Ostwest

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19. Februar 2014 Nach der jüngsten Gewalteskalation mit mehreren Toten bleibt die Lage in der Ukraine angespannt. In der Hauptstadt Kiew müssen die Demonstranten auf dem Unabhängigkeitsplatz damit rechnen, dass die Sicherheitskräfte auch in dieser Nacht einschreiten werden.  Derzeit fliegen immer wieder Sprengsätze und Pflastersteine in Richtung der in der Nähe des Maidan postierten Polizei. Die Polizisten reagierten mit Blendgranaten und Gummigeschossen auf Angriffe. Landesweiter „AntiTerror-Einsatz" steht bevor Der ukrainische Sicherheitsdienst kündigte einen landesweiten "Anti-Terror-Einsatz" an. In einer Erklärung hieß es, Aktionen "radikaler und extremistischer Gruppen" gefährdeten das Leben von Millionen von Ukrainern.  Das Verteidigungsministerium erklärte, Soldaten hätten unter

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anderem das Recht, Schusswaffen einzusetzen und Personen festzunehmen. Nach Ansicht von Beobachtern wird damit im Prinzip ein Ausnahmezustand im Land ermöglicht. Armeechef abgesetzt Inmitten der Unruhen setzte Präsident Viktor Janukowitsch den Armeechef des Landes ab. In einer kurzen Erklärung teilte der Staatschef mit, er habe Wolodimir Samana durch Juri Iliin ersetzt. Eine Begründung wurde nicht angegeben.   Janukowitsch drohte der Opposition weiter mit einer härteren Gangart. Seinen Kontrahenten warf er vor, die Macht gewaltsam an sich reißen zu wollen. Er werde deshalb hart durchgreifen. Der Staatsschutz kündigte Ermittlungen gegen Oppositionelle wegen eines Putschversuchs an. Außerdem gebe es überall im Land "anti-terroristische Operationen".


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