragen klären. Erwandern wir Neues. Etwa im Moment des Aufbruchs: Bin ich bereit loszulassen? Unterwegs: Bin ich offen für das Unvorhergesehene? Am Ziel: Bin ich bei mir selbst angekommen? Seit der Romantik, als das absichtslose Gehen in der Natur aufkam, sehen Künstler und Philosophen in einer Wanderung ein starkes Sinnbild unseres Lebenswegs. Er beginnt mit der Geburt, dann krabbeln wir eine Weile, richten uns auf, machen Lernschritte, vergrößern den Radius, bewegen uns und rasten, bis wir am Ziel angekommen sind, das – je nach Glauben – Endstation oder der Beginn einer neuen Seelen-Wanderung ist. Beim Gang über das Gelände von St. Bonifatius kann ich Lebensstationen ablaufen. Ich beginne auf dem Gipfel der Alten Grimme, 755 Meter hoch. Das Holzkreuz, nachts hell beleuchtet und weithin sichtbar, markiert kein Ende, sondern einen Anfang, einen Geburtsvorgang. Erstmalig wurde es 1935 aufgerichtet, aus Dankbarkeit dafür, dass St. Bonifatius als Bildungsstätte gegründet werden konnte. Der Initiator, ein Studentenpfarrer, hatte damals hier oben die Vision eines kleinen Dorfes, mit mehreren Häusern und einer Kapelle. Er wollte einen Ort der Besinnung und echter Begegnung. Vom Kreuz aus habe ich das gesamte Areal im Blick. Der Traum des Pfarrers ist Wirklichkeit geworden. Mein Blick wird angezogen von einem Labyrinth in der Mitte des Anwesens. Da will ich hin. Den Abstieg erlebe ich als den steilsten, den ich im Sauerland kenne. An einer Stelle ist er sogar mit einer Kette gesichert, und das ist auch gut so. Ein Weg, der herausfordert. Wieder so ein Sinnbild: Nur wenn ich etwas riskiere, komme ich weiter. Die Belohnung stellt sich unmittelbar ein, denn der Kraxelsteig führt durch wunderschöne Waldstücke, mit Buchen, Eichen und Eschen, die ein göttlicher Designer als charakteristische Einzelstücke geformt hat. Es geht steil an einem Schlepplift hinab, über den Bach Orke, hin zu den Fachwerkhäusern mit den fürs Sauerland typischen grauen Schieferdächern. →

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Blick von der ›Alten Grimme‹. Von diesem Gipfel aus entdeckte der Studentenpfarrer Heinrich Lutz bei einer Wanderung das gegenüberliegende Gelände, auf dem heute das Bildungs- und Exerzitienhaus St. Bonifatius steht. Dort verwirklichte er ab 1929 seine Vision von einem Ort der Begegnung und Besinnung.

Dann stehe ich vor dem Labyrinth. Es ist kein Irrgarten, in dem man sich verirren könnte. Auch ist der Mittelpunkt schnell gefunden. Es geht um etwas anderes. Labyrinthe gehören zu den ganz alten Symbolen der Menschheit. Im Christentum stehen sie für die Einkehr. Der Weg von außen ins eigene Innere und wieder zurück in die Welt. Mein eigenes Leben kommt mir manchmal auch labyrinthisch vor. Viele Abzweigungen. Viele Entscheidungen zu treffen. Was ist die richtige? Wäre eine andere Richtung nicht doch besser gewesen? Unsicherheit ist meine ständige Begleiterin. Keine angenehme, aber mittlerweile habe ich sie als Weggefährtin akzeptiert. Schließlich bringt sie mich immer wieder zum Nachdenken darüber, ob ich noch auf der richtigen Spur bin. Entscheiden und die Folgen tragen: Im Labyrinth kann ich erwachsen werden. Nächste Station meiner spirituellen Wanderung ist die Kapelle. Warme Farben, zwei große Kerzen brennen links vom Altar, der wohnlich aussieht wie ein uralter Esstisch. Rechts davon eine Lebensbaum-Skulptur. Eindeutig die Mitte des Raumes ist eine ganz ungewöhnliche Jesus-Darstellung. Die Körperhaltung des Heilands ist die von der Kreuzigung be-

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kannte: die Beine zusammen, die Arme gestreckt. Aber… es gibt kein Kreuz. Nur den Körper. Auf diese Weise drückt die Figur beides aus, Leiden, aber auch Liebe und das Empfangen des anderen mit offenen Armen. Wieder wird eine Entscheidung fällig: Will ich mich auf meiner Lebensreise auf beides einlassen? Bin ich demütig genug, mich Kräften zu beugen, die definitiv stärker sind als ich? In Sachen Demut gibt es einen Lehrmeister, den ich als nächstes aufsuche. An der Zeltkirche vorbei, die Menschen von weit her für Gottesdienste anzieht, führt der Weg in den RuheWald, der nördlich an St. Bonifatius grenzt. Leichter Regen setzt ein. Er lässt die hellen Holzhackschnitzel, mit denen die schmalen Wege gepolstert sind, noch heller glänzen. Als Friedhof zeigt sich das Buchenwäldchen erst auf den zweiten Blick. An den Stämmen sind dezent kleine silberfarbene Schilder angebracht, in die Namen und Sterbedaten eingraviert sind. Als ich zwischen den Bäumen flaniere, stoße ich auf Zeichen, dass Menschen immer wieder zum Gedenken an Verstorbene hierher kommen. Eine frische rote Rose wurde in dunkelgrünes Moos gebettet. Zwischen Wurzelarmen lehnt ein weißes Engelsfigürchen. Ein Stern aus Holz am Fuße einer mächtigen Eiche. Fast wäre ich auf das Kreuz getreten, das wie getarnt in die dichte, rotbraune Blätterschicht am Boden gesteckt worden ist. Zwei Äste, mit einer Schnur verbunden, mehr nicht. Das Kreuz wirkt urtümlich, urchristlich, seine Einfachheit berührt mich sehr. Dieser Wald vereint. Das Lebendige mit dem Tod. Die Trauer mit dem Trost. Das Einfache mit dem Höchsten. Ein Ort, an dem ich mich als ganzer Mensch fühle. —

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— G I P F E LTO U R — www.sauerland-wanderdoerfer.de/Grimme

Seelenort St. Bonifatius und Alte Grimme

9,1 km 323

›Landhotel Grimmeblick‹

3:15 Stunden mittel Parkplatz gegenüber dem See

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Weibliche Urkraft

Unterkirche Hallenberg

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Dort steht die viel kleinere Kirche Mariä Himmelfahrt. Die Hallenberger nennen sie ›die Unterkirche‹. Als ich eintrete und die niedrige Holztür hinter mir schließe, verstummt auf einen Schlag der Autolärm. Auch die Sonne scheint draußen bleiben zu sollen. Angenehme Kühle und dämmeriges Licht umfangen mich. Die Fenster sind winzig. Langsam gewöhnen sich die Augen. An den Wänden und im Deckengewölbe werden erdfarbene Fresken sichtbar; sie konnten nur zum Teil restauriert werden. Sie sind der wesentliche Schmuck der Unterkirche. Sie wirkt heimelig, vermittelt ein Gefühl von Geborgenheit, nicht wie andere Sakralbauten, die die Gläubigen Ehrfurcht lehren sollen, sie aber auch einschüchtern: Hier bist du, sterbliches Menschlein, nichtswürdig und klein! Unter der niedrigen Decke und zwischen den massiven Rundbögen fühle ich mich beschützt. Die Kirche hat tatsächlich etwas Mütterliches.

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Hallenberg, nur rund 4500 Einwohner, aber mit Stadtrecht, geschmiegt an die östlichen Ausläufer des Rothaargebirges. Im Laufe ihrer wechselhaften Geschichte immer wieder Zankapfel zwischen Fürsten und Bischöfen, heute noch Grenzstadt zu Hessen. Ich suche einen Geburtsort: den der Stadt selbst. Ich finde ihn überraschenderweise nicht in der prächtigen Pfarrkirche aus dem 13. Jahrhundert, die das Zentrum von Hallenberg dominiert. Sondern unten, am südöstlichen Ausgang der Stadt, direkt neben der vielbefahrenen Bundesstraße.

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Unterkirche Hallenberg Weibliche Urkraft Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt, auch Unterkirche genannt. Erbaut im 12. Jahrhundert, darin das Gnadenbild ›Unsere liebe Frau von Merklinghausen‹. Hallenberg 51.108746 | 8.624826 Wanderwege: Sauerland-Höhenflug, Hallenberger Grenzweg, H5 Parken: Parkplatz Heinrich-Hugo-Platz

Ihr ältester Teil wurde vor mehr als 1000 Jahren gebaut. Barocker Prunk fehlt völlig. Mein Blick wird magisch von der Marienstatue hinter dem Altar angezogen. Sie trägt einen purpurnen Umhang und ein diamantenbesetztes Kreuz. Schutz und Fülle. Sie sitzt, nur 63 cm hoch und beherrscht dennoch den ganzen Raum. »Unsere liebe Frau von Merklinghausen« hat eine andere Ausstrahlung, als ich von Madonnen gewohnt bin. Die meisten blicken neutral oder ernst. Diese lächelt. Das göttliche Kind auf ihrem Arm wirkt ebenfalls still vergnügt. Seit hunderten von Jahren wird die Statue angebetet, hunderte von Wallfahrern lockt ihr Lächeln alljährlich im August an. Sie

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bitten um Trost, Schutz, Vergebung. Heilungen sind überliefert, wenn auch nicht bewiesen. Im Leben der Stadt hat die Kirche ihren festen Platz, bei Stadtführungen ist sie eine der Attraktionen. Meine ortskundige Führerin Edeltraud Müller sagt, die Hallenberger seien besonders gebefreudig, wenn zu Spenden für die Unterkirche aufgerufen werde. Bei einer Begehung, als es darum ging, die spirituellen Qualitäten der Kirche zu erspüren, hatten die Teilnehmenden, so wollte es die Methode, ihren Gedanken freien Lauf gelassen. Einige hatten zur Kirche auch Assoziationen von weiblicher Kraft und Gebären, von Uterus und Schoß. Ich frage Frau Müller, ob sie eine solche Assoziation nicht befremde – eine Kirche als Gebärmutter? Sie schmunzelt, überlegt eine Weile. Dann sagt sie: »Es stimmt ja: Das ist ein Geburtsort. Wo die Kirche steht, gab es einst das Dorf Merklinghausen. Das ist wüst gefallen, sprich aufgegeben worden. Von ihm blieb nur die Kirche, und sie wurde zum Ursprung von Hallenberg.« —

Die Marienfigur ›Unsere liebe Frau von Merklinghausen‹ in der Unterkirche in Hallenberg.

— HALLENBERGER GRENZWEG H5 — www.sauerland-wanderdoerfer.de/hallenberg 14,4 km 355 4:50 Stunden schwer Infozentrum ›Kump‹, Hallenberg Seelenort Unterkirche Hallenberg www.winterberg.de

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Ehrfurcht

Nuhneursprung

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Auf den zweiten Blick wird der Ort spannend. Stabile Ringbücher, auf Steinblöcke geschraubt, erzählen Geschichten aus einer langen Geschichte, in denen die Nuhne eine Hauptrolle spielt. Sie markiert seit erdenklichen Zeiten, mindestens aber seit dem Mittelalter, eine Grenze. Damals lebten auf der einen Seite die Sachsen, auf der anderen Seite die Chatten. Nur soviel aus dem Repertoire der Machtpolitik: Man bekämpfte sich und schloss Frieden; mal hatte die eine Seite Oberwasser, mal die andere; Wellen von Zerstörung, unbändiger Wille zum Wiederaufbau. Die Nuhne trennte, denn Flüsse waren damals nicht leicht zu überqueren. Die Nuhne verband, denn von der Quelle bis zur Mündung trug sie den gleichen Namen zum gleichen Wasser. Züschen scheint an einem im Mittelalter wichtigen Verkehrsweg gelegen zu haben, der Alten Landstraße, den Norden und Süden Deutschlands verbindend. Rasteten hier Händler und ganze Heerzüge?

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Auf den ersten Blick ist der Winkel, wo die Nuhne ihren Ursprung hat, vor allem ein schöner Platz zum Rasten. Ich setze mich auf eine der breiten Rothaarsteig-Bänke, gemütliche Freiluft-Sofas mit Blick auf einen Brunnen, in dem sich fischschwänzige Nixen tummeln, anmutig-verführerisch, leider aus Bronze. Gepflasterte Wege formen ein merkwürdiges Ypsilon, bei dem der senkrechte Balken in die Höhe verlängert ist. Zwei Bäche fließen links und rechts vorbei, Sonneborn und Ahre, wodurch eine Art Halbinsel entsteht. Ihr verhaltenes Rauschen vereinigt sich zu einem Klang-Kokon, der alle anderen Geräusche dämpft. Wortlose Einladungen, meine Wegzehrung auszupacken, Wanderschuhe auszuziehen und die Füße im Wasser zu kühlen.

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Nu hne u r spr u ng Getrennt - verbunden Zusammenfluss der Ahre und der Sonneborn zur Nuhne. Dorfplatz mit Ruhebänken, Brunnen und Informationstafeln zur germanischen Mythologie.

Winterberg-Züschen 51.152367 | 8.564905 Wanderweg: Züschener Mythen- und Sagenweg (Nähe) Parken: Wanderportal/Haus des Gastes

Der dritte Blick macht Unsichtbares sichtbar. Dabei hilft mir Walter Peis, 80 Jahre alt, Ortsheimatpfleger und leidenschaftlicher Hobbyhistoriker. Er kümmert sich um Borgs Scheune, in der die lange Geschichte des Ortes lebendig dargestellt wird. Mindestens 775 Jahre, vielleicht sogar 1225 Jahre, je nachdem, welcher Quelle man glaubt. Peis hat zahlreiche Bücher, Broschüren und Aufsätze verfasst. Wann immer es ihm seine Arbeit als Fotograf erlaubte, betätigte er sich als Spurensucher und Geschichte-Erzähler. »Mich haben schon in der Jugend Fragen

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Ein Brunnen erinnert am Nuhneursprung an die drei Schicksalsgöttinen der germanischen Mythologie.

umgetrieben: Was war hier in grauer Vorzeit? Woher stammen wir? Was sind unsere Wurzeln?« Besonders fasziniert ihn die germanischen Mythenwelt. Er ist sich sicher, dass Züschen lange vor der Christianisierung ein heiliger Ort war. Er zeigt auf den Kirchhügel, der das Ortsbild dominiert: »Schauen Sie, von dort aus gesehen liegt der Nuhne-Ursprung auf exakter Linie gen Osten, Richtung Sonnenaufgang. Das hatte für Germanen göttliche Bedeutung.« Jetzt erklärt er mir auch die Bedeutung der ungewöhnlichen Pflasterung: Das sei kein verfremdetes Ypsilon, sondern das Runenzeichen für den Gott Nun, der dem Fluss möglicherweise den Namen gegeben habe. Nun sei für indo-germanische Stämme der Urgott gewesen, Schöpfer des Universums – einer, der alles aus nichts erschuf. In vielen alten Flurnamen glaubt Peis die Spur der Götter zu lesen. Für den Winkel, wo die beiden Flüsschen sich vereinigen, habe sich die Bezeichnung ›Oskuhle‹ erhalten –Hinweis auf den Asgard, Wohnort des Göttergeschlechts der Asen? Peis‘ Stimme zittert ein wenig – vor Ehrfurcht, wie ich zu spüren glaube –, wenn er solche Fragen stellt. Will er, der Heimatdetektiv, nur seine Herkunft in der Zeit zurückzuverfolgen? Oder spielt auch der Wunsch eine Rolle, das eigene Dorf möge→

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eine großartige Vergangenheit haben, die noch heute Bedeutung verleiht? Jedenfalls hat Peis den Zusammenfluss als einen mystischen Ort mitgestaltet. Seine Inszenierung erinnert daran, dass Geschichte einen langen Atem hat. Und dass ihr Verlauf, trotz aller allzu menschlichen Bemühungen, nicht vorhersehbar ist. »Dafür steht auch der Brunnen aus Bronze«, meint Walter Peis, »er zeigt die drei Nornen, die Schicksalsgöttinnen der Germanen. Sie standen für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie lenkten alle Geschicke. Nicht die Menschen selbst.« Ich setze mich in der Nähe des steinernen Monolithen, der den Nuhne-Ursprung kennzeichnet, und schließe die Augen. Fragen tauchen auf. Was habe ich schon in der Hand? Bin ich bereit, mich in den Fluss namens Leben zu werfen – ohne zu wissen, wohin ich treibe? Kann ich Identitäten aufgeben, so wie Sonneborn und Ahre ihren Namen abgelegt haben, um in der Nuhne aufzugehen? Kann ich Gedanken fließen lassen, ohne zu glauben, ich sei meine Gedanken? Dieser Ort hat einen Sog, der mich immer tiefer führt. Der vierte Blick geht nach innen. Ich merke: Hier lässt sich gut meditieren. —

— MY T H E N- U N D SAG E N W EG — www.sauerland-wanderdoerfer.de/nuhne 26,1 km 887 9 Stunden schwer Wanderportal/ Haus des Gastes Züschen Seelenort Nuhneursprung ›Landhotel Mühlengrund‹ ›Hotel zum Dorfkrug‹ ›Gasthof Lumme‹

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Schlangen-Wiesenknรถterich (Bistorta Officinalis) am Nuhneursprung.

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Sa u e r l a n d -Wa n de rdör fe r — 1 . Qua li t ä t s re gi on ›Wa n de r ba re s De ut s ch la n d‹

S a ue r la n d-Wa n derd ö rfer — 1. Qual itätsreg io n ›Wand erbares Deutschl and ‹

Sauerl and -Wand erd ö rfer — 1. Qual itätsreg io n ›Wand erbares Deutschl and ‹

Sauerl and -Wand erd ö rfer — 1. Qu alitätsregion ›Wanderbares Deu tschland‹

Sau erland-Wanderdörfer — 1. Qu alitätsregion ›Wanderbares Deu tschland‹

Sau erland-Wanderdörfer — 1. Qu alitätsregion ›Wanderbares Deu tschland‹

Sauerland·Seelenorte

Sauerland·Seelenorte

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Sauerland·Seelenorte

Brilon · Olsberg

Diemelsee

Lennestadt · Kirchhundem

Medebach

Schmallenberg . Eslohe

Willingen

↑ Brilon·Olsberg

↑ Diemelsee

↑ Lennestadt Kirchhundem

↑ Medebach

↑ Schmallenberg Eslohe

↑ Willingen

ankommen. bei dir.

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Mehr erfahren Ein Überblick über alle 43 Sauerland-Seelenorte und die Geschichte, die sie verbindet, ist in dem Magazin ›Sauerland-Seelenorte – Lebendige Stille‹ erschienen. Wenn Sie auch die Seelenorte in den anderen Sauerland-Wanderdörfern kennenlernen möchten, stehen dafür sechs weitere Hefte mit ausführlichen Geschichten, Bildern, Wander- und Einkehrtipps zu Verfügung. Weitere Informationen, das Magazin und die Hefte sind erhältlich bei den Tourist-Informationen und über www.sauerland-seelenorte.de.

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IMPRESSUM

Die Sauerland-Wanderdörfer sind die 1. Qualitätsregion Wanderbares Deutschland und verfügen über eine vorbildliche Wanderinfrastruktur mit einem durchgängig markierten Wanderwegnetz, vielen Qualitätswegen, kompetenten Gastgebern und Touristinformationen, sowie einem großen Serviceangebot mit Tourenportal und Tourenplaner. www.sauerland-wanderdoerfer.de

Die Sauerländer Wandergasthöfe haben sich engagiert und konsequent auf die Ansprüche und Bedürfnisse von Wanderern eingestellt. Sie bieten komfortable Unterkünfte, besondere Wanderservices in Kombination mit zertifiziertem Wanderwissen, Serviceorientierung, Wandern-ohne-Gepäck-Angebote und eine ausgezeichnete Küche mit regionalen Spezialitäten. www.wandergasthoefe.de

Sau erland-Wanderdörfer — 1 . Qu ali tätsregi on ›Wan de r bare s De utsch l an d‹

Sauerland·Seelenorte ankommen. bei dir.

Lebendige Stille

Sauerland-Wanderdörfer c/o Sauerland-Tourismus e.V. Johannes-Hummel-Weg 1 D 57392 Schmallenberg www.sauerland-wanderdoerfer.de info@sauerland.com Telefon 0 29 74-20 21 90 Sauerländer Wandergasthöfe c/o Schmallenberger Sauerland Tourismus Poststraße 7 D 57392 Schmallenberg Telefon 0 29 72-9740-40 info@wandergasthoefe.de www.wandergasthoefe.de Redaktion und Projektentwicklung Hubertus Schmidt (Schmallenberger Sauerland Tourismus GmbH) Rüdiger Strenger (Tourismus Brilon Olsberg GmbH) Sabine Risse (Sauerland-Tourismus e.V.) Susanne Falk (ZeitRaum – Wege zu Geschichte und Gegenwart) Herausgeber Schmallenberger Sauerland Tourismus GmbH, info@schmallenberger-sauerland.de Texte Michael Gleich (www.der-story-teller.de) Susanne Falk → Seite 3, Bildunterschriften Anna Galon → Seite 5 Die Wahrnehmungsübung → Seite 26 wurde zusammen mit der Kommunikationsberaterin Sabine Falk entwickelt (www.sabinefalk.de) Fotografie Klaus-Peter Kappest → Seiten 16, 19, 20, 21, 22, 25, 32, 35 (www.kappest.de) Michael Gleich → Seiten 12, 14 Ferienwelt Winterberg → Titel, Seiten 6, 9, 28, 30 Daniel Sanjuan → Seiten 36, 39, 41

Wanderungen zu den Sauerland-Seelenorten

Konzept & Gestaltung w10b (www.w10b.de)

SAUERLAND·SEELENORTE

Lebendige Stille Das Magazin zu den Sauerland-Seelenorten ist bei den Tourist-Informationen und über www.sauerland-seelenorte.de erhältlich.

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Illustrationen Catherine Lubbers (www.w10b.de) Druck Köllen Druck + Verlag GmbH (www.koellen.de) Gefördert von s. letzte Umschlagseite

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Sauerland·Seelenorte ankommen. bei dir.

Sauerland-Seelenorte – das sind Felsen und Steinbrüche, Kirchen und Bergkuppen, mächtige Bäume und unterirdische Grotten, Seen und Täler. 43 Orte, über das ganze Sauerland verteilt. Sie wurden ausgewählt, weil sie besonders beeindruckend sind und für die Menschen in ihrer Umgebung eine besondere Bedeutung besitzen. Nicht nur heute, sondern auch schon zu früheren Zeiten. Sie berühren die Menschen emotional, geistig und spirituell. Sie rufen starke Resonanzen hervor. Es sind Orte, zu denen die Menschen wandern und wo sie abschalten können. Zu sich kommen. Die Ruhe genießen. Inspiriert werden. Neue Einsichten gewinnen. Auch wenn jeder Seelenort seine eigene Geschichte erzählt, gibt es eine Qualität, die alle verbindet: Lebendige Stille.

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