media4you | Ausgabe 03

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Das Branchenmagazin der Druckhaus Humburg GmbH & Co. KG Ausgabe 03 | Sommer 2013

Geistige Eigentumsrechte im Zeitalter der Digitalisierung ... Seite 4

Die Russen kommen! Humburg Media beschreitet neue

Stopp! Das war doch meine Idee.

Wege ... Seite 3

„Der Kunde steht im Mittelpunkt” MPP-Sprecher Jens Wahren im Gespräch ... Seite 7


Termine

Liebe Leser, willkommen zur neuen Ausgabe der media4you! Die Titelgeschichte dieser Ausgabe befasst sich mit dem Schutz von geistigem Eigentum. Als wir mit der Recherche für diesen Beitrag begannen, stellten wir schnell fest, dass man so ein Thema nur mit der Unterstützung eines Juristen professionell darstellen kann. Ich bin da-

04.07.2013, Lenbach Palais, München

Online B2B Conference Die Online B2B Conference ist die Konferenz zu den wichtigsten Online Marketing Strategien in B2B-Unternehmen. Einen Tag lang dreht sich alles um die Themen Online, Mobile und Social für den B2BSektor. Die Online B2B Conference findet in diesem Jahr erstmals im Lenbachpalais in München statt. www.online-business-conference.de

her sehr froh, dass es uns gelungen ist, den Rechtsanwalt Veit Reichert für einen Gastbeitrag in unserer Kundenzeitschrift zu gewinnen. Als Experte im Bereich Datenund Medienrecht wirft der Frankfurter Jurist einen Blick auf die vielfältigen Möglichkeiten des Schutzes geistigen Eigentums. Auch in Zukunft wird Herr Reichert uns bei Fragen des Medienrechts mit Rat, Tat und Tipps zur Seite stehen. Sie sehen, es lohnt sich immer einen Blick in die aktuelle Ausgabe der media4you zu werfen! Oft werde ich von Kunden gefragt, ob unser neues Netzwerk MPP reiner Selbstzweck ist oder ob es auch aus Kundenseite Sinn macht und Vorteile bringt. Wir haben

16.08.2013, Golfanlage Green Eagle, Hamburg

Mediacup Golf Der Mediacup ist Deutschlands größtes Golfturnier für Medienschaffende aus allen Bereichen: TV- und Radiosender, Produktionen und Verlage, Redaktionen und Agenturen, freischaffende Marketingund Medienbegeisterte. In diesem Jahr findet das Turnier zum dritten Mal statt. www.mediacup.net

dazu ein Gespräch mit unserem Sprecher Jens Wahren geführt und ihm dabei auch kritische Fragen gestellt. Es ist Sommer und somit Zeit für Freizeitaktivitäten im Freien, für Schulferien und Urlaub. Ich wünsche Ihnen einen warme, sonnige und angenehme Zeit!

Herzliche Grüße,

Wolf-Eberhardt Hain Geschäftsführer Druckhaus Humburg GmbH & Co. KG

03.09.2013 - 04.09.2013 Empire Riverside Hotel, Hamburg

VDZ Dialogmarketing-Tag Wie entwickelt sich das Dialogmarketing? Werden Printmedien wieder verstärkt eingesetzt? Welche Bedeutung gewinnen die neuen sozialen Netzwerke als erfolgreicher Vertriebskanal für digitale wie für Print-Abonnements? Welche Kunden kann man über die sozialen Netzwerke ansprechen und welche Konsumenten werden weiterhin eine klassische Ansprache bevorzugen? www.dialogmarketingtag.com

Besuchen Sie uns online unter: www.humburg.de

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Eine Erfolgsgeschichte:

„Da, my mozhem!“

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nmögliches möglich machen - das ist der Tagesablauf des Medien Transfer Verlags (MTV)! Die Humburg Media Group beschreitet neue Wege mit seinem jüngsten Spross. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung Russlands, ist deutsches Wissen wie nie zuvor sehr begehrt. Der Medien Transfer Verlag (MTV) übersetzt, konzipiert und gestaltet Inhalte deutscher Fachzeitschriften und Bücher für den russischen Markt. Durch den direkten Kontakt zum Konsumenten, hat sich der Verlag ein immenses Fachwissen angeeignet und wird von der deutschen Wirtschaft als kompetenter Partner angesprochen. Ferner übernimmt MTV den gesamten Vertrieb, inklusive Verwaltung und Verkauf von Abonnements für Fachzeitschriften.

Die Russische Föderation hat die Turbulenzen der Nachwendeperiode längst hinter sich gelassen und die Wirtschaft wächst seit dem Jahr 2000 mit durchschnittlich mehr als sechs Prozent. Seit vielen Jahren ist Deutschland der wichtigste Außenwirtschaftspartner Russlands. Schon heute ist die deutsche Wirtschaft in Russland sowohl hinsichtlich der vertretenen Branchen als auch in der regionalen Ausrichtung breit aufgestellt. In etwa zwei Dritteln der derzeit 83 Regionen Russlands sind deutsche Unternehmen aktiv. Von den Märkten, die uns geografisch und wirtschaftlich, aber auch kulturell nahe stehen, ist Russland der größte, aber auch ein sehr komplizierter – sogar für russische Unternehmen selbst. Für deutsche Fachverlage, die deutsche Unternehmen in Russland stark unterstützen, gestaltet sich der Aufbau eines eigenen Markts sehr schwierig. Eine unzureichende Qualifizierung und Zuverlässigkeit des örtlichen Personals, Sprach- und Mentalitätsprobleme, insbesondere Schwierigkeiten mit der außerordentlich komplizierten Buchhaltung, der Steuer- und Arbeitsgesetzgebung sind die größten Probleme. Hinzu kommt die nahezu unmögliche Prozedur des Geldverkehrs. Der Medien Transfer Verlag hat sich gemeinsam mit seiner russischen Tochterfirma „Издательство media4you No. 03

«Немецкие знания» (Fachverlag Deutsches Wissen GmbH) in diesem Markt etabliert und unterstützt deutsche Fachverlage und Dienstleister, ihr Potenzial in Russland neu zu bewerten und neue Umsätze in Russland zu generieren. Klassisch werden Fachzeitschriften oder Bücher ins Russische übersetzt und redigiert. Allerdings gestaltet der MTV zum Beispiel auch diverse Fachzeitschriften zu einer neuen Fachzeitschrift – inklusive Redaktion, Layout und Druck. Für die Erstellung russischsprachiger Ausgaben verfügt MTV in Moskau über ein fachkompetentes Medienteam aus Journalisten, Redakteuren, Fotografen und Gestaltern. Das einzigartige Knowhow des Verlags besticht aber vor allem durch Abonnementverkauf und Direktmarketing in Russland, GUS und dem Baltikum durch das eigene Callcenter in Bremen. Wichtig ist, dass MTV das gesamte branchenrelevante Adressenmaterial für den Abonnementverkauf selbst organisiert und eine umfangreiche Datenbank unterhält. In der Braubranche hat MTV die umfangreichste Datenbank sowohl in Deutschland als auch in Russland. Ein Weg hat immer zwei Richtungen: So freut sich der Medien Transfer Verlag über immer mehr russische Kunden, die in Bremen ihre Aufträge generieren, da sie beispielsweise spontan Druckprodukte auf einer Messe in Westeuropa benötigen. Der MTV ist DER Knotenpunkt zur Verknüpfung deutscher und russischer Wirtschaft!

Kontakt: Vladimir Sokolov, Verlagsleiter / Chefredakteur MedienTransfer Verlag, J. Humburg Verlags-GmbH Am Hilgeskamp 53, 28325 Bremen Mobil: +49 151 4325 0392 Büro: +49 421 427 9844 Fax: +49 421 427 9845 E-Mail: MTV@Humburg.de

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Titelthema

Geistige Eigentumsrechte im Zeitalter der Digitalisierung

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as sind eigentlich Eigentumsrechte und was ist geschützt? Wieso muss man aufpassen, was man auf Facebook mit anderen „teilt“? Schützen Urheberrechte unser gesamtes geistiges Eigentum? Unsere Titelgeschichte von Rechtsanwalt Veit Reichert gibt Auskunft.

Stellen Sie sich bitte folgende Fälle vor: aft barsch r Nach e d in selbstntner kel mit n Ein Re E e ie der nkt sein utos, d a g besche u e lz nd rblüffe en Spie arke ve gebaut ten lm e c d ö nm h en E t n n a n w a d k n be Irge nen sehen. ie schö d r e ähnlich d Kin nheit ndere Gelege e t u g auch a ine st zur agen. E verdien z w t t r a s o p u S en Z en klein für ein Rente. kargen

Der 15-jährige Kevin teilt sich mit seinen Facebook-Freunden tagtäglich alles, was ihm gefällt: Grafiken, Fotos, YouTube Videos und vieles mehr.

ird er w n f g i s arau d -De b n e e d ass Der W em Kun cht, d e n a i e m s ge ert von ksam grammi der r e m o pr auf uch n ihm fenbar a o v e f verdi age o fällt. Sie p e nur Hom renz ge out, y a r L u Konk dasselbe ndert. et d erä wen icht v e l h ic farbl

All diese Fälle haben gemeinsam, dass geistige Eigentumsrechte tangiert sind und sich Inhaber solcher Rechte wehren oder wehren möchten.

Was sind geistige Eigentumsrechte? Die Idee geistiger Eigentumsrechte ist gemessen an der Geschichte des Rechts relativ jung. Geistige Rechte waren bis weit in das Mittelalter völlig unbekannt und das Anfertigen von Kopien eines Buchs war als Problem unbekannt. Es wurde einfach abgeschrieben. Künstler standen meist in Lohn und Brot adliger Herrscher, so dass ein Künstler keine Not hatte, direkt aus seinem Werk Einnahmen erzielen zu müssen und der Herrscher ohne störende Rechte des Künstlers nach seinem Gutdünken schalten und walten konnte. Der Begriff des Plagiats war 04

nicht unbekannt, spielte aber lediglich für die Künstlerlehre eine Rolle. Erst mit der persönlichen Freiheit von Künstlern wurde es notwendig, geistige Ideen als Einnahmequelle zu erschließen und Ideen zu schützen. Gleichzeitig wurde das Kopieren durch den Buchdruck einfacher und der Drang nach Schutz größer. Damit kamen geistige Eigentumsrechte in die Welt: Dabei wird eine geistige Idee nicht als solche geschützt, vielmehr in ihrer körperlichen Form als Werk oder als Werkstück. Der Inhaber eines solchen Rechtes kann bestimmen, ob überhaupt und wer wie viele Kopien seiner Kreation in welcher körperlichen Form erstellen darf und welcher Betrag dafür an ihn zu zahlen ist. media4you No. 03


Manche gute Idee ist schutzfähig Sehr grob kann geistiges Eigentum in ästhetische und technische Schutzrechte unterteilt werden. Zu den bekanntesten technischen Schutzrechten dürften Patente und Gebrauchsmuster gehören, zu den bekanntesten ästhetischen Schutzrechten Geschmacksmuster, Kennzeichen und Marken und letztendlich Urheberrechte.

Patente schützen eine technische Erfindung. Damit ein Patent Schutzrecht genießt, muss es angemeldet werden und eine bisher nicht dagewesene Lösung eines technischen Problems darstellen. Es muss also neu sein. Der Inhaber eines Patentes darf während der Laufzeit seines Schutzes alle anderen von der Verwendung der technischen Erfindung ausschließen und hat damit hervorragende Möglichkeiten zur Vermarktung seiner Idee. Ähnlich verhält es sich bei Gebrauchsmustern. Sie unterscheiden sich nur gering von Patenten, so gibt es marginale Unterschiede in Bezug auf die Neuheit der Methode. Bei den zu den ästhetischen Schutzrechten zugehörigen Kennzeichen und Marken dürfte die Möglichkeit, Unternehmen und deren Produkte und Dienstleistungen zu unterscheiden, im Vordergrund stehen. Marken und Kennzeichen müssen nicht zwingend eingetragen werden und können auch durch langjährige Verwendung und allgemeine Bekanntheit einen Schutz genießen. Die tatsächliche Eintragung dürfte jedoch in den meisten Fällen das erfolgversprechendste Mittel zum Erreichen eines Schutzes sein. Markeninhaber können dabei nicht nur andere von der Verwendung der eigenen Marke ausschließen, vielmehr genießt eine Marke sogar Schutz vor einer Verwechslung bei ähnlichen Marken in gleichen oder ähnlichen Branchen. Die gängigsten Markenformen sind die Wortmarken, bei der das Wort an sich geschützt wird, die Bildmarke (Logo), bei der die gestalterische Darstellung geschützt ist und die Kombination aus beiden, die Wort-/Bildmarke, bei der das Wort in seiner gestalterischen Form geschützt wird. Den weitesten Schutz dürfte dabei die Wortmarke besitzen, da es eben auf das Wort an sich ankommt und nicht auf die konkrete Gestaltung, während bei einer Wort-/ Bildmarke die Änderung der Gestaltung meist nicht mehr zu Verwechslungen führt. Je allgemeiner der Schutz, umso mehr können andere von der Verwendung ausgeschlossen werden. Markenrecherchen können auf der Homepage des Deutschen Patent- und Markenamtes unter www.dpma.de sehr bequem durchgeführt werden.

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Ebenfalls zu den ästhetischen Schutzrechten gehört das Dabei wird eine ästhetische Gestaltungsform, wie Design, Farbe und Form und deren Zusammenspiel geschützt. Damit ein Geschmacksmuster in das entsprechende Register eingetragen werden kann, muss eine Eigenart des Musters vorliegen und das zu schützende Werk muss neu sein, unabhängig davon, ob es sich um eine zwei- oder dreidimensionale Form handelt. Letztendlich wird bei einem Geschmacksmuster auch nicht die geistige Idee an sich geschützt, sondern die konkrete Gestaltung.

Geschmacksmuster.

Der Sportwagenhersteller aus unserem Beispiel hat im Zweifel die dreidimensionale Form seiner Fahrzeuge geschützt. Er wird sich also dagegen wehren können, dass ein Dritter diese Formen für seine eigenen Produkte gewerblich nutzt.

Urheberrechte in der Medienwelt Ein weiteres geistiges Eigentumsrecht ist in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt, nicht zuletzt haben Abmahnanwälte für eine gewisse Prominenz gesorgt: das Urheberrecht. Das Urheberrecht gewährt Schutz bestimmter Werke auf kulturellem Gebiet. Geschützt sind Bilder, wobei damit auch „laufende“ Bilder gemeint sind, wie Filme, Videos und TV-Sendungen. Geschützt werden Texte, Artikel, Bücher und sonstige Text-Beiträge, Fotografien, Gemälde, technische Zeichnungen und Landkarten, Werke der Architektur und plastischen Kunst, Musik, Liedtexte, Tonaufnahmen und Gesangsdarbietungen und letztendlich sogar Datenbanken und Computerprogramme. Gemein ist all diesen Werken, dass auch hier das Urheberrecht nicht die Idee an sich schützt, vielmehr die konkrete Gestaltung, sprich das Werkstück an sich. Damit ein Urheberrechtschutz entsteht, muss eine gewisse geistige „Schöpfungshöhe“ erreicht sein, wobei die Geburt des Werks ausreicht. Eine Registrierung ist nicht notwendig, was auch den Grund erklärt, dass zum Beispiel Titel und Benennungen regelmäßig in allgemein zugänglicher Form veröffentlicht werden, damit der Nachweis entsteht, wann dieser Titel „auf die Welt“ kam. Der Web-Designer aus dem zweiten Eingangsbeispiel hat als Urheber einen Schutz, wenn das von ihm entworfene Layout eine geistige Schöpfungshöhe hat, seine Arbeit besonders kreativ und prägend war und nicht nur aus Standardelementen besteht und seine Umsetzung auch neu war. Neben dem Schutz des Designs kann daneben auch Schutz für die Inhalte und den verwendeten Programmcode bestehen. 05


Titelthema Besteht ein Schutz, kann der Inhaber eines Urheberrechtschutzes Nachahmern die Verwendung des Werkes untersagen. In der Regel wird dabei neben der Untersagung auch ein Schadensersatz geltend gemacht, der häufig in der Nachlizenzierung besteht. Hier hat sich eingebürgert, dass die marktgängigen Kosten als Nachlizensierung zu zahlen sind.

Teures „teilen“ auf Facebook Facebook bietet die sehr einfache technische Möglichkeit der Rechtsverletzung: das „Teilen“, heißt die Übernahme von Inhalten auf der eigenen Facebook-Präsenz, was zu einer eigenen Veröffentlichung und damit Haftung führt. Besteht eine urheberrechtliche Rechtsverletzung, kann dies zu erheblichen finanziellen Folgen führen. Neben dem Honorar für einen Anwalt, den der Rechteinhaber sofort beauftragen kann, muss nachlizensiert werden. Über den „Wert“ der Facebook-Präsenz mit durchschnittlich 2.000 € kann natürlich trefflich gestritten werden. Die technischen Schutzrechte spielen meist zwischen Unternehmen eine Rolle, die Bedeutung des Urheberrechts hat sich jedoch viel stärker in den Konsumentenbereich verschoben. Konnten Nutzer des Urheberrechts früher Kopien nur in qualitativ minderwertiger Form anfertigen, reichen heute wenige Mausklicks am Computer, um eine verlustfreie Kopie zu erhalten. Mussten früher ganze Bücher langwierig abgeschrieben oder der Aufnahmeknopf am Kassettenrekorder für eine analoge Aufnahme gedrückt werden, reichen günstiger Speicherplatz oder ein Internetzugang, ein Computer und allgemein verfügbare Programme aus, um 1:1-Kopien anzufertigen. Galten früher Sammlungen mit 200 Langspielplatten bereits als ambitioniert, dürften sich Festplatten mit 10.000 Musikstücken inzwischen eher im unteren Bereich bewegen. Wenngleich durch verschiedene Urheberrechtsnovellen und sogar Verabschiedung eines Leistungsschutzrechts für Verlage, Massenabmahnungen der Nutzer von Tauschbörsen und der Verwendung von Plagiatssoftware bei wissenschaftlichen Arbeiten das Pendel deutlich in Richtung einer Stärkung der Rechteinhaber schwingt, dürfte der durch die Digitalisierung angestoßene Prozess der massenhaften Verbreitung der Kopie von Kulturgütern unumkehrbar geworden sein.

Der Flug über den Schrebergarten Vor gut 50 Jahren beschäftigte Juristen, ob Flugzeuge beim Überflug Rechte von Grundstückseigentümern verletzen, was uns aus heutiger Sicht absurd erscheint. Möglicherweise stehen uns grundlegende Umwälzungen im Bereich der geistigen Eigentumsrechte bevor, so dass in zwanzig Jahren die aktuellen Diskussionen überzogen erscheinen. Fakt ist, dass die Möglichkeiten, geistiges Eigentum massenhaft, günstig und schnell zu verletzen, ganze Geschäftszweige und -modelle erodieren lässt und den Rechteinhabern gewaltige Umbrüche bevorstehen. Dabei kann es nicht darum gehen, Urhebern Rechte zu nehmen, damit die Lebenswirklichkeit Anderer legal wird. Vielmehr überholt bereits jetzt jede technische Möglichkeit die aktuellen rechtlichen Diskussionen und die Handlungen des Gesetzgebers ohnehin. Es soll nicht vor technischen Möglichkeiten kapituliert, aber die Rolle des Urhebers, seines Geschäftsmodells und seiner Stellung in der Gesellschaft muss neu gedacht werden. Mit härteren Strafen und Gesetzen wird nichts erreicht werden, wenn überhaupt, dann nur verlangsamt. Oder was wäre das Ergebnis gewesen, wenn demjenigen, der unberechtigt ein Buch abschreibt, das Schreiben verboten worden wäre? Die Monetarisierung geistigen Eigentums im digitalen Zeitalter durch den Schöpfer einer Idee bedarf neuer Geschäftsmodelle und uns bisher unbekannte Marktteilnehmer werden die Gewinner sein. Veit Reichert

Kontakt: Anwaltskanzlei Reichert Kaiiserstr. 13 t am Main 60311 Frankfur 62 740 Tel.: +49 69 17 32 62 749 Fax: +49 69 17 32 e Mail: infowakvr.d e .d www.akvr

Unser Gastautor, Rechtsanwalt Veit Reichert, ist Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht und externer Referent an der Handelsakademie der Volkswagen AG in Braunschweig. Zurzeit bereitet er sich auf den Fachanwalt für IT-Recht vor. Er betreibt eine eigene Kanzlei in Frankfurt am Main. media4you No. 03


Interview

Wir stehen für mehr als gemeinsames Einkaufen! Interview mit dem MPP-Sprecher Jens Wahren

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ie Kundenzeitschrift Media4you ist ein gemeinsames Projekt des Netzwerks „MedienPrintPartner“ (MPP), ein Zusammenschluss von mittelständischen Druck- und Medienunternehmen in der gesamten Bundesrepublik. Was ist Sinn und Zweck eines solchen Netzwerks? Wir sprachen mit Jens Wahren, dem Sprecher der MPP.

Herr Wahren, Netzwerke gibt es ja wie Sand am Meer, wieso jetzt auch noch ein Druck- und Mediennetzwerk? Mit dem Zusammenschluss verschaffen sich unsere professionellen und am Markt etablierten Druckereien einen weiteren Wettbewerbsvorteil: Sie bündeln ihre Kräfte und sind nach außen stärker als bisher. Diese Bündelung, wie Sie es nennen, kommt aber dann ausschließlich den Druckereien zugute. Von Ihrem gemeinsamen Einkauf habe ich als Kunde ja nichts, oder? Ganz im Gegenteil! Wir stehen für viel mehr als gemeinsames Einkaufen! Denn das Netzwerk verschafft den einzelnen Unternehmen ja nicht nur Preisvorteile und bessere Marketingmöglichkeiten. Es verhilft den Druckereien auch zu einer Verbesserung von Qualität und Expertise. Alle Mitglieder können jetzt über die Herstellung von Druckerzeugnissen hinaus eine große Palette an zusätzlichen Dienstleistungen anbieten, wie beispielsweise Gestaltung, Organisation, Veredelung, Individualisierung, Kleinstauflagen und Logistik. Sind das denn Veränderungen, von denen Ihre Kunden direkt profitieren? Selbstverständlich! Denn wir stehen nicht nur für unsere Druckerzeugnisse. Ganz bewusst befassen wir uns auch mit gemeinsamen Werten, wie Vertrauen, Loyalität, Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit, die, nach unserer Auffassung, im Geschäftsleben leider viel zu oft zu kurz kommen. Unsere

Kunden wissen das zu schätzen. Auch die Kundenzeitschrift, in der dieses Interview abgedruckt wird, ist ein gutes Beispiel. Sie informiert mehrfach im Jahr über die Trends in der Druckund Medienindustrie, gibt Hintergrundberichte und vermittelt somit einen Wissensvorsprung. Gleichzeitig bleiben wir mit diesem Medium in direktem Kontakt mit unseren Kunden, das ist uns sehr wichtig! Das leuchtet mir ein. Aber für eine Kundenzeitschrift braucht man doch eigentlich kein Netzwerk, oder? Eine Kundenzeitschrift stemme ich vielleicht auch alleine. Aber wir machen noch viel mehr. Wir sichern uns gute Preise durch den gemeinsamen Einkauf. Wir betreiben eine gemeinsame E-Business- Plattform. Wir tauschen uns aus, bilden uns weiter und schaffen einen professionellen Wissenstransfer, der allen Beteiligten nutzt. Im Endeffekt dann sicherlich auch den Kunden? Ganz sicher sogar! Denn der Kunde steht für uns grundsätzlich im Zentrum unseres Handelns. Durch eine Druckerei der MedienPrintPartner bekommt er sozusagen das Beste aus zwei Welten: Einerseits die regionale Druckerei vor Ort mit der persönlichen Beratung und dem gewohnten Ansprechpartner. Zusätzlich haben unsere Kunden jetzt noch mehr die Sicherheit, dass ihr Dienstleiter was Technik, Qualität und Aktualität angeht, ganz vorne mitspielt. Nur so kann man immer die besten Techniken und Verfahren anbieten. Ein erster Schritt in diese Richtung ist unser gemeinsam entwickeltes Webportal. Es ermöglicht die standardisierte und individuelle Abwicklung von Druckaufträgen. Wie geht es weiter, was haben Sie als nächstes vor? Wir werden unser Netzwerk weiter ausbauen und der nächste Schritt ist jetzt die Gründung einer eingetragenen Genossenschaft. Herr Wahren, vielen Dank für das Gespräch! 07


Neuigkeiten

Adobe geht jetzt auch den Weg der Cloud Druckhaus Humburg GmbH & Co. KG Am Hilgeskamp 51-57, 28325 Bremen

Impressum

In Los Angeles hat Adobe ein umfangreiches Update für die Adobe Creative Cloud vorgestellt. Die neue Version wird im Sommer verfügbar sein und zahlreiche neue Funktionen enthalten. So lassen sich beispielsweise Daten in der Wolke speichern und über mehrere Systeme synchronisieren. Das Update beinhaltet die nächste Generation der Adobe Desktop Applikationen wie beispielsweise Photoshop CC, InDesign CC Illustrator CC, Dreamweaver CC und Premiere Pro CC. Eine Adobe Cloud Mitgliedschaft kostet im Rahmen eines Jahresvertrags monatlich 61,49 €. Weitere Informationen unter www.adobe.com/CreativeCloud

Musik-Tipp mpp ist der Verbund starker Medienpartner für persönliche Beratung, effizienten Einkauf und innovative Produktion – das Zuhause für Ihre individuell erfolgreichen Medien- und Printprodukte. media4you erscheint viermal im Jahr und informiert über Themen aus der Druck- und Medienbranche. Herausgegeben von:

Druckhaus Humburg GmbH & Co. KG

So klingt der Sommer! Auf ihrem vielfach mit Gold- und PlatinAward ausgezeichnetem Durchbruchsalbum „Deleted Scenes From The Cutting Room Floor” huldigte Caro Emerald 2009 dem Glitter und Glamour des Hollywood der glorreichen 40er und 50er Jahre. Mit ihrem neuen Werk „The Shocking Miss Emerald” setzt die niederländische Pop-Queen nun ihre faszinierende Zeitreise in die Vergangenheit fort. Das Album enthält neben der Single „Tangled Up” noch elf weitere neue Songs, die Miss Emerald im Herbst in Deutschland auf Tour live präsentieren wird. Unsere Prognose: Das wird das Album des Sommers 2013. Gute Laune pur!

Am Hilgeskamp 51-57, 28325 Bremen 0421 42798-0 Druckhaus@Humburg.de Gestaltung und Redaktion: igreen media | www.igreen.de v.i.S.d.P.: Jonathan Fieber Bildnachweis: Titel + S. 4, 5, 6: igreen media, S. 3: Matthias Krüttgen/Fotolia.com, S. 6: Veit Reichert, S. 7: MPP Archiv, S.8 Adobe, C. Emerald Press

Humburg Media Group Tipp Der Beileger „TOLLE AUSSICHTEN” wurde auf unserer Indigo-Druckmaschine produziert. Wir können Ihre Werbeideen auf transparentem PVC so richtig zur Geltung kommen lassen. Auch als Aufkleber oder personalisiert, wie Sie es wünschen. Fragen Sie einfach unsere Mitarbeiter nach den Möglichkeiten.


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