Servus Kinder 04/23

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Abenteuer Wien

Löse das Prater-Rätsel, entdecke mit Kaiserin Maria Theresia und Sänger Falco berühmte Plätze und triff die wilden Tiere der Stadt.

Forschen & FRAGEN Erleben & ENTDECKEN Lachen & RÄTSELN Kochen & BASTELN 26 Preisen! Gewinne einen von AUSGABE 4/2023 EUR 4,00 CHF 5,80

Berühmte Wiener& Wienerinnen

Kennst du Hedy Lamarr, Stefan Zweig oder Falco? Sie sind in Wien geboren oder haben lange dort gelebt. Und sie sind weltbekannt geworden. Auf den nächsten Seiten zeigen sie dir besonders schöne Plätze in der Bundeshauptstadt.

TEXT: NINA STRASSER ILLUSTRATIONEN: MARCIN MINOR

6 Servus Foto: Picturedesk

DIE BELLEVUEHÖHE

So kommst du hin: U-Bahn U4, Station Heiligenstadt, mit dem Bus 39A bis zur Station Karthäuserstraße und dann

1,5 Kilometer zu Fuß

ARZT UND PSYCHOLOGE SIGMUND FREUD

Geboren 1856 in Příbor, Tschechien

Träume interessierten den Arzt Sigmund Freud sehr. Denn er war sicher, dass jeder Traum einen Grund hat. 200 davon hat er deshalb untersucht und analysiert, 50 waren seine eigenen. So wurde ihm auch klar, dass das menschliche Unterbewusstsein beim Träumen eine große Rolle spielt. Im Unterbewusstsein werden Gefühle und Erinnerungen gespeichert – besonders das, was man als Kind erlebt hat. Sigmund Freud war davon überzeugt, dass das Unterbewusstsein alle Entscheidungen eines Menschen beeinflusst. Um die genauen Zusammenhänge zu ergründen, entwickelte er eine Technik, die er Psychoanalyse nannte. Sie wird immer noch angewandt.

Zu der Zeit, als Sigmund Freud lebte, stand auf der Bellevuehöhe noch ein Schloss. Dort verbrachte er einige Sommer und schaute auf Wien hinunter. Und genau dort hat er 1895 das erste Mal einen ganzen Traum analysiert.

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Das kannst du in Wien machen, wenn …

Karli K. Rattes beste Rat(t)schläge, die dir bestimmt weiterhelfen.

REDAKTION: KARLI K. RATTE ILLUSTRATIONEN: EFER HEBENSTREIT / AGENT AZUR

… du durstig bist

In ganz Wien findest du 1.300 Brunnen, deren Wasser du trinken kannst. Es gibt hohe, auffällige und auch viele kleine, unauffällige; es gibt moderne und ältere Modelle. Wenn es im Winter kalt wird, werden manche weggeräumt oder abgedreht. Sonst würde das Wasser in ihnen gefrieren. Übrigens: Das Wiener Trinkwasser kommt direkt aus den Niederösterreichischen und Steirischen Kalkalpen. Deshalb schmeckt es besonders gut.

Trick 17
Zusatzillustration: Verena Schellander 20 Servus

… du dich verlaufen hast

Bleib stehen, wo du bist, und warte. Deine Begleitung wird dich suchen und finden. Gehe keinesfalls mit jemand anderem mit. Solltest du Hilfe brauchen, sprich eine Polizistin oder einen Polizisten an. Du solltest immer die Telefonnummer von Mama, Papa, Oma oder Opa dabeihaben (oder noch besser: auswendig können).

GEWINNSPIEL

Gewinne einen von drei Stadtplänen für Kinder vom Verlag freytag & berndt. Beantworte dafür die Frage: Welcher Tipp war für dich der wichtigste und warum? Die Adresse und die Teilnahmebedingungen findest du auf Seite 82 .

… du aufs Klo musst

Wenn du unter 14 Jahre alt bist, darfst du jede der 158 WC-Anlagen der Stadt Wien gratis benützen. Außerdem stehen in vielen Parks kleine WC-Häuschen. Manche sind aus Holz und besonders umweltfreundlich. In 22 U-Bahn-Stationen findest du ebenfalls WCs. Aber Achtung: Bei manchen musst du zahlen. Wenn du also immer 50 Cent dabeihast, kann nichts schiefgehen.

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Steffl! Gestatten, mein Name ist

Lass dich von meiner jahrhundertealten Geschichte inspirieren. Entdecke meine Geheimnisse und Bewohner. Wirf einen Blick in mein Inneres, und fühl dich wie ein gotischer Handwerker.

TEXT UND ILLUSTRATIONEN: PIOTR

Ich bin der Stephansdom, das berühmteste Gebäude der Hauptstadt Österreichs. Die Wiener nennen mich „Steffl“. Meine ältesten Teile entstanden zwischen den Jahren 1210 und 1240. Daher bin ich etwa 800 Jahre alt. Im Laufe der Zeit wurde ich mehrmals umgebaut, oder es wurde an mich angebaut. Manches ist daher im gotischen, anderes im spätromanischen Baustil gehalten.

Ich bin 107 Meter lang, 34 Meter breit und fast 137 Meter hoch. In früheren Zeiten war die Maßeinheit allerdings nicht Meter, sondern Fuß . Ein Wiener Fuß war rund 31,6 Zentimeter lang, also etwas weniger als ein drittel Meter. Der Hauptarchitekt plante, dass ich 333 Fuß lang, 111 Fuß breit und 444 Fuß hoch sein sollte. Letztendlich wurde es nicht ganz exakt so, aber fast!

SO HART BIN ICH GAR NICHT

Ich bin komplett aus Stein gemeißelt. Das ist ein hartes Material. Aber Regen, Feuchtigkeit, Frost, Moos, Flechten und Taubendreck zerstören mich trotzdem. Deshalb werde ich seit dem Mittelalter ständig von den Mitarbeitern der sogenannten Dombauhütte repariert. Diese Konser vatoren und Restauratoren arbeiten mit traditionellen Methoden und Werkzeugen. Eine beschädigte Skulptur komplett neu anzufertigen kann bis zu anderthalb Jahre dauern.

Hilf dem Wasserspeier!

Dieser Gargoyle, ein mythisches Wesen, steht als steinerne Skulptur am Ende meiner Dachrinne. Wenn es regnet, fließt das Wasser aus seinem Maul heraus. Probier dich als Denkmalpfleger und zeichne die fehlende Hälfte des Wasserspeiers nach.

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MEINE ZEITKAPSEL

Die Kugel, die auf der Spitze meines Südturms angebracht ist, ist eine Zeitkapsel. 2008 wurde sie geöffnet. Darin fand man Erinnerungsstücke von 144 Jahren zuvor: Fotos meiner damaligen Konservatoren, alte Geldscheine und drei Ausgaben der „Wiener Zeitung“.

Für zukünftige Generationen wurden in die Kapsel nun unter anderem ein Mobiltelefon, Euro­Banknoten, eine CD mit einem Neujahrskonzert, ein Foto des aktuellen Konser vatorenteams und ein Album mit Aufklebern von Fußballspielern zur Erinnerung an die Fußball­ Europameisterschaft im Jahr 2008 gelegt.

Restauriere das Dach!

Das Dach des Steffl ist mit einem bunten Muster aus etwa 230.000 farbigen Ziegeln bedeckt. Verwende Wattestäbchen und Farben, um mein Dach zu vervollständigen.

Zeichne deine eigene Zeitkapsel!

Was würdest du in deine Zeitkapsel legen, die Menschen in 150 Jahren öffnen werden?

MEIN HÖCHSTER TURM

Mein Südturm ist 136,7 Meter hoch. 343 Stufen führen auf seine Spitze. Mehrmals gab es hier schon Laufwettbewerbe . Der Rekordhalter erreichte die Spitze in 1 Minute, 17 Sekunden und 75 Hundertstelsekunden.

DER UNVOLLENDETE TURM

Du siehst ihn hier nicht, weil er sich hinter dem Südturm versteckt. Ursprünglich war geplant, dass ich zwei identische Türme haben sollte. Im Jahr 1511 wurden jedoch die Arbeiten an meinem Nordturm eingestellt, und er wurde nie vollendet. Er ist 68 Meter hoch. Als Trost läutet darin die drittgrößte Hängeglocke Europas – die Pummerin.

MEINE FENSTER Darüber erfährst du mehr auf der nächsten Seite.

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Mit dieser Kehrmaschine fegt Fahrer Elvis von der MA 48 die Straßen.

Die Reporterin

Wally Wuff-Zack macht Wien sauberer

Die MA 48 holt in Wien den Müll und reinigt die Straßen. Schnüfflerin Wally sieht sich das genauer an. Zuvor muss sie aber noch etwas erledigen.

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TEXT: SUSI MAYER FOTOS: DORIS HIMMELBAUER ILLUSTRATIONEN: VERENA SCHELLANDER
Servus

Einmal in der Woche holen Patrick und Juro mit ihrem Müllfahrzeug den Restmüll aus den Innenhöfen. Das riecht für Hunde und Ratten interessant – für Menschen nicht.

„Überraschung!“

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DER FUCHS

Maximale Größe: 90 Zentimeter

Anzahl in Wien: ungefähr 4.000

Lebensdauer: bis zu 14 Jahre

TIERE RETTEN

Was du tun kannst, wenn du ein hilfloses Wildtier in der Stadt findest, liest du auf Seite 48

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Wildes Wien

Sie verstecken sich in den Gebüschen der Parks, graben Tunnel unter der Stadt oder flattern direkt am Fenster vorbei: Diese Wildtiere kannst du in der Großstadt treffen.

Ein Fuchs in der U-Bahn, ein Dachs in der Postfiliale oder ein handgroßer Nachtfalter im Kinderzimmer? Das alles kann in Wien vorkommen. Die Gründe, weshalb dir Wildtiere zwischen Beton und Autos begegnen, sind aber verschieden.

Tierarten wie die Taube oder die Ratte haben sich an das Stadtleben perfekt angepasst. Sie nutzen das Leben zwischen den Menschen zu ihrem Vorteil. Sie nennt man Kulturfolger. Sie finden ihre Schlaf- und Nistplätze in Bauwerken oder in einer der rund tausend Parkanlagen Wiens – zum Beispiel im Augarten oder in den Blumengärten Hirschstetten. Die meisten Kulturfolger fressen zu einem Teil das, was die Menschen übrig gelassen haben.

Andere Tierarten haben schon vor den Menschen an manchen Stellen der Hauptstadt gelebt. Sie können nicht einfach wegziehen, weil eine Straße gebaut wird. Wenn solche Tiere unter Schutz stehen, wie etwa der Feldhamster, müssen die Menschen aufpassen, den Lebensraum nicht zu zer stören. Das ist gesetzlich geregelt.

Die meisten Tierarten Wiens, nämlich etwa 200, leben allerdings in den großen Natur schutzgebieten am Rand der Stadt. Im Bio sphärenpark Wienerwald oder im National park Donau-Auen bleiben sie von Menschen fast ungestört. Hie und da kommt es aber vor, dass sich eines verläuft, verfliegt oder, wie die Schlingnatter, verkriecht.

DER STRASSEN-STREUNER

Der Fuchs ist ein typischer Kulturfolger. Er ist in jedem der 23 Wiener Bezirke zu Hause. Zum Ausruhen und Schlafen sucht er sich geschützte Plätze im Gebüsch, verkriecht sich auf Baustellen oder unter Brücken.

Der Fuchs macht sich schnell aus dem Staub, wenn er Menschen begegnet. Wenn du also einen siehst, bleib ruhig und beobachte ihn. Vor allem in der Dämmerung streift er in den Gassen und Siedlungen umher. In der Paarungszeit zwischen Dezember und Februar kannst du vielleicht sogar in der Wiener Innenstadt seine heiseren Schreie hören.

Foto: Erik Mclean/Unsplash; Illustration: Verena Schellander Servus 45
„EinbeimStadtbewohner Flanieren, das muss ich doch

Kleb dir

Laubfreunde

Im Herbst findest du in den Wiener Parks viele bunte Blätter. Damit kannst du dir einen ganzen Zoo basteln.

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REDAKTION: KARLI K. RATTE FOTOS: KATHARINA GOSSOW

DAS BRAUCHST DU

• bunte Laubblätter

• ein dickes Buch

• Küchenpapier

• Zeitungspapier

• etwas dickeres Papier oder leere Postkarten

• Klebstoff

• Bleistift

• Wackelaugen

• Pinzette zum genauen Anbringen der Augen

Schritt 1

Sammle schöne Blätter und nimm sie in einer Schachtel mit nach Hause. Du brauchst kleine und große Blätter.

Schritt 2

Damit die Blätter ganz flach werden, musst du sie in einem dicken Buch pressen . Leg die Blätter zuerst auf ein Küchenpapier. Das saugt die Nässe auf. Um die Buchseiten zu schützen, solltest du auch Zeitungspapier dazwischentun. Tipp: Lege die Blätter nebeneinander, damit sie nicht zusammenpicken.

Schritt 3

Probiere aus, welche Tierfiguren sich mit den Blättern legen lassen. Du kannst sie herumschieben und immer wieder mit anderen Blättern austauschen – so lange, bis du zufrieden bist.

Schritt 4

Steht das Motiv fest? Dann klebe zuerst die Blätter fest und erst am Schluss die Wackelaugen. Wenn nötig, kannst du noch Fühler oder Beine dazuzeichnen.

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Zusatzfoto:
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Der Schlosspark Schönbrunn ist jetzt besonders farbenfroh.
iStock; Illustrationen: Verena Schellander

Kochen ohne Knochen

Mitte des 18. Jahrhunderts erlaubte Kaiserin

Maria Theresia

Wanderhändlern aus dem heutigen Slowenien, gebratene Esskastanien (auch Maroni genannt) zu verkaufen. Im Jahr 1900 gab es angeblich 300 Stände in Wien. Heute sind es ungefähr 200 Stände.

Mmmh! Maroni!

Natürlich kannst du dir die Esskastanien beim Maroni-Brater im Stanitzel kaufen. Oder du machst sie selbst.

REDAKTION: RESI MÄH FOTOS: KATHARINA GOSSOW

KAUFE FRISCHE ESSKASTANIEN

Esskastanien wachsen fast in ganz Österreich. Du kannst sie auch auf dem Markt oder im Geschäft kaufen. Wichtig: Sie halten nicht lange. Ob sie frisch sind, erkennst du daran, dass die Schale fest und glänzend ist. Sie sollte keine Löcher haben.

Trick 17: Lege die Maroni in lauwarmes Wasser. Wenn sie zu Boden sinken, sind sie frisch.

RICHTIG EINSCHNEIDEN

Dafür brauchst du einen Erwachsenen und ein scharfes Messer. Der Erwachsene soll in jede Kastanie an der gewölbten Seite ein Kreuz schneiden. Wichtig: Nur die Schale einritzen, nicht das Fruchtfleisch. Wenn du sie

eine Stunde in kaltem Wasser einweichst, kannst du die Maroni später leichter schälen.

AB INS ROHR DAMIT

Stelle den Backofen auf 200 Grad (Ober- und Unterhitze). Während sich der Ofen aufheizt, kannst du die nassen, eingeritzten Maroni auf einem Backblech auflegen. Schiebe das Blech ins heiße Rohr und stelle eine ofenfeste Schale mit Wasser dazu. So trocknen die Maroni nicht aus. Nach 20 bis 25 Minuten das Blech mit den Esskastanien rausnehmen und kurz abkühlen lassen. Am besten legst du ein feuchtes Küchentuch darüber. Du solltest die Maroni noch warm schälen und essen. Mmmh!

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Fotos: akg-images, iStock, Adobe Stock; Illustration: Verena Schellander

WUSSTEST DU, DASS?

Esskastanie und Rosskastanie nicht verwandt sind, obwohl beide „Kastanie“ heißen? Die eine kannst du essen, die andere nicht – sie kannst du gut zum Basteln verwenden. So unterscheidest du sie: Bei den Esskastanien hat die Außenhülle weiche, lange Stacheln, bei der Rosskastanie kurze, spitze Stacheln. Die Frucht der Esskastanie ist eher flach, und ihre braune Schale hat eine haarige Spitze. Die Schale der Rosskastanie ist fast rund und glatt.

Rosskastanie
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Esskastanie
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