WuWA - Wohnung und Werkraum

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Reihenhaus Nr. 15 von Heinrich Lauterbach, Wohnzimmer mit Essbereich und Durchreiche zur Küche, 1931, Architekturmuseum Wrocław, Mat IIIb 1037-1

dass sie sich hervorragend in die kleinen Räume einpassten. Sie erfüllten ihre Funktion, ohne die Innenräume zu füllen. In Lauterbachs Irrationalen schwingt alles leicht und fein – schrieb Edith Rischowski und charakterisierte damit das Haus Nr. 3592. Der Architekt hatte dort die Sitzmö-

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bel selbst entworfen und dabei an die Bedürfnisse der unterschiedlichen Hausbewohner angepasst93. Es waren leichte Möbel aus Stahlrohr, bestimmt für ein Wohnzimmer mit Klavier oder für ein Arbeitszimmer mit einem Schreibtisch aus Glas und Metall.

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Dort wurden rotlackierte Bücherregale mit verchromten Metallstühlen und einem Tisch mit mattgelber Glasplatte und schwarzem Gestell kombiniert94. Die Gestaltung der Wohnräume dieses Hauses zeigte deutlich, wie sehr der neue Stil die Gesamtheit aller Elemente durchdringen konnte – vom Städtebau über die Architektur bis hin zur Inneneinrichtung. Die Innenräume von Theo Effenberger (Nr. 21, 22, 26/27) waren mit ein wenig schwereren einfachen Holzmöbeln aus dezent gemaserter polierter Birke ausgestattet, die sich von den hellen Wandflächen abhoben. Im Einfamilienhaus von Moritz Hadda (Nr. 36) hatten die Möbel eine eher traditionelle Form – sie waren aus Holz, gepolstert, in starken Farben. Bemerkenswert war dort das Kinderzimmer mit zwei Tischen und zwei Klappbetten, wodurch die während des Tages nutzbare Fläche vergrößert werden konnte95.

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5. Die Mustersiedlung WuWA

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Edith RISCHOWSKI, op.cit., S. 401. Heinrich LAUTERBACH, op.cit., S. 419. ”Die Menschen brauchen nach Größe, Geschlecht, Alter verschiedene Sitzmöbel. (…) man wird die Stühle verstellbar machen…”. Edith RISCHOWSKI, op.cit., S. 409. Adolf ROTHENBERG, op.cit., S. 343. Der Autor verwies auf die Notwendigkeit, die Bettgrößen zu ändern, um diese an die Innenräume der kleinen Wohnungen anzupassen, von 1,05×2,0 m auf 0,9×1,9 m. ”Werkbund-Ausstellung. Wohnung und Werkraum...”, op.cit., S. 109. Vgl. ”SitzGelegenheiten, Bugholz- und Stahlrohrmöbel von Thonet”. Ausstellungskatalog, Hrsg. Gerhard Bott, Nürnberg 1989, S. 244, 246, 248. Das Haus von Hans Scharoun wurde mit den Erzeugnissen folgender Firmen ausgestattet: ”Thonet-Mundus I. und J. Kohne, Bugholzmöbelfabriken A.G”., Wien-Berlin und ”Berliner Metallgewerbe Jos. Müller”, Berlin-Neukölln. Der Architekt benutzte in den Wohnzimmern des linken und rechten Flügels das ”Modell 6009”, später ”B9”


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