kulturschwärmer Juni 2012

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Kunst & Ausstellung

06.12

bewerbungen aus ganz Europa wurden gesichtet, um daraus die passenden Künstler für die 250 Raumbespielungen für Romantik 2.0 auszuwählen. Beliebigkeit nur um netter Kunst willen sieht anders aus. Und diese Herangehensweise führt auch bei den ausstellenden Künstlern zu einer gegenseitigen Befruchtung und Weiterentwicklung vor Ort im Altstadt-Krankenhaus. „Einige der involvierten Hamburger Künstler sprachen von einer Art Ostrale-Gefühl und sahen Romantik 2.0 als wirkliches Kunstfestival“, sagt Karsten Steinmetz.

Hilger sagt, viele kleine (Galerie-)Nischen für zeitgenössische Kunst. Ein urbanes Kunstfestival, welches die Strömungen der bildenden mit der darstellenden Kunst verbindet, fehlte aber damals in der sächsischen Landeshauptstadt. Fehlt diese Verbindung auch in Magdeburg? Kann nach den Anfängen der Urbanpiraten bis hin zum jetzigen Romantik-2.0-Festival die Landeshauptstadt zur Heimat eines überregional wahrgenommenen Kunstfestivals à la Ostrale werden? Sie könnte. Wenn die potentielle Kulturhauptstadt Europas offensiv den zeitgenössischen „jungen Wilden“ räumliche und finanzielle Brücken baut. Und zwar bevor sich die Macher in Richtung Berlin & Co. verabschieden. Der Urbanpirat Alexander Hanke ist mittlerweile in Hamburg gelandet. Und die Romantiker vom KulturAnker werden bestimmt auch nicht ewig vom temporären Krankenhaus-Kunst-Spielstätten-Erfolg zehren können. Es scheint, seit 2008, die Zeit dafür gekommen zu sein, Kunstnägel mit Kunstköpfen zu machen. Landeshauptstadt und potentielle europäische Kulturhauptstadt: Bitte übernehmen bzw. fördern Sie...

Die Ostrale in Dresden ist mittlerweile eine der größten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst in Deutschland. 2007 wurde mehr oder weniger zufällig die heutige Ostrale-Chefin Andrea Hilger von der Stadt Dresden auf die Brache im Dresdner Ostragehege aufmerksam gemacht, um ein Open-Air-Event veranstalten zu können. Das Open-Air-Event machte die gelernte Bühnenbildnerin Hilger zum Kunstevent: 2007 kamen an drei Tagen 3.000 Besucher. 2011 waren es 17.000 Besucher, die die Werke von 250 Künstlern aus 27 Nationen sehen wollten. Denn in der „Kunststadt Dresden“ gibt es zwar, wie Andrea » Infos: www.kulturanker.de

„Heutzutage fährt niemand mehr vom Werder bis nach Buckau, nur um sich ein belgisches Puppentheater-Gastspiel anzusehen.“ Zum Kunstturner-Event in Buckau (hier der Raum von Rainer Bogunski) gestalteten ebenfalls zahlreiche Künstler die Räume des vermeintlichen Abrisshauses in der Gärtner-Straße. Jetzt haben die Cultural-Engineers die kulturelle (Förder-) Regie im ehemaligen Problemviertel übernommen (Seite 8).

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Vorgänge » 06

Kino » 10

Bühne » 14

Musik » 24

Literatur » 30

Kinder » 36

Termine » 38

Adressen » 58

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