media4you | Ausgabe 07

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Das Branchenmagazin der MedienPrintPartner eG Ausgabe 07 | Juli 2014

roh f ­ n e Farbch den dur mer! Som

Farbe ist mehr als bunt! Wahrnehmung und Einsatz von Farbe ... Seite 4

High-Gamut MPP-eigenes Druckverfahren für Naturpapiere ... Seite 2

Blau ist die Hoffnung Farbpsychologie in Theorie und Praxis ... Seite 3


Neues bei MPP

Unsere Beilage

Liebe Leser, die MedienPrintPartner (MPP), Deutsch­ lands erste Druck- und Medien­genossenschaft, blüht, wächst und gedeiht. Und mit unserer Kundenzeitschrift media4you halten wir Sie zeitnah über die neusten Entwicklungen und die kontinu­ ierliche Steigerung unserer Leistungsfähigkeit auf dem Laufenden. Unser neuster „Coup“ ist die Einführung des HighGamut-­Druckverfahrens. Mit dieser Technologie nutzen die Medien­ PrintPartner ab sofort und deutschlandweit exklusiv eine neue und einzigartige Technik, die es ermöglicht, auch auf Naturpapier in hoher Quali­ tät zu drucken. Und das alles mit einer Farbtreue, die annähernd dieselbe Bildqualität wie beim Druck auf gestrichenem Papier bietet! Diese Ausgabe steht daher ganz im Zeichen der Farbe und beleuchtet dieses Thema sehr vielfältig und aus unterschiedlichen Perspektiven, vom Drucken im HighGamut-Verfahren bis zum Einsatz von Farben in der Werbepsychologie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser im wahrsten Sinne des Wortes bunten media4you! Herzliche Grüße

Jens Wahren Vorstand MedienPrintPartner eG

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High-Gamut Einem Teil dieser Auf­lage liegt ein Prospekt der MedienPrint­Partner zum Druckverfahren HighGamut bei. Naturpapiere sind der aktuelle Trend in der hochwertigen ­Printkommunikation. Mit einem Nachteil: Fotos, Grafiken und Abbildungen wirken auf Naturpapier oft tiefenarm und blass. Selbst hochwertige Aufnahmen verlieren ihre Qualität und sehen oft unprofessionell aus. Mit der innovativen High-Gamut-Technologie aktivie­ ren die Medien­ PrintPartner jetzt alles, was wirklich in Ihren Fotos steckt: satte Farben für Lifestyle und Landschaft, dynamische Kontraste für Produkte und Porträts. All das ohne großen Zusatz­ aufwand und zu einem überzeugenden Preis. High Gamut bietet Ihnen: I Erstklassige Druckergebnisse: fast iden­­tisch mit gestrichenen Papieren I Über 30 Prozent mehr Farbraum möglich: eine klar sichtbare Verbesserung I Keine spezielle Bilddaten-Bearbeitung oder Profilierung erforderlich

MPP-Zuwachs

Willkommen bei den ­MedienPrintPartnern! Anfang Mai haben die MedienPrintPartner das Unternehmen „Schnelldruck Süd“ aus Nürnberg in ihre Genossenschaft aufgenommen. Seit mehr als 35 Jahren ist „Schnelldruck Süd“ rund um Briefhüllendruck, Offsetdruck, Digital­ druck und Direktwerbung tätig. Als ganz neues Mitglied begrüßen wir auch die „Druckerei Vogl“ aus München. Das bayerische Unternehmen steht für kompetente Beratung, aktuelle Technik, beste Quali­ tät, Spitzen-Service und besondere Druckergebnisse.

www.medienprintpartner.de

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Farbpsychologie in Theorie und Praxis

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we

n unserem Leben und Alltag spielen Farben eine besondere Rolle. Denn außer der einfachen farblichen Wahr­ nehmung lösen Farben komplexe psychische Wirkungen in unserem zentralen Nervensystem aus.

ibl ich , ro dy na mi man tis sc au h, ch fdr h ,s e in iß, ü dy wü ß na glich mi t , e bil nd sc na l h, tür f re i g , e lic ru i u nl h, nd hig ho lic aden , ti kö f h f d n ef, ,n nig e re flü ungs lic vol idisc ssi h, me in, w ma h l, s g, ah ta kü fin gis au hl s t e l l i s c r, f r i e c r h h, ed ,g r, e se l xk riö ich, eistl lus ich sp s, iv, tra neut ortlic ral ue h rn d

Blau ist die Hoffnung

Wissen

Wie diese Farben wirken, ist je nach Kulturkreis durch Tradition, Erziehung und Überlieferung definiert. Es gibt aber auch individuelle Bewertungen. Wenn der unsympathische und autoritäre Lehrer in der Schule immer ein rotes Hemd anhatte, ist es gut möglich, dass der ehemalige Schüler als Erwachsener bei der Auswahl seiner Kleidung die Farbe Rot meidet.

Farbe in der Werbung Nicht nur Werber und Marketingexperten, auch Architekten und Inneneinrichter arbeiten gerne mit Farben. Das dunkle Büro wirkt weiß gestrichen gut zehn Prozent größer, und das gelbe Auto auf der Autobahn wird vom menschlichen Auge als schneller wahrgenommen als Fahrzeuge in einer anderen Farbe. Aus diesem Grund waren schon die Postkutschen gelb, denn diese Farbe ist für ein Beförderungs­ unternehmen ideal. Sie vermittelt Schnelligkeit und Dynamik. In seinem Buch „Die geheimen Verführer“ (Econ-Verlag, 1958) berichtete der Publizist Vance Packard bereits Ende der Fünfzigerjahre von einem Experiment mit amerikani­ schen Hausfrauen, die über längere Zeit drei vermeintlich unterschiedliche Waschmittel zum Testen bekamen. Die Verpackungen der drei „verschiedenen“ Waschmittel waren tiefblau, knallgelb und blau mit gelben Farbtupfern, der Inhalt aller Verpackungen war identisch. Das Waschmittel in der blauen Packung beurteilten die meisten Hausfrauen als nicht intensiv genug, die Wäsche bliebe oft dreckig. Das Waschmittel in der gelben Verpackung wurde in seiner Wirkung als zu aggressiv empfunden. Nur mit dem dritten Waschmittel in der blau-gelben Verpackung waren die Frauen zufrieden.

Farbe und Emotionen Farben wecken Gefühle und Assoziationen, sie ­beschreiben das zu bewerbende Produkt und geben ihm Charakter. Farben bleiben im Gedächtnis und steigern den Wiederer­ kennungswert. Obst und Gemüse, das im Supermarkt im richtigen Licht präsentiert wird, nimmt der Kunde als frischer wahr. Auch die Farbe des Regals oder der Verpa­ ckung ist von großer Bedeutung.

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Da die Farbe Rot den Appetit anregt, arbeiten viele Restaurants, wie beispielsweise McDonald’s, Pizza Hut und KFC, mit dieser Farbe in ihrem Logo. Edelmarken, wie beispielsweise Prada oder Chanel, benutzen gerne Farben, die als hochwertig wahrgenommen werden, also Schwarz, Weiß, Silber oder Gold. Produkte für Männer verkauft man am besten mit Blau, und Frauen lassen sich nach Meinung der Experten am besten mit Lavendel, Pink oder Weiß ansprechen.

Farbe in der Natur Auch in der Natur sind Farben ein wichtiges Hilfsmittel. Erdbeeren signalisieren uns in leuchtendem Rot, dass sie reif sind. Und auch durch Farbe können wir erkennen, welche Lebensmittel giftig oder verdorben sind. Die Akti­ vierung durch die Farbe Rot ist eine biologische Notwendigkeit für das Überleben des menschlichen Organismus. Rot bedeutet Aktivität, Wärme, Leben, Blut, Verletzung und auch Gefahr. Eine Farbe, die auch heute noch bei Mensch und Tier eine unwillkürliche Orientierungsreaktion auslöst. Wir sehen genauer hin und unser Körper wird mehr oder weniger in Bereitschaft gesetzt, davonzulaufen oder seine Kräfte schnell zu aktivieren. Unsere Welt ist bunt und das ist gut so, denn wer möchte die Farbe in seinem Leben schon vermissen? Und so erfreuen wir uns, gerade jetzt im Sommer, an grünen Wiesen, blauem Himmel und einer knusprig braun gegrillten Bratwurst!

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Titelthema

Farbe ist mehr als bunt! Wahrnehmung und Einsatz von Farbe – in unserem Alltag und in unseren Druckprodukten

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nsere Welt ist bunt. Denn die Wiese ist grün, Tomaten sind rot und Bananen gelb. Im Kino um die Ecke werden fast ausschließlich Farbfilme gezeigt, Schwarz-Weiß ist ein Nischenprodukt, eine Kunstform. Und auch beim Drucken ist eine qualitativ hoch­ wertige Farbwiedergabe von hoher Bedeutung. Dies gilt auch und insbesondere beim Einsatz von Naturpapieren.

Farbe ist mehr als bunt. Farben werben, dokumentieren, erzeugen Stimmungen und Atmosphäre. In zahlreichen Untersuchungen wurde nachgewiesen, wie unterschied­ liche Kombinationen von Farben auf den Betrachter wirken. Die Erkenntnisse darüber werden nicht nur in der Werbebranche eingesetzt. Auch in der Architektur, bei der Planung und Einrichtung von Räumen ist die farbliche Gestaltung ein wichtiger Faktor, um adäquate Stimmungen zu erzeugen. Und in der Mode definiert der aktuelle Farbtrend die Ent­ wicklung vollständiger Kollektionen.

Farbe als Kommunikationsmittel In der Kommunikation bieten Farben ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Denn mit Farbe werden Emotionen, Stimmungen und Gefühle erzeugt. Egal, was wir abbilden, eine wunderschöne Landschaft am Urlaubsort, ein in Szene gesetztes und dabei farbgetreu wiedergegebenes Produkt oder ein stimmungs­volles Porträt, mit Farbe können wir bewusst Atmosphäre erzeugen und Asso­ ziationen wecken.

Gelernt ist gelernt: Eine Tomate ist rot und nicht blau. Hier hat sich der Grafiker nur einen kleinen Scherz erlaubt. 04

Die Farbenlehre schreibt einzelnen Farben unterschiedliche Wirkungen und Eigenschaften zu. So steht beispielsweise Rot für Energie, Liebe, Aktivität, Dominanz und Sinnlichkeit. Die Farbe Grün wird von uns mit Hoffnung, Sicherheit, Ruhe und Natur in Verbindung gebracht. Weiße Dinge empfinden wir eher als pur, rein, klar und leicht. Diese Wahrnehmungen sind dabei nicht nur abhängig von individuellen Lebens­ erfahrungen, sie sind durch vererbte und über viele jahrhundertalte Überlieferungen geprägt und gelernt.

Farbe ist subjektiv Farbe ist keine physikalische Größe, wie beispielsweise Gewicht oder Geschwindigkeit, sie ist ein Sinneseindruck, also ähnlich dem Geschmack oder dem Geruch. Zum Wahrnehmen von Farbe braucht der Mensch eine sichtbare Strah­ lung, also Licht. Die Farbe, die wir von einem Gegenstand wahrnehmen – man spricht hier von der Körperfarbe – ist abhängig von der Wechselwirkung zwischen der Art der vorhandenen Strahlung sowie der Reflexion und Absorption. So kann ein Gegenstand, der mit weißem Licht an­gestrahlt wird, von uns als Gelb wahrgenommen werden, weil seine molekulare Oberflächenbeschaffenheit vom Licht nur den Grün- und Rotanteil reflektiert und den Blauanteil absorbiert. Wer bei seinen Druckerzeugnissen Farbe einsetzt, vermittelt nicht nur Informationen, sondern nutzt die Farbe als unterstützendes Instrument, um in der Kommunikation seine Botschaft zu verstärken. Ist diese farbliche Gestaltung geschickt und sinnvoll eingesetzt, kann dies dazu beitragen, dass Information und Botschaft vom Emp­ fänger leichter und bereitwilliger aufgenommen werden – eine Aufgabe, die durch die Vielfalt an P ­ apiersorten und Papierqualitäten nicht gerade erleichtert wird. media4you No. 07


Heute werden jährlich mehr als 400 Millionen Tonnen Papier weltweit produziert. Der Verbrauch in Deutschland ist so hoch wie in Afrika und Südamerika zusammen.

Technik richtig eingesetzt: Auf diesem Bild strahlen nicht nur die Gesichter – auch die Farben.

Eine aggressive Farbgestaltung oder eine schlechte, verfälschte und unnatürlich wirkende Farbwiedergabe kann jedoch auch das Gegenteil bewirken und Vorbehalte und Ablehnung hervorrufen. Das angestrebte Kommunikationsziel wird nicht erreicht.

Vorurteile gegenüber Naturpapier Um diesen negativen Effekt schlechter Farbergebnisse zu verhindern, ­ stehen viele Kreative und ihre Auftraggeber dem Einsatz von Naturpapieren skeptisch gegenüber. Hartnäckig hält sich das Vorurteil, dass Naturpapier einen zu ge­ ringen Farbraum hat, dass es an Modu­ lation mangelt und ihm Brillanz, Tiefe und Lichterzeichnung fehlen. Dabei stehen schnell Begriffe wie „Absaufen der Farbe“ oder „Zusuppen“ im Raum. Mit der Kompetenz und der Erfahrung eines professionellen Druckers und dem Einsatz moderner Druckverfahren, wie beispielsweise die von den MedienPrintPartnern genutzte Technik High-Gamut, ist es bereits heute möglich, auch auf Naturpapier in hoher Quali­ tät und mit einer Farbtreue, die an­nähernd dieselbe Bildquali­tät wie beim Druck auf gestrichenem Papier bietet, zu drucken.

Die Erfahrung der Profis nutzen Das Drucken auf Naturpapieren setzt besonderes Wissen in der Druckvorstufe und vor allem in der Produktion voraus. Während gestrichene Papiere für Auftraggeber und Drucker standardi­ sierbare Ergebnisse ermöglichen, sind bei Naturpapieren viele Variablen enthalten. Selbst manche Hersteller wissen nicht, wie ihre Papiere optimal zu bedrucken sind. Da es für Naturpapiere mit optischen Aufhellern kein zertifiziertes Proofpapier gibt, ist eine realistische Farbabstimmung vor dem

Druckprozess nicht möglich. Um diesen „Blindflug“ ohne verlässliche Instrumente zu umgehen, ist es notwendig, dass ein erfahrener und kompetenter Drucker für aufwändige Prozesse einen einheitlichen Qualitätsstandard entwickelt und somit einen Druck auf Naturpapier mit hoher Farbtreue und Qualität ermöglicht. 05


Titelthema

Sehen und Fühlen

Auf die Plätze, fertig, bunt!

Der Einsatz von Naturpapier erweitert das Spektrum der kommunikativen Möglichkeiten. Denn unsere Wahrnehmung erfolgt nicht nur über das Sinnesorgan Auge. Ein Großteil unserer Empfindungen beim „Erleben“ von Druckprodukten erfolgt über die Hände, also mit Tasten und Fühlen. Die offene Oberfläche von Naturpapier lädt zum Verfeinern ein. Denn Veredelungen wie Heißfolien, Blindprägungen oder Lackierungen erzeugen Spannungsfelder, setzen Akzente und erhöhen die Attraktivität des Produkts. Dieser Wechsel zwischen glatt und rau oder auch matt und glänzend erhöht und verstärkt die sinnliche Wahrnehmung und bringt die Wirkung von Naturpapier effektvoll zur Geltung.

THE COLOR RUN™-Tour 2014 in mehr als zehn deutschen Städten

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HE COLOR RUN™ ist eine verrückte, fröhliche und sehr bunte 5-km-Laufserie, die in diesem Sommer in mehr als zehn deutschen Städten statt­findet. Strahlend weiß starten, bunt und glücklich ankommen und dann richtig feiern – so lautet das Credo des globalen Party-Sport-Events, bei dem das SpaßErlebnis wichtiger ist als die sportliche Leistung.

So ist es beispielsweise möglich, durch den Einsatz einer Inline-Druck-Veredlung mit Kaltfolie täuschend echte Farbtöne in metallischem Gold – in allen Abstufungen von hellen Goldtönen bis zu fast bronzefarbenen, tiefen Goldnuancen – zu erzeugen. Das fühlt sich nicht nur gut an, es sieht auch sehr edel und hochwertig aus.

Der Profi weiß sehr genau, wie er mit den verschiedenen Materalien umzugehen hat, damit das Ergebnis stimmt: ein zufriedener Kunde. 06

Weitere Infos und Termine unter www.thecolorrun.de

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Aktuelles

Die erfolgreiche Auftaktveranstaltung fand am 11. Mai 2014 in der Studenten­ stadt Münster statt. Läufe in Nürnberg, Berlin, Dortmund, Mannheim, Hannover, Leipzig, Hamburg, München, Stuttgart und Essen werden folgen. Monatelange Vorbereitungen sind für den relativ kurzen Lauf nicht notwendig. Natürlich sollte man bei diesem Ereignis nicht völlig untrainiert mitlaufen. Für die Teilnehmer des Rennens gibt es ansonsten nur eine Regel und die lautet: Spaß haben! Nach einem ausgelassenen Warm-up an der Startlinie starten die Läufer in strahlend weißen Outfits und durchlaufen dann insgesamt vier „Color Zones“, bei denen sie von freiwilligen Helfern mit 100 Prozent natürlichem Farbpulver auf Reismehlbasis beworfen werden. Dabei bestimmt jeder sein eigenes Tempo – Hauptsache, es macht Spaß!

Als die Bilder farbig wurden Die Geschichte der Farbe in der ­Filmproduktion

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eder kennt sie, die alten Schwarz-Weiß-Filme, von Charly Chaplin über Dick und Doof bis hin zum wunder­ vollen Fritz Lang und seinem Meisterwerk „Metropolis“. Und irgendwann war dann Schwarz-Weiß nicht mehr genug und es kam die Farbe ins Spiel.

Die Einführung des Farbfilms war ein langjähriger, fast vier­ zig Jahre dauernder Prozess mit vielen Experimenten, Pionierleistungen und Sackgassen. Farbige Filme sind ­bereits seit dem Jahr 1896 bekannt, erstmals vorgestellt wurden verschiedene Farbsysteme in den Jahren 1900 bis 1935. Dabei wurden zwei unterschiedliche Verfahren eingesetzt. Beim Kolorieren wurden die Einzelbilder des Films in Kolorierateliers von Hand beziehungsweise mit Hilfe von Schablonen koloriert. Beim Viragieren wurden einzelne Szenen des Films während der Entwicklung in einen Farbbottich eingetaucht. Es gab in dieser Zeit noch eine ganze Reihe von mehr oder weniger realistischen und erfolgreichen Farbverfahren. Bei der in England entwickelten Kinemacolor-Technik wurden um 1905 die Bilder abwechselnd durch zwei verschiedene Farbfilter aufgenommen und anschließend projiziert. Im Jahr 1922 wurde „The Gulf Between“, der erste Kinofilm im neuen Technicolor-Verfahren, veröffentlicht. Bei diesem Drei-Farben-Verfahren konnten erstmals die vorhandenen Filmprojektoren benutzt werden. Das System wurde weiterentwickelt und auch im Jahr 1939 beim Oscar-prämierten Film „Vom Winde verweht“ genutzt.

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Die UFA produzierte ab 1931 erstmals mit den Verfahren Ufacolor und Opticolor. Durchgesetzt hat sich bei der UFA dann aber das von Gustav Wilmanns und Wilhelm Schneider entwickelte Agfacolor-Verfahren. Agfacolor war ein DreiFarben-Verfahren, das nur ein einziges Negativ erforderte und damit einfacher funktionierte als das amerikan­ ische Technicolor-Verfahren. Allerdings waren die Farben schwächer und unterlagen größeren Schwankungen. Die wesentliche Verbreitung von Farbfilmmaterial begann erst in der Nachkriegszeit. Der erste westdeutsche farbige Nachkriegs-Kinofilm war „Schwarzwaldmädel“, sein DDRGegenstück „Das kalte Herz“. Ab 1952 etablierten sich im Westen Technicolor und Eastmancolor. Heute ist Kino zunehmend digital, auch durch die mittlerweile weit verbreitete Nutzung von digitalen Kameras. Fast alle neu verkauften Kinoaustattungen sind digi­tal und viele Kinos tauschen ihre alten, mechanischen Projektoren gegen moderne Digitalprojektoren aus. Eine sehr kostenintensive Umstellung, die sich oft nur große Kino­ketten leisten können. Die Qualität wird eindeutig besser, leider auf Kosten der kleinen Kinos.

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Neuigkeiten

Ausstellung

Farbe für die Republik MedienPrintPartner eG Hermann-Müller-Str. 89, 04416 Markkleeberg

Impressum MPP ist der Verbund starker Medienpartner für persönliche Beratung, effizienten Einkauf und inno­vative Produktion – das Zuhause für Ihre individuell erfolgreichen Medien- und Printprodukte. media4you erscheint viermal im Jahr in einer Auf­lage von über 5.000 Exemplaren und infor­ miert über Themen aus der Druck- und Medien­ branche. Herausgegeben von:

MedienPrintPartner eG

Hermann-Müller-Str. 89, 04416 Markkleeberg

+49(0)179 2494498

wahren@mppeg.de

Gestaltung und Redaktion: igreen media | www.igreen.de v.i.S.d.P.: Jonathan Fieber Bildnachweis: Titel: iStockphoto.com/greg801, Titel, S.4 + 5: Fotolia.com/Geschaft, S. 3: iStockphoto.com/VLADGRIN, ­S. 4: iStock­photo.com/ValentynVolkov, S.5: iStockphoto.com/knape, /­ johnnyscriv, S.6: iStockphoto. com­/horiyan, /Anterovium, TheColorRun-Presse, S.7: iStockphoto. com/narvikk, S.8: iStockphoto.com/jgroup

Die Ausstellung „Farbe für die Republik – Auftragsfotografie vom Leben in der DDR“, die vom 21. März bis 31. August 2014 im Deutschen Historischen Museum in Berlin gezeigt wird, widmet sich erstmals ausschließlich der offiziellen journalistischen Bildproduktion der DDR am Beispiel der Farbfotografie. 
Die Grundlage für diese Präsentation bilden die umfangreichen Archive der beiden Bildreporter Martin Schmidt und Kurt Schwarzer aus dem Sammlungsbestand des Deutschen Historischen Museums. In der Ausstellung wird die farbige Gebrauchs- und Auftragsfotografie mit großformatigen Abzügen präsentiert und auch in ihrer publizierten Form gezeigt. Ori­ ginale Farbdias und Negative werden durch weitere Arbeitsmaterialien der Bildreporter ergänzt. Die Ausstellung bietet einen Einblick in die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte von Auftragsfotografie und reflektiert diese kritisch.

TV-Tipp

Orange Is the New Black Die amerikanische Dramaserie „Orange Is the New Black“ beruht auf dem Buch „Orange Is the New Black: My Year in a Women’s Prison“ von Piper Kerman. Sie beschreibt ­ darin ihren einjährigen Auf­ enthalt in einem Gefängnis in Connecticut. In dieser Vollzugsanstalt sitzen F ­ rauen aus den verschiedensten sozialen Schichten, und ­Piper muss lernen, sich zurecht und ihren Platz zu finden. Der amerikanische Video-on-Demand-An­ bieter Netflix hat aus dieser Vorlage eine spannende und erfolgreiche Serie produziert, die in den USA gerade in der zweiten Staffel anläuft. Ab Herbst 2014 wird Netflix sein Angebot auch in Deutschland offerieren, die Chancen stehen also gut, dass ­„Orange Is the New Black“ dann auch bei uns zu sehen sein wird.


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