Ostwest

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18. März 2014 doren" getroffen worden, aber nicht einmal im Einklang mit der damaligen sowjetischen Verfassung gewesen.   Weiter versicherte er, dass auf der Krim Minderheitenrechte eingehalten werden sollen. Es soll drei Amtssprachen geben: russisch, ukrainisch und Krim-tatarisch. Erneut bezeichnete Putin den Machtwechsel in der Ukraine als Putsch. "Es gibt keine legitimierte Macht in der Ukraine." Unter den neuen Kräften seien Faschisten, Russlandfeinde und Antisemiten. Als erste Maßnahme hätten die neuen Machthaber die Minderheiten im Land diskriminiert. Russland habe daher eingreifen müssen, um die russisch-stämmigen Bewohner der Krim zu schützen.  Gleichwohl betonte er die engen Beziehungen Russlands zum

ukrainischen "Brudervolk". Diese seien bedeutsam und würden dies auch bleiben. Er fügte hinzu: "Wir wollen keine Spaltung der Ukraine." Die Schwarzmeer-Halbinsel Krim sei aber von enormer strategischer Bedeutung für die Region, die dringend Stabilität brauche. "Diese Stabilität kann nur eine russische Stabilität sein."

‡ CHRONOLOGIE DES EUROMAIDAN

Der Beitritt der Krim zur Russischen Föderation ist so gut wie vollzogen, was plant Russland nun? Dazu hat sich Präsident Wladimir Putin in einer Rede an die Nation vor dem Parlament geäußert - erstmals seit dem umstrittenen Referendum vor zwei Tagen. Das Votum verteidigte er erneut als völkerrechtlich legitim. Es sei demokratisch und im Einklang mit internationalem Recht abgelaufen, sagte Putin im Kreml. Die Sondersitzung mit Parlamentariern begann unter tosendem Applaus und Ovationen.  Putin erinnerte an die gemeinsame Geschichte der Krim und Russland. Die Übergabe an die Krim durch den sowjetischen Kremlchef Nikita Chruschtschow 1954 sei ein historischer Fehler gewesen, sagte Putin. Die Entscheidung sei "auf den Korri-

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