The Red Bulletin AT 01/24

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ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

undClash Red Bull So hea – at Elif gegen M wei Popstars r, z zwei Lände -Duell sik und da s Mu d es Ja h res

? H C I R E D O DU

M I C K JAGG ER / JANA Mc K I N N O N / PE T ER F I L ZMAI ER / T R I N I T Y RO D MAN / MARC EL H I RSC H ER


MARCO ODERMATT


SPIRIT


E D ITO R I A L

Hardcore-Fan Mathea Elisabeth Höller aus Bruck an der Großglocknerstraße war 15 und ihr Konzert-Trip nach München eine Weltreise – die im letzten Moment wegen Krankheit ausfiel. ­Dabei hatte Mathea jeden einzelnen Song von Elif Demirezer zum Mitsingen auswendig ­gelernt. Was für eine Watschen! Was für ein Wunder: Zehn Jahre später trifft Mathea, nun selbst Popstar, ihr Idol – als Rivalin im Red Bull SoundClash. Und wir trafen die beiden zum ­verbalen Schlagabtausch – freundschaftlich, aber ­angriffig (ab Seite 38). Mindestens ebenso angriffslustig rührt Österreich-Erklärer Peter Filzmaier in der Innenpolitik um. Doch der Weltmeister im Schnellreden ist auch absoluter Sportinsider – was er ab sofort in seiner neuen Kolumne beweist: Auf Seite 94 steht „The Filz“ erstmals am Start. Bis hierher war Alltag – ab hier ist Abenteuer!

TIM STURTRIDGE Die Höhenkrankheit in den ­Anden, ein Sonnenstich in der Atacama, eine Unterkühlung in den Salzwiesen von Uyuni: Unser Autor – der für uns die jungen Wilden der Rallye Dakar suchte und fand – war selbst bereits 15-mal dabei. Ohne Rück­ sicht auf persönliche Verluste. Mit ganz neuen Erkenntnissen. Vollgas ab Seite 48!

GINA MÜLLER Gina pendelt zwischen Wien, dem Waldviertel und Berlin. Und nun zwischen Politik und Sport: Die international gefragte Illus­ tra­torin setzte Peter Filzmaier in Szene. „Ein Top-Job, denn mit seinem Humor liegt er genau auf meiner Linie“, sagte Gina. Und machte unseren neuen Kolumnisten zum Kunstwerk. Enthüllung auf Seite 95!

WOLFGANG ZAC Der renommierte Fotograf (u. a. „Vanity Fair“) lebt in Berlin und Los Angeles. Für uns lich­ tete er US-Fußballstar T ­ rinity ­Rodman ab – direkt in ihrer Schussbahn. E ­ rgebnis: ein ­zertrümmertes Objektiv und ein Bluterguss. Welche Rolle orange Rauchschwaden beim Shooting spielten, siehst du in unserer Story. Ankick auf Seite 58!

Peter Filzmaier, der Mann mit dem geschärften Blick, beim Shoot für seine neue Sport-Kolumne. Diesmal heizt er den Skifahrern ein. Seite 94

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THE RED BULLETIN

ROBERT WUNSCH (COVER), JULIE BRASS

WATSCHEN & WUNDER

Contributors


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I N H A LT

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G A L L E R Y 8 Z A H L E N , B I T T E ! 14 H Y P E C H E C K 16 HEROES

JANA McKINNON

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Die Schauspielerin betreibt Traumdeutung – trifft sich gut, denn sie ist Langschläferin.

MICK JAGGER

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80 ist das neue 30: So konserviert der Superstar unter den Steinen die Wut der ewigen Jugend.

SIMONE GIERTZ

R A L LY E D A K A R

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Die Erfinderin ist die Königin des Absurden. Und hat 2,6 Millionen Follower. Trotzdem oder deswegen?

VA N D E E R

DIE JUNGEN WILDEN

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Die Wüste bebt – auch wenn die Superstars immer älter werden: Wer beschleunigt in ihrem Wind­ schatten? Die große Rallye-Reportage.

SKI IT LIKE MARCEL

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VAN DEER-Red Bull Sports – wir blicken hinter die Kulissen von Marcel Hirschers Ski-Traumfabrik. Neue Bestzeiten inklusive.

PORTFOLIO

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UND JETZT DU!

M AT T H I A S WA L K N E R

MEIN WEG NACH OBEN

Zwischen frischem Powder und Gipfelglück: Outdoor-Fotografin Leslie Hittmeier hält die Emotion einer Jahreszeit fest.

Österreichs „Mister Dakar“ und die emotionalsten Etappen seines Lebens.

RED BULL SOUNDCLASH

TRINITY RODMAN

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R E I S E N 75 H Ö R E N 78 B I O H A C K I N G 80 G A M I N G 82 S C H E N K E N 84

ELIF VS. MATHEA Zwei Popstars auf dem Weg nach ganz oben. Zwei Wege, die sich jetzt kreuzen: im ultimativen MusikDuell, beim großen Doppel-Talk.

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FEUER IM STRAFRAUM Die US-Amerikanerin mit dem bekannten Nachnamen ist die neue Ikone des Frauenfußballs – ein Schuss guter Laune.

E R L E B E N 90

58 FILZMAIERS ANTITHESE

94 96 S C H L U S S M I N U T E 98 IMPRESSUM

THE RED BULLETIN

CHRISTOPH OBERSCHNEIDER, WOLFGANG ZAC

DAS WUNDER WINTER



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THE RED BULLETIN


CHRISTOPH LAUE/RED BULL ILLUME

DAVID MAYER

Schorndorf, Deutschland

AUF KANTE

Mit einem DIY-Kaleidoskop der Tochter ging es los. Beim Ausprobieren dachte sich Fotograf Christoph Laue: So eins brauche ich in Groß für ein Shooting. Drei Spiegel waren bald gefunden, die Session mit Mountainbiker Julian Clauss begann. Nach vielen Versuchen gelang die Komposition aus Licht, Farben, Linien, Spiegeln und einer Brücke – samt fliegendem Julian. Instagram: @christophlaue redbullillume.com


Neuschwanstein, Deutschland DAVID MAYER

LUFT-SCHLOSS

SEBASTIAN MARKO/RED BULL CONTENT POOL

Einmal an Schloss Neuschwanstein vorbeifliegen – diese Vision ließ Max Manow nicht mehr los. Das Problem: kein geeigneter Startpunkt in der Nähe. Die Lösung: eine Vorrichtung, mit der sich der Wingsuit-Athlet im Flug aus einem Gleitschirm lösen konnte. Und so startete Max in 600 Meter Höhe den kontrollierten Sturzflug vorbei an dem Prunkbau, bevor er per Fallschirm ­landete und auch den Gleitschirm barg. Instagram: @max_manow Erlebe hier die ganze Story rund um den Flug.

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THE RED BULLETIN



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THE RED BULLETIN

SANI ALIBABIC

NINA KALTENBÖCK


Turracher Höhe, Österreich

DREHMOMENT

Die Idee entstand auf einer Liftfahrt: Die Snowboarder Clemens Millauer, hier am Foto, und Werni Stock wollten die Stars der heimischen Snowboardszene für ein Filmprojekt zusammenbringen. Dann der Dreh, wo Olympiasiegerin Anna Gasser dem 30-Minuten-Movie letztendlich den Namen „Schnitzel Time“ gab. Millauer: „Der Film zeigt auf amüsante Weise ­unsere Träume und Ängste – und in der Schlussszene essen wir Schnitzel.“ Mahlzeit, so geht Erfolgshunger! Instagram: @clemensmillauer Für „Schnitzel Time“ einfach den QR-Code scannen!


Z A H L E N , B IT T E !

VON WEGEN RUHIGE KUGEL

Mehrzweckhalle? Viel mehr! Rüttelsitze, Kunstwind, Millionen Sternchen und Superstars machen The Sphere in Las Vegas zur spektakulärsten Location der Welt.

57,6

4D-Technik erlaubt es, im ­Innenraum Wind zu simulieren und ­gezielt Düfte und Aromen zu verbreiten.

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bis sechs Superstars ­werden 2024 Auftritts­ serien absolvieren – ­unter ihnen soll auch Harry Styles sein.

2,3

der 17.385 Sitzplätze ­sorgen für großes Kribbeln: Dank Infraschalltechnik können sie zum Vibrieren gebracht werden.

Milliarden Dollar machen The Sphere zum teuersten Bauwerk von Las Vegas. Der Budgetplan lag bei 1,2 Milliarden Dollar.

167.000

120

Lautsprecher mit 3D-Audio-Beamforming-Technologie (Sounds beschallen nicht den ganzen Raum, sondern direkt die Hörer) machen The Sphere zum perfekten Klangkörper.

THE RED BULLETIN

CLAUDIA MEITERT

Monate lang arbeiteten U2 an ihrer Show und ­setzten Standards: Ein Fan darf sich an einem Seil in einem digitalen Ballon über die Bühne schwingen.

10.000

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baugleiche Halle soll in ­ ondon errichtet werden. L Die Bewohner im Stadtteil Stratford wehren sich a ­ ber gegen den Megadome.

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Millionen Leuchtdioden lassen die 54.000 Quadrat­ meter große Außenhülle erstrahlen – die größte LED-Wand der Welt!

Sattelschlepper waren notwendig, um den Baukran (mit 180 Meter Höhe der viertgrößte der Welt) nach Las Vegas zu schaffen.

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HANNES KROPIK

Shows spielten U2 zur glanzvollen Einweihung, 11 weitere sind fixiert.

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Meter Durchmesser und 112 Meter Höhe machen The Sphere in Paradise (südliche Vorstadt von Las Vegas) zum größten Kugelbau der Welt.

GETTY IMAGES

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YUKI TSUNODA, FORMULA 1® DRIVER FOR SCUDERIA ALPHATAURI

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ALPHATAURI.COM


H Y PE C H EC K

KAUFST DU BLIND

Auf TikTok jagt ein Hype den nächsten. Creator Kirafin checkt für uns Trends, die steil gingen. Dieses Mal: Skateboards in Blind Bags.

DAS TEIL

„Hier kaufst du das Skateboard-Deck in der Blind Bag – wie Sammelkarten. In diesem Stil brachte das Label Santa Cruz Decks mit 15 Pokémon-Designs zu je 110 Dollar auf den Markt. Extrabegehrt: die fünf zusätzlichen Gold-Decks.“

DER HYPE

„Unzählige TikToks im Mil­ lionen-Klick-Bereich zeigen Käufer, die ihre Boards aus­ packen. Das erfolgreichste Video mit über 20 Millionen Views kommt von larry­ costigan. Natürlich sind die Decks längst ausverkauft – und kosten im Re-Sale mindestens 500 Dollar.“ Kirafin heißt bürgerlich Jonas Willbold, ist 29 und unter­hält seine 1,2 Millionen Follower auf TikTok mit Comedy-Formaten. Neben­her folgt er seiner Faszination für Tech, Produkte und Trends.

DER CHECK

„Pokémon und Skaten sind ein perfektes Match: Beide erlebten um das Millennium ­einen Hype, der heute Nostalgie weckt. Schade, dass die meisten Decks eher gesammelt als gefahren werden. Dennoch eine coole Collab, die voll ins Schwarze getroffen hat.“

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THE RED BULLETIN


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H E RO ES

JANA McKINNON

macht mit ihrem Fantasyfilm „Silber“ einen weiteren rasanten Karriere­ sprung. Das Erfolgsrezept der österreichisch-australischen Schauspielerin? Als Langschläferin betreibt sie Traumdeutung in eigener Sache. TEXT RÜDIGER STURM

„Ich liebe es, zu träumen“, sagt Jana McKinnon. Wobei die Schauspielerin, die ihre Jugend in Sigmund Freuds Heimatstadt Wien verbrachte, durchaus pragmatische Motive hat: „Träume geben dir Hinweise darauf, was dich innerlich beschäftigt. Du musst dich nur nach dem Aufwachen daran erinnern können.“ Aus diesem Grund bleibt die 24-jährige Austro-Aus­tralierin nach dem Aufwachen oft noch zehn Minuten im Bett liegen, um die Träume der letzten Nacht Schritt für Schritt nachzuvollziehen. „Manchmal ist es so, als würde ich mir da einen Film anschauen.“ Mit ihrer Traumdeutung in eigener ­Sache ist die Gewinnerin des Nachwuchs­ preises „New Faces Award“ 2020 ideal besetzt für die Hauptrolle in dem Fantasy­ film „Silber und das Buch der Träume“, der seit 8. Dezember bei Amazon Prime läuft. In der Adaption des Bestsellers von Kerstin Gier spielt sie eine Schülerin, die lernt, ihre Wachträume zu steuern – und, wie praktisch, direkt in die Träume anderer Menschen einzusteigen. Dass es sich aber auch im Sinne der Mitmenschen lohnt, zumindest die eigenen Träume zu studieren, lernte sie bereits mit fünfzehn: „Es gab eine Klassenkollegin, zu der ich kein enges Verhältnis hatte. Trotzdem hatte ich einen ganz eindrucksvollen Traum, in dem sie mir erzählt hat, dass es ihr schlecht geht. Am nächsten Tag habe ich sie darauf angesprochen, und sie meinte tatsächlich, sie habe gerade Probleme.“ Doch anders als die Figur ihres Films mag Jana McKinnon es nicht, ihre Träume zu steuern: „Es ist viel spannender, sich überraschen zu lassen.“ Das gelte letztlich auch für ihr Leben insgesamt, das be­ wusste, wache: So gehört die Träumerin

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FOTO KATHARINA WOLF

vom Dienst nicht zu den Menschen, die hinsichtlich ihres Werdegangs große Wunschträume entwickeln. „Ich verstehe dieses Konzept nicht so ganz. Ich glaube mehr an Zufälle und Fügungen. Deshalb lasse ich mich wahnsinnig gerne treiben und arbeite mit den Sachen, die mir das Leben anbietet. Go with the flow.“ Und diese Herangehensweise hat sich bislang für sie ausgezahlt. Zur Schauspielerei fand sie nämlich durch einen Zufall: Als sie vier war, suchte eine Freundin ihrer Mutter, die Regie studierte, ein Kind für eine Rolle in einem Kurzfilm. „Ich war das einzige kleine Mädchen, das sie kannte – und danach habe ich über die Jahre in einigen Studentenfilmen gespielt.“ Aber diese Jana McKinnon stellt ab und an die Richtung des Zufalls in Frage, sogar ganz radikal: „Mit siebzehn fragte ich mich: Was würde ich eigentlich in meinem Leben tun, wenn es mich nicht zur Schauspielerei getrieben hätte? Deshalb habe ich beschlossen, ein Jahr lang etwas ganz anderes zu machen. Aber dann vermisste ich es. Dieses Erlebnis von Zusammenarbeit und gemeinsamer Kreativität gibt es woanders kaum.“ Entspannter Durchbruch Ihren großen Durchbruch feierte sie dann 2022 in der Titelrolle der Amazon-Serie „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, dem Remake der (wahren) Lebensgeschichte des drogensüchtigen Teenagers Christiane F. Ein Traumstart, denn seither ist ihre Karriere in Bewegung. In Australien drehte sie gleich im Anschluss die englischsprachige Serie „Bad Behavior“. Dennoch bezeichnet sie sich als „entspannten Menschen“, der gern lange schläft. (Wie sonst ließen sich viele Träume sammeln?) Diese, nun ja, Schläfrigkeit erklärt sie mit ihren familiären Wurzeln. Jana McKinnon, Tochter einer Österreicherin

und eines Australiers: „Den Australiern und Wienern ist eine gewisse Gemütlichkeit und Langsamkeit gemein“, sagt sie, wobei sie den Menschen vom fünften Kontinent eine ganz besondere Gelassenheit zuschreibt. „Sie sind konfliktscheu in dem Sinne, dass sie Drama nicht wirklich interessiert. Sie sind gerne draußen, hören oder machen Musik. Alles ist locker. Diese Mentalität trage ich auch in mir.“ Erst kürzlich besuchte sie ihre Familie in Cairns im tropischen Norden des Bundes­ staats Queensland, das als „Tor zum Great Barrier Reef“ gilt. „Ich bin hier mit einer wundervollen Landschaft gesegnet, und da blicke ich in die Weite, lasse meine Gedanken schweifen und denke nach.“ Das Prinzip Tempowechsel Diese Entschleunigung hilft ihr dann in Drucksituationen, wie sie am Set alltäglich sind: „Dort funktionierst du nach einem anderen System. Du bist mit hundert Leuten konfrontiert, die alle etwas Unterschiedliches wollen, gleichzeitig musst du deine Rolle spielen. Da brauche ich danach eine Phase, die das komplette Gegenteil davon ist.“ Mit ihrer inneren Balance stellt sich Jana McKinnon dann nachts ihrer Traumwelt: „Ich hatte auch schon ganz gruselige Horrorträume.“ Aber vor denen fürchtet sie sich nicht. Vielmehr denkt sie ganz entspannt daran, was sie mit diesen Bildern anfangen kann: „Vielleicht benutze ich sie, um Geschichten zu schreiben.“ Für eine Träumerin ganz schön aufgeweckt. Instagram: @janamckinnon

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„Meine Träume sind wie ein Film, den ich mir nach dem Aufwachen reinziehe.“ Shooting Star Jana McKinnon, 24, über ihre ganz persönliche Psychoanalyse

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H E RO ES

MICK JAGGER

gibt den zuvorkommenden Sir, wenn die Royals zum Dinner laden. Doch auf der Bühne zuckt der ewige Rockstar immer noch aus. Wie konserviert er die Wut der Jugend? Und sind seine achtzig das neue dreißig? TEXT MARCEL ANDERS

Gute Rockmusik zu machen ist eine Frage der Konzentration und der Energie – erklärt Rolling-Stones-Sänger Sir Michael Philip „Mick“ Jagger. Und davon hat er jede Menge. Denn altersmilde, nostalgisch oder wehleidig klingt die dienstälteste Rockband der Welt bei weitem nicht. „Hackney Diamonds“, ihr erstes Album seit 18 Jahren, überrascht mit angriffigen Texten und jugendlicher Power. Es ist ein offenes Geheimnis: „Hackney Diamonds“, das 24. Studioalbum der Rolling Stones, war – auch wenn die Aufnahmen selbst dann schnell gingen – eine lange, schwierige Geburt. Und auch einen Interviewtermin mit Mick Jagger zu arrangieren ist alles andere als einfach. Schließlich muss der Achtzigjährige zu Staatsbanketten mit König Charles III. oder zu Präsident Macron nach Versailles – oder in wichtige TV-Shows, in denen er die charmante Plaudertasche gibt. the red bulletin: Woher nehmen Sie die Energie für Tourneen und stressige Sessions? Was ist Ihr Geheimnis? mick jagger: Mein Ansatz ist, einfach gute Arbeit zu erledigen – das Einzige, was mich interessiert. Und ja, Rockmusik muss Energie haben, sonst funktioniert sie nicht. Wir hätten ja auch ein Album machen können, das sehr relaxt und entspannt erscheint. Vielleicht sogar eines, das wehmütig, leise und zurückhaltend klingt. Aber ich liebe es, energetische Songs zu schreiben, alles, was mindestens 150 Beats pro Minute aufweist. Das ist mein Ding. Das klingt so, als ob Sie gerade eine sehr kreative Phase erleben. Oder ist das nur Torschlusspanik?

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FOTO MARK SELIGER

Nein, es ist definitiv eine Phase, in der wir endlich mal wieder richtig kreativ sind. Schließlich entstanden die meisten dieser Songs erst vor kurzem, und die Aufnahmen des Albums gingen sehr schnell über die Bühne. Well, wir sind gerade gut drauf, und das ist ein tolles Gefühl. Ihr letztes Album „A Bigger Bang“ liegt 18 Jahre zurück. Haben Sie bewusst so lange gewartet, bis niemand mehr mit neuen Stones-Songs gerechnet hat, bis da kein Druck und keine Erwartungshaltungen mehr vorhanden waren? Ich schätze, man hatte uns inzwischen tatsächlich längst aufgegeben. Dabei haben wir ja ein Blues-Album veröffentlicht und eigentlich ständig aufgenommen – aber das Resultat war eben nie das, was wir uns erhofft hatten. Es war nicht gut genug. Jedenfalls haben wir uns 2022 entschieden, es ein letztes Mal zu versuchen, uns diesmal voll zu konzentrieren und mit richtig starkem Material aufzuwarten. Dafür haben wir uns eine Deadline gesetzt, die Köpfe zusammengesteckt und geschaut, was dabei herauskommt. Paul McCartney, Bill Wyman, Stevie Wonder, Elton John und Lady Gaga sind unter den Gastmusikern. Kommerzielles Kalkül oder purer Zufall? Wir haben ja auch in Los Angeles auf­ genommen, und in den Henson Studios, die aus vier separaten Einheiten bestehen, war ständig jemand, den wir gut kannten. Zum Beispiel Lady Gaga – ein glücklicher Zufall, nichts weiter. Sie kam in den Kontrollraum, hat sich angehört, was wir machen, und dann mitgesungen. Das war fantastisch. Und was Paul betrifft: Er war hier, um eine Woche mit Andrew Watt zu arbeiten, und wir haben ihm einfach einen Tag geklaut. Und bei Bill war es so, dass wir noch diese beiden Songs mit

Charlie Watts am Schlagzeug hatten, die wir sehr mochten. Wir hielten es für eine gute Idee, wenn Bill da mit Charlie spielt und die originale Rhythmus-Sektion somit noch einmal für ein Stück zusammen­ kommt. Tja, und Elton – wir haben nach jemandem gesucht, der keine große Klavier-Einlage beisteuert, sondern nur ein bisschen Boogie-Woogie im Hintergrund spielt. Und Elton beherrscht diesen altmodischen Boogie-Style, der sich nicht so sehr in den Vordergrund drängt. Was ist mit der ersten Single „Angry“ – wie viel Sozialkommentar verbirgt sich dahinter? Wut auf die Welt, berechtigt oder unberechtigt, gab es schon immer. Aber heute ist sie doch sehr stark und sehr weit verbreitet und wird definitiv stärker artikuliert. Und vielleicht sollten wir lernen, uns da ein bisschen zurückzuhalten und in unseren Ansichten nicht zu radikal zu werden. Aber seien wir ehrlich: Auch Beziehungen wären ohne gelegentlichen Ärger unmöglich. In einer Partnerschaft rasselt man immer mal aneinander. Es geht gar nicht ohne. Werden Sie mit dem Album auch ­wieder auf Tour gehen? Wir denken zumindest darüber nach – und das sehr intensiv. Wir würden das gerne für nächstes Jahr anpeilen, dann auch schon mit dem nächsten Album im Gepäck. Aber: Bislang ist nichts gebucht, das ist eine große Sache, die gut geplant werden muss. Instagram: @mickjagger

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„Energetische Songs, 150 Beats pro Minute Minimum – genau das ist mein Ding.“ Mick Jagger, 80, über den Speed of Life, der ihn jung hält

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H E RO ES

SIMONE GIERTZ

ist die Erfinderin des Absurden: Sie konstruiert Ohrfeigenwecker, Zahnbürstenhelme und Lippenstiftverschmierer. Weil es die unperfekten Dinge sind, die ihr Mut machen. Und 2,6 Millionen Follower begeistern! TEXT EMINE SANER

Die Herausforderung, etwas Perfektes zu schaffen, kann Menschen überfordern. „Aber etwas komplett Bescheuertes er­ finden, das kann ich“, sagt Simone Giertz, 33. Ihre „Erfindungen“, die sie auf ihrem YouTube-Kanal mehr als 2,6 Millionen Abonnenten präsentiert, sind Dinge, von denen du nicht wusstest, dass du sie eigent­ lich brauchst. Sie hat einen Wecker gebaut, der dir zum Aufwachen eine Ohrfeige ver­ passt, oder Roboter, die Lippenstift auf­ tragen und ihn dabei verschmieren. Geboren in Schweden, heute zu Hause in Los Angeles, ist Giertz in Sachen Tech­ nik eine Autodidaktin – was sie aber nicht davon abhält, ihren Tesla in einen Truck umzubauen oder ein skelettartiges Stütz­ korsett für ihren dreibeinigen Hund zu kon­ struieren. Und da sich Humor zur Gnaden­ losigkeit steigern kann, veröffentlichte sie 2018 Videos zu ihrem frisch diagnosti­ zierten Hirntumor, den sie Brian nannte, und über ihre Genesung. Was als Ventil der Kreativität begann, hat sich zu einer Produktdesign-Firma und dem Onlineshop Yetch entwickelt. Denn die selbst ernannte „Königin der Shit-Robots“ wendet sich nun hin und wieder von ihren skurrilen Erfindungen ab, um nützliche Dinge zu erschaffen. the red bulletin: Hast du schon als Kind ständig etwas erfunden? simone giertz: Ich habe mir immer ­Projekte vorgenommen, etwas aus Holz geschnitzt oder komische Figuren aus Müll gebaut. Für Technik habe ich mich damals noch nicht interessiert. Aber ich wollte Astronautin werden. Warum hast du später dein Physik­ studium abgebrochen?

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Weil ich angefangen hatte, mit Elektronik zu basteln und programmieren zu lernen. Reale Dinge steuern zu können fühlte sich nach immenser Macht an – und die wollte ich sofort einsetzen. Okay, mein erstes Werk war lächerlich: Gitarrensaiten, die ich aus dem Handy ziehen konnte, um dann per selbst programmierter App ihren Klang zu simulieren. Aber das reichte schon, um mich zumindest kurz wie die Königin der Welt zu fühlen. Wie ging es weiter? Als Nächstes habe ich den Zahnbürsten­ helm gebaut (einen Skateboardhelm samt Roboterarm, der seiner Trägerin die Zähne putzt; Anm.). Das Video dazu sammelte 50.000 Aufrufe. Und ab da wurde die Sache immer größer. Was fasziniert dich an Spielereien wie dem Zahnbürstenhelm? Zunächst hilft mir dieser humorvolle An­ satz, meinen Perfektionismus zu unter­ drücken. Einerseits habe ich mich selbst damit zum Lachen gebracht, andererseits war es auch eine Art Abwehrstrategie: ­Anfangs war ich ja keine Technikexpertin und musste also zwangsläufig scheitern. Heute, nachdem ich acht Jahre Dinge ge­ baut habe, fühle ich mich selbstbewusster und versuche, meine Selbstironie auch mal abzulegen. Wie wirkt sich das aus? Früher knöpfte ich mir ein gewöhnliches Problem vor und löste es auf die lächer­ lichste Weise. Dann hatte ich einen Gehirn­ tumor, was auf jeden Fall hilft, die Dinge nüchterner zu betrachten. Während mei­ ner Genesung hatte ich so wenig Energie, dass ich mich fragte, wofür ich meine Zeit eigentlich nutzte. Machte ich, was ich wollte? Heute will ich immer noch Alltags­ probleme lösen – aber durchdachter.

Wie mit deinem leuchtenden Kalender? Den habe ich erfunden, weil ich täglich meditieren wollte, aber es einfach nicht schaffte – oder mir einbildete, es nicht zu schaffen. Also wollte ich etwas bauen, das an der Wand hängt und zum dunklen Schandfleck wird, wenn ich eine Session auslasse. Es ist ein Kalender, dessen Tage nur aufleuchten, wenn du sie antippst. Das darfst du aber nur machen, wenn du deine Aufgabe erledigt hast. Dank ihm verpasste ich nur eine Meditation. Eigent­ lich logisch, oder? Erfindest du jetzt nur noch wirklich nützliche Dinge? Ich habe gerade drei Jahre lang einen falt­ baren Kleiderbügel für kleine Schränke entwickelt und bin sehr stolz darauf. Gleichzeitig baue ich immer noch ver­ rückte Sachen, etwa eine Nudelmaschine in einer Schminkpuppe – wo sonst die Haare sind, sollten die Nudeln heraus­ kommen. Aus technischen Gründen wech­ selten wir zum Schnurrbart, dann zum Ziegenbart – die Puppe ist schrecklich. Was lehrt dich deine Arbeit übers Problemlösen? Erfinden fühlt sich oft an wie Puzzeln mit lauter falschen Teilen. Umso schöner ist es, wenn es gelingt. Ich erinnere mich an das Gefühl, das ich als Kind hatte, wenn ich ein Holzprojekt fertiggestellt hatte und es meinen Eltern zeigen konnte. Das ist jetzt mein Antrieb. Ich bin begeistert von dem, was ich geschaffen habe, und will es anderen zeigen. Instagram: @simonegiertz

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„Erfinden ist wie ein Puzzle mit falschen Teilen – manchmal gelingt es trotzdem.“ Simone Giertz, 33, über den Reiz der Lächerlichkeit

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FOTOS LESLIE HITTMEIER

LESLIE HITTMEIER/TETON GRAVITY RESEARCH

POWDER TO THE PEOPLE TEXT MARC BAUMANN

Erste Lines im Tiefschnee, jede Menge Air-Time und gemeinsames Gipfelglück: Dieses Gefühl heißt Winter – und Leslie Hittmeier ist die Fotografin, die es festhält. 24

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IHR FREIFLUG Lake Tahoe, Kalifornien, 2018 Ein Moment der Freiheit: Die Riderin Elena Hight hatte erst kürzlich das Contest-Snowboarden aufgegeben und den Neu­ beginn als Freeriderin gewagt. „Ich liebe, wie Elena ihre Arme hält auf dem Bild, so, als würde sie fliegen“, sagt Leslie. Freiheit eben.


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„Ich mag, wie Benja auf dem Foto grinst. Hier kommst du nur vorbei, wenn du den Berg umarmst.“

CLIFFHANGER Grand Teton National Park, Wyoming, 2019 „Einfach einen Tag mit Freunden abhängen“, sagt Leslie über dieses Foto. Und Benja, einer ihrer Buddies, nimmt das fast wörtlich. Klar hält er sich fest – aber bleibt trotzdem locker.

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KLEINES GLÜCK Turner Mountain, Montana, 2023 Es braucht nicht immer Helikopter oder krasse Tricks. Leslies Foto feiert die Schönheit eines kleinen Airs in einem Skigebiet mit nur einem Lift. Everyday beauty sozusagen.

EISIGES LÄCHELN Beartooth Mountains, Wyoming, 2021 Wer so grinst, bevor er sich die Felsrinne runterstürzt, weiß, was er tut: Auf Nick Russell (l.) und Danny Davis wartet unten ein weiterer Fotograf. Davor aber: Tiefschnee-Lines und Highspeed.

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PISTEN-PARTY Wyoming, Backcountry, 2023 „Ben Hoiness macht nach einem langen Tag am Berg seine eigene Disco“, erzählt Leslie. Ben ist übrigens ihr Ehemann, zudem Bergführer. Als sie als Fotografin anfing, war er ihr häufigstes Motiv.


WANDERZIRKUS

„Am Gipfel ist Vertrauen alles. Darum reise ich oft mit Freunden wie Elena.“ 30

LESLIE HITTMEIER/TETON GRAVITY RESEARCH

Glacier Bay National Park, Alaska, 2021 Drei Wochen waren Leslie und Snowboarderin Elena Hight (Bild) für die HBO-Serie „Edge of the Earth“ unterwegs. Schweißtreibende Aufstiege, eiskalte Nächte, keine Bade­wanne – dafür gab es später eine EmmyNominierung.

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STARKER ABGANG Grand Teton National Park, Wyoming, 2021 Augen auf bei der Berufswahl: Der Kantinengang als Tages-Highlight? Oder vor dem Lunch eben noch mal schnell eine frische Spur durch den Neuschnee ziehen? Elena Hight – living the (freeride pro) dream.


LIGHTSHOW

LESLIE HITTMEIER/TETON GRAVITY RESEARCH

Lake Tahoe, Kalifornien, 2018 Morgens wirbeln die Kristalle am schönsten. Leslie zahlt mit Frostbeulen: Sie kauert frierend im Schnee, um die Rider Danny Davis, Sammy Luebke und Elena Hight (v. l.) richtig zu belichten.

MR. FREEZE Grand Teton, ­Wyoming, 2023 Es hat dich zerlegt bei der Abfahrt, dein Gesicht wurde einmal frisch gepowdert? Keep smiling! Abenteurer Ben Hoiness verliert auch nach einem Sturz im Tiefschnee nicht den Humor.

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THE RED BULLETIN


LESLIE HITTMEIER/TETON GRAVITY RESEARCH

HIGH NOON Mount Bertha in Glacier Bay, Alaska, 2021 Wenn du nach Stunden den Gipfel erreichst – wie hier Boarder Jeremy Jones, Skiwanderer Griffin Post und Boarderin Elena Hight (von links) –, flutet dich der Körper mit Glück. Stets aufs Neue.


Hakuba, Japan, 2019 Hier verbeugen sich die Menschen als Zeichen der Höflichkeit – aber eigentlich nicht, um Absperrbänder zu unterwandern. Die beiden Boarderinnen Elena Hight und Hana Beaman zelebrieren lieber die Gegenkultur.

DIE FOTOGRAFIN

LESLIE HITTMEIER Erlebe die spektakulärsten Berge der Welt in „The Land of Giants“ auf Red Bull TV

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Diese Frau als typische Ski- und Snowboard­ fotografin zu bezeichnen wäre untertrieben. Denn sie filmt genauso gerne, wie sie fotografiert. Die 31-jährige US-Amerikanerin, die in Red Lodge, Montana, lebt, war auch schon als Produzentin und Regisseurin eines Dokumentarfilms über die besten Kletterinnen der Welt unterwegs. Um die sportlichen Extreme des Winters einzufangen, ist ihr kein Weg zu weit oder zu verschneit. Backcountry-Expeditionen mit voller Fotoausrüstung und bitterkalten Nächten im Zelt? Bitte, gerne! Zumal Leslie selbst sicher genug auf Skiern oder Snowboard steht, um etwa eine spektakuläre Erstbefahrung in Alaska begleiten und dokumentieren zu können – für die Emmy-nominierte HBO-Serie „Edge of the Earth“. Beim Foto-Wettbewerb Red Bull Illume schaffte Leslie es in die Finalrunde. Ihre Strecken zeigen nicht nur Powderturns, sondern auch Alltagsbeobachtungen. Sie erzählen von der Kameradschaft und Freundschaft, die auf einer Reise in den Tiefschnee entstehen kann. Wer ihre Fotos sieht, kriegt nicht nur Lust auf Abfahrten bei Sonnenschein, sondern auch auf die Downtime – wenn Sonne und Schnee mal nicht mitspielen und man bei warmem Kaffee und guten Storys im eingeschneiten Auto auf den Wetterwechsel wartet. Und auf neue Bilder. Instagram: @lesliehittmeier

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LESLIE HITTMEIER/TETON GRAVITY RESEARCH, ROBIN O’NEILL

UNTEN DURCH


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DIESES DUELL

ELEKTRISIERT

Red Bull SoundClash 2024 lädt zum musikalischen Länder-­ Duell zwischen den Popsängerinnen Elif und Mathea ein – und mit CUPRA bist du hautnah dabei! Mathea, Österreichs größter Popstar, gegen Elif, Deutschlands gefeierte Pop-Queen – das lässt sich auch CUPRA als Sponsoring-Partner nicht entgehen. Denn während sich zwei der derzeit angesagtesten deutschsprachigen Künstlerinnen batteln, setzt der CUPRA Born zu einem elektrisierenden Auftritt an. Schon rein optisch ein Blickfang mit seinen unverwechselbaren Kupfer-Akzenten, überzeugt er auch mit inneren Werten.

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THE RED BULLETIN


Mathea aus Salzburg, Elif aus Berlin. Zwei Welten, zwei Popstars, zwei Wege nach oben – die sich bei Red Bull SoundClash kreuzen. Verdammt heftig. Aber richtig herzlich.

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nd plötzlich geht alles ganz schnell: Mit sechzehn wird Elif bei der Castingshow „Popstars“ Zweite und Publikumsliebling, emanzipiert sich im Alleingang als Künstlerin im Deutschpop und ist heute eine der erfolgreichsten deutschen Musikerinnen ihrer Generation. Eine, die gerne ihre Stimme erhebt – und das im doppelten Wortsinn: „Ich liebe es, anzuecken, Diskussionen loszutreten“, sagt sie. In ihren vier Major-Label-Alben stellt sie sich allen Facetten des Schmerzes. Für Elif bedeutet er Wachstum. Sie weiß: „Meine Musik ist melancholisch, aber immer hoffnungsvoll und empowernd.“ Und ihre Fans fühlen das. Ein Fan der ersten Stunde: die 15-jährige Schülerin Mathea. „Ich kenne jeden Song von ,Unter meiner Haut‘ auswendig, ich hatte sogar mal Konzerttickets für München, wollte mit meinem Papa hinfahren, dann war aber die ganze Familie krank.“ Ein Jahrzehnt später wird Mathea ihrem einstigen Idol gegenüberstehen – auf Augenhöhe im Pop-Business. Und auf der Bühne – beim Red Bull SoundClash 2024 (Details, Seite 47). Matheas musikalischer Auftakt bei der Castingshow „The Voice of Germany“ endete vor dem Halbfinale. Danach ist es drei Jahre still um das Gesangstalent mit der rauchigen, rockigen Stimme. 2019 geht es dann Schlag auf Schlag: Die Debütsingle „2ד geht via TikTok viral, hat bis heute 25 Millionen YouTube-Views. Es folgen

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die Hitsingles „Chaos“ und „Wollt dir nur sagen“. Mit erst einem Album, „M“, ist Mathea eine der meistgehörten Künstlerinnen Österreichs. 2021 gewinnt sie den Amadeus Austrian Music Award in der Kategorie „Pop/Rock“, „Forbes“ wählt sie unter die besten „30 unter 30“. Matheas Erfolg kam plötzlich, aber nicht überraschend. Ihre Lyrics über das Lebensgefühl einer Mittzwanzigerin catchen nicht nur ihre Generation. Weil sie deutlich und ungefiltert rausgehen wie HandySprachnachrichten, vertont mit einem Soundmix aus Pop, Electro und Hip-Hop. Mathea und Elif – ein Job, ein Weg, zwei ganz, ganz unterschiedliche Rivalinnen. Der große Talk. the red bulletin: Elif, du bist im rauen Viertel Berlin-Moabit aufgewachsen, du, Mathea, im ländlichen Idyll bei Salzburg. Verloren habt ihr euch als Teenager beide gefühlt – und in der Musik Halt gefunden? mathea: Ich habe früher jeden Tag getanzt, seit ich drei war, das war meine whole personality. Mit vierzehn musste ich wegen einer Fehlstellung in der Hüfte mehrmals operiert werden, saß ein halbes Jahr im Rollstuhl. Meine Tanzkarriere war vorbei. Auf einmal war da eine Riesenlücke in meinem Leben, die ich irgendwie füllen musste. Ich konnte nicht zum Tanzen aufs musische Gymnasium, hab dann aber random die Aufnahmeprüfung für Gesang gemacht und mir selbst Klavierspielen beigebracht. In der Musik habe ich einen neuen Anker gefunden. elif: Mein Weg in die Musik war eine Flucht aus der Realität. Bei uns zu Hause gab es Probleme, meine Eltern haben mir viel verboten. Ich nehme ihnen das nicht übel, sie kommen aus einem kleinen Dorf in der Türkei, sind mit an­ deren Werten aufgewachsen. Aber damals hatte ich so eine Wut in mir, so einen Drang nach Freiheit. Wenn ich Christina Aguilera, Britney Spears oder Anastacia sah, hat mich das in eine bunte, offene Welt katapultiert. Musik war der Ort, wo alles gut, alles möglich war.

ELIF DEMIREZER

Kampfname: Elif Alter: 31 Nation: Deutschland Generation: Y Insta-Follower: 261.000 Features: Samra, Montez, Katja Krasavice u. a. Aktuelle Single: „Wenn ich sterbe“

MATHEA ELISABETH HÖLLER

Kampfname: Mathea Alter: 25 Nation: Österreich Generation: Z Insta-Follower: 73.700 Features: Fourty, RAF Camora, Clueso u. a. Aktuelle Single: „Golf Coupé“

Habt ihr damals schon über eine Karriere in der Musikbranche nachgedacht? mathea: Das hätte ich nie zu träumen gewagt. Meine ersten Songs hab ich nur für mich geschrieben, über meinen damaligen Crush, meinen Liebeskummer. Der ausschlaggebende Turn war „The Voice“. Dabei hatte ich mich gar nicht beworben, um Sängerin zu werden!

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„Ich hatte so eine Wut in mir, so einen Drang nach Freiheit – und die Musik war der Ort, wo endlich alles gut war.“ Elif über ihren emotionalen Rettungsanker

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„Tanzen war mein Leben. Dann hatte ich mehrere OPs, saß ein halbes Jahr im Rollstuhl – und die Musik war mein Anker.“ Mathea über einen Richtungswechsel, der zum Glücksfall wurde

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Sondern? mathea: Mir war fad, ich wollte was erleben. Ich komme aus einem kleinen Dorf. Ich liebe mein Zuhause, Salzburg, den Pinzgau. Aber es war mir zu eng, aber auch zu engstirnig. In Berlin war die Musikwelt dann auf einmal so nah, sie war plötzlich eine Option. Da war für mich klar: Ich gehe nicht nach Graz, um Medizin zu studieren, ich gehe nach Wien, um Musik zu machen. elif: Nachdem ich bei „Popstars“ im Finale rausgeflogen war, wusste ich: Das ist es. Es ist, wie Mathea sagt, alles so unmittelbar. Du stehst gleich auf einer großen Bühne, bekommst d ­ irekt gutes Feedback, Applaus. Ich hatte zum ersten Mal Kontakt zu erfolgreichen Musikerinnen und Musikern und auf einmal das Gefühl, ich kann das, was die machen, auch schaffen. Du wirst dort krass motiviert.

Live on stage. Mathea performt beim Konzertspektakel von Red Bull & Ö3 im Stedepark in Hard am Bodensee im Oktober 2019. Playback? „Never ever!“

MATHEA, GANZ PERSÖNLICH

MATTHIAS HESCHL/RED BULL CONTENT POOL

Schlimmster BühnenMoment? mathea: Das war in Wien bei meinem allerersten Solo­ konzert im Jahr 2019. Ich bin auf die Stage, mein In-Ear hat sich selbst ausgesteckt, ich bin falsch in den Song eingestiegen und dann noch über einen Monitor vorne an der Bühnenkante gestolpert. War schon sehr hart. Dachte, meine Karriere wäre jetzt deswegen vorbei. Welches Wort benutzt du ständig? „Oida“ benutze ich sehr oft. Und auch „wax“ das ist der pinzgauerische Ausdruck für „krass“. Was war die letzte Show, zu der du als Fan gegangen bist? Rosalía im Velodrom Berlin Ende 2022. Welchen Song hättest du gern geschrieben und warum? „New Rules“ von Dua Lipa ist der perfekte Heartbreak-Song – meiner Meinung nach. Mit wem würdest du gerne mal zusammenarbeiten? Mit Alicia Keys.

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Wie wichtig sind Likes und Auszeichnungen für den Erfolg? Meine Lieblingsform davon ist das Live-Feedback bei einer Show. Es ist die krasseste Aus­ zeichnung für mich als Künst­ lerin, wenn die breite Masse meine Songs kennt. Was macht dir Angst? Das Ableben von Menschen, die mir nahestehen – und das Weltgeschehen. Was bringt dich immer zum Lachen? Trash-TV. Schon mal von Verwandten gebeten worden, auf einer Hochzeit zu singen? Auch wenn ich es für mir sehr nahestehende Personen gern machen würde – praktisch wäre das nicht umsetzbar, weil ich bei Hochzeiten immer sehr emotional bin und durch­ gehend weine.

Wird man dort auch darin gecoacht, in der Branche Fuß zu fassen oder Kontakte zu knüpfen? elif: Man lernt bei einer TV-Show nicht viel, was einem später im echten Musikbusiness hilft. Ich war komplett auf mich allein gestellt, weil meine Familie mich nicht unterstützt hat, und habe dadurch gelernt, mich nicht auf andere zu verlassen. Die Leute verstehen oft nicht, was man vorhat, man muss es leben, dann ergibt es Sinn. mathea: Für die spätere Karriere ist es egal, welchen Platz du bei einer Castingshow erreichst. Ich war danach wieder ein Niemand, ich hatte keine Ahnung, wie es weitergehen soll, hatte aber Glück, weil die Redakteurin eines österreichischen Privatsenders mich bei der Show gesehen hatte und gut fand. Sie hat mir den Kontakt zu meinem ersten Manager verschafft. Mit Verena bin ich heute sehr gut befreundet. Elif, du sagtest mal, die Branche sei „dreckig und ekelhaft“. elif: Würde ich heute auch noch so sagen. Im Pop ist es etwas offener, aber immer noch sehr konservativ und steif. Ich will nicht undankbar sein, es wurde auch viel in mich investiert. Aber manchmal hat mich die Branche so abgefuckt, dass ich nicht mehr weitermachen wollte, obwohl ich die Musik so sehr liebe. Ich weiß, es geht auch ums Business, aber dieses ständige Beharren auf Verträgen – manchmal muss man den Papierkram auch beiseitelegen und sich menschlich einigen. Leute, wir haben es hier mit echten Menschen zu tun, keinen seelen­ losen Produkten! Das ist mein Leben, über das wir hier verhandeln. Du kannst außerdem noch so viel festlegen, die Musikbranche ist so un­ berechenbar und entwickelt sich so schnell – das kann kein Vertrag der Welt alleine regeln. Eure Musik ist ein Destillat aus Emo­ tionen. Ihr schreibt eure Lyrics selbst, ohne Blatt vor dem Mund, mit dem Herz auf der Zunge.

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ELIF, GANZ PERSÖNLICH Welches Wort benutzt du ständig? elif: Wenn ich „okay“ sagen möchte, sage ich voll oft auf ­Türkisch „tamam“. Was war die letzte Show, zu der du als Fan gegangen bist? Marteria live in Hamburg. Mit wem würdest du gerne mal zusammenarbeiten? Mit Taylor Swift. Und mich mit ihr über Songwriting austauschen und einfach Mucke machen. Wie wichtig sind Likes und Auszeichnungen für den Erfolg? Für mich sind die wichtigsten Preise in Deutschland: 1 Live ­Krone, Gema und EMAs. Was regt dich auf? Wenn jemand zu spät kommt. Was macht dir Angst? Spinnen. Was bringt dich zum Lachen? Katzenvideos. Schon mal von Verwandten gebeten worden, auf einer ­Hochzeit zu singen? Ja, ich habe auf der Hochzeit von meiner Schwester gesungen. Das macht mich bis heute superstolz.

Diese Offenheit macht verletzlich und angreifbar. mathea: I know. Gleich bei meiner ersten Sin­ gle „2ד war ich so ehrlich, und alle wollten nur wissen: „Wer ist der Typ in dem Song? Was hast du mit ihm gemacht? Der arme Junge!“ Ich war total überfordert und verstört und hab mir vorgenommen: Nie wieder, ich denk mir ab sofort Geschichten aus. Aber – keiner dieser 50, 60 Songs wurde je veröffentlicht. Es funktio­ niert nicht. Für mich nicht, und andere merken auch, wenn etwas konstruiert, künstlich ist … elif: … vielleicht nicht sofort, aber auf lange Sicht. Du kannst die Leute nicht verarschen. Viele junge Frauen hören und bewundern euch. Wie nutzt ihr diese Reichweite? Elif, du sprichst in einigen deiner Songs auch gesellschaftspolitische Themen an. Dein Lied „Baba“ ist eine Liebeserklärung an deinen Vater und beschreibt gleich­ zeitig die Sorgen der ersten Generation von Einwanderern in Deutschland. elif: Ich mag, was Musik mit mir gemacht hat und bis heute macht. Sie flasht mich, gibt mir ein unbeschreibliches Gefühl. Ich will das mit meiner Musik auch bei anderen auslösen, ich will Menschen inspirieren. Je älter man wird, desto mehr kann man auch mal von seinem Ego Abstand nehmen. Es muss sich nicht immer

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­ lles um mich drehen, tut sich die Welt ja auch a nicht. Ich bin keine Aktivistin, aber Themen, die mir extrem wichtig sind, wie Feminismus, Gewalt, Krieg, da möchte ich mich äußern. mathea: Letztes Jahr war medial nicht einfach für mich, da wurde mir meine Vorbildfunk­tion zum ersten Mal richtig bewusst. Dabei gab es nicht einmal einen Nippelblitzer, viele wa­ ren schon überfordert, dass ich auf der Büh­ ne einen Bikini unter einem Trainingsanzug anhatte. Ich wurde extrem sexualisiert und geslut­shamt. Als Frau wirst du sofort weniger ernst genommen, wenn du dich sexy oder über­ haupt gerne präsentierst. Die Medien haben, glaub ich, erwartet, dass ich mich entschuldige. Wofür? Dass ich große Brüste habe? Es gibt in Österreich eh nicht viele weibliche Vorbilder, und mir war total wichtig, dass ich nicht ein­ lenke, sondern meine Fans und meine Girls da draußen bestärke. Es geht um Selbstermächtigung. elif: Ich musste immer viel vor meinen Eltern verheimlichen. Eines Tages hat die Mutter von meinem Exfreund alle meine Geheimnisse an meine Mutter gepetzt. Und wisst ihr was: Ich hab mich dann mit „Alles helal“ bei ganz Deutschland selber verpetzt: „Ich trinke Wodka Tonic und bete nachts.“ Und das hat mir so eine krasse Freiheit zurückgegeben.

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elif: Mathea und ich sind authentische Künst­ lerinnen. Das funktioniert nur, wenn man ehr­ lich zu sich und den anderen ist. In meiner Kindheit, in meiner Familie wurde vieles nicht ausgesprochen, weil man keinen Bock hatte auf Konflikte, keinen Bock auf Stress. Wenn es Streit gab, hieß es: Die Älteren haben immer recht, vergiss das jetzt wieder, und alle ver­ tragen sich. So lösen sich negative Gefühle aber nicht auf. Sie zu unterdrücken macht krank. mathea: Da stimme ich dir zu. Wenn mich et­ was übermäßig berührt – gut, schlecht, weird –, dann muss das raus, und ich muss dieses Ge­ fühl dann haargenau so durch meine Songs er­ zählen. Ich brauche die Musik. Ich singe „Ich liebe dich“ und „Ich vermisse dich“, im Alltag bringe ich das fast nicht über die Lippen. Ich bin ein sehr liebevoller Mensch, aber ich kann schwer über meine Gefühle sprechen oder je­ mandem meine Gefühle mitteilen. Wahrschein­ lich muss ich auch deshalb so ehrlich sein in meinen Songs. elif: Angenommen, eine junge Künstlerin möchte einen Tipp von mir, ich würde sagen: „Finde einfach heraus, wer du bist.“ Dann kom­ men die Themen von selbst, die du in deiner Kunst verarbeiten kannst. Vieles ist Handwerk, aber du musst einen Zugang zu deinem Her­ zen legen. Wenn der da ist, spiegelt sich das in deinem Gesang wider, in deinem Songwriting, auf der Bühne. Mich macht es so glücklich, dass ich mich beim Musikmachen – durch die ganze innere Arbeit – selbst so krass kennenlerne.

Kniefall der Emotionen. Elif live auf der Bühne, hier als Support von Singer-Songwriter Johannes Oerding in der Mercedes-Benz Arena im April 2023 in Berlin.

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„Songwriting ist – einen Zugang zu meinem Herzen zu legen.“ Elif über die Notwendigkeit absoluter Ehrlichkeit

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„Trainingslook und Bikini? Sobald du dich sexy präsentierst, wirst du weniger ernst genommen.“ Mathea über den Mut zur modischen Selbstverwirklichung

Eine gläubige Muslimin, die raven und high sein will. Auf den Song hast du Morddrohungen bekommen. elif: Da hab ich auch kurz einen Schock bekommen. Aber ich hab schon so viel durch, ich komm aus Berlin-Moabit, Alter, ich weiß schon auf mich aufzupassen. Es ist ganz wichtig, für sich einzustehen. Und ich finde, dass die Generation, die gerade erwachsen wird, vielleicht weil es solche Künstler wie uns gibt, viel mehr für sich einsteht. Wenn ihr eure Musik mal in andere ­Genres dippt – keine Panik, dass den Fans das nicht schmeckt? elif: Die Leute müssen sich daran gewöhnen, dass es verschiedene eras gibt. So wie bei Taylor Swift, sie ist Countrysängerin, Popkünstlerin, macht Indie, Folk, ein bisschen Rap. Sie kann Musik – fertig, aus. mathea: Wir streben ja beide eine nachhaltige Karriere an, da kommen zwangsläufig ver­ schiedene eras. Ich versuche einfach immer, die beste Version von mir selbst zu sein. Apropos authentisch: Ihr singt beide nie Playback. elif: Of course not! Singen ist doch das, was am allermeisten Spaß macht am Performen. Man kann einen Song auch noch mal ganz anders singen, Dinge ausbessern, die man im Studio nicht richtig hinbekommen hat, oder vielleicht ist einem nach der Aufnahme noch was Schöne­ res eingefallen, das man live einbauen kann. Manche haben mal einen Bad Voice Day und verlassen sich lieber auf Technik. mathea: Ich glaube, wir sind beide sehr perfektionistisch und durchdacht. Aber bei LiveAuftritten – wenn ich mich am Klavier verspiele vor tausenden Fans, fuckt’s mich in dem Moment natürlich Todes ab, aber im Nachhinein sind das die geilsten Momente! Deshalb könnte ich mir niemals eine Playbackshow vorstellen. So viele fürchten sich vor Fehlern. Ich schwöre es euch: Die Leute lieben es! Man kommt doch zu einem Konzert, um was zu erleben, um seinen Künstler ganz persönlich zu erleben.

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elif: Darum geht es doch auch im Leben. Du kannst vieles perfekt planen, aber nie alles kontrollieren. Ich checke jedes Video, das wir produzieren, jeden Fingernagel, den ich trage. Trotzdem ist nicht gleich mein erster Song durch die Decke gegangen, erst mein drittes Album hob ab. Die Zeit dazwischen ist aber trotzdem nicht vergeudet, man sammelt immer Erfahrungen. Mathea, deine Debütsingle hat auch nicht gleich gezündet, eine Zeitlang hast du Schuhe verkauft. Nach dem Show-Aus war von euch beiden lange wenig bis nichts zu hören. Was hat euch dranbleiben lassen? mathea: Zweifel, Frust, Hoffnung – alles Stoff für die Musik. Wenn ich was auf dem Herzen habe, dann muss ich ins Studio. Ich bin außerdem extrem ehrgeizig. Ich würde niemals mit etwas aufhören, das ich nicht zu Ende gebracht habe. Deswegen hat mich auch das abrupte Ende meiner Tanzkarriere so aus der Bahn geworfen. elif: Ich kenne viele Kolleginnen und Kollegen, die extrem talentiert sind, aber ihr Projekt nicht zu Ende gebracht haben. Aber: Ohne Ergebnis bekommst du kein Feedback und kannst nicht wachsen. Mein Traum, auf großen Bühnen zu stehen, die deutsche Musik mitzuprägen, war so groß, ich konnte nicht ruhen, bis ich dort angekommen war.

Final Countdown Letzte Handgriffe: Mathea (im Hintergrund) und Elif werden in einem Berliner Fotostudio für das Covershooting von The Red Bulletin vorbereitet.

Ziel erreicht? elif: Ich fühle mich oft noch wie am Anfang, ich will noch so viel erreichen! Aber das pusht mich auch. Und ich liebe auch einfach diese unwirklichen Momente, wo ich denke: Krass, ich bin jetzt echt hier. mathea: Am Anfang dachte ich: Wenn ich einmal einen Song hab, der Gold geht, dann hab ich’s geschafft. So: Mein erster Song h­atte gleich Gold, Doppelplatin – ist in Österreich komplett eskaliert, nach einem Jahr hatte ich das alles erreicht und gemerkt: Ich bin nicht am Ende, jetzt geht’s erst richtig los. Ich wollte mehr – erst die Hallen, dann die Stadien ausverkaufen. Ich glaube, bei ehrgeizigen Menschen hört das nie auf.

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Nehmt ihr eure Erfolge überhaupt wahr? elif: Zu mir meinte neulich einer aus der Branche: „Elif, du musst lernen, zufrieden zu sein, das bringt dir mehr Glück.“ D’accord, aber trotzdem: Sollen die anderen sich doch kleine Ziele setzen, ich will groß träumen! Habt ihr neben der Musik noch etwas vor? elif: Ich kann mir gut vorstellen, nebenbei noch ein Produkt rauszubringen, weil das auch eine sehr kreative Arbeit ist, und ich liebe Marketing und unbekanntes Terrain. mathea: Ich möchte mal ein Restaurant aufmachen und mich jeden fucking Abend zu den Leuten setzen und mit ihnen quatschen. So stell ich mir mich mit vierzig vor. Ihr wirkt im Gespräch ziemlich vertraut. Kanntet ihr euch eigentlich vorher schon? mathea: Vor drei Jahren haben wir uns über ein Interview kennengelernt. Wir verstehen uns und respektieren uns. Aber ich find’s besser, dass wir noch nicht befreundet sind, wir wollen schon Thrill für den Red Bull SoundClash erzeugen – und zeigen können, dass wir uns „hassen“. Hahaha! Worauf freut ihr euch am meisten beim Red Bull SoundClash? elif: Ich bin wirklich gespannt auf deine Versionen, Mathea, und was du mir alles zu sagen hast musikalisch. mathea: Same! Ich glaube, dass es echt wild wird, richtig intense, weil wir beide nach dem Maximum streben und uns gegenseitig pushen. Als Perfektionistinnen wollt ihr aber sicher beide gewinnen. mathea: Safe! Ich trete nur an, um auch zu ge­winnen! elif: Das Gefühl, auf die Eins zu gehen, ist schon richtig geil.

ZWEI TEAMS, ZWEI BÜHNEN – DOCH ES KANN NUR EINE GEBEN Red Bull SoundClash 2024 wird zum ultimativen Ländermatch.

Zwei Künstlerinnen treten beim Red Bull SoundClash gegeneinander an, toben sich in vier Runden (The Cover, The Takeover, The Clash und The Wildcard) kreativ aus, locken sich gegenseitig musikalisch aus der Reserve und heizen gemeinsam der Fanbase ein. Ladys ohne Gentlemen! Am 10. Februar 2024 werden die PopSängerinnen Elif und Mathea in der Marx Halle in Wien ihre größten Hits live performen, mit Stil- und Genre-Mixes auftrumpfen und diverse Surprise-Acts aus dem Ärmel ziehen. Kann Österreichs Chartsstürmerin Mathea ihren Heimvorteil ausspielen? Oder wird Elifs Berliner Schnauze sie überstimmen? An diesem Abend gilt: Es kann nur eine geben. Infos und Tickets unter: redbull.com/soundclash

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Was macht ihr, um mal runterzukommen? elif: Kochen! Was ihr von mir auf jeden Fall probieren solltet, sind die Sigara Börek (gefüllte, frittierte Teigröllchen; Anm.). Aber bei mir schmeckt alles, Leute, bei mir geht Liebe durch den Magen. Und wenn ich sehe, wie den Leuten das schmeckt, was ich gemacht hab, das macht mich so glücklich. mathea: Und mich macht’s glücklich, wenn ich was Krasses ess! Ich komm auf jeden Fall mal vorbei, Elif, ich lade mich da selbst ein. Ich glaube echt, wir sind Yin und Yang! Elif trägt ja immer all black. Dann könntest du, Mathea, beim Red Bull SoundClash all white tragen. mathea: Maybe! elif: Damit man die Blutflecken besser sieht. Instagram: @elifmusic, @matheamathea

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STURM IN DER SANDKISTE TEXT TIM STURTRIDGE

FOTOS MARCIN KIN

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Der Erste und der Zweite der vergangenen Rallye Dakar sind zusammen hundert Jahre alt. Bricht 2024 die Dominanz der Motorsport-Legenden? Wir fanden die jungen Wilden, die nur eines wollen: Sainz & Co in die Wüste schicken.


Der Herausforderer Training in Dubai: Seth Quintero in seinem 3,5-Liter-V6Twin-Turbo-Hilux von Toyota Gazoo Racing

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ine Wolke aus orangem Sand folgt dem Winzling, der da über eine weitere Düne donnert. Es ist ein Can-Am Maverick X3, ein Federgewicht aus vier Rädern, zwei Sitzen, einem Überrollkäfig und einem 200-PS-Motor. Am Steuer: der 21-jährige US-Rallyefahrer Seth Quintero. „Verdammt, ist das geil!“, brüllt er zu Dennis Zenz hinüber, seinem deutschen Co-Piloten. Es ist Mitte Oktober, und wir sind bei der Rallye du Maroc, dem Saisonabschluss der Rallye-Raid-Welt­ meisterschaft 2023 (W2RC), einer Serie von nervenzehrenden Langdistanz-Offroad-Rennen. Obwohl Quintero nur als Drittplatzierter ins Rennen ging, steht er nun vor dem Sieg in der Klasse der Leichtgewichts-Prototypen (T3). Eigentlich muss er nur noch das Ziel der letzten Etappe dieses 2240 Kilo­meter langen Desert-Trips erreichen. „Nur noch ein Tag, und wir führen die WM, ganz schön wild“, postete Quintero am Vorabend auf Instagram. „Wir sind bereit, ordentlich Gas zu geben, noch 158 Kilometer in diesem Jahr. Auf geht’s!“ Und wie! Die Rallye von Marokko ist die Generalprobe für den brutalsten MotorsportEvent der Welt: die Rallye Dakar. Zwei Wochen schickt die Dakar ihre Teilnehmer durch Saudi-Arabien. Zwischen dem Start in der Stadt al-‘Ulā und dem Ziel in Yanbu an der Küste des Roten Meeres liegen Tagesetappen von bis zu 500 Kilometern. Durch die Rub al-Chali, einen riesigen Teil der Arabischen Wüste, nicht umsonst „das leere Viertel“ genannt. Und auch für Routiniers ein Grenzgang. Zuletzt siegte Nasser Al-Attiyah aus Katar in der Auto-Kategorie vor dem Franzosen Sébastien Loeb. Es war das zweite Mal in Folge, dass die beiden Erster und Zweiter bei der Dakar wurden. Noch ungewöhnlicher ist ihr zusammengezähltes Alter. Das beträgt nämlich hundert Jahre. Al-Attiyah war zum Zeitpunkt seines Sieges 52, Loeb 48 Jahre alt. Ihre gefährlichsten Konkurrenten waren sogar noch älter: Stéphane Peterhansel war zarte 57, Carlos Sainz sogar schon 60.

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Dreamteam Seth Quintero, die Rennmaschine mit dem Bubencharme, und sein Co-Pilot Dennis Zenz (li.)

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„Ich wurde wie ein Kind behandelt – aber schon bald könnte ich siegen.“ SETH QUINTERO, 21, RALLYE-SHOOTINGSTAR

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Steht in der Sandkiste der Emotionen also eine Wachablöse bevor? Nicht zwingend, denn wenn die Dakar 2024 am 5. Jänner in al-‘Ulā startet, werden alle vier wieder mit dabei sein. Und die Statistik spricht in der Tat für sie. In den letzten dreißig Jahren gewann nur viermal ein unter Vierzigjähriger die Auto-Kategorie der Dakar. „Es ist komplett verrückt, dass diese Jungs noch immer die Favoriten auf den Sieg sind. Schon mein Vater ist gegen Stéphane und Carlos gefahren“, sagt der 29-jährige belgische Fahrer Guillaume de Mévius. In den Jahren 2022 und 2023 – bei seinen ersten beiden Teilnahmen an der Dakar – fuhr de Mévius in der T3: Diese Serie ist so etwas wie die kleine Version der E ­ liteKategorie T1, in der Peterhansel, Sainz, Al-Attiyah und Loeb starten. Sie gilt als die ideale Vorbereitung für die Königsklasse. „Die T3 sind auf eine Höchst­ geschwindigkeit von 135 km/h begrenzt, die T1 bringen es locker auf 170“, erklärt de Mévius. „Die T1 sind auch viel stabiler gebaut, stecken Steine und Sprünge besser weg. Mit einem T3 stößt du schnell an deine Grenzen, aber mit einem T1 kommst du überallhin.“ Als Dritter in der T3-Klasse der Dakar 2023 bekam de Mevius das Angebot, hier bei der Rallye du Maroc in einem Toyota Hilux der T1-Klasse an den Start zu gehen. Ein aufgemotztes Modell dieses japanischen Pick-ups hat Al-Attiyah bei den letzten beiden Dakars zum Sieg verholfen. Und de Mévius schlug sich gut: In den letzten Tagen erzielte er in Marokko eine Reihe von Top-5-Etappenergebnissen, und das in einem Feld, in dem sämtliche Sieger der letzten 16 Dakars vertreten sind. Das sollte eigentlich ausreichend Eindruck bei den Verantwortlichen hinterlassen, die noch einen festen Platz in der T1 zu vergeben haben. „Ich dachte, ich müsste warten, bis ich vierzig bin. Jetzt steht die Tür zu meinem Kindheitstraum offen.“ Das motorisierte Milchgesicht Wie alt ist zu alt für die Dakar? Diese Frage bleibt weiter ungeklärt. Nur für das untere Ende der Skala wurde 2020 ein Exempel gesetzt. Damals tauchte ein milchgesichtiger 17-jähriger Vertreter der Gen Z aus San Marcos, Kalifornien, am Start in Saudi-Arabien auf, um sich beim härtesten Motorsport-Event der Welt mit der Elite zu messen. Sein Name: Seth Quintero. Doch die Veranstalter legten sich quer. Das

Mindestalter für die Teilnahme an der Dakar beträgt seitdem 18 Jahre. Ausnahmen? Ausgeschlossen. „Das hat meinen Ehrgeiz erst so richtig entzündet“, sagt Quintero. Mit seinem jugendlichen Aussehen, seinem wuscheligen schwarzen Haar und seinem drahtigen Körperbau erinnert er eher an einen Tour-de-FranceProfi als an einen Autorennfahrer, und in einer Bar müsste er wohl noch seinen Ausweis vorzeigen. „Ich fahre schon lange Autorennen“, sagt er. „Es fühlte sich also nicht so toll an, wie ein Kind behandelt zu werden.“ Bei der Dakar 2021 gewann Quintero in der Kategorie T3 sechs Etappen und schrieb damit Geschichte. Er war der jüngste Etappensieger der Dakar. Triumph und Enttäuschung Doch es war das Jahr 2022, in dem Quinteros Stern über der Wüste so richtig aufging. Zunächst ging’s aber bergab. Nach zwei Etappensiegen lag er am dritten Tag in Führung, als das Differenzial seines OT3 by Overdrive Offroad-Buggy kaputtging und er in der Wüste strandete. Als der Abschleppdienst ihn am Biwak absetzte, war es vier Uhr morgens. Quintero hatte fast 17 Stunden verloren und damit auch jede Chance auf den Gesamtsieg. „Erst wollte ich aufgeben“, sagte er später, „aber dann spürte ich, dass dieses Wort in meinem Wortschatz nicht existiert.“ Zusammen mit Dennis Zenz, seinem deutschen Co-Piloten, fasste der junge US-Fahrer frischen Mut und gewann zwölf Etappen. In der Gesamtwertung schaute am Ende zwar nur Platz 16 heraus, doch Quintero konnte sich in die Geschichtsbücher eintragen: Mehr Etappensiege hatte bei der Dakar zuvor noch kein Einzelfahrer gesammelt. Der bisherige Rekord­halter, der Franzose Pierre Lartigue (Gesamtsieger der Rallye Dakar 1994 –1996), hatte 1994 10 von 17 Etappen für sich entschieden. „Es war ein Triumph und zugleich eine Enttäuschung, weil uns eine einzige miese Etappe den Ge­ samtsieg gekostet hat“, sinniert Quintero. Platz eins hätte ihn zum jüngsten T3-Gewinner in der Geschichte der Dakar gemacht. Im Jahr darauf stand er als Zweiter zum ersten Mal am Dakar-Podium. „Diese Rennen haben mich mental stärker gemacht, als ich es mir je hätte vorstellen können“, sagt er. „In den USA war ich auf den kurzen Distanzen immer schnell, mittlerweile habe ich gelernt, zwei Wochen am Stück ein hohes Niveau zu halten.“

„Irgendwie verrückt:

Schon mein Vater ist gegen Sainz und Peterhansel gefahren – und jetzt ich.“ GUILLAUME DE MÉVIUS, 29, GEHEIMFAVORIT 52

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Der Altmeister Nasser Al-Attiyah ist der amtierende Dakar-Champion, 53 Jahre alt – und denkt nicht an Rücktritt.

„Es ist gut, dass junge Fahrer wie Seth ins Spiel kommen und uns fordern. Ich bin voll motiviert für die große Schlacht zwischen Jung und Alt“, sagt Altmeister Al-Attiyah. Mit knapp 53 – sein Geburtstag ist im Dezember – hat der amtierende Dakar-Champion noch immer den Körper eines Olympiamedaillen­ gewinners. Der er ja auch ist: Er gewann 2012 in London Bronze im Skeetschießen der Männer. „Ich denke noch lange nicht an meinen Rücktritt“, sagt er, „ich bleibe dabei und genieße den Kampf!“ Die Rivalitäten bei der Dakar sind wie das Rennen selbst: Sie nehmen verschlungene Wege. Einerseits bringt man sich gegenseitig bis an die Grenzen, andererseits verbindet die Konkurrenten ein Gemeinschaftsgefühl, das von den extremen Bedingungen der Rallye geprägt ist. Zwischen Quintero und Al-Attiyah ist es besonders stark. Die beiden haben fast eine Vater-Sohn-Beziehung. „Nasser war der erste Fahrer, mit dem ich zu Beginn meiner Dakar-­Karriere eine Gesprächsbasis hatte. Er behandelte mich so gut“, erinnert sich Quintero. „Wenn dir nach einem schweren Tag am Steuer ein mehrfacher Dakar-Sieger auf die Schulter klopft, ist das einfach toll. Bei der Dakar darfst du nie vergessen, dass dein Konkurrent eigentlich auch dein bester Freund ist.“

Endlich Top-Klasse Guillaume de Mévius in seinem neuen Toyota Hilux bei der Rallye du Maroc

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Einsame Legende und frischer Wind Seit der ersten Paris – Dakar, die 1979 über 10.000 Kilometer von Frankreichs Hauptstadt in jene von Sene­ gal führte, durchquerte die Rallye dreißig Länder – von Ägypten und Südafrika bis hin zu Argentinien und Chile. Während der Sand unter den Reifen viele Natio­nalitäten hatte, blieb das Podium vorwiegend eurozentrisch. Al-Attiyah aus Katar ist bislang der einzige Sieger aus dem Nahen Osten, und in der EliteKlasse der Autos gewann noch nie ein Amerikaner. Noch einseitiger sieht es aus weiblicher Sicht aus: Bisher stand nur eine Frau ganz oben auf dem Treppchen, die Deutsche Jutta Kleinschmidt. Sie holte sich im Jahr 2001 die T1-Trophäe und setzte damit ihrem Legendenstatus als erste weibliche Etappensiegerin noch eins drauf. Bis vor drei Jahren ein neues Talent auftauchte: Cristina Gutiérrez aus Spanien brachte frischen Wind in die Szene. Dabei hatte sich die damals 25-Jährige am Start der Dakar 2017 in Asun­ ción, Paraguay, eigentlich nur eine Sache vorgenommen: das 9000 Kilometer entfernte Ziel in Buenos Aires, Argentinien, überhaupt zu erreichen. Es gelang ihr nicht nur einmal, sondern gleich in drei Dakars hintereinander. Und dennoch: „Im Oktober 2020 schrieb ich in den sozialen Medien, dass es mir an den finanziellen Mitteln für die nächste Rallye Dakar fehlt“, sagt sie. „Ich hatte vier Dakars hin-

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„Unglaublich, Cristina

Gutiérrez war bei mir im Nachwuchs-Camp – jetzt gewinnt sie Etappen.“

JUTTA KLEINSCHMIDT, RENNSPORT-LEGENDE

Ein Leichtgewicht als Gamechanger Tatsächlich dürften die Leichtgewichts-Prototypen des Talentesprungbretts T3 – seit 2021 eine eigenständige Rennklasse – der wichtigste Grund für die Erfolge der neuen, jungen Rennfahrergeneration sein. „Wir erlebten ein paar richtig absurde Tage bei der Dakar, als wir es mit unserem T3 unter die besten fünf der T1 schafften“, sagt Wunder-Rookie Quintero. „An eine Etappe der Abu Dhabi Desert Challenge erinnere ich mich besonders gut. Ich war vor Nasser gestartet und hielt ihn bis zum ersten Tankstopp auf Distanz. Mit einem T3 eine T1-Zeit zu fahren ist schon eine echt coole Sache. Ich habe dadurch viel Selbstbewusstsein getankt.“ Die jungen Wilden Quintero, Gutiérrez und de Mévius haben noch eine Gemeinsamkeit: Sie sind alle Absolventen des Red Bull Offroad Junior TeamProgramms. Das vor der Dakar 2020 gestartete Programm stellt Fahrer und Beifahrer in der T3-Kategorie und bietet eine professionelle Plattform für die Teilnahme an legendären Rennen auf der ganzen Welt. „Die Aufnahme ins Team und die Möglichkeit, bei der Dakar in der T3-Klasse zu starten, veränderten alles für mich. Jetzt fühle ich mich so viel konkurrenzfähi­ ger“, sagt Gutiérrez. Mit ihrem Können sind auch ihre Ambitionen gewachsen: Sie will an Kleinschmidts Erfolge anschließen.

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Zurück zu den Männern: Bei der Rallye du Maroc war Quinteros schiere Willenskraft stärker als alle Naturgewalten. Er beendete die Rallye auf dem zweiten Platz und krönte sich zum W2RC T3-Champion 2023. „In diesem Jahr ging es ganz schön rund“, sagt er. „Aber ich habe einfach den Kopf eingezogen, wenn rund um mich die Fetzen flogen.“ Noch mehr als der Titel bedeutete ihm ein anderer Meilenstein: Mit seinen 21 Jahren darf er bei der kommenden Dakar in der T1-Klasse starten – als jüngster T1-Fahrer der Geschichte dieser Rallye. Mehr noch: Er steigt bei Toyota Gazoo Racing in den 3,5-Liter-V6-Twin-Turbo-Hilux und übernimmt damit exakt den Platz seines Mentors Al-Attiyah im Team. Ganz schön symbolträchtig, und zwar für beide. „Ich muss dabei an meinen ersten Dakar-Start denken, als mich noch niemand kannte“, erinnert sich Al-Attiyah an sein Debüt im Jahr 2004. „Ich wusste, wer die wichtigsten Fahrer waren, wer schon Siege errungen hatte. Diesen Piloten wollte ich zeigen, dass mit mir zu rechnen ist.“ Al-Attiyah ist gerade frisch gebackener Weltmeister, er holte sich den T1-Titel auf der zweiten Etappe der Marokko-Rallye. Nächstes Jahr will er Geschichte schreiben: als der Erste, der die Dakar in vier verschiedenen Autos gewonnen hat. Als Repräsentant von Nasser Racing setzt er sich dafür hinters Steuer eines 600 PS starken Prodrive Hunter. Im Schulterblick wird er seinen neuen T1-Rivalen im Auge behalten. Es wird ein Kampf zwischen Erfahrung und Ehrgeiz sein. „Dass die Dakar schon so lange von den gleichen Namen dominiert wird, liegt an deren riesigem Erfahrungsschatz und natürlichem Talent“, räumt Quintero ein. „Sie machen jedes Auto, das sie fahren, zu einem Siegerauto. Das ist schon sehr beeindruckend, wenn man in den 50ern oder sogar 60ern ist. Diese Boys fahren schon länger Rennen, als ich auf der Welt bin.“ Im Jänner 2024 dürfen wir also in den 150 Meter hohen Sanddünen des Leeren Viertels einem Jahrzehnte umspannenden Kampf der Giganten bei­ wohnen. Wie schätzt Quintero seine Chancen ein, der jüngste Dakar-Sieger zu werden? „Ich denke, ich kann das T1-Rennen in meinem ersten Jahr gewinnen“, sagt er. Kommt der Generationswechsel in der Sandkiste?

First Lady Cristina Gutiérrez, hier auf einer marokkanischen Düne: Sie ist der­ zeit die beste Frau in der T3-Klasse.

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ter mir, aber das schien’s gewesen zu sein. Ich schrieb mich also in einen Universitätskurs ein. Doch dann ging’s los: Ich wurde zur Andalusien-Rallye eingeladen und erhielt eine E-Mail von Lewis Hamiltons Manager, der mich in sein Extreme-E-Team einlud. Zuerst dachte ich, das wäre ein Scherz. Aber dann bekam ich einen T3-Platz für die Dakar 2021.“ Gleich am ersten Tag fuhr sie die schnellste Zeit in ihrer Klasse und wurde die zweite weibliche Etappensiegerin in der Dakar-Geschichte. „Dass Cristina jetzt Etappen gewinnt, ist unglaublich“, sagt Kleinschmidt. „Sie war mal vor Jahren bei einem Trainingslager, das ich für Rallye-Fahrerinnen veranstaltet habe, und machte sich da echt gut. Ich denke, dass die Leichtfahrzeuge eine echte Bereicherung für die Dakar sind. Sie geben dem Nachwuchs die Chance, auf sich aufmerksam zu machen – und genau das hat Cristina geschafft.“

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Hoffnungsträger Cristina Gutiérrez und Seth Quintero stehen für eine neue Generation der Dakar-Elite.

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ERLEB DAS WÜSTEN-RENNEN Red Bull TV überträgt ab dem 5. Jänner Highlights der Rallye Dakar: redbull.com

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MEIN WEG NACH

OBEN Was macht ein Leben aus? Die Ebene? No way! Es sind die Highs nach den Lows. Hier erzählt Rallye-Dakar-Starter Matthias Walkner – ab Jänner 2024 wieder im Sattel – von seinen emotionalsten Etappen.

Mein Umstieg von Motocross in die Rallye-Szene Anfang 2014

Oktober 2012

MEINE STÄRKSTE EMOTION „Ein absolutes Highlight nach jahrelangem Training war der MX3-Weltmeistertitel im Motocross! Das war das erste Mal, dass ich einen Titel eingefahren habe – und einer meiner schönsten Momente. Und nicht nur für mich. Wir waren damals ein echter Familienbetrieb: Die Oma hat das G’wand ge­ waschen, der Bruder hat das Motor­radl instand gehalten, die Mama das Essen gekocht, die Schwester die Pressearbeit ­gemacht, der Papa den Bus eingeräumt. Sehr lässig – und so emotional!“

Hard-Enduro-Athlet Matthias Walkner, 37, aus Salzburg gewann bei der Rallye Dakar 2018 die Motorradwertung.

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Zurück am Zweirad 20. Juli 2016

Anfang Jänner 2016

MEIN BRUTALSTER STURZ „Das war mein schlimmster Sturz: Der Oberschenkel links war gebrochen, das rechte Kreuzbandl gerissen. Ich hatte 25 Stunden pro Woche Reha – und das 24 Wochen lang. Die Stoßwellentherapie ist so schmerzhaft, dass man sie ­unter Narkose bekommt. Aber damals habe ich gelernt: ­Ge­wisse Dinge kannst du ­einfach nicht beeinflussen.“

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„Ich liebe das Abenteuer – aber das gibt es nicht ohne Risiko.“ März 2023

MEINE KLARSTE ERKENNTNIS Anfang 2018

KIN MARCIN/RED BULL CONTENT POOL(3), MATTHIAS WALKNER(2), KTM, MARCELO MARAGNI/RED BULL CONTENT POOL

Anfang 2017

MEIN BESTER BURNOUT „Nach meinem Ausfall 2015, als ich mir durch eine Paella eine Lebensmittelvergiftung eingefangen hatte, habe ich in Sachen Dakar echt Stress und Druck aufgebaut. 2017 hatte ich endlich das Puzzle wieder zusammengebaut und bin zum ersten Mal aufs Podium (Platz 2; Anm.) gefahren. Cool, jetzt konnte ich da endlich ein Hakerl machen. Im Ziel haben wir dann vor 100.000 Zuschauern mit Sam Sunderland (im Bild ­neben mir rechts) ­einen Burnout gemacht. Er ist dabei ­um­gefallen und wird seitdem im Team aufgezogen.“

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MEIN GRÖSSTER SIEG „Am zehnten Tag der Dakar hat eine Roadbook-Note das ganze Rennen entschieden – denn die Konkurrenz hatte sich verfahren, ich hab richtig navigiert und den Vorsprung ins Ziel gebracht. Sieeeg! Die Zielankunft mit meinem neuen österreichischen Motorradl und einem ­österreichischen Hauptsponsor war ausgerechnet in Cór­doba – für mich als Fußballfan auch sehr geschichtsträchtig. 14 Tage Rallye, 9.000 Kilo­ meter, man braucht wirklich das Glück des Tüchtigen. Denn da können dir auch Viecher einirennen: Lamas, Esel, Hunde und Alpakas. Aber es ist alles gut gegangen. Nach dem Sieg hab ich dann meine Trophäe verloren, aber unser Teamkoch hat sie gefunden, mitgenommen und für mich aufbewahrt.“

Sturz am vorletzten Tag der Dakar, kein Gefühl mehr im rechten Fuß Anfang 2023

Anfang 2019

„Nach der Reha habe ich von Marcel Hirscher einen VANDEER-Ski bekommen. Ich sah einen richtig schönen Eishang, machte drei, vier Schwünge und dachte mir: Woah, gehen die Brettln gut! Erst da merke ich, wie instabil mein Knie war. Und bald wusste ich: Bei meinem letzten Dakar-Sturz habe ich mir auch das Kreuzbandl gerissen – ohne es zu merken. In der Reha hatte ich dann viel Zeit zum Nachdenken. Dar­ über, wie sehr ich diesen Sport und das Abenteuer trotzdem liebe. Ein paar Risiken bleiben, wenn man was erleben will.“

MEINE BITTERSTE TRÄNE „Es war bislang ein perfektes Rennen – allerdings sehr dichter N ­ ebel. Ich hätte längst wo rechts abbiegen sollen, aber der Wegpunkt ist nicht gekommen. Ich hab 30 Minuten herumgesucht – und war zu dem Zeitpunkt Erster! Wegen dieses Roadbook-Missgeschicks – ein Punkt hat auf 1,2 Kilometer nicht gestimmt – hat dann Toby Price (hier rechts von mir im Bild) gewonnen, weil er 33 Minuten gutmachen konnte. Ich wurde Zweiter, weine aber dem Sieg schon a bissl nach.“

Fest im Sattel: Walkners Motto für die Rallye Dakar 2024, die am 5. Jänner startet.

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THIS GIRL

US-Stürmerin Trinity Rodman ist der neue Popstar der Fußballwelt. Gefeiert für ihre Moves zwischen TikTok und Stadion – und ihr Mindset: Sie begegnet Wettkampfdruck mit Spielfreude.

IS ON FIRE! TEXT PETER FLAX

FOTOS WOLFGANG ZAC

Style-Offensive Trinity Rodman beim Fotoshoot in Springfield, Virginia

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H

albzeitpfiff – das Team der US-Frauen ist in die WM-Vorbereitung gestartet, mit einem Auswärtsspiel gegen Neuseeland. Obwohl die Amerikanerinnen in den ersten 45 Minuten mehr Ballbesitz hatten, sind noch keine Tore gefallen. Die USA starten mit vier Einwechslungen in die zweite Halbzeit, auch Trinity Rodman kommt ins Spiel. Sechs Minuten später nimmt die junge Stürmerin einen Pass am rechten Flügel an. Eine Verteidigerin will Rodman in die Ecke abdrängen, doch die Amerikanerin verschafft sich durch eine blitzschnelle Körpertäuschung Raum. Noch einmal streichelt sie den Ball mit dem rechten Fuß und hebt ihn dann mit dem linken gefühlvoll in den Strafraum – von wo ihn eine Teamkollegin ins Tor köpft. 20 Minuten später bereitet Rodman ein weiteres Tor vor. Das Spiel endet 4:0 für die USA. Beobachter haben viele Fragen zum Thema Trinity Rodman. Sie ist ja noch so jung, ge­rade 21, und ihre Profi-Karriere beginnt eben erst – aber über ihre Starqualitäten herrscht kein Zweifel. Sie hat es von der Highschool in die USProfiliga NWSL zu Washington Spirit geschafft und ist gleich in ihrer ersten Saison „Rookie of the Year“ geworden. Im vergangenen Jahr hat sie ihren Vertrag verlängert und ist zur höchstbezahlten Spielerin in der Geschichte der NWSL geworden. Nun, in ihrer dritten Saison, versuchte sie, auch bei der WM 2023 durchzustarten, doch nach durchwachsenen Mannschaftsleistungen war im Achtelfinale Schluss. In diesen Tagen lasten auf Rodman überbordende Erwartungen, sobald sie das Spielfeld betritt. Denn ihre Physis und ihr Tempo sind herausragend, aber ebenso ihre Zähigkeit, ihre Kreativität und die Spielfreude, die sie auf den Platz bringt. „Ich denke, meine Persönlichkeit zeigt sich in der Art, wie ich spiele“, sagt sie. „Ich fühle mich sehr frei auf dem Platz.“ Trinitys Vater ist Basketball-Legende Dennis Rodman, das ist hinlänglich bekannt. Trinity

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Hohe Ziele Indoor-Training: Trinity Rodman feilt unermüdlich an ihrer VolleySchusstechnik.

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„Auf dem Platz fühle ich mich frei – und wie ich mich fühle, so spiele ich.“ THE RED BULLETIN

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Hang out Nach dem Training: Trinity mag es casual – aber mit einem Schuss Glam.

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redet für gewöhnlich aber nicht über die Beziehung zu ihm. Sie konzentriert sich lieber auf jene Menschen, die immer an ihrer Seite waren – ihre Mutter Michelle, ihren Bruder DJ und ihre große Schwester Teyana. „Trinity fing mit vier Jahren an, Fußball zu spielen“, erinnert sich Michelle. „Sie hatte schon damals diese Entschiedenheit.“ Michelle glaubt, dass dieser Wille, auf dem Platz zu gewinnen, auch eine Antwort auf das Chaos außerhalb gewesen ist. Von wegen Luxusprinzessin Trinity hatte es nicht leicht bei den anderen Mädchen, die annahmen, dass sie als Tochter eines NBA-Stars mindestens in einer Villa zu Hause sei. Die Realität sah anders aus: Michelle war eine alleinerziehende Mutter, die Familie schlitterte von einer bescheidenen Miete in die nächste. Eine Weile lebte die Familie sogar im Motel, und zum Abendessen gab es TiefkühlBurritos aus der Mikrowelle. DJ und Trinity, die nur ein Jahr auseinander sind, waren von klein auf Konkurrenten. Sie behandelten jede kleine sportliche Rangelei wie ein bedeutendes Match. DJ, der heute am College Basketball spielt, sagt: „Ich kenne sonst niemanden mit dieser Wettkampfmentalität.“ Trinity half dabei, ihr Jugendteam Southern California Blues zum nationalen Titel zu führen. Mit dreizehn spielte sie für die US-Jugend­ auswahl. Sie schaffte es auch in die U16, U17 und U20. Mit achtzehn stieg sie zur jüngsten Spielerin in der Geschichte der Profiliga auf – und bald auch zur jüngsten Torschützin. In ihrem zweiten Jahr beendete sie die Saison als beste Assistgeberin. „Ehrlich, mein erstes Jahr war bisher mein leichtestes“, gibt sie zu. „Niemand wusste, was ich draufhabe. Es gab also so gut wie keinen Druck.“ Rodman gelang es auch, zur jüngsten Spiele­ rin der Liga zu werden, die es auf zehn Tore und zehn Vorlagen brachte. Aber ihre Leistungen auf dem Feld sind nicht das Einzige, was sie für den Fußball tut. Während der Spiele von Washington Spirit sieht man Horden von Mädchen im Stadion, die ihr offizielles Trikot tragen und ekstatisch aufspringen, sobald ihre Lieblingsspielerin sich dem Strafraum nähert. Diese Mädchen, die später am Spielfeldrand für ein Autogramm oder ein Selfie anstehen, lieben die dynamische Fußballerin – und ebenso die überschwängliche, nahbare Trinity, die Tänze auf TikTok postet oder auf Instagram um Farbvorschläge für ihre Nägel bittet. „Ich will, dass die Leute sehen, dass ich ganz normal bin und nicht nur eine berühmte Fußballerin“, sagt sie.

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„Mein erstes Profi-Jahr war absolut easy – weil noch keiner wusste, was ich wirklich draufhabe.“

Keiner kann den Mix ihrer Talente besser beurteilen als Mark Parsons, ihr Trainer beim Nationalteam. Er sagt: „Es kommt selten vor, dass man eine Spielerin mit all ihren Qualitäten findet – und das mit gerade einmal 21 Jahren.“ Parsons erklärt, wie schwer es Verteidigerinnen gegen sie haben. „Sie kann links und rechts vorbeiziehen, sie ist beidbeinig im Abschluss, sie beherrscht das Kombinationsspiel. Du musst als Stürmerin immer etwas egoistisch sein, aber sie versteht auch, gute Chancen für die anderen herauszuspielen.“

Im US-Team Trinity im Dress der Nationalmannschaft – hier in einem Test­ match gegen Irland

Dieser innere Antrieb Auf Trinitys Level haben alle Spielerinnen eine ziemlich professionelle Einstellung, aber Parsons glaubt, dass Rodman noch etwas mehr hat: eine Art inneren Antrieb. „Wenn wir den Ball nicht haben, stürzt sie sich ins Gegenpressing, als ginge es um ihr Leben“, sagt er. Und sie zeige nicht nur körperlichen Einsatz. Parsons ist ein Rückflug von einem Spiel im Gedächtnis geblieben, den Trinity damit verbrachte, eine Aufzeichnung des Spiels zu analysieren. Zweimal. Sicher, da sind Linien und Regeln und Vorgaben von Trainern, aber es gehört auch zur Wirklichkeit des Fußballs, dass talentierte

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„Kreativität kannst du nicht üben, sie passiert. Das Spiel beginnt – und die Beine werden selbständig.“

… und Action! Trinity brennt für ihren Sport – mit Ball am Fuß ist sie kaum zu stoppen.

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Spielerinnen und Spieler grenzenlose Möglichkeiten zur Improvisation und zum individuellen Ausdruck haben. Diese Freiheit – eine der schönsten Seiten des Fußballs! Wahrscheinlich überrascht es nicht, dass Rodman auch eine künstlerische Ader hat und gerne malt, wenn sie Zeit findet. Sie sagt, dass sie so ziemlich jeden Zeichenkurs besucht habe, den sie belegen konnte, und auf Reisen stets einen Block dabeihabe. „Ich liebe es, Skizzen

mit dem Bleistift zu machen“, sagt sie. „Ich zeichne, was immer mir gerade einfällt, Tiere, abstrakte Figuren und Porträts von Menschen. Sie müssen nicht perfekt werden. Ich mache das einfach zum Spaß.“ Flugbahnen und magische Tunnel Auch in ihrer Art, Fußball zu spielen, gibt es dieses Künstlerische. Sie kann diese kreativen Momente beschwören, die aus gewöhnlichen Situationen etwas Magisches machen. Es gibt ein YouTube-Video mit dem sperrigen Titel „Trinity Rodman Soccer Highlights That Will Blow Your Mind!“, das solche Momente zeigt. Sie erläuft Bälle, die kaum erreichbar sind. Sie tunnelt Verteidigerinnen. Und am häufigsten: Sie flankt so platziert, als hätte sie die möglichen Flugbahnen schon intuitiv erfasst, bevor der Ball überhaupt zu ihr kommt. „So was kann ich nicht üben“, sagt sie auf die Frage, woher ihre Kreativität auf dem Platz kommt. „Das passiert einfach. Wenn das Spiel anfängt, werden meine Beine selbständig.“ Klar, Rodman gehörte bei der Frauenfußball-­ WM im Sommer 2023 zum Kader der USA. Und die meisten Experten glauben, dass sie das Zeug hat, auch langfristig zum Team zu gehören. Doch noch ist die Challenge neu und unge-

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wohnt. „Das Niveau ist enorm hoch“, sagt sie. „Das ist eine neue Umgebung für mich, und ich muss sie erst verstehen, Beziehungen aufbau­ en und lernen, wie die anderen auf dem Platz denken.“ Kennengelernt hat sie schon die Intensität, mit der das Team trainiert. Lockere Trainings­ spiele gibt es nicht. „Das ist ja auch der Punkt“, fährt Rodman fort. „Es ist die Nationalmann­ schaft, und wir sind nicht dabei, um Freundin­ nen zu werden. Wir versuchen, uns gegenseitig zu pushen, und arbeiten im Zweikampf noch härter als gegen die echten Gegnerinnen.“ Mark Parsons, ihr ehemaliger Trainer, sagt, dass Rodman in dieser Hinsicht gewachsen ist. „Sie hat sich im vergangenen Jahr noch ihre Auszeiten auf dem Platz genommen. Mal war sie die beste Spielerin der Mannschaft, dann ist sie wieder abgetaucht. Dieses Jahr ist sie viel konstanter.“ Meditation? Lieber ein Tänzchen! Aber die eigene Leistung ernst zu nehmen be­ deutet nicht, den Spaß wegzulassen. Auf In­sta­ gram und speziell TikTok will sie nahbar und fröhlich bleiben. „Man kann mich nicht zum Schweigen bringen“, sagt sie und lacht. „Ich werde weiter tanzen und in der Kabine singen.“ Das gehört sogar zu ihrer Vorbereitung für gro­ ße Spiele, wo sie eher einen Tanzclip für TikTok aufnimmt, als still zu meditieren. „Ich kenne viele Sportler, die diese Momente mit ihren Kopfhörern verbringen, im Tunnel. Ich brau­ che Leichtigkeit. Ich spiele am besten, wenn ich nicht zu viel darüber nachdenke. Ich will lieber mit allen in Verbindung sein.“ Rodman kann keine simple Antwort auf die Frage geben, wie sie mit Druck umgeht. Sie er­ wartet viel von sich, nimmt ihre Vorbereitung auf jeden Fall sehr ernst – ob im Fitnessraum, während des Trainings oder beim Videostudi­ um. Doch außerhalb versucht sie, diese Belas­ tung auszublenden. „Die beste Art, mit Druck umzugehen, ist, ihn einfach zu ignorieren“, sagt sie. „Ich habe das Gefühl, dass ich aus einem ganz bestimmten Grund hier bin, und Druck von außen wirkt negativ auf jedes kleine Detail des Spiels.“ Viel von sich zu fordern und zugleich alles auszublenden, was mit Erwartungen zu tun hat – wie geht das? Trinity sagt: „Ich glaube, man wird nur anhand von Fehlern besser. Und wenn ich mir Fehler erlaube, hilft das meinem Spiel und meinem seelischen Wohlbefinden.“ Rod­ man hat gelernt, auf ihren Instinkt zu vertrau­ en, schnelle Entscheidungen zu treffen – und es sich auch zu verzeihen, wenn etwas miss­ lingt. Sie sieht sich jedes Spiel noch einmal an und hasst es, wenn sie Sololäufe gestartet hat, obwohl eine Mitspielerin frei war. Aber sie ist gnädig mit sich selbst, wenn sie einen Pass oder einen Laufweg aus einer guten Eingebung her­ aus gemacht und es nicht geklappt hat. „Beim nächsten Mal macht man es eben besser.“

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„Die beste Art, mit Druck umzugehen? Ich ignoriere ihn ganz einfach.“ Trinity Rodman über ihr Spiel mit den großen Erwartungen

Diese Art der Freiheit ist genau das, was Trinity Rodman am Fußball liebt. „Es ist ein Mannschaftsspiel, aber jede einzelne Spielerin hat im Grunde die Möglichkeit, zu machen, was sie will. Jede Spielerin kann so kreativ sein, wie sie will, kann allein etwas versuchen, etwas Auf­ regendes auf den Platz zaubern.“ Das, sagt sie, mache das Ganze ja so interessant. „Für mich ist Fußball nicht bloß ein Sport“, sagt Trinity Rodman. Und für die Welt ist Trinity Rodman nicht bloß eine Fußballerin.

Instagram: @trinity_rodman

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SO MACHT MARCEL DEN WINTER SCHNELL TEXT MICHAEL HOLZER

CHRISTOPH OBERSCHNEIDER

Der Held unter den Herstellern: Wir blickten hinter die Kulissen von Marcel Hirschers Ski-Traumfabrik VAN DEER-Red Bull Sports. Wie entstehen die Bretter, die ihm die Welt bedeuten? Und was ist sein neues Speed-Geheimnis?

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Die Reifeprüfung Produzent Marcel Hirscher bittet in Grosseck-Speiereck seinen eigenen Ski zum Härtetest.


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Ski-Tuning Mystische Welt der Zehntelmillimeter: Die Besten dieser Zunft arbeiten für Marcel Hirscher.

JOERG MITTER, MIA MARIA KNOLL(2), DIETMAR KOERBLER

arcel Hirscher, der Ski-Titan, beginnt das Gespräch über sein neues Leben als SkiFabrikant mit einem vorauseilenden Lächeln. Weil die neue Weltcupsaison losgeht. Und weil ihn amüsiert, was gleich kommen wird: Der zu Interviewende stellt die erste Frage – und gibt auch gleich selbst die Antwort: „Weißt, was ich mich immer gefragt habe: Warum entstehen im Skisport nie neue Unternehmen? Jetzt weiß ich’s.“ Ein starker Start, diese selbstironisch-vieldeutige Einordnung bei der ersten Zwischenzeit vor der nächsten Schlüsselstelle. Der erfolgreichste Skirennläufer der Welt in neuer Rolle: Es ist Saison Nummer zwei, der Winter der Bewährung, für sein Race-Start-up VAN DEER-Red Bull Sports. Die 888 Tage, die zwischen der Stunde null und diesem Gespräch liegen, haben ihn bewegt und verändert. Höhen, Tiefen, Durchbrüche, Rückschläge, Siege und Stress. Ein Winter wie damals – und doch ganz anders. Die Stunde null: Sie fällt auf den 12. Juni 2021. Weltgeschichtlich unauffällig, möglicherweise aber trotzdem ein gutes Datum für Senkrechtstarter – aufgrund einer unscheinbaren Koinzidenz: Ein Mann ersteigerte am besagten Samstag für 28 Millionen Dollar eine Mitfahrgelegenheit in der Raumkapsel von Amazon-Gründer Jeff Bezos, war allerdings beim Weltraumflug beruflich verhindert. Also trat ein 18-jähriger Holländer die Reise an und wird so zum jüngsten Raumfahrer aller Zeiten. Verrückte Geschichte. Zur selben Zeit dachte

Prüfendes Auge Der finale Check: Ferdinand Hirscher gilt als Guru, wenn es um das perfekte Material geht.

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im Salzburger Land der achtfache Gesamtweltcupsieger, siebenfache Weltmeister und Doppel-Olympiasieger a. D. Marcel Hirscher, immerhin ein halber Holländer, erstmals laut darüber nach, Ski zu bauen. „Wir wollten gerade einmal 50 Paar für uns und für Freunde“, beschreibt er das firmenhistorisch erste Brainstorming mit Kumpel und Kompagnon Dominic Tritscher. „Bis zum Abend waren wir nach ein paar Telefonaten dann schon bei 1000 Paar Ski, die wir liefern sollten – na ja, und dann konnten wir nicht mehr zurück.“ Verrückte Geschichte. Wie ein Flug in unendliche Weiten. Aus Marcel Hirschers Bubentraum formten sich erste Ideen. Aus den Ideen nach einigen Gesprächen ein Garagen-Start-up. Aus dem Garagen-Start-up nach einer magischen Serie glücklicher Fügungen Hirschers Traumfabrik: VAN DEER-Red Bull Sports. Doch der Reihe nach und im Zeitraffer, was in der sehenswerten 18-Minu­ten-Doku mit dem Titel „Gekommen, um zu bleiben“ auch filmisch bearbeitet wurde (verfügbar bei Red Bull TV). Der Material-Mastermind Nach ihrem Heureka-Moment gewannen die beiden Skibauer in spe zunächst Marcels Vater Ferdinand für ihren Plan. Ein entscheidender Schritt. Seit Hirscher senior die Jahrhundertkarriere seines Sohnes als Material-Mastermind ermöglicht und begleitet hat, gilt er mit seinem besonderen Gespür für Ski, Stil, Statur und Schnee in der Szene als eine Art Medium. Der Sporthändler Christoph Bründl sicherte zu, den Exklusiv-Vertrieb für Serie eins der neuen Skimarke zu übernehmen, bei der die SkiPioniere teilweise noch selbst die Bindungen montierten. Die Limited Edition war binnen 14 Tagen ausverkauft. Nach dem vielversprechenden Trainingslauf folgte 2022 ein „Best of Brilliant“ dem Ruf und der Vision Marcel Hirschers: Den Anfang machte Toni Giger, damals noch erfolgreicher Sportdirektor beim ÖSV, der ohne viel Grübeln nach 33 Jahren seinen Topjob kündigte. Koryphäen wie die SkiLetzte Handgriffe Marcel Hirscher, der beste Skifahrer der Welt, ist der oberste Qualitätswächter über seine Skier.

„Unser Erfolg ist ein Zusammenspiel aus Spirit, Vision und Anspruch.“ MARCEL HIRSCHER

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Perfect Industries Bei der Fertigungs­ technik nahm VAN DEER-Red Bull Sports Anleihen bei den Kollegen in der Formel 1.

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„Ski-Tuning ist Handarbeit, nein, Handwerkskunst. Das läuft ohne KI.“ TONI GIGER

Die Werkstatt Der Schwung à la Marcel Hirscher be­ steht zu 50 Prozent aus Handwerk, zu 50 Prozent aus Hightech.

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JOERG MITTER

Der Mathematiker Toni Giger ist seit 35 Jahren das Hirn hinter Ski-Erfolgen: Nun orchestriert er Hirschers WeltcupEngagement.

Tuning-Legende Edi Unterberger und ein Dutzend anderer Ski-Experten folgten. Das sagt viel über das Erfolgscharisma Marcel Hirschers. Auch über die stille Sehnsucht der besten Köpfe nach einer Mission, den Skirennsport aus den tiefen Spurrillen von Tradition und Zirbenstuben-Attitüde zu heben. Eine Idee, deren Zeit gekommen ist, erzeugt ein mächtiges Momentum: Erstmals war Skifahren in der toten Saison mit Transfergeschichten in den Medien, die man bislang nur aus Fußball oder Formel 1 kannte. Wobei die heißeste Story über vier Monate nicht nach außen drang: Schon am 2. Mai 2022 hatte sich Hirschers einst härtester Konkurrent um die Ski-Weltherrschaft, der Norweger Henrik Kristoffersen, ge­ meldet. „Marcel, mein Vertrag ist ausgelaufen. Kann ich VAN DEER testen?“ Was für Hirscher wie ein später Aprilscherz klang, war Kris­toffersens voller Ernst. Schon die ersten geheimen Tests zeigten: Da werden zwei harte Gegner zu echten Freunden. Im Sommer stieg schließlich Red Bull als lang­

jähriger Partner beider Skiheroen in das SkiStart-up ein, und seither steht VAN DEERRed Bull Sports im Firmenbuch. Wie es ab da weiterging, ist bereits jetzt Skigeschichte. Sie passierte sogar mit Ansage: Hirscher, in 4554 Tagen seiner Karriere stets Meister des Understatements, wuchtete bei einer Medienpräsentation den dauer­zitierten Sager „Dieser Ski wird Weltcuprennen gewinnen!“ raus. Würde er so heute nicht mehr machen, war aber auch egal, denn Henrik Kristoffersen, dessen Servicemann Raphael Hudler und all die anderen lieferten. Im Debütrennen carvte der rasende Norweger aufs Stockerl, in Garmisch zum ersten Sieg, und bei den Skiweltmeisterschaften in Courchevel drehte er das Rennen des Jahres von Platz 16 in einer einzigen Passage noch auf SlalomGold. Was für eine Story! Da klingt die oft gedroschene Sportreporter-Plattitüde vom wahr gewordenen Skimärchen fast ein wenig tiefgestapelt. Logos und Funktionärs-Logik Doch wer die Skiwelt von innen kennt, der weiß: Sie applaudiert nicht immer, wenn es passend wäre. Dass der Weltverband FIS Hirschers Race-Start-up trotz seiner vitalisierenden Wirkung für den Zirkus seit dem ersten Tag nötigt, Logos auf Rennskiern zu überpicken, ist zum Beispiel etwas, was man nur mit der Neurologie eines Funktionärs verstehen kann. Solche Possen nimmt man im Hirscher-Team aber mit Humor: Zur neuesten VAN DEER-Kollektion gibt’s auch gleich das passende Abklebe-Set. „Wir haben selbst noch nicht restlos verstanden, wie diese Performance im ersten Jahr möglich war. Expertise allein erklärt es nicht. Es war dieses Zusammenspiel aus offener Kultur, Spirit, Vision und Anspruch“, bilanziert Marcel Hirscher, der es ja schließlich am besten wissen muss.

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„Marcel, ich bin vertragslos, kann ich deinen Ski testen?“ HENRIK KRISTOFFERSEN


JOERG MITTER

Okay, und jetzt? „Neuer Winter, neue Bewährungsproben, gewohnte Unwägbarkeiten.“ Die VAN DEER-Red Bull Sports-Pilo­ ten Henrik Kristoffersen, Timon Haugan, Charlie Raposo und Neuzugang Fabian Ax Swartz gehen in Saison zwei mit dem „RB02“, einem neuen Race Boot aus eigener Manufaktur, an den Start. Was ihren prominenten Team-Mentor einigermaßen nervös macht: „Einen Skischuh komplett neu zu entwickeln ist ärger als einen Rennski. Dann testet Henrik den allerersten Prototyp und ist auf Anhieb schnell: surreal! Ehrlich? In meiner aktiven Zeit hätte ich mich weder getraut, auf eine unbekannte Skimarke zu wechseln, noch hätte ich so ein Schuh-Experiment mitgemacht. Er schon, Respekt!“ So erfreulich der erfolgreiche Senkrechtstart als Start-up-Gründer für Hirscher ist: Selbstzweck ist der Rennsport für ihn nicht (mehr). Das Projekt VAN DEER-Red Bull Sports ist für ihn mehr als Rennstall und Skifabrik: ein Medium der eigenen Vision, ein Rennski für alle! „In meiner Karriere ist wenig offengeblieben. Was nie gelungen ist: Meine Emotionen zu beschreiben, die ich beim Skifahren spüre. Das funktioniert über unsere Ski. Darin steckt alles, was ich gelernt und entwickelt habe, alles, was ich kann. Mein Know-how, das vom Henrik und von den anderen. Oft denk ich: Hey, draußen fahren Leut’ mit deinen Skiern, vielleicht sogar mit deinem G’wand Ski und sammeln gute Momente. Ein gutes Gefühl, das allem, was ich in den Sport investiert habe, eine neue Bedeutung gibt.“ Hirscher tickt anders. VAN DEER-Red Bull Sports tickt anders. Die Manufaktur als Alleinstellungsmerkmal. Große, etablierte Skifirmen führen ihre Produktionen von Renn- und Publikumsskiern separat, während die Trennung zwischen Spitzensport und Breitensport bei VAN DEER-Red Bull Sports / Augment nicht existiert. Die Firmenphilosophie: „Wir bauen nur Rennski – für unsere Athleten und in freien Kapazitäten für Freizeitskifahrer. Rennski ist eine Qualitätsbezeichnung, keine Zweckwidmung. Es geht um die Bauweise, die Art, wie wir Hightech und Handwerk, Wissenschaft und Intuition zu einem Produkt kombinieren.“ Die Kapazitäten werden erhöht, zu­lasten

Der Carving-Kaiser Norweger Henrik Kristoffersen, hier auf der Reiteralm, wurde im ersten Jahr am neuen Ski Weltmeister.

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Guter Talk. Marcel Hirscher, Henrik Kristoffersen, Toni Giger (v. li.) erklären bei der Präsentation von VAN DEER-Red Bull Sports ihre Philosophie.

„Wenn alle ihr Bestes tun, zeigt keiner mit dem Finger auf den anderen.“ FERDINAND HIRSCHER

des Qualitätsanspruchs dürfen sie aber nicht gehen. Für die Internationalisierung wurde mit dem ehemaligen Völkl-­Präsidenten Jonathan Wiant ein Profi als Chief Executive Officer ins Boot geholt. Gekippte Eislaufplätze Aber wie entsteht nun ein Hirscher-Ski? Mathematiker Toni Giger, in seinem Element: „Aus 30 Einzelkomponenten, 60 pro Paar. Holzkerne, Laminate, Gummiteile, Carbonund Aluminium-Elemente, Stahlkanten.“ Die Konstruktion wird über Rechenmodelle ermittelt, die Giger entwickelt hat. „Idealisierte Formeln“, nennt er sie, und es folgt ein Exkurs über Cosinus-Funktionen, theo­ retische Radien, Fliehkraft und Eindringtiefe. Letztgenannte macht den Unterschied zwischen Rennski für Weltcup-Helden und unsereins – den einzigen: Wir fahren auf Pisten, die Profis auf gekippten Eislaufplätzen. Für seinen Maschinenpark unternahm der Ski-Rennstall eine Lernreise zu den Kollegen in der Formel 1. „In puncto Präzision und Wiederholgenauigkeit haben wir sicher den Goldstandard an aktueller Technik“, sagt Giger. Betont aber, dass die industrielle Fertigung nur die Hälfte des Ganzen sei:

„Keine Robotik-Line, keine KI kann einem Skibauer wie Franz Angerer, der seit Jahrzehnten Rennski baut, das Wasser reichen, wenn er Holzkerne auswählt, Faserungen prüft, die Feuchtigkeit ermittelt. Das Gros unseres Jobs – und beim Tuning alles – ist Handarbeit, nein, Handwerkskunst. Je näher Ski dem Schnee kommen, desto wichtiger wird sie.“ In 888 Tagen ist ein stolzes Stück SkiZukunft entstanden, vielleicht sogar mehr: eine soziale Grammatik, wie Männer ihrer Mission folgen, Konkurrenten und Kameraden sein, zwischen Generationen tragfähige Brücken bauen können. Wie Ferdinand und Marcel Hirscher. Wie Lars und Henrik Kris­toffersen. Väter und Söhne, Enthusiasten des Skisports, grundverschieden, aber mit demselben Ziel. „Wenn alle ihr Bestes tun, zeigt niemand mit dem Finger auf andere, wenn es einmal nicht läuft“, sagt Ferdinand Hirscher. Diversität im Team, gesehen, gehört und geschätzt werden: Eine Idee, deren Zeit gekommen ist, erzeugt ein mächti­ges Momentum – das wissen sie bei VAN DEER-Red Bull Sports. Auch wenn es erst ihr zweiter Winter ist. vandeer-redbull-sports.com

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FLÜÜÜGEL FÜR JEDEN GESCHMACK. NEU


Dein Guide für ein Leben abseits des Alltäglichen REISEN, HÖREN, OPTIMIEREN, GAMEN, SCHENKEN – UND ERLEBEN! Bis sich die Tannen biegen: Snowboard-Ass Eero Ettala nimmt uns mit zum Winter-Camping nach Lappland.

JANNE LIPSANEN

UND JETZT DU! THE RED BULLETIN

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REISEN

Eero Ettala, 39, gewann als Freestyle-Snowboarder die X Games und performt in vielen Videos.

HIGHLIGHT UNTER NULL

dich dort durchzuschlagen, der Sinn für ein kleines biss­ chen Abenteuer reicht. Es gibt auch Hotels, viele Urlauber verbringen ihre Feri­ en dort oben, um auf die Piste zu gehen. Und weil die meis­ ten Leute faul sind, nehmen sie den Lift hinauf und fahren dann die Piste runter – oder, wenn sie im Tiefschnee fahren möchten, den unpräparierten

Einsame Powderhänge und Polarlichter: Snowboarder Eero Ettala campt im Winter von Lappland. Auch bei minus 20 Grad.

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ls der Wind endlich stillsteht und die Sonne drauf und dran ist, ­unterzugehen, gelingt mir der perfekte Run: Ich ­gleite und slide den Hügel ­hinab, springe über Bäume und ­zwischen ihnen hindurch. Die stehen dick mit Schnee behangen da, manche kerzen­ gerade und manche krumm, weil die weiße Last ihre Krone fast bis zum Boden drückt. Über mir leuchtet der Himmel blau, unter mir staubt feiner Schnee – und rundherum ist Stille. Nur das sanfte Kratzen

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meines Snowboards begleitet mich bergab. Es ist vor allem diese Stille, die mich an Lappland be­ geistert. Ich lebe in Helsinki, und je älter ich werde, desto stärker zieht es mich in die nördlichste Region Finnlands. Weil Lappland gleich nach Wildnis klingt, nach Wölfen und ­Bären – die es dort auch gibt. Dabei ist die Region ei­ gentlich sehr gut erschlossen. Die Straßen sind ausgebaut, es gibt Supermärkte und Ski­ gebiete. Du musst also kein Über­lebenskünstler sein, um

Hang daneben. Doch du musst nur etwas mehr Aufwand be­ treiben, schon l­ andest du in Lappland schnell an ­Orten, an denen vor dir kaum ­jemand gefahren ist. Klar, erst einmal musst du hinkommen. Allein die An­ reise aus Helsinki wird zum Er­lebnis: Durch das hügelige finnische Hinterland geht es gut 14 Stunden nach Norden,

Ready for boarding: Eero vor seinem Wohnmobil Sunlight T 67 S Adventure Edition mit bis zu vier Schlafplätzen.

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LAPPLAND Ylläs Kolari

Ruka

Finnland

EETU LEIKAS, JYRI PAAJAMAA

JOHANNES MITTERER

Bitte abschnallen: Auf dem selbst gebauten Kicker testet Eero in Lappland neue Sprünge.

durch dichte Nadelwälder und vorbei an zahllosen Seen. Erst weit oben im Norden werden die Hügel höher, die Wälder lichter und die Bäume etwas kleiner. Wenn das erste Rentier am Straßenrand auf­ taucht, dann weiß man: Das Ziel ist nah. Wer es bequemer möchte, parkt sein Auto auf dem Nachtzug, legt sich in eine Kabine und kommt gut ausgeschlafen in der Klein­ stadt Kolari an der Grenze zu Schweden an. Natürlich gibt es auch Flughäfen dort oben. Auch das ist klar: Lappland ist ein Land der Extreme. Bis auf minus 20 Grad kann das Thermometer abrutschen. Im Sommer ist es rund um die Uhr hell, während im Winter die Sonne auch nur drei, vier, vielleicht sechs Stunden am Tag scheint. ­Allein deswegen würde ich ­immer mit dem Wohnmobil fahren. So kannst du direkt ranfahren an den Hügel, den du dir ausgesucht hast – und

THE RED BULLETIN

deine Zeit ideal nutzen. Einer meiner Lieblingsspots ist ­Ylläs, wo mir mein perfekter Run gelungen ist. Dort haben wir an einem Aussichtspunkt zwischen zwei Skigebieten ­gecampt. Von da sind wir zu Fuß los, das Board unter dem Arm durch den Schnee den Hügel hinauf. Ylläs liegt weit oben im Norden, deswegen stehen die Bäume nicht ganz so dicht. Du kannst freier drauflosfahren, gleichzeitig ist der Hang dadurch anfälli­ ger für Wind, und mühsam aufgeschaufelte Sprünge sind oft bald wieder planiert. Vier Tage haben wir gebraucht, um meinen Run anzulegen! An meinem zweiten Lieb­ lingsspot gilt genau das ­Gegenteil: Das Naturschutz­ gebiet Valtavaara liegt etwas weiter südlich nahe der Ort­ schaft Ruka. Gegenüber ­einem Skigebiet befindet sich ein Hügel, der dichter mit Bäumen besetzt ist. Man muss also mehr aufpassen beim Fahren, dafür wird der Schnee nicht so stark verweht. Auch hier parken wir den Camper direkt am Berg und stapfen zu Fuß los. Keine Sorge: Spätestens am zweiten Tag hast du dir ­einen schönen Weg zurecht­ getreten. Der Aufstieg ist nicht schwierig, und auch die Abfahrt durch den Wald geht sehr milde los, wird dann aber schnell steil und dauert nicht sehr lange. So kannst du in ­einer Session mehrere Runden fahren. Das Wohn­ mobil in der Nähe ermöglicht es uns, das meiste aus den kurzen Tagen herauszuholen. Wenn du dann mit steif ge­

Helsinki

HINKOMMEN ­ elsinki erreichst du von H Mitteleuropa aus per ­Flugzeug oder per Fähre von Lübeck-Travemünde. Von dort sind es noch rund 1000 Kilometer bis Lappland. Dorthin kommst du per Inlandsflug oder mit dem Auto. Alternativ fährt ein Nachtzug inklu­ sive ­Autotransport.

EEROS TIPPS Hol dir Einheiz-Gadgets! Klar: Es kann kalt werden in Lappland. Warme Klei­ dung ist sowieso wichtig, aber auch Gadgets wie Handwärmer können die Ausflüge um einiges an­genehmer machen. Biete der Nacht die Stirn! Klingt logisch, wird aber beim Packen oft verges­ sen: Im Dunkeln abseits der Piste nur mit Stirn­ lampe fahren! Auch nütz­ lich beim Beinevertreten nach dem Abendessen. Setz alles aufs Spiel! In Lappland wird es schon am Nachmittag dunkel. Damit im Camper nicht alle ständig am Handy hängen, müssen unbe­ dingt ein paar Brettspiele in den Koffer.

Bunter Abend: Nach langen Snowboard-Touren entspannt Eero im Wohnmobil am liebsten bei Brettspielen.

frorenen Fingern vom Snow­ boarden zurückkommst, hast du dort gleich ein war­ mes Nest. Kein Après-Ski, kei­ ne Party, nur du und deine Kumpels, ein warmes Essen – und dann fallen ohnedies bald alle müde vom Schaufeln in ihre Kojen. Gibt es etwas Besseres? Ja! Denn wenn du dann in e­ iner klaren, kalten Nacht den Kopf aus dem Fens­ ter streckst, siehst du am Him­ mel die P ­ olarlichter leuchten. Und weißt, es ist kein Traum.

Camper für alle: Möglichkeiten, ein Wohnmobil ­auszuleihen, gibt es sowohl in Helsinki als auch in Lappland – etwa bei mcrent.fi

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HÖREN

ZWISCHEN FEUER UND TRÄNEN Hier verrät Popstar Rita Ora, für wen sie brennt, was sie wirklich berührt – und wozu sie ganz privat abtanzt.

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Tina Turner

Bruce Springsteen

Eric Clapton

Abba

„Ich liebe Tina Turner für alles, was sie getan hat, vor allem für ihren Kampfgeist und Fleiß. Ihre Arbeitsmoral inspiriert mich sehr. Natürlich ist ihre Stimme legendär. Und ich liebe ihren Rock ’n’ Roll-Ansatz in der Musik, ihren Sinn für Mode, ihre Performance und natürlich ikonische Songs wie ,The Best‘. Außerdem haben wir am gleichen Tag Geburtstag, was ich sehr cool finde.“

„‚I’m on Fire‘ – aus dem Bestseller-Album ,Born in the USA‘ der Musikikone – ist ein so ­zartes Lied. Bruce ist ein Rock­ star, aber hier bietet er einen so entspannten, schönen Gesang. Es ist nicht kompliziert, es ist ein sehr einfacher Song – und verströmt dadurch so etwas Pures. Bruce war einer der Gründe, warum ich einen Stift in die Hand nahm und zu schreiben begann.“

„Ein alter Hit, aber immer noch gut. Eric Clapton ist einer meiner Lieblingsgitarristen, und ich mochte die Band Cream, sein Rock-Trio Ende der 60erJahre, als ich aufwuchs. Mein Vater hatte einen tollen Musikgeschmack, und das Lied lief ständig bei uns zu Hause. Es ist ein wirklich trauriger Song über sein Kind, das tragischerweise verstarb, und es berührt mich jedes Mal aufs Neue.“

„Das ist ein Klassiker, und das aus gutem Grund: Der Song ist einfach perfekt, ein Lied, das jeder Popstar gerne geschrieben hätte, weil es einen so mitreißenden Refrain hat, aber gleichzeitig auch das Herz berührt – und es hat eine wirklich unglaubliche Akkordfolge. Wenn es läuft, fühlst du dich, als wärst du auf der Tanzfläche eine Königin. Ich spiele es ­immer auf meinen Partys.“

THE BEST (1989)

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I’M ON FIRE (1984)

TEARS IN HEAVEN (1992)

DANCING QUEEN (1976)

THE RED BULLETIN

MARCEL ANDERS

„You & I“ heißt Rita Oras aktuelles Album. Mehr Infos, Tonträger und Videos: ritaora.com

BMG

Der QR-Code führt zur Podcast-Playlist von und mit Rita Ora auf Spotify.

ls Teenager entdeckte Rita Ora ihre Liebe zur Musik, als sie im Londoner Pub ihres Vaters bei Open Mics auftrat. Heute ist sie – die Tochter albanischer ­Eltern, die in den Neunzigerjahren vor dem ­Kosovo-Konflikt flohen – mit mehr als zehn Milliarden Streams und vier Nummer-einsHits eine der erfolgreichsten Künst­lerinnen Großbritanniens. Sie spielte in der „Fifty Shades of Grey“-Reihe mit, brachte ­einen ­eigenen Tequila auf den Markt und gründete ein nachhaltiges Activewear-Label. Inzwischen kehrte Rita Ora mit ihrem dritten ­Album, „You & I“, zu ihrer ersten Liebe zurück: der Musik. Für uns hat die 33-Jährige vier Songs ausgewählt, die sie nachhaltig ­inspirierten – und so zum Soundtrack ihrer Karriere wurden.



BIOHACKING

Große Worte zum neuen Jahr lassen den Belohnungs­­ effekt ver­puffen.

PROSIT DOPAMIN!

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PINKY & THE BRAIN LASSEN GRÜSSEN

Die Wirkung, die wir er­ warten, wenn wir unsere Ziele hinausposaunen, nennt sich „Social Reali­ ty Effect“. Ich nenne sie aber nur „Pinky and the Brain“-Effekt. Denn die beiden Cartoon-Helden vereinbaren zu Beginn jeder Folge aufs Neue ­ihren Plan, die Weltherr­ schaft zu übernehmen – um stets zu scheitern. Und genauso verhält sich das mit den meisten voll­ mundig angekündigten Neujahrsvorsätzen.

Die Biohacking-Praxis ist der PerformanceLifestyle-Podcast für alle, die mehr über Biohacking (und sich selbst) erfahren wollen. QR-Code scannen und reinhören.

BRATISLAV MILENKOVIĆ

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nser Belohnungssystem – und da vor allem die Wirkung des Glückshormons Dopamin – gehört zu den spannendsten Dingen, mit denen wir Biohacker uns beschäftigen. Ohne Dopamin keine Motivation, ohne Motivation keine Performance, ohne Performance kein Erfolg, ohne Erfolg kein – Dopamin! Aber wie den Kreislauf in Gang setzen? Populärer Motivationstrick: vollmundig hinausposaunte Neujahrsvorsätze. Bevor du beginnst, an einem großen Ziel zu arbeiten, erzählst du allen, was du Großartiges erreichen wirst. Eigentlich klingt das ja (fast) vernünftig: So konkretisierst und visualisierst du dein Ziel, zudem setzt du dich auch ein wenig unter Druck, Stichwort accountability, also Rechenschaftspflicht. Doch halt, das ist zu kurz gedacht!

Andreas Breitfeld ist Deutschlands be­ kanntester Biohacker. Er forscht in seinem speziellen Lab in München. Biohacking umfasst, vereinfacht gesagt, alles, was Men­schen eigenver­ antwortlich tun können, um Gesundheit, Le­bens­ qualität und Lang­lebig­ keit zu verbessern.

ANDREAS BREITFELD

Angenommen, 2024 soll dein Jahr des Turnschuhs werden. Dein Ziel ist es, einen Marathon zu laufen. Du kannst – Plan A – zur Jahreswende dein ganzes Umfeld von deinem heroischen Vorhaben informieren, Trainingspläne referieren und die neuen Laufschuhe bestaunen lassen. Oder du kannst – Plan B – still und heimlich anfangen zu trainieren, deine Läufe tracken und irgendwann im Herbst mit schweren Beinen und der Finisher-Medaille um den Hals stolz ins Büro humpeln. Entgegen früheren Annahmen ist Plan B der bessere. Warum? Weil dir schon die allgemeine Bewunderung für den gefassten Plan A vorab eine Dopamin-Dusche bescheren würde. Du würdest also belohnt, ohne etwas geleistet zu haben. Und das lässt dich in Folge weniger konsequent trainieren. Fazit: Den Dopamin-Kreislauf in Schwung zu bringen, kostet kurzfristig große Überwindung, die sich langfristig lohnt.

PRIVAT

Neujahrsvorsätze platzen wie die Perlen im Sektglas – wenn du nicht lernst, dein Belohnungssystem richtig zu steuern. Wie, verrät Profi-Biohacker Andreas Breitfeld.

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MUST-HAVES

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1 ROCKT DIE SKIPISTE

2 GANZ SCHÖN SOFT

3 LAWINENAIRBAG

4 AB INS ABENTEUER

Schluss mit müden Beinen und kalten Füßen – mit den atmungs­aktiven STOX Merino Skiing Socks bist du für jede Piste gewappnet. Die innovati­ ve abgestufte Kompressions­ technologie fördert die Blut­ zirkulation und schützt vor Ermüdung der Beine sowie vor kalten Füßen – selbst bei ex­ trem niedrigen Temperaturen. Also an die Socken, fertig, los! stoxenergy.com

Die Sella DST Hybrid Soft­ shelljacke aus der SkitouringKollektion von Salewa garan­ tiert Bewegungsfreiheit und besten Wetterschutz. Sie zeichnet sich durch heraus­ ragende Atmungsaktivität und effizientes Feuchtigkeits­ management aus, zusätzlich ist sie mit einer PFC-freien DWR-Beschichtung für er­ höhten Schutz ausgestattet. salewa.com

Das elektronische LiTRIC™ Airbag-System zählt zu den leichtesten der Welt und ist in drei Rucksack-Serien von ORTO­VOX erhältlich. Es ist leicht, intuitiv im Handling und zuverlässig. Die AVABAG LiTRIC FREERIDE-Serie wurde für lange Powdertage abseits der Pisten entwickelt, die ger­ ne auch ein paar Extra-Höhen­ meter beinhalten dürfen. ortovox.com

Die neue Moto Guzzi Stelvio, benannt nach dem berühmten italienischen Alpenpass, ist was für Abenteuer-Tourer. Mit ihrer fortschrittlichen Aero­ dynamik schützt sie vor Fahrt­ wind und bietet Komfort, wäh­ rend die PFF Rider Assistance Solution mit integrierten ­Radarsensoren für sicheres Fahren sorgt. Ein Must-have für alle Weltentdecker. motoguzzi.com


GAMING

schneller geladen wurden, wenn sie auf bestimmte andere Frames folgten. Yarwood: „Combos sind heute eines der bestimmenden Merkmale von Kampfspielen. Heute ist es ein Gimmick, wenn es keine ­Combos gibt.“

Gaming-Geschichte: Wie Fehler im System zu Top-Features wurden.

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ls das Adventure-Game „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ im Mai für die Nintendo Switch herauskam, ­jubelten die Kritiker. Besonders ein Feature galt als Sensation: die Hochsprungfähigkeit (englisch ascend), dank der Spieler Decken durchdringen können, um neue Ebenen zu erkunden. Nur: Eigentlich war nie geplant, dass es dieses Feature im Spiel wirklich gibt. Fünf Jahre lang entwickelten die Programmierer „Tears of the Kingdom“ im DebugModus (also im Modus systematischer Fehlerbeseitigung). Aufgrund ihrer Decken-Cheats (Cheats sind die Möglichkeit, den Spielverlauf unerwartet zu beeinflussen, Anm.) konnten sie sich in Tests rasant durch die Welten bewegen; und davon waren sie so ent-

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zückt, dass sie letztendlich auch die Spieler daran teilhaben ließen. „Es ist meine Lieblingsfähigkeit im ganzen Spiel“, sagt Jack Yarwood, der für das Webportal „Time Extension“ schreibt, wo klassische Spiele und Retrovideospiele besprochen werden. In der Gaming-Geschichte gibt es zahlreiche Evolutions­ sprünge wie diesen, die ursprünglich nur Provisorien oder unbeabsichtigte Macken waren. Hier fasst Yarwood drei wesentliche zusammen: Die Kraft der Combos Combos sind Abfolgen von ­Angriffen und ein Feature moderner Kampfspiele – ihren Ursprung haben sie aber in einem Designfehler. Als 1991 „Street Fighter II“ herauskam, entdeckten Spieler, dass die Frames mancher Bewegungen

Herr der Spiele. Autor Jack Yarwood aus England schreibt regelmäßig für „Time Extension“, ein Fachportal für Retrogames.

Der Auto-Angriff Die Rennspielserie „Need for Speed“ ist bekannt für Verfolgungsjagden mit der Polizei – wir verdanken sie einem Programmierfehler. „Während des Programmierens von ‚Need for Speed II‘ im Jahr 1997 wurde der GameLamborghini eines Entwicklers von anderen Autos attackiert“, schildert Yarwood, „der Techniker hatte die falschen Aggressionsparameter festgelegt.“ Daraus wurde ein Cheat. In „Need for Speed III: Hot Pursuit“ wurde es sogar zu einem zentralen Element – in Form von Polizeiautos, die einen unbarmherzig jagen. The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom. Jetzt für Nintendo Switch: nintendo.com

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TOM GUISE

FAILS MIT KULT-STATUS

Achtung, Rückstoß! Feuert man im echten Leben mit Raketenwerfern Richtung Boden, ist das die garan­tierte Selbstzerstörung. In EgoShooter-Games aber be­fördert es einen auf eine höhere ­Ebene. Diese Technik ­(Rocket Jumps) fand erstmals im 1996 erschienenen Spiel „Quake“ Beachtung. Dazu Yarwood: „In ‚Doom‘, einem Vorläufer von ‚Quake‘, gab es eine Situation, in der man gegen eine Wand schießen musste, um durch den Rückstoß in e­ inen geheimen Ausgang katapultiert zu werden. Es gibt Diskussionen darüber, ob das zunächst ein irrtümliches Feature war oder beabsichtigt.“

NINTENDO

Hoch geht’s: Im Game „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ sind Spieler in der Lage, ­Decken zu durchdringen.


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WINTER ON THE ROCKS Die neue Red Bull Winter Edition schmeckt herrlich nach Birne und Zimt. Bar-Profi Bernd Neubauer hat den Drink für uns aufgepimpt.

X-MAS SPRITZ Du brauchst: 10 cl Red Bull Winter Edition Birne-Zimt 4 cl naturtrüben Apfelsaft 6 cl Sodawasser 1 cl Monin Apfelstrudel Sirup 1 cl Zitronensaft Glas: Highballglas Deko: getrocknete Birnenscheiben, Zimtpulver

MANUELPAUL.COM

Zubereitung: Alle Zutaten in ein Glas mit Eis geben, kurz um­rühren, mit Zimt und getrockneter Birnen­scheibe garnieren – und genießen!

Bernd Neubauer ist der kreative Kopf hinter der Bar im Pier 69 im Bregenzer Hafen.

„Fruchtig, spritzig und ein bisschen nach Karamell – so schmeckt Advent.“ Serviervorschlag


SCHENKEN

HAPPY

GIVING! Gaben, die es in sich haben: unsere Tipps für ein großzügiges Fest – mit ein wenig Luxus für jedes Budget.

TITAN MIT TIEFGANG Tudor Pelagos FXD Modern und widerstandsfähig zeigt sich diese Neuinterpreta­tion der „Milsub“ (Military Submariner), erprobt von Tauchern der U. S. Navy. Das 42-Milli­meterGehäuse samt Band­ stegen ist aus einem Stück Titan gefräst und damit noch robuster. € 4120; tudorwatch.com

Sie liebt das Wasser – ein echter Meerwert! 84

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BESSER ALS DIE SCHMUSEDECKE

SMART SCHENKEN smart Rolltop-Rucksack Es muss ja nicht immer gleich ein Auto sein. Wer trotzdem smart schenken will, wird bei diesen LifestyleProdukten wie EdelstahlTrinkflaschen, Footballs, Rolltop-Rucksäcken (Bild), Hoodies oder Sonnenbrillen fündig: lifestyle-smart.com

’73 The North Face Damenparka Dieser neu gestaltete Parka basiert auf dem Original von 1973 und ist für mehr Komfort etwas lockerer geschnitten. Winddichtes WindWall™-Gewebe, ­recycelte Materialien und recycelte Daunen halten sogar bei Eises­ kälte warm. Auch in Schwarz erhältlich. € 510; thenorthface.at

Wärmste ­Empfehlungen – und coolster Retro-Look.

MINI-TRAINER Zwift Hub One Wem es draußen zu kalt zum Radeln ist, der „zwiftet“ eben daheim. Zwift Hub One ist das Smarttrainer-Setup, das mit 8- bis 12-GangRädern kompatibel ist. Inklusive Zwift Click, einer virtuellen Gangschaltung vom Lenker aus, und einer einjährigen Zwift-Mitgliedschaft. € 599; eu.zwift.com

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SCHREIBEN IST GOLD Morii Twist Pen Was kann jeder brauchen? Kugelschreiber! Dieser ist handgefertigt in Österreich und in den Holzsorten Eiche, Zeder, Ebenholz, Wenge oder Stechpalme zu haben – in Gold oder Chrom, mit blauer oder schwarzer Mine. € 69; morii.at

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SCHENKEN

HO HO HO, BORDEAUX!

GROSSE BÜHNE „Kommen Sie näher“ Burgschauspieler, Jedermann, Nominierun­ gen für den Oscar, den Golden Globe, Gewinner diverser Filmpreise: Peter Simonischek war Schauspieler mit Leib und noch mehr Seele. Saskia Jungnikl-Gossy hat sein Vermächtnis aufgezeichnet. € 32; 208 Seiten,  Molden Verlag.

bruno banani Boxershorts Benefit Es ist doch so: Männer brauchen nun mal Socken und Boxershorts – aber wer mag sie schon ein­ kaufen? Die Ausnahme: bruno bananis Young Line in 70er-Revival-Optik, derzeit die schicksten am Markt. € 26,95; brunobanani.com

EIN FLÄSCHCHEN VOLLER BLÜTEN Attièl Cleansing Lotion Worüber freuen sich Freundinnen, die alles für einen strahlenden Teint tun? Über die­ sen sanften Cleanser: Rosen- und Lavendel­ wasser beruhigen. Jojoba-, Traubenkernund Aprikosenkernöl pflegen. € 34 für 100 ml, attiel.com

Für Schwünge mit Genuss – ohne Kraft­ aufwand.

ZEDER TRIFFT SANDELHOLZ Bleu de Chanel Parfum Dieser aromatischholzige Herrenduft verkörpert kraftvoll und elegant die Freiheit, für die auch der Mann steht, der ihn trägt. Nicht um­ sonst ist der SchauspielSchnuckel und Freigeist Timothée Chalamet das Gesicht dieser Kam­ pagne. € 160 für 100 ml; chanel.com

A STAR IS BORN Elan Primetime Nº 5 Factory Edition Vor 30 Jahren erfand Elan den Carving-Ski und feilt seitdem an im­ mer besseren Modellen. Ihr jüngstes Meister­ werk: der Damenski Primetime Nº 5. Dank neuer Amphibio-Kon­ struk­tion fahren sich die Schwünge noch ruhiger und kraftschonender. € 899,95; elanskis.com

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AUF DIE PISTE VAN DEER-Red Bull Sports H-POWER Der Performance-Ski ist Marcel Hirschers An­ gebot für schnelle, kurze Slalomschwünge auf frisch präparierten, har­ ten Pisten. Vollgepackt mit Weltcup-Technik, dreh­freudig und stabil zu fahren. € 999; vandeerredbull-sports.com

HANDLICHER BEGLEITER Zanier Mymountainpassion Der Multifunktions­ handschuh schützt beim Klettern, Biken und auf Skitouren. Robustes Ziegenleder, flexible Einsätze aus 4-Wege-Stretch und ein Neoprenbund sorgen für höchsten Tragekomfort. € 69,99; zanier.com

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Die Gloves schützen FLOTTE SOHLE beim Klettern, Biken und auf Skitouren.

Birkenstock Clog Boston Ein echter Klassiker mit bequemem Kork-­Latex-Fußbett, weichem, ge­prägtem Veloursleder und einer farblich ab­gestimmten Laufsohle. Die lässige Cord-Optik ist per­ fekt für authentische ­Streetstyles! € 150; birkenstock.com

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SCHENKEN

SCHNELL GEFRAGT

WORKOUT-WUNDER lululemon Fitness Man kann darin Sport machen, auf der Couch zu knotzen ist ebenso gestattet: Den lululemon Oversized Half-Zip Ka­ puzenpullover (€ 118) und die lululemon Soft­ streme High-Rise Jog­ ginghose (€ 128) gibt es in diversen Farben. Himmlisch bequem! zalando.at

Perfectly imperfect: Ein Gegen­ satz macht Mode.

Dominic ­Ciambrone „The Shoe Surgeon“ designt Sneakers für Basketball­ legenden wie ­Shaquille O’Neal und LeBron James.

the red bulletin: The Shoe Surgeon designt auch Sneakers für Stars wie David Beckham, Drake und Justin Bieber. Wie macht ihr das? DOMINIC CIAMBRONE: Ich zerlege mit meinem Team im Studio SRGN in Downtown Los Angeles klassische Sneakers in Einzelteile – und erfinde sie beim detailverliebten Zusammensetzen vollkommen neu. Und das gefällt. Dadurch entstehen ­ usammenarbeiten wie Z mit Nike, Canada Goose, Lanvin und Can-Am? Ja, zuletzt haben wir Sneakers für die Trikes von Can-Am designt und produziert. Ein Schuh ähnelt der Optik von einem karierten Tischtuch aus „Canevari’s Deli“ meiner Eltern in Santa Rosa, CA. Dort muss jeder mal die Ravioli probiert haben!

LUXUS, ABER GANZ LEGER The Shoe Surgeon Sneakers-Prototypen Justin Bieber trägt sie, Breakdance-Champion Lilou und Rennfahrer ­Daniel Abt ebenso: die maßgeschneiderten High-End-Schuhe von The Shoe Surgeon. Je nach Aufwand und Material kostet ein Paar zwischen € 1000 und € 7000; thesurgeon.com

VANILLISSIMO! Prada Luna Rossa Ocean Eau de Parfum Der Herrenduft eröffnet mit einer belebenden Salve von GrapefruitEssenz, kontrastiert mit etwas Weihrauch und ei­ ner ­Vanilleschotennote. Da kann der Vanille­ kipferlduft aus der ­Küche einpacken. € 120 für 100 ml; prada.com

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Nach welchem Motto lebst du? Trust the process. Weil sich viele Kreative Sorgen machen, wie das Endprodukt aussehen wird. Aber wenn man viel in den Prozess steckt, bekommt man auch viel an Output. Du hast kürzlich deine ehemalige Highschool besucht. Was gibst du jungen Menschen mit auf den Weg? Dass es wichtig ist, zu lernen, sich selbst zu lieben. Dabei helfen Meditation, Floating Tanks und eis­ kalte Duschen. Und dass es vollkommen okay ist, perfectly imperfect zu sein.

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Mit einem Klick die Berge im Blick

Fotos: Christian Wind, Andreas Jakwerth, René Eduard Perhab

Alles, was Sie zur Planung Ihres nächsten Bergabenteuers brauchen:

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ERLEBEN

SCHWARZ & WEISS Highspeed in der Wüste und im Schnee – und die Ästhetik der Dunkelheit: Das sind eure Top-Events.

RED BULL ILLUME

Am 30. November wurde im Action­ fotowett­bewerb Red Bull Illume die Aus­ tra­lierin Krystle Wright zur Gewinnerin gekürt. Ihr Bild zeigt die Athletin Angela VanWiemeersch im Long Canyon in Utah, USA. „Ich hatte die Idee, einen Riss in einer ikonischen Kletterroute von innen zu beleuchten“, sagt Krystle. Idee aufge­ gangen! Die Red Bull Illume Exhibit Tour zeigt nun alle Finalistenbilder bis 21. 12. – und zwar täglich von 17 bis 21 Uhr bei der Talstation Gaislachkoglbahn in Sölden. Im Hangar-7 in Salzburg sind sie dann von 14. 12. bis Anfang Februar zu sehen. Alle Infos: redbullillume.com

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Siegerbild: Angela ­VanWiemeersch im Long Canyon

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BIS 13. JÄNNER

PLANAI-CLASSIC 2024 Jedes Jahr erwartet Oldtimer bis Baujahr 1972 ein sportlicher Wettbewerb. Die Teilnehmer der Planai-Classic legen in der Region Schladming-Dachstein bis zu 200 Kilometer zurück. Die Drei-Tages-Rallye fordert unter anderem eine Bergprü­ fung über die Dachsteinstraße und eine S ­ onderprüfung auf den WM-Berg Planai. Mehr Infos, auch zur Anmeldung, gibt es unter planai-classic.at

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KRYSTLE WRIGHT/RED BULL ILLUME

AUSSTELLUNG BIS 2024


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UND 14. JÄNNER

RENNRODEL-WELTCUP INNSBRUCK

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BIS 28. JÄNNER

FIS SKIFLUG-WM AM KULM

GEPA-PICTURES.COM, MARIAN CHYTKA/RED BULL CONTENT POOL, ERICH SPIESS/RED BULL CONTENT POOL

Die Viessmann FIS Skiflug-WM 2024 wird von 25. bis 28. Jänner im steirischen Tauplitz in der Marktgemeinde Bad Mitterndorf ausgetragen. Ehemals bekannt als größte Naturflugschanze der Welt, ist der Kulm heute für Sportveranstaltungen bekannt. Mit dabei: Austro-Ass Daniel Tschofenig (Foto). Tickets: skiaustria.at

Mit dem Rennrodel-Weltcup kommt im Jänner 2024 ein Spitzensport-Ereignis nach Innsbruck-Igls. Der Wett­ bewerb auf dem Olympia-Eis­ kanal unterhalb des Patscherkofels zieht nicht nur viele Top-Athletinnen und -Athleten an, sondern auch zahlreiche Fans. Natürlich will Österreichs Rodler-Elite nach intensiven Trainingsvorbereitungen auf ihrer Hausbahn ihr Können unter Beweis stellen und erfolgreich in die Saison ­starten. Fingers crossed! Mehr Infos unter rodel-austria.at/weltcup-igls

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BIS 19. JÄNNER

RALLYE DAKAR 2024 Die Rallye Dakar 2024 ist die 46. Ausgabe des Wüsten-Klassikers. Sie_ startet am 5. Jänner im saudi-arabischen a ­ l-‘Ula und wird am 19. Jänner in Yanbu direkt am Roten Meer enden. Mehr dazu hier auf den Seiten 48 bis 57 – und das Event zum Erleben auf Red Bull TV. Hier geht’s zur Route: dakar.com

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BIS 28. JÄNNER

AUSTRALIAN OPEN 2024

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BIS 21. JÄNNER

84. HAHNENKAMM-RENNEN Berühmt, berüchtigt, gefürchtet und geliebt ist das Hahnenkamm Rennen in Kitzbühel (hier Marco Odermatt) der Höhepunkt der WeltcupSaison. Bis Donnerstag finden Abfahrtstrainings statt, Freitag und Samstag folgen die Abfahrten, Sonntag zum Abschluss dann der Slalom. hahnenkamm.com

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Beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres, den Australian Open in Melbourne, überträgt ServusTV zwei Wochen lang je ein Top-Spiel des Tages (u. a. von Österreichs Tennis-Assen Dominic Thiem und Sebastian Ofner). Die aktuellen Titel­ verteidiger sind Novak Djokovic (gewann im Finale gegen ­Stefanos Tsitsipas) und Aryna Sabalenka. Das tennisbegeisterte Australien wartet schon sehnsüchtig auf die geplanten Comebacks von Rafael Nadal (Sieger 2009 und 2022) sowie Nick Kyrgios, der mit seinem australischen Buddy Thanasi Kokkinakis 2022 sensationell den Titel im Doppel holte. servustv.com

BUCHTIPP

POWDER

Das Buch „Powder“ vereint außergewöhnliche Fotografien, die weltweite Kultur des Wintersports und die kontemplative Stille der weißen Welt zu einem einzigartigen Bildtextband. Ein Buch für Schneeliebhaber, zum Staunen und In-die-Ferne-Träumen. Ob in Kanada oder Skandinavien, in Mitteleuropa oder Neuseeland – überall verbindet sich die Kulisse der unberührten Berge mit der Begeisterung für den Schnee. 256 Seiten mit Winter­ sportstars wie Anna Gasser und Markus Eder. Alle Infos auf pantauro.com

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ERLEBEN

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BIS 7. JÄNNER

37. JÄNNERRALLYE Drei Tage lang gibt es rund um Freistadt, Oberösterreich, Motorsport der Extraklasse – der klingende Name des Spektakels: LKW FRIENDS on the road Jännerrallye powered by Wimberger. Achtzehn Sonderprüfungen über 160,98 km warten bei der 37. Jännerrallye auf die Teams. Zum Programm und den Streckenplänen geht es hier: jaennerrallye.at

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Freeride-­ Weltmeisterin Nadine Wallner in Patagonien

UND 13. DEZEMBER

„ INFINITA“ – FREERIDE LINES OF PATAGONIA

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BIS 17. DEZEMBER

AB 28. 12. IM KINO

Weinliebhaber lieben Lech am Arlberg, da das hochalpine Dorf neben Ski-Freuden außergewöhnliche Gastronomie, ein herausragendes Weinangebot und Top-Sommellerie bietet. Unter dem Titel „Arlberg Weinberg“ finden bis 17. Dezember zahlreiche Veranstaltungen zu internationaler Kulinarik statt. Die Veranstaltungsreihe ­„Arlberg Weinberg“ ist eine ­Initiative des Lech-Zürs Tourismus, zum Genussprogramm geht es hier: lechzuers.com und wine-partners.at

Eine (fast) wahre Geschichte aus der Unterwelt: Der kleine Reza aus dem Iran wächst in Wien auf und lernt rasch: austeilen ist besser als einstecken. Er wird Kampfsportler – und Gangster. In beiden Welten schafft er es nach oben. Aber sein Gewissen, die Liebe und die Polizei wollen ihn auf den Boden zurückholen– frei nach realen Ereignissen, mit Augenzwinkern und Action. Stark: Newcomer Anoushiravan ­Mohseni in der Hauptrolle.

LECH SCHENKT EIN

AUSTRO-GANGSTERMOVIE: HADES

THE RED BULLETIN

PATODIAZFILMS

El Chaltén in Patagonien ist bekannt für seine ­Granittürme, Kletterrouten und seinen Alpinismus. Im neuen Film-Projekt „Infinita“ begibt sich die zweifache Freeride-Weltmeisterin Nadine Wallner auf eine atemberaubende Reise auf die Südhalb­kugel, erkundet abgelegene Abfahrten unterhalb von Fitz Roy und Cerro Torre und genießt dabei traumhafte Aussichten. Mit den Herausforderungen von anhaltend starkem Wind und unberechen­barem Wetter konfrontiert, sucht Wallner nicht nur nach lockerem Pulverschnee, sondern auch nach der Magie der Region. Und fand sie auch – wie ihr Film beweist: 12. Dezember: Cineplexx Filmtheather, Kitzbühel; 13. Dezember: Mozartkino, Salzburg Danach ist „Infinita Patagonia“ auf redbull.tv zu sehen.


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Zu gewinnen, das genügt aber nicht. Weil es zum Hel­ dentum neben den Siegen einer spannenden Erzäh­ lung bedarf. Sailer stand für die „Wir sind wieder wer!“-­Stimmung in der Nachkriegszeit. Klammers Geschichte ist die vom einfachen Bergbauernbuben, der Olympiasieger wurde. Maier kam zweimal zurück aufs Podest: einmal als zuvor schwer Gestürzter und einmal als Sportinvalide. Doch für heutige Teens und Twens sind das lauter Oldies aus der Steinzeit. Heute fehlt ein moderner Typ, der oder die das Zeug zum echten Star hat. Ob Marco Schwarz oder Katharina Liensberger, die sind ja alle sehr nett, aber leider nicht mehr. Eine Armada von Pressesprechern und Werbeleuten sorgt dafür, dass sie bloß nichts Fal­ sches sagen. Interviews mit Skifahrern sind mittler­ weile ungefähr so spannend, als würde man auf aperer Piste dem Gras beim Wachsen zusehen.

THE RED BULLETIN

JULIE BRASS, PICTUREDESK.COM, RED BULL CONTENT POOL

Filzmaiers Antithese „Vergesst Franz Klammer und Co! Österreich braucht moderne Ski­ helden und keine Seriensieger.“

lle Jahre wieder: Ganz Österreich bereitet sich zu Winterbeginn auf das Mitfiebern bei den Skirennen vor. Wirklich das ganze Land? Na ja. Fast. Allen Unkenrufen und Herausforderungen von der Teuerung bis hin zum Klimawandel zum Trotz ist der Spruch „Der Skisport interessiert doch keinen mehr!“ objektiv falsch. Kitzbühel ist ein riesiger Publikumserfolg. Das „Night­ race“ in Schladming verfolgten im Vorjahr 1,5 Millio­ nen Österreicherinnen und Österreicher vor dem Bildschirm. Sogar beim wettermäßig wie sportlich verunglückten Söldener Saisonauftakt im Oktober sah sich zuletzt knapp die Hälfte der zu dieser Uhrzeit ak­ tiven TV-Nation die Skirennen auf dem Gletscher an. Es gibt in den heimischen Medien kaum einen grö­ ßeren Quoten- und Reichweitenbringer als Ski­fahren. Warum nur, warum? Staaten brauchen Symbole ihrer Einigkeit. Deshalb haben wir die rot-weiß-rote Fahne. Und unsere Bundeshymne. Noch viel besser für ein „WirGefühl“ des Miteinanders sind jedoch Sporterfolge. Dummerweise aber ist es für Sportler aus einer klei­ nen Alpenrepublik nun einmal schwierig, in Sommer­ sportarten zu den Besten der Welt zu zählen. Deshalb müssen im Winter die Skifahrer zu den Rettern des kollektiven Selbstbewusstseins werden. So weit, so gut. Aber wer zum Teufel soll uns da im kommenden Winter retten? Die Zeit heimischer Seriensieger ist vorbei. Toni Sailer ist tot. Annemarie Moser-Pröll und Franz Klam­ mer sind 70 Jahre alt. Auch Hermann Maier, Marlies Schild, Marcel Hirscher und Anna Veith traten vor doch schon einigen Jahren zurück. In der angelaufe­ nen Saison wird bei den Frauen sicher keine Öster­ reicherin Gesamtweltcupsiegerin. Im Männer­bewerb ist Marco Odermatt gegen „unseren“ Marco Schwarz haushoher Favorit.

CLAUDIA MEITERT

A

TV-Star, Politik-Erklärer, Sport-Insider: Professor Peter Filzmaier analysiert die Welt der Athleten und Rekorde.


„ Lucas Braathen machte Skifahren zur Kunst – und uns neugierig. Bei Hansi Hinterseer ist alles nur ‚bärig‘.“ Was für Aleksander Aamodt Kilde und Mikaela Shiffrin genauso gilt. Am ehesten ist Manuel Feller ein unangepasster Typ. Gerade weil er mit seinem Fahrstil zwischen Genie und Wahnsinn oft rausfliegt. Öster­ reich bräuchte aber einen Lucas Pinheiro Braathen. Der Norweger mit brasilianischen Wurzeln ist 23-jährig als Slalombester der Welt zurückgetreten. In Kitzbühel carvte er mit Startnummer 34 zur Halbzeitführung. In Wengen fuhr er vom 29. Platz zum Sieg. Außerdem lackiert sich Braathen die Nägel, medi­ tiert und hat keinen Skifahrer als Vorbild, sondern Steve Jobs, den Gründer von Apple, und BasketballLegende Dennis Rodman. Bei Jobs ist das bewunderns­ wert, weil dieser in der einst erzkonservativen Com­ puterbranche ein Revoluzzer war. Die Verehrung von Rodman allerdings ist blödsinnig. Denn Dennis „The Menace“, also die Bedrohung, hatte nicht bloß gefärbte Haare, Ohr- und Nasenringe sowie Ganzkörpertattoos. Ja, er schwamm gegen den Strom der öffentlichen Mehrheitsmeinung, verehrte dabei jedoch einen Massenmörder. Nämlich den nord­ koreanischen Diktator. Der Punkt ist aber, dass man so etwas mit einem wie Braathen diskutieren könnte und er seinen Denkfehler eingestehen würde.

THE RED BULLETIN

Peter Filzmaier ist Politikwissen­ schaftler an den Universitäten Graz und Krems – aber auch fachkundiger Sportfan. 2020 schrieb er das Buch „Atemlos: Meine schönsten Sport­geschichten“, im März 2024 er­ scheint ­„Olympia: Die Spiele als ­Bühne für Sport und Politik“.

Das ist hundertmal besser, als bloß absolut nichts­ sagende Leerformeln in ein Mikrofon zu plappern. Ski­ kommentare in der Art Hansi Hinterseers, dass alles „bärig“ sei, die braucht kein Mensch der Mo­derne. Braathen aber erklärt, warum er sich beim Skifahren als Künstler verstanden hat. Das macht neugierig. Marcel Hirscher war gnadenlos sympathisch und hat jahrelang alles gewonnen. Doch in Österreich ist der­ zeit niemand in Sicht, der Zweiteres schafft. Daher sollten wir uns nach halbwegs vorn mitfahrenden Ty­ pen mit Ecken und Kanten umschauen, die wirklich etwas zu sagen haben. Der nationale Super-G-Meister und Klima­aktivist Julian Schütter wäre so jemand. Er müsste nur im Weltcup besser fahren als bisher – war erst einmal unter den Top 20. Pures Heldentum hingegen ist eine gefährliche Sa­ che. Weil es vom Sportjubel zur Massenhysterie nur ein kleiner Schritt, ein kleiner Schwung ist. Das hat der französische Schriftsteller und Diplomat Romain Gary gut erklärt: „Patriotismus ist Liebe zu den Sei­ nen, Nationalismus Hass auf die anderen.“ Skifahrer und Fans sollen patriotisch sein. Und kritisch – bei ­aller Liebe zu neuen Wintersporthelden.

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Aktuell erscheint The Red Bulletin in sechs Ländern. Das ­Cover unserer Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland macht so richtig Vorfreude auf den Winter – Action-Fotografie vom Feinsten mit Liebeserklärungen an das schönste Element! Mehr Geschichten abseits des Alltäglichen findest du auf: redbulletin.com

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MANUEL RUBEY

Deine bisher größte Leistung? Vor zehn Jahren im fünften Anlauf mit dem Rauchen aufgehört zu haben. Meine App sagt, ich hätte mir so 358.000 Euro erspart – hm …

Fliegendes Christkind, dünnes Eis und tröstliche Schoki – der Schauspieler und das Alltagsglück.

Dein unkonventionellster Fitnesstipp?

„Vergesst Dehnen, das ist so 80er.“ (Hab ich von einem Personal Trainer.)

Guten Wein. Und folglich Champagner.

Wie sieht dein Leben 2043 aus?

Eine schöne Kindheitserinnerung?

Was darf niemals in der Nasch­lade fehlen?

Als ich noch (mit leichter Skepsis) ans Christkind glaubte – und es gerade zum Fenster rausflog.

Nüsse, Marzipan – und Trostschokolade.

Ich bin schon in der sentimentalen Phase, denn meine Tochter plant ihren Auszug.

Was ist der Sinn des Lebens?

DAS LEBEN SELBST.

Deine letzte Frage?

Wird’s heute regnen?

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BARBARA MAJCAN, ADOBE STOCK, PICTUREDESK.COM

Worauf freust du dich? Gemeinsam mit Simon Schwarz spiele ich im Kabarettprogramm „Das Restaurant“, es geht um ein Nobellokal mitten in der Pampa – und es liegen noch weitere 70 Vor­stellungen vor uns.

Im TV sieht man dich in einer Patchwork-Familienkomödie – und dein Familienchaos?

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„Wir gehen das ganze Leben auf dünnem Eis, und wenn wir Glück haben, bricht es erst ganz spät.“ Ferdinand von Schirach

Ähnlich wie jetzt im besten Fall. Vielleicht spiele ich Ü60-Tennismeisterschaften.

Eine feine Sache, die man für Geld kaufen kann?

Manuel Rubey, 44, spielt in der Komödie „Abenteuer Weihnachten – Familie kann nie groß genug sein“ (am 15. Dezember um 20.15 Uhr im ORF und der ARD) den Optimis­ten Till „mit einem leichten Eso-Klopfer“.

Ein kluger Satz, der nicht von dir ist?


GIPFEL SIND

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Bis zu 620 Kilometer Reichweite Ab sofort Probe fahren

volkswagen.at/id7 Für das Mehr an Freiheit. Die vollelektrische Limousine ID.7 setzt neue Premiumstandards bei Raumangebot, Komfort und Reichweite, der ID.7 Pro fährt bis zu 620 Kilometer mit nur einer Ladung. Besonders angenehm wird die Langstrecke durch das serienmäßige Augmented-Reality-Head-up-Display, das Navigationssystem „Discover Pro Max“ und die intelligente Klimaanlage. Optional ergänzen die ergoActive-Komfortsitze mit Massageprogrammen sowie das Panoramadach „Smart Glas“ das Wohlfühl-Ambiente. Schon ab € 59.990,–1 bestellbar - zusätzlich erhalten Sie jetzt das Assistenz- und Komfortpaket² im Wert von € 2.966,- sowie das ID. SERVICE³ im Wert von € 1.632,– kostenlos dazu. ¹Alle Preise sind unverbindlich empfohlene, nicht kartellierte Richtpreise inkl. NoVA u. MwSt. ohne Berücksichtigung von eventuellen Förderungen und Boni. ²Befristete Aktion bis 14.02.2024 (Kaufvertrags-/Antragsdatum). ³ID. SERVICE kostenlos für 5 Jahre ab Kaufvertrags-/ Antragsdatum bzw. bis zum Erreichen von 100.000 km. Nur gültig bei Finanzierung über die Porsche Bank. Mindestlaufzeit 36 Monate. Mindestnettokredit 50 %. Stromverbrauch: 14,1 – 19,2 kWh/100 km. CO₂-Emission 0 g/km. Symbolbild. Stand 11/2023.


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