WuWA - Wohnung und Werkraum

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Zweifamilienhaus Nr. 26/27 von Theo Effenberger, Gartenterrasse im Erdgeschoss des Hauses Nr. 26, Blick aus einem Fenster im 1. OG (Th. Effenberger stehend, im weißen Hemd mit Fliege). ca. 1930, Architekturmuseum Wrocław, Mat IIIb 533-32

Das Haus von Adolf Rading (Nr. 7) wurde wegen schlechter funktionaler Lösungen in den Wohnungen selbst und wegen des zu großen Flächenanteils für Erschließung und gemeinschaftlich genutzte Räume (38% der Wohnfläche) stark kritisiert127. Einerseits wurde die äußere Erscheinung des Gebäudes gelobt, die bei einer noch größeren Höhe noch überzeugender gewesen wäre128. Andere urteilten, dass ihm die Zerteilung des geschlossenen Körpers mittels ausgefallener Erker und dekorativer Ergänzungen, 127

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Georg MÜNTER, op.cit., Tafel 98/99. Vgl. Hans GERLACH, ”Die Grabmonumente der neuen Sachlichkeit. Betrachtungen zur Breslauer Werkbundsiedlung”. Die Wohnung, Zeitschrift für Bau- und Wohnungswesen, B. 4, Nr. 7, S. 213–220. In: Lubomir ŠLAPETA, Vladimir ŠLAPETA, op.cit., S. 1439. Guido HARBERS, op.cit., S. 288. Edgar NORWERTH, op.cit., S. 330; Georg MÜNTER, op.cit., S. 442. Guido HARBERS, op.cit., S. 294.

vor allem im oberen Gebäudeteil, den unangenehmen Charakter eines verklungenen französischen Jugendstils verleiht. Wobei man eigentlich bei einem Haus, das nicht in vollem Umfang seiner projektierten Höhe errichtet wurde, nicht von Proportionen sprechen kann. (geschrieben von einem Mitglied der polnischen Delegation, die die Ausstellung besuchte)129. Aus dem sozialen Blickwinkel wurde die Konzeption des Wohnhochhauses als äußerst unglücklich130 bewertet. Der Architekt versuche, den Bewohnern seines Mehrfamilienhauses ein gemeinschaftliches Zusammenleben aufzuzwingen, verkürzt

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