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2010 1961 1984

1972 1979

2010

H A P P Y B I R H D AY , T

Text Manuel Simbürger

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K EN !

er „Original Boy Toy” und das hübscheste Accesoire der Traumfrau schlechthin feiert dieses Jahr seinen 50. Geburtstag: Ken Carson, der berühmteste Plastikmann der Welt und Barbies sexy Begleiter, ist bereits ein halbes Jahrhundert alt. Ansehen tut man ihm das freilich nicht, Plastik (statt Botox) sei Dank. Und dass sich Ken, der sich in den letzten Jahren aus dem Showbiz zurückzog, um seine privaten Wunden zu lecken, für sein großes Comeback von Celebrity-Stylist Philipp Bloch ein waschechtes Hollywood-Make-Over verpassen ließ, schadet natürlich auch nicht. Aber von Anfang an. Barbie will doch nur spielen! Geboren wurde Ken Carson 1961 in Kalifornien, später stammte er plötzlich aus Wisconsin, aber wer nimmt´s schon so genau. So wie Gott den ersten Menschen aus Schlamm schuf, wurde Ken aus einem Klumpen Plastik von Ruth Handler modelliert, die zwei Jahre zuvor auf dieselbe Weise ein Püppchen – ähm, eine Frau – namens Barbie erschuf. Jawohl, Barbie ist zwei Jahre älter als Ken, entdeckte den Reiz eines jüngeren Lovers also schon lange, bevor Demi Moore es tat. Emanzipation pur! Ken, übrigens nach Handlers Sohn benannt (der deswegen in der Schule mächtig gehänselt wurde, wegen anatomischer Unkorrektheiten und so), durfte das Licht der Welt nur deshalb erblicken, weil sich Karrierefrau Barbie in ihrem Traumhaus alleine fühlte und einen männlichen Partner an ihrer Seite brauchte. Getroffen haben

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sich die beiden bei einem Dreh zu einem Werbespot. So sagt´s zumindest der Mythos. Kind der 60er – oder doch nicht? Schon bei seinem ersten Auftritt war Ken – zumindest nach damaligen Standards – perfekt gestylt. Ein rot-weiß gestreiftes Hemd, rote Schwimmshorts und Sandalen wählte Mattel, der große Macher hinter Ken, aus. Barbie trug einen schwarz-weiß gestreiften Badeanzug mit Sonnenbrille und schicker Frisur. Ganz Sixties halt. Schon beim ersten Treffen legte Barbie die Regeln fest: Das überdrüber-supertolle Mädchenideal ist alles, kann alles, will alles. Und sieht natürlich immer top aus. Barbie ist es, der das Traumhaus gehört, die das Traum-Cabrio fährt und all die tollen Klamotten hat. Der lusche Ken liebt Barbie so sehr, dass er gerne im Hintergrund bleibt und das Rampenlicht seiner Freundin überlässt. Nicht, dass sie ihn nicht lieben würde, Karriere und Kultstatus gehen aber nun mal vor. Zuviel Männlichkeit verträgt Barbie nicht, also darf Ken auch nur ein angedeutetes Beulchen im Schritt haben anstatt… naja, einer richtiger Anatomie eben. Da erinnert Barbie irgendwie an Heidi Klum, by the way. Ken scheint schon beim ersten Treffen zu ahnen: Mehr als eine Nebenrolle ist für ihn nicht drin. Mit melancholischen Äuglein, schmalen Augenbrauen und nur angedeutetem Lächeln sieht er in eine pinke emanzipierte Plastik-Zukunft. 1962 darf er dann seine

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Mattel

Ken feiert heuer seinen 50. Geburtstag. Grund genug, dem berühmtesten Boyfriend der Welt ein Porträt zu widmen. Und sich zu fragen: Ist Ken in Wirklichkeit nicht doch schwul?


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