Ferienmagazin Oberlausitz 2019

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www.marung-baehr.de

Im Redaktionsbeirat des Ferienmagazins Oberlausitz,

In unserem Freizeitpark bei Dresden werden die Giganten der Urzeit wieder lebendig. Begegnen Sie dem riesigen Brachiosaurus, dem Furcht erregenden Tyrannosaurus und vielen weiteren Arten. Außerdem warten abenteuerliche Kletterattraktionen, eine Ausgrabungsstätte, die Vergessene Welt und viele aufregende Spielwelten auf alle Entdecker. Starten Sie Ihr Urzeitabenteuer jetzt im gigantischen „Mitoseum“ mit einer Begegnung der besonderen Art.

Über 200 Saurier

Die Vergessene Welt – mit allen Sinnen entdecken

Galaktischer Nebel

Kletterurwald A4 Dresden – Görlitz, Abfahrt Salzenforst April – Anfang November täglich 9 – 18 Uhr. Juli/August: 9 – 19 Uhr Saurierpark 1, 02625 Bautzen OT Kleinwelka · Telefon: 035935 3036

saurierpark


Herzlich Willkommen ’ k nam Witajce Liebe Leserinnen und Leser, wir laden Sie auf eine Entdeckungsreise durch die Oberlausitz ein, die in vielerlei Hinsicht einmalig ist. Auf eine Besonderheit weist schon die Begrüßung in zwei Sprachen hin: Mit den Sorben lebt eine nationale Minderheit in der Region. Mehr über Kultur und Traditionen des kleinsten slawischen Volkes erfahren Sie im Heft. Wir stellen Ihnen sehenswerte Orte im weitesten Sinne vor. Dazu zählen herrliche Landschaften, historische Städte, schmucke Dörfer, interessante Museen, gemütliche Gaststätten und behagliche Hotels. Und wir machen Sie mit Oberlausitzern bekannt, die Ihnen viel über Land und Leute erzählen können. Seit 2004 bringen wir alljährlich ein Ferienmagazin für die Oberlausitz heraus. Leser schätzen das Heft als nützlichen Begleiter auf ihren Touren. Das belegen zahlreiche Zuschriften an die Redaktion, wie diese: „Man erfährt immer wieder Neues, auch da, wo man glaubte, längst alles gelesen oder gehört zu haben“, schrieb uns 2018 Johannes Hegel aus Pirna. „Es ist beglückend zu erleben, dass Ihre Publikationen von hoher Sachkenntnis, viel Herz und großer Liebe zur jeweiligen Region geprägt sind.“ In diesem Sinne hoffen wir, dass Sie bei der Lektüre reichlich Impulse erhalten, die Oberlausitz zu erkunden. Viel Vergnügen beim Lesen und Entdecken wünscht Ihnen das Redaktionsteam des Ferienmagazins

Anfragen und Infos über: Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH Humboldtstraße 25, 02625 Bautzen Tel. +49 3591 48770 Fax +49 3591 487748 info@oberlausitz.com www.oberlausitz.com

Inhalt Oberlausitz – Das Landschaftswunderland Oberlausitz – Das Kulturentdeckerland Oberlausitz – Das Kinderabenteuerland

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Reise durch die Feriengebiete Lausitzer NEISSELAND Oder-Spree-Radweg Weißwasser • Bad Muskau Hornow • Weißwasser Niesky • Schleife Rietschen • Thräna • Krobnitz • Reichenbach • Markersdorf • Königshain • Görlitz Zentendorf Geheime Welt von Turisede

16-25 17 18-19 20 21

Görlitz

26-29

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Naturpark Zittauer Gebirge 30-49 Naturpark • Zittau 30-33 Oybin • Lückendorf 34-35 Zittauer Schmalspurbahn, Dampfbahn-Route Sachsen 36 Ostritz • Lückendorf • Olbersdorf 37 Luftkurort Jonsdorf 38-39 Erholungsort Waltersdorf 40-41 Großschönau • Seifhennersdorf 42-43 Bertsdorf-Hörnitz • Herrnhut 44-45 Oderwitz • Spitzkunnersdorf 46-47 Löbau 48-49 Umgebindehausstraße 50 Ebersbach-Neugersdorf • Seifhennersdorf 51 Oberlausitzer Bergland Neusalza-Spremberg Ebersbach-Neugersdorf • Oppach Kottmar – Obercunnersdorf, Eibau Sohland/Spree • Cunewalde Wilthen • Schirgiswalde-Kirschau • Tautewalde Neukirch/Lausitz Oberlausitzer Bergwanderweg

52-64 54-55 56-57 58-59 60-61 62-63 64 65

Bautzen Die Sorben in der Oberlausitz Kleinwelka • Grubschütz • Göda

66-75 70 72-75

Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft UNESCO-Biosphärenreservat Heide- und Teichlandschaft • Kotten

76-79 76-77 78-79

Westlausitz Großharthau Pulsnitz • Miltitz Großröhrsdorf • Bischofswerda Radeberg • Kleinröhrsdorf • Rammenau Kamenz

80-88 81 82-83 84-85 86-87 88

Lausitzer Seenland Elsterheide/Geierswalde Hoyerswerda Zeißig • Gundermann Boxberg/O.L. • Nochten • Impressum Verkehrsverbindungen Veranstaltungen

89-93 89 90 91 92-93 94-95 96

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Ausblick in den Naturpark Zittauer Gebirge


Wanderer im Naturpark Zittauer Gebirge

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Mit Naturführer im Biosphärenreservat unterwegs

Herrliche Touren: Radeln durch das Lausitzer Seenland

Bewegt durch die Landschaft Hügelland, Flussauen, Mittelgebirge, Teichgebiete – die Oberlausitz weist eine erstaunliche landschaftliche Vielfalt auf. Radfahrer, Wanderer, Wassertouristen und Wintersportler finden genügend Raum, um sich nach Herzenslust unter freiem Himmel zu bewegen. Auf Schusters Rappen Das Netz an Wanderwegen in der Region misst insgesamt etwa 5.000 Kilometer. Reizvolle Ausflugsziele lassen sich zu jeder Jahreszeit ansteuern, etwa die Mühlsteinbrüche im Naturpark Zittauer Gebirge, die Kälbersteine im Oberlausitzer Bergland, die Gröditzer Skala in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, die Drachenberge im Neißeland oder entlang des Biberpfades im Dresdner Heidebogen. Vielerorts wird der Aufstieg auf Aussichtstürme und Gipfel mit beeindruckenden Fernsichten belohnt. Urige Bergbauden und Gasthöfe am Weg laden zu Einkehr und Stärkung ein. Verbindenden Charakter hat der Oberlausitzer Bergweg. Über sechs Etappen führt er vom Töpferort Neukirch bis nach Zittau, in die Stadt der Fastentücher am Dreiländereck. Die 107 Kilometer lange Strecke ist Teil des deutschen Fernwanderweges Wernigerode-Harz-Zittau und wurde als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland” ausgezeichnet. Mit dem Drahtesel Radfahrer finden in der Oberlausitz ein gut ausgebautes Wegenetz. Neben zahlreichen Thementouren und kleineren Rundwegen verlaufen fünf große, teilweise überregionale Strecken durch die Ferienregion: der Oder-Neiße-Radweg, die Tour entlang der Oberlausitzer Umgebindehäuser, der Spreeradweg, die Sächsische Städtetour und der Froschradweg durch die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Zu den

thematisch angelegten Routen gehören Wolfsradweg, Seeadler-Rundweg, die Tour mit sorbischen Impressionen und der Krabatrundweg. „OL 100” nennt sich ein Rundkurs, der landschaftliche und kulturelle Sehenswürdigkeiten der Oberlausitz verbindet. Die 620 Kilometer lange Strecke schneidet und tangiert immer wieder auch Themenradwege, so dass sich die Region im Fahrradsattel abwechslungsreich erkunden lässt. Vergnügen im Sommer wie im Winter Zum Paradies für Wasser- und Freizeitsport hat sich vor allem das Lausitzer Seenland entwickelt. Europas größte künstliche Wasserlandschaft entstand aus früheren Braunkohlegruben im Osten Sachsens und im Süden Brandenburgs. Die Palette der Möglichkeiten reicht dort heute von Segeln, Paddeln und Tretbootfahren über Jetski, Kitesurfen, Wakeboarden, Tauchen und Angeln bis hin zu Inline-Skaten sowie Quadund Jeep-Touren. Marinas mit Bootsliegeplätzen gibt es am Bärwalder, Geierswalder und Senftenberger See. Für Vergnügen im, am und auf dem Wasser bieten sich in der Region auch viele andere Seen, herrliche Gebirgs- und Freibäder sowie Neiße und Spree zum Wasserwandern und Schlauchbootfahren an. Wintersportler finden im Zittauer Gebirge und im Oberlausitzer Bergland gute Voraussetzungen zum Skilanglauf, Abfahrtski und Rodeln. Tipps zum Weiterlesen: Erfahren Sie mehr auf den Seiten 17 (Oder-Neiße-Radweg), 65 (Oberlausitzer Bergweg) sowie 16, 30ff., 34ff., 38, 39, 43, 51, 52ff., 55, 56, 58ff., 60ff., 62, 64, 76ff., 78ff., 80, 89… www.oberlausitz.com/aktiv www.radwandern-oberlausitz.de www.oberlausitzer-bergweg.de

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Altstadtfest in Gรถrlitz



Neues Schloss im Fürst-Pückler-Park Bad Muskau


Mit einer Stadtführerin vor dem Reichenturm in Bautzen

Blick vom Weinberg auf das Kloster St. Marienthal in Ostritz

Reich an Kultur und Geschichte Eine wechselvolle Geschichte prägte die Oberlausitz. Bevor sie 1635 zu Sachsen kam, stand sie lange Zeit unter böhmischem Einfluss. 1815 fielen große Teile der Region an Preußen. Den historischen Spuren können Besucher heute vielerorts folgen. Ein starkes Bündnis Als Raubritter, Wegelagerer und Schutzgelderpresser in der Oberlausitz für Unruhen sorgten, schlossen sich sechs Städte 1346 zu einem Verteidigungsbündnis zusammen. Bautzen, Görlitz, Zittau, Löbau, Kamenz und Lauban (heute Luban´ in Polen) versprachen sich dabei gegenseitig Schutz und Beistand. Der Oberlausitzer Sechsstädtebund hielt nahezu 500 Jahre und befriedete nicht nur die Lage im Land. Den Verbündeten brachte der Zusammenschluss zugleich Ansehen und Wohlstand. Die Blütezeit lässt sich an der Architektur in den Städten nach wie vor ablesen. Prächtige Rathäuser fallen in Löbau und Kamenz auf. Vom einstigen Reichtum Zittaus zeugt das mächtige Salzhaus. Mittelalterliche Wehrtürme und Bastionen beeindrucken in Bautzen, darunter der aus dem Lot geratene Reichenturm, der sich 1,44 Meter nach Nordwesten neigt. Bauwerke aus der Zeit der Gotik, des Barock, der Renaissance und des Jugendstils sowie aus der Gründerzeit bilden in Görlitz ein einzigartig geschlossenes Ensemble. Sakrale Schätze Durch den alten gemeinsamen Kulturraum in der Mitte Europas führt eine touristische Route, die sakrale Orte und Kunstwerke miteinander verbindet, und das sogar grenzüberschreitend. Als „Heilige Straße“ führt die Via Sacra zu 20 Stationen in der Oberlausitz, Nordböhmen und Niederschlesien.

Für die besonderen Touren durch das deutsch-tschechischpolnische Dreiländereck heißt das Motto „Reisen ohne Grenzen, durch Jahrhunderte, zur Besinnung“, mit Herz und Seele. An der mehr als 500 Kilometer langen Strecke liegen unter anderem Stationen wie das Große und das Kleine Zittauer Fastentuch und der Zittauer Epitaphienschatz, die Loretokapelle Rumburk (Rumburg) und die Kirche Wang Karpacz (Krummhübel). Pücklers Gartenträume Gestaltete Landschaft zum Wohlfühlen: In der Oberlausitz lassen sich zahlreiche Beispiele für faszinierende Gartenkunst entdecken. Der Gartenkulturpfad beiderseits der Neiße verbindet repräsentative Anlagen mit versteckten und weniger bekannten Kleinoden. Herausragend ist dabei der Landschaftspark, den Hermann von Pückler-Muskau anlegte. Das Meisterwerk an der Neiße wurde 2004 mit der Aufnahme ins Weltkulturerbe der UNESCO geadelt. Mancher Gartenkünstler ließ sich von den Ideen des grünen Fürsten inspirieren. So hatte das Muskauer Vorbild wohl Einfluss auf die Gestaltung des Landschaftsparks in Rothenburg. Der 200 Hektar große Park in Kromlau gilt als größte Rhododendren-Anlage in Deutschland. Wunderbar spazieren lässt es sich im Seifersdorfer Tal. Weitere Schlossparks sind unter anderem in Krobnitz, Königshain, Großharthau, Rammenau, Neschwitz, Uhyst, Gröditz und Hainewalde zu finden. Tipps zum Weiterlesen: Erfahren Sie mehr auf den Seiten 26ff., 33, 48ff., 66ff., 88 (Sechsstädtebund), 33, 34, 35, 37, 44, 61, 66ff., 88 (Via Sacra), 16, 18, 19, 22, 61, 78, 80, 87, 93 (Gartenkunst)

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Sängerinnen vom Sorbischen National-Ensemble Bautzen

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Typisches Umgebindehaus

Blaudruck aus Pulsnitz – eine 300 Jahre alte Tradition

Einzigartige Traditionen Sorbische Bräuche, alte Handwerkskunst, Teichwirtschaft, unverwechselbare Holzarchitektur: In der Oberlausitz ist so manche Tradition seit Jahrhunderten lebendig. Slawische Minderheit Zweisprachige Schilder an Straßen, Ortseingängen und Bahnhöfen weisen im Osten Sachsens und im Süden Brandenburgs darauf hin, dass in der Gegend eine nationale Minderheit lebt. Seit etwa 1.500 Jahren siedeln die Sorben in der Lausitz. Schätzungsweise 60.000 Menschen gehören dem kleinsten slawischen Volk heute an. Es pflegt nicht nur eine eigene Sprache, sondern auch Feste und Bräuche, die von der UNESCO als immaterielles Welterbe anerkannt wurden. Die bekanntesten sind die Vogelhochzeit im Januar und das Osterreiten am Ostersonntag. Von Hand gefertigt Deutschlandweit einmalig ist die Innung der Pulsnitzer Pfefferküchler. Sie gibt es unter der Berufsbezeichnung mit eigener Ausbildungsrichtung nur in dieser Stadt. Acht Handwerksbetriebe und eine Lebkuchenfabrik stellen dort das ganze Jahr über Leckerbissen her, die zu unrecht als Weihnachtsgebäck gelten. In Pulsnitz existiert auch die vermutlich älteste Blaudruckwerkstatt Deutschlands. Ihre Ursprünge reichen bis 1633 zurück. Seit 2018 ist die Technik sogar als immaterielles Kulturerbe der UNESCO anerkannt. Gut 30 Jahre später war in Großschönau die Damastweberei eingeführt worden. Nirgendwo anders in Deutschland wurde so viel und so lange Damast gewebt wie in diesem Oberlausitzer Ort. Das Deutsche Damast- und Frottiermuseum in Großschönau erinnert an die besondere Geschichte. Eine der bundesweit letzten Kokoswebereien ist im südöstlichs-

ten Zipfel Sachsens noch in Betrieb. Zudem arbeiten Töpfer vielerorts in der Oberlausitz nach alter Tradition. Weltweit gefragt sind die Herrnhuter Sterne, die seit jeher in Handarbeit hergestellt werden. Leckerbissen aus dem Wasser Die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft ist traditionelles Aufzuchtgebiet für Karpfen und andere Süßwasserfische, die später lecker zubereitet auf dem Tisch landen. Schon im 13. Jahrhundert wurden die ersten Teiche in der Gegend angelegt. Zu den Lausitzer Fischwochen können Besucher alljährlich im Herbst auf eine Entdeckungsreise durch die Genussregion gehen. Teichwirtschafts- und Fischzuchtbetriebe, Gaststätten, Pensionen, Gästeführer und andere Partner beteiligen sich an der kulinarischen Veranstaltungsreihe. Häuser mit Seele Mit den Umgebindehäusern prägt eine weltweit einzigartige Volksbauweise den Süden der Oberlausitz im Dreiländereck zu Polen und Tschechien. Charakteristisch für die urigen Bauten ist die hölzerne Stützkonstruktion, die eigenständig vor den Wänden der Blockstube steht. Prachtvolle Türgewände, schmiedeeiserne Fenstergitter, kunstvolle Verschieferungen an der Fassade, meisterlich gefügte Hölzer – mit vielen Details sind die Häuser eine Augenweide. Manche stehen als Gaststätten, Pensionen, Ferienhaus oder Museum offen. Tipps zum Weiterlesen: Erfahren Sie mehr auf den Seiten 16, 21, 70, 71, 74, 78ff. (Sorben); 37, 42, 45, 53, 67, 84 (traditionelles Handwerk); 78ff (Lausitzer Fischwochen); 22, 30ff., 38, 40, 41, 46, 50, 51, 53, 55, 57, 58, 59, 60, 61 (Umgebindehäuser)

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Eiersuche im Saurierpark



Familie in Groร schรถnau

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Im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec

Bootstouren auf der Neiße

Basteln in der Sterne-Manufaktur

Abenteuer im Familienurlaub Zoo, Museum, Erlebnispark, Sternwarte, Minigolfanlage oder Spaßbad: Das Spektrum der Freizeiteinrichtungen in der Oberlausitz ist durchaus beachtlich. Familien mit Kindern dürfte es daher nicht schwer fallen, ihren Urlaub in der Oberlausitz abwechslungsreich zu gestalten – bei jedem Wetter und zu allen Jahreszeiten. Freizeitknüller von A bis Z Von A wie Abenteuerkletterwald bis Z wie Zittauer Schmalspurbahn reichen die Offerten gegen Langeweile, die sich zu Recht als „Freizeitknüller der Oberlausitz“ bezeichnen. Das bunte Netzwerk bilden 40 ganz unterschiedliche Einrichtungen, die in der gesamten Region verteilt sind – von Kamenz bis Görlitz und Hoyerswerda bis Zittau. Der Saurierpark mit rund 200 lebensgroßen Modellen von Urzeitechsen ermöglicht eine spannende Reise in die lange zurückliegende Vergangenheit. Auf einer einzigartigen Abenteuerlandschaft beiderseits der Neiße tauchen Besucher ein in die Geheime Welt von Turisede. Mehr über Karpfen und ihre Aufzucht ist bei einem multimedialen Rundgang mit Fischer Klaus durch das HAUS DER TAUSEND TEICHE in Wartha zu erfahren. Zauberhaft – getreu einer alten sorbischen Sage – geht es auf dem Gelände der KRABAT-Mühle in Schwarzkollm zu. Die Muskauer Waldeisenbahn bringt Fahrgäste in die Parks von Kromlau und Bad Muskau, teilweise sogar unter Dampf. Zum Netzwerk gehören auch die Energiefabrik Knappenrode, der Rodelpark am Spitzberg in Oderwitz und die Monsterroller in Neukirch. Ausführliche Informationen unter:

Gut gerüstet für Familien Manche der Freizeitknüller tragen zusätzlich die Qualitätsmarke „Familienurlaub in Sachsen“, darunter das Museum der Westlausitz in Kamenz, der Irrgarten von Kleinwelka, die Manufaktur der Herrnhuter Sterne, das Schmetterlingshaus in Jonsdorf, der Görlitzer Naturschutz-Tierpark, die Körse-Therme in Kirschau und der Trixi-Ferienpark Zittauer Gebirge in Großschönau. In der Oberlausitz weist das Gütesiegel auf Jonsdorf als familienfreundlichen Ort sowie auf insgesamt 18 Beherbergungs- und Freizeiteinrichtungen hin, die sich speziell auf die Bedürfnisse von Familien eingestellt haben. Das betrifft Zimmereinrichtung und Hausmobiliar ebenso wie Kinderbetreuung, Spielmöglichkeiten oder leckere Kindergerichte im Restaurant. Das Logo für „Familienurlaub in Sachsen“ zeigt an, wer zertifiziert ist. Die Anzahl der Sterne bei Übernachtungseinrichtungen gibt Auskunft darüber, in welchem Maße bestimmte Kriterien für Familienfreundlichkeit erfüllt sind. Tipps zum Weiterlesen: Erfahren Sie mehr auf den Seiten 18, 23, 24ff., 35, 36, 39, 45, 60, 62ff., 64, 72, 73, 77, 84, 85, 86, 87, 88, 90 (Freizeitknüller Oberlausitz); 24ff., 27, 36, 37, 38, 39, 43, 45, 62ff., 72, 73, 77, 86, 88, Rückseite (Familienurlaub in Sachsen) Den Flyer (links) gibt’s in Tourist-Informationen oder zum Bestellen sowie als Download bei www.oberlausitz.com

Mehr über Land und Leute aus der

www.freizeitknueller.de auf den folgenden Seiten

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Lausitzer NEISSELAND

An der Neiße

Ausgezeichnete Landschaften Vier UNESCO-Titel für einzigartige Kultur- und Naturschönheiten

Muskauer Park, Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft sowie Muskauer Faltenbogen – gleich drei Landschaften mit UNESCO-Prädikat sind im Neißeland auf engstem Raum zu finden. Hinzu kommt: Die Bräuche und Feste der auch rund um Schleife lebenden Sorben wurden 2014 als immaterielles Kulturerbe der UNESCO anerkannt. Wer das Neißeland besucht, bewegt sich in einem sprichwörtlich ausgezeichneten Gebiet.

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Sorbin in Schleifer Tracht Von der Eiszeit geschaffen Einem dreidimensionalen Kunstwerk gleicht der Fürst-Pückler-Park Bad Muskau, der 2004 auf die Welterbeliste der UNESCO kam. Mittendurch zieht sich seit 1945 zwar die Staatsgrenze, über wiederaufgebaute Brücken können Besucher jedoch mühelos auf die jeweils andere Seite wechseln. Der großartige Landschaftspark liegt inmitten des Muskauer Faltenbogens. Die in der letzten Eiszeit entstandene Landschaft erhielt 2015 den Status eines UNESCO Global Geoparks. In Form eines großen Hufeisens verläuft dieser grenzüberschreitend von Brandenburg über Sachsen bis nach Polen. Mitten hindurch fließt die Neiße, die sich bis zu 30 Meter tief ins Land einschneidet. Bunte Seen, in denen Mi-

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nerale und das Lichtspiel der Sonne für ein bezauberndes Farbenspiel sorgen, zeugen vom einstigen Abbau verschiedener Rohstoffe in der Gegend. Teppich aus hunderten Teichen Die Gewässer in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft wurden ebenfalls größtenteils von Menschenhand angelegt, wenngleich zu einem völlig anderen Zweck. Sie dienen vor allem der Fischaufzucht. Daher überziehen heute hunderte Teiche das Land wie ein Teppich. Rund 30.000 Hektar der Fläche stehen seit 1994 unter besonderem Schutz: als Biosphärenreservat der UNESCO.

Peter Radtke

Neiße-Boots- und Radtouren Der Fluss, der dem Neißeland seinen Namen gab, markiert die deutsch-polnische Grenze. Die auf weiten Strecken naturbelassene Landschaft lässt sich besonders gut entlang des Oder-Neiße-Radweges oder bei einer Bootstour entdecken. Überhaupt sind die Besucher im Neißeland gut aufgehoben, wenn sie Ruhe in der Natur und landschaftliche Reize lieben. Auch Radfahrer, Wassersportler und Inlineskater kommen vielerorts auf ihre Kosten. Klettern und kraxeln in den Bergen Überaus reich an Flora und Fauna ist der Rotstein, Sachsens ältestes Naturschutzgebiet. In den Mischwäldern rund um das Basaltmassiv fühlen sich rund 530 Arten heimisch, darunter sehr seltene und gefährdete Tiere und Pflanzen. Mehrere Wanderwege führen zum 455 Meter hohen Gipfel, wo ein Berggasthof zur Einkehr einlädt. Anderswo im Neißeland stehen ebenfalls Bauden für Ausflügler offen, etwa auf der Landeskrone in Görlitz oder in den Königshainer Bergen. In dem kleinen Gebirge gibt es nicht nur ein ausgedehntes Netz an Wanderwegen, sondern auch mehrere ehemalige Steinbrüche. Sie erinnern an die Zeit des Granitabbaus. Längst sind die Gruben mit Wasser gefüllt, und die darüber aufragenden Felsen haben Kletterer für sich entdeckt. Lesen Sie mehr auf den Seiten 17 bis 25! Touristische Gebietsgemeinschaft NEISSELAND e.V. Elisabethstraße 40, 02826 Görlitz E/3 Tel. +49 3581 3290121 info@neisseland.de, www.neisseland.de

Auf Exkursion im Geopark Muskauer Faltenbogen


Vom Dreiländereck an die Ostsee Der Oder-Neiße-Radweg verläuft zu etwa einem Viertel durch die Oberlausitz Zittau, die Stadt am Dreiländereck, haben wir längst hinter uns gelassen. Nur das Rauschen des Wassers und das Zwitschern der Vögel ist nun zu hören, während wir entspannt durch das Tal der Neiße von Hirschfelde nach Ostritz radeln. Kein Autolärm stört die Idylle, denn der Weg verläuft auf diesem Stück ganz nah am Fluss. Gerade in heißen Sommern ist es dort herrlich kühl, da bewaldete Hänge das Ufer säumen. Nach einer Weile erreichen wir das Kloster St. Marienthal, eine seit 1234 ununterbrochen von Zisterzienserinnen bewohnte Abtei, bevor es weiter in Richtung Görlitz geht.

… mit viel Abwechslung Die Tour auf dem sächsischen Abschnitt des überregionalen Radweges bietet viel Abwechslung. Historische Städte und herrliche Parks wechseln sich mit verträumten Dörfern und ursprünglicher Natur ab. Zwischenstopps sollte man unbedingt einplanen, etwa in der Altstadt von Görlitz als architektonischer Perle oder im Muskauer Park, der seit 2004 zum UNESCO-Welterbe gehört. Kleinode an der Strecke sind zudem der Landschaftspark in Rothenburg und die hübsche, kleine Fachwerkkirche in Pechern. Mehr Zeit braucht man für einen Besuch der „Geheimen Welt von Turisede“, einem etwas ande-

Rundkurs Einhundert Prozent Oberlausitz – mehr Abwechslung geht nicht Tipp: E Die OL 100 vereint als Rundradweg nicht nur landschaftliche und kulturelle Höhepunkte der Region, sondern verbindet auch die bekanntesten Themenradwege miteinander. Die Strecke – reich an Erweiterungs- und Abkürzungsmöglichkeiten – ist vor allem für anspruchsvolle und kulturbegeisterte Radurlauber geeignet. Kaum eine andere Radregion in Deutschland birgt so viel Abwechslung in jede Himmelsrichtung! • Länge: etwa 620 Kilometer • hügeliges Profil, mittlere Schwierigkeit • keine separate Beschilderung – Navigation über die Tourenapp Oberlausitz.Touren möglich Mehr Informationen: www.radwandern-oberlausitz.de/ol-100.html

Die Radreise-Spezialisten

Robert Michalk Photography

Ihr Partner für Radtouren: AugustusTours aus Dresden – Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes“ 2017 – bietet individuelle Radreisen am Oder-Neiße-, Spree- und Froschradweg mit Gepäcktransport an. Neben der individuellen Etappenplanung umfasst der Rundum-Service von AugustusTours die Buchung radfreundlicher Unterkünfte, den Gepäcktransport von Unterkunft zu Unterkunft, Mieträder sowie ausführliche Reiseunterlagen mit den Streckenbeschreibungen und Besichtigungstipps.

Ganz nah am Fluss entlang ren Abenteuerfreizeitpark mit ausgedehnter Spiellandschaft und verschiedenen Übernachtungsmöglichkeiten. Nördlich von Bad Muskau passieren wir die sächsisch-brandenburgische Grenze und fahren wieder durch idyllische Landschaft. Auf dem Weg nach Pusack und Zelz mäandert die Neiße wunderbar naturbelassen dahin. Himmel und Weite dominieren das Bild auf den folgenden Kilometern bis in die Rosenstadt Forst. Zwischen Guben und dem Kloster Neuzelle liegt Ratzdorf am Zusammenfluss von Oder und Neiße. Über Frankfurt/Oder, das Oderbruch, Schwedt, Ueckermünde und Anklam führt der Weg schließlich weiter bis an die Ostsee. App zur Tourenplanung: Oberlausitz.Touren für Android und iOS im Web bei outdooractive Mehr Informationen: www.oberlausitz.com/aktiv www.radwandern-oberlausitz.de www.oder-neiße-radweg.de

Angebote 2019: Oder-Neiße-Radweg: E Zittau – Usedom (11 Tage / 10 Nächte), Preise pro Person: 919 Euro im DZ, 1.199 Euro im EZ E Zittau – Frankfurt/Oder (6 Tage / 5 Nächte), Preise pro Person: 399 Euro im DZ, 539 Euro im EZ Spreeradweg: E Radreise Bautzen – Berlin (9 Tage / 8 Nächte), Preise pro Person: 659 Euro im DZ, 869 Euro im EZ Froschradweg: E Rundreise ab/an Bautzen (7 Tage / 6 Nächte), Preise pro Person: 499 Euro im DZ, 649 Euro im EZ Buchung unter: AugustusTours Turnerweg 6, 01097 Dresden A/4 Tel. +49 351 5634820 aktiv@augustustours.de, www.augustustours.de

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Geruhsame Fahrt… Wir sind auf einem der beliebtesten Fernradwege Deutschlands unterwegs, dem Oder-Neiße-Radweg. Er verläuft von der Neißequelle im nordböhmischen Nová Ves nad Nisou bis zur Ostseeinsel Usedom. Etwa ein Viertel der 630 Kilometer langen Strecke führt über sächsisches Territorium und damit durch die Oberlausitz. In der Regel rollt man abseits der Straßen durch die Landschaft, wenn auch nicht immer direkt am Fluss entlang. Doch weite Auen, Wiesen und Felder geben gerade nördlich von Görlitz immer wieder Gelegenheit, geruhsam im Sattel dahinzugleiten und den Blick wohltuend in die Ferne schweifen zu lassen.


Lausitzer NEISSELAND

Weißwasser • Bad Muskau

Fahren wie vor 100 Jahren Gemütliche Tour mit der Waldeisenbahn von Weißwasser nach Bad Muskau und Kromlau Für Heiko Lichnok ist es immer wieder eine „Augenweide“, wenn er an der Spitze eines kleinen Zuges ins Hermannsbad von Bad Muskau rollt. „Es ist ein wunderschöner Bahnhof“, sagt der Geschäftsführer der Muskauer Waldeisenbahn, der gelegentlich selbst die Lok steuert. „Wir kommen mitten im Ensemble der historischen Badehäuser an.“

Heiko Lichnok (im Bild) und sein Team feierten 2018 das 25. Betriebsjubiläum der Museumsbahn. Seit 2017 fährt die Museumsbahn direkt bis ins Zentrum des Muskauer Badeparks. Zwar waren die Gleise dazu nur um wenige Hundert Meter verlängert worden. Für den Bahnbetrieb bedeutete die Erweiterung jedoch einen enormen Gewinn. Immerhin stehen in Bad Muskau nun zwei Bahnsteige und drei Gleise zur Verfügung, was sich gerade bei Veranstaltungen gut bewährt hat, etwa zur Premiere des Internationalen Straßentheaterfestivals „ViaThea“ 2018 im Fürst-Pückler-Park. „Die Entwicklung setzt sich kontinuierlich fort“, freut sich Heiko Lichnok. Die Sanierung der Gebäude im Hermannsbad kommt voran, so dass es nun im früheren Badehaus auch einen Wartebereich mit Toiletten für Besucher und Fahrgäste gibt. In 35 Minuten fährt die Waldeisenbahn auf schmalen Gleisen von Weißwasser nach Bad Muskau. Nur 20 Minuten dauert die gemütliche Reise in

den Rhododendronpark von Kromlau. Auf knapp vier Kilometern Länge führt die Strecke durch die imposante Landschaft des Muskauer Faltenbogens, der als Geopark UNESCO-Status hat. Regelmäßig werden seit 2017 auch Sonderfahrten auf der Tonbahn angeboten, die den Aussichtsturm „Schwerer Berg“ am Rand des Tagebaus Nochten ansteuert. Die elf Kilometer lange Route verläuft teilweise ent-

Veranstaltungen (Auswahl): E 19.-22. April: Osterdampf – Saisonstart E 7. Juni: Mondscheinfahrt für Kinder (Karten im VVK) E 8. bis 10. Juni: Pfingstdampf (Park- und Blütenfest in Kromlau) E 6. September: Mondscheinfahrt für Romantiker (Karten im VVK) E 7. und 8. September: Tonbahn-WE (Sonderfahrplan) E 7. und 8. Dezember: Weihnachtsmannfahrten (Karten im VVK) E weitere Termine im Internet lang der Strecke, die einst die Tongrube in Mühlrose mit der 1991 stillgelegten Ziegelei in Weißwasser verband. Da die dreistündigen Touren mit rustikalem Picknick sehr gut angenommen werden, empfiehlt Heiko Lichnok rechtzeitige Voranmeldung. Eine Fahrt mit der Waldeisenbahn bedeutet

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Übernachten im Badepark Wer mit der Waldeisenbahn in Bad Muskau ankommt, steigt mitten im Badepark und nur wenige Schritte entfernt von der Turmvilla aus. Einst als Logierhaus für Kurgäste erbaut, ist das markante Fachwerkgebäude zusammen mit der benachbarten Villa Caroline heute Hotel. Es empfiehlt sich als ein erster touristischer Anlaufpunkt im UNESCOWelterbe. Das Haus ist nicht nur perfekt gelegen für Aktiv-Reisende, die Station auf dem OderNeiße-Radweg einlegen. Es lädt zugleich ein, länger als nur einen Tag im Fürst-Pückler-Park zu verweilen, der sich keinesfalls in wenigen Stunden erkunden lässt.

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schlichtes, rustikales Reisen. Wie vor 100 Jahren läuft der Betrieb mit ganz einfacher Technik. „Es rumpelt halt ein bisschen“, sagt der Geschäftsführer schmunzelnd. Der Besitzer der Standesherrschaft Muskau, Traugott Graf von Arnim, ließ die Gleise für die Güterbahn ab 1895 verlegen. Als „Gräflich von Arnimsche Kleinbahn“ verband sie Kohlengruben, Sägewerke, Ziegeleien und Papierfabriken.

Waldeisenbahn Muskau GmbH Zentrale Abfahrt: Bhf. Weißwasser-Teichstraße D/1 Geschäftsstelle: Jahnstraße 5, 02943 Weißwasser Tel. +49 3576 207472 wem.gmbh@waldeisenbahn.de www.waldeisenbahn.de (s. auch S. 36)

Die 17 Hotelzimmer strahlen behagliche Atmosphäre zum Wohlfühlen aus, vor allem durch die Einrichtung mit vielen Naturmaterialien. Die Gebäude wurden ökologisch saniert, etwa mit Lehmputz auf den Wänden. Der Kulturkeller der Turmvilla öffnet regelmäßig zu Veranstaltungen. Im Hotel befindet sich auch ein Restaurant, in dem kulinarische Genüsse der indischen Küche angeboten werden. Turmvilla Bad Muskau GmbH Hermannsbad 9, 02953 Bad Muskau D/1 Tel. +49 35771 50029 kontakt@turmvilla.de www.turmvilla.de


Bad Muskau

Lausitzer NEISSELAND

Pücklers Gartenreich Bad Muskau als Park- und Kurstadt gehört zum grenzüberschreitenden Welterbe

Kuren und genießen wie Fürst Pückler Urlaub oder Kur im UNESCO-Welterbe Muskauer Park – dafür empfiehlt sich das Kulturhotel am Marktplatz von Bad Muskau. Das Vier-Sterne-Haus mit 200 Betten ist nicht nur nach „Fürst Pückler“ benannt. Es orientiert sich bewusst an Traditionen, die auf den früheren Standesherrn zurückgehen. So begründete Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) das Kurwesen im Ort, indem er ab 1823 Mineralbäder und Trinkkuren anbot. Den Kurortstatus sichert heute das Kulturhotel für die Stadt. Gäste können sich bei Wellness-Behandlungen in der „Machbuba-Oase“ oder bei Anwendungen mit Naturmoor und Thermalsole im Moorbad verwöh-

torischem Vorbild ziert die halbrunde Steinbank nun wieder das Areal unweit des sanierten Kuppelpavillons. Neu entstanden ist 2018 zudem der ökumenische Pfad, der die benachbarten Grundstücke von katholischer und evangelischer Kirche in Bad Muskau verbindet. Am Weg symbolisieren ThujaBäumchen die zwölf Apostel. Empfohlen sei auch eine Tour in die polnische Nachbarstadt Łeknica zur alten Braunkohlegrube „Babina“, um mehr über Besonderheiten des UNESCO-Geoparks Muskauer Faltenbogen zu erfahren. Tipp: E In der Touristinformation (neben dem Parkeingang am Kirchplatz) können sich Besucher auch Räder und Bollerwagen für ausgiebige Erkundungen des Welterbes ausleihen. Informationen über: Bad Muskau Touristik GmbH Kirchplatz 5, 02953 Bad Muskau D/1 Tel. +49 35771 50492, info@badmuskau.info www.muskau.info, www.badmuskau.de

nen lassen. Mit einer modernen Interpretation historisch überlieferter Speisen will das Hotelrestaurant an die Esskultur des Grünen Fürsten erinnern. Er führte ab 1854 seine „Tafelbücher“, in denen er alle Menüs und Gäste seiner Tischgesellschaften aufzeichnete. Auf der Karte steht freilich auch hausgemachtes Fürst-Pückler-Eis. Kulturhotel Fürst Pückler Park Therapeutisches Zentrum Moorbad Bad Muskau GmbH D/1 Schloßstraße 8, 02953 Bad Muskau Tel. +49 35771 5330 info@kulturhotel-fuerst-pueckler-park.de www.kulturhotel-fuerst-pueckler-park.de www.moorbad.de

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Beim Anblick des Neuen Schlosses erscheint es heute unglaublich, dass es jahrzehntelang als Ruine im Park stand. Am Ende des Zweiten Weltkriegs durch Brandstiftung zerstört, ist das wiederhergestellte Gebäude längst In den „Andeutungen über zum Besuchermagneten geworLandschaftsgärtnerei“ schrieb den: mit Café und einer multimediaHermann von Pückler-Muskau seinen Anspruch 1834 unmissver- Quelle/ Stiftung: Georges François Louis Jacquemot len Dauerschau über den facettenreiständlich nieder. Eine idealisierte Landschaft chen Parkschöpfer. Sie trägt den treffenden Titel schwebte dem Grünen Fürsten vor, als er 1815 be- „Pückler? Pückler! Einfach nicht zu fassen“. Besucher der Park- und Kurstadt sollten sich nicht gann, einen Park beiderseits der Neiße zu gestalten. Den Fluss und das Städtchen bezog er in das Gar- nur im zentralen Teil rund um das Schloss bewegen. Es lohnt sich auszuschwärmen, am besten mit tenkunstwerk ein. Manche Vision des exzentrischen Aristokraten dem Rad. Steinerne Bänke markieren in der Landblieb unerfüllt. Seine Nachfolger – Prinz Friedrich schaft die Punkte, an denen sich beeindruckende der Niederlande und später die Grafen von Arnim – Blicke und ungewöhnliche Sichtachsen öffnen. Ein Abstecher lohnt sich in den Bergpark mit dem vervollkommneten Pücklers Komposition. So entstand in Bad Muskau der größte klassische Land- Hermannsbad, das in den vergangenen Jahren schaftspark, den es auf dem europäischen Festland durch verschiedene Vorhaben aufgewertet wurde. gibt. Auf etwa 830 Hektar Fläche erstreckt sich die Dazu gehört die Rekonstruktion der klassizistischen heutige UNESCO-Welterbestätte, seit der Grenzzie- Exedrabank, für die einst der preußische Architekt hung 1945 zu zwei Dritteln auf polnischem Boden. Karl Friedrich Schinkel den Entwurf lieferte. Nach his„Der höchste Grad der landschaftlichen Gartenkunst ist nur da erreicht, wo sie wieder freie Natur, jedoch in ihrer edelsten Form, zu sein scheint.“

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Hornow • Weißwasser

Die Eltern Goedele Matthyssen und Peter Bienstman sind stolz: Marie (Mitte) leitet jetzt das erste „Tochterunternehmen” der Confiserie Felicitas – in Dresden. Sie hat im Mutterbetrieb Hornow alles dafür erlernt.

Süßes Schoko-Paradies Das erste „Tochterunternehmen” eröffnete in Dresden Dresden hat nun ein eigenes kleines Schoko-Paradies – das „Tochterunternehmen” der Hornower Confiserie Felicitas. In der Frauenstraße 9 – zwischen Frauenkirche und Altmarkt – gibt es die belgischen schokoladigen Köstlichkeiten in vielfältigsten Formen, ein Café mit hausgemachtem Eis, Torten, Kaffeespezialitäten sowie Trinkschokoladen – und natürlich auch eine Schoko-Mitmach-Schauwerkstatt. Filialleiterin ist die 21-Jährige Marie Bienstman (im Bild rechts), die im SchokoLadenLand ihrer Eltern in Hornow aufgewachsen ist und folgerichtig in die Fußstapfen der Eltern trat. Belgische Spezialitäten Ob in den Filialen in Dresden, Potsdam oder im Mutterbetrieb in Hornow – die Confiserie „Felicitas” gleicht einem süßen Paradies. Wer ein besonderes

Präsent sucht oder sich selbst etwas Leckeres gönnen möchte, ist dort genau richtig. Trüffel und feine Pralinen, Hohlfiguren, Tafeln, Aufstrich, Grußkarten und andere handgefertigte Kreationen aus ausgezeichneter belgischer Roh-Schokolade reihen sich in Holzregalen dicht aneinander. Dass die Spezialitäten von Felicitas auf der Zunge zergehen, ist ein Qualitätsmerkmal für handwerklich hergestellte Schokolade aus besten Zutaten. Ein Ausflug, der lohnt Wie genau die Süßigkeiten liebevoll hergestellt werden, zeigt im Schoko-Kino ein Film, der auch die Unternehmensgeschichte erzählt. Goedele Matthyssen und Peter Bienstman, zwei gebürtige Belgier, erfüllten sich mit „Felicitas“ einen Traum und eröffneten 1992 die Schokoladenfabrik in Hornow. Das Handwerk hatte Goedele Matthyssen zuvor bei

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Enge Verbindung in berühmten Park Die Bewirtung größerer Gesellschaften gehört durchaus zum Service des Hotels „Kristall“ in Weißwasser. Doch als im Juni 2018 eine adlige Familie ausgesprochen zahlreich im Fürst-Pückler-Park zusammenkam, sahen sich Daniel Piche und sein Team vor eine besonders spannende Herausforderung gestellt. An der Festtafel im Marstall nahmen schließlich die Nachkommen der Grafen von Arnim Platz, die von 1881 bis 1945 in Besitz der Standesherrschaft Muskau waren – einschließlich des heute so berühmten Landschaftsgartens an der Neiße. Überhaupt ist das „Kristall“ recht eng mit Bad Muskau verbunden, das nur wenige Autominu-

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ten von Weißwasser entfernt liegt. Das Hotel vermietet vier Ferienwohnungen im Schlossvorwerk des Fürst-Pückler-Parks. Und Christina und Daniel Piche (links)

dem renommierten Meisterchocolatier Goossens in Antwerpen erlernt. Mehr als 70 Mitarbeiter sind heute im Unternehmen beschäftigt. In Hornower SchokoLadenLand kann man wunderschöne Stunden erleben. Im Café lassen sich Eis, Konditorei- und Patisseriespezialitäten oder Crepes und Waffeln aus hauseigener Herstellung genießen. Die Schauwerkstatt gewährt durch große Glasscheiben Einblick, wie aufwändig Felicitas-Kreationen gefertigt werden. Gäste dürfen sich dort gern selbst ausprobieren, etwa beim Gießen von Schokoladenfiguren oder in der Schokomalerei. Streichelzoo und Holzspielplatz mit großer Wiese zum Toben bieten den Kindern viel Raum und Spaß. Tipps: E Werksverkauf E Individuelle Schokoladenanfertigungen auf Wunsch vor Ort E Felicitas-Café mit Terrasse E Schauwerkstatt zum Mitmachen E Pralinenseminare und Schokoladen-Workshops E Kindergeburtstage E Streichelzoo, Spielplatz E Raum für Tagungen, Firmen- oder Familienfeier E Frühstück nach Anmeldung

Confiserie Felicitas & SchokoLadenLand Hornow Schokoladenweg 1, 03130 Spremberg D/0 OT Hornow, Tel. +49 35698 80555 49 Gruppenanfragen: event@confiserie-felicitas.de info@confiserie-felicitas.de, www.confiserie-felicitas.de Geöffnet: Mo.-Sa. 8-18 Uhr, So. 14-18 Uhr; nicht geöffnet an Feiertagen; Filialen: Dresden, Frauenstraße 9 und Altmarkt-Galerie, Altmarkt 25; Potsdam: Gutenbergstraße 26

regelmäßig sorgen die Mitarbeiter dort auch für die kulinarische Umrahmung von Veranstaltungen. Zusammen mit seiner Mutter Christina führt Daniel Piche das moderne Stadthotel – engagiert und ideenreich. Überaus gut angenommen wird der „Stadtstrand“ (Bild unten), der seit mehr als zehn Jahren von Mai bis September vor dem „Kristall“ geöffnet hat. „Bei gutem Wetter ist dort abends kein Platz zu bekommen“, sagt der Hotelchef.

Tipps: E 40 komfortable Zimmer, darunter ein barrierefreies E Bistro mit Speisen aus regionalen frischen Produkten Hotel Kristall ****Superior Karl-Liebknecht-Straße 34, 02943 Weißwasser D/1 Tel. +49 3576 2640, Fax 264 102 info@hotelkristall.de, www.hotelkristall.de


Niesky • Schleife

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Traumjob im Wachsmann-Haus Claudia Wieltsch managt das Museum im Nieskyer Bau der Moderne Technische Denkmale haben es Claudia Wieltsch seit ihrem Studium angetan. „Um Schlösser kümmern sich ohnehin genug andere“, findet die 33Jährige, die Kunstgeschichte und später Denkmalpflege in Dresden studierte. Umso glücklicher ist

Wiederherstellung. „Wir hatten viel Zeit für die Gestaltung der Räume“, erinnert sich die zweifache Mutter, die mit ihrer Familie in Horka lebt. Holzhauspfad schlägt Brücken 2014 öffnete das Denkmal für Besucher. Die Ausstellung darin widmet sich der Geschichte des industrialisierten Holzhausbaus – mit Fotos, Filmsequenzen, Originaldokumenten und dem Blick in alte Musterhauskataloge. Bei Führungen durchs Haus verweist Claudia Wieltsch auch auf die fast 100 original erhaltenen Holzbauten, die bis heute in Niesky an die Blütezeit von Christoph & Unmack erinnern. Ein Holzhauspfad verbindet die einzelnen Standorte, so dass Gäste selbstständig auf Entdeckungstour gehen können. Es bleibt der Wunsch, die einzige Tochter von Konrad Wachsmann kennenzulernen. 1961 geboren, lebt diese in Los Angeles. Über Mail steht Claudia Wieltsch mit ihr in Verbindung. „Sie weiß, dass ihr Vater durch Niesky geprägt wurde“, hat die Museumsmitarbeiterin erfahren. Sie hofft, dass die Nachfahrin des berühmten Architekten irgendwann den Weg nach Ostsachsen findet.

sie, dass sie im Konrad-Wachsmann-Haus (Bild oben und rechts) in Niesky ihren erträumten Arbeitsplatz fand. Der Architekt, nach dem es benannt ist, entwarf den Bau der Moderne für ein Vorstandsmitglied der Firma Christoph & Unmack. Das Unternehmen sorgte dafür, dass Niesky zu Beginn des 20. Jahrhunderts das führende Zentrum für die Produktion von Fertighäusern aus Holz wurde. Das berühmteste Haus der Stadt Konrad Wachsmann (1901-1980) arbeitete von 1926 bis 1929 als Chefarchitekt bei Christoph & Unmack und begann damit seine internationale Karriere in Niesky. Mit dem „Direktorenwohnhaus” hinterließ er dort einen Bau, der Besucher aus aller Welt anzieht. „Das in Blockbauweise errichtete Haus ist unter Fachleuten sehr bekannt, vor allem in den USA, wo Wachsmann die meiste Zeit seines Lebens verbrachte“, sagt Claudia Wieltsch. Der Architekt jüdischer Abstammung hatte Deutschland 1933 verlassen, konnte 1941 in die USA auswandern.

Im Sorbisches Kulturzentrum erhalten Besucher Einblick in Besonderheiten der sorbischen Kultur. Eine ständige Ausstellung zeigt die Trachtenpuppensammlung zur Schleifer sorbischen Tracht, nimmt Besucher mit in die sorbische Sagenwelt.

Claudia Wieltsch beeindruckt die sachliche, am Bauhaus orientierte Formensprache. Die Fassade ist streng und gradlinig, große Fenster lassen viel Licht, Luft und Sonne in das Haus. Als Claudia Wieltsch 2013 nach Niesky kam, lief gerade die Sanierung des Wachsmann-Baus. Die gebürtige Zittauerin hatte sich mit ihrem Studienabschluss auf die dort ausgeschriebene Stelle beworben. Das schlicht wirkende Haus diente zu DDR-Zeiten als Sitz der FDJ-Kreisleitung. Nach 1990 stand es lange leer. Fast vier Jahre dauerte die behutsame

Willkommen Begrüßung mit Brot und Salz

Museum Niesky – Konrad-Wachsmann-Haus Niesky Goethestraße 2, 02906 Niesky D/2 Tel. +49 3588 2239793 www.wachsmannhaus.niesky.de Öffnungszeiten: So.-Do.10-16 Uhr, zusätzlich vom 1.4. bis 31.9. auch Fr. 10-16 Uhr Johann-Raschke-Haus Museum und Tourist-Information Zinzendorfplatz 8, Tel. +49 3588 25580 touristinfo@niesky.de, www.museum.niesky.de Öffnungszeiten: Mo.-Fr.10-17 Uhr, So. 14-17 Uhr

Auf Wunsch werden Reisegruppen mit Brot und Salz begrüßt und erfahren in einem Vortrag Wissenswertes über die sorbische Geschichte, Sprache, Brauchtum und Trachten. Tipps und Termine: E 2./3. Februar: 10-17 Uhr, Orchideenschau E 6./7. April: 10-17 Uhr, 22. Sorbischer Ostereiermarkt in Schleife E 13. Oktober: 1017 Uhr, Herbstmarkt mit Apfelsortenschau E 20. Oktober: 15.30 Uhr, Sorbisches Herbstkonzert mit dem Sorbischen Folkloreensemble Schleife e.V.

Sylvia Panoscha und Stephanie Bierholdt veranschaulichen ihren Gästen die Techniken des Ostereierverzierens.

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Die „Leutchen“, Zwerge aus der Lausitzer Sagenwelt, wohnen in der Erde. Bei Sorben heißen sie Lutki und sind in der Ausstellung zu sehen.

Sorbisches Kulturzentrum Schleife Serbski kulturny centrum Slepo Friedensstraße 65, 02959 Schleife D/1 Tel. +49 35773 77230 schleife@sorbisches-kulturzentrum.de www.sorbisches-kulturzentrum.de

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Rietschen • Reichenbach • Markersdorf

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Einwecken in der Bauernküche Im Erlichthof werden alte Küchentraditionen gepflegt – Mitmachen erwünscht! Sauerkraut ist lecker und gesund. Doch um es traditionell herzustellen, braucht es einiges an Kraft und Mühe: Weißkraut hobeln, mit Salz würzen, kräftig durchkneten und in Steinkruken einlegen. Danach gilt es zu warten, bis das vitaminreiche Gemüse sauer vergoren und damit fertig zum Verzehr ist. Diese und andere Traditionen zur Konservierung von Lebensmitteln leben von Zeit zu Zeit bei Veranstaltungen in der Bauernküche der Erlichthofsiedlung auf, etwa auch das Einwecken von Früchten und Marmeladen. Gekocht wird teilweise sogar auf einem Herd, der wie zu Urgroßmutters Zeiten mit Holz und Kohlen befeuert werden muss. Schrotholzhäuser wurden Rarität Das Gebäude mit der urigen Bauernküche ist das jüngste Schrotholzhaus in der kleinen Siedlung am Erlichtteich. Es stand zuvor in Krauschwitz und wurde dort behutsam abgetragen, um es vor dem Ver-

Isolde Meister und Familie Eckert hobeln Krautköpfe. fall zu retten. Am Ortsrand von Rietschen wurde es originalgetreu wiederaufgebaut – wie mehrere andere Zeugnisse dieser Volksbauweise.

Schrotholzhäuser prägten im 19. Jahrhundert das Aussehen ganzer Dörfer in der nördlichen Oberlausitz. Längst sind sie eine Rarität im Straßenbild, weil die „alten Buden“ oft abgerissen und durch Neubauten ersetzt wurden. In Rietschen bilden inzwischen fast 30 Häuser die Erlichthofsiedlung. Steinofenbäckerei, Wolfsausstellung, Keramikscheune, Webhaus und SchokoLaden gehören zu dem reizvollen Ensemble, das mehrfach im Jahr Kulisse für verschiedene Feste ist. Beliebt sind auch die Wanderungen mit Kräuterpädagogin Sieglinde Wünsche, die auf sehr erfrischende Art über die Wiesen rund um den Erlichthof führt. Am Ende des lehrreichen Spaziergangs gibt es auch einen kleinen Imbiss. Wer länger als einen Tag verweilen will, kann im Erlichthof sogar übernachten. Insgesamt 30 Betten bei fünf Anbietern warten auf Gäste. Tipps & Termine: E 31. März: Töpfermarkt E 5. Mai: Frühlingsgartenmarkt und Genussfest E 2. Juni: Wald- und Gauklerfest E 11. August: Trödelmarkt E 28. September: Natur- und Fischerfest E 13. Oktober: Herbstgartenmarkt und Streuobstbörse E 1. Dezember: Wichtelfest

Die Schrotholzhaussiedlung gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Oberlausitz.

Erlichthofsiedlung Natur- und Touristinformation Turnerweg 6, 02956 Rietschen E/2 Tel. +49 35772 40235 kontakt@erlichthof.de, www.erlichthof.de Di.-So., Feiertage 10-17 Uhr (Gaststätte bis 23 Uhr) Kontaktbüro „Wölfe in Sachsen“ Tel. +49 35772 46762, www.wolf-sachsen.de

Vier Museen im Verbund Seit 20 Jahren vereint: Krobnitz, Markersdorf, Königshain und Reichenbach Mit dem Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund wurde 1999 ein sachsenweit einmaliges Modell begründet. 20 Jahre bewährt sich inzwischen die gemeinnützige GmbH, in der vier Museen vereint sind: Schloss Krobnitz, das Schlesisch-Oberlausitzer Dorfmuseum in Markersdorf, das Ackerbürgermuseum in Reichenbach sowie das Granitabbaumuseum in Königshain. Jede Einrichtung gibt auf eigene Art Einblick in Leben und Arbeit auf dem Lande.

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So erzählt die Dauerausstellung auf Schloss Krobnitz (im Bild links) über die Familie des ehemaligen Besitzers Albrecht Graf von Roon (18031879). Der preußische Kriegsminister ließ das Mitte des 18. Jahrhunderts erbaute Herrenhaus im Stil seiner Zeit umbauen, um dort fernab von Berlin seinen Altersruhesitz zu nehmen. Das Dorfmuseum auf einem Vier-Seiten-Hof in Markersdorf (im Bild rechts) informiert anschaulich über bäuerliche Lebensweise vor rund 100 Jahren.


Thräna / Hohendubrau • Königshain • Görlitz

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Oase im Grünen Familie Mitschke führt Freizeit- und Campingpark mit Herz und Leidenschaft Am Horizont zeichnen sich die Ausläufer des Oberlausitzer Berglands ab. Unzählige Male schon genossen wir diese Idylle zwischen Bautzen und Görlitz. Eine Eichenallee führt hier direkt in ein kleines Ausflugsparadies – in den Freizeit- und Campingpark Thräna.

Marlies und Joachim Mitschke (im Bild ganz oben) sind für ihre Gäste da: Sie bieten ruhige Plätze für die Camper und obendrein viele Freizeittipps. pingchef. Wir gönnen uns zum Schluss noch ein Stück hausbackenen Kuchen, den kann Marlies Mitschke immer auftischen. Allein deshalb würden wir immer wieder an diesen wunderschönen Ort ohne Hektik und Stress zurückkehren!

Kinderspielplatz (oben), Wildgehege (unten) Tipps & Termine: E Gehege mit Rot-, Dam- und Muffelwild E Spielplatz und Streichelgehege E verschiedene Grillplätze mit Sitzgelegenheiten (Grillgut kann mitgebracht werden) E für Camping- und Übernachtungsgäste ruhiges, abgeschlossenes Areal mit Schwimmteich

Spontan werden Ferientage oft verlängert Wer noch nicht weiß, wohin er ausschwärmen soll, der ist bei Joachim Mitschke gut aufgehoben. Mit reichlich Infomaterial hat er für jeden Gast das richtige Ausflugsziel parat. Neben Reiterhof, Eisenbahn-Ausstellung oder Aussichtsturm in unmittelbarer Umgebung sind auch die Oberlausitzer Freizeitknüller nicht weit entfernt. „Viele Besucher staunen, was wir hier so alles haben. So mancher verlängert den Aufenthalt ganz spontan“, berichtet der Cam-

Im Museumsprogramm leben gelegentlich die früheren Hofbesitzer wieder auf, etwa wenn es dar-

Freizeit- und Campingpark Thräna Zum Wildgehege, 02906 Hohendubrau D/3 Tel. +49 35876 41238, Mobil: +49 174 9152380 info@freizeitcamp-thraena.de www.freizeitcamp-thraena.de

um geht, wie sich Familie Kliemt auf den Winter vorbereitete. Im Reichenbacher Ackerbürgermuseum erfahren Besucher mehr über das Tagwerk der kleinen Leute um 1900. In dem schmalen Reihenhaus mit Hof und Garten lässt sich nachempfinden, in welch einfachen Verhältnissen die einstigen Bewohner lebten. Oft betrieben sie zum Nebenerwerb eine bescheidene Landwirtschaft. Das Königshainer Granitabbaumuseum erinnert an den schweren Arbeitsalltag in den Steinbrüchen der Gegend. Zwischen 1844 und 1975 wurde dort Granit gewonnen, der unter anderem beim Bau des Leuchtturm am Kap Arkona auf Rügen Verwendung fand. Ein

Lehrpfad führt durch das einstige Abbaugebiet um die Firstensteingruppe. Tipp: E museumspädagogische Angebote für Jung und Alt E Ausstellungen unter: www.oberlausitzmuseum.de E Trauungen, Tagungen, Konzerte und Feiern im Schloss Krobnitz E Veranstaltungen auf dem Bauernhof E Museumsshops Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund gGmbH Geschäftsstelle: Elisabethstraße 40 02826 Görlitz E/3 Tel. +49 3581 32901-0 info@museumsverbund-ol.de www.oberlausitz-museum.de

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Familiäre Atmosphäre Kinder stürmen nach der Ankunft zum Wildgehege mit Esel Willy. Für Mamas, Papas und andere Gäste sind die herzlichen Gastgeber erster Anlaufpunkt. Bei Marlies und Joachim Mitschke gibt es erstmal einen persönlichen Schwatz. Die legere und individuelle Art gefällt uns in Thräna schon seit Jahren. Stellplätze werden hier nicht zugewiesen, sondern mit dem Gast gemeinsam ausgesucht. In familiärer Atmosphäre gehen die Mitschkes auf Wünsche ein, reservieren auch gern Plätze im Bereich „50+“ und „Babywiese“. So wurden schon etliche Urlauber zu Stammgästen. In der Freizeitoase am Wildgehege können am Nachmittag auch Tagesgäste ein paar schöne Stunden verbringen. Etwa beim Gaudi-Golf, bei dem auf einem witzigen Parcours Bälle an Egge, Pflug oder Schubkarre einzulochen sind. Auch Pedalritter schätzen das Kleinod, liegt es doch u. a. an Froschradweg und Neißelandtour oder lädt zu Sternfahrten ins Görlitzer Land ein.

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Zentendorf

Die geheime Welt von Turisede An der Neiße verzaubert ein einzigartiger Fantasiepark große und kleine Kinder Neugierige Augen, grauer Rauschebart und Zopf: So kommt uns Jürgen Bergmann im grünen Flanellhemd entgegen. Der gebürtige Zittauer ist so sympathisch und schräg wie seine „Geheime Welt von Turisede“, die er nördlich von Görlitz beidseits der Neiße schuf. Angeregt von Mythos und Sagen um das slawische Volk der Turiseder, das in der Gegend vor ca. 1.000 Jahren gelebt haben soll und dann plötzlich verschwand, kreierte Jürgen Bergmann eine einzigartige Abenteuerlandschaft und einen Waldwohnpark. Wohin das Auge schaut, ausgeflippte Bauwerke, darunter Spielschiffe, Türme, Klettersteige und kuriose Spiele aus Holz. Auch 16 Bühnen zum Folklorum und ein schwimmendes Café auf der Neiße gibt es. „Alles Unikate. Von der Stange ist hier nichts“, betont Jürgen Bergmann. In dem von ihm geschaffenen Reich geht es nicht nur um Remmidemmi und Spaß. Hinter allen Bauten und Spielen stecken Grips und kleine Botschaften. Jürgen Bergmann, der Schöpfer der geheimen Turisede-Welt Von der Stange ist hier nichts Übernachten ist im luxuriösen Baumhaus-Hotel, dem seinerzeit ersten in Deutschland, aber auch in den Wipfel-Hütten und Waldvillen möglich. Eine Dusche lässt sich inmitten turisedischer Waldgeister nehmen. Nichts für Menschen mit Höhenangst: Durch eigens angefertigte Sicherungsgitter geht der Blick acht Meter in die Tiefe. Mehr Bodenhaftung verspricht ein Bad in einem riesigen Eisenkessel, der befeuert wird und in dem man auf Zwei der Modelle – die Originalspielplätze wurden danach gebaut, stehen in Holland (links) und in Kanada (rechts) eingearbeiteten Holzbänken Platz nehmen kann. der später spielen. „Das ist für eine französische Holzunikate findet man u. a. in Vergnügungsparks, Dass die Übernachtungszahlen stetig steigen, Spielplatzanlage“, erklärt der Meister fast etwas in Zoos und in Möbelhäusern. In 28 Jahren brachüberrascht nicht. Diesen abgedrehten Waldpark wehmütig. „Manche Auftragsarbeit hätte ich auch ten es Jürgen Bergmann und sein Team auf rund kann man an einem Tag weder erfassen noch alle gern hier bei uns“, schmunzelt der Familienvater, 1.000 Holzbauten. Spiele bewältigen. Neben den überirdischen Baum- dessen Holzgestaltungsfirma mittlerweile für Frankhäusern gibt es am östlichsten Punkt Deutschlands reich, China und England produziert. Bergmanns Kein Tag gleicht dem anderen auch rund 500 Meter unterirdische Geheimgänge, Das Geheimnis seines Erfolgs? „Vielleicht, dass ein Zauberschloss und die früheren Haustiere der ich im Grunde immer Kind geblieben bin und die Turiseder, die Fabelwesen ähneln. „Eine Kreuzung Welt mit anderen Augen sehe”, schmunzelt der aus Reh und Hase”, erfahren wir von einem Guide. Zentrallausitzer, der am Stadtrand von Zittau aufEin wenig kommen wir doch ins Grübeln. Nicht nur wuchs. Mal seien es Geistesblitze, aus denen witzige kleine Geister kommen in dieser fantastischen und skurrile Holzkreationen entstehen, mal sei die Waldwelt auf ihre Kosten. Auch Mamas, Papas, Arbeit ein Prozess. Das Schöne daran sei, dass kein Omas und Opas genießen die frische Waldluft und Tag dem anderen gleicht, erzählt er uns. Auf seine verrückte Spiele. Die machen auch Appetit. Deshalb heutige Profession kam er während der Armeezeit: stärken wir uns im Baumstammlokal mit Matjes an „Dort musste ich auch Posten stehen. Wenn die Zeit der Angel. zu lang wurde, begann ich zu schnitzen.“ Davon kam der heute 61-Jährige nie wieder los. Wie von Es sind alles Unikate seiner Heimat: „Das ist und bleibt die Oberlausitz. In Jürgen Bergmanns Werkstatt entsteht gerade Das merke ich jedes Mal, wenn ich von Touren und das Modell für einen Holzturm mit Rutsche. Auch Urlauben heimkehre.“ Ausgleich finde er aber auch an einer riesigen Holzskulptur in Gestalt eines Fiin der Familie. „Ich habe eine tolle Frau und tolle sches wird gearbeitet. Auf ihrem Rücken sollen Kin- Inselbaumhaus in der Kulturinsel Einsiedel Kinder.”

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Als das prächtigste unter den Felsenschlafstätten thront das Felsennest über der Abenteuerwildnis, gibt den Blick auf fast den ganzen Park frei.

Was glücklich macht Eine Reise in die „Geheime Welt von Turisede”, aufgeschrieben von Autor und Künstler Jens Schubert

Schwimmendes Café auf der Neiße ser, in denen es sich wunderbar übernachten lässt. Überhaupt sind alle Bauten ganz so errichtet, als hätten die mythischen Vorfahren selbst die Axt geschwungen. Eine vergessene Welt wird so zu neuem Leben erweckt, und die fröhliche Gelassenheit des alten Volkes überträgt sich auf die Besucher, lässt deren Herzen unverhofft im heiteren Rhythmus Turisedes schlagen. Viele Familien sind dabei, wenn im Frühjahr Blumenzwiebeln in die Erde gesetzt werden. Wie die Pflänzchen im Laufe des Jahres bunt erblühen, erfüllen sich auch die Wünsche der Familien – so ist

es aus alter Zeit überliefert. Und im Herbst treffen sich alle wieder, um gemeinsam Sorgenkobolde zu bauen. Denen kann man dann all seine Nöte unterschieben, bevor sie in einem gewaltigen Feuer verbrannt werden. Auch jenseits der Neiße ist manch Geheimnis zu entdecken. Hier steht das Sommerhaus des ersten Turisedeforschers Graf Welldone. Auf seinen Spuren können besonders Mutige versuchen, den mystischen Schatz der legendären Auenbewohner zu entdecken. Und dann müssen wir noch vom Krönum erzählen, der grandiosen Dinnershow, die fast täglich Legenden aus der Frühzeit des Neißevolkes zeigt. Und vom Faulenzum, der spektakulären Wellnessanlage in turisedischem Stil und außerdem… Dafür reicht der Platz an dieser Stelle auf keinen Fall. Vorschlag zur Güte: Selber hinfahren und mit eigenen Augen ansehen. Das hat letztlich auch einen entscheidenden Vorzug vor jedem Bericht: Es macht wahrscheinlich glücklich. www.turisede.de „Geheime Welt von Turisede“ Kulturinsel Einsiedel 1 02829 Neißeaue OT Zentendorf Tel. +49 35891-491-15 Info@kulturinsel.de www.kulturinsel.com, www.turisede.com

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Sind wir nicht alle auf der Suche nach dem Glück? Wohl die meisten von uns. In den Erinnerungen ist es oft die Zeit der Kindheit, die uns als unbeschwert und glücklich gilt. Doch der Weg zurück in die Kindheit ist verwehrt. Wirklich? Es gibt einen Ort, der gleichsam ein Portal in jene sehnsuchtsvolle Zeit ist: Die „Geheime Welt von Turisede”. Die Turiseder lebten noch vor tausend Jahren in den Neißeauen als das glücklichste Volk unter der Sonne. Sie hatten sich nämlich ihre kindlichen Herzen bewahrt, lösten ihre Streitfälle mit Spielen und wählten sich Kinder als Könige. Tausend Jahre, das ist lange her und die alten Turiseder sind längst vergessen, könnte man darauf antworten. Aber das stimmt nicht. Denn ganz vergessen ist das Volk der Neißeauen nicht. In der „Geheimen Welt” von Turisede wird ihr Erbe erforscht und bewahrt. Eine Reise dorthin ist wie ein kleines Abenteuer zwischendurch, ohne um die halbe Welt reisen zu müssen. Schon am Westportal, dem originalgetreu wiedererrichteten Eingangstor Turisedes, erhalten Besucher ihre persönliche Glückszahl, mit deren Hilfe sie in die Welt des legendären Volkes eintauchen. Dabei geht die Reise unter Umständen durch die vielen hundert Meter langen unterirdischen Labyrinthe. Den Abenteurern begegnen geheimnisvolle Wesen wie die Turehser, die hier als Vorfahren von Reh und Hase gelten. In den Bäumen wachsen skurrile Häu-

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Görlitz

Stadt voller Geheimnisse Görlitz versetzt Besucher mit Denkmalen und Geschichten ins Staunen Görlitz gleicht einem Architekturmuseum unter freiem Himmel. Rund 4.000 denkmalgeschützte Häuser zählt die Stadt an der Neiße. Bauwerke aus der Zeit der Gotik, des Barock, der Renaissance und des Jugendstils sowie aus der Gründerzeit bilden ein einzigartig geschlossenes Ensemble. Hinter oder an vielen Fassaden verbergen sich spannende Geschichten. Flüstern und gebannt nach oben schauen Der Flüsterbogen am Untermarkt etwa ist ein Phänomen, das nicht allein wegen seiner Verzierungen anziehend wirkt. Die besondere Konstruktion des spätgotischen Portals erlaubt es, sich etwas zuzuflüstern, ohne dass andere es verstehen, die in unmittelbarer Nähe stehen. Sie hören allenfalls ein Wispern, weil der Bogen den Schall bündelt und auf die andere Seite weiterträgt. Überhaupt versetzt so manches Detail am Untermarkt Besucher ins Staunen. An der Neorenaissance-Fassade des Rathauses verweisen sechs Wappen auf den Oberlausitzer Sechsstädtebund, den Görlitz, Kamenz, Bautzen, Löbau, Zittau und Lauban (heute Luban in Polen) 1346 gründeten. Ein paar Schritte daneben warten oft Passanten, die gebannt nach oben schauen. Sie haben die untere Uhr des Rathausturmes und speziell einen Kriegerkopf im Blick. Zu jeder vollen Minute öffnet dieser mit leuchtenden Augen den Mund, sobald der Zeiger vorrückt. „Kaufmannsburgen” besichtigen Gegenüber der prächtigen Rathaustreppe empfängt das Schlesische Museum seine Gäste, im

Schmuckfassade in der Neißstraße, wo die alte Handelsstraße Via Regia entlang führte 1526 erbauten Schönhof. Dieser gilt nicht nur als eines der ältesten Renaissancebürgerhäuser Deutschlands. Das Gebäude mit dem markanten Erker und grazilem Türmchen ist eines von mehr als 30 Hallenhäusern, die Görlitz in seiner Bewerbung um den UNESCO-Welterbe-Status zusammengefasst hat. „Kaufmannsburgen“ – so nannte der Dichter Johann Wolfgang von Goethe die Stadtpaläste und Patrizierhäuser. Zu einem großen Teil stehen sie an der alten Handelsstraße Via Regia, die von Ost- nach Westeuropa und dabei quer durch Görlitz führte.

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Biblische Szenen bestaunen Nur wenige Meter vom Untermarkt entfernt lassen sich Geschichten aus der Heiligen Schrift an einer Fassade ablesen: am Biblischen Haus. Seine dreigeschossige Vorderfront zieren jeweils fünf Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. In zwei Reliefbändern über den Fenstern des Erdgeschosses und der ersten Etage sind unter anderem der Sündenfall im Paradies, die Geburt Christi, das letzte Abendmahl sowie die Kreuzigung Christi dargestellt.

Wispern und horchen am Flüsterbogen

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Ein Görlitzer Märchen Eine Entdeckungstour durch Görlitz braucht in jedem Fall Zeit, ob allein oder mit einem fachkundigen Führer. Immerhin gilt es, Geschichte und Geschichten aus mehr als neun Jahrhunderten zu erkunden. Keinesfalls nur Architekturliebhaber kommen dabei auf

ihre Kosten. Wenn Details an Fassaden wie Tierfiguren oder in Stein gehauene Köpfe beschrieben werden, horchen auch Kinder auf. Mit einem Märchen hat Görlitz zuletzt 21 Jahre lang bundesweit Schlagzeilen produziert. Ein unbekannter Spender überwies von 1995 an jährlich eine Million D-Mark, später waren es dann etwas mehr als 500.000 Euro. Das Geld trug dazu bei, die einzigartige Bausubstanz wiederherzustellen und zu erhalten. Wohl zu Recht darf Görlitz von sich behaupten, eine Stadt mit 1.000 Geheimnissen zu sein, wobei selbst Kenner immer wieder auf Neues stoßen.

Eine von zehn Szenen am Biblischen Haus Termine: E 7.-12. Mai: Neiße Filmfestival E 22.26. Mai: Jazztage Görlitz E 4. bis 6. Juli: ViaThea – Internationales Straßentheaterfestival E 20.-21. Juli: Schlesischer Tippelmarkt E 23. bis 25. August: Altstadtfest Görlitz und Jakuby-Fest Zgorzelec E 6.-22. Dezember: Schlesischer Christkindelmarkt (Auswahl) Görlitz-Information & Tourist-Service Stadtführungen – Übernachtungen – Reiseangebote – Souvenirs Obermarkt 32, 02826 Görlitz E/3 Tel. +49 3581 47570 willkommen@europastadt-goerlitz.de www.goerlitz.de


Görlitz

Roter Panda als Wappentier Im Görlitzer Tierpark dürfen Besucher auf Tuchfühlung zu den Bewohnern gehen Für den Görlitzer Naturschutz-Tierpark steht außer Frage: der Rote Panda ist das schönste Säugetier der Welt. Mit ihrem rot schimmernden Fell und langem gestreiften Schwanz wirken die Katzenbären tatsächlich überaus possierlich. Doch das allein war 2018 nicht der Grund, den kleinen Panda als Motiv für das neue Logo festzulegen. Seit 1997 hält die Freizeiteinrichtung in Görlitz diese Tierart, und seither gab es dort regelmäßig Nachwuchs. In seiner asiatischen Heimat ist der Rote Panda stark bedroht, etwa durch Wilderei und Abholzung der Wälder. Vermutlich leben nur noch weniger als 10.000 dieser Tiere an den Hängen des HimalajaGebirges. Seit Jahren schon unterstützt der Tierpark in Görlitz Aktionen, um Lebensräume in freier Natur zu erhalten. Beim „Tag zum Zootier des Jahres” wird alljährlich auf die aktuelle Situation einer bestimmten Art hingewiesen. 2018 waren es die extrem seltenen Goldkopf-Scharnierschildkröten, von denen der Görlitzer Tierpark zwei besitzt.

Panda-Bären können bis zu 1,70 Meter lang werden und bis zu 150 Kilogramm wiegen

Ihr Reisepartner für Görlitz Die historische Altstadt ist nach wie vor die Hauptattraktion für die meisten Gäste der wunderschönen Stadt Görlitz. Das Touristbüro i-vent empfiehlt sich als Partner vor Ort, um die Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Starten Sie zu einer Stadtführung durch die herrliche Altstadt mit ihren zahlreichen liebevoll sanierten Baudenkmalen. Insgesamt rund 4.000 (!) Objekte stehen in Görlitz unter Denkmalschutz, so dass der Bummel im historischen Kern zu einer Zeitreise durch 500 Jahre europäische Baugeschichte wird. Die Spezialisten vom privaten Touristbüro i-vent bieten täglich mindestens eine öffentliche Altstadtführung an, in der Saison beispielsweise täglich um 10, 12 und 17 Uhr. Für Gruppen können die Rund-

Blick zum Rathausturm auf dem Untermarkt

nach dem Rundgang eine Pause braucht, kann zum Imbiss in die „Futterkiste“ einkehren und auf der Sonnenterrasse verschnaufen.

Naturschutz-Tierpark Görlitz e.V. Zittauer Straße 43, 02826 Görlitz E/3 Tel. +49 3581 6693000 info@tierpark-goerlitz.de www.zoo-goerlitz.de

gänge natürlich auch „exklusiv“ mit eigenem Stadtführer vorbestellt werden. Tipp abseits der touristischen „Hauptrouten“: Entdecken Sie auch die Gründerzeit- & Jugendstilviertel, den polnischen Teil der Europastadt Görlitz-Zgorzelec, die Nikolaivorstadt und und und… Das Touristbüro i-vent freut sich auf Ihre Anfrage, einen Überblick über alle buchbaren Führungen finden Sie unter www.goerlitz-tourismus.de, über die Webseite können Sie auch direkt Ihre Anfrage abschicken. Touristbüro i-vent Obermarkt 33 02826 Görlitz E/3 Tel. +49 3581 421362 info@goerlitz-tourismus.de www.goerlitz-tourismus.de

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Riesenkängurus

Etwa fünf Hektar ist das parkähnliche Gelände groß, auf dem rund 500 Tiere in knapp 100 Formen leben. Naturnah gestaltete Anlagen mit Plattformen und Schaufenster erlauben es, dicht an die Bewohner heranzukommen. So dürfen Besucher auf dem Bauernhof frisch geschlüpfte Küken streicheln. Zäune und Gitter sind in der Regel tabu. Manche Gehege lassen sich sogar betreten, etwa bei den Grauen Riesenkängurus. Sollten sich die Beuteltiere doch ins Stallgebäude zurückgezogen haben, gewährt eine große Panoramascheibe Einblick. Im Zwitscherzimmer stehen Besucher inmitten von flatternden Wellen- und Nymphensittichen. Wer

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Görlitz

Historisches Ambiente Im Hotel und Gasthof „Dreibeiniger Hund” wird Geschichte lebendig Eine Sage gab dem Hotel und Gasthof Dreibeiniger Hund inmitten der Altstadt ihren Namen. Diese und andere Geschichten weiß Inhaber und Wirt Michael Hoffmann seinen Gästen zu berichten. Spätgotische Kellergewölbe, Überreste eines Festsaales aus der Renaissance, bemalte Holzbalkendecken aus der Zeit des Barock und alte Zugriegelschlösser zeugen heute vom Leben der Bewohner. Seit Dezember 2018 ist eine restaurierte Tapetenwand mit zwölf Schichten bürgerlicher Tapeten im Renaissancesaal zu sehen.

Wer das Erlebnis abrunden möchte übernachtet in einem der 15 Hotelzimmer der alten Handwerkerhäuser. Kein Prunk, sondern schlichte Eleganz vermitteln wurzelfurnierte Schränke, Schelllackstühle mit Wiener Rohrgeflecht und Aussteuertruhen. Reizvoller Kontrast dazu sind modern ausgestattete Bäder, Sat-TV und Internetzugang. Sichere Parkplätze stehen zur Verfügung. Die Ferienwohnung im ersten Obergeschoß war einst Domizil des Hauseigentümers und wurde in der Gründerzeit mit Deckenmalereien ausgestattet. Familie Hoffmann legt Wert auf kleinste Details. Feldblumen schmücken die Vasen auf den Tischen.

Duftende Kräutersträuße hängen in Girlanden zum Trocknen vor den Fenstern. Das macht dieses historische Ambiente so liebenswert und lebendig. Spezialitäten der schlesischen und böhmischen Küche bestimmen das Angebot im Restaurant. Hier leben kulinarische Traditionen in modern interpretierten Rezepten auf. Hotel und Gasthof Dreibeiniger Hund Büttnerstraße 13, 02826 Görlitz E/3 Tel. +49 3581 423980 info@dreibeinigerhund.de www.dreibeinigerhund.de

Maßgeschneiderte Touren

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Görlitz-Tourist sorgt für unvergessliche Reiseerlebnisse Dicker Turm, Ochsenbastei, Zwinger, Nikolaiturm und Reichenbacher Turm – diese markanten Punkte lassen sich zu einem Rundgang verbinden, der an der früheren Stadtbefestigungsanlage von Görlitz entlang führt. Wer auf diese Weise die Altstadt umrundet, kann spannende Geschichten erfahren. Da an der Route zahlreiche sehenswerte Denkmale und Orte liegen, lohnt sich der eine oder andere Abstecher, etwa zum Nikolaifriedhof oder in die Peterskirche mit der Sonnenorgel. Im Kaisertrutz endet die Stadtbesichtigung. Die frühere Kanonenbastion ist heute Museum, so dass sich die Historie von Görlitz dort anhand eines Stadtmodells und anderer Exponate vertiefen lässt. So könnte eine Stadtführung aussehen, die Görlitz-Tourist für Gäste arrangiert, wenn diese die fast 950-jährige Stadt an der Neiße näher kennenlernen möchten. Ob für Einzelreisende oder Gruppen: In jedem Fall wird das Programm ganz nach Wunsch zusammengestellt. Genau darin liegt die Stärke des

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privat geführten Unternehmens. „Firmen, Vereine oder Familien dürfen sich gern an uns wenden, wenn sie Wert auf individuelle Reiseplanung und -betreuung legen“, sagt der Inhaber Matthias Buchwald. Görlitz-Tourist bietet im Weiteren Tagesfahrten, Wandertouren und mehrtägige Ausflüge zu bestimmten Themen an. Im Fokus liegen dabei reizvolle Ziele im Dreiländereck zwischen Dresden, Prag und Breslau, etwa die Schlösser im Hirschberger Tal, eindrucksvolle sakrale Kunstwerke entlang der Via Sacra oder das Riesengebirge mit der Schneekoppe.

Klosterplatz 4, 02826 Görlitz E/3 Tel. +49 3581 764747 m.buchwald@goerlitz-tourist.de www.goerlitz-tourist.de

Der Reichenbacher Turm, ein erhalten gebliebener Teil der westlichen Stadtbefestigung von Görlitz


Markersdorf • Zentendorf

Görlitz

Fröhlich im Dienste des Gastes Team vom „Marschall Duroc“ sorgt für komfortablen Hotelaufenthalt

Das Team vor der historischen Kanone, v.l.n.r: Restaurantleiter Marcus Maywald, Ausbilderin Doreen Kruppas, Sarah Feinen, Dawid Pacholarz und Slawek Szydelko vom Küchenteam, Hotelmanagerin Evelyn Rau, Cathleen Fellmann vom Serviceteam und Hotelchef Carsten Hartig (im kleinen Foto in Uniform) schwer verwundet worden. Einen Tag später starb der engste Vertraute Napoleons auf einem Bauernhof im nahegelegenen Markersdorf. An die historische Begebenheit erinnert ein Gemälde im Hotelrestaurant. Es zeigt den Marschall, wie er von der Kugel getroffen am Boden liegt. Auf die gastfreundliche Atmosphäre im Haus wirkt sich die Geschichte keinesfalls düster aus. Vielmehr geht es fröhlich-locker zu, etwa auch, wenn

Ein unglaubliches Erlebnis – das Neiße-Café-Floß Beim Oberlausitzer Tourismustag 2018 gewann das NeißeCafé-Floß (links) aus Zentendorf einen Innovationspreis. Das Café auf der Neiße ergänzt die Abenteuer, die Familien in der „Geheimen Welt von Turisede” (s. S. 15, 24 und 25) erleben können – im einzigartigen Abenteuerfreizeitpark www.turisede.com

Inhaber Carsten Hartig gelegentlich in Uniform erscheint und als Duroc die Gäste empfängt. ***Superior Hotel Marschall DuRoc Girbigsdorfer Straße 3, 02829 Markersdorf/Görlitz E/3 Tel. +49 3581 7344 info@hotelmarschallduroc.de www.hotelmarschallduroc.de Herausgepickt: Dreiklang der Seele „Trixiness-Seelenwege” nennt sich ein Dreiklang-Angebot, das ermöglichen soll, mit der eigenen Seele, der Seele anderer Menschen und Wesen in Berührung zu kommen. Wer sich dafür interessiert, kann allein, in Familie oder zusammen mit Freunden drei Themenparks besuchen: den Trixi-Park im Großschönau (s. Rückseite) als Tor der Entspannung, die Geheime Welt von Turisede in Zentendorf (S. 24ff.) als Tor des Spiels und die Erlebniswelt Philo-Sofie in Pommritz als Tor der Selbsterkenntnis. Wie, in welcher Reihenfolge und in welcher Intensität – das kann jeder selbst entscheiden, indem er so viele Erlebnisse, Tage und Nächte bucht, wie er möchte. Spontane Besuche sind selbstverständlich möglich, um sich einfach überraschen zu lassen. www.trixiness.de Anzeigen

Mit Kürbissen wird im Hotel „Marschall Duroc“ nicht geschossen. Allenfalls landet das Gemüse im Kochtopf, und der Küchenchef zaubert daraus eine Suppe oder andere leckere Gerichte. Die Freude an der Arbeit ist den Mitarbeitern des familiengeführten Hauses anzumerken, wenn es darum geht, anderen einen angenehmen Aufenthalt vor den Toren von Görlitz zu bereiten. Urlauber, Radfahrer und Geschäftsreisende wählen das Drei-Sterne-Superior-Hotel in Holtendorf meist bewusst aus, wenn sie mitten im Grünen und doch in der Nähe der Stadt logieren wollen. „Zu uns kommen gern Touristen, die Görlitz besuchen wollen“, sagt Hotelmanagerin Evelyn Rau. Im „Marschall Duroc“ finden Gäste schönen Komfort in 52 Zimmern, ein Restaurant mit Spezialitäten aus der regionalen und schlesischen Küche sowie einen großen Garten zum Ausspannen. Manches Aufsehen erregt wohl die Kanone im großzügigen Freigelände. Sie steht symbolisch für eine eher tragische Episode, die sich im Mai 1813 am Hoterberg bei Görlitz zutrug. Bei Gefechten der Napoleonischen Truppen gegen die Preußen und Russen war der französische Großmarschall Duroc

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Naturpark Zittauer Gebirge

Blick über den Berg Oybin (im Bild links) und den gleichnamigen Ort ins Gebirge

Im Naturpark unterwegs Familienabenteuer-Touren zu Querxen und „Brütender Henne”

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Das Zittauer Gebirge gehört zur Naturpark-Familie und liegt genau am Dreiländereck zu Tschechien und Polen. Es bildet mit dem auf tschechischer Seite angrenzenden Lausitzer Gebirge sowie dem Jeschkenkamm einen Landschaftsraum. Die nur 50 Quadratkilometer große Mittelgebirgslandschaft ist voll urwüchsiger Natur: mit granitenen Bergrücken und vulkanischen Kuppen, markanten Sandsteinbergen, tiefen Wäldern und malerischen Tälern, durch die sich wie ein blaues Band die Mandau schlängelt. Im Naturparkhaus das Rüstzeug holen Wer die Landschaft durchstreift, kann innehalten und die Natur intensiv erleben. So lassen sich auf Lehrpfaden, Rundund Wanderwegen oft seltene und geschützte Pflanzen wie rundblättriger Sonnentau, Orchideen und Torfmoose entdecken und in Deutschland sehr selten gewordene Tiere des Waldes wahrnehmen.

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Mit etwas Glück hört man Schwarzstörche klappern oder Uhus in den Abend hineinrufen. Einer Kreuzotter oder Glattnatter begegnet man oft auf den Waldwegen. Das Naturparkhaus Zittauer Gebirge im Erholungsort Waltersdorf gibt mit einer spannenden Erlebnisausstellung das nötige Rüstzeug für Erkundungen. Dort ist zu erfahren, was in der Gegend alles kreucht und fleucht, wo sich Besonderes entdecken lässt. Querxe, kleine Oberlausitzer Sagengestalten, führen durch die Räume der Ausstellung. Kinder können an Spielgeräten, Hörstationen, bei Film-Einspielern und beim Quiz Spaß haben und viel über den Naturpark erfahren. Unterwegs mit der „Bimmelboane” oder zu Fuß Für jedes Alter, für jeden Geschmack Für die Sportlichen gibt es etwa 120 kleine und größere Felsen zum Klettern, verschlungene Mountainbikestrecken, gut ausgeschilderte Rad- und Wanderwege, kilometerlange Skiwanderwege, familienfreundliche Rodel- und Abfahrtshänge. Die Eishalle in Jonsdorf verwandelt sich im Sommer in ein Kindertobeland. Feriengäste fahren mit der Schmalspurbahn ins Gebirge, dürfen sich in wunderbaren Gebirgsbädern vieler Orte und im TRIXIErlebnisbad wohlfühlen. Sie streifen durch idyllische Dörfer mit schönen Umgebindehäusern, wo


Tierische Wandersafari Familien machen sich gern auf die Spur, um wie Fabelwesen anmutende Felsgebilde zu erkunden. Die ragen bizarr aus dem Sandstein hervor. Manche erscheinen wie von einem Bildhauer geschaffen. Schöpfer dieser Sandsteingebilde waren Wind, Wasser, Wärme und Kälte, die Figuren sind durch Verwitterung entstanden, über Jahrhunderte, Jahrmillionen. Das ist eine Besonderheit im Naturpark, die ihresgleichen sucht. Denn die Feriengäste können in freier Wildbahn Nashorn, Löwe und allerhand anderes Getier entdecken. Freilich sind die nicht echt, sondern aus Stein. Kaum zu glauben, wie schnell Kinder in den Schuhen sind, wenn es zum „Steinzoo” geht. Markierungen (kleines Bild links) weisen den abenteuerlichen Weg. Drei Familienwanderwege führen zu den Tierfiguren. Taube, Bernhardiner, Nashorn und Löwe sind in den Mühlsteinbrüchen im Luftkurort Jonsdorf zu sehen. Brütende Henne, Schildkröten, Papagei und Küken haben sich rund um den Töpfer im Kurort Oybin breitgemacht (im Bild links, neben der Aussicht auf dem Töpfer sitzt der Papagei). Fuchs und Uhusteine verstecken sich rund um die Fuchskanzel im Luftkurort Lückendorf. Eine Entdeckungsreise zu echten Tieren verschiedenster Kontinente wird für die ganze Familie auch im Zittauer Tierpark (www.tierpark-zittau.de) zum Erlebnis: Knüller dort sind Kamelreiten, Lamawanderungen, begehbare Gehege und Spieldorf, Abenteuer- und Waldgeisterspielplatz.

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sich auch der Besuch in manch spannendem Museum lohnt. Kulturinteressierte besichtigen einmalige, historische Stätten in Zittau.


Naturpark Zittauer Gebirge

Auf kurzem Weg zum Nachbarn Stippvisiten in Tschechien: Bizarre Felsen, altehrwürdiges Schloss und pulsierende Stadt Im Zittauer Gebirge haben Urlauber die grenzüberschreitenden Rad- und Wanderwege längst für sich entdeckt. In den Tourist-Informationen der Grenzorte gibt es Wegbeschreibungen. Flyer und Broschüren locken zu Ausflugszielen ins Böhmische. Vulkanlandschaft durchstreifen Der Burgsberg, der stolz über die Städte Varnsdorf (Warnsdorf) und Seifhennersdorf ins Land hinausragt, bietet wunderschöne Aussichten auf das Panorama des Lausitzer Gebirges mit so markanten Gipfeln wie dem 774 Meter hohen Jedlová (Tannenberg). Dieser Bruder der etwas höheren Lausche (793 Meter) thront nur etwa 10 Kilometer weiter bei Novi Bor. Wer auf den Jedlová wandert, gewinnt einen grandiosen Blick über die Vulkanlandschaft des Lausitzer Gebirges. Panská Skála – die Herrenhausfelsen Eine kleine Grenzstadt erkunden Auch Rumburk, die tschechische Nachbarstadt von Neugersdorf und Seifhennersdorf, wird gern von Touristen besucht. Ziele sind der historische Marktplatz mit seinen Arkadenbögen und -gängen und die Loretokapelle. Diese zauberhafte Wallfahrtsstätte ist mehr als 300 Jahre alt und eine Station auf der touristischen Route Via Sacra. Sie ist ganzjährig geöffnet und bietet spezielle Führungen für Familien mit Kindern, Konzerte und Ausstellungen an.

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An den „Herrenhausfelsen” rasten Am östlichen Rand der Stadt Kamenický Šenov (Steinschönau), ca. 40 Kilometer von Zittau entfernt, recken sich bis zu 12 Meter hohe Bruchwände mit fünf- und sechsseitigen Basaltsäulen wie Orgelpfeifen gen Himmel. Der „Herrenhausfelsen” ist das älteste geologische Naturdenkmal Nordböhmens. Ein großer Parkplatz steht für Besucher offen. Wer nachmittags kommt, kann die Seele baumeln lassen, ein besonderes Schauspiel erleben – dann spiegelt sich der Felsen im See. Jeschken und Liberec besuchen Dominiert wird die tschechische Landschaft jedoch durch den 1.012 Meter majestätisch anmutenden Berg Ještěd (Jeschken), der etwa 28 Kilometer von Zittau entfernt ist. Zum Berggipfel führt täglich eine Kabinenseilbahn. Am Fuße des Jeschken liegt Liberec mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie dem Botanischen Garten oder einem Zoo. Das brachte der Stadt Weltruhm. In Liberec halten drei neue Stationen der Via Sacra ihre Türen für Kulturinteressierte offen (s. S. 33). Und schließlich gibt es im lebendigen Liberec zum Shoppen und Bummeln genügend Raum.

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Wer Lust auf eine Tagestour hat, kann zum etwa 130 Kilometer entfernten höchsten Berg des Riesengebirges, der Snežka (Schneekoppe), fahren, dort ist u. a. auch Wandern, Paragliding oder Drachenfliegen möglich. Dank ausgezeichneter Schneeverhältnisse, Seilbahnen, Skiliften, präparierten Abfahrtspisten und Langlaufstrecken gehört das Gebiet zu den meistbesuchten Wintersportzentren. Etwa genauso weit ist es bis in die Goldene Stadt Prag, allemal gut für einen Tagesausflug. Burgsberg (oben), Ausblick vom Jedlová (unten) Tipps: E Mit der Bahn nach Tschechien: www.czech-tourist.de E EURO-NEISSE-Tickets für Polen und Tschechien: www.zvon.de

Wallensteins Schloss Friedland Die Gegend um Friedland, etwa 25 Kilometer von Zittau entfernt, ist vom Isergebirgsvorland und der Silhouette des Schlosses Fry’dlant (Friedland) geprägt. Dort herrschte einst der Feldherr Albrecht von Wallenstein. In Sammlungen sind u. a. Porzellan, Glas, Waffen aus der Zeit der hussitischen Kriege, eine Schlossgemäldegalerie sowie eine einzigartige Pfeifenausstellung zu besichtigen. Nicht weit entfernt liegt Hejnice (Haindorf) mit der Kirche Mariä Heimsuchung und dem Kloster ein Wallfahrtsort von Weltruf – Friedland und Hejnice sind Stationen auf der Via Sacra.

Ihre Ansprechpartner Tourismuszentrum Naturpark Zittauer Gebirge Markt 1 02763 Zittau E/5 Tel. +49 3583 752200 tourismuszentrum@zittauer-gebirge.com www.zittauer-gebirge.com Mehr Informationen zum Naturpark Naturpark Zittauer Gebirge e. V. Naturparkhaus Zittauer Gebirge Hauptstraße 28 OT Erholungsort Waltersdorf 02799 Großschönau Tel. +49 35841 2146 oder 38696 zittauergebirge@naturpark-verein.de www.naturpark-zittauer-gebirge.de


Zittau

Blick in die Klosterkirche mit Epitaphienschatz (links); Blick aus dem Klosterhof zum Giebel des Heffterbaus, der zum Museum gehört (rechts).

Über Grenzen hinweg Mit Kultur und Geschichte lässt Zittau seine Verbindungen spielen

Bundesweit einmalige Fastentücher So besitzt die Stadt im südöstlichsten Zipfel Sachsens zwei textile Kostbarkeiten, die einzigartig in Deutschland sind. In der Museumskirche zum Heiligen Kreuz ist das Große Zittauer Fastentuch von 1472 ausgestellt. Es zeigt 90 Bilder, größtenteils aus dem Alten und Neuen Testament. Mit beachtlichen Maßen von 8,20 Metern mal 6,80 Metern füllt die Bilderbibel eine riesige Glasvitrine. Das Kleine Fastentuch von 1573 hat seinen Platz im ehemaligen Franziskanerkloster, das zum Kulturhistorischen Museum gehört. Auf dem Leinentuch ist der gekreuzigte Christus inmitten von Marterwerkzeugen dargestellt. Entlang der „Heiligen Straße“ Die beiden Fastentücher waren vor Jahren der Auslöser, eine touristische Route mit dem Titel Via Sacra durch das Dreiländereck zu führen. Auf rund 550 Kilometern Länge verbindet die „Heilige Straße“ kirchliche Bauten und sakrale Kunstwerke. Wer die 20 Stationen – oder nur einen Teil davon – in Polen,

Das Kleine Fastentuch Tschechien und Deutschland abfährt, kann mühelos über Grenzen wechseln. – Die 27 Kilometer zwischen Zittau und Liberec etwa sind rasch zurückgelegt. Mit gleich drei Anlaufpunkten wurden die tschechische Stadt 2018 an die Via Sacra angeschlossen: mit der kostbar ausgemalten barocken Kreuzkirche, dem Gedenkort für die ehemalige Evangelische Kirche und der Gedenkstätte für die Opfer der Shoah auf dem jüdischen Friedhof. Ausstellungen über Dali und Oybin Mit Ausstellungen geht das Zittauer Museum gelegentlich über Grenzen. So rücken ab Ende Sep-

tember 2019 der Oybin und die Malerei der Romantik in der Oberlausitz für mehrere Wochen in den Fokus. Gezeigt werden dabei auch Landschaftsansichten von der Sächsischen Schweiz, von Süddeutschland, Tirol und Italien. Noch bis Anfang März 2019 läuft eine Sonderschau über den Stadtwald, der sich unter anderem auf das Zittauer Gebirge erstreckt. Immerhin ist die Stadt Sachsens größter kommunaler Waldbesitzer. Vom 1. Februar bis 31. März 2019 entführt Zittaus Museum in die „Grafischen Traumwelten“ des spanischen Künstlers Salvador Dalí. Die Ausstellung über mehr als drei Jahrzehnte seines Schaffens ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Kulturhistorischen Museum in Görlitz und an beiden Standorten zu sehen. Grenzüberschreitend will Zittau auch seine Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 anlegen. Unterstützung dafür haben der Landkreis Görlitz sowie mehrere Städte in der Oberlausitz und den beiden Nachbarländern zugesichert. Ob sich die Stadt tatsächlich bewirbt, hängt davon ab, wie der dazu geplante Bürgerentscheid 2019 ausgeht. Tipp: Via Sacra E Alle Informationen auf www.via-sacra.info Kulturhistorisches Museum Franziskanerkloster und Kleines Zittauer Fastentuch (1573) Klosterstraße 3, 02763 Zittau E/5 Tel. +49 3583 554790 museum@zittau.de, www.zittau.de

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Grenzen zu überschreiten liegt in Zittau nahe – und das in mehrfacher Hinsicht. Von der Stadt am Dreiländereck führen allein drei Straßen geradewegs nach Polen. Tschechien ist in wenigen Minuten mit dem Auto oder mit dem Rad zu erreichen. Der alte Kulturraum, in dem die früheren Regionen Oberlausitz, Niederschlesien und Nordböhmen ineinander übergehen, birgt reichlich Geschichte. Diese lässt sich auch an Zittaus Bauwerken und Kunstschätzen ablesen.

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Oybin • OT Lückendorf

Naturpark Zittauer Gebirge

Am alten Handelsweg Lückendorf ist Ausgangspunkt für viele Wanderziele Der Oybiner Ortsteil Lückendorf liegt als einziger Ort auf der sonnigen Südseite des Zittauer Gebirges. Dort wird alljährlich im Juni die Zeit zurückgedreht. Mit Handwerkskunst und historischen Gewändern lebt dabei das Mittelalter für einen Tag wieder auf. Das Spektakel an der Gabler Straße (im Bild unten) erinnert daran, welche Bedeutung dieser Weg über den Zittauer Gebirgskamm hatte: als Teil einer alten Handels- und Heerstraße, die das Mittelmeer mit der Ostsee verband.

Vermutlich um 1300 entstand Lückendorf an diesem Pass, als sich dort Fuhrleute ansiedelten. Mit ihren Pferden boten sie Vorspanndienste für Reisende an. Bis die Eisenbahn Erleichterung für Transporte durchs Gebirge brachte, rollten Fuhrwerke mehr als 500 Jahre über die Gabler Straße. Die Alte Schmiede im historischen Ortskern von Lückendorf war seinerzeit eine wichtige Anlaufstelle für die fahrenden Handelsleute, die dort die Hufe ihrer Pferde überprüfen oder neu beschlagen

lassen konnten. Das schöne Denkmal steht heute als gemütlicher Gasthof für jedermann offen. Zur Dekoration eingesetzte Hufeisen und altes Werkzeug führen an viele Stellen die Geschichte des Hauses vor Augen. Gleich neben der früheren Schmiede steht die barocke Kirche, die erst jüngst äußerlich saniert wurde. 1690 erbaut, zählt sie zu den für die Oberlausitz typischen protestantischen Emporensälen (im Bild oben). 1697 wurde der Dachreiter um Turmhaube, Laterne und Turmspitze erweitert. Als Besonderheit in dem schlichten Bau gelten die Emporenbilder, die in Grisailletechnik ausgeführt wurden und 2019 restauriert werden sollen. Termin: E 16. Juni: Gabler Straßenfest

Wiener Kaffeehaus am Berg

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Wo man sich den Tag versüßen kann Mango-Sahnetorte und Stachelbeer-Quark-Baiser, warmer Apfelstrudel und herrlicher Bienenstich: Im Café Meier direkt unterm Oybin werden Torten- und Kuchenträume wahr. Den Charme eines Wiener Kaffeehauses gibt es gratis obendrauf. Dass alle Torten und Kuchen aus eigener Herstellung stammen, versteht sich von selbst. Zu den Rennern im gemütlichen Café zählen auch original Oberlausitzer Kleckskuchen und die sehr verführerisch aussehende „Haus-Torte“. Wie die entstand, kann Chefin Thea Meier genau sagen: „Zum Geburtstag wünschte ich mir mal eine Torte, die aus meinen Lieblings-Leckereien besteht: Nougat, Marzipan und Baiser“, so die charmante Gastwirtin. Die damalige Konditorin erfüllte den Wunsch in Perfektion. Seitdem gibt es diese Torte exklusiv im Café Meier.

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Dass die Inhaberin und ihr Ehemann selbst Naschkatzen sind, geben beide gerne zu. „Wenn wir unterwegs sind, lassen wir schon mal das Mittagessen ausfallen und genießen dafür ein schönes Stück Torte“, verrät Thea Meier lächelnd. Die aus Zittau stammende Oberlausitzerin, die 1981 als Kellnerin im Oybiner „Burgkeller“ begann, erfüllte sich mit ihrem 1995 eröffneten Café einst ei-

nen Traum. Direkt unterm Berg Oybin ist ihr Haus heute ein Anziehungspunkt für Urlauber und Tagesausflügler. Das 514 Meter hohe Felsmassiv findet sie auch nach wiederholtem Aufstieg noch beeindruckend. „Ich genieße die Aussicht nach wie vor“, schwärmt die Sächsin nach jeder Wanderung auf den Berg. Fazit der erfolgreichen Gastronomin: „Wer nicht auf dem Berg war, der war nicht in Oybin.“ Das gleiche könnte man allerdings auch über ihr wunderbares Café sagen. Selbst Gäste, die sich nicht unbedingt als Süßmäuler bezeichnen, wurden schon schwach. Tipps: E Zum Haus gehört ein Hotel mit 30 schönen Zimmern, Bowlingbahn, Sauna und Infrarotkabine. E Schöne Terrasse am Café. Familienfeiern und Firmenevents im Wintergarten.

Land-gut-Hotel Café Meier Inh.: Thea Meier Hauptstraße 1, 02797 Oybin E/5 Tel. +49 35844 7140 info@hotelcafemeier.de www.hotelcafemeier.de


Oybin

Naturpark Zittauer Gebirge

Inspirierender Oybin Kulisse, die einst Landschaftsmaler faszinierte, ist heute beliebtes Ausflugsziel

Der Oybin und die Malerei Es ist wohl die Verschmelzung von Gotik und Romantik, die den besonderen Reiz des Berges ausmacht. Seine mystische Kulisse war gerade im 19. Jahrhundert ein Hauptmotiv für Landschaftsmaler. Sie lenkten die Aufmerksamkeit auf Oybin, selbst wenn die Architektur nur in Ausschnitten abgebildet wurde und der Name gar nicht im Titel erschien. Eine Ausstellung im nahegelegenen Zittau soll dem faszinierenden Ort als Künstlerziel nun zu noch mehr Bekanntheit verhelfen. „Der Oybin und die Malerei der Romantik in der Oberlausitz“ – so ist die Sonderschau der Städtischen Museen überschrieben, die vom 28. September 2019 bis 12. Januar 2020 gezeigt wird. Das Kloster auf dem Felsplateau Oybin ist eng mit dem Namen von Karl IV., einem der bedeutendsten römisch-deutschen Kaiser, verknüpft. Er stiftete dem Cölestinerorden 1346 ein Kloster auf dem markanten Felsplateau. Im Zuge der Reformation zogen sich die Mönche vom Berg zurück.

Naturgewalten, Blitzschlag und Felssturz führten später zu Zerstörungen der Gemäuer. Die Überreste der früheren Burg- und Klosteranlage wurden in den zurückliegenden Jahren umfassenden saniert. Jeder Besucher kann seinen Lieblingsplatz finden, wenn er entlang des Rundweges über das Plateau spaziert. Kreuzgang, Bergfriedhof oder die Aussicht vom Südplateau auf den malerischen Kurort und die Gebirgszüge hinterlassen zweifellos Eindruck. Am Fuße des Oybin schmiegt sich die Bergkirche an den Sandsteinfelsen, der einem Bienenkorb ähnelt. In dem barocken Gotteshaus gibt es regelmäßig „Abendmusik bei Kerzenschein“. Überhaupt ist Oybin das ganze Jahr über Kulisse für ganz unterschiedliche Veranstaltungen.

Konzert in der romantischen Kirchruine

Ludwig Eduard Boll (1805-1875), Oybin bei Nacht, um 1830, Öl auf Leinwand; Quelle: Städtische Museen Zittau, Inv. 5840/60

Tipps und Termine: E 17. Mai, 23. August, 6. und 20. September: Ein Ausflug in die Romantik E Mai bis Oktober: Historische Mönchszüge E 12. bis 14. Juli: Burgfest E 25. Dezember: Kaiserweihnacht E Aktuelle Veranstaltungen wie Konzerte, Vorträge und Führungen auf der Burg finden Sie auf der Internetseite Mehr Informationen Haus des Gastes Tourist-Information Hauptstraße 15, 02797 Kurort Oybin E/5 Tel. +49 35844 73311 info@oybin.com, www.oybin.com www.burgundkloster-oybin.com

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Malerisch wirken die Ruinen auf dem Berg Oybin, vor allem im Dämmerlicht. Kein Wunder, dass viele Künstler die Szenerie der mittelalterlichen Burg- und Klosteranlage in Werken verewigten. Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus und Ernst Ferdinand Oehme etwa ließen sich von dem einzigartigen Ensemble im Zittauer Gebirge inspirieren. Gustav Adolph Thomas malte den zauberhaften Bergfriedhof auf dem Oybin.

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Naturpark Zittauer Gebirge

Täglich mit Dampf ins Gebirge Die Zittauer Schmalspurbahn ist eine Attraktion an der DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen

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Auf den insgesamt 16 Kilometer langen Strecken der Zittauer Schmalspurbahn lässt sich eine faszinierende Tradition erleben. Wer im Speisewagen oder offenen Aussichtswagen auf Tour geht, kann unterwegs einzigartige Eindrücke genießen – kulinarisch oder optisch mit freiem Blick in die vorbeiziehende Landschaft. Nostalgischer Charme längst vergangener Zeiten kommt auf, wenn man für die Reise durchs Zittauer Gebirge den Reichsbahnzug oder einen 1937 gebauten Triebwagen wählt. In den historischen Waggons des Sachsenzuges fühlt man sich um 100 Jahre zurückversetzt. Schauwert hat immer die Doppelausfahrt zweier Dampfzüge in Bertsdorf, wo sich die Strecke teilt. Von dort fährt die Bimmelbahn entweder in den Kurort Oybin oder in den Kurort Jonsdorf. Bei einem längeren Stopp in Bertsdorf kommt keinerlei Langeweile auf, denn der offene Museumsbahnhof gibt Einblick, wie früher eine Fahrkartenausgabe oder eine Gepäckaufbewahrung aussahen. Herausgepickt: Kinder-BAHNHOF „Zwergenreich” E Den Wasserkran bedienen, im Stellwerk die Weichen stellen oder Lokführer spielen, im KinderBAHNHOF „Zwergenreich” dürfen kleine Eisenbahner selbst Hand anlegen. Direkt neben dem Oybiner Bahnhofsgebäude der Zittauer Schmalspurbahn eröffnete 2018 ein Abenteuer-Spielplatz ganz im Stile der Bahn. Im Maßstab 1:3 wurden die Bahnhöfe Zittau und Bertsdorf ebenso nachgestellt wie der zweiachsige IK-Zug von 1900 und der Triebwagen VT 137 322 mit seinem Beiwagen. Natürlich durften eisenbahnbetriebliche Anlagen wie Bahnübergang, Wasserkran und Stellwerk nicht fehlen. Die Öffnungszeiten (von April bis Oktober) richten sich nach den Betriebszeiten der Zittauer Schmal-

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spurbahn im Bahnhof Oybin: Mo.-Fr. von 10 bis 16 Uhr, Sa./So. von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 18.15 Uhr.

Kontakt Kundenbüro: Zittauer Schmalspurbahn – SOEG mbH Bahnhofstraße 41, 02763 Zittau E/5 Öffnungszeiten und Erreichbarkeit: täglich von 8.30 bis 13.30 Uhr Tel. +49 3583 540540 info@soeg-zittau.de, www.soeg-zittau.de Kontakt DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen Am Alten Güterboden 4, 01445 Radebeul Tel. +49 351 2134440 info@dampfbahn-route.de www.dampfbahn-route.de www.facebook.com/dbrsachsen

Links und rechts des Schienenstrangs Die Zittauer Schmalspurbahn ist Teil der DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen. Die einzigartige Ferienstraße verbindet fünf täglich verkehrende Schmalspurbahnen, drei ehrenamtlich mit Dampfzügen betriebene Museumsbahnen, zahlreiche Eisenbahnmuseen sowie Standorte von Modellbahnen in bezaubernden Regionen. Hinzu kommen einzigartige Bergbahnen sowie die weltweit älteste und größte Schaufelraddampferflotte, die auf der Elbe im Einsatz ist. Die DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen vernetzt die Landeshauptstadt Dresden auf drei Strängen mit der Messestadt Leipzig, dem Vogtland und dem Zittauer Gebirge. Von dort führt die Tour weiter bis in die Muskauer Heide. Östlich des Lausitzer Seelandes können Fahrgäste mit der Muskauer Waldeisenbahn in den Landschaftspark Kromlau und bis nach Bad Muskau in den Fürst-Pückler-Park reisen, der zum UNESCOWeltkulturerbe gehört (Lesen Sie dazu mehr auf Seite 18!). Unter dem Dach der DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen arbeiten seit 2010 rund 180 Partner zusammen. Sie bringen Gäste in Kontakt mit Kunst und Kultur, weltberühmtem Traditionshandwerk, hochwertigen Wellnessangeboten oder unverwechselbaren Naturschönheiten. Links und rechts des Schienenstranges finden sie vielfältige Möglichkeiten für Aktivurlaub, Übernachtungen mit Ambiente, Gastronomie zum Genießen und Freizeitspaß für die ganze Familie.


Ostritz • Lückendorf • Olbersdorf

Das Kloster an der Neiße

An der deutsch-polnischen Grenze gibt es eine Zisterzienserinnenabtei, die seit ihrer Gründung im Jahre 1234 ununterbrochen besteht. Die Schwestern in St. Marienthal leben nach der Regel des Heiligen Benedikt „Ora et labora“ (bete und arbeite) im ältesten Frauenkloster des Zisterzienserordens Deutschlands. Die Schwestern kommen

sechs Mal täglich zum Gebet zusammen: wochentags erstmals um 4.45 Uhr, sonntags um 5.30 Uhr. Jede der frommen Frauen hat ihre Aufgabe im oder für den Stiftsbetrieb, der von jeher so angelegt war, dass er sich selbst trug. Zum Unternehmen gehören unter anderem Bäckerei, Klosterschenke, Wäscherei, Klostermarkt, Nähstube und Gästebetrieb, denn

Naturpark Zittauer Gebirge mehrere Räume stehen Besuchern offen für Einkehr und Übernachtung. Zimmer dafür sind auch neben der Klausur eingerichtet, wo die Schwestern wohnen. Die reizvolle Anlage können Besucher individuell oder mit einer Führung besichtigen und dabei allerhand entdecken. St. Marienthal ist eine Station der Via Sacra.

Zisterzienserinnenabtei Klosterstift St. Marienthal St. Marienthal 1 02899 Ostritz E/4 Tel. +49 35823 77300 info@kloster-marienthal.de www.kloster-marienthal.de

Idylle pur Lückendorf, ein Ortsteil von Oybin, liegt am Fuße des Hochwald und als einziger Ort am Südhang des Zittauer Gebirges. Dort ist es besonders ruhig und naturbelassen. An der familiär geführten Vier-SternePension „Altes Kurhaus Lückendorf” starten viele Skiund Wanderwege. Die meisten der 17 individuell und liebevoll eingerichteten Zimmer bieten einen Fernblick in die weite nordböhmische Ebene bis zum benachbarten Iser- und Jeschkengebirge. Im Restaurant wird frische Küche serviert, die großen Wert auf regionale Anbieter und saisonbedingte Gourmetfreuden legt. Nach Wanderungen können Sie in der hauseigenen Kriminalbibliothek und im Wellnessbereich entspannen, Innenpool, Sauna sowie Massageund Kosmetikprogramme nutzen.

Erleben Sie in der Schauwerkstatt, wie die Kokosfaser aus Indien verarbeitet wird. Es sind Produkte der besonderen Art, die auf über 100 Jahre alten Maschinen gefertigt und hergestellt werden. Die beliebten, einzigartigen Erzeugnisse verkauft Familie Hilger in Europa sowie bis nach Südamerika und Kanada. Das Schöne: Jeder kann in das faszinierende Handwerk Hilgers reinschnuppern – bis zu 50 Gäste finden in der Schauwerkstatt Platz. Auf Wunsch können sich Besucher eine Fußmatte als besonderes Erinnerungsstück herstellen.

Tipps: E Gruppen, Schulklassen, Busse willkommen E Privat- & Firmenfeiern E Fußmattenwebkurse für bis 4 Teilnehmer, etwa 2 Std. E Online-Shop E Sonderanfertigungen Kokosweberei Hilger August-Bebel-Straße 127 02785 Olbersdorf E/5 Tel. +49 3583 690160 kontakt@kokosweberei.de www.kokosweberei-hilger.de Betriebsverkauf: Mo. und Die. von 9-12 und 13.30-16 Uhr, Führungen & Besichtigungen bitte auf Anfrage!

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Die einzige Kokoshandmanufaktur in Europa


Naturpark Zittauer Gebirge

Luftkurort Jonsdorf

Schoko-Schäfchen für Schatzsucher Im familienfreundlichen Luftkurort vergehen Ferien mit Kindern wie im Fluge Baden oder toben – und die Tropen Bei gutem Wetter gibt es nichts Schöneres, als im solarbeheizten Gebirgsbad zu planschen. Die blaue Riesenrutsche zieht Wasserratten magisch an. Von April bis Ende August verwandelt sich die Eislaufarena in ein Kindertobeland. Schulkinder können dort Hüpfburg, Soccercart und weitere Spiele ausprobieren. Auf Kinder im Vorschulalter wartet ein Verkehrsgarten und auf die Kleinsten ein eigens für sie erbauter Spielplatz. Von September bis März steht die Eislaufarena wieder Eisprinzessinen und Kufenflitzern zur Verfügung. Schlittschuhe können ausgeliehen werden. Hinterher geht es in die Tropen, ins Schmetterlingshaus gleich nebenan (s. S. 39) mit exotischer Flora, Fauna und Farbenpracht.

Der Kurort Jonsdorf ist ganz auf Familienurlaub eingerichtet – vom Dreikäsehoch bis zu Oma und Opa. Die klare Gebirgsluft, viel Wald und Wiesen, gemütliche, kinderfreundliche Unterkünfte und vor allem ideenreiche Gastgeber garantieren Kurzweil und Erholung für alle. Wandern macht Spaß Eine beliebte Tour mit den Kindern führt in die Mühlsteinbrüche. Aus dem Sandstein gewann man ab dem 16. Jahrhundert tatsächlich Mühlsteine. Der Wegmarkierung „Steinzoo” folgend, lassen sich unterwegs Sandstein-Gebilde wie eine „Orgel”, eine „Teekanne“, ein „Nashorn“ oder ein „Löwe“ erkennen (s. auch S. 31). Ein Wanderweg zu den Nonnenfelsen führt durch eine schmale Felsengasse oder über den Klettersteig. Oben angekommen, kann man oft Kletterer beobachten. Man ist ihnen dort ganz nah. Von einer Plattform (im Bild oben) aus bietet sich ein toller Blick auf Jonsdorf und über den Naturpark. Wieder im Tal angekommen, können heiß gelaufene Füße im Wasser-Tretbecken abkühlen. Wie die

Störche durchs Quellwasser zu staksen – das macht auch Kindern Spaß. Ausflug in die Geschichte Spannend ist ein Besuch in der Weberstube, einer kleinen Schauwerkstatt (www.weberstube-jonsdorf.de). Hier webten die Vorfahren einst extra feine Leinwand, die selbst am Hofe des Landesherrn begehrt war. Die Blüte der Handweberei lag in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In der Blockstube hören Sie allerhand Wissenswertes und Unterhaltsames über das einfache und arbeitsreiche Leben der Leineweber. Die Weber waren arm. Ihre Kinder mussten oft mithelfen, reich verzierte Leinentücher herzustellen. Bevor das Garn verwebt wurde, musste es gebleicht werden. Dafür brauchte man Wiesen, Sonnenschein und Quellwasser. All das fand Johann Gottlieb Hänisch mit seiner Familie in Jonsdorf und begründete eine Bleichkolonie. Er war zu Wohlstand gelangt und ließ viele Umgebindehäuser bauen, die noch heute auf dem Kulturpfad zu bewundern sind. Die Gegend nannte man früher Hänischmühe.

Begegnung mit Schäfer Jonas Ein Schäfer namens Jonas soll es gewesen sein, der Jonsdorf einst gründete. In diese Rolle schlüpft Gert Linke vom Hotel Kurhaus, Botschafter der Oberlausitz, bei einem Rundgang durch den Ort (im Bild unten): Er erzählt Geschichten in Oberlau-

sitzer Mundart. Jonsdorf zu erkunden wird übrigens belohnt. Die Tourist-Information hält für Kinder Wanderpässe bereit, die an verschiedenen Stellen im Kurort abgestempelt werden. Als Zielprämie gibt es eine Urkunde und Schoko-Schäfchen. Tipps: E Kurpark E Ortsführungen E ca. 40 Kilometer Ski- und Wanderwege E Bhf. Schmalspurbahn – mit der Schmalspurbahn über Bertsdorf nach Oybin fahren: dort gibt es neben dem Bahnhofsgebäude einen Kinder-BAHNHOF „Zwergenreich” E Waldbühne E Skiausleih und gespurte Ski- und Wanderwege

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Tourist-Information Jonsdorf Auf der Heide 11, 02796 Luftkurort Jonsdorf E/5 Tel. +49 35844 70616 tourist@jonsdorf.de www.jonsdorf.de Eishalle/Kindertobeland Sparkassen-ARENA Jonsdorf, Zittauer Straße 20 Tel. +49 35844 72277

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Naturpark Zittauer Gebirge

Ausflug zur „Gondelfahrt“ Gemütliche Einkehr, Hotel und Wanderdrehkreuz

Falter in Violett, Schmetterlinge in zartem Purpurrot. Hohe Luftfeuchte, Palmen, Bananenstauden und tropische 25 Grad: Das faszinierende Schmetterlingshaus Jonsdorf wirkt wie eine Mini-Karibik mitten im Zittauer Gebirge. „Über ein Drittel unserer Besucher sind Familien. Ein Stamm-

Tipps: E Feierlichkeiten bis zu 90 Gästen E Softeis wie zu Opas Zeiten E Akku-Lader für E-Bikes und E-Cars E 35 Komfortzimmer, fast alle bieten den Blick auf die Nonnenfelsen E Schwimmbad, finnische Sauna, eine Physiotherm Infrarotkabine und Solarium

Menschen an, denn mancher wollte in den Umrissen der steinernen Gebilde Nonnen im Habit erkannt haben.

Die Tropen im Gebirge In Jonsdorf kommen Gäste exotischen Faltern ganz nah

Frithjof Helle zeigt ein besonders großes und schönes Exemplar (oben); Seewasseraquarium (links)

gast war schon 14 Mal da“, freut sich Chef Frithjof Helle, sozusagen Herr über 20 außergewöhnliche Schmetterlingsarten. Insgesamt flattern um die 250 Tiere durch den 500 Quadratmeter großen „Urwald“. Bei Führungen erklärt Frithjof Helle, dass seine Schmetterlin-

ge viel größer als hiesige Exemplare sind und eigentlich aus Südamerika und Afrika stammen. Das Schönste sei, dass die tropischen Falter keine Angst vor Menschen haben, weshalb man den Tieren ganz nah kommt. So fühlt sich mancher Besucher, als laufe er durch einen Fantasyfilm: umgeben von Farben, die es in heimischen Natur gar nicht gibt.

Ausflugsgaststätte & Hotel „Gondelfahrt” Großschönauer Straße 38 02796 Luftkurort Jonsdorf E/5 Tel. +49 35844 7360, info@hotel-gondelfahrt.de www.hotel-gondelfahrt.de Seinen Reiz hat das auch im Winter: „Hier reinzukommen, wenn es draußen schneit und knackig kalt ist, hat was“, so Frithjof Helle. Der gelernte Möbeltischler erklomm schon als Kind die Felsen der Umgebung. Ehrenamtlich arbeitet der 58Jährige im Naturschutz und ist zugleich Chef der Jonsdorfer Sternwarte. Stolz zeigt er uns Pfeilgiftfrösche, blaue Felsenleguane und die respekteinflößende Grüne Baumpython, die in Terrarien ebenfalls im Schmetterlingshaus leben. Mit dem „iQLandia“ im tschechischen Liberec verbindet das Schmetterlingshaus ein Kooperationsprojekt: Schüler erfahren dort in LaborWorkshops mehr über Schmetterlinge und Insekten. Jonsdorfer Schmetterlingshaus GmbH Zittauer Straße 24 02796 Luftkurort Jonsdorf E/5 Tel. +49 35844 76420 mail@schmetterlingshaus.info www.schmetterlingshaus.info ganzjährig 10-18 Uhr geöffnet Tipps: E an 365 Tagen im Jahr geöffnet E Souvenirs E Caféteria E Barrierefreie Anlage u. a. mit Treppenlift E Ab 10 Personen Führungen ohne Extra-Kosten E Kindergeburtstage

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Die gemütliche Ausflugsgaststätte mit Hotel ist eine der besten Adressen im Zittauer Gebirge. Unter freiem Himmel locken Bier- und Eisgarten, Kiosk und Bootsverleih sowie ein idyllischer Gondelteich, der sich für eine Runde im Ruder- oder Akkuboot anbietet. Dazu gibt es gratis den Blick auf die Nonnenfelsen. Wanderwege beginnen direkt vor der Haustür: Schöner als die „Gondelfahrt“ kann ein Ausflugsziel nicht liegen. Diesen Umstand nutzten schon Ausflügler Anfang der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts (siehe Postkartenmotiv). Die Nonnenfelsen regen seit jeher die Phantasie der

Wandertouren führen von hier aus durch einen zauberhaften Wald nach Waltersdorf, Oybin oder zum Hochwald: „Wer es etwas lockerer angeht, den bringt unser Gebirgsexpress vom Wanderziel zurück“, lautet ein Tipp von Hotelchefin Katrin Jungmichel, die das Haus mit Bruder Robert Schwerdtner in vierter Generation führt. Die Eltern Gisela und Peter Schwerdtner hatten die Ausflugsgaststätte 1990 wieder in Familienbesitz übernommen und daraus eines der schönsten und gepflegtesten Häuser der Oberlausitz gemacht. Bis heute hat sich der gute Ruf gehalten, ja sogar gesteigert. Gäste kommen das ganze Jahr über. Im Winter kann man in Jonsdorf wunderbar skifahren und rodeln. Die Küche bietet eine traditionelle Gastronomie mit einem angenehmen Hauch Moderne. Zu den Rennern gehören die Forelle „Gondelfahrt“ mit Fisch aus dem eigenen Teich sowie die typische Oberlausitzer „Teichelmauke“ mit gekochtem Rindfleisch, Kartoffelmus und kräftiger Brühe.


Erholungsort Waltersdorf

Naturpark Zittauer Gebirge

Am Fuße der Lausche Im Erholungsort Waltersdorf: Naturparkhaus und Naturgarten, Wanderwege und Gipfelblicke Gleich hinter dem Quirle-Häusl liegt der Naturparkgarten. Er wurde aus einer alten Fabrikbrache zu einer familiären Parklandschaft gestaltet und vermittelt auf vergnügliche Weise Natur- und Umweltwissen. Kinder, die Quiz-Fragen richtig beantworten, werden JUNIOR-Ranger des Naturparks. Dazu müssen die kleinen „Schlaumeier“ das Naturparkhaus und die Station „Wissen rund um den Naturpark“ besuchen. Die Ausstellung zeigt den Naturpark im Kleinformat. Die Schau vermittelt nicht nur Wissen, sondern locker-leichte Info-Häppchen an Hörstationen und Filmeinspielern. Außerdem zeigt sie bizarr funkelndes Gestein. Bei Schnee bergab mit „Kasehitschen” Bei Schnee bietet Waltersdorf Feriengästen auch Wintervergnügen. Es locken Abfahrts- und Rodelhänge, Skischule und -ausleihe, Skifasching, Wettkämpfe. Am Lauschelift führt der Skiwanderweg „Zittauer Gebirge” vorbei. Wintersport hat übrigens an den Hängen der Lausche eine lange Tradition. Schon um 1900 rodelten die Kinder aus dem Ort

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mit ihren „Kasehitschen” (Oberlausitzer Mundartwort für Kinderschlitten) die Berghänge hinab. Lauschegipfel mit Ausblick Einen Wanderweg zur Lausche (793 Meter), dem höchsten Berg der Oberlausitz, gibt es schon seit über 200 Jahren. Heute führt ein gut ausgebauter Weg entlang des Denkmalpfades hinauf. Oben angekommen, öffnet sich eine überwältigende Rund-

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Besonders schönes Exemplar: das Blumenhaus umsicht auf Iser-, Riesen-, Jeschken- und Böhmisches Mittelgebirge sowie zur Sächsisch-Böhmischen Schweiz und auf das Lausitzer Bergland. Auf dem Lauschegipfel wird derzeit gebaut, dort entsteht eine Aussichtsplattform.

Aus der Leserpost „Angeregt durch Beiträge in Ihrem Ferienmagazin Oberlausitz haben wir gemeinsam mit Freunden einen wunderschönen Kurzurlaub im Zittauer Gebirge verlebt”, schrieb unser Leser Hagen Ludwig aus Potsdam. „Wir buchten zwei traditionelle Umgebindehäuser in Waltersdorf. Es waren Ferienhäuser, wie wir sie uns wünschen: sorgsam restauriert und dennoch mit allem Komfort. Mitten in der Natur am Fuße der Lausche und im Garten ein kleiner plätschern-

der Bach: Von der ersten Minute an fiel der Stress des Alltags dort von uns ab. Toll ist, dass die meisten Naturschönheiten bequem erwandert oder mit der dampfenden Schmalspurbahn zwischen Jonsdorf, Oybin und Zittau erfahren werden können. Gleich hinter unserem Feriendomizil begann der Wanderweg in die sagenumwobene Jonsdorfer Felsenstadt. Eine Tour, die besonders für unsere Enkelkinder sehr spannend und kurzweilig war, tragen doch die bizarren Felsformationen Namen wie Bernhardiner, Nashorn, trauriger Dackel oder Löwe und sehen natürlich genauso aus. … Wir haben am Abend vor unserer Abreise das herrliche Panorama vom Gipfel der Lausche aus genossen und waren uns einig: Wir kommen wieder!” Tipps: E thematische Führungen (für Gruppen ab 10 Personen, auch nach Vereinbarung) E Angebote für Schulklassen und Kindergärten E KombiTicket für Erlebnisausstellung im Naturparkhaus, Volkskunde- und Mühlenmuseum, Deutsches Damast- und Frottiermuseum E Denkmalpfad entlang der Umgebindehäuser E Motorrad-Veteranen und Technikmuseum E Wanderung in Großschönau entlang der Flussauen von Mandau und Lausur E Veranstaltungssaal im Naturparkhaus E Rangerpass mit Querxenmedaille E Trixi Ferienpark und Waldstrandbad (s. Rückseite) E Ladestation für E-Bikes am Naturparkhaus Naturparkhaus Zittauer Gebirge mit Tourist-Information Hauptstraße 28, 02799 Großschönau OT Erholungsort Waltersdorf D/5 Tel. +49 35841 2146 naturparkhaus@grossschoenau.de www.grossschoenau.de


Naturpark Zittauer Gebirge

Das Umgebindehaus ist über 170 Jahren alt. Heute ist das aufwendig restaurierte Quirle-Häus’l ein Drei-Sterne-Wohlfühl-Hotel, Kathrin und Peter sind stolz. Herausgepickt: Kathrin & Peter E Bereits Ende der 80er Jahre gründeten sie die Band „Oberlausitzer Quirle“. Seit 1992 ist das Gesangsduo auf Bildschirmen präsent. „Kathrin & Peter“, bürgerlich Kathrin und Peter Kunze, traten in über 160 TV-Sendungen auf, u. a. in „ZDF-Fernsehgarten“, „Immer wieder sonntags“ und „Lustige Mu-

sikanten“. Parallel mauserten sich beide zum gefragten Moderatoren-Paar. Einem Millionenpublikum sind Sendungen in Erinnerung, in denen sie ihre geliebte Oberlausitz vorstellen. Das Steckenpferd sind Live-Auftritte als Gesangsduo. Von Bautzen bis Brasilien gaben sie bisher über 1.000 Konzerte. Auf der Bühne werben beide als „Botschafter der Oberlau-

sitz“ für ihre Heimat. Wer es nicht weiß, der kann es kaum glauben: Das beliebte Schlagerduo ist gleichzeitig ein erfolgreiches Hoteliers-Duett. Im gemütlichen Waltersdorfer „Quirle-Häusl“ ist Peter der leidenschaftliche Koch, Kathrin die Managerin im Hintergrund. www.kathrin-peter.de

Das Landhotel „Quirle-Häusl“ wird 20 Würzige Bergluft, herrliche Landschaft, freundliche Gastgeber – hier fühl ich mich wohl! In unserer einzigartigen Salz-Oase können Sie durch das vorhandene Mikroklima und die salzhaltige Luft nicht nur herrlich erholen, sondern auch Ihre Atemwege kurieren sowie Ihre Selbstheilungskräfte aktivieren. (www.salzoase-waltersdorf.de) Kuschelige Daunenbetten, verstellbare Liegepositionen und hochwertige Matratzen lassen Sie in tiefe Träume versinken und ermöglichen erholsamen Schlaf in gesunder Gebirgsluft. Komfortable Zimmer erwarten Sie sowohl im „Quirle-Häusl“ als auch im gegenüberliegenden Hotel „Kaiserliches Postamt“. Weitere Angebote für Sie: E Geschenkboutique „Eenfuftsch“ E Grünster Biergarten der Oberlausitz E Wellness-Shuttle E Abholservice

***Superior Landhotel „Quirle-Häusl“ und „Kaiserliches Postamt“ D/5 Hotel – Restaurant – Boutique Waltersdorf, Hauptstr. 51, 02799 Großschönau Tel. +49 35841 606060 hotel@quirle.de, www.quirle.de

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Sommers wie winters lohnt sich ein Urlaub in unserem Verwöhnhotel im historischen Oberlausitzer Umgebindehaus. Angenehme Atmosphäre herrscht in allen Räumen und Hotelzimmern, es wird Gemütlichkeit echt gelebt. Während Ihres Aufenthaltes können Sie individuell oder bei einer organisierten Kräuterwanderung die reizvolle Landschaft der Oberlausitz erkunden. Wir laden Sie ein, gemeinsam mit uns in lockerer Atmosphäre die schönsten Wanderrouten, die geheimsten Flecken sowie die gesündesten Kräuter unserer Heimat zu entdecken. Wir sind bestens auf Wandergäste und Biker eingestellt. Erleben Sie humorvolle Themenabende und Konzerte Ihrer Gastgeber Kathrin & Peter. Wir organisieren Ihren Erlebnisurlaub mit abwechslungsreichen Arrangements (aktuelle Termine erfahren Sie unter www.quirle.de). Unsere über die Grenzen der Oberlausitz hinaus geschätzte Küche freut sich schon jetzt, Ihnen mit regionalen Zutaten von sorgfältig ausgewählten Lieferanten Geschmackserlebnisse zu bescheren. In der urigen Holzblockstube können Sie in das flackernde Feuer eines Holzbackofens blicken, welcher je nach Jahreszeit den Raum mit dem Duft von frisch gebackenem Brot, knuspriger Gans oder würzigem Bratapfel erfüllt. Danach lässt es sich in unserem Sandsteingewölbe-Weinkeller bei einem guten Glas Wein traumhaft entspannen.


Großschönau

Naturpark Zittauer Gebirge

Schatzkammer der Damaste Wie das Damast- und Frottiermuseum Textilhistorie lebendig hält Edle Tischdecken sowie Servietten aus feinstem Stoff. Dazu Porzellangeschirr und das Dekor der Gutbetuchten: Die festlich gedeckte Tafel in der „Schatzkammer der Damaste“ ist für uns gleich der erste Hingucker im spannenden Damast- und Frottiermuseum Großschönau. Die Szenerie wirkt, als könne der sächsische König jeden Moment um die Ecke kommen. Was Adlige und Fürsten einst im Verborgenen hielten, kann heute jeder bestaunen: wertvolle Damaste, die von Großschönau aus den Siegeszug um die ganze Welt antraten. Doch nicht nur Tischdecken hoher Herrschaften, auch kuschelige Handtücher entdecken wir. Die Anfänge der hiesigen Frottierindustrie sind auf das Jahr 1856 datiert.

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1.000 Webstühle ratterten einst Das Museum ist ein Haus der Aha-Effekte, das eine Zeitreise in fast vier Jahrhunderte Industriegeschichte ermöglicht. 1666 fing alles mit den Gebrüdern Lange an. Aus den Niederlanden hatten sie das Damastwebverfahren mitgebracht. „Nirgends in Europa wurde so viel und so lange Damast von Hand gewebt wie hier“, erklärt uns Museumschefin Anja Schumann. Über 1.000 Damastwebstühle liefen einst in Großschönau. Im Museum steht heute der letzte funktionstüchtige Damasthandzugwebstuhl Deutschlands.

Die Schatzkammer zeigt textile Schätze, die in Großschönau gewebt wurden. Der „Unternehmersalon“ widmet sich ihm und der Fabrikanten-Familie Haebler. Im Raum, der Johann Eleazar Zeißig, genannt „Schenau“ (hergeleitet von Großschönau), vorstellt, sehen wir Stiche und Bilder. Der Damastwebersohn gilt als einer der wichtigsten Maler und Grafiker seiner Zeit. Er schuf das Altargemälde der Kirche im Ort.

In der Schauwerkstatt In der Schauwerkstatt des Museum-Fördervereins rattern oft Frottierwebautomaten und alte Technik sowjetischen Fabrikats. Der Lärm ist Rätselspaß für Kinder zwar ohrenbetäubend, aber alle BeAnja Schumann führt uns Anja Schumann hat sich für Kinder sucher haben ein Lächeln auf den weiter durch die Schau. Die ein Puzzle ausgedacht. Lippen. Laut Mitarbeiterin Steffi Friejunge Leiterin brachte 2017 bolin interessieren sich wegen der viele neue Ideen ins Haus. Kinder spielen in diesem Technik auch viele Männer für wertvollen Damast: Konzept eine wichtige Rolle. Schulklassen kommen „Sie betreten das Museum zögerlich und gehen benach dem Unterricht, Ferien-Kinder starten zur be- geistert wieder raus.“ Die interaktive Ausstellung liebten Museums-Rallye, indem sie unter anderem bietet für jeden etwas: lebendige IndustriegeschichTierspuren folgen. In der Schau sind viele edle Da- te, Kunstschau und spielerische Wissensvermittmasttücher zu sehen, die Tiermotive zeigen. lung für Kinder. Wer alle Fragen löst und ein Puzzle zusammensetzt, erhält ein Überraschungsgeschenk. Auch Mamas und Papas sind gefordert. Ein Kind war kürzlich so begeistert, dass es mit der Oma drei Tage in Folge kam. Weiter geht’s durchs Haus, das Damastfabrikant Christian David Waentig 1807 bis 1809 erbaute.

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Herausgepickt: E Interessierte entdecken auf edlen Tüchern Wappen, Statdtansichten und antike Szenen – detailreich und fein eingewebt. Der russische Zarenhof, sächsische Könige und das britische Königshaus orderten das gewebte Gold aus der Oberlausitz. E Zwei Betriebe setzen die Textiltradition Großschönaus bis heute fort. Ihre Produkte kann jedermann im Fabrikverkauf erwerben.

Termine: E 1. Juni: TEXTILdorfFEST „geflachst & zugewebt“ (Foto: Schnappschuss vom letzten Fest) Deutsches Damast- und Frottiermuseum Schenaustraße 3, 02779 Großschönau D/5 Tel. +49 35841 35469 info@ddfm.de, www.ddfm.de Tipp: E Textilpfad mit 29 Stationen wie Fabrikantenvillen, ehemalige und gegenwärtige Produktionsstandorte, Umgebindehäuser, in denen Handwebstühle ratterten. Mehr Informationen über: Naturparkhaus Zittauer Gebirge mit Tourist-Information Hauptstraße 28, 02799 Großschönau OT Erholungsort Waltersdorf Tel. +49 35841 2146 – siehe Seite 40!


Seifhennersdorf

Naturpark Zittauer Gebirge

Held für Arme – Schurke für Reiche Wie Heiner Haschke als „Räuber Karasek“ Geschichte lebendig hält Zackiger Dreispitz, blank polierte Lederstiefel und die Flinte geschultert: So steht der Räuberhauptmann Johann Karasek vor uns. Als der erste Schuss fällt, zucken wir zusammen – doch dann löst sich alles in Wohlgefallen und Gelächter auf. Schließlich ist der echte Karasek schon über 200 Jahre tot. Doch dank Heiner Haschke sind die Missetaten des Unholds bis heute gegenwärtig. Regelmäßig schlüpft der Botschafter der Oberlausitz in die Montur des Räubers, um auf Wanderungen, Bustouren und im Karasek-Museum Seifhennersdorf die Geschichte des Rebellen aufleben zu lassen. „Es handelt sich dabei um keine Sage, sondern um Tatsachen”, betont der frühere Heimatkundelehrer und erklärt, dass es Karaseks Bande auf geizige Reiche abgesehen hatte, arme Leute dagegen beschenkte. „Für seine Überfälle machte er sich verworrene Grenzverhältnisse in der böhmischen Enklave Niederleutersdorf zunutze”. Karasek erbeutete Silbertaler, Schmuck und teure Stoffe. Schwere Geldtruhen zu knacken war für den Tischler offenbar kein Problem. Aus Heiner

Haschke sprudeln die Storys nur so heraus. Seit über 30 Jahren befasst er sich mit der Materie. Die Rekord-Teilnehmerzahl bei seinen Rundgängen lag bei 200 Gästen. Einem Theaterschauspieler gleich kann er die Stimme heben und sein Publikum begeistern. Gern spaziert er auf dem Ringweg: An Originalschauplätzen vorbei wandelt man hier auf Karaseks Spuren. 1800 wurde Johann Karasek (1764-1809) bei einem Einbruch geschnappt und zum Tode verurteilt. Auf ein Gnadengesuch hin wandelte die Obrigkeit – damals selten – die Strafe in lebenslange Kerkerhaft um. Dann muss Heiner Haschke los zum MDRDreh. Bald wird ein weiterer Film fertig sein – „Der edle Räuber Karasek”. Termine: E 24. März: 23. Oberlausitzer Leinewebertag mit Karaseks Naturmarkt (11-17 Uhr) E 22. September: Leinewebers Pilz-Wochenende mit Karaseks Naturmarkt (11-17 Uhr) E 1. Dezember: Karaseks Naturmarkt – ein Weihnachtsmarkt der besonderen Art (11-18 Uhr)

Karasek-Museum/Tourist-Information Nordstraße 21a, 02782 Seifhennersdorf D/5 Tel. +49 3586 451567 tourismus@seifhennersdorf.de www.karaseks-revier.de, www.seifhennersdorf.de

Hits zählen Nudelgerichte in allen Varianten. Aber auch vitaminreiche und vegetarische Kost steht auf dem Speiseplan“, betont Rüdiger Schaper, seit 38 Jahren Leiter der Einrichtung. Damit gilt er als dienstältester Ferienlager-Chef Ostdeutschlands. Viele Inhalte hätten sich mit den Jahren geändert. Doch Spiel, Sport und Spaß an frischer Luft kommen bei Kids nach wie vor gut an, so der sympathische Sachse.

Auf ins Abenteuer-Wunderland Im „Querxenland“ sind Kinder die Chefs Was Herbert Grönemeyer schon vor 30 Jahren besang, ist in Seifhennersdorf längst Wirklichkeit: „Kinder an die Macht!“ Das sieht auch KiEZ-Chef Rüdiger Schaper so: „Kinder wollen Action – und die bekommen sie hier.“ Witzige Spiele und Ausflüge, aber auch Flirtdisko und Filmabend gehören zum Programm. 2019 lautet das Motto: „Komm mit ins Abenteuer-Wunderland“. Es geht beispielsweise um mystische Casino-Spielwelten und um ein „Spiel mit der Herzkönigin“. Gespeist wird auf einer „Dinnerparty beim verrückten Hutmacher“. Was sich dahinter verbirgt? Lasst euch überraschen! Apropos Dinner: Die gute Küche des Hauses ist ein weiteres Argument fürs „Querxenland“: „Zu den

Tipps: E Ferienlager 2019 für Gruppen und Vereine: Alter 7-13 Jahre E Vollpension E Eintritt Waldbad E viele Ausflugsmöglichkeiten E Urlaub für den kleinen Geldbeutel

Querxenland Seifhennersdorf Viebigstraße 1, 02782 Seifhennersdorf D/5 Tel. +49 3586 45110 info@querxenland.de www.querxenland.de

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Toben, tanzen, Partys starten oder einfach etwas riskieren, zum Beispiel einen coolen Spruch oder ein Loch in der Socke. Abenteuer wagen, den Wald unsicher machen und bei Hitze in den „Silberteich“ springen – das alles geht hier: im KiEZ „Querxenland“ ist immer etwas los. Das Schönste ist, dass Kinder Regie führen, unter den Augen von Eltern und Erziehern, versteht sich. Immer mehr Familien, Singles mit Kindern oder Oma und Opa mit Enkeln entdecken diese Ferieneinrichtung, die attraktive Aufenthaltspakete bereithält. Kinder der Familien nehmen am „Querxenland“-Ferienprogramm teil, können mit Mama, Papa, Oma und Opa aber auch ihr eigenes Ding machen.

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Herrnhut • Bertsdorf-Hörnitz

Naturpark Zittauer Gebirge

In alter Schönheit „Kleine Stadt von Welt” erfreut Auge und Herz: barockes Stadtbild auf kurzen Wegen entdecken Wer Herrnhut kennt, die Stadt jedoch lange nicht besucht hat, könnte am Zinzendorfplatz ins Staunen geraten. Nach historischem Vorbild entstanden dort in den vergangenen Jahren zwei Schulen. Die Neubauten orientierten sich an der barocken Architek-

Der Kirchsaal – die „gute Stube” der Brüdergemeine (links); das Aquarell (um 1820) aus dem Museum zeigt den Zinzendorfplatz vor der Zerstörung 1945 tur früherer Gebäude, die an dieser zentralen Stelle standen. Durch Brandstiftung wurden sie im Mai 1945 zerstört. Lange Zeit klafften die Baulücken im Ortskern. „Bei der Rekonstruktion der alten Platzarchitektur wurden nun die historischen Linien wieder aufgenommen“, freut sich Konrad Fischer. Der Leiter des Herrnhuter Fremdenverkehrsamtes empfiehlt einen Spaziergang, um den schlichten Barock im Ortsbild auf sich wirken zu lassen. Ausgesprochen planmäßig war die Stadt seinerzeit gebaut worden. Ihre Geburtsstunde schlug exakt am 17. Juni 1722. Damals fällte der Zimmermann Christian David den ersten Baum für einen neuen Ort, an dem sich Glaubensflüchtlinge aus Mähren ansiedelten. „Unter des Herrn Hut“ gründeten sie die Herrnhuter Brüdergemeine, die sich später weltweit ausbreitete. In der „kleinen Stadt von Welt“ lässt sich gut und gerne ein ganzer Tag verbringen, wobei Besucher auf kurzen Wegen zu geschichtsträchtigen Orten gelangen. Unterhalb des Hutbergs mit dem Altan,

einem imposanten Aussichtsturm, liegt der Gottesacker, wo sich rund 6.200 Gräber gleichmäßig aneinanderreihen. Eine schöne Allee führt in die Stadt, vorbei am Heimatmuseum, das Einblick in die Biedermeierzeit gibt. Am Zinzendorfplatz steht der Kirchsaal tagsüber zur Besichtigung offen. Der ganz in Weiß gehaltene Raum beeindruckt durch seine Schmucklosigkeit.

Stöbern und Verweilen Auf dem Weg zum Völkerkundemuseum gibt es allerlei Gelegenheiten zum Stöbern und Verweilen. In kleinen Geschäften sind unter anderem Tee, Malerei, Schmuck, Keramik, Holzartikel, Blaudruck, Gefilztes und andere kunsthandwerkliche Dinge zu finden. Ziel des Stadtbummels könnte der Bahnhof sein. Zwar halten dort längst keine Züge mehr, seit die Bahnlinie 1998 stillgelegt wurde. Doch gut belebt ist das markante Gebäude trotzdem. Verschiedene Läden und ein Café haben darin inzwischen ihr Domizil. Tipps: E Völkerkundemuseum E Stadtführungen E Skulpturenpfad

Blick über den Gottesacker auf Herrnhut

Kultur- und Fremdenverkehrsamt Herrnhut Comeniusstraße 6, 02747 Herrnhut E/4 Tel. +49 35873 2288 und 30733 tourismus@herrnhut.de www.herrnhut.de

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Traumhochzeit im Schloss

Verträumt und wie aus dem Märchen erscheint es: das Schlosshotel Althörnitz. Seine beiden Re-

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naissance-Türme ragen halb versteckt hinter mächtigen Ulmen gen Himmel. Ehrenfried Walter von Tschirnhaus, ein Freund von Johann Friedrich Böttger, hatte um 1707 im Turmzimmer geforscht, wie sich Porzellan herstellen lässt. Wo es aussieht, als würde Dornröschen gleich erwachen, darf jedermann nächtigen. Das Schloss mit seinem modernen Anbau ist inzwischen ein Hotel, das Komfort bietet, den man sich heute wünscht: ruhige und helle Zimmer, das schlosseigene Restaurant Hörnitzer Schlossstube sowie drei fürstliche Tagungsräume.

Tipps: E Schloss für Märchenhochzeiten mit weitläufiger Parkanlage E Romantische Candle-LightDinner E Ideal für Familienfeiern, Klassentreffen, etc. E historischer Rahmen für Tagungen & Meetings E Busgruppen sind herzlich willkommen Schlosshotel Althörnitz Zittauer Straße 9, 02763 Bertsdorf-Hörnitz E/5 Tel. +49 3583 5500 info@schlosshotel-althoernitz.com www.schlosshotel-althoernitz.com www.castlewood-hotels.com


Herrnhut

Naturpark Zittauer Gebirge

Entdeckerwelt im Sterneland Wo die Herrnhuter Sterne hergestellt werden, können Knirpse toben, spielen und basteln Vor über 160 Jahren im Schoß der Herrnhuter Brüdergemeine entstanden, gilt der Herrnhuter Stern als Ursprung aller Weihnachtssterne. Anfang des 19. Jahrhunderts leuchtete der erste Stern aus Papier und Pappe in den Internatsstuben der Herrnhuter Brüdergemeine. Von einem Erzieher im Mathematikunterricht erdacht, diente er zum Vermitteln eines besseren geometrischen Verständnisses. Fortan bastelten die Kinder am 1. Sonntag im Advent ihre Sterne und trugen diesen Brauch in ihre Familien. Bis heute ist es eine schöne Tradition, die besinnliche Weihnachtszeit mit dem Anbringen eines Herrnhuter Sterns zu beginnen. Platz zum Spielen und Basteln Gleich neben der Sternemanufaktur entstand die Entdeckerwelt „Sterneland in Kinderhand”. Die Inneneinrichtung samt Spielgeräten gestaltete die Firma Bergmann von der Kulturinsel Einsiedel (Bild rechts, s. auch S. 24ff.). Wer möchte, geht dort mit Emmi und Jonas auf Schatzsuche. Die beiden Figuren der Görlitzer Illustratorin Juliane Wedlich weisen den Kindern den Weg. Ausgiebig in der Welt der Herrnhuter Sterne herumklettern lässt es sich auf dem über zwei Etagen reichenden Spielplatz. Da ist genügend Raum zum Toben, Rutschen, Hangeln, Verstecken und Necken. Kreative unter den Knirpsen werden sich in der Bastelwerkstatt wohlfühlen, wo sie sich einen eigenen Herrnhuter Stern bauen können. Staunen in der Manufaktur Oder sie gehen erstmal gucken, wie es die Großen machen. „Schauen Sie uns auf die Hände”,

Auch die Geschichte findet ihren Platz: im Innern eines großen Herrnhuter Sterns, wo sonst! Dort erfahren Besucher etwas über die Herrnhuter Brüdergemeine und die Herrnhuter Sterne. Ein Besuch im Restaurant „Bei Sterns” rundet das Erlebnis ab. Und wer einen der schlichten farbigen Sterne erwirbt, gehört zu den zahlreichen Gästen aus aller Welt, die das Symbol des Lichtes von Bethlehem mit nach Hause nehmen und so das besinnliche Leuchten in ihre Familie tragen.

heißt es einladend in der Schauwerkstatt der modernen Manufaktur. Dort lassen MItarbeiterinnen mit geschickten Fingern kleine und große Zacken für die berühmten Herrnhuter Sterne entstehen. Wer mag, kann es gern selbst einmal probieren, zum Beispiel einen kleinen Stern kleben oder eine „Spitze drehen“. Das ist gar nicht so einfach.

Herausgepickt: E Die Abenteuer der Geschwister Emmi und Jonas gibt es als Kinderbüchlein für zu Hause. Tipps für Kinder: E Bastelzeiten: Montag: 9-13 Uhr, Donnerstag: 11-16.30 Uhr, Samstag 14-16.30 Uhr E Indoor-Spielplatz: geöffnet wie Schauwerkstatt E Persönliche Bastelstunden sind buchbar ab 10 Personen unter: Tel. +49 35873 3640 E ganztägige Gruppenangebote E Weihnachtsoder Kindergeburtstage

Spaß garantiert der Sterne-Spielplatz

Blick in die Schauwerkstatt

Herrnhuter Sterne Manufaktur Oderwitzer Straße 8, 02747 Herrnhut E/4 Tel. +49 35873 3640 info@herrnhuter-sterne.de www.herrnhuter-sterne.de Schauwerkstatt: Mo.-Fr: 9-18 Uhr, Sa. 10-17 Uhr, Führungen kostenfrei, ab 10 Personen buchbar

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Tipps für Erwachsene: E Gruppenangebot: geführte Besichtigung der Schauwerkstatt, Gestalten eigener Sterne, Feiern


Oderwitz

Naturpark Zittauer Gebirge

Gewitter in 100 Tagen Von alten Bauernregeln und Wetterphänomenen erzählt Bärbel Reich kurzweilig, ohne Fachchinesisch beltag im März, das genau 100 Tage später ein Gewitter kommt. Konkret ging es um den 27. März: 100 Tage darauf, am 5. Juli, folgte das himmlische Donnerwetter tatsächlich. Wir vom Ferienmagazin können es bezeugen, waren an jenem Tag im Juli vor Ort. Eine ähnliche Bauernregel gilt für AugustNebel, auf den 100 Tage später Schnee folgt. „Diese Bauernregeln gelten aber nur territorial im Umkreis von 40 bis 50 Kilometern“, erklärt Bärbel Reich, die auch Tourismuschefin und Ortschronistin von Oderwitz ist. Dass sie vor 19 Jahren mit Meteorologie noch nichts am Hut hatte, kann man kaum glauben. „Von Wetter hatte ich keine Ahnung“, lacht die frühere Bankerin. Als die Firma Meteomedia im Jahr 2000 das Wetterstudio „Ost-Zittauer Gebirge“ eröffnete, tauchte die Region plötzlich auf allen Wetterkarten auf. „Da wollte die Gemeinde Oderwitz touristisch mehr daraus machen und zog mit dem Wetterkabinett nach.“

Bärbel Reich, Leiterin der Tourist-Information und Oderwitzer „Wetterfee” Knackig kalte Winter und traumhafte Sommer, in der kalten Jahreszeit Schnee, im Sommer oft wenig Regen: Oberlausitzer Wetter ist nicht nur meist schön, sondern auch eigen. Dabei lässt sich manches Phänomen ganz einfach erklären. Der Böhmische Wind bläst beispielsweise aus Westen kommende Niederschläge weg. Im Winter sorgt er wiederum für Kälte. Das alles und viel Wissenswertes zur lokalen Meteorologie erfahren Gäste im Wetterkabinett Oderwitz.

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Im Wetterkabinett begegneten wir zufällig Marianne und Werner Georges aus Dessau-Mosigkau und ihrem Enkel Konrad Domke aus Leipzig – so entstand das Foto, während Bärbel Reich einen Wetterballon zeigte. Später schrieb uns Werner Georges noch in einem Brief:

Leiterin und „Wetterfee“ Bärbel Reich berichtet anschaulich von Cumuluswolken, den sieben Farben des Regenbogens und Wetterballons, die 20.000 Meter in die Höhe steigen. Witzig und ohne Fachchinesisch erklärt die sympathische Oberlausitzerin Luftdruckmesser und einen betagten Sonnenscheinautograf. Wir kommen gerade richtig zu einem Vortrag und erleben, wie Bärbel Reichs Begeisterung fürs Wetter Urlauber ansteckt. So besagt eine lokale Bauernregel für einen Ne-

ost

Aus der Leserp

„Wir verbringen unsere Ferien fast immer in einem Umge bindehaus im Goldbachtal in Oybin. Wir haben die Oberlausitz als unseren Urlaubsmittelpunkt ausgesucht, weil sie besonders kinder- und familienfreundlich ist. Es gibt viel zu erleben (Saurierpark, Irrgarten, Kulturinsel Einsiedel, Schmetterlingshaus, Sommerrodelbahn…), tolle Bäder (Gebirgsbad Jonsdorf, Trixi-Bad, Olbersdorfer See…), man kann wandern, die Landschaft mit den irren Felsformationen genießen. Und wenn man keine Lust zum Wandern hat, kann man mit der Schmalspurbahn fahren oder mit dem Gebirgsexpress. Überall werden landestypische Gerichte angeboten, wir alle lieben Teichelmauke. Es gibt einen ausgezeichneten Tierpark in Zittau und in fast jedem Ort ein kleines (oder auch größeres) Museum – so sind wir auch auf das Wetterkabinett in Oderwitz gestoßen. Und alles hier gibt es zu moderaten Preisen.”

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Tipps: E Dienstag und Donnerstag 10.30 Uhr öffentliche Wettervorträge im Wetterkabinett (für Gruppen nach Anmeldung jederzeit) E Spitzberg mit Baude & Kletterfelsen E Reiterhöfe mit Pony-Ranch, Country-Camp & Kutschfahrten E Sachsens größte HODigital-Modelleisenbahn E Kathleen Schokoladenfabrik mit Fabrikverkauf E Rodelpark E Freibad Herausgepickt: Kinderlernwerkstatt „Erfinderkiste“ Künstliche Vulkanausbrüche, bunte Mini-Regenwolken, „Raketenstarts“ und Holzwerkstatt. Dazu noch das Basteln an Kunstwerken, die aus alten Radios und PC's entstanden: Wer gern tüftelt, der dürfte in der Erfinderkiste genau richtig sein. Es ist die angesagte Experimentier- und Lernwerkstatt für Kinder in der Straße der Republik 68a. Auf 300 Quadratmetern können junge Leute spielen, entdecken, bauen und stöbern. Kleine Forscher kommen dabei ganz groß raus. Gescheite Geister können es sich auf dem „Dichtersofa“ bequem machen oder die Szenerie von einer Hochebene aus überblicken. Für Mama und Papa gibt’s derweil einen leckeren Kaffee. Junge Gäste halten sich in der Erfinderkiste um die zweieinhalb Stunden auf. An Regentagen bietet sie eine gute Freizeit-Alternative für Urlauberkinder. In der gefragten Einrichtung steigen aber auch Kindergeburtstage und Projekte von Grundschulklassen. www.lernwerkstatt-oderwitz.de Wetterkabinett Tourist-Information Oderwitz Hintere Dorfstraße 15, 02791 Oderwitz E/5 Tel. +49 35842 20790 wetterkabinett@oderwitz.de, www.oderwitz.de


Naturpark Zittauer Gebirge

Oderwitz • Spitzkunnersdorf

Knackige Kruste, zarte Krume Wo feines Backwerk nach alter Tradition hergestellt wird „Gutes Brot braucht seine Zeit. Die nehmen wir uns“, betont Roman Otto. Und das schmeckt man. Auch die Brötchen, Kuchen und Torten aus der Bäckerei Otto sind von einer Qualität, die Kunden aus Nah und Fern anzieht. Wer das liebevoll restaurierte, 1795 erbaute Umgebindehaus betritt, in dem schon seit 1894 Bäcker ansässig sind, wird von einem unwiderstehlichen Duft umhüllt, fühlt sich an Kindheitstage erinnert. Roman und Babett Otto (s. Fotos) – sie hat in der Konditorei den Hut auf – legen größten Wert darauf, das gute alte Handwerk zu bewahren. Der Bäckermeister führt die Tradition seiner Vorfahren in vierter Generation fort. Sein Urgroßvater betrieb einst im schlesischen Zirlau eine Bäckerei. Im heutigen Domizil gibt es den Otto-Bäcker bereits seit 1970. Überlieferte Familienrezepte werden sorgsam gehütet. So sind neben Kleckskuchen auch Mohnstriezel zu haben, werden Oberlausitzer und schlesische Backtradition aufs Schönste vereint. „Wir wollen die Lust fördern, handwerklich gefertigte Ware bewusst und mit Genuss zu essen“, sagt Roman Otto, der seit 2008 die Feinbäckerei

Grund geben, in der Feinbäckerei vorbeizuschauen. Seit 125 Jahren wird in dem Haus schon gebacken – das wird gefeiert.

führt. Der Holzbackofen in der stilvoll eingerichteten Blockstube wird – wie vor hundert Jahren üblich – mit Nadelholz beheizt. Ist das Holz zur Glut abgebrannt, wird sie im Ofen verteilt. Die hohe Backtemperatur am Anfang und anschließende milde Hitze sorgen für die knusprige Kruste der Brote und eine zarte, aromatische Krume. Selbstverständlich ist für Ottos die Verbundenheit mit ihrer Region. Ihr Roggen- und Weizenmehl beziehen sie aus der ortsansässigen Berthold-Mühle. Auch andere Zutaten haben keinen weiten Weg. Beide haben das Gefühl, dass die Leute den Wert von guten Backwaren wieder zu schätzen wissen. Und im Jahr 2019 wird es noch einen weiteren

Herausgepickt: Brot und Salz. Und Wasser! E Mild im Geschmack und doch angenehm herzhaft – Bäcker Otto würzt sein Brot mit einem der hochwertigsten Natursalze: Quellsalz von der Genossenschaft der Salzbauern im Tal von Rio Maior. Zudem enthält dieses Salz viele wertvolle Spurenelemente wie Magnesium, Eisen, Kalzium und Kupfer. Für den Teig verwendet er „belebtes Wasser“. Der Clou: Es ist nach der Verfeinerung mit Energiesystemen der Firma Elisa so frisch, als käme es geradewegs aus der Quelle. Feinbäckerei Otto Inh. Roman Otto Hauptstraße 106, 02791 Oderwitz Tel. +49 35842 2110 E/5 info@otto-baecker.de, www.otto-baecker.de

Wenn der Hirsch singt… Kurios und kulinarisch: ein Wirtshaus mit Pfiff

War schon zu Gast – Zar Peter I mit Gefolge 23 Jahren damals der jüngste Chef-Gastronom der Region. Wie der sympathische Sachse auf den Hirsch kam? „Menschen merken sich nunmal Tiere“, erklärt er die simple wie geniale PR-Idee.

Herzliche Gastgeber: Familie Albert (l.) kulinarische Vielfalt. Das Wild stammt aus heimischen Wäldern, hausgemachte Sülze wird so zubereitet wie zu Omas Zeiten – 1A. Dafür bürgt Uwe Albert, Gastwirt und seit 39 Jahren Chef des Hauses, das 1866 als „Ausspanne“ für Kutscher eröffnete. „Seitdem war es fast durchgehend Herberge mit Ausschank oder Gaststätte“, berichtet er. 1980 fing Uwe Albert dort als gelernter Koch an, mit

Tipps: E Gasträume erzählen Geschichten der besonderen Art E Gästezimmer und Ferien-Suite E Spielecke für Kinder E Selbst geräucherter Schinken E Schwarzbrennerei mit Verkostung – bis zu 15 Sorten kann man verkosten oder als Souvenir erwerben Wirtshaus „Wilder Hirsch” Straße der Republik 5, 02794 Spitzkunnersdorf D/5 Te. +49 35842 26650 info@wilder-hirsch-spitzkunnersdorf.de www.wilder-hirsch-spitzkunnersdorf.de

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Der imposante Hirsch ist schon von weitem ein Blickfang. Innen wird es noch verrückter: Tischplatten liegen auf Stümpfen mächtiger Eichenstämme, Lampen sind Kunstwerke aus Pferdegeschirr und großen Weinflaschen, Dekor und historische Fensterläden sorgen für uriges Flair. Vor den Gasträumen der riesige (funktionstüchtige) Destillierkessel sowie Schnäpse, die man in 100 Jahre alte Flaschen abfüllte. Ein Hirschkopf, der die Schnute bewegt und singt… Die ganze Schänke ist ein Unikat. Doch damit keine Missverständnisse aufkommen: Das Haus ist kein Kuriositäten-Kabinett, sondern vor allem eine gute Adresse für Oberlausitzer Gastlichkeit. Natürlich dreht sich hier viel um – na klar – den Hirsch. Aber nicht nur. Von Martinsgans bis Pizza, von Fisch bis Garnelenspieß, von Teichelmauke bis Schnitzel gibt es eine


Löbau

Haus Schminke lockt Architekturfans Tour der Moderne macht zum Bauhaus-Jubiläum Halt in Löbau Doch in Löbau (vom slawischen Wort „lubij” – „die Liebliche” abgeleitet) lassen sich neben dem Haus Schminke als Zeugnis der klassischen Moderne noch 500 weitere denkmalgeschützte Objekte bewundern und bestaunen. Nur zehn Gehminuten vom „Nudeldampfer” entfernt, künden in der Innenstadt ornamentverzierte Patrizier- und Giebelhäuser vom Reichtum früherer Geschäftsleute. Am „Goldenen Schiff“ zeugen die Symbole des Bürgerhauses (Anker und Schiff) vom einst weltweiten Leinwandhandel. Das prächtige Rathaus war Sitz des Oberlausitzer Sechsstädtebundes. Den aus dieser Zeit stammenden Konvent-Pokal bewahrt das Stadtmuseum auf, das nicht nur deswegen einen Besuch lohnt. Für einen Stadtrundgang hat die Tourist-Information gute Tipps. Ihr Flyer „LÖBAU Stadt am Berge” weist zum Beispiel den Weg zum Aussichtsturm auf dem Löbauer Berg. Extrembergsteiger Reinhold Messner war schon auf dem gusseisernen „Weltwunder”. Tragen Sie sich auch ins Gipfelbuch ein. Tipps: E Stadtführungen E Besichtigungen des historischen Maschinenhauses mit Lokhalle (www.osef.de) E Veranstaltungen im Messeund Veranstaltungspark unter: www.messepark-loebau.de Weltberühmtes Zeugnis der klassischen Moderne: Haus Schminke, auch „Nudeldampfer” genannt

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Ein überaus geräumiges Wohnzimmer, in das durch große Fenster viel Licht flutet, ein Balkon, der einer Schiffsbrücke nachempfunden ist, und eine Einbauküche mit genügend Stauraum – das Haus, das der Löbauer Nudelfabrikant Fritz Schminke einst in Auftrag gab, weist jede Menge Vorzüge und modernen Komfort auf. Der Stil war zweifellos ungewöhnlich für die Zeit, in der das Landhaus nach einem Entwurf des berühmten Architekten Hans Scharoun (1893-1972) entstand. Er offenbarte einmal: „Das Haus, das mir das liebste war, ließ sich der Fabrikant Schminke in Löbau bauen.“ 1933 fertig gestellt, zählt es heute zu den weltweit bedeutendsten Wohnbauten der klassischen Moderne. Gäste aus aller Welt erwartet Das Haus Schminke ist 2019, zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum, ein wichtiges Ziel für Architekturfreunde aus aller Welt. Es ist eine Station auf der „Grand Tour der Moderne“ quer durch Deutschland und zeigt sich dann nach umfangreicher Rekonstruktion von seiner schönsten Seite. Wie man das weltberühmte Baudenkmal auch entdeckt, auf eigene Faust, mit einer Führung oder im Rahmen der Grand Tour: versprochen ist eine bereichernde Erfahrung über die Architekturgeschichte der 20er und 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts.

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Herausgepickt: Das Bauhaus wird 100 E Das Bauhaus, 1919 in Weimar gegründet, 1925 nach Dessau umgezogen und 1933 in Berlin unter dem Druck der Nationalsozialisten geschlossen, bestand nur 14 Jahre. Der moderne Geist dieser legendär gewordenen Hochschule für Gestaltung wirkt bis heute fort. Die „Grand Tour der Moderne” lässt ihn 2019 an ausgewählten Orten lebendig werden, auch im Haus Schminke. Mehr Infos finden Sie unter: www.ferienstrassen.info/grand-tour-der-moderne/ www.grandtourdermoderne.de

Tourist-Information Löbau Altmarkt 1 02708 Löbau D/4 Tel. +49 3585 450140 tourist-info@loebau.de www.loebau.de Stiftung Haus Schminke Kirschallee 1 b, 02708 Löbau Tel. +49 3585 862133 info@stiftung-hausschminke.eu www.stiftung-hausschminke.eu

Über 100 Jahre gepflegte Gastlichkeit Seit 1913 gibt es das beliebte, familiengeführte Hotel „Stadt Löbau”. Der Chef Günter Zimmerling ist darin quasi aufgewachsen. Er kam 1970 ins Haus, als die Eltern das Hotel übernahmen. Da war er gerade sechs Jahre. Damals spielte er mit GästeKindern in den Fluren oft Versteck. Seit 1982 arbeitet er im „Stadt Löbau” – mit seiner Frau Marita führt er seit 1993 die Geschäfte. Das Hotel hat 35 komfortable, moderne Zimmer und eine exzellente Küche. Es ist ein Aushängeschild der Oberlausitzer Gastlichkeit.


Wahrzeichen der Stadt ist der weltweit einzigartige gusseiserne Aussichtsturm. Der Löbauer Bäckermeister Friedrich August Bretschneider hat ihn 1853/54 errichten lassen und seinem Namensvetter, dem König Friedrich August, gewidmet. 70 Tonnen schwer, erscheint der Riese dennoch grazil. Beeindruckend ist die feine Ornamentik der Konstruktion, ein Meisterwerk eben. Eine eiserne Wendeltreppe führt im Inneren hinauf. Zaghaften liegt bereits auf den Plattformen in 12 und 18 Metern Höhe die Stadt zu Füßen. Übertroffen wird die Aussicht vom Panorama, das sich nach 120 Stufen auf 28 Metern Höhe ausbreitet – der wohl schönste Rundumblick über die Oberlausitz.

Gipfeltraum mit Aussicht Turmwirtin Ines Koch schuf mit dem Berghaus ein uriges Quartier

Tipps: E Großer Parkplatz am Hotel – auch ideal für Busse E Kurze Anfahrt nach Bautzen, Görlitz, Zittauer Gebirge E Veranstaltungen, Feierlichkeiten, Tagungen E Nur fünf Minuten Fußweg zur Veranstaltungshalle/Messegelände Hotel Stadt Löbau Inh. Günter Zimmerling Elisenstraße 1 02708 Löbau D/4 Tel. +49 3585 861830 hotel-stadt-loebau@t-online.de www.hotel-stadt-loebau.de

Ines Koch auf der Aussichtsterrasse am Berghäusl.

Zimmer im Berghäusl mit Panorama-Ausblick inklusive „Turmtorte“ in nichts nach. Das aufwendig zubereitete Naschwerk mit Buttercreme und Kirschen gibt es allerdings nur zu besonderen Anlässen. Wanderer und Urlauber lassen sich in der Bergwirtschaft ansonsten auch gern hausgemachte Sülze oder Gulasch mit böhmischen Knödeln schmecken. Im Sommer sitzt man im gemütlichen Biergarten unterm Turm. Im Winter knistert drinnen der Kamin. Tipps: E 3 DZ (+ 4 Aufbettungen) im Gasthof und 4 DZ + 1 EZ (+ 4 Aufbettungen) im „Berghaus“ für insgesamt 30 Gäste E Hochzeiten, Geburtstage, Familienfeiern E Behinderten-Parkplatz E Busse willkommen, Parken am Turm Turmgaststätte Löbauer Berg Inh. Ines Koch, 02708 Löbau D/4 Tel. +49 3585 832590 Loebauer-berg@gmx.de, www.loebauer-berg.de

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Am Horizont Jeschken und Zittauer Gebirge, zu unseren Füßen Wälder und intakte Natur: Auch die Aussicht vom neuen „Berghaus“ auf dem Löbauer Berg ist kaum zu toppen. Lange lag das über 200 Jahre alte Gemäuer im Dornröschenschlaf. Jetzt hauchte ihm Turmwirtin Ines Koch, Chefin der nur 200 Meter entfernten „Turmgaststätte“, wieder Leben ein. „Das Berghäusl hat mir schon immer gefallen. Es wieder zu betreiben, war seit den 90er Jahren mein Traum“, blickt Ines Koch zurück. Kaum eröffnet, ist der Gipfeltraum mit Aussicht nicht nur bei Urlaubern und Wanderern gefragt. Firmen richten dort Tagungen aus, Vereine Events und Feiern. Im gemütlichen Clubraum mit Bar ist Platz für 50 Personen. In den komfortablen Zimmern finden bis zu 23 Gäste Platz. Vor genau 25 Jahren eröffnete Ines Koch ihre „Turmgaststätte“ vis-à-vis des Löbauer Turms. Als Kind hatte sie vor dem Giganten noch Respekt, wie die sympathische Mittfünfzigerin sagt. „Als ich in den 90ern wieder hier raufkam, war es sozusagen Liebe auf den zweiten Blick“, so die herzliche Gastgeberin, Köchin und Kuchenbäckerin. Ihr Streuselkuchen mit Pflaume schmeckt himmlisch, die „Verlorenen Eier“ (direkt in süß-saure Soße eingeschlagen) sind ein Muss. Ines Kochs Mutter Jutta steht dem mit ihrer

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Der Ebersbacher Umgebinde-Vierseithof ist einmalig in der Oberlausitz: 14 Umgebindebögen an Fenstern auf einen Blick. Er beherbergt eine Kaffeerösterei mit Café und ein Kaffeemuseum. Am Vierseithof beginnen die Führungen „Phänomen Umgebindehaus“

Phänomen Umgebindehaus Erlebnisstraße verbindet Orte in der südlichen Oberlausitz Sie strahlen Behaglichkeit aus und geben der Landschaft ein unverwechselbares Gesicht: Umgebindehäuser. Als architektonische Besonderheit prägen sie die südliche Oberlausitz. In Ebersbach-Neugersdorf, Seifhennersdorf, Großschönau, Mittelherwigsdorf, Oderwitz, Herrnhut und Kottmar sind die „Häuser mit Seele“ sehr zahlreich zu finden. Zusammen mit ihren Ortsteilen bilden die sieben Gemeinden die Oberlausitzer Umgebindehausstraße, Deutschlands östlichste Fachwerkstraße. Prächtige Faktorenhäuser, alte Dorfkirchen und manch andere Sehenswürdigkeit lassen eine Tour entlang der Route zur Entdeckungsreise werden – kulinarische Erlebnisse eingeschlossen. Mehrfach kreuzt der Spreeradweg die Umgebindehausstraße. Fahrradfreundliche Gastgeber an der mehr als 100 Kilometer langen Strecke bieten Plätze zum Unterstellen und Lademöglichkeiten für E-Bikes. Erlebnisführungen in einzelnen Orten helfen, auf Besonderheiten am Wegesrand zu achten. Einige Beispiele seien an dieser Stelle genannt: Ausführliche Infos über die Route bietet der Flyer (oben links, auch als PDFDownload im Internet) Schnittdarstellung eines Umgebindehauses in einer Aquarelldarstellung von Klaus Herzog (rechts)

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Unter dem Titel „Phänomen Umgebindehaus“ dürfen sich Besucher in Ebersbach-Neugersdorf auf einen unterhaltsam geführten Spaziergang begeben. Sie erfahren dabei mehr über die Entstehung der genial konstruierten Denkmale und lernen Haustypen für unterschiedliche Nutzungen kennen. Beim Rundgang durch Waltersdorf verweisen die Ortsführer gern auf die kunstvoll gestalteten Türstöcke aus Sandstein an den liebevoll gepflegten Umgebindehäusern. An schönen Zeugnissen der Volksbauweise führt auch die Umgebindehaustour in Obercunnersdorf vorbei. Sie endet am ältesten Haus des Ortes, dem Schunkelhaus. Es steht in einem spitzen Winkel am Obercunnersdorfer Wasser. Gerade einmal 1,65 Meter misst die Höhe des Zimmers im Erdgeschoss, das Küche und Wohnraum in einem war. Speziell diesem Denkmal ist die Schunkelhaustour gewidmet, mit der Besichtigung der nahegelegenen Dorfkirche zum Abschluss. Entlang des Barfußweges in Mittelherwigsdorf können Wanderer testen, wie unterschiedlich sich

der Untergrund anfühlt, wenn man ohne Schuhe läuft. In Oderwitz sind zwei Routen zur Mühlengeschichte ausgeschildert. Neben Umgebindehäusern liegen auch die drei noch erhaltenen Bockwindmühlen und das Wetterkabinett des Ortes am Weg. Kontakt: Touristinformation Spreequellland Hauptstraße 214a, 02739 Kottmar Te.: +49 3586 702051 info@faktorenhof-eibau.de Herausgepickt: Die Oberlausitzer Umgebindehausstraße ist als siebte Teilstrecke in die Deutsche Fachwerkstraße eingebunden. Mit rund 3.000 Kilometern Länge zieht sich diese touristische Route quer durch Deutschland: von Stade in Niedersachsen bis an den Bodensee. Am Weg liegen Harz, Spessart, Schwarzwald und seit 2016 auch die Oberlausitz. Das bundesweite Netzwerk vereint etwa 130 Orte. www.deutsche-fachwerkstrasse.de Schema der Entstehungsschritte von Umgebindehäusern in Stockwerksbauweise (beteiligte Gewerke)

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Mauerwerk Maurer, Steinmetze

Blockstube Zimmerer

Umgebinde Darstellungen von Karl Bernert Zimmerer

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Fachwerk Zimmerer zum Teil Kleiber

Fertiges Haus Zimmerer, Dachdecker, Kleiber, Tischler, Schmiede, Maurer, Ofensetzer (Putz, Weißen)


Leben für das Denkmal Als Experte für Umgebinde saniert Arnd Matthes selbst ein Haus mit Geschichte Arnd Matthes hatte nie zu träumen gewagt, dass er sein Hobby irgendwann zum Beruf machen könnte. Doch der Mauerfall brachte für den gelernten Autoschlosser eine berufliche Wende mit sich: 1992 kam er als Quereinsteiger zum Denkmalschutz. „Das war eine Richtung, die mir lag“, sagt der begeisterte Heimatforscher. 1963 geboren, war sein Interesse für regionale Geschichte frühzeitig geweckt worden. Schon als Schüler stöberte er gern in alten Akten.

Arnd Matthes (oben) – eine Miniatur seines eigenen Hauses steht sogar im Umgebindehaus-Park Cunewalde (siehe Foto links). Seit 2013 leitet der gebürtige Löbauer die Geschäftsstelle der Stiftung Umgebindehaus in Neugersdorf, die ihren Sitz selbst in einem solchen Denkmal hat. Die beiden Mitarbeiter führen dort eine Datenbank, in der inzwischen rund 5500 Zeugnisse der einzigartigen Volksbauweise erfasst sind. Die urigen Bauten prägen das Bild vieler Orte in der Oberlausitz. Die Behaglichkeit von Umgebindehäusern lernte Arnd Matthes schon bei den Großeltern in Cunewalde lieben. „Dort war es einfach gemütlich“, sagt er. Gut und gern erinnert er sich daran, dass die Block-

stube des Hauses sogar Schiebeläden hatte – Ritschel, wie man in Oberlausitzer Mundart auch sagt. Dass er sich als Verwaltungsangestellter im Landratsamt Bautzen immer mehr auf die urigen Denkmale spezialisieren konnte, nennt Arnd Matthes einen Glücksfall. Hauseigentümer vor Ort zu beraten, etwa bei der Verwendung historischer Baustoffe, ist längst zur wichtigsten Aufgabe geworden. „Man muss Gefühl für ein solches Haus bekommen“, findet der Fachmann. Der Vater zweier erwachsener Kinder weiß, wovon er spricht, denn bereits 1988 sanierte er erst-

Herzlichkeit auf dem Windmühlenberg Vom Seifhennersdorfer Windmühlberg bietet sich eine herrliche Aussicht auf das Gebirge. Grund genug, sich das Anwesen näher anzuschauen. Es umfasst fünf Häuser: das denkmalgeschützte Umgebindehaus im Zentrum, ein Seminarhaus mit einem Tagungsraum für 80 Gäste und Bibliothek sowie Speisesaal und Gaststube, zwei Gästehäuser mit 60 Betten für eine ruhige Nacht und ein kleines Haus mit Kreativwerkstatt und weiteren Seminarräumen – alles mit den Annehmlichkeiten, die drei Hotelsterne versprechen. Der gemeinnützige Verein Windmühle Seifhennersdorf e.V. sorgt dafür, dass in dieser Bildungsstätte alles läuft. Die Windmühle ist ein besonderer Ort, an

dem Gästen mit Herzlichkeit begegnet wird. Beste Bedingungen für einen Familienurlaub. Gerade entsteht darin ein Informationstzentrum für die Oberlausitzer Umgebindehausstraße, das 2019 öffnen soll. Die behindertengerecht ausgestattete Begeg-

Naturpark Zittauer Gebirge mals ein Umgebindehaus. 2002 begann er, ein Haus auszubauen, das von 1661 stammt. Einst gehörte es zum Wirtschaftshof des früheren Rittergutes in Waditz bei Bautzen. Die markante Holzbogenkonstruktion, das Umgebinde, musste erst freigelegt werden. „Es war komplett verputzt“, erzählt Arnd Matthes. Beim Trockenlegen einer Wand drang der Hausbesitzer bis ins 13. Jahrhundert vor. Er fand Keramik und Hufeisen, was auf eine lange Nutzung des Grundstücks hindeutete, zeitweise sogar als Schmiede. Die einzelnen Schichten des Ursprungsbaus sind beim Blick in die Tiefe noch erkennbar: durch eine dicke Glasscheibe hindurch in der heutigen Küche. Bis auf die Sanitärinstallation und die Elektrik hat Arnd Matthes bei der Sanierung seines Hauses überall selbst Hand angelegt. Auch wenn er längst darin wohnt, sind die Bauarbeiten noch nicht ganz abgeschlossen. „Ich kümmere mich wohl zu sehr um andere“, stellt er schmunzelnd fest. Es sind vorwiegend junge Familien, die ein Umgebindehaus kaufen. Im Moment gibt es sogar eine Warteliste der Interessenten. Gefragt sind vor allem Grundstücke in ruhiger Lage, etwa in Oybin oder Waltersdorf. Die „Ladenhüter“ stehen dagegen eher an der Bundesstraße 96. In jedem Fall freut sich der Denkmalexperte über das gestiegenen Interesse, hilft es doch, den architektonischen Schatz in der Region zu bewahren. Termin: E 26. Mai: Tag des offenen Umgebindehauses mit Veranstaltungen, Führungen und Ausstellungen in zahlreichen Orten. Stiftung Umgebindehaus OT Neugersdorf, Büro: Ernst-Thälmann-Straße 42 02727 Ebersbach-Neugersdorf D/4 a.matthes@stiftung-umgebindehaus.de Tel. +49 3586 3695815 www.stiftung-umgebindehaus.de www.facebook/stiftung-umgebindehaus.de

nungsstätte bietet Gruppen bis 50 Personen ideale Bedingungen für Tagungen, Seminare und Erholung. Es stehen 26 Doppelzimmer mit Dusche/WC, TV, WLAN, Tagungs- und Seminarräume, Naturgarten, Spiel- und Bolzplatz u. a. zur Verfügung. Tipps: E ideal für Familientreffen E idyllisches Quartier für Durchreisende und Urlauber E perfekt für Gruppen mit Rollstuhlfahrern E Probenmöglichkeiten für Chöre und Instrumentalisten E Förster-Flügel im Tagungshaus Sächsische Bildungs- und Begegnungsstätte Windmühle Seifhennersdorf e.V. Neugersdorfer Straße 7, 02782 Seifhennersdorf D/5 Tel. +49 3586 340 98-0 info@windmuehle-seifhennersdorf.de www.windmuehle-seifhennersdorf.de

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Ebersbach-Neugersdorf • Seifhennersdorf


Oberlausitzer Bergland

Im Spreepark Neusalza-Spremberg, einem idyllischen Fleckchen, hat die Spree von ihrer Quelle am Kottmar schon 9 Kilometer zurückgelegt.

Links und rechts der „Spraa” Die Spree entspringt im Oberlausitzer Bergland – entlang des Wassers gibt es herrliche Ausflugsziele Ursprung der 398 Kilometer langen Spree, ohne die Berlin undenkbar wäre, sind ihre drei Quellen. Am Westhang des Kottmar entspringt in 478 Metern Höhe die Walddorfer Spreequelle. Unter hochstämmigen Buchen gelegen, ist sie ein beliebtes Ausflugsziel. Die „Spraa”, wie sie in Oberlausitzer Mundart genannt wird, bahnt sich dann den Weg über den Spreewald bis nach Berlin, wo sie im Spreebogen die Regierungsgebäude an ihrem Ufer versammelt. Seit jeher ein Ziel für Ausflügler Doch die Kraft dieser Quelle allein reicht dafür wohl nicht aus. Zwei weitere Quellen haben den Schirgiswalde gilt als „Perle der Oberlausitz”. einstigen Streit um den Anspruch gewonnen, Ursprung der Spree zu sein. Die eine sprudelt in Neugersdorf gleich am Eingang des Volksbades hervor, umgeben von einem im Jahre 1888 errichteten

gusseisernen Geländer. Die andere tritt als Ebersbacher Quelle in einem 1895 erbauten Pavillon zutage, der u. a. mit vielen Wappen von Anliegerstädten der Spree reich geschmückt ist.

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Unterwegs auf dem Rad- oder Bergweg Anfangs schlängelt sich die Spree als munteres Bächlein durch romantische Wiesentäler und langgestreckte Dörfer des Oberlausitzer Berglands. In die liebliche Landschaft zieht es Ausflügler, weil man herrlich ausspannen, wunderschöne Ausblicke genießen, wandern und Rad fahren kann. Kein Wunder, warum die gastfreundlichen „Oberländer” ihre Heimat so sehr lieben. Die Spree und der sie begleitende Spreeradweg sind oft Ausgangsbasis für Unternehmungen. Besonders lohnenswert sind Wanderwege, die mit herrlichen Aussichten in die

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Wilthen

Oberlausitzer Bergland

Ferne belohnt werden. Der zertifizierte Oberlausitzer Bergweg (s. S. 65) führt durch das Feriengebiet, fast jeder Berg hat hier einen Aussichtsturm, wenigstens aber eine schöne Aussicht – beispielsweise der Valtenberg (587 m), der Czorneboh (556 m) oder der Mönchswalder Berg (447 m). Größte Dorfkirche, kleinstes Umgebindehaus Überraschendes und manchmal Einzigartiges zeigt sich in den Orten: Die größte Dorfkirche Deutschlands und ein Miniaturen-UmgebindehausPark in Cunewalde. Ein originelles Kaffeemuseum in Ebersbach. Das Komet-Speiseeis, das in Großpostwitz beheimatet ist. Ein barocker Faktorenhof in Eibau. Das urige Schunkelhaus und die Bockwindmühle in Obercunnersdorf. Einladende Töpfereien in Neukirch. Das Reiterhaus, eines der ältesten UmHeiko Harig ist als offizieller Botschafter der Oberlausitz auf Achse – im Feriengebiet als Pumphut und auf großen Bühnen als Entertainer

Oberlausitzer Frohnatur Heiko Harig ist viel unterwegs, doch seine Heimat möchte er um nichts in der Welt hergeben

Ausflugsziel Bockwindmühle in Obercunnersdorf gebindehäuser in Neusalza-Spremberg. Die Alte Mangel in Ebersbach-Neugersdorf. Eine historische Böhmische Brücke in Obergurig. Der Brunnenpfad in Oppach. Die Burg-Ruine „Körse” in SchirgiswaldeKirschau. Ein gebogenes 400 Meter langes Eisenbahnviadukt in Schmölln-Putzkau. Das Sonnenuhrendorf Taubenheim und der Stausee in Sohland/ Spree. Das kleinste Umgebindehaus der Region in Ringenhain. Eine der ältesten Weinbrennereien, der Pumphutsteig in Wilthen und vieles mehr. Lesen Sie darüber auf den folgenden Seiten 54 bis 65! Tipps: E Ein Spreequellradweg mit einer Streckenlänge von 22 Kilometern führt zu allen drei Spreequellen. E Auf insgesamt 420 Kilometern führt der Spreeradweg von den Spreequellen bis nach Berlin.

Touristische Gebietsgemeinschaft „Feriengebiet Oberlausitzer Bergland” e. V. Bahnhofstraße 8, 02681 Wilthen C/4 Tel. +49 3592 385416 info@oberlausitzer-bergland.de www.oberlausitzer-bergland.de

Blitzende Augen, gewinnendes Lachen und die Haare gestylt wie ein Rockstar – der 50-jährige Heiko Harig scheint nicht zu altern. Mit einem Lächeln auf den Lippen meistert er das Pensum von mehreren Leuten, ist als Humorist, Schlagersänger und Moderator unterwegs. Seine Bühnenfigur „Oma Gertrud“ – bekannt aus dem Fernsehen – kennt in der Gegend fast jedes Kind. In der Montur der Sagenfigur Pumphut kann man ihn auf geführten Wanderungen auch erleben. Und schließlich führt er die Geschäfte der Touristischen Gebietsgemeinschaft und der Tourismus-Information Wilthen.

„Hier kann ich durchatmen und die Akkus aufladen“, bekennt der weitgereiste Crostauer, den Jobs oft quer durch Deutschland und Europa führen. Als Botschafter der Oberlausitz hat er unser Ferienmagazin immer im Gepäck: „Die Leute lesen darin und staunen, was es hier alles gibt.“ So begeisterte er Kollegen aus Kärnten für den herrlichen Landstrich. Heiko mag einfach alles daran: sanfte Bergkuppen, Heide, Teiche, verträumte Dörfer, Umgebindehäuser und die herzlichen Gastgeber. „Zusammen mit meinen Freunden und Bekannten ist all das für mich Heimat – um nichts in der Welt würde ich die tauschen!“

Das typische „R“ in der Sprache hat er drauf, wie jeder hier. Nur Amerikaner würden ähnlich „rollen“. Doch beim Dialekt gibt es selbst innerhalb der Region Unterschiede, weiß das Oberlausitzer Original zu berichten: „Ebersbacher reden beispielsweise anders als Sohländer.“ Entertainer-Qualitäten beweist Heiko Harig auf seiner aktuellen CD „Ciao, da bin ich“, einem Medley bekannter Hits sowie Titeln über Liebe und Urlaub. Der Ausspruch passt zu seinem Leben. „Ich muss oft ‘Tschüss’ sagen bei Familie, Freunden und Bekannten, um kurz darauf bei meinem Publikum oder Künstlerkollegen zu sein.“ Der sympathische Sachse, der von seiner Ehefrau Antje gemanagt wird, tritt auch bei Privatfeiern und Firmenpartys auf. Da bleibt kein Auge trocken. Diesen Mann müssen Sie live erleben! www.heiko-harig.de Herausgepickt: Pumphut E Der wandernde Müllergeselle Pumphut, der offensichtlich tatsächlich gelebt hat, soll magische Kräfte besessen haben. Auf seiner Wanderschaft von Mühle zu Mühle habe er Belohnung und Strafe verteilt, je nachdem, wie Gepflogenheiten der Zunft beherzigt wurden und wie gut man zu ihm war. Seine Spuren finden sich u. a. in Schleife, Schwarzkollm, Bautzen, Wilthen, aber auch in Böhmen, im Erzgebirge und im Vogtland. In Wilthen gefiel es ihm besonders gut. Gleich an mehreren Stellen zeigt Pumphut mit weit ausgebreiteten Armen Präsenz, zumindest als hölzerne Figur: am „Jägerhaus“, auf einer Verkehrsinsel unweit des Bahnhofs und im Rathaus. Lesen Sie noch mehr über Pumphut auf S. 62!

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Oberlausitzer Bergland

Der Obermarkt, einer von zwei Marktplätzen

Neusalza-Spremberg

Blick von den sagenumwobenen Schmiedesteinen. Sie liegen etwa 100 Meter über den Niveau des Ortskerns.

WLAN am Obermarkt

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In Neusalza-Spremberg treffen Tradition und Geschichte auf pfiffige Ideen „Überraschend anders“ – es lohnt sich zu lässt, als nach Gründen, warum etwas nicht ergründen, ob der Slogan stimmt, mit dem möglich ist. „Ich komme aus der Wirtschaft“, Neusalza-Spremberg selbstbewusst wirbt. sagt der zweifache Vater und liefert damit Auf den ersten Blick mag die Stadt an der zugleich eine Begründung für seine zuBundesstraße 96 unscheinbar wirken. Doch packende Art. Sinn und Zweck der kommuwer sich Zeit für eine Stippvisite nimmt und nalen Arbeit sieht er darin, sich nicht nur auf hinter die Kulissen schaut, entdeckt ErstaunPflichtaufgaben zu konzentrieren. Die Biblioliches. Das wird schon beim Gespräch mit thek etwa wurde 2011 komplett neu im RatBürgermeister Matthias Lehmann deutlich. haus eröffnet. Am Obermarkt können sich In seinem Büro wirft ein Beamer Fotos und Passanten unkompliziert über WLAN ins InVideos an die Wand. Ein professionell herternet einwählen. gestellter Imagefilm ist als Einstieg auf den Internetseiten von Neusalza-Spremberg zu Unerhörte Orte sehen. Von einer Dresdner Agentur ließ die Matthias Lehmann ist ein Verfechter der Stadt ein vierteiliges Werbematerial in ungeThese, „Neues probieren, auch wenn nicht wöhnlichem Postkartenformat gestalten, das Bürgermeister Matthias Lehmann: stolz auf die moderne Bibliothek alles klappt“. Im Falle der Reihe „Musik an wahrlich geeignet ist, Gäste zu überraschen. unerhörten Orten“ hat die Idee beim PubliSchüler sind darin im wahrsten Sinne des Wortes kum gezündet. Gut besucht sind auch andere kultu„Stadt im Dorf” ausgezeichnet aufgehoben, denn die „Schule mit relle Veranstaltungen, etwa die „Stunde der Musik“ Die Stadt ging 1920 aus zwei Orten hervor. Der Idee“ erhielt 2012 den Sächsischen Schulpreis. im schönen Trausaal des Rathauses. ältere von beiden ist Spremberg. Das WaldhufenMan glaubt dem agilen Bürgermeister, wenn er Ein Paradebeispiel für die florierende Wirtschaft dorf wurde 1242 erstmals erwähnt und umschließt in Neusalza-Spremberg ist „ALL-INKL.COM”. Auf sagt, dass er mit seinen Mitarbeitern „den Ort nach Neusalza, das erst gut 400 Jahre später entstand. den Servern des 2000 gegründeten Unternehmens vorn bringen“ will. Dem 51-Jährigen geht es um ein Der Besitzer von Spremberg, Christoph Friedrich liegen die Internetseiten von mehr als 700.000 Kun- Umfeld, in dem sich Einheimische und Gäste wohlvon Salza, erhielt 1670 vom sächsischen Kurfürsten den. Inhaber René Münnich ist mit seiner Firma fühlen. Sport- und Spielplätze oder das idyllische die Genehmigung, eine Stadt auf seinem Grund Hauptsponsor des Fußballclubs Dynamo Dresden. Waldbad gehören ebenso dazu wie Caravan-Stellund Boden zu gründen. Daher nennt sich das späplätze oder Akku-Ladestellen für E-Bikes. ter vereinigte Neusalza-Spremberg heute zu Recht Ideen, die zünden „Stadt im Dorf“. Augenscheinlich treffen in der Kleinstadt Traditi- Mehr Informationen: Zu den architektonischen Besonderheiten zählen on und Geschichte auf Moderne. Großen Anteil Stadtverwaltung Neusalza-Spremberg Ober- und Niedermarkt sowie drei evangelisch-lu- daran hat Bürgermeister Matthias Lehmann, der Kirchstraße 17, 02742 Neusalza-Spremberg therische Kirchen, davon eine im Ortsteil Frieders- seit 2008 die Verwaltung im Rathaus managt, wie er Tel. +49 35872 36110 D/4 dorf. Die 1928 errichtete Pestalozzischule ist nicht selbst sagt. Ungewöhnlich offen geht er dabei vor, stadt@neusalza-spremberg.de nur ein imposantes Gebäude im Stadtbild. Die sucht eher nach Wegen, wie sich ein Problem lösen www.neusalza-spremberg.de

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Neusalza-Spremberg

Oberlausitzer Bergland

Das Reiterhaus ist ein besonders schönes Beispiel für die Umgebindebauweise.

alle, die mehr über Umgebindehäuser wissen wollen. Anhand von Schautafeln und an einem Monitor können sich Besucher über Konstruktion, Geschichte, Verbreitung und Schmuckelemente an Zeugnissen dieser Holzbauweise informieren. Zudem gibt die Ausstellung Einblick in Lebens- und Arbeitsweise der Landbevölkerung im 19. Jahrhundert (www.reiterhaus.de).

nem großen Aufenthaltsbereich, Naturbecken mit Sprungturm, 50-m-Bahnen, Riesenrutsche, Strömungskanal, Wasserfall, Luftsprudel, Planschbecken und Möglichkeiten für Kinder zum Spielen, wie Spielburg, Seilbahn, Tischtennisplatten, Bolz- und Volleyballplatz, macht es einen Ferienaufenthalt perfekt (Wald und Erlebnisbad, Lindenstraße, Tel. +49 35872 32305).

Ruhig, naturnah und modern Das Wald- und Erlebnisbad, 30.000 Quadratmeter groß, ist ideal für Familien, Gruppen und junge Leute. Es bietet Plätze für Zelte und Caravanfahrzeuge, moderne Küchen- und Aufentshaltsräume für die Campingfreunde. Mit solarvorbeheiztem Wasser, ei-

Wanderweg im Spreepark An der Westseite des etwa einen Kilometer langen Tales verläuft ein romantischer Wanderweg. Granitbrocken bremsen den Lauf der Spree, die in einem großen Bogen den Steinberg umfließt – man fühlt sich wie in einem Märchenwald (s. S. 52).

Alles andere als verstaubt Neusalza-Spremberg feiert 777. Ortsjubiläum mit einer Vielfalt an Veranstaltungen Runde Jubiläen kann jeder feiern. Eine Schnapszahl als Anlass dafür zu nehmen ist dagegen ungewöhnlich. Neusalza-Spremberg wird 2019 das 777-jährige Ortsbestehen gebührend begehen. „Jeden Monat gibt es eine Veranstaltung“, sagt Bürgermeister Matthias Lehmann und kündigt dabei namhafte Künstler an. So kommt Nils Heinrich mit seinem KabarettProgramm „…probt den Aufstand“ am 19. November 2019 nach Neusalza-Spremberg. Der listige Bühnenschelm füllt Säle in Berlin, Köln, Hamburg oder München. Matthias Lehmann schätzt den Kabarettisten wegen der „guten Satire und des sehr scharfen Humors“. Mit dem Gitarristen und Sänger Andreas Geffarth aus Gera wird am 15. März 2019 die „Musik

Andreas Geffarth, Sänger & Songschreiber aus Gera spielt in der Reihe „Musik an unerhörten Orten” an unerhörten Orten“ fortgesetzt. Diese Reihe hatte 2016 Premiere, als der Bluespianist Thomas Stelzer aus Dresden im ersten Elektrizitätswerk der Oberlau-

sitz spielte. Die Industriebrache in NeusalzaSpremberg ist inzwischen abgerissen. Dafür wurden andere „unerhörte Orte“ gefunden, etwa 2017 ein ehemaliger Baumarkt, der heute Firmensitz für den Hauptsponsor von Dynamo Dresden ist. Das Publikum honoriert, was die Stadt kulturell zu bieten hat. Dicht besetzt waren die Zuschauerreihen, als 2017 ein hochkarätiges Musicalprogramm auf dem Obermarkt über die Bühne ging. Der zentrale Platz wird vom 28. bis 30. Juni 2019 Kulisse für die Hauptveranstaltung zur 777-Jahr-Feier sein. Verschiedene Akteure sollen das bunte Bühnenprogramm gestalten. Beliebt sind auch die Konzerte im Festsaal des Rathauses. Zur „Stunde der Musik“ erklingen regelmäßig klassische Werke in dem stilvollen Raum. Auch die Kabarettistin Simone Solga und das Cristin Claas Trio werden 2019 zu Auftritten in Neusalza-Spremberg erwartet. Alle Veranstaltungen zum Ortsjubiläum unter www.neusalza-spremberg.de Anzeige

Herausgepickt: Meisterwerk der Zimmermannskunst Das „Reiterhaus“ ist Neusalza-Sprembergs Hauptattraktion und zugleich regionales Wahrzeichen für eine Volksbauweise, die den gesamten Landstrich prägt. Schließlich zählt das Baudenkmal zu den ältesten und wertvollsten Umgebindehäusern in der Oberlausitz. Der Längsbau wurde 1670 errichtet. Mit dem Umbau 1704 erhielt er seine heutige Gestalt. Ein im rechten Winkel angebauter „Reiterflügel“ kam in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts hinzu. Den Giebel ziert eine hölzerne Figur, die dem Haus seinen Namen gab. Es ist die Siegestrophäe des „Ritterstechens“, eines alten Kirmesbrauches. Das „Reiterhaus“ gilt als das Museum für

Das moderne Wald- und Erlebnisbad ist ruhig am Ortsrand gelegen.

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Ebersbach-Neugersdorf • Oppach

Oberlausitzer Bergland

Bienenweide mitten in der Stadt Imker treffen sich alljährlich in Ebersbach-Neugersdorf – die Kommune steht auf Öko Jacobimarkt und Ruprechtmarkt – das sind bekannte Veranstaltungen, die regelmäßig Tausende Besucher nach Ebersbach-Neugersdorf locken. Doch neben dem „Gierschdurfer Schissn“ im Sommer und dem traditionellen Budenzauber in der Adventszeit gibt es eine Vielzahl von Anlässen, für die sich ein Besuch in der Stadt mit den zwei Spreequellen lohnt. Alljährlich am Tag des offenen Umgebindehauses Ende Mai herrscht buntes Treiben in den Umgebindehäusern und viel Trubel auf dem Gelände der früheren Oberlausitzer Textilbetriebe (Lautex) in Neugersdorf. Zum Honigfest öffnet dort ein Regionalmarkt, auf dem der erste Honig der Saison geschleudert wird. Der ist nicht weit hergeholt, denn mitten in der Stadt finden Nektarsammler reichlich Nahrung: auf einer Bienenweide, die auf der Fläche einer Industriebrache angelegt ist. Eine bunte Vielfalt an Pflanzen sorgt auf der etwa einen Hektar großen Wiese nicht nur für herrliche Blütenpracht, sondern auch für ständiges Summen und Flattern. Nicht zufällig gibt die Stadt seit 2013 auch die Kulisse für den Sächsischen Bienenfachtag ab, der sich

inzwischen zu einer der größten deutschen Fachveranstaltungen in der Imkerszene entwickelt hat. Überhaupt ist Ebersbach-Neugersdorf eine grüne Stadt, die auf Klimaschutz setzt. Für kommunale Gebäude nutzt sie Ökostrom. Zwei Elektroautos gehören zum städtischen Fuhrpark. Eine beliebte Anlaufstelle ist die Grünanlage am Eiskellerberg gegenüber dem Bismarckturm. Von dort

Sitz der Stiftung Umgebindehaus in Neugersdorf Tipps und Termine: E Kultur- und Bildungsstätte Alte Mangel (s. S. 57) E 26.7. bis 31.7.: 291. Jacobimarkt – „Gierschdurfer Schissn“

bietet sich eine herrliche Aussicht auf die Stadt und das Umland. Im Sommer wird das Areal für Kinovorstellungen unter freiem Himmel genutzt. Mit Gästeführern können Besucher unterschiedliche Seiten der Spreequellstadt kennen lernen, etwa

Lieblich eingebettet

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Oppach – ideal zum Ausschwärmen in alle Richtungen Pickaer Berg, Kälbersteine, Bieleboh und Steinklunsen – Oppach ist umzingelt von beliebten Ausflugszielen im Oberlausitzer Bergland. Die Gemeinde empfiehlt sich daher als guter Ausgangspunkt für Wanderungen, findet Bürgermeisterin Sylvia Hölzel. Sie hat nicht nur einen Lieblingsplatz, den sie gern aufsucht. „Es gibt viele wunderschöne Stellen, um sich etwa zum Picknick im Grünen niederzulassen und den Ausblick über Oppach und das Umland zu genießen“, sagt sie. Oppach liegt lieblich eingebettet in der Landschaft. Das 1336 erstmals erwähnte Waldhufendorf schmiegt sich an sanft geschwungene Hügelketten. Vom Ort im Tal aus können Wanderer sternförmig ausschwärmen. Zu Fuß sind Touren mit 10 bis 15 Kilometern Länge in alle Richtungen möglich. Gute Anbindungen gibt es über den Oberlausitzer Bergweg sowie in die Nachbarorte Neusalza-Spremberg und Sohland mit dem Sonnenuhrendorf Taubenheim. Die schönsten Ecken von Oppach verbindet der Ortsringweg. Die reichlich zehn Kilometer lange Route, die sich auch gut zum Walken eignet, ist mit einem grünen Punkt ausgeschildert und führt zu herrlichen Panoramablicken, etwa an der Wilhelms-

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auf einer Tour durch die Industriegeschichte der Weberstadt oder bei einem Ausflug entlang des malerischen Dreiecker-Wanderweges im Stadtwald.

höhe (378 Meter), am Galgenberg (414 Meter), am Bergweg (374 Meter) oder an der Heidelbergstraße (357 Meter).

Touristinformation Spreequell-Land OT Eibau Hauptstraße 214 a, 02739 Kottmar D/4 +49 3586 7630105 tourismus@ebersbach-neugersdorf.de www.ebersbach-neugersdorf.de

Pegasus, dem geflügelten Pferd, sollte man folgen, wenn man mehr über eine erfrischende Besonderheit des Ortes wissen möchte. Die Sagengestalt markiert den mehr als vier Kilometer langen Brunnenpfad, der durch eines der Quellgebiete des Oppacher Mineralwassers führt. Die Bohrungen für die elf Brunnen reichen bis in 300 Meter Tiefe. Das Wasser rinnt dort durch das kristalline Granitgestein, das wertvolle Mineralien an das kostbare Nass abgibt. Wer der Spur des Pegasus folgt, erfährt auf acht Schautafeln entlang der Strecke mehr über Landschaft und Natur sowie über die Herkunft und Förderung des kühlen Lebenselixiers. Für Radfahrer sei die Tour „Rund um den Großen Wald“ empfohlen, die Oppach mit Beiersdorf, Schönbach, Friedersdorf, Neusalza-Spremberg, Taubenheim auf rund 28 Kilometer verbindet. Tipps und Termine: E Freibad mit 50-m-Schwimmerbecken, 3-m-Sprungturm, Röhrenrutsche, Liegewiese, Beachvolleyballplatz E Skihang mit Lift E 25. Mai: Depotfest E 15. Juni: Taktgefühl Open Air, Freibad E 30. Juni: Parksingen, Schlosspark E 25. August: 40. Bielebohlauf E 1. Dezember: Weihnachtsmarkt

Tourismus-Chefin Annett Paul und Bürgermeisterin Sylvia Hölzel (rechts) schwärmen von den zahlreichen Wanderwegen rings um ihren Ort

Gemeindeverwaltung Oppach August-Bebel-Straße 32, 02736 Oppach Tel. +49 35872 3830 D/4 rathaus@oppach.de, www.oppach.de


Ebersbach-Neugersdorf

Ebersbach-Neugersdorf

Alte Mangel – ein Haus mit Charme Eva-Maria Graf hält mit ihren Mitstreitern viele Oberlausitzer Traditionen am Leben

So viel auf kleinem Raum Die frühere Abteilungsleiterin einer Jeansweberei beherrscht das Arbeiten an den historischen Geräten. Und sie liebt das alte Gemäuer, zeigt Besuchern gern den Großen Saal und drei original erhaltene Spannbögen aus böhmischem Holz, die das Faktorenhaus bis heute zusammenhalten. „Am liebsten bin ich in den urigen Blockstuben. Wenn wir im Winter einheizen, ist es hier so richtig gemütlich“, schwärmt die gebürtige Ebersbacherin. Auch die Ritschel-Fenster mag sie. Deren Fensterläden seien eine wunderbare Wärmedämmung und sicherten das Gebäude auch. Beim Schließen gebe es ein knarzendes Geräusch, „besser als jede Alarmanlage“, befand deshalb mal ein Schüler beim Besuch des Hauses, schmunzelt Eva-Maria Graf. In der Alten Mangel sind auch eine DDR-Ausstellung und Bilder einheimischer Künstler zu bestau-

Eva-Maria Graf heißt Gäste gern in der Alten Mangel, dem urigen Umgebindehaus, willkommen. Mit ihrem Mangelteam – das sind 24 Frauen und Männer, denen wie ihr die Heimatpflege und das Oberlausitzer Brauchtum am Herzen liegt – begeisterte Eva-Maria Graf schon viele Tausend Besucher mit Wissen und Charme.

nen. Vereine und Chöre treffen sich dort. Und den Gästen von weiter her schwärmt die Lokalpatriotin gelegentlich in Mundart von ihrem „Aberschbuch“ (Ebersbach) und von der „Äberlausitz“ (Oberlausitz) vor: „Wir haben so viel auf kleinem Raum: Von Oybin bis Herrnhuter Stern, von Spreequellen bis sorbische Kultur.“

Tipps: E Heiraten – das Faktorenhaus ist offizielles Standesamt E Führungen E Ausstellungen E private Vermietungen E Seminare und Feiern E aktuelle Veranstaltungen unter: www.alte-mangel.de E Viele Prominente waren hier, darunter Kabarettist Bernd-Lutz Lange, ein gebürtiger Ebersbacher Faktorenhaus „Alte Mangel“ Georgswalder Straße 1 02730 Ebersbach-Neugersdorf Tel. +49 3586 765590 kontakt@alte-mangel.de, www.alte-mangel.de

Wo schon Sachsens König Kaffee trank Im Hof des Kaffeemuseums Ebersbach vergisst man schnell mal die Zeit. Chefin Simone Scholz serviert selbst gebackenen Kuchen sowie Kaffee in stilvollen Tassen, erzählt oft eindrucksvoll die Historie von Kaffee-Kränzchen und Sammeltassen. Sogar König Johann von Sachsen soll sich 1856 beim Besitzer des Hauses, einem Ebersbacher Kaufmann, ein Tässchen Kaffee gegönnt haben. Mit Hilfe von Ehemann und Schwester schuf Simone Scholz in dem wunderschönen Umgebinde-Vierseithof (s. Foto auf Seite 50) eine einzigartige Schau rund um Kaffeebohnen und deren Zubereitung. Mehr als 300 Exponate können Gäste bestaunen – von Kaffeefiltern bis zum historischen Röstgerät.

Tipps: E Kaffeemuseum, Kaffeerösterei, Hofkaffee, Kaffeestube – Saison 1. April bis 23. Dezember, Öffnungszeiten s. Internet E Schaurösten mit Verkostung montags 11 Uhr E Eigener Museumskaffee zum Verkauf E Zwei schöne Ferienzimmer Kaffeemuseum und Rösterei Oberer Kirchweg 26, OT Ebersbach D/4 02730 Ebersbach-Neugersdorf Tel. +49 3586 3677222 Handy +49 160 4621566 spree-museumshof@t-online.de www.spree-museumshof.de

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Die Alte Mangel ist für Eva-Maria Graf seit über 22 Jahren Dienstsitz und Lebensmittelpunkt. Die Historie dieses bedeutenden Umgebinde- und Faktorenhauses kennt sie als Chefin des Fremdenverkehrssowie des Kultur- und Landschaftspflegevereins aus dem Effeff: „1767 bis 1770 erbaut, war die Alte Mangel erst Wohn- und Wirtschaftsgebäude. 1782 wurde es als Faktorenhaus im Umgebindestil fertiggestellt, diente der Leinwandveredelung, als Mangel und Färberei.“ Und wer von den Besuchern nichts mit dem Begriff Faktoren anfangen kann, dem erklärt sie geduldig: „Faktoren waren die Leinwandhändler, die Hausweber mit Garnen und Ausrüstungen belieferten.“ Zeugnisse dieser längst vergangenen Zeit sind heute im Faktorenhaus auch dank EvaMaria Grafs Leidenschaft für die Textilgeschichte ihrer Heimat zu sehen, so alte Webstühle. Mit ihren Mitstreitern wälzte sie Dokumente in Archiven, befragte Leute und sammelte Interieur von anno dazumal.

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Kottmar

Oberlausitzer Bergland

Viel Schönes auf engstem Raum Barocker Faktorenhof und märchenhafte Häuserpracht verzaubern Besucher rund um den Kottmar Mit allein 250 Umgebindehäusern, viele davon mit blumenreichen Vorgärten, gleicht Obercunnersdorf einem Lehrbuch der alten Volksbauweise, die einen ganzen Landstrich prägt. Der Ort am 583 Meter hohen Kottmar ist reich an einzigartigen Baudenkmalen. Sie waren Filmkulisse für Streifen wie „Weihnachtsgans Auguste” (1987/1988) oder „Der Hauptmann” (2017). Entlang der Dorfstraße oder über verträumt und verwinkelt liegende Gässchen kann man die Umgebindehäuser auf Denkmalwegen erkunden, allein oder am besten mit einem ortskundigen Gästeführer.

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Einzigartig – die Umgebindehäuser Egal, ob Schunkelhaus-, Umgebindehaus- oder Handwerkstour – es wird interessant! Wir beginnen unseren Spaziergang durch Obercunnersdorf am Schunkelhaus, das uralt, winzig und total schief auf einem Landzipfel direkt am Dorfbach liegt. In dem Minimuseum finden nur wenige Leute Platz, die aber viel über Oberlausitzer Tradition erfahren. Dagegen präsentiert sich die auf einem Hügel gelegene, unübersehbare Dorfkirche mit prächtigem Bauernbarock. Die Gemeinde Kottmar, in der sich sieben Dörfer zusammengeschlossen haben und die nach dem gleichnamigen sagenumwobenen Berg Kottmar benannt ist, ist überhaupt reich an einzigartigen Denkmalen. Perle ländlichen Barocks – der Faktorenhof Eines der schönsten Umgebindehäuser in der Oberlausitz ist der Faktorenhof Eibau, ein Baudenkmal und Museum zugleich. Erbaut zwischen 1708 und 1717, legt das einst als Handelsniederlassung genutzte Gebäude Zeugnis ab vom Reichtum seines Bauherrn Christian Zentsch, einem Leinwandhändler. Das Museum zeigt die Geschichte des Leinwandhandels und des Brauwesens in der Oberlausitz, eine Ausstellung des Oberlausitzer Kunstmalers Max Langer, Weihnachtskrippen und viele seltene Exponate, die der Eibauer Humboldt-

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verein seit seiner Gründung 1864 zusammengetragen hat. Der Eibauer Faktorenhof ist ein Zentrum der Oberlausitzer Traditionspflege. Die Tourist-Information „Spreequell-Land“ hat in der Blockstube des Herrenhauses ihr Domizil. Im Obergeschoss

sparte man nicht mit reicher Verzierung, so sind Balken mit floralen Ornamenten, Wandtafeln mit Delfter sowie südländischen Motiven bemalt. Das Prunkzimmer wird mit seiner festlichen Ausstrahlung gern für Trauungen genutzt. Im historischen Festsaal daneben finden Buchlesungen, Kabarett, Mundarttheater, Konzerte und Vorträge statt. Herausgepickt: Der Eibauer Bierzug E Eibau gilt als Heimat des Schwarzbieres und ist Festspielort für den Eibauer Bierzug. Erinnert wird damit an den Streit um Brau- und Schankrechte. Die Eibauer durften nur Zittauer Bier trinken. Im nahen Nachbardorf, das schon zu Löbau gehörte, lockte jedoch ein Kretscham mit „verbotenem“ Gerstensaft, was Eibauer magisch anzog. Am 25. März 1693 forderten sie mit einer Bierzugdemo das Recht auf billigeren Gerstensaft aus dem Nachbardorf.

Bitte Kopf einziehen beim Betreten der Schlafstube im Schunkelhäusl (oben)! Nur 2,50 Meter breit ist der Westgiebel, ein Zimmer im Erdgeschoss, 1,65 Meter hoch, war Küche und Wohnraum in einem. Das Bild unten zeigt den Faktorenhof in Eibau.

Tipps und Termine: E Bockwindmühle in Kottmarsdorf, technisches Denkmal, 1843 erbaut E Erlebnisbad mit Minigolfanlage in Obercunnersdorf E Sagenweg und Spreequelle auf dem Kottmar E 26. Mai: Tag des offenen Umgebindehauses E 28.-30. Juni: 27. „Eibauer Bierzug” E Veranstaltungen: www.gemeinde-kottmar.de L Tourist-Information Obercunnersdorf OT Obercunnersdorf, Hauptstraße 65 D/4 02708 Kottmar, Tel. +49 35875 60954 info@obercunnersdorf.de www.gemeinde-kottmar.de L Touristinformation „Spreequell-Land” Im Faktorenhof Eibau OT Eibau, Hauptstraße 214 a 02739 Kottmar D/4 Tel. +49 3586 702051 info@faktorenhof-eibau.de www.faktorenhof-eibau.de


Kottmar

Oberlausitzer Bergland

Kaffeestübchen

Verführerisch lecker sehen die Köstlichkeiten von Konditormeister Thomas Brumme aus. Wofür soll man sich nur entscheiden: für Mohnkuchen, Apfelbienenstich oder Erdbeertorte, bei der die saftigen Früchte auf cremigem Quarkbelag arrangiert sind? Die Kreationen aus der hauseigenen Backstube variieren je nach saisonalem Angebot der Zutaten.

Vor einigen Jahren baute Ingrid Fischer gemeinsam mit ihrer Schwester Petra Lemke ihr Elternhaus, ein bildschönes Umgebindegebäude, um. Nun haben kleine, feine Dinge, die das Leben versüßen, darin ihren Platz. Sie können gleich an Ort und Stelle in gemütlicher heimischer Atmosphäre verkostet werden: gute Schokolade, duftende Tees, erlesene Weine. Auch Dekoratives aus Seide, Holz und Glas für ein anheimelndes Zuhause, Gewürze, Keramik und noch viel mehr sind dort zu haben. Urlauber und Ausflügler finden nicht nur schöne Mitbringsel. Sie können sich auch an liebevoll gedeckten Tischen zu einer Kaffee- oder Teerunde mit herrlichem selbst gebackenen Kuchen niederlassen. So gestärkt, nehmen sie gern die Einladung zu einem Spaziergang an. Ingrid Fischer hat für kleine Gruppen einen Gästeführer parat, der sie mit Sachkenntnis und Humor zu den schönsten Umgebindehäusern des Dorfes führt. Die Leute

Das farbig leuchtend und behutsam sanierte Umgebindehaus – schräg vis-à-vis von der Tourist-Information – ist mit Liebe zum Detail eingerichtet. Bemalte Schiebeläden, Scheibengardinen, Holztüren mit Rosenmotiven oder ein Wandbord mit altem Geschirr sorgen für behagliche Atmosphäre beim Kaffeetrinken. In einer der beiden Blockstuben dürfen die Gäste auf weißen Kaffeehausstühlen Platz nehmen, in der anderen wie zu Großmutters Zeiten in urigen Polstermöbeln. Bei schönem Wetter lockt die neue Gartenterrasse (Bild rechts). Wer mag, der kann auch länger bleiben – Ferienwohnungen mit den Namen „Steffi“, „Melina“ und „Annett“ sind im Umgebindehaus eingerichtet.

Conditorei-Café & Ferienwohnungen Inh. Thomas Brumme, Hauptstraße 80 OT Obercunnersdorf, 02708 Kottmar D/4 Tel. +49 35875-240064 mail@brumme.cafe www.brumme.cafe

Das Haus der Sinne

erleben erholsame, spannende Stunden, fühlen sich willkommen. Zu verdanken haben sie das der strahlenden Frau mit einem Händchen fürs Organisieren. Eine Botschafterin der Oberlausitz, wie sie im Buche steht! Geöffnet ist Dienstag bis Freitag 14-18 Uhr und Samstag 10-16 Uhr sowie nach Vereinbarung. Haus der Sinne Inh. Ingrid Fischer Hauptstraße 28 OT Obercunnersdorf 02708 Kottmar D/4 Tel. +49 35875 67488 haus-der-Sinne@web.de www.haus-der-Sinne.biz

In der Eibauer Beckenbergbaude kehrten schon Anfang des vergangenen Jahrhunderts Ausflügler gern ein. Heute kommen sie vom vorbeiführenden Berg- oder Spreeradweg. Viele Stammgäste schätzen Qualität und Atmosphäre vom ersten Bio-Berggasthof Sachsens auf dem Beckenberg. André Meyer (im Bild) und sein Team bieten Regionalität, Frische und Bio-SiegelStandards. Sein Credo: „Wir achten auf die Tierhaltung der Erzeuger, verwenden ausschließlich ,saubere’ Lebensmittel“. Es gibt auch traditionelle Gerichte wie „Teichelmauke“ oder „Stupperchl“, die original Oberlausitzer Kartoffelklöße. Doch nicht nur über gastronomische „Überraschungen” freuen sich Besucher. Freunde halfen bei der Verschönerung des Berges – originelle Holzskulpturen heißen Gäste auf dem Weg hinauf zur Baude willkommen. So ein Ausflug lohnt sich.

Herausgepickt: Kochschule André Meyer E Kochkurse und Feiermöglichkeiten im Rahmen für bis zu 12 Personen sind buchbar unter: www.bei-meyer.de Tipps: E 4 Zimmer E Familien- und Vereinsfeiern E Hochzeiten E Veranstaltungen (siehe Internet)

Berggasthof Beckenbergbaude OT Eibau Beckenbergstraße 5 02739 Kottmar D/4 Tel. +49 3586 387673 info@beckenbergbaude.de www.beckenbergbaude.de

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Bio-Gasthof auf dem Beckenberg

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Sohland

Oberlausitzer Bergland

Zwischen Himmel und Erde Sohland empfiehlt sich mit Planetenweg, Sonnenuhren und anderen Phänomenen An der Sternwarte „Bruno H. Bürgel“ in Sohland fällt ein rätselhaftes Gebilde aus Lausitzer Granit ins Auge. Der Kuckucksstein in den Königshainer Bergen bei Görlitz wurde dafür nachgebildet. Die Kopie ist halb so groß wie das Original und doch fast drei Meter hoch. Sie markiert den Startpunkt für eine neue Rad- und Wanderroute, die auf insgesamt 20 Kilometern zu zwölf Oberlausitzer „Sonnenheiligtümern” führt.

Ausflugstipp: Der „Alte Kirchsteig” E Neu entstanden ist der „Alte Kirchsteig” vom Sohlander Ortsteil Wehrsdorf ins tschechische Lipova (früher Hainspach). Der Wanderweg mit schönen Ausblicken regt an, sich mit Heimatgeschichte zu beschäftigen. Zeitweise nahmen Wehrsdorfer für den Kirchgang den weiteren Weg nach Hainspach, anstatt ins nahegelegene Sohland oder nach Steinigtwolmsdorf zu laufen. Erst in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges verlor der Weg seine ursprüngliche Bedeutung. In etwa einer Stunde ist die Wanderung über die heutige Grenze bequem zu bewältigen.

Sagenumwobene Felsgebilde Felsformationen wie der Kuckucksstein könnten den Menschen einst zur Orientierung im Jahresverlauf gedient haben, weil an bestimmten Tagen die Sonne durch die Steine scheint, etwa zur Sommersonnenwende. Wissenschaftlich belegen lässt sich die Theorie nicht, doch ihre Verfechter gehen da- Sonnenaufgang – die Kuckuckssteinkopie vor der Sternwarte von aus, dass die sagenumwobenen chen. Auf dem Weg dahin liegen Felsgebilde kalendaacht weitere Stationen. Exakt im risch eine Bedeutung Maßstab 1: 1,4 Milliarden angehaben. ordnet, weisen sie auf die DisEtwa 30 sogenanntanzen der Sonne zu Merkur, te Sonnenheiligtümer Venus, Erde, Mars, Jupiter, Sahaben Archäoastronoturn, Uranus, Neptun und Plumen inzwischen in der to hin. ganzen Oberlausitz Astronomisch-physikalische entdeckt. Dazu gehöKenntnisse setzt auch der Bau ren auch die Kälbersteivon Sonnenuhren voraus. Mehr als 30 solcher Zeitne bei Sohland und der Teufelsstein bei Plieskowitz. Der Wanderweg zu die- messer lassen sich im Sohlander Ortsteil Taubensen Phänomenen ergänzt in Sohland bereits vor- heim entdecken. Die Schmuckstücke zieren Giebel handene Routen zu verwandten Themen. So ver- und Hausecken im Sonnenuhrendorf. läuft durch den Ort ein Planetenweg, der die Dimension unseres Sonnensystems veranschaulichen soll. Touristinformation Sohland Bahnhofstraße 26, 02689 Sohland/Spree D/4 Faszinierend: Planetenweg und Sonnenuhren Tel. +49 35936 39821 Die Sternwarte als Ausgangspunkt symbolisiert touristinfo@sohland.de dabei die Sonne. Am weitesten von ihr entfernt ist www.sohland.de Pluto. Diesen Planeten markiert in Sohland die Prinz-Friedrich-August-Baude. Von der Sternwarte www.sternwarte-sohland.de aus ist sie in gut einer Wegstunde zu Fuß zu errei- www.goetterhand.de/

Aus unserer Leserpost Steffen und Margot Stein aus Freital schrieben von einem Ausflug mit ihrer Tochter, deren Ehemann und den drei Enkelkindern aus München. „Der Stausee Sohland bot uns ideale Bedingungen. Es gibt dort einen wirklich großen, wunderbar gestalteten Kinderspielplatz, von der Terrasse der wunderbaren Imbissgaststätte hatten wir die Enkelkinder stets im Blick, die sich so richtig austobten. Zwischendurch gab’s für sie Eis. Die Kinder hielten Oma und Opa in Bewegung. Sie müssen ja zeigen, was sie alles können, brauchen Hilfe beim Klettern, Schaukeln, Rutschen und Abschieben auf dem Karussell. Bei einer Fahrt über den Stausee übernahmen die

Eltern, im Bild zu sehen. Die Schwimmwesten umgeschnallt und ab! Ein uriges Vergnügen, die Wasser-Fontäne brachte angenehme Abkühlung von oben und dazu lautes Kinderlachen. Der Aufenthalt war sehr Kinder- und familienfreundlich und der Ort ist übrigens auch für körperlich eingeschränkte Menschen geeignet .”

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Ausflugstipp: Willkommen am Stausee E Biergarten E Bootsverleih E Kinderspielplatz E direkt am Spreeradweg

Der Stausee – beliebtes Familien-Ausflugsziel

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Rasthütte & Biergarten am Stausee Inh. Markus Kretschmar Stausee 2, 02689 Sohland/Spree Tel. + 49 35936-31141 info@stausee-sohland.de, www.stausee-sohland.de


Cunewalde

Oberlausitzer Bergland

Umgebindehäuser als Modelle Im Erholungsort Cunewalde lassen sich zwei Parks mit unterschiedlichem Charakter durchstreifen

Spaziergang im Polenzpark Seit Sommer 2018 ist der Polenzpark in Obercunewalde wieder zugänglich. Innerhalb von zwei Jahren waren Teiche und Wege mit Millionenauf-

„Die besten Partys finden in der Küche statt.“ Davon ist Carola Arnold nicht nur überzeugt. Die Küchenmeisterin lebt diesen Grundsatz in Cunewalde, wo sie die „Kleene Schänke“ als Koch- und Kulturwerkstatt führt. Dafür verließ sie 2015 die „soziale Hängematte“, wie sie selbst sagt. Sie gab eine sichere Festanstellung in Dresden auf und entschied sich für die Selbstständigkeit, um künftig mit viel Kreativität eigene Ideen zu verwirklichen. „Ich probiere mich aus“, verrät die Geschäftsfrau. Ihre „Kleene Schänke“ in einem schönen Umgebindehaus öffnet sie gezielt für Kochund Kulturveranstaltungen. Dazu gehören thematische Workshops in einer modernen Eventküche, bei denen sechs bis zwölf angemeldete Teilnehmer gemeinsam mit ihr Fisch zubereiten, Brot backen oder französisch kochen. Das Jahresprogramm in der „Kleenen Schänke“ ist kulinarisch vielfältig. Ob Lesung, Reisebericht oder Floristikkurs – eine Veranstaltung wird immer umrahmt von einem passenden Menü.

Originalgetreue Modelle im Umgebindehaus-Park, hier im Bild ist die „Kleene Schänke” zu sehen. wand saniert worden. Benannt ist die Anlage nach Julius Curt von Polenz. An der Stelle des abgebrannten Gutshofes ließ er 1880 einen Landschaftspark anlegen. In dem ansteigenden Gelände erinnert ein Gedenkstein an den Dichter Wilhelm von Polenz, der in Cunewalde zur Welt kam. Als der Vater starb, übernahm er 1894 das Rittergut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Familie enteignet und das Schloss abgerissen. Dessen früherer Standort lässt sich bei einem Spaziergang noch gut ausmachen. Unweit davon sind heute alte landwirtschaftliche Geräte auf einer freien Fläche ausgestellt.

Tipps: E 16. Juni: Picknick im Polenzpark E geführte Wanderungen E Führungen (Kirche, Ort, Umgebindehaus-Park und Polenzpark) E Kfz& Technik-Museum E Erlebnisbad (solarbeheizt) Gemeindeverwaltung Cunewalde Eigenbetrieb „Blaue Kugel“ Veranstaltungshaus / Tourist-Information Hauptstraße 97, 02733 Cunewalde D/4 Tel. +49 35877 80888 touristinfo@cunewalde.de www.cunewalde.de

Wie Daheeme „Kleene Schänke“ steht Gästen für genussvolle Erlebnisse offen Selbst beim „Betreuten Trinken“ kommen nicht nur Whisky, Rum und edle Brände zur Verkostung auf den Tisch, sondern auch ein leckeres Essen. Wenn Carola Arnold kocht, dann mit Lust und Liebe. Auf Bestellung richtet sie Feiern für Familien, Firmen oder Vereine aus und bewirtet Gesellschaften im gemütlichen Ambiente der Blockstube. An drei Nachmittagen in der Woche öffnet die Wirtin ihr kleines Ladencafé, in dem es sich wie in einer Wohnstube sitzt. Bei einem Stück Kuchen können Besucher in Ruhe die Auslagen der Wandregale betrachten, die mit regionalen Waren gut gefüllt sind. „Ich sehe mich als Oberlausitzer Netzwerkerin, möchte alles einbinden, was zu mir

passt“, sagt Carola Arnold über ihr Konzept. Neben selbstgemachten Marmeladen und Salzmischungen bietet sie daher auch Senf aus Bautzen, hochwertige Füller und Kugelschreiber aus dem benachbarten Werk von Diplomat sowie Präsente aus der Sächsichen Spirituosenmanufaktur Kirschau und andere schöne Dinge an. Tipps: E Gästewohnung im Stil der 40er Jahre „Kleene Schänke” Cunewalde Koch- und Kulturwerkstatt Carola Arnold, Erlenweg 14, 02733 Cunewalde Tel. + 49 1520 1820659 kontakt@kleeneschaenke.de www.kleeneschaenke.de

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Gutes Geld mit Leinwandhandel verdienten einst die Bewohner, denen der rechtwinklige Fachwerkbau an der Reichenstraße in Cunewalde gehörte. Das stattliche Faktorenhaus ist inzwischen abgerissen. Eine verkleinerte Kopie fand ihren Platz im nahegelegenen Umgebindehaus-Park der Gemeinde auf der Wiese am Trutzmühlteich. Dort sind 19 originalgetreu nachgebildete Häuser dieser einmaligen Volksbauweise im Maßstab 1:5 vereint. Das kleine Freilichtmuseum bewahrt das architektonische Erbe der Region auf anschauliche Weise. In der Anlage unweit von Deutschlands größter evangelischer Dorfkirche finden sich sehenswerte Beispiele wieder, etwa die „Kleene Schänke“ oder das Heimatmuseum von Sohland. Auch die kleinen Gärten rund um die Häuser der Mini-Siedlung sind gestaltet und eine Augenweide. Cunewalde zählt selbst fast 200 Umgebindehäuser, die den Charakter von Deutschlands längstem Straßendorf mitbestimmen. Eingebettet zwischen den Bergzügen des Czorneboh und Bieleboh mit ihren gastlichen Bergbauden, liegt der staatlich anerkannte Erholungsort idyllisch im schönen Cunewalder Tal. Der Ort bietet sich geradezu an für Wanderungen und Radtouren. Beliebt ist der Bahnradweg Oberlausitz, der den Spreeradweg mit der Sächsische Städteroute verbindet.


Oberlausitzer Bergland

Wilthen • Schirgiswalde-Kirschau

Hightech am Hexenmeister Wilthens Besuchermagnet Pumphut wird erstmals mit 3-D-Scan gebaut Mit ausgebreiteten Armen, Zauberhut und schelmischem Blick begrüßt der Pumphut Besucher in Wilthen. Die Sagengestalt mit Rauschebart gehört seit 80 Jahren zur Stadt wie der berühmte Weinbrand und die Wanderwelt ringsum.

Anno 2019 kommt eine der witzigen Figuren im neuen Gewand daher: Nicht per Holzschnitzkunst, sondern nach einem 3-D-Computerscan aus Kunststoff gefräst. Der Pumphut der Neuzeit wird Gäste voraussichtlich vom Sommer an auf dem Sockel unweit des Bahnhofs willkommen heißen. „Das ist dann sozusagen Hightech am Pumphut. Nach dem Fräsen aus Kunststoff übernimmt unser Holzer Jürgen Spottke die Gestaltung“, erklärt Wilthens Tourismuschef Heiko Harig das Prozedere. Der Oberlausitzer weiß genau, wovon er spricht: Seit Jahren schon schlüpft er bei geführten Wanderungen selbst ins Pumphut-Gewand, beispielsweise auf Pumphut gehört zum Stadtbild und weist den Weg dem beliebten Pumphut-Steig. Die Tour mit acht Stationen führt über 17 Kilometer in die oder die „Weinbrand-Route“ locken Touristen an, schönsten Ecken der Gegend. Auf dem Weg liegen betont Katja Wagner von der Stadtverwaltung WilMönchswalder Berg und Tautewalde. Auch die zer- then. Dieser 32-Kilometer-Rundkurs verläuft über tifizierte Wanderstrecke „Oberlausitzer Bergweg“ Gaußig und Neukirch, ein Besuch in der seit 1842

Ideal für einen Kur(z)urlaub – von Solebecken bis Schneeparadies

ansässige Weinbrennerei in Wilthen ist natürlich Pflicht. „Gefragt sind Events, wie unser „Oberlausitzer Hunderter“ im Oktober, bei dem es auf 10 bis 100Kilometer-Touren geht“, erzählt Katja Wagner. Radler kommen beim Wilthener Radwandertag im September auf ihre Kosten. Die Touren führen bis in die Böhmische Schweiz. Ihre Geheimtipps lauten ansonsten: Kirchsteig und Kälbersteine.

Familienwanderweg „Pumphutsteig”

Herausgepickt: E Wilthen feiert in diesem Jahr den 350. Geburtstag als Stadt. Tatsächlich ist der schöne Ort viel älter – 2022 besteht Wilthen genau 800 Jahre! Tipps und Termine: E Freitag ab 13 Uhr Führungen durch die Weinbrennerei ohne Voranmeldung: Tel. +49 3592 3840 (www.hardenbergwilthen.de) E Wandern mit dem Pumphut E 5.-7. Juli: Stadtfest E 11./12. Oktober: Oberlausitzer Hunderter E 14. Dezember: Adventsmarkt Tourist-Information Bahnhofstraße 8, 02681 Wilthen C/4 Tel. +49 3592 385416 touristinfo@wilthen.de, www.wilthen.de www.facebook.com/Stadt.Wilthen

Themenreiche

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Die Wellnesslandschaft der Körse-Therme ermöglicht ein Wohlfühlprogramm für alle, die sich für einige Stunden einen kleinen Kur(z)urlaub gönnen. Sie bietet allen Altersgruppen Erholung, Spaß und viel Raum für Bewegung. Dafür stehen die große Badehalle mit Schwimmbahnen, Strömungskanal, Whirlpool, Planschecke für Kleinkinder, ein Außenbecken sowie Solebecken und Gradierwerk zur Verfügung. Im 34o C warmen Solewasser ist die heilende und entspannende Wirkung spürbar. Im angrenzenden Gradierwerk inhallieren Besucher die wohltuende, salzhaltige Luft bei 35o C in der gemütlichen Bernstein- oder Salzgrotte des

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Tautewalde • Kirschau

Den Wert eines Hauses machen nicht die Mauern aus. Wertvoll sind die Menschen, die darin arbeiten.

Finden Sie Ihren Sehnsuchtsort! Gastgeber aus Leidenschaft In den letzten Jahren etablierte es sich besonders mit einer exzellenten Küche, regionalem Bewusstsein und einem Herz für Familien. Als Eltern von zwei Kindern wissen Inhaber Nadine und Enrico Schulz (im Bild rechts) ganz genau, was kleine Gäste begeistert. Der Kinderspielplatz mit Piratenboot, Kletterbaum und Schaukel laden zum Spielen und Toben ein. Die 31 behaglich eingerichteten Hotelzimmer mit Blick ins Grüne werden von den Gästen geschätzt, ebenso wie die unterschiedlichsten Möglichkeiten, die die Umgebung hergibt.

Für Geschäftsreisende, Familien, Paare und Biker – der Geheimtipp in der Oberlausitz Im hoteleigenen Restaurant kommt jeder Geschmack auf seine Kosten. Die Frischeküche mit regionalen und mediterranen Einflüssen bietet von geschmorter Rindsroulade über leichte Fischgerichte und Abende mit umfangreichen BBQ-Smokerbuffet alles, was das Feinschmeckerherz höher schlagen lässt. Biker herzlich willkommen Das Hotel ist idealer Ausgangspunkt für erlebnisreiche Touren. Für Radfahrer gibt es Karten und Lunchpakete. Auf Anfrage können auch E-Bikes direkt ab Hotel gebucht werden. Für Motorradfahrer ist

Wasserwelt in Körse-Therme kühlung erwartet die Gäste in der Schneekammer. Tauchbecken, Whirlpools und Regendusche sorgen für Erfrischung, Steinbad und Sand-Licht-Therapie für zusätzliche Abwechslung.

Gradierwerks. In der Saunalandschaft mit Finnischer Sauna, Bio- und Softsauna sowie Sonarium lässt es sich wunderbar entspannen. Eiskalte Ab-

Hotelchef Enrico Schulz gern persönlich da. Mit zahlreichen Tipps und auf begleiteten Tagestouren führt er die Biker mit einer Streckenlänge von 200 bis 300 Kilometer ins Osterzgebirge, Elbsandsteingebirge oder grenzüberschreitend ins Riesengebirge. Tipps: E Hochzeiten mit eigenem Trauzimmer E Feiern, Tagungen, Seminare in historischer Feldsteinscheune (bis 60 Pers.) E Kulinarische und kulturelle Veranstaltungen E In Bautzen betreibt Familie Schulz das „Italienische Eck“: ein Feinkostgeschäft mit kleiner Trattoria, das zum Mittagstisch, Brunch oder Weinabend einlädt. Kulinarisches von Südtirol bis Sizilien können Gäste dort verkosten und kaufen. Landidyll Hotel Erbgericht Tautewalde**** Tautewalde 61, 02681 Wilthen C/4 Tel. +49 3592 38300 erbgericht@tautewalde.de www.tautewalde.de, www.landidyll.com

Tipps: E kostenloser WLAN-Zugang E Kindergeburtstag E Cafeteria E extra Programme (von Wassergymnastik bis Babyschwimmen) E Massagen, Softpacks und Peelings (bitte telefonisch reservieren) E Online-Shop zum Bestellen von Gutscheinen E 360o virtueller Rundgang im Internet Freizeit- und Gesundheitsbad Körse-Therme Ortsteil Kirschau, Badweg 3 C/4 02681 Schirgiswalde-Kirschau Tel. +49 3592 515830 info@koerse-therme.de www.koerse-therme.de

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Schon beim Betreten des Hauses fühlt man vom ersten Augenblick an eine Atmosphäre der Entspannung und Ruhe. Das Vier-Sterne-Landidyll Hotel Erbgericht Tautewalde ist nicht nur heimelig gemütlich, sondern zugleich modern.


Neukirch

Oberlausitzer Bergland

Spaß auf XXL-Rädern Wie Monsterroller Besucher der Oberlausitz in Fahrt bringen Sonne auf der Nase, Fahrtwind im Haar, Umgebindehäuser und schicke Vorgärten im Augenwinkel: Roller fahren gibt den Kick und lässt Kindheitserinnerungen wach werden. Zurück in die Zukunft. – Nicht so ganz, denn Komfort und Technik sind auf dem neuesten Stand. Monsterroller heißen die neuen Giganten. Auf breiten Reifen, die ordentlich Bodenhaftung geben, bieten die Fahrzeuge Spaß mit Speed und Naturgenuss. Also hinein ins Vergnügen. Roller-Chef Thomas Luft erklärt: „Start ist auf dem Valtenberg bei Neukirch, mit 587 Metern die höchste Erhebung des Oberlausitzer Berglands.“ Das Team begleitet Gruppen durch die Ferienregion. Es ist kein Problem, wenn jemand lieber allein unterwegs sein möchte: Mit der Monsterroller-App kommen die Gäste sicher ans Ziel. „Wir schnüren aber auch Ausflugspakete mit Teamspielen und Grillparty. Da geht’s vorm Roller-Start erstmal mit einem E-Bike auf den Valtenberg“, nennt Thomas Luft eine der Offerten.

Vom Gipfel ins Tal düsen – auf Monsterrollern rund um Neukirch unterwegs Der Berg ruft Apropos Valtenberg: Das Wahrzeichen von Neukirch ist sein Gipfel mit dem 1857 erbauten König-Johann-Turm. „Von hier überschaut man bei guter Sicht das Oberlausitzer Bergland, Zittauer Gebirge und Elbsandsteingebirge“, schwärmt Thomas Luft. Auf schönen Wanderpfaden kann man in die Gegend ausschwärmen. Der „Oberlausitzer Bergweg“ führt von Neukirch über Bieleboh, Kottmar und Lausche bis nach Zittau. Mit handgemachten Waren aus den ortsansässigen Töpfereien hat sich Neukirch weit über seine Ortsgrenzen hinaus einen guten Ruf erworben. Und im Winter bieten gut gespurte Loipen beste Bedingungen für Skilanglauf.

Extrawünsche? Gern! Die Routen führen durch wunderschöne Wälder, vorbei an der Wesenitzquelle oder entlang alter Goldgräberpfade. Thomas Luft: „Wir wollen mit der Mischung aus Sport und Fun Firmen, Vereine und Schulklassen ansprechen.“ Seit 2018 sei der Fahrspaß direkt vor Ort, im Internet oder über eine Monsterroller-App buchbar. Vereine und Schulklassen reservierten schon die Rollertour – auch mit

Auf Monsterroller-Tour Wer schon ein wenig Übung hat, dem sei die „Georgenbad-Tour“ empfohlen, Blick vom Valtenberg ins Tal auf Neukirch über 3,3 Kilometer auf gut befestigten Wegen Richtung Georgenbad. Einige Kurven sind nicht ohne, aber mit Umsicht zu meistern. Mehr Geschick verlangt die „Westbahnhof-Tour“ über 3,8 Kilometer: Nach einer Steilkurve geht’s über 19 Prozent Gefälle hinab. Mit rund 45-minütiger Fahrzeit ist die „Berthelsdorf-Tour“ (ca. 5 Kilometer) die längste Strecke. Der frühere Handball-Star Stefan Kretzschmar fährt auf Monsterroller ab.

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Picknick, Showgrillen und Schatzsuche. Altersgrenzen gibt es nicht. Ab einer Größe von 1,50 Metern kommt jeder ins Rollen. Etwa 35 Roller stehen im „Fuhrpark” bereit. Herausgepickt: Wie die Riesen-Roller in die Oberlausitz kamen? E Neukirchs Bürgermeister Jens Zeiler sah die Vehikel in Oberwiesenthal und war sofort Feuer und Flamme. Thomas Luft über sein erstes Mal auf Monsterrollern: „Eigentlich bin ich der Prototyp eines Angsthasen, aber der Funke sprang schon nach 30 Sekunden über.“ Tipps: E Rollertouren von Mai bis Oktober nach Voranmeldung immer mittwochs, donnerstags, samstags und sonntags jeweils 10 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr. Buchungen über Internet: www.monsterroller.info/neukirch-lausitz. E Wer lieber auf Mountainbikes mit E-Power steigt, findet rund um die höchste Erhebung des Oberlausitzer Berglandes ebenfalls gute Bedingungen. E Auch Ganztagsausflüge oder Wochenendaufenthalte bietet das Team von Thomas Luft an. Dabei kooperiert es mit Gasthäusern wie der„Wichtelpension“ und dem christlich geführten Haus „Bethlehemstift“ in Neukirch, mit dem „Erbgericht Tautewalde” (s. S. 63) und „Bei Schumanns“ in Kirschau (s. Umschlagseite 3). Monsterroller-Oberlausitz UG Georgenbadstraße 28 01904 Neukirch/Lausitz Tel. 0700 7080 0002 info.neukirch@monsterroller.info www.monsterroller.info/neukirch-lausitz


Bauden, Pässe, Bilderbuch-Blicke Mit leichtem Gepäck unterwegs auf dem Oberlausitzer Bergweg Als Teil des deutschen Fernwanderweges Wernigerode-Harz-Zittau führt der Oberlausitzer Bergweg über mehrere Etappen mit insgesamt 107 Kilometern durch die Oberlausitz: vom Töpferort Neukirch bei Bautzen bis nach Zittau. Die Wanderung beginnt am Valtenberg (587 m), führt über den Bieleboh (499 m) und Kottmar (583 m) im Oberlausitzer Bergland zur Lausche (793 m) und zum Hochwald (749 m) im Naturpark Zittauer Gebirge bis Zittau. Ein Wanderweg mit Sehenswertem Die Stiefel sind geschnürt, auf Proviant kann weitgehend verzichtet werden. Denn der Weg führt immer wieder an Bergbauden vorbei, die den Wandersleuten Gutes gegen den Hunger und Durst bieten. Den „Bergpass” (rechts) sollten Wanderer dabei haben. Sind die Ausflugsziele erreicht, gibt es in den

Bauden einen Stempel. Wer die ganze Tour schafft, bekommt im Zittauer Tourismuszentrum eine Urkunde! Einige Wandersleute meistern den Bergweg in zügigen Schritten oder nehmen sich auch nur einen Teil vor. Andere wandern in Etappen über mehrere Tage und ohne Gepäck. Sie buchen vorher Übernachtungen und legen längere Pausen ein, um sich unterwegs intensiver umzuschauen. Denn sehenswerte Orte liegen meist unweit der Wanderstrecke. Ganz in der Nähe befinden sich einzigartige Baudenkmale wie die Umgebindehäuser. Es lohnt sich, dafür die Wanderroute kurz zu verlassen.

Wer beispielswiese vom Kottmarberg aus Obercunnersdorf im Tal erblickt, ist berührt: das Ensemble mit den Umgebindehäusern entlang der Dorfstraße und in den Gässchen mutet märchenhaft an – wie aus einer Spielzeugschachtel aufgestellt. In einer halben Stunde hat man den Ort erreicht, kann alles aus der Nähe bestaunen und einen unvergesslichen Besuch im Schunkel-Häusl (s. S. 58) erleben. Verlaufen ist auf dem Oberlausitzer Bergweg ausgeschlossen. Die blau-weiße Markierung weist den Weg mitten durch die Natur. Überlänge haben die Wanderstrecken nicht. Das Wandern auf dem Oberlausitzer Bergweg macht Spaß. Der Aufstieg zum Berggipfel ist selten sehr steil. Es eröffnen sich oft spektakuläre Panoramablicke. Also, für die Besteigung etwas Zeit und Kraft einplanen. Bänke und Schutzhütten geben unterwegs Gelegenheit zur Rast. Mehr Informationen unter: www.oberlausitzer-bergweg.de Reiseangebot „Oberlausitzer Bergweg”: E Buchbares Angebot zum Wandern ohne Gepäck auf dem „Oberlausitzer Bergweg” (mit 3 oder 7 Übernachtungen) – Mehr Infos: Tourismuszentrum Naturpark Zittauer Gebirge Tel. +49 3583 752200 (s. auch S. 32) tourismuszentrum@zittauer-gebirge.com www.oberlausitzer-bergweg.de

Aussichtsturm auf dem Hochwald, darunter liegen Hain und Jonsdorf

Tipps: Wandertouren auf’n Blick: E Oberlausitz.Touren für iOs und Android im Web bei outdooractive unter www.oberlausitz.com/aktiv

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Bautzen

Schlemmen in der Apotheke In Bautzen stehen besondere Denkmale zur Einkehr offen Eine halbe Autostunde von Dresden erblickt man Bautzen in der Ferne. Auf einem Felsplateau hoch über der Spree vereinen sich trutzige Festungsmauern mit den 17 Türmen und Bastionen Bautzens zu einem der charaktervollsten mittelalterlichen Städtebilder. Die alte Hauptstadt der Oberlausitz und ihre bekannte sorbische Volkskultur locken mit Turmbesteigungen, dem Schloss Ortenburg, acht Museen, Barock, Saurierpark, sagenhafter Kneipenkultur und gemütlichem Einkaufsbummel in oft historischen Gewölben.

Wahrlich einen lokalen Bezug lässt der Mönchshof (s. S. 69) schon im Namen erkennen. Das historische Gasthaus hat unweit des früheren Franziskanerklosters sein Domizil. Stimmungsvolles Areal Als Ruine stehen geblieben ist die ehemalige Klosterkirche. Dass sie seinerzeit in Backsteingotik

Wo einst Apotheker und Mönche wirkten Bestätigt als Stadtapotheker und mit Privileg ausgestattet, eröffnete Bartholomäus Fritsch 1586 am Hauptmarkt seine Apotheke. Erst 100 Jahre später durfte eine zweite an der Ortenburg entstehen. Die sogenannte Schlossapotheke zog aus Platzmangel 1903 in die Goschwitzstraße. Dort werden heute

errichtet wurde, ist in der Oberlausitz selten, da man diesen Baustil aus Norddeutschland kennt. Protest gab es, als 1877 ein Wasserturm im ehemaligen Kreuzgang entstand. In Verbindung mit der Alten Wasserkunst diente er zur Druckerhöhung. In den zurückliegenden Jahren wurde das gesamte Ensemble von Mönchskirchruine und Wasserturm aufwendig saniert. In magisches Licht getaucht, ist das Areal ein wirklich stimmungsvoller Ort inmitten der Bautzener Altstadt. Vom Reiz der Anlage können sich Besucher bei Veranstaltungen wie der „Romantica“, dem Altstadtfestival, dem Bautzener Frühling oder dem historischen Weihnachtsmarkt überzeugen. Auch Führungen über das Gelände sind möglich. Der Rundgang mit Besteigung des 40 Meter hohen Wasserturms dauert etwa anderthalb Stunden und wird über die Bautzener Tourist-Information vermittelt. Veranstaltungen (Auswahl): E 31. Mai bis 2. Juni: 1017. Bautzener Frühling E 20. Juni (Premiere) bis 28. Juli: Bautzener Theatersommer: Es war einmal im Osten – ein Stück „Sonnenallee” E 29. November bis 22. Dezember: 636. Bautzener Wenzelsmarkt, Deutschlands ältester Weihnachtsmarkt Herzlich willkommen – Witajće k nam in Bautzen/Budyšin!

keine Medikamente mehr verkauft, sondern Gäste kulinarisch bedient (Bild oben). Der Ladenraum mit den erhalten gebliebenen Apothekenschränken ist seit 2018 stilvolle Kulisse für ein Vier-Sterne-Hotelrestaurant. Auch die schönen Gewölberäume der früheren Apotheke in der Schlossstraße stehen heute Gästen als „Zur Apotheke” offen. Dagegen wird die Stadtapotheke am Hauptmarkt nach wie vor im ursprünglichen Sinne genutzt. Der Renaissancebau gehört zu den prächtigsten Häusern am zentralen Platz von Bautzen.

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Besucher im ehemaligen Kirchenschiff der Klosterruine der Franziskaner (oben) Das Bautzener Urlaubsmagazin (rechts) mit Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen in und um Bautzen, Veranstaltungstipps, Stadtplan und Adressteil – als Download im Internet oder über die Tourist-Information bestellbar.

Tourist-Information Bautzen-Budyšin Hauptmarkt 1 02625 Bautzen D/3 Tel. +49 3591 42016 touristinfo@bautzen.de www.tourismus-bautzen.de


Bautzen

Scharfe Sachen zum Schauen und Testen An Bautz’ner Senf kommt in der Spreestadt niemand vorbei

Manfred Lüdtke vor seiner historischen Senfmühle

„Besenftige dich“ mag ein gut gemeinter Rat sein, wenn auch orthographisch nicht ganz exakt geschrieben. Der vermeintliche Fehler sei im speziellen Fall erlaubt, nimmt der Schriftzug doch Bezug auf den Inhalt des Töpfchens, auf dem er zu lesen ist. Für Senf ist das Gefäß schließlich gedacht, das zu den Exponaten im Bautz’ner Senfladen mit Manufaktur und Museum zählt.

von Manfred Lüdtke. Er hat die Schätze des kleinen Museums im Laufe der Jahre zusammengetragen. Regelmäßig ist er im Internet unterwegs, um neue Stücke zu finden und seine Sammlung zu erweitern. Ein besonderer Glücksfall war für ihn, als er zwei Keramiktöpfe für Weinessig und Senf von „Britze & Söhne“ aufstöberte. Mit dieser Firma begann in den 1930er Jahren die Herstellung von Speisesenf. Inhaber Paul Richard Richter soll damals an einer Rezeptur experimentiert haben, die vermutlich zur Grundlage für den mittelscharfen Bautz’ner Senf wurde. Nachdem das Unternehmen 1953 verstaatlicht war, lief die Produktion im volkseigenen Betrieb (VEB) weiter. Heute sorgt das Bautzener Werk von Develey für ein breites Sortiment an scharfen Sachen. Sie sind sowohl im Senfladen in der Heringstraße als auch am Fleischmarkt zu haben. Dort steht sogar eine Senf-ZapfStation, an der mitgebrachte Gefäße wie in längst vergangenen Zeiten auf Wunsch Bautz’ner Senfladen – Manufaktur & Museum in einem

Bautzen is(s)t scharf Nicht weit von Senfladen und Museum entfernt dürfen Gäste ausgiebig testen, wie vielfältig die Speisenwürze in der Küche zum Einsatz kommt: in der Bautzener Senfstube. Das Angebot an deftigen Speisen reicht von Senfschnitzel und Wurstpfanne mit Chilisenf über Bratwurstschnecken mit Kartoffel-Senf-Püree bis hin zu Lausitzer Krüstchen aus Senfbrot, Schnitzel, Schinken und Spiegelei. Selbstverständlich findet man auch Gerichte ganz ohne Senf auf der Karte, etwa Hechtbulette mit KartoffelGurken-Salat und Oberlausitzer Schmorgurke oder Oberlausitzer Brotpudding. Auf eine Initiative von Manfred Lüdtke gehen auch die Bautzener Senfwochen zurück. Unter dem Motto „Bautzen is(s)t scharf“ überraschen Gastronomen alljährlich im Spätsommer mit ganz eigenen Kreationen, denen Senf eine ganz besondere Note verleiht. Mancher mischt die würzige Zutat sogar in Cocktails oder Süßspeisen. Termin: E 13. August bis 8. September: 14. Bautzener Senfwochen Fleischmarkt 5 02625 Bautzen C/3 Tel. +49 3591 597118 www.senf-stube.de

Bautzener Senfstube – hier wird flott Scharfes serviert

Schlossstraße 3 02625 Bautzen Tel. +49 3591 598015, www.senf-stube.de

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Schauen, kosten, testen, kaufen Zahlreiche Raritäten und Kuriositäten sind in der Ausstellung am Fleischmarkt versammelt, beispielsweise eine funktionstüchtige Senfmühle von 1913, die mehr als eine Tonne auf die Waage bringt. Besucher erhalten umfassend Einblick in die Vielfalt der Möglichkeiten, Senf aufzubewahren. In Lebensmittelläden etwa wurde er einst lose aus großen Spendern heraus verkauft. Die Kunden kamen mit eigenen Gefäßen ins Geschäft und ließen sich die gewünschte Menge abfüllen. Ein Mostrich-Spender aus weißem Porzellan mit blauer Aufschrift ist das Lieblingsstück

befüllt werden. Außerdem lässt Manfred Lüdtke in Bautzen steinvermahlenen Senf mit verschiedenen Geschmacksrichtungen herstellen. Immerhin 19 Sorten werden angeboten, darunter auch Feigen-, Honig- oder Biersenf.

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Bautzen

Mit Stadtschreiber und Torwächter durch Bautzen Stadtverführer bringen Gäste an eindrucksvolle Orte

war – jeder weiß die Gäste auf ganz eigene Art zu faszinieren. Andere Touren führen in den Petri-Dom als Deutschlands älteste Simultankirche, „unter das Pflaster von Bautzen“ oder mit dem Fokus auf Türme, Basteien und Toranlagen durch die trutzige wehrhafte Stadt. Bei einer architektonischen Zeitreise rücken unter anderem barocke Bürgerhäuser und die im Jugendstil erbaute Villa Weigang besonders in den Blick. Unter dem Motto „Handwerk hat goldenen Boden“ können Gäste eine Buchbinderei, eine Schuhmacherei und eine Seilerei besuchen. Je nach Wunsch holen die „Stadtverführer“ Gruppen vom Hotel oder in einer Gaststätte ab. Führungen in Fremdsprachen sind selbstverständlich auch möglich.

Bautzen mit all seinen Facetten kennenzulernen lehn, Elisia, die Geschichtenerzählerin, oder in der – und das vielleicht nur an einem Tag – ist schier Rolle des Universalgelehrten Caspar Peucer, der unmöglich. Am besten holt man sich kompetente einst Leibarzt des Kurfürsten August von Sachsen Begleitung an die Seite, um in schöne, geschichtsträchtige und geheimnisvolle Ecken vorzudringen. Die Bautzener Stadtverführer sind auf individuelle Interessen und Ansprüche der Gäste eingestellt, die Wissenswertes über Geschichte und Architektur erfahren möchten. Immerhin 16 Rundgänge werden angeboten, auf denen sich die mehr als 1.000 Jahre alte Stadt im Überblick oder zu einem speziellen Thema entdecken lässt. Wer sich gern der Illusion hingeben möchte, in die Vergangenheit zurückversetzt zu werden, kann mit einem historisch gekleideten Stadtverführer auf Tour gehen. Ob nun Stadtschreiber, WächStadtschreiber und Torwächter vom Team der Stadtverführer ter vom Mühltor, Johanna von Burg-

Tipp: E Hochwertige Produkte aus der Lausitz hat der Souvenirladen in der Heringstraße im Angebot. Zum Sortiment gehören sorbische Ostereier, Schwibbögen mit regionalen Motiven, Diplomat-Stifte und Büttenpapier. DIE Stadtverführer Fleischmarkt 9 02625 Bautzen D/3 Tel. +49 3591 5282898 kontakt@bautzen-stadt.de www.stadtverfuehrer-bautzen.de

Perfekt zum Wohlfühlen Im MOMENTS können Gäste wunderbar träumen Vielleicht haben Sie auf Seite 66 schon von der ehemaligen Schlossapotheke gelesen, das Bild gesehen und sind neugierig geworden? Hinter der historischen Fassade verbirgt sich heute das MOMENTS Boutique Hotel im Herzen der Bautzener Altsstadt. Als Gast erleben Sie in dem Gebäude heute eine andere Welt. Das

Sie selbst heraus, wie schön Sie hier träumen können… Im hoteleigenen Á-la-carte-Restaurant Wolfgang’s verwöhnen Sie Spitzenköche. Und ein exzellenter Service im Haus sorgt dafür, dass Sie sich wie bei Freunden fühlen können.

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Die Zimmer „Alpenblick” (o.) und „Muße” (l.)·

einzigartige Ambiente, die stilvolle Einrichtung trägt eine ganz persönliche Handschrift.

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14 Themenzimmer verfügen über eine individuelle Note, sind bis ins letzte Detail liebevoll gestaltet und bestechen durch einen unverwechselbaren Charakter. Kein Zimmer gleicht dem anderen. Alle verfügen über einen Flachbild-Sat-TV, Wlan und ein eigenes Badezimmer; zwei haben sogar eine eigene Sauna. Das Hotelpersonal empfiehlt Ihnen: Finden

Tipp: E besonderes Ambiente für exklusive Feiern & Tagungen, Events für bis zu 140 Personen E ruhiger Innenhof mit einem Spielplatz E einmaliger Weinkeller E reichhaltiges und ausgewogenes Frühstücksbuffet MOMENTS**** Boutique Hotel Goschwitzstraße 27, 02625 Bautzen Tel. +49 3591 2038700 info@moments-hotel.de www.moments-hotel.de


Bautzen

„Roter Abt” im romantischen Biergarten

Über uns mächtige Gewölbe aus Stein, vor uns Spielleute, die auf ihrem Dudelsack musizieren. Ausgestellte Krüge und Trinkbecher von anno dazumal, dazu der urige Kamin im Gastraum: Im „Mönchshof“ wird nicht nur Historie lebendig. Die ganze Schänke wirkt wie ein Relikt aus dem Mittelalter. Der Biergarten ist zweifelsohne der romantischste im 1.000-jährigen Bautzen. Lauschiger kann man in

der Stadt kaum sitzen, nicht nur in lauen Sommernächten. Am Horizont sind die Ausläufer des Oberlausitzer Berglandes zu sehen, unten rauscht hörbar die Spree. Über den Köpfen der Gäste gedeihen Trauben, die später zum eigenen Hauswein verarbeitet werden. Auch die Köche beherrschen ihr Handwerk. Kellner kommen als Mägde, Knechte und Mönche daher, reichen als Speisekarte einen „Lehensbrief”. Die Gerichte bereiten die Köche teils nach originalen mittelalterlichen Rezepturen zu, u. a. aus dem Kloster Tegernsee. Die Küche setzt in Bautzen kulinarische Maßstäbe. Bei „Fillte Junghenner Bartolo-

meo“ (gefülltes Huhn nach Art des päpstlichen Hofkochs um 1560) oder Höfischem Hirschbraten mit Apfelrotkohl bleiben keine Wünsche offen. Speziell für den „Mönchshof“ setzt das Bautzener Brauhaus ein eigenes unfiltriertes Pilsener an. Die Hausmarke „Roter Abt“ fließt wunderbar süffig durch die Kehlen. Zu alledem gibt es Mittelalter-Infos – immer dargereicht mit Augenzwinkern. „Viele haben völlig falsche Vorstellungen von dieser Zeit. Messer im Tisch oder Gänsekeulen im Raum verteilt: Diese dekadenten Gelage waren nicht die Regel“, weiß Gerald Friese, einer der Chefs des Hauses, zu berichten. Manieren hatte man schließlich auch schon im Mittelalter. „Außerdem war Essen viel zu wertvoll, als dass man es verschwendet hätte.“ Gäste entdecken Skulpturen und Reliefs. „Das ist wiederum Gegenwartskunst und nicht historisch“, verrät eine hübsche Magd, während sie „Bautzener Senffleisch“ serviert. Die witzigen Figuren stammen vom Vater des Chefs, Manfred Friese. Dem mittlerweile 92Jährigen scheinen die Ideen nicht auszugehen. Regelmäßig steigen im Mönchshof auch Mittelalter-Spektakel und Feten. Gerald Friese: „Gebete und Frömmigkeit schön und gut – doch man hat auch früher schon gefeiert.“ Tipps: E Stadtrundgang mit Mönch „Eusebius“ (Di. und Do.) vom „Mönchshof“ aus. Ca. 1,5 Stunden Zeitreise durchs Mittelalter: Geschichten um Glaube und Aberglaube, Liebe und Hass sowie über die Historie des altehrwürdigen Bautzen E Führung mit „Meister Hans“ (Bautzener Scharfrichter) Historisches Gasthaus Mönchshof Burglehn 1, 02625 Bautzen C/3 Ruf aus der Ferne: +49 3591 490141 info@moenchshof.de www.moenchshof.de

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Im „Mönchshof“ wird zünftig getafelt und Historie lebendig

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Die Sorbische Volkstanzgruppe Schmerlitz. Seit 1984 pflegen die Künstler sorbische Tanzfolklore und bringen Traditionen und Bräuche auf die Bühne.

Prächtiger Schmuck für Osterreiter Kleinstes slawisches Volk pflegt jahrhundertealte Traditionen in der Lausitz ˆ

„Križerska sekla“ heißt auf Sorbisch Pferdeschwanzschleife. Zwar ist dieses Wort nicht unbedingt das erste, was Besucher der Lausitz kennen sollten, wenn sie mehr über Sprache und Traditionen der in der Region lebenden Minderheit wissen wollen. Allerdings bezeichnet die spezielle Vokabel ein unentbehrliches Utensil für Osterreiter, die aus religiöser Überzeugung zwischen Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda alljährlich übers Land ziehen. Immer am Ostersonntag steigen in der Gegend Hunderte Männer in den Sattel. Festlich gekleidet mit Frack und Zylinder, tragen sie die Botschaft von der Auferstehung Jesu Christi in benachbarte Pfarrgemeinden. Im Siedlungsgebiet der katholischen Sorben sind neun Prozessionen unterwegs, die durch insgesamt mehr als 30 Orte führen. Für die feierliche Zeremonie putzen die Männer ihre Pferde prächtig heraus. So wird oft die Mähne geflochten und mit Perlen oder Blumen verziert. Zum Schmuck gehört auch eine große, bunt bestickte Schleife am Schweif der Tiere. Mitunter sind es Erbstücke, die von Generation zu Generation weitergegeben und immer wieder ausgebessert werden, denn die Tradition ist im kleinsten slawischen Volk seit Jahrhunderten tief verankert. Neue Schleifen können bei einer Trachtenschneiderin in Auftrag gegeben werden. Viele Handgriffe

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Besonders beliebte Motive bei Osterreitern sind Stiefmütterchen, Rosen, Kornblumen und Fuchsien. Nur noch selten erhält die Schneiderin Bestellungen für sorbische Trachten. Aus dem Alltag der Frauen sind sie eher verschwunden. Allenfalls zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder Feiertagen wird die festliche Kleidung aus dem Schrank geholt. Welche Tracht in welcher Region der Lausitz und zu welchem Zweck getragen wurde, lässt sich im Sorbischen Museum auf der Bautzener Ortenburg anschauen. Über eine große Sammlung von Trachtenpuppen verfügt das Sorbische Kulturzentrum in Schleife. Und auch so manche Inszenierung des Sorbischen National-Ensembles kommt nicht ohne sorbische Trachten aus. Tipp: E Eine gute Anlaufstelle, um mehr über die slawische Minderheit zu erfahren, ist die Sorbische Kulturinformation im Bautzener Haus der Sorben.

Pferdeschwanzschleife (l.) der Osterreiter sind nötig, bis ein solches Kunstwerk fertig ist. „Etwa 10 bis 15 Stunden brauche ich dafür“, verrät Petra Kupke aus Räckelwitz. In Blattstickerei zaubert sie filigrane Blumenmuster mit Seidengarn auf den Stoff, etwa Nelken, Lilien, Myrthe und Vergissmeinnicht. „Damit soll symbolisch der Frühling begrüßt werden“, sagt die Schneiderin.

Termin: E 16./17. März: Sorbischer Ostereiermarkt im Haus der Sorben Sorbische Kulturinformation/ Serbska kulturna informacija Postplatz 2, 02625 Budyšin/ Bautzen Tel. +49 3591 42105 ski.sorben.com, stiftung.sorben.com www.sorben-tourismus.com


Bautzen

Bautzen

Ein besonderes Gasthaus „Wjelbik“ verwöhnt Gäste mit Spezialitäten aus regionalen Zutaten Die Wirtin serviert in sorbischer Tracht. Die Servietten auf dem Tisch geben einen kleinen Einblick in den Sprachschatz des kleinsten slawischen Volkes. Gestalten aus der sorbischen Sagenwelt zieren ein farbenfrohes Fensterbild, das schöner Blickfang des tonnenförmigen Gastraumes ist. Im Bautzener Restaurant „Wjelbik“ verbinden sich sorbische Traditionen mit ausgezeichneter Küche und modernem Ambiente zum Wohlfühlen. „Wir kochen typische Speisen aus der sächsischen und Lausitzer Küche“, sagt Restaurantleiterin Monika Lukasch. Ihr Mann Thomas legt als Küchenchef großen Wert Monika und Thomas Lukasch mit ihrer Matilda auf hochwertige regionale und saiAlljährlich im November wird Martinsgans sersonale Zutaten. Dazu gehören Karpfen, Forellen und Bachsaiblinge aus der Oberlausitzer Heide- und viert. Das „Wjelbik“ bietet das Fünf-Gänge-Menü zu Teichlandschaft, Leinöl aus dem Spreewald, Käse mehreren Terminen an, da es inzwischen so gefragt und Quark aus dem Lausitzer Bergland oder Ziegen- ist. Immerhin 120 Gänse aus Hoske bei Wittichenau hat Thomas Lukasch 2017 dafür verarbeitet. frischkäse aus Bocka.

Sorbische Spezialitäten ergänzen das kulinarische Angebot, etwa sorbische Hochzeitssuppe. Slow Food Deutschland hat das Engagement längst mit der Aufnahme des „Wjelbik“ in seinen Genussführer belohnt. Der Name kommt aus dem Sorbischen und lässt sich mit „Gewölbe“ übersetzen. Wer zum genussvollen Essen eine Unterkunft in Bautzen sucht, kann sich im „Dom-Eck“ einquartieren. Stefan Mahling, der Vater von Monika Lukasch, führt das Hotel. Es liegt nur wenige Schritte vom „Wjelbik" entfernt. Sorbisches Restaurant „Wjelbik” Kornstraße 7, 02625 Bautzen-Budyšin D/3 Tel. +49 3591 42060 info@wjelbik.de, www.wjelbik.de Sorbisches Hotel „Dom-Eck“ Breitengasse 2, Tel. +49 3591 501330

Man darf sich durchaus an Skandinavien erinnert fühlen: viel Grün und schöne Sichtachsen auf den See. Ferienhäuser heißen „Oslo“, „Bergen“ oder „Lahti“, weil die Chefin einen Faible für den Norden hat. „Wir hatten schon Gäste aus 35 Ländern, darunter Australier, Portugiesen und Franzosen“, so Birgit Haubner. Eine Schweizer Familie blieb kürzlich vier Wochen am Stück. Von der schönen Gegend konnte sie nicht genug kriegen: Nächstes Jahr wollen die Eidgenossen wiederkommen!

Ein Hauch Skandinavien

Tipps: E 94 Caravan-Wohnmobil- & 50 Zeltstellplätze E Radler willkommen: Spreeradweg direkt am Campingplatz E Radverleih E Minigolf, Kletterpark, Bootsanleger E Kuchen aus dem Backofen

Die Camping-Idylle am Bautzener Stausee rund“, schwärmt Camperin Cordula Breitscheid. Die Mitarbeiter seien stets herzlich und zuvorkommend, heutzutage auch keine Selbstverständlichkeit. Weitere Pluspunkte sammelt der 5-Sterne-Campingplatz mit seiner zentralen Lage. „Ob Dresden, Zittauer Gebirge oder Sächsische Schweiz – von hier aus kann man in alle Himmelsrichtungen ausschwärmen“, sagt uns Camping-Chefin Birgit Haubner, die die beliebte Anlage seit zehn Jahren führt. Wir schlendern mit der Gastgeberin übers Gelände und staunen über viel Platz auf kleinem Raum. Stellplätze sind mit bis zu 150 Quadratmetern großzügig bemessen.

Ferienhäuschen in nordischem Stil

Natur- und Abenteuercamping Stausee Bautzen Nimschützer Straße 41 02625 Bautzen D/3 Tel. +49 3591 271267 camping-bautzen@web.de www.camping-bautzen.de

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Prächtige Kastanien und Linden, Tannen und Eichen. Dazu ein parkähnliches Areal mit Wegen, die sich mitten durch dieses Refugium schlängeln. Der Campingplatz am Bautzener Stausee zählt zu den schönsten Anlagen Sachsens. Stellplätze und Ferienhäuser liegen auf kleinen Anhöhen, hinter Hecken oder in Nischen. Man kann mit Nachbarn schwatzen, oder auch nicht. Hier gibt es viel Privatsphäre, dafür wenig Remmidemmi. An der Badestelle des Sees können Gäste alle Viere gerade sein lassen. „Tolle Spielplätze und moderne Sanitäreinrichtungen machen die Sache richtig


Bautzen Beim Anblick der urzeitlichen Kolosse zaudern Grete und Nele. Sollen sie jetzt lachen oder besorgt sein? Doch selbst die Kleinsten merken schnell, dass die respekteinflößenden Urzeitechsen nur täuschend echt aussehende Nachbildungen sind. „Die Originale starben schon vor zig Millionen Jahren aus”, weiß ihr Opa Steffen Stein. Sein Leserbrief ans Ferienmagazin beschreibt einen aufregenden Familienausflug mit Kindern und Enkeln aus München in Deutschlands größten Dino-Dschungel. Gleich am Eingang zum Park wurden seine Lieben von einem riesigen Exemplar skeptisch beäugt. Das Zuhause dieses Dinos ist das „Mitoseum“, die Nachbildung einer Urzelle als Ursprung des Lebens. In Kleinwelka erfährt man ganz viel von den Anfängen der Saurier vor 230 Millionen Jahren bis zu ihrem Aussterben vor 66 Millionen Jahren am Ende der Kreidezeit. „Waren Dinosaurier wirklich so groß?”” Sauriergruppen spiegeln wider, wie die Giganten vor Jahrmillionen gelebt haben mögen. Form, Farbgebung und Lebensweise der jeweiligen Arten entsprechen den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Über 200 Saurier begeistern die Besucher. Die größten Dino-Modelle sind ein 15 Meter hoher Brachiosaurus (im Bild ganz oben) sowie ein Diplodocus mit 30 Metern Länge. In den gehörnten Triceratops lässt sich sogar ein Blick hineinwerfen. Für die Familie ist die urzeitliche Reise ein Erlebnis, auch wenn es manchmal gruselig wird, etwa in der Forschungsstation „Vergessene Welt“, in der wie im gleichnamigen Film die Erde vibriert und ein Dino brüllt – zum Glück nur aus der Tonbox. Hollywood lässt grüßen!

Bei den Urzeitriesen Wie ein Münchner Spielzimmer zum kleinen Saurierpark wurde In einem urigen Kletterwald sind die Wahl-Bayern mit familiären Wurzeln in der Oberlausitz später den Dinos ganz nah. Grete und Nele staunen: „Waren Dinosaurier wirklich so groß?” Mama Katrin, Papa Axel und Opa Steffen antworten fast im Chor: „Ja”. Darauf Grete: „Dagegen sind ja die größten Zootiere noch klein.“ Ein Publikumsmagnet ist der Tyrannosaurus rex. Er beherrscht im Saurierpark das „Reich der Giganten“. Die Besucher entdecken ihn, wie er hungrig sein Maul weit aufreißt. Halb versteckt im Gebüsch kann man ein Stück weiter einem Dinoweibchen bei der Brutpflege zuschauen. Wo das Baby schon geschlüpft ist, sieht man eine kleine Saurierfamilie. Doch nicht nur Modelle der Urzeit-Tiere, auch

Aus der Leserpost

Klettern, Rutschen und aufregende Spielwelten beeindrucken die Kleinen. An heißen Tagen erfrischen Fontänen und Geysiere mit galaktischem Nebel. „Ganz und gar nicht urzeitlich sind die Gastronomieangebote. Bei der Größe des Parks gibt es ausreichend Möglichkeiten, sich zu stärken, etwas zu trinken oder auch nur auf einer Bank auszuruhen”, ist Opa Stein im Leserbrief voll des Lobes. Saurierpark nun in Münchner Kinderzimmer Fazit der Familie: Staunen und entdecken, spielen und toben, genießen und ausspannen – das alles ist möglich im atemberaubenden Saurierpark. Oder wie es Grete sieht: „Dinos sind keine Kuscheltiere.” Ein Stoff-Deinosuchus (Krokodil in der Kreidezeit) ging am Ende trotzdem mit auf die Heimreise. „Schließlich hat die bayrische Landeshauptstadt keinen solchen Erlebnispark. Dafür gibt es nun im Münchner Kinderzimmer einen kleinen Saurierpark“, lächelt Opa Steffen. Er und seine Frau Margot waren als junge Eltern mit ihren Kindern selbst schon in Kleinwelka: im damaligen Sauriergarten von Initiator und Park-Erfinder Franz Gruß, der die ersten Sauriere modellierte. Siehe auch 2. Umschlagseite und Seite 14ff.

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Tipps: E Riesenrutsche auf Augenhöhe mit den Dinos E 8-Meter-Kletterwand, Wasserspiel mit 6 Meter hohem Geysir, Wissensrallye E Angebote für Gruppen

Für Grete und Nele war der Besuch mit Eltern und Großeltern (Opa hat fotografiert) ein großes Erlebnis.

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Saurierpark Saurierpark 1 OT Kleinwelka, 02625 Bautzen Tel. +4935935 3036 C/3 info@saurierpark.de www.saurierpark.de www.facebook.de/saurierpark Öffnungszeiten: 1. April bis 3. November 2019


Bautzen

Kleinwelka

Irre, dieser Irrgarten! Verlaufen ist im größten Wegelabyrinth Deutschlands eingeplant

Wege durchs Hecken-Wirrwarr Mit rund 6.000 Quadratmetern gilt der Irrgarten von Kleinwelka gleich gegenüber vom Saurierpark als der größte seiner Art bundesweit. 50.000 Besucher kommen im Jahr, darunter Polen, Tschechen und Franzosen. Viele sind sogar Stammgäste – denn merken kann man sich die vielen Winkel und Wendungen selbst nach dem x-ten Besuch nicht. Selbst Chefin Regina Frenzel, die den fantastischen Freizeitpark 1992 eröffnete, verirrt sich immer wieder. „Ich verlaufe mich nach wie vor“, lacht die gebürtige Thüringerin, eigentlich eine studierte Ingenieurin für Landtechnik. Wer früher oder später ins Ziel einläuft, kann danach eine rasante Seilbahnfahrt starten und auf alle herabschauen, die noch umherirren. Eine weitere Herausforderung lockt im phantastischen, liebevoll gestalteten Abenteuerlabyrinth. „Dieses Areal besuchen mittlerweile sogar mehr Erwachsene als Kinder“, verrät Regina Frenzel. Bis man zum Ziel, einer großen Brücke, gelangt, verwirren hohe Hecken und fordern Rätsel- und Abenteuerirrgarten Köpfchen und Fitness. Wie alles einmal begann In Regina Frenzels Stube begann es einst: Hunderte Steinchen markierten auf dem Teppich Gänge, Wege und Winkel. Nach dem Okay vom Amt ging

es im April 1992 auf einem Acker los. Rund 800 Rohre für die Zaunsäulen mussten vorbereitet, 1.500 Meter Maschendraht angebracht werden. „Statt besonderer Baufahrzeuge stand uns ein betagter Skoda MB 1000 zur Verfügung. Ohne meine Familie, Freunde und Bekannte wäre das nie zu schaffen gewesen“, betont Regina Frenzel. Nach nur dreimonatiger Bauzeit wurde Teil 1 der Anlage eröffnet. „Gleich in der ersten Saison hatten wir 30.000 Besucher. Der Eintrittspreis lag bei 50 Pfennigen.“ Später folgten noch Abenteuerlabyrinth und Rätselirrgarten.

Von der Brücke aus die Verirrten beobachten Begeisterte Irrläufer Das Verirr-Paradies landete kürzlich bei einem bundesweiten Ranking auf Platz Eins. Die Schatzsuche, bei der Codes geknackt werden müssen, Geisternächte mit besonderen Gruseleffekten oder der Zeugnisbelohnungstag (Besucher mit aktuellem Zeugnis kommen gratis in den Irrgarten) locken Gäste aus nah und fern. Auch die Familie von Steffen Stein irrte nach dem ausgiebigen Besuch im Saurierpark „zwei wunderschöne, verrückte Stunden” durchs Labyrinth. Sie kamen alle „erleichtert, aber vor allem begeistert am Ausgang an”.

ost Aus der Leserp Grete hatte nach ihrem Besuch im Saurierpark auch noch viel Freude im Irrgarten. Am Abend, so schrieb uns ihr Opa, wurden dann alle Lego-Bausteine zu einem „Kinder-Irrgarten“ verbaut – nochmals ein Riesengaudi. Das Zubettgehen verzögerte sich an diesem Tag.

Regina Frenzel ist stolz auf ihr Lebenswerk. In fremde Irrgärten geht die Powerfrau übrigens selten: „Ich verirre mich lieber bei mir selbst!“ Tipps: E Schatzsuchespiel EIrrgartenjackpot (Juli und August) E Gruppenveranstaltungen, Hochzeiten & Kindergeburtstage E Geisternächte E Irrgarten geeignet für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer E geöffnet: Anfang April bis zum ersten November-Wochenende Irrgarten Kleinwelka Inh. Regina Frenzel Am Saurierpark 2, 02625 Bautzen, OT Kleinwelka Tel. +49 35935 20575 C/3 info@irrgarten-kleinwelka.de www.irrgarten-kleinwelka.de

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Lieber links herum oder nach rechts? Sind wir richtig oder auf dem Holzweg? Oder sollten wir doch eher geradeaus laufen? Um ans Ziel zu kommen, kann im Irrgarten von Kleinwelka viel Zeit vergehen: Unglaubliche 30.720 Varianten sind möglich. Wer sich so richtig verirrt, schreitet satte 7,5 Kilometer ab. Doch keine Bange, das passiert dank kleiner Hilfen so gut wie nie.


Grubschütz

Bautzen und Umgebung

Sorbische Gastlichkeit genießen Herzlich Willkommen! Witajće k nam! Grubschütz ist nur zwei Kilometer von Bautzen, dem Zentrum der Sorben, entfernt. Es liegt im Tal der Spree und ist ein Tor zum Oberlausitzer Bergland. Die beiden familiengeführten Häuser befinden sich auf einem Anwesen: das Landhotel, ein Vierseitgehöft mit 17 Zimmern in ländlicher Ruhe, und die traditionsreiche Gaststätte „Spreetal”. Diese Gaststube und der angrenzende Saal laden seit fast 100 Jahren zum Speisen und Feiern ein. Besonderes Augenmerk legt Familie Haidan auf regionale sächsisch-sorbische Küche. Die Rohstoffe dafür liefern Bauern und Produzenten aus der Region.

reichend vorhanden E W-LAN in beiden Häusern E Empfehlung an trüben Tagen: die Kräutersauna E Partner der Lausitzer Fischwochen

Tipps: E direkt am Spreeradweg und am sächsischen Pilgerweg gelegen E Restaurant: 50 Plätze, Ballsaal: 250 Plätze E Parkmöglichkeiten sind aus-

Landhotel und Gaststätte Spreetal Grubschütz Techritzer Straße 2, 02692 Grubschütz C/3 Fam. Haidan, Tel. +49 3591 270409 info@landhotel-grubschuetz.de www.landhotel-grubschuetz.de www.kraeutersauna-grubschuetz.de

Ferienmagazine erscheinen für mehrere Regionen – auf www.ferienmagazin.de können Sie durch die Hefte blättern und diese auch bestellen.

Das Ferienmagazin

Viele Leserbriefe erreichen uns das Jahr über. Am meisten freuen wir uns, wenn die Ferienmagazine als verlässlicher Reisebegleiter bei unseren Lesern gut ankommen. Dazu erreichte uns folgender Brief:

Erst schmökern, dann starten

„Das Ferienmagazin Oberlausitz gefällt mir ausgesprochen gut. Es hebt sich von thematisch ähnlichen Erzeugnissen im positiven Sinne deutlich ab. Länge und Inhalte der einzelnen Artikel vermitteln solide Information, flott geschrieben. Hinzu kommen Fotos mit Blick fürs Motiv und ein ansprechendes, lebendiges Layout. Offensichtlich hat die Redaktion kenntnisreich und mit Freude am Thema gearbeitet. Als Branchenkollege beglückwünsche ich Sie zu diesem Produkt. Ich werde diese Lektüre mir bekannten reiselustigen Menschen – unter ihnen einige Kolleginnen und Kollegen – empfehlen.” Lutz Schulmann, Taunusstein, 2018

Wer im Osten Deutschlands Neues entdecken, sich dabei erholen oder gut unterhalten will, für den lohnt sich ein Blick ins Ferienmagazin.

Ferienmagazin-Reporter Sie schreiben die Beiträge im Oberlausitz-Heft:

Ferienmagazin-Leserwettbewerb 2019: Was haben Sie entdeckt und erlebt? Berichten Sie uns in Wort und Bild von Ihrem schönsten Ferienerlebnis – an info@ferienmagazin.de Lesen Sie auf www.ferienmagazin.de ausgewählte Zuschriften.

Rainer Große, gebürtiger Löbauer. Seit 2001 Herausgeber des Ferienmagazins. Das erste OberlausitzHeft erschien 2004.

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Anett Böttger, Journalistin aus Görlitz, lebt seit vielen Jahren in der Region und kennt sich bei den Themen vor Ort aus.

Jens Rümmler, Jour- Kerstin Große, Journanalist aus Berlin. Ra- listin, stammt aus sender Reporter mit Zwickau, wandert gern Spaß an Action und und liebt die Oberlausitz, schreibt und rediSinn für skurrile giert Beiträge. Dinge.

www.ferienmagazin.de

Große Verlag DAS FERIENMAGAZIN Bahnhofstraße 7 A • 15711 Königs Wusterhausen K Tel. +49 3375 277960 K Funk +49 172 3130783 E info@ferienmagazin.de E www.ferienmagazin.de www.facebook.com/Ferienmagazin


Göda

Bautzen und Umgebung

Leckereien nach Uropas Rezept Bäckerei Fehrmann – Backtradition seit über 100 Jahren 10.000 Brötchen und 1.000 Brote an einem einzigen Tag. Dazu 80 bis 90 Blechkuchen sowie Torten, die ein Blickfang sind. Klassiker ist die Sachsensemmel. Mühlenbrot geht sowieso immer. Am Imbiss gleich neben der Kuchentheke duftet es auch verführerisch: nach frisch gebratenen Schnitzeln und Würsten, denn in den Cafés der Bäckerei Fehrmann werden nicht nur Süßmäuler satt. Cindy und André Fehrmann in ihrem Backstuben-Café in Göda Der renommierte Gödaer Backbetrieb, der schon seit über 100 Jahren existiert, punktet bei Kunden nicht nur mit Vielfalt, sondern in erster Linie mit Qualität. Das Mehl kommt beispielsweise aus der Mühle in Spittwitz, die meisten anderen Zutaten aus der Region. Fleißige Bäcker verzichten auf Fertigteige und Konservierungsstoffe. „Wir backen nach Uropas Rezept. Jedes Produkt geht bei uns noch durch Menschenhand“, betont André Fehrmann, der die Bäckerei bereits in vierter Gene- schmecken kann. Doch auch bei den Weihnachtsration führt. Heraus kommt Backtradition, die jeder stollen liegen die Fehrmanns ganz vorn. „Wir kön-

nen uns mit Dresdner Christstollen messen”, so der 39-Jährige. Der Gödaer Butterstollen holte bei einem Wettstreit die Goldmedaille. Für die werte Kundschaft stehen die Bäcker mitten in der Nacht auf. Da sind die Natursauerteige längst angesetzt und haben Zeit zu reifen, je nach Backware bis zu 20 Stunden. Die Mutter des Chefs kümmert sich nach wie vor um die Hochzeitstorten. André Fehrmann selbst managt heute den Betrieb, der auf 18 Fachgeschäfte wuchs. 160 Mitarbeiter sind im Unternehmen tätig, darunter viele Azubis. Schon längst kauft man bei Fehrmanns nicht nur ein, sondern verweilt in gemütlichen Cafés länger. Was am besten geht, wissen die charmanten Verkäuferinnen. „Das hängt u. a. von Wetter und Schulferien ab“, so Familienvater André Fehrmann. An freien Wochenenden geht’s mit Kind und Kegel oft hinaus in die schöne Heimat. „Wir lassen gern mal alle Viere gerade sein.“ Spätestens ab Montag dreht sich dann wieder alles um Semmeln, Brote, Eierlikörtorten und anderes Naschwerk.

Tipps: E Stammsitz in Nähe des Saurierparks – Backstuben-Café in Göda und Fehrmann-Café in Bautzen (Bild links) E Busse willkommen Bäckerei Fehrmann André Fehrmann Bautzener Straße 24, 02633 Göda C/3 Tel. +49 35930 55604 0 info@baecker-fehrmann.de www.baecker-fehrmann.de

Bei Freunden zu Gast „Zum Hirsch“ – DIE Adresse für Radler und Wanderer in einem der schönsten Biergärten der Region Gemütlich und entspannt – wie bei Freunden sollen sich die Gäste fühlen, die im Restaurant, Veranstaltungshaus & Pension „Zum Hirsch“ einkehren, feiern, übernachten oder auch nur für ein, zwei Stunden Rast einlegen auf ihrer Rad- oder Wandertour. Das traditionsreiche Haus, das Familie Reichelt erworben und 2004 wiedereröffnet hat, liegt direkt am Radweg zwischen Bautzen Biergarten mit Wiese (o.), Restaurant (l.) und Bischofswerda. Auch der Pilgerweg führt direkt vorbei. Im lauschigen Sonnen- spiele ist viel Platz auf der Wiese und auch eine garten auf der ruhigen Seite des Hauses können Hüpfburg darf getestet werden. Wer im hell und Radfahrer oder Wanderer haltmachen, etwas Klei- modern möblierten Restaurant inklusive Kamin nes essen und den Durst löschen. Auch Durchrei- Platz nimmt, dessen Blick fällt durch eine große sende, die nach Görlitz oder nach Dresden wollen, Glasscheibe in einen imposanten Saal, wie er kommen auf ihre Kosten. Zentral und dennoch früher einmal zu jeder Wirtschaft gehörte und heuländlich gelegen – hier kocht der Chef noch selbst. te Seltenheitswert hat. An beinahe jedem WochenDie Kinder müssen nicht artig am Tisch sitzen blei- ende wird groß gefeiert. „Sorbische, polnische und ben: Der Sandkasten lockt zum Buddeln, für Ball- russische Hochzeiten – wir hatten schon viele rau-

schende Feste. Bis zu 400 Gäste fasst unser historischer Saal mit der großen Bühne, viel Platz zum Tanzen und genügend Nebenräumen“, erzählt die fürs Marketing zuständige Tochter Lisa Reichelt. Selbst an eine ruhige, separate Still- und Wickelecke wurde gedacht. Und wer genug gefeiert hat, der darf sich in der nahegelegenen Ferienwohnung oder einem der sechs hübschen Gästezimmer im Nebengebäude ausruhen.

Tipps und Termine: E in der Nähe des Saurierparks E ausreichende Parkplätze für PKW und Bus E Fahrradverleih E Silvesterparty 2019 Restaurant, Veranstaltungshaus & Pension „Zum Hirsch” Dresdener Straße 5, 02633 Göda C/3 Tel. +49 35930 29611 WhatsApp +49 1575 9662825 info@hirsch-goeda.de, www.hirsch-goeda.de

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Wartha

Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft

Blühende Landschaften Pflanzenvielfalt am Wegesrand sorgt für Farbenpracht und Bienennahrung

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Wer im UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausit- und Wildinsekten bis in den Herbst hinein Nahrung zer Heide- und Teichlandschaft unterwegs ist, darf finden. sich vielerorts an herrlich blühenden Äckern erfreuen. Je nach Jahreszeit leuchten auf Feldern Ringel- Was sind Trachtpflanzen? blumen, Kamille, Malven, Wicken, Kornblumen Darunter versteht man Pflanzen, die Honigbieoder Mohn. Dazwischen gedeihen auch Buchwei- nen bevorzugt anfliegen, weil sie besonders viel zen, Koriander, Borretsch, Dill oder Gelber Senf. Nektar und Pollen enthalten. Dazu gehören auch Solche Pflanzen sorgen dafür, dass Honigbienen verschiedene Weidenarten, Obstbäume, Beerenund Wildinsekten übers Jahr nicht verhungern. sträucher, Robinie, Linde, Krokus, Beinwell, ThymiDie farbenprächtige Pflanzenvielfalt ist gemeinsa- an und Bergbohnenkraut. mer Verdienst von Landwirten, Imkern und Verwaltungsmitarbeitern im Biosphärenreservat. Sie arbeiten seit Jahren Hand in Hand, um für ausreichend Nektar- und Pollenspender in der Landschaft zu sorgen. Großflächig dominieren auf den Feldern oft nur Getreide, Mais und Winterraps. Auch wenn gerade dieser für Bienen eine reiche Nahrungsquelle ist, finden sie nach der Rapsblüte im Frühjahr meist kaum noch ausreiBlühmischung am Feldrand: Mohn- und Kornblumen chend Blühpflanzen. Die Bienen sind wichtige Nutztiere In Sachsens einzigem Biosphärenreservat erklärten sich 14 Projektpartner bereit, die Fruchtfolge auf ihren Feldern durch die gezielte Aussaat sogenannter Trachtpflanzen aufzulockern. Die Fläche der blühenden Äcker nahm stetig zu, so dass Bienen

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Die Bedeutung der fleißigen Nektarsammler liegt auf der Hand: Immerhin rund 80 Prozent der heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf ihre Arbeit angewiesen, Obstbäume genauso wie Erdbeeren und Sonnenblumen. Im Hinblick darauf, was Bienen für landwirtschaftliche und gärtnerische Kul-

turen leisten, gelten sie sogar als drittwichtigste Nutztierart. Kräftig lila blühen soll es 2019 neben dem VierSeiten-Hof in Wartha, wo die Verwaltung des Biosphärenreservats ihren Sitz hat. Wenige Schritte vom HAUS DER TAUSEND TEICHE entfernt ist ein Modellacker angelegt, auf dem jährlich etwas anderes wächst. Nach den Getreidesorten Alter Pommerscher Dickkopf, Buchweizen und Jägers Norddeutscher Champagnerroggen folgt nun ein Mohnfeld. Blühende Äcker und noch viel mehr Farbenfroher Äcker in der Landschaft sind nicht zuletzt eine Augenweide. Auf dem Seeadlerrundweg kommt man an zahlreichen Blühflächen vorbei. Mit etwa 88 Kilometern Länge verbindet die Route alle Gemeinden des Biosphärenreservats. In dem Schutzgebiet mit UNESCO-Status fühlen sich 25 Brutpaare der majestätischen Greifvogelart heimisch – bei einer Fläche von rund 30.000 Hektar die größte Seeadlerdichte in Deutschlands Großschutzgebieten.

Nähere Informationen unter www.biosphaerenreservat-oberlausitz.de Staatsbetrieb Sachsenforst Biosphärenreservatsverwaltung Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft OT Wartha, Warthaer Dorfstraße 29, 02694 Malschwitz Tel. +49 35932 3650 D/2-3 poststelle.sbs-broht@smul.sachsen.de www.biosphaerenreservat-oberlausitz.de


Wartha

Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft

Rundgang mit Fischer Klaus Im HAUS DER TAUSEND TEICHE werden Besucher zum Mitmachen animiert Zweimal im Jahr erleben Besucher auf dem Vier-Seiten-Hof in Wartha ein buntes Markttreiben. An mehr als 70 Ständen bieten dann Bauern, Gärtner, Teichwirte, Bäcker, Fleischer, Händler und Hand- werker ihre Waren aus der Region an.

Karpfen und Co. lassen sich in einem riesigen Aquarium beobachten

Der Naturerlebnispfad Guttauer Teiche und Olbasee

In der Lausitz isst man gern Karpfen „blau“. Doch was verleiht dem Fisch diese typische Farbe? Wer das HAUS DER TAUSEND TEICHE in Wartha besucht, erhält Antwort auf diese Frage. In Fischer Klaus’ Küche lässt sich ein Koch bei der Zubereitung sehr genau auf die Finger schauen. Leibhaftig ist er zwar nicht anwesend. Doch seine Hände zeigen akkurat jeden Arbeitsschritt, etwa wie man den Fisch säubert oder Das passende Rezept gibt’s in Fischers Karpfenküche Gemüse für den Sud schneidet. Zu sehen ist das alles auf dem Bildschirm, der anstelle mit Spots wirkungsvoll ins Licht gesetzt, wenn von ihnen die Rede ist. des Kochfeldes in die Arbeitsfläche eingelassen ist. Auch an Mikroskopen im Wissenslabor können Überhaupt dreht sich im Besucher- und Informationszentrum des Biosphärenreservats Oberlausitzer Besucher aktiv werden. Woran beim Einkaufen im Heide- und Teichlandschaft vieles um den Karpfen. Supermarkt geachtet werden sollte, dafür gibt es Fischer Klaus begleitet die Gäste durch die multime- viele Tipps. Am Ende des Rundgangs zieht ein riesidiale Ausstellung und berichtet humorvoll, worauf ges Aquarium die Blicke auf sich, denn darin tumes bei der Aufzucht im Laufe der vier Jahreszeiten meln sich Karpfen und andere Fische, die in den ankommt. Besucher sind ausdrücklich zum Mitma- Teichen des Biosphärenreservates zu finden sind. chen aufgefordert. Um etwa das Wasser aus den Gerade auch weil das HAUS DER TAUSEND TEICHE Teichen abzulassen, dürfen sie einen Schieber zie- auf spielerisch-unterhaltsame Weise bildet und inhen, um sich inmitten bewegter Bilder wie beim Ab- formiert, ist es zu Recht als familienfreundliche Einrichtung ausgezeichnet worden. Auf dem großzügig fischen im Herbst zu fühlen. „An meinen Fischteichen gibt es jede Menge zu gestalteten Außengelände können sich vor allem entdecken“, verrät Fischer Klaus auf dem Rundgang. die kleinen Gäste austoben. Die Wassererlebniswelt Wasserplätschern, Vogelgezwitscher, Grillenzirpen mit Pumpstation, Wasserschöpfrad und Sandspielund Käuzchenrufe sind zu hören, während der sym- platz bietet Platz für Abenteuer. Das Besucherzentrum mit kleinem Bistro ist pathische Mann Geschichten über Tiere erzählt, die sich in der Gegend heimisch fühlen. Kranich, regelmäßig Veranstaltungsort, beispielsweise für Fischotter, Ringelnatter, Rohrdommel, Hecht, Karp- Vorträge, sowie Ausgangspunkt für geführte Wanfen, Seeadler, Kormoran oder Wolf werden jeweils derungen und Exkursionen in die Teichlausitz.

Gleich hinter dem HAUS DER TAUSEND TEICHE beginnt der Naturerlebnispfad, der durch die Guttauer Teiche führt. Dass sie ganz praktisch zur Fischaufzucht genutzt werden, lässt sich in der Ausstellung und auch draußen gut nachvollziehen. Tipp: E Naturmärkte am 27. April & 9. September

HAUS DER TAUSEND TEICHE Warthaer Dorfstraße 29 D/2-3 02694 Malschwitz OT Wartha Tel. +49 35932 36560 kontakt@haus-der-tausend-teiche.de www.haus-der-tausend-teiche.de Das HAUS DER TAUSEND TEICHE ist von Februar bis Dezember von Dienstag bis Sonntag zwischen 9 und 17 Uhr geöffnet (außer 24.-26. und 31.12.)

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HAUS DER TAUSEND TEICHE


Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft

Lausitzfocus, Uwe Hainke

Schloss und barocker Garten in Neschwitz: einst die Sommerresidenz der Reichsfürstin Ursula Katharina von Teschen, eine Mätresse August des Starken.

Türme.Teiche.Traditionen Eine Urlaubswoche in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft Naturparadies, Lebensraum für zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten, Aufzuchtgebiet für den Lausitzer Spiegelkarpfen, Heimat des kleinsten slawischen Volkes, der Sorben – die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft lässt sich mit einer ganzen Reihe von Attributen beschreiben. Ein Teil davon steht als einziges UNESCO-Biosphärenreservat in Sachsen unter besonderem Schutz. Dass die Gegend reich an Kultur und Geschichte ist, davon können Besucher sich auch in der historischen Altstadt von Bautzen überzeugen. Wir haben Vorschläge zusammengestellt, wie abwechslungsreich und aktiv sich eine Urlaubswoche inmitten von Heide und Teichen verbringen lässt.

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Samstag – ankommen und durchatmen Für den Anreisetag empfiehlt sich der Besuch einer Tourist-Information, um sich aus erster Hand mit Tipps, Hinweisen und Material für die folgenden Ferientage reichlich einzudecken. In Neschwitz ist das Tourismusbüro am Barockschloss zu finden, wo sich die Gäste in der Dauerausstellung „Lebenswege – Zeitenwenden. Die Familie Vietinghoff-Riesch auf Schloss Neschwitz” über den letzten Inhaber des Anwesens informieren können. Weitere Infostellen finden Sie auf Seite 79. Sonntag – Natur aktiv entdecken Wer sich am Vortag im Tourismusbüro die Broschüre „Auf Entdeckertour in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ besorgt hat, ist bestens gerüstet für einen Ausflug per Rad durch schöne Natur. Zur Auswahl stehen Routen mit dem Titel „Stadt.Land.Fluss“ (38,6 Kilometer) und „Kranich.Karpfen.Rotbauchunke“ (43,4 Kilometer) oder Krabat-Radweg, Seeadlerrundweg und Froschradweg. Egal, welche Strecke man wählt: Auf jeder da-

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von sieht man Besonderheiten der reizvollen Gegend, vielleicht mit etwas Glück Seeadler. Mit einer Flügelspannweite von bis zu zwei Metern kreisen die imposanten Greifvögel hoch in den Lüften. Montag – unterwegs bei den Sorben Die Entdeckertour „Sorben.Glauben.Brauchtum“ (46,9 Kilometer) oder der Radweg Sorbische Impressionen (ca. 90 Kilometer) führt Radfahrer ins

Die Region ist ideal für Radtouren geeignet

Im Sorbischen Museum

Land der 1.000 Kreuze. Entlang des Weges erstrahlen immer wieder die meist goldglänzenden Kruzifixe, die auf die tiefe religiöse Verwurzelung der dort lebenden Menschen hinweisen. Zweisprachige Straßen- und Ortseingangsschilder verdeutlichen, dass man sich durch das Siedlungsgebiet der Sorben bewegt. Mitunter hört man die Menschen in den Dörfern in ihrer slawischen Muttersprache sprechen. An der Route liegen das Kloster St. Marienstern, die katholische Wallfahrtskirche in Rosenthal oder der Friedhof in Ralbitz, auf dem einheitliche weiße Kreuze die Gleichheit aller Menschen vor Gott symbolisieren. Lesen Sie mehr über die Sorben auf S. 70 Dienstag – Kinderabenteuer Endlich ist Zeit für Familienabenteuer. Die „Freizeitknüller Oberlausitz“ wie der Hochseilgarten und die Minigolfanlage am Bautzener Stausee, das Kindercafé Valentin im Bautzner Stadtzentrum, das Biosphärenreservatszentrum HAUS DER TAUSEND TEICHE in Wartha (s. S. 77) oder Kleinwelka mit dem Saurierpark und dem Irrgarten (s. S. 72-73) bieten sich dafür an. Alternativ wäre am vierten Tag der Besuch in einer anderen Region der Oberlausitz denkbar, etwa Mountainbiken in der Westlausitz, eine Bootstour im Lausitzer Seenland, Wandern im Oberlausitzer Bergland, Klettern im Naturpark Zittauer Gebirge oder Paddeln im Neißeland. Im Umkreis von ca. 50 Kilometern gibt es wirklich viele Möglichkeiten. Mittwoch – der Städtetrip nach Bautzen Nach den vielen Eindrücken in eher ländlicher Gegend geht es nach Bautzen. Die 1.000-jährige Stadt lässt sich auf vielfältige Weise erkunden: mit einer Busrundfahrt, bei einem geführten Rundgang oder


Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft ganz auf eigene Faust. Ein sorbisches Restaurant, das Sorbische Museum, die Sorbische Kulturinformation im Haus der Sorben, das Deutsch-Sorbische Volkstheater oder auch das Sorbische Nationalensemble sind Beweis dafür, dass die Kultur in der „Hauptstadt“ der Oberlausitzer Sorben reicher ist als anderorts. Nähere Informationen zu Bautzen auf Seite 66ff.

Freitag – vom Lieblingsort zur Shoppingtour Am Tag vor der Abreise ist Gelegenheit, den ganz persönlichen Lieblingsplatz noch einmal aufzusuchen, den ganz sicher jeder in der Gegend gefunden hat. Das könnte ein idyllischer Teich oder Badesee sein, der Schlosspark von Milkel, die Wassermühlen rund um Gröditz oder das Wohnhaus des sorbischen Künstlers Martin Nowak-Neumann in Nechern. Auch eine Einkaufstour lohnt sich: Hofläden und Direktvermarkter bieten je nach Jahres- und Blütezeit frische regionale Produkte an, etwa Honig,

Im Pfefferkuchenmuseum Weißenberg Käse, frischen und geräucherten Fisch, mit alten Getreidesorten gebackenes Brot, Fleisch vom Gallowayrind und Schafprodukte. Auch 2019 gibt es wieder zahlreiche Anlässe die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft zu besuchen. Sei es um die Osterzeit, die vor allem durch

Unsere Tourist-Informationen L HAUS DER TAUSEND TEICHE Wartha Tel. +49 35932 365-60 L Tourismusbüro Neschwitz Tel. +49 35933 32669 / 386-0 L Stadt- und Tourismusinformation Wittichenau Tel. +49 35725 70338 L Tourist-Information Bautzen-Budyšin Tel. +49 3591 42016 Verein zur Entwicklung der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft e.V. www.oberlausitz-heide.de

Ein Muss: zünftig baden in einem der Teiche

Auf Kuh-Fühlung in Kotten In der KRABAT-Milchwelt mit allen Sinnen genießen Herrlicher Bergkäse, der noch besser schmeckt, als er duftet oder Käse mit heimischen Kräutern und Lausitzer Senföl – wie in einem Käse-Schlaraffenland fühlt sich ein Besuch in der KrabatMilchwelt an. Jeder der Laibe wird täglich von Hand mit einer Salzlösung gepflegt. „Die ideale Reifezeit liegt zwischen einem halben Jahr und 1.000 Tagen. Und jeden Tag pasteurisieren wir auch bis zu 2.000 Liter Milch. Die veredeln wir u. a. zu Käse, Quark und Butter“, so Milchwelt-Chef Tobias Kockert (im Bild rechts). Der Oberlausitzer deutet auf das Firmen-Logo „Die besten Ecken der Lausitz“. Gemeint sind nicht nur der schöne Landstrich, sondern auch seine delikaten Käse-Ecken. Diese und andere Leckereien gibt’s in Kotten direkt vom Erzeuger – frischer geht’s wirklich nicht. Tobias Kockert, seit 2018 „Botschafter der Oberlausitz“, geht es nicht nur um Käse & Co. Mitten in einem Agrarbetrieb kann bei ihm jeder landwirtschaftliche Kreisläufe

Tipps: E Freibäder: Niesendorf und Wittichenau, Badeseen: Blaue Adria, Olbasee, Stausee und Spreebad Bautzen E historische Dorfanlagen mit ehemaligen Guts- und Herrenhäusern, Schlösser, Parks, Museen und Ausstellungen E Radler können entlang des 90 km langen Krabat-Radweges Orte und historische Stätten erkunden, an denen Krabat den Menschen viel Gutes tat, wo Zweisprachigkeit, Kultur und Brauchtum der Sorben erlebbar werden. Ausführliche Informationen zur Region auf: www.oberlausitz-heide.de

über 300 Kühe zu sein. Der Vater war Leiter einer LPG, er wurde in der DDR aber Krankenpfleger. Nach der Wende studierte er Betriebswirtschaft und kümmerte sich in einem Bildungswerk um Direktvermarktung. „So erhielt ich Kontakt zu Höfen und Einblick in Qualitätsstandards.“ Ausgleich zum schönen, aber aufreibenden Job findet der Geschäftsführer in der Familie. „Ohne diesen Rückhalt würde es nicht funktionieren“, so der Familienvater, der privat gern in der Oberlausitz und auch im Isergebirge wandert. Die Frage nach dem ältesten Kottener Käse kann er schnell beantworten. „Der stammt aus dem Jahr 2008, aus den ersten Tagen unserer Schaukäserei“, lacht der 48-Jährige. Info: E Buchbare Angebote für Bustouristen, Kitas, Schulen, Berufsschulen E Führungen (nach Voranmeldung) über den gläsernen Hof, mit Einblick in die Kuhställe und die Schaukäserei E Hofladen

mit allen Sinnen erleben. „Wir zeigen den Weg der Milch von der Kuh bis in den Milchtank“, erklärt Tobias Kockert. Der hätte sich nicht träumen lassen, mal „Herr“

KRABAT Milchwelt Kotten 2, 02997 Wittichenau C/2 Tel. +49 35725 929012, info@krabat-milchwelt.de www.krabat-milchwelt.de

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Donnerstag – der Wandertag Auf dem Programm steht eine Wanderung, beispielsweise unter dem Motto „Napoleon.Krabat.Karl XII.“. Die 11 Kilometer lange Tour führt durch die Geschichte und vorbei am Wurschener Schloss, wo Kaiser Napoleon 1806 nach Unterzeichnung des Tilsiter Vertrages übernachtete. Sieben Jahre später – während der Schlacht bei Bautzen – kehrte er an diesen Ort zurück. Daher ist Wurschen sogar als Inschrift am Triumphbogen in Paris zu lesen. Eine andere Wanderroute widmet sich über 10 Kilometer dem Thema „Felsen.Mühlen.Pfefferkuchen“. Am Weg liegen u. a. Schloss und Park von Gröditz sowie das Museum „Alte Pfefferküchlerei“ in Weißenberg.

das Brauchtum der Sorben besonders bekannt ist, die Natur- und Bauernmärkte der Region, das Internationale Folklorefestival Lausitz/Łužica, die Lausitzer Fischwochen und vieles mehr.


Westlausitz

Die Westlausitz erfahren Vier thematische Radrouten verbinden die Besonderheiten

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Von einer Radtour durch die Westlausitz schrieb uns Mandy Vogel aus Dresden in einem Leserbrief: „Gestartet sind wir mit unseren Fahrrädern in Ullersdorf bei Dresden in Richtung Arnsdorf. Vorbei an Feldern mit blühenden blauen Kornblumen erreichten wir das Tal der „Schwarzen Röder“ und fuhren weiter nach Seeligstadt. Von dort ist es nicht weit bis zum Masseneiwald, den wir durchquerten und uns dann ins Tal von Großröhrsdorf rollen ließen. Bald fanden wir dank der guten Ausschilderung den Radweg nach Pulsnitz, der direkt zu „Schumann’s Genußmanufaktur“ (s. auch S. 83 – d. Red.) führt, und wenn man die hübsch angelegte Terrasse sieht, muss man einfach anhalten und Rast machen. Die Speisekarte ist abwechslungsreich, das Essen sehr lecker und die Bedienung super freundlich. Und außerdem nicht entgehen lassen sollte man sich, zu erkunden, was mit dem Schild „Getränkerückgabe“ gemeint ist – wir haben herzlich darüber gelacht. Es war ein Hinweis zu den Toiletten… Bevor wir uns auf den Heimweg begaben, haben wir noch einen Bummel durch den Pulsnitzer Park gemacht und waren wirklich überrascht über den besonderen langen Laubengang mit seinen 150 Jahre alten Bäumen, der an eine Märchenwelt erinnert. Der Rückweg über Lichtenberg und Wachau führte erneut durch schöne Landschaften und bald waren wir voller Eindrücke aus der Natur zurück in Dresden.” Sehenswertes am Wegesrand Die Westlausitz mit dem Rad erfahren wird leicht gemacht. „Kulturroute”, „Produktroute“, „Naturerlebnisroute” und „Röderradroute” heißen die Radrouten, die von der Region Westlausitz entwickelt wurden. Sie führen zu imposanten Schlössern und Parks wie nach Seifersdorf, Wachau, Großharthau und Rammenau sowie zur Burg Stolpen, wo Gräfin Cosel, eine Mätresse von August dem Starken, einst gefangen gehalten wurde. Zu weiteren Sehenswürdigkeiten unterwegs gehören kleine Heimatmuseen oder die Carl-Lohse-Galerie in Bischofswerda sowie

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Zwei Schnappschüsse unserer Leserin Mandy Vogel

das Schloss Klippenstein mit dem Radeberger Stadtmuseum. Auch handwerklichen und kulinarischen Spezialitäten der Westlausitz können Radler auf die Spur kommen. So in der Pfefferkuchenstadt Pulsnitz, wo echte Pfefferküchler das Handwerk pflegen und die vermutlich älteste noch produzierende Blaudruckwerkstatt Deutschlands zu finden ist. In Elstra, Steina, Bischofswerda und Pulsnitz bieten Töpfer ihre Produkte an. Das Technische Museum in Großröhrsdorf gibt Einblick in die Bandweberei, die einst im Rödertal stark verbreitet war. Bierfreunde wählen sicher eine Tour zur Radeberger Brauerei, wo seit 1872 eines der bekanntesten Biere Deutschlands gebraut wird. Zu den beliebten Familienausflügen zählen Besuche in Sachsens kleinstem Tierpark in Bischofswerda oder im Pulsnitzer Pfefferkuchen-Museum mit Schauwerkstatt, wo sich jeder als Pfefferküchler ausprobieren kann.

Der Black Mountain Bike Park am Schwarzenberg in Elstra (www.black-mountain-bikepark.de)

Tipps: E Freibäder: MasseneiBad Großröhrsdorf, Stadtbäder in Radeberg und Bischofswerda, Naturbad Buschmühle in Bretnig E Paddeln: auf der Wesenitz zwischen Bischofswerda und dem Schlosspark Großharthau E Wandern: in der Massenei, der Luchsenburg und im Karswald E „Aktiv-Ferien“: Klassen- und Bildungsfahrten beim „aktiv-erlebnis-lausitz”-Team im Abenteuercamp Deutschbaselitz Lesen Sie mehr auf den Seiten 81 bis 88!

Vom Hochstein bieten sich herrliche Aussichten auf die Region

Touristische Gebietsgemeinschaft Westlausitz e.V. Tel. +49 3528 41961039 post@westlausitz.de www.westlausitz.de


Großharthau

Westlausitz

Dass die Oberlausitz einen Kyffhäuser hat, ist einer Adelsfamilie aus Thüringen zu verdanken. Der Fürst zu Schwarzburg-Rudolstadt erwarb im 19. Jahrhundert das Rittergut Großharthau, zu dem schon seit 1503 eine Schänke gehörte. Diese wurde 1900 als „Herrschaftlicher Gasthof zum Kyffhäuser” wiedereröffnet. Damit verwies der Gutsbesitzer auf seine Herkunft, denn das gleichnamige Gebirge lag im Herrschaftsgebiet der Fürstenfamilie.

Hotel

Der wunderschöne Ballsaal – ein beliebter Erlebnisort für Feste von der Hochzeit bis zur Schlagertanznacht

Gipfel der Gastlichkeit Eine Meisterleistung – Isolde und Anja Russig führen seit 21 Jahren den Kyffhäuser in Großharthau

Wohlfühlatmosphäre ist das A und O Die beiden Frauen sind die Seelen des Hauses. „Wir sind ein klassischer Gasthof mit Gastronomie, Kultur und Übernachtungen unter einem Dach”, sagt Isolde Russig. „Für alle Generationen. Jeder Gast soll sich bei uns wie zu Hause fühlen, und dafür haben wir tolle Mitarbeiter.” Einige sind schon von Anfang an dabei, ganz mit dem Herzen, sagt die 68-Jährige, während ihre Augen stolz leuchten. Die hervorragende Küche setzt auf sächsisch-regionaltypische und frische Kost. Die 39-jährige Küchenmeisterin Anja Russig und ihr Team zaubern dazu Kreationen in der eigenen Konditorei. Stammgäste aus Dresden, der Oberlausitz und aus ganz Deutschland lassen sich stets aufs Neue vom Einfallsreichtum überraschen und begeistern. Schlagerstars gehen ein und aus Doch im Hause wird man nicht nur gut beköstigt. Zum Wohlfühlambiente gehört auch, richtig Spaß zu haben. Jede Woche singen und tanzen im großen Ballsaal Musikanten auf der Bühne, wie früher in einem großen Kulturhaus. Aus Funk und Fernsehen bekannte Schlagerstars geben sich im Kyffhäuser ein Stelldichein, so Rudy Giovannini, Monika Martin, G. G. Anderson, Anita & Alexandra Hofmann, beliebte Bands wie Jolly Jumper oder Die Grubertaler und viele mehr. Der Oberlausitzer Entertainer Heiko Harig ist Stammkünstler. Es spielen auch Blaskapellen auf. Tanzpartys und Firmenveranstaltungen, Hoch-

herzlich. „Die Zimmer sind sehr schön, komfortabel und zum Wohlfühlen. Das Essen ist nicht nur eine Augenweide, sondern ein Genuss.” In vielen Zuschriften steht extra: „Ein besonderes Dankeschön an Isolde und Anja Russig”.

Isolde und Anja Russig haben viele Erinnerungsfotos, wie mit Rudy Giovannini (links) und von der Rosenmontags-Show mit Heiko Harig (oben) zeiten sowie Familienfeiern begeistern die Gäste im Ballsaal und im Restaurant. Isolde Russig plant das alles mit ihrer Tochter, dann organisiert sie die Auftritte: Stars fragen sogar selbst an, weil sie den Ballsaal und die Zuschauer so wunderbar finden. Das Gästebuch ist voll des Lobes Ein Gast aus dem Schwarzwald schreibt, für ihn sei der Kyffhäuser wie ein Ort des „Nachhausekommens”. Das Kyffhäuser-Team sei so freundlich und

Tipps: E Restaurant (65 Plätze) E Gesellschaftsraum (45 Plätze) E Wintergarten mit Terrasse (35 Plätze) E Konferenzzimmer (bis zu 30 Plätze) E multifunktionaler Ballsaal mit Galerie bis 220 Personen – geeignet für Erlebnisgastronomie, Kulturveranstaltungen, Traumhochzeiten, Vereins- und Firmenfeiern, Familienfestlichkeiten oder als Tagungs- und Konferenzzentrum E 26 komfortable Hotelzimmer mit 50 Betten, DU/WC, Telefon und WLAN E Spaziergang im angrenzenden barocken Schlosspark E idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die Oberlausitz, die Sächsische Schweiz, nach Dresden oder Meißen E Veranstaltungen unter www.kyffhaeuser-hotel.de Hotel Kyffhäuser GmbH Dresdener Straße 3 01909 Großharthau B/4 Tel. +49 35954 580-0, Fax 58015 kyffhaeuser-grossharthau@t-online.de www.kyffhaeuser-hotel.de Ab 11 Uhr geöffnet, montags Ruhetag

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Isolde Russig, die in jüngeren Jahren als Gemeinderatsmitglied die Kultur des Ortes organisierte, war immer sehr eng mit dem geschichtsträchtigen Gebäude verbunden. Sie verwirklichte ihren Traum, dieses kulturelle Zentrum von Großharthau zu erhalten und erwarb es 1993. Von grundauf wurde das Haus saniert. Seit 1997 bewirtschaften Isolde Russig und ihre Tochter Anja gemeinsam den Kyffhäuser.

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Westlausitz

Pulsnitz

Handwerkskunst zum Vernaschen In der Rietschel-Geburtsstadt Pulsnitz kommt niemand an Pfefferkuchen vorbei Nirgendwo anders wäre die einmalige Sammlung wohl besser aufgehoben, die Pulsnitz im Laufe der vergangenen Jahre von Manfred Liere aus München erhielt. Der ehemalige Sparkassendirektor überließ der Stadt schrittweise rund 2.400 Lebkuchendosen und 1.400 weitere Exponate, darunter Backmodeln, Zeichnungen und Plakate. Die zwischen 1890 und 1950 entstandenen Raritäten stammen vor allem aus dem Nürnberger Raum. Lebkuchendosen – eine Augenweide Ganz bewusst gab Manfred Liere seine Schätze in den Ort, wo acht Handwerksbetriebe und eine Lebkuchenfabrik das ganze Jahr über Pfefferkuchen herstellen. Die letzten Stücke aus der Sammlung trafen 2018 in Pulsnitz ein. Eine Auswahl davon ist längst in die Ausstellung des Pfefferkuchenmuseums integriert. Direkt am Markt gibt es umfassend Einblick in die alte Handwerkskunst einer Pfefferküchlerei um 1900 mit Maschinenbetrieb und Handausstattung. Zu bewundern sind historische Maschinen und Zeugnisse wie Ausstechformen, eine hölzerne Teigbreche aus dem Jahre 1780 oder ein Backofen aus der Zeit um 1890. Schnupperkästen mit verschiedenen Gewürzen stehen bereit, damit Gäste sehen und riechen können, was dem Pfefferkuchen seinen typischen Geschmack verleiht. Pfefferkuchen wie anno dazumal Bereits 1558 erhielten Pulsnitzer Bäcker das Recht, die Spezialitäten herzustellen, die heute zu Unrecht nur als Weihnachtsgebäck angesehen werden. Die Pfefferküchlereien der kleinen Stadt östlich von Dresden bilden sogar ihre eigene, bundesweit einmalige Handwerksinnung. Jeder Betrieb hat seine speziellen, meist lange überlieferten Rezepturen, mit denen er ein vielfältiges Sortiment herstellt.

Pfefferkuchenmuseum und historische Lebkuchendosen Die Mischung für den Grundteig kommt ohne Ei und Fett aus. „Wir verwenden dafür nur Mehl, Honig oder Kunsthonig und Backtriebmittel“, sagt Peter Kotzsch. Er führt die Pfefferküchlerei Hermann Löschner in sechster Generation. Nach wie vor produziert er im gleichen Haus wie der Namensgeber, der den Handwerksbetrieb 1813 gründete. Das Familienunternehmen ist damit die älteste Pfefferküchlerei in Pulsnitz. Gleich neben der Backstube steht der kleine Laden offen, wo die Leckereien von „Löschner“ verführerisch die Auslage füllen. Die Einrichtung

wirkt anheimelnd nostalgisch wie bei den anderen Innungskollegen, die ihre Spezialitäten ebenfalls in hauseigenen Geschäften verkaufen. Und immer am ersten Novemberwochenende versammeln sich alle Pfefferküchler zum Pulsnitzer Pfefferkuchenmarkt. Auch Blaudruck und Töpferei haben Tradition in der Stadt, wo der Bildhauer Ernst Rietschel (18041861) zur Welt kam. Er schuf unter anderem das bekannte Goethe-Schiller-Denkmal vor dem Nationaltheater in Weimar. Tipps und Termine: E 1. bis 3. November: Pulsnitzer Pfefferkuchenmarkt E Führungen, Verkostung, Backen und Garnieren im Pfefferkuchenmuseum (nach Anmeldung) Pulsnitz-Information / Haus des Gastes Am Markt 3, 01896 Pulsnitz B/3 Tel. +49 35955 44246 info@kultur-tourismus-pulsnitz.de www.kultur-tourismus-pulsnitz.de, www.pulsnitz.de

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Pfefferküchlerei Hermann Löschner Inh. Peter Kotzsch, Großröhrsdorfer Str. 30 01896 Pulsnitz/Sa. B/3 Tel. +49 335955 72670 mail(@loeschner.de, www.loeschner.de

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Westlausitz

Armin Schumann ist Koch aus Leidenschaft. Nach 13 intensiven Jahren im Dresdner Luisenhof fand er eine neue gastronomische Heimat. Mit seiner Frau Anja eröffnete er 2016 seine Genusswerkstatt in Pulsnitz. Dem Ferienmagazin erzählte er, was ihm gastronomisch und persönlich am Herzen liegt.

Gastgeber aus Überzeugung

Wo haben Sie Ihr Handwerk erlernt? Die Küche im elterlichen „Gasthaus zur Stadt Frankfurt“ in Schwabenheim war von Anfang an mein Lieblingsort. Die Leidenschaft zu kochen ließ mich nicht mehr los, deshalb machte ich eine Ausbildung zum Koch bei Familie Barth im Favorite Parkhotel in Mainz. Weshalb haben Sie sich für die Pfefferkuchenstadt entschieden? Wir waren auf der Suche nach einem Restaurant außerhalb der Großstadt, mit Grundstück für eine gemütliche Gästeterrasse, unseren Küchengarten, eine kleine Obstwiese und unsere Kaninchen. Die gemütliche Pfefferkuchenstadt unweit von Dresden hatte es uns schon seit Längerem angetan. Der Tipp eines Bekannten führte uns dann nach Pulsnitz in den Kastanienweg 7. Armin Schumann Was ist Ihnen wichtig, damit sich die Gäste wohlfühlen? Wir empfangen unsere Gäste mit freundlichem Lächeln, beraten und bedienen mit Stolz, Kreativität und Freude in ansprechendem Ambiente. Ein Besuch in unserer Genusswerkstatt soll wie ein Kurzurlaub sein, zumindest für einige Stunden. Das Restaurant ist in die vier Bereiche Familie, Kunst, Geschichte und Wein gegliedert. Damit möchten wir kleine Einblicke in unsere eigene Geschichte geben:

Anjas Aquarelle, alte Familienbilder, Anjas Zeit als Weinkönigin, unsere Leidenschaft für Wein. Deshalb sagen wir gern: „Herzlich willkommen in Schumann’s gemütlichem Wohnzimmer.“ Woher beziehen Sie die Zutaten für Ihre Gerichte? Was wir zukaufen müssen, stammt unter anderem vom Obstbau-Menzel aus Rammenau und dem Gemüsehandel Klunker aus Radebeul. Wild liefern in Panschwitz-Kuckau ihre Gäste. Ein Besuch lohnt sich auch im Klostergarten mit seinen mehr als 500 verschiedenen Pflanzenarten. Veranstaltungstermine: E 28. April: Garten-Saisoneröffnung E 23. Juni: Kloster- & Familienfest E 20. Juli: Gartennacht E 18. August: Kräutersonntag

Besuch im Kloster Ob bei geführten Rundgängen, in der Abteikirche, im Klosterladen oder in der Schatzkammer – mit Aufgeschlossenheit empfangen Ordensschwestern und Mitarbeiter des Klosters St. Marienstern

Christlich-Soziales Bildungswerk Sachsen e.V. Kurze Straße 8 01920 Nebelschütz, OT Miltitz Tel. +49 35796 971-0, +49 151 5241 3242 info@csb-miltitz.de, www.csb-miltitz.de

Der Gästegarten ist neu. Das schicke Restaurant ist ausgestattet mit Aquarellen, Fotos und vielen Kindheitserinnerungen – mit Fensterblick vom Familientisch in die Küche. Anja und Armin Schumann (im Bild links) sind in Pulsnitz angekommen. uns Jäger aus der Region. Fisch, Eier und Honig kaufen wir bei Bauern aus Pulsnitz und Nachbardörfern. Käse beziehen wir aus der Krabat Milchwelt in Wittichenau und vom Ziegenhof Lauterbach, Mehl und Schrot aus der Rätze-Mühle in Göda/Spittwitz. Brot stammt von der Bäckerei Wehofsky aus Pulsnitz, Säfte aus der Kelterei Walter in Arnsdorf. Gern servieren wir frisch gezapftes Bier aus der Brauerei des Missionshofes Lieske. Die Weine kommen unter anderem von unserem Familienweingut in Schwabenheim/Rheinhessen. Und die Heißgetränke gibt es mit einem Pfeffernüsschen aus der Pfefferküchlerei Handrick. Gibt es etwas, was Sie besonders gern kochen oder was Sie als Spezialität des Hauses hervorheben möchten? Ich liebe es, mit besten frischen Lebensmitteln zu kochen. Noch besser, wenn diese aus dem eigenen Garten stammen, wo wir selbst Gemüse, Kräuter, Salat, Obst und Tee anbauen. Ich kann es kaum abwarten, bis der Bärlauch geerntet wird; ich freue mich auf den ersten Spargel und wenn ich Beifuß ernte, habe ich schon den Duft vom Gänsebraten in der Nase. Schumann’s Genusswerkstatt Restaurant GmbH Kastanienweg 7, 01896 Pulsnitz Tel. +49 035955 43 841 info@schumanns-genusswerkstatt.de www.schumanns-genusswerkstatt.de www.facebook.com/SchumannsGenuss

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Pulsnitz • Miltitz

Tipp: E Sachsens Dörfer und Landschaften laden das ganze Jahr über zu Festen und Märkten ein. Im Reiseführer „Landurlaub Sachsen 2019“ sind über 1.000 Freizeittipps, Unterkünfte, Veranstaltungen sowie ausgewählte kulinarische Spezialitäten aus den Regionen zu finden. Das Heft ist bestellbar unter www.landurlaub-sachsen.de (Versandkosten: 4 Euro). Landurlaub in Sachsen e.V. Kurze Straße 8, 01920 Nebelschütz OT Miltitz Tel. +49 35796 971-30

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Großröhrsdorf

Westlausitz

Vom Handwerk der Bandweberei Webstühle in Aktion und Kunstfertiges von Vorfahren am historischen Ort Ob Reißverschluss oder Hosenträzu sehen, der bis 1945 bis zu 30 Zentimeter ger, Sicherheits- oder Industriegurte, breite Tragegurte produzierte, die zum VerlaSchmuck- oder Dekobänder: Der Allden schwerer Lasten in Häfen dienten. tag ist nicht denkbar ohne diese geDie meisten Webstühle und auch die letzte webten Dinge, ihre Einsatzmöglichkeierhaltene von einst 35 Dampfmaschinen im ten sind schier unüberschaubar. GroßOrt sind wieder in Aktion zu erleben. Der ohröhrsdorf ist eine Wiege der Bandwerenbetäubende Lärm beeindruckt die Besuberei in Deutschland. Dieses Handcher jedes Mal, unter ihnen auch viele junge werk und seine zunehmende IndusLeute. Sie erahnen vielleicht erstmals, wie trialisierung hat dem einstigen Bauernschwer die Arbeit ihrer Groß- oder Urgroßeldorf zu solcher Blüte verholfen, dass tern in einer solchen Fabrik gewesen sein ihm vor fast 100 Jahren das Stadtrecht musste. Eine Geschichtsstunde, die haften zuerkannt wurde. In einem imposanbleibt. ten Gebäude der ehemaligen Bandfabrik J. G. Schurig hat heute das TechniEin Schatz als Hosenträger sche Museum der Bandweberei sein 68 kleine und mittlere Bandwebereien gab Domizil. Es verschafft auf mehreren Dem Tüftler Bernd Hartmann gelang es, das legendäre Webmuster mit es in der Region einmal, berichtet Bernd HartEtagen einen Eindruck, wie viel Mühe der Dampfeisenbahn nachzuempfinden und als Band auf einem Web- mann. Zu DDR-Zeiten waren sie alle verstaatund Einfallsreichtum dieses Handwerk stuhl herzustellen. Besucher nehmen es heute gern als Souvenir mit. licht und in einem Großbetrieb, dem VEB den Webern abverlangte, unter welch Bandtex, zusammengefasst worden. Nicht widrigen Bedingungen die Frauen und Männer einmal eine Handvoll produzieren noch heute. ihrem Broterwerb oft nachgehen mussten und welEine Fülle an historischen Bändern ist im Museche kunstvollen Produkte sie herstellten. um zu bewundern, so Schmuckbänder, Pflasterhalter und Feuerwehrschläuche. Nicht zu vergessen Zu jedem Exponat eine Geschichte ein Schatz: das legendäre Band mit dem besonders Allein die Sammlung voll funktionstüchtiger Maaufwendig eingewebten Motiv einer Dampfeisenschinen – vom einfachen Handwebstuhl um 1680 bahn, das 1839 anlässlich der Eröffnung der Leipbis zum modernen Webautomaten – sucht wahrzig-Dresdner Eisenbahn in Jacquardtechnik zuerst scheinlich in Europa und vielleicht auch weltweit gezeichnet und danach webtechnisch in Muster ihresgleichen. Dass das einzigartige Zeugnis der Inumgesetzt wurde. Bereits sechs Wochen später erdustriekultur erhalten blieb, ist auch vielen Menschienen die ersten Hosenträger mit dem Motiv im schen zu verdanken, die in den Bandwebereien beHandel und hatten riesigen Absatz. schäftigt waren und bereits um 1980 begannen, ein Museum aufzubauen. Bernd Hartmann ist einer Technisches Museum der Bandweberei von ihnen. Der frühere Weber, Lehrmeister und In- Der Jacquardwebstuhl (im Bild), wie auch der ein- Schulstraße 2, 01900 Großröhrsdorf B/3 genieur war in der Forschung tätig und entwickelte fache Handwebstuhl von 1680 sowie moderne We- Tel. +49 35952 48247 unter anderem den Sicherheitsgurt für den Trabi bautomaten verdeutlichen die Entwicklung. bandweberei-museum@stadt-grossroehrsdorf.de mit. Er kennt das Museum wie seine Westentasche: www.grossroehrsdorf.de „Ich kann zu jedem Exponat eine Geschichte er- tealte Webstühle wieder zum Laufen gebracht. Mit zählen“, schmunzelt der 75jährige. Und damit nicht Dokumenten aus einem Dresdner Archiv ist es ihm Geöffnet: Di.-Do. 14-18 Uhr; 1. So. im Monat 14-17 genug: Zusammen mit anderen Begeisterten hat sogar gelungen, einen historischen Schubwebstuhl Uhr; 3. So. im Monat 14-17 Uhr. Nach Anmeldung der Vorsitzende des Museumsvereins jahrhunder- von 1750 nachzubauen. Ein Gurtwebstuhl ist auch auch außerhalb dieser Zeiten Führungen möglich.

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Herausgepickt: Massenei-Bad E großzügige Liegewiesen, Kinderspielplatz, Mutter-Kind-Bereich, Plansch- und Nichtschwimmerbecken, Strömungskanal, 50-Meter-Wettkampfbahnen, Turm (1, 3 und 5 Meter), zwei Rutschen (61

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und 65 Meter) und – eine Solaranlage erwärmt Quellwasser, das die Edelstahlbecken speist. (Stolpener Straße 100, Tel. +49 35952 329-25/26 www.massenei-bad.de, Öffnungszeiten: Mai bis September: 9-20 Uhr)

Sagenpfad E Das weitläufige Waldgebiet Massenei ist ideal für Spaziergänge. Auf einem Sagenpfad erfährt man auf Tafeln von Legenden, beispielsweise von einer weißen Frau, einem Geizhals oder von Steinteichnixen…


Bischofswerda

Westlausitz

Schiebock – einfach lebendig Bischofswerda punktet nicht nur mit dem Tier- und Kulturpark Kulleraugen statt Knopf im Ohr und ein Wesen zum Verlieben: Das sind die Markenzeichen der Alpakas. Die friedliebenden Anden-Kamele begrüßen alle Gäste direkt am Eingang zum Tier- und Kulturpark. Bei Flecky, Jane und Balu Entspannt geht’s zu. Über 200 Tiere leben hier: Von Schneeeule „Flecky“, die meist keine Miene verzieht, bis zum schlauen Polarfuchs. Die Stars sind Grizzlybärin Jane und Braunbär Balu. Der Nasenbär hangelt sich übers Seil. Kinder freuen sich über den Streichelzoo mit Zwergziegen und Minischweinen sowie die vielen Spielgelegenheiten auf dem Areal. Große Gäste können im Rad- und Wanderzentrum Fahrräder, E-Bikes und Nordic-Walking-Stöcke ausleihen.

Wer den Tieren noch näher kommen mag, dem sei eine Trekkingtour mit ihnen empfohlen.

Im Streichelzoo kommt man Tieren ganz nah.

Marktplatz mit Mediaturm Nach dem Tierparkbesuch bieten sich mehrere Möglichkeiten an. Gleich um die Ecke liegt der Altmarkt. Das historische Stadtbild Bischofswerdas kombiniert Geschichte mit Moderne und ist geprägt von dem im klassizistischen Stil errichteten Rathaus, dem Paradiesbrunnen und den Bürgerhäusern rund um den Altmarkt. Seit der Neugestaltung des mittelalterlichen Stadtkerns bildet der moderne Mediaturm das Zentrum des Platzes. Mit ei- Ein Blick in die Galerie. Rechts das Bild „Lausitzer Landschaft III” ner Höhe von 12,27 Metern symbolisiert der Turm die erste urkundliche Erwähnung der Tipps und Termine: Stadt Bischofswerda im Jahr 1227. Auch die Schie- E 27. April-1. Mai: Frühlingsfest & Hexenbrennen böcke, welche der Stadt ihren Rufnamen gaben, E 14.-16. Juni: Schiebocker Tage mit der Weltmeissind auf dem Altmarkt als Sitzbänke verankert. terschaft im Schiebock-Rennen E 23. Juni-7. Juli: Karl-May-Spiele – es sind die kleinsten Karl-MayKunstgenuss und Badespaß Spiele Deutschlands mit den jüngsten Darstellern, Eng mit der Stadt verbunden ist das Schaffen von die auf die Waldbühne einladen E 8. September: Carl Lohse (1895-1965), der ein bedeutender Ver- Tag der offenen Hinterhöfe & Herbstmarkt E 6.-8. treter des deutschen Expressionismus war. Dem Dezember: Weihnachtsmarkt Maler ist eine Galerie im sogenannten Bischofssitz gewidmet. In ihr zu sehen sind Wechselausstellun- Veranstaltungen des Tier- und Kulturparks: gen regionaler Künstler sowie eine Dauerausstel- E 21. April: Osterfest E 2. Juni: Kinderfest E 11. lung Carl Lohses, die nach der Fertigstellung um- August: Tierparkfest E 31. Oktober: Halloween-Parfangreicher Bauarbeiten 2019 wieder viele Besucher ty E 24. Dezember: Weihnachten im Tierin ihren Bann ziehen wird. und Kulturpark Nahe am Zentrum von Bischofswerda, das von Einheimischen wegen dem traditionellen Rennen Stadt Bischofswerda mit den handlichen Karren auch „Schiebock” ge- Bürger- und Tourismusservice nannt wird, lockt auch ein schönes Freibad zu wohl- Altmarkt 1, 01877 Bischofswerda B/4 tuender Abkühlung. Die famose Wasserrutsche so- Tel. +49 3594 786140 wie solarbeheizte Pools sorgen für echten Bade- touristinfo@bischofswerda.de www.bischofswerda.de spaß.

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Von März bis Oktober laden die Bischofswerdaer Stadtführerinnen und Stadtführer regelmäßig zu öffentlichen Rundgängen ein. Besonders beliebt ist eine lebendige Zeitreise durch die Stadtgeschichte.


Radeberg • Kleinröhrsdorf

Westlausitz

Radeberg wird 800 – feiern Sie mit! Das Jubiläumsprogramm ist etwas für Genießer Vor 800 Jahren das erste Mal urkundlich erwähnt, wird Radeberg 2019 sein großes Jubiläum feiern. Das ganze Jahr über locken verschiedenste Veranstaltungen in die direkt vor den Toren Dresdens gelegene Bierstadt. Höhepunkt des Festjahres ist die Festwoche vom 29. Mai bis 2. Juni (Himmelfahrtswochenende). Aktuelle Informationen zur 800-Jahr-Feier finden Sie unter www.radeberg800.de oder auf Facebook unter www.facebook.com/radeberg800. Wo der Genuss zu Hause ist Ein Besuch Radebergs lohnt immer. Die Bierstadt ist das gesamte Jahr über etwas für Genießer. Kurze Wege prägen das Gesicht der Stadt mit ihren rund 18.700 Einwohnern. Sie steckt voller Kultur, Lebensart und Geschichte. Das alles ist entlang des Bierstadtpfades vom Schloss Klippenstein über den Marktplatz bis zur Radeberger Exportbierbrauerei zu entdecken. Neben einer interessanten Führung durch die Radeberger Exportbierbrauerei bietet auch die Radeberger Destillation und Likörfabrik

Schloss Klippenstein beherbergt das Heimatmuseum und die Ausstellung zur Radeberger Industriegeschichte. Einblicke in die Herstellung regionaler Getränkespezialitäten. Das kulturelle Aushängeschild Radebergs ist sein gleichzeitig ältestes Bauwerk: Schloss Klippenstein, wo Lesungen, Ausstellungen, Vorträge oder spezielle Events für Kinder stattfinden.

Erfrischende Unterhaltung ganz anderer Art offeriert das erste sächsische Mundarttheater – das Radeberger Biertheater im Hotel Kaiserhof. Radeberg lädt herzlich ein: Fühlen Sie sich willkommen! Mehr Informationen: www.radeberg.de

Fünf-Sterne„Superplatz”

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Preisgekrönte Campinganlage Der Campingpark LuxOase zählt mit seinen 277 Stellplätzen zu den gefragtesten Europas. Alles ist überschaubar und hat Komfort. Freizeit und Aktivität werden groß geschrieben. Gäste loben das Urlaubsparadies und wählten es zu einer der besten Anlagen Deutschlands. Zu den Annehmlichkeiten des Fünf-Sterne-Resorts gehören Wellness, Pool, Massagen und ein Fitnessraum. Besonders für Kinder wird viel geboten: vom Bau eines „Insekten-Hotels“ bis zu Naturtrips und Talente-Shows. Der große Indoorspielplatz direkt auf der Urlaubsanlage verfügt über zwei Etagen zum Rutschen und Klettern. Der witzige Waschtisch-Dampfer für Kinder spuckt abends große Seifenblasen aus. Da macht sogar Zähneputzen Spaß. Was Besucher immer wieder loben, sind die überaus freundlichen Mitarbeiter. „Geht nicht! – gibt’s nicht”, sagen Thomas und Dagmar Lux, die den Campingplatz seit 22 Jahren führen. Von Anfang an galt das Motto: „Für unsere Gäste stehen wir Kopf!”

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Camping- und Freizeitpark LuxOase Arnsdorfer Straße 1, 01900 Kleinröhrsdorf B/4 Tel. +49 35952 56666 info@luxoase.de www.luxoase.de

– Anerkennung dafür sind zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen für Familienfreundlichkeit, wie das Superplatz-Prädikat vom ADAC und der europäische Camping.info Award. Viel Natur und nahe Ausflugsziele sprechen für die LuxOase. So kann man sein Campingdomizil auch an Stellplätzen namens „An der Frauenkirche“, „An der Bastei“ oder „Am Barockschloss Rammenau“ aufschlagen.

Tipps: E XXL-Stellplätze mit einer Größe von 200 Quadratmetern E komfortable Ferienwohnungen und -zimmer E Restaurant E Stadtrundfahrten nach Dresden & weitere Busausflüge direkt vom Platz E Baden, Minigolf, Spiel- & Sportanlagen E Für Vierbeiner: Hundeagilityplatz, Hundesitter und Hundedusche


Rammenau

Westlausitz

Rund um Rammenau Schlossrundfahrt und Leinentage sind Jahreshöhepunkte in preisgekröntem Ort

Veranstaltungen auf hohem Niveau Nach einem Jahr Pause wird die Landpartie mit Schauwert künftig aller zwei Jahre veranstaltet. Start- und Zielpunkt ist immer das Barockschloss in Rammenau. 2019 steuern die Teilnehmer den barocken Schlosspark in Großharthau an. Während die Kutschen übers Land fahren, gibt es in der Landbarockanlage ein bunten Programm mit Kinderschminken, historischen Spielen sowie verschiedenen Vorführungen und Aktionen. Sobald die Gespanne am frühen Nachmittag

zurückgekehrt sind, werden die besten von ihnen prämiert, wobei auch das Publikum mitbestimmen darf. Die Rundfahrt der Kutschen ist ein Besuchermagnet im umfangreichen Veranstaltungsprogramm von Rammenau. Die Internationalen Oberlausitzer Leinentage ziehen alljährlich die meisten Gäste an. Die gesamte Anlage mit Schloss, Meierhof, Stallgebäuden, Kavalierhäusern und Park verwandelt sich dann in einen großen Marktplatz für Textildesigner, Handwerker, Künstler und Manufakturen. Rund 200 Aussteller aus Deutschland, Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz präsentieren dabei natürliche Stoffe, selbst gefertigte Textilien und Handwerksprodukte. Modenschauen und Musik auf der Bühne bereichern das Markttreiben. Wo der große Fichte aufwuchs Im Schloss mit seinen stilvollen Räumen erinnert eine Gedenkstätte an den berühmtesten Sohn des Ortes. Johann Gottlieb Fichte (im Bild links), einer der wichtigsten Philosophen des 18./19. Jahrhunderts, kam 1762 in dem idyllisch gelegenen Rammenau zur Welt.

Der Ort ist eingebettet in eine reizvolle Landschaft mit großen und kleinen Gewässern, die sich wie Perlen an einer Schnur aneinanderreihen. Der frühere Rittergutbesitzer Tobias von Ponickau ließ zwischen 1586 und 1623 immerhin 23 Teiche für die Karpfenaufzucht anlegen. Die größten sind der Ober- und der Niederteich. Rammenau erhielt 2016 den Europäischen Dorferneuerungspreis für besondere Leistungen in seiner Entwicklung. Ein guter Ausgangspunkt, um die preisgekrönte Gemeinde zu erkunden, ist die Alte Schmiede im schmucken Ortskern. Dort finden Gäste die Touristinformation und einen Laden mit Oberlausitzer Produkten, in dem sich herrlich stöbern lässt. In dem sorgsam sanierten Umgebindehaus ist auch eine Schauwerkstatt eingerichtet, in der hin und wieder das alte Schmiedehandwerk vorgeführt wird. Am Weg zum Barockschloss liegt das Alte Gefängnis, das als Museum und Ausstellung von Ostern bis Oktober offensteht. Termine: E 26. Mai: Tag des offenen Umgebindehauses E 31. Mai: 8. Ramenauer Fichte-Lauf E 2. Juni: Schlossrundfahrt E 24./25. August: Internationale Oberlausitzer Leinentage Gemeinde und Tourismusinformation Rammenau Hauptstraße 16, 01877 Rammenau B/3 Tel. +49 3594 703406 info@rammenau.de, www.rammenau.de Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH Barockschloss Rammenau Am Schloss 4, 01877 Rammenau Tel. +49 3594 703559 rammenau@schloesserland-sachsen.de www.barockschloss-rammenau.com

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Ob Postkutsche, Landauer, Wagonette, Jagdwagen: es sollen vorwiegend elegante Kutschen sein, die am 2. Juni 2019 zur 21. Schlossrundfahrt in Rammenau vorfahren. Mitunter mischt sich auch ein schön geschmückter Erntewagen unter die Pferdegespanne, die durch die reizvolle Landschaft rollen. Tiere und Wagen werden dafür prächtig herausgeputzt. Kutscher und Passagiere sind zünftig, mitunter sogar ausgesprochen festlich gekleidet. Man sieht Damen mit Hut und Sonnenschirm, die neben Herren mit Frack und Zylinder im offenen Wagen Platz nehmen.

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Kamenz

Gotteshaus als Ausstellungsort Lessingstadt Kamenz zeigt kostbare Schnitzaltäre in der Klosterkirche Museum und Gotteshaus: die Klosterkirche St. Annen in Kamenz ist beides unter einem Dach. Der spätgotische Bau birgt christliche Kunst von europäischem Rang, darunter fünf geschnitzte Flügelaltäre aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts. „Man muss weit reisen, um vergleichbare Kunstwerke dieser Qualität in dieser Dichte zu sehen“, sagt Sylke Kaufmann, die die Städtischen Sammlungen in Kamenz leitet. Das Sakralmuseum erzählt von Franziskanern in Kamenz, von frommen Stiftern und evangelischen Sorben, von Heiligenverehrung und der Macht des Glaubens. Zu den Glanzstücken der Ausstellung gehören ein böhmisches Reliquienaltärchen aus der Zeit um 1380 sowie die Tafelbilder „Gesetz und Gnade“ des Schneeberger Cranach-Schülers Wolfgang Krodel. Im Zusammenspiel mit der beeindruckenden Architektur entfaltet die grandiose Inszenierung einen unvergesslichen Zauber. 1564 hatte der letzte Franziskanermönch Kamenz verlassen. In die leerstehenden Klostergebäude zog später die Ratslateinschule ein, die auch

Gotthold Ephraim Lessing (1729 bis 1781) besuchte. Der Dichter kam in der Stadt zur Welt und verbrachte seine Kindheit dort, bevor er 1741 an die Fürstenschule St. Afra nach Meißen ging. Vom früheren Franziskanerkloster blieb nur die Kirche erhalten. Als Präsentationsort für sakrale Kunst ist sie heute eines von immerhin vier Museen in Kamenz. Die Stadt hat auch damit eine beachtliche Dichte auf kleinem Raum aufzuweisen. Je nach Interesse können Besucher sich im Museum der Westlausitz, im Malzhaus oder im Lessing-Museum umschauen. Die Dauerausstellung dort gibt einen umfassenden Einblick in Leben und Werk des Dichters, der Bühnenstücke wie „Nathan der Weise“, „Emilia Galotti“ oder „Minna von Barnhelm“ schrieb. Tipp: E Im Malzhaus ist von Juni bis September eine Ausstellung mit Aufnahmen des Bautzener Fotografen Jürgen Matschie zu sehen. Gezeigt werden Porträts von Lausitzer Schriftstellern im Umfeld ihrer Wohn- und Schreiborte.

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L Kamenz-Information Schulplatz 5, 01917 Kamenz B/3 Tel. +49 3578 379205 kamenzinformation@kamenz.de www.kamenz.de/tourismus L Klosterkirche und Sakralmuseum St. Annen (gleicher Eingang) Tel. +493578379203 kontakt@sakralmuseumkamenz.de www.sakralmuseum-kamenz.de L Lessing-Museum Lessingplatz 1-3, 01917 Kamenz Tel. +49 3578 379111 kontakt@lessingmuseum.de www.lessingmuseum.de Tipps: E Veranstaltungs- und museumspädagogische Programme für Schulen & Kitas (praktische, erlebnisreiche Projekte), Familien & Kinder (Ferienprogramm, Kindergeburtstage, Aktionstage) sowie Erwachsene & Gruppen (Exkursionen, Führungen) Sonderausstellungen: E bis 31. März: Amphibios – vom Wunder der Verwandlung E 12. April bis 17. November: Haie – Räuber seit Jahrmillionen E 29. November bis 12. Januar 2020: Künstler aus der Region

Stöbern & staunen Wie entstanden die Erde und das Leben? Was wissen wir von steinzeitlichen Siedlern? Im Museum der Westlausitz findet man Antworten auf solche und viele andere Fragen. Auf spannenden Wegen geht es dort durch Raum und Zeit, es gibt viel zu erfahren, auszuprobieren und zu staunen – gerade richtig für einen Familienausflug. Das macht Spaß: in einem Baumarkt der Gesteine stöbern, Waldtieren beim Konzert zuhören und dem größten Adler der Lausitz Auge in Auge gegenüberstehen. Auf der Erdbebenplatte ein kleines Erdbeben erleben, eine kleine archäologische Grabung und einen Gang durch die Besiedlungsgeschichte der Lausitz unternehmen…

Termine: E 19. Januar bis 3. März: 52. Kamenzer Lessing-Tage E 5. Mai: Lausitzer Blütenlauf E 18. Mai: Kamenzer Nacht der Kirchen und Museen E 21. Juni: Fête de la Musique E 16. bis 22. August: Kamenzer Forstfest E 14. und 15. Dezember: Märchenhaftes Advents-Spectaculum E alle Veranstaltungen unter www.kamenz.de/veranstaltungen

Baumarkt der Gesteine (o.), Zoologiesammlung (u.)

L ELEMENTARIUM – Museum der Westlausitz Pulsnitzer Straße 16 01917 Kamenz B/3 Tel. +49 3578 78830 elementarium@museum-westlausitz.de www.museum-westlausitz-kamenz.de Di. bis So., feiertags 10-18 Uhr


Lausitzer Seenland

Hier taucht Glück auf Ein neues Wasserrevier entsteht

Strandleben, Segelboote, Sonnenuntergänge: Was vor Jahrzehnten noch ein ferner Traum war, ist jetzt Realität. Aus den Mondlandschaften einstiger Braunkohletagebaue hat sich inmitten der Lausitz ein attraktives Reiseziel entwickelt. Im Lausitzer Seenland wächst mit mehr als 20 gefluteten Seen und schiffbaren Kanälen die größte von Menschenhand geschaffene Wasserlandschaft Europas heran. Mehr als ein Dutzend Seen sind bereits vollständig geflutet, weitere folgen. Hinzu kommen idyllische Wald- und Naturbadeseen. Wie man sich das künftige Wasserrevier vorstellen kann, führen einzelne Seen wie der Senftenberger See vor. Die Strände sind besonders beliebt bei Familien, weil nicht nur das Wasser lockt, sondern

auch der feine Sand, Wasserrutschen und Spielplätze. Wer im Senftenberger Stadthafen flaniert, fühlt sich fast wie am Meer. Ein Erlebnis ist die Fahrt mit einem Motorboot oder Floß auf dem Senftenberger und auf dem durch den Koschener Kanal verbundenen Geierswalder See. Ein Führerschein ist dafür nicht nötig. Action und Tobespaß für Kinder und Jugendliche bietet der Aquapark „Wake and Park“ am Halbendorfer See. Für Segler und Surfer bestens geeignet sind der Senftenberger, Geierswalder und Bärwalder See. Kitesurfer finden sich bei Südost- oder Südwest-Wind auf dem Bärwalder See ein. Auch rasante Wasserski- und Wakeboard-Fahrten sind möglich: Am Halbendorfer See an einer Seil-Liftan-

lage mit verschiedenen Hindernissen und auf dem Geierswalder See hinter dem Motorboot. Am Partwitzer See öffnet im Sommer eine Jetski-Vermietung. Und natürlich hat längst auch der Trendsport Stand-Up-Paddling seinen langen Weg von Hawaii ins Lausitzer Seenland gefunden.

Tipps: E Übernachtungen: Turmzimmer, Admiralssuite, Hotelzimmer und Ferienhäuser E Lokal „MehrSeen“ über zwei Etagen mit Seeterrasse E „Bootshaus“ für Feierlichkeiten und Seminare bis 100 Personen E Die Küche bietet u. a. „LeuchtTurmBurger“, besondere Speisen je nach Saison E Käptn’s Dinner in der Kapitänskajüte – buchbar für 4 bis 7 Personen von September bis Mai E Veranstaltungen: aktuell im Internet

DerLeuchtTurmGastro GmbH Zum Leuchtturm 1 02979 Elsterheide Geierswalde B/1 Tel. +49 35722 95000 ahoi@leuchtturm-lausitz.de www.leuchtturm-lausitz.de www.facebook.com/DerLeuchtTurm

Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V. Am Stadthafen 2 B/1 01968 Senftenberg Tel. +49 3573 7253000 info@lausitzerseenland.de www.lausitzerseenland.de

Radler und Skater drehen am Uferweg ihre Runden. Auf dem Geierswalder See setzen Freizeitkapitäne die Segel in den Wind. Doch der eigentliche Hingucker ist das Hotel und Restaurant „Der LeuchtTurm“. Ein klein wenig Fischerdorf, ein Tick Sylt, ein Hauch von großer weiter Welt: Im gemütlichen Lokal lässt es sich länger aushalten. Es ist ein Mix aus Hafenmuseum, Bar und Schiffsrestaurant. Ledercouch, nachgebaute alte Whisky-Kisten, ein Steuerrad an der Decke – dieser maritime Retro-Look hat Charme. Übertroffen wird das Ganze nur noch vom Terrassen-Panoramablick auf den Geierswalder See. „LeuchtTurm”-Chefin Heike Struthoff setzte die Idee um, sieht dabei den LeuchtTurm auch als Symbol für das entstehende Lausitzer Seenland. In Hotel und Restaurant herrscht eine stilvolleund legere Atmosphäre. Einzigartig ist das dreietagige „TurmAtelier“. Zwei Gäste können können darin 22 Meter über dem Wasser übernachten. Traumhafte Sonnenuntergänge sind inklusive.

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Leuchtturm in der Lausitz

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Hoyerswerda

Lausitzer Seenland

Kinder in sorbischen Trachten tanzen beim Erntedankfest vor der Krabatmühle in Schwarzkollm.

Ein guter Ort zum Leben Hoyerswerda ist eine Stadt im Wandel und wirkt auf ganz eigene Art anziehend „Sandmeer – Kiefernmeer – gar nichts mehr“: So wurde nicht selten hinter vorgehaltener Hand über Hoyerswerda und Umgebung geurteilt. Mal abgesehen davon, dass sich die Stadt in den vergangenen Jahren regelrecht herausgeputzt hat, ist eine solche Einschätzung sowohl ungerecht als auch falsch. Als 2018 das 750. Stadtjubiläum gefeiert wurde, ließen sich zahlreiche Vereine, Verbände, Firmen und Bürger mobilisieren, ihre Ideen für das Programm einzubringen. 170 Meldungen mit mehr als 300 Vorhaben gingen in der Stadtverwaltung ein. Daraus wurden 75 größere Aktionen für das gesamte Festjahr ausgewählt, und letztlich gab es fast keinen Tag ohne Veranstaltung zum Jubiläum.

Dresden oder Leipzig nur davon träumen, eine Dreiraumwohnung mit 78 Quadratmetern in ruhiger Lage bereits ab rund 500 Euro zu bekommen. Hoyerswerda ist eine Stadt der kurzen Wege mit breit gefächertem Vereinsleben sowie vielfältigem

Kurze Wege, Natur und viel Kultur Über 100 Millionen Euro flossen seit 1990 in das Stadtbild von Hoyerswerda. Davon zeugen schmucke Fassaden sowie sanierte oder neu gebaute Wohnungen. Die Mietpreise dafür sind unschlagbar günstig. Schließlich kann man in Großstädten wie Berlin,

Herausgepickt: E Für das alltägliche Leben bietet Hoyerswerda eine gute Infrastruktur: eine große Anzahl an Krippen- und Kitaplätzen, vier Grundschulen, drei Gymnasien, ein berufliches Schulzentrum, Musikschule, Volkshochschule und eine moderne Bibliothek. Außerdem gibt es ein Krankenhaus mit 440 Betten zur medizinischen Schwerpunktversorgung sowie eine Einkaufsmall mit 60 Geschäften.

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Jährlich im August lockt das Braugassentheater Besucher in die Altstadt.

Vorführung in der Energiefabrik Knappenrode (o.), Kinder haben im Lausitzbad gut lachen (r.)

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Kultur- und Freizeitangebot. So gibt es einen kleinen, sehr feinen Zoo, ein Kino mit vier Sälen sowie das Lausitzbad, ein Familienbad mit großer Saunaanlage. In der Lausitzhalle finden mehr als 800 Besucher bei Konzerten und Veranstaltungen Platz. Das Schloss steht als familienfreundliches Museum offen, wo Jung und Alt spielend in Stadtgeschichte eintauchen können. Zwei weitere Museen hat die Stadt mit der Energiefabrik Knappenrode und dem Konrad-Zuse-Computermuseum (ZCOM), das 2017 den Sächsischen Museumspreis erhielt. In unmittelbarer Umgebung von Hoyerswerda laden 23 Seen zum Baden, Wassersport, Radfahren oder Camping ein. Diese Gewässer entstanden aus früheren Braunkohletagebauen und sind heute teilweise durch Kanäle miteinander verbunden.

Mehr Infos: E www.hoyerswerda.de E www.swhhy.de E www.zookultur.de/ E www.wh-hy.de Tourist-Information Hoyerswerda Braugasse 1, 02977 Hoyerswerda Tel. +49 3571 209 6170 B-C/2 hoyerswerda@lausitzerseenland.de www.hoyerswerda.de


Hoyerswerda

Lausitzer Seenland

Gundis Erbe in Hoyerswerda Schaltzentrale in Kulturfabrik erinnert an singenden Baggerfahrer „Ich glaube, wer nur Kunst macht, verblödet. Und Dass die Kinoproduktion in Hoyerswerda Vorprewer nur arbeitet, verblödet auch.“ miere mit Regisseur und Hauptdarstellern hatte, lag Der singende Baggerfahrer Gerhard Gunder- gewissermaßen auf der Hand. Das Team hatte viele mann (1955-1998) schien zu wissen, wovon er Szenen in der Lausitz gedreht, etwa im Tagebau sprach. Die Schichtarbeit in Braunkohletagebauen Nochten. Zudem bewahrt die Kulturfabrik in Hoyder Lausitz gab er für die Kunst nie auf, um unab- erswerda zahlreiche Zeugnisse aus Gundis Leben. hängig von ihr zu sein. Unermüdlich war der streit- Einblicke in die umfangreiche Sammlung gibt es bare Rockpoet unterwegs. Zu DDR-Zeiten trat er mittlerweile im Erdgeschoss des Bürgerzentrums mit der „Brigade Feuerstein“ auf, nach der Wende Braugasse 1. mit der „Seilschaft“, seiner neuen Band. Nicht selAuf einem großen Bildschirm lassen sich biografiten nach Konzerten ging er gleich zur Arbeit. Das sche Angaben, Fotos, Zitate, Musikvideos, Filmaufrastlose Leben forderte offensichtlich Tribut: Am nahmen, Liedtexte und Presseveröffentlichungen 21. Juni 1998 starb Gundermann überraschend aufrufen. Der bedienerfreundliche Touchscreen mit nur 43 Jahren. mutet wie ein Schaltschrank an, weshalb sich der Bundesweit ins Rampenlicht rückte Gerhard audiovisuelle Informationspunkt „Gundermanns Gundermann durch den gleichnamigen Kinofilm Schaltzentrale“ nennt. Sie ging zum 20. Todestag von Andreas Dresen. Mit einer unverstellten Sicht- des Liedermachers in Betrieb und ist zu den Geweise auf den DDR-Alltag traf er den Nerv des schäftszeiten der Kulturfabrik zugänglich. Publikums. Immerhin 300.000 Zuschauer sahen den Film in den ersten knapp zwei Monaten nach dessen Start im August 2018. „Man spürt, dass der Film im Gespräch ist“, sagt Uwe Proksch, Geschäftsführer der Kulturfabrik in Hoyerswerda. „Touristen sind gezielt gekommen, um die Stadt von Gundermann kennen zu lernen.“ Schaltzentrale (o.); Gerhard Gundermann beim Liedertreffen 1997 (r.)

Einfach urig! „Gäste sollen bei uns erleben, wie Mensch und Natur im Miteinander harmonieren“, sagt Inhaberin Doris Kasper (im Bild). Am Holzbackofen dürfen sich Gäste kulinarisch verführen lassen, etwa mit Dinkelwaffeln, sorbischen Plinsen oder selbstgemachtem Eis. Die gemütliche Kaffeeschänke steht von Dienstag bis Sonntag von 13 bis 18 Uhr offen.

Tipp: E Gundis Lieder passen nicht zum Mainstream und in die leiernden Musikschleifen der Radiosender. Wir empfehlen deshalb, auf Youtube Titel wie „Linda”, „Herzblatt”, „Keine Zeit mehr” zu hören. KulturFabrik Braugasse 1, 02977 Hoyerswerda B/1 Tel. +49 03571 209 33 30 info@kufa-hoyerswerda.de www.kufa-hoyerswerda.de

Herausgepickt: E Doris Kasper hat zwei Kinderbücher – „Die Raupe und der Nasenbär“ und „Der Zauber der Diamantenfee” – geschrieben. Sogar als Komparsin im Gundermann-Film spielte sie mit. Ein Lieblingsfoto zeigt sie mit dem Hauptdarsteller Alexander Scheer während einer Drehpause.

Tipps: E Seminare E Veranstaltungen E Eselwanderung E Naturscheune für Feierlichkeiten & Firmenevents Erlebnishof Kasper/ Pension & Kaffeeschänke Dorfaue 9, OT Zeißig 02977 Hoyerswerda B/1 Tel. +49 3571 602876 oder +49 163 3476734 info@erlebnishof-kasper.de www.erlebnishof-kasper.de

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„Goldgrube“, „Sorbenstube“, „Seenland-Kajüte“ oder „Lutki-Kammer“ – auf dem Erlebnishof Kasper tragen die Zimmerstübchen phantasievolle Namen, die noch dazu Bezug zur Region haben. Ländlichen Charme und rustikales Flair strahlt die Idylle in Zeißig aus. Verschiedene Tiere wie Esel, Schafe, Ziegen und das Pony Mary bevölkern das behaglich wirkende Anwesen.

Herausgepickt: E Mit seiner „Seilschaft“ spielte Gundermann 1994 im Vorprogramm zu einem Konzert von Bob Dylan. 1989 wurde das Album „Februar“ der Gruppe „Silly“ Langspielplatte des Jahres in der DDR. Dafür hatte Gundi die meisten der Texte geschrieben, zusammen mit Sängerin Tamara Danz.

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Lausitzer Seenland

Boxberg/O.L.

Maritime Sommerfrische Ausflug zum Bärwalder See lässt sich mit Parkspaziergang und mehr verbinden Sandstrand, Wellen, Weite und ein kräftiger Wind, bei dem Surfer und Segler richtig Fahrt aufnehmen können – am schönen Bärwalder See kommt durchaus maritimes Flair auf. Der kleine Leuchtturm und die Boote im Hafen von Klitten verstärken diesen Eindruck. Zehntausende Besucher zieht die erfrischende Atmosphäre alljährlich an. Gerade wenn es heiß ist, liegen besonders viele Menschen im feinen Sand am Wasser. Mit 1.300 Hektar Fläche ist Sachsens größter See – wie manch anderes Gewässer in der Lausitz – aus einem Tagebau entstanden. Bizarr und symbolträchtig zugleich wirkt der Blick zum Kraftwerk Boxberg in Ufernähe. Die Kulisse mit den rauchenden Kesseltürmen führt die historische Verbindung des Sees mit dem Bergbau deutlich vor Augen. Bis 1992 wurde an der Stelle Braunkohle aus der Erde geholt. Inzwischen schippern Freizeitkapitäne über den Bärwalder See. An drei Sandstränden können sich Sonnenanbeter und Wasserratten vergnügen. Inline-Skater nehmen gern den 23 Kilometer langen Rundweg unter ihre Rollen. Radfahrer können eine Tour um den See mit manchem Abstecher verbinden, etwa nach Uhyst. Der Ortsteil von Boxberg vermag durchaus zu überraschen: mit einer Idylle auf

der Spreeinsel, einem hübschen Dorfkern und einem Landschaftspark samt Schloss, das allerdings leer steht. Wer eine Pause braucht, sollte unweit der Uhyster Kirche anhalten und im Eiscafé die Vielfalt der dort hausgemachten Sorten testen. Gestärkt lässt es sich danach gut weiterradeln, etwa nach Sprey, wo eine einzigartige Schrotholzkapelle von 1780 zu bewundern ist.

Boxburger als Strandkost

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Strandkörbe für Auszeit und Abenteuer-Golf-Anlage geplant Cheddar-Käse und knusprig gebratener Speck – das zeichnet einen echten Boxburger aus. Im Namen spiegelt sich die Herkunft des nahrhaften Gerichts eindeutig wider. Frisch zubereitet wird es am Boxberger Ufer des Bärwalder Sees, wo die Kombüse „Strandkost“ seit 2017 für ein vielseitiges Angebot an leckeren Speisen und Getränken sorgt. Die Palette reicht von Fischbrötchen, Salat über Eis und Kaffeespezialitäten bis hin zum süffigen Rhabarber-Bruno. „Wir wollen für eine kulinarische Versorgung mit individuellen Produkten direkt am Strand sorgen“, sagt Armin Hoffmann, Geschäftsführer der Hotel

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und Erlebnispark Oberlausitz GmbH. Das Unternehmen betreibt den Strandimbiss. Mit großer überdachter Terrasse liegt er direkt am Seerundweg, auch einladend für vorbeirollende Radfahrer und Inline-Skater. Die Kombüse hilft zugleich all jenen gern weiter, die es besonders bequem am Wasser haben wollen. 30 blau-weiße Strandkörbe stehen zum Verleih bereit. Besucher sollen sich eine Auszeit vom Alltag gönnen, getreu dem Motto „Am Boxberger Strand mit den Füßen im Sand“, wünscht sich Armin Hoffmann. Der Unternehmer, der schon ein Fahrgast-

Tipps: E Textil-, FKK- und Hundestrände sowie ein Surfstrand E ganz nah: der Lausitzer Findlingspark Nochten (s. S. 93) E großer Parkplatz Tourist-Info Bärwalder See (Apr.-Okt.) Zur Strandpromenade 1, 02943 Boxberg/O.L. D/2 Tel. +49 35774 489579 info@baerwalder-see.eu www.baerwalder-see.eu

schiff geordert hat, ein Ferienressort und Hotel plant, hat für die kommenden Jahre viele weitere Pläne an Sachsens größtem See. So soll am Nordufer eine Abenteuer-Golf-Anlage entstehen, unter anderem mit einem Fußball-Golf-Platz für Kinder und später auch für Erwachsene. Zudem ist ein MiniGolf-Parcours geplant, der in Miniaturform durch die Oberlausitz führt. Die 18 Stationen zum Einlochen sollen jeweils einer Sehenswürdigkeit gewidmet sein, etwa dem Löbauer Turm, dem Muskauer Park oder dem Kloster St. Marienthal. Hotel und Erlebnispark Oberlausitz GmbH Gewerbegebiet Kringelsdorf 1 02943 Boxberg O.L. Tel. Kombüse (Saison) +49 35774 410010 ahoi@bärwalder-see.de, www.bärwalder-see.de


Kurzer Weg nach Stockholm Für Findlingspark Nochten wurden geologische Zeugnisse einzigartig in Szene gesetzt Skandinavien in ein paar Minuten zu durchstreifen – der Findlingspark Nochten macht’s möglich. An einem Hang des einzigartigen Steingartens ist der nördliche Teil Europas maßstabsgerecht nachgebildet, für einen geologischen Lehrpfad. Entlang des Weges durch Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark liegen rund 90 verschiedene Gesteinsarten, darunter Uppsala-Granit oder Schonen-Basalt. Auf der stilisierten Karte fanden die Schwergewichte genau an dem Ort ihren Platz, von wo sie ursprünglich stammen. Mit der Eiszeit kamen die Findlinge aus Skandinavien in die Lausitz. Beim Abbau der Braunkohle waren die Brocken im Weg, so dass Bergleute sie mit schwerer Technik beiseite schaffen mussten. In Nochten fanden rund 7.000 „Steine des Anstoßes“ eine neue Verwendung, indem sie in die Gestaltung der Landschaft einbezogen wurden. Mit ausgewählten Pflanzen bilden sie Europas größten Steingarten. Impressum Das Ferienmagazin „Oberlausitz” 2019 Herausgeber: Große Verlag (s. Seite 74) Rainer Große, Bahnhofstraße 7A, 15711 Königs Wusterhausen Tel. +49 3375 277960, Funk +49 172 3130783 info@ferienmagazin.de, www.ferienmagazin.de in Zusammenarbeit mit der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH (MGO) Humboldtstraße 25, 02625 Bautzen Tel. +49 3591 48770, info@oberlausitz.com www.oberlausitz.com Redaktion/ Redaktionsbeirat Rainer Große (v.i.S.d.P.) und Anett Böttger vom Ferienmagazin; Olaf Franke und Tobias Haidan von der MGO, Aline Förster, Leiterin des Naturpark Zittauer Gebirge e.V., Heiko Harig, Leiter der Touristischen Gebietsgemeinschaft „Feriengebiet Oberlausitzer Bergland” e.V. Texte: Ferienmagazin – Anett Böttger, Jens Rümmler (www.ruemmler-jens.de), Rainer Große, Kerstin Große, Inserenten Bildbearbeitung: Jan Scheffler/ print professional Grafik/Layout: Rainer Große, Anna Große Vignetten/Zeichnungen: Lisa Struwe, Peter Isensee, Andreas Mücke, Aquarell Klaus Herzog (50) Karten: Ferienmagazin, Ideenwerk Kroemke/MGO (Umschlag Karte) Fotos Titelbild: Tobias Ritz (www.tobiasritz-photography.com) Innenteil: Tobias Ritz (12-13, 14, 72, 78, 80), Filipp Herfort (2-3, 30, 36, 65), TGG Oberlausitzer Bergland Uwe Schwarz (52, 53, 57, 58, 61, 62), Rainer Große (8, 23, 24-25, 38, 39, 40, 42, 46, 49, 50, 51, 56, 57, 58, 65, 67, 83, 84, 92), TMGS Fouad Vollmer Werbeagentur (4, 5,

Klein-Skandinavien mit dem Lehrpfad ist dabei nur ein Teil des rund 20 Hektar großen Geländes. Auf dem drei Kilometer langen Rundweg spazieren Besucher unter anderem durch Felsengarten und Teichgarten vorbei an Heidemoor und Waldsee. Alles ist so angelegt, dass zu jeder Zeit etwas blüht und Wiederkommen sich lohnt. Allein 130 Heidesorten zeigen sich das Jahr über in unterschiedlicher Farbenpracht. 9, 26, 77), Nikolai Schmidt (6-7), Ivana Miklosova (10), Jens-Michael Bierke, Evelin Rietschel (11), Naturschutz-Tierpark Görlitz e.V., Herrnhuter Sterne Manufaktur Jens Ruppert, Neiße-Tours (15), A. Wundtke, Rainer Weisflog, Peter Ratke, Nancy Sauer (16), AugustusTours, RobertMichalk-Photography (17), Waldeisenbahn Bad Muskau, Andreas Franke (18), Karin Kunath, Kulturhotel (19), Volker Kreidler (Berlin), Felicitas, Lisa Struwe (20), Anett Böttger, Sorbisches Kulturzentrum, Wolfgang Kotissek, TI Niesky (21), Stephan Schmorrde, Museumsverbund, Erlichthofsiedlung (22-23), Naturcamping Thräna, Künstlerische Holzgestaltung Bergmann GmbH (24-25), Peter Wieler, Nikolai Schmidt, TMGS Werbeagentur FouadVollmer, EGGZ (26), EGZ, Naturschutz-Tierpark, i-ventPressestelle der Stadt Görlitz (27), Michael Hoffmann, EGZ (28), Marcall Du Roc, Marcel Tschamke (29), Dampfbahn-Route Sachsen, Mario England, Naturparkzentrum ZG (30), R.E. Pech (31), Dieter Weise (31-32, www.foto-box-weise.de), Rainer Döring, Heiner Haschke (32), Jürgen Matschie, Städtische Museen Zittau, Abegg-Stiftung (Christoph v. Virág) (33), PIXELWERKSTATT Peter Hennig, René Pech (34), TO Oybin, Städtische Museen Zittau, Inv. 5840/60 (35), Mario England, Kloster St. Marienthal/ Fechner (37), Jörg Müller, TI Jonsdorf, www.MTeichgraeber.de, Hotel Gondelfahrt, Mario Heinke (39), René Pech, Hagen Ludwig, Thomas Glaubitz, trixi-ferienpark (40), Quirle-Häusl (41), Bertram Kober, Michael Rimpler (42), TI Seifhennersdorf, KiEZ Querxernland (43), TI Herrnhut (44), Herrnhuter Sterne Manufaktur, Jens Ruppert (45), TI Wetterkabinett (46), Jan Gutzeit, Matthias Weber, Wirtshaus „Wilder Hirsch” (47), Stiftung Haus Schminke / Ralf Ganter (48), privat (51), Lothar Neumann (52), Lothar Neumann, Igor Semechin, Matthias Lehmann (54), Alexander Stübner, Stiftung Umgebinde (56), Holger Hinz, photoDesign Anett Scholz, Beckenbergbaude (59), Maik Schöffmann,

Lausitzer Seenland

Dass der Park zwischen dampfendem Kraftwerk und aktivem Tagebau eingebettet ist, wirkt bizarr. Doch der Kontrast verdeutlicht sowohl den Ursprung der Anlage als auch den Bezug zum Industriezweig, der die Region im Osten Sachsen seit Jahrzehnten prägt. Als Partner des Geoparks Muskauer Faltenbogen hat der Findlingspark inzwischen engere Kontakte ins polnische Löwenberg geknüpft. Zu den Attraktionen dieser Gemeinde gehören Felsformationen aus Sandstein wie die Löwenberger Schweiz. Die Umgebung gilt auch als Mekka für die Suche nach Achaten und Amethysten. Gegenseitig will man Besucher nun animieren, die geologischen Schätze der Oberlausitz und Niederschlesiens grenzüberschreitend zu entdecken.

Förderverein Lausitzer Findlingspark Nochten e. V. / Tourist-Information OT Nochten, Parkstraße 7, 02943 Boxberg/O.L. D/1 Tel. +49 35774 556352 info@findlingspark-nochten.de www.findlingspark-nochten.de Sternwarte, Steffen Stein (60), R. Großmann, KörseTherme (56), Erbgericht Tautewalde (57), Neugeister e.V. (61), Monsterroller (64), Robert Michalk, Moments, Jens-Michael Bierke (66), FaMa GmbH (67, 68), Moments (68), Mönchshof (69), Matej Zieschwauck, Raffael Ledschbor (70), Steffen Stein (72, 73), Irrgarten, Uwe Söder (73), Lisa Reichelt, Holger Hinz (75), Eva Lehmann, Bodo Hering (76), Melinda Gauss, Karsten Nietsch (77), Gernot Menzel, Stefan Gröschel, Reiner Nagel, Uwe Heinke (78), Claudia M. Steglich, PhotoDesign Annett Scholz (79), TGG Westlausitz, Mandy Vogel (80), Hotel Kyffhäuser (81), Kultur und Tourismus Pulsnitz gemeinnützige GmbH, Peter Kotzsch (83), Schumann’s Genusswerkstatt (83), Stadt Großröhrsdorf (84), Janine Werab, Stadt Bischofswerda (85), Stadt Radeberg, LuxOase (86), TI und Barockschloss Rammenau, Mareen Tzschoppe (87), Dietmar Träupmann, Robert Michalk (88), Tourismusverband Lausitzer Seenland/ Nada Quenzel, Der LeuchtTurm, Ingo Morgenstern (89), Hajo Donath, Gernot Menzel, Lausitzbad (90), Rico Hofmann, KulturFabrik, Doris Kasper (91), Frank Eitel, Hotel und Erlebnispark Oberlausitz GmbH (92), Hans Peter Berwig (93), ZVON, Holger Hinz (94-95), HOTEL BEI SCHUMANN, Bastian Werner (U3). Auflage: 100.000 Exemplare Druck: Druckerei Vetters, Radeburg (www. druckerei-vetters.de) Es gilt die Anzeigenpreisliste „Mediadaten Oberlausitz 2018”. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Für den Inhalt der Anzeigen zeichnen die Inserenten verantwortlich. Verteilung der Ferienmagazine: kostenlos Nur für Bestellungen über www.ferienmagazin.de wird eine SchutzgeMehr Infos: www.ferienmagazin.de bühr von 1,50 Euro erhoben.

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Nochten


Für alle, die auf regionale Vielfalt abfahren

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Ein gutes Netz attraktiver Verbindungen von Bus, Bahn und Straßenbahn, dazu ein abgestimmter Takt und günstige Preise. Die Verkehrsverbünde der Region helfen Ihnen, eine der schönsten Regionen Sachsens zu entdecken. Egal, ob Sie Kultur erfahren, sportlich aktiv sein oder Erholung genießen möchten – mit den öffentlichen Verkehrsmitteln können Sie bequem die Oberlausitz erkunden!

Straßenbahn in Görlitz

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Auf den Hauptachsen Görlitz – Bautzen – Bischofswerda – Dresden, Zittau – Bischofswerda – Dresden, Kamenz – Dresden und Weißwasser – Zittau reisen Gäste stressfrei und bequem durch die Region. Ergänzend erschließen Regional- und Stadtbusse die gesamte Region. Seit Dezember 2018 verbindet zusätzlich ein Zug die Städte Görlitz und Hoyerswerda. Damit wird auch die ÖPNV-Anbindung des sächsischen Lausitzer Seenlandes deutlich verbessert. Der Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) erstreckt sich von Görlitz im Osten bis Bischofswerda im Westen. Den Anschluss bis Dresden ermöglicht der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO). Wem beim Anblick alter Lokomotiven und nostalgischer Wagen das Herz höher schlägt, der ist in der Oberlausitz genau richtig. Gleich zwei Traditionsbahnen sind Partner des Verkehrsverbundes ZVON: Zittauer Schmalspurbahn Seit 1890 schnaufen die Züge der Zittauer Schmalspurbahn von Zittau aus den Berg hinauf in

die Kurorte Jonsdorf und Oybin. Auf der 12 bzw. 13 Kilometer langen Strecke durch die reizvolle Landschaft vermitteln die 14 historischen Lokomotiven und Triebwagen das Reisen wie zu Großvaters Zeiten. Nicht umsonst trug die Bahn früher im Volksmund den Beinamen „Zug ohne Eile“ (s. Seite 36). Waldeisenbahn Muskau Ganz im Norden des ZVON-Verbundgebietes lädt die Waldeisenbahn Muskau zur Fahrt mit historischen und teils denkmalgeschützten Dampf- und Dieselloks von Park zu Park ein. Seit 1895 fährt die Schmalspurbahn auf 600 mm Spurweite und gilt deutschlandweit als größte Museumseisenbahn. Die Fahrt führt von Weißwasser aus zur weltberühmten Gartenkunst von Fürst Pückler in Bad Muskau und in den Kromlauer Park (s. Seite 18). Beide Traditionsbahnen bieten ein eigenes Fahrscheinsortiment an. EURO-NEISSE-Tickets und ZVON-Tagestickets werden anerkannt. Bei der Zittauer Schmalspurbahn ist zusätzlich ein Historikbeitrag pro Person zu zahlen.

Zittauer Schmalspurbahn in Bertsdorf, Naturpark Zittauer Gebirge


FahrradBUS in Hoyerswerda

Linienbus im Oberlausitzer Bergland

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COSWIG

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RB 33

MOHORN WILSDRUFF 333

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ARNSDORF

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Zugverbindung 0

ALTENBERG

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OBERODERWITZ ZITTAU L7

GROSSSCHÖNAU

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BAD GOTTLEUBA 36

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ZENTENDORF

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ZVON

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MORITZBURG

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HOYERSWERDA

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SCHLEIFE

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GEIERSWALDE

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Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) (0800) 9866-4636 kostenfrei www.zvon.de Ihre Auskunft für unterwegs: www.zvon-mobil.de

KROMLAU

GROSSKOSCHEN

ELSTERWERDA

Verkehrsverbund Oberelbe GmbH (VVO) Tel. +49 351 8526555, www.vvo-online.de Ihre Auskunft für unterwegs: www.vvo-mobil.de

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Tarifempfehlungen (Stand: Dezember 2018) ZVON-Tageskarten gelten einen Tag lang in allen Nahverkehrsmitteln im ZVON-Verbundgebiet. Sie werden zum Normalpreis für 1 bis 5 Personen ausgegeben. Schulpflichtige Kinder bis einschließlich 14 Jahre fahren mit einer ermäßigten Tageskarte. Ein spezieller Tipp für alle, die einen Ausflug nach Tschechien oder Polen machen möchten, sind die EURO-NEISSE-Tickets. Sie gelten in fast allen Nahverkehrsmitteln im ZVON-Verbundgebiet sowie in den grenznahen Gebieten in Tschechien und Polen einen Tag lang für 1-5 Personen.

EL

Mehr Informationen zu Fahrplan und Fahrpreisen erhalten Sie bei den Verkehrsverbünden VVO und ZVON.

VVO-Tageskarten für Einzelpersonen Auf Tageskarten für Einzelpersonen zum Normalpreis dürfen maximal zwei Schüler bis zum 15. Geburtstag mitgenommen werden. Ermäßigte Tageskarten können durch Schüler bis zum 15. Geburtstag und auch von Personen ab 60 Jahren genutzt werden. Kinder vor Schulantritt frei. VVO-Familientageskarten Die Familientageskarten gelten für zwei Erwachsene und maximal vier Schüler bis zum 15. Geburtstag. Kinder vor Schulantritt frei. VVO-Kleingruppenkarten Die Kleingruppenkarten gelten für bis zu fünf Personen. SachsenTickets können einen Tag lang in allen Nahverkehrsmitteln im VVO- und ZVON-gebiet und darüber hinaus genutzt werden. In den Zügen gelten die Fahrscheine Mo.-Fr. erst ab 9 Uhr. Sie sind für 1 bis 5 Personen erhältlich. Kinder unter 6 Jahren werden nicht mitgezählt. Weitere Bedingungen: www.bahn.de

RB 65

Mit dem FahrradBUS im Lausitzer Seenland unterwegs In der Tagebaufolgelandschaft sind aus den früheren Wirtschaftswegen erstklassige Seenrundwege entstanden. Mit dem FahrradBUS lassen sich längere Distanzen zurücklegen. Die Busse der Linie 150/166 nehmen Ihr Rad Huckepack. Sie sind regelmäßig von Ostern bis Ende Oktober zwischen Kamenz, Großkoschen und Hoyerswerda an Wochenenden und Feiertagen unterwegs.

Busverbindung Schmalspurbahn

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Veranstaltungen 2019 Januar, Februar und März E Januar bis Februar Kamenz: 52. Lessingtage Veranstaltungsreihe zu Ehren von Gotthold Ephraim Lessing www.lessingmuseum.de, Tel. +49 3578 379111 E 1.2.-31.3. Görlitz: Salvador Dali – Surrealistische Grafik www.goerlitzer-sammlungen.de, Tel. + 49 3581 671355 E 9.-10.3. Sachsen: Tag der offenen Töpferei www.tag-der-offenen-toepferei.de E 10.3. Görlitz: Hissen der Tibetflagge & Tibetfest im Tierpark www-zoo-goerlitz.de, Tel. +49 3581 6693000 E 16.-17.3. Bautzen: 28. Bunter Sorbischer Ostereiermarkt mit der Ausstellung „Schönstes Sorbisches Osterei“ www.ski.sorben.com , Tel. +49 3591 42105 E 23.-24.3. Ortrand: 10. Schneeglöckchen-Lauf www.schneeglocke.de, Tel. +49 35756 63699 E 30.-31.3. Hoyerswerda: Ostermarkt in der Lausitzhalle www.hoyerswerda.de, Tel. +49 3571 904106

April E 5.-7.4.: Europäische Tage des Kunsthandwerks www.hwk.dresden.de, www.kunsthandwerkstage.de Tel. +49 351 4640949 E 6.-7.4. Schleife: 10-17 Uhr, 22. Sorbischer Ostereiermarkt www.sorbisches-kulturzentrum.de Tel. +49 37773 77230 E 19.-22.4. Ostern in der Oberlausitz: Mit vielfältigen Veranstaltungen lädt die Oberlausitz in der Osterzeit ein. Höhepunkte sind die Osterbräuche und am Ostersonntag die Osterreiterprozessionen. www.oberlausitz.com Tel. +49 3591 48770 E 19.-22.4. Weißwasser: Osterdampf – Saisonstart der Waldeisenbahn Muskau www.waldeisenbahn.de Tel. +49 3576 207472 E 14.4.-5.5. Hoyerswerda: 54. Musikfesttage www.musikfesttage-hoyerswerda.de, Tel. +49 3571 904105 E 20.4. KRABAT-MÜHLE & KRABAT-Dorf Schwarzkollm: Ostersingen im KRABAT-Dorf Schwarzkollm www.krabatmuehle.de, Tel. +49 35722 951133 E 27.4. Malschwitz OT Wartha: 18. Deutsch-Sorbischer Frühjahrs-Naturmarkt im Hof der Biosphärenreservatsverwaltung www.biosphärenreservat-oberlausitz.de Tel. +49 35932 36530 E 27.-28.4. Naturpark Zittauer Gebirge: Zittauer Gebirgslauf www.zittauer-gebirgslauf.de, Tel. +49 3581 750080 E 27.-28.4. Lausitzer Seenland: Seenlandtage-Saisonstart www.seenlandtage.de, Tel. +49 3573 7253000 E 30.4. Oberlausitz: „Hexenbrennen” www.oberlausitz.com, Tel. +49 3591 48770

Mai E 3.5. Rothenburg/O.L.: Neiße Adventure Race www.neisse-adventure-race.de, +49 160 1818888 E 5.5. Krabat Milchwelt Kotten: Großer Bauernmarkt www.krabat-milchwelt.de, Tel. +49 35725 929012 E 5.5. Kamenz: 21. Lausitzer Blütenlauf www.lausitzer-bluetenlauf.de, Tel. +49 3578 379205 E 7.-12.5. Görlitz: 16. Neiße Filmfestival www.neissefilmfestival.net, Tel. +49 35873 179874 E 18.5. „Familienzeit im Saurierpark“: Tag der Familie www.saurierpark.de, Tel. +49 35935 3036 E 22.-26.5. Görlitz: 24. Jazztage plus Sonderkonzerte www.jazztage-goerlitz.de, Tel. +49 3581 314811 E 25.5. Neschwitz: Schlagernacht www.neschwitzerschlagernacht.de, Tel. +49 35933 32669 E 26.5.: Tag des offenen Umgebindehauses Orte in Oberlausitzer Bergland und Naturpark Zittauer Gebirge, private Eigentümer, Firmen und Vereine laden ein zum Schauen, Zuhören und Fachsimpeln. www.stiftung-umgebindehaus.de, Tel. +49 3586 3695815 E 29.5.-2.6. Radeberg: Festwoche 800-Jahr-Feier Radeberg www.radeberg800.de, Tel. +49 3528 4500 E 31.5-2.6. Bautzen: 1017. Bautzener Frühling www.bautzen.de , Tel. +49 3591 534410

Juni E Juni-August, Sohland: Veranstaltungen auf der Waldbühne www.sohland.de, Tel. +49 35936 39821

E 1.6. Großschönau: „TEXTILdorfFEST geflachst & zugewebt“ des Deutschen Damast- und Frottiermuseums www-ddfm.de, Tel. +49 35841 35469 E 2.6. Barockschloss Rammenau: 21. Schlossrundfahrt der Pferdegespanne und Kinderfest in Rammenau www.barockschloss-rammenau.de, Tel. +49 3594 703559 E 2.6. Görlitz: 16. Europamarathon www.europamarathon .de, Tel. +49 3581 667800 E 6.-9.6. Bautzen: 24. Internationales VW- Pfingstreffen www.vw-treffen.com, Tel. +49 1805 552766 E 7.-9.6. Bischofswerda: Schiebocker Tage www.bischofswerda.de, Tel. +49 3594 786140 E 8.-10.6. Weißwasser: Pfingstdampf der Waldeisenbahn Muskau zum Park- und Blütenfest Kromlau www.waldeisenbahn.de, Tel. +49 3576 207472 E 10.6. Oberlausitz: Deutscher Mühlentag in Mühlen der gesamten Region, www.oberlausitz.com, Tel. +49 3591 48770 E 14.-16.6. Schlosspark Großharthau: LebensArt Messe Großharthau www.lebensart-messe.de/LebensArt-Messe-Grossharthau.html, Tel. +49 451899060 E 14.-16.6. Görlitz: Braufest der Sinne 150 Jahre Landskron www.landskron.de, Tel. +49 3581 4650 E 15.6., 14-22 Uhr Bautzen: Stauseefest www.geo-trail.eu, Tel. +49 163 1842198 E 20.6.-28.7. Ortenburg Bautzen: 24. Bautzener Theatersommer „Es war einmal im Osten…Sonnenallee“ www.theater-bautzen.de, Tel. + 49 3591 584225 E 21.6. Kamenz: Fête de la Musique www.kamenz.de/ fetedelamusique.html, Tel.+49 3578 379205 E 23.6. St. Marienstern Panschwitz-Kuckau: 9.30-17:30 Uhr, Kloster- und Familienfest des Landkreises Bautzen www.csb-miltitz.de, Tel. +49 35796 9710 E 26.6. Bautzen: 9. DAK Firmenlauf www.firmenlauf-bautzen.de, Tel. +49 3591 270630 E 29.-30.6. Cunewalde: OFFROAD ARENA Matschenberg Europameisterschaft im Autocross www.matschenberg.de, Tel. +49 35877 80888

Juli E Ausgewählte Termine im Juli KRABAT-Dorf Schwarzkollm: Ein Dorf spielt Theater www.krabatmuehle.de, Tel. +49 35722 951133 E 4.-6.7. Görlitz: 25. Internationales Straßentheaterfestival „ViaThea” www.viathea.de, Tel.+49 3581 470531 E 4.–7.7. Bautzen und verschiedene Orte in der Oberlausitz: XIII. Internationales Folklorefestival „Łužica/ Lausitz“ 2019 Tanz- und Folkloregruppen aus aller Welt bieten ein abwechslungsreiches Programm. www.domowina.de, Tel. +49 3591 550102 E 12.-14.7. Lausitzer Seenland: Lausitzer Seenland 100 (Sportveranstaltung) www.seenland100.de Tel. +49 35756 63699 E 20.7. St. Marienstern Panschwitz-Kuckau: ab 19 Uhr Gartennacht „Im Schein von 1.000 Lichtern” www.csb-miltitz.de, Tel. +49 35796 9710 E 20.-21.7. Görlitz: 21. Schlesischer Tippelmarkt www.tippelmarkt.de , Tel. +49 3581 672424 E 21.-22.7. Neschwitz: Kunsthandwerkermarkt www.kulturhof-zickra.de; Tel. +49 36623 21369

August E 2.-4. 8. Naturpark Zittauer Gebirge: 13. HISTORIK MOBIL www.zittauer-schmalspurbahn.de, Tel.+49 3583 540540 E 11.8. Tierpark Bischofswerda: 14-18 Uhr Tierparkfest www.tierpark.bischofswerda.de Tel. +49 3594 703467 E 9.-11.8. Flugplatz Klitten: 16. Flugtage Bautzen www.idecon-team.de, Tel. +49 341 30347514 E 10.8. Herrnhuter Sterne GmbH: 10-18 Uhr Sterneland in Kinderhand 3. Großer Erlebnistag www.herrnhuter.sterne.de, Tel. +49 35873 3640 E 16.-18.8. Naturpark Zittauer Gebirge: 19. O-SEE-Challlenge und XTERRA Germany www.o-see-challenge.de www.xterragermany.de, Tel. +49 3583 5409876 E 21.8. 6. Oberlausitztag www.oberlausitz-tag.de E 23.-25.8. Görlitz: 25. Altstadtfest / Jakuby Fest www.altstadtfest-goerlitz.de, Tel. +49 3581 672410 E 24.-25.8. Lausitzer Seenland: 31. Sparkassen KnappenMan (Triathlon) www.knappenman.de Tel. +49 3571 60460

E 24.-25.8. Barockschloss Rammenau: Internationale Leinentage www.barockschloss-rammenau.com Tel. +49 3594 703559 E 25.8. Weißwasser/O.L.: Tierparkfest www.tierpark-weisswasser.de, Tel. +49 3576 208366 E 25.8. Oppach: Start 10 Uhr, 40. Bielebohlauf www.wirinderlausitz.de, Tel. +49 38572 38355 E 26.-27.8. Naturpark Zittauer Gebirge: 13. Historik Mobil mit TSSD-Lok und IK-Zug www.historikmobil.de Tel. +49 3583 540540

September E 1.9. Weißwasser/O.L.: 35. Friedenslauf Weißwasser www.tsg-la-wsw.de, Tel. +49 3576 5565943 E 7.9. Malschwitz OT Wartha: 10-17 Uhr, 22. DeutschSorbischer Herbst-Naturmarkt im Hof der Biosphärenreservatsverwaltung www.biosphärenreservat-oberlausitz.de, Tel. +49 35932 36530 E 7.9. Bautzen: 26. Bautzner Stadtlauf www.stadtlaufbautzen.de, Tel. +49 173 8928424 E 8.9. Görlitz: Tierparkfest www.zoo-goerlitz.de Tel. +49 3581 6693000 E 8.9. Oberlausitz (deutschlandweit): Tag des offenen Denkmals E 8.9. Görlitz: Handwerkermarkt zum Tag des offenen Denkmals www.goerlitz.de, Tel. +49 3581 47570 E 8.9. Bischofswerda: 19. Herbstmarkt und Tag der offenen Hinterhöfe www.bischofswerda.de, Tel. +49 3594 786140 E September Bautzen: Altstadtfestival Wasser! Kunst! Licht! www.bautzen.de, Tel. +49 3591 42016 E 20.9. Saurierpark Bautzen: Bodo feiert gemeinsam mit der AOK einen großen Familientag. www.saurierpark.de,Tel. +49 35935 3036 E 21.9.-3.11. Lausitzer Fischwochen www.lausitzer-fischwochen.de, Tel. +49 3591 48770 E 28.-29.9. Matschenberg Cunewalde: OFFROAD ARENA Deutsche Meisterschaft im Autocross www.matschenberg.de, Tel. +49 35877 80888

Oktober E 3.10. KiEZ Querxenland Seifhennersdorf: 11-18 Uhr 6. Oberlausitzer Familienfest www.querxenland.de Tel. +49 3586 45110 E 5.-6.10. KRABAT-Dorf Schwarzkollm: Ernte-Dank-Fest www.krabatmuehle.de, Tel. +4935722 951133 E 12.10. Bischofswerda: Schiebock läuft Extrem www.schiebock-läuft-extrem.de, Tel. +49 3594 716062 E 12.10. Krabat Milchwelt Kotten: Kirmes und Erntedankmarkt www.krabat-milchwelt.de, Tel. +49 35725 929012 E 20.10. Schleife: 15.30 Uhr, Sorbisches Herbstkonzert mit dem Sorbischen Folkloreensemble Schleife e.V. www.sorbisches.kulturzentrum.de, Tel. +49 35773 77230 E 27.-29.10. Schlosspark Großharthau: LebensArt Herbstzauber Großharthau www.lebensart-messe.de/ LebensArt-Messe-Grossharthau.html E 31.10. Großschönau: Flenntipplfest im TRIXI-Park www.trixi-ferienpark.de, Tel. +49 35841 6310 E 31.10. Boxberg/O.L.: 22. Internationale Lausitz-Rallye in und um Boxberg www.lausitzrallye.de Tel. +49 35774 30523

November und Dezember E 1.-3.11. Pulsnitz: Pfefferkuchenmarkt auf dem Marktplatz Pulsnitz www.pfefferkuchenmarkt.de + 49 177 1538837 E 3.11. Drehsa: 19. Kartoffelfest www.kartoffelfestdrehsa.de, Tel. +49 160 1457438 E 29.11.- 22.12. Bautzen: 636. Bautzener Wenzelsmarkt www.bautzen .de, Tel.+49 3591 534410 E 30.11. Herrnhut: 10-18 Uhr, Weihnachsmarkttag www.herrnhuter.sterne.de, Tel. +49 35873 3640 E 6.-8.12. Niesky: Weihnachtsmarkt www.niesky.de, Tel. +49 3588 28260 E 6.-22.12. Görlitz: Schlesischer Christkindelmarkt zu Görlitz www.schlesischer-christkindelmarkt.de Tel. +49 3581 672420 Mehr Veranstaltungen unter: www.oberlausitz.com Änderungen vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr!


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Bleiben Sie doch länger. Ihre Gastgeber in der Oberlausitz: www.oberlausitz.com/gastgeber A

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L Tourist-Information Bautzen-Budyšin Hauptmarkt 1, 02625 Bautzen D/3 Tel. +49 3591 42016 o. +49 3591 19433 touristinfo@bautzen.de www.bautzen.de (s. S. 66)

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L Bad Muskau Touristik GmbH Kirchplatz 5 02953 Bad Muskau Tel. +49 35771 50492 info@badmuskau.info www.muskau.info (s. S. 19) L Haus des Gastes Eigenbetrieb „Blaue Kugel“ Tourist-Information Hauptstraße 97, 02733 Cunewalde Tel. +49 35877 80888 touristinfo@cunewalde.de www.cunewalde.de (s. S. 61)

2

L Bürger- und Tourismusservice Bischofswerda Rathaus, Altmarkt 1 01877 Bischofswerda Tel. +49 3594 786217 touristinfo@bischofswerda.de www.bischofswerda.de (s. S. 85)

L Tourist-Information Niesky D/2 Zinzendorfplatz 8, 02906 Niesky Tel. +49 3588 25580 touristinfo@niesky.de www.niesky.de (s. S. 21) L Tourist-Information Löbau Altmarkt 1, 02708 Löbau Tel. +49 3585 450140 D/4 tourist-info@loebau.de www.loebau.de (s. S. 48ff.)

L Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH / Tourist-Information Obermarkt 32, 02826 Görlitz E/3 Tel. +49 3581 47570 willkommen@europastadt-goerlitz.de www.europastadt-goerlitz.de (s. S. 26) L Tourist-Information Hoyerswerda Braugasse 1, 02977 Hoyerswerda Tel. +49 3571 209 6170 B-C/2 hoyerswerda@lausitzerseenland.de www.hoyerswerda.de (s. S. 90)

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L Tourist-Information Obercunnersdorf Hauptstraße 65, 02708 Kottmar OT Obercunnersdorf Tel. +49 35 875 60954 info@obercunnersdorf.de www.obercunnersdorf.de (s. S. 58)

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L Tourist-Information „Spreequell-Land” Hauptstraße 214 a, 02739 Kottmar OT Eibau Tel. +49 3586 702051 info@faktorenhof-eibau.de www.faktorenhof-eibau.de (s. S. 58)

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L Tourist-Information / Wetterkabinett Oderwitz Hintere Dorfstraße 15, 02791 Oderwitz Tel. +49 35842 20790 wetterkabinett@oderwitz.de www.oderwitz.de (s. S. 46)

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L Pulsnitz-Information Haus des Gastes, Am Markt 3 01896 Pulsnitz B/3 Tel. +49 35955 44246 info@kultur-tourismus-pulsnitz.de www.kultur-tourismus-pulsnitz.de (s. S. 82ff.)

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L Tourist-Info „Bärwalder See“ Zur Strandpromenade 1 02943 Boxberg/Oberlausitz Tel. +49 35774 489579 info@baerwalder-see.eu www.baerwalder-see.eu (s. S. 92) L Kultur- und Fremdenverkehrsamt Herrnhut Comeniusstraße 6, 02747 Herrnhut Tel. +49 35873 2288 tourismus@herrnhut.de www.herrnhut.de (s. S. 44)

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L Tourist-Information Oybin – Lückendorf Hauptstraße 15, 02797 Kurort Oybin Tel. +49 35844 7311 D/2 info@oybin.com www.oybin.com (s. S.34ff.)

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L Tourist-Information Jonsdorf Auf der Heide 11, 02796 Kurort Jonsdorf Tel. +49 35844 70616 E/5 tourist@jonsdorf.de www.jonsdorf.de (s. S. 38ff.)

L Naturparkhaus Zittauer Gebirge mit Tourist-Information Hauptstraße 28, 02799 Großschönau OT Erholungsort Waltersdorf Tel. +49 35841 2146 touristinfo@grossschoenau.de www.grossschoenau.de (s. S. 40ff.) L Tourismuszentrum Naturpark Zittauer Gebirge Markt 1 (Rathaus), 02763 Zittau Tel. +49 3583 752200 tourismuszentrum@zittauer-gebirge.com www.zittauer-gebirge.com (s. S. 30ff.)

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L Kamenz-Information ZENTRALE ANSPRECHPARTNER Schulplatz 5, 01917 Kamenz B/3 L Marketing Gesellschaft Tel. +49 3578 379205 Oberlausitz-Niederschlesien mbH kamenzinformation@kamenz.de Humboldtstraße 25, 02625 Bautzen D/3 www.kamenz.de Tel. +49 3591 48770 www.kamenz.de/tourismus (s. S. 88) info@oberlausitz.com, www.oberlausitz.com L Königsbrück-Information L Tourismus Marketing Markt 19, 01936 Königsbrück A/3 Gesellschaft Sachsen mbH Tel. +49 35795 42555 Bautzner Straße 45/47, 01099 Dresden A/4 information@koenigsbrueck.de Tel. +49 351 491700 www.koenigsbrueck.de info@sachsen-tour.de, www.sachsen-tourismus.de


Luxuriöse Geborgenheit

Gourmet-Restaurant JUWEL

Kirschgarten

Kuschel-Suite

Foto: Bastian Werner

Liegehalle

Zeit füreinander haben und Zweisamkeit genießen – dafür braucht es den passenden Rückzugsort. In Kirschau, mitten in der malerisch schönen Oberlausitz, findet sich ein Refugium für romantische Auszeiten. Das Vier-Sterne-Superior-Hotel BEI SCHUMANN schafft die inspirierende Atmosphäre, um sich fern des Alltagstrubels sinnlich berührt und traumhaft aufgehoben zu fühlen. * Die Auswahl an Möglichkeiten, außergewöhnlich zu logieren, ist dabei groß. Nach der jüngsten Erweiterung stehen 63 Zimmer im exklusiven Stil zur Verfügung. Lichtdurchflutet, mit reichlich Platz und manch goldfarbenem Detail macht die Sonnen-Suite ihrem Namen alle Ehre. Ihre bis zum Boden reichenden Fenster gewähren nahezu einen Rundumblick über Kirschau und Baumkronen. * Oriental-, Paradies-, Genuss- und Kirsch-Royal-Suite tragen die persönliche Handschrift von jeweils einem Mitglied der Inhaberfamilie Schumann. Sie überraschen mit extravaganten Accessoires, Farbkombinationen und Gestaltungsideen. Edle Materialien und wohl bedachte Ausstattung fallen überhaupt in allen Suiten, Zimmern und Räumen auf. * Mit schlichter Eleganz in Schwarz-Lila zeichnet sich das Gourmetrestaurant JUWEL aus. Es ist eines von vier hauseigenen Restaurants, die feine kulinarische Erlebnisse in unterschiedlichem Ambiente bereithalten. * Viel Raum zum Wohlfühlen und Entspannen bietet der SPA-TEMPEL, 4.500 Quadratmeter groß, mit neun verschiedenen Saunen. Gäste sollten sich Zeit nehmen, um Zeremonien alter Badekultur ausgiebig zu zelebrieren und sich auf höchstem Niveau verwöhnen zu lassen. * Dass BEI SCHUMANN die luxuriöse Geborgenheit ganz im Zeichen der Kirsche steht, zeigt sich im Haus an sehr verschiedenen Stellen, etwa im „Kirschgarten“. Das Frühstücksrestaurant schmücken Lampen in Form riesiger roter Früchte.

Foto: Bastian Werner

Ein Refugium zum Genießen und Entspannen

Legionärssauma

Stille am See

Romantischer Blick

HOTEL BEI SCHUMANN, RESTAURANTS & SPA-TEMPEL GmbH & Co. KG Bautzener Straße 74 02681 Schirgiswalde-Kirschau OT Kirschau C/4 Tel. Hotel +49 3592 5200 Tel. Restaurants +49 3592 5200 Tel. SPA-Tempel +49 3592 520-422 info@bei-schumann.de www.bei-schumann.de


Und mit dieser Socke ging es zu FuĂ&#x; auf die Lausche, den hĂśchsten Berg im Naturpark Zittauer Gebirge.

www.trixi-ferienpark.de

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