Handwerken wie früher
In der Kartause Mauerbach in Niederösterreich wird an der Pflege und Weitergabe schon fast vergessener Handwerkstechnik gearbeitet, um die historische Baukultur des Landes auch in Zukunft erhalten zu können.
Lange Wege. Der Kreuzgang des Klosters ist 500 Meter lang. Astrid Huber, Leiterin dieser Außenstelle des Denkmalamts, kommt also auf einen ordentlichen Fußweg pro Arbeitstag.
GARTENBESUCH IN MÜNCHEN
Ein bunter Strauß voll Erinnerung
Nicht nur Rüben, Beeren und Schneeglöckchen, auch Katzen und eine Schaukel gehören für Lore Hagn in einen richtigen Garten. Warum? Weil es im Bauerngarten ihrer Großeltern genau all dies gab.
Streng bewacht. Siamkatze Keks observiert das Hochbeet mit dem Salat und behält im bäuerlichen Gartenteil mit den vielen Beerensträuchern die Übersicht. Links: Die roten Äpfelchen auf dem Tisch sind selbst geerntet, den schönen Blumenstrauß mit Astern hat der Besuch mitgebracht.
Blüten für die Ewigkeit
Ob einzeln gepresstes Kleeblatt, zarte Salbei-Blüte oder filigrane Farnblätter: Die floralen Kunstwerke im Herbarium erfreuen nicht nur das Herz von Botanikern.
Es gibt Menschen, die sehen auf Anhieb dieses eine vierblättrige Kleeblatt in der Wiese. Die besitzen die Gabe und erspähen mit ihren Adleraugen genau jenes Exemplar mit dem vierten Blatt, dabei bilden die meisten Kleesorten ausschließlich dreiteilige Blätter aus. Unter 10.000 dreiblättrigen Kleeblättern findet sich laut Feldforschung ein vierblättriges (1:10.000).
Kein Wunder also, dass solch rares Fundstück als Glücksbringer gilt und gut aufbewahrt werden will. Und genau dafür gibt es eine wunderbare Möglichkeit: Man kann es behutsam zwischen zwei Buchdeckeln trocknen! Lebendiger als so manches Foto halten gepresste Pflanzen Erinnerungen und Augenblicke des Glücks wach und erfreuen uns viele Jahre lang. ➤
Text: Veronika Schubert Fotos: Flora Press, Mauritius ImagesBackkunst. Ein gehäkeltes Deckerl diente als Schablone, um dieses wunderschöne Muster auf die Rinde zu zaubern.
Mustergültig backen
Sie regen allein optisch unseren Appetit an: Brote, deren Kruste an manchen Stellen aufgerissen ist. Das passiert meist zufällig, man kann aber auch kontrolliert Muster setzen. Wir zeigen, wie es geht.
Ausbund nennt sich im Bäckerlatein der Bereich, in dem beim Backen die Kruste aufbricht. Das geschieht oft per Zufall an den unterschiedlichsten Stellen, kann aber absichtlich durch Ritzen, Einschneiden oder Drücken erzeugt werden.
Bereits im Mittelalter war es gang und gäbe, Kreuze in Brote einzuschneiden, um Gott um Schutz vor giftigem Mutterkorn im Mehl zu bitten. Auch in Gegenden, in denen gemeinschaftlich in einem Backhaus gebacken wurde, schnitzten oder stempelten Familien ihre Zeichen oder Initialen ein, damit sie ihre Brote später erkennen konnten.
Heute werden Brote vorwiegend aus optischen Gründen verziert. Zum einen, um unkontrollierte Risse zu vermeiden, zum anderen, weil sich selbst gemachte Brote mit hübschen Mustern nicht nur auf dem Tisch, sondern auch als Mitbringsel gut machen.
Wichtig ist, dass der Teig elastisch ist und einen guten Ofentrieb hat, also beim Backen aufgeht, da man sonst das Muster nicht sieht. Ist der Teig zu weich, zerfließen
die Muster beim Einschneiden. Ebenfalls essenziell: scharfes Werkzeug wie Rasierklingen, Kartonklingen, auch als Stanleymesser bekannt, oder Skalpelle. Je dünner und schärfer umso besser.
Wird der Laib, wie bei unserem Dinkelbrot, zuerst bemehlt, sollte man das Mehl mit etwas Druck einmassieren, damit es nicht in die Schnittstellen fällt. Für alle, die freihändig nicht so sicher sind, empfiehlt sich ein vorgezeichneter Schummelzettel fürs Muster. Etwaige Unsicherheiten lassen sich vorm Backen mit einem Holzspießchen korrigieren.
Nach der Bemusterung muss es rasch gehen. Sofort ab in den Ofen damit, sonst zerfließt die Schönheit oder fällt in sich zusammen, da ihr die Oberflächenspannung fehlt.
Praktisches und Schönes fürs Brotbacken von regionalen Handwerkern finden Sie bei servusmarktplatz.com
HAUSBESUCH
Wie ein Fels im Wind
Johannes Hoyos war sich nicht sicher, ob der alte Hof inmitten der ausgedehnten Wiesen in Lunz am See noch zu retten war. Er hat’s trotzdem versucht – und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Kunterbunte Kolben
In Gelb, Purpur oder Rostrot: Im Herbst reift Mais in seinen schönsten Farben. Wie die Kolben im Gesteck, als Wandschmuck oder auf Kränze gebunden unser Zuhause verschönern.
TIEFROTER BLICKFANG
Ein schönes Gesteck wirkt auf dem gedeckten Tisch besonders einladend, wenn die einzelnen Gedecke farblich dazu korrespondieren. Als Solokünstler auf Servietten gelegt, eignen sich die roten Kolben des Erdbeermais. Im Gesteck werden sie mit getrockneten Kugeldisteln, Fenchel, Mohn und zartem Flachs kombiniert.
Stadt-Land. Wien liegt einem zu Füßen, die Donau ist greifbar nah –wer bei schönem Wetter den Nussberg in Döbling besteigt, wird mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Und einem ebensolchen Wein.
Alle Wege führen zum Heurigen
Wandern und Wein trinken – das kann man wohl in keiner Stadt der Welt besser als in Wien. Eine genussvolle Achterltour zwischen Rebstöcken und Gemeindebauten samt Notizen über Kaiser Joseph II., den Gemischten Satz und die schöne Marie.