The Red Bulletin DE 04/23

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E-FUELS ADRENALIN OPTIMISMUS

Vierfach -

Weltmeister Sebastian Vettel und sein Rezept für den Motorsport von morgen

DEUTSCHLAND, € 2,50 04 / 2023 JETZT ABONNIEREN getredbulletin.com
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FUTURE COMES IN COLORS.

365 Tage im Jahr. Und kein einziger grau. Die neueste Generation der Ducati Scrambler erhellt jeden Tag – in neun bunten Farben.

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Contributors

HEIDI ZUMBRUN

Bekannt ist die Fotografin aus Los Angeles für die Themen Street- und Beach-Culture. Für uns setzte Zumbrun die Schauspielerin, Tunerin und Creatorin Emelia Hartford in Szene. Unter anderem fotografierte Zumbrun von einem Motorrad aus, wie Emelia in einem ihrer Sportwagen auf dem kalifornischen Highway ihre Runden drehte –schreiend vor Glück. Ab Seite 54

LET’S RACE!

LUKAS MAEDER

Angefangen hat der Fotograf aus Zürich mit Schnappschüssen von seinen Freunden beim Skaten. Mittlerweile hat Maeder einige der größten Popstars der Welt fotografiert – Billie Eilish oder die Rapper A$AP Rocky und Kendrick Lamar. Für diese Ausgabe lichtete er F1-Champ Sebastian Vettel ab. Das Ergebnis siehst du auf dem Cover und in der Story ab Seite 36

Mit hoher Geschwindigkeit kennt sich unser CoverHeld aus: 16 Jahre fuhr Sebastian Vettel, 36, in der Formel 1, vier Mal konnte er die Rennserie gewinnen. Nun spürt Vettel einen neuen Grund zur Beschleunigung: Nach seinem Rücktritt im vergangenen Jahr will er sich mit ganzer Kraft für den Kampf gegen den Klimawandel einsetzen. Motto: „There is still a race to win“. Im großen Interview ab Seite 36 erklärt Vettel, wie der Motorsport eine Vorreiterrolle einnehmen kann, was jeder Einzelne mit Mut und Kreativität im Alltag beisteuern kann –und warum er nichts von Verboten hält.

RAF Camora hingegen hält viel von Mozart. Das verrät der Rapper und meistgestreamte deutsche Artist auf Spotify ab Seite 62. Darin erklärt der 39-Jährige, was den Menschen Raphael Ragucci ausmacht – von seinen Anfängen in der klassischen Musik bis zum Vertrauen in den eigenen Biss.

WOLFGANG ZAC

Der renommierte Fotograf (u. a. „Vanity Fair“) lebt in Berlin und Los Angeles. Für uns lichtete er den US-Fußballstar Trinity Rodman ab und begab sich für die ActionAufnahmen direkt in ihre Schussbahn. Ergebnis: ein zertrümmerter Objektiv-Filter und ein Bluterguss. Welche Rolle knallorange Rauchschwaden beim Shooting spielten, siehst du in der Story ab Seite 72

Eine ganz andere Art von Durchsetzungsvermögen ist bei der Trendsportart Padel gefragt –eine Mischung aus Tennis und Squash, die aktuell die Welt erobert. Ab Seite 46 erklären zwei Spitzenspieler, was ihren Sport so faszinierend macht –und warum ihn wirklich jeder lernen kann.

Bis hierher war Alltag – ab hier ist Abenteuer. Die Redaktion

EDITORIAL
THE RED BULLETIN 3
LUKAS MAEDER (COVER), RAISA DURANDI

Wie sie Beachvolleyballerin wurde, indem sie Förderungen ausschlug.

PORTFOLIO LORENZ HOLDER 24

Der Fotograf zeigt Action-Sportler als Teil des Naturschauspiels – hier sind seine Bilder.

FORMEL 1

SEBASTIAN VETTEL 36

Wie der vierfache Formel-1-Champ seinen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten will.

PADEL

EIN SPORT HEBT AB 46

Eine Mischung aus Tennis, Squash, Billard: 10 Gründe, warum Padel durch die Decke geht – und Stars aus anderen Disziplinen es lieben.

AUTO

EMELIA HARTFORD 54

Wie die Rennfahrerin und Tunerin zum angehenden Hollywoodstar wurde. Und wie sie im Highspeed die innere Ruhe fndet.

RAF CAMORA 62

Rapper Raphael Ragucci ist der meistgestreamte Artist im deutschen Sprachraum. Und der Mensch RAF? Eine Spurensuche.

ein Gefühl unbegrenzter Freiheit – wie die US-Athletin ihren Sport erobert.

INHALT 04/2023 GALLERY 6 ZAHLEN, BITTE! 12 EMOJI-INTERVIEW 14 HYPE CHECK 16 HEROES MAYA HAWKE 18 Die
und ihre Nestbau-Strategie TEFLON SEGA 20 Gespräch mit
Künstler
Avatar-Star auf Spotify SVENJA MÜLLER 22
„Stranger Things“-Darstellerin
dem
hinter dem
MUSIK
72 FUSSBALL TRINITY RODMAN 72 Glam, Technik und
UND JETZT DU! REISEN 81 HÖREN 84 BIOHACKING 86 OUTDOOR 88 ERLEBEN 90 FAHREN 92 IMPRESSUM 96 PICS NOT POSTED 98 62 4 THE RED BULLETIN WOLFGANG ZAC, MARKUS MANSI
TISSOTWATCHES.COM TISSOT Sideral POWERMATIC 80 WERK MIT BIS ZU 80 STUNDEN GANGRESERVE
GALLERY

Decatur, Texas, USA

TOTAL GEERDET

Ein Fleck auf der Linse? Eigentlich ja nicht so hübsch auf Fotos. Hier aber ausnahmsweise ausdrücklich erwünscht. Schließlich war der Schmutz der heimliche Star des Events. Red Bull Scramble heißt die neue Offroad-Rennserie, bei der Profis und Amateure in ihren Side-by-Side-Fahrzeugen (S×S) vom Weg abkommen und sich auf den unterschiedlichsten Terrains beweisen müssen. Mal auf Sand, mal im Schnee oder eben im erdigen Dreck – wie hier auf dem Oak Hill Raceway in Texas. redbull.com

THE RED BULLETIN 7 CHRIS TEDESCO/RED BULL CONTENT POOL MAXIMILIAN
REICH

Paris, Frankreich AUF EIFFEL-TOUR

Hinten steht ein Wahrzeichen, das die ganze Welt kennt. Vorn tanzt eine junge Frau, die der Welt zeigt: Ich will noch höher hinaus! B-Girl Swami ist gebürtige Mexikanerin und stimmt sich schon auf das Weltfinale des Breaking Contest Red Bull BC One ein, das am 21. Oktober im Stade Roland Garros in Paris steigt – und von Red Bull TV übertragen wird.

Beste Vorbereitung aufs Finale: die internationale Serie „Breaking Beyond“ auf Red Bull TV.

GALLERY
8 THE RED BULLETIN

Eloy, Arizona, USA

FALLBEISPIEL

Unendliches Flachland und kein Nachbar weit und breit: Eloy, Arizona, ist der perfekte Ort für Einsiedler und Fallschirmspringer, weshalb sich dort der größte Sprungplatz der Welt befindet. Über 100.000 Skydiver pro Jahr fallen hier vom Himmel. Bei so viel Andrang kann es schon mal dunkel werden, bis man an der Reihe ist. Gut, dass das Red Bull Skydive Team bei seinem Übungssprung im Februar glitzerndes Licht dabeihatte. flyingbulls.at

LITTLE SHAO/RED BULL CONTENT POOL, SCOTT PALMER/RED BULL CONTENT POOL DAVID PESENDORFER, MAXIMILIAN REICH
GALLERY TREVOR MORAN/RED BULL CONTENT POOL DAVYDD CHONG

Hale‘iwa, Hawaii, USA

DAUERWELLE

Das Leben der Carissa Moore ist eine Dauerwelle – die Hawaiianerin ist fünffache Weltmeisterin im Surfen und die Siegerin bei der Olympia-Premiere ihrer Disziplin 2021 in Tokio. Auf diesem Bild brettert sie soeben zum Sieg bei der diesjährigen Vans Triple Crown, dem wichtigsten Wettbewerb nach den Weltmeisterschaften. Für Carissa ein absolutes Heimspiel, denn die North Shore der Insel O‘ahu ist ihr bevorzugtes Trainingsrevier. Einen Toast auf die Siegerin! (Im speziellen Fall einen Toast Hawaii.)

Lerne Carissa Moore hautnah kennen, in der Doku „RISS“ auf Red Bull TV.

THE RED BULLETIN 11

DA IST MUSIK DRIN

Vor 15 Jahren als legale Alternative zu Online-Piraterie gestartet, schwimmt Streaming-Gigant Spotify heute voll im Strom der Zeit. Und im Geld.

0,3

bis 0,5 Cent bekommen Künstler pro Stream ausgezahlt. 57.000 Künstler (von etwas mehr als 11 Millionen) haben 2022 mit Spotify mehr als 10.000 Dollar verdient.

391.483

Tonnen CO²-Äquivalente stößt Spotify jährlich aus –in etwa so viel wie Samoa oder Belize. Bis Ende 2030 will Spotify klimaneutral operieren.

18,5

Milliarden Mal wurden Songs von Bad Bunny 2022 auf Spotify gestreamt – wie schon 2021 war der Rapper aus Puerto Rico damit die weltweite Nummer 1.

2,6

Milliarden Euro besitzt Spotify-Gründer Daniel Ek. Der 40-jährige Schwede hält 9 Prozent der Aktien –aber er hat ein Stimmrecht, als hielte er 37 Prozent.

112,8

Millionen Follower hat Ed Sheeran und ist damit aktuell der populärste Sänger. Beliebteste Frau: Ariana Grande, mit 91,2 Millionen Fans auf Rang 2.

785

Millionen Mal wurde „Midnights“ von Taylor Swift zwischen 21. und 27. Oktober 2022 auf Spotify abgespielt. Einsamer Sieben-Tage-Rekord!

12

Jahre lang heißt der Fußball-Tempel des FC Barcelona offiziell Spotify Camp Nou – und die Katalanen kassierten dafür 400 Millionen Euro.

3,6

Milliarden Mal wurde „Blinding Lights“ von The Weeknd auf Spotify gestreamt – die Nummer 1.

589

Millionen Menschen insgesamt bezahlten 2022 weltweit für verschiedene Streaming-Dienste. 205 Millionen davon waren Spotify-Abonnenten.

200.000.000

Dollar (186 Millionen Euro) kassierte Comedian Joe Rogan 2022 für einen Exklusivvertrag über 3,5 Jahre. Aus gutem Grund: „The Joe Rogan Experience“ ist der populärste Spotify-Podcast.

11,73

Milliarden Euro Jahresumsatz waren 2022 ein Fünftel der weltweiten Musikindustrie. Das Spotify-Jahresergebnis fiel mit einem Verlust von 430 Millionen Euro dennoch negativ aus.

ZAHLEN, BITTE!
12 THE RED BULLETIN GETTY
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14 THE RED BULLETIN 1986ZIG MAXIMILIAN REICH

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ZU HOCH FÜR DICH?

Auf TikTok jagt ein Hype den nächsten. Creator Kirafn checkt für uns Trends, die zuletzt steil gingen. Dieses Mal:

DAS TEIL

„So kann die nächste Hitzewelle kommen: Ganze 1,2 Liter fasst dieser Thermobecher – eisgekühlte Getränke hält er dank Vakuum-Isolierung bis zu zwei Tage kalt. Dazu gibt’s eine lebenslange Garantie.“

DER HYPE

„107 Millionen Views sammelte der Hashtag ‚stanleyquencher‘ zuletzt auf TikTok. Das mit über 3 Millionen Views erfolgreichste Video stammt von TikTokerin Lex. Vergleichsvideos gewinnt der Quencher eigentlich immer. Im Shop ist er dauerausverkauft.“

DER CHECK

„Allein schon die TikToks anzuschauen deckt meinen Bedarf an Summer Vibes für die nächsten Tage. Was mich vor allem überzeugt, ist der nachhaltige Ansatz: Der Quencher ist zu 90 Prozent aus recyceltem Edelstahl und der Strohhalm wiederverwendbar.“

heißt bürgerlich Jonas Willbold, ist 28 und hält seine 1,2 Millionen Follower auf TikTok mit Comedy-Formaten. her folgt er seiner Faszination für Tech, Produkte und Trends.

HYPE CHECK
16 THE RED BULLETIN

Egal ob längere Touren oder kurze Sprints über den Berg, die neue KTM 890 SMT ist die Antwort auf all das, was du auf der offenen Straße vorher nicht machen konntest.

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MAYA HAWKE

eroberte mit „Stranger Things“ die Filmbranche. Eigen, aber clever: Die Schauspielerin baut sich Nester, immer und überall – im Kinderzimmer, am Set, mitten im Central Park.

ich aber auch die große Welt in meine kleine geholt. Ich hatte Landkarten an die Wände gepinnt – und ich sammelte Insekten und Glastierchen.“ Geborgenheit fand Großstadtkind Maya auch in der unmittelbaren Natur: „Ich wollte mich selbst kennenlernen, indem ich im New Yorker Central Park unterwegs war oder in den Wäldern nördlich der Stadt.“ Und auch heute noch treibt Maya diese Sehnsucht nach einer festen Basis: „Wenn ich reise, ist mein Motto: Lasst uns aufbrechen – um dann nach Hause zu kommen.“

Und auch beim Dreh zu „Asteroid City“ in Spanien entstand für Maya so was wie ein emotionales Zuhause: „Wegen der Pandemie haben wir alle zusammengewohnt. So habe ich meine Zeit konzentriert an einem Ort mit den wunderbarsten Menschen verbringen können.“ Gruppendynamik inklusive: „Wir haben den gesamten Prozess gemeinsam absolviert, was für ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl gesorgt hat. Manchmal mussten wir etwa als Komparsen aushelfen und einfach nur im Hintergrund durchs Bild laufen, während im Vordergrund andere Kollegen eine Szene spielten. Es gab Einstellungen, die wir gefühlt 300­mal wiederholten, aber es war großartig.“

Instagram: @maya_hawke

Aktuell im Kino: „Asteroid City“ mit Maya Hawke, Scarlett Johansson, Margot Robbie, Tom Hanks und Jason Schwartzman

Am Set zum Film „Asteroid City“ schlotterten Maya Hawke zunächst einmal die Beine. Regisseur Wes Anderson („Grand Budapest Hotel“) wollte von ihr in einer Szene eine Tanzeinlage. „Aber ich konnte nicht tanzen“, sagt die 25­Jährige, die mit der Netfix­Serie „Stranger Things“ schlagartig bekannt geworden war. Also bat sie den Filmemacher um Proben, die er ihr auch versprach: „Jeden Tag habe ich ihn danach gefragt, aber es ist nie dazu gekommen. Wir haben das Tänzchen dann einfach gedreht, und ich habe begriffen: Meine Nervosität und Unsicherheit passen zur Szene.“

Doch eigentlich lernte die Schauspielerin schon viel früher, mit chaotisch­unberechenbaren Situationen zurechtzukommen. Das hat sie nicht zuletzt ihren Eltern zu verdanken, die bis zur Trennung im Jahr 2003 als eines der Traumpaare Hollywoods galten – Uma Thurman und Ethan Hawke: „Sie sind mit mir um die ganze Welt gezogen, besonders als ich klein war. Meinen vierten Geburtstag habe ich zum Beispiel in China verbracht. Das alles war sehr aufregend, aber es hat in mir auch diesen Wunsch nach Beständigkeit geweckt. Ich habe mich jedes Mal gefreut, nach Hause zu kommen.“ Und wie!

Ihre Strategie für Stabilität bestand von klein auf darin, sich „ein Nest zu bauen“: „Ich war schon immer so, so weit ich denken kann. Es begann schon mit meinem Zimmer – ich kümmerte mich stets darum, dass ich die passenden Decken hatte. Und ich wollte einen Boden, der sich gut anfühlt. Gleichzeitig habe

Diese Konstellation wäre für Maya ein Wunschszenario, wenn sie wieder einmal einen Lockdown durchmachen müsste: „Ich würde alle meine Freunde zusammensammeln, und wir würden uns für diese Zeit eine wunderschöne Umgebung suchen.“

Durch Mark und Bein Feste Strukturen in Sachen Seelenheimat, feste Strukturen im Job – die Voraussetzung dafür schafft Maya durch eine minutiöse Vorbereitung: „Bei ‚Asteroid City‘ habe ich das Drehbuch genau analysiert und die Ausdrucksweise von Wes Anderson studiert. Erst habe ich den Text für mich gesungen – und dann erst gesprochen. Auf diese Weise dringen die Worte regelrecht in dein Knochenmark ein. Denn wenn du dich an deine Textzeilen erst mühsam erinnern musst, während du drehst, bist du schon verloren. Vielleicht können andere Kollegen so arbeiten, aber ich nicht.“

Doch so wichtig das Gefühl von Sicherheit und Erwartbarkeit für Maya auch ist – ihren Horizont erweitern will sie dennoch. Deshalb ist sie ihren Eltern für das „großartige Ge

schenk“ der zahlreichen Reisen dankbar. „Ich will selbst um die Welt ziehen und Abenteuer erleben. Und ich will auch eines Tages woanders leben als in New York. Ich habe zwar ein bisschen Angst davor, aber egal.“

Nicht zuletzt weil sie weiß, was es bringen kann, Angst zu überwinden. Das spürte sie bei ihrer Tanzszene: „Da konnte ich mich so richtig ausdrücken und war ganz ich selbst.“

18 THE RED BULLETIN HEROES
TEXT RÜDIGER STURM
DANIA MAXWELL/LOS
ANGELES TIMES/CONTOUR BY GETTY IMAGES
THE RED BULLETIN 19
„ Am Anfang singe ich alle meine Rollen –so werden sie ein Teil von mir.“
Maya Hawke, 25, über das Gefühl innerer Sicherheit

TEFLON SEGA

existiert nur digital. Dennoch ist der 2D ­Anime ­Sänger ein echter Superstar –erfunden als Rache an der Musikindustrie. Wir sprachen mit seinem Mastermind.

Instagram:

@teflonsega

Tefon Sega ist nicht wie andere R&B-Musiker. Das ist an seinem schwarz-pinken Haarschopf und seiner violetten Haut zu erkennen. Aber es gibt noch einen anderen, größeren Unterschied: Tefon Sega existiert nur im Metaverse. Der 2D-Anime-Sänger, der monatlich fast eine halbe Million Hörer auf Spotify, mehr als 21 Millionen YouTube-Klicks und 5,6 Millionen SoundCloud-Streams hat, ist ein vollkommen digitales Geschöpf.

Als Erfndung eines anonymen Musikers zeigt Tefon Segas Online-Präsenz, dass die Grenzen zwischen virtueller und physischer Kunstwelt verschwimmen. Sega, dessen Debütsingle „Beretta Lake“ 2016 viral ging, interagiert mit Fans über Online-Videos sowie über soziale Medien und in virtuellen Konzerten. „Mein Traum ist es, mit einer AugmentedReality-Liveshow auf Tour zu gehen“, verlautet er da. Zuletzt veröffentlichte Tefon Sega sein Debüt-Album „Welcome to the Mourning Show“. The Red Bulletin lüftete den virtuellen Vorhang – und sprach mit dem öffentlichkeitsscheuen Künstler hinter der großen Metaverse-Maskerade.

the red bulletin: Weshalb veröffentlichst du deine Musik als digitaler Avatar Tefon Sega im Metaverse?

tefon sega: Vor Jahren wurde ich von einem Major-Label unter Vertrag genommen und dann auf Eis gelegt – wobei sie mich nicht aus dem Vertrag ließen. Ich befand mich in der

schlimmsten Phase meines Lebens, weil ich mich nicht kreativ ausdrücken konnte. Also entwickelte ich einen Avatar und veröffentlichte heimlich Musik.

Um den Vertrag zu umgehen?

Ja. Der Erfolg war erstaunlich – ein Song landete auf Platz vier der weltweiten Viral-Charts von Spotify – aber ich war noch immer unter Vertrag. Ich wusste nicht, ob das Label es herausfnden und mich verklagen würde. Zum Glück ließen sie mich fallen. Dann wandten sie sich an Tefon Sega und sagten, sie wären daran interessiert, ihn zu verpfichten. Sehr lustig.

Wie hast du die Skills erlernt, Echtzeitanimationen zu erschaffen?

Ich habe keine Ausbildung in 3D-Kunst, Animation oder Technologie. Alles, was ich kann, habe ich mir über YouTube selbst beigebracht. Ich war wie besessen und arbeitete 15 Stunden am Tag. Nach ein paar Jahren fühlte ich mich selbstbewusster. Dabei habe ich, hat Teflon Sega eine Menge peinlicher Inhalte veröffentlicht und auch von meinem, von seinem Publikum gelernt. Und ich lerne immer noch.

Vor kurzem hast du den kreativen Prozess hinter einem Motion­Capture­Musikvideo beschrieben. Warum?

Das wollte ich schon lange tun. Animation als Kunstform ist mehr als hundert Jahre alt, aber Echtzeitanimation und Motion Capture (Erfassung echter Bewegungen und deren unmittelbare Digitalisierung, Anm.) sind so neu und werden jetzt für Kreative von zu Hause aus möglich, ohne Studios oder fette Budgets. Die Leute schickten mir Nachrichten, in denen sie meinem „Team“ für seine Leistung Komplimente machten. Ich wollte zeigen, dass ich meine Kunst quasi in meiner Garage herstelle – und dass jeder das könnte.

Fühlst du dich wegen deines Avatars nun als ein anderer Musiker als früher?

Ja, in diesem Prozess habe ich wirklich gelernt, dass Avatare nur ein Update dessen sind, was es in der Kunst schon immer gab. Die Geschichte ist voll von unbekannten Künstlern. Es gab viele Kreative, die das Gefühl hatten, dass sie durch eine Maske etwas ausdrücken können, das riskanter oder realer war. Als ich begann, als Avatar Musik zu machen, konnte ich Seiten von mir zum Ausdruck bringen – meine Depression, meine Ängste, einige meiner Macken –, die selbst Menschen in meinem nahen Umfeld noch nie bemerkt hatten. Mein Publikum fühlte sich damit tief verbunden, und das war befreiend. Das ist die Erfahrung vieler introvertierter Künstler. Daher werden Avatare bald eine große Rolle in der Kunst spielen.

HEROES
20 THE RED BULLETIN
„ Mein Avatar steckt voller Gefühle –sie kommen von ganz tief in mir.“
THE RED BULLETIN 21
Teflon Segas anonymer Schöpfer über die Verschmelzung mit seiner Kunstfigur

SVENJA MÜLLER

lehnte als junge Beachvolleyball-Spielerin Förderungsangebote ab und ging ihren eigenen Weg. Nun kommt sie groß raus: mit 1,92 Metern und Hoffnung auf den WM-Titel.

TEXT MAXIMILIAN REICH

deutsche Meisterschaft und holte Bronze bei der WM. Und das, obwohl sie am Anfang ihrer Karriere so manche Unterstützung ablehnte.

the red bulletin: Svenja, du hattest mit vierzehn die Möglichkeit, aufs Sportinternat in Münster zu gehen und mit sechzehn auf den Bundesstützpunkt in Hamburg. Beide Male hast du abgesagt. Warum?

svenja müller: Ich hatte früher immer Probleme mit Heimweh. Ich kann mich noch gut an meinen ersten Lehrgang erinnern, als ich zwölf war. Der ging bloß drei Tage, ich hab aber direkt in der ersten Nacht geweint. Am Stützpunkt zu wohnen wäre schwierig geworden.

Fiel dir die Entscheidung schwer?

Auf jeden Fall. Ich wusste ja, dass aus sportlicher Sicht dort die besseren Bedingungen herrschten. Schule, Training, Physiotherapie, Gym – alles auf einem Fleck. So musste ich alles selber organisieren.

Klingt anstrengend …

Das war’s. Und volleyballerisch wäre ich jetzt sogar vielleicht noch ein bisschen stärker, wenn ich damals aufs Sportinternat gegangen wäre. Aber wer weiß, ob ich dann nicht längst den Spaß daran verloren hätte. Deshalb hab ich die Entscheidung nie bereut. Und ohne diese Erfahrung wäre ich sicher nicht so selbständig, wie ich es heute bin.

Wie wichtig ist Wohlbefnden für Erfolge?

Ich denke, man kann auch kurzfristig Erfolg haben, obwohl es einem nicht so gut geht. Aber um über mehrere Jahre herausragende Leistungen zu bringen, muss man sich wohlfühlen. Freude ist wichtig für den Erfolg.

Du arbeitest mit einer Sportpsychologin zusammen?

Ja, das ist üblich im Beachvolleyball. Dadurch, dass man nur zu zweit ist und auch nicht ausgewechselt werden kann, trägt man schon viel Verantwortung. Da kann eine Psychologin Tipps geben.

Welche?

Instagram: @svenjamueller01

Dass Svenja Müller mal eine ganz Große werden würde, zeichnete sich früh ab. Mit 13 Jahren maß das Mädchen aus Dortmund bereits 1,87 Meter. In der Schule litt sie unter spöttischen Kommentaren der Mitschüler. Heute ist sie 1,92 Meter – und froh über jeden Zentimeter. Die 22-Jährige zählt auch dank ihrer Größe zu den besten Beachvolleyball-Spielerinnen der Welt. Auf ihrer ersten World Beach Pro Tour im vergangenen Jahr gewann sie mit ihrer Teamkollegin Cinja Tillmann direkt die

Zum Beispiel nach Fehlern kleine Pausen zu nehmen. Oder ich klopfe mir vor dem Aufschlag immer auf die Beine, um Kopf und Körper zu signalisieren: Okay, jetzt geht’s los.

Im Herbst startet die nächste WM. Was ist euer Ziel nach dem Erfolg im letzten Jahr? Wir hatten ein paar Turniere, die nicht so gut liefen. Deshalb müssen wir erst mal Konstanz reinkriegen. Aber klar wollen wir mindestens ins Viertelfnale. Und wenn wir das spielen, was wir können, ist noch mehr möglich.

HEROES
22 THE RED BULLETIN MARTIN NINK/RED BULL CONTENT POOL

Irre Locations, strahlende Farben: Fotograf Lorenz

Holder zeigt Action-Sport vor einzigartigen Kulissen –und schafft so ein ganz eigenes Spektakel.

ALLES IST ERLEUCHTET

TEUFELSRITT

Grunewald, Berlin

„Wall Ride“ heißt der Stunt, Teufelsberg die Location – ein Areal, übersät von Militärruinen. Und der Teufelskerl auf dem Bike?

BMX-Freestyler Bruno

Hoffmann, der in drei Meter Höhe eine vertikale Mauer befährt.

24 THE RED BULLETIN
FOTOS LORENZ HOLDER
26 THE RED BULLETIN

SÜD - SEEN

Allgäu, Bayern

Die Südsee? Der Forggensee, ein Staubecken im Herzen von – Bayern! Jedes Frühjahr füllt es sich mit milchig blauem Wasser, das mit der Schneeschmelze von den Bergen kommt. Wakeboarder Felix Georgii cruist durch die Alpen-Karibik.

Bayerische Karibik: auf

Kreuz- und Querfahrt durch blaues

Alpenwasser

THE RED BULLETIN 27

WALD VON WELT

Antrim, Nordirland

„The Dark Hedges“ wird diese Buchenallee genannt, sie war einer der markantesten Drehorte von „Game of Thrones“ – und ist ein Touristenmagnet. Die Challenge für Holder und BMX-Rider Senad

Grosic: hier für ein paar Klicks gespenstische Ruhe darzustellen.

Düsterer Touri-Spot:

In diesem Geisterwald ist oft die Hölle los.
28 THE RED BULLETIN

HAUS - MEISTER

Calpe, Spanien „La Muralla Roja“, die Rote Mauer, heißt die Feriensiedlung des Kult-Architekten Ricardo Bofill an der Costa Blanca.

BMX-Rider Senad Grosic freut sich über die vielen Stufen, Lorenz Holder über die starken Kontraste.

KURVEN - REICH

München, Riem

Irrgarten aus der Vogelperspektive: Hier stieg 2005 noch die Bundesgartenschau – heute haben Skater das Areal erobert. Hier: Lorenz Holders Freund Patrick Beskow beim Kickflip.

Früher wuchsen in diesem Irrgarten die Blumen. Heute blüht hier die künstlerische Fantasie.

30 THE RED BULLETIN
THE RED BULLETIN 31

GEISTERFAHRT

London, England

Nachts im Natural History Museum, hier ruhen die Reste der Urzeittiere. Uhrzeit: Es ist fast Mitternacht, als Top-Skaterin

Letícia Bufoni ihre Geisterfahrt im leeren Gebäude startet. Ganz schön schaurig.

PARK & RIDE

Köln, Messeareal

Ein Parkplatz mit Platz satt – horizontal wie vertikal, dank einer zum Kunstwerk erweiterten Feuermauer aus Ziegelstein. Wie gemacht als Spielplatz für Skater Vladik Scholz.

BRÜCKENSCHLAG

Gablenz, Lausitz

Die Brücke, die hier mit ihrem Spiegelbild zum Kreis verschmilzt, stammt aus der Romantik. Der BMX­Profi auf ihr ist der Österreicher Senad Grosic und stammt aus Kroatien. Ergebnis: Brückenschlag der Kulturen!

THE RED BULLETIN 33

LORENZ HOLDER

Wie einen langen, womöglich ein wenig langweiligen Fluss hätte Lorenz Holzer aus München das Leben an sich vorbeiziehen lassen können: Wirtschaft und Erdkunde hatte er studiert, eine Lehrerlaufbahn am Gymnasium schien für ihn vorgezeichnet. Doch noch vor seiner ersten Unterrichtsstunde legte er eine Vollbremsung hin und änderte die Richtung. Neues Ziel: Fotografe. Bereits einen Teil seines Studiums hatte sich der 43-jährige Bayer, ein passionierter Snowboarder, durch diverse Fotojobs in der BoardingSzene fnanziert – und Gefallen an der Szene und den Motiven gefunden. Nun, als frischgebackener Pädagoge, ging er die Action- und Abenteuerfotografe professionell an. Erdkunde mit der Kamera gewissermaßen. „Ich gehe bei meiner Sportfotografe stets einen Schritt zurück, weil ich das große Ganze zeigen will“, sagt Holder. „Ich will nicht nur festhalten, was in Sachen Action möglich ist, sondern vor allem auch wo.“ Die Natur, das Setting, der Rahmen müssten auch ohne den Menschen funktionieren: „Wenn man sich den Athleten wegdenkt, sollte man sich meine Bilder immer noch an die Wand hängen wollen“, wünscht sich Holder. Sein Plan: „Den Menschen als unaufdringlichen Teil der Natur darzustellen.“ Seine Erfolge: Auszeichnung mit dem Overall Red Bull Illume Award 2013 und 2016 und zwei Kategorie-Siege im Jahr 2019. lorenzholder.com

SCHATTENMANN

Graubünden, Schweiz So zeitlos, wie die Felsen des Caumasees hier dösen, ahnt keiner: Für diesen Action-Shot war perfektes Timing gefragt. „Damit der Schatten genau so auf die Insel fällt, mussten Tages- und Jahreszeit stimmen“, sagt Holder.

DER FOTOGRAF
34 THE RED BULLETIN
THE RED BULLETIN 35

„ DEN KITZEL DER RENNEN NEHME ICH MIT“

Leben am Limit war gestern, nach seinem Rücktritt lernt sich Sebastian Vettel neu kennen. „Der Adrenalin-Rush ist versiegt“, sagt der vierfache Formel-1-Champion. Aber Seb ist schon wieder im Wett kampf modus. Dieses Mal geht es nicht um die Weltmeisterschaft. Sondern gleich um die Welt.

TEXT WERNER JESSNER FOTOS LUKAS MAEDER
36 THE RED BULLETIN

Vollgas Zuversicht F1-Idol Sebastian Vettel spricht über den Wandel seiner Welt.

Rat an mein jüngeres Ich? Nutz deine Stimme für Positives! Die damit verbundene Kraft war mir nicht so bewusst.“

ei seinem Rücktritt am Ende der vergangenen Saison waren plötzlich wieder alle gut Freund mit Sebastian Vettel, dem Racer, an dem sich so viele Kollegen jahrelang die Zähne ausgebissen hatten; der mit Red Bull Racing vier Mal Weltmeister geworden war, danach zu Ferrari und schließlich Aston Martin weiterwanderte und es nach 299 F1Starts, 53 Siegen und 122 Podestplätzen gut sein ließ. „Love you, man“, sagte Lewis Hamilton zum Schluss, Mick Schumacher und Lando Norris bezeichneten ihn als „Inspiration“, Checo Pérez, Daniel Ricciardo und Nico Rosberg unisono als „Legende“.

Andere Dinge waren in seinem Leben wichtig geworden, und teilweise ließ er uns schon als Aktiver daran teilhaben: Wenn er mit dem Rad ins Fahrerlager fuhr oder einen historischen Williams aus dem Jahr 1992 mit synthetisch produziertem, klimaneutralem Sprit bewegte, war klar, was einen der intelligentesten Piloten der Gegenwart umtreibt.

Ja, Sebastian Vettel setzt sich für die Umwelt ein. Und ja, er hat Spaß am schnellen Autofahren – nach wie vor. Schon bald dürfen wir ihn wieder in Action erleben: bei Red Bull Formula Nürburgring auf der legendären Nordschleife. Dabei wird er die 73 Kurven am Steuer seines nicht weniger legendären RB7 – genannt „Kinky Kylie“ –in Angriff nehmen, und zwar klimaneutral dank E­Fuels. „Es ist mir wichtig, zu zeigen, dass Rennwagen genauso gut und schnell mit CO²­neutralem Treibstoff fahren können.“ Seb lebt vor, wie man auf wenig verzichtet, glücklicher ist und bei all dem seinen Beitrag leistet, die Welt nicht stärker zu belasten als nötig.

Bthe red bulletin: Vermisst du die F1? Und wenn ja, welche Aspekte daran? sebastian vettel: Die ersten Monate gingen rasch vorbei, und es war schön, die freie Zeiteinteilung zu genießen. In meine Entscheidung zum Rücktritt sind viele Faktoren eingefossen. Ich habe nicht aufgehört, weil ich den Sport nicht mehr mochte, zu langsam war oder unbedingt etwas anderes machen wollte. Rücktritte sind sehr individuell. Für mich war Zeit einer der bestimmenden Faktoren: die vielen Rennen; das Wissen, wie viel Einsatz es braucht, um den Job meiner Meinung nach ordentlich zu erledigen. Gleichzeitig habe ich kleine Kinder zu Hause. Diese Zeit kommt nicht wieder. Um die Frage zu beantworten: Das Fahren, der Wettkampf, das hat mir bis zum Schluss Spaß gemacht. Wenn du im Qualifying nur noch diesen einen Schuss hast und der sitzen muss. Rennduelle. Diese Momente fehlen mir am ehesten.

Aber?

Ich wollte gewisse Kompromisse nicht mehr eingehen. Plus: Meine Kinder haben ein Recht darauf, dass ich mehr für sie da bin. Ein bisschen bin ich wohl auch rausgewachsen aus einer Welt, die ich früher so toll fand. Dinge, die ich einst reinweiß sah, hatten eine gewisse Färbung bekommen.

Inwiefern?

Im Kontext unserer Zeit. Das hängt mit Interessen außerhalb des Motorsports zusammen, die ich entwickelt habe. Wer seine Augen nicht verschließt, nimmt gesellschaftliche Entwicklungen wahr. Die F1 hat zwar einen Großteil meines Lebens eingenommen, ist aber nicht zentral für die Menschen auf der Welt. Wenn man über den Tellerrand blickt, erkennt man die Zeichen.

Wie sich Umwelt und Klima verändern?

Umwelt ist das Thema unserer Generation. Wir befnden uns in der entscheidenden Dekade für das Klima, und da braucht es alle. Wir müssen an einem Strang ziehen. Ich fasse mir da zuerst an die eigene Nase. Diese Einstellung kommt aus dem Sport.

Was hast du konkret unternommen?

Vor einigen Jahren habe ich begonnen, meinen CO²­Abdruck zu messen. Autokilometer aufgeschrieben, jeden Flug, jede Nächtigung. Diese Zahl im Vergleich zu der von Otto Normalverbraucher zu sehen, hat mich von den Socken gehauen! Danach habe ich Maßnahmen ergriffen, um den Wert runter zu kriegen.

Möchtest du diese Zahlen nennen?

Begonnen habe ich bei 400 Tonnen – nur in Zusammenhang mit der F1. Zum Schluss

Neuer Look
THE RED BULLETIN 39
Der Fusselbart aus seiner späten F1-Zeit ist jetzt ab.

2007

Debüt bei BMW –sauber als Ersatz für Robert Kubica in Indianapolis. Sensationell: WM-Punkte gleich im ersten Rennen.

2010

Ungemein emotionaler erster WM-Titel, sowohl für Sebastian als auch für Red Bull Racing im HerzschlagFinale gegen Alonso im Ferrari. Rechts im Bild: Dr. Helmut Marko.

war ich auf 60 Tonnen runter. (Anm.: Der Schnitt in Deutschland waren im Jahr 2021 ca. 8 Tonnen.)

Wie hast du das gemacht?

Der Großteil der Reduktion war das Weglassen von Flügen. Bis auf Silverstone und Budapest bin ich letzte Saison zu allen Europa-Rennen mit dem Auto angereist. Ich möchte keinem etwas vorschreiben oder mich als Engel darstellen, aber so habe ich bei mir selbst begonnen. Dieser Schritt fühlte sich null nach Verzicht an, sondern als völlig logisch – wie auch alle anderen kleineren, die ich parallel gesetzt hatte. Ich fühlte mich sehr zufrieden.

2013

Absolute Dominanz im letzten WeltmeisterJahr: Von 19 Rennen gewann er nicht weniger als 13 und stand weitere drei Mal auf dem Podest.

Weil du Reisen wieder als unterwegs sein erlebt hast und nicht als zweckgerichtete Bewegung von A nach B? Absolut! Als Teenager war der Führerschein das Ticket in die Freiheit. Im Motorsport war ich anfangs sehr viel mit dem Auto unterwegs und hatte es bald satt, lange Strecken auf der Straße zurückzulegen. So kam das Flugzeug ins Spiel, später der Privatfieger, weil die Zeitersparnis extrem war. Aber der Schritt zurück fühlte sich gut an. Dinge besser zu planen, in die eigene Hand zu nehmen. Klar, nach Australien hätte ich nicht mit dem Segelboot kommen können, sonst hätte ich das Rennen verpasst oder zumindest das darauffolgende. Doch wann immer es ging, habe ich genossen, wieder an Land unterwegs zu sein und Dinge zu sehen, die ich im Flugzeug verpasst hätte. Der vermeintliche Verlust von Zeit ist kein eigentlicher Verlust, habe ich gemerkt.

Okay, Autos sind umweltfreundlicher als Flugzeuge, aber auch bei vier Rädern gibt es eine breite Spanne. Welche Autos fährst du?

Porsche Taycan, also elektrisch, und einen VW-Bus mit Verbrennungsmotor. Der Bus hat den Vorteil, dass von Fahrrad bis Kinder alles reinpasst. Doch ich fnde, dass ein entscheidender Faktor in der – sehr spannenden – aktuellen Mobilitätsdiskussion untergeht. Viele fragen sich: Was darf ich nicht mehr? Die wichtigere Frage ist doch: Wie könnte es in Zukunft besser aussehen? Wenn ich nach vorn blicke, sehe ich lebenswertere Städte als heute. Wenn ich mir vorstelle, dass öffentlicher Verkehr dichter und füssiger passiert, wenn die Alternative Bahn besser wird als heute, stellt sich die Frage nach Auto oder Flugzeug vielleicht gar nicht mehr. Sobald das Angebot stimmt, wird die Mehrheit mitziehen. Vielen fehlt die Vision von Verbesserung. Davon, dass das gut wird. Veränderung macht ihnen erst mal Angst. Es braucht Fantasie, wie es künftig besser sein wird als heute.

2022 SUTTON MOTORSPORT IMAGES, PICTUREDESK.COM, GETTY IMAGES

Rücktritt als Elder Statesman der F1 mit 299 Rennstarts, 53 Siegen, 4 WMTiteln. Nur Hamilton hat mehr WM-Punkte als Sebastian. 40 THE RED BULLETIN

Als Beispiel für Verbesserung, die jahrelang undenkbar war: Homeoffce bedeutet weniger Pendler, bedeutet weniger CO² und sauberere Städte … So auf die Art?

Genau. Veränderung sollte man als etwas Positives wahrnehmen. Der Wandel ist längst angelaufen. Es ist keine Frage des Ob, nur noch eine Frage des Wann. Da gibt es keine Zweifel mehr. Die Mehrheit versteht das auch. Jetzt geht es ans Gestalten und Machen. Das ist vielleicht etwas schwieriger, aber da braucht es eben Mut, etwas auszuprobieren. Wie etwa Arbeit zu Hause.

Woran machst du diesen Wandel fest? Noch in meiner Generation haben deutlich mehr Jugendliche den Führerschein gemacht als heute, weil das Auto kein so zentrales Thema mehr ist. In der VäterGeneration war noch völlig klar, dass man Führerschein macht und ein eigenes Auto besitzt. Wandel geschieht. Skeptiker gab es schon beim Umstieg von der Pferdekutsche aufs Auto.

Welche neuen Technologien werden uns am meisten helfen, die Zukunft zu gestalten?

Im großen Bild: künstliche Intelligenz. In der Mobilität ist der Wandel zur E-Mobilität der erste Schritt – aufgrund des im Moment noch unschlagbaren Wirkungsgrades. Wasserstoff ist superspannend. Generell glaube ich nicht an die eine einzige Lösung, sondern an eine Kombination vieler Bausteine. Nach meinem Wissensstand steht der Umstieg auf Elektro in der Flugindustrie nicht so unmittelbar bevor wie bei den Autos. Daher braucht es hier ein anderes Denken. Ohne die Freiheit einzuschränken zu wollen: Muss man für drei Tage nach New York fiegen? Ja, es gibt tatsächlich Menschen, für die das notwendig ist. Aber bloß zum Vergnügen? Ich bin der Letzte, der irgendjemandem etwas verbieten will. Aber wer sich des Gesamtbildes bewusst ist und weiß, wie viele Menschen unter dem Klimawandel bereits heute leiden, dem stellt sich diese Frage wahrscheinlich schon heute nicht mehr.

Fährst du noch manchmal bloß zum Spaß in der Gegend rum?

Ja, ab und zu mit meinen alten Motorrädern. Das macht mir schon noch immer sehr viel Freude. Andererseits verstehe ich Menschen, die die Klimakatastrophe als existenzielle Bedrohung für sich begreifen. An diesem Balanceakt, mich nicht von einer Angst leiten zu lassen und den Moment genießen zu können, arbeite ich persönlich sehr stark. Auch hier: Ich fnde es wichtig, nicht von Verbot und Verzicht zu reden,

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Skeptiker gab es immer – schon beim Umstieg von der Pferdekutsche auf das Auto.“

sondern die Alternativen hervorzuheben, und die gibt es ja oft schon. Motorräder lassen sich mit synthetischen Kraftstoffen betreiben. Die produzieren zwar noch immer Schadstoffe, aber nur so viele, wie vorher gebunden wurden. Von Biofuels bin ich kein Fan. Hier wird Land genutzt, um Futter anzubauen, um daraus Treibstoff herzustellen – nicht so der Hit. Das können wir besser. Autos und Motorräder sind Kulturgut. Viel Gutes ist daraus entstanden. Wir sollten sie nicht abschaffen, sondern am Leben erhalten. Motorsportfans muss man ohnehin nicht erklären, wie großartig es sich anfühlt, wenn ein V8 angeschmissen wird. Da spürt man was. Wir müssen es bloß besser gestalten.

Okay: Die 20 F1-Autos fahren ab 2026 CO²-neutral. Die große Schadstoffproduktion passiert aber durch die Anreise der Zuschauer. Insofern unterscheidet sich Motorsport nicht von anderen Groß-Events wie Fußballspielen oder Konzerten. Sind 20 CO²-neutrale Rennwagen nicht bloß Greenwashing? F1 war immer Technologievorreiter. Aktuell ist die Frage, wie serienrelevant die hoch komplexe und spannende aktuelle Antriebstechnologie ist. Hier könnte man mehr tun. Doch E-Antrieb ist in absehbarer Zeit nicht F1-tauglich. Dafür sind die Rennen zu lang, und der geforderte PowerOutput ist zu hoch. Gewicht spielt in der F1 immer eine große Rolle, auch darum ist E-Antrieb nicht praktikabel. Daher sind kurzfristig synthetische E-Fuels unabdingbar. Dass das ab 2026 passiert, ist gut – ab sofort wäre besser. Aber ja, noch wichtiger

ist, die Emissionen rundum in den Griff zu bekommen: Wie kommen die Teams zur Strecke? Klar wäre es toll, wenn alle mit dem Fahrrad anreisen. Ungleich mehr brächte aber, den Kalender in Ordnung zu bringen. Kreuz und quer durch die Welt zu fiegen und dazwischen immer wieder für ein paar Tage nach Europa macht keinen Sinn und auch keinen Spaß. Wie kommen die Fans an die Strecke? Was wird dort konsumiert, welche Ideale werden gelebt? Wasser sollte meiner Meinung nach etwas sein, das jedem zu jeder Zeit zur Verfügung steht. Braucht es diese Plastikbecher überall? Ich fnde, Veranstalter von Groß-Events haben die Verpfichtung, sich diesen Fragen zu stellen. Man beginnt bei den großen Dingen und kommt bei den kleinen raus.

Was hältst du von der Theorie, dass ihr F1-Fahrer wie Kinder seid, die zu viel Schokolade bekommen haben und sich davon satt gegessen haben? Stichwort Nico Rosberg, der bei Fridays for Future war, oder Lewis Hamilton, der Strände von Plastik befreit. Ich weiß nicht. Vielleicht spielt da rein, dass wir als Vertreter einer globalen Sportart sehr privilegiert sind. Wir erleben viel, sehen viel, verdienen viel. Lange galt in unserer Gesellschaft der Glaubenssatz: je mehr, desto besser. Auch unsere Vorbildkultur zielt darauf ab. Vielleicht stimmt der Schokoladenvergleich insofern, als die Gleichung in sich oft nicht stimmt. Mehr von allem bedeutet nicht mehr Glück. Auch Vorbilder haben oftmals große Herausforderungen im Alltag, selbst die scheinbar ultraerfolgreichen. Viele von ihnen sind

nicht glücklich, im Gegenteil. Dennoch läuft ein Großteil der Gesellschaft einem Ziel hinterher, an dessen Ende nicht Zufriedenheit steht: mehr, schneller, schöner, weiter, reicher. Meine Erfahrung in der F1 hilft mir sicher, Dinge einordnen zu können. Trotzdem glaube ich, dass man sie auch dann verstehen kann, wenn man kein volles Bankkonto hat.

Du meinst, weil du viel gesehen hast … habe ich erkannt, dass es uns in Mitteleuropa gut geht. Ich habe Weltgegenden erlebt, da war es ganz anders. Familien, die in Kartonhütten wohnen und darin auch noch ein Friseurgeschäft betreiben. Uniforme Palmplantagen, wo im letzten Jahr noch ein Urwald war. All das nicht bloß im Fernsehen zu sehen, sondern mit eigenen Augen, löst etwas aus, zumindest bei mir. Ich sehe es als Verantwortung, diese Eindrücke zu teilen und unsere Vorbildkultur zu hinterfragen. Permanentes Optimieren fnde ich gefährlich. Vieles und viele bleiben dabei auf der Strecke. Niemand sieht aus wie auf Social Media. Es gibt Fotos von mir, da schau ich wirklich gut aus. Aber ich weiß genau, wie ich wirklich aussehe, wenn ich morgens aufstehe.

Wonach bemisst du Glück?

Ich kann die Treppe hochlaufen und muss nicht den Fahrstuhl nehmen. Für Menschen nach Unfällen sind solche Kleinigkeiten in weite Ferne gerückt. Es wird immer Leute geben, denen es besser geht – und noch viel mehr, die schlechter dran sind. Ein wichtiger Gedanke: einzuordnen, wie es einem geht.

Würde der Sebastian von heute seinem 16-jährigen Alter Ego noch raten, Formel-1-Fahrer zu werden?

Ich möchte an meiner Zeit nichts missen. Was würde ich anders, besser machen? Ich wäre gern früher bewusster geworden. Die heute dominanten Themen waren schon damals da, aber nicht so präsent. Zweitens:

„ Nicht immer nur von Verbot und Verzicht reden, sondern von den Alternativen: etwa Motorrädern mit synthetischem Sprit.“
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„ Klar könnten in der Formel 1 alle mit dem Fahrrad anreisen –aber andere Dinge bringen viel mehr.“
APPROVED Performance High-Speed Handling

Ich würde meine Stimme mehr fürs Positive nutzen. Die damit verbundene Kraft war mir anfangs nicht so bewusst, und es war mir auch ein wenig unangenehm, meine Stimme zu erheben. Sportlich war es eine Megazeit. Das Auf hat mich so geprägt wie das Ab. Beides war wichtig.

Wo holst du dir deinen Spaß nach dem Ende deiner F1-Karriere?

Diese Frage hat mich vorab lang beschäftigt. Ich war sehr gut vorbereitet, als ich diese Entscheidung getroffen habe. Doch ein gewisser unplanbarer Faktor bleibt. Ich betreibe gern Sport draußen. Stand heute gibt es aber nichts, das mich so ans Limit bringt wie die F1. Das ist es, was mir am meisten fehlt. Hier muss ich mich selbst

Smarte Message

Jeder Mensch kann sich entscheiden, heute seinen Beitrag zu leisten – das ist Sebastians Botschaft. Um Verbot geht es nicht, sondern um Wahl und Hirn.

bremsen, denn genau das wollte ich an mir kennenlernen: Was passiert, wenn ich nicht im Wettkampfmodus bin? Irgendwann läuft dieser Adrenalin-Rush einer Karriere an der Weltspitze ab, ob frei gewählt oder gezwungenermaßen – etwa durch Verletzungen. Dann geht’s ums Weiterziehen, den Kitzel und die Anspannung in den nächsten Abschnitt mitzunehmen. Ich sage nicht, dass es einfach ist, oder behaupte, dass ich es schon geschafft hätte. Ich bin auf der Suche, und dieser Prozess selbst ist ja auch schon spannend.

Möchtest du die Welt besser machen? Das primäre Ziel ist, für meine Familie da zu sein. Die Dynamik zu Hause ist anders, weil ich präsent bin. Das ist für mich neu und auch für den Rest der Familie. Generell schaue ich nach vorn. Das kommt aus meiner Zeit im Sport: Wie können wir uns verbessern? Ich bin viel zu klein, um aufzubrechen und die Welt zu retten, und die Welt ist dafür viel zu groß. Aber ich fnde Aufgaben, die mich begeistern. Hoffentlich kann ich andere Menschen ein kleines Stück dabei mitnehmen.

Interessiert dich die F1 noch? Sehr! Das erste Rennen war ein wenig komisch, aber mittlerweile schaue ich das echt gerne. Ich kenne den Sport in- und auswendig, ich liebe ihn nach wie vor. Vielleicht sehe ich gewisse Dinge anders, aber ich habe nicht das Gefühl von Traurigkeit, wenn ich die Ex-Kollegen beobachte, gar nicht.

Auch nicht, wenn das grüne Auto gerade so gut performt?

Die erste Reaktion vieler Leute war: Dass der Aston Martin in dieser Saison so schnell ist, muss dich jetzt aber schon fuchsen? Okay, vielleicht wäre es einfacher, wenn das Auto totaler Müll wäre, im Sinn von: Ich versäume eh nix. Nein, primär freue ich mich fürs Team. Und ich freue mich für Fernando Alonso. Lange Jahre hatte er kein Auto, in dem er seine fahrerische Klasse zeigen konnte. Jetzt kann er es und ist vorn dabei. Red Bull Racing dominiert, auch da habe ich noch viele Bekannte und Freunde. Ich freue mich unheimlich, wenn sie gewinnen.

Sebastian am Steuer des RB7 – und noch mehr Action bei Red Bull Formula Nürburgring am 9. September. Jetzt noch Tickets sichern: redbull.com/formulanuerburgring

„ Nichts brachte mich so ans Limit wie die F1, und das fehlt mir. Jetzt muss ich mich selbst bremsen – und so besser kennenlernen.“
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MESSE ERFURT

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21.10.

EIN SPORT HEBT AB

Trendsport Padel. Wie Tennis – nur ganz, ganz anders! In der Box und gegen die Bande. Mit Sportikonen wie David Beckham und Jürgen Klopp als Wegbereitern. Hier machen die zwei der besten Padel-Player der Welt in zehn Schritten auch dich zum Spieler!

TEXT CHRISTIAN EBERLE-ABASOLO
46 THE RED BULLETIN GIANFRANCO TRIPODO/RED BULL CONTENT POOL

Nummer eins Juan Lebrón, 28, führte das Padel-Ranking von 2019 bis 2022 an. Weltweit gibt es bereits über 25 Millionen aktive Spieler.

Wer beim Wort Padel zunächst Kanus oder Raftingboote im Kopf hat, dem sei verziehen. Noch ist der Sport, der meist als Mischung zwischen Tennis und Squash beschrieben wird, in unseren Breitengraden nicht allen bekannt. Und ganz ehrlich: Glücklich gewählt ist der auf den Schläger zurückzuführende Name nicht.

Doch Padel, oder Padel-Tennis, wird nicht mehr lange mit dem Paddel fürs Wasser verwechselt werden. In Spanien und Argentinien längst Nationalsport, greifen auch in Europa immer mehr Menschen zu den charakteristischen Schlägern mit Löchern in der Schlagfäche, was Padel zur schnellstwachsenden Ballsportart der Welt macht.

Aber woher kommt diese Entwicklung?

Was macht den Sport aus? Wir haben mithilfe von Juan Lebrón, 28, und Alejandro Galán, 27, zehn Gründe gefunden. Die beiden Profs aus Spanien waren von 2020 bis 2022 die Nummer eins der Welt, spielen seit ihrer Kindheit und wissen daher nur zu gut, was genau an Padel so faszinierend ist – und warum der Sport dich dazu bringen kann, auch deine Beziehung zu überdenken.

Löcher reduzieren den Luftwiderstand Sie macht den Unterschied! Hard-Schlagfläche: geringerer Rebound, aber präzisere Schläge Soft-Fläche: kräftigere Schläge, weniger Ballkontrolle

Damit am engen Court keine Schläger fliegen und verletzen

Härte
Gurt
Dicke: 38 mm maximale Höhe: 455 mm Breite: 260 mm Die Partner Padel wird zwei gegen zwei gespielt. Alejandro Galán (re.) steht seit 2020 an Lebróns Seite. Der Schläger Keine Saiten, sondern eine Schlagfläche aus Kunststoff oder Carbon – mit Löchern
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DER GEOMETRIE-UNTERRICHT HAT ENDLICH SINN

Wer sich immer schon gefragt hat, wieso er in der Schule Winkel berechnen musste, der fndet auf dem Padel-Court endlich eine zufriedenstellende Antwort. Das Spielfeld ist auf allen Seiten durch Wände begrenzt. Dadurch fiegt ein fest geschlagener Ball nicht bloß wie im Tennis an einem vorbei, sondern wieder zurück ins Feld – von wo er dann auf die Seite des Gegners (immer erst auf den Boden, dann an die Wand) gespielt werden muss.

Schlaghärte, Winkel und Drall bestimmen, wie der Ball von der Wand abprallt. Den Ball volley zu übernehmen ist eine Option. Denn wer nach einigen Ballwechseln glaubt, dank geometrischer Kenntnisse und Erfahrungen vom Billardtisch den Padel-Code entziffert zu haben, für den gibt’s noch das Gitter – jenen Bereich nahe dem Netz, von wo der Ball an jedem Zentimeter anders zurückspringt. Auch für Mathematiker unberechenbar.

Eingang Bälle, die weit abprallen, darf man von außerhalb des Platzes retournieren.

DU WANDELST AUF ADELIGEN SPUREN

Wer hat’s erfunden? Nicht die Schweizer, sondern ein Mexikaner (so erzählt man sich zumindest): Enrique Corcuera baute auf seinem Anwesen einen Platz mit niedrigem Netz und kleinem Feld, begrenzt durch seine Hausfassade und eine zusätzliche Mauer. Dorthin lud er unter anderem seinen Geschäftspartner Alfonso zu Hohenlohe-Langenburg ein. Der adelige Vater von Hubertus von Hohenlohe (einem Jetsetter und Skifahrer, der für Mexiko an 26 Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen teilgenommen hat) war so begeistert, dass er in seinem in den 1970er-Jahren berüchtigten Marbella Club zwei Plätze installierte.

Von Spaniens Costa del Sol aus trat der neue Sport durch argentinische Millionäre und spanische Celebritys seinen Siegeszug in der spanischsprachigen und dann auch der restlichen Welt an. „Wir können nicht sagen, dass es unser Sport ist“, so Champion Alejandro Galán, einer von knapp 3,5 Millionen spanischen Padel-Spielern. „Padel kommt aus Argentinien und wurde in Mexiko erfunden. Und jetzt freut es mich, dass es in immer mehr Ländern gespielt wird.“

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Der Pionier Jetsetter Alfonso zu Hohenlohe-Langenburg († 2003) ließ 1974 die ersten Padel-Courts in Spanien bauen.
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Der Padel-Court Vereinfacht gesagt: ein kleineres Tennisfeld in einem Käfig aus Plexiglas und Drahtgitter
1 m THE RED BULLETIN 49 JAIME DE DIEGO/RED BULL CONTENT POOL, GETTY IMAGES SASCHA BIERL

GROSS UND STARK HILFT NICHT VIEL

Feste Schläge, Winner, Smashs, Asse. Je größer und kräftiger ein Gegner beim Tennis, desto schwieriger, gegen ihn zu bestehen. Beim Padel wird physische Überlegenheit durch Aufschlag unter Hüfthöhe, einen weicheren Ball sowie die Plexiglas-Begrenzungen relativiert. Da harte Schläge von der Bande zurückprallen (siehe Punkt 1), hat man nur drei Optionen, um einen Punkt zu „killen“, wie Profs zu einem Winner sagen. Erstens: Man drischt den Ball in einen Winkel, dass er – nach Bodenkontakt – über die Bande hinausgeht (in Fachkreisen „Smash x4“ genannt). Zweitens: Man drischt den Ball so fest, dass er über die Bande und über das Feld des Gegners zurück ins eigene fiegt. Drittens: Man spielt mit Finesse. „Es bringt nichts, wenn du zwei Meter groß, aber kein guter Spieler bist“, sagt Alejandro Galán. „Du brauchst Charakter, Technik und Präzision – vor allem fürs Verteidigen.“ So erklärt sich auch, warum der durchschnittliche Ballwechsel beim Padel 60 Prozent länger dauert als beim Tennis. Selbst ein „Smash x3“ – also ein fester Schlag, der über Boden und hintere Bande seitlich über das Gitter geht – wird von Profs mitunter spektakulär erlaufen und durch den kleinen Eingang zurück ins Feld gespielt (siehe auch Grafk Seite 49).

DU LERNST ETWAS ÜBER BEZIEHUNGEN

Padel wird in der Regel zwei gegen zwei gespielt. Das bedeutet, dass sich jeder Spieler auf Partnersuche begeben, Beziehungen pfegen und manchmal auch Trennungen verkraften muss. „Ich sehe das nicht so schlimm“, sagt Alejandro Galán, der vor Juan Lebrón mit vier verschiedenen Partnern auf der Tour gespielt hat und durch dessen Verletzung im Mai vorübergehend allein dastand. „Partnerwechsel sind etwas Normales in unserem Sport. Es ist wichtig, stets das Beste für sich zu suchen. Und wenn es mit dem Partner einmal nicht passt, muss man halt etwas ändern.“

Irgendwann fndet man schon den richtigen. Lebrón: „Ale und ich ergänzen einander, heben so unser Niveau und sind auch menschlich auf einer Linie. Unsere Partnerschaft ist ein Projekt für die Gegenwart und die Zukunft.“ Sätze, die auf jede Hochzeitskarte passen würden.

„Ale und ich ergänzen uns gegenseitig, heben so unser Niveau und sind auch menschlich auf einer Linie. Unsere Partnerschaft ist ein Projekt für die Gegenwart und die Zukunft.“
JUAN LEBRÓN
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„Es geht ums gemeinsame Spielen, um Gespräche auf dem Feld, um Taktik statt Physis – und um die Zeit danach.“
ALEJANDRO GALÁN
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Zlatan Ibrahimovic´ Was der Ex-Kicker in Zukunft macht? Weitere PadelAnlagen bauen.

MACHT ES. UND ZLATAN. UND NEYMAR. UND ...

Die Liste der Persönlichkeiten, die dem Padel-Hype verfallen sind, liest sich wie das Who’s who des Fußballs: Brasiliens Rekordtorschütze Neymar hat zwei Plätze auf seinem Anwesen in Rio de Janeiro installieren lassen, und David Beckham schlug mit weiteren Altstars medienwirksam am Rande der Fußball-WM 2022 in Katar auf.

Zlatan Ibrahimović hat in seiner Heimat Schweden sogar bereits fünf PadelCenter – pardon, „Padel-Zenter“ – errichten lassen. Auch Deutschlands Teamchef Hansi Flick betreibt mehrere Anlagen. Und Liverpool-Coach Jürgen Klopp, seit Jahren einer der leidenschaftlichsten Padel-Botschafter („zusammen mit Fußball für mich der geilste Sport der Welt“), hat nicht nur eine Padel-Halle in Berlin, sondern auch seine eigene Schläger-Linie.

Aber was bringt all die Ex-Kicker zu Padel? Marc Janko, ehemaliger österreichischer Nationalspieler (70 Spiele) und heute einer der besten Padel-Spieler in Österreich, erklärt: „Padel ist eine Möglichkeit, sich mit anderen sportlich zu messen, ohne weiteren Raubbau am Körper zu betreiben.“ Das Feld ist klein, Körperkontakt nahezu ausgeschlossen. Das schont auch im Vergleich zu Squash mit den tiefen Beugungen oder Tennis die Gelenke, die laut Janko „während der Karriere ohnehin schon genug malträtiert wurden“.

SPITZNAMEN HABEN HIER WILDE URSPRÜNGE

Lionel Messi ist „La Pulga“ (dt.: der Floh) – weil er so klein ist. Max Verstappen wird seit seinen ersten verrückten Manövern auf der Rennstrecke „Mad Max“ gerufen. Nicht nur schmeichelhaft! PadelSuperstar Juan Lebrón hingegen ist als „El Lobo“ (dt.: der Wolf) bekannt. Warum? Weil er den Hals bei einem Überkopfschlag derart überstreckt, dass seine Silhouette jener eines heulenden Wolfs gleicht. Auuuuuuuuuuu!

Jürgen Klopp Hör nie auf, anzufangen! Der LiverpoolTrainer begann seine Padel­Karriere mit 47 Jahren.

IN DER GEMEINSCHAFT LIEGT MAGIE

„Padel heißt für mich, gemeinsam Spaß zu haben“, sagt Juan Lebrón und erinnert sich, was ihn am Padel in den Bann gezogen hat. „Von klein auf habe ich es geliebt, durch den Sport neue Leute kennenzulernen. In den Stunden im Bus auf dem Weg nach Madrid, während der Turniere, nach den Spielen – du triffst einfach immer Gleichgesinnte. Und heute ist es für alle dank der Apps nicht anders. Du verabredest dich mit drei anderen zum Spielen, matchst dich am Feld und knüpfst Freundschaften – unter Mitspielern und Gegenspielern.“

Padel ist ein Gemeinschaftssport, ergänzt Alejandro Galán und sieht darin auch den Grund, warum kaum Einzel gespielt wird. „Dabei verliert der Sport seine Magie. Es geht ums gemeinsame Spielen, um Gespräche auf dem Feld, um Taktik statt Physis – und um die Zeit danach.“

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DIEGO/RED BULL CONTENT POOL, IMAGO, GETTY IMAGES

DU HAST (BALD) EINEN PLATZ IN DEINER NÄHE

Während mancherorts Fußballklubs und Tennisvereine über schwindende Mitgliederzahlen klagen, wächst die Anzahl an Padel-Courts in manchen Ländern nahezu exponentiell. Gab es in ganz Deutschland Anfang 2023 noch rund 300 Plätze, sollen es Ende des Jahres schon bis zu 700 sein.

Skandinavien hat eine ähnliche Entwicklung bereits hinter sich: In Finnland hat sich die Zahl der Courts von 2019 bis 2022 auf 788 verachtfacht, in Schweden sind Padel-Plätze binnen drei Jahren sogar um den Faktor 12 auf 3500 gewachsen. Die Chance, einen Padel-Court zum Spielen zu finden, steigt nahezu täglich. Ermutigt durch solch steile Kurven, nehmen Investoren nun den deutschen Markt ins Visier.

Sie sind es auch, die anstelle öffentlicher Institutionen vorwiegend die Kosten für die Anlagen tragen. Sport als Geschäftsmodell: Mit 60.000 Euro für einen Platz inklusive Fundament, Belag (z. B. zwei bis drei Tonnen Sand) und Flutlicht ist man dabei. (Wohnimmobilien kann sich ohnehin keiner mehr leisten.)

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„Es bringt nichts, wenn du zwei Meter groß, aber kein guter Spieler bist. Du brauchst Charakter, Technik und Präzision – vor allem fürs Verteidigen.“
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DU WEISST ENDLICH, WAS DU AUF TIKTOK POSTEST

Einer der zentralen Gründe für den PadelBoom ist der einfache Einstieg. Während man beim Tennis etwa für einen sauberen Schwung jahrelanges Techniktraining absolvieren muss, geht es beim Padel schnell hin und her. Der Schläger, der aus einer soliden Schlagfäche aus Kunststoff besteht (ergo nicht bespannt ist), verzeiht Haltungsfehler und muss manchmal nur hinter den Ball gebracht werden. Das Ergebnis: spektakuläre Ballwechsel, die als Beweismittel am besten per Video aufgenommen und via Social Media geteilt werden. Die Herzen werden dir zufiegen.

DU KANNST DICH VON DER COUCH AUS VERBESSERN

Harte Schläge, die von der Wand bis ins eigene Feld zurückprallen? Spieler, die einen verloren geglaubten Ball per Sprint aus dem Court hinaus noch retten? Juan Lebrón, der sich wie ein heulender Wolf streckt? Alles schwer vorstellbar? Checke redbull.com/padel für mehr Infos zum Trendsport, wo du Padel live sehen und dir ein paar Kniffe für deinen nächsten Auftritt auf dem Court abschauen kannst.

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Nächstes Highlight: Paris Major Premier Padel, 4. bis 10. September Teamwork Juan Lebrón (li.) und Alejandro Galán in Action. Der Sport boomt weltweit und könnte 2032 olympisch werden.
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Premier Padel: das Turnier in Madrid JAIME DE DIEGO/RED BULL CONTENT POOL, PREMIERPADEL

Gebrochener Teenager, dann

Auto-Tunerin, jetzt Filmstar –Emelia Hartford zeigt, wie man das Glück beschleunigt. Auf 240 km/h.

AUSFAHRT

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HOLLYWOOD

Speed Queen Emelia Hartford, ihr Ferrari und kalifornische Canyons – passend dazu spielt sie eine Rolle im Blockbuster „Gran Turismo“.
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TEXT JESSICA P. OGILVIE FOTOS HEIDI ZUMBRUN
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os Angeles. Ein blaugrüner Ferrari 458 schießt den Freeway 5 entlang. Am Steuer: Emelia Hartford. Am Straßenrand: ein Cop, der sie aufhält. Trotz reichlich Speed nur für ein kleines Pläuschchen. „Er hat mich erkannt“, sagt sie, „und dann ziehen lassen.“

Hartford, Kalifornierin, Ende 20, bekommt als eine von ein paar handverlesenen Creatorinnen in der Autohersteller- und Rennfahrtindustrie jede Menge Aufmerksamkeit. Auf YouTube, Instagram und TikTok folgen ihr etwa 3,6 Millionen Menschen. Die Fans sind dabei, wenn sie ihren Fuhrpark aufrüstet und wenn sie einen ihrer Lieblinge auf den Dragstrip (die Beschleunigungsrennbahn) oder in die Driftzone mitnimmt, um ihn an seine Grenzen zu bringen.

Und auch wenn es nicht gerade an Zenbuddhismus erinnert, mit 240 km/h den Dragstrip entlangzudonnern: Genau dabei fndet Hartford ihre seltenen Momente der inneren Ruhe. „Sonst grüble ich viel zu viel, denke an tausend Dinge gleichzeitig. Aber vor der Kamera oder hinterm Steuer darf ich einfach nur leben“, sagt sie.

Neben ihrer Motorsportkarriere bekommt sie auch Jobs als Schauspielerin und TV-Moderatorin und taucht in renommierten Magazinen und Podcasts auf. Dazu betreibt sie eine Autowerkstatt. „Meine Karriere ist irre“, sagt sie. „Was ich für unglaubliche Menschen treffen durfte.“ Aber auch viele, die der Meinung sind, sie könne als Frau nicht Auto fahren. Doch den Sexismus

Lbremst sie lässig aus. „Ich mache das alles nicht, um es denen zu zeigen“, erklärt sie, „aber wenn’s sein muss, zeig ich’s ihnen eben.“ Nicht immer aber verlief ihr Leben so rasant. Erst nach einer Tragödie in ihrer Jugend entdeckte sie die Auto-Community und erkor sie zu ihrer neuen Familie. Aber ein Gang nach dem anderen.

Durchstarten im Barbie-Jeep Hartford wuchs in Südkalifornien auf, einer Wiege der Custom-Car-Kultur: Autos aufmotzen oder aus mehreren Serienfahrzeugen ein neues komponieren. Bei Emelia begann das sehr früh. „Mit ihrem Barbie-Jeep konnte sie zurückschieben, wenden, alles. Sie fuhr besser als ihr Großvater seinen echten Jeep“, erinnert sich Mutter Cheryl. Doch ihre Tochter konnte noch ganz anders: Noch heute hört Cheryl die Alarmrufe der Nachbarn – als ihre Emelia einen zwölf Meter hohen Baum erkletterte. Ein anderes Mal sprang sie ihr rettend bei, als das Mädchen von einem monströsen Klettergerüst sprang und ihr im freien Fall zurief: „Mami, fang mich auf!“ – „Ich brauche ein T-Shirt mit der Aufschrift ‚Ich habe den Tornado überlebt, es ist meine Tochter‘“, sagt Cheryl.

In der Pubertät galt Hartford als Außenseiterin. Sie imitierte die Sendung „Jackass“, indem sie ihren Scooter gegen die Gehsteigkanten rammte. „Ich war ziemlich unangepasst.“ Trotzdem wirkte ihr Familienleben in Westlake Village nach außen

Motor des Lebens Emelia Hartford operiert in ihrer Werkstatt in Glendale, Los Angeles County, am offenen Herzen.

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Freiheit –das ist für sie der Klang von starken Motoren.

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hin idyllisch, so wie es der geruhsame Vorort von Los Angeles vorsieht – ein Trugbild!

Ihr Vater Glen, sagt Hartford, sei tabletten- und alkoholabhängig gewesen, habe seine Familie misshandelt. Einmal durchsuchte das FBI sogar wegen Betrugsverdachts sein Büro. „Unser letztes Gespräch fand statt, als er uns verließ“, erinnert sie sich. Damals war sie 15. „Ich lief zu ihm, fragte: ‚Kommst du wieder nach Hause?‘ Er: ‚Willst du das denn?‘ Ich bejahte, und er sagte noch: ‚Okay, dann komme ich.‘ Am nächsten Tag hat er es dann getan.“ Glen Hartford nahm sich das Leben. Er war 45. Nach dem Tod ihres Vaters änderte sich Hartfords familiäre Situation drastisch. Ihre Mutter ging auf Arbeitssuche, Emelia und ihr Bruder wurden „den Wölfen zum Fraß vorgeworfen“, wie sie sagt. „Ich musste da raus, brauchte meine Freiheit.‘“ Freiheit – für Hartford klang das nach vier Rädern, starkem Motor, offenem Highway. Sie recherchierte im Internet und kaufte sich im Jahr 2005 einen Infniti G35 mit

V6-Motor. Obwohl sie nie zuvor manuell geschaltet hatte, entwickelte sie für das in den USA ungewöhnliche System fast eine Obsession. Kaum beherrschte sie es, wollte sie lernen, schneller aus der Kurve zu kommen – dank Spitze-Hacke-Technik: bremsen, gleichzeitig mit Zwischengas runterschalten, voll rausbeschleunigen. „Ich sah das als Kunstform an“, sagt sie.

Kulturschock und Motorshow

Während Hartford also in den Canyons von Südkalifornien fahren lernte, mühte sich ihre Mutter ab, die Familie über Wasser zu halten. Nach wenigen Monaten zog Cheryl mit ihren Kindern nach Bloomington, Indiana. „Es war hart, Kalifornien zu verlassen“, sagt Cheryl. „Wir mussten von vorne anfangen. Und ein Kulturschock war es anfangs auch.“

Doch als die 16-jährige Emelia in ihrem Infniti durch die Stadt cruiste, schob sich ein Crown Victoria auf die Nebenspur – und der Fahrer reichte ihr einen Zettel mit Ort und Zeit einer Autoshow durchs Fenster.

Let’s dance!

Emelia Hartford in ihrem Ferrari 458 in einer Parkbucht des Angeles Crest Highway in Kalifornien

Mechanik des Aufräumens

Emelia bringt Ordnung in eine ihrer prall gefüllten Werkzeugkisten.

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Die Show fand um Mitternacht auf dem Dach eines Parkhauses statt. Schon beim Ankommen erblickte Hartford ganze Reihen von aufgemotzten Fahrzeugen. „Es war wie in ‚Fast and Furious‘“, schwärmt sie. „Und so habe ich die Bcrew kennengelernt.“ Bcrew steht für die Bloomington Crew, Hartfords zweite Familie. Eine, die sie sich ausgesucht hat. Wöchentliche Zusammenkünfte legten den Grundstein dafür, was sie heute tut: Autos umbauen.

Ryan „Booch“ Hummel war ein zentrales Mitglied der Bcrew. Und bald Hartfords enger Freund und Mentor. Schon in dem Moment, als sie die Werkstatt der Crew das erste Mal betrat, war klar: „Sie ist einfach die Mechanikerin. Ich wette, ihr Hirn besteht aus Zahnrädern, die wie im

Getriebe ineinandergreifen. In ihren Adern fießt Motoröl“, sagt Hummel. „Ich wollte ihr so Dinge beibringen wie routinemäßiges Service und Bremsreparaturen, aber sie hat sich nur für die Motorblöcke und Turbolader interessiert.“ Hartford: „Diese Jungs wurden zu meinen großen Brüdern. Sie waren Vaterfguren. Statt Party zu machen, haben wir am Wochenende Turbos ausgetauscht und Motoren auffrisiert.“

Dennoch zog es sie immer wieder zurück nach Kalifornien. Ihr Traum, Schauspielerin in Hollywood zu werden, hielt sich hartnäckig, und so sehr sie die Motorheads in Indiana auch liebte, wusste sie: Es war Zeit. Ihren Infniti ersetzte sie durch einen Nissan 240 SX, den sie voll bepackte. Dann fuhr sie heim nach Hollywood.

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„Ich habe einen Tornado überlebt –meine Tochter Emilia.“

Sie schlug sich als Kellnerin durch, schickte Agenten ihre Fotos, belegte Schauspielkurse. In ihrer Freizeit widmete sie sich weiter ihren Autos, rüstete sie, eine Neuerwerbung nach der anderen, auf und aus. Ein paar Videos ihrer Arbeit stellte sie schließlich auf Instagram. Bei einem Event, zu dem sie Michelin nach New York eingeladen hatte, traf sie Creator aus der Autobranche. Und die bestärkten sie in dem Gedanken, sich über YouTube Breitenwirkung zu verschaffen. Also leerte sie ihr Konto, kaufte eine Cam und startete ihren Vlog.

In ihrem ersten Video stellt Hartford ihren 240 SX vor, macht eine Spritztour und tankt: 500.000 Klicks! Sie brachte sich bei, wie man Autos online präsentiert, und postete drei Videos pro Woche. In dieser Zeit lernte sie auch das Driften mit dem 240 SX. Mit den Einkünften aus ihrem Kanal und von Sponsoren konnte sie ganz passabel leben.

Drei Jahre später der nächste Zwischensprint ihrer Karriere: Sie legte sich ihren ersten Supersportwagen zu, eine C8 Corvette Stingray. Es war der erste Chevy mit Mittelmotor (die Maschine liegt also ein wenig vor der Hinterachse), und Hartford schaffte es, eines der allerersten Modelle zu ergattern. Ursprünglich hatte sie geplant, es so zu belassen, wie sie es beim Händler in Kentucky abgeholt hatte, doch bereits während der Heimfahrt stoppte sie bei einer Werkstatt und begann zu schrauben. Und dann war da noch ein weiterer kleiner Umweg

„Ach was, fahren wir doch gleich mal auf den Dragstrip!“ – Kaum hatten Hartford und ihr Team das Auto auf Spur gebracht, stellten sie fest, dass es sich fast um die schnellste Corvette C8 der Welt handelte. Aber eben nur fast. Und den bestehenden Rekord zu brechen, wurde Hartfords neue Obsession, ähnlich wie damals, als sie unbe-

Filmreif: „Gran Turismo“ (u. a. mit Emelia Hartford) läuft seit 10. August im Kino.

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EINER WAHREN GESCHICHTE EINES UNGLAUBLICHEN TRAUMS
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Auto-Fokus Emelia vor der Hebebühne ihrer Autowerkstatt in Glendale, Kalifornien. Im ersten Stock ihre beiden Corvettes.

dingt manuell schalten lernen wollte. „Egal, ob ich aß oder schlief, mein einziger Gedanke war: Wie kriege ich die Kiste schneller?“

Im Februar 2021 – einen Twin-TurboKit und mehrere weitere Modifkationen später – fuhr sie den Wagen neuerlich auf den Dragstrip. Nach einer Reihe von Testfahrten schaffte sie 400 Meter in 9,41 Sekunden: neuer Weltrekord. Sie knüpfte Partnerschaften mit anderen Marken, moderierte fortan auch Autorennen. Wenig überraschend: Auch die Zahl ihrer SocialMedia-Follower beschleunigte rapide.

Doch bei allem Erfolg mit den Autos hat Hartford ihren Traum von der Schauspielerei nie aus den Augen verloren. Ihre Popularität auf Social Media nutzte sie geschickt dazu, sich Rollen im Netfix-Weihnachtsflm „A California Christmas – City Lights“ und in der romantischen Komödie „That’s Amor“, ebenfalls auf Netfix, zu sichern.

Seite an Seite mit Orlando Bloom

In diesem Sommer schließlich der große Durchbruch – und zwar im Kino! Ende vergangenen Jahres ergatterte Hartford eine Rolle im Spielflm „Gran Turismo“ an der Seite von Orlando Bloom, David Harbour und Archie Madekwe. Der Film des Oscarnominierten Regisseurs Neill Blomkamp basiert auf der wahren Geschichte des britischen Rennfahrers Jann Mardenborough, dessen Karriere sich auf seinem Talent für die titelgebende PlayStation-Rennsimulation gründete. Sequenzen von „Gran Turismo“ wurden am Red Bull Ring am Spielberg gedreht, die Strecke ist auch im Trailer zu sehen. Und Hartford spielt Leah Vega, eine von Mardenboroughs Konkurrentinnen.

Der Dreh, sagt sie, habe ihr eine Ruhe verliehen, wie sie sie selten zuvor erlebt hatte. „Ich war in meinem Leben noch nie so glücklich“, erzählt sie. „Normalerweise kann ich gut damit leben, ständig unzufrieden zu sein – weil es mich dazu motiviert, härter zu arbeiten. Aber einen Frieden wie da am Filmset habe ich noch nie erlebt. Endlich hatte ich eine Filmrolle, und noch dazu in einem Autorennflm. Und plötzlich hatte ich es nirgendwohin mehr eilig.“

238, 239, 240 km/h – Emilia Hardford, endlich so richtig entspannt.

Instagram: @ms.emelia

THE RED BULLETIN

ZWISCHEN RAPHAEL ...

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Back in Black
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Raphael Ragucci alias RAF Camora – eine Silhouette in Schwarz

... UND CAMORA

Wir treffen RAF Camora und reden mit ihm über Raphael Ragucci. Was steckt hinter dem Künstler-Ich des Rappers, der alle Streaming-Rekorde bricht? Ein ruhiger, refektierter Mensch, dem die Düsternis Kraft gibt. Aber auch Mozart und Donald Duck. Und dann ist da noch diese Sehnsucht:

Sonntag, es ist Mittag, und eine Frau und zwei Kinder sitzen mit ihm am Tisch …

TEXT NINA KALTENBÖCK, DAVID PESENDORFER FOTOS MARKUS MANSI 64 THE RED BULLETIN
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Er kratzt an den Wolken Der Rekord-Artist beim Fotoshoot vor der Skyline von Dubai

Das Sinnbild

„Wenn ich in den Spiegel schaue, sehe ich RAF und Raphael.“

Tthe red bulletin: Herr Camora – gibt es eigentlich Formfanatiker, die dich so ansprechen?

raf camora: Kaum, vielleicht einmal ein Kind auf der Straße, das höflich sein will. Im Business sagen sie Herr Ragucci zu mir oder einfach RAF oder Raphael

Wenn du mal romantisch oder melancholisch drauf bist, was für Musik hörst du dann am liebsten?

Man besteht ja aus mehreren Persönlichkeiten: Eine Seite von mir ist der Kurt-Cobain-RAF, da höre ich gerne eine ganze Palette 1990er-JahreGrunge; dann gibt es den House/Techno-RAF und den Straßen-Gangsta-Rap-RAF mit französischem und englischem Drill (ein Subgenre des Trap und Rap; Anm.).

Was hört der Candlelight-Dinner-RAF?

Bei Damenbesuch läuft Deep House. Eine Playlist dazu kann man übrigens von mir auf Spotify fnden.

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Wenn du dich in verschiedene Persönlichkeiten einteilst, gibt es da auch so etwas wie die spießige Persönlichkeit, das kleinbürgerliche Glück?

Ne, gar nicht. Das ist eigentlich das, was man für den Erfolg aufgegeben hat. Das kleine Familienglück habe ich mit meiner Mutter, meiner Schwester, meinem Neffen. Aber das ist natürlich etwas anderes als deine eigene Familie, Partnerschaft und Kinder. Ich gleiche das mit meiner Musik aus. Da fnde ich Erfüllung und Geborgenheit.

Geborgenheit im Rap?

Ja, wenn es dir schlecht geht oder du wütend bist, machst du einen Beat, dann schreibst du – und dann bist du in einer komplett anderen Welt. Hätte ich jetzt meine Karriere und noch eine andere Person an meiner Seite … da fckst du deinen Kopf. Durch eine Karriere wird ja auch die andere Person in Mitleidenschaft gezogen. Das war dann für mich eine Entscheidung: vorerst besser nicht.

Aber ist RAF Camora denn nicht „nur“ eine Kunstfgur?

Nicht wirklich. Raphael Ragucci und RAF Camora unterscheiden sich nicht so krass. RAF Camora ist ein Teil von Raphael Ragucci.

Du bist neununddreißig. Besteht nicht die Gefahr, dass der Gap zwischen RAF Camora und deiner Lebenswirklichkeit so groß wird, dass du für dich selbst sagst: „Das passt nicht mehr zusammen“?

Das ist ein großes Thema für mich. Mein aktuelles Album heißt „XV“. Das steht auf Französisch für ex-voyou. Das heißt so viel wie ExStraßenjunge, denn das bin ich nicht mehr. Ich stehe nicht mehr mit den Jungs am Block und verkaufe Gras. Ich bin ein erwachsener Mann. Ich wollte, dass sich dieses Album image­ und

stylemäßig von dem abhebt, was ich 2016 gemacht habe. Das war schon ein anderer Film. Diesen Gap versuche ich auch dadurch zu schließen, dass ich mich als RAF Camora etwas anpasse.

Wie würdig kann RAF altern –oder muss man ihn irgendwann kompromisslos killen?

Es gibt auch Fußballer wie Ronaldo, die wirklich für ihre Karriere bluten und daran arbeiten, dass sie so lange wie möglich stabile Spieler und trainierter sind als andere. Man darf sich auch für Sachen loben, und ich fnde, dass ich immer aktuell geblieben bin. Wenn ich auf Festivals gehe und dort Songs spiele, dann stehen nicht nur die 35­Jährigen vor der Bühne, sondern auch Kids, die den neuen TikTok­Hit „All Night“ hören, und Ältere, die einen Hit von 2016 kennen. Das ist für mich der größte Ritterschlag, jetzt immer noch am Start zu sein. Ein Teil der Kunst ist es, aktuell zu bleiben. Meine Kunst ist unverändert hungrig und aggressiv.

Der Move vom Rapper zum Popstar kommt für dich nicht infrage?

Heutzutage ist Rap ja Pop. Apache 207 hat einen erfolgreichen Pop­Hit mit Udo Lindenberg oder Ski Aggu mit Otto Waalkes.

Mit wem würdest du gerne „crossovern“?

Da ist mir niemand düster genug.

Warum muss es immer düster sein?

Weil das die Form meiner Kunst ist. Wenn es mich nicht aggressiv oder traurig macht oder mir keine Dopaminkicks gibt, berührt es mich nicht. Vielleicht mit Lana Del Rey vor zwanzig Jahren. Die fand ich krass.

Du fimmerst mit 4,5 Milliarden Streams als meistgestreamter deutschsprachiger

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Ich zwischen Helene Fischer und ‚ Hello Kitty‘: Das würde meine Fans wirklich verstören.“

Künstler über eine überdimensionale Videowall am Times Square in New York … Dabei komme ich eigentlich aus der klassischen Musik. Ich habe mit vier Jahren Geige gespielt, mit sechs Jahren mit Klavier angefangen und später in Wien Musikwissenschaft studiert –eines meiner Lieblingsstücke ist Mozarts Requiem: Das ist meine Seele. Ganz tief und dunkel – und das ist so ein Ding, das ich gerne machen würde: etwas, das mich an eine Opernaufführung erinnert. Ein klassisches Stück. Am besten im Ernst-Happel-Stadion.

Sollte für dich kein Problem sein. Für mich ist das nicht so easy. Auch vor meinem Gig am Donauinselfest, bei dem dann 120.000 Menschen waren, war es das nicht. Um 17 Uhr saß ich noch gedankenverloren in meiner Wohnung und dachte: „Wenn das heute in die Hose geht …“ Ich war sehr, sehr nervös.

Das heißt, der Coole, der Düstere, der Dunkle ist unruhig, bevor er auf die Bühne geht?

Ja. Immer. Ich hätte es gerne nicht so. Wenn ich mir meinen Rap-Kollegen Bonez MC anschaue, der ist null nervös. Nie. Ich hätte meine Nervosität gerne weg. Die größte Anstrengung ist nicht der Auftritt, sondern der ganze Tag davor.

Weil du jeden Tag aufs Neue das Gefühl hast, du könntest scheitern?

Ja. Und der Perfektionismus ist es wohl auch. Für mich ist das halt wahnsinnig wichtig. Diesen Scheiß-drauf-Modus gibt’s bei mir nicht.

Kunst und Routine gehen nicht wirklich zusammen?

Bei mir nicht. Weil mir das alles viel zu viel wert ist. Ich war kürzlich bei einem Festival und habe das Phänomen bemerkt, dass Booker oft nicht mit der Zeit mithalten. Die buchen häufg

Bands als Headliner, die ihren Peak schon vor ein paar Jahren hatten. Da frag ich mich dann: „Warum ist der Headliner? Diese eine andere Band ist doch gerade der Shit!“

Dein zweites Buch heißt „Dark Zen“ und ist quasi eine Glücksanleitung. Kannst du Gefühle der Sicherheit nicht für die Momente des Selbstzweifels speichern? Speichern funktioniert schlecht, alles ist immer unberechenbar. Das hat bestimmt damit zu tun, dass es früher so oft nicht geklappt hat. Ich habe so lange Ablehnung gefressen. Deswegen weiß ich genau, wie sie sich anfühlt: Wenn du auf einer Bühne stehst, und du machst deine Augen zu, weil du weißt, da steht niemand im Publikum. Oder höchstens mal zehn Fans. Das ist so ein armseliges Bild! Du hast dir aber richtig krass Mühe gegeben, auch die Band, die Jungs vom Licht – und alle leiden gerade. Du siehst eine Stunde lang Misserfolg. Und ein paar Menschen klatschen aus Höflichkeit. Nein, so was vergisst man nie.

Und es scheint zu motivieren: Im Regal hier lehnt ein gerahmtes Cover des Wirtschaftsmagazins „Forbes“ für Deutschland, Österreich und die Schweiz mit deinem Konterfei. Was bedeutet dir das? Sehr viel. Das schafft nicht jeder.

Du bist auch ein erfolgreicher Businessman. Ist Geldverdienen für dich reiner Lustgewinn – oder geht es auch um die Verlustangst eines Menschen, der nicht immer von goldenen Löffeln gespeist hat? Beides. Wenn ich heute zum Billa (Supermarkt in Österreich, Anm.) einkaufen gehe, hab ich immer noch Angst, dass meine Kreditkarte das Limit erreicht hat. Ich hab dieses Gefühl immer noch in mir: Versuchen wir mal, ob das Zahlen noch klappt, und alle schauen dich an

68 THE RED BULLETIN
„Wenn es sein muss, arbeite ich am Bau und mache danach Musik. Ich habe den Biss.“

der Kasse an, wenn du überlegst, was du zurücklegst. Ich nehme immer noch Bargeld mit – obwohl ich eigentlich ausgesorgt habe. Aber die Angst bleibt. Vielleicht macht sie das Leben komplizierter – vielleicht ist sie aber auch ein krasser Motor.

Wofür?

Ich hab zwei Hände, ich hab zwei Beine. Wenn es sein muss, geh ich am Bau arbeiten, und danach mach ich Musik. Ich schaff das, weil ich hab den Biss. Und den Kopf. Deswegen sag ich trotz allem Image immer: Achtung vor Drogen! Denn Drogen machen dir den Kopf kaputt. Und wenn dein Gehirn nicht mehr funktioniert, endest du vielleicht auf der Straße.

Davon bist du weit entfernt, du fährst Maseratis oder Ferraris. Ist die Mama stolz oder geniert sie sich, wenn der Junge mit diesen Autos um die Ecke biegt?

Ich hab von meiner Mutter erst letztens eine Sprachnachricht bekommen. Und im Hintergrund hör ich: wruuummm, wruuuummmm, wruummm! Und ich frage sie: „Fährst du gerade mit dem Ferrari?“ Sagt sie: „Seeehr schönes Auto! Man kann damit ganz normal fahren.“ Einmal hab ich Fotos bekommen, als mein Ferrari in Wien-Ottakring quer über den Gehsteig geparkt war, und ich dachte: Wer meiner Freunde hatte die Frechheit, die Schlüssel zu nehmen? Und ich frag meine Mutter, und sie schickt mir ein Video von sich und ihrer Freundin. Die waren das! Die haben sich schick angezogen, sind durch Ottakring gefahren und haben dann wild geparkt. Meine Mutter liebt das sehr.

Eine Szene, vor kurzem in Wien: Eine Gruppe Anfang zwanzig tanzt auf einer Wiese zum umstrittenen Song „Ponny“ von Yung Hurn, darunter viele selbstbewusste, junge Frauen. Mal ehrlich: Wie kann es sein, dass die RAF oder Yung Hurn mögen? Wieso, weil wir solche Frauenunterdrücker sind? Oder weil unsere Themen so explizit sind? Ich beschreib’s mal so: Wenn ein Junge Bushido mit expliziten Texten hört, eventuell ein junger HTL-Schüler (berufsbildende höhere Schule; Anm.), der mit diesen Texten nichts zu tun hat – das ist, als würde er sich vielleicht „Rambo“ mit Sylvester Stallone anschauen, wo Leute niedergeschossen werden. Der will ja deswegen nicht Rambo sein. Es bedeutet auch nicht, dass er es gut fndet, dass Rambo Menschen tötet. Er guckt es und bekommt in dem Moment Adrenalin. Es ist ein Film. Bei Yung Hurn und mir weiß man, wir sind refektiert genug, und wir sehen unsere Musik auch wie einen Film. Musik ist vollkommen von der Emotion abhängig. Sie muss dich reizen, bewegen, catchen – sonst gibt sie dir nichts. Deswegen fahren diese starken, selbstbewussten Frauen eventuell gerade diesen Film.

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Sein Weg Dubai by night –so dunkel wie die Wiener Rapper-Seele

Macht der Nacht

Die Fotoserie in Dubai entstand für RAFs neues Album „XV“.

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Glaubst du, es würde deine Fans verstören, wenn sie wüssten, dass RAF ein total refektierter Mensch ist? Der sitzt da in seiner Wohnung, trinkt Espresso und hört das Requiem von Mozart?

Nein, das wissen die. Es würde sie verstören, wenn die Wohnung voll mit „Hello Kitty“ wäre und ich Helene Fischer hören würde.

Gibt es etwas, was dir Freude macht, aber eigentlich gar nicht zu einem erfolgreichen Hip Hop Artist passt?

Wenig. Ich spiel sehr gern mit meinen Freunden „Wer bin ich?“. Und ich mag Comics, Donald Duck. Ich lese total gern Disneys Lustige Taschenbücher. Das ist vielleicht ein guilty pleasure.

Von den Comics zu deinem kleinen Neffen: Zitiert er deine Songs?

Ja, er hört sie. Er hört gern „Blaues Licht“, „500 PS“ oder „Risiko“. Und das Witzige ist, der will nur die Hits hören. Er weiß aber gar nicht, was die Hits sind. Das heißt, Kinder haben ein Gespür dafür, was geht und was nicht. Manchmal spiel ich ihm im Auto Lieder vor und gucke, wie er drauf reagiert. Dann weiß ich manchmal, okay, das hat Potenzial. Das ist nicht zu unterschätzen. Denn die Musik muss dir gute Vibes geben.

Wie jetzt – deine dunkle Musik?

Bonez MC hat auch immer gesagt, die Musik muss lebensbejahend sein. Ich dachte zwar: „Scheiß auf lebensbejahend, ich bin Generation Kurt Cobain!“ O Gott, meine Zunge fällt allein bei dem Wort ab, aber Musik muss dennoch auf irgendeine Weise „lebensbejahend“ sein – und das spüren die Kids.

„Forbes“, wo du jetzt auf dem Cover bist, ist bekannt für die „30 Under 30“­Liste. Welche jungen Menschen inspirieren dich?

Mein Manager sagt gerne: „Der Tag, an dem wir eine Altersarroganz an den Tag legen und denken, die Jungen reden Scheiße, ist der Tag, an dem wir verlieren.“ Die Jungen sagen uns, wo es langgeht. Mich inspirieren viele junge Artists wie Ski Aggu oder HoodBlaq. Ich unterhalte mich gerne mit Leuten, die jünger sind als ich, und tausche mich über Alltägliches oder aber auch über „Fortnite“ aus. Meinen TeenieHalbbruder väterlicherseits frage ich auch gerne, was so geht oder was er so hört. Er sagt dann Sachen wie: „Die Musikrichtung Drill ist das Ding.“

Du hast einen Buchverlag, ein Barber­ und Tattoo­Studio, eine Branding Agentur und so weiter – welcher Erfolg bedeutet dir besonders viel?

Der, bei dem die Challenge richtig groß war. Der Barber Shop war schwer zu machen. Als der im neunten Bezirk in Wien geöffnet hat, das

hat mich wirklich gehoben. Das hat mir echt viel bedeutet.

Jeder erfolgreiche Mann, auch jeder Superheld, hat eine sympathische Schwäche. Welche hast du?

Ich hab mit „Dark Zen“ ein ganzes Buch über meine Schwächen geschrieben. Abgesehen von der Nervosität bin ich sehr, sehr, sehr empathisch. Viel empathischer, als man denken würde. Ich leide total krass mit.

Zum Schluss noch eine kleine Zusatzfrage: Worum geht es eigentlich im Leben, what’s it all about?

Es geht um Selbstrefexion, damit du überhaupt weißt, was dich glücklich macht. Dann geht es um die „Spaß­Erfüllungs­Balance“. Das heißt, du musst genug deftiges McDonald’s­Zeugs, aber auch genug Buchweizen in deinem Leben haben. Und das Dritte ist die Unsterblichkeit – in irgendeiner Form. Sei es nun durch künstlerische Selbstverwirklichung oder Familiengründung.

Du schließt die Augen und stellst dir deine eigene kleine Familie vor, wie sie am Sonntag um den Küchentisch sitzt –was genau siehst du?

Wenn ich mal heiraten sollte, will ich das in der Reindorfkirche in Wien­Fünfhaus tun –mit einem großen Straßenfest für den ganzen Bezirk. Ich würde zwei Kinder sehen, die vielleicht aussehen wie mein kleiner, süßer Neffe. Vielleicht eine italienische Frau, vielleicht eine, die aussieht wie Adriana Lima in meinem Song. Ich will mich aber gar nicht auf ein bestimmtes Ideal festlegen.

Ist deine Traumfrau düster – oder fröhlich? Doch, die muss schon witzig sein. Ein bisschen wie Fran Fine aus „Die Nanny“.

Instagram: raf_camora

Out now: das Album „XV“ und RAFs zweites Buch „Dark Zen“

„ Meine Traumfrau muss schon witzig sein –ein bisschen wie Fran Fine aus der Fernsehserie
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‚Die Nanny‘.“

THIS GIRL

US-Stürmerin Trinity Rodman ist der neue Popstar der Fußballwelt. Gefeiert für ihre Moves zwischen TikTok und Stadion – und ihr Mindset: Sie begegnet Wettkampfdruck mit Spielfreude.

IS ON FIRE!

Style-Offensive Trinity Rodman beim Fotoshoot in Springfield, Virginia
TEXT PETER FLAX FOTOS WOLFGANG ZAC
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Halbzeitpfff – das Team der US-Frauen ist offziell in die WM-Vorbereitung gestartet, mit einem Auswärtsspiel gegen Neuseeland. Obwohl die Amerikanerinnen in den ersten 45 Minuten mehr Ballbesitz hatten, sind noch keine Tore gefallen. Die USA starten mit vier Einwechslungen in die zweite Halbzeit, und auch Trinity Rodman kommt ins Spiel. Sechs Minuten später nimmt die junge Stürmerin einen perfekten Pass am rechten Flügel an. Eine Verteidigerin will Rodman in die Ecke abdrängen, doch die Amerikanerin verschafft sich durch eine blitzschnelle Körpertäuschung Raum. Noch einmal streichelt sie den Ball mit dem rechten Fuß und hebt ihn dann mit dem linken gefühlvoll in den Strafraum – von wo ihn eine Teamkollegin ins Tor köpft. 20 Minuten später bereitet Rodman ein weiteres Tor vor. Das Spiel endet 4:0 für die USA.

Beobachter haben viele Fragen zum Thema Trinity Rodman. Sie ist ja noch so jung, gerade 21, und ihre Prof-Karriere beginnt eben erst – aber über ihre Starqualitäten herrscht kein Zweifel. Sie hat es von der Highschool in die US-Profliga NWSL zu Washington Spirit geschafft und ist gleich in ihrer ersten Saison „Rookie of the Year“ geworden. Im vergangenen Jahr hat sie ihren Vertrag verlängert und ist zur höchstbezahlten Spielerin in der Geschichte der NWSL geworden. Nun, in ihrer dritten Saison, versucht sie, auch bei der WM durchzustarten. In diesen Tagen lasten auf Rodman überbordende Erwartungen, sobald sie das Spielfeld betritt. Denn ihre Physis und ihr Tempo sind herausragend, aber ebenso ihre Zähigkeit, ihre Kreativität und die Spielfreude, die sie auf den Platz bringt. „Ich denke, meine Persönlichkeit zeigt sich in der Art, wie ich spiele“, sagt sie. „Ich fühle mich sehr frei auf dem Platz.“

Trinitys Vater ist Basketball-Legende Dennis Rodman, das ist hinlänglich bekannt. Trinity redet für gewöhnlich aber nicht über die

Hohe Ziele

Indoor-Training: Trinity Rodman feilt unermüdlich an ihrem Volleyschuss.

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„Auf dem Platz fühle ich mich frei – und wie ich mich fühle, so spiele ich.“

Hang out

Nach dem Training:

Trinity mag es casual – aber mit einem Schuss Glam.

Beziehung zu ihm. Sie konzentriert sich lieber auf jene Menschen, die immer an ihrer Seite waren – ihre Mutter Michelle, ihr Bruder DJ und ihre große Schwester Teyana. „Trinity fng mit vier Jahren an, Fußball zu spielen“, erinnert sich Michelle. „Sie hatte schon damals diese Entschiedenheit.“ Michelle glaubt, dass dieser Wille, auf dem Platz zu gewinnen, auch eine Antwort auf das Chaos außerhalb gewesen ist.

Von wegen Luxus-Prinzessin

Trinity hatte es nicht leicht bei den anderen Mädchen, die annahmen, dass sie als Tochter eines NBA-Stars mindestens in einer Villa zu Hause sei. Die Realität sah anders aus: Michelle war eine alleinerziehende Mutter, die Familie schlitterte von einer bescheidenen Miete in die nächste. Eine Weile lebte die Familie sogar im Motel, und zum Abendessen gab es TiefkühlBurritos aus der Mikrowelle.

DJ und Trinity, die nur ein Jahr auseinander sind, waren von klein auf Konkurrenten. Sie behandelten jede kleine sportliche Rangelei wie ein bedeutendes Match. DJ, der heute am College Basketball spielt, sagt: „Ich kenne sonst niemanden mit dieser Wettkampf-Mentalität.“ Trinity half dabei, ihr Jugend-Team Southern California Blues zum nationalen Titel zu führen. Mit 13 spielte sie für die US-Jugendauswahl. Sie schaffte es auch in die U16, U17 und U20. Mit 18 stieg sie zur jüngsten Spielerin in der Geschichte der Profliga auf – und bald auch zur jüngsten Torschützin. In ihrem zweiten Jahr beendete sie die Saison als beste Assistgeberin. „Ehrlich, mein erstes Jahr war bisher mein leichtestes“, gibt sie zu. „Niemand wusste, was ich draufhabe. Es gab also so gut wie keinen Druck.“

Rodman gelang es auch, zur jüngsten Spielerin der Liga zu werden, die es auf zehn Tore und zehn Vorlagen brachte. Aber ihre Leistungen auf dem Feld sind nicht das Einzige, was sie für den Fußball tut. Während der Spiele von Washington Spirit sieht man Horden von Mädchen im Stadion, die ihr offzielles Trikot tragen und ekstatisch aufspringen, sobald ihre Lieblingsspielerin sich dem Strafraum nähert. Diese Mädchen, die später am Spielfeldrand für ein Autogramm oder ein Selfe anstehen, lieben die dynamische Fußballerin – und ebenso die überschwängliche, nahbare Trinity Rodman, die Tänze auf TikTok postet oder ihre Followerinnen auf Instagram um Farbvorschläge für ihre Nägel bittet. „Ich will, dass die Leute sehen, dass ich ganz normal bin und nicht nur eine berühmte Fußballerin“, sagt sie.

Prof-Jahr

Keiner kann den Mix ihrer Talente besser beurteilen als Mark Parsons, ihr Trainer bei den Washington Spirits. Er sagt: „Es kommt selten vor, dass man eine Spielerin mit all ihren Qualitäten fndet – und das mit gerade einmal 21 Jahren.“ Parsons erklärt, wie schwer es Verteidigerinnen gegen sie haben. „Sie kann links und rechts vorbeiziehen, sie ist beidbeinig im Abschluss, sie beherrscht das Kombinationsspiel. Du musst als Stürmerin immer etwas egoistisch sein, aber sie versteht auch, gute Chancen für die anderen herauszuspielen.“

Dieser innere Antrieb

Auf dem Trinity-Level haben alle Spielerinnen eine ziemlich professionelle Einstellung, aber Parsons glaubt, dass Rodman noch etwas mehr hat: eine Art inneren Antrieb. „Wenn wir den Ball nicht haben, stürzt sie sich ins Gegenpressing, als ginge es um ihr Leben“, sagt er. Und sie zeige nicht nur körperlichen Einsatz. Parsons ist ein Rückfug von einem Spiel in Orlando im Gedächtnis geblieben, den Trinity damit verbrachte, eine Aufzeichnung des Spiels zu analysieren. Zweimal.

Sicher, da sind Linien und Regeln und Vorgaben von Trainern, aber es gehört auch zur Wirklichkeit des Fußballs, dass talentierte

Im US-Team Trinity im Dress der Nationalmannschaft – hier im Testmatch gegen Irland

„Mein erstes
war absolut easy – weil noch keiner wusste, was ich wirklich draufhabe.“
THE RED BULLETIN 77 GETTY IMAGES

und Action!

Trinity brennt für ihren Sport – mit Ball am Fuß ist sie kaum zu stoppen.

Spielerinnen und Spieler grenzenlose Möglichkeiten zur Improvisation und zum individuellen Ausdruck haben – diese Freiheit, eine der schönsten Seiten des Fußballs!

Wahrscheinlich überrascht es nicht, dass Rodman auch eine künstlerische Ader hat und gerne malt, wenn sie Zeit fndet. Sie sagt, dass sie so ziemlich jeden Zeichenkurs besucht habe, den sie belegen konnte, und auf Reisen stets einen Block dabeihabe. „Ich liebe

es, Skizzen mit dem Bleistift zu machen“, sagt sie. „Ich zeichne, was immer mir gerade einfällt, Tiere, abstrakte Figuren und Porträts von Menschen. Sie müssen nicht perfekt werden. Ich mache das einfach zum Spaß.“

Flugbahnen und magische Tunnel Auch in ihrer Art, Fußball zu spielen, gibt es dieses Künstlerische. Sie kann diese kreativen Momente beschwören, die aus gewöhnlichen Situationen etwas Magisches machen. Es gibt ein YouTube-Video mit dem sperrigen Titel „Trinity Rodman Soccer Highlights That Will Blow Your Mind!“, das solche Momente zeigt. Sie erläuft Bälle, die kaum erreichbar sind. Sie tunnelt Verteidigerinnen. Und am häufgsten: Sie fankt so platziert, als hätte sie die möglichen Flugbahnen schon intuitiv erfasst, bevor der Ball überhaupt zu ihr kommt. „So was kann ich nicht üben“, sagt sie auf die Frage, woher ihre Kreativität auf dem Platz kommt. „Das passiert einfach. Wenn das Spiel anfängt, werden meine Beine selbständig.“

Klar, Rodman gehört bei der noch bis zum 20. August laufenden Frauenfußball-WM zum Kader der USA. Und die meisten Experten glauben, dass sie das Zeug hat, auch langfristig zum Team zu gehören. Doch noch ist die Challenge

„Kreativität kannst du nicht üben, sie passiert. Das Spiel beginnt –und die Beine werden selbständig.“
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neu und ungewohnt. „Das Niveau ist enorm hoch“, sagt sie.„Das ist eine neue Umgebung für mich, und ich muss sie erst verstehen, Beziehungen aufbauen und lernen, wie die anderen auf dem Platz denken.“

Kennengelernt hat sie schon die Intensität, mit der das Team trainiert. Lockere Trainingsspiele gibt es nicht. „Das ist ja auch der Punkt“, fährt Rodman fort. „Es ist die Nationalmannschaft, und wir sind nicht dabei, um Freundinnen zu werden. Wir versuchen, uns gegenseitig zu pushen, und arbeiten im Zweikampf noch härter als gegen die echten Gegnerinnen.“

Mark Parsons, ihr Trainer im Verein, sagt, dass Rodman in dieser Hinsicht gewachsen ist. „Sie hat sich im vergangenen Jahr noch ihre Auszeiten auf dem Platz genommen. Mal war sie die beste Spielerin der Mannschaft, dann ist sie wieder abgetaucht. Dieses Jahr ist sie viel konstanter.“

Meditation? Lieber ein Tänzchen!

Aber die eigene Leistung ernst zu nehmen bedeutet nicht, den Spaß wegzulassen. Auf Instagram und speziell TikTok will sie nahbar und fröhlich bleiben. „Man kann mich nicht zum Schweigen bringen“, sagt sie und lacht. „Ich werde weiter tanzen und in der Kabine singen.“ Das gehört sogar zu ihrer Vorbereitung für große Spiele, wo sie eher einen Tanzclip für TikTok aufnimmt, als still zu meditieren. „Ich kenne viele Sportler, die diese Momente mit ihren Kopfhörern verbringen, im Tunnel. Ich brauche Leichtigkeit. Ich spiele am besten, wenn ich nicht zu viel darüber nachdenke. Ich will lieber mit allen in Verbindung sein.“

Rodman kann keine simple Antwort auf die Frage geben, wie sie mit Druck umgeht. Sie erwartet viel von sich, nimmt ihre Vorbereitung auf jeden Fall sehr ernst – ob im Fitnessraum, während des Trainings oder beim Videostudium. Doch außerhalb versucht sie, den Druck auszublenden. „Die beste Art, mit Druck umzugehen, ist, ihn einfach zu ignorieren“, sagt sie. „Ich habe das Gefühl, dass ich aus einem ganz bestimmten Grund hier bin, und Druck von außen wirkt negativ auf jedes kleine Detail des Spiels.“

Viel von sich zu fordern und zugleich alles auszublenden, was mit Erwartungen zu tun hat – wie geht das? Trinity sagt: „Ich glaube, man wird nur anhand von Fehlern besser. Und wenn ich mir Fehler erlaube, hilft das meinem Spiel und meinem seelischen Wohlbefnden.“ Rodman hat gelernt, auf ihren Instinkt zu vertrauen, schnelle Entscheidungen zu treffen – und es sich auch zu verzeihen, wenn etwas misslingt. Sie sieht sich jedes Spiel noch einmal an und hasst es, wenn sie Sololäufe gestartet hat, obwohl eine Mitspielerin frei war. Aber sie ist gnädig mit sich selbst, wenn sie einen Pass oder einen Laufweg aus einer guten Eingebung heraus gemacht hat und es nicht geklappt hat. „Beim nächsten Mal macht man es eben besser.“

Diese Art der Freiheit ist genau das, was Trinity Rodman am Fußball liebt. „Es ist ein Mannschaftsspiel, aber jede einzelne Spielerin hat im Grunde die Möglichkeit, zu machen, was sie will. Jede Spielerin kann so kreativ sein, wie sie will, kann allein etwas versuchen, etwas Aufregendes auf den Platz zaubern.“ Das, sagt sie, mache das Ganze ja so interessant.

„O ja, für mich ist Fußball nicht nur ein Sport“, sagt Trinity Rodman.

Und für die Welt ist Trinity Rodman nicht nur eine Fußballerin.

Instagram: @trinity_rodman

„Die beste Art, mit Druck umzugehen? Ich ignoriere ihn ganz einfach.“
Trinity Rodman über ihr Spiel mit den großen Erwartungen
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Paddel hoch, kurze Pause: Wir durchpflügen die bizarre Pracht der schottischen Summer Isles.

UND JETZT DU!

THE RED BULLETIN 81 WILLIAM COPESTAKE

Will Copestake weiß stets, wo’s langgeht: Der schottische Abenteurer leitet Expeditionen auf der ganzen Welt.

ROBBEN ON THE ROCKS

Zerklüftete Felsen und singende Tiere: Slow-Travel-Experte Will Copestake paddelt mit uns zu den schottischen Summer Isles.

Es ist sechs Uhr morgens. Am Horizont kriecht die Sonne über die zerklüfteten Berge und lässt das Meer schimmern. Ich bin schon vor meinen Gästen wach, die gerade anfangen, sich in ihren Schlafsäcken zu regen. Es ist ein typischer Sommermorgen auf den Summer Isles, einer Gruppe aus 20 kleinen Inseln im Nordwesten der schottischen Highlands: ruhig, mit einer sanften Brise, die nach Meer riecht, dem langsamen, rhythmischen Rauschen der Bran-

dung und dem melodischen Gesang der Robben. In den letzten zehn Jahren habe ich Abenteuer auf der ganzen Welt erlebt, von einer einjährigen Kajak-, Rad- und Klettertour durch Schottland bis hin zu einer 1000-KilometerKajak-Expedition in Patagonien. Aber meine Heimat sind die Summer Isles. Zusammen mit einem Partner betreibe ich den Outdoor-AktivitätenAnbieter Kayak Summer Isles. Unser Ziel: Wir möchten Urlauber dazu ermutigen, sich abseits der ausgetretenen Pfa-

de (und Wasserwege) zu bewegen. Dazu führe ich unsere Gäste durch die Höhlen, Klippen und wilden Sandstrände in dieser atemberaubenden Landschaft hier und bringe ihnen bei, sich mit der Natur zu verbinden. Neben mir gluckert meine Mokkakanne, mein morgendlicher „GuideKaffee“. Dabei geht es darum,

sich ein kleines bisschen Zeit zu gönnen, bevor man in den Tag startet. Zeit zum Nachdenken, zum Planen und um Achtsamkeit zu entwickeln. Diese Angewohnheit geht Hand in Hand mit dem „Slow Travel“. Ein Trend, der das Gegenstück bildet zum reinen Abhaken von Sehenswürdigkeiten. Dieser Drang, in mög-

auch

REISEN
Wassermann: Autor Will Copestake ist ausgebildeter KajakGuide mit „Advanced Sea Leader“-Zertifikat. Besser geht’s nicht.
82 THE RED BULLETIN

Boat-Trip: Von den 20 Summer Isles sind 19 unbewohnt. Die Folge: unberührte Natur und herrliche Küsten zum Kajakfahren.

lichst kurzer Zeit so viel wie möglich zu sehen, passt sicher zu dem hektischen Leben, das viele von uns führen – aber so zu reisen schränkt uns auch ein. Man kriegt die Dörfer, Menschen, Landschaften und Wunder gar nicht richtig mit, die da an einem vorbeifiegen.

Während des Lockdowns war es schön zu sehen, wie viele Menschen anfngen, ihre Umgebung zu erkunden und die kleinen Attraktionen wahrzunehmen, die quasi direkt vor der Haustür liegen. Viele haben in diesen Monaten mehr über ihren Hinterhof und ihre Interessen gelernt als in ihrem ganzen Leben zuvor. Ich persönlich bin nie in Gefahr gewesen, die atemberaubende Landschaft der Summer Isles als selbstverständlich anzusehen, da ich regelmäßig die staunenden Gesichter meiner Gäste sehe.

Heute ist der letzte Tag unseres mehrtägigen Abenteuers, und bevor wir aufbrechen, er­

kläre ich meinen Gästen noch, wie man ein Kajak packt: das Boot gleichmäßig beladen, das Gewicht dabei um den Rumpf herum verteilen, lieber mehrere kleine Taschen packen anstatt einer großen und Metallgegenstände fernhalten vom Kompass im Deck. Zum Schluss verstauen wir da, wo noch Platz ist, Abfälle, die wir gesammelt haben; Plastik, das die Wellen anspülen. Die Spuren unserer Zelte haben wir bereits beseitigt. Trotzdem bleiben immer Fußabdrücke zurück. Die nächste Expedition werden wir deshalb erst wieder in ein paar Monaten hierhin unternehmen, damit der Ort Zeit hat, sich zu regenerieren.

Eine Welle bricht sich an meinem Bug, als ich mein Kajak vom Ufer wegstoße. Beim Eintauchen des Paddels für den ersten Schlag des neuen Tages fühle ich, wie das klare und kühle Wasser meine Hand umspielt. „Plitsch“, macht es hinter mir. Eine Robbe taucht an der Oberfäche auf und begleitet uns ein Stück. Das Schöne an einem Seekajak ist, dass man sich eher im Wasser befndet als darauf, wodurch eine spezielle Verbindung zu Natur und Tierwelt entsteht, die man in einem anderen Boot nur schwer erreichen kann.

Seevögel steigen mit klappernden Flügelschlägen von den nahe gelegenen Klippen auf und treiben mir den Geruch von Guano, einem Gemisch aus Vogelkot und Kalkstein, in die Nase. Allerdings rieche ich selbst nach mehreren Nächten fernab vom Lu­

HINKOMMEN

Mit dem Flugzeug Von Frankfurt kommt man mit dem Flugzeug mit Stopp z. B. in London nach Inverness. Von dort fährt ein Bus nach Ullapool, wo Boote zu den Summer Isles ablegen.

GUT ZU WISSEN

Homebase

Wer nach dem Flug (oder der Autofahrt) noch einen Zwischenstopp einlegen will, kann das sehr gut im Küstenort Ullapool oder im Dorf Achiltibuie tun. In der Region gibt es aufstrebende Szenen für Handwerkskunst und Musik zu erleben.

Bonus-Trip (ohne Kajak) Nicht einmal eine Autostunde nördlich von Ullapool liegt der North West Highlands Geopark mit einigen der ältesten Felsen Europas (3000 Millionen Jahre).

xus meines Zuhauses und einer ordentlichen Dusche vermutlich nicht viel besser. Aber die Belohnung für dieses kleine Opfer ist neue Kraft, die durch mich rollt wie Wellen über das Meer. Auf dem Wasser wachsen die Verbundenheit mit unserer Umgebung und die Nähe zwischen uns Paddlern. Und wenn wir erholt und frisch aufgetankt von unserem jüngsten Abenteuer nach Hause zurückkehren, werden wir eine neue Geschichte zu erzählen haben.

Gute Nacht: Die schottischen Highlands sind bekannt für ihre Sonnenuntergänge

Informationen: kayaksummerisles.com willcopestakemedia.com

London Großbritannien Inverness
THE RED BULLETIN 83 WILLIAM COPESTAKE WILLIAM COPESTAKE
Ullapool

Ellie Gouldings Album „Higher Than Heaven“ ist jetzt im Handel. Mehr Infos: elliegoulding.com

FEEL GOOD MIT FLEETWOOD

Die britische Singer-Songwriterin Ellie Goulding verrät, welche vier Songs sie am meisten inspirieren.

Der QR-Code führt zur Podcast-Playlist von und mit Ellie Goulding auf Spotify.

Eine Popkarriere war für Ellie Goulding nicht unbedingt vorgezeichnet. Sie ist mit drei Geschwistern bei ihrer Mutter in einer Sozialwohnung in Lyonshall aufgewachsen – ihr Vater, ein Bestattungsunternehmer, hatte die Familie verlassen, als Ellie fünf Jahre alt war. Mit fünfzehn hat sie dann begonnen, erste Songs zu schreiben. Heute ist sie 36 Jahre alt und hat drei PlatinAlben, zwei BRIT Awards und eine GrammyNominierung für ihren Hit „Love Me Like You Do“ aus dem Jahr 2015 vorzuweisen. Anlässlich der Veröffentlichung ihres fünften Studioalbums „Higher Than Heaven“ spricht die Mutter eines Sohnes mit dem klingenden Namen Arthur Ever Winter euphorisch über vier Songs, die sie inspirieren.

Blur PARKLIFE (1994)

„Das war der erste Song, den ich je gekauft habe – und der meine Liebe zu Indie Rock entfachte. Oh ja, dieser Titel hat die Musikliebhaberin Ellie geprägt! Diese unmittelbare, intuitive Art, Musik zu machen, würde ich mir heute öfter wünschen. Denn es wird immer schwieriger, nur dazusitzen und Balladen darüber zu hören, wie deprimierend denn nicht alles ist.“

Lauryn Hill THE MISEDUCATION OF LAURYN HILL (1998)

„Der Song hat mir eine ganz neue Welt eröffnet und wirklich alles verändert – denn er brachte mich dazu, es selbst mit dem Singen zu versuchen. Ich liebe, wie persönlich Lauryn Hill ihre Lieder hält, ich liebe den Klang ihrer Stimme und diesen ganz speziellen Tonfall. Ich mag, wie kraftvoll und direkt sie ist, und ich bewundere ihre Energie. Der Song ist bahnbrechend!“

Fleetwood Mac DREAMS (1977)

„‚Dreams‘ ist ein Klassiker. Ich wusste ja nicht, dass ein Lied so gut klingen kann! Ich bin neidisch auf jeden, der diesen Song zum ersten Mal hört – und natürlich hören ihn die Kids jetzt auch auf TikTok. Ich habe ihn für mich entdeckt, als ich ihn zufällig bei einem Freund im Radio hörte. Ich habe nur gedacht: ‚Wow, so ein schönes Lied!‘ Es war wie eine Offenbarung für mich.“

Active Child HANGING ON (2011)

„Dieser Song ist ein bisschen moderner, ich habe ihn sogar gecovert. Er ist eine Kombination aus sehr hohem, choralem Gesang und Musik, die vom Hip-Hop beeinflusst ist – nur eben wie ein Chor arrangiert und fast spirituell. Es ist unmöglich, den Song nicht zu lieben. Er ist mit nichts zu vergleichen, was ich je zuvor gehört habe. Die Nummer ist unglaublich. Hört mal rein!“

HÖREN
84 THE RED BULLETIN UNIVERSAL MUSIC MARCEL ANDERS

SCHLAF WIE EIN PHARAO

Du willst tiefer schlummern?

Dann stell dein Bett am Kopfende höher!

Profi-Biohacker Andreas Breitfeld verrät seinen schrägsten Trick.

Wir Biohacker nützen manchmal allerneueste Hightech, um unser Leben zu verbessern – aber manchmal sind es auch uralte mythische Traditionen. Heute geht es defnitiv um Zweiteres. Denn die Idee, schräg zu schlafen, ist vermutlich fast so alt wie das Bett selbst: Archäologen haben festgestellt, dass bereits die Ruhestätten der Pharaonen im alten Ägypten am Kopfteil um etwa fünf Grad nach oben geneigt waren –und das ist immerhin rund 5000 Jahre her.

Aber warum in aller Welt haben die alten Ägypter das nur getan? Und wieso schlafen auch die meisten Biohacker mit leicht erhöhtem Kopfteil? Der Hintergrund hinter der schrägsten Idee für friedlichen Schlummer ist

BÜCHER ZUM EINSCHLAFEN

Du willst dich auch schief betten? Bevor du deine GeometrieKenntnisse, Zirkel und Dreieck hervorkramst –der Kopf sollte etwa 12 Zentimeter höher positioniert sein als die Füße, das entspricht in etwa dem gewünschten Winkel. Also, zwei 12-Zentimeter-Wälzer sind rasch aus der Bibliothek gekramt und unter die Bettpfosten geklemmt.

ziemlich profan-physikalisch: Er hat mit der guten alten Schwerkraft und mit ihrer Wirkung auf unseren gesamten Organismus zu tun. Sobald wir nämlich ganz fach liegen, steigt der Blutdruck im Gehirn, die Zirkulation von Blut und Lymphe leidet. Nicht hochdramatisch, aber doch. Was mache ich also als Biohacker? Ich klemme tatsächlich Keile unter die Pfosten an der Kopfseite meines Bettes und gönne mir so exakt jene 3,5 Grad extra, die in diversen Studien der Weltraumbehörde NASA als besonders positiv ausgewiesen wurden.

Auch der Vorarlberger Psychologe, Psychotherapeut und „Schlafprofessor“ Günther Amann-Jennson, der in Frastanz eigens ein Institut für Schlafforschung und Bioenergetik errichtete, publiziert übrigens immer wieder zu diesem Thema – und legt proaktiven Schlafmützen ebenfalls die 3,5-Grad-Neigung nahe. Also dann: Schlaft schief und träumt schön!

Andreas Breitfeld ist Deutschlands bekanntester Biohacker. Er forscht in seinem speziellen Lab in München. Biohacking umfasst, vereinfacht gesagt, alles, was Menschen eigenverantwortlich tun können, um Gesundheit, Lebensqualität und Langlebigkeit zu verbessern.

Die Biohacking-Praxis ist der PerformanceLifestyle-Podcast für alle, die mehr über Biohacking (und sich selbst) erfahren wollen. QR-Code scannen und reinhören.

86 THE RED BULLETIN PRIVAT ANDREAS BREITFELD BRATISLAV MILENKOVIC ´
BIOHACKING
Schlafen auf der schiefen Ebene –und die Nacht wird traumhaft!
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DAS JAHRESABO

OUT WOW!

Bike-Schuhe aus dem 3D-Drucker, zweite Haut mit Heizung: Diese Innovationen machen die Natur zur Wohlfühlzone.

ZIEMLICH HELLE

Silva Free Headlamp ISPO Award

Gewinner 2023

Drei Lampen, vier Batterien, drei Positionen: Dank ModulSystem lässt sich diese Stirnlampe für jeden Sport anpassen – ob Laufen, Biken oder Skifahren. Ab € 170, silvasweden.com

Recyceltes Polyester, aufgefrischtes Design

ORANGE COUNTRY

Merrell Moab Speed 2

Mid GTX ISPO Award

Gewinner 2023

Für die neueste Variante des leichten Wanderschuhs (erhältlich ab 2024) wird u. a. recyceltes Polyester verwendet. Auch das Design wurde aufgefrischt. Ab € 140, merrell.com

FEDERGEWICHT

Salewa Piuma 3.0

Mit 175 Gramm ist dies der leichteste Helm, den Hersteller Salewa je hergestellt hat. Aufprallschutz und Belüftung sind exzellent. Geeignet unter anderem zum Klettern, Bergsteigen und auf Skitouren. € 120, salewa.com

OUTDOOR
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EINHEIZER

Therm-ic Baselayer

Nach Einlegesohlen, Socken und Handschuhen plant das Label

Therm-ic nun einen Baselayer mit integrierter, batteriebetriebener Heizschnur für einen immer warmen und trockenen Rumpf – selbst im tiefsten Winter. Preis: € 349,95 (mit Akku), therm-ic.com

LICHTERLOH

Alpina Brighton Mips Dieser Bike-Helm (erhältlich ab Sommer 2024) leuchtet in alle Richtungen. Möglich machen’s spezielle Leisten für LEDs satt. Ein Gyrometer aktiviert das Bremslicht.

€ 249,95, alpina.com

HAHN TO GO

Dometic GO

Hydration Water Faucet ISPO Award

Gewinner 2023

Nie wieder überschwappende Kanister: Mit diesem Hahn können

TRITT-FEST

Hezo Cycling Helu One ISPO Award

Gewinner 2023

Jeder Fuß ist anders – und das gilt auch für diesen Rennradschuh.

Einfach die Füße per App scannen, schon wird ein individuelles Paar produziert, die Außenschale etwa per 3D-Druck. € 649, hezo-cycling.com

ROTE RIESIN

The North Face Himalayan Suit ISPO Award

Gewinner 2023

Seit Jahrzehnten erklimmen Alpinistinnen die höchsten Berge –in Ausrüstung für Männer. Nun gibt es den Himalayan Suit speziell für Frauen, u. a. mit Westensystem und angepassten Wärmezonen. € 2000, northface.com

Hier geht garantiert kein Tropfen daneben.
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SPEED UP!

Nordschleifen-Comeback und Bergsprint: Diese Events solltest du nicht verpassen.

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SEPTEMBER

RED BULL FORMULA NÜRBURGRING

Für viele Motorsport-Fans geht ein Traum in Erfüllung: Einen Tag lang kehrt die Formel 1 zurück auf die Nordschleife. Vierfach-F1-Weltmeister und ehemaliger Red Bull RacingFahrer Sebastian Vettel fährt die Showruns in seinem Boliden RB7 von 2011. Außerdem

dabei: Red Bull Racing-Testfahrer Daniel Ricciardo, aktuell im Cockpit von Alpha Tauri, und sein dortiger Teamkollege Yuki Tsunoda sowie weitere Talente und Legenden aus dem zwei- und vierrädrigen Rennsport. Jetzt Tickets holen: redbull.com

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BIS 3. SEPTEMBER MOTOGP BARCELONA

Leidenschaftliche Zuschauer, spektakuläre Überholmanöver und natürlich jede Menge

Top-Speed: Das verspricht die MotoGP beim Großen Preis von Katalonien. Spitzenfahrer wie Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing) oder Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team) kämpfen hier um wichtige WM-Punkte. Servus TV zeigt am Samstag das vierte freie Training, das Qualifying und am Sonntag das Rennen live. Zu sehen auch via Red Bull TV auf redbull.com

Auf das Wiedersehen: Sebastian Vettel (li.) und Daniel Ricciardo

BIS 27. AUGUST NITROLYMPX

Zwei Rennmaschinen, je um die 20.000 PS, im Duell auf der „Quartermile“, also auf exakt 402,33 Metern Asphaltpiste: Mit diesen Eckdaten begeistern Drag-Racing-Rennen in den USA die Massen. Und auch wenn das größte Rennen außerhalb Nordamerikas steigt – die NitrOlympX auf der „Rico Anthes Quartermile“ am Hockenheimring –, kommen 40.000 Fans. Besuch im Fahrerlager ausdrücklich erwünscht! nitrolympx.de

UND 27. AUGUST ADAC MX MASTERS

Wer spektakuläre Jumps und verbissene Duelle erleben will, ist hier richtig: Beim Stopp in Tensfeld bieten die Fahrer zwei Tage Motocross-Action pur. In dieser Serie starten nicht nur die Profis, sondern auch Nachwuchsfahrer, die so ans Spitzenniveau herangeführt werden. Weitere Termine: 9.–10. 9. Holzgerlingen, 23.–24. 9. Dreetz. Infos: adac-motorsport.de

SEPTEMBER

RED BULL HILL CHASERS

700 Meter bergauf bei bis zu 32 Prozent Steigung: Das ist die Challenge dieses besonderen Radrennens. Auf Rennrad, Mountainbike oder Gravelbike erklimmen die Teilnehmenden die wohl steilste Straße Deutschlands, gelegen in Gelnhausen bei Frankfurt. Gestartet wird Kopf an Kopf in Fünfer-Heats. Profis treten genauso an wie Amateure. Sichere dir jetzt deinen Startplatz (Teilnehmerzahl auf 300 begrenzt). Infos: redbull.com

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90 THE RED BULLETIN GETTY IMAGES/RED BULL CONTENT POOL, STEFAN RACHOW/THE RED BULL CONTENT POOL

SEPTEMBER

RED BULL DANCE YOUR STYLE NATIONAL FINAL

Letzter Halt vor dem Weltfinale in Frankfurt! Sei dabei, wenn Deutschlands größte StreetDance-Talente im nationalen Vorentscheid in Hamburg gegeneinander antreten. Wie immer in 1-gegen-1-Battles, wobei sie vorher nicht wissen, welchen Song der DJ spielt. Wer am besten improvisiert, entscheidet das Publikum –und damit, wer ins Weltfinale einzieht. RSB Rollschuhbahn Hamburg, Infos und Tickets: redbull.com/danceyourstyle

UND 20. AUGUST WORLD RX OF GERMANY

Das Beste aus allen RallyeWelten zu Gast in Buxtehude: Beim Rennen auf dem Estering treten Stars wie der Franzose Sébastien Loeb in ihren faszinierenden, 680 PS starken Elektro-Supercars der Serie FIA World RX an. Im Finale der FIA Euro RX starten die Fahrer hingegen mit ihren Verbrennern samt unverwechselbarem Sound. Infos und Tickets unter: estering.de

BIS 10. SEPTEMBER SKTWK 2023

On the move: Street-Tänzerin Luwam in Berlin

Eine ganze Woche im Zeichen des Skatens: Das verspricht die SKTWK nun schon zum vierten Mal. In Frankfurt am Main zeigen Stars wie Jost Arens (im Bild) ihr Können, aber es geht auch um andere Aspekte der Skate-Kultur, wie zum Beispiel Fotokunst, Magazine, Bücher, Videos und – natürlich – Partys. Infos: sktwk.com

SEPTEMBER

RED BULL CLIFF DIVING WORLD SERIES

Wagemut, Athletik, Action: All das versprechen die Wettkämpfe der weltbesten Klippenspringer. Beim legendären Stopp in Mostar, Bosnien und Herzegowina, springen die Asse von der Stari most (Alte Brücke) ins smaragdgrüne Wasser der Neretva. Am besten live oder on demand anschauen auf Red Bull TV.

Einfach QR-Code scannen:

BIS 27. AUGUST GAMESCOM

Neue Spiele entdecken, innovative Gadgets testen, E-Sport erleben, gemeinsam feiern: Auf der weltweit größten Messe für Computerspiele trifft sich die internationale Gaming-Szene in Köln. Auch die Stars der Streaming-Szene wie Amar oder Gnu schauen in diesem Jahr wieder vorbei. Alle Infos: gamescom.de

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THE RED BULLETIN 91 FLO HAGENA/RED BULL CONTENT POOL, EVA BERTEN/RED BULL CONTENT POOL, LIVER WACHENFELD/KOELNMESSE GMBH

ALLE NEUNE!

Ob vernünftig oder wild, egal mit welchem Antrieb:

In unserer feinen Auswahl brandneuer Autos ist für jeden Anspruch das Richtige dabei.

TEXT WERNER JESSNER

Zum 50. Geburtstag schenkte die BMW M GmbH sich und ihren Fans das exklusivste Modell ihrer Geschichte: nur 50 Stück des 3.0 CSL wurden gebaut, sie verkörpern die Essenz aus 50 Jahren Rennsport-Leidenschaft. Alles ist an Bord, was Fans lieben: Sechszylinder mit Racing-DNA (560 PS), Handschaltung, Heckantrieb, Spitze über 300 km/h. Viel Carbon und individuelle Nummerierung von #01/50 bis #50/50, Manufaktur-Fertigung in Bayern. Muss haben? Ausverkauft! Und das trotz ca. € 750.000. bmw-m.com

FAHREN
BMW 3.0 CSL CLUB DER 50
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FORD EXPLORER STROM WILL TAKE YOU HOME

Den werden wir künftig öfter sehen: Der Explorer, der sich die technische Plattform mit dem VW ID.4 teilt, ist ein Crossover, das auf mar tialische SUV-Optik verzichtet und mit dem fossilen Vorgänger gleichen Namens nichts zu tun hat. Es gibt eine breite Auswahl an Antrieben mit bis zu 340 PS, Akkus bis zu 77 kWh, Allrad- oder Heckantrieb. Reichweite: rund 500 km. Ab ca. € 45.000, ford.de

OPEL ASTRA PLUG-IN-HYBRID GERMANY’S NEXT TOP MODEL

Wer findet, es hier mit einem der schönsten Autos seiner Klasse zu tun zu haben, sieht seine Meinung durch den Red Dot Winner Award 2023 bestätigt. Technisch überzeugt der Astra durch seine 180 PS aus TurboBenziner und Elektro. Gut für den Komfort: Achtgang-Automatik. Gut für die Straßenlage: tiefer Schwerpunkt. Gut für den Überblick: volldigitales Cockpit. Ab € 40.980, opel.de

POLESTAR 3 INNERE WERTE

Wie Mutter Volvo baut auch ElektroTochter Polestar Autos quasi von innen nach außen: Radarsensoren erkennen Bewegungen im Innenraum und kommunizieren auch mit der Klimaanlage. Irrtümlich im Auto vergessene Kinder werden es danken! Die technischen Daten sind am oberen Ende der Skala angesiedelt: bis zu 517 PS, bis zu 610 km Reichweite. Ab € 88.600, polestar.com

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AIWAYS U6

WER BIST DENN DU?

Der chinesische Hersteller Aiways schickt sich an, die Welt mit E-Autos zu erobern. Jahreskapazität: beachtliche 300.000 Stück, wobei das LogistikZentrum in München angesiedelt ist. Der U6 ist ein SUV-Coupé mit 218 PS und einer Reichweite von 405 km. Ganz vorn dabei: die Sandwich-Struktur der Batterien mit getrennter Kühlplatte. Das verbessert Effizienz und Lebensdauer. Ab € 45.500, ai-ways.eu

KIA EV9 GOLIATH AUS KOREA

Einmal alles mit scharf und obendrauf noch eine Portion Sahne: Das Flaggschiff von Kia hat alles eingebaut, was man sich vorstellen kann, auch eine dritte Sitzreihe. Der EV9 hat eine Reichweite von 541 km, die Möglichkeit zu bidirektionalem Laden, zur autonomen Fahrt der Stufe 3 und verfügt optional über eine Boost-Funktion für den Sprint auf 100 km/h in 5,2 Sekunden beim Top-Modell. Motoren zwischen 204 und 385 PS decken ein breites Spektrum ab, die Allrad-Option gibt’s obendrein. „Launch Edition“ ab € 83.190, kia.com

MERCEDES-AMG

S 63 E PERFORMANCE DER GROSSE WAGEN

Vielleicht die ultimative Reiselimousine: Ein Hybrid-Antrieb aus Elektro und Benzin-V8 stemmt atemberaubende 802 PS und 1.430 Nm Drehmoment – gut für 290 km/h Spitze. Im kombinierten WTLP-Verbrauch kommt das Flaggschiff mit seinen 2,5 Tonnen auf gerade einmal 4,4 Liter Benzin. Vollausstattung oblige – und Individualisten kreuzen extra an. Ab € 208.392, mercedes-benz.de

Verbrenner geben grandios Abschiedsvorstellungen, E wird mehrheitsfähig – und Hybride verbinden das Beste zweier Welten.
FAHREN
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JEEP AVENGER ELEKTRISCHES ABENTEUER

Der erste rein elektrisch angetriebene Jeep hat Geländekompetenz wie all seine Brüder, schaut aber weit nach vorn in die Zukunft. Als kleines SUV fühlt sich der Avenger abseits der Schotterpisten wohl und verzichtet auf einen allzu martialischen Auftritt. Das hat ihm wohl auch den Titel „Auto des Jahres 2023“ eingebracht. Technisch? 115 kW (156 PS), Reichweite bis zu 400 km, und in 24 Minuten ist der Akku von 20 auf 80 Prozent geladen. Ab € 37.000, jeep.de

AUDI RS6 AVANT PERFORMANCE ZIEMLICH EINLADEND

Man nehme die Fahrleistungen eines Supersportlers (3,4 Sekunden, 305 km/h Spitze, 630 PS, 850 Nm) und kombiniere sie mit 1,7 Kubikmeter Ladevolumen. Fertig ist ein Fahrzeug, bei dem der Weg zum Sport schon Sport ist und alle Utensilien bequem reisen. Im Vergleich zum Avant ohne „Performance“­Zusatz sind 30 PS und 50 Nm mehr in der Schatulle, außerdem ein schneller schaltendes Achtgang­Getriebe. Preis nicht bekannt, audi.de

THE RED BULLETIN 95

THE RED BULLETIN WELTWEIT

Herausgeber

Andreas Kornhofer

Chefredakteur

Andreas Rottenschlager

Chefredakteur DACH

David Mayer

Textchef

David Pesendorfer

Executive Creative Director

Markus Kietreiber

Creative Direction

Erik Turek (Ltg.), Kasimir Reimann

Art Direction

Marion Bernert-Thomann, Miles English, Tara Thompson

Grafik

Martina de Carvalho-Hutter, Kevin Faustmann-Goll, Carita Najewitz

Fotoredaktion

Eva Kerschbaum (Ltg.), Marion Batty (Stv.), Susie Forman, Tahira Mirza, Rudi Übelhör

Chefin vom Dienst

Marion Lukas-Wildmann

Managing Editor

Ulrich Corazza

Aktuell erscheint

The Red Bulletin in sechs Ländern. Das Cover unserer Kolleginnen und Kollegen aus Österreich zeigt dieses Mal Fußballerin Sarah Zadrazil, die beim FC Bayern München unter Vertrag steht und für Gleichberechtigung und Toleranz in die Offensive geht. Mehr Geschichten abseits des Alltäglichen findest du auf: redbulletin.com

Global Content

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Head of Audio

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IMPRESSUM
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NICHT NUR IN TERMINEN SCHWIMMEN?

VIER TAGE STEINZEIT

Hier zeigen Stars kuriose Fotos, die sie lieber nicht geteilt haben.

Dieses Mal: Kajak-Fahrer Adrian Mattern über einen grenzwertigen Stopp.

Adrian Mattern, 28, begibt sich mit seinem Kajak auf außergewöhnliche Expeditionen und Erstbefahrungen. Zuletzt in Arunachal Pradesh, einer der abgelegensten Regionen Indiens.

„Der Widderkopf war meine Rettung, weil er mich zum Lachen brachte – und das hatte ich dringend nötig. Nach einer Kajak-Expedition durch Kirgistan waren wir an dieser verwitterten Hütte gestrandet. Den Fluss weiter runter wären wir ohne Genehmigung in China gelandet und damit im Gefängnis. Der einzige Weg zurück war von Schmelzwasser überschwemmt. Wir hatten schon per Satellitentelefon Alpinisten um Rat gefragt, aber es half nichts. Als der Pegel am vierten Tag sank, kämpften wir uns gegen die Strömung. Das war die anstrengendste Zeit meines Lebens.“

adrianmatternkayak

Die nächste Ausgabe des Red Bulletin erscheint am 10. Oktober 2023.

PICS NOT POSTED
98 THE RED BULLETIN JENS KLATT/RED BULL CONTENT POOL

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KULTUR UND W IR TS CHAFT GENAUSO WIE UNTERHALTSAME INHALTE ZU VERSCHIEDENSTEN ALLTAGS THEMEN. QUALIFIZIE RTE HOS TS SORGEN DABEI, OFT MIT GELADENEN GÄSTEN, FÜR INTERESSANTE DIALOGE UND EINSCHÄTZUNGEN –INFORMATIV, ÜBERRASCHEND UND G E WITZT. WIR HÖREN UNS AUF FAZ.NET/PODCASTS.
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