Ostwest

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28. Februar 2014 Putin will keine weitere Eskalation. Seit dem Machtwechsel in der Ukraine hatte er geschwiegen, jetzt meldete er sich zu Wort: Russlands Präsident Wladimir Putin hat dazu aufgerufen, eine weitere Eskalation der Situation zu vermeiden. Putin habe bei Gesprächen mit europäischen Staatsführern "die extreme Bedeutung" betont, keine weitere Eskalation der Gewalt zu erlauben, teilte der Kreml mit. Demnach sprach er sich in Telefonaten mit dem britischen Premier David Cameron, Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy für eine rasche Normalisierung der Lage aus.   Merkels Sprecher Steffen Seibert bestätigte das Telefonat der Kanzlerin mit Putin. Dabei habe sie betont, dass jeder Schritt zu einer Eskalation vermieden werden sollte. Auch mit Blick auf die Krim habe sie um Zurückhaltung geworben. Angebote internationaler Organisationen zur Vermittlung sollten genutzt werden, erklärte Seibert. Merkel habe mit Putin vereinbart, weiterhin engen Kontakt zu halten.  Camerons Sprecherin erklärte, Putin habe versichert, Russland

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respektiere die ukrainische Souveränität. Truppenbewegungen auf der Krim Auf der ukrainischen Halbinsel Krim demonstrierte Russland unterdessen seine Macht. Nach ukrainischen Angaben flogen mehr als zehn russische Militärhubschrauber über das Gebiet. Zudem hätten Soldaten des deutlich größeren Nachbarlands eine Gruppe Grenzschützer in der Hafenstadt Sewastopol festgesetzt, wo die russische Schwarzmeerflotte ihren Stützpunkt hat. Zuvor hatte Innenminister Arsen Awakow Russland in einer scharf formulierten Erklärung eine militärische Einmischung auf der Krim vorgeworfen. Er beschuldigte Russland einer "Verletzung aller internationalen Verträge und Normen". Das Parlament in Kiew forderte Russland eindringlich auf, alle Maßnahmen zu beenden, die die territoriale Unversehrtheit der Ukraine untergraben. Zudem appellierten die Abgeordneten an die UN, wegen der angespannten Lage eine Sitzung des Weltsicherheitsrats einzuberufen.


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