Investment + Highlife

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Gastbeitrag

selbständig im System Transaktionen tätigen zu können und diese auch tätigen zu wollen. Wo bis dato der Finanzanlagenvermittler im Rahmen einer „verdeckten“ Finanzportfolioverwaltung die Transaktionen vorgenommen hat, muss nunmehr der Kunde für jede Transaktion einbezogen werden. Zum anderen funktioniert diese Vorgehensweise nur für die Finanzinstrumente, die grundsätzlich „long“ gehandelt werden und der Kaufzeitpunkt nicht minutiös geplant sein muss. Denn was passiert, wenn der Kunde im Urlaub ist oder einfach nicht erreichbar ist? Dann gehen nicht nur gute Einstiegsignale verloren, sondern die mögliche Performance wird um dieses „Time Lag“ verschlechtert. Szenarien, die minutiös geplant sein müssen bzw. bei denen schnellstmögliche Ausführungen gegeben sein müssen, lassen sich somit gar nicht umsetzen. Einige Finanzanlagenvermittler „sorgen“ für diese Fälle vor, indem sie sich vom Kunden die Kunden-Login-Daten besorgen, so dass sie eigenständig auch die voreingestellten Transaktionen freigeben können. Sollten diese Fälle publik werden, muss der Finanzanlagenvermittler sich bewusst sein, dass er damit die erlaubnispflichtige Tätigkeit einer Finanzportfolioverwaltung ausübt und bei Nichtvorliegen der entsprechenden Lizenz strafrechtlich verfolgt wird. Hiervor ist nicht nur zu warnen, sondern gänzlich abzuraten. Der Weg der Zukunft Der Finanzanlagenvermittler gem. §34f GewO ist im Rahmen seiner Tätigkeit eingeschränkt - kann er nur offene Investmentfonds handeln und diese in der Regel auch nur „long“. Des Weiteren muss er selbst für jede Transaktion im Portfolio des Kunden alle aufsichtsrechtlichen Informations- und Beratungspflichten erfüllen. Die Fragen nach Kosten und Ertrag rücken immer mehr in den Fokus. Um dem Kunden künftig weiterhin kompetente und innovative Beratungen zukommen lassen zu können, ist die Zusammenarbeit mit einem professionellen Vermögensverwalter der Königsweg der Zukunft. Der Vermögensverwalter strukturiert und optimiert die entsprechenden Portfoliostrategien und kann in eigenem Ermessen ohne Rücksprache mit dem Kunden die Portfolien den sich ändernden Marksituationen anpassen. Die Mehrwerte für den Finanzanlagenvermittler liegen offen auf der Hand - mehr Zeit für die Kundenakquise und -beratung, weniger Administration und erheblich höhere Erträge, da er in der Regel an allen Ertragskomponenten partizipiert. Zudem steigert er sein Image und seine Kompetenz, da er mit Dienstleistungen überzeugt, die nicht von der Stange kommen. Insbesondere, wenn der Vermögensverwalter sich auf die Verwaltung von Managed-Account-Strategien spezialisiert hat. Strategien, die sowohl in steigenden (long) als auch in fallenden Märkten (short) Erträge erwirtschaften können. Oder in Märkte investieren, die dem normalen Finanzanlagevermittler und seinen Kunden nicht zugänglich sind - z.B. der weltweit liquideste Markt, der Devisenmarkt. Zweistellige Renditechancen mit geringen Volatilitäten und korrelationsfrei zu den Aktien- und Rentenmärkten. Strategien, die von den Mitbewerbern nicht geboten werden und erst recht nicht von den flächendeckenden Bankinstituten. Die Anlageberater der Bank haben nur einen Auftrag - die z.T. kostenintensiven, hauseigene Produkte bei den Kunden mit dem Eindruck größtmöglicher Objektivität zu platzieren. Wie passen da Strategien ins Bild, die Sachverstand voraussetzen und zudem 100% Transparenz garantieren?

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