Mitteschön Magazin - Ausgabe 3

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Ausgabe 3, November 2010

Neues aus Berlin Mitte

New! deutsch + English

Best of Vintage Shopping Special! C/O Berlin: Abschied vom Postfuhramt Interview mit Datenstrudel Die memi: Ode an ein Monstrum Jetzt Monatlich!



Editorial  3

Mitte ins herz Langsam aber sicher wird es kalt, und wir bekommen die Vorwehen des gefürchteten Berliner Winters zu spüren. Jetzt ist Schluss mit den lauen Sommerabenden im Park, dem Grillen auf dem Balkon oder den Besuchen im Freibad, jetzt werden die Winterschuhe wieder ausgepackt. Oder sich gleich neue gekauft. Was man in diesem Herbst trägt, erfahrt ihr wie immer in unseren Mitteschön Lieblingsstücken und einem Second-Hand-Laden-Test in Pauls Glückstag. Eine andere Möglichkeit, um der Kälte zu entgehen, ist Fett anzusetzen - und das funktioniert am Besten, indem man jede Menge Currywürste verdrückt. Wo ihr die besten Fettbacks bekommt und welche ihr lieber gleich in die Tonne haut, erläutert unser Currywurstbuden-Test. In Wir-Mitte-Mütter erklären wir dieses Mal, wo man mit Kind im Winter essen gehen kann, ohne dass man sich gleich wie auf einem Spielplatz fühlt. Zu empfehlen ist auch die Reportage über das hässlichste Hochhaus der Stadt, das aber einige schöne Überraschungen bietet. Außerdem sind natürlich auch in diesem Monat wieder mit von der Partie jede Menge Tipps, Trends und Themen aus dem Herzen Berlins. Viel Spaß dabei!

Martin Steinmetz Martin Steinmetz hat acht Jahre in Manchester gelebt und war dort rasender Reporter, später Online-Redakteur für Regionalzeitungen. Jetzt lebt er in Berlin und arbeitet als freier Journalist und Übersetzer. Er spielt gelegentlich Schlagzeug, schreibt oft über Musik, Kultur- und Gesellschaftsthemen für deutsche und britische Medien (Print & Online). Im November hat er Geburtstag und wird 29.

Björn Lüdtke Weil es ihm in Friedrichshain zu viele Vierbeiner gab, welche die Gehwege mit Tretmienen bepflasterten, ist Björn 2005 nach Mitte gezogen. In dem Haus, über das er in dieser Ausgabe berichtet, hat der jetzt als Redakteur tätige Modedesigner schon so manche lange Feier erlebt. Über Junkies, von denen in Boulevardzeitungen mehrfach die Rede gewesen ist, ist Björk im Treppenhaus jedoch nie gestolpert. Mehr von Herrn Lüdtke könnt ihr außerdem im Hate Magazin oder in The Reference Council lesen.

Johanna RUEBEL Johanna ist eine richtige Globetrotterin. In Hamburg geboren, zog sie mit sieben Jahren nach Frankreich, um dann nach bestandenem Abitur erst einmal nach London zu gehen und Grafik und Design an dem Central Saint Martin College zu studieren. Obwohl ihr Schwerpunkt klar bei der Fotografie liegt, zeichnet sie gerne und arbeitet hin und wieder an Illustrationsprojekten. Außerdem mag sie Tee, Schildkröten und Pizza. Seit 2008 ist sie nun Berlinerin und hat hier das Tischtennisspielen für sich entdeckt.


4   Impressum

Mitteschön no  3

Herausgeber

Toni Kappesz Veröffentlichung

Vollstrudel GmbH Schröderstr. 12 10115 Berlin, Germany Projekt Manager

Anne Kammerzelt (anne@mitteschoen.com) Projekt Manager online

Semir Chouaibi (semir@mitteschoen.com) ARTDIREktion

Dörte Lange (doerte@mitteschoen.com) Grafikdesign

Moritz Weber (moritz@mitteschoen.com) Redaktion

Tim Brandt (tim@mitteschoen.com) Presse

Pelén Boramir (pelen@mitteschoen.com) Redakteure

Eugen Bräunig, Paul Schlosser, Martin Steinmetz, Bettina Schuler, Björn Lüdtke Fotografen

Tina Linster, Ailine Liefeld, Eugen Bräunig, Johanna Ruebel ÜBersetzung

Nicholas Tedeschi (nicted@web.de) Anzeigenvermarktung

Lucy Sparks, Indi Davis (media@mitteschoen.com) WEBSeITE

www.mitteschoen.com Druck

Henke Pressedruck Coverfoto:

Paula und Daniel im Weinbergsweg, fotografiert von Tina Linster.


Inhaltsverzeichnis  5

INHALT / Content

6

Kinderparadies auf dem Prüfstand Kids paradise on the test block

8

Konzerte und ausstellungen Concerts and Exhibitions

10

Mitteschön Lieblingsstücke MitteSchön Favourite Pieces

12

Modeschätze mit geschichte Treasures from the past

18

Interview: datenstrudel Interview: Datenstrudel

23

Berliner Illustratoren: JÖRG kaminski Berlin Illustrators: Jörg Kaminski

26

Die Memi - Ode an ein Monstrum The Memi - Ode to a monstrosity

30

Interview mit Stephan Erfurt - C/O Berlin Interview with Stephan Erfurt - C/O Berlin

34

HeiSSe Würstchen! Hot Dogs!

36

Wir Mitte Muttis: restaurants We Mitte Mums: Child friendly Restaurants

37

Englische Übersetzungen English Translations

45

Mitteschön Online und Verlosung Mitteschön Online and Give Away

46

Stadtplan City Map



Kulturgut  7

Kinderparadies auf dem Prüfstand Text Eugen Bräunig  Fotos Eugen Bräunig  Translation P. 37

Gleich am Eingang des Legoland Discovery Centres bekommt man einen kleinen Jeton in die Hand gedrückt. „Der ist für die Piratenbucht“, meint die Dame an der Kasse. Aber bevor ich mich bedanken kann, werde ich schon von einer Menschenmasse weggedrängt.

Hier geht es schon etwas hektisch zu: während die einen Besucher in Richtung Ausgang strömen, drängen die anderen in das Foyer, um sich vor dem strömenden Regen, der am Potsdamer Platz niedergeht, in Sicherheit zu bringen. Doch eh ich weiß, wie mir geschieht, zieht mich mein kleiner Bruder die Treppen hinunter in die Welt der kleinen, bunten Steinchen. Auch ich freue mich auf diesen Besuch, war ich doch als Kind selber einer jener Glücklichen, die mit prachtvollen Ritterburgen, einem Robin-Hood-Sherwood-Forest und sogar einem selbst programmierten Lego Mindstorms-Roboter unzählige Stunden verbracht haben. Nicht schwer sich da vorzustellen, was ein 10-jähriger erst für Augen macht, wenn er einen Ozean mit fernsteuerbaren Piratenschiffen, einen Dschungel mit lebensgroßen tropischen Tieren oder ein Duplo-Dorf, in dem man seine eigens erbauten Türme und Hochhäuser einem Erdbeben-Härtetest unterziehen kann, erkunden darf. Schon auf der Website wird den Kindern (und all denen, die es noch immer sein wollen) dieses ganz bestimmte Gefühl in den höchsten Tönen angepriesen: "...und du wirst glauben, dass du soeben in die weltgrößte Box voller Lego-Steine gesprungen bist!". Zu den spektakulären Attraktionen dieses innerstädtischen Unterhaltungsparcours zählen zweifelsohne das Miniland mit all jenen Miniaturausgaben der Berliner Wahrzeichen, die aufwendig gemachten Filme des 4D-Kinos und die schaurig-schöne Zeitreise im giftgrünen Drachenwagen in einer mittelalterlichen Burg. Doch zaubert es jedem Erwachsenen ein Lächeln ins Gesicht, dass letztlich einfach das Spielen mit den Steinen den Kindern am meisten Freude bereitet: Das so genannte Bau- und Testcentre verfügt über große Tische, wo die Kids ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Großen Andrang gibt es auch an den RennRampen, wo die Kleinen ihre teils waghalsig experimentellen, teils perfekt durchgeplanten Fahrzeuge über die Renn-Rampen jagen. Auch mein kleiner Bruder ist ganz aus dem Häuschen. Für mich eine gute Gelegenheit, mich im Lego-Cafe etwas von

dem Trubel zu erholen. Allerdings ist es mit der Entspannung spätestens wieder vorbei, wenn man sein Kind nach Stunden irgendwann mal wieder zum Gehen bewegen muss. Die wirkliche Zerreißprobe für die Kinder und ihre Eltern kommt aber erst ganz am Schluss: der Shop! Wer nach draußen gelangen will, wird nämlich hier durch- gelotst - da gibt es kein Entrinnen. Und so kann aus einem Besuch im Berliner-Legoland auch schnell ein teurer Spaß werden. LEGOLAND® Discovery Centre Berlin www.legolanddiscoverycentre.de Potsdamer Straße 4 Tel. 030 – 301 04 00 Mo bis So von 10 bis 19 Uhr letztmöglicher Einlass 17 Uhr


8   Konzerttipps von Bettina Schuler, Translation P. 37

M.I.A. / sligh bells Konzert / Punk / HipHop / Indie 17. November Tickets: VVK 30,50 � zzgl. VVK- Gebühren, AK 25 � Beginn: 20 Uhr Sich in Ruhe auf den Lorbeeren ihres Erfolges ausruhen? Das ist für die in Sri Lanka geborene Mathangi Arulpragasam nichts. Dabei hätte es die 35jährige, nachdem ihr Song „O...Saya“ aus „Slumdog Millionaire“ für den Oscar nominiert war, so einfach haben können. Stattdessen hat sie in diesem Jahr mit „Maya“ ein neues Album hingelegt, das mit seiner Mischung aus knackigem Dub, schrägen Soundcollagen und hartem Sprachgesang alles andere als leichte Popkost ist. Ebenso markant und aggressiv sind ihre Texte, in denen sich die Tochter eines tamilischen Freiheitskämpfers immer wieder vehement für die Rechte ihrer Landsleute einsetzt. Deswegen wurde sie von ihrem Heimatland kurzerhand zum Staatsfeind erklärt. Neugierig geworden? Dann schnell noch eine Karte für ihr Konzert in Berlin sichern! C. Halle Columbiadamm 13-21 Tel. 030 – 698 12 80 www.c-halle.com Tickets (über Koka 36): 030 – 61 10 13 13

FEHLFARBEN Des Arks/ Auxes Konzert/Postpunk/Rock/Singer-Songwriter 6. November Ticket: ca. 6 – 8 � Beginn: 21 Uhr

Konzert/ Postpunk 14. November Tickets: VVK 20 � zzgl. VVK- Gebühren AK 24 � Beginn: 21 Uhr

Ackerstraße 169

Dass deutschsprachige Musik auch cool sein kann, ist heute kein Thema mehr. Doch Anfang der 70er, als vor allem die englische Popmusik die Musikszene regierte, war das noch undenkbar. Deutschsprachige Texte - so etwas gab es nur in der Volksmusik. Dass es auch anders gehen kann, bewiesen eine Horde Düsseldorfer Bands wie DAF, Der Plan und natürlich die Fehlfarben, die mit ihrem letzten Album „Glücksmaschinen“ zu den Anfängen ihres Sounds zurückgefunden haben: ein alles durchdringender Bass, der nur von der markanten Stimme von Heine übertönt wird. Dazu ein Synthesizer in bester 80er Manier und Texte, die illusionsloser nicht sein könnten. Doch sollten selbst Zweckoptimisten die Gelegenheit nicht verpassen, dieses Punkrock-Urgestein live zu erleben. Allein schon um zu hören, dass „Ein Jahr (Es geht voran)“ vielleicht ihr bekanntestes, aber nicht unbedingt ihr bestes Stück ist.

Tel. 030 – 282 65 27

Lido

www.schokoladen-mitte.de

Cuvrystraße 7

Auxes sind eigentlich gar keine richtige Band, sondern das eher zufällig größer gewordene Soloprojekt des ehemaligen Milemarkers-Frontman David Laney, der sich nach der Veröffentlichung seiner ersten Solo-Platte für die Live-Auftritte Unterstützung von anderen Musikern holte. Mittlerweile ist das ehemalige Soloprojekt zu einer mehr oder minder festen Band mutiert, die auf ihrem neuen Album „Ichkannnichtmehr“ zwischen Postpunk und Hardcore wechselt. Bei Des Arks um Frontfrau Aimée Argote geht es hingegen etwas ruhiger zu. Man kann sich leise mit seinem Bier zurücklehnen, um ihrer zarten Stimme und dem sanften Klang der Gitarre zu lauschen. Schokoladen

Tel. 030 – 69 56 68 40 www.lido-berlin.de Ticket (über Koka 36): 030 – 61 10 13 13


Ausstellungstipps von Bettina Schuler, Translation P. 38  9

Das PotosíPrinzip Ausstellung / Workshops / Radiolabor Noch bis 2. Januar Montags ist der Eintritt kostenlos Zu Beginn des 17. Jahrhunderts zählte Potosí zu den größten Metropolen der Welt. Tausende von Menschen strömten in die bolivianische Stadt, um von deren gigantischem Silbervorkommen zu profitieren. Es entstand ein komplexes ökonomisches System aus Silberförderung und Vertrieb, in dem vor allem die indigene Bevölkerung von der herrschenden Klasse schamlos ausgebeutet wurde. Ein Prinzip, auf dem der Wohlstand von Ländern wie China und Dubai auch heute noch basiert.Die Ausstellung versucht, anhand von barocken und modernen Kunstwerken Parallelen zwischen dem damals entstandenen Kreislauf und der Gegenwart herzustellen, und zeigt, welche Rolle die Kunst in solch einem System einnimmt. Zusätzlich finden diverse Vorträge und Workshops statt, in denen über Karl Marx Thesen zur kapitalistischen Akkumulation diskutiert wird. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich. Haus der Kulturen der Welt John-Foster-Dulles-Allee 10 030 – 39 78 71 75 www.hkw.de Mi bis Mo und feiertags 11 bis 19 Uhr Di geschlossen

David O’Reilly „Black Lake“ Kunst /Animation 5. November bis Januar Eintritt frei Der irische Filmemacher David O’Reilly ist ein Meister der Animationswelt, der mit seinen kurzen 3D-Filmen beweist, wie emotional und lebendig diese abstrakte Kunstwelt sein kann. Seine einfachen Animationen und Figuren schaffen es, mehr zu berühren als so mancher „Realfilm“, wahrscheinlich auch, weil sie in ihrer Schlichtheit ein gewisses Kindchenschema bedienen. Das Direktorenhaus zeigt nun im Zuge ihres neuen Ausstellungskonzeptes, das unter dem Motto „Opium Den“ steht, alle bisherigen Arbeiten des Künstlers. So zum Beispiel seinen bekanntesten Film „Please Say Something,“ mit dem er auf der Berlinale 2009 den Golden Bären für den besten Kurzfilm gewann. Direktorenhaus Am Krögel 2 Tel. 030 – 48 49 19 29 www.direktorenhaus.com Mo bis Sa von 11 bis 19 Uhr

nan Goldin Fotografie/Ausstellung 20. November bis 28. März Die Subkulturszene ist seit ihrem vierzehnten Lebensjahr das Zuhause der Fotografin Nan Goldin, die den Zuschauer mit ihren Bildern in eine Welt abseits des Mainstreams entführt: Sex, Drag Queens, Drogen, Transvestiten - das sind ihre Themen, die sie in ihren sehr intimen Bildern verarbeitet und für die sie bereits den ’Hasselblad Foundation Award’ einheimste. Die Ausstellung in der Berlinischen Galerie zeigt 80 teils unbekannte Arbeiten, die in Berlin entstanden sind und die einen Einblick in das Leben und Umfeld der Künstlerin gewähren. Wer Nan Goldin einmal selbst erleben möchte, der hat dazu bei dem Künstlergespräch am 20. November um 15:00 Uhr die Gelegenheit. Berlinische Galerie Alte Jakobstraße 124-128 Tel: 030 – 78 90 26 00 www.berlinischegalerie.de Täglich von 10 bis 18 Uhr (außer dienstags) Kuratorenführungen: 22. November und 27. Dezember um 14 Uhr


10   Mitte Streets -

Mitteschön Lieblingsstücke Texte Paul Schlosser  Translation P. 38

’Ne dufte Idee Ist: ein ungewöhnlicher Duft Kann: vielleicht beim Bezirzen helfen Kostet: 79 € Okay, der Duft ist jetzt schon eine ganze Weile erhältlich. Doch wie sagt man so schön? Gut Ding will Weile haben, und so möchten wir euch dieses Eau de Toilette nur zu gern ans Herz legen. Comme des Garçon Parfumeur Christian Astuguewille hat dieses Parfum für den finnischen Möbelhersteller Artek kreiert, um nach eigenen Aussagen das körperliche und seelische Wohlbefinden zu steigern. Sowohl der Standard-Duft wie auch sein Flakon soll den Ideen des Firmengründers Alvar Aalto entsprechen, der ein Advokat der Einfachheit gewesen ist. Der UnisexDuft ‘Standard’ wäre demnach ganz in seinem Sinne gewesen. Zumal das Parfum nicht nach exotischen Blumen, sondern nach Holz, finnischem Tee, Fenchel sowie metallenen und rostigen Noten in der Basis riecht. Wir finden, ein schönes Weihnachtsgeschenk für den Liebsten oder einfach eine Belohnung für sich selbst. www.ausliebezumduft.de

Tanztee wie bei Alice im Wunderland Ist: Besteck, aber nicht irgendeins Kann: zum nächsten Nicht-Geburtstag geschenkt werden Kostet: 49,60 € Wer meint, dass man Tee nur nach festen Regeln zubereiten und in staubtrockener Atmosphäre genießen darf, hat die wahre Essenz einfach noch nicht erkannt. Folgendes Besteck ist die perfekte Grundlage für eure eigene, verrückte Teeparty. Es gibt keine Grenzen oder festgeschriebenen Rituale, die für den perfekten Teegenuss praktiziert werden müssen. Niemand muss seinen Tee wie in der japanischen Teezeremonie zubereiten oder wie ein Ostfriese Kandis und Sahnewölkchen hinzufügen. Daher sollte auch jeder seinen Tee so zubereiten und genießen, wie es ihm persönlich am besten gefällt – vielleicht auch einfach mal wieder bei der alten Verfilmung des Klassikers von Lewis Carroll. Das Teeservice, das in Handarbeit im Herzen Englands hergestellt wird, eignet sich ebenso als Sammlerstück wie als kleine Aufmerksamkeit für die Freundin. Der Griff dieses Zinngeschirrs umfasst eine kleine Lupe, die es dir erlaubt, dein Törtchen vorm Anschneiden noch einmal genau in Augenschein zu nehmen oder kalligraphierte Menü- und Tischkarten besser lesen zu können. In diesem Sinne: “Viel Glück zum Nicht-Geburtstag, für mich, für Dich…” www.hiddenartshop.com


Mitte Streets  11

Stilsicheres Baumeln Ist: eine Umhängetasche für das iPhone Kann: aber auch bestens als modisches Accessoire dienen Kostet: 42 € iPhone-Hüllen sind in der Regel unschön, nervig und alles andere als cool, doch mit dem Erwerb eines iPhones ändert sich diese Einstellung meist schlagartig. Die glatte und dünne Bauart führt nur zu oft dazu, dass sich das Smartphone gerne in der Hosentasche selbstständig macht und bei der falschen Sitzposition auf dem Autositz, dem Stuhl oder im schlimmsten Fall auf dem Boden landet. Demnach scheint die Anschaffung eines iPhone-Cases unumgänglich. Bei der Wahl der richtigen Hülle scheiden sich dann aber die Geister. Wer keine Lust auf labberige Gummihüllen oder Klebefolien hat, dem empfehlen wir den Lederbrustbeutel von Sandqvist. Das Umhängeband ist lang genug, um ihn diagonal um die Schulter oder um den Hals zu tragen. Zudem ist die Tasche durch einen Druckknopf verschließbar. www.sandqvist.net

Let’s get this party Ist: ein iPod-Case der besonderen Art Kann: Flaschen öffnen! Kein Witz! Kostet: 17,80 € Eine Situation, die jederzeit eintreten kann: ein kühles Bier, aber kein Flaschenöffner. Ist man hier nicht mit alternativen Methoden gewappnet, kann das vor der Angebeteten schon etwas peinlich werden. Ein Feuerzeug oder die passende Technik dafür ist auch nicht immer zur Hand, und die Zähne zu Hilfe zu nehmen, kann auch abschreckend wirken. Umso beeindruckender, wenn man locker sein iphone aus der Tasche zieht und lässig die Flasche zischen lässt. Prost! www.ibottleopener.com

Keil statt Kufe Ist: kein Schlittschuh Kann: trotzdem Eisprinzessin aus dir machen Kostet: 189 € Mit diesen Schuhen dürfte euch jegliche Bruchlandung erspart bleiben - und das sowohl auf dem Eis als auch in jeglicher modischen Hinsicht. Die von Eiskunstlaufschuhen inspirierten Stiefeletten aus genarbtem Nappaleder sind absolute Eyecatcher und dürften jedem eurer Outfits einen ordentlichen Schwung Nostalgie und Romantik verleihen. Damit das Bild perfekt ist, sollten sie warm eingepackt und Hand in Hand mit dem Liebsten getragen werden. Geschlittert wird dann höchstens im tiefsten Winter bei gefrorenen Straßen. Dann aber ganz romantisch unterm glitzernden Sternenhimmel, davon sind wir überzeugt. www.flip-flop.de


Aurelia


Glückstag  13

Modeschätze mit geschichte Text Paul Schlosser  Bilder Tina Linster  Translation P. 39

Wo liegt das Second Hand-Paradies von Berlin Mitte? Retro ist, selbst weit über die Grenzen dieses Stadtteils hinaus, der unangefochtene Trend des 21. Jahrhunderts. Wenn es eine Sache gibt, die die Berliner in ihrer Vielfalt verbindet, dann ist es der Vintage-Kult.


14   Glückstag

Baldvin im Glad I Never

Glad I never... Zehdenickerstr. 25 Mo bis Sa 12 bis 20 Uhr www.gladinever.com Cache Coeur Schönhauser Allee 174 Di bis Fr 14 bis 20 Uhr Sa 12 bis 18 Uhr www.cachecoeur.de Memory Vintage Schwedter Strasse 2 Mo bis Sa 9 bis 18 Uhr Garments Linienstraße 204-205 Mo bis Sa 12 bis 19Uhr www.garments-vintage.de

Frühlingsschuhe und Sonne im Herbst. Issue Berlin

Fritzi

Glad I Never

Expedition nach Unikaten

Für jegliches Budget

In einer Stadt, die stark durch die Geschichte geprägt ist und in ihrer Architektur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ganz unkonventionell verbindet, ist der Trend, sich wieder auf den Geschmack alter Zeiten zu berufen, deutlich zu erkennen. Ganz egal ob Möbel oder Mode - diese Abwendung vom Fortschrittsglauben geht Hand in Hand mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit. Tolle Vintage-Stores zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Ware zwar alt, jedoch in tadellosem Zustand ist. Sie ist einzigartig, und für Liebhaber nostalgischer Originale gleicht das VintageShopping schon mal einer Safari im Dschungel der Großstadt: immer auf der Jagd nach Trophäen. Wer hier lebt oder Berlin besuchen kommt, ist oft auf der Suche nach besonderen Läden. Second Hand gibt es in der Hauptstadt zwar reichlich, doch sind die Preise oft utopisch und weit entfernt vom Vintage im eigentlichen Sinne. Ich habe mich mal umgehört und stelle euch nachfolgend meine liebsten Fundgruben in Mitte vor.

Baldvin, einer der beiden Eigentümer, ist gebürtiger Isländer und kauft den Großteil des Sortiments, ob nun neu oder getragen, in Skandinavien ein. Neben all der Exotik und avantgardistischen Teilen isländischer Jungdesigner gibt es eine feine Auswahl an Pumps und Stiefeln, Kleidern und Wracks zu fairen Preisen.

Beginnen möchte ich mit dem recht überschaubaren Glad I Never...-Store, der mir schon so oft als Anlaufstelle diente, um meine Kleiderstange mit Vintagestücken aufzustocken. Der Laden in der Zehdenicker Straße befindet sich zwar nicht auf einer der üblichen Shoppingrouten, aber die Einzigartigkeit seiner Ware macht ihn so interessant, dass sich der Weg lohnt.

Weiter geht meine Tour an die Grenzen des Prenzlauer Bergs. Hier mache ich vorerst im Memory, dem „ramschigen“ Laden auf der Schwedter Straße, Halt. Trotzdem oder gerade deshalb kann man hier den einen oder anderen Schatz zum günstigen Preis bergen. Geduld und ein geübtes Auge sollte man mitbringen, da hier von der Puppe ohne Kopf bis zum falschen Pelzmantel so ziemlich alles feilgeboten wird. Gleich um die Ecke befindet sich Cache Coeur, eine Boutique, wie sie kontrastreicher nicht sein könnte. Hier finden sich nagelneue Schätze der 40er bis 70er Jahre und der Gegenwart. Die hat die Besitzerin Gerlinde entweder direkt von den Modehäusern oder über spezialisierte Händler aus Deutschland, Paris oder Brüssel erworben. Die Auswahl weiß zu beeindrucken. Von McQueen bis Vivienne Westwood scheinen hier alle namhaften Modeschöpfer vertreten, dementsprechend sind aber auch die Preise. Im Garments (seit dem 16. Oktober gibt es eine Zweitfiliale auf der Linienstraße) schlägt das Herz eines jeden Kleidersuchenden höher. Der Laden bezieht seine Vintage- Klamotten und -Accessoires vorwiegend aus Film- und Fernsehproduktionen. Bei einer Preisspanne von 3 bis 200 Euro sind die Kleiderstangen auffallend


Glückstag  15

Micke und Enric

Cache Coeur

Katja

Glad I Never

Mathilda

Anna

Garments

Im Garments

Glad I Never’

Ilka


16   Glückstag

Lunettes Selection

Amphitheater Mimosa

Lunettes Selection

vielfältig bestückt. Günstige Kleidung großer Modeketten hängen nach Farben sortiert neben Markenware. Schnell entdecke ich während meiner Stippvisite neuwertige Stücke von Margiela oder Acne, die nicht älter als eine Saison sein dürften. Aber auch die Vielzahl goldener, opulenter Klunker vergangener Jahrzehnte ist mehr als einen Blick wert.

Sommer wie Winter Joe und Ivor

Johanna

Josi

Stefanie und Hund PastPresent

In Weinerei, Mari-Lou Philipp

Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert auch der Sommerladen auf der Linienstraße, Ecke Tucholskystraße. Jeder, der in der Modewelt Rang und Namen hat, tummelt sich hier in Form von High Heels, Kleidern, Anzügen und Accessoires aus zweiter Hand. Die vollen Kleiderstangen mögen nicht jedermanns Sache sein, doch die erfrischende, persönliche Beratung der Betreiberin Johanna und der zutrauliche Ladenpudel sorgen für ein ausgelassenes Shoppingvergnügen. Da ich mich sowieso gerade in unmittelbare Nachbarschaft befinde, statte ich auch der für ihre extravaganten Brillen des 20. Jahrhunderts populären Lunettes Selection einen Besuch ab. Die Auswahl der ungetragenen Originale ist schier riesig. Schlicht, auffällig, verspielt oder doch besser geradlinig? Vom kreisrunden Nickelgestell mit 30er-Jahre-Flair bis zur Cateye bietet Lunettes eine Retrospektive der Design-Geschichte der Brille ab 1900. Gäbe es nicht noch einen weiteren Laden, den ich heute besuchen möchte, würde ich die Brillenagentur wohl gar nicht mehr verlassen. Dies liegt neben der Auswahl an außergewöhnlichen Modellen vor allem auch an der sympathischen Beratung der geduldigen Verkäuferin.


Glückstag  17

PastPresent

Stiefel im Mauerpark

Pelzmantelverkäufer

Schwarzer Diamant PastPresent beehrt die Hauptstadt seit letztem Monat mit seiner Anwesenheit. Das Interieur des etwas abgelegenen Stores glänzt in düsterem Schwarz und ist hauptsächlich mit Kleidung für den Mann bestückt. Aber auch Frauen finden hier ausgewählte Stücke. Zudem gibt es antike Vintage-Unikate und Avantgarde Show-Pieces, wie man sie in dieser Art sicher kein zweites Mal in Berlin vorfindet. Erwähnenswert sei hier auch die Möglichkeit, selbst am christlichen Sonntag Geld verprassen zu können. Besuch ist Pflicht, sonst gibt’s drei Ave Marias rückwärts!

Sommerladen Linienstraße 153 Mo bis Fr 14 bis 20 Uhr Sa 12 bis 17 Uhr Lunettes Selection Torstraße 172 Mo bis Fr 12 bis 20 Uhr Sa 12 bis 18 Uhr www.lunettes-selection.de PastPresent Köpenicker Straße 96 Mo bis So 12 bis 20 Uhr www.pastpresent.de



Kieztalk  19

Die KleinSchlingensiefs Text Bettina Schuler  Bilder Ailine Liefeld  Translation P. 39

Datenstrudel: klingt wie eine hippe Medienagentur oder Website, die lustige YouTube-Filmchen präsentiert. Doch weit gefehlt! Hinter dem Namen verbergen sich die beiden Freunde Jörn Hintzer und Jakob Hüfner, die zusammen den Kinofilm „Weltverbesserungsmaßnahmen“

reali-

siert haben, die am Schauspielhaus Hannover arbeiten, Einspieler für die „Sendung mit der Maus“ drehen und, ja was eigentlich sind? Künstler, Medienschaffende,

Produzenten?

Wir

haben

nach-

gefragt und uns bei Datenstrudel umgeschaut!


20   Kieztalk

gewinne EINE DVD: www.mitte schoen. com

Registriert euch für den MitteSchön-Newsletter! Unter allen Anmeldungen im November verlosen wir zwei Standard-Time-DVDs. Gebt unter newsletter.mittschoen.com einfach eure EmailAdressean und ihr seid bei der Auslosung dabei. Wir wünschen euch viel Glück!!

„Die Grundidee bei der Gründung von Datenstrudel war eine Art eigenes Web-TV zu kreieren, das Kunstaktionen live sendet und die Zuschauer via Mail oder Telefon mit einbezieht. Quasi ein ArteMitmach-TV, nur mit mehr Spaß und einem weniger ernsten Kulturbegriff. “

Cafe am Kotti Adalbertstr. 96 Tel. 0173 6173226 Heckmann Höfe Oranienburger Strasse 32 Filmgalerie 451 Berlin Torstr. 231 Tel. 030 – 23 45 79 11 www.filmgalerie-berlin.de

Aktionskünstler oder Filmemacher: Was seid ihr? Jörn: Also Filmemacher nicht... Jakob: Aktionskünstler auch nicht... Jörn: Vielleicht Aktions-Filmemacher? Ich würde eher sagen ein Künstlerduo. Doch selbst das trifft es nicht genau, weil wir im Grunde genommen alles Mögliche sind: Medienagentur, Filmemacher, Produktionsfirma... Jakob: Regieduo... Jörn: Wohingegen wir am Schauspielhaus Hannover, wo wir gerade zusammen mit Jürgen Kuttner an einem Projekt arbeiten, wiederum als Künstler wahrgenommen werden. Jakob: Wir sind eben weder klassische Künstler noch klassische Filmemacher, sondern irgendetwas dazwischen. Schlingensief für Kleine sozusagen. Wo habt ihr euch eigentlich kennen gelernt? Jakob: Ganz klassisch während des Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Jörn: Jakob durfte den Regie-Assistenten bei meinem Diplomfilm mimen. Jakob: Eigentlich sollte ich ja der Hauptdarsteller werden, aber dann wurde ich doch nur der Regie-Assistent. Na ja, selbst schuld. Jörn hat’s im Nachhinein auch bitter büßen müssen. Was, dass du Regie-Assistent warst? Jakob: Nein, dass er einen anderen Schauspieler genommen hat, der übrigens drei Jahre später bei Ford eine Lehre angefangen hat.

Jörn: Was? Der arbeitet gar nicht mehr als Schauspieler? Jakob: Das sollte dir zu denken geben! Wie kam es denn zur Gründung von Datenstrudel? Jakob: Nach dem Studium haben wir schnell gemerkt, dass Drehbuch-Schreiben ein langer, zäher Prozess ist und es Jahre dauern kann, bis man ein Drehbuch realisiert bekommt. Eine Arbeitsweise, die eigentlich überhaupt nicht zu uns passt, weil wir viel lieber Ideen schnell raushauen und realisieren. Ja, und dann haben wir 2000 das Internet für uns entdeckt... Jörn: ...die ideale Plattform, um schnell und ohne große Umwege kleine Filmchen, Kunstaktionen oder ähnliches zu verbreiten. Jakob: Die Grundidee bei der Gründung von Datenstrudel war eine Art eigenes Web-TV zu kreieren, das Kunstaktionen live sendet und die Zuschauer via Mail oder Telefon mit einbezieht. Quasi ein Arte-Mitmach-TV, nur mit mehr Spaß und einem weniger ernsten Kulturbegriff. Jörn: Für unsere Aktionen haben wir fast unseren ganzen Freundeskreis akquiriert: Musiker, Schauspieler, Journalisten, alle mussten dran glauben. Jakob: Aus einigen dieser Aktionen sind später wiederum ganz andere Geschichten entstanden wie zum Beispiel aus der Olympiade im Liegen, bei der alle Wettkämpfe im Liegen ausgetragen werden. Sprich: statt von einer echten Schanze zu springen, muss der Skispringer sich von einer aufgemalten Schanzen-Attrappe seitwärts auf die Zielgerade robben. Das


Kieztalk  21

hört sich einfach an, ist es aber nicht, insbesondere wenn man zwei lange, unpraktische Skier an den Füßen hat, mit denen man vorankommen will. Später haben wir dieses Konzept nicht nur für einige Musikvideos von Peter Licht, sondern auch für eine Lach- und Sachgeschichte für die Sendung mit der Maus wieder aufgegriffen. Wie kann man sich eure Zusammenarbeit vorstellen? Sitzt ihr euch am Schreibtisch gegenüber und werft euch Ideen an den Kopf? Jörn: Da wir ja meistens in laufenden Projekten stecken, für die wir etwas realisieren müssen, sind wir nur selten gezwungen, uns eigene, neue Projekt auszudenken. Vielmehr begeben wir uns im Rahmen dieser laufenden Projekte auf Ideensuche und überlegen, wie man die Themen umsetzen könnte. Zum Beispiel: gerade arbeiten wir an einer 45minütigen Dokumentation für 3Sat, die im Rahmen eines philosophischen Vierteilers laufen wird und in der es um die Manifestation der Philosophie in der heutigen Gegenwart geht. Während solcher Projekte, für die wir natürlich ganz klassisch gemeinsam brainstormen, entstehen unglaublich viele Nebenideen... Jakob: ...an die man sich im besten Fall beim nächsten Projekt oder Auftragsloch auch noch erinnert... Jörn: ...oder dann doch wieder vergisst und nur denkt: Mensch, da war doch etwas. In jedem Fall kommt man auf diese Art von einer Idee zur nächsten. Aber wir sind natürlich nicht immer ultra produktiv, es gibt auch Tage, an denen nicht so viel pas-

siert... Jakob: An denen gar nichts passiert! Jörn: Und wir stundenlang über ein Exposé reden, das am Ende dann doch in der Tonne landet. Momentan kann man hier in vielen Geschäften eure Standard-Time-DVD kaufen, eine 24-stündiges Video, in dem synchron zur Echtzeit aus Holzbrettern eine Digitaluhr nachgestellt wurde, die man sich jetzt als Video auf seinen eigenen Rechner laden kann. Wie seid ihr zu diesem Projekt gekommen? Jörn: Bei dem Standard-Time-Projekt fungieren wir wiederum nicht als Künstlerduo, sondern als Medienagentur, die im Namen des Künstlers Mark Formanek eine Idee realisiert. Mark kenne ich wiederum von meinem Studium an der Kunsthochschule in Münster. Über diese persönliche Ebene ist auch die Zusammenarbeit für das Projekt zustande gekommen. Warum seid ihr eigentlich von Köln nach Berlin gezogen? Jörn: Ganz einfach: Weil sich hier der ganze künstlerische Input sammelt. Als wir gestern im Zug von Hannover nach Berlin saßen, hat man richtig gespürt, wie sich der ganze Blutkreislauf der Kultur am Wochenende wieder im Herzen zusammenzieht. Jakob: Rechts neben dir sitzt ein Dirigent, links liest jemand ein Drehbuch, gegenüber schreibt jemand an einem Text.... Jörn: Überall saßen Leute und arbeiteten kreativ. Klar, man kann über diese allgegenwärtige Kreativität auch lästern, ich

persönlich finde sie aber unglaublich toll, weil dadurch ein wahnsinnig großer Pool an Ideen entsteht, aus dem man auch selbst schöpfen kann. Ihr habt euer Büro mitten in Mitte. Gibt es einen Ort, an dem ihr gerne eure Mittagspause verbringt? Jörn: Ganz klar die Heckmann Höfe. Dort sind so viele Touristen, dass bei mir sofort Urlaubsgefühle aufkommen. Wenn man die ganzen Menschen sieht, die hektisch in ihre Reiseführer schauen, fragt man sich sofort, wo der eigene Stadtplan ist. Euer Ausgehtipp in Berlin? Jörn: Also ich kann ja nur jedem das Café am Kotti empfehlen. Dort hat man ein ähnliches Urlaubsfeeling wie in den Heckmann Höfen, einfach, weil dort so viele unterschiedliche Leute sind: coole Hippster, türkische Papas oder typische KottiBewohner. Alles versammelt sich dort. Eine wirklich angenehme Variante zu den ganzen langweiligen hippen Läden. Die obligatorische Frage an alle Filmnerds: Welches ist eure Stammvideothek? Jakob: Ganz klar, die Filmgalerie 451 in der Torstraße. Was ist für euch typisch Mitte? Jakob: Mattgrüne Porsches. Jörn: Fixie-Räder. Jakob: Und ganz klar: Bärte. Jörn: Insbesondere der Vollbart.



Mitte Streets  23

Illustrator des monats: Jörg Kaminski Text Tim Brandt  Translation P. 41

„Mein besonderes Interesse gilt einerseits den besonderen Kräften, die in uns allen stecken, andererseits dem Vorhaben, sie im künstlerischen Prozess zu aktivieren, also in diese unglaublich gut getarnten Zwischenräume zu gelangen…", sagt Jörg Kaminski und meint die intensive Arbeit mit den Menschen, die er in seine Arbeit einbezieht. Menschen in besonderen Lebenssituationen, die bereit sind, sich diesen Prozessen bedingungslos zu stellen. Sie sind nicht Gegenstand der Arbeit, sondern aktiver Teil in diesem Prozess. Die Leute findet er in seinen Theaterprojekten oder spricht sie einfach auf der Strasse an, z.B. in Berlin, wo er bereits als junger Mann Malerei studierte und derzeit auf der Suche nach einer passenden Galerie ist, um seine Werke auszustellen: „Berlin hat das geteilte Chaos in ein kreatives verwandelt, das ist anregend, in jeder Beziehung“. Die für seine aktuellen Arbeiten verwendeten Aufnahmen entstanden während eines solchen Theaterprojekts, das er 2009 zusammen mit dem Hamburger Regisseur Nils Daniel Finckh und fünf Abiturienten umgesetzt hat. Diese Aufnahmen waren in einer Ausstellung in Eutin zu sehen. Die Ausstellung ist mit einer Performance von zehn Gedichten von Kaminski eröffnet worden. Zum Beispiel: Hellblauer Asphalt Wir fliegen über hellblauen Asphalt. Schwarze Vögel knallen auf Glas. Jaques Brel singt: Das Morgengrauen balanciert auf dem Horizontfaden. Seelenkult der Nacht wird zu Tau. Zerrissener Wind schneidet ins ewige Blau. Bist du hier? Ich weiß nichts von all dem.

Du bist Illustrator und möchtest mit deinem Artwork das nächste heraustrennbare Mitteschön-Poster zieren? Dann schick uns deine Bilder und Entwürfe an: info@mitteschoen.com.

Die ausgesuchte Arbeit gehört in die Reihe „Verstand und Gefühl“ und ist Basis für die logoartige „Muse“ im Intro von Kaminskis Homepage (www.arttoo.de). Er beschreibt sein Bild als „abstrakt und doch nicht abstrakt, offen einerseits, verschlossen und geheimnisvoll andererseits, gleichzeitig ,statisch und bewegt, schwebend oder auf dem Sprung, vielleicht in dem Zwischenraum, in dem sich all das Unsichtbare finden lässt, das uns ausmacht.“


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Die Memi Ode an ein Monstrum Text Björn Lüdtke  Bilder Johanna Ruebel  Translation P. 41

„Wenn du da wohnen musst, dann bist du

ganz

unten

angekommen.“

Das

ist

der erste Gedanke, der einem durch den Kopf schießt, wenn man das Gebäude in der Memhardstraße in Mitte sieht. Nicht umsonst wird der Plattenbau auch das hässlichste Haus der Welt genannt. In den letzten Wochen hat sein Innenleben sogar das

Interesse

der

Sensations-Presse

geweckt. Der Berliner Kurier schreibt: „Junkie-Terror - Das Drogenhaus vom Alex.“ Auch RTL war schon da und hat die Treppenhäuser inspiziert. Nicht zu Unrecht, denn gerade dort sollen sich nämlich die Junkies der Stadt aufhalten.


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„Ich habe nichts Negatives zu berichten aus dem Block. Komischerweise habe ich es nie so wahrgenommen, wie alle meine Freunde, die mich besucht und gerne auch mal das Haus ihren Münchner Gästen vorgeführt haben.“

Wer den Eingangsbereich betritt, dem schwant nichts Gutes. Auf der Treppe nach oben riecht es nach Exkrementen, viele Tags an den Wänden sind nicht mit Edding geschrieben, sondern mit Blut. Die benutzte Spritze liegt noch daneben.

Ausblick selten. Hier gibt es aber sogar Maisonette-Wohnungen, deren untere Etagen auch Zimmer nach hinten, Richtung Volksbühne haben. Dort ist es sogar leise. Vom Lärm der großen Kreuzung ist nichts zu hören.

Dann doch lieber den Aufzug nehmen. Wer oben wohnt - das Haus hat bis zu 13 Etagen - hat eh kaum eine andere Wahl. Vertrauen erweckend sieht aber auch der nicht aus. Der Boden hängt durch, das Licht flackert.

Überhaupt sind die Wohnungen, untypisch für einen Plattenbau, nicht hellhörig. Das mag daran liegen, dass zu Zeiten der DDR fast ausschließlich Parteifunktionäre hier gewohnt haben. Und die wollten sich wohl selber nicht belauschen lassen. Einige Wohnungstüren sind von innen sogar schallisoliert.

Wer aus dem Aufzug wieder aussteigt, dem fallen die Rohre an der Decke auf. Ein tiefes Wummern schallt einem entgegen, man kann aber nicht orten, woher das Geräusch kommt. Ansonsten ist es still. Eine unheimliche Atmosphäre. Wüsste man es nicht besser, würde man denken, in einem Raumschiff zu sein und nicht in der Hauptstadt. Warum um alles in der Welt möchte man hier wohnen? Die Antwort bekommt man, wenn man die Wohnungen betritt. Dann geht es einem wie dem Versicherungsvertreter, der das Ehepaar im zwölften Stock besucht hat. Zwar kam er nass geschwitzt aus dem Aufzug, doch als er die Wohnung betrat, war er ganz überrascht: „Hier ist es aber schön!“ Der Blick durch die Fenster fällt ungehindert auf den Fernsehturm, die Leipziger Straße und die Spitze des Doms. In Berlin, wo die meisten Gebäude nicht höher als fünf Stockwerke sind, ist so ein

Apropos Bonzen. Es gibt eine Hauswand, in der eigentlich keine Fenster vorgesehen waren. Im zehnten Stock hat man eine Ausnahme gemacht. Unter den Bewohnern wird gemunkelt, dass die Tochter von Erich Mielke, dem Minister für Staatssicherheit der DDR, dort einst gewohnt habe. Ihr soll es in diesem Zimmer zu dunkel gewesen sein, da habe man ihr eben ein Fenster eingebaut. Von der Wohnungsbaugesellschaft Mitte wird diese Legende jedoch nicht bestätigt. Das Mielke-Fenster ist nicht das einzige charmante Detail. Immer wieder sind Versuche von Bewohnern zu erkennen, das monströse Haus zu einem Zuhause zu machen. Das fängt beim Blümchen auf den Fenstersimsen in den langen Fluren an und endet bei den Kätzchen-Postern im zwölften Stock. Die hängen dort übrigens schon seit Jahren und das unbeschädigt.


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Fragt man die Bewohner, so leben die meisten gerne hier. Auch im dritten Stock, wo die Aussicht gar nicht so schlecht ist wie vermutet. Vor dem Fenster stehen Bäume, dahinter lugt der allgegenwärtige Fernsehturm hervor. An dem hat der Herr, der seit 15 Jahren in dem Haus wohnt, einst als Heizungsmonteur mitgebaut. Lebt man hier schon eine Weile, scheint sich mit den Jahren auch die Wahrnehmung zu ändern.. „Ich habe nichts Negatives zu berichten aus dem Block. Komischerweise habe ich es nie so wahrgenommen wie alle meine Freunde, die mich besucht und gerne auch mal das Haus ihren Münchner Gästen vorgeführt haben“, berichtet die ehemalige Bewohnerin. Nur als einmal jemand sein zerkautes Brötchen auf das Bedienfeld genießt hat, hat sie sich geekelt. Sie nennt das Haus - fast liebevoll - die Memi. Ihr ehemaliger Mitbewohner lebt immer noch in der Memi: „Hier isses schon spooky, aber ich steh auf Patina.“ Ob er schon mal Schiss gehabt hätte hier im Haus. „Vor was? Die Nachbarn grüßen alle nett.“ Vielleicht vor den Fledermäusen, die sich ab und zu in sein Bad verirren? „Da gewöhnt man sich dran.“ Bei der Wohnungsbaugesellschaft hat man darüber nachgedacht, einen ConciergeRaum zu installieren. Das war baulich aber nicht möglich. Jetzt patrouilliert jede Nacht ein Wachschutz, um die Junkies aus den Treppenhaus fern zu halten. In der Tat

fänden es die meisten Bewohner schön, wenn es mal nicht nach Urin stinken würde.. Das Haus, das genau zwischen der hippen Gegend um die Münzstraße und den Kommerz-Tempeln am Alexanderplatz steht, ist zum Mitte-Mythos geworden. Viele Touristen fotografieren den Plattenbau, der im Jahr 1983 errichtet wurde. Warum sie es tun, kann man nur vermuten. Die einen vielleicht, weil es so unglaublich hässlich ist. Die anderen haben aber möglicherweise auch erkannt, dass die monolithische Strenge des Komplexes nicht einer gewissen Ästhetik entbehrt. Auf die Frage, wie man das Monstrum in der Memhardstraße sein Zuhause nennen kann, antwortet ein Bewohner: „Meine Wohnung war frisch renoviert. Aber mal ehrlich, dit is Berlin - hier hatte ich noch nie ein gelecktes Treppenhaus.“


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Interview mit Stephan Erfurt C/O Berlin Text Martin Steinmetz  Translation P. 42

Zehn Jahre C/O Berlin - zehn Fragen an Stephan Erfurt, Mitbegründer des „Forum for Visual Dialogues“


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Zukunftsangst ist Stephan Erfurt nicht anzumerken. Und das, obwohl die renommierte Galerie C/O die jetzigen Ausstellungsräume im ehemaligen Postfuhramt in Mitte verlassen muss. Eine Gruppe Investoren will das Gebäude in ein Hotel mit Shopping Center umwandeln. Voraussichtlich müssen bis Ende März 2011 alle Bilder und Bücher sowie das Ausstellungsmobiliar für den Umzug verpackt sein. Wo die Reise hingehen soll, ist momentan noch ungewiss. Großformatige Fotodrucke hängen an den Wänden des Konferenzraumes im ersten Stock des Gebäudes aus der Kaiserzeit. Unter anderem auch der Entwurf für einen filigran wirkenden Glasbau im Monbijoupark, wo das „Forum für visuelle Dialoge“ ab Ende 2012 zu Hause sein könnte. Zum Interviewtermin mit MitteSchön trägt der C/O-Gründer und Kulturmanager Stephan Erfurt einen blau-grauen Anzug, um seinen Hals hat er einen türkisen Schal gewickelt. Sein Smartphone liegt vor ihm auf dem Tisch, daneben stehen ein paar leere Gläser, die von der Eröffnungsparty für Peter Lindberghs Ausstellung übrig geblieben sind. Im zehnten Jahr von C/O Berlin zeigt der Modefotograf mit „On Street“ seine Eindrücke von den Straßen New Yorks, Paris und Berlins. Eines der größten Highlights der letzten Jahre war die Annie Leibovitz- Ausstellung 2009, die mehr als 110.000 Besucher in das historische Gebäude an der Ecke Oranienburger Straße / Tucholskystraße lockte. Zusammen mit seinem Team hat Erfurt die Arbeiten international renommierter Fotografen nach Berlin geholt. Zuletzt die Aufnahmen der Fotoagentur Magnum und vor einigen Jahren die U2-Portraits von Anton Corbijn, der 2007 mit „Control“ und aktuell mit „The American“ seine Kamerakunst auf die Kinoleinwand gebracht hat. Fotografen von internationalem Rang sollen auch in den kommenden zehn Jahren bei C/O Berlin zu sehen sein, sagt Erfurt selbstsicher. Wie haben Sie die Anfangszeit von C/O Berlin vor zehn Jahren erlebt? War das eine abenteuerliche, auch unsichere Zeit? Sicher, es war sehr aufregend - immer wieder ist man auf die Nase gefallen. Doch wir sind einfach wieder aufgestanden und haben weitergemacht, weil wir an unsere Idee geglaubt haben: ein lebendiges Zentrum für Fotografie zu schaffen, eine Plattform, wo sich Menschen aus den unterschiedlichsten Branchen von Fotografie inspirieren lassen können. Natürlich gab es viele Höhen und Tiefen. Wir waren im Jahr 2004 fast Pleite. Da machte Gilles Peress eine große Arbeit 15 Jahre nach dem Mauerfall. Diese Ausstellung wurde speziell für uns produziert. Dabei waren die Produktionskosten letztendlich drei Mal so hoch wie erwartet, und die Ausstellung wurde auf einmal 100.000 Euro teurer. Das hätte uns dann fast den Kopf gekostet. Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie von den neuen Investoren informiert wurden, dass das Postfuhramt nicht mehr zur Verfügung steht? Natürlich war das ein Schock, weil es so kurzfristig und unerwartet kam. Wir wussten immer, dass wir irgendwann ausziehen müssen, doch gab es mit den ehemaligen Eigentümern ein Abkommen, dass es eine Vorlaufzeit von 18 Monaten geben sollte.

Die neuen Eigentümer hätten uns allerdings gerne schon bis zum 1. August aus dem Gebäude gehabt, wie sie sagten. Die Parkplätze sind schon leer und die Kleinmieter sind auch schon aus dem Postfuhramt verschwunden. Es gibt jetzt nur noch den Rodeo Club und C/O Berlin. Hatten Sie damit gerechnet, dass die Ausstellungsfläche im Postfuhramt keine Lösung auf Dauer sein kann? Wir hatten am Anfang die Hoffnung, dass es eine dauerhafte Lösung sein würde. Es gab konkrete Pläne, dass im Innenhof zwei Hallen für Kultur entstehen sollten. Eine Halle für das Vitra Design Museum und eine Halle für uns. Das war mit den ehemaligen Eigentümern so abgesprochen, und mein Partner Ingo Pott war auch als ausführender Architekt für das Projekt vorgesehen. Dann kam die Immobilienkrise, die Alteigentümer brauchten Geld und haben das Postfuhramt an die Elad-Gruppe verkauft, die nun ihre eigenen Pläne mit dem Gebäude hat. Die Pläne für einen möglichen neuen Standort im Monbijoupark wurden auch von Ihrem Partner Ingo Pott entworfen. Was soll der neue C/O-Standort bieten? Die ehemaligen Ateliers der Kunsthochschule Weißensee im Monbijoupark sind nicht unser einziger Vorschlag für einen neuen Standort, aber unser Favorit. Wir haben uns natürlich auch Alternativ-Standorte angesehen – unter anderem in der Oranienburger Straße und in der Auguststraße. Eins ist sicher, wir wollen in diesem Bezirk bleiben: Wir sind ein Kind von Mitte. Wir finanzieren uns zu 65% über den Eintritt. Daher müssen wir an die Besucherströme angeschlossen sein, sonst sind wir genauso schnell auf öffentliche Gelder angewiesen wie alle anderen Institutionen. Letztendlich ist es die größte Befriedigung, wenn möglichst viele Leute die Arbeit sehen, die man selbst macht. Niemand arbeitet gerne in die Schublade. Was genau haben Sie im Monbijoupark vor? Das Konzept ist eine Art „Serpentine Gallery“ in Berlin. Man verbindet das steinerne Museumsviertel durch ein transparentes Gebäude mit einer sehr vielfältigen Galerieszene. Dort stehen derzeit noch alte Gebäude von der Kunsthochschule Weißensee, die alle abgerissen werden sollen. Man könnte zwei der Gebäude stehen lassen und daraus eine große, lichte Halle bauen. Vor allem möchten wir auch den unterirdischen Bunker als Ausstellungshalle nutzen, da er sonst sehr kostenaufwendig abgerissen werden müsste. Wir sind uns bewusst, dass sich diese Pläne politisch sehr schwer durchsetzen lassen, weil es Bürgerinitiativen gibt und auch einen Beschluss des Bezirkes über die Begrünung des Parks. Trotzdem glauben wir, dass man offen darüber diskutieren kann. Wir wollen mit diesem Plan zeigen, dass wir in die Zukunft denken.


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„Wir befinden uns momentan in einer sehr wichtigen Phase. Jeder Umzug war bisher eine Steigerung. Es war nie etwas Negatives, sondern immer konstruktiv. Wir wollen immer eine Stufe größer, ein bisschen professioneller werden.“

Wie würden Sie den neuen Standort finanzieren, wollen Sie öffentliche Finanzierungsmittel beantragen? Wir haben vier Mal eine Projektförderung vom Hauptstadtkulturfonds bekommen, aber sonst nie öffentliche Gelder beansprucht. Wir glauben, dass Berlin uns viel gegeben hat, wir aber mittlerweile auch einiges an die Bewohner und Besucher zurückgegeben haben. Wir hoffen auf eine einmalige finanzielle Förderung für das neue Haus. Wir sind natürlich bereit, in das Projekt mit Eigenkapital zu gehen, aber ob wir das komplett tragen könnten, wage ich zu bezweifeln. Die Leibovitz-Ausstellung letztes Jahr war ein großer Erfolg für Sie – war das ein Meilenstein in der Entwicklung von C/O Berlin? Wenn sich eine Fotografin wie Annie Leibovitz für ein Haus wie unseres entscheidet, ist das etwas ganz Besonderes. Hinzu kommt, dass man sich im Fall von Annie Leibovitz als Aussteller gar nicht um eine Ausstellung bewerben kann. Sie schickt persönlich ihre Koordinatorenteams in verschiedene Metropolen, um einen geeigneten Ausstellungsort zu finden. Deshalb war das ein Ritterschlag für uns. Sie haben seit kurzem auch mehr Sponsoren, die Ihre Arbeit unterstützen... Ironischerweise entwickelt sich das Sponsoring richtig gut und zwar in dem Moment, wo uns das Dach über dem Kopf wegzubrechen droht. Eigentlich ein bisschen zu spät, aber in diesem Jahr war es zum ersten Mal so, dass Sponsoren auf uns zukamen, ohne dass wir auf die Suche gehen mussten. Viele Projekte scheitern, weil man einfach zu wenig Zeit hat, das Geld nicht reicht oder aber weil die Macher sich zerstreiten und so Projekte nicht zustande kommen. Bei uns ist es Gott sei Dank nicht so. Meine Partner Marc Narosca, Ingo Pott und ich sind heute noch enger

befreundet als damals, weil wir zusammen durch dick und dünn gegangen sind. Sie sind Fotograf – haben Sie überhaupt noch Zeit, selbst eine Kamera in die Hand zu nehmen? Ich hab so gut wie keine Zeit mehr. Es ist in den letzten Jahren immer weniger geworden. Wir sind jetzt ein kleines Kulturunternehmen mit mehr als 40 Angestellten, und ich habe einen sehr vielfältigen Verantwortungsbereich. Früher habe ich viel für das F.A.Z. Magazin fotografiert und unter anderem den Bau der Reichstagskuppel dokumentiert. Mit einer Baugondel bin ich auch mal den Fernsehturm hochgefahren – das war eine einmalige Gelegenheit, weil dort die analogen Antennen gegen digitale ausgetauscht wurden. Ich würde schätzen, dass das Fotografieren nur noch fünf Prozent meiner Zeit ausmacht. Das ist gar nicht anders machbar. Wie stellen Sie sich die nächsten zehn Jahre vor? Wir wollen immer ein Stück größer, ein bisschen professioneller werden. Wir haben einiges in petto, aber im Moment wird alles von der Standortsuche überschattet – deshalb lastet ein gewisser Druck auf uns. Wir müssen das innerhalb kürzester Zeit über die Bühne bringen, denn ich habe jetzt schon für eine Arnold Newman Retrospektive unterschrieben, die 2012 nach Berlin kommen soll. Wir wissen natürlich noch nicht genau, wo wir dann sein werden, werden aber alles daran setzen, dass wir bis dahin einen durchgehenden Betrieb haben. Das Wichtigste ist aber, nicht mehr zum Spielball von Investoren zu werden, sondern eine langfristige Sicherung für C/O Berlin zu finden. Dazu legen wir jetzt den Grundstein. Wir befinden uns momentan in einer sehr wichtigen Phase. Jeder Umzug war bisher eine Steigerung. Es war nie etwas Negatives, sondern immer konstruktiv.


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HeiSSe Würstchen! Text Bettina Schuler  Bilder Eugen Bräunig  Translation P. 43

Platz 1 | Curry Mitte/Curry 122 Torstraße 122 Mo bis Fr 10 bis 1 Uhr Sa 10 Uhr bis Open End, So 12 bis 21 Uhr Mit oder ohne Darm: beides Preis: 1,60 € Ganz klar: Die Currywurst von Curry Mitte schmeckt am besten. Und das nicht nur, weil sie so schön knackig ist. Nein, sie schmeckt einfach so fein und zart, dass man gar nicht glauben mag, dass sie eigentlich eine wahre Fettbombe ist. Selbst die normale Tomaten-Currysoße ist, im Gegensatz zu der vieler anderer Läden, exzellent. Kleiner Tipp an Curry Mitte, den sich eigentlich alle Currywurstbuden-Besitzer merken könnten: weniger ist mehr. Das gilt auch bei der Soße, denn man möchte ja auch etwas von der Wurst und nicht nur die Soße schmecken. Geschmack der Currywurst * * * * * Sauce: * * * * * Atmosphäre: * * * * Preis/Leistungs-Verhältnis * * * * * Freundlichkeit/Service * * * * * Öffnungszeiten: * * * * Gesamt: 28/30

Plart 2 | Konnopke's Imbiss (zurzeit Behelfsimbiss) Tram-Station Eberswalderstraße www.konnopke-imbiss.de Mo bis 10 bis 20 Uhr, Sa 12 bis 20 Uhr So Ruhetag Mit oder ohne Darm: nur ohne Preis: 1,70 € Konnopke ist Kult. Das wissen selbst die Touristen, die scharenweise dorthin gekarrt werden. Selbst die Umbauarbeiten an der S-Bahn Eberswalder Straße, die den Imbiss von seinem üblichen Platz in einen Behelfsimbiss verbannt haben, ändern daran nichts. Zu Recht. Denn die Wurst bei Konnopke, die es ganz klassisch nur ohne Darm gibt, ist einen Besuch wert. Leider lassen die Öffnungszeiten zu wünschen übrig: Denn mitten in der Nacht, wenn man sich nach einem langen Clubbesuch am dringlichsten nach etwas Fettigem sehnt, bekommt man hier keine Currywurst mehr. Doch für alle Touristen, die nach einem Currywursterlebnis suchen, ist Konnopke die richtige Wahl. Geschmack der Currywurst * * * * * Sauce: * * * * Atmosphäre: * * * * Preis/Leistungs-Verhältnis * * * * * Freundlichkeit/Service * * * * Öffnungszeiten: * * * Gesamt: 25/30

Platz 3 | Currywurst Maximilian (zurzeit Behelfsimbiss) Alexanderplatz (vor dem Alexa) Mo bis Sa 11 bis 21 Uhr, So Ruhetag (Außer Alexa hat offen) Mit oder ohne Darm: beides Preis: 2,20 € Maximilian rühmt sich damit, das original Herta Heuwer-Soßenrezept für seine Wurst zu verwenden. Und die rote Soße ist „och wirklich jut“! Ebenso die Wurst, sie ist knackig und schmeckt, wie’s sein soll. Dafür ist leider der Platz der Imbissbude direkt vor dem Alex in einem schrecklich geschmacklosen Pseudo-Biergarten umso trostloser. Schade, denn darüber kann auch der freundliche Service nicht hinwegtäuschen. Geschmack der Currywurst * * * * * Sauce: * * * * * Atmosphäre: * Preis/Leistungs-Verhältnis * * * * Freundlichkeit/Service * * * * * Öffnungszeiten: * * * Gesamt: 23/30


Mitte Streets  35

Stammen sie jetzt aus Berlin oder nicht? Das ist noch immer nicht hundertprozentig geklärt. Fest steht in jedem Fall: Frau Herta Heuwer hat Ende der 40er Jahre diesen Mix aus Curry und Wurst kreiert, und seitdem gehört die Currywurst zum klassischen Programm eines Berlin-Besuchs. Egal, ob im Sitzen oder Stehen, auf einem Pappteller oder auf weißem Porzellan, die Currywurst ist bei allen Fleischessern beliebt. Und wo es in Berlins Mitte die Beste gibt, das erfahrt ihr hier in unserem Currywurstbuden-Test.

Platz 4 | Currywurst und Coffeeshop Knaackstrasse 97 www.currywurst-coffeeshop.de Mo bis So 10 Uhr bis 19/20 Uhr Mit oder ohne Darm: beides Preis: 1,60 €

Platz 5 | Currywurst Express Alexanderplatz ( Im S-Bahnhof) Mo bis Mi 6 bis 22 Uhr, Do 6:30 bis 23 Uhr Fr, Sa durchgehend, So 6:30 bis 21:30 Uhr Mit oder ohne Darm: beides Preis: 2,60 €

Etwas einsam und verloren, direkt gegenüber der Kulturbrauerei liegt dieser Currywurstladen, der von innen eher an einen typischen Coffeshop erinnert. Dementsprechend wenig Wert scheint hier auch auf die Currywurst gelegt zu werden, die eher lasch und viel zu kurz gebraten auf den Teller kommt. Dafür kann man sich einigermaßen gemütlich hinsetzten und muss sich nicht, wie in den meisten Currywurstläden, an eine schmale Theke quetschen. Alles in allem aber nichts für Currywurst-Kenner.

Hier geht es wirklich schnell! Kaum hat man seinen Wunsch ausgesprochen, landet die Wurst auch schon auf dem Tisch. Die schmeckt jedoch ebenso wie die Soße sehr gewöhnlich. Dafür sind die Preise richtig gesalzen: schlappe 2,60 Euro muss man hier für eine stinknormale Currywurst hinlegen. Damit ist sie die teuerste Wurst von allen.

Geschmack der Currywurst * * * Sauce: * * * Atmosphäre: * * * * Preis/Leistungs-Verhältnis * * * * Freundlichkeit/Service * * * * Öffnungszeiten: * * * Gesamt: 21/30

Geschmack der Currywurst * * * Sauce: * * * Atmosphäre: * * Preis/Leistungs-Verhältnis * Freundlichkeit/Service * * * * * Öffnungszeiten: * * * * * Gesamt: 19/30

Platz 6 | CURRY 61 Oranienburger Straße 6 www.curry61.de Mo bis Do 11 bis 1 Uhr, Fr bis Sa 11 Uhr bis 2 Uhr, So 12 bis 18 Uhr Mit oder ohne Darm: beides Preis: 1,70 € Ich bin wirklich nicht empfindlich. Ich liebe Würste. Aber es heißt doch „Curry-„, und nicht „Zuckerwurst“. Diese Currywurst schmeckt allerdings dank der Tomatensoße, die offenbar nur aus Zucker besteht, wie ein Kindernachtisch. Auch die Atmosphäre, mitten auf der Oranienburger Straße mit winzigen Stehtischen, ist alles andere als einladend. Hier sollte man wirklich nur dann hingehen, wenn um 1:00 nachts schon alle anderen Imbisse geschlossen haben. Geschmack der Currywurst * * * Sauce: * * Atmosphäre: * * Preis/Leistungs-Verhältnis * * Freundlichkeit/Service * * * * Öffnungszeiten: * * * * * Gesamt: 17/30


Mitte Muttis  36

Wir mitteMuttis Text Bettina Schuler  Bilde Platzhirsch  Translation P. 44

Manche Aktivitäten sind, sobald das Kind dem liegenden Alter entwachsen ist, so gut wie gestorben. Shoppen zum Beispiel, weil die Kleinen meist trotz aller Ermahnungen die pink glitzernde Haarspange einstecken, was dazu führt, dass es am Ausgang piept, als hätte man den halben Laden leer geräumt.

Eine weitere Freizeitaktivität, die mit Kind extrem schlecht zu vereinbaren ist: das Essengehen. Für mich, die schon froh ist, wenn ihr die Nudeln nicht anbrennen, jedoch viel zu mäkelig ist, um sich von schnödem Fast Food zu ernähren, eine absolute Katastrophe. Und da man sich nicht jeden Abend bei Freunden zum Essen einladen lassen kann, selbst wenn man noch so guten Wein mitbringt, habe ich mich hier in Berlin auf die Suche nach einigen kinderfreundlichen Restaurants begeben. Kinderfreundlich wohlgemerkt, keine Kinderrestaurants, denn ich verabscheue es, mein Essen auf einem Kinderstuhl neben einem Bällebad plus Rutsche einzunehmen. Nein, ich will wie ein ganz normaler erwachsener Mensch an einem schön gedeckten Tisch mit glänzendem Besteck sitzen und genüsslich an einem guten Glas Wein nippen. Geht nicht? Doch, zum Beispiel im Restaurant Platzhirsch, das direkt am Arkonaplatz liegt und mit seiner kargen Einrichtung und seinen Hirschgeweihen wie ein typisches, hippes Berliner Restaurant aussieht. Mit einem kleinen, aber feinen Unterschied: es gibt eine Kinderecke, die nicht zu aufdringlich ist, um kinderlose Gäste abzuschrecken, sondern gerade groß genug, um die Kids für knapp eine Stunde zu beschäftigen. Eine etwas weniger hippe, aber ebenso entspannte Variante für das Essengehen mit Kind ist das Restaurant Avril in Kreuzberg. Dort gibt es nicht nur eine reichhaltige Kinderkarte, die mit gebratenen Lachsstreifen plus Kartoffelstampf und Karotten auch mal etwas anderes als die üblichen Nudeln mit Tomatensoße im Programm hat, sondern auch ein riesiges Spiel-

zimmer. Dort, im hintersten Raum können die Kleinen eine Stadt aus Legosteinen bauen, die Kreidetafelwand mit ihren Kunstwerken verzieren oder auch einfach nur rumtoben, während die Eltern in aller Ruhe ihr Essen genießen. Allen Frühstücksfans sei der Brunch am Sonntag empfohlen, für den die kleinen Esser bis zu 4 Jahren nur 1 Euro zahlen müssen. Wer es etwas schicker schätzt, der sollte ins Restaurant Tomasa in der Kreuzbergstraße gehen. In dieser wunderschönen Villa, die wie eine edle Version der Villa Kunterbunt aussieht, kann der Nachwuchs entweder im Kinderzimmer spielen oder sich bei gutem Wetter in den Hof zurückziehen und die Tiere aus dem angrenzenden Gehege bewundern. Allerdings muss man, wenn man etwas anderes als Salat, Flammkuchen oder ähnlichen Kleinigkeiten essen will, auch um die 13 Euro hinlegen. Dafür lässt sich der Nachwuchs mit dem obligatorischen Kinderrestaurantessen Pommes mit Ketchup, das es für 2,30 Euro gibt, recht billig abspeisen. Wenn ihr hingegen einfach nur auf der Suche nach einem Café seid, in dem ihr auch mit Kind mehr als zwei Sätze mit eurer Freundin reden könnt, dann sei euch das Johann Rose in Kreuzberg empfohlen. Denn dort gibt es ein liebevoll eingerichtetes Kinderzimmer, was einem manchmal immerhin eine Viertelstunde Ruhe bescheren kann. Wer sich indes nach trauter Zweisamkeit bei einem Candle-Light-Dinner sehnt, dem bleibt nur eins übrig: sich einen zuverlässigen Babysitter zu suchen, der abends nicht gerne vor die Tür geht.

Café/Bar Johann Rose Forster Str. 57 Tel. 030 – 54 81 42 59 www.johannrose.de Mo bis Fr: 11 Uhr bis Open End Sa und So: 10 Uhr bis Open End Restaurant Avril Gräfestraße 83 Tel. 030 – 62 73 53 98 www.cafe-avril.com Taglich von 9 Uhr bis Open End Frühstücksangebot: Mo bis Sa: 9 bis 16 Uhr Sonntagsbrunch 10 bis 16 Uhr Erwachsene 9 € Kinder bis 4 Jahren 1 € bis 12 Jahren 4,50 € Restaurant Platzhirsch Granseerstr. 6 Tel. 030 – 35 12 39 00 www.der-platzhirsch.de Täglich von 10 bis 1 Uhr Tomasa Kreuzberg Kreuzbergstr. 62 Tel. 030 – 81 00 98 85 www.tomasa.de/kreuzberg So bis Do: 9 bis 1 Uhr Fr und Sa: 9 bis 2 Uhr


English Translations  37

In the Mitte of my Heart (p. 3)

don. Although her focus is clearly on photography, she

The real ordeal for the children and their parents co-

It’s slowly but surely getting cold, and we’re feeling

loves drawing and occasionally works on illustration

mes at the very end: the shop! Anyone trying to get out

the contractions of Berlin’s dreaded winter. Warm

projects. She also likes tea, turtles and pizza. She has

is routed through here – and there's no escape. That’s

summer evenings in the park, barbecues on the

lived in Berlin since 2008, and has discovered the table

why a visit to Berlin-Legoland can quickly become ex-

balcony or at the swimming pool are over now, and

tennis for herself.

pensive fun.

chased. Superstrudel is filled with tips about what to

Kids paradise on the test block

Concerts (p. 8)

wear this fall, as well as Paul's second hand store test

p(6)

winter shoes are being unpacked. Or new ones pur1) M.I.A. plus Sleigh Bells

in O happy day.

A small chip is pressed into my hand

concert/punk/hip hop/indie

Another way of escaping the cold is to put on fat - and

right as I enter the Legoland Discove-

begin: 8pm

a very effective way of doing this is by scarfing down

ry Centre. "This one is for Pirate Bay,"

Rest on the laurels of her success? Not

plenty of curry sausages. Where do you get the best

says the lady at the cashier, but before

Sri Lanka-born Mathangi Arulpra-

‘fatbacks’ and which ones go straight into the bin, our

I can thank her, I am swept away by

gasam. The 35-year old could have had it so easy after

Currywurst stand test reveals.

a human wave. How’s this for chaos: visitors leaving

her song "O… Saya" from "Slumdog Millionaire" was

This time in We Mitte Moms, we’ll tell you where you

flow towards the exit while visitors arriving push into

nominated for an Oscar. Instead, she released "Maya,"

can eat out with kids this winter without feeling like

the lobby trying to protect themselves from the pou-

a new album that with its blend of crisp dub, weird

you’re at a playground.

ring rain in Potsdamer Platz.

sound collages and hard singing voice is anything but easy pop fare. Her lyrics are distinctive and aggres-

We also recommend the report about the city’s ugliest apartment building that offers a few nice surprises.

Before I know what's happening, my little brother pulls

sive. The daughter of a Tamil freedom fighter, she ve-

Also, of course, in this month’s issues there are lots

me downstairs into the world of small, colorful toy

hemently stands up for the rights of her countrymen.

more tips, trends and topics from the heart of Berlin.

building bricks. He isn't the only one happy about this

That's why her country recently declared her an enemy

Have fun!

visit. I am too. I was once a happy kid who spent count-

of the state. Curious? Get yourself a ticket for her con-

less hours with magnificent, medieval castles, a Robin

cert in Berlin. Quick. White Trash Fast Food

Hood Sherwood Forest, and even a self-programmed

C. Halle

Lego Mindstorms robot.

Columbiadamm 13-21

Contributors (p. 3) Martin Steinmetz

Telephone: 030 – 698 12 80

Martin Steinmetz lived in Manchester for eight years and worked there as a

It's not hard to imagine the wide-eyed excitement of

www.c-halle.com

roving reporter, and later as online ed-

a 10-year-old who can explore an ocean with remote-

Tickets (from Koka 36): 030 – 61 10 13 13

itor for regional newspapers. He now

controlled pirate ships, a jungle with life-sized tropical

lives in Berlin where he earns his living as a freelance

animals or a Duplo village where he build his own tow-

2) Des Arks/Auxes

journalist and translator. He occasionally plays the

ers and skyscrapers, and subject them to an earthqua-

6. November

drums, but very often writes about music, culture and

ke. Already the website encourages a feeling in the kids

concert/post punk/rock/

society for British and German media (print & online).

(and all those who want to be) to: "… think you’ve just

singer-songwriter

It's his birthday in November - he'll be 29.

jumped into the world's biggest box of Lego!”

tickets: €6 - 8 begin: 9pm

Björn lüdtke

Without a doubt, Miniland, the miniature version of

Auxes isn’t really a real band. Instead, it is former Mile-

Because there were too many four-

Berlin's landmarks, the lavishly made films in the 4D

marker front man David Laney’s solo project that’s

legged friends in Friedrichshain who

cinema, and the eerily beautiful journey in the poiso-

gotten bigger by coincidence. After the release of his

paved the sidewalks with “canine mi-

nous green dragon to a medieval castle are some of the

first solo record of live performances, he got himself

nes,” Björn moved to Mitte in 2005. A

spectacular attractions included in this urban enter-

support from other musicians. Meanwhile, the earlier

tainment course.

solo project has mutated into a more or less regular

fashion designer, he now works as editor, and has had

band. Their new album, "Ichkannnichtmehr," is a cross

his share of experiences with celebration in the very building he reports about in this issue. Björn, howe-

But what really makes us adults smile is what fun the

between post-punk and hardcore. In contrast, Des Ark's

ver, has never stumbled into or over one of the many

kids have playing with the bricks: the so-called build

front woman Aimee Argote goes about it more quietly.

stairwell junkies the yellow press loves reporting

and test zone has large tables where kids can let their

Kick back with a beer and listen to her gentle voice and

about. You can read more by Mr. Luedtke in Hate Ma-

creativity run wild. Big crowds gather at the racing-

the gentle sound of the guitar.

gazine or The Reference Council.

ramps where kids let their sometimes reckless/ experi-

Schokoladen

mental and sometimes well-planned vehicles run riot.

Acker Strasse 169

johanna ruebel

Even my little brother is beside himself. For me, it’s a

www.schokoladen-mitte.de

Johanna is a real globetrotter. Born in

good opportunity to relax in the Lego Cafe and recover

Tel. 030 – 2826527

Hamburg, she moved to France when

from all the action. However, it's over when after sever-

she seven years old, and after gradu-

al hours you try and get your kid to leave.

ating from high school, she studied graphic design at Central Saint Martin College in Lon-


38   English Translations

3) Fehlfarben

2) David O’Reilly „Black Lake“

Okay, the fragrance has been around for a while now.

concert/post punk

art/animation

But what do they say? Good things take time. So that’s

14 November

5 November to January

why we’d really like to recommend this eau de toilette.

begin: 9pm

admission free

Comme des Garcons perfumer Christian Astuguewille created this fragrance for the Finnish furniture manu-

The fact that German music can also be cool is no long-

Irish filmmaker David O'Reilly is a master of the ani-

facturer Artek to, his own words, improve physical and

er an issue now. But in the early 70s, when above all

mation world who proves with his short 3D films just

mental well-being.

the British pop music scene ruled, it was unthinkable.

how emotional and full of life this abstract art world

www.ausliebezumduft.de

German language texts were something only for folk

can be. His simple animations and characters manage

music. A horde Düsseldorf bands like DAF, Der Plan,

to touch us more than some "real movies,” probably

2) Tea dance with Alice in

and of course the Fehlfarben proved it otherwise. With

because in their simplicity, they follow a certain child-

Wonderland

their last album "Glücksmaschinen," Fehlfarben has

like pattern. As part of its new exhibition concept, the

IS: cutlery, but not just any

returned to the origins of their sound: a pervasive bass

Direktorenhaus (Director's House) is showing all the

CAN: be a present at the next

that is drowned out by the distinctive voice of Heine.

artist’s previous works under the motto "Opium Den.”

unbirthday party

Add a synthesizer in the best 80s style and lyrics that

The exhibition includes his most well known film

could not be disillusioned. Don’t miss the opportunity

Please Say Something, which won the 2009 Berlinale

You shouldn’t play with your food is what our mothers

to experience these punk rock veterans live. If only

Golden Bear for best short film.

always preached. The Polish designer Dorota Pakula

to hear “Ein Jahr (Es geht voran),” maybe their best

Direktorenhaus

vel Rutka, however, doesn’t seem to have been raised

known, if not necessarily their best piece.

Am Krögel 2

this way. The result of this rebelliousness is the „Play

Lido

Tel. 030 – 48 49 19 29

Food Plates“ - dishes that demand to be played with.

Cuvry Strasse 7

www.direktorenhaus.com

The three different versions represent three different

030 – 69 56 68 40

opening times: Mon - Sat: 11am to 7 pm

levels and make the distraction of eating extremely

€49.60

varied.

www.lido-berlin.de 3) Nan Goldin. Berlin Work

tickets (from Koka 36): 030 – 61 10 13 13

www.dorotapakula.com

20 November to 28 March 2011 Exhibitions (p. 9) 1)The Potosí principle

photography/exhibition

3) Fashionably dangly

admission: €6, concessions €3

IS: an iPhone pocket CAN: serve as a fashionable accessory

until 2 January 2011

COSTS: €42

exhibitions/workshops/

The subculture scene has been home to photographer

radio laboratory

Nan Goldin since her fourteenth birthday. Her pictures

iPhone pockets are usually unsligh-

admission is free on Mondays

take us to a world far away from the mainstream: sex,

ty, annoying and anything but cool. But this attitude

Potosí was one of the largest cities in the world at the

drag queens, drugs, transvestites. These are the sub-

changes almost instantly once you get your iPhone.

beginning of the 17th century. Thousands of people

jects she processes in her very intimate images, and for

The sleek and thin design all too often allows the

streamed into this Bolivian city to profit from gigantic

which she already received the Hasselblad Foundation

smartphone to take on an independent life in your

deposits of silver. A complex economic system based

Award. The exhibition at the Galerie Berlin shows 80

trouser pockets, end up in the wrong position on the

on silver production and distribution developed. The

works, some of which are unknown. They originated in

car seat, or chair, and in the worst case, land on ground.

ruling class shamelessly exploited the indigenous

Berlin and give an insight into the life and surround-

When that happens, purchasing an iPhone pocket

population. The prosperity of countries like China and

ings of the artist. Whoever wants to experience Nan

seems inevitable. Choosing the right case is a matter

Dubai today is based on this principle. On the basis of

Goldin personally, has the opportunity to do so in a

of opinion. For those who don’t like floppy rubber or

baroque and modern works of art, the exhibition at-

talk with the artist on the 20th of November at 3pm.

adhesive plastic, we recommend Sandqvist’s leather

tempts to establish parallels between the cycle that de-

Berlinische Galerie

pouches. The necklace is long enough for you to wear

veloped at that time and the present, and also to show

Alte Jakobstraße 124-128

it diagonally over your shoulder or around your neck.

the role of art in such a system. In addition, a variety

www.berlinischegalerie.de

In addition, the pocket is closed by a metal button.

of lectures and workshops on Karl Marx’s theses on

Tel: 030 – 78 90 26 00

www. sandqvist.net

capitalist accumulation will take place. Participation is

opening times: daily from 10am to 6pm

free, but registration is required.

(except Tuesdays)

4) Let’s get this party started IS:a very unique iPod case

House of World Cultures John-Foster-Dulles-Allee 10

MITTEschön favourite pieces

CAN: open bottles! No kidding!

030 – 39 78 71 75

(p. 10)

COSTS: €17.80

www.hkw.de

1) Smells right

This situation that can occur at any-

exhibition opening times:

IS: an unusual fragrance

time: a fresh, cold bottle of beer but no

Wed - Mon and Holidays 11am until 7pm

CAN: help to seduce

bottle opener. Embarrassing in front of beloved ones if

closed Tuesdays

COSTS: €79

you’re not here armed with some alternative method. A lighter—and knowing how to use it as bottle open-


English Translations  39

er—is also not always available, and using your teeth

range, whether new or worn, in Scandinavia. In addi-

1900. If there weren’t another shop that I have to visit

can be repellent. So therefore, its all the more impres-

tion to the avant-garde, young Icelandic designer’s ex-

today, I wouldn’t leave. This is because of the choice

sive when you casually pull your iphone out of your

otic garments, there is a fine selection of pumps and

of exceptional models, and especially because of the

pocket and pop off your bottle caps. Cheers!

boots, clothes and dress coats at fair prices.

helpful and patient saleswoman’s advice.

5) Wedges instead of blades

My tour continues on to the end of Prenzlauer Berg.

Past Present has graced the capital with its presence

IS: not an ice skate

Here I first make a stop in Memory, the "junky" shop on

since last month. The interior of the store that is lo-

CAN: make an ice princess out of you

the Schwedter Strasse. In spite of, or perhaps because

cated somewhat off the beaten path, shines in gloomy

COSTS: €189

of this, one or another reasonably priced treasures

black, and mainly has clothing for men. But women

These ankle boots will spare you a

might be hidden. You’ve got to have patience and a

also find pre-selected pieces. You’ll also find antique,

crash landing - whether on the ice or as a fashionista.

practiced eye because everything from the doll with-

unique Vintage and avant-garde showpieces that you’d

Inspired by figure ice skates, these boots in pebbled

out a head to a fake fur coat is on sale.

never find a second time in Berlin. Worth mentioning:

www.ibottleopener.com

here you can squander your money even on Christian

Nappa leather are an absolute eye-catcher, and will add nostalgia and romance to your outfit. To perfect the

The boutique Cache Coeur is just around the corner

Sunday. Open to everyone, otherwise that’ll be three

scene, they should be wrapped up and carried hand

and couldn't be more different. Here there are brand-

Hail Mary's backwards!

in hand with your special someone. The only slipping

new treasures from the 40s to the 70s and the present.

.

will be done in the dead of winter on frozen streets.

Owner Gerlinde has acquired them either directly

Schlingensief for the little guy

And only then, romantically under the glittering stars,

from the fashion houses or through specialized dis-

(p. 18)

we're sure.

tributors in Germany, Paris or Brussels. The selection

Datenstrudel: it sounds like a hip

www.flip-flop.de

of white is impressive. All the well-known fashion de-

media agency or website that relea-

signers from McQueen to Vivienne Westwood seem to

ses funny YouTube videos. Far from

be represented. So, you can imagine the prices.

it! Jörn Hintzer and Jakob Hüfner are

O Happy Day – Where’s Vintage shopping at its best? (p. 10)

the two friends behind the name. To-

Where’s the second hand paradise of

The heart of every clothes scavenger beats faster

gether they made Weltverbesserungsmaßnahmen, a

Berlin Mitte? Retro is the undisputed

in Garments (they opened a second shop in Linien

film about actors at the Schauspielhaus in Hannover,

trend of the 21st century that goes far

Strasse in October 2010). The shop gets its Vintage

shorts for a children’s’ television show and, well, what

beyond the borders of Mitte. If there

clothing and accessories primarily from film and tel-

are they? Artists, media makers, producers? We asked

is one thing that connects Berliners

evision productions as well as second hand. With a 3 to

and took a look around at Datenstrudel! (‘Datenstru-

in all their diversity, it is Vintage cult. In a city that is

200 Euro price range, the clothes racks are remarkably

del’ means ‘vortex of data.’ Translator’s note)

very much influenced by history, and with an architec-

and diversely stocked. Reasonably priced garments

ture that is unconventionally connected by the past,

from large fashion chains hang sorted in colors next

Performance artists and filmmakers: What are you?

present and future, you can clearly see a trend towards

to brand products. During my short visit, I quickly dis-

Jörn: Well, we’re not filmmakers...

identifying with times past. No matter whether furni-

covered new pieces by Margiela and Acne that didn't

Jakob: Not action artists either...

ture or fashion – the aversion of believing in progress

look more than one season old. But also the variety of

Jörn: Maybe action filmmaker? I’d rather say artist duo.

goes hand in hand with the idea of sustainability. Great

golden, opulent blings of decades past is more than

But even that is not exactly true, because basically

Vintage stores are distinguished by the fact that their

worth a glance.

we’re all sorts of things at the moment: media agency, filmmakers, production company ...

products, albeit old, are in mint condition. They are unique, and for lovers of nostalgic originals, Vintage

Sommerladen at the corner of Tucholsky and Linien

Jakob: Directing duo ...

shopping is comparable to a safari the jungle of the

Strasse functions according to a similar principle.

Jörn: Although at the Schauspielhaus Hannover, where

city: a constant hunt for trophies. Whoever lives in

Anyone who is anyone in the fashion world whirls

we are currently working together with Jürgen Kuttner

Berlin or comes here to visit is often looking for spe-

around here in various forms of second hand high

on a project, we’re seen as artists.

cialty stores. Although second hand is abundant in

heels, dresses, suits and accessories. The heavy clothes

Jakob: We are neither classic artists nor classic filmma-

the capital city, the prices are often unrealistic and far

racks may not be everyone's thing, but the refreshing,

kers, but something in between. Schlingensief for the

from Vintage in the true sense. I checked around and

personal consultation from operator Johanna and the

small guy, so to speak

present you my dearest treasure troves in Mitte.

tame store poodle makes for exuberant shopping fun.

I'd like to start with the very manageable “Glad I

As I am in the neighborhood anyway, I pay a visit to

Jakob: The classic scenario, while studying at the Aca-

Never...” store, which has so often provided me with

Lunettes Selection who are popular for their extrava-

demy of Media Arts in Cologne.

a source to stock up on collection of Vintage pieces.

gant 20th Century glasses. The selection of the unworn

Jörn: Jakob was allowed to mimic being a director's as-

The shop in the Zehdenicker Strasse is not on any of

originals is huge. Simple, conspicuous, playful or per-

sistant on my graduation film.

the usual shopping routes, but the uniqueness of its

haps indeed, straightforward? From circular nickel

Jakob: Actually I was supposed to be the lead actor, and

garments makes it interesting. Baldvin, one of the two

frames with 30’s flair to the Cateye, Lunettes offers a

then only the director's assistant. Well, it was my own

owners, is a native Icelander and buys the bulk of the

retrospective of the design history of eyewear since

fault. Jörn paid for it afterwards. Bitterly.

Where did you get to know each other?


What, that you were assistant director?

Down Olympics where all the competitions are held

mething. In any case, in this way, one goes from one

Jakob: No, that he went with a different actor who inci-

lying down. So say, instead of jumping from a real

idea to the next. But of course we’re not always ultra-

dentally began working at Ford three years later.

ski-jump, the ski jumper has to crawl sideways from

productive, there are days when not much happens...

Jörn: What? He no longer works as an actor?

a painted dummy ski-jump down the home stretch.

Jakob: …when nothing at all happens!

Jakob: Should give you something to think about!

It sounds simple, but it’s not, especially if you want

Jörn: And we talk for hours about a presentation that

How did Datenstrudel come into being?

to move along with two long, impractical skis on your

ultimately landed in the bin.

Jakob: After studying we quickly realized that script-

feet. We used this concept later for a Peter Light music

writing is a long, tough process, and that it could take

video, but also for a popular children’s show.

Currently, your Standard Time DVD, a 24-hour video, which recreates synchronized real-time with a digi-

years to get a screenplay produced. It's a way of working that doesn’t really fit to us at all because we knock

How can we imagine your cooperation? You both sit at

tal clock made of wooden boards is available in many

out and realize ideas very quickly. Yes, and then we dis-

the desk opposite each other and brainstorm?

stores and computer video upload as well. How did you

covered the Internet in 2000...

Jörn: Since we’re mostly have to realize something

get involved in this project?

Jörn: ...the ideal platform for quickly distributing

for projects that are already going on, we are seldom

Jörn: We weren’t involved as artist duo on the Standard

short movies, art actions or the like without any major

forced to come up with our own, new projects. Instead,

Time project. We were the media agency that imple-

obstacles.

we spend more time in the context of these ongoing

mented an idea in the name of the artist Mark Forma-

Jakob: The basic idea behind the creation of Datenstru-

projects searching for ideas and considering how we

nek. I know Mark from my studies at the Art Academy

del was to create our own kind of Web-TV that would

might implement the themes. For example: we are

in Munster. Cooperation for the project came about

broadcast art performances live and integrate viewers

currently working on a 45-minute 3SAT documentary,

through this personal connection.

via mail or phone. A quasi-interactive-Arte TV channel,

which is part of a four-part philosophy program about

Why did you move from Cologne to Berlin?

only more fun and with a less serious concept of cul-

the manifestation of Philosophy in the contemporary

Jörn: It's very simple: because of the whole artistic in-

ture.

present. During such projects, for which we naturally

put accumulating here. Yesterday on the train from

Jörn: We’ve used almost all our friends for our actions:

brainstorm together in the classic sense, many tangen-

Hannover to Berlin, you could really feel how the enti-

musicians, actors, journalists, they all had to believe

tial ideas come out.

re circulation of the culture was flowing back into the

in it.

Jakob: ...and if we’re lucky, we’ll remember them for the

heart after the weekend.

Jakob: Some of these actions in turn later developed

next project or job.

Jakob: A music conductor sits to your right, someone

into very different stories. For example, the Lying

Jörn: ... or not and then think: man, was there so-

to the left is reading a screenplay, and someone across


English Translations  41

the way is writing a text...

"Berlin has been transformed by the chaotic division

Why in the world would anyone want to live here?

Jörn: Everywhere people were sitting and working

into something creative that is stimulating in every

When you enter the apartments you know why. Like

creatively. Sure, you can bitch about the ubiquitous

respect. "

the insurance agent who visited a couple on the twelfth floor. Although he was wet with perspiration

creativity too. I personally find it unbelievably great because it creates an incredibly large pool of ideas

The photographs used for his current work came about

after riding the elevator, when he entered the apart-

from which you can also draw. You have your office in

during such a theater project, which he produced in

ment, he was quite surprised: "It is beautiful!" There’s

the middle of Mitte. Is there a place where you like to

2009 together with the Hamburg director Nils Daniel

an unobstructed view of the TV tower, the Leipziger

spend your lunch break?

Fincham and five high school graduates. These images

Strasse, and the tip of the cathedral.

Jörn: Clearly, the Heckmann Höfe. There are so many

were shown in an exhibition in Eutin. Kaminski per-

tourists there that I immediately get into a holiday

formed ten of his poems at the opening.

A view like this is rare in Berlin, where most buildings aren’t higher than five stories. There are even maison-

mood. When you see all the people hectically looking at their travel guide, you wonder where your own city

The selected work is from his series “Verstand und

ettes with lower floors and rooms to the back facing

map is.

Gefühl” ("Reason and Feeling,") and is the basis for the

the Volksbühne Theater. It’s even quiet there. You can’t

logo-like "muse" in the intro of Kaminski's homepage

hear the noise from the big intersection.

A going-out in Berlin tip?

www.arttoo.de" www.arttoo.de. He describes this im-

Jörn: Well I can only recommend Café Kotti to every-

age as "abstract and yet not abstract, open on one hand,

In general, the apartments are not typical for an LPS

one. There you have a similar holiday feeling like in

closed and mysterious on the other, simultaneouslys-

because the walls aren’t thin. This may be due to the

the Heckmann Höfe simply because there are so many

tatic and moving, floating or on the go, perhaps in the

fact that in the time of the GDR, almost only party offi-

different people: cool hipsters, Turkish dads or typical

space in between, in which all the invisible, which con-

cials lived here. And they weren't keen on being eaves-

Kotti residents. They all gather there. A really nice al-

stitutes us, can be found."

dropped on. Some apartment doors are even soundproofed on the inside.

ternative to all the boring hip spots. The mandatory film nerd question: what’s your favo-

The Memi

rite video store

Ode to a monstrosity (p. 26)

Jakob: Clearly, Filmgalerie 451 in Tor Strasse.

Speaking of big shots. There is a wall of the building

"If you have to live there, then you've

where no windows were planned. They made an excep-

reached rock bottom." This is the first

tion on the tenth floor. It is rumored that the daughter

What’s typically Mitte for you?

thought that crosses your mind when

of Erich Mielke, GDR Minister of State Security, was

Jakob: Matte green Porsches.

you see the building in Memhard

among the residents who once lived here. The room

Jörn: Fixie-Räder (are bikes without brakes, gears or

Strasse in Mitte. There's a reason why

was too dark for her so they built her a window. The

lights. Translator’s note)

this “Plattenbau” is also called the ugliest building in

housing association in Mitte hasn’t confirmed this

Jakob: And very clearly: beards.

the world (A plattenbau, large-panel system building

story.

Jörn: Especially the full beard.

or LPS, is a style of architecture associated with the GDR—translator’s note.) The yellow press has recently

This so-called “Mielke window” isn’t the only charming

Sign up for the MitteSchön newsletter! We’re giving

taken an interest in the goings-on here. The Berliner

detail. Again and again you come across attempts by

away two free Standard Time DVD’s in November.

Kurier writes: "Junkie terror - the drug house of Alex."

residents to make the monstrous building more of a

Simply send your email address to newsletter.mitte-

Even RTL television showed up to inspect the stair-

home. Flowers on the windowsills of the long hallways

schoen.com and you’re eligible to win. Good luck!

wells. Not without good reason, the city’s junkies hang

and kitten posters on the twelfth floor that have been

out here.

hanging undamaged there for years.

Illustrator of the month: Jörg Kaminski (p. 23)

As soon as you enter the building, you get the creeps.

If you ask the residents, most of them are happy to

"My particular interest is partly the

There’s the smell of excrement on the steps going up,

live here. Even on the third floor, where the view isn’t

special forces in all of us, and the in-

many of the tags on the walls aren’t written with mark-

as bad as you’d think. There are trees outside the win-

tention to activate them in an artistic

ers, rather with blood. Used syringes lie where they've

dows, with the ubiquitous television tower peeping

process, to get into these incredibly

been dropped.

out behind them. The gentleman who has lived 15 years in the house, worked on the heating in the tower.

well-camouflaged spaces ... " says Jörg Kaminski, and means the intensive work he does with

Maybe we’ll take the elevator. Whoever lives upstairs -

the people he works with.

the house has up to 13 floors - has little choice anyway.

If you have lived here for a while, your perception

The elevator isn't much better. The floor sags, the lights

changes over the years. "I have nothing negative to

flicker.

report about this block. Strangely, I have never felt

People in special life situations who are prepared to

about it like my friends who used to visit me and liked

face these processes unconditionally. They are not a subject of the work, but an active part of the process.

When you step out, you notice pipes in the ceiling. A deep

to show it to their guests from Munich,” a former resi-

He finds these people in his theater projects, or simply

humming envelopes you, but you can’t figure out where

dent said. Only once, when someone sneezed food all

by talking to them on the street, for example in Berlin,

the sound is coming from. Otherwise it is quiet. An eerie

over the button panel, was she disgusted. She calls the

where he studied painting as a young man and is cur-

atmosphere. If you didn’t know any better, you’d think

building - almost lovingly - the Memi.

rently looking for a suitable gallery to exhibit his work:

you were in a spaceship and not in the capital.

Her former roommate still lives in the Memi: "It’s


42   English Translations

spooky, but I get off on patina." Whether he was ever

for the Peter Lindbergh exhibition. In the tenth year

estate crisis, the former owners needed money and

scared in the building? "Of what? The neighbors are

of C/O Berlin, the fashion photographer is presenting

sold the Postfuhramt to the Elad Group, which has its

friendly.” Maybe the bats that occasionally fly in and

"On Street," his impressions of the streets of New York,

own plans for the building.

out in his bathroom? "You get used to that."

Paris and Berlin.

The housing association considered installing a con-

One of the biggest highlights of recent years was the

were also designed by your partner Ingo Pott. What

cierge, but it wasn’t possible structurally. Security

2009 Annie Leibovitz exhibition, which attracted

would the new C / O location offer?

guards patrol every night to keep the junkies out of the

more than 110,000 visitors to the historic building

The former studios of the Art Academy Weissensee in

stairwells. In fact, most residents appreciate not smell-

at the corner Oranienburger Strasse and Tucholsky

Monbijou Park are not our only proposal for a new lo-

ing urine.

Strasse. Together with his team, Erfurt has brought the

cation, but our favorite. Of course we’ve looked at alter-

work of internationally renowned photographers to

native locations - including in the Oranienburger and

The building, which is located between the hip area of

Berlin. Most recently, it was the images of the photo

in the August Strasse

Münz Strasse and the commerce temples of Alexan-

agency Magnum, and a few years ago, the U2 portraits

One thing is certain, we want to stay in this district:

derplatz, has become a Mitte myth. Many tourists take

by Anton Corbijn who has recently brought his camera

we’re Mitte people. We are financed 65% by ticket sales.

pictures of the LPS building, which was built in 1983.

to the big screen in 2007 with Control and currently

Therefore, we need to be connected to the flow of

Why do they do it? One can only guess. Some, perhaps,

The American. Photographers of international stand-

visitors, otherwise we’re just as dependant on public

because it is so incredibly ugly. The others, however,

ing will be seen in the coming ten years at C / O Berlin,

funds as all other institutions.

may have recognized that the monolithic austerity of

Erfurt says confidently.

Ultimately, it’s very satisfying when as many people as

The plans for a possible new location in Monbijou Park

possible see the work that you do yourself. No one likes

the complex is not without a certain aesthetic. How did you experience the early days of C / O Berlin

to keep work in a drawer.

When asked how can they call the monstrosity in the

ten years ago? Was it an adventurous, if uncertain time?

Memhard Strasse home, one resident replied: "My

Certainly, it was very exciting – we often fell flat on our

What exactly do you have in mind for Monbijou Park?

apartment was recently renovated. But honestly, this

faces. But we got up and went on because we believed

The concept is a kind of "Serpentine Gallery” in Berlin.

is Berlin - I've never had a squeaky clean stairwell.”

in our idea of creating a vibrant center for photogra-

It would combine the stone of the museum district by

phy, a platform where people from a wide range of

way of a transparent building with a diverse gallery

Interview with Stephan Erfurt

fields could draw inspiration from photography.

scene. Old Art Academy Weissensee buildings, which

C/O Berlin (p. 30)

Of course there were many ups and downs. We were

are supposed to be demolished, are still standing. You

Ten years of C/O Berlin – Ten Ques-

almost bankrupt in 2004 when Gilles Peress created

could leave two of the buildings and convert them

tions for Stephan Erfurt, co-founder

a great work 15 years after the wall came down. The

into a large, bright hall. Above all, we want to make

of the “Forum for Visual Dialogues”

exhibition was produced especially for us. But in the

use of the underground bunker as an exhibition hall,

end, the production costs were three times higher than

as its demolition would otherwise be very costly. We

expected, and the exhibition was suddenly €100,000

are aware that these plans are politically very difficult

more expensive. It almost cost us our heads.

to implement because there is a park citizens' group

There’s no trace that Stephan Erfurt is afraid of the future. Despite the fact that the renowned

and a resolution from the council on the greening of

gallery C / O must vacate its current exhibition space in the Postfuhramt (a former post office building) in

How did you feel when the new investors informed you

the park. Nevertheless, we believe that we can openly

Mitte.

that the Postfuhramt was no longer available?

discuss it. We want to show that with this plan we’re

Naturally, it was a shock because it came with such

thinking in the future.

A group of investors wants to convert the building into

short notice and so unexpectedly. We always knew that

a hotel and shopping center. All pictures and books, as

we would have to move out at some point, but there an

How would you finance the new location? Do you want

well as exhibition furniture is expected to be packed

agreement with the former owners that there would

to apply for public funding?

up for the move by the end of March 2011. Where the

be a lead time of 18 months. The new owners would

We have received a project grant from the Haupts-

journey will lead isn’t yet known.

have been happy to have us out of the building by 1

tadtkulturfonds (a Berlin cultural fund—trans. note)

August. The parking lots are empty and the small ten-

four times, otherwise we’ve never used public funds.

Large-format prints hang on the walls of the first floor

ants are already gone. Only the Rodeo Club and C / O

We believe that Berlin has given us a lot, but we have

conference room walls of the imperial era building.

Berlin are left.

also given back to residents and visitors. We’re hoping for a one-off financial support for the new building.

This includes the design for a filigree glass building in Monbijou Park where the International Forum for Vis-

Did you think that the exhibition space in the Post-

We are naturally ready to invest our own capital into

ual Dialogues could be at home from the end of 2012.

fuhramt wouldn’t be permanent?

the project, but whether we could carry it completely,

At the beginning we hoped it would be. There were

I doubt it.

For the interview with Mitteschön, C/O founder and

concrete plans for two halls of culture to be created

culture manager Stephan Erfurt wears a blue-gray suit

in the courtyard. A hall for the Vitra Design Museum

The Leibovitz exhibition last year was a great success

and has a turquoise scarf wrapped around his neck.

and a hall for us. This was discussed with the former

for you - was it a milestone in the development of C/O

His smartphone is in front of him on the table next to

owners, and my partner Ingo Pott was to become the

Berlin?

a few empty glasses, which are from the launch party

executive architect for the project. Then came the real

It's something very special when a photographer like


English Translations  43

Annie Leibovitz chooses a house like ours. Further-

Hot Dogs! (p. 34)

a visit. Unfortunately, the opening hours leave a lot

more, in the case of Annie Leibovitz, you don't apply

Are they from Berlin or not? This still

to be desired: because in the middle of the night after

for an exhibition. She personally sends her coordina-

hasn’t been completely clarified yet.

long night of clubbing, when you're just longing for

tor teams to various cities to find suitable venues. So, it

What we do know in any case is: Mrs.

something greasy, you're out of luck here. Konnopke

was a real accolade for us.

Herta Heuwer was the first to smother

is the right choice for all tourists looking for the cur-

curry sauce mix on sausages at the

rywurst experience.

You’ve got more sponsors supporting your work now...

end of the 40s. Since then, the “currywurst” has be-

Taste of the sausage: *****

Ironically, the sponsoring has developed really well,

come an item on the classic visit to Berlin. Whether

Sauce: ****

and naturally at the moment when we thought our

sitting or standing, on a paper plate or white porcelain,

Atmosphere: ****

house would collapse. Actually, it’s a bit too late, but

the currywurst is popular with all meat-eaters. And

Value for money: *****

this year was the first time that sponsors approached

where in Berlin-Mitte you’ll have the best experience,

Friendliness/Service: ***

us, without us having to search. Many projects fail be-

our currywurst stand test will tell you.

Opening hours: *** Total: 25/30

cause one has too little time, insufficient funding or because the organizers quarrel and then projects don’t

1st:Curry Mitte / Curry 122

materialize.

Tor Strasse 122

3rd: Currywurst Maximilian

That’s not the case with us, thank God. My partners

Opening hours: Mon to Fri 10am till 1am, Sat 10am to

Alexanderplatz (in front of the Alexa mall)

Marc Narosca and Ingo Pott and I are closer friends

open end, Sun 12pm to 9pm

Opening hours: Mon to Sat 11am to 9pm, Sun: Closed

than we were before, because we've been through thick

Comes with or without its „darm“ (the intestinal skin):

(unless Alexa is open)

and thin.

both options available

Comes with or without its „darm“ (the intestinal skin):

Costs: €1.60

both options available Costs: €2.20

You’re a photographer – do you even have the time to pick up a camera?

What’s clear: Curry Mitte’s taste the best. And not just

I'm almost don’t have any time. It has become less and

because they’re so beautifully firm. In fact they taste

Maximilian prides itself on using Herta Heuwer’s origi-

less in recent years. We’re now a small cultural enter-

so great and tender that you won’t want to believe that

nal sauce recipe for its sausage. And the great red sauce

prise with more than 40 employees, and I have a very

they’re such grease bombs. Even the normal tomato

really is very jut, as you say “good” in the Berlin dialect.

diverse area of responsibility. I used to photograph a

curry sauce, in contrast to many other places, is excel-

The sausages are firm and taste the way they should.

lot for the F.A.Z. Magazine, and documented the build-

lent. A little tip to Curry Mitte that all the currywurst

Unfortunately, the stand in front of the Alex mall is lo-

ing of the Reichstag dome among other things. I went

stand owners might also want to make a note of: less is

cated in a terribly tasteless pseudo-beer garden and is

up the TV tower in a construction gondola – it was a

more. This also applies to the sauce, because you want

just hopeless. Too bad, because even the friendly service

unique opportunity because they were replacing the

to taste the sausage, and not just the sauce.

doesn't make up for it.

analog antennas with digital ones. I’d say that the pho-

Taste of the sausage: *****

Taste of the sausage: *****

tography represents only five percent of my time. Oth-

Sauce: *****

Sauce: *****

erwise it isn’t feasible.

Atmosphere: ****

Atmosphere: *

Value for money: *****

Value for money: ****

How do you imagine the next ten years?

Friendliness/Service: *****

Friendliness/Service: *****

We want to become a bit bigger, a little more profes-

Opening hours: ****

Opening hours: ***

sional. We have some things up our sleeves, but right

Total: 28/30

Total: 23/30

location, which is reason why a certain pressure on

2nd: Konnopke's Imbiss (in a temporary loca-

4th: Currywurst und Coffeeshop

us. We must quickly get this over with because I have

tion nearby)

Knaack Strasse 97

now been signed for an Arnold Newman retrospective

Tram Station Eberswalder Strasse

Prenzlauer Berg

in 2012 in Berlin. Of course we still aren’t sure where

www.konnopke-imbiss.de

www.currywurst-coffeeshop.de

we will be then, but we’re giving it our all that we’ll be

Opening hours: Mon to Fri 10am till 8pm Sat 12:00pm

Opening hours: Mon to Sun 10am to 7/8pm

up and running by then. The most important thing

till 8pm, closed Sun

Comes with or without its „darm“ (the intestinal skin):

however is not to be at the mercy of investors, rather,

Comes with or without its „darm“ (the intestinal skin):

both options available

to find a long-term protection for C/O Berlin. To this

only without available

Costs: €1.60

end, we are now laying the cornerstone. We are now in

Costs: €1.70

now everything is eclipsed by the search for a new

This currywurst location is somewhat lost and lonely,

a very important phase. Every move has been an improvement. It was never anything negative, but always

Konnopke is an institution. Tourists flock there in

just across from the Kulturbrauerei, and inside it re-

constructive.

droves. Even the construction work on the Eberswalder

minds one more of a typical coffee shop. Accordingly,

U-Bahn station, which has forced the stand from its

little effort seems to be placed on the currywurst,

usual place to a temporary location, hasn’t changed its

which aren't fried well and are too limp. On the other

popularity. And rightly so. Konnopke’s sausages, which

hand, you can sit reasonably comfortably here, and

come only without their intestinal skin, are well worth

don’t have to squeeze yourself in at a narrow counter


44   English Translations

as is the case at most currywurst stands. But all in all,

Opening hours: *****

cheap with the standard child restaurant meal of

not for currywurst connoisseurs.

Total: 17/30

French fries with ketchup, which is available for €2.30.

Taste of the sausage: *** Sauce: ***

We Mitte Moms (p. 36)

If you’re simply just looking for a cafe are where you

Atmosphere: ****

Some activities are as good as dead

can exchange more than two sentences with your girl-

Value for money: ****

when babies grow out of the hori-

friend, but with your children, then Johann Le Rose in

Friendliness/Service: ****

zontal age. Shopping, for example.

Kreuzberg is to be recommended. They offer a beau-

Opening hours: ***

Despite all admonishments, the little

tifully decorated children’s room that can provide a

Total: 21/30

ones just can't keep from pocketing

quarter of an hour of peace. At least that.

that pink, sparkly hair clip that sets off

And for anyone who longs for a candle-lit dinner for

5th: Currywurst Express

the security alarms at the exit and sounds as if you’ve

two, the only one thing the remains: look for a reliable

Alexanderplatz (in the S-Bahnhof station)

cleaned out half the shop.

babysitter who likes to stay home.

Thu 6:30am to 11pm, Friday and Saturday 24hrs,

Going out to eat is another recreational activity that is

Café/Bar Le Johann Rose

and Sun 6:30am to 9:30pm

difficult to manage with a child. For someone like me,

Forster Strasse 57

Comes with or without its „darm“ (the intestinal skin):

who’s happy not to burn noodles, and yet is much too

Tel.: 030 – 54 81 42 59

both options available

fussy to feed on fast food, it's an absolute disaster. And

www.johannrose.de

Costs: €2.60

since you can’t invite yourself over for dinner at friends

Mon to Fri: 11am to open end

every night even if you do bring a great bottle of wine,

Sat and Sun: 10am to open end

Opening hours: Mon to Wed 6:30am to 10pm,

They say express, and they mean it! As soon as you’ve

I began to look for child-friendly restaurants in Berlin.

ordered, the sausage is already on the table. Sausage

Child-friendly, mind you, not children restaurants, be-

Restaurant Avril

and sauce tastes very average. The prices are steep: a

cause I loathe partaking of my food on a chair next to

Graefe Strasse 83

regular currywurst costs € 2.60. This makes it the most

a ball pool plus slide. No, I want to be a normal adult

Tel. 030 – 62 73 53 98

expensive of all the sausages.

sitting at a beautifully laid table with gleaming cutlery

www.cafe-avril.com

Taste of the sausage: ***

and enjoy sipping a glass of wine. Impossible? It is, for

Mon-Sun: 9am to open end

Sauce: ***

example in restaurant Platzhirsch, which is located

Breakfast special: Mon-Sat: 9am to 4pm

Atmosphere: **

right on Arkonaplatz. With its spartanly furnished

Sunday brunch: 10am to 4pm

Value for money: *

interior and antlers, it looks like a typical, hip Berlin

Adults €9, children under 4 €1, up to 12, €4.50

Friendliness/Service: *****

restaurant. There a small but subtle difference: they

Opening hours: *****

have a children's corner that is not so obtrusive that it

Restaurant Platzhirsch

Total: 19/30

frightens off childless guests, and just large enough to

Granseer Str. 6

keep the kids occupied for about an hour.

Tel. 030 – 35 12 39 00 www.der-platzhirsch.de

6th: CURRY 61

Opening times: Mon to Sun: 10am to 1am

Oranienburger Strasse 6

A little less hip option, but just as relaxed for going out

www.curry61.de

to dinner with kids, is restaurant Avril in Kreuzberg.

Opening hours: Mon to Thu 11am to 1am, Fri to Sat 11am

They have an extensive kids' menu that includes meals

Tomasa Kreuzberg

to 2:00am, Sun 12:00pm to 6pm

like roasted salmon strips with mashed potatoes and

Kreuzbergstr. 62

Comes with or without its „darm“ (the intestinal skin):

carrots, something different than the usual noodles

Tel.: 030 – 81 00 98 85

both options available

with tomato sauce, and in addition, a huge play room.

www.tomasa.de/kreuzberg

Costs: 1.70 €

There, in the back room, the kids can build a city out

Sun to Thu: 9am to 1am

of Lego bricks, decorate the chalkboard wall with their

Fri to Sat: 9am to 2am

I'm not really finicky. I love sausage. But it is called

works of art or just romp around while parents dine in

"currywurst" and not "sugarwurst.” These currywurst

peace and quiet. The buffet brunch on Sunday is rec-

taste, thanks to the tomato sauce that apparently con-

ommended for all breakfast fans, and small mouths up

sists only of sugar, like something kids eat for dessert.

to the age of 4 only pay €1.

Tiny cocktail tables in the middle of the Oranienburger

For those who fancy something more chic, check out

Strasse create anything but a welcoming atmosphere.

restaurant Tomasa in Kreuzberg Strasse. In this beauti-

This is the place to go only when all the other snack

ful villa, which looks like an elegant version of a house

stands have closed at 1:00.

out of children's book, children can either play in the

Taste of the sausage: ***

play room, or when its nice out, play outside in the

Sauce: *

courtyard and marvel at the animals in the adjacent

Atmosphere: **

enclosure. However, if you want something other than

Value for money: **

salad, quiche or similar trifles, you’ll have to shell out

Friendliness/Service: ****

around €13. In return, the young ones get off quite


Mitteschön   Kieztalk  Online  45

Mitteschön online Mehr Neuigkeiten aus Mitte gibt es in unserer Online-Ausgabe unter www.mitteschoen.com zu entdecken. Neben den beiden Kategorien Mitte Streets und Mitte Nights – in denen wir klassische Restaurant-, Kultur- Shop- und Ausgehtipps geben – stellen wir in der Rubrik Kieztalk interessante Menschen aus Berlins Mitte vor. In der Kolumne MiMu geben wir Tipps für alle Muttis, und wir fischen für euch unsere Lieblingsstücke aus Mittes Läden und dem Netz. In Brave New World schauen wir über Mitte hinaus und berichten euch Kurioses und Unterhaltsames aus der ganzen weiten Welt. Zu guter Letzt finden in regelmäßigen Abschnitten Gewinnspiele statt und wir vergeben Gästenlistenplätze für diverse Events. Viel Spaß!

Mitte streets

verlosung: C1RCA sneakers Flip-Flops kann man ab sofort in den Keller packen: Sneaker, Boots und Stiefel haben nun wieder Schicht. Und gibt es was Besseres, als wenn ein Sneaker nicht nur bequem, sondern auch zu jedem Anlass gut kombinierbar ist? Frauen aufgepasst: Der Schuh, der mit viel Glück bald euch gehören kann, ist das Modell „Natasha High“ von C1RCA. Den Natasha gibt es als High Top erstmalig in der aktuellen Herbstkollektion, also ein echtes Highlight, ein echter Newcomer an den Füßen. Die Möglichkeit zum Krempeln geben dem Schuh u.a. durch das Tartan-Innenfutter einen völlig anderen Style. Schwarzes Leder und kariertes Innenmaterial machen den Sneaker zu einem Hingucker in diesem Herbst. Ob zur Jeans oder Leggins - wir Frauen müssen ihn einfach haben!

Zur Zeit Online MITTE STREETS GUT UNTERWEGS IN MITTE Es gibt eigentlich nichts grausameres als Stadtrundfahrten mit Reiseleiter. Eine Stadt oder ihre Umgebung auf eigene Faust zu erkunden, ist nicht nur spannender, sondern oftmals auch effektiver. Denn genau wie die meisten Metropolen geht auch Berlin mit seinen schönen Seiten gar nicht so offensiv hausieren. Im Gegenteil: Das Schöne findet Dich. Und das häufig auch nur durch puren Zufall ... KULTURGUT BERLIN MITTE VS. MEATPACKING DISTRICT, N.Y. Ähnlich wie in SoHo haben sich auch im Meatpacking District so langsam die Designerlabels breitgemacht. Die zahllosen Industriebauten im Viertel erinnern an Städte wie Chemnitz oder das Ruhrgebiet. Berlin war ja nie in diesem Maße eine Industriestadt. Doch genau wie die New Yorker wussten auch wir leerstehende Gebäude schon immer gut zu nutzen. Clubs, Galerien und was weiß ich ... BRAVE NEW WORLD MIT TUNEUP DEIN ITUNES AUFRÄUMEN Vor ein paar Minuten zum Beispiel habe ich auf meinem Rechner TuneUp installiert. Dieses nützliche kleine Programm kommt in der schick gestalteten Verpackung daher, die auf dem Bild unten zu sehen ist. Erstanden im Apple Store in den USA, freue ich (als der kleine Musikliebhaber, der ich nunmal eben bin) mich schon wie sonstwas, dass meiner iTunes Bibliothek nun endlich das lang ersehnte Makeover bevorsteht ...



Stadtplan  47

Legende Bars/Cafés

Currywurst

1. Schokoladen, Ackerstraße 169

1. Curry Mitte/Curry 122, Torstraße 122

2. Lido, Cuvrystraße 7

2. Konnopke’s Imbiss, Tram-Station Eberswalderstraße

3. C. Halle, Columbiadamm 13–21

3. Currywurst Maximilian, Alexanderplatz (vor dem Alexa)

4. Postbahnhof, Straße der Pariser Kommune 8

4. Currywurst und Coffeeshop, Knaackstrasse 97

5. Cafe am Kotti, Adalbertstraße 96

5. Currywurst Express, Alexanderplatz ( Im S-Bahnhof)

6. Heckmann Höfe, Oranienburger Straße 32

6. CURRY 61, Oranienburger Straße 6

Läden

Museen/Galerien

1. Glad I never... , Zehdenickerstr. 25

1. Messegelände Berlin, Hammarskjöldplatz

2. Memory Vintage, Schwedter Strasse 2

2. Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124–128

3. Cache Coeur, Schönhauser Allee 174

3. C/O Berlin, Oranienburger Straße 35 /36

4. Garments, Linienstraße 204–205

4. Direktorenhaus, Am Krögel 2

5. Sommerladen, Linienstraße 153 / Ecke Tucholskystraße 6. Lunettes Selection, Torstraße 172 7. PastPresent, Köpenicker Straße 96

Kinderfreundliche Restaurants 1. Café/Bar Johann Rose, Forster Straße 57 2. Restaurant Avril , Gräfestraße 83 3.Restaurant Platzhirsch, Granseerstraße 6 4. Tomasa Kreuzberg, Kreuzbergstraße 62



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