kieler kerl Moritz Günther im marlowski-Interview
»Wir investieren viel Schweiß, Handwerksbäcker zu bleiben.«
Es gibt sicher keinen Kieler, der bisher noch kein Brötchen oder Stück Kuchen bei der Bäckerei Günther erstanden hat. Der auf Handwerksarbeit bedachte Familienbetrieb wird mittlerweile in fünfter Generation von Moritz Günther geführt. Und marlowski hat es nun gebacken bekommen, sich einmal mit ihm zusammenzusetzen und ein wenig zu unterhalten. marlowski Moin, Moritz! Wir wissen, dass Du in Kiel geboren bist, aber wo bist Du hier aufgewachsen? günther In Hasseldieksdamm, bis ich 18 war. Dann bin ich raus in die Welt. marlowski Okay, hast Du noch Geschwister? günther Ja, zwei ältere Schwestern. Eine vier und eine zehn Jahre älter. marlowski Womit hast Du in Deiner Kindheit Deine Zeit verbracht? Die Backstube war sicher ein großer Spielplatz für Dich. günther Das war tatsächlich so.
Da hatten wir noch die Backstube am Eichkamp. Gerade draußen war das ein riesiger Abenteuerspielplatz. Da gab es viele Dächer zum Klettern, eine große Werkstatt, die immer interessant war. Hinter meinem Elternhaus war ich in den Wäldern unterwegs. Da gab es auch eine ganze Menge zu entdecken. marlowski Hast Du denn auch in der Kindheit oder als Jugendlicher in der Backstube mitangepackt oder diente der Ort dann doch eher nur als Spielplatz? günther Nee, fürs Taschengeld.
Ganz klar. Körbe waschen. Wir haben diese Auslieferungskörbe und die müssen natürlich auch gewaschen werden. Und das war, zusammen mit Zeitungsaustragen, mein erster richtiger Job. marlowski Wie verlief denn Deine Schullaufbahn? günther Ich war Waldorfschüler, ab der ersten Klasse bis zur Zwölften. Dann habe ich in England mein Abi gemacht. marlowski Wo hat es Dich da genau hinverschlagen? günther Nach Canterbury aufs Internat. 17